Insbesondere Grundschulen sind laut des Bundeselternrats vom Lehrkräftemangel betroffen (Quelle: Canva).
Das Bildungssystem in Deutschland steht am Scheideweg. Es ist von grundlegender Bedeutung für die Zukunft unserer Gesellschaft, doch gleichzeitig kämpfen Schulen und Bildungsakteur:innen mit tiefgreifenden Herausforderungen. Als Vorsitzender des Bundeselternrats möchte ich einen Blick auf die drängendsten Baustellen der Bildungspolitik werfen, Denkanstöße geben und innovative Perspektiven aufzeigen.
Der Lehrkräftemangel ist eine der größten Bedrohungen für die Bildungsqualität. Bereits im Jahr 2023 wurden laut Studien deutschlandweit über 30.000 Lehrkräfte dringend benötigt – eine Zahl, die weiter steigt. Besonders betroffen sind Grundschulen und Schulen in ländlichen Regionen, die oft Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu gewinnen.
Der DigitalPakt Schule war ein erster Schritt, doch die Umsetzung lässt vielfach zu wünschen übrig. Laut einer Untersuchung von 2024 nutzen nur 40 Prozent der Schulen in Deutschland digitale Medien regelmäßig im Unterricht. Viele Schulen kämpfen noch immer mit veralteter Hardware oder fehlendem Breitbandanschluss.
Auch Eltern können hier eine Schlüsselrolle spielen: Statt auf Verbote zu setzen, könnten sie gemeinsam mit ihren Kindern die digitale Welt erkunden, Kompetenzen im Umgang mit Medien aufbauen und so einen bewussten Umgang mit Technologien fördern. Mediation und Begleitung stärken nicht nur das Vertrauensverhältnis, sondern schaffen auch Verständnis für digitale Chancen und Risiken.
Die Herausforderungen hören nicht bei der Organisation des Schulalltags auf. Gesellschaftliche Veränderungen wie die steigende Diversität und die zunehmende Polarisierung beeinflussen das Schulleben. Eine Umfrage des Deutschen Schulbarometers von 2024 ergab, dass 60 Prozent der Lehrkräfte soziale Konflikte als Hauptproblem in ihren Klassen sehen.
Innovative Konzepte können die Weichen für eine erfolgreiche Bildungspolitik stellen. Dabei sollten wir den Mut haben, neue Wege zu gehen:
Liebe Lesenden, die Zukunft der Bildung liegt in unseren Händen. Eltern, Lehrkräfte, Schüler:innen und die Politik müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen, um die großen Herausforderungen zu bewältigen. Lassen Sie uns den Wandel aktiv gestalten – denn jedes Kind hat das Recht auf eine gute Bildung.
Dirk Heyartz hat seit November 2023 den Vorsitz des Bundeselternrats in Berlin-Oranienburg inne. Mit langjähriger Erfahrung in der Elternarbeit, unter anderem als stellvertretender Stufenpflegschaftsvorsitzender und Vorstandsmitglied der Landeselternschaft der Gymnasien NRW, setzt er sich leidenschaftlich für die Verbesserung der Bildungsbedingungen und den Jugendschutz ein. Als Leitung des Ausschusses für Gesundheit und Jugendschutz sowie Mitglied im Ausschuss Gymnasiale Bildung und der Elternkammer NRW hat Heyartz einen klaren Fokus auf hochwertige schulische Bildung und die Kommunikation zwischen Schulformen. Seit 2022 ist er Delegierter im Bundeselternrat und engagiert sich besonders für Jugendmedienschutz und die Förderung eines verantwortungsvollen Medienumgangs. Sein breites Engagement und seine Expertise teilt er durch aktive Pressearbeit, um Eltern, Schüler:innen und der Öffentlichkeit fundierte Informationen zu Bildungsthemen bereitzustellen.
Wir bedanken uns bei dem Bundeselternrat für ihren Beitrag und möchten hinzufügen, dass der Inhalt des Artikels nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wiedergibt.