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Was ist das erste, das euch in den Kopf kommt, wenn ihr das Stichwort Religion hört? Vermutlich sind es keine Apps, die euch beim Fasten unterstützen oder eine digitale Bibel-App. Religion verbinden die meisten eher mit uralten Schriften, heiligen Gebetsstätten oder Personen wie dem Papst oder Martin Luther. Doch betrachten wir das Thema in einer von stetiger technologischer Entwicklung geprägten Welt, scheint die Idee, dass digitale Tools eine Rolle im Religionsunterricht spielen könnten, gar nicht mal so abwegig. Wer will schon jedes Mal eine Kiste schwerer Bibeln für die ganze Klasse in den Unterricht schleppen? Um euch davon zu überzeugen, dass auch dem Religionsunterricht ein frischer Wind durch abwechslungsreiche digitale Tools guttut, haben wir für euch fünf Apps und Tools rausgesucht, die euren Unterricht aufpeppen, euren Schüler:innen religiöse Themen auf spielerische Art und Weise näher bringen und auch längst vergangene Themen veranschaulichen. 

(Quelle: Volxbibel)

Volxbibel

Die Volxbibel ist eine moderne Bibelübertragung in leicht verständlicher Umgangssprache. Sie richtet sich vor allem an junge Menschen, die eventuell nicht christlich sozialisiert wurden. Alle religiösen Fachbegriffe sind daher umschrieben. Ins Leben gerufen wurde die Volxbibel von Martin Dreyer. Inspiriert durch die Arbeit mit Jugendlichen in einem Kölner Jugendzentrum begann er einzelne Bibelstellen in Jugendsprache umzuschreiben. Bis 2004 das ganze Neue Testament “übersetzt” war. Mittlerweile ist die Volxbibel in Printform erhältlich, als einzige Open Source Bibel im Internet und auch als App verfügbar. Zusätzlich könnt ihr sie euch als Podcast, dem Volxcast anhören. Nicht nur das Design der modernen Bibelversion ist sehr dynamisch und modern gestaltet, sondern sie trifft mit ihrem Konzept auch genau die Ader der Zeit. Jugendliche sind oft gelangweilt und abgeschreckt von den komplizierten und schwer zu verstehenden Formulierungen der Bibel. Die beschriebenen Geschichten liegen ohnehin extrem weit in der Vergangenheit und entstammen nicht gerade der täglichen Lebensrealität eurer Schüler:innen. Durch die Umgangssprache sind die Texte für jeden verständlich und sorgen teils sogar für eine Prise Humor im Unterricht. Neben dem eigentlichen Bibeltext wählt die Volxbibel täglich einen Spruch des Tages, der sich perfekt für eine Diskussionsrunde mit eurer Klasse eignet. 

(Quelle: kirche-entdecken)

Martin Luthers Abenteuer

Das Online-Spiel Martin Luthers Abenteuer richtet sich eher an Grundschulkinder. Die Kinder werden von Kira, der Kirchenelster, auf eine Zeitreise mitgenommen und erfahren so mehr über den Mann, der die Bibel übersetzte. Fünf Stationen aus Martin Luthers Leben werden von den Kindern besucht. Dabei unterstützen sie ihn bei fünf Abenteuern und bestreiten mit ihm gemeinsam verschiedene Aufgaben. Als Gewinnpunkte sammeln sie bei jedem Spiel so viele Lutherrosen wie möglich. Das Spiel ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit für eine Vertretungsstunde. Allerdings müsstet ihr  iPads, Tablets oder Ähnliches zur Hand haben. Nichtsdestotrotz ist das Spiel eine tolle Möglichkeit, jungen Schüler:innen, die mit schweren Bibeltexten noch nicht viel anfangen können, einen Einblick in ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Evangelischen Kirche zu geben. 

(Quelle: Jessas!)

Jessas!

Die App Jessas! ist eine sehr gute Möglichkeit, euren Religionsunterricht Klassenstufen übergreifend abwechslungsreich zu gestalten. In der App könnt ihr in verschiedenen Formaten Quizze erstellen, mit passenden Fragen zu eurem aktuellen Unterrichtsthema. Eure Schüler:innen können daraufhin durch richtig beantwortete Fragen Punkte sammeln. Jessas! ermöglicht euren Schüler:innnen das Gelernte zu wiederholen und spielerisch und ohne Druck zu erkennen, wo ihre Defizite liegen. Ihr als Lehrer:innen könnt dadurch den Lernstand eurer Klasse checken oder durch individuelle Quizfragen den Schwerpunkt auf einen Themenkomplex legen. Die App bietet auch schon vorgefertigte Quizze zu verschiedenen Unterrichtsthemen an – das erspart euch Zeit und bringt dennoch ohne Mühe Abwechslung in den Unterricht. Das Beste: Jessas! bietet für Schulen eine Lizenz an, die euch grenzenlosen Zugang zur App ermöglicht. 

(Quelle: Fluxguide)

reli.check

Eine weitere Quiz-App für den Religionsunterricht, die wir euch vorstellen wollen, ist reli.check. Diese App richtet sich an Schüler:innen der Klassenstufe vier und Sekundarstufe 1. Mit den Quizzen können eure Schüler:innen auf spielerische Weise ihr Wissen erweitern. Ebenso gut eignet sich reli.check als Einstieg in ein neues Thema, um das Vorwissen eurer Klasse zu erfassen. Die Quiz-App dient als innovatives Element zur Vertiefung und Wiederholung des Wissens eurer Schüler:innen angepasst an den jeweiligen Anspruch der Klassenstufe. 

(Quelle: Muslim Pro)

Muslim Pro

Eine weitere App, die ihr gut in den Religionsunterricht integrieren könnt, ist Muslim Pro. Sie hilft Muslimen ihr spirituelles Leben zu bereichern und bietet Einblicke in die Traditionen und Vorschriften der Weltreligion. Sie bietet Funktionen wie Gebetszeiten, den Koran in verschiedenen Übersetzungen, Audio-Rezitationen, einen Qibla-Kompass und vieles mehr. Für den Religionsunterricht ist die App eine gute Ressource, um das Wissen euren Schüler:innen über den Islam zu vertiefen. Ihr könnt die Gebetszeiten nutzen, um eurer Klasse die Praxis des Islams näherzubringen. Außerdem könntet ihr den Koran in deutscher Übersetzung mit euren Schüler:innen lesen und Unterschiede zu Bibeltexten erörtern. Insgesamt kann die Muslim Pro App im Unterricht als praktisches Werkzeug dienen, um das Verständnis eurer Schüler:innen für den Islam zu erweitern. 

Kennt oder nutzt ihr noch weitere Apps und Tools in eurem Religionsunterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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Denken eure Schüler:innen, dass Latein staubig und trocken ist? Ungefähr so spannend, wie Farbe beim Trocknen zu beobachten? Aber Latein ist nicht nur die Sprache der alten Römer, sondern auch von einigen der faszinierendsten Bücher der Weltliteratur.

Als Lateinlehrer:innen steht ihr vor der Herausforderung, eure Schüler:innen mit der gleichen Begeisterung anzustecken, die euch dazu gebracht hat, diese Sprache zu lernen. Deshalb haben wir für euch die besten Lateinbücher für euren Unterricht zusammengestellt - von Lehrbüchern und Klassikern bis hin zu abwechslungsreichen Ideen für euren Unterricht. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Escape Room auf Latein, bei dem eure Schüler:innen gleich noch etwas über die Geschichte lernen?

Lehrbücher 

Studium Latinum

(Quelle: C.C.Buchner)

Die "Studium Latinum" Lehrbücher vom C.C.Buchner Verlag sind genau das Richtige für euch Lehrkräfte, wenn ihr euren Schüler:innen dabei helfen möchtet, ihr Latinum nachzuholen, sei es neben dem Uni-Studium oder im Nachhinein. Der Kurs ist in zwei Teile unterteilt, um die Lerninhalte strukturiert zu präsentieren.

Im ersten Teil (Buch 1) dreht sich alles um das Verständnis von Texten, Übungen und Vokabeln. Hier findet ihr 29 Lektionen, jede auf 2 Seiten, und dazu noch interessante Einblicke in die römische Kultur, die das Verständnis der Sprache vertiefen.

Teil 2 (Buch 2) ist eine Ergänzung zum ersten Buch. Hier gibt es zusätzliche Vokabeln und übersichtliche Grammatiktabellen, mit denen eure Schüler:innen ihre Kenntnisse festigen und die Grammatik richtig verstehen lernen.

Die Struktur der Bücher ist wirklich durchdacht und didaktisch sinnvoll aufgebaut. Das macht das Lernen für eure Schüler:innen deutlich einfacher. Die Reihe zeichnet sich zudem dadurch aus, dass eure Schüler:innen auch ohne Vorkenntnisse mit dem Latein lernen beginnen können, da sie von Grund auf aufgebaut sind und quasi beim Urschleim mit dem Erklären beginnen. 

Insgesamt zeigen viele positive Bewertungen und Empfehlungen, dass die "Studium Latinum" Lehrbücher eine effektive und gründliche Vorbereitung auf die Lateinprüfung bieten. Sie sind wirklich eine tolle Ressource für den Lateinunterricht, wenn eure Schüler:innen diese Prüfung erfolgreich absolvieren möchten.

Latinum, Ausgabe B: Lehrgang für den später beginnenden Lateinunterricht

(Quelle: Vandenhoeck & Ruprecht)

Wenn ihr euren Schüler:innen den späteren Lateinunterricht näher bringen möchtet oder eine Fortführung nach "Studium Latinum" sucht, dann ist Latinum Ausgabe B vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht genau das Richtige für euch.

Mit 28 Lektionen vermittelt dieses Lehrbuch auf eine verständliche Art und Weise das nötige Wissen für die Lateinprüfung. Die Lateintexte sind etwas anspruchsvoller und führen eure Schüler:innen nach und nach zum Latinum. Zudem werden die Schüler:innen auch in die faszinierende Kultur der Antike und der Römer eingeführt, denn verschiedene Abschnitte behandeln dieses spannende Thema.

Für noch mehr Unterstützung gibt es ein grammatisches Beiheft als zusätzlichen Kauf, das Tabellen und Übersichten für grammatische Regeln bietet. Das kann wirklich hilfreich sein, um ein vertieftes Verständnis zu bekommen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, bietet die neuere Auflage eine Entzerrung und Vereinfachung des Grammatikstoffe. In jeder Lektion findet ihr Aufgaben und Fragen zur Texterschließung und -grammatik, damit eure Schüler:innen das Gelesene noch besser verstehen.

Ein Pluspunkt von „Latinum, Ausgabe B“ ist, dass eure Schüler:innen  zügig zur Lektüre hingeführt werden. Die Texte sind jedoch anspruchsvoll und behandeln verschiedene Themen aus der römischen Kultur. Die wichtigsten Grammatikthemen werden dabei in integrierten Kästen präsentiert und das gesamte Buch ist übersichtlich gestaltet.

"Latinum Ausgabe B" bietet einen umfassenden Lehrgang für euren später beginnenden Lateinunterricht. Mit neuen Features und einer bewährten Konzeption ist dieses Lehrbuch eine fundierte Ressource, um eure Schüler:innen optimal auf die Lateinprüfung vorzubereiten und sie gleichzeitig in die faszinierende Welt der römischen Kultur einzuführen.

PONS Sprachkurs Latein schnell & sicher

(Quelle. PONS)

Der PONS Sprachkurs Latein schnell & sicher ist ein Komplettkurs in drei Teilen (Propädeutikum, Proseminar und Prüfungskurs), der euch eine schnelle und effiziente Möglichkeit bietet, eure Schüler:innen auf das Latinum vorzubereiten.

Er umfasst eine umfangreiche systematische Grammatik, die euren Schüler:innen die grundlegenden Strukturen des Lateinischen vermittelt. Eine vollständige alphabetische Wortliste Latein – Deutsch ist ebenfalls enthalten, was das Nachschlagen von Vokabeln erleichtert. Für die konkrete Prüfungsvorbereitung stehen sechs Übungsklausuren mit Original-Prüfungstexten auf CD bereit, mit denen eure Schüler:innen sich gezielt auf die Prüfungssituation vorbereiten können.

Um auch das Hörverständnis zu trainieren, bietet der Kurs über 100 Minuten Audiotraining im MP3-Format an. Das ist besonders hilfreich, um das Verständnis der lateinischen Aussprache zu verbessern. Zusätzlich gibt es 50 Online-Übungen zu Grammatik und Wortschatz, die flexibles Lernen ermöglichen. 

Für Schüler:innen, die bereits einige Vorkenntnisse in romanischen Sprachen oder Latein haben, ist dieser Kurs besonders geeignet. Der Kursaufbau ist klar strukturiert: Die ersten vier Lektionen legen die grammatikalischen Grundlagen, ab Lektion fünf wird verstärkt das Übersetzen von Texten geübt, was einen praktischen Umgang mit der Sprache fördert.

Einige Aspekte sollten jedoch beachtet werden: Die beigefügte CD kann für Schüler:innen manchmal verwirrend sein, da unterschiedliche Aussprachen (klassisch vs. modernes Latein) verwendet werden. Zum Beispiel: Caesar (Zäsar) vs. (Kaisar), celeris (zeleris) vs. (keleris). Hier ist es ratsam, die Schüler:innen darauf vorzubereiten.

Prosa - Für ein bisschen Abwechslung im Unterricht 

Prosa-Texte sind eine wertvolle Ressource für den Latein-Unterricht, da sie einen direkten Einblick in den Alltag und die Gedankenwelt der antiken Römer bieten. Ihr natürlicher Sprachstil macht sie zugänglicher für Schüler:innen, während eine Vielzahl von Themen und Genres es ermöglicht, den Unterricht an verschiedene Interessen anzupassen. Mit dem Lesen von Prosa-Texten verbessert nicht nur die Lesefähigkeiten, sondern vermittelt auch ein tieferes Verständnis für die lateinische Sprache und Kultur. 

Cicero - In Catilinam I 

(Quelle: Reclam)

Ciceros Reden sind ein bedeutender Teil der lateinischen Literatur und bieten euch einen faszinierenden Einblick in die rhetorischen Fähigkeiten dieses römischen Senators und Redners. "In Catilinam I" zählt zu seinen berühmtesten Reden, in der er Catilina, einen Verschwörer gegen die Republik, öffentlich anklagt.

Dieser Text ist nicht nur lebendig und voller rhetorischer Mittel, sondern auch äußerst ansprechend für euren Unterricht. Durch Ciceros klare Argumentation und seinen kraftvollen Ausdruck wird das politische Drama lebendig. Diese Rede zeigt nicht nur Ciceros Meisterschaft in der Rhetorik, sondern auch sein tiefes Engagement für die Werte und den Erhalt der römischen Republik.

Phaedrus - Fabulae

(Quelle: Reclam)

Phaedrus war ein römischer Dichter, der für seine "Fabulae" (Fabeln) bekannt ist. Diese kurzen, lehrreichen Geschichten sind berühmt für ihre moralischen Lehren und handeln oft von Tieren, die menschliche Eigenschaften symbolisieren.

Die "Fabulae" von Phaedrus sind nicht nur unterhaltsam, sondern bieten euch auch eine wertvolle Gelegenheit, lateinische Syntax und Vokabular zu üben. Sie sind in klarer und einfacher Sprache geschrieben, was sie besonders für den Unterricht geeignet macht.

Hier findet ihr einige Ideen, wie ihr diesen Text in euren Unterricht integrieren könnt.

Mal was ganz anderes?

Escape Rooms für den Lateinunterricht 5-10

(Quelle: Auer Verlag)

Warum nicht mal etwas ganz Neues ausprobieren? Escape Rooms im Lateinunterricht bieten nicht nur Abwechslung, sondern können auch die Motivation und den Lernerfolg eurer Schüler:innen deutlich steigern. 

Escape Rooms, auch Exit Games genannt, erfreuen sich weltweit zunehmender Beliebtheit. Die Grundidee ist einfach: Spieler werden für 45 bis 90 Minuten in einem Raum eingeschlossen und müssen Hinweise finden, Rätsel lösen und Schätze entdecken, um rechtzeitig zu entkommen. Inspiriert von diesen Escape Rooms, jedoch ohne Einsperren der Schüler:innen, kann ein (Edu)Breakout im Klassenzimmer durchgeführt werden.

Beim Aufbau eines Breakouts lösen Schüler:innen gemeinsam verschiedene Aufgaben und Rätsel, um sich von einer Aufgabe zu "befreien". Die Lösung dieser Aufgabe führt zum Code für eine Schatzkiste. Teams erhalten dann Rätselblätter und Hinweiskarten sowie digitale Rätsel über QR-Codes. Den finalen Code für die Schatzkiste erhält man nur, wenn man alle vorherigen Rätsel gelöst hat.

Im Unterricht sind diese Breakouts eine tolle Möglichkeit, um Motivation und Zusammenarbeit zu fördern. Sie stärken die Kommunikation, Kooperation, logisches Denken und Durchhaltevermögen der Schüler:innen. Eine Doppelstunde ist empfehlenswert, um genügend Zeit für Fragen, Reflexion und Nachbesprechung zu haben. Breakouts können auch als Wettbewerb gestaltet werden, z.B. mit Preisen für das schnellste Team. Nach dem Breakout können die Inhalte der Rätsel weiter gefestigt werden.

Hier findet ihr Material für euren Unterricht und wie ihr eine Einheit mit den Escape Rooms im Lateinunterricht gestalten könnt.

Welche Bücher nutzt ihr für euren Lateinunterricht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Willkommen im wilden Dschungel des Lehramtsstudiums in Berlin! Ein Bildungsweg, der so viele Facetten hat wie die Stadt selbst: bunt, manchmal chaotisch, aber immer voller Möglichkeiten. Wenn ihr euch fragt, ob ihr hier wirklich die nächsten Jahre eures Lebens verbringen wollt zwischen Büchern, Tafeln und geschichtsträchtigen Mauern der Stadt, dann zeigen wir euch in diesem Artikel, nach unseren Beiträgen über Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, wie das Lehramtsstudium in Berlin organisiert ist.

Die verschiedenen Lehramtstypen

Wenn ihr euch dazu entschlossen habt, das Lehramtsstudium in Berlin zu beginnen, müsst ihr euch noch für einen Lehramtstypen entscheiden. Dabei könnt ihr zwischen Lehramt für Grundschulen, Lehramt für integrierte Sekundarschulen, Lehramt für Gymnasien und Lehramt für beruflichen Schulen wählen. 

Aufbau des Studiums und Fächerkombinationen 

Das Lehramt an Grundschulen bereitet euch darauf vor, in den Klassenstufen eins bis sechs zu unterrichten. Ihr könnt dies an Universitäten wie der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin studieren. 

In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik, den Kernfächern der Grundschule. Zusätzlich könnt ihr ein drittes Fach wählen, um eure pädagogische Vielfalt zu erweitern. Ihr habt auch die Möglichkeit, Sonderpädagogik als Alternative zu den Hauptfächern zu wählen. Dadurch werdet ihr speziell auf die Bedürfnisse von Schüler:innen mit besonderen pädagogischen Anforderungen vorbereitet.

Die Ausbildungsdauer in diesem Studium beträgt für den Bachelor sechs Semester und für den Master vier Semester. Im Bachelorstudium absolviert ihr zudem ein berufsfelderschließendes Praktikum, um erste Einblicke in den Schulalltag zu erhalten. Im Masterstudium folgt dann ein Praxissemester, in dem ihr intensiver in die Unterrichtspraxis eingeführt werdet.

Das Lehramt an Gymnasien in Berlin richtet sich an Studierende, die in den höheren Klassenstufen ab Klasse sieben oder Klasse fünf unterrichten möchten. Studieren könnt ihr dies an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität Berlin. 

In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik, den Pflichtfächern für den Gymnasialunterricht. Zusätzlich könnt ihr aus einem breiten Spektrum an Fächern wählen, die an Gymnasien unterrichtet werden. Dazu gehören Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch, Naturwissenschaften wie Physik oder Biologie, Gesellschaftswissenschaften wie Geschichte oder Politik, sowie Kunst oder Musik. 

Die Ausbildungsdauer für das Lehramt an Gymnasien beträgt insgesamt sechs Semester für den Bacherlor und vier Semester für den Master. Im Bachelorstudium absolviert ihr, ähnlich wie beim Lehramt und Grundschulen, ein berufsfelderschließendes Praktikum im Bachelor. Im Masterstudium folgt dann ein Praxissemester, in dem ihr intensiver in die Unterrichtspraxis eingeführt werdet und die Möglichkeit habt, eure pädagogischen Fähigkeiten zu vertiefen.

Ähnlich aufgebaut ist das Lehramt für integrierte Sekundarschulen für angehende Lehrkräfte, die in den Klassenstufen sieben bis zehn oder zwölf unterrichten möchten. Hier können Studierende, ähnlich wie im Grundschullehramt, Deutsch, Mathematik und ein drittes Fach wählen. Die Auswahl an Fächern ist jedoch breiter, um den spezifischen Bedürfnissen der Sekundarschulen gerecht zu werden.

Das Lehramt für berufliche Schulen könnt ihr an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität Berlin absolvieren.

In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in einer beruflichen Fachrichtung eurer Wahl. Zusätzlich könnt ihr ein Zweitfach wählen, das eure pädagogische Vielfalt erweitert. Alternativ habt ihr auch die Möglichkeit, Sonderpädagogik als Alternative zu den Hauptfächern zu wählen. Dies ermöglicht es euch, auf die besonderen pädagogischen Anforderungen in berufsbildenden Schulen einzugehen.

Die Ausbildungsdauer für das Lehramt an beruflichen Schulen beträgt ebenfalls insgesamt sechs + vier Semester (Bachelor + Master), ähnlich wie im Lehramt an Grundschulen und Sekundarschulen. Auch die Praktikumsphase ist hier ähnlich organisiert. 

Aufbau

In eurem Bachelorstudium, das in der Regel 6 Semester dauert, erwerbt ihr grundlegende pädagogische und fachspezifische Kenntnisse. Dieser Abschluss führt entweder zu einem Bachelor of Science (B.Sc.) oder einem Bachelor of Arts (B.A.).

Das Masterstudium, das auf den Bachelor aufbaut, dauert in der Regel 4 Semester und endet mit dem Abschluss als Master of Education. Dieser Abschluss berechtigt euch zum Vorbereitungsdienst, dem Referendariat.

Das Lehramtsstudium in Berlin schließt in der Regel mit dem Ersten Staatsexamen ab. Dieses Examen besteht aus verschiedenen Prüfungen, einschließlich schriftlicher, mündlicher und praktischer Prüfungen in den gewählten Fächern und der Pädagogik.

Nach dem Ersten Staatsexamen absolvieren angehende Lehrer:innen ein Referendariat. Dort arbeitet ihr unter Anleitung erfahrener Lehrkräfte an Schulen und sammelt praktische Erfahrungen im Unterrichten.

Spezialisierungen und Modellversuche

Die Lehramtsausbildung in Berlin hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, um den sich ändernden Anforderungen des Bildungssystems gerecht zu werden. Das inklusive Schulsystem spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Lehramt für Sonderpädagogik wurde aufgegeben, stattdessen können Studierende Sonderpädagogik als eigenes Studienfach wählen. Darüber hinaus gibt es Modellversuche wie die Q-Master-Studiengänge, die sich an Absolvent:innen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge wie beispielsweise Elektrotechnik, Technische Informatik, Bauingenieurwesen, Maschinenbau richten. Damit qualifiziert ihr euch direkt für das Lehramt an beruflichen Schulen und den direkten Einstieg in den Vorbereitungsdienst.

Zukunftsaussichten

In Berlin besteht ein dringender Bedarf an Lehrkräften, jedoch zeigen die Zahlen, dass nicht genügend Absolvent:innen aus den Berliner Universitäten hervorgehen. Insgesamt verfügen die Universitäten in Berlin über 3.400 Studienplätze für Lehramtsanwärter. Dennoch wurden rund 2.700 Bewerbungen abgelehnt. Solltet ihr euch also für ein Lehramtsstudium in Berlin entscheiden, müsst ihr von einer hohen Konkurrenz und leider auch begrenzten Kapazitäten seitens der Universitäten ausgehen. 

In einigen Fächern, wie zum Beispiel in Bildender Kunst, Musik oder Darstellendes Spiel, gibt es jedoch einen rückläufigen Trend bei den Bewerberzahlen im Vergleich zu früheren Jahren.

Der Mangel an Lehrkräften zeigt sich besonders durch die Existenz von 900 unbesetzten Stellen. Die Universitäten haben das Ziel, die jährlichen Abschlusszahlen im Master of Education auf 2.000 zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Maßnahmen ergriffen, wie die Erhöhung der Studienplatzkapazitäten und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel im Landeshaushalt. Dadurch soll der steigende Bedarf an qualifizierten Lehrkräften in Berlin adressiert und die Bildungslandschaft nachhaltig gestärkt werden.

Habt ihr Interesse, Lehramt in Berlin zu studieren? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Anlässlich des heutigen Weltbuchtages möchten wir einen genaueren Blick auf die Lesegewohnheiten und die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen werfen. Die KIM-Studie von 2022 hat das Leseverhalten von Kindern untersucht und gezeigt, dass 52 Prozent der Kinder mindestens ein- bis mehrmals pro Woche in ihrer Freizeit lesen, wobei 14 Prozent davon täglich lesen. Dabei lesen Mädchen mit 63 Prozent häufiger als Jungen mit 41 Prozent. Die Studie zeigte auch, dass das Leseverhalten der Kinder in den letzten Jahren sehr stabil geblieben ist. Interessanterweise führt "Harry Potter" weiterhin die Liste der am häufigsten genannten Bücher an, gefolgt von "Die Schule der magischen Tiere", "Gregs Tagebuch" und "Die schlimmste Klasse der Welt". 

Die aktuelle JIM-Studie hat auch das Leseverhalten von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren untersucht. Seit dem ersten Erscheinen der Studie vor 25 Jahren hat sich gezeigt, dass das Lesen von Büchern einen festen Platz im Alltag der Jugendlichen hat. Im Jahr 2023 gaben 35 Prozent der Jugendlichen an, sich regelmäßig mit gedruckten Büchern zu beschäftigen. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen liest täglich oder mehrmals in der Woche ein Buch. Es ist bemerkenswert, dass auch hier Mädchen mit einer durchschnittlichen Lesedauer von 75 Minuten deutlich mehr lesen als Jungen mit 52 Minuten. Weiterhin lesen 42 Prozent der Mädchen regelmäßig, verglichen mit 27 Prozent der Jungen.  Darüber hinaus zeigte die Studie, dass die Leseaktivität mit zunehmendem Alter der Jugendlichen abnimmt. 

In der letzten PISA-Studie wurde festgestellt, dass etwa 75 Prozent der 15-jährigen Schüler:innen in Deutschland mindestens das Basisniveau in der Lesekompetenz erreichen, was dem OECD-Durchschnitt von 74 Prozent entspricht. Diese Schüler:innen können zumindest die Hauptbotschaft eines mittellangen Textes verstehen. Allerdings gibt es eine Gruppe von Schüler:innen, die besonders schwach im Lesen sind und das Mindestniveau nicht erreichen – das sind 25 Prozent, ein Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Bei den nicht-gymnasialen Schularten liegt der Anteil der leseschwachen Schüler:innen sogar bei 35 Prozent. Auch an Gymnasien hat sich der Anteil seit 2013 verdoppelt und liegt jetzt bei 3,8 Prozent. Diese Jugendlichen haben große Schwierigkeiten, Texte sinnverstehend zu lesen. Nur 8,2 Prozent der Schüler:innen erreichen die höchsten Kompetenzstufen 5 und 6 im Lesen, ein Rückgang von 11 Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Im Durchschnitt erreichen die Schüler:innen beim Lesen 480 Punkte, das sind 18 Punkte weniger als 2018. Die Lesekompetenz deutscher Kinder und Jugendlicher ist ein wichtiger Indikator für ihre Bildungschancen. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung der Leseförderung in Deutschland. Es ist wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die Möglichkeit haben, ihre Lesekompetenz zu entwickeln und zu verbessern.

Die Digitalisierung hat das Leseverhalten und den Buchmarkt in den letzten Jahren erheblich verändert. Auf den großen Social-Media-Plattformen haben die Bücher Einzug gehalten: TikTok hat den Hashtag BookTok, auf Instagram findet man Vielleser:innen unter Bookstagram und auch YouTube  hat ein dementsprechendes Pendant namens BookTube. Damit haben die sozialen Medien einen erheblichen Einfluss auf das Leseverhalten und die Buchauswahl vieler, insbesondere junger Menschen. Diese Plattformen haben auch dazu beigetragen, dass der Umsatz im Buchhandel in den letzten Jahren gleich geblieben oder sogar leicht gewachsen ist. Es ist bemerkenswert, dass diese Plattformen nicht nur das Leseverhalten beeinflussen, sondern auch dazu beitragen, dass bestimmte Bücher zu Bestsellern werden, die sie sonst möglicherweise nicht geworden wären. Diese Trends zeigen, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung das Interesse am Lesen und an Büchern nach wie vor hoch ist.

Vor kurzem hatten wir die Möglichkeit, mit Huguette Morin-Hauser zu sprechen. Seit 2011 ist sie im Vorstand des Bundesverbands MENTOR aktiv und seit April 2022 die 1. Vorsitzende. MENTOR – Die Leselernhelfer ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Entwicklung der Lesekompetenz und der Sprachfähigkeit von Kindern und Jugendlichen widmet. 

Lehrer News: Was motiviert Sie persönlich dazu, sich für die Leseförderung zu engagieren?

Morin-Hauser: Ich engagiere mich bei MENTOR für die Leseförderung, weil ich das beste Beispiel für die gelungene Rolle einer Menteé bin: Aufgewachsen in der tiefen Provinz Westfrankreichs als zweites von sieben Kindern habe ich das große Glück gehabt, dass der Dorflehrer der (Zwerg-)Grundschule, der drei Klassen parallel unterrichtete, mir die Welt der Bücher gezeigt hat, bei uns zu Hause gab es keine Bücher. Von da an hat er meine schulische Laufbahn bis zum Abitur begleitet. Er war mein Mentor und ich weiß, wie viel ich ihm verdanke.

Lehrer News: Der Weltbuchtag ist eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Bedeutung des Lesens zu schärfen. Wie nutzt MENTOR den heutigen Tag, um dieses Bewusstsein zu fördern?

Morin-Hauser: Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, um zu zeigen, wie sehr Menschen in ihrem Leben beeinträchtigt sind, wenn sie nicht lesen können. Außerdem wollen wir darauf aufmerksam machen, was es für uns als gesamte Gesellschaft bedeutet, wenn rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen nicht mehr lesen können. Lesen ist die Grundlage für das Lernen in allen Fächern und für die Teilhabe an der Gesellschaft. Wer es nicht kann, macht in der Regel keinen Schulabschluss und findet keinen Ausbildungsplatz. Das hat oft dramatische Folgen für die Betroffenen. Darüber hinaus wirkt es sich auch wirtschaftlich und gesellschaftlich für uns alle aus: Fachkräftemangel und hohe Sozialleistungen sind hier zwei Konsequenzen.

Lehrer News: Besonders Online-Trends wie BookTok und Bookstagram haben das Lesen bei jungen Menschen weltweit populär gemacht. Wie hat diese Entwicklung die Arbeit von MENTOR beeinflusst?

Morin-Hauser: Unsere 15.000 Lesementorinnen verabreden sich für ihre wöchentlichen Lesestunden mit den Kindern und Jugendlichen in deren Schulen. Während der Corona-Zeit waren die Schulen über Monate geschlossen, Externe hatten noch länger keinen Zutritt. In dieser Zeit haben einige unserer bundesweit 124 Vereine und ihre Lesementorinnen überlegt, wie sie die jungen Menschen trotzdem erreichen und fördern können. Viele haben online Lesestunden in Form von Videokonferenzen angeboten. Damals kam der Gedanke auf, dies systematisch und deutschlandweit zu machen. Das starten wir nun nach und nach über die neue Plattform ‚MENTOR Campus‘. Dabei spielt uns in die Karten, dass BookTok und Bookstagram die Verbindung zwischen dem Lesen gedruckter Texte und dem Austausch darüber in Videoformaten in Social Media prägen. Diese Kombination ist bei vielen Menschen etabliert und das sorgt dafür, dass auch Leseförderung in diesem Format eine hohe Akzeptanz hat, bei den jungen Menschen, in den Schulen und bei unseren Lesementorinnen. 

Lehrer News: Die Einführung von Online-Lesestunden ist eine innovative Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Zeit. Können Sie uns mehr über diese Initiative erzählen und wie sie von den Mentor:innen und Leselernenden aufgenommen wurde? 

Morin-Hauser: Wir wollen damit viele neue ehrenamtliche Mentorinnen gewinnen, da so viele Kinder und Jugendliche dringend Unterstützung beim Lesen brauchen. Wir sprechen diejenigen an, die sich in der MENTOR-Leseförderung engagieren möchten, es aber zeitlich nicht schaffen, mittags oder am frühen Nachmittag in eine Schule zu kommen, um ein Kind zu treffen. Dagegen lässt sich eine Online-Lesestunde einmal in der Woche prima in die Mittagspause oder ins Homeoffice integrieren. Dieses Format passt gut zum Lebensstil junger Menschen, die ehrenamtlich aktiv werden möchten. Es steht ja noch in den Startlöchern, daher setzen es aktuell vor allem Lesementorinnen ein, die ihre Lesekinder in Präsenz treffen und sich zusätzlich für den digitalen Weg entscheiden.

Sie und die regionalen Vereine, in denen sie organisiert sind, bereiten den Weg, um das Angebot in den Schulen zu etablieren. Die Kinder und Mentorinnen, die bereits online lesen, sind sehr zufrieden und sogar begeistert. Denn sie können im digitalen Raum andere Lesemedien nutzen. Es gibt spannende interaktive Inhalte, wie Kinderwebseiten, die für viele kleine Leser noch interessanter sind als gedruckte Texte. Auch an den gedruckten Texten können die Lesetandems gemeinsam digital arbeiten, zum Beispiel in einer Kinderzeitschrift Kreuzworträtsel ausfüllen oder einen individuellen Wortschatz auf digitalen Kärtchen anlegen, den sie jede Stunde erweitern und der den Kindern hilft, ihre Lese- und Sprachkompetenz auszubauen.

Lehrer News: Sie haben betont, dass es notwendig ist, mehr junge Menschen im Lesen zu fördern. Welche konkreten Pläne hat MENTOR, um dieses Ziel zu erreichen?

Morin-Hauser: Die etablierten Studien wie PISA oder IGLU zeigen, dass es nach der Coronakrise noch viel mehr Kinder und Jugendliche gibt, die nicht ausreichend lesen können. Wir sprechen hier von ca. 170.000 Grundschülern und jeder vierten 15-jährigen. Wir dürfen die Lehrkräfte an den Schulen und die jungen Menschen damit nicht allein lassen. Die Heterogenität der Schülerinnen in den Klassen ist in vielen Schulen enorm groß, die Kinder haben da einen sehr unterschiedlichen Wissensstand. Die Lehrkräfte sind sehr engagiert, verfügen aber oft nicht über die Zeit, jedes Kind so zusätzlich zu begleiten, wie es nötig wäre. Die individuelle Förderung von MENTOR wird von den Lehrkräften sehr begrüßt, weil sie sehr erfolgreich ist.

Unsere Strategie, um noch mehr Kindern helfen zu können ist: Für unsere beiden Angebote - die Lesestunden in den Schulen und für die neuen Online-Lesestunden - viele neue Mentorinnen zu gewinnen und neue, regionale Vereine zu gründen, die ihre Arbeit koordinieren. Es gibt ein großes Potenzial, da die Arbeit mit Kindern in Verbindung mit Literatur ein sehr bereicherndes Ehrenamt ist, das auch für die Mentorinnen viele positive Erlebnisse bietet. Darüber hinaus kooperiert MENTOR mit großen Partnern in Bündnissen, die sich für mehr Unterstützung für die Leseförderung und eine Reform des Bildungssystems einsetzen, um die hohe gesellschaftliche Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Wer unsere ehrenamtliche Arbeit und damit auch unsere Lesekinder unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es auf unserer Webseite

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

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Mit viel Blut, Schweiß und Tränen habt ihr endlich euer Lehramtsstudium hinter euch gebracht. Nun steht die nächste Hürde schon bereit – das Referendariat. Die folgenden ein bis zwei Jahre sollen euch auf den praktischen und lebensnahen Alltag als Lehrkraft vorbereiten. Statt im Vorlesungssaal Didaktik zu pauken, steht ihr jetzt im Klassenraum und setzt euer theoretisches Wissen in die Tat um. Ein erfolgreiches Referendariat ist einer der Grundbausteine für eine erfolgreiche Karriere als Lehrkraft. Sich mehr oder weniger das erste Mal aus dem Hörsaal in den Klassenraum allein vor eine Klasse zu stellen, kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Die richtige Lektüre kann dabei eine wertvolle Unterstützung darstellen. Ob Klassiker der Pädagogik, Fachliteratur zur Unterrichtsmethodik oder amüsante Erfahrungsberichte und Geschichten ehemaliger Lehrer, das Spektrum der Literatur für angehende Lehrer:innen ist groß. Um euch bestens auf eurer Referendariat vorzubereiten, stellen wir euch sechs Bücher vor, die euch mit Humor und Expertise in den Vorbereitungsdienst führen. 

(Quelle: Lehrerwelt)

Abc der gelassenen Referendare 

Bei dem Namen Bob Blume klingelt es vielleicht bei einigen von euch. Ihr kennt ihn womöglich schon aus unserem Lehrerwiki oder seid auf Social Media schon mal über seinen Content gestolpert. Der Gymnasiallehrer, Autor und engagierte Blogger setzt sich auf seiner Website und Social Media Kanälen kritisch mit Fragen der digitalen Bildung, der Unterrichtsentwicklung, der Bildungspolitik und dem Referendariat auseinander. Als Autor hat Blume bereits mehrere Bücher zu verschiedenen Themen veröffentlicht, darunter Pädagogik, persönliche Entwicklung und Unterrichtsideen. Seine Bücher zeichnen sich durch ihre zugängliche Sprache, ihre praktischen Ratschläge und die nahbaren persönlichen Erfahrungen und Meinungen des Autors aus, die Leser:innen aus dem Lehrberuf ansprechen. Bob Blume, auch als Netzlehrer bekannt, ist auch als Begleiter von Referendar:innen im Digitalunterricht tätig. Daher hat er nicht nur die richtige Expertise euch hilfreiche Tipps für den Vorbereitungsdienst mit an die Hand zu geben, sondern kann eure Fragen und Ängste bestmöglich nachempfinden. “Abc der gelassenen Referendare” ist ein Ratgeber, der euch Leser:innen mit Satire und Humor die Angst vorm bevorstehenden Referendariat nehmen und wertvolle Tipps und Tricks mit auf den Weg geben will. Für nur 9,99 Euro könnt ihr das Buch zum Beispiel auf Amazon bequem nach Hause bestellen.

(Quelle: Amazon)

Wegweiser Referendariat

Auch das zweite Buch, das wir euch als Vorbereitung auf das Referendariat empfehlen möchten, ist von Bob Blume. In “Wegweiser Referendariat” wirft der Autor gemeinsam mit seinen Leser:innen einen positiv-realistischen Blick auf die Herausforderungen und Vorurteile der Zeit des Referendariats. Der Ratgeber liefert praktische Checklisten, um in jeglichen Situationen eurer Ausbildung helfen zu können. Blume schöpft aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz und gibt den Lesenden hilfreiche Hinweise mit auf den Weg. Das Buch dient als sachliche Informationsquelle und bietet anhand zahlreicher Querverweise auf den Blog des Autors die Möglichkeit, sich darüber hinaus weiterzubilden. Durch Erklärungen zur Unterrichtsplanung bis in zu humorvollen Anekdoten ist das Buch auch über die Lehrausbildung hinaus eine große Leseempfehlung. “Wegweiser Referendariat” könnt ihr ebenfalls auf Amazon für 15,29 Euro als Taschenbuch erwerben. 

(Quelle: Thalia)

Tipps und Tricks für junge Lehrer

“Was hätten wir gerne früher gewusst?” – Inspiriert von dieser Frage ist das Buch “Tipps und Tricks für junge Lehrer”. Die Autoren haben in diesem Buch eine Bandbreite an wertvollen Tipps und Tricks für den Lehralltag und den Umgang in Problemsituationen gesammelt. Je nachdem welche Klassenstufe ihr gerade oder in Zukunft unterrichtet, würdet ihr entweder zur Buchversion für die Primar- oder die Sekundarstufe greifen. Als Referendar:innen wollt ihr den neuen Anforderungen und Aufgaben sicherlich schnell gerecht werden, was würde sich da besser eignen, als sich etwas von den erfahreneren Kolleg:innen abzuschauen. Das Buch “Tipps und Tricks für junge Lehrer” ermöglicht euch genau das. Die Autor:innen teilen ihre Erfahrungen und wandeln diese in hilfreiche Ratschläge für angehende Lehrer:innen um. Auch auf dem Instagram Account fit4ref findet dieses Buch im Highlight “Bücher” Erwähnung und wird euch im Zuge des Referendariats ans Herz gelegt. Die Bücher kosten bei Thalia jeweils knapp 23 und 25 Euro. 

(Quelle: Thalia)

 

Nein, du gehst jetzt nicht aufs Klo! Was Lehrer dürfen

Das Handy wegnehmen? Die Tasche durchsuchen? Der Lehrer beendet den Unterricht? Was dürfen eigentlich Pädagog:innen? Dieser Frage widmet sich Dr. Thomas Böhm, Experte für Schulrecht und Autor des Buches “Nein, du gehst jetzt nicht aufs Klo! Was Lehrer dürfen”. Auch dieses Buch ist eine Empfehlung des fit4ref-Teams. In der Welt der Schule kursieren zahlreiche Vorurteile und Mythen über die Rechte und Pflichten von Lehrer:innen. Böhms Ratgeber informiert euch anhand zahlreicher Beispiele über die wichtigsten Informationen zur aktuellen Rechtslage. Damit erhaltet ihr als angehende Lehrkräfte ein fundiertes Verständnis über Erlaubtes und Unerlaubtes. Das Buch ist somit ein hilfreiches Werkzeug für Referendar:innen, um sich rechtlich sicher zu bewegen und mit fundiertem Wissen in den Vorbereitungsdienst zu starten. Bei Thalia kostet das Buch gerade mal 12,99 Euro. 

(Quelle: Münchner Verlagsgruppe)

Das Survivalhandbuch für Lehrer: Entspannt von Ferien zu Ferien

“Ein unerlässlicher Ratgeber für Referendare und Profis. Garantiert vorurteilsbehaftet, subjektiv und pädagogisch zweifelhaft!” so lautet ein Teil der Beschreibung unserer nächsten Buchempfehlung. In “Das Survivalhandbuch für Lehrer: Entspannt von Ferien zu Ferien” lässt der frühere Grundschullehrer und jetziger Autor Norbert Golluch seine Leser:innen mit Humor am Alltag (angehender) Lehrkräfte teilhaben. Das Buch bietet zahlreiche Tipps und Strategien für verschiedenste Herausforderungen, denen Lehrer:innen im Unterricht, bei der Schülermotivation, im Umgang mit Eltern und Kollegen sowie bei der Bewältigung von Stress und Zeitmanagement gegenüberstehen. Praxisnahe Ratschläge und konkrete Beispiele aus dem Schulalltag unterstützen euch beim Einstieg in euer Referendariat. Für 9,99 Euro könnt ihr das Buch zum Beispiel bei Thalia kaufen. 

(Quelle: Thalia)

Survival Guide Referendariat

Nicht nur wegen der hohen Arbeitsbelastung und den verschiedenen Ansprüchen von Eltern, Schüler:innen oder der Seminarleitung wird das Referendariat wahrscheinlich eine der herausforderndsten Phasen eures Lehramtsstudium sein. Auch eure Erwartungen müsst ihr erst an die Unterrichtsrealität anpassen. Um das bestens zu meistern, ist das Buch “Survival Guide Referendariat” eine tolle Quelle praktischer Tipps und Erfahrungsberichte. Der Autor Günther Koch hat selbst jahrelange Lehr- und Ausbildungserfahrung und teilt sein Wissen und seine Erkenntnisse, um angehenden Lehrkräften nicht nur zu helfen, das Referendariat zu "überleben", sondern es erfolgreich zu meistern. Von Problemen im Kollegium bis hin zur Arbeit unter Zeitdruck – dieser Ratgeber bietet praxisnahe Lösungen und unterstützt angehende Lehrkräfte dabei, die Herausforderungen des Referendariats zu bewältigen und persönlich sowie professionell zu wachsen. Sein Buch könnt ihr ebenfalls bei Thalia für 20 Euro erwerben. 

Habt ihr noch Empfehlungen für Bücher, die man unbedingt vor dem Referendariat gelesen haben sollte? Was hättet ihr gerne früher gewusst? Schreibt es uns sehr gerne in die Kommentare!

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Der Frühling ist da, und mit ihm die perfekte Gelegenheit, frische Energie und grüne Inspiration in eure Schulen zu bringen. Außerdem ist heute der Welttag der Kreativität und Innovation, also der perfekte Anlass, um im Garten kreativ zu werden. Während die Natur draußen zu neuem Leben erwacht, ist es an der Zeit, auch eure Klassenzimmer und Innenhöfe mit einer Prise Frische zu würzen – und was wäre dafür besser geeignet als eine Vielzahl von Pflanzen?

In einer Welt voller Zahlen, Fakten und Stundenpläne können Pflanzen einen Hauch von Leben und Lebendigkeit in euren Schulalltag bringen. Aber lasst euch nicht täuschen – sie sind weit mehr als nur dekorative Elemente. Pflanzen sind die stillen Helferinnen, die euch dabei unterstützen, ein optimales Lernumfeld zu schaffen.

In diesem Artikel möchten wir euch eine umfassende Palette von Pflanzen präsentieren, die speziell für Schulgebäude und Innenhöfe geeignet sind. Ob ihr nun einen grünen Daumen habt oder nicht, wir haben für jeden etwas dabei – von robusten Zimmerpflanzen bis hin zu blühenden Schönheiten für den Außenbereich.

Worauf ihr bei der Wahl der Pflanzen achten solltet

Bei der Auswahl von Pflanzen für euer Schulgebäude oder Klassenzimmer ist es wichtig, einige Kriterien zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen gut gedeihen und den Schulalltag bereichern. Hier sind einigen wichtige Punkte, auf die ihr achten solltet:

(Quelle: Pixabay)

Anpassungsfähigkeit: Wählt am besten Pflanzen aus, die sich gut an unterschiedliche Umgebungsbedingungen anpassen können. Dies ist besonders wichtig, da Schulräume oft wechselnden Licht- und Temperaturverhältnissen ausgesetzt sind. Deshalb solltet ihr die Lichtverhältnisse im Raum berücksichtigen und Pflanzen auswählen, die sowohl in hellen als auch in schattigen Bereichen gedeihen können. Achtet darauf, dass die ausgewählten Pflanzen auch mit gelegentlichen Temperaturschwankungen zurechtkommen können, da Schulgebäude oft tagsüber geheizt und nachts abgekühlt werden. Für das Schulgelände solltet ihr auf Pflanzen setzen, die  mit den örtlichen Bedingungen eures Schulhofes  zurechtkommen. Achtet hier auf den Bodentyp, die Sonneneinstrahlung und den Wasserbedarf. Wählt am besten Pflanzen, die auch gelegentlichen Trockenperioden (zum Beispiel während der Ferien) oder starkem Wind trotzen können.

Pflegeleichtigkeit: Entscheidet euch für Pflanzen, die wenig Pflege benötigen und auch von Schüler:innen gut betreut werden können. Dies ist besonders wichtig, da die Pflege der Pflanzen oft in den Schulalltag integriert wird und nicht viel Zeit beanspruchen sollte. Wählt robuste Pflanzen aus, die auch bei gelegentlicher  Vernachlässigung gut überleben können. Dies umfasst Pflanzen, die nicht zu oft gegossen werden müssen und nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten sind.

Sicherheit: Achtet darauf, dass die ausgewählten Pflanzen keine giftigen Bestandteile enthalten, insbesondere wenn jüngere Schüler:innen Zugang zu den Pflanzen haben. Vermeidet Pflanzen mit scharfen oder stacheligen Blättern, die Verletzungen verursachen könnten. Stellt sicher, dass die Pflanzen keine allergischen Reaktionen bei Schüler:innen oder Lehrkräften auslösen können, insbesondere wenn diese allergisch auf bestimmte Pflanzen reagieren.

Vielfalt: Für das Außengelände solltet ihr eine Vielfalt an Pflanzenarten anstreben, um eine abwechslungsreiche und attraktive Landschaft zu schaffen. Ihr könnt blühende Pflanzen wählen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen. Integriert auch Sträucher und Bäume, um Schatten zu spenden und eine natürliche Umgebung zu schaffen.

Die besten Pflanzen für Klassenräume 

Natürliche Akzente in Klassenräumen schaffen nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern können auch das Lernumfeld positiv beeinflussen. Hier sind einige der besten Pflanzen, die sich besonders gut für Klassenräume eignen:

Bogenhanf: Diese pflegeleichte Zimmerpflanze ist bekannt für ihre robusten Eigenschaften und ihre Fähigkeit, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Sie benötigt nur wenig Licht und Wasser, was sie zu einer idealen Wahl für Klassenräume macht, in denen die Pflegezeit begrenzt ist.

Der Bogenhanf eignet sich besonders für dunklere Klassenzimmer. (Quelle: Pixabay)

Gummibaum: Der Gummibaum ist eine robuste Pflanze, die in verschiedenen Lichtverhältnissen gedeihen kann und gleichzeitig Schadstoffe aus der Luft filtert. Er ist einfach zu pflegen und eignet sich daher gut für Klassenräume, in denen die Beleuchtung variiert.

Efeutute: Die Efeutute ist eine äußerst anpassungsfähige Pflanze, die gut in hängenden Körben oder auf Regalen gedeiht. Sie ist bekannt dafür, Formaldehyd aus der Luft zu entfernen, und trägt somit zur Verbesserung der Luftqualität im Klassenraum bei.

Bergpalme: Diese Zimmerpalme ist ideal für Klassenräume, da sie nicht nur eine grüne Note hinzufügt, sondern auch ausgezeichnete Luftreinigungseigenschaften besitzt. Sie benötigt nur wenig Licht und Wasser, was sie zu einer pflegeleichten Option macht.

Philodendron: Philodendren sind robuste und vielseitige Zimmerpflanzen, die in verschiedenen Formen erhältlich sind. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft und tragen so zu einer gesünderen Umgebung im Klassenraum bei.

Die Integration von Pflanzen in den Klassenraum bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern kann auch euren Unterricht bereichern. Durch die Pflege der Pflanzen können eure Schüler:innen lernen, Verantwortung zu übernehmen und lernen wichtige ökologische Zusammenhänge kennen. Darüber hinaus können ihr die Pflanzen als Anschauungsmaterial nutzen, um Themen wie Fotosynthese, Ökosysteme oder botanische Vielfalt zu veranschaulichen. Die grüne Umgebung schafft zudem eine entspannte Atmosphäre, die das Lernen und die Konzentration fördern kann. 

Die besten Pflanzen für das Schulgelände

Innenhöfe bieten eine ideale Möglichkeit, um grüne Oasen in Schulgebäuden zu schaffen und gleichzeitig die Natur näher zu bringen. Hier sind einige Pflanzen, die sich besonders gut für Innenhöfe eignen:

Lavendel: Lavendel ist nicht nur eine duftende Pflanze, sondern auch äußerst pflegeleicht. Seine lila Blüten locken Bienen an und können zur Beruhigung beitragen, was besonders in stressigen Schulalltagen von Vorteil ist.

Der pflegeleichte Lavendel eignet sich gut als Pflanze auf dem Schulhof (Quelle: Pixabay)

Sonnenhut: Diese robuste und winterharte Pflanze produziert farbenfrohe Blüten, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen. Der Sonnenhut ist eine attraktive Ergänzung für jeden Schulgarten.

Taglilie: Taglilien sind mehrjährige Pflanzen mit attraktiven Blüten und einer Vielzahl von Farbvariationen. Sie sind pflegeleicht und können den Schulhof mit ihrer Schönheit beleben.

Fetthenne: Diese sukkulente Pflanze ist perfekt für sonnige Innenhöfe geeignet, da sie Trockenheit gut verträgt. Ihre farbenfrohen Blüten bringen Leben in den Schulgarten und bieten gleichzeitig Nahrung für Insekten.

Staudenastern: Staudenastern sind spätblühende Pflanzen, die im Herbst Farbe in den Schulgarten bringen. Sie sind beliebt bei Schmetterlingen und Bienen und tragen zur Förderung der Biodiversität bei.

Mit der Integration dieser Pflanzen in die Innenhöfe eurer Schule könnt ihr nicht nur die ästhetische Qualität des Schulgeländes verbessern, sondern auch zu einem lebendigen und lehrreichen Umfeld beitragen. Ein grünes Schulgelände kann auch ein toller Rückzugsort für euch und eure Schüler:innen sein — vielleicht wollt ihr euren Unterricht ja auch mal ins Freie verlegen? Wie ihr euren Schulgarten naturnah gestalten könnt und dabei Artenschutz betreiben könnt, haben wir uns bereits in diesem Artikel angeschaut.

Weitere Möglichkeiten für eine grüne Schule

Fassadenbegrünung

Fassadenbegrünung bietet Schulen die Möglichkeit, nicht nur das äußere Erscheinungsbild ihrer Gebäude zu verbessern, sondern auch einen zusätzlichen Lebensraum für die Tierwelt zu schaffen. Dabei können verschiedene Pflanzen verwendet werden, die entweder selbstklimmend sind oder Kletterhilfen benötigen. 

Bedenken bezüglich möglicher Schäden am Mauerwerk können durch eine sorgfältige Auswahl der Pflanzen und zu begrünenden Flächen minimiert werden. Selbstklimmende Kletterpflanzen haften mit Haftorganen am Mauerwerk und nehmen ihre Nährstoffe aus dem Boden auf, sodass das Mauerwerk nicht beschädigt wird. Zudem bieten sie Schutz vor Regen und verringern Temperaturschwankungen.

Die Integration von Fassadenbegrünung in den Schulunterricht bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Schüler:innen, um über biologische Prozesse zu lernen und ihre kreative Seite zu entwickeln. Im Biologieunterricht könnt ihr beispielsweise die verschiedenen Pflanzenarten erforschen, ihre Wachstumsbedingungen untersuchen und verstehen, wie sie sich an ihre Umgebung anpassen. Sie können auch die ökologische Bedeutung der Begrünung für die lokale Tierwelt erforschen und verstehen, wie Pflanzen Lebensräume für verschiedene Arten schaffen.

Im Kunstunterricht können eure Schüler:innen kreative Gestaltungsideen für die Fassadengestaltung entwickeln. Sie können Entwürfe für die Platzierung der Pflanzen erstellen, Muster und Farbschemata entwerfen und sogar an der Auswahl der Pflanzenarten teilnehmen, die ästhetische und ökologische Ziele erfüllen. 

Vertikale Gärten

Vertikale Gärten und Hochbeete eignen sich perfekt bei begrenztem Raum. (Quelle: Pixabay)

Wie wäre es, wenn ihr euer Klassenzimmer in eine lebendige grüne Oase verwandelt? Mit vertikalen Gärten könnt ihr eine Fülle von Pflanzen auf kleinstem Raum unterbringen und gleichzeitig eine frische, grüne Atmosphäre schaffen. Nutzt spezielle vertikale Wandmodule oder Taschen, um eure Pflanzen an den Wänden zu platzieren, oder hängt Hängeampeln an Fenstern, Decken oder an speziellen Gestellen im Klassenzimmer auf. Wichtig ist, dass eure Konstruktion sicher und stabil ist, um mögliche Gefahren zu vermeiden. Und dann heißt es: Ran an die Pflanzen! Kümmert euch liebevoll um sie, denn nicht nur werden sie euer Klassenzimmer verschönern, sondern auch eure Sinne beleben und eure Kreativität anregen.

Pflanz-Ecke

Eine weitere Möglichkeit wäre, euer eigenes kleines Grünreich im Klassenzimmer zu schaffen. Richtet dafür zusammen mit euren Schüler:innen eine gemütliche Pflanz-Ecke ein, in der ihr Pflanzen anbauen könnt. Holt euch dafür Töpfe oder Pflanzkästen und wählt eure Lieblingspflanzen aus. Vielleicht möchtet ihr sogar ein Mini-Gewächshaus nutzen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen und mit eurer Klasse das Pflanzenwachstum hautnah zu beobachten. So können eure Schüler:innen nicht nur etwas über Pflanzenpflege lernen, sondern auch sehen, wie eure grünen Freunde Tag für Tag wachsen und gedeihen.

Wie gestaltet ihr euer Schulgebäude und -gelände grüner? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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In unserem ersten Artikel zur Projektwoche Nationalsozialismus haben wir euch Formate und Informationsquellen vorgestellt, die den komplexen und sensiblen Themenkomplex des Nationalsozialismus für den Unterricht zugänglich machen sollen. Heute möchten wir einen Schritt weiter gehen und uns mit der Frage beschäftigen, wie ihr die Themen Judenverfolgung und Holocaust vermitteln könnt. 

Wie über NS-Zeit und Judenverfolgung sprechen?

Geschichtliches Wissen erfüllt einerseits den Zweck, die Vergangenheit zu verstehen und aus Fehlern zu lernen, um sie nicht zu wiederholen. Andererseits dient es auch dem Gedenken an die Opfer und dem Bewahren ihrer Erinnerung. In Schulen kommt der Vermittlung dieses Wissens eine zentrale Rolle zu, jedoch gestaltet sich gerade die Auseinandersetzung mit dem Holocaust oft schwierig. Die massive Zahl von Opfern und die Grausamkeit der Ereignisse machen es den Schüler:innen schwer, die Tragweite dieser Geschehnisse zu begreifen. Zudem führen Bilder von Leichenbergen oft zu Abwehrreaktionen statt Empathie. Lehrkräfte stehen zudem vor der Herausforderung, dem gesellschaftlichen Desinteresse an diesem Thema entgegenzuwirken, das häufig auf die belastende Natur des Lernstoffs zurückzuführen ist.

Bei der Vermittlung sensibler Themen wie dem Holocaust ist es entscheidend, einen einfühlsamen und respektvollen Ansatz zu wählen. Ihr solltet euch bewusst sein, dass Schüler:innen persönliche Verbindungen zu diesen Themen haben könnten. Daher ist es wichtig, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem die Klasse offen über ihre Gedanken und Gefühle sprechen kann, ohne Angst vor Vorurteilen oder Diskriminierung. Darüber hinaus sollte die Vermittlung historischer Fakten mit einer reflektierten Auseinandersetzung über die Ursachen, Auswirkungen und Lehren aus dieser dunklen Periode der Geschichte einhergehen. Angesichts der psychischen Belastung, die mit der Vermittlung von Themen wie dem Holocaust einhergeht, sollten Lehrkräfte besonders aufmerksam vorgehen. Es ist wichtig, dass ihr den emotionalen Zustand eurer Schüler:innen genau beobachtet und auf Anzeichen von Stress, Trauer oder Unwohlsein achtet. Im Falle von starken emotionalen Reaktionen sollten Lehrkräfte auch die Hilfe von Schulpsycholog:innen in Anspruch nehmen, um ihren Schüler:innen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Laut der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem ist es entscheidend, auch die Vielfalt jüdischer Lebenswelten vor, während und nach dem Holocaust zu verstehen. Vor dem Holocaust war die jüdische Bevölkerung integraler Bestandteil europäischer Gesellschaften und trug aktiv zu diesen bei. Die Geschichte europäischer Juden ist daher nicht allein durch Opfererfahrungen geprägt, sondern umfasst auch ihre kulturellen, politischen und sozialen Beiträge. Während dieser Epoche  erlebten Juden eine dramatische Veränderung ihrer Lebensbedingungen, beginnend mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung. Die Versuche, ein normales Leben aufrechtzuerhalten, wurden durch immer strengere Repressionen und Einschränkungen erschwert. Existenzielle Dilemmata waren oft von aussichtslosen Alternativen geprägt, wie der schweren Entscheidung zwischen Emigration und Verbleib in der Heimat. Nach der Befreiung war das Leben für Überlebende geprägt von der Realisierung des Verlustes und der Bewältigung traumatischer Erinnerungen. Trotzdem versuchten viele, einen Neuanfang zu machen und ein neues jüdisches Leben aufzubauen, was als persönlicher Triumph empfunden wurde. Jüdisches Leben ist mehr als der Holocaust. Es umfasst eine reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und bedeutende Beiträge zur Gesellschaft, die über das Trauma des Holocaust hinausreichen.

Wie kann die Erstbegegnung mit der Thematik Holocaust aussehen?

Dem Konzept der altersgemäßen Entfaltung des Lernstoffes Holocaust von Yad Vashem zufolge erfordert eine frühe Erstbegegnung mit dem Thema Holocaust einen einfühlsamen Zugang auf mehreren Ebenen. Empathie sei hierbei von zentraler Bedeutung, wobei es wichtig ist, sie von Identifikation zu unterscheiden. Dies ermögliche den Lernenden, die Emotionen anderer zu verstehen, ohne sich komplett in sie hineinzuversetzen. Eine sorgfältige Materialauswahl, die biografische Narrationen eines Individuums einbezieht und positive Aspekte der Geschichten hervorhebt, fördere diese empathische Lernhaltung. Zudem sei es wichtig, den Schüler:innen Selbstschutz, Historizität und Handlungskompetenz als Ziele eines immanent-historischen Lernens zu vermitteln. 

Authentische Zeitzeugennarrationen ermöglichten es den Lernenden, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen und sich für ihre eigene Handlungskompetenz zu sensibilisieren. Darüber hinaus biete die Auseinandersetzung mit historiografischen Grundlagen die Möglichkeit, den Konstruktionscharakter von Geschichtserzählungen zu verstehen. Insgesamt ermöglicht eine sorgfältige Materialauswahl und die Gewährung von Autonomie den Schüler:innen, sich empathisch mit dem Thema Holocaust auseinanderzusetzen und einen tieferen Einblick in die historischen Ereignisse zu gewinnen. Dies fördert nicht nur ihr historisches Verständnis, sondern stärkt auch ihre Fähigkeit zur empathischen Reflexion und kritischen Analyse – wichtige Kompetenzen für eine umfassende historische Bildung.

Ab wann mit Kindern und Jugendlichen über den Holocaust reden?

Ab welcher Klassenstufe sollte der Holocaust Thema in der Schule sein? (Quelle: Deutsches Schulportal)

Der Zeitpunkt, ab dem man mit Kindern und Jugendlichen über den Nationalsozialismus und den Holocaust sprechen sollte, ist oft eine komplexe Frage, die sorgfältige Überlegung erfordert. Das Deutsche Schulportal hat im November 2020 eine Umfrage “Ab welcher Klassenstufe sollte der Holocaust Thema in der Schule sein?” durchgeführt. Dabei wurden 90 Antworten ausgewertet, die meisten Befragten sprachen sich dabei für eine Thematisierung in der Schule ab der 5. Klasse aus. In den allermeisten Schulen wird das Thema Nationalsozialismus erst in der Sekundarstufe I ausführlich behandelt. 

Nationalsozialismus und Holocaust sind in allen Bundesländern im Fach Geschichte bzw. – je nach Länderregelung – in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern mit einem hohen Anteil an Geschichte fest verankert und verpflichtender Unterrichtsgegenstand in den Jahrgangsstufen 9 oder 10, vereinzelt auch Jahrgangsstufe 8. In der Regel verlässt demnach kein:e Schüler:in die Schule, ohne etwas über dieses Kapitel deutscher Geschichte erfahren zu haben. Hinzu kommt, dass das Thema auch in anderen Unterrichtsfächern des Sekundarbereichs I, insbesondere in Deutsch und Religion/Ethik mit einer fachspezifischen Schwerpunktsetzung besprochen wird. Im Sekundarbereich II sind Nationalsozialismus und Holocaust in einer vertiefenden und größere Zusammenhänge aufzeigenden Weise abermals verpflichtender Unterrichtsgegenstand.

Im Interview mit dem Deutschen Schulportal betonte Benjamin Stello, Geschichtslehrer und Landesfachberater für Geschichte des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise. Er erklärte, dass die Zielsetzung des Geschichtsunterrichts darin bestehe, dass Schüler:innen aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen sollten. In Bezug auf den Holocaust sei es wichtig, dass sie zu toleranten Menschen werden, die demokratische Werte achten. Allerdings dürfe dies nicht mit einem “erhobenen Zeigefinger” geschehen, sondern die Jugendlichen müssten sich ihre eigenen Meinungen bilden. Stello betonte, dass sowohl ein affektiver als auch ein kognitiver Zugang zur Thematik wichtig sei, da ein rein emotionaler Zugang zur Überwältigung führen könne.

Die Frage nach dem geeigneten Alter für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist laut Stello eng mit der Entwicklung von moralischem Differenzierungs- und Urteilsvermögen verbunden. Entwicklungspsychologisch sei dies gewöhnlich erst in der frühen Adoleszenz möglich, was im Schnitt etwa der achten Klasse entspricht. Auch die Fähigkeit des Perspektivwechsels sei erst in diesem Alter umfassender möglich. Stello erklärte jedoch, dass es möglich sei, auch mit jüngeren Kindern über den Holocaust zu sprechen, wenn sie mit dem Thema in Berührung kommen und Fragen stellen. Dennoch halte er es nicht für zielführend, das Thema bereits wesentlich früher im Unterricht zu behandeln, da jüngere Kinder oft Schwierigkeiten hätten, die Informationen zu verarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen.

Der Transfer von Erkenntnissen aus der Geschichte auf aktuelle politische Situationen, insbesondere in Bezug auf Antisemitismus, sei laut Stello von großer Bedeutung. Er betonte jedoch, dass der Geschichtsunterricht allein nicht ausreiche, um Antisemitismus zu bekämpfen. Es sei wichtig, sich in der Schule kontinuierlich mit Strukturen von Diskriminierung auseinanderzusetzen und nicht nur einen kurzen Abschnitt über den Nationalsozialismus zu behandeln.

Welchen Zugang sollte ich zum Thema wählen?

Der Zugang zum Thema Holocaust sollte nach Ansicht von Sylvia Löhrmann, Lehrerin und frühere Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen, vor allem durch "empathisches Erinnern ohne erhobenen Zeigefinger" geprägt sein, da ein emotionaler Zugang zur Geschichte viel nachhaltiger wirke. Sie betonte im Interview gegenüber dem Deutschen Schulportal, dass es wichtig sei, den jungen Menschen emotionale Zugänge zu den Geschehnissen der Vergangenheit zu eröffnen. Dabei können verschiedene Wege beschritten werden, wie zum Beispiel der Besuch einer Gedenkstätte, das Forschen über Opfer des Holocaust im eigenen Ort oder die Auseinandersetzung mit Zeitzeugnissen. Löhrmann hebt hervor, dass auch die Digitalisierung viele Möglichkeiten bietet, Jugendliche zu "Zweitzeugen" zu machen, indem sie sich mit den historischen Ereignissen auseinandersetzen und dazu Stellung beziehen. Dies sei besonders in Zeiten, in denen  kaum noch Zeitzeugen vorhanden seien, wichtig.

Die Erinnerungskultur sollte aus Sicht von Löhrmann auch eine historische und politische Einordnung beinhalten, indem nach den Ursachen und den damaligen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umständen gesucht wird. Dabei wäre es wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie zwar nicht für die Vergangenheit verantwortlich sind, aber als Demokrat:innen dafür verantwortlich sind, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Sie betont, dass die Erinnerungskultur altersgemäß die ganze Schullaufbahn hindurch eine Rolle spielen sollte, da sie eine Daueraufgabe von Schule ist und nötiger denn je sei.

Letztendlich ist die Wahl des Ansatzes, sei es affektiv, kognitiv oder emotional, den Lehrkräften überlassen. Wie so oft ist eine Mischung aus verschiedenen Zugängen sinnvoll, die auch vom eigenen Unterrichtsstil und  natürlich der Klasse abhängt.

Wird der Holocaust ausreichend an deutschen Schulen behandelt?

Umfrage zur Behandlung des Holocaust im Schulunterricht in Deutschland aus dem Dezember 2018 mit 1.526 Befragten (Quelle: Statista)

Basierend auf verschiedenen Umfragen lässt sich feststellen, dass die Behandlung des Holocaust an deutschen Schulen kontrovers beurteilt wird. Eine Befragung von 2018 zeigt, dass nur 19 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass der Holocaust voll und ganz ausreichend behandelt wird, während 31 Prozent angaben, dass er teilweise ausreichend behandelt wird. Dem gegenüber stehen 27 Prozent, die dies verneinen, und 9 Prozent, die angeben, dass der Holocaust überhaupt nicht ausreichend behandelt wird. 14 Prozent der Befragten gaben an, dazu keine klare Meinung zu haben. 

Wie schätzen Sie Ihr eigenes Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus ein? (Quelle: Statista)

Eine weitere Umfrage aus dem Jahr 2021/2022 zeigt, dass sich die Einschätzung des eigenen Wissens über die Zeit des Nationalsozialismus unter den Befragten stark unterscheidet. Während 15,4 Prozent angaben, sehr gut informiert zu sein, und 43,4 Prozent ihr Wissen als eher gut einschätzten, gab es auch 10,4 Prozent, die eher nicht gut informiert  seien, und 4,3 Prozent, die angaben, überhaupt nicht gut informiert zu sein. 

Wie schätzt du deinen Wissensachsstand über die NS-Geschichte ein? (Quelle: Statista)

Eine Umfrage unter der Generation Z zeigt ähnliche Ergebnisse, wobei 10 Prozent angaben, sehr gut informiert zu sein, und 40 Prozent ihr Wissen als eher gut einschätzten. Die Einschätzungen über den Umfang des gelernten Materials über die Zeit des Nationalsozialismus in der Schule variieren ebenfalls stark. 

Wir hoffen, dass dieser Artikel einige wichtige Fragen zum Umgang mit dem Thema Holocaust im Schulunterricht beantwortet hat, auch wenn wir uns bewusst sind, dass dieses Thema viel zu komplex ist, um vollständig in einem Artikel behandelt zu werden. Wie empfindet ihr den aktuellen Umgang mit dem Holocaust im Schulunterricht und welche Verbesserungsvorschläge habt ihr? 

Welche weiteren Fragen stellen sich für euch im Zusammenhang mit der Vermittlung des Holocausts in Schulen? Gibt es bestimmte Aspekte, die noch nicht behandelt wurden und die ihr gerne näher beleuchtet sehen würdet? Wir laden euch herzlich ein, eure Gedanken und Perspektiven in den Kommentaren zu teilen und damit zu einer weiteren Diskussion und vielleicht weiteren Artikeln beizutragen.

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Die römische Geschichte ist nicht gerade dafür bekannt, die Massen in Begeisterungsstürme zu versetzen – und das Gleiche gilt oft für den Geschichtsunterricht in der Schule. Doch was wäre, wenn wir euch sagen würden, dass Geschichte auch richtig spannend sein kann?

Für Lehrer:innen, die ihren Schüler:innen einen Geschichts- oder Lateinunterricht bieten wollen, der nicht einschläfernd ist, haben wir einen Geheimtipp: Schulausflüge zu römischen Stätten und Relikten in Deutschland. Von den majestätischen Ruinen römischer Städte bis zu den gut erhaltenen Überresten alltäglicher römischer Lebensweise bieten zahlreiche Orte im ganzen Land ein reichhaltiges pädagogisches Angebot für Schulklassen. Diese Ausflüge ermöglichen es den Schüler:innen,  in das tägliche Leben, die Architektur, die Kunst und die Kultur des Römischen Reiches einzutauchen und dabei ein tieferes Verständnis für die Geschichte und die Einflüsse dieser faszinierenden Epoche zu entwickeln.

Wir machen eine Zeitreise durch das antike Deutschland und zeigen euch einige faszinierende und ungewöhnliche Ziele für solche Ausflüge. 

Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg

(Quelle: Römerkastell Saalburg)

Wenn ihr schon immer mal in die Rolle eines römischen Soldaten schlüpfen wolltet, ist das Römerkastell Saalburg der ideale Ort für euch und eure Klasse. Dieser Ort war einst ein strategischer Posten, an dem römische Truppen den Verkehrsweg zwischen der Mainebene und dem Germanengebiet kontrollierten. Heute bietet die Saalburg eine reichhaltige Auswahl an Bildungsangeboten speziell für Schulklassen. Bei einem Besuch können eure Schüler:innen nicht nur die militärische Organisation der Römer kennenlernen, sondern auch einen Einblick in das tägliche Leben eines römischen Soldaten erhalten. Von der Ausbildung im Kampf bis hin zur Verteidigung des Kastells können Schüler:innen die Herausforderungen und Aufgaben eines römischen Soldaten nachvollziehen.

Ihr könnt dabei aus verschiedenen Programmen wählen, darunter Führungen, Aktivprogramme für unterschiedliche Altersgruppen und sogar Vorführungen römischer Tracht und Soldatenausrüstung. Erfahrene Guides führen die Schüler:innen durch die rekonstruierten Gebäude und erklären die Geschichte und Funktionen der einzelnen Bereiche. Dabei können die Schüler:innen das Kastell erkunden und sich ein Bild davon machen, wie das Leben vor über 1.800 Jahren ausgesehen hat.

Für diejenigen, die es moderner mögen, steht der digitale Kastell Guide bereit, um das Gelände und die Ausstellungsräume interaktiv zu erkunden. Mit dem eigenen Smartphone oder Tablet können eure Schüler:innen auf eine Entdeckungstour gehen und zwischen elf Kurzführungen wählen, die sie quer durch das Gelände und die Ausstellungsräume navigieren. Der Guide bietet nicht nur informative Texte, sondern auch viele Bilder, kurze Videos und sogar spannende 3D-Modelle, die die Welt der Römer anschaulich machen. 

Wenn ihr mit eurer Schulklasse die Saalburg besuchen möchtet, könnt ihr ganz einfach per Mail oder telefonisch reservieren. Die Anreise ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Nehmt die S-Bahn-Linie 5 ab Frankfurt am Main Richtung Bad Homburg/Friedrichsdorf bis Bad Homburg. Vom Bahnhofsvorplatz fährt nur viermal täglich die Stadtbuslinie 5 direkt zur Saalburg. Alternativ könnt ihr die Taunusbahn (Linie 15) ab Bad Homburg oder Frankfurt am Main nehmen, die einige Male am Tag bis zum Bahnhof Saalburg/Lochmühle fährt. Von dort aus führt ein Fußweg entlang des Limes zur Saalburg, etwa 45 Minuten Fußweg.

Archäologischer Park und Römermuseum Xanten

(Quelle: LVR-Archäologischer Park Xanten)

In Deutschland gibt es kaum einen besseren Ort, um die faszinierende römische Geschichte hautnah zu erleben als den Archäologischen Park und das Römermuseum in Xanten. Hier, wo einst die bedeutende römische Stadt Colonia Ulpia Traiana am Niederrhein florierte, könnt ihr heute in die Vergangenheit eintauchen wie nie zuvor.

Der Archäologische Park bietet euch und eurer Klasse die Möglichkeit, durch die teilweise rekonstruierten Überreste der antiken Stadt zu wandeln. Das Amphitheater, das größte seiner Art in Deutschland, sowie Teile der römischen Thermen und einer Hafenanlage lassen die einstige Pracht und das alltägliche Leben der Römer lebendig werden.

Für Schulgruppen jeden Alters sind die lebendigen Führungen und Aktionsprogramme im Archäologischen Park und dem LVR-RömerMuseum ein absolutes Highlight. Hier werden alle Sinne angesprochen, während ihr euch in die Welt der Römer vertieft.

In den verschiedenen interaktiven Erkundungsmöglichkeiten wird euch das römische Leben auf anschauliche Weise näher gebracht. Von Toren über Tempel bis hin zu Werkstätten und dem Badehaus könnt ihr alles in Originalgröße erkunden und erleben. Speziell auf die Bedürfnisse von Schulklassen zugeschnittene Programme ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit der Antike. Die Programme reichen von Römerwochenenden mit Aktivitäten wie Knochenschnitzen bis hin zu speziellen Themen wie römischer Mathematik oder Malen & Farben in der Antike.

Empfehlungen für euren Besuch? Plant mindestens vier Stunden ein, um das Gelände vollständig zu erkunden und genug Zeit für eine Pause und die Spielplätze zu haben. Informiert euch vorab über wettergerechte Kleidung und Verpflegungsmöglichkeiten.

Anreisen könnt ihr einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Ihr steigt in Duisburg in den Regionalexpress und erreicht den Bahnhof Xanten nach rund 45 Minuten. Vom Bahnhof Xanten fährt der Linienbus SL42 (Richtung: Brigittenstraße) regelmäßig innerhalb von fünf Minuten zum Parkeingang an der Straße "Am Rheintor" (Eingang Hafentempel). Für den Fußweg zum neuen Parkeingang LVR-RömerMuseum solltet ihr rund zehn Minuten einplanen. 

Und vergesst nicht, dass Xanten neben dem Archäologischen Park und dem Museum noch viele weitere Attraktionen zu bieten hat. Die historische Innenstadt, die Jugendherberge und das Freizeitzentrum mit Badeseen machen euren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Limeseum und Römerpark Ruffenhofen

(Quelle: LIMISEUM)

Im Limesmuseum und Römerpark Ruffenhofen könnt ihr mit eurer Klasse die römische Geschichte auf lebendige Weise erkunden und euch in die Zeit der alten Römer zurückversetzen. Schreitet durch die authentische Rekonstruktion eines römischen Gutshofs, lauscht dem Plätschern des antiken Brunnens und spürt die Geschichte, die in den alten Gemäuern zu leben scheint.

Im Römerpark erwartet eure Klasse eine Vielzahl von Workshops, die  euch Einblicke in die römische Landwirtschaft, das Handwerk und das alltägliche Leben gewähren. Hier könnt ihr erfahren, wie die alten Römer wirklich gelebt haben, während ihr die rekonstruierten Gebäude einer villa rustica erkundet und euch vorstellt, wie es gewesen sein muss, dort zu leben. Das LIMESEUM ist nicht nur ein Museum, sondern ein Portal in die Vergangenheit. Durchstreift die oberflächlichen Bepflanzungen, die die Umrisse der Gebäude aus römischer Zeit anzeigen, und erlebt die Geschichte des antiken Roms hautnah. Bestaunt das Reiterkastell, ein beeindruckendes Zeugnis der römischen Militärgeschichte, und spürt die Bedeutung, die diese Grenze des römischen Reiches einst hatte.

Wenn euren Schüler:innen ein Museumsbesuch zu langweilig sein sollte, können sie in verschiedenen Workshops auch selbst tätig werden. Hier können sie zum Beispiel ihre eigenen römischen Münzen prägen, römische Spiele ausprobieren oder eine Feder aus Schilfrohr schnitzen, um selbst wie die alten Römer zu schreiben. 

Für euren Unterricht könnt ihr auch die eigens konzipierten Römerkoffer nutzen. Jeder Koffer bietet eine Vielzahl von Nachbildungen römischer Gegenstände zu einem bestimmten Thema, um den Schüler:innen ein tieferes Verständnis für die römische Geschichte zu vermitteln. Ihr könnt die Welt der „Römischen Spiele“ mit Würfeln, Spielfiguren aus Ton und sogar einem Holzschwert sowie einer Öllampe mit einer Darstellung eines Gladiatorenkampfes erleben. Oder erforscht den „Römischen Alltag“ mit einer Vielfalt von Nachbildungen, darunter Geschirr, Arztbesteck, Münzen, Schuhe und eine kleine Götterfigur. Ihr könnt nach Voranmeldung Koffer zu verschiedenen Themen ausleihen, um den Unterricht zu bereichern. Jeder Koffer wird mit einem Begleitheft geliefert, das weitere Informationen zu den Gegenständen und zur Gestaltung des Unterrichts enthält.

Für den Preis könnt ihr etwa zwei bis vier Euro pro Schüler:in einplanen, je nach der gebuchten Aktion. Die Anreise gestaltet sich leider etwas schwieriger. Der Park liegt zwischen der Romantischen Straße und dem neuen Fränkischen Seenland, eingebettet zwischen den Gemeinden Gerolfingen, Wittelshofen und dem Markt Weiltingen. Für diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchten, bietet das LIMESEUM werktäglich zu verschiedenen Uhrzeiten eine Bedarfsbushaltestelle der Linie Dinkelsbühl-Wassertrüdingen 825 an. Ihr müsst euch jedoch spätestens am Tag vor eurem Besuch bis 16:00 Uhr telefonisch anmelden, um eine entsprechende Fahrt zu arrangieren. Römisches Gräberfeld Köln-Marsdorf

Römische Villa Borg

(Quelle: Villa Borg)

Wenn euch im Gegensatz dazu das Leben der reichen und privilegierten Römer interessiert, empfehlen wir euch einen Besuch in der Villa Borg. Hier erfahrt ihr, wie die Menschen früher auf einem Landgut gelebt haben.

Dabei gibt es viele verschiedene Schauplätze, die ihr zusammen mit euren Schüler:innen erkunden könnt: das Freilichtmuseum mit dem archäologischen Museum, das prachtvolle Villenbad, harmonische Gärten, Festräume, eine römische Küche und nicht zuletzt die römische Taverne. Hier könnt ihr die Atmosphäre vergangener Zeiten spüren und die Geschichte lebendig werden lassen.

Für eure Klasse bietet euch die Villa Borg ein „Rundum-sorglos-Paket“. Dies beinhaltet eine informative Führung durch die Villa. Das hier erworbene Wissen können eure Schüler:innen anschließend in einem Suchspiel vertiefen und Geschichte hautnah erleben. Des Weiteren gibt es die Wahl zwischen verschiedenen „Mitmachmodulen“: vom Töpfern bis zum Kochen ist für jeden etwas dabei. In der Mittagspause könnt ihr eine kleine Wanderung mit eurer Klasse  auf dem Villa Borg Trail unternehmen. Auch hier habt ihr die Möglichkeit zwischen verschiedenen Aktionen wie Speerwerfen oder einer Erlebnisführung zu wählen. 

Für eine Schulklasse mit 25 Schüler:innen liegt ihr mit eurem Besuch bei 300 Euro. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist unkompliziert: Von Montag bis Freitag könnt ihr vom Bahnhof Merzig mit der Buslinie 250 Richtung Nennig zur Villa Borg gelangen. Alternativ ist auch die Haltestelle Oberleuken, Ortsmitte eine Option, von der aus ihr nur 15 Minuten zu Fuß bis zur Villa Borg habt. 

Sind für euch interessante Ziele dabei? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Sicherlich kennt ihr das: Seit Tagen schiebt ihr schon das Korrigieren der Klassenarbeiten vor euch her, weil es lästig und zeitaufwendig ist. Der hektische Alltag von Lehrkräften erfordert oft die Bewältigung einer Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben an einem Tag: die Vorbereitung des Unterrichts, das Erstellen von Leistungskontrollen, die Recherche zu den besten  Unterrichtsmethoden – der Zeitdruck ist ständig präsent. Trotz des Bewusstseins der Dringlichkeit der Aufgaben, scrollt man lieber durch die sozialen Medien oder lässt sich von den Nachrichten ablenken. Prokrastination, das Aufschieben von unangenehmen Aufgaben, betrifft uns alle. Wie ihr sie bewältigen könnt und was überhaupt dahinter steckt, damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.  

Crashkurs Aufschieberitis 

“Prokrastination” leitet sich vom lateinischen “procrastination", die “Vertagung auf morgen“ ab und ist der wissenschaftliche Ausdruck für ein pathologisches Aufschiebeverhalten. Laut Dr. Alexa Schneider beschreibt Prokrastinieren: "Das Verschieben einer zumeist unangenehmen Tätigkeit, zugunsten einer angenehmen oder zumindest weniger unangenehmen Tätigkeit”. Dabei wissen wir eigentlich, dass es negative Konsequenzen nach sich zieht, in unserem Beispiel vermutlich die Verschlechterung der Unterrichtsqualität, die allgemeine Arbeitszufriedenheit leidet oder eure Schlafqualität und prinzipielles Wohlbefinden verschlechtert sich. Erst wenn Prokrastination zur Gewohnheit wird und das alltägliche Leben stark davon beeinträchtigt ist, solltet ihr euch Hilfe holen. Die Prokrastinationsambulanz der Universität Münster hat dazu einen Selbsttest erstellt.

Prokrastination ist zwar keine eigenständige psychische Krankheit, kann aber Teil eines Krankheitsbilds bei beispielsweise ADHS oder Depression sein. Reines Aufschieben von Aufgaben kann nicht direkt als Prokrastination bezeichnet werden. Aufgaben aufzuschieben bedeutet letztendlich nichts weiter als dass wir im Zuge des Zeitmanagements priorisieren und strukturieren. Dagegen lässt sich von Prokrastination sprechen, wenn der Aufschub nutzlos und freiwillig ist und man sich des möglichen schädlichen Einflusses auf Leistung und Gefühle bewusst ist.

Eine Studie der Uni Münster hat herausgefunden, dass unter den dort Studierenden ganze sieben Prozent so hohe Prokrastinationswerte haben, dass sie aufgrund dessen Behandlung ersuchen. Am meisten prokrastinieren junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, wobei Männer stärker betroffen sind. Das ergab eine Studie der Uni Mainz. Ein weiteres Ergebnis war, dass Menschen, die viel aufschieben, häufiger gestresst, müde, einsam oder depressiv sind. 

Eine Studie der Uni Halle-Wittenberg hat vor einigen Jahren herausgefunden, dass Prokrastinieren selten etwas mit Faulheit zu tun hat. Viel eher sind die Ursachen unklar formulierte Aufgabenstellungen, von denen im Fall der Studie die Studierenden überfordert sind und nicht wissen, wie sie sie lösen sollen. Auch Perfektionismus oder das Fehlen eines strukturierten Tagesablaufs können Gründe sein. Wenn ihr besser verstehen wollt, warum wir Menschen prokrastinieren, könnt ihr das zum Beispiel hier nachlesen.

Es gibt neben verschiedenen Techniken auch digitale Apps und Tools, die helfen, Prokrastination in den Griff zu bekommen. (Quelle: Unsplash)

Prokrastination überwinden

Aufgabe in Teilaufgaben zerkleinern 

Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, die gegen Prokrastination helfen. Eine “goldene Regel” ist laut dem Psychologen Johannes Hoppe das Zerteilen der Aufgabe in kleine Schritte. Von zu großen Aufgaben ist man schnell überfordert und weiß nicht, wo man anfangen soll, also lieber mit kleinen Schritten ans Ziel. 

Die ALPEN-Methode

Eine der bekanntesten Strategien gegen das lästige Prokrastinieren ist die ALPEN-Methode. Sie hilft dir, deine Zeit auf unterschiedlichen Ebenen zu managen. Entweder strukturiert ihr einzelne große Aufgaben, wie das Schreiben einer Hausarbeit oder das Vorbereiten einer Unterrichtsstunde, oder ihr strukturiert die Ziele in einer ganzen Phase, wie beispielsweise ein Schuljahr oder Semester. So funktioniert die ALPEN-Methode:

A – Aufgaben notieren: Was ist das Ziel? Welche Teilschritte und Etappen sind dafür erforderlich?

L – Länge einschätzen: Wie lange braucht man für diese Teilschritte jeweils? Plant lieber etwas mehr als zu wenig Zeit ein. 

P – Pufferzeit einplanen: Oftmals stellen sich uns Dinge in den Weg, die wir nicht planen können. Eine Erkältung? Ein dringender Termin?  Plant daher für solche Fälle ausreichend Pufferzeit ein, so dass ihr am Ende nicht in Stress geratet. Damit einhergeht die 50-Prozent-Regel. Sie gibt vor, dass für alles die doppelte Menge an Zeit eingeplant werden sollte. Streicht die Hälfte eurer Aufgaben für den Tag und sorgt somit für mehr Effektivität bei der Erledigung der restlichen To-Dos. 

E – Entscheidungen treffen: Zu einem guten Zeitmanagement gehört es auch unwichtigere Aufgaben zu streichen und zu priorisieren. Aufgaben, die euch nicht näher an euer Ziel bringen und nicht lebensnotwendig sind, dürfen verschoben werden. Das Bad kann zum Beispiel auch noch nach dem Korrigieren der Klausuren geputzt werden. 

N – Nachkontrollieren: Habt ihr euer Ziel erreicht? Was ist eure Bilanz? Haben die Zeitpuffer ausgereicht?

Hier findet ihr ein Beispiel und eine Vorlage zur ALPEN-Methode. 

“Pick your Poison”

Oft setzt man sich unter Druck indem man sich zu viel vornimmt. Versucht eure Aufgaben zu priorisieren und euch die dringlichste herauszusuchen. Fokussiert euch nur auf diese eine Aufgabe und stellt alle anderen fürs Erste hinten an. So seid ihr im Endeffekt effektiver, als wenn euch die Aufgabenmasse ganz vom Anfangen abhält.  

Five Minute Miracle 

In kleinen Schritten zum Ziel. Überlegt euch, welche eurer Aufgaben ihr in fünf Minuten schaffen könnt. Stellt euch dann einen Timer und fangt an! Die Forschung belegt, dass wir dazu tendieren, angefangene Aufgaben eher beenden zu wollen, als Aufgaben, mit denen wir uns noch gar nicht beschäftigt haben. Dafür sorgt der Zeigarnik-Effekt. Er besagt, dass unerledigte Aufgaben viel eher in unserem Kopf hängen bleiben als erledigte Aufgaben. Deshalb habt ihr auch andauernd eure To-Do-Liste im Kopf und denkt an die Aufgaben, die noch anstehen. 

Pomodoro Technik

Bei der Pomodoro Technik setzt ihr euch Intervalle von 25 Minuten, zwischen denen je fünf Minuten Pause liegen, in denen ihr fokussiert an eurer Aufgabe arbeitet. Nach ca. vier dieser Intervalle, die man übrigens “Pomodori” nennt, macht ihr eine längere, etwa 15 bis 20 minütige Pause. Diese simple Methode hilft euch, eure Produktivität, Fokussierung und Qualität des Arbeitens zu verbessern. Es gibt sogar eigene browser-basierte Apps, wie tomatotimers, die euch beim Umsetzen der Technik helfen. Ihr möchtet die Pomodoro-Technik lieber per App am Handy tracken? Auch das geht! Dafür stehen euch zum Beispiel die Flat Tomato App oder für die Android User unter euch die Engross App zur Verfügung.  

Motivationssong

Dem Gehirn fällt es leichter, neue Gewohnheiten aufzubauen, wenn es dafür einen wiederkehrenden Trigger bzw. Auslöser gibt. Wählt euch zum Beispiel  einen Song aus, der euch motiviert und Energie gibt. Spielt diesen dann immer, wenn ihr dabei seid, eine Aufgabe wiederholt aufzuschieben. 

Ursache finden 

Manchmal kann es helfen, herauszufinden, warum wir eine Aufgabe vermeiden. Vielleicht wisst ihr nicht, wo ihr anfangen sollt oder habt Angst zu versagen? Was macht die Aufgabe so unangenehm? Setzt ihr euch zu sehr unter Druck? Die Ursache für ein Problem zu identifizieren, hilft dieses zu verstehen und zu bewältigen. Meistens lässt sich dann erkennen, dass sich die Angst viel größer anfühlt, als sie eigentlich ist. 

Belohnung

Eine weitere Möglichkeit, das Gehirn auszutricksen, ist, sich nach dem Fertigstellen einer Aufgabe zu belohnen. Die Art und Weise der Belohnung kann ganz individuell aussehen. Studien belegen, dass das Gehirn auf Belohnungen reagiert und man somit leichter Gewohnheiten aufbauen kann. 

Digitale Tools

Neben analogen Tipps und Tricks gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich digitale Unterstützung zu holen. Kennt ihr zum Beispiel schon die App Forest? Solange die App geöffnet ist, wachsen auf eurem Bildschirm Bäume. Nach und nach kommen immer mehr Bäume hinzu, bis ein ganzer Wald entsteht. Wenn ihr die App schließt, sterben die Bäume. Die App The Fabulous wurde im verhaltenswissenschaftlichen Labor der Duke University in North Carolina entwickelt und unterstützt euch bei der Integration positiver Gewohnheiten in euren Alltag. Mit einer gesunden Routine schafft ihr es, eure Aufgaben fokussiert zu erledigen. Focus @ Will hat den Ansatz, eure Konzentration bei euren To-Dos durch Musik zu steigern. Die Musikauswahl basiert auf neurowissenschaftlicher Forschung und stimuliert den Fokus. Die App Rocket 135 hilft dir, Aufgaben zu priorisieren und zu strukturieren. Ihr tragt dazu eine große Aufgabe, drei halbwichtige und fünf kleinere To-Dos in die App ein. Das hilft euch, sich auf eine Aufgabe auf einmal zu konzentrieren.  

Ritual-Technik

Für diese Technik stellt ihr euch einen Timer 15 Minuten vor dem geplanten Arbeitsbeginn. Führt dann ein Ritual durch, wie den Schreibtisch aufräumen oder sammelt Unterlagen zusammen oder stellt euch eine Tasse Kaffee bereit. Mit der Zeit wird dieses Ritual zum Signal, dass jetzt der Fokus auf der Arbeit liegt. 

Professionelle Hilfe

Wenn keine der oben aufgeführten Tipps helfen und die Prokrastination deutlich negative Auswirkungen auf euren Alltag hat, solltet ihr in Erwägung ziehen, euch professionelle Hilfe zu suchen. Mehrere Universitäten beschäftigen psychologisches Personal, an das ihr euch als Studierende:r wenden könnt. Die Prokrastinationsambulanz der Uni Münster bietet beispielsweise ein Kurztraining in Kleingruppen an. Die Prokrastinationspraxis an der FU Berlin bietet regelmäßige Workshops an und stellt online ein Handout zur Prokrastinationstheorie, ein Handout mit Tipps zum Umgang mit Prokrastinierenden und ein Handout mit Tipps gegen das Prokrastinieren an. 

Habt ihr noch weitere Tipps und Tricks gegen Prokrastination? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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Der Hauswirtschaftsunterricht ist an den wenigsten Schulen fest im Lehrplan verankert, wobei immer wieder festgestellt wird, wie wichtig es für Schüler:innen ist, Grundlegendes zu Finanzplanung, gesunder Ernährung und hauswirtschaftlichen Aufgaben zu erlernen. “Nicht nur für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir”, heißt es so schön. Die Realität sieht jedoch oft anders aus – viele Jugendliche fühlen sich nach der Schule unvorbereitet und überfordert mit den “wahren” Aufgaben des alltäglichen Lebens. Steuern? Kontoführung? Mietvertrag? 

Der Haushaltsunterricht oder auch Hauswirtschaftsunterricht oder Verbraucherbildung trägt maßgeblich zur Vermittlung wichtiger Lebenskompetenzen und Fähigkeiten des täglichen Lebensunterhalts bei, wie zum Beispiel gesund Kochen, Budgetieren und Wäschewaschen. Um später ein selbstständiges, unabhängiges Leben zu führen und sich selbst versorgen zu können, ist das Erlernen jener Fähigkeiten essenziell.

Auch der Umgang mit Finanzen kann Teil des Hauswirtschaftsunterrichts sein. Finanzielle Bildung ist in jeder Lebenslage wichtig. Schüler:innen sollen lernen, wie sie kluge finanzielle Entscheidungen treffen, die sich langfristig positiv auf ihr Leben auswirken. Preise vergleichen, Kontenmodelle erstellen und Budgets verwalten, hilft mögliche Schuldenfallen oder finanzielle Abhängigkeit vorzubeugen. Auch Themen wie Sparen und Investieren sind beim Umgang mit Finanzen nicht zu vernachlässigen. 

Auch das Thema Nachhaltigkeit, Mülltrennung und Recycling kann Unterrichtsinhalt sein, genauso wie Energiesparen und nachhaltiger Konsum. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist die nachhaltige Gestaltung des Alltags unumgänglicher denn je. 

Auch der Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und gesundheitlichen Aspekten kann Teil des Unterrichts sein. Schüler:innen können in der Schule lernen, wie sie gesunde Speisen zubereiten und welche Bedeutung Hygienemaßnahmen haben. 

Außerdem können sich Teamarbeit und Aufgabenteilung positiv auf die Sozialkompetenz eurer Schüler:innen auswirken.   

Insgesamt bereitet der Hauswirtschaftsunterricht eure Schüler:innen auf ein verantwortungsbewusstes Leben vor und vermittelt ihnen Fähigkeiten, die ihnen helfen, sich im Alltag eigenständig zurechtzufinden.  

Praxisnaher Unterricht orientiert sich an lebensnahen Beispielen und Szenarien, die für das alltägliche Leben der Schüler:innen relevant sind. (Quelle: Pexels)

Wie lässt sich eine praxisnahe Unterrichtsstunde zum Thema Haushaltsführung gestalten?

Abhängig vom Alter und der Klassenstufe eurer Schüler:innen gestaltet sich eine Unterrichtsstunde und ihr Inhalt natürlich unterschiedlich. Um euch die Unterrichtsvorbereitung etwas zu erleichtern und euch Ideen für mögliche Aufgaben zu geben, auch wenn Hauswirtschaft kein eigenständiges Unterrichtsfach an eurer Schule ist, haben wir für euch einige Quellen mit Unterrichtsmaterialien zusammengestellt. 

Eines der größten Themen im Hauswirtschaftsunterricht ist die Ernährung. Naheliegende Aufgaben wären also zum Beispiel das gemeinsame Kochen oder Backen. Entweder lasst ihr die Schüler:innen selber Rezept aussuchen oder ihr gebt sie vor und die Schüler:innen bereiten sie nur zusammen zu. Diese Aufgabe eignet sich perfekt als Gruppenarbeit – ihr könntet ein Menü vorgeben und teilt die Klasse in mehrere kleine Gruppen, die jeweils eine Komponente des Menüs zubereiten. Oder wie klingt zum Beispiel ein Kochwettbewerb? Die Bewertung könnte dabei neben dem Geschmacklichen auch die Präsentation und die Einhaltung des Budgets umfassen. 

In jeder Klasse wird sich sicherlich auch mindestens ein:e Schüler:in finden, der/die eine Unverträglichkeit hat. Zum einen müsst ihr darauf als Lehrer:in natürlich gesondert achten, zum anderen bietet es euch eine gute Grundlage für eine weitere Aufgabe im Zusammenhang mit Ernährung. Lasst die Schüler:innen ein Menü oder einen Wochenplan für spezielle Ernährungsbedürfnisse erstellen, wie vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei oder vegan. Auch Themenschwerpunkte wie Meal Prepping, Lebensmittelhaltbarkeit oder Resteverwertung könnt ihr im Zuge der gemeinsamen Speisenzubereitung behandeln. In den Umgang mit den verschiedenen Küchenutensilien und Arbeitsgeräten solltet ihr eure Schüler:innen natürlich vorher einweisen. Eine weiterführende Aufgabenstellung wäre beispielsweise, sich mit grundlegenden Etikette-Regeln zu beschäftigen, den Tisch für fiktive Gäste zu dekorieren oder für einen bestimmten Anlass herzurichten. 

Ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt in der Ernährungslehre sind Nährstoffe. Welche Lebensmittel haben welche Nährstoffe, wofür brauche ich diese überhaupt und welche Menge wovon ist zu viel oder zu wenig?  Kostenlose Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblätter findet ihr beispielsweise bei Elixier unter den Rubriken Ernährungslehre und Hauswirtschaft und Ernährung. Auch die Seite Lehrerbüro stellt kostenlose Arbeitsblätter zum Thema “Vorbereiten von Mahlzeiten” für die Klassenstufen 7 bis 9 zur Verfügung. Eine recht große Auswahl an Unterrichtsmaterialien für verschiedene Klassenstufen bietet Eduki, allerdings nicht kostenlos. Da die Materialien von Lehrer:innen für Lehrer:innen erstellt worden, sind sie sehr unterrichtsnah gestaltet und ersparen euch eine Menge Zeit. Etwas Kleingeld dafür in die Hand zu nehmen lohnt sich also meistens. 

Der Auer-Verlag hat sogar eine ganze Buchreihe "Hauswirtschaft in Bildern”, die euch helfen können, die grundlegenden Küchenfertigkeiten zu vermitteln. Anzumerken ist jedoch, dass die Bücher etwas preisintensiver sind. Auch auf lehrerwelt gibt es ein Buch “Hauswirtschaft: Arbeitsplatz Küche” und “Hauswirtschaft: Lebensmittelmarkt und -einkauf”, das ihr erwerben könnt und das auch als E-Book erhältlich ist.  Je nach Schwerpunkt sind sogar Dokumentationen für euren Unterricht interessant. Peta hat in diesem Artikel zum Beispiel die zwölf besten Dokus und Filme zum Veganismus zusammengestellt. Bei Too Good To Go findet ihr eine Auflistung zu Dokus zum Thema Lebensmittelverschwendung. Konzepte wie Too Good To Go selbst könnten Gegenstand des Unterrichtsgesprächs sein. 

Zur Haushaltsführung gehört nun mal auch das Putzen und Waschen. Als diesbezügliche praktische und gemeinschaftliche Aufgabe, die noch dazu den Klassenzusammenhalt stärken kann, bietet sich zum Beispiel an, einen Raum in der Schule von Grund auf zu säubern. Unterrichtsthemen können auch die richtigen und nachhaltigen Reinigungsprodukte und gute Reinigungstechniken sein. Auch Reparatur- und Wartungsarbeiten können Teil einer Unterrichtseinheit sein. Wie wechsle ich eine Glühbirne oder einen Türgriff und was mache ich bei einem verstopften Abfluss? Mit Videosequenzen oder Demonstrationen könnt ihr das Thema veranschaulichen. Die Schüler:innen können solche Aufgaben auch selbst üben. Auf Eduki findet ihr auch dazu ausführliche und anschaulich gestaltete Unterrichtsmaterialien mit Schritt-für-Schritt Anleitungen, Tipps zu verschiedenen Reinigungstechniken und Wissenswertem über bestimmte Reinigungsmittel und ihre Wirkmechanismen. 

Finanzielle Bildung kommt im Unterricht oft zu kurz, wodurch sich Schüler:innen von Themen wie dem Investieren, Steuern oder Versicherungen nach der Schule überfordert fühlen.  (Quelle: Pexels)

Finanzielle Bildung stärken

Über Geld redet man nicht? Doch! Und das solltet ihr sogar! Nicht alle Schüler:innen kommen aus einem Haushalt, in dem offen über das Thema Finanzen gesprochen wird. Eine Aufgabenidee für den Unterricht wäre zum Beispiel, ein Haushaltsbudget für einen Monat zu erstellen. Dabei sollen Lebensmittelpreise, Lebenshaltungskosten, Haushaltsartikel, Transportkosten und Ähnliches beachtet werden. Im Zuge dessen könnt ihr Apps wie Finanzguru, Monefy oder Haushaltsbuch MoneyStats vorstellen. Auch mit Investitionssimulationen wie dem Planspiel Börse, bei dem Schüler:innen aus dem ganzen Land teilnehmen können und mit fiktivem Geld investieren und mit Aktien handeln können. Am Ende könnt ihr sogar coole Preise gewinnen.  Auf Elixier findet ihr einen großen Umfang an Unterrichtsmaterialien von Erklärvideos bis hin zu Arbeitsblättern. Auf ManoMoneta findet ihr Ideen für eine ganze Doppelstunde. Eine interessante Aufgabe für eure Schüler:innen wäre auch die Gründung eines imaginären Unternehmens oder der Kauf eines Hauses. Welche Rechtsformen gibt es beispielsweise? Wie funktionieren Kredite? Zu den Themen Miete, Versicherungen und Steuern findet ihr umfangreiche Materialien in einfacher Sprache auf Eduki. Auf der Seite der Verbraucherzentrale ist außerdem eine 59-seitige PDF-Datei zum Thema Umgang mit Geld ab Klasse 9 zu finden. Das Serviceportal für Verbraucherbildung stellt zudem Unterrichtsmaterial zu  Wohnung, Geld und Haushaltsführung vor. Unbedingt zu empfehlen ist auch die Seite Finanztip. Dort findet ihr jede Menge sehr gut aufbereitete und unabhängig recherchierte Infos unter den Rubriken Finanzen, Versicherung, Energie und Klima, Recht, Steuern und Sparen im Alltag. Von Taschengeld bis Rente über Kfz-Steuer und Ehevertrag – ihr werdet hier zu jedem Thema fündig. Die Kirsche auf der Sahnetorte ist, dass Finanztip euch kostenlose Unterrichtsmaterialien zu vielen dieser Themen bereitstellt. Diese sind mit Angaben zu den jeweiligen Klassenstufen und Schulformen versehen, für die sie sich eignen und zu welchen Fächern sie einen Bezug haben. Zusätzlich findet ihr auch Erklärungen zur Relevanz gewisser Themen. Die Bildungsinitiative der Finanztip Stiftung bietet außerdem im Rahmen des Zukunftstages kostenlose Projekttage an Schulen an. Dabei besuchen Expert:innen eure Schule und vermitteln euren Schüler:innen Basics rund um Geld und finanzielle Bildung. Für die Schule bedeutet das null Aufwand. Alles Organisatorische übernimmt das Finanztip-Team. 

Da das Thema Haushalt für jede:n Schüler individuell aussieht, ist es gut, im Unterricht mit realen und individualisierbaren Szenarien und Beispielen zu arbeiten. Es sollte keiner gedrängt werden, etwas preiszugeben, beispielsweise über monatliche Ausgaben oder die Höhe des Taschengelds. Auf Eduki gibt es zum Beispiel auch Unterrichtsmaterial für die sechste Klasse zu den unterschiedlichen Haushaltsformen

Die Möglichkeiten, eine Unterrichtsstunde zur Haushaltsführung zu gestalten, sind vielfältig. Habt ihr noch weitere Quellen für Unterrichtsmaterial? Was kommt bei euren Schüler:innen am besten an? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Die Abschlussfahrt ist nicht nur ein Höhepunkt im Leben von Schüler:innen, sondern auch ein bedeutender Meilenstein, der den Übergang von der Schulzeit in die nächste Lebensphase markiert. Besonders die Abifahrt, die oft als krönender Abschluss der schulischen Laufbahn gilt, ist ein Ereignis, das von Schüler:innen mit großer Vorfreude erwartet wird. Doch hinter den Kulissen dieser unvergesslichen Reise steht ein umfangreicher Planungsprozess, der nicht selten eine Herausforderung darstellt.

In dieser Hinsicht kommt euch als Lehrkraft  eine zentrale Rolle zu. Ihr unterstützt eure Schüler:innen auf dem Weg zur Abifahrt und leitet sie an. Von der Klärung der Ziele bis hin zur Budgetplanung und Recherche von Reisezielen gibt es zahlreiche Schritte, die gemeinsam bewältigt werden müssen.

In diesem Artikel möchten wir uns daher mit der Frage beschäftigen, wie Lehrer:innen ihre Schüler:innen bei der Planung und Organisation ihrer Abifahrt unterstützen können. Von der ersten Idee bis zur Durchführung der Reise werden wir verschiedene Aspekte beleuchten und praktische Tipps für eine reibungslose Durchführung geben. Denn eine gut geplante Abifahrt ist nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch eine wertvolle Lern- und Wachstumserfahrung für alle Beteiligten. 

Klärung der Ziele und Erwartungen

Die Klärung der Ziele und Erwartungen ist der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Planung einer Abifahrt. Ihr könnt dabei eine bedeutende Rolle spielen, indem ihr euren Schüler:innen helft, ihre individuellen Ziele und Erwartungen an die Abschlussfahrt zu definieren. Diese Ziele können vielfältig sein und reichen von der Suche nach Erholung und Entspannung bis hin zur Erkundung neuer Kulturen und Abenteuer.

In gemeinsamen Diskussionen innerhalb der Klasse können die gewünschten Reiseziele, Aktivitäten und das verfügbare Budget herausgearbeitet werden. Ihr könnt dabei als Moderatoren fungieren und den Schüler:innen helfen, ihre Vorstellungen klar zu formulieren und zu priorisieren. Diese offene Kommunikation trägt dazu bei, dass alle Stimmen gehört werden und ermöglicht es den Schüler:innen, gemeinsam eine Abifahrt zu planen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen gerecht wird.

In unserem Artikel Unvergessliche Abifahrten: Inspirierende Ideen für Lehrer, um eure Schüler zu begeistern findet ihr zahlreiche Tipps für Abifahrten, den ihr euren Schüler:innen gerne weiterempfehlen könnt.

Planung und Organisation

Nachdem die Ziele und Erwartungen für die Abifahrt geklärt wurden, ist es an der Zeit, einen detaillierten Plan für die Organisation aufzustellen. Ihr könnt euren Schüler:innen dabei helfen, indem ihr sie durch die Erstellung eines Zeitplans führt, der die verschiedenen Schritte und Deadlines für die Planung der Abifahrt festlegt. Dieser Zeitplan kann dabei helfen, den Prozess strukturiert und effizient zu gestalten und sicherzustellen, dass keine wichtigen Aufgaben übersehen werden. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass die Schüler:innen rechtzeitig mit der Planung anfangen, um so unnötigen Stress zu vermeiden — also sprecht ihr am besten bereits zu Beginn des Abschlussjahres die wichtigsten Punkte mit euren Schüler:innen durch. 

Einen Überblick darüber, welche Schritte dabei beachtet werden müssen, könnt ihr zum Beispiel in diesem Artikel erhalten.

Zusätzlich zur Zeitplanung ist eine effektive Organisation innerhalb der Klasse von entscheidender Bedeutung. Ihr könnt eure Schüler:innen dabei unterstützen, indem ihr bei der Planung und Durchführung von Treffen und Diskussionen behilflich seid. Ihr könntet beispielsweise Räume bereitstellen, um Treffen abzuhalten, oder bei der Kommunikation und Koordination zwischen den Schüler:innen helfen. Auch bei der Auswahl der Schüler:innen, die in den Organisationsteams arbeiten, könnt ihr unterstützend zur Seite stehen, indem ihr eure Schüler:innen zur Teilnahme ermutigt und darin bestärkt, eine aktive und verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Außerdem könnt ihr als Mentor:innen beratend zur Seite stehen und die Schüler:innen während des Planungsprozesses unterstützen. Ihr könnt beispielsweise bei der Entwicklung von Strategien, der Lösung von Problemen oder der Organisation von Meetings helfen.

Recherche und Auswahl des Reiseziels

Die Auswahl des Reiseziels ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Planung einer Abifahrt und für eure Schüler:innen zu Beginn vielleicht der wichtigste. Ihr könnt dabei helfen, indem ihr ein paar Ideen für potenzielle Reiseziele mit in die Klasse gebt und bei der Recherche unterstützt. Dies umfasst die Suche nach Informationen über verschiedene Destinationen, einschließlich Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, Unterkünften und Transportmöglichkeiten.

Zusätzlich zur Recherche könnt ihr auch Unterstützung bei der Bewertung von möglichen Reisezielen bieten, basierend auf den Interessen der Schüler:innen, den Kosten und der Verfügbarkeit. Ihr könnt dabei helfen, die Prioritäten eurer Schüler:innen zu klären und die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen abzuwägen. Dabei ist es wichtig, die finanziellen Möglichkeiten der Gruppe zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass das ausgewählte Reiseziel für alle erschwinglich ist.

Durch eine gründliche Recherche und eine fundierte Auswahl des Reiseziels können die Schüler:innen sicherstellen, dass ihre Abifahrt ihren Erwartungen entspricht und ein unvergessliches Erlebnis wird. Die Unterstützung eurerseits trägt dazu bei, dass dieser Prozess strukturiert und effizient verläuft und dass die Schüler:innen die bestmögliche Entscheidung treffen können.

Budgetplanung

Fundraising, Kuchenbasare, Spendenläufe: Die Möglichkeiten, genügend finanzielle Mittel für die Abifahrt aufzutreiben, sind vielfältig — und die Budgetplanung spielt eine entscheidende Rolle, die eure Schüler:innen auf keinen Fall unterschätzen sollten. Ihr könnt eurer Klasse in diesem Schritt unter die Arme greifen, indem ihr ihnen dabei helft, ein realistisches Budget festzulegen und alle potenziellen Kostenfaktoren sorgfältig zu berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Ausgaben wie Transport- und Unterkunftskosten, sondern auch versteckte Kosten wie Verpflegung, Aktivitäten vor Ort, Eintrittsgelder und mögliche Versicherungen. Bei Fundmate findet ihr einige Tipps, wie eure Schüler:innen ein bisschen Geld für ihre Abschlussfahrt auftreiben können. 

Um ein effektives Budget aufzustellen, könnt ihr beispielsweise Tipps zur Budgetierung geben. Dies kann beinhalten, wie man Ausgaben priorisiert, unnötige Ausgaben vermeidet und Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse einplant. Ihr könnt aber auch aus euren Erfahrungen vergangener Abifahrten profitieren und euren Schüler:innen helfen, realistische Schätzungen für die verschiedenen Kostenpunkte zu machen. Hier findet ihr gute Tipps, wie so eine Budget-Planung aussehen kann, die sich auch leicht auf Abifahrten übertragen lässt. 

Durch eine gründliche Budgetplanung können eure Schüler:innen verantwortungsbewusst mit den finanziellen Ressourcen umgehen und sicherstellen, dass alle Kosten für die Abifahrt angemessen gedeckt sind. Dies trägt nicht nur dazu bei, finanzielle Engpässe während der Reise zu vermeiden, sondern ermöglicht es auch, dass sie ihre Abifahrt in vollen Zügen genießen können, ohne sich Sorgen um Geld machen zu müssen.

Sicherheit und rechtliche Aspekte

Auch wenn es vielleicht etwas langweilig und trocken klingen mag und ihr vielleicht schon das Stöhnen eurer Schüler:innen hören könnt, solltet ihr dennoch über relevante Sicherheits- und rechtliche Aspekte informieren. Dabei solltet ihr Themen wie Versicherungen, medizinische Versorgung und Verhaltensregeln während der Reise besprechen.

Es ist wichtig, dass eure Schüler:innen verstehen, welche Versicherungen für die Abifahrt notwendig sind, wie beispielsweise Reiseversicherungen für medizinische Notfälle oder Reiserücktrittsversicherungen. Zusätzlich sollten die Schüler:innen über die medizinische Versorgung während der Reise informiert werden. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Informationen über lokale Gesundheitsdienste, Notrufnummern und die Verfügbarkeit von Medikamenten. Ihr könnt euren Schüler:innen auch Richtlinien für ein sicheres Verhalten während der Abifahrt vermitteln, um Unfälle oder gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Wie ihr seht, könnt ihr eine entscheidende Rolle bei der Abifahrts-Planung spielen, indem ihr euren Schüler:innen unterstützend und beratend zur Seite steht. Seid ihr aktiv an der Planung der Abschlussfahrt beteiligt? Oder organisieren sich eure Schüler:innen vollkommen selbst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Kein:e Schüler:in will nur trocken aus dem Lehrbuch pauken und auswendig lernen. Filme können daher eine großartige Abwechslung in euren Unterricht bringen. Gerade für den Sprachunterricht eignen sich Filme aufgrund ihrer visuellen und auditiven Natur hervorragend. Auf diese Weise können eure Schüler:innen Unterrichtsthemen im realen Kontext erleben. Diese immersive Erfahrung bietet zahlreiche Vorteile für den Spracherwerb und die kulturelle Bildung. Komplexe Unterrichtsschwerpunkte können so nicht nur besser verstanden und vertieft werden, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Probleme können eindrucksvoll und nachhaltig auf die Schüler:innen wirken. Neben verschiedenen Sprachkulturen und dem Vertrautwerden mit unterschiedlichen Akzenten können Filme auch historische Geschehen anschaulich darstellen. In diesem Artikel stellen wir euch die besten Filme für den Englischunterricht vor. 

The Hate You Give 

(Quelle: YouTube)

“The Hate You Give” ist einer dieser Filme, die man so schnell nicht mehr vergessen kann. Einer dieser Filme, die einen mit einem Sturm an Emotionen überfluten und zurücklassen. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller Roman von Angie Thomas, erzählt der 2018 erschienene Film die Geschichte von der 16-jährigen Starr Carter (Amandla Stenberg), einem schwarzen Mädchen, dessen Leben zwei Welten vereint: das sozial schwache Viertel Garden Heights, das überwiegend von Afroamerikaner:innen bewohnt wird und die schicke Williamson Highschool, auf die überwiegend wohlhabende weiße Schüler:innen gehen. Starrs Leben wird gänzlich aus den Fugen gehoben, als sie im Zuge einer Polizeikontrolle miterleben muss, wie ihr bester Freund von einem weißen Polizisten erschossen wird. 

“The Hate You Give” sollte jeder Teenager gesehen haben, nicht nur weil der Film wichtige Themen wie Rassismus, Polizeigewalt, soziale Ungerechtigkeit und die eigene Identität thematisiert, sondern auch weil er die traurige Realität des Lebens in einer von Gewalt geprägten Gesellschaft einfängt. Genauso wie der Film die ungeschönte Wahrheit viel zu vieler Menschen widerspiegelt, bietet er eine mindestens genauso kraftvolle Botschaft über Widerstand, Menschlichkeit und die Bedeutung der eigenen Stimme. Dieser Film ist nicht nur unfassbar gut inszeniert, sondern auch von unschätzbarem pädagogischem Wert. 

Eure Schüler:innen können anhand der Charakterentwicklung, der Sprache und des sozialen Kontextes auf analytische Weise ein tieferes Verständnis für die sozialen Dynamiken der heutigen Welt entwickeln. Anhand von “The Hate You Give” könnt ihr mit euren Schüler:innen nicht nur über Literatur und Sprache diskutieren, sondern ihnen auch eine wichtige Lektion über den unermüdlichen Willen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, lehren.  Über zwei Stunden und zwölf Minuten erzählt uns Regisseur George Tillman Jr. nicht nur die Geschichte von Starr, sondern auch von etlichen anderen schwarzen Jugendlichen, denen von klein auf beigebracht wird, wie sie sich bei einer Polizeikontrolle “richtig” zu verhalten haben und die tagtäglich mit Rassismus und Gewalt konfrontiert sind. Den Film könnt ihr auf Disney+, Amazon oder YouTube für wenige Euro kaufen oder ausleihen bzw. streamen.

Green Book

(Quelle: YouTube)

Auch die US-amerikanische Tragikomödie “Green Book” des Regisseurs Peter Farelly, welche ebenfalls im Jahr 2018 Premiere feierte, beschäftigt sich mit den Themen Rassismus und soziale Ungleichheit. Basierend auf einer wahren Begebenheit handelt der Film vom berühmten Pianisten Dr. Don Shirley und seinem weißen Fahrer Tony Lip. Gemeinsam begeben sie sich 1962 auf eine nicht ungefährliche Konzertreise durch die Südstaaten der USA. Als Afroamerikaner ist Don Shirley mit der dort herrschenden Rassentrennung konfrontiert. 

Der Titel des Films ist auf ein grünes Buch zurückzuführen, das als Reiseführer für Afroamerikaner fungiert und Anweisungen gibt, wo People of Color zu der Zeit “erlaubt” sind und in welchen Hotels sie übernachten dürfen. Toni, als “Mann fürs Grobe” ist zu Beginn der Reise keinesfalls frei von rassistischen Ansichten. Je mehr er allerdings die Verachtung und Unmenschlichkeit der Rassentrennung miterlebt, desto mehr beginnt er seine Ansichten zu hinterfragen. “Green Book” ist eine sehr empfehlenswerte Ergänzung zum Unterrichtsthema Racial Segregation der 50er und 60er Jahre in Amerika. Ursprünglich basiert der Film auf dem The Negro Motorist Green-Book, einem jährlich erscheinenden Reiseführer für afroamerikanische Autofahrer. Er wurde von 1936 bis 1966 von Victor Hugo Green herausgegeben. Obwohl nach der Veröffentlichung des Civil Rights Acts 1964 die Diskiminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in Amerika verboten wurde, erschien der Reiseführer danach noch zwei Jahre lang. Der Film ist auf YouTube, Google Play oder Apple TV für je 3,99 Euro erhältlich. 

Dead Poets Society

(Quelle: YouTube)

“O Captain! My Captain!” – Das sind die Worte der wohl berühmtesten Szene des Films “Dead Poets Society”. Das Filmdrama des Regisseurs Peter Weir aus dem Jahr 1989 ist bis heute ein Klassiker, den wir euch nur empfehlen können, um ihn in euren Englischunterricht einzubauen. “Der Club der toten Dichter”, wie der deutsche Filmtitel lautet, handelt vom Englischlehrer John Keating. Am sonst strengen Elite-Internat bilden seine ungewöhnlichen Unterrichtsmethoden eine bei den Schülern willkommene Abwechslung. Statt Texte nach vorgefertigten Analysen zu interpretieren und stumpf aus dem Lehrbuch zu pauken, ermutigt Keating seine Schüler, eigenständig Interpretationen zu finden und eigene Gedichte zu schreiben. 

Inspiriert von seinem Poesie-Unterricht lässt eine Gruppe seiner Schüler den “Club der toten Dichter”, dem Keating zu seiner Schulzeit selbst angehört hat, wieder aufleben. Abseits der strengen Regeln und Normen ihrer Schule fangen die Schüler an, Gedichte in einer Höhle im Wald vorzutragen. Durch seine unkonventionellen Methoden ermutigt Keating seine Schüler zum eigenständigen Denken. Er lässt sie ihre Individualität und Freiheit ausleben und gibt ihnen ein Gefühl von Gemeinschaft. Durch die Poesie entdeckt einer seiner Schüler, Neil Perry, im Laufe des Filmes seine Leidenschaft für das Theaterspielen. Allerdings zieht dies den Zorn seines Vaters auf sich. Von dem Gedanken getrieben, dass sein ganzes Leben vorherbestimmt ist und er seiner Leidenschaft nie nachgehen werden kann, nimmt sich Neill letztlich das Leben. Für seinen Tod wird daraufhin Keating verantwortlich gemacht. Am tragischen Ende des Films wird der Englischlehrer gezwungen, die Schule zu verlassen. In der legendären Szene, als die Schüler nach und nach auf ihre Tische im Klassenzimmer steigen und rufen “O Captain! My Captain!" erweisen sie ihrem Lehrer ein letztes Mal Respekt. Durch “Dead Poets Society” können sich eure Schüler:innen auf eine etwas weniger trockene Art und Weise mit englischer Literatur beschäftigen. Außerdem verdeutlicht der Film sehr treffend, wie sehr unsere Lehrer:innen unseren Lebensweg prägen können und wie sehr guter Unterricht das Potenzial hat, eine Leidenschaft in Schüler:innen auszulösen. Der Film ist ebenfalls auf den gängigen Streaming-Plattformen für wenige Euro erhältlich. 

The Perks of Being a Wallflower

(Quelle: YouTube)

“The Perks of Being a Wallflower” oder “Vielleicht lieber morgen”, wie der Film auf Deutsch heißt, ist ein Coming of Age Film aus dem Jahr 2012. Mit Emma Watson, Logan Lerman und Ezra Miller in den Hauptrollen erzählt uns der Film eine inspirierende Geschichte des “Gegen den Strom Schwimmens”. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephen Chbosky steht im Zentrum der Handlung der schüchterne Teenager Charlie. Seit seiner Kindheit leidet er an Depressionen. Während des Films wird auch sein Kampf mit seiner posttraumatischen Belastungsstörung, von der er zu dem Zeitpunkt selbst nicht weiß, geschildert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet Charlie schließlich Freunde. 

Während des Films erlebt er eine emotionale Achterbahnfahrt, indem er sich mit Themen wie Liebe, Verlust, Missbrauch und Identität beschäftigen muss. Durch Briefe, die Charlie an einen unbekannten Freund schreibt, werden dem Zuschauer seine Gedanken und Gefühle offenbart. Der Film behandelt auf ehrliche Weise Themen der mentalen Gesundheit, Sexualität und Verletzlichkeit. Die zentrale Message des Films bezieht sich auf die Erfahrung des Introvertiert-Seins und der Selbstfindung. “The Perks of Being a Wallflower” lehrt uns eine dringende Lektion in Akzeptanz und Toleranz und verbildlicht, wie sehr Menschen aufblühen können, wenn man ihnen den Freiraum gibt, sie selbst zu sein und wie schmerzhaft auf der anderen Hand das Leben sein kann, wenn man sein wahres Ich ignoriert. Auch “The Perks of Being a Wallflower” bereichert auf jeden Fall euren Unterricht und bietet eine perfekte Grundlage für offene Diskussionen und Sensibilisierung für Themen, mit denen sich eure Schüler:innen höchstwahrscheinlich in ihrem Leben selbst konfrontiert sehen. Auf den gängigen Streaming-Plattformen könnt ihr auch diesen Film für wenig Geld ausleihen oder kaufen. 

The King’s Speech

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Gleich vier Oscars gewann im Jahr 2011 der nächste Film, den wir euch vorstellen wollen. “The King’s Speech” erzählt auf warmherzige und humorvolle Weise, wie der britische König Georg VI. mithilfe seines Sprachtherapeuten sein Stottern loswerden muss. Der Film beginnt damit, dass Prinz Albert bei einer Veranstaltung eine über das neue Medium Hörfunk übertragene Rede halten soll. Aufgrund seines Stotterns endet dies jedoch in einem Fiasko. Da der Thronfolger schon eine ganze Reihe an nutzlosen Therapieversuchen hinter sich hat, begegnet er dem neuen Therapeuten, den seine Frau für ihn gefunden hat, zunächst mit mäßiger Begeisterung und Skepsis. Doch die Methoden des neuen Therapeuten sind keinesfalls konventionell. So hält er beispielsweise nichts von höfischen Etiketten und redet den zukünftigen König mit seinem Spitznamen “Bertie” an. 

Seine therapeutischen Ansätze beschränken sich nicht nur auf die sprachliche Ebene, im Laufe des Films bekommen die Zuschauer:innen auch immer privatere Einblicke in Alberts Kindheit und seine Beziehung zu seinem Bruder. “The King’s Speech” zeigt eindeutig, dass es möglich ist, historische Begebenheiten zuschauernah und amüsant zu verpacken. Der Film eignet sich sehr gut, um euren Schüler:innen das britische Englisch nah zu bringen und gleichzeitig eine kleine Geschichtsstunde über die Rolle Großbritanniens zu Beginn des Zweiten Weltkriegs einzubauen. Oder ihr nutzt den Film, um auf die britische Thronfolge und das Königshaus einzugehen. Streamen könnt ihr “The King’s Speech” zum Beispiel auf Amazon Prime und YouTube

Icarus

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Das Symbolbild des Ikarus, der zu nah an die Sonne fliegt und abstürzt, kennen wir alle. In dieser spannenden oscarnominierten Dokumentation namens “Icarus” von Bryan Fogel aus dem Jahr 2017 wird der wohl größte Dopingskandal in der Sportgeschichte beleuchtet. Der Film beginnt mit dem Selbstversuch Fogels, der beim Haute Route-Radrennen herausfinden will, wie sehr er durch Doping seine sportliche Leistung steigern kann. Bei dem Experiment lernt er Don Catlin kennen, der ihm anfangs noch hilft, sich schließlich jedoch von dem Unterfangen distanziert und ihm Grigori Rodschenkow empfiehlt. Was Fogel bei seinem ersten Treffen mit ihm nicht weiß, ist dass er hier den Kopf des russischen Staatsdopings vor sich hat.  Rodschenkow, ein ehemaliger Läufer und Chemiker, der in der Vergangenheit über Jahrzehnte mit Substanzen zum Doping experimentiert hat. Zugleich lebte er ein spektakuläres Doppelleben als früherer Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors. 

Im Laufe der Doku freunden sich die beiden an, während Rodschenkow Fogel Enthüllungen über das russische Staatsdoping liefert, darunter die Manipulation von Dopingproben 2014 bei den Olympischen Winterspielen. Letztendlich muss der Russe sogar vor der russischen Regierung in die USA fliehen. Mittlerweile sitzt er dort im Zeugenschutzprogramm des FBIs. Trotzdem wird die enge Beziehung zwischen Fogel und Rodschenkow sowie das wenig kritische Hinterfragen seiner Taten kritisiert. Dennoch ist “Icarus” eine der besten Dokus, die man beispielsweise auf Netflix finden kann, da  sie Einblicke in den größten Dopingskandal der Sportgeschichte und die Rolle von Rodschenkow als Whistleblower bietet. Aufgrund seiner Aktualität ist das Thema Doping ziemlich spannend und wird eure Schüler:innen definitiv nicht langweilig werden.  Außerdem wirft “Icarus” die Frage nach Schuld und Moral auf, die ihr gut als Diskussionsgrundlage nutzen könnt. Noch dazu bietet die Doku ein breites Sprachregister von Muttersprachlern über formelle Interviews bis hin zu informellen umgangssprachlich geprägten Gesprächen

The Help

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Wer seinen Schüler:innen eine inspirierende Geschichte von Gemeinschaft, Überwindung sozialer Unterschiede und Hoffnung mit auf den Weg geben will, ist mit “The Help” auf dem richtigen Weg. Die Verfilmung von Kathryn Stocketts gleichnamigen Roman, der den deutschen Titel “Gute Geister” trägt, erzählt die Geschichte einer jungen weißen Journalistin, die ein Buch über das Leben schwarzer Hausmädchen schreibt. In den frühen 1960ern und somit dem Beginn der Bürgerrechtsbewegung ein regelrechter Skandal. 

Nachdem die Journalistin Eugenia „Skeeter“ Phelan von einem Verlag abgelehnt wird, ergattert sie einen Job als Autorin einer Wirtschaftskolumne. Im Zuge dessen rückt der strukturelle Rassismus immer mehr in ihr Blickfeld und ihr Bewusstsein. Daraufhin beschließt sie, ein Buch mit Interviews, die die Erfahrungen der Hausmädchen widerspiegeln, zu schreiben. Den Hausmädchen, die im Grunde die gesamte Erziehung der Kinder ihrer Hausherrinnen übernehmen, auf separate Toilette gehen müssen, täglichen Demütigungen ausgesetzt sind und dabei einen Hungerlohn verdienen, fällt es anfangs schwer, sich auf Skeeters Vorhaben einzulassen. Zu groß ist ihre Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes oder gewalttätiger Vergeltung. Doch nach und nach kommt alles ins Rollen. “The Help” zeigt, was für einen riesigen Einfluss ein Moment von Mut und das Vertrauen auf die eigene Stimme auf das Leben vieler Menschen haben kann. Passend zum Unterrichtsthema Civil Rights Movement beleuchtet dieser Film die Unterdrückung und den Rassismus am Beispiel einer ganz bestimmten Berufsgruppe. Auch wenn das Drama ein etwas zu eindimensionales Happy End hat, bildet es dennoch eine gute Grundlage für Diskussionen über den historischen Kontext und weiterführende Aufgaben, wie Charakter- oder Sprachanalysen. Auf den gängigen Streaming-Plattformen ist der Film für ein paar Euro erhältlich.  

Malcolm X

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“Man kann Frieden nicht von Freiheit trennen, denn niemand kann Frieden finden, wenn er nicht seine Freiheit hat.” – eines der bekanntesten Zitate des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X. Die Verfilmung des Lebens des Aktivisten hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, was sie allerdings nicht weniger sehenswert macht. Dem 1992 erschienenen Film liegt das Buch “The Autobiography of Malcolm X” von Alex Haley zugrunde. Der 1925 in Detroit geborene Malcolm Little wuchs in einem politisch engagierten Elternhaus auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters erlitt Malcolms Mutter einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. So wächst der Junge in einer Pflegefamilie auf. Obwohl er Klassenbester ist, wird ihm eingeredet, dass gewisse Berufe für ihn als Schwarzer nicht infrage kommen. Als Malcolm Jahre später wegen Diebstahls und “Beischlafs” mit weißen Frauen ins Gefängnis kommt, macht er dort eine Bekanntschaft, die sein Leben nachhaltig prägen sollte. 

Baines, ein schwarzer Muslim lehrt Malcolm die Werte der “Nation of Islam”. Durch ihn beginnt er seine Identität zu hinterfragen und ändert seinen Namen von Little, der ursprünglich der Name eines Sklavenhändlers war, zu X. Nach seiner Entlassung sucht er Muhammad, den Anführer der “Nation of Islam” auf. Schnell wird er ein radikaler und anführerischer Redner. Nach Meinungsverschiedenheiten und anderen augenöffnenden Erkenntnis distanziert er sich zunehmend von der starren Norm der “Nation of Islam” und verlässt diese. Ab dem Zeitpunkt fokussieren sich sein Schaffen und seine Reden auf Weltoffenheit, Gerechtigkeit, sowie Freiheit. Dieser Wandel wird von seinen ehemaligen Kollegen als Verrat angesehen, was Morddrohungen und -versuche  zur Folge hat. Vor den Augen seiner Frau und Kinder wird Malcolm X kurz darauf bei einer öffentlichen Ansprache von mehreren Attentätern erschossen. Zum Ende des Films werden noch ergänzende Originalaufnahmen gezeigt. Der Menschenrechtsaktivist Malcolm X ist bis heute eine der einflussreichsten Figuren im Kampf der Schwarzen Emanzipation in Amerika, daher sollte er unbedingt Erwähnung in eurem Unterricht finden. Bis heute werden seine Reden zitiert und er als Symbol der Emanzipationsbewegung gefeiert. Streamen könnt ihr “Malcolm X” zum Beispiel auf Amazon Prime

Just Mercy

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Dass das Justizsystem in Amerika nicht gerade frei von Makeln ist, dürfte für niemanden mehr ein Geheimnis sein. Der Film “Just Mercy” widmet sich diesem schwierigen Thema. Der Gerichts- und Dokumentarfilm feierte 2019 Premiere und erzählt einerseits über die Arbeit des Strafverteidigers Bryan Stevenson, gespielt von Michael B. Jordan, und zum anderen wird der Fall Walter McMillian, gespielt von Jamie Foxx, aufgegriffen, den Stevenson vor Gericht verteidigt. Nach seinem Harvard Abschluss steht dem jungen Bryan Stevenson ein lukrativer Job als Anwalt zur Verfügung, den er jedoch ablehnt. Stattdessen widmete er sich gemeinsam mit Eva Ansley der Verteidigung zu Unrecht Verurteilter. So rufen sie die Equal Justice Initiative ins Leben. Walter McMillian ist damals für den Mord an einem 18-jährigen Mädchen zum Tode verurteilt worden. Jedoch auf Grundlage einer einzigen Zeugenaussage. Zudem können 20 Menschen bestätigen, dass McMillian an jenem Tag bei seiner Familie war. Noch dazu gibt es Ungereimtheiten beim angeblichen Tathergang. 

Auf erschreckend nüchterne Weise wird dem Zuschauer die Ungerechtigkeit des US-Justizsystems dargelegt. Ohne dass großartige Dramatisierung nötig ist, fühlt der Zuschauer das Leid, das der so offensichtliche Rassismus verursacht, fast mit. Stevenson begibt sich mit der Neuaufnahme des Falls in ein Labyrinth aus juristischen und politischen Sackgassen und das, während das System gegen sie arbeitet. “Just Mercy” basiert auf dem Bestseller Roman “Just Mercy: A Story of Justice and Redemption” von Bryan Stevenson und beruht auf einer wahren Begebenheit. In dem Buch werden die Geschichten mehrerer zu Unrecht verurteilter Afroamerikaner auf für die Leser schmerzvoll nahegehende Weise beschrieben. Das Thema Rassismus nimmt im Gerichtssaal leider kein Ende und gehört nicht nur in Amerika zu einem der größten Probleme. “Just Mercy” – ein Plädoyer an die Gerechtigkeit – wird eure Schüler:innen zum Nachdenken bringen und zeigt ihnen eben auch diese Seite Amerikas. Kaufen oder Ausleihen könnt ihr den Film für wenige Euro beispielsweise  auf YouTube, Amazon Prime oder Google Play. 

Welche Filme würdet ihr noch für den Englischunterricht empfehlen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Das Land der präzisen Uhren, schokoladenüberzogenen Träume und Alpenpanoramen, die jedem den Atem rauben — wir nehmen euch heute mit auf eine Reise durch die Schweiz! Doch abseits dieser Klischees verbirgt sich eine Vielzahl von faszinierenden Orten, die nicht nur spektakuläre Landschaften bieten, sondern auch lehrreiche Erfahrungen für Schulausflüge ermöglichen. Von geheimnisvollen Schluchten bis zu majestätischen Nationalparks — diese Orte bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Natur und Geschichte des Landes hautnah zu erleben und die Neugierde eurer Schüler:innen zu wecken.

Denn die Schweiz ist mehr als nur Kuckucksuhren und Käsefondue – es ist Zeit für außergewöhnliche Abenteuer und lehrreiche Erkundungen! 

Falls ihr auf der Suche nach Exkursionszielen seid und die Schweiz für euch zu weit entfernt ist, haben wir auch für die Bundesländer in Deutschland einige Ziele zusammengestellt, bei denen ihr sicher fündig werdet!

Aareschlucht bei Meiringen

(Quelle: Aareschlucht)

Wusstet ihr, dass die Aareschlucht im Haslital nicht nur eine atemberaubende Naturkulisse bietet, sondern auch ein Geheimnis birgt, das bis heute fasziniert? Im Frühling 1935 entdeckte der Berliner Fotograf Balkin den Tatzelwurm in dieser Region. Seine braune Farbe mit Flecken und sein beschuppter Körper verleihen ihm ein einzigartiges Aussehen. Doch furchterregende Merkmale wie sein Pfeifen, sein Blick und mögliche Zähne oder Barten am Mund sowie sein kurzer, spitz zulaufender Schwanz machen ihn zu einer faszinierenden Legende. Die Suche nach der Tatzelwurm-Familie, die in der Aareschlucht versteckt ist, ist eine spannende Aktivität für eure Schüler:innen.

Die Aareschlucht ist ein faszinierendes Ausflugsziel für Schulklassen aus Deutschland. Hier können eure Schüler:innen entlang gut gesicherter Wege wandern und die imposanten Felswände sowie den wilden Flusslauf bestaunen. Die Schlucht bietet nicht nur eine spektakuläre Kulisse, sondern auch Gelegenheiten zur Erforschung von Geologie und Ökosystemen. Ihr könnt den Ausflug nutzen, um den Unterricht mit praktischen Erfahrungen in der Natur zu bereichern und eure Schüler:innen für Themen wie Geologie, Ökologie und Naturschutz zu begeistern.

Die Wanderung entlang der 1,4 Kilometer langen Schlucht ist leicht und führt über sichere Stege und gut befestigte Naturwege. Entlang des Weges gibt es informative Tafeln, die die Geologie, Wasserkraft und Geschichte der Schlucht erläutern. So könnt ihr während des Ausflugs eure Schüler:innen verschiedene Lehrinhalte anschaulich vermitteln und ihr Verständnis für die Natur vertiefen.

Die Aareschlucht eignet sich bei jedem Wetter und lässt sich leicht mit anderen Attraktionen im Haslital kombinieren, wie den Reichenbachfällen. Eine interessante Geschichte verleiht dem Ort zusätzlichen Reiz: Hier fand ein legendäres Duell zwischen  dem berühmten Detektiv Sherlock Holmes und seinem Erzfeind statt. 

Zusätzlich gibt es reduzierte Gruppen- und Schulpreise sowie maßgeschneiderte Angebote in Zusammenarbeit mit der Grimselwelt und dem öffentlichen Verkehr. Anreisen könnt ihr einfach mit der Bahn. Es fahren stündliche Verbindungen ab Interlaken und Luzern nach Meiringen. Ab dem Bahnhof Meiringen erreicht ihr die Aareschlucht bequem mit der Zentralbahnlinie Meiringen-Innertkirchen über die Haltestellen “Alpbach” und "Aareschlucht Ost".

Schweizerischer Nationalpark

(Quelle: Schweizerischer Nationalpark)

Der schweizerische Nationalpark ist der älteste Nationalpark der Schweiz und präsentiert sich als ein ideales Ziel für Schulausflüge, die nicht nur Abenteuerlust wecken, sondern auch wertvolle Lernerfahrungen in der Natur ermöglichen. Eure Schüler:innen haben hier die Gelegenheit, die unberührte Natur zu erkunden, Wildtiere zu beobachten und ein tieferes Verständnis für den Naturschutz und die Biodiversität in den Alpen zu entwickeln. Es gibt hier eine Vielzahl an Angeboten, die sich direkt an Schulklassen richten. 

Unter dem Motto “Suchen, beobachten, vergleichen, über alle Sinne wahrnehmen“ bietet der Nationalpark pädagogische Exkursionen für euch und eure Klasse an. Hier könnt ihr die unberührte Natur hautnah erleben und ganzheitliche Bezüge zu Pflanzen, Tieren und alpinen Ökosystemen herstellen. Mit erfahrenen Exkursionsleiter:innen können eure Schüler:innen einen ganzen Tag lang die Besonderheiten dieses einzigartigen Schutzgebiets entdecken. Die Dauer der Exkursion beträgt 6 bis 7 Stunden inklusive Mittagsrast und erfordert eine angemessene Ausrüstung.

Die Dauerausstellung im Nationalparkzentrum bietet Schulklassen Antworten auf Fragen zur Natur im Nationalpark und ermöglicht interaktive Einblicke in die Vielfalt des Schweizerischen Nationalparks. Euch werden Arbeitsblätter und Ausstellungstexte zur Verfügung gestellt, um das Lernen zu unterstützen. Eine Anmeldung für Schulklassen ist obligatorisch. Ihr könnt in vier verschiedenen Ausstellungsräumen den Nationalpark in all seinen Facetten erleben. Selbst tätig werden können eure Schüler:innen an interaktiven Stationen. 

Der Schweizerische Nationalpark erstreckt sich über das Unter- und Oberengadin sowie das Münstertal in Graubünden, Schweiz. Die Anreise zu den Startpunkten der Wanderungen ist mit dem Auto möglich, jedoch wird euch die Nutzung von Bahn und Bus empfohlen. Die Chamanna Cluozza bietet als einzige bewirtete Hütte im Park einfache Unterkunft und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Alternativ gibt es entlang der Ofenpassstraße das Hotel Parc Naziunal Il Fuorn. Zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten rund um den Nationalpark stehen zur Auswahl, mit verschiedenen Vergünstigungen für den öffentlichen Verkehr bei einem Aufenthalt von mindestens drei Nächten.

Lama Trekking im Emmental

(Quelle: Lama Ranch)

Warum nicht eine Exkursion mit Alpakas unternehmen? Im Emmental haben eure Schüler:innen die einzigartige Möglichkeit, diese sanften Tiere zu treffen und mit ihnen eine Wanderung durch die malerische Landschaft zu unternehmen. Das Lama Trekking im Emmental kombiniert Naturerlebnis und Tierbegegnungen auf eine einzigartige Weise und bietet eine spannende Erfahrung für Schulklassen.

Die Trekkingroute und die Marschlänge sind individuell anpassbar, sodass die Ausflüge den Bedürfnissen und Interessen der Schüler:innen entsprechen können. Dabei stehen zwei Trekking-Ideen zur Auswahl: 

Aspi Rundi: Eine 1,5-stündige Wanderung mit gemütlichem Spazierengehen entlang der einzigartigen Gegend von Wyssachens. Die Tour beginnt mit einem Begrüßungsapéro auf der Lama-Ranch, gefolgt von einer Einführung in das Handling und Hintergrundwissen über die Tiere. Optional können auch zwei Esel als Begleitung gewählt werden. Unterwegs gibt es einen Stopp zur Stärkung und Naturbeobachtung, bevor ihr Zeit habt,  euch von den Tieren auf der Lama-Ranch zu verabschieden.

Guggli Rundi ist eine vierstündige Wanderung durch die hügelige Gegend in den Ausläufern des Napfs. Nach einem Begrüßungsapéro auf der Lama-Ranch und einer Einführung in das Handling und Hintergrundwissen über die Tiere, wandern die Schüler:innen mit den Lamas über Stock und Stein durch Wälder und Wiesen. Die Tour endet mit einem Mittagessen vom Grill auf dem Guggli, während ihr die atemberaubende Aussicht über das Emmental genießen könnt.

Das Lama Trekking im Emmental bietet Schulklassen eine einzigartige Möglichkeit, Naturerlebnis und Tierbegegnungen miteinander zu verbinden. Während einer Wanderung durch die malerische Landschaft können die Schüler:innen nicht nur die Schönheit der Natur genießen, sondern auch spannende Einblicke in das Verhalten und die Lebensweise der sanften Alpakas gewinnen. Diese interaktive Erfahrung fördert das Verständnis für die Tierwelt und sensibilisiert die Schüler:innen für den respektvollen Umgang mit Tieren und ihrer Umgebung. Durch die direkte Begegnung mit den Tieren und die praktischen Erfahrungen in der Natur werden nicht nur fachliche Kenntnisse, sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein und Empathie gefördert. 

Das Lama Trekking im Emmental liegt günstig zwischen Zürich und Bern und bietet sogar Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort in einem Massenlager für Gruppen von 10 bis 20 Personen. Für Schulklassen und Institutionen sind spezielle Preise nach Absprache erhältlich. 

Château de Chillon am Genfersee

(Quelle: Chillon)

Das Château de Chillon am Genfersee ist ein faszinierendes Ziel für Schulausflüge und zählt zu den meistbesuchten historischen Denkmälern der Schweiz. Eingebettet am Ufer des malerischen Genfersees gelegen, bietet die beeindruckende mittelalterliche Festung Schüler:innen die Möglichkeit, in die Geschichte der Region einzutauchen und spannende Einblicke in vergangene Zeiten zu gewinnen. Während des Besuchs können sie die imposanten Gemäuer erkunden, historische Artefakte bestaunen und mehr über die faszinierende Vergangenheit des Schlosses erfahren. Das Château de Chillon ist somit nicht nur ein eindrucksvolles architektonisches Meisterwerk, sondern auch eine lehrreiche Exkursion, die das historische Bewusstsein der Schüler:innen stärkt und ihr Interesse an der Vergangenheit weckt.

Das Schlosspersonal heißt das ganze Jahr über Schulklassen für spezielle Unterrichtsstunden oder Schulausflüge willkommen, und speziell auf Schulklassen zugeschnittene Besuchsangebote ermöglichen eine maßgeschneiderte Planung, die den Bedürfnissen der Schüler:innen entspricht. Ihr könnt das Schloss beispielsweise mit euren Schüler:innen selbstständig erkunden, das abenteuerliche Untergeschoss erforschen, die berühmten Latrinen besichtigen und  euch vorstellen, wie es war, auf einem der zahlreichen Wehrgänge Wache zu halten. 

Oder ihr nehmt an der Schlossführung "Die Höhepunkte des Schlosses“ teil.  Unter der Leitung eines/r offiziellen Schlossführer:in erhalten die Schüler:innen einen beinahe vollständigen Einblick in das Schloss, während sie sich auf einem Streifzug durch das Mittelalter befinden und dabei die symbolträchtigsten Stellen erkunden. Die Führung umfasst Informationen über das Gefängnis, die Bankettsäle, die Prunkräume und die berühmten Latrinen.

Zusätzlich ist das Schloss Chillon gut erreichbar: Mit dem Zug direkt nach Montreux oder Regionalzug bis nach Veytaux-Chillon, mit dem Bus Nr. 201 ab Vevey, Montreux oder Villeneuve.

Wäre eine Exkursion in die Schweiz etwas für euch und eure Klasse? Und welche Ziele haben wir vergessen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Ihr wollt Lehrer:in in Mecklenburg-Vorpommern werden? Dann bleibt jetzt dran, denn unsere Reihe zu den Lehramtsstudien in den verschiedenen Bundesländern geht weiter. Wir haben euch bereits das Lehramtsstudium in Bayern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg vorgestellt. Was es genau für Besonderheiten im sechstgrößten Bundesland Deutschlands, Mecklenburg-Vorpommern gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Welche Lehramtstypen gibt es?

Wie auch bei den schon vorgestellten Lehramtsausbildungen in den genannten Bundesländern müsst ihr euch auch in Mecklenburg-Vorpommern erstmal für einen Lehramtstypen entscheiden, für den ihr das Lehramt erwerben möchtet. Die Wahl fällt zwischen dem Lehramt an Grundschulen, an Regionalen Schulen, an Gymnasien, für Sonderpädagogik und beruflichen Schulen. 

Aufbau und Fächerkombinationen

Wenn ihr in Mecklenburg-Vorpommern Lehrer:in werden wollt,  hängt der Aufbau eures Studiums von eurer jeweils gewählten Lehramtstypen ab. Das Studium für das Grundschullehramt umfasst eine Regelstudienzeit von zehn Semestern und eine anschließenden 12-monatigen Vorbereitungsdienst. Das gesamte Studium umfasst die Teilstudien Bildungswissenschaften, einschließlich Sonderpädagogik, die allgemeine Grundschulpädagogik und vier Grundschulfächer und ihre Fachdidaktiken, darunter Mathe und Deutsch als Pflichtfach und noch zwei selbst gewählte Fächer. Welche Fächer ihr an welcher Uni wählen könnt bzw. welche Fächer angeboten werden, ist unterschiedlich und solltet ihr auf jeden Fall vorher recherchieren.

Wenn ihr Lehrer:in an regionalen Schulen werden wollt, beträgt eure Regelstudienzeit ebenfalls zehn Semester, allerdings ist der anschließende Vorbereitungsdienst 18 Monate lang. Euer Studium umfasst neben den Teilstudien Bildungswissenschaften und Sonderpädagogik noch die Fachwissenschaften der zwei von euch gewählten Unterrichtsfächer, sowie deren Fachdidaktiken.

Für das Gymnasiale Lehramt beträgt eure Regelstudienzeit auch wieder zehn Semester und anschließend einen 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Eure Teilstudien sind Bildungswissenschaften und zwei von euch gewählte Fächer, sowie die dazugehörige Fachdidaktik.

Das Studium für das Lehramt für Sonderpädagogik umfasst neun Semester Regelstudienzeit und einen anschließenden 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Die Teilstudien in diesem Studium sind Bildungswissenschaften einschließlich Allgemeiner Sonderpädagogik, eine Sonderpädagogische Fachrichtung und die dazugehörige Fachdidaktik und ein Unterrichtsfach und dessen Fachdidaktik. Die sonderpädagogischen Fachrichtungen, zwischen denen ihr wählen könnt, sind: Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, Sprache und Geistige Entwicklung. Die Unterrichtsfächer, zwischen denen ihr euch entscheiden müsst, sind: Biologie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Geschichte, Mathematik, Musik, Sport oder Grundschuldeutsch und Grundschulmathematik. 

Das Lehramtsstudium für berufliche Schulen hat eine Regelstudienzeit von nur sieben Semestern und falls ihr an der Uni Rostock studiert, folgt dann noch ein dreisemestriges Masterstudium. Anschließend absolvieren alle Studenten 18 Monate Vorbereitungsdienst. An der Hochschule Neubrandenburg werden die Bachelorstudiengänge „Berufspädagogik für Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Kindheitspädagogik“ und „Berufspädagogik für Gesundheitsfachberufe“ angeboten. Diese werden anschließend im Masterabschluss an der Universität Rostock weitergeführt. Die berufliche Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung könnt ihr nur an der Universität Rostock im Rahmen des wirtschaftspädagogischen Studiums als Bachelor und Master studieren. Ebenso werden dort die berufspädagogischen Bachelorstudiengänge Elektrotechnik, Informationstechnik, Agrarwirtschaft und Metalltechnik angeboten. Mit entsprechenden allgemeinbildenden Fächern werden diese dann als Masterstudiengang weitergeführt. 

Praktika

Praktika sind ein wichtiger Teil der Lehramtsausbildung. Deshalb müsst ihr auch unabhängig davon, welchen Lehramtstypen ihr gewählt habt, Praktika während eures Studiums absolvieren. Allerdings gestalten sich die Praktika recht unterschiedlich, abhängig vom gewählten Lehramtstyp und der Universität, an der ihr studiert. Wenn ihr euch für das Grundschullehramt entschieden habt und an der Universität in Rostock studiert, werdet ihr in eurem Grundstudium ein vierwöchiges Orientierungs- bzw. Hospitationspraktikum absolvieren. Im Hauptstudium folgt das Hauptpraktikum – ein sechswöchiges Fachdidaktisches Praktikum. Falls ihr aber an der Universität Greifswald studiert, werdet ihr einerseits semesterbegleitende Praxistage vom ersten bis zum achten Semester und andererseits ein Praxissemester im neunten Semester haben.

Im Lehramtsstudium für Regionale Schulen durchlauft ihr im Grundstudium ein dreiwöchiges Sozialpraktikum und über vier Wochen ein Schulpraktikum, falls ihr an der Uni Greifswald studiert oder ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum, falls ihr an der Uni Rostock studiert. Das Schulpraktikum an der Uni Greifswald findet an einer Regionalen oder einer anderen Schulart statt; das Orientierungspraktikum an der Uni Rostock findet allerdings nicht an einer Regionalen Schule statt. Im Hauptstudium werdet ihr dann in Greifswald ein zweites acht Wochen umfassendes Schulpraktikum absolvieren und in Rostock ein neunwöchiges Hauptpraktikum, beides jeweils an einer Regionales Schule.

Im Studium für das Gymnasiale Lehramt ist im Grundstudium ein Sozialpraktikum über drei Wochen Pflicht, sowie an der Uni Greifswald ein vierwöchiges Schulpraktikum an einem Gymnasium oder einer anderen Schulart und an der Uni Rostock ein drei Wochen dauerndes Orientierungspraktikum allerdings nicht an einem Gymnasium. Im Hauptstudium erwartet euch in Greifswald ein zweites achtwöchiges Schulpraktikum und in Rostock ein neun Wochen langes Hauptpraktikum an einem Gymnasium. 

Im Lehramtsstudium für Sonderpädagogik durchlauft ihr im Grundstudium ein Sozialpraktikum über drei Wochen  und ein ebenfalls dreiwöchiges Orientierungspraktikum, das allerdings nicht an einer Sonderschule. Im Hauptstudium absolviert ihr ein vierwöchiges erstes Hauptpraktikum in einer sonderpädagogischen Fachrichtung und ein zweites fünfwöchiges Hauptpraktikum an einer integrativen bzw. inklusiven Schule. 

Als Lehramtsanwärter für berufliche Schulen absolviert ihr verschiedene Praktika abhängig von eurem jeweiligen Bachelorstudiengang. Wenn ihr “Berufspädagogik” an der Hochschule Neubrandenburg studiert, absolviert ihr ein vierwöchiges berufspädagogisches Praktikum oder falls ihr an der Uni Rostock studiert ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum an einer berufsbildenden Schule. Im Masterstudiengang “Berufspädagogik” oder “Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe” an der Universität Rostock folgt ein weiteres sechs Wochen dauerndes Praktikum. Im Bachelorstudiengang “Wirtschaftspädagogik” an der Uni Rostock absolviert ihr ein vierwöchiges Orientierungspraktikum an einer beruflichen Schule oder einer Institution der beruflichen Bildung. Im gleichnamigen Masterstudiengang folgen über sechs Wochen die Schulpraktischen Studien, also eine Berufsschulische Studienorientierung an einer berufsbildenden Schule bzw. die Berufs- und Betriebspraktischen Studien, also die Wirtschaftswissenschaftliche Studienorientierung. Genauere Infos über die jeweils zu absolvierenden Praktika findet ihr auch auf den Seiten der jeweiligen Universitäten und Hochschulen. 

Wo könnt ihr Lehramt in Mecklenburg-Vorpommern studieren?

Insgesamt gibt es vier Universitäten bzw. Hochschulen, an denen ihr in Mecklenburg-Vorpommern Lehramt studieren könnt. An der Universität Rostock werden die Studiengänge Lehramt an Grundschulen, Regionalen Schulen, Gymnasien und Lehramt für Sonderpädagogik als Staatsexamsstudeingänge angeboten.  Das heißt, ihr beendet das eigentliche Studium mit der ersten Staatsprüfung und die zweite Staatsprüfung absolviert ihr nach dem Vorbereitungsdienst. Außerdem werden an der Uni Rostock auch noch die Studiengänge Berufspädagogik (Bachelor/Master) und Wirtschaftspädagogik (Bachelor/Master) angeboten, die ihr mit dem Master of Education oder Master of Arts abschließt. Für das Absolvieren des Referendariats in diesen beiden Studiengängen ist eine einschlägige Berufsausbildung oder mindestens ein Jahr Berufserfahrung, beispielsweise in Praktikumsform notwendig. Falls ihr Musik oder Theater als eines eurer Schulfächer wählt, könnt ihr dieses an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock studieren. An der Universität Greifswald könnt ihr ein Lehramtstudium für Gymnasien, Grundschulen und Regionale Schulen aufnehmen und ihr habt die Möglichkeit zwischen elf Fächern auszuwählen, die frei kombinierbar sind. An der Hochschule Neubrandenburg werden die Bachelorstudiengänge “Berufspädagogik – Lehramt an beruflichen Schulen (Pflege)” und “Berufspädagogik – Lehramt an beruflichen Schulen (Sozialpädagogik)” angeboten. Dazu besteht eine Zusammenarbeit mit der Universität Rostock. Beide Studiengänge schließt ihr mit dem Abschluss Bachelor of Arts ab. 

Aussicht nach dem Studium

Die Einstellungschancen in Mecklenburg-Vorpommern sind je nachdem, für welche Schulart ihr das Lehramt erworben habt, gut bis sehr gut. Der Bedarf an Grundschullehrer:innen ist gemessen an den 160 Einstellungen in den Jahren 2020 bis 2023 sehr hoch. Ihr könnt also mit einer fast hundertprozentigen Einstellungschance rechnen. Als Grundschullehrer:in unterrichtet ihr höchstens 27,5 Unterrichtsstunden pro Woche und als Klassenleiter:in erhaltet ihr zusätzlich Anrechnungsstunden. Über das ganze Bundesland verteilt gibt es über 260 öffentliche Grundschulen inklusive angegliederter Grundschulteile an weiterführenden Schulen. Außerdem sind Lehrkräfte an Grundschulen seit dem 1. August 2020 in die Besoldungsgruppe A13 eingestuft und verdienen demnach genauso viel wie Lehrkräfte an allen anderen Schularten.

Auch an Regionalen Schulen zeichnet sich für die meisten Fächer ein ähnlich großer Bedarf ab. Dort haltet ihr 27 Unterrichtsstunden pro Woche und als Klassenleiter:in 26 Stunden. Für die Fächer Biologie, Englisch, Informatik, Kunst und Gestaltung, Musik, Philosophie, Physik und Sozialkunde besteht zwischen 2020 und 2025 ein besonderer Bedarf.

Falls ihr eine Lehrbefähigung für Gymnasien erworben habt, stehen euch über 40 öffentlichen Gymnasien, Sportgymnasien und Abendgymnasien zum Unterrichten zur Verfügung. Dort werdet ihr 27 Unterrichtsstunden pro Woche unterrichten, als Klassenlehrer:in der Sekundarstufe 1 26 Stunden und als überwiegend in der Oberstufe unterrichtende Lehrkraft erhaltet ihr zusätzliche Anrechnungsstunden. Der Bedarf kann aber je nach Unterrichtsfach unterschiedlich ausfallen. Besonders gefragt sind in den Jahren 2020 bis 2025 vor allem die Fächer Arbeit/Wirtschaft/Technik, Englisch, Informatik, Kunst und Gestaltung, Musik oder auch Sozialkunde.

Ebenso sehr gute Berufschancen haben diejenigen von euch, die Lehramt für Sonderpädagogik studiert haben. Etwa 60 Stellen werden jährlich ab 2021 neu besetzt. Ab 2029 sogar noch mehr, da die Sonderpädagogik aufgrund der Inklusion für alle Schularten relevant ist. Eure Unterrichtsverpflichtung beträgt dabei 27 Unterrichtsstunden pro Woche. Eure Einstellungschancen für das Lehramt an beruflichen Schulen, von welchen es 19 Stück in Mecklenburg-Vorpommern gibt, hängen auch von eurer gewählten Ausrichtung ab, sind insgesamt aber sehr gut. In den Fachrichtungen “Gesundheit und (Alten-)Pflege”, “Ernährung und Hauswirtschaft”, “Sozialwesen” und “Wirtschaft und Verwaltung” werden von 2020 bis 2025 jährlich bis zu 85 Stellen neu besetzt. Hier liegt eure Unterrichtsverpflichtung als Lehrkraft im theoretischen Unterricht bei 27 Unterrichtsstunden die Woche und als Lehrkraft im fachpraktischen Unterricht bei 30 Unterrichtsstunden pro Woche.  

Wie in den meisten Bundesländern herrscht auch in Mecklenburg-Vorpommern Lehrermangel, ganz besonders in ländlichen Regionen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele Lehrkräfte in Rente gehen, aber nicht genug neue Lehrkräfte da sind, um nachzurücken. Besonders hoch ist die Nachfrage nach Lehrkräften in den MINT-Fächern. Um diese zu stillen, wurden verschiedene Anreize geschaffen. So gibt es über den Bildungspakt “Gute Schule 2030” für MINT-Lehrkräfte an Regionalen Schulen einen Zuschlag von 425,25 Euro monatlich über vier Jahre. Noch dazu ist seit Februar 2023 der Einstieg in den Lehrberuf vereinfacht worden. Außerdem startete vor zwei Jahren das 200-Millionen-Euro-Schulpaket, was eine attraktivere Vergütung und bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte zum Ziel hat.

Anpassung des Lehramtsstudiums

Stand 2019 brachen über die Hälfte aller Lehramtsstudierenden in Mecklenburg-Vorpommern das Studium ab. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt auch, dass nur etwa ein Viertel der Studierenden des Lehramts für Regionale Schulen ihr Studium abschließen. Daher wurden seitdem verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken. Insgesamt soll das Studium erleichtert werden. So sollte es beispielsweise eine individuellere Betreuung für Studienanfänger geben, um sich über deren Eignung für den Lehrerberuf klar zu werden. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern sollte das Fachwissen einen stärkeren Unterrichtsbezug haben, um auf die Klage der Studierenden einzugehen, dass die wissenschaftlichen Ansprüche zu hoch seien. 

Zudem sollten die Praktika besser in das Studium integriert und anschließend auch ausgewertet werden, um einen besseren Berufsfeldbezug herzustellen. Birgit Hesse kündigte damals auch an, jährliche 1,1 Milliarden Euro für zusätzliche Stellen in der Lehrausbildung bereitzustellen, sowie Studierende, die Praktika außerhalb ihrer Universitätsstädte absolvieren, mit 200 000 Euro zu unterstützen, um beispielsweise Fahrtkosten zu tragen. Für Studierende sollte außerdem die Prüfungslast durch einerseits weniger Prüfungen und andererseits eine bessere Koordinierung der zeitlichen Abläufe sichergestellt werden. 

Eine Folgestudie aus dem Jahr 2019/2020 hatte nun gezeigt, dass die Zahlen wieder leicht rückläufig sind. Die geringste Schwundquote, das heißt Studienabbrüche oder der Wechsel zu einem anderen Studiengang, weist das Lehramtsstudium für Grundschulen und das für Sonderpädagogik auf. Die höchste Schwundquote hatte das Lehramtsstudium für Regionale Schulen. Die aktuellste Neuerung bezüglich des Lehramtsstudiums in Mecklenburg-Vorpommern ist, dass ab dem 1. Februar 2023 sowohl Lehrkräfte als auch pädagogisches Fachpersonal schneller an Schulen eingestellt werden soll. Das würde gleichzeitig dafür sorgen, dass freie Stellen schneller besetzt werden und junge Lehrer schneller eine Stelle finden. Demnach sollten vom Zeitpunkt der Bewerbung bis hin zum Arbeitsvertrag nicht länger als sechs Wochen vergehen. 

Ein Quereinstieg in den Lehrberuf ist in Mecklenburg-Vorpommern nur für das Lehramt für berufliche Schulen möglich und stellt im Prinzip eine Sonderform des Vorbereitungsdienstes dar. Seiteneinsteiger sind hingegen Personen, die keinen lehramtsbezogenen Hochschulabschluss haben. Voraussetzung dafür ist die fachliche Qualifikation zum Unterrichten mindestens eines Unterrichtsfaches, die durch einen Hochschulabschluss erworben wurde. Auch ohne Hochschulabschluss könnt ihr mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Seiteneinsteiger zur Lehrkraft werden, solange die bisherige Berufsausbildung und -erfahrung eine ausreichende fachliche Grundlage für die Tätigkeit in mindestens einem Unterrichtsfach darstellt. Seit Februar 2023 gibt es diese zwei Varianten für den Seiteneinstieg: die Absolvierung der Seiteneinstiegsqualifizierung oder die Absolvierung eines berufsbegleitenden Vorbereitungsdienstes

Studiert ihr gerade in Mecklenburg-Vorpommern Lehramt oder seid vielleicht schon Lehrer:in? Wie habt ihr euer Studium empfunden? Schreibt eure Erfahrung gerne in die Kommentare!

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"Wir alle haben so viel zu bieten, wenn man an uns und unsere Individualität glaubt." 

Am Welt-Autismus-Tag möchten wir das Bewusstsein für die Vielfalt im Autismus-Spektrum schärfen und darüber sprechen, wie wir eine unterstützende Umgebung für autistische Schüler:innen schaffen können. Dafür konnten wir mit Sarah Weber, einer studierten Sonderpädagogin und Gründerin von AutisPlus in Mannheim, ins Gespräch zu kommen. Ihre Expertise und Hingabe für die Förderung autistischer Schüler:innen machen sie zu einer bedeutenden Stimme in der Bildungsgemeinschaft. Wir sprechen über die Herausforderungen und Chancen in der Bildung autistischer Schüler:innen und die Bedeutung von Inklusion und Verständnis.

Lehrer News: Als jemand, der mit Autismus arbeitet, hast du sicherlich viele Erfahrungen gemacht, die dein Verständnis geprägt haben. Kannst du uns von einer bestimmten Situation oder einem speziellen Moment erzählen, der für dich besonders prägend war und dir gezeigt hat, wie wichtig eine inklusive und unterstützende Umgebung für Schüler:innen mit Autismus ist? 

Sarah: Im Rahmen meiner Tätigkeit als Autismus"therapeutin" (ich spreche hier lieber von Begleitung oder individueller Förderung) besuche ich regelmäßig die Institutionen, an die meine Klient:innen angegliedert sind. Dazu gehören neben anderen therapeutischen Settings wie Ergotherapie oder Logopädie natürlich insbesondere auch Kindergarten und Schule. Einmal besuchte ich einen Jungen, 12 Jahre, nonverbal, der schon länger bei mir im Zentrum war, zum ersten Mal in seiner Klasse. Der Junge hatte wohl zuvor recht demotiviert und müde über seinem Deutsch-Arbeitsblatt gesessen, denn ich hörte, wie die Lehrkraft ihn immer wieder ermahnte, er solle doch bitte weiterarbeiten. Offenbar hatte er in diesem Moment dafür aber keine Ressourcen. Als ich die Klasse betrat, ihn begrüßte und mich neben ihn setzte, erkannte er mich trotz des Settingwechsels sofort, strahlte mich freudig an und nahm meine Hand. Wir erarbeiteten dann ziemlich zügig und problemlos das vor ihm liegende Aufgabenblatt. Für mich zeigte dieser Moment wieder einmal, wie wichtig es ist, dass autistische Schüler:innen, egal in welchem Bildungsgang sie sich befinden, sehr von einer 1:1-Betreuung, auch im inklusiven Kontext, profitieren. Diese Schüler:innen sind nicht allgemein lustloser oder demotivierter für Lerninhalte — sie lernen nur ein wenig anders und es ist unsere Aufgabe und die unseres Schulsystems, sich auf unterschiedliche Aneigungswege und Lernvoraussetzungen einzustellen. 

(Quelle: privat)

Lehrer News: In deinem Engagement für Menschen im Autismus-Spektrum betonst du die Bedeutung von Beziehung, Bindung und gemeinsamem sozialen Miteinander. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie sich diese Elemente in der schulischen Umgebung manifestieren und welche Auswirkungen sie auf die Schüler:innen haben? 

Sarah: Ich halte diese drei Elemente für essentiell wichtig und sogar notwendig in der Begleitung autistischer Schüler:innen. Natürlich benötigen auch nicht-autistische Kinder stabile Bindungs- und Beziehungserfahrungen, um sicher lernen zu können — insbesondere im Kontext von Autismus ist dies jedoch ein besonders wichtiger Parameter. Schule wird oft als unsicherer Ort empfunden, da hier viele unvorhersehbare Reize, soziale Begegnungen und fremdbestimmte Elemente vorherrschen — alles Aspekte, die bei Schüler:innen im Autismus-Spektrum für eine vermehrte Anspannung sorgen und letztlich in herausforderndem Verhalten resultieren können. Eine gute, auf Vertrauen basierende Co-Regulation durch Bezugspersonen ist meiner Ansicht nach eine der effektivsten Regulationsmöglichkeiten im schulischen Kontext. Eine Schulbegleitung oder auch eine vertraute Lehrkraft kann für mehr Vorhersehbarkeit, individuelle Aufgabenbearbeitung und Tagesgestaltung im Unterrichtsablauf sorgen und damit erheblich zum Sicherheitsempfinden der autistischen Schüler:innen beitragen. Neben der Unterstützung bei der starken Reaktivität auf sensorische und emotionale Reize ist das Gefühl sozialer Eingebundenheit im Klassenkontext bzw. der einfühlsamen Begleitung beim Erwerb von Freundschaften und sozialen Beziehungen einer der größten Gelingensfaktoren für den Schulbesuch mit einem autistischen Neurotyp. 

Lehrer News: Du sprichst von einem "Neurodiversitätsparadigma" und betonst die Normalität von Autismus und neurodivergenten Perspektiven. Was verstehst du darunter? 

Weber: Vielen Dank für diese wunderbare Frage! Vielleicht erkläre ich zuerst einmal, was ich unter dem Paradigma der Neurodiversität verstehe. Unser Verständnis von Normalität, von Krankheit und Gesundheit und auch von Behinderung und Nicht-Behinderung unterliegt einem stetigen Wandel. So verstanden wir Diagnosen wie Autismus und ADHS lange Zeit als Pathologien, die es möglichst zu beseitigen galt. Das Neurodiversitätsparadigma vollzieht hier einen Haltungs- und Perspektivenwechsel: Autismus, ADHS und andere Neurodivergenzen werden als gleichwertige Neurotypen mit individuellen Stärken- Schwächen-Profilen angesehen und als Teil neuronaler Vielfalt (Neurodiversität) wertgeschätzt. So sind beispielsweise die sehr detailorientierte Wahrnehmung und die präzisen Modelle im Gehirn autistischer Menschen in vielen Bereichen auch von Vorteil, z.B. wenn es darum geht, Fehler in einem Code zu finden. Die Modelle nicht-autistischer Personen sind ungenauer, können aber dafür besser das "Große Ganze" einer Sache erfassen — so profitieren wir alle von der Zusammenarbeit verschiedener Neurotypen. 

Lehrer News: Wie können Schulen und Lehrkräfte diese Sichtweise in ihre Bildungsansätze integrieren, um echte Inklusion zu fördern? 

Sarah: Ich denke, das Wissen darüber und das Verständnis davon, dass Wahrnehmung immer subjektiv ist und dass auch Schüler:innen im Autismus-Spektrum, trotzdem sie den gleichen Neurotyp haben, genauso verschieden sind, wie wir als nicht-autistische Menschen, kann zu einer individuellen Betrachtung jedes/jeder Einzelnen führen und echte Inklusion möglich machen. Hierfür müssen wir Vorurteile und auch unsere eigene Sozialisation hinterfragen — Was für ein Bild habe ich von Autismus? Welche meiner eigenen Annahmen fördern oder behindern die Inklusion dieser Schüler:innen? Ganz konkret gehört hier für mich beispielsweise dazu, Aufgabenstellungen auf eigene Art und Weise bearbeiten zu lassen, Nachteilsausgleiche konsequent umzusetzen und mehr Flexibilität hinsichtlich der Bearbeitung und des Schulbesuchs zu ermöglichen. Sehr viele Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum können die Schule aus sensorischen und emotionalen Gründen im Laufe ihrer Schulzeit irgendwann nicht mehr oder nur noch teilweise besuchen. Hier benötigen Eltern und auch Schulen vor allen Dingen Entlastung und Verständnis — Zusätzlicher Druck und Vorschriften erhöhen hier lediglich die Wahrscheinlichkeit der Verweigerung, die meist aus einer großen Überforderung resultiert. Es braucht mehr authentische Neugier und Offenheit für die Lern- und Aneignungsweisen autistischer Schüler:innen und vor allen Dingen: Mehr Zutrauen in sie und ihre Kompetenzen. Wir alle haben so viel zu bieten, wenn man an uns und unsere Individualität glaubt. 

Lehrer News: Autismus wird oft als eine Variation der menschlichen Erfahrung betrachtet, die jedoch unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringt. Kannst du uns von deinen Erfahrungen berichten, wie Schulen individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Schüler:innen im Autismus-Spektrum eingehen können, insbesondere wenn sie zusätzliche Beeinträchtigungen haben? 

Sarah: Unser Bildungs- und Schulsystem ist, verständlicherweise, auf den Neurotyp ausgelegt, der die Mehrheit bildet. Das führt natürlich zwangsläufig zu Herausforderungen für diejenigen, die einen anderen Neurotyp haben. Insbesondere dann, wenn zusätzliche Diagnosen und Behinderungen hinzukommen, fehlen häufig konkrete Handlungskonzepte. Dazu kommt, dass wir insbesondere Autismus als "unsichtbare Behinderung" begreifen — d.h., dass wir Menschen weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick unbedingt ansehen können, dass sie autistisch wahrnehmen. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Unsicherheiten im Umgang mit diesen Schüler:innen — macht er/sie* das gerade absichtlich oder liegt das an sensorischer Überforderung? Will diese:r Schüler:in mich nur provozieren, ist er/sie* schlicht lustlos oder steckt da mehr dahinter? Als Basis für einen erfolgreichen Umgang mit diesen Unsicherheiten empfehle ich eine Haltung, die auch von den modernen Neurowissenschaften in ihrer Richtigkeit belegt ist: Kinder geben ihr Bestes, wenn sie können. Als herausfordernd nehmen wir Verhalten dann wahr, wenn wir uns selbst unsicher, überfordert und machtlos in einer Situation fühlen. Gute Inklusion fängt damit immer bei uns an, denn wir als Erwachsene haben schon gelernt, Verantwortung für unsere Gefühle und unser Handeln zu übernehmen. Wir sollten daher einerseits an unserem Verständnis von Verhaltensauffälligkeiten arbeiten und sie als Hilferufe bzw. Zeichen von Über- oder Unterforderung begreifen. Andererseits gilt es auch, sich interdisziplinär auszutauschen, die Vernetzung zu Autismus-Zentren und Fachpersonal auszubauen und sich konkrete Ressourcenkoffer und Handlungsstrategien zurechtzulegen. So ist es beispielsweise hilfreich, eine "Sensory Box" mit verschiedenen sensorischen Spielzeugen zur Hand zu haben, einen reizarmen Rückzugsort zur Verfügung zu stellen und das Klassenteam im Umgang mit autistischen Meltdowns (Panikattacken als Folge von Überforderung, die sich oft in selbst- oder fremdverletzendem Verhalten äußern) zu schulen. Gerade bei Schüler:innen mit zusätzlichen Diagnosen braucht es idealerweise auch eine 1:1-Schulbegleitung. Davon profitieren so viele Kinder und Jugendliche im Spektrum, denn eine Lehrkraft kann die Aufgabe dieser engen Co-Regulation schlicht nicht so effektiv übernehmen, wenn sie noch für 10 oder 25 andere Schüler:innen zuständig ist. Es übersteigt schlicht den eigenen Anspruch und die eigenen Möglichkeiten, fünf autistische Kinder ohne Schulbegleitung in einer Klasse mit 25 weiteren Kindern individuell und passgenau zu begleiten. 

Lehrer News: Du betonst die Wichtigkeit des Dialogs und des gegenseitigen Verständnisses. Wie können Schulen und Lehrkräfte einen Raum schaffen, in dem authentische Dialoge zwischen Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern stattfinden können, um die Bedürfnisse von Schüler:innen mit Autismus besser zu verstehen und zu unterstützen? 

Sarah: Ich denke, hier spielt vor allem eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit eine Rolle. Ist die Autismus-Diagnose eines/einer  neuen Schüler:in bekannt oder bei einem schon länger beschulten Kind/Jugendlichen gerade erst gestellt worden, braucht es vor allem eine effektive und regelmäßige Kommunikation auf Augenhöhe zwischen allen relevanten Akteur:innen. Dem/der autistischen Schüler:in selbst kommt hier meiner Ansicht nach eine Schlüsselrolle zu. Die individuellen sensorischen Herausforderungen müssen erhoben und die schulische Umgebung so weit wie möglich angepasst werden. So können beispielsweise Schallschutzkopfhörer in der Pause oder intensiven Arbeitsphasen bei der Konzentration helfen oder regelmäßige Bewegungspausen die Aufmerksamkeit eines/einer Schüler:in im Spektrum erhöhen. Vor allem ist hier der inklusive Ansatz wichtig: Diese Hilfsmittel sollten allen anderen Schüler:innen auch zur Verfügung stehen! Viele Kinder im Spektrum lehnen sensorische Anpassungen und Hilfsmittel ab, wenn sie merken, dass sie damit auffallen, weil sie die einzigen sind, die sie nutzen. Des Weiteren sollten insbesondere die Eltern als primäre Bezugspersonen des Kindes ernst genommen und in den Prozess der Inklusion intensiv eingebunden werden. Sie verfügen über Wissen, das Lehrkräfte und anderes Fachpersonal nicht haben kann, z.B. darüber, wie sich das Kind vor oder nach der Schule verhält. Viele autistische Kinder und Jugendliche "maskieren" ihre autismusbedingten Herausforderungen im Schulalltag um nicht aufzufallen — dieser Prozess kostet sie sehr viel Kraft und Ressourcen und bringt nicht selten auch psychische Belastungen mit sich. Auch die Autismus-Beauftragten und die ggf. vorhandenen Therapeut:innen eines autistischen Kindes sollten in regelmäßigem Austausch mit der Familie und den Lehrkräften stehen, um Informationen und Wissen effektiv weitergeben und individuell anpassen zu können. Es ist daher essentiell, dass regelmäßige Gespräche mit allen für die Inklusion des autistischen Kindes/Jugendlichen wichtigen Personen in einem geschützten Rahmen stattfinden und hierbei verschiedene Perspektiven und Rollen wertgeschätzt und integriert werden. 

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

Habt ihr autistische Schüler:innen in der Klasse? Berichtet uns gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren!

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Habt ihr euch jemals gefragt, wie ein einziger Atemzug das Potenzial hat, Geschichte zu schreiben? Oder wie die Erinnerungen einer einflussreichen Frau Millionen von Menschen auf der ganzen Welt inspirieren können? Oder vielleicht wollt ihr eure Schüler:innen dazu inspirieren, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Welt um sie herum zu erkunden.  

In diesem Artikel stellen wir euch einige der besten Netflix-Dokus vor, die sich perfekt für den Einsatz im Unterricht eignen. Von atemberaubenden Abenteuern bis hin zu tiefgründigen Analysen gesellschaftlicher Phänomene bieten diese Dokumentationen nicht nur spannende Einblicke, sondern auch reichhaltiges Material für lebendige Diskussionen im Klassenzimmer.

Der tiefste Atemzug 

(Quelle: Netflix)

In der Netflix-Dokumentation “Der tiefste Atemzug” taucht ihr in die faszinierende Welt der Apnoetauchgänge ein, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele auf die Probe stellen. Im Mittelpunkt steht Alessia Zecchini, eine bemerkenswerte Apnoetaucherin, die sich das Ziel setzt, einen neuen Weltrekord aufzustellen - ohne jegliche Ausrüstung und mit nur einem Atemzug. Gemeinsam mit dem erfahrenen Rettungstaucher Stephen Keenan begibt sich Zecchini auf eine intensive Vorbereitungsreise, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt. Während des Trainings entwickelt sich eine besondere Verbindung zwischen den beiden Taucher:innen, die ihre Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Doch der Traum vom Rekord fordert seinen Tribut, und die Dokumentation zeigt eindrucksvoll die Höhen und Tiefen, die dieser ambitionierte Versuch mit sich bringt. Von den triumphalen Meilensteinen bis zu den schmerzhaften Rückschlägen - jede Etappe der Reise ist von einer tiefen emotionalen Note geprägt, die das Publikum berührt und inspiriert.

Der tiefste Atemzug bietet nicht nur einen Einblick in die Welt des Apnoetauchens, sondern auch in die menschliche Natur und die Kraft der Entschlossenheit. Diese ergreifende Dokumentation ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und eignet sich hervorragend für den Einsatz im Unterricht, um Themen wie Durchhaltevermögen, Zusammenarbeit und das Streben nach außergewöhnlichen Zielen zu diskutieren.

Becoming 

(Quelle: Netflix)

Die Netflix-Dokumentation “Becoming” führt euch auf eine inspirierende Reise durch das Leben und die Visionen von Michelle Obama, einer der einflussreichsten Frauen unserer Zeit. Inmitten des hitzigen US-Wahlkampfs zwischen Donald Trump und Joe Biden gibt "Becoming" einen nostalgischen Rückblick auf das Präsidentenpaar der Herzen — die Obamas. Die Memoiren von Michelle Obama, auf denen diese Doku beruht, brachen Rekorde und wurden zum Bestseller. Sie bieten einen faszinierenden Einblick in ihr Leben und ihre Gedankenwelt.

Die Dokumentation begleitet Michelle Obama auf ihrer Lesereise zu diesem Buch, während der sie Menschen auf der ganzen Welt bewegt und ermutigt. Ihr Fokus liegt dabei auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit in einer Welt, die oft von Ungleichheit geprägt ist. Die Doku inspiriert nicht nur mit Michelle Obamas positiver Ausstrahlung und Stärke, sondern auch mit ihrer Lebensgeschichte, ihrer Begegnung mit Barack Obama und ihrer unerschütterlichen Haltung gegenüber Rassismus und Ungerechtigkeit.

Becoming ist nicht nur eine Dokumentation über das Leben einer bemerkenswerten Frau, sondern auch eine kraftvolle Botschaft über die Bedeutung von Empowerment und die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn man seinen eigenen Weg geht. Diese eindringliche Dokumentation ist ein Muss für den Unterricht, um Diskussionen über Feminismus, Politik und den persönlichen Kampf für Gerechtigkeit anzuregen.

Rettet den Kapitalismus

(Quelle: Netflix)

Rettet den Kapitalismus” bietet einen Einblick in die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit Robert Reich, einem renommierten Professor für Politik und ehemaligen Arbeitsminister der USA, als Hauptakteur, führt die Netflix-Dokumentation euch auf eine Reise durch die USA, um den Weg des Geldes zu verfolgen. Dabei werden die großen Ungleichheiten in der Bevölkerung aufgedeckt und wichtige Wirtschaftsfragen des 21. Jahrhunderts aufgeworfen. Insbesondere wird hinterfragt, warum so viele Menschen im Kapitalismus Schwierigkeiten haben zu überleben.

Die Dokumentation bietet nicht nur Einblicke in die Probleme des bestehenden Systems, sondern diskutiert auch aktiv Möglichkeiten zur Veränderung. Sie regt zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus an und bietet somit eine hervorragende Grundlage für Diskussionen im Unterricht über Wirtschaftssysteme, soziale Ungleichheit und politische Reformen.

Die Erde bei Nacht

(Quelle: Netflix)

Wolltet ihr schon immer mal wissen, was Tiere so treiben, wenn es draußen dunkel ist? Dann ist die Dokumentation “Die Erde bei Nacht” vielleicht etwas für euch. Die Dokumentation wirft einen neuen Blick auf das Verhalten verschiedener Tiere bei Nacht und enthüllt dabei ihren nächtlichen Überlebenskampf, ihre Nahrungssuche und bisher unentdeckte Verhaltensweisen. Von majestätischen Löwen bis zu fliegenden Fledermäusen, von neugierigen Affen bis zu majestätischen Elefanten — die Dokumentation konzentriert sich auf eine Vielzahl von Tieren, die in der Nacht aktiv sind. Auch die faszinierende Welt der Wassertiere und die geheimnisvolle Pflanzenwelt werden beleuchtet.

Die Serie bietet nicht nur eine berührende Darstellung des nächtlichen Naturspektakels, sondern vermittelt auch Begeisterung und Demut vor der Natur um uns herum. Sie lädt dazu ein, die Schönheit und Vielfalt der Tierwelt zu entdecken und regt zu einem tieferen Verständnis und Respekt für die Natur an. Dadurch eignet sich “Die Erde bei Nacht” perfekt für den Unterricht, um Themen wie Ökologie, Tierverhalten und Umweltschutz zu behandeln.

Das Dilemma mit den sozialen Medien

(Quelle: Netflix)

Blickt ihr im Unterricht häufiger auf gesenkte Köpfe? Bekommt das Handy mehr Aufmerksamkeit von euren Schüler:innen als ihr? Die Dokumentation “Das Dilemma mit den sozialen Medien” wirft einen kritischen Blick auf die Auswirkungen der digitalen Welt auf unsere Gesellschaft. Durch eine Mischung aus fiktiver Erzählung und Interviews mit amerikanischen Social-Media-Experten bietet die Serie einen vielschichtigen Einblick in das Phänomen der sozialen Medien.

Die fiktive Handlung folgt Teenagern, die zunehmend süchtig nach sozialen Medien werden, während Interviews mit US-Experten aus großen Social-Media-Firmen Einblicke in die Mechanismen und Strategien dieser Plattformen bieten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, insbesondere auf die steigenden Selbstmordraten bei Teenagern. Die Dokumentation thematisiert auch die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien, was zu einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Debatte führt.

Die Doku ist sehr dramatisch gestaltet und steht deshalb häufiger in der Kritik. Dennoch bietet "Das Dilemma mit den sozialen Medien" eine gute Grundlage für Diskussionen über Medienkompetenz, digitale Ethik und den Umgang mit den Herausforderungen der digitalen Ära im Unterricht.

Welche Dokus gefallen euch am besten? Und welche haben wir vergessen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Von Dokumentationen bis hin zu Animationsfilmen – Filme im Kunstunterricht helfen den Schüler:innen, Kunst auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Denn auch im eher praktisch orientierten Kunstunterricht gibt es theoretische Aspekte, wie z.B.  Kunstgeschichte, die berücksichtigt werden müssen. Um den theoretischen Teil des Unterrichts anschaulich zu gestalten, eignen sich Filme besonders, schließlich sind sie ebenfalls ein künstlerisches Medium. Filme bieten die einzigartige Möglichkeit, den Schüler:innen eine facettenreiche Perspektive auf Kunstepochen, Künstler:innen und kreative Schaffensprozesse zu vermitteln. So bieten Filme nicht nur eine visuelle Darstellung von historischen Kontexten, sondern veranschaulichen auch verschiedene künstlerische Techniken und die Geschichten hinter den Künstler:innen. Sie bieten eine immersive Erfahrung, ohne dass der physische Besuch in Museen oder Galerien nötig ist. Wir haben daher für euch die besten Filme für den Kunstunterricht zusammengestellt. 

(Quelle: ZDF)

Um das Schaffen eines Künstlers zu verstehen, ist oft die Betrachtung des historischen Kontextes, der gesellschaftlichen Umstände zu dessen Lebzeiten und seiner persönlichen Lebensgeschichte nötig. Die dreiteilige Terra X Dokureihe “Giganten der Kunst”, welche man kostenlos in der ZDF Mediathek ansehen kann, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Kunstgeschichte, indem die Leben und Werke bedeutender Künstler:innen vorgestellt werden. Von van Gogh über Rembrandt bis hin zu Michelangelo – “Giganten der Kunst” fesselt Kunstliebhaber und Neulinge gleichermaßen. Durch historische Aufnahmen und Expertenkommentare bietet jede 43min lange Folge spannende Einblicke in das kreative Genie hinter einigen der bedeutendsten Kunstwerke. Zusätzlich dazu gibt es zahlreiche ergänzende zwei bis 15 Minuten lange Videos zu weiteren Künstlern, einzelnen Bildern und Epochen. 

(Quelle: YouTube)

Frida Kahlo ist bis heute wohl eine der bekanntesten Künstlerinnen überhaupt. Der 2002 erschienene und mit zwei Oscars ausgezeichnete Film “Frida” mit Salma Hayek in der Hauptrolle dokumentiert das mitreißende Leben der mexikanischen Künstlerin. Der Film bietet eine Reihe an Diskussionsmöglichkeiten für den Unterricht: Kunst als Ausdrucksmittel sozialer und politischer Umstände und vor allem, inwiefern persönliche Erfahrungen eine Verbindung zur Kunst eingehen können. Durch die szenische Darstellung Kahlos Kunst und Leben können Schüler:innen ihre visuelle Sprache kennenlernen und ihre Werke im Kontext der zeitgenössischen Kunst interpretieren. Frida Kahlos einzigartige kulturelle Perspektive ist bis heute relevant und bewundernswert. Der Film kann für wenige Euro auf Plattformen wie YouTube oder Amazon Prime ausgeliehen oder gekauft werden. 

(Quelle: YouTube)

Vincent van Goghs Gemälde hatten in der Vergangenheit wie heute eine faszinierende Wirkung auf seine Betrachter:innen. Sein unverwechselbarer Stil und grober Pinselstrich sind bis heute sein Markenzeichen. Der Film “Loving Vincent” aus dem Jahr 2017, der unter der Regie von Dorota Kobiela und Hugh Welchman gedreht wurde, macht sich diesen weltberühmten Pinselstrich zu eigen. Der Animationsfilm lässt die Bilder van Goghs stilgetreu zum Leben erwachen. Jede einzelne, mit realen Personen gedrehte Szene wurde dafür mit Öl nachgemalt. Schon allein diese meisterhafte filmische Handarbeit ist es wert, den Film mit euren Schüler:innen zu gucken. “Loving Vincent” gilt zudem als der erste in dieser Technik produzierte, vollständig als Realfilm gedrehte Film und als erster Animationsfilm in Spielfilmlänge. Die Handlung des Kinofilms spielt ein Jahr nach van Goghs Tod und beschäftigt sich mit den Umständen seines Todes und der Lebensgeschichte des niederländischen Künstlers. Die Handlung ist insgesamt an die über 800 Briefe, die er während seines Lebens an verschiedene Personen schrieb, angelehnt. Auch dieser Film kann für wenige Euro auf Amazon Prime, YouTube oder ähnlichen Plattformen ausgeliehen oder gekauft werden. 

(Quelle: YouTube)

Phänomen und Phantom – niemand weiß, wer er ist, doch seine Kunst ist weltberühmt. Die Rede ist vom Streetart Künstler Banksy. Immer wieder tauchen rund um den Globus Schablonen-Graffiti-Kunstwerke gezeichnet mit dem Pseudonym Banksy auf. In seiner Kunst verarbeitet er aktuelle politische und wirtschaftliche Themen. Stilistisch bedient er sich oftmals an bereits vorhandenen Kunstwerken und modifiziert diese. Der Dokumentarfilm “Exit through the Giftshop”, ein Film von und über Banksy aus dem Jahr 2010, gewährt tiefe Einblicke in die Szene der Straßenkunst. Genauer handelt der Film von einem Filmemacher, der das Geheimnis um die Identität von Banksy aufdecken will. Dabei filmt er Streetart-Künstler bei ihrem nächtlichen künstlerischen Schaffen. Im Laufe des Films wird er immer mehr selbst zum Künstler und schließlich ist er nicht mehr derjenige, der Banksy hinterherjagt, sondern eben jener dreht den Spieß um und macht den Dokumentarfilmer zum Objekt des Films und seiner Kunst. Im Endeffekt lässt sich für den Zuschauenden dieser experimentellen, fast schon ironischen Doku nicht mehr mit Sicherheit feststellen, was war und was gestellt ist. Dennoch sind die 87 Minuten, die der Film umfasst, der perfekte Einstige ins Thema Streetart und Graffiti. 

(Quelle: YouTube)

Als der erste afroamerikanische Künstler, der den Durchbruch in der von Weißen dominierten Kunstwelt der 80er Jahre schaffte, wurde Jean-Michel Basquiat berühmt. Der 1996 erschienene Film “Basquiat” des Regisseurs Julian Schnabel, ein Freund Basquiats und ebenfalls Künstler, porträtiert dessen Lebensgeschichte vom obdachlosen Graffiti-Künstler, über seine Bekanntschaft mit Andy Warhol und dem Aufstieg in der Kunstszene der 80er  bis hin zu seinem drogen bedingten vorzeitigen Tod mit 27 Jahren. Basquiats Kunst wird stilistisch meistens der Grafittikunst zugeschrieben, obwohl er selbst sich dieser Stilrichtung nicht zugehörig fühlte. Neben Banksy gilt auch er als einer der Künstler, der die Graffitikunst salonfähig machte. Basquiat war 1982 mit 21 Jahren der bislang jüngste Teilnehmer der documenta in Kassel. Den Film könnt ihr beispielsweise bei Google Play kaufen. 

(Quelle: YouTube)

Eine etwas andere Perspektive auf die Welt der Kunst präsentiert der Film “Beltracchi – Die Kunst der Fälschung”. Der deutsche Dokumentarfilm des Regisseurs Arne Birkenstock aus dem Jahr 2014 porträtiert einen etwas anderen “Künstler” – den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi. Er und seine Frau sind verantwortlich für den größten Kunstfälschungsskandal der Nachkriegszeit. Die Doku zeigt nicht nur Beltracchis Technik und sein künstlerisches Talent, sondern vor allem auch seine persönliche Beziehung zu Kunst und seine Meinung zu den von ihm gefälschten Künstlern. Zu Wort kommen auch die Leute, die dem Kunstfälscher zum Opfer gefallen sind oder ihn kritisieren. Kriminalbeamte, Galeristen und Kunsthändler und sogar Max Ernst, einer der von Beltracchi gefälschten Künstler, positionieren sich zu dessen Schaffen. In dem als bester Dokumentarfilm ausgezeichneten Film wird außerdem retrospektiv reflektiert, inwiefern ein solcher Skandal überhaupt möglich war und welche Mitschuld der Kunstmarkt hat. Auch diesen Film könnt ihr für wenige Euro auf den gängigen Streaming-Plattformen erwerben. 

Die Bandbreite der von Kunst inspirierten Filme ist groß. Um so mehr Möglichkeiten ergeben sich für euch, den Unterricht abwechslungsreich und anschaulich zu gestalten. Welche Filme für den Kunstunterricht fallen euch noch ein? Schreibt es in die Kommentare!

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Die Zeit nach dem Abitur ist für viele Schüler:innen eine Phase des Übergangs, in der sie sich auf wichtige Entscheidungen bezüglich ihrer Ausbildung, ihrer Karriere und ihres persönlichen Lebens vorbereiten müssen. Diese Phase ist für sie eine Zeit voller unendlicher Möglichkeiten und Chancen. Doch wie könnt ihr als Lehrkräfte eure Schüler:innen nicht nur fachlich, sondern auch praktisch auf diese Herausforderungen vorbereiten?

In diesem Artikel zeigen wir euch verschiedene Ideen, die eure Schüler:innen dazu ermutigen, ihre Träume zu erkunden und zu verwirklichen. Oder vielleicht auch erstmal nur herauszufinden, was sie nach ihrem Abitur machen wollen. Wir zeigen euch unterstützende Materialien und Ideen, die eure Schüler:innen nicht nur auf ihre berufliche Zukunft, sondern auch auf ihr persönliches Wachstum vorbereiten. In unserer Themenwoche zur Berufsberatung findet ihr noch weitere nützliche Artikel. 

Berufsorientierung 

Die Zeit nach dem Abitur steht für viele Schüler:innen im Zeichen der Unsicherheit darüber, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Als Lehrkraft könnt ihr durch gezielte Berufsorientierung dabei helfen, diesen Prozess zu erleichtern und die Schüler:innen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.

Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Durchführung von Persönlichkeitstests und die Diskussion über verschiedene Berufsfelder im Unterricht. Persönlichkeitstests können den Schüler:innen helfen, ihre individuellen Stärken, Interessen und Persönlichkeitsmerkmale besser zu verstehen. Online findet ihr eine große Auswahl solcher Test, wie zum Beispiel den Test CheckU von der Bundesagentur für Arbeit - nicht für Menschen, die an Ausbildungen interessiert sind, sondern auch für Studieninteressierte. Der Karrierenavigator von Coaching4Future arbeitet mit der Schulart und dem angestrebten Schulabschluss. Im Anschluss an den Interessentest werden euren Schüler:innen Ausbildungsberufe oder Studienfächer vorgeschlagen, die sich vor allem auf die MINT-Berufe konzentrieren. Im Anschluss könnt ihr die Ergebnisse mit euren Schüler:innen diskutieren. Dadurch  erhalten sie Einblicke in die Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten und können mögliche Karrierewege erkunden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Berufsorientierung ist die Einbindung von Expert:innen aus verschiedenen Branchen. Ihr könnt  Gäste in eure Schulstunde einladen, wodurch eure Schüler:innen so einen direkten Einblick in die Arbeitswelt erhalten und von den Erfahrungen und Ratschlägen von Fachleuten profitieren können. Diese Begegnungen ermöglichen es euren Schüler:innen, offene Fragen zu stellen, praktische Einblicke zu gewinnen und sich ein realistisches Bild von verschiedenen Berufsfeldern zu machen. Vielleicht entdecken sie auch Berufe, die sie vorher gar nicht auf dem Schirm hatten.

Neben diesen Aktivitäten im Unterricht ist auch die Studien- und Berufsberatung ein wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung. Sitzungen mit Studien- und Berufsberatern bieten den Schüler:innen die Möglichkeit, individuelle Unterstützung bei der Planung ihrer akademischen und beruflichen Zukunft zu erhalten. Ob durch individuelle Beratungsgespräche, Gruppendiskussionen oder Informationsveranstaltungen: die Studien- und Berufsberatung hilft den Schüler:innen dabei, fundierte Entscheidungen über ihren weiteren Werdegang zu treffen.

Auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findet ihr eine lange Liste an Test, Interviews und anderen Materialien, die ihr für euren Unterricht nutzen könnt. Welche Möglichkeiten euren Schüler:innen nach dem Abschluss offen stehen, könnt ihr in unserem Artikel nachlesen.

Lebenskompetenzen fördern

In der Schule wird oft der Vorwurf laut, dass man für das Leben nach dem Abitur nicht ausreichend vorbereitet wird. Deshalb ist die Entwicklung von Lebenskompetenzen ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung eurer Schüler:innen auf die Zeit nach dem Abitur. Durch Workshops oder spezielle Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen wie Finanzmanagement, Zeitmanagement, Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktlösung und Stressbewältigung können sie wichtige Fähigkeiten erlernen, die ihnen im täglichen Leben und in der Arbeitswelt von Nutzen sein werden.

In Unterrichtseinheiten können eure Schüler:innen beispielsweise lernen, wie man ein Budget erstellt, Ausgaben verfolgt und langfristige finanzielle Ziele setzt. Insbesondere Fragen, die ihre unmittelbaren Bedürfnisse betreffen, wie beispielsweise die Frage "Wie macht man eine Steuererklärung?", können im Unterricht aufgegriffen und ausführlich behandelt werden. Aber Zeitmanagement ist ein weiteres wichtiges Thema, das im Rahmen dieser Lebenskompetenzen behandelt werden kann. Ihr könnt euren Schüler:innen zeigen, wie man effektiv plant, Prioritäten setzt und Aufgaben organisiert, um ein ausgewogenes Leben zu führen und ihre Ziele erfolgreich zu verfolgen. Auf der Seite des deutschen Bildungsservers findet ihr reichlich Material für alle Altersklassen, mit denen ihr euren Schüler:innen Finanzen, Steuern und den Umgang mit Geld näherbringen könnt.

Darüber hinaus sind Kommunikationsfähigkeiten von entscheidender Bedeutung für den persönlichen und beruflichen Erfolg, dennoch fällt es vielen Schüler:innen schwer, sich auszudrücken und aktiv zuzuhören. Durch praktische Übungen und Rollenspiele könnt ihr mit eurer Klasse lernen, effektiv zu kommunizieren, Konflikte konstruktiv zu lösen und erfolgreiche Beziehungen aufzubauen. Rollenspiele eignen sich dafür, da sie reale Szenarien und Situationen simulieren, die Kommunikation und Problemlösung erfordern. Hier findet ihr hilfreiche Tipps, wie ihr diese Rollenspiele planen und durchführen könnt. 

Insgesamt tragen Workshops und Unterrichtseinheiten zu Lebenskompetenzen dazu bei, dass die Schüler:innen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich auf die Herausforderungen des Lebens nach dem Abitur vorbereitet sind. Indem sie diese wichtigen Fähigkeiten erlernen, können sie selbstbewusst und erfolgreich in ihre Zukunft starten.

Über Praktika Erfahrungen sammeln lassen

Praktika spielen eine entscheidende Rolle bei der beruflichen Orientierung und Erfahrungssammlung eurer Schüler:innen und deren Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden. Sie bieten die Möglichkeit, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden, Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu gewinnen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die ihnen bei der Entscheidung für ihre zukünftige Karriere helfen können.

Ihr könnt eure Schüler:innen aktiv dabei unterstützen, Praktikumsplätze zu finden, sei es durch die Bereitstellung von Informationen über Unternehmen, die Möglichkeit zur Teilnahme an Jobmessen oder durch die Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Arbeitgebern. Darüber hinaus könnt ihr sie bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, wie Anschreiben und Lebensläufen, unterstützen, um ihnen den Einstieg in den Bewerbungsprozess zu erleichtern.

Während des Praktikums solltet ihr eure Schüler:innen zur kontinuierlichen Reflexion über ihre Erfahrungen ermutigen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre Erlebnisse im Praktikum zu reflektieren, sowohl in Bezug auf ihre beruflichen Tätigkeiten als auch auf ihre persönlichen Lernziele. Diese Reflexion hilft ihnen dabei, ihre Stärken und Schwächen besser zu erkennen, ihre beruflichen Interessen zu präzisieren und wertvolle Erkenntnisse für ihre zukünftige Karriereplanung zu gewinnen.

Den Druck herausnehmen 

In der heutigen Gesellschaft herrscht oft ein hoher Leistungsdruck. Doch ihr habt die Möglichkeit, den Druck etwas zu reduzieren und euren Schüler:innen zu ermöglichen, ihren eigenen Weg zu finden. Der geradlinige Weg ist nicht immer der richtige, um den individuellen Bedürfnissen und Interessen eurer Schüler:innen gerecht zu werden.

Ihr zeigt ihnen auf, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um erfolgreich zu sein, und dass es in Ordnung ist, auch mal einen Umweg einzuschlagen oder neue Wege zu erkunden. Ihr ermutigt sie dazu, Risiken einzugehen, Fehler zu machen und aus diesen Erfahrungen zu lernen, anstatt sich von einem starren Konzept des Erfolgs einschränken zu lassen.

Indem ihr den Druck herausnehmt und euren Schüler:innen Raum für persönliches Wachstum und Entfaltung gebt, ermöglicht ihr es ihnen, ihre eigene Identität zu finden und selbstbestimmt Entscheidungen über ihre Zukunft zu treffen. Ist es letztendlich nicht wichtig, dass sie nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich und erfüllt in ihrem beruflichen Leben sind? Wie steht ihr dazu?

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60 Prozent der Englischlehrenden fürchten nicht um ihren Job, denn sie glauben nicht, dass künstliche Intelligenz (KI) und maschinelle Übersetzungen das Sprachenlernen überflüssig machen werden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council, der internationalen Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildung, und dem Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) durchgeführt wurde. In ihren Antworten betonten viele der Befragten, dass der bleibende Wert menschlicher Interaktion nicht durch KI ersetzt werden kann.

Die Umfrage, die Teil des Forschungsprojekts „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ ist, erfasst die Antworten von 1.348 Englischlehrkräften aus 118 Ländern und Regionen der Welt zum Einsatz von KI im Englischunterricht.

  • So sind 70 % der Englischlehrenden der Ansicht, dass die SchülerInnen in der Lage sein sollten, auch ohne KI auf Englisch schreiben zu können.
  • 51 % der Befragten sind skeptisch, dass eine KI bis 2035 in der Lage sein wird, Englisch rein virtuell zu unterrichten, und betonen die Bedeutung menschlicher LehrerInnen.
  • 80 % der Befragten betonten die Notwendigkeit, stattdessen eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, um das Erlernen verschiedener Varianten der englischen Sprache in der ganzen Welt zu erleichtern. Das könnte Inklusivität beim Sprachenlernen fördern und zudem die Probleme einer Sprachnivellierung verringern, die den Lehrkräften Sorge bereitet.

Doch KI ist noch Neuland: Nur 20 Prozent der Befragten fühlen sich ausreichend informiert, um KI effektiv im Unterricht einzusetzen.

Werkzeuge und Anwendungen der KI im Englischunterricht

Zusätzlich zu den Meinungen sammelt die Studie Informationen darüber, wie die 1.348 EnglischlehrerInnen KI in ihrer Arbeit einsetzen. Die von den Lehrkräften am häufigsten verwendeten KI-gestützten Tools sind:

·         Sprachlern-Apps (48 %)

·         KI zur Spracherzeugung (37 %)

·         Chatbots (31 %)

Allerdings gaben 24 Prozent der Befragten an, überhaupt keine der genannten Arten von KI-Tools zu verwenden.

Die am weitesten verbreitete Nutzung von KI im Englischunterricht ist die Erstellung von Lernmaterialien (57 Prozent), gefolgt von der Unterstützung der Lernenden beim Üben der englischen Sprache (53 Prozent) und der Erstellung von Unterrichtsplänen (43 Prozent). 18 Prozent nutzen überhaupt keine KI.

„Künstliche Intelligenz (KI) und ihr Einsatz insbesondere im Bildungswesen ist ein heißes Thema für alle Gesellschaften weltweit, und Deutschland steht mit den Herausforderungen, denen es sich stellen muss, nicht allein da. Natürlich gibt es Bedenken darüber, was KI für die Zuverlässigkeit der Bewertung von SchülerInnen bedeuten könnte, aber diese werden durch die Vorteile, die den Lehr- und Lernprozess in unseren Schulen verbessern können, bei weitem aufgewogen.

Während die Kultusministerkonferenz und die Bundesländer in ganz Deutschland auf ein gemeinsames Konzept für die konkrete Integration von KI in schulische Bildungsprozesse hinarbeiten, freuen wir uns darauf, mit unserem Bericht und dem Fachwissen über das Lehren und Lernen der englischen Sprache, das uns unser globales Netzwerk bietet, einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten zu können“, so Michael Croasdale, Head of English Programmes beim British Council Deutschland.

Über die Studie „Künstliche Intelligenz im Englischunterricht“

In „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ (Künstliche Intelligenz im Englischunterricht: Vorbereitung auf die Zukunft) untersuchen Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council und des Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) den Einsatz von KI im Englischunterricht (ELT) und beim Lernen weltweit.

Dieser erste Bericht zum Thema KI im Sprachunterricht besteht aus drei Teilen: Forschungsübersicht, Umfrage und qualitative Interviews. Er enthält eine detaillierte Analyse der Art und Weise, wie künstliche Intelligenz derzeit beim Lernen und Lehren der englischen Sprache (ELT) eingesetzt wird.

Die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte und Lernende ihr Wissen über Sprach-KIs ausbauen, ist ein Schlüsselthema, das sich aus der Studie ergibt. In der Veröffentlichung werden auch ethische Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung und Regulierung von KI untersucht. Unter den PädagogInnen, so der Bericht, halten sich diese Bedenken mit Enthusiasmus und Hoffnung die Waage. Im Allgemeinen befürchten die Lehrenden aber nicht, dass sie in naher Zukunft durch KI-gestützte Werkzeuge ersetzt werden könnten. Neben dem unbestrittenen Potenzial von KI im globalen Bildungssektor betont die Studie aber auch die Gefahren einer Verschärfung bestehender Ungleichheiten. KI setzt zum Teil veraltete und überholte pädagogische Lerntheorien ein. Auch die Daten, die zum Trainieren der KI-Systeme verwendet werden, sind teilweise nicht neutral.

Über British Council

Der British Council ist die internationale Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten. Er unterstützt Frieden und Wohlstand, indem Verbindungen, Verständnis und Vertrauen zwischen den Menschen in Großbritannien und Ländern weltweit aufgebaut werden. Dies geschieht durch die Arbeit in Kunst und Kultur, Bildung und der englischen Sprache. Der British Council arbeitet mit Menschen in über 200 Ländern und Gebieten zusammen und ist in über 100 Ländern präsent.

https://www.britishcouncil.de/en

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Nähen, sägen, schneiden, schleifen – der Werk- und Technikunterricht soll Schüler:innen nicht nur wichtige handwerkliche Fähigkeiten nahebringen, sondern auch technisches Know-How und den richtigen Umgang mit Werkzeugen vermitteln. Ursprünglich sollte das Fach Werken auf eine berufliche Tätigkeit im Handwerk vorbereiten. Nichtsdestotrotz ist der handwerkliche Unterricht von Vorteil, um den Schüler:innen Fähigkeiten, wie Planung und Präzision beizubringen, die in anderen Schulfächern, sowie dem späteren Leben wichtig sind. Der Werk- und Technikunterricht erfreut sich bei vielen Schüler:innen großer Beliebtheit. Die Kinder entwickeln bereits im Kindergarten Stolz für ihre eigenen kreativen Kreationen und fördern somit ihre Fantasie und Feinmotorik. 

Verschiedene soziale Netzwerke wie beispielsweise Instagram bieten vielfältige Inspirationen und Ideen zur Unterrichtsgestaltung handwerklicher Fächer. Deshalb stellen wir Euch in diesem Artikel einige der besten Instagram-Kanäle für den Werk- und Technikunterricht vor. 

Vom Bilderrahmen zum Insektenhotel: Handwerkliche Meisterwerke im Klassenzimmer

werken_mein_lieblingsfach 

Monika Seibert zeigt auf ihrem Instagram-Kanal werken_mein_lieblingsfach die aktuellen Arbeiten ihrer Schüler:innen und teilt wertvolle Tipps und Tricks. Erst kürzlich hat sie mit ihrer Klasse Tonmandalas gestaltet, die als Tassenuntersetzer oder als Blumenstecker im Garten genutzt werden können. Auch die von den Kindern selbst genähten Kuschelmonster kommen sehr gut an. Zudem verweist Monika auf ihre gleichnamige Website, auf der sie umfangreiche Anleitungen und Unterrichtsinhalte zu den Werkstücken, sortiert nach verschiedenen Materialien, zur Verfügung stellt. Monika hat ihr erstes Staatsexamen in München gemacht und war danach  einige Jahre an verschiedenen Schulen tätig. Seit 2020 unterrichtet sie an der Grundschule Tapfheim. Am wichtigsten ist der Grundschullehrerin, dass die Kinder sich kreativ ausleben können und lernen, mit unterschiedlichen Materialien und Techniken umzugehen.

(Quelle: werken_mein_lieblingsfach

ttg_dogi

Der Instagram-Kanal ttg_dogi wird von einer engagierten Lehrerin für technisches und textiles Gestalten aus der Schweiz geführt. Hier bekommt ihr informative Einblicke in konkrete Schülerprojekte. Von Holzarbeit bis hin zu Vogelhäuschen – der mit Leidenschaft geführte Kanal bietet einen hilfreichen Anlaufpunkt für Lehrer:innen und Schüler:innen, die ihrer Kreativität Ausdruck verleihen  wollen. Neben den Ergebnissen der Schulkinder teilt ttg_dogi teilweise auch ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Welt des kreativen Lehrberufs.

(Quelle: ttg_dogi)

fantasiewerk.ch

Ebenfalls aus der Schweiz kommt der Kanal fantasiewerk.ch, welcher von Sabrina Müller betrieben wird. Sie ist Kunstlehrerin und ihre Instagram-Posts drehen sich rund um das Thema Basteln, Handarbeit und Werken. In kurzen Videos zeigt sie die Bastelergebnisse sogar in Aktion. Sabrina ist allerdings nicht nur Lehrerin, sondern auch Bloggerin. Zusammen mit drei anderen Bloggerinnen und einer Fotografin betreibt sie den mit viel Liebe geführten Blog fantasiewerk. Dort finden sich zahlreiche praxisorientierte DIY-Ideen für Schul- und Kindergartenkinder, sowie detaillierte Anleitungen wie z.B. für ein Vogelhäuschen oder passend zu Ostern ein Osterhasenfadenbild. Der Instagram-Kanal und vor allem der Blog sind ausgezeichnete Inspirationsquellen und perfekt geeignet für (Grundschul)lehrer:innen, die auf der Suche nach neuen Impulsen sind.

(Quelle: fantasiewerk.ch)

die_werklehrerin

Auch der Instagram-Kanal die_werklehrerin widmet sich der Welt des handwerklichen Unterrichts. Von Holzbearbeitung über Keramik bis hin zu Textilbearbeitung deckt Sandra auf ihrem Kanal eine ganze Bandbreite an handwerklichen Techniken ab. Dank den regelmäßigen neuen Projekten und Anleitungen, die sie teilt, ist die_werklehrerin eine geschätzte Ressource für Lehrer:innen, die ihren Unterricht abwechslungsreich gestalten wollen. Darüber hinaus teilt Sandra auf ihrem YouTube-Kanal in kurzen Videos weitere Anregungen, die sich perfekt für den Unterricht nutzen lassen.

(Quelle: die_werklehrerin)

Welche Kanäle oder Blogs fehlen eurer Meinung nach noch in unserer Liste? Und welche handwerklichen Projekte könnt ihr empfehlen, um die kreativen Funken im Klassenzimmer sprühen zu lassen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Unterrichtsvorbereitung, Recherche,  Klausurkorrektur — als Lehrkraft verbringt ihr oft viele Stunden am Schreibtisch. Schon nach wenigen Momenten beginnt es manchmal im Nacken zu ziehen und im Rücken zu stechen. Ihr wisst schon gar nicht mehr, wie ihr die restlichen Stunden hinter euch bringen sollt, wenn das so weiter geht? Auch im Unterricht sitzt ihr wieder, wenn eure Schüler:innen selbstständig arbeiten und die Rückenschmerzen beginnen wieder von vorne. Wenn das vertraut für euch klingt, ist ein ergonomischer Schreibtischstuhl vielleicht eine Idee für euch. Wir stellen euch die besten Modelle vor! 

Warum es ein ergonomischer Schreibtischstuhl sein sollte

Als Lehrkraft verbringt ihr mehrere Stunden im Sitzen. In dieser beruflichen Realität spielt der richtige Schreibtischstuhl eine entscheidende Rolle, um Gesundheit, Komfort und Produktivität zu gewährleisten. Ein ergonomischer Stuhl bietet die nötige Unterstützung, um Belastungen des Rückens, Nackens und der Schultern zu minimieren, die durch längeres Sitzen entstehen können.

Außerdem könnt ihr mit dem richtigen Stuhl eure Wirbelsäule unterstützen und somit eine natürliche Sitzhaltung fördern. Dies reduziert das Risiko von Rückenschmerzen, die häufig durch eine falsche Körperhaltung oder mangelnde Unterstützung entstehen.

Moderne ergonomische Schreibtischstühle bieten oft verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, die es euch ermöglichen, eure Sitzposition anzupassen und sich frei zu bewegen. Weiterhin leistet ihr damit eine langfristige Investition in die eigene Gesundheit, indem ihr auf eure körperliche Gesundheit achtet, könnt ihr Rückenproblemen und Haltungsschäden vorbeugen. 

Komfort am Arbeitsplatz ist außerdem entscheidend für die Produktivität. Ein ergonomischer Schreibtischstuhl ermöglicht es euch, euch auf eure Aufgaben zu konzentrieren, ohne von Unbehagen oder Ablenkungen durch Rückenbeschwerden abgelenkt zu werden. Dies kann zu einer effizienteren Unterrichtsvorbereitung und einem besseren Unterrichtserlebnis führen.

Worauf ihr beim Kauf achten solltet

Als Lehrer:innen wisst ihr, wie wichtig ein guter Schreibtischstuhl für euren Arbeitsalltag ist. Doch worauf solltet ihr bei der Auswahl eines ergonomischen Stuhls achten? Hier sind einige wichtige Punkte:

(Quelle: Commons, KleinerKorrektor)

Verstellbare Sitzhöhe: Achtet darauf, dass der Schreibtischstuhl eine verstellbare Sitzhöhe hat, damit ihr ihn an eure individuelle Körpergröße anpassen könnt. Dadurch könnt ihr sicherstellen, dass eure Füße fest auf dem Boden stehen und eure Knie in einem rechten Winkel gebeugt sind.

Unterstützende Rückenlehne: Die Rückenlehne des Stuhls sollte ergonomisch geformt sein und euren Rücken optimal stützen. Idealerweise sollte sie in der Höhe verstellbar sein, um sich an verschiedene Körpergrößen anzupassen, und über eine Lordosenstütze (verstärkte Polsterung im Bereich des unteren Rückens) verfügen, um euren unteren Rücken zu entlasten.

Einstellbare Armlehnen: Achtet darauf, dass die Armlehnen verstellbar sind, um eure Arme in einer bequemen Position zu halten und Nacken- sowie Schulterverspannungen zu vermeiden. Die Höhe und Breite der Armlehnen sollte anpassbar sein, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten.

Sitztiefe und Sitzneigung: Achtet darauf, dass die Sitzfläche des Stuhls in der Tiefe verstellbar ist, um sicherzustellen, dass eure Oberschenkel vollständig auf der Sitzfläche aufliegen und eure Kniekehlen etwa eine Handbreit Platz haben. Eine verstellbare Sitzneigung ermöglicht es euch, die optimale Position für eure Arbeit einzustellen und eine gute Durchblutung zu fördern.

Armlehnen: Euer Schreibtischstuhl sollte über verstellbare Armlehnen verfügen, um euren Arbeitskomfort zu maximieren und Nacken- sowie Schulterverspannungen zu reduzieren. Achtet darauf, dass die Armlehnen sowohl in der Höhe als auch in der Breite anpassbar sind. So könnt ihr sicherstellen, dass eure Arme in einer natürlichen Position ruhen und euer Arbeitsplatz optimal auf eure Bedürfnisse abgestimmt ist.

Qualität der Polsterung und Materialien: Achtet auf hochwertige Polsterung und atmungsaktive Materialien, um Komfort während langer Arbeitsstunden zu gewährleisten und Druckstellen zu vermeiden. Ein Stoffbezug, der leicht zu reinigen ist, kann ebenfalls von Vorteil sein.

Die besten Modelle

hjh OFFICE PRO-TEC 400

Der hjh OFFICE PRO-TEC 400 ist ein ergonomischer Bürostuhl, der sowohl für große und schwere Personen bis zu 210 cm Körpergröße als auch für kleinere oder durchschnittliche Personen geeignet ist. Er bietet individuelle Einstellmöglichkeiten für die Sitzhöhe, Sitztiefe und Höhe der Rückenlehne, um eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers zu gewährleisten. Mit einer verstellbaren Kopfstütze für regelmäßige Entspannung, stabil in Position, und 4D-Armlehnen für zusätzlichen Komfort und Flexibilität bietet dieser Stuhl ein Höchstmaß an Komfort. Die dick gepolsterte Sitzfläche, Rückenlehne und Kopfstütze mit strapazierfähigem Bezug (80.000 Scheuertouren im Martindale Test) sorgen für Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Die Synchronmechanik ermöglicht eine feine und dynamische Anpassung an das Körpergewicht und ist optional arretierbar. Den Stuhl findet ihr online für knapp 500 Euro. Einen ausführlichen Test könnt ihr euch auch bei Youtube ansehen. 

(Quelle: buerostuhl24)

Trendoffice to-strike comfort pro

Der Trendoffice to-strike comfort pro wurde von Stiftung Warentest als Testsieger ausgezeichnet und erhielt die Gesamtnote 2,0 (Ausgabe 09/2021). Diese Auszeichnung unterstreicht seine Qualität und Leistungsfähigkeit. Mit einer höhenverstellbaren Polster-Rückenlehne (58–65 cm) inklusive integrierter Lordosenstütze bietet er eine optimale Unterstützung für den Rücken. Der Schiebesitz ist sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe stufenlos verstellbar (Sitzbreite: 51 cm), während die 4F-Armlehnen mit 4 Funktionen (Höhe, Breite, Tiefe) ausgestattet sind und sich um 25° radial schwenken lassen. Zusätzlich bietet der Stuhl 5 Jahre Garantie und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen auch nach dem Garantiezeitraum auf Anfrage. Mit lastabhängig gebremsten Rollen für harte und weiche Böden sowie einem ausgeglichenen Rollwiderstand sorgt er für optimalen Komfort und ein angenehmes Sitzgefühl. Mit ca. 350 Euro befindet ihr euch mit diesem Modell ebenfalls im preislichen Mittelfeld. Einen ausführlichen Test zu diesem Modell findet ihr bei YouTube.

(Quelle: Amazon)

Topstar Open Point SY Deluxe Bürostuhl

Der Topstar Open Point SY Deluxe Bürostuhl wurde speziell für Personen mit Bandscheibenproblemen entwickelt, um diesen vorzubeugen und eine verbesserte Ergonomie zu bieten. Die Rückenlehne stabilisiert die Wirbelsäule und unterstützt die natürliche Haltung des Rückens. Als ergonomischer Syncro-Bandscheibendrehstuhl verfügt er über höhenverstellbare Armlehnen und eine atmungsaktive Rückenlehne. Mit einer Belastbarkeit von bis zu 110 kg bietet er Stabilität und Komfort für den täglichen Gebrauch. Dieser Bürostuhl kostet nur um die 160 Euro und ist eine der günstigsten Alternativen, wenn ihr nicht so viel Geld in die Hand nehmen wollt. Wenn ihr einen genaueren Blick auf dieses Modell werfen wollt, könnt ihr euch den Stuhl auch bei YouTube  ansehen. 

(Quelle: Amazon)

Markus (IKEA)

Der Ikea Drehstuhl Markus ist nicht nur praktisch, sondern auch schick und ergonomisch gestaltet. Mit einem Preis von 149 Euro ist er zudem erschwinglich. Dieser Stuhl bietet verschiedene Anpassungsmöglichkeiten, um den Komfort am Schreibtisch zu maximieren. Die Sitzhöhe kann nach den eigenen Wünschen eingestellt werden und dank des Netzgeflechts bleibt die Luftzirkulation auch an heißen Tagen gewährleistet. Die Wippfunktion sorgt für ein entspanntes Sitzen, und verschiedene Sitzneigungen unterstützen dich bei deiner Arbeit. Der Stuhl bietet ein angenehmes Sitzgefühl und die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Auch zu diesem Stuhl findet ihr online ausführliche Videos

(Quelle: IKEA)

Unser Preis-Leistungs-Sieger: FlexiSpot BS8 Pro

Der FlexiSpot BS8 Pro ist inspiriert von der Form eines Flamingos, was eine natürliche S-Form der Wirbelsäule unterstützt. Mit einer großen Sitzfläche bietet er langanhaltenden Komfort. Die zweigeteilte, Mesh-bezogene Rückenlehne ist in der Höhe verstellbar und dreifach neigbar, wobei die obere Lehne nach hinten geschwungen ist, um entspanntes Zurücklehnen und eine Kopfauflage zu ermöglichen. Die 3D-Armlehnen sind um 360° drehbar, wodurch der Stuhl eine ausgezeichnete Flexibilität und Anpassungsfähigkeit besitzt. FlexiSpot ist bekannt für qualitativ hochwertiges und vielseitiges ergonomisches Zubehör, und der BS8 Pro ist keine Ausnahme. Er ist in Schwarz und Grau erhältlich, für ein Körpergewicht von bis zu 150 kg geeignet und kostet ca. 300 Euro. Hier findet ihr ein kurzes Review zu diesem Modell.

(Quelle: FlexiSpot)

Bürostühle für Frauen

Normale Bürostühle sind typischerweise für Personen mit einer Körpergröße von 1,65 bis 1,90 m konzipiert. Allerdings sind Frauen im Durchschnitt nur etwa 1,66 m groß. Dies führt oft dazu, dass die meisten Standard-Bürostühle nicht optimal passen, da der Sitz zu tief und die Rückenlehne zu hoch ist. Eine solche unergonomische Haltung kann zu Rückenschmerzen und anderen Beschwerden führen. Frauen haben im Durchschnitt eine schwächere Muskulatur und benötigen daher mehr Unterstützung, insbesondere für den Rücken. Außerdem sind ihre Schultern im Vergleich zum Becken schmaler, was spezielle Anforderungen an den Stuhl stellt, um eine angenehme und gesunde Sitzposition zu ermöglichen. Deshalb stellen wir euch Stühle für, die explizit für Frauen konzipiert sind!

Topstar Lady Sitness Deluxe

Der Topstar Lady Sitness Deluxe ist ein Bürostuhl, der gezielt auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten ist. Mit einer ergonomisch geformten Lehne bietet er optimalen Komfort und Unterstützung während des Arbeitens. Die Sitzbreite ist speziell auf die Anatomie von Frauen abgestimmt, um eine bequeme und ergonomische Sitzposition zu gewährleisten. Höhenverstellbare Armlehnen ermöglichen eine individuelle Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse. Trotz seiner auf Frauen zugeschnittenen Konstruktion trägt der Stuhl ein beeindruckendes Gewicht von bis zu 110 kg und ist mit dem GS-Logo für geprüfte Sicherheit ausgezeichnet. Zusätzlich steht eine Auswahl an verschiedenen Farben zur Verfügung, um persönliche Vorlieben und Einrichtungsstile zu berücksichtigen.

(Quelle: LivingChairs)

Valkenstol M3

Der Valkenstol M3 ist ein Schreibtischstuhl, der sich optimal für Frauen mit einer Körpergröße ab 1,50 m eignet. Mit einer 2-fach verstellbaren Kopfstütze bietet er individuellen Komfort und Unterstützung für den Nackenbereich. Die verstellbare Lordosenstütze ermöglicht eine optimale Unterstützung des Rückens und trägt zu einer gesunden Sitzhaltung bei. Durch die Möglichkeit, den Sitz in Höhe und Tiefe anzupassen, kann eine ergonomische Sitzposition erreicht werden. Zusätzlich sind die Armlehnen höhenverstellbar, um den Komfort weiter zu verbessern. Der atmungsaktive Netzrücken sorgt für eine gute Belüftung während des Sitzens, was besonders bei längeren Arbeitszeiten von Vorteil ist. Trotz seiner speziellen Ausrichtung auf Frauen trägt der Valkenstol M3 ein beeindruckendes Gewicht von bis zu 150 kg. Damit bietet er nicht nur Komfort, sondern auch Stabilität und Strapazierfähigkeit für den täglichen Gebrauch. Der Stuhl ist online für 230 Euro verfügbar.

(Quelle: Amazon)

Habt ihr bereits einen ergonomischen Schreibtischstuhl? Was sind eure Erfahrungen damit? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

Mathfee
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Es ist mal wieder so weit: Der 14. März ist seit 2019 der Internationale Tag der Mathematik. Auch bekannt als Pi-Tag, da die mathematische Konstante Pi (rund 3,14) mit der amerikanischen Datumsschreibweise 3/14/2024 korrespondiert. Es handelt sich um ein Ereignis, das weltweit von Mathematiker:innen und Mathematik-Enthusiast:innen gefeiert wird, um auf die Bedeutung und Schönheit der Mathematik aufmerksam zu machen. Der Tag bietet eine hervorragende Gelegenheit, das Bewusstsein für die Rolle der Mathematik in unserem täglichen Leben zu schärfen und die mathematische Bildung zu verbessern.

Nachdem wir im vergangenen Jahr einen Blick auf die Bedeutung des Mathetags und seine Rolle in der Förderung mathematischer Bildung geworfen haben, richten wir dieses Jahr unser Augenmerk auf diejenigen, die täglich die Fackel der mathematischen Neugierde entzünden: Mathematiklehrkräfte! Wir konnten mit einer Lehrkraft sprechen, die gleichzeitig auch Mathematik-Creatorin ist, und die gerne ihre Perspektiven und Erfahrungen mit euch teilen möchte.

Im Gespräch mit Mathfee

Unsere Interviewpartnerin, online bekannt unter dem Alias Mathfee, ist Lehrerin und Studienrätin an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Als Lehrkraft für die Sekundarstufen I und II bringt sie ihren Schüler:innen Mathematik und weitere Fächer bei und ist auch als Medienberaterin und Digitalisierungsbeauftragte tätig. Ihre Expertise und Kreativität spiegeln sich in ihrem Instagram-Kanal wider, der sich hauptsächlich um den Einsatz von iPads im Unterricht und nützliche Materialtipps dreht. Vielleicht kennt ihr sie bereits aus unserem LehrerWiki.

(Quelle: Mathfee)

Lehrer News: Wie hat sich dein Interesse und deine Leidenschaft für das Unterrichtsfach Mathematik entwickelt?

Mathfee: Mein Interesse und meine Leidenschaft für das Unterrichtsfach Mathematik haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Bereits in der Grundschule wurde mir zunächst klar, dass Mathematik zu meinen stärksten Fächern zählte, da ich die Inhalte in diesem Fach schnell erfassen konnte im Vergleich zu den anderen Fächern. Diese frühe Begeisterung begleitete mich durch meine schulische Laufbahn bis zur Oberstufe, wo ich Mathematik als Leistungskurs wählte. Parallel dazu wählte ich Sozialwissenschaften als zweiten Leistungskurs, um mein Interesse an gesellschaftlichen Themen und Zusammenhängen zu vertiefen. Nach meinem Abitur war für mich klar, dass ich meine Leidenschaften auch beruflich verfolgen möchte. Daher entschied ich mich dafür, Mathematik und Sozialwissenschaften auf Lehramt zu studieren, um als Lehrerin die Freude und Begeisterung für diese Fächer an meine Schüler:innen weitergeben zu können. Ich mag die Kombination meiner beiden Fächer im Schulalltag auch sehr, da z.B. wirtschaftliche Themen wie Konjunkturpolitik oder Finanzpolitik mit der Mathematik häufig in Berührung kommen. 

Lehrer News: Aus deiner Erfahrung, warum wird Mathematik oft als unbeliebtes Fach angesehen?

Mathfee: Mathematik wird oft aus verschiedenen Gründen leider als unbeliebtes Fach angesehen. Ich habe aus meiner unterrichtlichen Erfahrung bzw. auch im Austausch mit meinen Schüler:innen verschiedene Situationen beobachtet. 

Die Mathematik hat eine gewisse Komplexität und erfordert somit auch eine Anstrengung, deshalb empfinden Schüler:innen die Mathematik als zu anspruchsvoll. Sie haben große Schwierigkeiten, eine mathematische Vorstellung aufzubauen und fühlen sich überfordert. Auch eine mangelnde Eigeninitiative führt bereits im Matheunterricht zu diesen Problemen. Einige geben sich nicht genug Mühe, Mathematik zu lernen oder sie erwarten zu schnell, dass sie die Logik dahinter sofort verstehen, ohne sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Der Spruch „Ohne Fleiß kein Preis“ bringt es sehr gut auf den Punkt.  

Ein weiteres Problem ist, dass die Schüler:innen oft nur oberflächlich zuhören, insbesondere wenn sie am Anfang nicht aufmerksam waren, verpassen sie dadurch wichtige Grundlagen, die es schwierig machen, den Anschluss wiederzufinden. Das liegt auch nicht unbedingt am Desinteresse zum Fach, sondern häufiger auch an sozialen Problemen, wie der Corona-Pandemie oder Kriegen. Die Schüler:innen verbringen sehr viel Zeit in sozialen Netzwerken und sind sehr stark von „Doomscrolling“ betroffen. Sie beschäftigen sich ständig mit verschiedenen Themen und können sich nicht mehr auf eine Sache konzentrieren. Dies kann zu einer Abnahme der Konzentrationsfähigkeit führen. Weiterhin auf das Fach bezogen, kann die Vielzahl an Zahlen und Variablen für einige überwältigend sein und zu Verwirrung führen. Viele empfinden Mathematik deshalb als zu schwer und zu kompliziert. Dies kann zusätzlich dazu führen, dass das Fach für sie als uninteressant und sogar frustrierend erscheint.

Auch der Mangel an weiblichen Mathematiklehrerinnen kann als Faktor für die Unbeliebtheit des Faches beitragen. Schüler:innen nehmen Lehrkräfte oft als Vorbilder wahr. Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben, da sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte, Verhaltensweisen und Einstellungen prägen können. An vielen Schulen gibt es einen Mangel an weiblichen Mathematiklehrkräften, was dazu führen kann, dass Schülerinnen weniger motiviert sind, sich für das Fach zu interessieren. Die Rolle der Lehrkraft, wie sie die Inhalte vermittelt und dabei den Zugang zu den Schüler:innen findet, ist auch entscheidend für das Fach Mathematik, denn auch Lehrkräfte verarbeiten Emotionen unterschiedlich. 

Lehrer News: Welche Ansätze oder Methoden nutzt du, um Mathematik zugänglicher und interessanter zu gestalten, insbesondere für Schüler:innen, die Schwierigkeiten damit haben?

Mathfee: Ich betone stets die Herausforderungen, die das Fach Mathematik mit sich bringt – sowohl für die Schüler:innen als auch für mich selbst, wenn ich nicht aktiv lerne bzw. gelernt hätte. Es ist mir wichtig, eine Atmosphäre des Verständnisses und der Offenheit zu schaffen, in der es in Ordnung ist, Schwierigkeiten anzuerkennen und nach Lösungen zu suchen. Indem ich meine eigenen Lernprozesse transparent mache und aufzeige, dass auch ich mich heute noch kontinuierlich mit dem Fach auseinandersetzen muss, möchte ich meine Schüler:innen dazu ermutigen, sich aktiv mit Mathematik zu beschäftigen und nicht bei Schwierigkeiten aufzugeben. Diese Offenheit schafft eine positive Lernumgebung, in der wir gemeinsam daran arbeiten, die Mathematik zu verstehen und zu meistern.

Ein besonderes Anliegen ist es mir auch, den Schüler:innen die Bedeutung und Relevanz des Themas klarzumachen. Ich möchte, dass sie nicht nur z.B. „Formeln“ verstehen, sondern auch verstehen, warum es wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzen. Durch diese Herangehensweise möchte ich eine tiefere Verbindung und ein besseres Verständnis für Mathematik bei ihnen fördern. Anstatt nur das Auswendiglernen von Formeln zu fördern, lege ich den Fokus auf die Anwendungen der Mathematik im realen Leben. Durch viele Übungen und Beispiele können die Schüler:innen einen besseren Zugang zum Fach erlangen. 

Auch bemühe ich mich, die zentralen Themen mehrfach und auf verschiedene Weise zu erklären, um sicherzustellen, dass alle sie verstehen können. Dabei wähle ich gegebenenfalls auch sehr einfache Begriffe, um den Sachverhalt noch verständlicher zu machen. Zusätzlich ermutige ich die Schüler:innen häufiger dazu, den Sachverhalt z.B. in einer Gruppenarbeit den Gruppenmitgliedern nochmal zu erklären und Fragen zu klären. Das gibt mir zusätzlich das Gefühl, dass sie das Thema wirklich verinnerlicht haben. Des Weiteren lege ich sehr viel Wert auf die Transparenz in meinem Unterricht. Hierzu verwende ich Kompetenz-Checklisten, damit die Schüler:innen den Lernfortschritt verfolgen können und um zu zeigen, welche Schritte sie bereits gemeistert haben und welche noch folgen.

Lehrer News: Was kannst du uns etwas über die Rolle von digitalen Medien und Technologie im Mathematikunterricht erzählen?

Mathfee: Ich unterrichte gerne in iPad-Klassen, denn sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen im Mathematikunterricht. Mit iPads können interaktive Lernmittel genutzt oder Simulationen durchgeführt werden. Diese ermöglichen es den Schüler:innen z.B. mathematische Körper visuell und interaktiv zu erkunden. Zudem können Konstruktionen über eine Geometriesoftware oder Apps besser durchgeführt werden. Durch die Konstruktion eines Dreiecks z.B. mit GeoGebra wird zugleich eine Konstruktionsbeschreibung erstellt, die als Arbeitsanweisung für eine Konstruktion mit Zirkel und Lineal dienen kann. Mit dem Einsatz von iPads im Matheunterricht kann ich ad hoc die individuellen Bedürfnisse meiner Schüler:innen leichter berücksichtigen. Falls sie noch Lücken zu verschiedenen Themen haben, sende ich ihnen per AirDrop Arbeitsblätter mit dem Titel „freiwilliges Üben“ zu und wenn sie andernfalls schnell fertig sind, sende ich ihnen die Arbeitsblätter „zusätzliches Üben“ zum Vertiefen zu. 

Mein Unterrichtsmaterial gestalte ich insbesondere noch so, dass es ansprechend aussieht und die Aufmerksamkeit der Schüler:innen auf sich zieht. Ich hatte mit dem Kontext „Super Mario“ zuletzt eine Präsentationsvorlage erstellt, mithilfe dieser Vorlage konnte ich alle meine Schüler:innen für das Fach Mathematik motivieren. In meiner Unterrichtsplanung nutze ich häufig Video-Games als Inspiration, da sie eine Vielzahl von Eigenschaften bieten, die den Lernprozess bereichern. Es ist auch die Lebenswelt der Schüler:innen. Video-Games beinhalten wertvolle Eigenschaften für den Lernprozess, wie z.B. Interaktivität, Unterhaltung, Lernmöglichkeiten, Kreativität, Belohnungssysteme, Realitätsflucht und Technologien wie 3D-Grafiken, die ich häufiger in meinem Unterricht einbeziehe und so fast alle meine Schüler:innen für das Fach gewinne. Somit ermöglichen iPads den Zugang zu einer Vielzahl von multimedialen Materialien, wie Videos, Grafiken, Animationen etc. 

Durch die Verwendung von iPads im Matheunterricht können Schüler:innen gemeinsam an Projekten arbeiten, ihre Ergebnisse teilen und sich gegenseitig verbessern. Ein Beispiel für solche Projekte wären Brettspiele. Brettspiele, die im Mathematikunterricht von den Schüler:innen erstellt werden, bieten eine Vielzahl von pädagogischen und interaktiven Vorteilen, wie Kreativität und Gestaltungsfähigkeit, Anwendung von Mathematik, Problem- und Lösungsorientierung, sowie Motivation und Engagement. Dies fördert zugleich die Teamarbeit und den Austausch von Ideen, nicht nur im Fach Mathematik, auch in anderen Fächern.

Lehrer News: Abschließend, wenn du die Möglichkeit hättest, etwas am Mathematikunterricht zu ändern, was wäre es und warum? 

Mathfee: Die Schüler:innen stehen oft unter Zeitdruck. Sie brauchen wesentlich mehr Zeit und Raum zum Experimentieren und Vertiefen, um ihre mathematischen Fähigkeiten auf eine kreativere und praxisorientiertere Weise entwickeln zu können. Mein Wunsch ist es, die Anzahl der Klassenarbeiten und Klausuren noch weiter zu reduzieren und stattdessen mehr Zeit für kreative Aufgaben, Projekte und praktische Anwendungen einplanen. In diesem Schuljahr sind wir dem Wunsch in NRW auch näher gekommen, denn eine Klassenarbeit konnte in der Sekundarstufe I bereits gestrichen werden. Dies gibt den Schüler:innen die Möglichkeit, ihr mathematisches Wissen auf vielfältige Weise zu zeigen und zu festigen. 

Schüler:innen, die Schwierigkeiten mit Mathematik haben, sind oft in einem Teufelskreis gefangen, da sie oft schlechte Noten erhalten, was ihr negatives Bild vom Fach verstärken kann. Diese schlechten Noten können zu einem Mangel an Selbstvertrauen führen und ein Leben lang die Mathematik zum unbeliebtesten Fach machen. Ich möchte mit meinen Schüler:innen mehr ins Gespräch kommen und ein Growth Mindset entwickeln. Das erfordert Zeit. Es ist zugleich wichtig, den Teufelskreis mit Gesprächen zu durchbrechen, um den Schüler:innen mit Schwierigkeiten im Fach Mathematik zu helfen. Insgesamt ist es wichtig, als Lehrkraft eine offene Kommunikation zu pflegen und Empathie zu zeigen. Dies trägt nicht nur dazu bei, mathematische Schwierigkeiten zu überwinden, sondern fördert auch ein positives Lernklima und unterstützt nachhaltig die persönliche Entwicklung der Schüler:innen.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

Im Interview mit Mathfee wird deutlich, dass sie mit großer Hingabe und Leidenschaft unterrichtet. Doch hinter dieser Begeisterung verbirgt sich eine drängende Realität: der Mangel an qualifizierten Lehrkräften, insbesondere in den MINT-Fächern. Diese Lücke stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, da sie das Potenzial hat, das langfristige Interesse und Verständnis für diese Schlüsselbereiche der Naturwissenschaften zu beeinträchtigen. 

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Für Lehrer:innen bietet die Möglichkeit, einen Nebenberuf aufzubauen, nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen zu entfalten. Der Lehrerberuf ist zweifellos erfüllend, aber manchmal entstehen Bedürfnisse, die über den Rahmen des Klassenzimmers hinausgehen. Ob es darum geht, zusätzliches Einkommen zu generieren, sich beruflich weiterzuentwickeln oder einfach eine Leidenschaft zu verfolgen – die Gründe für einen Nebenberuf sind vielfältig.

Lehrkräfte sind nicht nur Pädagog:innen, sondern oft auch kreative Köpfe, Technikexpert:innen oder Expert:innen in anderen Fachbereichen. Die Frage lautet daher nicht nur "Warum einen Nebenberuf aufbauen?", sondern auch "Welche Fähigkeiten und Leidenschaften kann ich in meine Nebentätigkeit einbringen?". In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf die Möglichkeiten, die Nebentätigkeiten für Lehrer:innen bringen können und was es dabei zu beachten gibt.

Die Frage nach dem Warum 

Die Entscheidung, einen Nebenjob als Lehrer:in anzunehmen, kann durch verschiedene Motive begründet sein und birgt zahlreiche Vorteile. Insbesondere in Zeiten von Lehrermangel und überlasteten Lehrkräften stellt sich jedoch die Frage, ob Nebenjobs überhaupt Sinn machen.

Zum einen bietet ein Nebenjob finanzielle Möglichkeiten, die es ermöglichen, Fixkosten im Studium wie Miete, Semesterbeiträge, Versicherungen und Lebensmittel zu decken und somit eine finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten. Neben den üblichen Finanzierungsoptionen wie BAföG, Stipendien oder Studienkrediten eröffnen Nebenjobs auch nach dem Studium im Berufsalltag eine zusätzliche Einnahmequelle. Allerdings kann die Ausübung eines Nebenjobs auch dazu beitragen, die bereits überlasteten Lehrkräfte weiter zu belasten und den Lehrermangel zu verschärfen. Zudem besteht die Gefahr, dass die Zeit und Energie, die in den Nebenjob investiert werden, von der Vorbereitung auf den Lehrberuf abgezogen wird, was langfristig zu einer Verschlechterung der Unterrichtsqualität führen könnte. Insgesamt ist es daher wichtig, dass ihr bei der Entscheidung für einen Nebenjob sorgfältig abwägt, ob die potenziellen Vorteile die möglichen negativen Auswirkungen überwiegen.

Was gibt es zu beachten? Rechtliche Regelungen

Wenn es um Nebenjobs als Lehrer:in geht, sind die gesetzlichen Regelungen entscheidend. Gemäß den Vorschriften im Bundesbeamtengesetz und den jeweiligen Landesgesetzen dürfen Nebenjobs grundsätzlich nur außerhalb der normalen Arbeitszeit stattfinden. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Regeln je nach Bundesland variieren können, daher sollte ihr euch mit den genauen Bestimmungen vertraut machen.

Besonders relevant ist die sogenannte Ein-Fünftel-Regel. Diese Regel besagt, dass die Arbeitszeit für Nebenjobs ein Fünftel der regulären wöchentlichen Arbeitszeit nicht überschreiten darf. Das gilt besonders für euch, wenn ihr in Teilzeit oder während einer Beurlaubung arbeiten wollt.

Die Anmeldung für Nebenjobs erfolgt normalerweise schriftlich oder elektronisch und erfordert Angaben zur Art der Tätigkeit, zum zeitlichen Aufwand und zur Bezahlung. Die Zustimmung der Schulleitung oder Dienstbehörde ist wichtig, und alle Informationen sollten klar und korrekt sein. Das Verständnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen schützt nicht nur vor Problemen, sondern ermöglicht es auch, Nebenjobs effektiv und im Einklang mit den eigenen Verpflichtungen zu gestalten.

Verdienstgrenzen und Arbeitszeitregelungen

Wenn es um das finanzielle und zeitliche Engagement in Nebenjobs als Lehrer:in geht, sind klare Grenzen gesetzt. Laut dem Bundesbeamtengesetz und den jeweiligen Landesgesetzen dürfen die Gesamteinkünfte aus Nebentätigkeiten einen bestimmten Prozentsatz des jährlichen Grundgehalts nicht überschreiten. Diese Verdienstgrenze liegt in der Regel bei 40 Prozent des Jahresgrundgehalts.

Besonders wichtig ist die detaillierte Übersicht über die spezifischen Regelungen in den verschiedenen Bundesländern. Einige Länder, wie beispielsweise Baden-Württemberg, haben klare Grenzen für die Gesamtvergütung aus Nebentätigkeiten festgelegt. Hier gilt eine Genehmigung als erteilt, wenn die Vergütungen insgesamt 1200 Euro im Kalenderjahr nicht überschreiten. In Bayern liegt die Obergrenze bei 30 Prozent der jährlichen Dienstbezüge. Auch hier gibt es nach Bundesland also unterschiedliche Regelungen, mit denen ihr euch vorher vertraut machen solltet.

Neben den finanziellen Aspekten gibt es auch zeitliche Begrenzungen. In einigen Bundesländern dürfen Lehrer:innen maximal 8 Stunden pro Woche in Nebenjobs arbeiten. Diese Regelung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass die Haupttätigkeit als Lehrer:in nicht beeinträchtigt wird und genügend Zeit für Erholung und persönliche Angelegenheiten bleibt. Daher ist es entscheidend, die spezifischen Regelungen des jeweiligen Bundeslandes zu kennen und einzuhalten. In vielen Fällen wird die genaue Anzahl der erlaubten Stunden für Nebentätigkeiten nicht explizit genannt, stattdessen wird betont, dass die Nebentätigkeit nicht dazu führen darf, dass dienstliche Pflichten vernachlässigt werden.

Genehmigungsverfahren und Anmeldung von Nebentätigkeiten

Als verbeamtete Lehrkraft benötigt ihr  für Nebentätigkeiten die Zustimmung eures Dienstherrn, unabhängig von unterschiedlichen Landesregelungen. Die Anmeldung oder Genehmigung einer Nebentätigkeit als Lehrer:in ist ein strukturiertes Verfahren, das einige klare Schritte erfordert, die oftmals erschlagend wirken können.

Antragsstellung: Ähnlich wie bei anderen Formalitäten im Beamtenwesen erfolgt die Anmeldung oder Genehmigung schriftlich oder elektronisch. Die Bildungsbehörde des jeweiligen Bundeslandes ist die Anlaufstelle für diesen Antrag.

Ort der Tätigkeit: Es ist wichtig anzugeben, wo genau die Nebentätigkeit ausgeübt wird. Dies könnte beispielsweise eine bestimmte Firma, Institution oder ein anderer Standort sein.

Arbeitsstunden: Die geplante wöchentliche Arbeitszeit muss angegeben werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass sie die gesetzlichen Höchstgrenzen nicht überschreitet.

Vergütung: Die Höhe der Vergütung oder anderer geldwerter Vorteile aus der Nebentätigkeit muss transparent gemacht werden. Dies ist besonders wichtig, da die finanziellen Einkünfte Grenzen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen nicht überschreiten dürfen.

Die Angabe dieser Informationen wird in §99 des Bundesbeamtengesetzes geregelt. Ein sorgfältig ausgefüllter Antrag, der alle relevanten Informationen enthält, bildet die Grundlage für eine reibungslose Bearbeitung seitens der Bildungsbehörde und trägt dazu bei, Unklarheiten oder Probleme im Genehmigungsprozess zu vermeiden. Den Antrag für eure Nebentätigkeit findet ihr bei der jeweiligen Bildungsbehörde eures Bundeslandes.

Rücknahme von Genehmigungen

Die Erteilung einer Genehmigung für eine Nebentätigkeit als Lehrer:in ist ein wichtiger Schritt, der jedoch unter gewissen Umständen rückgängig gemacht werden kann. Gemäß Paragraf 99 Absatz 4 besteht die Option, eine bereits erteilte Genehmigung zurückzunehmen, wenn dienstliche Interessen beeinträchtigt werden. Dieser Schritt wird jedoch nicht leichtfertig vollzogen und erfordert eine deutliche und nachweisbare Beeinträchtigung.

Damit eine Genehmigung zurückgenommen werden kann, müssen die Beeinträchtigungen klar definiert sein. Beispiele hierfür könnten Situationen sein, in denen eure Nebentätigkeit das Ansehen der öffentlichen Verwaltung schädigt oder konkrete Konflikte mit den dienstlichen Pflichten entstehen.

Euer Dienstherr kann jedoch auch bereits im Vorfeld die Genehmigung versagen, wenn er befürchtet, dass dienstliche Interessen beeinträchtigt werden.

Mögliche Nebentätigkeiten

Nachhilfe 

Eine Möglichkeit für einen Nebenjob wäre es, Nachhilfe anzubieten. Dies ist für viele Lehrer:innen nicht nur aus finanziellen Gründen eine Option, sondern auch wegen der Aussicht, Schüler:innen zu besseren Noten zu verhelfen. Auch Eltern schätzen die Möglichkeit, Verantwortung für den Nachhilfeunterricht ihrer Kinder an erfahrene Pädagog:innen abzugeben.

Sprachunterricht

Nicht nur die steigende Flüchtlingsthematik, sondern auch die Globalisierung hat zu einer wachsenden Nachfrage nach Deutschkursen geführt. In diesem Kontext eröffnet sich für euch eine besonders interessante Option – die Übernahme von Sprachunterricht als Nebenjob. Ihr könntet zum Beispiel Ferienkurse organisieren und damit nicht nur dazu beitragen, Sprachkenntnisse zu vermitteln, sondern gleichzeitig eure eigene Urlaubskasse aufbessern. Die Flexibilität von Ferienkursen ermöglicht es euch, eure pädagogischen Fähigkeiten auch außerhalb des regulären Schulbetriebs einzusetzen.

Lektor:innen für Schulbücher

Als erfahrene Pädagog:innen habt ihr die Möglichkeit, als Lektor:in für Schulbuchverlage tätig zu werden und somit einen direkten Einfluss auf die Gestaltung von Lehrmaterialien zu nehmen. Durch diese Nebentätigkeit könnt ihr die praxisnahe Perspektive von Lehrer:innen in die Entwicklung von Schulbüchern einfließen lassen.

Wenn ihr außerdem namentlich im Impressum eines erfolgreichen Schulbuchs genannt werdet, ist das auch ein  zusätzlicher Schritt in eurer beruflichen Laufbahn, der euer fachliches Ansehen stärken kann und Eindruck schindet. 

Mediator:innen

Eine Weiterbildung in systemischer Beratung eröffnet euch nicht nur neue Horizonte, sondern schafft auch die Möglichkeit, als Mediator:in nebenberuflich tätig zu werden. Hier spielt ihr eine entscheidende Rolle in der Konfliktlösung und könnt mit eurer Expertise dazu beitragen, Familien in Entwicklungsprozessen zu begleiten. Die Arbeit als Mediator:in ist nicht nur erfüllend, sondern ermöglicht es euch auch, wertvolle Fähigkeiten im Bereich der Konfliktbewältigung zu vertiefen. 

Lehrtätigkeit an Hochschulen und andere Optionen

Die Bezahlung von Lehrtätigkeiten an Hochschulen lässt oft zu wünschen übrig, und der Traum vom Bloggen als Einkommensquelle ist leider auch keine sichere Alternative. Eine Option könnte jedoch der Verkauf eigener Unterrichtsmaterialien sein. Allerdings sollte beachtet werden, dass der Stundenlohn aufgrund des hohen Aufwands für die Erstellung dieser Materialien oft nicht optimal ist.

Eine kreative Möglichkeit könnte für euch auch darin bestehen, eure Erfahrung in der Lehre auf einer Kleinkunstbühne oder in einem Improvisationstheater einzusetzen. Als Künstler:in könnt ihr eure pädagogischen Fähigkeiten auf unkonventionelle Weise präsentieren und so eure Vielseitigkeit unter Beweis stellen.

Übt ihr nebenbei noch eine andere Tätigkeit aus? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Euer Traum ist es Lehrer:in zu werden, doch euch fehlt noch der Überblick zur Lehrerausbildung? Dann seid ihr hier genau richtig! Nachdem wir euch in unserer Reihe bereits das Lehramtsstudium in Bayern, sowie in Baden-Württemberg vorgestellt haben, geht es in diesem Artikel um das Lehramtsstudium in Schleswig-Holstein. Was erwartet euch und was gibt es für Besonderheiten? 

Die verschiedenen Lehramtstypen 

Die erste große Entscheidung, die ihr treffen müsst, betrifft die verschiedenen Lehramtstypen. In Schleswig-Holstein kann man folgende Lehrämter studieren: Grundschule, Gymnasium, Gemeinschaftsschulen, Sonderpädagogik und berufsbildende Schulen. Allerdings solltet ihr beachten, dass nicht jedes Lehramt an jedem Standort angeboten wird. Jedes Studium vermittelt Kompetenzen im Bereich “Pädagogik und Bildung” und unterteilt sich in zwei bzw. drei Ausbildungsphasen. Die erste umfasst ein Bachelorstudium von sechs Semestern bis zum Bachelor of Arts in Bildungswissenschaften. Ihr wählt in dieser Zeit außerdem die zwei Fächer (Teilstudiengänge), die sie zukünftig unterrichten wollen und belegen den dritten obligatorischen Teilstudiengang “Bildung, Erziehung, Gesellschaft”. Danach folgt ein viersemestriges Masterstudium mit dem Abschluss Master of Education, welches entscheidet, für welche Schulform Sie ihre Lehrbefähigung erlangen. Ein 18-monatiger Vorbereitungsdienst/Referendariat an der jeweiligen Schule bildet die letzte Ausbildungsphase. An dieser Stelle haben Sie zwar ihre Lehramtsausbildung abgeschlossen, der Lehrer:innenberuf verlangt jedoch nach stetiger Fort- und Weiterbildung!

Struktur des Studiums und Fächerkombinationen

Das Grundschullehramt umfasst neben dem Pädagogikbereich und zwei gewählten Fächern noch zwei (inter-)disziplinäre Lernbereiche. Mathe, Deutsch, Englisch oder Sachkunde muss in mindestens einem Studiengang gewählt werden. Ansonsten können die Fächer Mathe, Deutsch, katholische oder evangelisch Religion, Sport, Kunst, Musik, Dänisch, Englisch, Philosophie, Sachunterricht und darstellendes Spiel/Theater gewählt werden. Beim disziplinären Lernbereich müsst ihr euch zwischen Deutsch, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache und Mathe entscheiden. Für den interdisziplinären Lernbereich stehen Bewegung und Gesundheit, darstellendes Spiel, Ernährung, Friesisch, Globales Lernen, ästhetisch-kultureller Lernbereich, Niederdeutsch und Umgang mit normativen Fragen zur Auswahl. Falls ihr Deutsch allerdings nicht als Teilstudiengang gewählt habt, müsst ihr zwingend den Lernbereich Deutsch oder Deutsch als Zweit- und Fremdsprache wählen. Das gleiche gilt für Mathematik. 

Das Lehramtsstudium für Gymnasien ist an den verschiedenen Universitäten etwas unterschiedlich aufgebaut. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel habt ihr z.B. einen Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang, sowie einen Zwei-Fächer-Masterstudiengang. In Abhängigkeit der gewählten Fächer schließt ihr mit einem Bachelor of Arts oder Science ab. Das Fach Kunst studiert ihr teilweise an der Muthesius Kunsthochschule. Zudem ist Kunst das einzige Fach, für das es einen Ein-Fach-Masterstudiengang gibt. Mehr Informationen zu den jeweiligen Fächerkombinationen und einzelnen Modulen findet ihr hier. Da für einige Studiengänge der Nachweis einer praktischen Tätigkeit oder Fremdsprache notwendig ist, solltet ihr euch darüber im Voraus in der Studienqualifikationssatzung informieren. Außerdem gibt es teilweise die Möglichkeit, ein Erweiterungs- oder Ergänzungsfach zu wählen, das ausgenommen von Griechisch und Informatik, ab dem dritten Fachsemester dazu kommt. Dies gibt euch die Möglichkeit, später ein drittes Fach unterrichten zu dürfen. An der Europa-Universität in Flensburg können sogar alle Fächer miteinander kombiniert werden. Wer Musiklehrer:in werden möchte, kann Musik und ein zweites wissenschaftliches Fach an der Musikhochschule Lübeck studieren. Da für die Studienzulassung allerdings Eignungsprüfungen gefordert sind, solltet ihr euch hier darüber informieren.

Kommen wir nun zum Lehramtsstudium für Gemeinschaftsschulen. Dieses schließt ihr nach dem Bachelorstudium mit einem Master of Education für das Lehramt an Sekundarschulen mit Schwerpunkt Sekundarstufe 1 ab. Für dieses Lehramt wählt ihr ebenfalls zwei Fächer. In dem einen erhaltet ihr letztendlich die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe 1 und im zweiten Fach die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe 1 und 2. Falls per Landesverordnung ein dringender schulischer Bedarf an Lehrenden für dieses Fach vorliegt, kann das zum Lehren in der Sekundarstufe 2 befähigende Fach durch ein Fach, das zum Unterrichten in der Sekundarstufe 1 befähigt, ersetzt werden. Ganz genau könnt ihr das in der Kapazitätsverordnung Lehrkräfte nachlesen. Zwei Fächer aus dem Bereich der Sekundarstufe 2 können nicht gewählt werden, da dies zum Erlangen des Lehramts an Gymnasien führen würde. Alle Infos zu den möglichen Fächerkombinationen könnt ihr hier finden. 

Im Lehramtsstudium für Sonderpädagogik müsst ihr zwei von vier sonderpädagogischen Fachrichtungen auswählen, die ihr sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium absolviert. Die sonderpädagogischen Fachrichtungen sind: Pädagogik und Didaktik zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung, Pädagogik bei Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung, Sonderpädagogik des Lernens und Pädagogik bei Beeinträchtigung von Sprache und Kommunikation. Verpflichtend für alle ist der Teilstudiengang Sonderpädagogische Psychologie. Zudem wählt ihr ein Fach aus, das ihr entweder mit Schwerpunkt Primar- oder Sekundarstufe studiert. Welche Fächer ihr zur Wahl habt, erfahrt ihr hier.

Beim Lehramt für berufsbildende Schulen müsst ihr euch für eine von drei Ausrichtungen entscheiden: Ernährungs- und Haushaltswissenschaft, gewerblich-technisch oder Wirtschaftswissenschaft mit dem Profil Wirtschaftspädagogik. 

Das Lehramtsstudium für berufsbildende Schulen mit Ausrichtung Ernährungs- und Haushaltswissenschaften, sowie das Studium mit gewerblich-technischer Ausrichtung hat zwei Voraussetzungen: einen Bachelor- oder Diplomabschluss in Elektrotechnik, Informationstechnik, Fahrzeugtechnik, Metalltechnik oder ein gleichwertiges Studium und ein mindestens 12-monatiges Betriebs- oder Berufspraktikum. Im viersemestrigen  Masterstudium gibt es dann ein Modul zur Berufspädagogik und ihr müsst euch für euer allgemeines Fach zwischen Englisch, Mathe, Physik oder Wirtschaft/Politik entscheiden.

Als dritte Option kann das Lehramt für berufsbildende Schulen durch den Zwei-Fächer-Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaften mit Profil Wirtschaftspädagogik und den gleichnamigen Zwei-Fächer-Masterstudiengang erlangt werden. Ob der Abschluss ein Bachelor bzw. Master of Arts oder Science ist, richtet sich nach der jeweiligen Fächerkombination. Wurde ein Kombifach aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich gewählt, wird der Bachelor/Master of Arts vergeben und wenn aus dem mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich gewählt wurde, ist der Abschluss Master/Bachelor of Science.

Praktika

Laut dem Lehrkräftebildungsgesetz Schleswig-Holstein (LehrBG) sind während des Lehramtsstudiums mehrere Praktika zu absolvieren. Da das Lehramtsstudium dazu tendiert, sehr theoretisch zu sein, ist es für angehende Lehrer:innen wichtig, frühzeitig erste praktische Erfahrungen im Zuge von Praktika zu sammeln. Daher werdet ihr im Bachelorstudium neben einem dreiwöchigen Orientierungs- bzw. pädagogischen Praktikum ebenso ein dreiwöchiges fachdidaktisches Praktikum absolvieren. Im Master ist ein Praxissemester Pflicht. An der Musikhochschule in Lübeck sind im Bachelor neben einem Einführungspraktikum und einem vierwöchigen Schulpraktikum noch 150 Stunden Musikvermittlung verpflichtend. Studiert ihr Lehramt für berufsbildende Schulen, werdet ihr ein fachdidaktisches Schulpraktikum im Bachelorstudium und das Praxismodul “Komplementäre Unterrichts-/Didaktikkompetenz” im Master durchlaufen.

Wo kann ich studieren?

In Schleswig-Holstein könnt ihr an mehreren Hochschulen bzw. Universitäten Lehramt studieren. An der Christian-Albrechts-Universität in Kiel (CAU) könnt ihr das Studium Lehramt für Gymnasien und berufsbildende Schulen absolvieren. Mit knapp 5.100 Lehramtstudierenden in 21 Fächern ist sie die größte Hochschule Schleswig-Holsteins, an der Lehramt studiert werden kann. Um das Studium so praxisorientiert wie möglich zu gestalten, wurde 2012 an der CAU in Zusammenarbeit mit dem Leibniz Institut die Kieler Forschungswerkstatt für Naturwissenschaften und Mathematik gegründet. Bei Fragen rund ums Studium sowie bei der Vertretung ihrer Interessen steht den Studierenden das  AStA-Lehramtsreferat zur Verfügung. 

An der Europa-Universität Flensburg ist das Lehramtsstudium für alle Lehramtstypen möglich. Das Lehramt auf gymnasialer Ebene im Fach Musik kann außerdem an der Musikhochschule Lübeck studiert werden und das Fach Kunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.

Alle Studienorte geben euch nicht nur die Möglichkeit, in beruflicher Hinsicht fachliche Kompetenzen zu erwerben, sondern lehren euch auch, sachgerecht zu handeln, kritisch zu denken und persönlich zu wachsen. Es kann vorkommen, dass eines der von euch gewählten Fächer zulassungsfrei und das andere zulassungsbeschränkt ist. Oder aber dass beide Fächer einen unterschiedlichen Numerus Clausus haben. Daher solltet ihr euch immer individuell auf der Website der jeweiligen Hochschule oder Universität informieren und insbesondere auch die Bewerbungsfristen im Blick behalten. 

Zukunftsaussichten als Lehrkraft in Schleswig-Holstein

An rund 800 Schulen bemühen sich jeden Tag ca. 28.000 Lehrer:innen, ihren Schüler:innen mathematische Formeln, Fremdsprachen, historische Entwicklungen und vieles mehr nahezubringen. Doch wie auch in vielen anderen Bundesländern herrscht in Schleswig-Holstein großer Lehrkräftemangel. Laut einer im Januar 2024 durchgeführten NDR-Umfrage gaben 48 Prozent der 2.901 Befragten an, dass der Lehrermangel der häufigste Grund für Unterrichtsausfälle sei. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bildungsministerium einen Maßnahmenkatalog vorgestellt. Dieser zielt unter anderem darauf ab, Lehrkräfte freiwillig von Gymnasien an Gemeinschaftsschulen zu bewegen, einen monatlichen Bonus von 250 Euro für Referendar:innen in Mangelregionen und die Erhöhung der Stundenkontingente der Lehrkräfte. Die FDP, SPD, sowie die SSW fordern unter anderem zusätzlich einen berufsbegleitenden Aufbau-Masterstudiengang für Quer- und Seiteneinsteiger, einen dualen Studiengang und mehr Geld für die ausbildenden Hochschulen. Wie der Quer- und Seiteneinstieg in die Lehrtätigkeit funktioniert, kann auf der Seite der Landesregierung Schleswig-Holstein nachgelesen werden.

Als weitere Maßnahme schlägt der Landeselternbeirat vor, Nebenfächer zu kürzen und das Augenmerk auf die Hauptfächer zu legen. Der Philologenverband fordert die unterrichtsfernen Aufgaben der Lehrer:innen zu kürzen. Festzustellen ist auch, dass die meisten Nachwuchskräfte Gymnasiallehrkraft werden, obwohl dort der geringste Mangel besteht. Darüber hinaus waren vor Corona 300 Menschen mehr im Vorbereitungsdienst. Martin Habersaat, Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion betont: “Das Land muss die Zahl der Referendare so aufstocken, dass sie den prognostizierbaren Lücken gerecht wird”. Zudem gibt es ein Überangebot an Lehrkräften für Geschichte, wohingegen immer weniger Lehramtsanwärter Mathematik studieren. 

Falls ihr plant Lehramt zu studieren oder schon mittendrin steckt, schreibt gerne eure Erfahrung in die Kommentare!

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Während draußen die Sonne strahlt und die Natur lebendig ist, scheint es, als ob unser Schulgarten ein wenig an tierischer Gesellschaft vermisst. Die Schnecken sind wohl in einer Versteckspielmeisterschaft vertieft, die Vögel machen einen Bogen um den verwaisten Baum und die Bienen haben beschlossen, sich für ihre Pollensuche woanders umzusehen. Es scheint, als ob der Schulgarten ein bisschen mehr "Wildlife" gebrauchen könnte. 

In diesem Artikel sind wir auf Rettungsmission für den Schulgarten. Wir schauen uns an, wie ihr von der Pflanzenwahl über den Bau von Insektenhotels bis hin zu einem Teich für Frösche und Co. den Schulgarten in eine blühende Landschaft verwandeln könnt. Wie ihr euren Schulgarten igelfreundlicher gestalten könnt, haben wir uns bereits in diesem Artikel angesehen. Aber vielleicht helfen euch auch diese Tipps dabei, ein paar Schüler:innen aus ihren "Natur ist langweilig"-Träumen aufzuwecken.

Blühende Wiese für Bienen und Schmetterlinge 

(Quelle: Pixabay)

Roter Klatschmohn, lila Lavendel, gelbe Sonnenblumen und blaue Kornblumen — wenn der Schulgarten in bunten Farben blüht, ist das nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wahres Paradies für  Bienen, Hummeln und Käfer. Für diese und viele weitere Sechsbeiner ist dieses Blumenmeer nämlich Nahrungsquelle und Nistmöglichkeit.

Eine Blumenwiese legt ihr am besten an, indem ihr einen sonnigen Platz in eurem Schulgarten wählt. Danach solltet ihr den Boden vorbereiten. Das heißt: Unkraut jäten, und die Erde auflockern. Am besten wählt ihr eine Saatenmischung mit einheimischen Wildblumen, die ihr in jedem Baumarkt bekommen könnt. Diese Samen sät ihr dann gleichmäßig auf der vorbereitete Fläche aus und bewässert die Wiese gut und vor allem regelmäßig. Ihr könnt die Blumenwiese zusammen mit euren Schüler:innen erkunden und kartieren. Material, wie ihr dabei vorgehen könnt und worauf ihr achten solltet, findet ihr hier in einer praktischen Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (PDF).

Insektenhotels 

(Quelle: Pixabay)

Wenn euch das Summen auf der Blumenwiese noch nicht genug ist, könnt ihr mit euren Schüler:innen auch ein Insektenhotel bauen. Dabei werdet ihr nicht nur kreativ tätig, sondern fördert auch die Biodiversität in eurem Schulgarten.

Mit seinem vielfältigen Angebot an Unterschlupf und Nistmöglichkeiten lockt das Insektenhotel eine bunte Vielfalt von Insekten an, darunter Wildbienen und Marienkäfer . Ähnlich wie bei der Blumenwiese ist auch hier die Auswahl des Standorts entscheidend. Ein sonniger Platz mit wenig Wind ist ideal für den Bau eines Insektenhotels. Bevor ihr jedoch mit dem Bau beginnt, solltet ihr das benötigte Material sammeln und den Bau des Hotels mit euren Schüler:innen planen. Verwendet dabei am besten natürliche Materialien wie Holzstücke, Halme aus Stroh und Lehm, um den Insekten eine Vielzahl von Nistmöglichkeiten anzubieten. Eine Anleitung dazu findet ihr zum Beispiel hier auf den Seiten von Geolino. Ihr solltet dabei jedoch immer auf die Bedürfnisse der Insekten achten: also keine ausgefransten Löcher, den hier können sich die Tiere ihre Flügel verletzen. Nach Fertigstellung des Insektenhotels könnt ihr es dann gemeinsam mit eurer Klasse im Schulgarten aufstellen und die Tiere bei ihrem regen Treiben beobachten.

Wasserstelle

(Quelle: Pixabay)

Die Schaffung eines Teiches oder einer Wasserstelle im Schulgarten bietet euch nicht nur eine attraktive landschaftliche Funktion, sondern auch einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Wasservögel, Frösche, Libellen und andere Wasserlebewesen finden hier Nahrung, Schutz und Nistmöglichkeiten.

Das Anlegen eines Teiches ist jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden, ihr solltet euch vorher deshalb über eventuelle Genehmigungen oder Vorschriften informieren, die hier gelten könnten. Auch die Wahl des Standorts ist wieder von Bedeutung. Wählt einen sonnigen Bereich im Schulgarten, der jedoch nicht vollständig der prallen Sonne ausgesetzt ist, um eine Überhitzung des Wassers zu vermeiden. 

Wasserlilien, Schilfrohr und Seerosen sind nur einige Beispiele für Pflanzen, die sich gut für die Uferzone eignen. Nach Fertigstellung des Teiches oder wenn ihr bereits einen im Schulgarten habt, könnt ihr diesen zunächst aus der Ferne beobachten, indem ihr mit eurer Klasse still im Gras sitzt oder durch die Fenster des Klassenzimmers schaut. Dadurch erhaltet ihr einen Überblick über das gesamte Biotop und könnt das Leben dort gut verfolgen. Anschließend könnt ihr gemeinsam das Ufer erforschen, wobei es wichtig ist, zuvor Sicherheitsregeln zu besprechen. Am Teichrand könnt ihr das Tierreich hautnah erkunden. Auch wenn Vögel und Frösche wahrscheinlich bereits verschwunden sind, könnt ihr Bienen, Käfer und Spinnen beobachten, die sich von euch kaum gestört fühlen werden. Dies bietet eine großartige Gelegenheit, die vielfältige Tierwelt zu entdecken und zu studieren, die sich um den Teich herum ansiedelt. Hier findet ihr zahlreiche Ideen für Projekte, die sich rund um den Schulteich drehen. 

Nistkästen und Vogelfutterstellen

(Quelle: Pixabay)

Wenn ihr mit eurer Klasse das Verhalten und die Lebensweise verschiedener Vögel beobachten wollt, ist die Installation von Nistkästen und Vogelfutterstellen eine gute Möglichkeit dafür. Ihr könnt eure Schüler:innen auch hier in den Prozess des Baus und der Installation einbeziehen, indem ihr beispielsweise Nistkästen und Futterstellen gemeinsam zusammenbaut. Hier findet ihr eine Anleitung dafür. Ihr solltet darauf achten, dass das Futter für die Vögel regelmäßig kontrolliert und nachgefüllt wird, um die Vögel das ganze Jahr zu unterstützen. Bei der Auswahl und Platzierung von Futterstellen und Nistkästen ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Kästen einen geeigneten Schutz vor Witterungseinflüssen und Raubtieren bieten. Dann steht eurem Vogel-Beobachten nichts mehr im Weg.

Bei der Gestaltung eurer Schulgartens ist es immer wichtig, auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln zu verzichten und stattdessen auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung und Bodenverbesserung zu setzen. Dann habt ihr zusammen mit unseren Tipps einen tollen Ort, um die Tier- und Pflanzenwelt zusammen mit euren Schüler:innen zu beobachten, zu erleben und zu dokumentieren. 

Wie nutzt ihr euren Schulgarten für den Unterricht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Die Zeit des Nationalsozialismus ist ein zentraler Bestandteil des Geschichtsunterrichts, doch erlauben es die vollen Lehrpläne und der Mangel an Lehrkräften oft nicht, diesem wichtigen Thema die Zeit und Tiefe zu widmen, die es verdient. Eine Projektwoche bietet hier eine wertvolle Gelegenheit zum Ausgleich. Sie ermöglicht es den Schüler:innen, sich intensiver mit der NS-Zeit auseinanderzusetzen, Fragen zu stellen und tiefergehende Diskussionen zu führen. In diesem Artikel werden wir euch verschiedene kostenlose digitale Materialien und Formate mit an die Hand geben, die dazu beitragen können, diese wichtige Unterrichtseinheit auf ansprechende und informative Weise zu gestalten, beispielsweise in Form von Projekttagen oder einer Projektwoche.

Informationsquellen

Startseite des Themenbereichs “Das NS-Regime”. (Quelle: LeMO)

LeMO

Das Lebendige Museum Online (LeMO) ist ein umfangreiches Online-Portal zur deutschen Geschichte. Es bietet neben Jahreschroniken und einem interaktiven Zeitstrahl auch spezifische Materialsammlungen zum NS-Regime und Zweiten Weltkrieg. Dazu gehören unter anderem Zeitzeugenberichte, Biografien und das Unterrichtsmaterial “Farbe bekennen”. All diese Inhalte werden durch eine Vielzahl an Texten, Medien, Zeitzeugenberichten und Dokumenten gestützt. 

Bundeszentrale für politische Bildung

Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt auf ihrer Webseite Daten zum Ausbruch, Verlauf und Ende des Zweiten Weltkriegs zur Verfügung. Im Dossier zum Zweiten Weltkrieg finden sich auch Artikel zu den Themen:

Startseite des Themenkomplexes Zweiter Weltkrieg mit Links und Unterthemen und weiteren Ressourcen. (Quelle: ZUM)

ZUM-Unterrichten

Die Online-Plattform ZUM-Unterrichten ist eine weitere vielseitige Quelle für den Geschichtsunterricht. Als Projekt der Zentralen für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM), einer Gemeinschaft von Lehrkräften und Interessierten, zielt sie darauf ab, freie Lehr- und Lernangebote im Netz zu verbreiten. Für verschiedene Fächer bietet ZUM-Unterrichten eine Art Wikipedia. Im Fach Geschichte finden sich zahlreiche Beiträge zu Themen wie Deutschland 1933-1945, Machtergreifung, Zweiter Weltkrieg, Antisemitismus sowie historische Stichworte zu Faschismus und NSDAP. Die einzelnen Themen und Unterthemen sind miteinander verknüpft und bündeln eine Fülle von Informationen, Weblinks, Lernmodulen und Materialien.

Videobeiträge

Themenseite zu “Hitlers Macht” in der ZDF Mediathek. (Quelle: ZDF)

ZDF Mediathek

Seit dem vergangenen Jahr stellt das ZDF in seiner Mediathek die dreiteilige Doku-Reihe “Hitlers Macht” von Terra X zur Verfügung. Die Trilogie wird durch eine Vielzahl an Begleitmaterialien ergänzt. Dazu gehören Video-Einordnungen von Heiko Drotschmann, zahlreiche Videobeiträge zu Themen wie Nationalsozialismus und Holocaust sowie methodisch-didaktisches Material (Download im pdf.-Format). Dieses wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian Bunnenberg, Professor für Didaktik der Geschichte und Public History an der Ruhr-Universität Bochum, erstellt.

YouTube Kanal MrWissen2go Geschichte | Terra X

Auf dem YouTube Kanal von Heiko Drotschmann MrWissen2go Geschichte | Terra X gibt es weitere Playlisten zu den Themen:

ARD Mediathek

In der ARD Mediathek finden sich zahlreiche Videos zu Themen wie Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, Zeitzeugen, Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime, Opfer des Nationalsozialismus und Leben unter dem Hakenkreuz. Einen besonderen Mehrwert für den Schulunterricht bietet die Reihe über den Krieg aus Sicht der Kinder “Der Krieg und ich”. Die Beiträge dieser Reihe sind auch für Schüler:innen der jüngeren Jahrgänge geeignet und bieten einen einzigartigen Einblick, da jede Folge die Perspektive eines anderen Kindes oder Jugendlichen zeigt.

Textarbeit

Startseite des Themenkomplexes Zweiter Weltkrieg mit einer Auflistung aller Beiträge. (Quelle: Zukunft braucht Erinnerung)

Zukunft braucht Erinnerung

Das Online-Portal Zukunft braucht Erinnerung ist eine umfangreiche Ressource für alle, die sich intensiv mit Themen Drittes Reich, Geschichte der Juden, Antisemitismus und Zweiter Weltkrieg auseinandersetzen möchten. Es handelt sich um Beiträge, die ehrenamtlich von Wissenschaftler:innen und Studierenden erstellt werden. Ziel des Arbeitskreises ist es, sich wissenschaftlich und didaktisch mit den Themen Nationalsozialismus, Antisemitismus und Holocaust sowie ihren Nachwirkungen bis in die Gegenwart auseinanderzusetzen. Die langen und fundierten Beiträge sind aufgrund ihrer Tiefe und Komplexität besonders für Schüler:innen der höheren Jahrgänge geeignet.

Kinder an das Thema Nationalsozialismus heranführen

Für die Arbeit mit jüngeren Schüler:innen können wir den Leitfaden “Wie mit Kindern über den NS reden?” vom Jungen Museum Frankfurt empfehlen. In den unteren Jahrgängen bietet sich zudem das Vorlesen an. Von der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz gibt es ein Buch mit dem Titel “Mit Kindern über den Nationalsozialismus sprechen”, das in Teilen online verfügbar ist. Begleitend dazu gibt es eine Handreichung für die Arbeit mit Kindern zwischen neun und zwölf Jahren sowie ein Lexikon.  

Interaktives Material

Aufgaben und Material zum Thema Nationalsozialismus. (Quelle: selbstgesteuert entwickelnder geschichtsunterricht)

selbstgesteuert entwickelnder geschichtsunterricht

Die Webseite selbstgesteuert entwickelnder geschichtsunterricht (segu) bietet eine große Bandbreite an interaktiven Inhalten zu den Themen Nationalsozialismus, Judenverfolung und Holocaust sowie Zweiter Weltkrieg an. Eine kurze Beschreibung der einzelnen Module gibt einen Überblick über Inhalt, Umfang und Schwierigkeitsgrad der Inhalte. Zudem gibt es eine Auswahl an Arbeitsblättern zum Themenbereich Nationalsozialismus und Leitfäden zur Untersuchung von Denkmälern und Kriegerdenkmälern.

Deutsches Historisches Museum

Das Deutsche Historische Museum (DHM) bietet ein interaktives Lernportal zum Thema Deutschland im Nationalsozialismus an. Unter dem Titel “Nichts davon gewusst?” werden verschiedene Aspekte dieser Epoche behandelt, darunter Machtübernahme, Ausgrenzung und Terror, Außenpolitik, Zweiter Weltkrieg, Völkermord und Verantwortung. Das Portal stellt zudem Unterrichtsmaterial für die Sekundarstufe 1 bereit. Es finden sich dort auch interaktive Übungen und verschiedene Aufgaben, die das Verständnis der Themen vertiefen. Zudem wird aufbereitetes Quellenmaterial des Museums zur Verfügung gestellt. Zwei interaktive Zeitstrahlen ermöglichen es den Lernenden, die historischen Ereignisse in einen zeitlichen Kontext zu setzen. 

Dieser Artikel bietet eine Vielzahl von Anregungen und Ressourcen für die Gestaltung von Teilen einer Projektwoche zum Thema Nationalsozialismus. Teilt eure Erfahrungen und Ideen in den Kommentaren. Habt ihr weitere Vorschläge für Inhalte oder Materialien? Welche Methoden habt ihr in eurem Unterricht erfolgreich eingesetzt? 

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Ihr sehnt euch nach einem Tapetenwechsel? Dann ist die Arbeit an einer Deutschen Auslandsschule vielleicht genau das Richtige für euch. Die Möglichkeit, in einem fremden Land zu arbeiten, bietet nicht nur die Chance, neue Kulturen kennenzulernen, sondern eröffnet auch eine Vielzahl beruflicher und persönlicher Entwicklungsmöglichkeiten und Erfahrungen. Das Konzept und die Ziele der Auslandsschulen haben wir euch bereits vorgestellt. In diesem Artikel wollen wir euch helfen, den Traum vom Arbeiten im Ausland zu erfüllen, was es dazu braucht, wie die Bewerbung läuft und was es sonst noch zu beachten gibt.

Was ist eine Auslandsschule?

Insgesamt gibt es weltweit 135 von der Bundesrepublik betreute und geförderte Deutsche Auslandsschulen (DAS), die von über 85.000 Schüler:innenin mehr als 70 Ländern besucht werden. Diese Schulen dienen als interkulturelle Begegnungsschulen für im Ausland lebende deutsche Familien, die dort eine deutschsprachige Bildung suchen. Die Schüler:innen können an den Auslandsschulen sowohl einen in Deutschland als auch vom Gastland anerkannten Abschluss erlangen. Damit haben sie es leichter, wieder in das deutsche Bildungssystem einzusteigen, falls sie dorthin zurückkehren wollen. Das Lehrpersonal besteht hauptsächlich aus qualifizierten Lehrkräften aus Deutschland, da der Unterricht vollständig oder teilweise auf Deutsch mit deutschen Lehrplänen gehalten wird. Jährlich werden etwa 2.000 Lehrkräfte für den Auslandseinsatz freigestellt, wobei sie für eine Dauer von in der Regel drei Jahren vor Ort tätig sind. 

Auslandsschule: Laufbahnen und Bewerbung

Falls ihr davon träumt, im Ausland an einer Schule zu arbeiten, habt ihr je nach Ausgangslage oder Tätigkeitsfeld zwei Möglichkeiten, an eine Deutsche Auslandsschule zu kommen: Die Vermittlung aus Deutschland von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) aus, als Auslandsdienstlehrkraft (ADLK), Bundesprogrammlehrkraft (BPLK) und Landesprogrammlehrkraft (LPLK), oder durch eine direkte Bewerbung an den ausländischen Schulen, als Ortslehrkraft (OLK) bzw. für Erzieher:innen und andere pädagogische Fachkräfte als Ortskraft (OK). Wenn ihr euch nicht sicher seid, welcher Weg zu euch passt, könnt ihr einen Test vom Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) machen, der euch bei der Orientierung helfen kann. Die verschiedenen Wege unterscheiden sich sowohl im rechtlichen Status als auch bei den Tätigkeiten. Braucht ihr noch mehr Einblicke, Erfahrungen und Tipps, bevor ihr eure Planung startet? Hier könnt ihr Erfahrungsberichte von Lehrkräften finden. 

Die Tätigkeit als ADLK ist für fest verbeamtete oder unbefristete Angestellte. In der Regel ist die Beschäftigung an einer Auslandsschule für drei Jahre, bis maximal sechs Jahre angesetzt.

Die Laufbahn der BPLK steht in der Regel für Lehrkräfte offen, die im Moment nicht fest angestellt sind, aber auch für verbeamtete und angestellte Lehrkräfte. Auch direkt nach dem Referendariat oder mit Master in Deutsch als Fremdsprache könnt ihr euch bewerben. Die Beschäftigung ist normalerweise für zwei Jahre, bis maximal sechs Jahre angesetzt.

Stellen für diese beiden Laufbahnen werden von der ZfA vermittelt. Die Bewerbung für ADLK und BPLK erfolgen beide in zweifacher Ausführung über den Dienstweg. Das heißt, euer Arbeitgeber bzw. Dienstherr (meistens also das Bundesland) muss euch für den Zeitraum freistellen und beurlauben lassen. Eure Bewerbung reicht ihr bei eurem Schulleiter ein, dieser gibt sie an die zuständige Heimatschulbehörde weiter, die dann die Bewerbung und ihre Zulässigkeit prüft. Sofern alle Voraussetzungen stimmen, werdet ihr in das Vermittlungsverfahren und in eine Datenbank für alle Bewerber:innen aufgenommen.

Zusätzlich zur schriftlichen Bewerbung meldet ihr euch online für die jeweiligen Wege im Bewerbungsportal des Bundesamtes für Auswärtige Angelegenheiten an und ladet dort eure Unterlagen hoch (BLPK, ALPK). Dort müsst ihr auch einen Personalbogen ausfüllen, den ihr dort herunterladen könnt. In diesem tragt ihr jegliche Informationen zu eurer Person, eurem Lehrberuf und eurer Schule ein. Habt ihr Wunschorte bzw. Orte, die für euch eher nicht in Frage kommen? Das könnt ihr in diesem Formular auch angeben. Generell soll eine weltweite Einsatzbereitschaft gewährleistet werden, ihr könnt aber zwei Einsatzgebiete ausschließen. Falls ihr eine:n Ehepartner:in und/oder Kinder habt, und diese mit euch mitkommen, sind im Formular auch Informationen über deren Beschäftigung und Gesundheitsstand zu geben.

Habt ihr die Bewerbungsunterlagen abgeschickt, werden diese geprüft. Bewerber:innen für die BLPK-Laufbahn, die nicht verbeamtet oder angestellt sind, müssen zusätzlich ein Auswahlverfahren absolvieren, um in die Datenbank zu kommen. Dieses besteht aus einem schriftlichen Test und einem Interview. Seid ihr erfolgreich in die Datenbank der ZfA aufgenommen worden, liegt es nun an den Schulleiter:innen der Auslandsschulen. Diese haben Zugriff auf die Datenbank und somit auf alle hinterlegten Bewerber:innen. Falls eure Bewerbung überzeugt, wird sich die Schule persönlich bei euch melden. Für bestimmte Schulen – vor allem für staatliche Schulen in z. B. Ost- und Mitteleuropa, vergibt die ZfA Stellen an Bewerber:innen.

Welche Unterlagen ihr für die Bewerbung benötigt, sowie viele weitere Informationen zur Bewerbung und den Einsatzgebieten findet ihr detailliert online für die Laufbahn ADLK und für die Laufbahn BPLK.

Die Tätigkeit LPLK ist eine Laufbahn für Verbeamtete oder Angestellte im Landesschuldienst, die Lehrbefähigung in Deutsch, Deutsch als Zweitsprache oder anderen modernen Fremdsprachen haben. Die Hauptaufgabe von Landesprogrammlehrkräften besteht darin, die Förderung und den Ausbau der deutschen Sprache als Fremdsprache im Ausland zu unterstützen. Als LPLK werdet ihr also hauptsächlich Deutsch bzw. Deutsch als Zweitsprache unterrichten. Die Bewerbung erfolgt über den Dienstweg, diesmal aber nicht über das ZfA, sondern über das Lehrerentsendeprogramm des Bundeslandes, in dem ihr angestellt seid. Ihr müsst euch also hierfür bei der zuständigen Behörde informieren. Mehr Informationen zur Bewerbung und den Einsatzgebieten für LPLK findet ihr hier.

Deutsche Auslandsschulen beschäftigen auch Lehrer:innen als sogenannte Ortslehrkräfte (OLK). Dies ist für Lehrkräfte mit einer deutschen Lehrbefähigung oder der eines anderen Landes. Unterschied zu den anderen genannten Wegen ist die Bewerbung, die diesmal direkt bei den Schulen von euch aus erfolgt. Alle verfügbaren Stellen werden hier aufgelistet, oder ihr schaut auf der Weltkarte des WDA nach. Die Dauer der Beschäftigung kann je nach Ausschreibung unterschiedlich sein. Zusätzlich zur direkten Bewerbung an den Schulen könnt ihr euch auch in die Datenbank des ZfA aufnehmen lassen, um dadurch von den Schulleiter:innen ausgewählt zu werden. Dann erhöhen sich eure Chancen nochmal, da sich dann die deutschen Auslandsschulen bei Interesse bei euch melden können. Das könnt ihr in den Bewerbungsformularen für ADLK und BPLK angeben. 

(Quelle: WDA)

Was ihr sonst noch beachten müsst

Fristen: Um euch für eine Auslandsstelle zu bewerben, müsst ihr jünger als 61 Jahre sein. Dann könnt ihr euch jederzeit für den Vermittlungsprozess der ZfA bewerben. Bei der LPLK-Laufbahn können je nach Bundesland Fristen entstehen, darüber müsst ihr euch dann beim jeweiligen Landesprogramm informieren. Auch bei der Planung solltet ihr euch früh genug Gedanken machen. Empfohlen wird, mindestens ein Jahr vorher mit der Planung anzufangen. Die Vorbereitung für Freistellung und Beurlaubung sollte ebenfalls rechtzeitig, am Besten so früh wie möglich, passieren. Es kann durchaus sein, dass es lange dauern wird, bis ihr für eine Schule per ZfA-Vermittlung ausgewählt werdet. Hier müsst ihr Geduld haben, denn natürlich kommt es immer auf eure Fächer und die Einsatzgebiete an, die ihr ausgewählt habt. Daher kann es Sinn machen, alle Einsatzgebiete offen zu lassen, um eure Chancen auf einen Platz zu erhöhen. 

Reisevorbereitung: Eine gute Vorbereitung ist das A und O für euren zukünftigen Auslandstrip. Solltet ihr an einer Schule angenommen sein, gibt es von der ZfA einen Beratungstag und einen Vorbereitungslehrgang, in denen zumindest einige finanzielle und organisatorische Fragen geklärt werden. Es ist aber natürlich unerlässlich, euch vorher auch kulturell und sprachlich gut vorzubereiten. Ihr solltet ausreichend Sprachkenntnisse  haben und euch mit den kulturellen Eigenheiten, Höflichkeitsformen und Gesetzen vertraut machen. Das Lernen der Sprache müsst ihr selbst in die Hand nehmen, hierfür bietet die ZfA keine Hilfe an. Auch das Thema Versicherungen, Wohnungssuche, Reise- und Transportmöglichkeiten, Pass und sonstiger Papierkram, der vorher erledigt werden muss, wird viel Zeit und Nerven kosten, daher solltet ihr euch damit auch so früh wie möglich auseinandersetzen. Eure Auslandsschule kann euch bei vielen dieser Fragen weiterhelfen und unterstützt häufig bei der Wohnungssuche. Sinnvoll ist, eine Checkliste anzulegen, damit ihr auch nichts vergesst. Hier habt ihr eine Liste mit ersten wichtigen Erledigungen, die vor einem Auslandstrip getätigt werden sollten. Generell ist es zu empfehlen, bereits früh Kontakt mit eurer Schule und dem Kollegium aufzunehmen, damit ihr es später einfacher habt, euch in die neue Umgebung einzuleben.

Gesundheitscheck: In bestimmten Einsatzgebieten ist ein Nachweis über eure gesundheitliche Eignung nötig, den ihr den Bewerbungsunterlagen beilegen müsst. Die sogenannte “Tropentauglichkeit” wird in der Regel von Ärzt:innen, die zusätzlich die Bezeichnung Tropenmedizin führen, durchgeführt. Dabei werdet ihr über die klimatischen und medizinischen Bedingungen des Reiseorts aufgeklärt. Außerdem wird im Rahmen einer allgemeinen Anamnese euer körperlicher Zustand festgestellt und Tests verordnet. Auch eine Auffrischung von Impfungen wird euch wahrscheinlich angeraten.

Fächer- und Lehrbedarf: Bedarf besteht hauptsächlich an Lehrkräften für die Sekundarstufe II. Besonders werden die Fächer Deutsch, auch als Zweitsprache, Fremdsprachen allgemein sowie Mint-Fächer, gesucht. Ihr habt aber auch mit anderen Fächerkombinationen und für andere Lehrämter Chancen auf einen Platz.

Vergütung: Lehrkräfte, die aus dem Inlandsschuldienst beurlaubt sind und als ADLK arbeiten, behalten ihre Inlandsvergütung bei und erhalten zusätzlich Pauschalen für die Besonderheiten des Auslandsschuldienstes. Das ist so auch größtenteils für die LPLK-Laufbahn. BPLK erhalten eine monatliche Zuwendungspauschale, während es je nach Standort der Auslandsschule möglicherweise auch ein Ortsgehalt gibt, das die Schule zahlt, an der ihr dann unterrichtet. Mehr zu den finanziellen Leistungen der ADLK- und BPLK-Laufbahn findet ihr hier. Ortslehrkräfte schließen ihren Arbeitsvertrag mit der ausländischen Schule, der die Einzelheiten, wie Gehalt, Reisekosten, sonstige Zuschüsse dementsprechend individuell geregelt. Außerdem bekommt ihr eine Mietzuwendung sowie die Reise- und Umzugskosten erstattet.

Ehepartner:in und Kinder: Falls ihr Kinder und/oder eine:n Partner:in mit ins Ausland nehmen wollt, gibt es ebenfalls einiges zu beachten. Falls der/die Partner:in ebenfalls Lehrkraft ist, kann er/sie sich ebenfalls beurlauben lassen und mit etwas Glück als Ortslehrkraft an der Schule arbeiten. Außerhalb der Schule ist die Jobsuche aber nur schwer möglich. Für schulpflichtige Kinder solltet ihr euch vorher informieren, ob sie an der Auslandsschule aufgenommen werden können, besonders im Hinblick auf die zu lernende Landessprache und die Anforderungen der Lerninhalte. Der Schulbesuch wird in der Regel von der ZfA bezahlt. Empfohlen wird der Auslandsaufenthalt auch eher für Personen ohne Kinder, bzw. für kleinere Kinder, die noch keine Schule in Deutschland besuchen. Hier bekommt ihr mehr Informationen zur Familienmitnahme.

Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, an einer Auslandsschule zu arbeiten? Schreibt es uns in die Kommentare.

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In einer Welt, die von rapide voranschreitenden technologischen Fortschritten und globalen Veränderungen geprägt ist, steht der Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit im Mittelpunkt. Die einleitenden Worte „Nach der Stein-, der Bronze- und der Eisenzeit haben wir jetzt die Plastikzeit“ aus der Dokumentation 'Plastic Planet' treffen den Nagel auf den Kopf und illustrieren eindringlich die epochalen Auswirkungen menschlichen Handelns auf unseren Planeten. Der Klimawandel, in seinen verschiedenen Facetten von der Erderwärmung bis hin zur Versauerung der Ozeane, ist nicht nur ein naturwissenschaftliches Phänomen, sondern auch ein soziales, politisches und ethisches Dilemma. Für euch als Lehrkräfte kann es daher spannend sein, das Bewusstsein bei euren Schüler:innen für diese Themen zu schaffen. In diesem Zusammenhang bieten Dokumentarfilme eine einzigartige Möglichkeit, komplexe Themen zugänglich zu machen und die individuelle Reflexion anzustoßen. Dafür haben wir euch vier fesselnde Dokus rausgesucht. Von der Plastikverschmutzung der Ozeane bis hin zur unerbittlichen Eskalation des Klimawandels — diese Filme bieten nicht nur einen Einblick in die drängenden Probleme unserer Welt, sondern auch eine dringende Aufforderung zum Handeln.

Before the Flood

(Quelle: RatPac Documentary Films)

Seid ihr bereit für eine Klima-Expedition mit Leo? "Before the Flood" ist weit mehr als nur eine Dokumentation über den Klimawandel. Produziert von Fisher Stevens und Leonardo DiCaprio, der auch als Erzähler auftritt, entführt uns der Film in eine Reise durch die bedrohten Landschaften unserer Welt und die Gedanken führender Experten auf diesem Gebiet. Mit einer Laufzeit von 96 Minuten entfaltet er eine fesselnde Erzählung über die gegenwärtigen und zukünftigen Folgen des Klimawandels.

Die Geschichte beginnt mit DiCaprios eindringlicher Rede vor den Vereinten Nationen, die den Auftakt zu einer Reise bildet, in der euch DiCaprio zu bedrohten Orten wie den eisigen Gefilden des Nordpols bis zu den von Überflutungen gefährdeten Küsten Miamis mitnimmt. Dabei wird der Klimawandel aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, indem er die Perspektiven von Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und betroffenen Gemeinschaften aus der ganzen Welt präsentiert. 

Was “Before the Flood” so besonders macht, ist der Fokus auf die Gerechtigkeitsdebatte im Film. Diskussionen über Energieverbrauch, Klimaschutzmaßnahmen und die Auswirkungen des westlichen Lebensstils auf Entwicklungsländer werden eindrücklich dargestellt. Der Appell zum Handeln hebt diese Dokumentation ebenfalls von anderen Vertretern ab. Der Film inspiriert nicht nur zum Nachdenken, sondern bietet konkrete Lösungsansätze und individuelle Handlungsmöglichkeiten. Von Interviews mit Elon Musk über klimafreundliche Mobilität bis hin zur Schlusszeremonie für das Pariser Klima-Abkommen, in der DiCaprio als Redner auftritt und sowohl Diplomaten als auch Zuschauer aufruft, die Welt zu erhalten, bietet "Before the Flood" einen Aufruf zur dringend benötigten Veränderung.

Der Film ist auf dem YouTube-Kanal von National Geographic kostenlos verfügbar.

Plastic Planet

(Quelle: Farbfilm Verleih)

In einer Welt, in der Kunststoff allgegenwärtig ist und unser tägliches Leben durchdringt, wirft der Kinodokumentarfilm "Plastic Planet" von Regisseur Werner Boote einen kritischen Blick auf die verheerenden Auswirkungen dieses Materials auf unsere Umwelt und unsere Gesundheit. Der Film, der durch Bootes persönliche Verbindung zu der Thematik eine besondere Intensität erhält, nimmt uns mit auf eine Reise von seiner Kindheit bis in die Gegenwart, um die weitreichenden Konsequenzen der Plastikproduktion und -verwendung zu erkunden.

Boote beginnt den Film mit einem Blick in seine eigene Familiengeschichte, insbesondere auf seinen Großvater, der als Geschäftsführer der deutschen Interplastik-Werke tätig war. Von dieser persönlichen Verbindung ausgehend begibt er sich auf eine Reise um die Welt, um Menschen in verschiedenen Lebenssituationen zu begegnen — von wohlhabenden Familien in Einfamilienhäusern bis hin zu denjenigen, die in einfachsten Verhältnissen in Entwicklungsländern leben. Dabei wird deutlich, wie weitreichend und universell das Problem der Plastikverschmutzung ist

Durch Interviews mit Expert:innen aus der Kunststoffindustrie und Wissenschaftler:innen, die die gesundheitlichen Risiken von Plastikzusätzen, insbesondere von Weichmachern, diskutieren, bietet der Film Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Kunststoffen und menschlicher Gesundheit.

Ein zentraler Schwerpunkt des Films liegt auf der Umweltverschmutzung durch Plastik. Boote zeigt eindrücklich, wie Kunststoffabfälle bis in die entlegensten Gebiete der Erde gelangen und dabei verheerende Auswirkungen auf die Ökosysteme haben. Doch "Plastic Planet" ist nicht nur eine Bestandsaufnahme der Probleme, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Boote stellt kritische Fragen, die uns alle angehen: Warum ändern wir unser Konsumverhalten nicht? Warum reagiert die Industrie nicht angemessen auf die Gefahren? Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren? Und vor allem, wer gewinnt dabei und wer verliert?

Den Film könnt ihr hier sehen und auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung findet ihr Ideen, wie ihr den Film in den Unterricht einbauen könnt. 

Tomorrow - Die Welt ist voller Lösungen

(Quelle: Pandora Film)

Die französische Schauspielerin Mélanie Laurent und Autor Cyril Dion  brechen in diesem Dokumentarfilm auf, um weltweit nach neuen und realistischen Lösungen gegen den Klimawandel zu suchen. Sie tauchen tief ein und besuchen Umweltschützer:innen, Wissenschaftler:innen und Klima-Organisationen, um deren Ansätze und Ideen zu erforschen. Ihr Ziel ist es, ein positives Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es für Nachhaltigkeit und Umweltschutz noch lange nicht zu spät ist.

Ausgangspunkt des Films ist eine beunruhigende Studie, die den Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren prognostiziert. Entschlossenheit statt Resignation ist dabei die Devise von Laurent und Dion. Sie erkennen, dass bestehende Ansätze nicht ausreichen, um breite Teile der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sie sich auf die Suche nach Menschen, die bereits erfolgreich nachhaltige Projekte initiiert haben.

Während ihrer Reisen in zehn Ländern erkunden sie verschiedene Bereiche wie Demokratie, Bildung, Ökonomie, Energie und Landwirtschaft. Dabei stoßen sie auf inspirierende Beispiele wie Kopenhagen, das bis 2025 „CO2-neutral“ werden will, oder die französische Überseeinsel Réunion, die bis 2025 ihren Eigenbedarf an Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken möchte. Diese Beispiele zeigen, dass eine bessere Zukunft möglich ist, wenn wir jetzt handeln. Der Film ist voller Hoffnung und regt zum Nachdenken über eigene Lösungsansätze an.

Ihr könnt den Film kostenlos bei YouTube sehen, jedoch auf französisch mit deutschen Untertiteln.

Eine unbequeme Wahrheit 

(Quelle: Paramount Pictures)

Im Jahr 2006 präsentierte der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore den Dokumentarfilm des Jahres, "Eine unbequeme Wahrheit". Der Film setzt sich intensiv mit den Herausforderungen der globalen Erwärmung auseinander und konfrontiert die Zuschauer:innen mit den dringenden Realitäten des Klimawandels.

In eindringlichen Präsentationen, die im Film zu sehen sind, vermittelt Al Gore wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Aspekte der globalen Erwärmung. Er zeigt auf, wie der Klimawandel bereits damals schon Überschwemmungen, Dürren, Hurrikane und Klimaflucht verursachte und wie diese Phänomene sich in Zukunft noch verschlimmern könnten. Gore stellt eine klare Botschaft heraus: Die globale Erwärmung ist keine ferne Bedrohung, sondern eine unmittelbare und reale Gefahr für unseren Planeten und unsere Gesellschaft.

Der Film räumt mit Mythen und Missverständnissen auf und überbringt eine dringliche Aufforderung zum Handeln. Gore argumentiert überzeugend dafür, dass wir jetzt handeln müssen, um die Erde zu retten. Jeder einzelne Mensch kann im täglichen Leben Veränderungen bewirken und so zu einem Teil der Lösung werden.

"Eine unbequeme Wahrheit" war für viele Menschen ein Weckruf, die sich bisher nicht intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandergesetzt haben. Obwohl "Eine unbequeme Wahrheit" vor knapp 15 Jahren veröffentlicht wurde, sind die Botschaften des Films heute relevanter denn je. Die bestehenden Herausforderungen des Klimawandels sind mittlerweile noch deutlicher zu erkennen, und Al Gores Warnungen erscheinen tragischerweise immer mehr bestätigt zu werden. Dennoch bietet der Film auch Hoffnung und zeigt auf, dass es möglich ist, die Klimakrise zu bekämpfen, wenn wir jetzt gemeinsam handeln.

Welche Dokus haben euch bewegt? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! 

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Die sogenannte Sexualaufklärung ist gerade im schulischen Kontext ein sehr emotionales Thema. Ein Knackpunkt ist hier das Gefühl des Kontrollverlusts einiger Eltern. Für Schulen ist es deshalb ein sensibler Bereich, wenn sie sich mit einem Angebot der sexuellen Informationsarbeit an Schüler:innen richten. Ein weiterer großer Punkt ist, dass solche Kurse an Schulen häufig von freien Trägern angeboten werden. Hierbei gibt es auch Organisationen, die zum Beispiel stark konservative bzw. religiös intendierte Inhalte vermitteln, die in vielen Punkten nicht an die Lebensrealität der Schüler:innen anknüpfen können und auch nicht den aktuellen wissenschaftlichen Stand abbilden können oder wollen. Aber auch bewährte Träger solcher Kurse halten zum Teil nicht mit der Entwicklung in der Gesellschaft Schritt. Bei Themen wie Geschlechtsidentitäten, die Rolle sozialer Medien bei der Sexualität oder Inklusion fehlt einigen Organisationen der Fokus oder die Kompetenz, diese zu vermitteln. 

Fünf ehemalige Mitglieder der Kölner Hochschulgruppe für inklusive sexuelle Bildung bilden gerade einen Verein, um hier Lücken zu schließen und ein sexualpädagogisches Angebot zu schaffen, das zeitgemäß und zielgruppengerecht auf junge Menschen zugeschnitten sein soll. 

Lehrer News hat das sich in Gründung befindende “Kölner Institut für sexuelle Selbstbestimmung” schriftlich interviewt, um herauszufinden, wo seine Gründungsmitglieder Eva, Lena, Tobi, Franzi und Anna Entwicklungspotenzial im sexualpädagogischen Bereich sehen. Das Interview hat Lehrer News in erster Linie mit Anna geführt.

Lehrer News: Mit welcher Intention gründet ihr euch gerade?

Kiss: Wir möchten in erster Linie einen Beitrag leisten, inklusionssensible, selbstbestimmte sexuelle Bildung, die auf der Anerkennung vielfältiger Lebensweisen beruht, in Köln zu institutionalisieren. Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, sowie Erwachsene jeden Alters mit verschiedenen Aufklärungsbedarfen und Herkunftsgeschichten sollen durch unsere Workshops gestärkt werden, selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können, die ihre Sexualität betreffen. Dabei ist uns ein bedürfnisorientierter Ansatz wichtig, der unsere

Adressat:innen dort abholt, wo sie gerade stehen. Unsere Vision ist es, langfristig eine Aus-, Fort-, und Weiterbildungsstätte für Multiplikator:innen zu werden, um Bildung zur sexuellen Selbstbestimmung flächendeckend zu ermöglichen. Damit wollen wir dazu beitragen, Bildungseinrichtungen und andere pädagogische Institutionen zu entlasten und als Orientierungshilfe für Lehrer:innen, Eltern und Heranwachsende auftreten.

Lehrer News: Wie erarbeitet ihr euer Konzept, das Grundlage für eure Arbeit sein soll?

Kiss: Wir alle haben an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln studiert. Leider sieht der Studienplan weder im Fachbereich Erziehungswissenschaft noch im Lehramtsstudium einen Raum für Sexuelle Bildung vor. Unsere Gruppe hat sich dann während des ehrenamtlichen Engagements in der Hochschulgruppe InseB (inklusive sexuelle Bildung für angehende Pädagog:innen) kennen- und lieben gelernt. InseB ist ein Zusammenschluss aus Studierenden, die unter fachlicher Anleitung sexualpädagogisch ausgebildet werden und Workshops an Schulen geben. Unser Konzept für die sexualpädagogische Arbeit basiert also auf den Prinzipien und Erfahrungen, die wir dort gesammelt haben. Wir legen großen Wert darauf, unser Konzept auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu erarbeiten. Gleichzeitig sind wir im Austausch mit anderen sexualpädagogisch arbeitenden Vereinen. Durch diesen Dialog können wir uns kontinuierlich reflektieren und weiterentwickeln. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen demokratische Werte, Bildung, Zugänglichkeit, Inklusion, Intersektionalität und eine machtkritische Perspektive. Unser Ansatz ist bedürfnisorientiert und partizipativ. Wir gehen davon aus, dass Kinder und Jugendliche bereits viel Wissen in sich tragen und helfen ihnen dabei, dieses zu artikulieren. Wir berücksichtigen verschiedene Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen. Unser Team besteht aus multiprofessionellen Fachleuten aus einem breiten pädagogischen Berufsspektrum. Die pädagogischen Perspektiven jedes einzelnen Mitglieds speisen sich aus Arbeitserfahrungen in verschiedenen Fachbereichen wie KiTa, Schule, Jugendhilfe, Geflüchtetenhilfe, Erwachsenenbildung und Heilpädagogik. Der Großteil von uns hat seine Abschlussarbeiten im Bereich der sexuellen Bildung verfasst. Diese praktischen und theoretischen Erfahrungen bilden eine solide Grundlage und einen prismatischen Blick für unsere Konzeptarbeit beim KISS. Wir streben trotzdem danach, uns weiter fortzubilden und haben den Anspruch, Konzepte zu entwickeln, die nicht nur fundiert und aktuell sind, sondern auch den vielfältigen Bedürfnissen unserer Zielgruppen gerecht werden.

Lehrer News: Es gibt ja bereits sexualpädagogische Angebote, warum braucht es euch zusätzlich?

Kiss: Zum einen gibt es ein strukturelles Problem: Der Bedarf ist höher als das Angebot. Wir haben schon jetzt vor unserer Vereinsgründung zahlreiche Anfragen von unterschiedlichen Institutionen. Das freut uns natürlich und zeigt, dass die Nachfrage unser Angebot rechtfertigt.

Zum Anderen decken bestehende Angebote oft die Vielfalt menschlicher Erfahrungen nicht vollständig ab. Viele Konzepte fokussieren sich auf ein heteronormatives und geschlechterbinäres Verständnis, was die Bedürfnisse von vielen Menschen vernachlässigt. Unser Ansatz in der sexuellen Bildung geht über die traditionellen Themen wie Verhütung, Geschlechtskrankheiten und penetrativen Sex hinaus. Wir verstehen Sexualpädagogik als eine ganzheitliche Bildung, die Sexualität als einen fließenden und integralen Bestandteil des Lebens betrachtet. Wir wollen eine Praxis etablieren, die (wenn möglich) geschlechtergetrennte Gruppen vermeidet und die Lebensrealitäten aller Menschen normalisiert. Dabei legen wir großen Wert darauf, nicht nur über Prävention zu informieren, sondern auch Themen wie Körperwahrnehmung, die Reflexion der eigenen Sexualität, Konsens, verschiedene Formen von Sexualität und Empowerment zu behandeln. Es ist uns wichtig, dass die Teilnehmenden lernen, eigene Entscheidungen zu treffen, die sich für sie richtig und gut anfühlen. Wir erkennen die Herausforderungen im hierarchischen Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schüler:innen, besonders bei der Notenvergabe. Als Externe umgehen wir diese Problematik, fördern schamfreien Austausch und erweitern unser Angebot für Erwachsene und Fachkräfte. Unser Ziel: eine inklusive, diversitätsbewusste und stärkende sexuelle Bildung, die einen offenen Dialog über Sexualität ermöglicht.

Lehrer News: Wie seht ihr den Status quo in der sexualpädagogischen Bildung in Deutschland?

Kiss: Bundesweit existieren bereits großartige Angebote im Bereich der sexuellen Bildung, wie beispielsweise die von BIKO Berlin. Diese Angebote sind wichtige Ressourcen, die jedoch nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass innerhalb der Schulen noch immer große Herausforderungen bestehen. Oft wird die Verantwortung für die sexuelle Aufklärung den Biologie-Lehrkräften übertragen, unabhängig davon, wie wohl sie sich mit diesem Thema fühlen. Besorgniserregend sind außerdem Gegenbewegungen aus dem rechtspopulistischen Spektrum, die versuchen, sexuelle Bildung an Schulen aufgrund vermeintlicher Frühsexualisierung zu unterbinden. Das ist besonders problematisch, da sexuelle Bildung in der Kindheit und Jugend eine fundamentale Rolle für die Entwicklung eines gesunden Selbstverständnisses und respektvollen Umgangs mit anderen spielt.

Lehrer News: Wo gibt es Defizite in der sexualpädagogischen Bildung, wie sie aktuell häufig angeboten wird?

Kiss: Neben der mangelnden Berücksichtigung von Diversität und Inklusion, einem überwiegenden Fokus auf heteronormative Narrative und einer unzureichenden Auseinandersetzung mit sexueller Vielfalt und Identität, sehen wir ein grundlegendes Problem in der begrenzten Zeit und der zu geringe Raum, der diesem wichtigen Thema in Schulen eingeräumt wird. Oft werden relevante Inhalte auf spätere Schuljahre verschoben, obwohl Kinder und Jugendliche bereits im jüngeren Alter Interesse und Bedarfe zeigen. Häufig beschränkt sich die sexuelle Aufklärung auf eine Unterrichtseinheit in der sechsten Klasse, was ja bei weitem nicht ausreicht. Zudem sind diese Einheiten meist geschlechtergetrennt, was eine Verbesonderung bestimmter Themen fördert und die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten ignoriert. In der Oberstufe besteht kaum noch Zugang zu sexueller Bildung. Die vorhandenen Angebote konzentrieren sich zu sehr auf Verhütungsinformationen, Geschlechtskrankheiten und Prävention, ohne die tatsächlichen Bedürfnisse und Fragen der Schüler:innen ausreichend zu adressieren.

Lehrer News: Was möchtet ihr konkret anders machen?

Kiss: An dieser Stelle führen wir am Besten mal ein paar Beispiele an, um zu illustrieren, wie wir unsere Arbeit gestalten und was uns dabei besonders am Herzen liegt. Unsere Methoden und Materialien spiegeln einen inklusionssensiblen Ansatz wider, indem wir “Vielfalt von der Vielfalt aus denken” anstatt sexuelle Identitäten, die von der Norm abweichen, additiv zu nennen. Das bedeutet, wenn wir von Familie sprechen, werden beispielsweise gleichgeschlechtliche Paare auf Karten abgebildet, ohne dass dies zusätzlich thematisiert wird. Zwei Mütter, die mit ihrem Kind zu sehen sind, werden genauso unkommentiert abgebildet wie eine Familie mit einem Vater und einer Mutter. Das Bild ist einfach da, ganz natürlich. Das ist für uns nur ein Weg, Vielfalt zu normalisieren. Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche sehen: Es gibt nicht nur eine Art von Familie. Außerdem legen wir zu Beginn unserer Workshops gemeinsam mit den Teilnehmenden eine verbindliche Sprachregelung fest. Dabei legen wir großen Wert auf eine diskriminierungs- und gendersensible Sprachverwendung, sind jedoch ebenso darauf bedacht, den Sprachgebrauch der Jugendlichen zu berücksichtigen. 

Was vielleicht banal klingt, aber nicht selbstverständlich ist: wir versuchen, die Workshops so zu gestalten, dass sie für alle interessant, altersgerecht und zugänglich sind. Das bedeutet unter Anderem, dass wir die Heranwachsenden mittels einer vorab aufgestellten anonymen Box fragen, was sie interessiert, und bauen diese Fragen in unsere Workshops ein. Diese Fragen sind erfrischend ehrlich und lebensnah. Beispielsweise wurde neulich auf einen Zettel geschrieben “Kann eine Oma Kinder kriegen?” oder “Wie rasiere ich mir den Po”? Diese anonymen Fragen haben den Vorteil, dass sich niemand vor allen mit einer Frage öffnen muss und trotzdem Orientierungshilfen bekommt.

Lehrer News: Von Kritiker:innen kommt ja immer mal wieder der Vorwurf, dass sexuelle Bildung Kinder und Jugendliche erst zu sexuellen Handlungen verführen würde. Wie entgegnet ihr solcher Kritik?

Kiss: Sexuelle Bildung ist ein umfassendes Konzept, das weit über den Aspekt des Geschlechtsverkehrs hinausgeht. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) liefern hierüber wissenschaftlich fundierte Informationen. Wir sind uns bewusst, dass das Thema besonders bei Eltern polarisiert, weil sie denken, dass ihre Kinder mit Themen der Erwachsenensexualität konfrontiert werden. Das ist leider ein Denkfehler, der im Zuge großer Besorgnis und Unwissenheit passiert, wenn über kindliche Sexualität gesprochen wird. Es ist wichtig, dass sexuelle Bildung bei Kindern nicht mit Erwachsenensexualität gleichgesetzt wird. Sexualität ist ein Teil der menschlichen Entwicklung von der Kindheit an. Körperempfinden, Bindung und Beziehungsgestaltung beginnen bereits zwischen dem ungeborenen Kind und den Bezugspersonen während der Schwangerschaft und ziehen sich auch nach der Geburt durch die ganze Phase der Kindheit. 

Durch das Offenlegen und Besprechen dieser Themenbereiche können wir Kinder unterstützen und ihnen helfen, ein positives Selbstbild zu entwickeln. Unser Hauptziel ist die Stärkung von Entscheidungskompetenzen, um Selbstbestimmtheit von Heranwachsenden zu fördern. Diese Fähigkeiten sind essentiell, nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für die Prävention von sexualisierter Gewalt. Kinder, die in der Lage sind, ihre Körperteile korrekt zu benennen, können später beispielsweise auch klarer kommunizieren, dass sie unangemessen berührt worden sind. Die Realität zeigt außerdem, dass Kinder und Jugendliche heute durch Medien und das Internet oft unfreiwillig mit sexuellen Inhalten konfrontiert werden. In einer Welt, in der Tabuisierung und Schamgefühle Unsicherheiten verstärken, ist es umso wichtiger, dass junge Menschen lernen, wie sie verantwortungsvoll mit Informationen umgehen und wo sie seriöse Beratungsangebote finden können. Die eingangs genannte Kritik weisen wir daher dank fundierter Forschung zurück.

Lehrer News: Könnt ihr mal konkret ein Beispiel zu einer Einheit beschreiben, wie ihr sie durchführt bzw. durchführen möchtet?

Kiss: Vor jedem Workshop in einer Schulklasse steht ein Gespräch mit den Lehrkräften, in dem Informationen über die Klassen in Erfahrung gebracht werden. Dabei geht es nicht nur um den Wissensstand, sondern auch um Dynamiken, besondere Vorkommnisse und Konflikte in der Klasse. Es ist Teil unseres Konzepts, flexible Angebote für die verschiedene Bedarfe zu konzipieren, und arbeiten daher dynamisch. Nachdem wir anfangs mit den Teilnehmer:innen die Umgangsregeln besprechen, die uns wichtig sind, führen wir anschließend häufig eine Einheit durch, um eine gemeinsame Sprache zu finden. In Kleingruppen notieren Teilnehmer:innen Begriffe zu Liebe, Sexualität, Körper und Beziehungen auf Plakaten, ohne Bewertung. Je mehr desto besser! Bei Anfangsschwierigkeiten helfen wir aus und flüstern beispielsweise Begriffe wie Knutschen, Brüste, oder Kondom zu, um die Hemmschwelle zu überwinden. Diese Methode ermöglicht Einblicke in Gruppendynamik und Wissensstand. Nach dem Brainstorming diskutieren wir im Plenum die gesammelten Begriffe, klären Unbekanntes und adressieren Gefühle, die bestimmte Wörter auslösen. Beleidigende oder diskriminierende Ausdrücke werden identifiziert, erklärt und ausgeschlossen. 

Andere Begriffe und Konzepte, die zum Beispiel die Selbstbezeichnung der eigenen Genitalien betrifft, können diskutiert werden. Wir diskutieren auch die korrekte Benennung von Genitalien, um anatomische Klarheit zu schaffen, und fordern dazu auf, übernommene Begriffe aus der Peer-Group kritisch zu reflektieren. Ziel ist eine gendersensible und diskriminierungsfreie Kommunikation. Bei Nachfragen besprechen wir auch diese in möglicher Kürze und nötiger Ausführlichkeit. Werden Begriffe wie Mumu, Schwanz und Arschloch aufgeschrieben benennen wir beispielsweise die Unterschiede von Vulva und Vagina, warum wir das Wort Scheide vermeiden und besprechen die neutralen Begriffe Penis, anal und ihre Konnotationen. Dies fördert eine auf Konsens basierende Verbindung und erleichtert den Dialog. Auch, wenn jeder Workshop anders ist, bietet diese Methode beginnend viele Einblicke in die Gruppendynamik und Vorkenntnisse, bespricht bereits viele inhaltliche Themen und fragt das Interesse und die Teilnahmebereitschaft der Teilnehmer:innen ab, weswegen wir sie für wertvoll erachten.

‍Lehrer News: Vielen Dank für die Antworten auf Fragen zu einem gesellschaftlich so wichtigen Thema!

Hinter dem sich derzeit gründenden Institut für sexuelle Selbstbestimmung stehen im Kern fünf Personen. Diese sollen hier nochmal kurz vorgestellt werden:

Eva Schulte ist Gründungsmitglied der Hochschulgruppe InseB (inklusive sexuelle Bildung für angehende Pädagog*innen), ehemalige Vorstandsvorsitzende sowie Finanzerin und leitet die Tutorien zur Vorbereitung der Studierenden auf die sexualpädagogischen Workshops. Im April beginnt sie ihr Masterstudium im Lehramt an der Universität zu Köln.
Franziska Kniott ist Gründungsmitglied und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Hochschulgruppe InseB. Sie hat ihren Bachelor in Erziehungswissenschaft und Philosophie absolviert, ist systemische Beraterin und studiert im Master Erziehungswissenschaft: Bildungstheorie und Gesellschaftsanalyse in Wuppertal. Die vergangenen sechs Monate hat sie als Sexualpädagogin bei pro familia Köln Chorweiler gearbeitet.
Lena Wegener ist ebenfalls Gründungsmitglied der Hochschulgruppe InseB. Sie studiert Erziehungswissenschaft im Bachelor an der Universität zu Köln und schreibt aktuell ihre Bachelorarbeit zum Thema: "Ansätze sexualpädagogischer Professionalisierung anhand von Perspektiven aus den Critical Whiteness Studies". Parallel dazu absolviert sie die Weiterbildung zur systemischen Beraterin und arbeitet für das DRK als Gewaltschutzkoordinatorin in einer Notunterkunft.
Tobias Lewkowicz war Mitglied der Hochschulgruppe InseB und hat dort sexualpädagogische Workshops in der Schule geleitet und Tutorien für Studierende angeboten. Er hat seinen Bachelor in Volkswirtschaftslehre mit sozialwissenschaftlicher Ausrichtung und zudem einen Bachelor in Erziehungswissenschaft absolviert. Seit seinem Abschluss arbeitet er als Koordinator für Pädagogische Qualitätsentwicklung in einer Kita in Köln.
Anna-Karina Vollmer ist Vorstandsvorsitzende der Hochschulgruppe InseB und leitet sexualpädagogische Workshops an Schulen. Sie hat ihren Bachelorabschluss in Erziehungswissenschaft und Medienkulturwissenschaft absolviert und steht vor ihrem Masterstudium in Erziehungswissenschaft und Intermedia an der Universität zu Köln. Ihr Schwerpunkt liegt in der medienpädagogischen Arbeit mit Schwerpunkt auf Pornografie. Ihre Bachelorarbeit hat sie über "Potenziale und Herausforderungen der systemischen Beratung im Kontext queerer Lebensweisen" geschrieben. Vor ihrem Studium hat sie eine Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin mit dem Schwerpunkt Traumaarbeit in Dortmund absolviert. Seit ihrem Ausbildungsabschluss hat sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie in der stationären Jugendhilfe u. A. mit Opfern sexuellen Missbrauchs gearbeitet.

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Das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache kann zweifellos eine Herausforderung sein. Der komplizierte Satzbau, die vielen Zeitformen und nicht zu vergessen die oft schwierige Aussprache und die langen Wörter können selbst den motiviertesten Lernenden verzweifeln lassen. Doch in der heutigen digitalen Ära bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Deutsch auf innovative und unterhaltsame Weise zu erlernen.

YouTube bietet dafür spannende Kanäle mit Videos, die von Grammatiklektionen bis hin zu kulturellen Einblicken für Lernende aller Niveaus und Interessen geeignet sind. Nachdem wir bereits eine Auswahl an Instagram-Kanälen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) vorgestellt haben, möchten wir euch nun einige YouTube-Kanäle zeigen, die ebenfalls für euren Unterricht nützlich sein können.

Lingster Academy

(Quelle: YouTube)

Auf dem Kanal Lingster Academy hilft Julia, die als Deutschdozentin an einer Universität arbeitet, auf effektive und freundliche Weise Deutsch als Zweitsprache zu vermitteln. Ihr Fokus ist dabei, bereits erlernte Grammatik weiter zu verbessern und den Wortschatz zu erweitern. Julias Videos sind nicht nur informativ, sondern auch visuell ansprechend gestaltet. Durch viele Einblendungen und Bilder werden selbst komplizierte Konzepte leicht verständlich, sodass Zuschauer:innen mühelos folgen und lernen können. Mit ihrer klaren und langsamen Aussprache sorgt Julia dafür, dass Jede:r problemlos mitkommt. Wer noch zusätzliche Hilfe braucht, kann Untertitel auf Deutsch und viele andere Sprachen einstellen.

Im Unterricht können die Videos als zusätzliche Lernmaterialien dienen, die ihr zu einer bestimmten Lerneinheit hinzunehmen könnt. Durch thematisch geordnete Playlists, zum Beispiel zu Grammatik, Vokabeln und Prüfungsvorbereitung, findet ihr genau die Inhalte, die ihr braucht. Wir empfehlen besonders ihre Grammatikvideos, die detailliert auf spezifische Themen, wie die verschiedenen Zeitformen oder den Satzbau, eingehen. Alle Videos kennzeichnet Julia mit dem entsprechenden Sprachniveau, beispielsweise B1/B2, sodass Lernende gezielt nach Inhalten suchen können, die ihrem aktuellen Kenntnisstand entsprechen. Dadurch habt ihr es als Lehrkraft auch einfacher, Lektionen zu finden, die dem Lernfortschritt eurer Klasse entsprechen.

Easy German

(Quelle: YouTube)

Easy German wurde von den deutschen Moderatoren Cari und Janusz gegründet. Ihr Ziel ist es, eine entspannte und authentische Umgebung zu schaffen, um Deutsch zu lernen, indem sie Gespräche mit Menschen auf der Straße führen. Sie reisen durch verschiedene Städte in Deutschland und sprechen mit Einheimischen über verschiedene Themen wie Kultur, Essen, Traditionen, Alltag und mehr. Die Interviews sind normalerweise ungezwungen und spontan, was den Zuschauer:innen die Möglichkeit gibt, natürliche Gespräche, häufig in Umgangssprache oder Dialekt, zu hören und gleichzeitig ihren Wortschatz und ihr Hörverständnis zu verbessern. Damit jeder folgen kann, werden immer deutsche und englische Untertitel eingeblendet. Die Videos sind hochwertig produziert und bekommen durch ihre sympathischen und lustigen Moderator:innen einen besonderen Charme. Zusätzlich zu den Straßeninterviews bietet der Kanal auch andere Arten von Inhalten an, darunter Grammatiklektionen und Live-Streams, in denen Zuschauer:innen direkt mit den Moderator:innen interagieren können. In den Lektionsvideos wird sehr langsam und deutlich gesprochen, womit diese auch für Anfänger:innen ideal sind.

Im Unterricht könnt ihr die Videos zum Beispiel als Hörverständnisübung abspielen und die Schüler:innen dann Fragen beantworten lassen. Oder ihr lasst eure Schüler:innen in Rollenspielen Situationen aus den Videos nachspielen, damit sie die Umgangssprache und verwendeten Ausdrücke selbst anwenden können. Wenn über kulturelle Themen gesprochen wird, könntet ihr dies zum Anlass nehmen, eure Schüler:innen nach ihren Erfahrungen und Meinungen zu fragen. Dank der Sortierung nach Sprachniveau in den Playlists findet ihr immer genau die passenden Videos für euren Unterricht.

Lingoni GERMAN

(Quelle: YouTube)

Bei Lingoni GERMAN erkundet Sprachcoach Jenny gemeinsam mit euch verschiedene alltägliche Situationen und zeigt dabei, welche Wörter, Ausdrücke und Redewendungen zum Einsatz kommen können. Dabei wiederholt sie die Sätze sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch, um sicherzustellen, dass man jeden Schritt versteht. Besonders empfehlenswert sind die Shorts des Kanals, die sich perfekt für den Einsatz im Unterricht eignen. In diesen kurzen Videos dreht sich alles um spezifische Ausdrücke, die in alltäglichen Dialogen unverzichtbar sind. Jenny wiederholt die Sätze deutlich und langsam, damit man sie leicht nachsprechen kann. Zum Beispiel wird gezeigt, wie auf Deutsch Freude ausdrückt wird oder wie man Komplimente macht und darauf reagiert.

Die Schüler:innen können hierbei selbst in Dialogen die Ausdrücke, die in den Shorts gezeigt werden, verwenden. So lernen sie nicht nur die korrekte Verwendung in Gesprächen, sondern auch den authentischen Gebrauch von Umgangssprache. Die Übungen auf diesem Kanal sind für Deutschlernende auf den Niveaus A1 bis B2 gedacht. Ihr findet für jedes Niveau praktische Playlists, damit ihr alle Videos eines Levels gleich zusammen habt.

Dein Sprachcoach

(Quelle: YouTube)

Dein Sprachcoach aka Maria kommt ursprünglich aus Russland und kam vor 14 Jahren nach Deutschland. Sie musste sich viel selbst beibringen und hilft auf ihrem YouTube-Kanal bei vielen Problemen, die das Deutschlernen so mit sich bringt. Als Nicht-Muttersprachlerin teilt sie nicht nur ihre eigenen Erfahrungen und ihre Probleme beim Erlernen der deutschen Sprache, wie der schwierigen Aussprache, sondern gibt auch wertvolle Einblicke und Insider-Tipps, wie sie Deutschland erlebt. Mit ihrer humorvollen, aber trotzdem verständlichen und informativen Art zeigt sie eine Vielzahl von “typisch” deutschen Situationen, vom Besuch beim Metzger über Vorstellungsgespräche bis hin zum Ausfüllen von Formularen. Ihre Videos haben deutsche Untertitel und werden durch hilfreiche Einblendungen der Wörter mit Lautschrift versehen.

Für den Unterricht lohnen sich die Inhalte zu dem Thema Leben in Deutschland, die ihr auf der gleichnamigen Playlist findet. Zu den Situationen werden Dialoge mit passenden Ausdrücken und Redewendungen eingesetzt, wodurch Umgangssprache gelernt und der Wortschatz erweitert wird. Diese eignen sich auch gut für Rollenspiele. Die Schüler:innen können die Szenen nachspielen und so praktisch anwenden, was sie gelernt haben. Auch zum Thema Aussprache bietet Maria viele Videos, die ihr in der passenden Playlist finden könnt. Von diesen könnt ihr einige Tipps für eure Schüler:innen mitnehmen, da Maria durch ihren Hintergrund einige Methoden entwickelt hat, um ihre eigene Aussprache zu verbessern. Im Unterricht könnt ihr durch die Videos Unterschiede in der Aussprache verdeutlichen und die Schüler:innen einzelne, je nach Sprachlevel, schwierige Wörter nachsprechen lassen, die auch Maria behandelt. Obwohl ihre Videos eher für fortgeschrittene Sprecher:innen geeignet sind, bietet sie auch Inhalte für ein niedrigeres Sprachniveau an, die entsprechend gekennzeichnet sind.

Kennt ihr noch mehr interessante Kanäle zum Deutsch lernen? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Manchmal sind Bilder in der Lage auszudrücken, was mit einfachen Worten nicht möglich ist. Durch eindrucksvolle visuelle Darstellungen können komplexe biologische Konzepte auf eine Weise veranschaulicht werden, die eure Schüler:innen besser verstehen und einprägen können als durch rein textbasierte Erklärungen. Filme können auch dazu beitragen, das Interesse der Schüler:innen zu wecken und sie zu motivieren, sich tiefer mit biologischen Themen auseinanderzusetzen. 

Auch im Biologieunterricht könnt ihr euch genau diese Möglichkeit zu Nutze machen. Deshalb stellen wir euch in diesem Artikel vier Filme vor, die nicht nur faszinierende Einblicke in die Natur und ihre Prozesse bieten, sondern auch Anreiz für Diskussionen sein können.

Es war einmal … das Leben

(Quelle: Studio Hamburg Enterprises GmbH)

"Es war einmal… das Leben" ist eine animierte französische Zeichentrickserie, die seit ihrer Entstehung im Jahr 1986 Generationen von Zuschauer:innen fasziniert. Die Reihe bietet eine unterhaltsame und lehrreiche Erkundung der komplexen Vorgänge im menschlichen Körper. Die Serie ist   Teil einer Reihe von "Es war einmal …"-Serien, die sich eher an jüngere Klassen richten.

In der Serie folgen wir den Abenteuern einer Gruppe von Jugendlichen, die durch den menschlichen Körper reisen und auf anthropomorphe Elemente der mikroskopischen Welt treffen. Dabei erleben sie Lebensvorgänge wie Essen, Stoffwechsel und Krankheiten auf humorvolle und einfache Weise. Die Protagonisten der Serie werden durch verschiedene Elemente des Immunsystems dargestellt, darunter weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die als weiße Polizisten agieren, und Fresszellen (Makrophagen), die als Fahrzeugs-Reinigungskolonne durch den Körper reisen. Die Serie erklärt daneben verschiedene Krankheiten auf liebenswürdige Weise, von Leukämie bis hin zu Bindehautentzündungen, wobei humorvolle Darstellungen und einfache Erklärungen verwendet werden, um auch schwierige  Konzepte verständlich zu machen. 

„Es war einmal … das Leben“ ist auf Netflix verfügbar, und einige Folgen könnt ihr auch auf YouTube finden.

GATTACA

(Quelle: Columbia Pictures Industries, Inc.)

Wenn ihr mit euren Schüler:innen mal etwas anderes ausprobieren wollt, ist der Film GATTACA vielleicht eine Idee für euch. GATTACA ist ein dystopischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1997, der sich mit Fragen der Genmanipulation und Bioethik auseinandersetzt. Der Film spielt in einer Zukunft, in der Menschen in zwei Kategorien eingeteilt werden: die genetisch perfekten "Retortenmenschen" und die "Invaliden" mit genetischen Defekten. Der Protagonist Vincent Freeman, ein "Invalid", träumt davon, seine genetischen Einschränkungen zu überwinden und seinen Traum zu verwirklichen, zum Saturnmond Titan zu reisen.

GATTACA bietet eine Möglichkeit, ethische Fragen im Zusammenhang mit Genmanipulation und Gentechnik zu diskutieren. Der Film zeigt, wie die Gesellschaft Menschen aufgrund ihrer genetischen Merkmale beurteilt und diskriminiert. Darüber hinaus verdeutlicht er die potenziellen Konsequenzen und Herausforderungen einer Gesellschaft, in der genetische Perfektion angestrebt wird. Im Biologieunterricht kann "GATTACA" als Einführung in Themen Genetik, Evolution oder Bioethik dienen. Durch die Diskussion von Szenarien aus dem Film können eure Schüler:innen ein besseres Verständnis für die ethischen Implikationen von Genmanipulation und die möglichen Auswirkungen auf die Gesellschaft entwickeln.

Unsere Erde

(Quelle: BBC)

Die Reise in der Dokumentation „Unsere Erde“ beginnt 1.200 km südlich des Nordpols im März, wenn die Polarnacht endet. Eine Eisbärenmutter verlässt ihre Höhle mit ihren Jungen, während ein Männchen auf den schmelzenden Eisschollen nach Nahrung sucht. Von dort aus begleiten wir die Wölfen durch die Tundra, wo sie den riesigen Karibu-Herden folgen, und begeben uns in die Taiga, Heimat von Luchsen und dem extrem seltenen Amurleopard. „Unsere Erde“ ist ein faszinierender Dokumentarfilm, der die Vielfalt der Lebensräume auf unserem Planeten durch beeindruckende Aufnahmen einfängt und Umweltprobleme beleuchtet. 

Für euren Biologieunterricht eignet sich "Unsere Erde", da eure Schüler:innen nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt verschiedener Ökosysteme kennenlernen, sondern auch die Wechselwirkungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt verstehen. Die beeindruckenden Darstellungen ermöglichen es, biologische Konzepte wie Anpassungen, Nahrungsketten, Lebenszyklen und ökologische Zusammenhänge auf lebendige und anschauliche Weise zu erforschen.

Sehen könnt ihr diese Doku bei den gängigen Streaming-Diensten oder auf DVD.

Mein Lehrer, der Krake

(Quelle: Netflix, Tom Foster)

Craig Foster hat acht Jahre lang die seltene Tierwelt vor der Küste Südafrikas erforscht und durch seine täglichen Beobachtungen eines wilden Tintenfischs in einem Kelpwald eine enge Bindung zu diesem Tier entwickelt. Diese bewegende Geschichte könnt ihr in der Dokumentation „Mein Lehrer, der Krake“ sehen, die mit eindrucksvollen Aufnahmen die Wunder, aber auch die Brutalität der Natur in dieser faszinierenden Unterwasserwelt zeigt.

Für den Biologieunterricht bietet "Mein Lehrer, der Krake" eine Möglichkeit, die faszinierende Welt unter der Meeresoberfläche zu erkunden. Eure Schüler:innen können nicht nur Einblicke in die Vielfalt und das Verhalten der Meeresbewohner gewinnen, sondern auch Erkenntnisse über die Anpassungsfähigkeit und Intelligenz von Tieren sammeln. Die Beobachtungen von Foster zeigen, wie der Tintenfisch Einfallsreichtum und schnellen Witz zeigt, was auf eine hoch entwickelte Intelligenz hinweist. "Mein Lehrer, der Krake" ist eine inspirierende Geschichte über die Beziehung zwischen Mensch und Tier und eine Lehrstunde über die Bedeutung des Respekts und des Schutzes unserer Ozeane. 

Welche Filme zeigt ihr gerne im Biologieunterricht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Dobry dźeń! – Nah, erkennt ihr die Sprache? Falls ihr an Tschechisch oder Polnisch dachtet, liegt ihr gar nicht so falsch. Sorbisch ist allerdings eine eigene Sprache, die zu den autochthonen Minderheitensprachen in Deutschland gehört. Verwandt ist sie mit anderen slawischen Sprachen wie Tschechisch, Polnisch und Slowakisch. Der Fortbestand dieser einzigartigen Sprache und damit auch der ganzen sorbischen Kultur ist allerdings gefährdet. Immer weniger Menschen haben Sorbisch als ihre Muttersprache und an Schulen wird das Vermitteln der sorbischen Sprache durch Probleme wie den Lehrkräftemangel zunehmend schwieriger. Zum Tag der Muttersprache wollen wir einen Blick auf die sorbische Sprache werfen, wie und wo sie heute noch gesprochen wird und wie versucht wird, diese besondere Sprache mit all ihrer Geschichte und Kultur an die nächsten Generationen weiterzugeben und zu bewahren.

Wo kommt die Sprache her?

Sorben gehören zur slawischen Völkergemeinschaft. Vor rund 1.500 Jahren kamen slawische Stämme im Zuge der slawischen Völkerwanderung nach Mitteleuropa und besiedelten unter anderem den gesamten heutigen Osten Deutschlands. Die heutigen Sorben sind die Nachfahren der Stämme der Lusitzi und Milzener, die sich vor allem im Gebiet der Niederlausitz bzw. der Oberlausitz niederließen. Über Jahrhunderte hinweg haben die Sorben es geschafft, ihre Sprache und Kultur zu bewahren. Und das, obwohl sie in ihrer Vergangenheit viele Hindernisse überwinden mussten. Im 10. Jahrhundert verringerte sich durch Germanisierung, also die Verbreitung der germanischen Kultur und Sprache, das Siedlungsgebiet der Sorben erheblich. Darunter litt auch die Sprache, die durch viele Einwanderer aus anderen Gebieten immer weniger gesprochen wurde. Auch in der Weimarer Republik und im Dritten Reich wurde die sorbische Bevölkerung durch Sprachverbote und Einschränkungen öffentlicher sorbischer Veranstaltungen, wie Gottesdienste und Vereine, weiter zurückgedrängt. In der DDR wurde die Eigenständigkeit der Sorben im kulturellen, schulischen und wissenschaftlichen Bereich dann wieder gefördert, z.B. durch zweisprachige Orts- und Straßenschilder. Die Industrialisierung in der Lausitz führte jedoch zu vielen deutschsprachigen Zuwanderern, wodurch die Sorben in der Region bald in der Minderheit waren. Seit der deutschen Wiedervereinigung gewährleisten das brandenburgische Sorben/Wenden-Gesetz von 1994 sowie das sächsische Sorbengesetz von 1999 dem sorbischen Volk und ihrer Kultur einen besonderen Schutz und Förderung.

Die sorbische Sprache heute 

Heute leben die Sorben ausschließlich in der Oberlausitz (Sachsen) und der Niederlausitz (Brandenburg). Es gibt noch etwa 50.000 bis 60.000 Angehörige des sorbischen Volkes, davon leben ein Drittel in Brandenburg und zwei Drittel in Sachsen. Neben dem Begriff “Sorben” wird manchmal noch der Begriff “Wenden” als Bezeichnung verwendet. Dieser geht auf römische Geschichtsschreiber zurück, die unbekannte Stämme im Osten mit dem Begriff “Veneti“ bezeichneten, woraus später im Deutschen der Begriff “Wenden“ wurde. In der Oberlausitz wird der Begriff eher als abwertend befunden und wird nur selten als Selbstbezeichnung gebraucht. Sich selbst nennen Sorben in ihrer Muttersprache lieber “Serby”. 

Es gibt zwei sorbische Sprachen: Obersorbisch (hornjoserbšćina) und Niedersorbisch (dolnoserbšćina), mit vielen Dialekten. Die Grenze der Sprachgebiete verläuft etwa an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Das Sorbische gehört zu den westslawischen Sprachen und wird von rund 20.000 bis 30.000 Sorben noch aktiv gesprochen. Das Obersorbische ist dem Tschechischen und Slowakischen näher, während das Niedersorbische dem Polnischen ähnlicher ist. Wobei das Obersorbische von viel mehr Menschen noch aktiv gesprochen wird. In der Niederlausitz wird Niedersorbisch als “Sorbisch/Wendisch” bezeichnet, da dort der deutsche Name “Sorbsich” von der älteren Bevölkerung eher abgelehnt wird und “Wendisch” mehr Gebrauch findet.

(Quelle: Wiki Commons)

In der Lausitz ist das Sorbische aus dem Alltag nicht wegzudenken. Straßenschilder, Gebäudeschriftzüge und Tafeln sind in der Regel zweisprachig auf Deutsch und Sorbisch. Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der sorbischen Kultur. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) produziert mit einem Team von über 30 Mitarbeiter:innen aus dem MDR-Studio in Bautzen ein obersorbisches Radio- und Fernsehprogramm. Das Radio Berlin-Brandenburg (RBB) sendet wöchentlich elfeinhalb Stunden lang ein niedersorbisches Radioprogramm aus dem RBB-Studio Cottbus. Auch im Fernsehen wird einmal im Monat für 30 Minuten die sorbische Nachrichtensendung "Wuhladko", was so viel heißt wie “Ausblick”, gezeigt. 

Die sorbische Sprache ist gefährdet

Seit 1999 werden das Obersorbische und das Niedersorbische offiziell als eigenständige Sprachen anerkannt, dank der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen. Trotzdem gelten die Sprachen als gefährdete Sprache (Obersorbisch) und als ernsthaft gefährdete Sprache (Niedersorbisch). Niedersorbisch ist eine der bedrohtesten Sprachen in der EU und steht kurz vor dem Aussterben. Im Alltag wird dem Sorbischen immer weniger Bedeutung zugeschrieben. Selbst in Regionen, in denen überwiegend Sorben leben, würde vieles nur auf Deutsch sein, wie Julian Nitzsche, Mitglied im Rat für sorbische Angelegenheiten, letztes Jahr vor dem Sächsischen Landtag betonte. Er fordert mehr Repräsentation, auch in anderen alltäglichen Situationen, wie Bahndurchsagen, Hinweisschildern und Behörden. Nicht zuletzt, weil es dadurch auch einfacher wäre, jungen Menschen die Relevanz der Sprache zu vermitteln. Besonders in den Medien sei eine Repräsentation wichtig. Die jetzigen Programme sieht er als zu wenig an.

Auch das Problem des Lehrkräftemangels ist an sorbischsprachigen Schulen zu spüren. Zwar wird versucht, Lehrkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, jedoch müsse die Attraktivität des Berufs hier gesteigert werden, wie Petra Čagalj Sejdi (Bündnis 90/Die Grünen) vor dem sächsischen Landtag plädiert. Besonders die bürokratischen Hürden würden verhindern, dass Lehrkräfte an sorbische Schulen kämen, so Čagalj Sejdi. Auch die Landesregierung müsse mehr für die Unterstützung der Sprache, aber auch der Kultur als Ganzes tun. Sie sei auch Teil der sächsischen Kultur und würde diese bereichern. Čagalj Sejdi fordert deshalb eine Ausweitung der Förderung über das Siedlungsgebiet hinaus, da viele Sorben auch in Großstädten wie Leipzig, Dresden oder Chemnitz wohnen.

Sorbisch in der Schule

Umso wichtiger sind Verbände und Organisationen, die sich für die Weiterführung und Verbreitung der sorbischen Sprache engagieren. 1998 hat der Sorbische Schulverein e. V. (SVV), der unter dem Dachverband Domowina agiert, das Projekt WITAJ (sorbisch für Willkommen) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, von der KITA bis zum Abitur eine zweisprachige Erziehung und Bildung zu ermöglichen. Dafür stellt das Programm Unterrichtsmaterialien sowie Lernkonzepte bereit und fördert Konzepte für den Erhalt der sorbischen Sprache und Kultur. Das Projekt hat zwei Sprachzentren eröffnet, eines in Bautzen für Obersorbisch und eines in Cottbus für Niedersorbisch.

Die Erlernung und Förderung der Sprache, sowohl für Muttersprachler als auch für sorbische Familien ohne Sprachkenntnisse, ist sogar im Gesetz der Länder festgehalten. Nach §5 des Brandenburgischen Schulgesetz und im sächsischen Schulgesetz nach §2 muss Kindern, die oder deren Eltern es wünschen, die sorbische Sprache zu erlernen, die Möglichkeit dafür gegeben werden und Fächer zweisprachig oder ganz in Sorbisch angeboten werden.

(Quelle: Witaj - Sprachzentrum)

Im sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens sind daher Schulen mit zweisprachigem Unterricht ganz normal, also in denen sowohl auf Deutsch als auch auf Sorbisch unterrichtet wird. Daneben gibt es auch Schulen, an denen Sorbisch als Zweitsprache gelehrt wird. Manchmal werden ausgewählte Fächer sogar von zwei Lehrkräften unterrichtet. Das Projekt WITAJ hat dafür das Konzept 2plus, also “2” für die Sprachen Deutsch und Sorbisch und “plus” für weitere Fremdsprachen, entwickelt. Dabei sollen Schüler:innen nicht nur besser das Sprechen und Schreiben beider Sprachen lernen, sondern durch das deutsch-sorbisch geprägte Schulleben auch Toleranz und Verständnis gegenüber anderen Kulturen erfahren. Das wird in Sachsen an neun Grundschulen, sechs Oberschulen und einem Gymnasium gelehrt. Außerdem stehen in allen sächsischen Schulen sorbische Kultur und Geschichte auf dem Lehrplan. Auch schon in der Kita soll die Zweisprachigkeit gefördert werden, indem die Kinder sorbische Kitas, die ebenfalls von der Witaj eingeführt wurden, besuchen. Dadurch kommen die Schüler:innen früh intensiv mit Mehrsprachigkeit in Kontakt.

Auch im Siedlungsgebiet der Niederlausitz in Brandenburg fördert das Witaj mit dem Sprachzentrum in Cottbus den zweisprachigen Unterricht. An sechs Grundschulen, einer Oberschule und einem Gymnasium wird neben dem Deutschen teilweise oder vollständig in mindestens zwei Fächern auf Sorbisch/Wendisch gelernt. Auch hier wird in vielen Schulen außerhalb des Sprachgebiets Sorbisch/Wendisch als Fremdsprache und in Arbeitsgemeinschaften angeboten.

Beide Sprachzentren bieten in Bautzen und Cottbus auch sorbische Internate, in denen Kinder von der 5. bis zur 12. Klasse in einem sorbischen Umfeld lernen und leben können. Da die sorbischen Gymnasien nur in Innenstädten vorhanden sind, und viele Sorben in ländlichen Gegenden leben, sollen die Internate ein Zuhause bieten, in denen Schüler:innen das Sorbische in einem natürlichen Umfeld erleben können. Das Internat bietet auch Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen, damit die Schüler:innen aktiv in der sorbischen Gemeinschaft mitwirken und die Traditionen erfahren können.

Um eine gute Vermittlung der sorbischen Sprache zu gewährleisten, gibt es an der Universität Leipzig sogar den Studiengang Sorabistik. Er bildet nicht nur Lehrer:innen aus, sondern bringt auch Expert:innen für sorbische Kultur und Geschichte hervor. Diese Fachkräfte sind in verschiedenen Bereichen unverzichtbar. In sorbischen Medien können sie dazu beitragen, dass die Sprache präsent bleibt und neue Generationen von Sorbischsprachigen inspiriert. In Museen und Forschungsinstituten sorgen sie dafür, das kulturelle Erbe der Sorben zu bewahren und zu erforschen. Zudem können sie in sorbischen Organisationen und Behörden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Interessen der sorbischen Gemeinschaft zu vertreten und den Erhalt der Sprache auf politischer Ebene zu unterstützen. Dadurch wird der Erhalt der Sprache gesichert, was letztendlich entscheidend ist, um die gesamte Kultur und Identität der sorbischen Bevölkerung zu bewahren.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dem Sorbischen gemacht oder sprecht vielleicht selbst Sorbisch? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Neunzig Prozent der deutschen Lehrkräfte geben laut dem deutschen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung an, dass ihr Kollegium hoch belastet ist, 2/3 leiden an körperlicher Erschöpfung und rund die Hälfte gibt stressbedingten Folgeerkrankungen an, die sich aufgrund von Überbelastung und Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ergeben. Bereits seit vielen Jahren ist bekannt, dass LehrerInnen überdurchschnittlich oft – im Schnitt jede/r Zweite einmal während seiner Dienstzeit – an Burnout erkranken. Dazu kommen eine Reihe weiterer stressbedingter Folgeerkrankungen, wie Depressionen, Migräne, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Verdauungsbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 2/3 der Lehrkräfte sieht auch die psychische Gesundheit der Schüler:innen gefährdet.

Dennoch wird das System nicht entlastet sondern zusätzlich belastet: Coronareglements, Umstellung von G8 auf G9, Lehrermangel, Verwaltungsaufgaben, Inklusion und die zunehmenden Klassengrößen führen dazu, dass in Vollzeit arbeitende Lehrkräfte weit über 40 Wochenstunden arbeiten, um alle Aufgaben neben ihrem Kerngeschäft, dem Unterricht, zu bewältigen. Ein Dauerzustand der krank macht.

Die aktuell besorgniserregende Kündigungswelle der Lehrkräfte in NRW und vor allem im Ruhrgebiet, das durch Lehrermangel und ein anspruchsvolles soziales Milieu gekennzeichnet ist, ist auf diese Überbelastung zurückzuführen. Dieser Kausalzusammenhang wird von der NRW- Schulministerin Dorothee Feller (CDU) dahingehend negiert, dass dies eine unbedenkliche Entwicklung sei, die sich mit der sich verändernden Arbeitsmentalität der jungen Erwachsenen begründen ließe.

Infolge dieser und ähnlicher Reaktionen aus der Bildungspolitik, wie auch der von Andreas Schleicher angesichts der PISA-Ergebnisse, ist eine zeitnahe Entlastung der Lehrkräfte und eine Verbesserung der Schulorganisationsstrukturen, z.B. durch zusätzliche Sozialarbeiter, AlltagshelferInnen, Verwaltungskräften oder stoffreduzierte Lehrpläne nicht zu erwarten. Anstelle von Lösungsansätzen zur Entlastung, möchte man die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung beschränken und verpflichten, weitere Inhalte zusätzlich zur Fakultas zu unterrichten, um den Lehrermangel auszugleichen. Ein Zeichen, das im Lichte der aktuellen Kündigungswelle sehr bedenklich wirkt, will man den Lehrermangel nicht zukünftig noch verstärken.

Wenn sich das System nur schleppend zugunsten der Lehrkräfte weiterentwickelt, stellt sich die Frage, wie Lehrkräfte weiterhin gesund und motiviert ihrer Berufung nachgehen können, ohne zum Systemaussteiger werden zu müssen, um sich vor Stress, Druck und Folgeerkrankungen zu schützen.

Eine Ansatz, um zumindest die zukünftigen Lehrkräfte zu schützen, wäre die Erweiterung des Curriculums in der Lehrerausbildung. Die Lehrergesundheit sollte stärker in den Fokus gerückt werden und die LehramtsanwärterInnen mit Hilfe geeigneter Konzepte zu Stressmanagement und Resilienz vorbereitet werden, um selbst gesund zu bleiben, als Schülervorbild gesundheitsorientiert handeln zu können und schulintern Verbesserungen initiieren zu können. Anbieten würden sich die Kernseminare in der Lehrerausbildung, die diese Themen aktuell nur oberflächlich integrieren.

Weiterhin gibt es eine Bandbreite an Fortbildungen zur Förderung der Lehrergesundheit, die über verschiedene Bildungsportale wie z.B. dem Bildungsportal NRW gebucht werden können. Inhaltlich geht es hier um Zeitmanagement, Resilienz, Achtsamkeit oder Salutogenese. Ansätze, die auf der Verhaltensebene ihre stressreduzierende Wirkung entfalten und nicht auf eine Verhältnisveränderung – im Sinne der Veränderung des Bildungssystems – angewiesen sind. So kann jede Lehrkraft an individuellen Stressfaktoren arbeiten und Stress resilienter entgegentreten. Nichtsdestotrotz bedarf es auch hier einem persönlichen Zeitinvestment oder einer Genehmigung, wenn die Fortbildung während der Arbeitszeit stattfinden soll.

Ein weiteres innovatives Konzept, das aktuell als schulinterne Fortbildung angeboten wird, verbindet die Verhaltens- und Verhältnisebene, um Stress ganzheitlich zu lösen. Während Achtsamkeits- oder Resilienztraining sich im Kern mit dem Individuum und der Verhaltensebene beschäftigen und aus einem bestimmten Blickwinkel auf Stress schauen, kombiniert der 4-Schritte-Plan von Stress/Less alle Ebenen des Stressmanagements: Mindset, Embodiment, Networking und Structure.

Mit Hilfe einer Eingangsdiagnose wird dieses Konzept an das jeweilige Kollegium (oder die Schülerschaft) und individuelle sowie schulinterne Stressfaktoren angepasst und über den 4-Schritte-Plan persönliche Resilienz, Selbstfürsorge und ein kollektives gesundheitsorientiertes Growth Mindset aufgebaut, das die Basis bildet für die Veränderung schulinterner (Organisations)Strukturen, Rückzugsorte- und Zeiten sowie Networkingstrategien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und auch Abgrenzung. Ebenfalls kann es genutzt werden, um gesundheitsorientierte Schülerprojekte zu konzipieren, die von Lehrpersonen als Multiplikatoren umgesetzt werden. Ein individueller und ganzheitlicher (Schul)Weg hin zu mehr Zufriedenheit, Gesundheit und Erfolg im Lehrberuf.

Es bedarf aufgrund der langwierigen Veränderungsprozesse des Schulsystems und der fragwürdigen Einstellung der Bildungspolitik weiterhin viel Eigenengagement, um im Lehrberuf seine Berufung zu finden und dort zufrieden, gesund und erfolgreich zu bestehen. Aber es ist auch genau dieses Engagement, das von den Lehrkräften an die nächste Generation weitergegeben wird, um Gesellschaft, Bildung und Politik zu verändern.

Ein Gasteitrag von Janine Heisterman.

Unsere Autorin unterrichtet Biologie, Pädagogik und Sport am städtischen Einstein Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück. Seit sechs Jahren gibt sie dort einen zweijährigen Wahlpflichtkurs für die Mittelstufe zu gesundheitlichen Themen wie Stress, Achtsamkeit, Salutogenese, Entspannungsmethoden uvm.

Das Thema Gesundheitsmanagement auf Lehrer- und Schülerseite liegt ihr besonders am Herzen, weshalb sie eine Reihe Fortbildungen und zwei halbjährige Seminare zu den Themen Lehrer:innengesundheit, Psychomotorik, Salutogenese, Achtsamkeit, Stimmschulung, Bewegung macht Schule, gute gesunde Schule und myofasziales Taping besucht hat.

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Kommt ihr aus Baden-Württemberg und plant Lehramt zu studieren, habt aber noch keine richtige Idee, was ihr für Möglichkeiten habt? Wir wollen euch das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg vorstellen, wo ihr die in Deutschland einzigartigen pädagogischen Hochschulen besuchen könnt. Nachdem wir zuvor das Lehramtsstudium in Bayern unter die Lupe genommen haben, wollen wir euch in diesem Artikel Orientierungshilfe für Baden-Württemberg bieten. Welche Lehrämter und Unis gibt es und wie steht es im Südwesten um eure Zukunftschancen als Lehrkraft aus?

Seid ihr für den Beruf geeignet? Testet euch selbst!

Bevor ihr ein Lehramtsstudium beginnen könnt, müsst ihr eine Art Eignungstest abschließen, den Lehrerorientierungstest (Tour 1: „Soll ich ein Lehrerstudium beginnen?“). Die Teilnahmebescheinigung könnt ihr euch am Ende des Test herunterladen und müsst diese bei der Bewerbung für ein Lehramtsstudium vorlegen. Ihr seid euch noch nicht sicher, ob ihr für den Lehrer:innenberuf geeignet seid? Dann lohnt sich der Test ebenfalls. Er stellt Fragen zu euren Interessen, Charaktereigenschaften und Vorerfahrungen mit Kindern und prüft so, ob ihr günstige Voraussetzungen für den Beruf mitbringt. Außerdem gibt er euch Informationen über die Tätigkeit von Lehrer:innen.

Die gleiche Seite bietet euch außerdem Tests zur “Selbsterkundung”. Auch hier könnt ihr eure Interessen, Erfahrungen und Wünsche für den Beruf reflektieren. Natürlich dienen diese Tests nicht dazu, eure endgültige Eignung zum Lehrerberuf zu bestimmen. Sie können euch aber eine erste Hilfe sein, um euch damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet, Lehrer:in zu sein und inwiefern eure persönliche Art dazu passt.

Die verschiedenen Lehramtstypen

Die Wahl des Lehramts ist eine der wichtigsten Entscheidungen in eurer Lehrkraftlaufbahn. Ihr habt fünf mögliche Lehrämter zur Auswahl: Grundschule, Sekundarstufe 1, Gymnasium, Sonderpädagogik und das höhere Lehramt an beruflichen Schulen. Die Sekundarstufe 1 umfasst die Werkreal-, Haupt- und Realschule. Das Grundschullehramt hat eine Regelstudienzeit von acht Semestern, die restlichen können in jeweils zehn Semestern abgeschlossen werden.

In den allgemeinen Schularten, also Grundschule, Sekundarstufe 1 und Gymnasium, werdet ihr in Bildungswissenschaften, schulpraktischen Studien und euren zwei gewählten Fächern ausgebildet. Im Grundschullehramt müsst ihr zwingend entweder Deutsch oder Mathe wählen, da ihr dort später als Klassenlehrer eingesetzt werdet.

Das Berufsschullehramt bietet euch in Baden-Württemberg drei Bereiche an, in denen ihr studieren könnt: Gewerbliche Schulen, kaufmännische Schulen und sozialpädagogische, pflegerische, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Schulen. Welche berufliche Fachrichtung jeweils angeboten wird und an welchen Unis ihr was studieren könnt, könnt ihr hier nachschauen.

Im Sonderpädagogiklehramt habt ihr sowohl das grundbildende Fach Deutsch oder Mathe aus dem Grundschullehramt, ein Fach aus dem Sekundarstufenlehramt sowie  sonderpädagogische Grundlagen und Fachrichtungen. Euch stehen hier mehrere zur Auswahl, von denen ihr zwei wählen könnt. Welche es gibt, könnt ihr hier nachschauen.

Für welche Schulart ihr euch am Ende entscheidet, hängt davon ab, welche Altersgruppe ihr unterrichten wollt und was am Ende euer Ziel als Lehrer:in sein soll. Außerdem seid ihr später nicht gezwungen, auch im studierten Lehramt zu unterrichten. In Baden-Württemberg ist es beispielsweise für Gymnasiallehrer:innen möglich, unter bestimmten Umständen, auch für Sekundarstufe 1 bzw. Grundschule eingesetzt zu werden. Dazu benötigen sie eine Zusatzqualifizierung, die schulbegleitend durchgeführt wird.

Für alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Lehramtsarten findet ihr hier ausführliche Merkblätter.

Fächerkombination

Welche Fächer ihr wählen könnt, solltet ihr immer an eurer zukünftigen Uni nachschauen, da nicht jede Uni alle Fächerkombinationen anbietet. Auf der Seite “Studieren in BW” findet ihr für jedes Lehramt Studienfächer, die ihr wählen könnt. Wählt einfach die gewünschte Lehramtsart an der Seite aus, dann findet ihr jeweils eine Grafik, mit allen Fächern und auch gleich wo ihr diese studieren könnt.

Das Kultusministerium hat eine “Most Wanted” Liste erstellt, mit Fächern, die besonders gefragt sind und für die dringend Lehrkräfte gesucht werden. Trotzdem solltet ihr eure Fächer in erster Linie nach eurer Präferenz auswählen.

Aufbau des Studiums 

Das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg ist in zwei Stufen aufgeteilt. In der ersten Hälfte absolviert ihr einen Bachelorstudiengang, dem ein Masterstudiengang folgt. Am Ende des Studiums habt ihr den Abschluss ”Master of Education”. Die zweite Hälfte besteht aus dem 18 monatigen Referendariat, in dem ihr dann endlich praxisnah an einer Schule arbeiten werdet und eigenständig Unterricht übernehmt. Mehr zum Referendariat könnt ihr in unseren Artikeln zu dem Thema erfahren. 

Je nachdem welche Schulart ihr wählt, müsst ihr verschiedene Praktika absolvieren. In allen werden ein Orientierungspraktikum und ein Schulpraxissemester absolviert. Das Orientierungspraktikum, das in den ersten drei Semestern des Studiums stattfindet, gibt einen ersten Einblick in den Beruf und dauert drei Wochen. Der Zweck des Praktikums ist es, euch den Alltag des Berufs und die Eigenheiten der Lehramtsart aufzuzeigen. Ihr sollt diese Zeit also nutzen, um herauszufinden, ob ihr das richtige Lehramt gewählt habt, bzw. ob der Beruf euch zusagt. Später im Studium legt ihr das “Integrierte Semesterpraktikum” ab, das mindestens zwölf Wochen lang an einer Schule stattfindet. Ihr werdet hospitieren, also den Unterricht beobachten und auch selbst angeleitet unterrichten, um ein besseres Verständnis für die schulische Praxis zu entwickeln. Gegebenenfalls gibt es weitere Praktika. Dies hängt von der Uni ab.

Im Berufsschullehramt werdet ihr in der Regel noch ein Betriebspraktikum von mindestens einem Jahr absolvieren müssen. Dies muss in einem Betrieb passend zur Fachrichtung gewählt werden. Wenn ihr bereits eine Ausbildung abgeschlossen habt, kann diese das Praktikum ersetzen. Ein Schulpraxissemester muss trotzdem gemacht werden. 

Das Lehramt der Sonderpädagogik beinhaltet noch ein Blockpraktikum, in der Regel für vier Wochen, das ihr im Master macht. Auch hier habt ihr die Möglichkeit, noch weitere Praktika anzuhängen.

Wo kann ich in Baden-Württemberg studieren?

In Baden-Württemberg habt ihr die Möglichkeit, an vielen verschiedenen Universitäten zu studieren. Gymnasiallehramt kann an allen Universitäten sowie an Kunst- und Musikhochschulen studiert werden. Ein besonderes Merkmal ist, dass Baden-Württemberg das einzige Bundesland mit Pädagogischen Hochschulen (PH) ist, die speziell auf das Lehramtsstudium ausgerichtet sind. Hier könnt ihr Grundschule, Sekundarstufe 1 und Sonderpädagogik studieren. Berufsschullehramt könnt ihr sowohl an Unis als auch an PHs studieren sowie an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Eine Liste aller verfügbaren Hochschulen, nach Städten sortiert, findet ihr hier. Was die einzelnen Unis ausmacht, steht auch schon dabei. Übrigens ist Heidelberg der einzige Standort in Baden-Württemberg, der alle Lehramtsstudiengänge anbietet.

Für die meisten Lehramtsstudiengänge an Unis und PHs ist die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erforderlich. Mit einer Fachhochschulreife kann dagegen nur an Fachhochschulen studiert werden. Mit einer fachgebundenen Hochschulreife ist Studieren generell an allen Hochschulen möglich, allerdings seid ihr auf die Wahl der Studienfächer eingeschränkt. In Baden-Württemberg habt ihr aber mit der sogenannten Delta-Prüfung die Möglichkeit, auch ohne Abitur an Unis und PHs zu studieren. Wenn ihr also eine fachgebundene Hochschulreife oder eine Fachhochschulreife habt, könnt ihr damit diesen “Abstand” ausgleichen.

An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg könnt ihr Grundschule, Sekundarstufe und Sonderpädagogik studieren. (Quelle: PH Heidelberg)

Normalerweise sind Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung, außer bestimmte, sehr nachgefragte Fächer. Ob dies der Fall ist, solltet ihr für die jeweilige Uni nachschauen. Da die Pädagogischen Hochschulen sehr beliebt sind, überschreiten die Bewerbungen regelmäßig die Zahl der verfügbaren Plätze. Daher sind diese für Grundschule, Sekundarstufe 1 und Sonderpädagogik zulassungsbeschränkt. Dann werden die Plätze in den meisten Fällen nach der Durchschnittsnote vergeben. Daneben können auch gesammelte praktische Erfahrungen, wie Ehrenämter, die Chancen erhöhen.

Für Musik, Kunst und Sport sind außerdem vorher Eignungsprüfungen abzulegen. Für die verschiedenen Religionsfächer (Islamisch, Katholisch, Evangelisch, Jüdisch) braucht ihr außerdem Nachweise über Sprachkenntnisse. Für Islamisch muss Arabisch nachgewiesen werden, für Jüdisch Hebräisch und für Evangelisch und Katholisch das Latinum und Griechisch.

Wollt ihr euch für einen Studienplatz bewerben, müsst ihr die Fristen beachten. Für zulassungsbeschränkte Studiengänge endet die Bewerbungsfrist für das Wintersemester am 15. Juli, für das Sommersemester am 15. Januar. Bei zulassungsfreien Studiengängen ist die Bewerbungsfrist für das Wintersemester der 15. September, für das Sommersemester der 15. März. Dabei kann es aber auch zu Abweichungen kommen. Es ist daher zu empfehlen, sich frühzeitig bei eurer Wunschhochschule über die genauen Termine zu informieren!

Lehrer:in sein in Baden-Württemberg: Zukunftsaussichten

Bevor ihr das Lehramtsstudium antretet, solltet ihr euch auch Gedanken darum machen, wie es um den Lehrer:innenberuf in Baden-Württemberg gestellt ist. Wir geben euch eine Auswahl an politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Problemen, die im baden-württembergischen Bildungssystem existieren und euch als Lehramtsstudent:innen und später als Lehrer:innen betreffen würden.

Eine der größten Krisen des Bildungssystems ist der Lehrkräftemangel, der in ganz Deutschland und somit auch in Baden-Württemberg für viele Probleme sorgt. Für das neue Schuljahr konnten an den 4.500 Schulen im Land 565 Stellen nicht besetzt werden. Dies führte bereits wenige Wochen nach Schulbeginn dazu, dass an vielen Schulen kein Regelbetrieb möglich war. Umso wunderlicher ist der Umgang mit jungen Lehrkräften in Baden-Württemberg. Referendar:innen berichten davon, dass die Schulverwaltung ihre Wunschschule ablehne, weshalb teilweise lange Wege gependelt werden müssen. Das Kultusministerium erklärt dies damit, dass sie einen flächendeckenden Einsatz bräuchten. Deshalb würden viele Referendar:innen in dörfliche Gegenden versetzt werden. Knapp ein Viertel dieser konnte daher in den letzten fünf Jahren nicht an ihren Wunschorte unterrichten. SPD-Landesvorsitzender Andreas Stoch befürchtet, dass viele Referendar:innen dadurch in anderen Bundesländern ihren Dienst ableisten werden. Dies sei besonders im Kontext des Lehrkräftemangels fatal, wie die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Monika Stein warnt. Sie fürchtet durch die mögliche Abwanderung noch mehr Unterrichtsausfälle. Auch die schlechtere Bezahlung könnte dazu führen, dass mehr Lehrkräfte das Land verlassen. Baden-Württemberg ist eines der drei Bundesländer, das ihre Grundschullehrer:innen und einen Teil der Haupt- und Werkrealschul-Lehrkräften nicht nach der Gehaltsgruppe A13/E13 bezahlt. Ein wenig Hoffnung gab es, nachdem sich die Grünen für eine bessere Bezahlung im Mai letzten Jahres einsetzten. Auch wenn dies laut Kultusministerin im Moment nicht im Budget liege, sieht die GEW dies als gutes Zeichen, da endlich mehr Druck ausgeübt werden würde. Lösungsansätze, um den Beruf attraktiver zu machen und den Lehrkräftemangel zu reduzieren, gibt es viele: mehr Studienplätze, kleinere Klassen und Qualifizierungsprogramme für Quereinsteiger:innen sind nur einige der Vorschläge der Bildungsverbände für die Regierung.

Auch das Studium selbst wird kritisiert. Schon seit Jahren fordern Studierende mehr Praxisphasen im Studium. „Die erste nennenswerte Praxiserfahrung machen wir leider erst im achten Semester derzeit”, sagt David Löwe, Sprecher der Studierendenvertretung an der PH Weingarten bereits 2018. Dementsprechend fordern viele auch die Rückkehr zum Staatsexamen. In 2015 wurde das klassische Lehramtsstudium, das mit dem ersten Staatsexamen endete, durch eine Bachelor- und Masterkombination ersetzt. Dadurch würden viel zu spät im Studium praktische Erfahrungen gemacht, die aber sehr entscheidend sind, um herauszufinden, ob der Beruf wirklich etwas für einen ist, so Löwe. 

Eine mögliche Lösung könnten die Modellversuche eines dualen Masterstudiums sein, die im Wintersemester 23/24 an mehreren Standorten in Baden-Württemberg starteten. Je 20 Studienplätze wurden an der PH Karlsruhe, der Universität Freiburg und der Universität Stuttgart eingerichtet. Im ersten Fach kann je nach Standort entweder Physik, Informatik und Elektro- oder Informationstechnik studiert werden, das zweite Fach ist Mathematik. Um die Attraktivität des Lehramtsstudiums zu erhöhen, verspricht das neue duale Studium mehr Praxiserfahrung, eine Vergütung bereits im Studium und eine Ausbildungsdauer, die das Masterstudium und den Vorbereitungsdienst auf drei Jahre reduziert. 

Möchtet ihr mehr über das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg erfahren, findet ihr auf der Website der Kampagne #lieberlehramt viele Informationen oder ihr schaut auf dem Instagram-Kanal vorbei.

Plant ihr Lehramt zu studieren? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Willkommen zum zweiten Teil unserer Reihe über die besten Literaturverfilmungen! Nachdem wir im ersten Teil einige herausragende Filme besprochen haben, die auf literarischen Meisterwerken basieren, freuen wir uns darauf, euch eine weitere Auswahl von Filmen vorzustellen, die es von Buchseiten auf die Leinwand geschafft haben. Literaturverfilmungen bieten nicht nur eine visuelle Interpretation von bekannten Geschichten, sondern ermöglichen es auch, tiefer in die Welt der Literatur einzutauchen und die Kraft der Erzählkunst sowohl im Buch als auch auf der Leinwand zu erleben. In diesem Artikel werden wir weitere Filme erkunden, die in ihren Adaptionen die Essenz der zugrunde liegenden Bücher einfangen und neue Perspektiven auf zeitlose Geschichten bieten.

Das Sams

(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)

Das Sams erzählt die Geschichte von Bruno Taschenbier, einem Mann, der ein geordnetes Leben in einer Kleinstadt führt. Doch sein Alltag wird von seinem strengen Chef und seiner miesepetrigen Vermieterin, Frau Rotkohl, geprägt. Alles ändert sich jedoch, als das Sams in sein Leben tritt — ein merkwürdiges kleines Wesen mit Rüsselnase und roten Haaren, das frech, laut und unordentlich ist und nichts als Chaos stiftet. Herr Taschenbier entdeckt bald, dass er sich mit Hilfe des Sams alle Wünsche erfüllen kann, was sein Leben schlagartig verändert. Der Film, basierend auf den ersten drei Bänden der Kinderbuchreihe von Paul Maar, begeistert seit 2001 Zuschauer:innen und hat auch 16 Jahre später nichts von seiner Faszination eingebüßt. 

Das Sams bietet eine hervorragende Möglichkeit, verschiedene Aspekte im Unterricht zu behandeln. Durch das reichliche Vorkommen von Reimen im Sams könnt ihr die Sprachfertigkeiten euer Schüler:innen fördern. Darüber hinaus thematisiert der Film wichtige Werte wie Freundschaft, Mut und Anderssein, die in Diskussionen im Unterricht vertieft werden können. Hier findet ihr zum Beispiel Materialien, um euren Unterricht rund um den Film zu gestalten.

Der Film hat keine Altersbegrenzung und ist auf DVD und im Abo bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar.

Die Farbe Lila

(Quelle: Warner Bros.

Die Farbe Lila von 1985 erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Afroamerikanerin, die Anfang des 20. Jahrhunderts in eine gewalttätige Ehe gezwungen wird. Über viele Jahre hinweg ist sie in der Ehe gefangen. Durch die Freundschaft und Liebe zu einer Sängerin beginnt sie sich zu emanzipieren. Diese Neuverfilmung des Romans von Alice Walker basiert auf einem erfolgreichen Bühnen-Musical und schafft so eine eindrucksvolle Verbindung aus harter Realität und emotionalen Musiksequenzen, die die Emanzipation der Hauptfigur verdeutlichen. 

Der Film behandelt die Probleme der Rassen- und Frauendiskriminierung und eignet sich besonders im Black History Month für euren Unterricht. Hier findet ihr einige Materialien, die sich auf das Buch beziehen, sich aber auch gut für die Behandlung des Films in eurer Klasse eignen. 

Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und sowohl auf DVD als auch im Abo bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar. 

Wunder

(Quelle: Studiocanal)

August „Auggie“ Pullmann, 10 Jahre alt, witzig, intelligent und liebevoll ist der Hauptcharakter dieses Films. Aufgrund eines Gendefekts, welcher sein Gesicht betrifft, ist er seit seiner Geburt ein Außenseiter. Am liebsten versteckt er sein Gesicht unter einem Astronautenhelm. Als Auggie nun zum ersten Mal in die reguläre Schule geht, muss er lernen, sich alleine zu behaupten und mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Debütroman  von R.J. Palacio und erzählt eine herzergreifende Geschichte über Freundschaft und Toleranz, die ihr sehr gut in eurem Unterricht aufgreifen könnt. Auch die verschiedenen Charaktere und Perspektiven bieten euch reichlich Material. Hier findet ihr Ideen, wie ihr die Geschichte von Auggie für euren Unterricht nutzen könnt.

Der Film ist ab 0 Jahren freigegeben und sowohl auf DVD als auch im Abo bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar. 

Effi Briest

(Quelle: Constantin Film)

Effi Briest ist wohl das bekannteste Werk von Theodor Fontane und wurde in fünf verschiedenen Verfilmungen adaptiert, die jeweils die Kontexte ihrer Zeit widerspiegeln. Wir stellen euch die Version von Hermine Huntgeburth aus dem Jahr 2009 vor, die den Fokus auf die Emanzipation der Hauptfigur legt. 

Die 17-jährige Effi wird gegen ihren Willen mit einem älteren Baron verheiratet und ist in ihrer Ehe einsam und unglücklich. In ihrer Verzweiflung beginnt sie eine Affäre mit dem Major Crampas, was zwei Jahre später zu einem Duell zwischen dem Major und ihrem Ehemann führt.  Die Verfilmung bietet, vor allem vor dem Hintergrund der anderen Versionen, reichlich Material für Diskussion und Interpretationen über den freien Umgang mit Werken. Materialien dazu findet ihr zum Beispiel hier

Der Film hat keine Altersbegrenzung und ist sowohl auf DVD als auch im Abo bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar. 

Little Women

(Quelle: Sony Pictures)

Die Schwestern Jo, Meg, Beth und Amy teilen ihre Jugendfreuden und -sorgen miteinander, von ihren künstlerischen Interessen bis hin zu den gesellschaftlichen Erwartungen, die an junge Frauen im 19. Jahrhundert gestellt werden. Zwischen Etikette und dem Wunsch nach Selbstbestimmung navigieren sie durch das ländliche Massachusetts. 

Greta Gerwigs Adaption steht in einer langen Reihe von Verfilmungen des Romans von Louisa May Alcott. Das Drama wirft einen Blick auf die Rolle der Frau in einer gesellschaftlich festgelegten Ordnung. Für euren Unterricht lässt sich dieser nutzen, um zu zeigen, dass klassische Werke zeitlos sein können, aber auch von gesellschaftlichen Normen beeinflusst werden. Der Film bietet außerdem eine Grundlage, um Themen wie Frauenrechte und die Frauenbewegung zu diskutieren. Hier findet ihr einige Materialien dazu. 

Der Film ist ab 0 Jahren freigegeben und sowohl auf DVD als auch im Abo bei verschiedenen Streaming-Anbietern verfügbar. 

Habt ihr die Filme bereits mit eurer Klasse gesehen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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In den Vereinigten Staaten ist der Black History Month ein etablierter Bestandteil des kulturellen Kalenders, der jedes Jahr im Februar gefeiert wird. Ursprünglich ins Leben gerufen, um die historischen Errungenschaften und den Beitrag schwarzer Amerikaner:innen zu würdigen, hat dieser Monat auch über die Grenzen der USA hinaus einen bedeutenden Einfluss erlangt. Auch in Deutschland gewinnt der Black History Month zunehmend an Relevanz, da die Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Erfahrungen und den Beiträgen schwarzer Menschen in der deutschen Gesellschaft immer mehr in den Fokus der Gesellschaft rückt..

Im ersten Teil haben wir uns mit der Lage des Rassismus an Schulen in den USA beschäftigt und wie ihr diese euren Schüler:innen vermitteln könnt. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Situation in Deutschland und geben euch Materialien für euren Unterricht mit an die Hand.

Der Black History Month in Deutschland

Der Black History Month ist eine jährliche Feier, die im Februar stattfindet und der Anerkennung der historischen Errungenschaften und den gesellschaftlichen Beiträgen von Afroamerikaner:innen gewidmet ist. Er wurde erstmals 1926 als "Negro History Week" von Carter G. Woodson ins Leben gerufen. Der Februar wurde gewählt, um die Geburtstage von Abraham Lincoln und Frederick Douglass zu ehren, zwei bedeutende Figuren in der Geschichte der Abschaffung der Sklaverei und im Kampf für die Rechte schwarzer Menschen in den USA.

In den 1970er Jahren wurde die "Negro History Week" schließlich zum Black History Month ausgeweitet, der in den Vereinigten Staaten durch verschiedene Veranstaltungen, Vorträge, Schulprojekte, Ausstellungen und andere kulturelle Programme gefeiert wird. Ziel ist es, die Kenntnis und Wertschätzung der schwarzen Geschichte und Kultur zu fördern sowie die fortgesetzte Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung zu unterstützen.

In Deutschland wird der Black History Month seit den 1990er Jahren gefeiert und will auch hier bundesweit mit verschiedenen Aktionen für mehr Sichtbarkeit Schwarzer Perspektiven sorgen. Eingeführt wurde er von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (IDS) und verfolgt das gleiche Ziel wie sein Vorbild: der Schwarzen Geschichte ein Gesicht geben und die Errungenschaften afrodeutscher Persönlichkeiten hervorheben. 

In Berlin haben sich 2019 verschiedene afrodeutsche Organisationen wie der ISD, Each One Teach One, Generation ADEFRA und die Werkstatt der Kulturen zusammengeschlossen, um wichtige Community-Events zu organisieren, die über afrodeutsches Leben informieren und diskutieren. Diese Veranstaltungen werden bundesweit vom ISD und anderen Schwarzen Organisationen organisiert und umfassen ein breites Angebot von Vernetzungstreffen, Diskussionen über Schwarzes und queeres Leben in Deutschland sowie Lesungen und Filmvorführungen mit prominenten Schwarzen Gästen.

Wichtige Stationen der afrodeutschen Geschichte

Trotz einiger Fortschritte ist Rassismus immer noch ein Problem in Deutschland. Besonders im Bildungssystem fehlen oft die Perspektiven schwarzer Menschen in Geschichtsbüchern. Das bedeutet, dass wichtige Teile der Geschichte und Kultur nicht ausreichend repräsentiert werden, was zu einem unvollständigen Verständnis der Vielfalt in Deutschland führen kann. Im Folgenden werfen wir einen kleinen Blick in die Geschichte mit Materialien für euren Politik- oder Geschichtsunterricht.

Kolonialgeschichte

Der deutsche Kolonialismus kennzeichnet eine Periode der Geschichte, in der das Deutsche Reich Kolonien in verschiedenen Teilen der Welt kontrollierte, beginnend gegen Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Diese Kolonien erstreckten sich über Regionen wie Deutsch-Südwestafrika, Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Togo und einige pazifische Inseln.

Der deutsche Kolonialismus war geprägt von imperialistischen Bestrebungen nach wirtschaftlichem Gewinn, territorialer Expansion und nationaler Macht. Dabei kam es oft zu rücksichtsloser Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung, was zu zahlreichen Konflikten und Aufständen führte und weitreichende Auswirkungen auf kulturelle, soziale und politische Strukturen hatte.

Obwohl die Behandlung der deutschen Kolonialgeschichte je nach Bundesland variiert und oft aus einer Täterperspektive betrachtet wird, ist es wichtig, verschiedene Perspektiven im Unterricht zu berücksichtigen und Kontroversen einzubeziehen. Der Bildungsserver bietet euch dazu einige Materialien. 

Dennoch ist es oft schwer, Material zu finden, das die Perspektive der kolonisierten Menschen darstellt. Im Unterricht wird Kolonialismus meist unter der Überschrift Imperialismus behandelt, wobei er den Fokus darauf legt, wie Afrika unter den Kolonialmächten aufgeteilt wurde. Dabei ist es auch entscheidend, vorhandenes Material kritisch zu betrachten und aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel der Podcast von SWR Wissen, in dem verschiedene Standpunkte aufgegriffen und kritisch betrachtet werden. Diesen könnt ihr mit euren Schüler:innen im Unterricht hören.  Auch der Verband Hessischer Geschichtslehrerinnen und -lehrer hat auf seiner Seite viele Materialien zusammengetragen, die den Kolonialismus aus verschiedenen Perspektiven aufarbeiten.

Weimarer Republik und NS-Zeit

Hierzulande organisierten sich schwarze Menschen erstmals in der Weimarer Republik 1918 wurde der Afrikanische Hilfsverein gegründet, um Unterstützung bei der Wohnungssuche, Arbeitssuche und im Kampf gegen Ausgrenzung und Rassismus zu bieten.

Im Jahr 1919 richtete eine Gruppe von ehemaligen Kolonialmigranten aus Kamerun und Deutsch-Ostafrika eine Eingabe an die Nationalversammlung in Weimar, in der sie gleiche Rechte und gleiche Gesetze für alle forderten. Ihr könntet diese Petition mit euren Schüler:innen lesen und in die historischen Kontexte einordnen. 

Trotz ihrer Bemühungen verschärften sich die rassistischen Anfeindungen und Diskriminierungen gegen schwarze Menschen nach dem Verlust der Kolonien erheblich. Viele verloren ihre Jobs und hatten kaum Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der rechtliche Status der einstigen Kolonialmigranten verschlechterte sich dramatisch, und sie wurden praktisch staatenlos gemacht.

Mit der Machtergreifung Hitlers endete der politische Aktivismus schwarzer Menschen abrupt. Viele von ihnen flohen vor dem nationalsozialistischen Regime nach Paris, London oder zurück in ihre Herkunftsregion auf dem afrikanischen Kontinent, um dem rassistischen Terror zu entkommen. Die einzige Überlebensstrategie im nationalsozialistischen Deutschland war die des "Nichtauffallens".

Eine Möglichkeit für euren Unterricht wäre es, sich zum Beispiel mit einzelnen Biografien betroffener Menschen zu beschäftigen. Ein bekannter Fall ist Johny Vosté, der das KZ Dachau überlebte und dessen Schicksal gut dokumentiert ist. Auch das Buch Deutsch sein und Schwarz dazu: Erinnerungen eines Afro-Deutschen von Theodor Wonja Michael, wäre eine guter für euren Unterricht. Es ist eine Autobiographie von Wonja Michael, der als Kind in sogenannten “Menschenzoos” ausgestellt wurde, den Holocaust und dessen Folgen überlebte. 

Nach dem zweiten Weltkrieg

Erst Nach dem Zweiten Weltkrieg endete die offene Diskriminierung und Verfolgung der Afrodeutschen, jedoch blieben große Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber Schwarzen. Kinder aus afroamerikanisch-deutschen Beziehungen waren Diskriminierung ausgesetzt, und viele von ihnen wurden zur Adoption freigegeben.

In den 1980er Jahren entwickelte sich ein stärkeres Bewusstsein für Identität und gemeinsame Interessen unter Afrodeutschen, angeregt durch Aktivisten wie Audre Lorde. Die Neue Schwarze Bewegung entstand, um politisches und identitäres Bewusstsein sowie Netzwerke unter Schwarzen in Deutschland zu fördern. Die Aufarbeitung der afro-deutschen Geschichte spielte dabei eine zentrale Rolle und trägt bis heute dazu bei, die Erfahrungen und Herausforderungen Schwarzer Menschen in der Weimarer Republik und der NS-Zeit zu verstehen und anzuerkennen.

Eine Möglichkeit, euren Schüler:innen die afrodeutsche Geschichte näher zu bringen, ist die Dokumentation Schwarz und deutsch — Die Geschichte der Afrodeutschen, in der Frauen und Männer aus vier Generationen ihre bewegenden und stolzen Geschichten erzählen.

Auch die sozialen Medien bieten euch viele Möglichkeiten das Thema adäquat in euren Unterricht einzubauen — ihr könntet zum Beispiel einen Blick auf den Instagram-Kanal der Autorin Tupoka Ogette werfen, die sich mit Rassismus auseinandersetzt und die versucht, einen offenen Umgang zu etablieren.

Wie thematisiert ihr afrodeutsche Geschichte im Unterricht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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Ihr seid gerade aus der Schule oder überlegt anderweitig, den Lehrer:innenberuf einzuschlagen? Dann seid ihr hier genau richtig, denn wir wollen euch in unserer neuen Reihe das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern vorstellen. Heute geht es um das Studieren in Bayern. In unserem Artikel zeigen wir euch alles Wichtige, was ihr zum Lehramtsstudium wissen müsst und was ihr beachten solltet, falls ihr vorhabt, Lehrer:in in Bayern zu werden.

Die verschiedenen Lehramtstypen

Bevor ihr ins Studium starten könnt, müsst ihr die erste große Entscheidung treffen. Welches Lehramt möchte ich machen? In Bayern könnt ihr zwischen verschiedenen Lehramtstypen wählen: Grundschule, Mittelschule, Realschule, Gymnasium, berufliche Schule und Sonderpädagogik. Ihr seid euch noch nicht ganz sicher, welcher Weg zu euch passt? Die Seite des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. (BLLV) bietet euch persönliche Einblicke von Studierenden, um aus erster Hand Einsichten in die jeweiligen Typen zu erfahren. Denn: Es macht einen erheblichen Unterschied, an welcher Schulart ihr am Ende unterrichten werdet. Während ihr am Gymnasium die Schüler:innen auf das Abitur und damit auf eine akademische Laufbahn vorbereitet, werdet ihr beim Lehramt der Sonderpädagogik an einer Förderschule mit Kindern arbeiten, die eine geistliche oder körperliche Behinderung haben. Dort liegt der Fokus weniger auf der fachlichen Kompetenzvermittlung und mehr auf der pädagogischen Förderung der individuellen Entwicklung der Schüler:innen. Wollt ihr etwas praxisnaher arbeiten, mit Schwerpunkt auf Handwerkliches oder Technisches? Dann ist das Berufsschullehramt zu empfehlen. Hier könnt ihr beispielsweise den Studiengang Berufspädagogik mit den Richtungen Elektrotechnik und Informationstechnik oder Metalltechnik studieren (Friedrich-Alexander-Universität). Auf welche Schulart letztendlich eure Wahl fällt, hängt von eurer Präferenz ab, welche Altersgruppe ihr unterrichten wollt und was am Ende eurer Ziel als Lehrer:in sein soll. Was es bedeutet, die jeweiligen Schularten zu unterrichten und welche Anforderungen euch erwarten, könnt ihr auf der Seite des bayerischen Kultusministeriums nochmal genau nachlesen.

Zusätzlich könnt ihr euch einmal die Reihe “Lohnt sich das?” vom BR anschauen. Diese begleitet neben vielen anderen Berufen auch bayerische Lehrer:innen der Grundschule, Mittelschule, Realschule, und Berufsschule. Mit Fokus auf das Gehalt und Ausgaben der gezeigten Lehrer:innen gibt die Reihe auch Einblicke in die Tagesabläufe, die Arbeitsweise und die Schulen.

Übrigens ist es für euch auch später möglich, an einer anderen Schulart als eurer Lehramt zu arbeiten. Dafür müsst ihr euer Studium um Erweiterungsfächer ergänzen, beispielsweise können Mittelschullehrer:innen an Grundschulen arbeiten, falls sie zusätzlich das Fach “Didaktik der Grundschule” wählen.

Fächerkombinationen und Erweiterungsfächer

Die zweite wichtige Entscheidung ist die Fächerwahl. Im Grundschul- und Mittelschullehramt wählt ihr ein Unterrichtsfach, für das Realschul- und Gymnasiallehramt wählt ihr zwei Fächer. Im Berufsschullehramt müsst ihr eine berufliche Fachrichtung und ein allgemeinbildendes Unterrichtsfach auswählen. Studierende des Sonderpädagogiklehramts wählen zwei sonderpädagogische Fachrichtungen. Welche Fächerkombinationen für die jeweilige Schulart möglich sind, könnt ihr hier nachlesen. Trotzdem solltet ihr euch an eurer zukünftigen Uni erkundigen, welche Fächer angeboten werden, da nicht jede Uni jede Fächerkombination anbietet. Außerdem habt ihr noch die Möglichkeit, eure Fächer um ein weiteres Fach zu erweitern. Erweiterungsfächer sind sozusagen keine vollwertigen Unterrichtsfächer, die nur einen kleineren Umfang im Studium einnehmen. Eine Auswahl je nach Schulart findet ihr hier.

Aufbau des Studiums

Das Studium besteht hauptsächlich aus drei Bereichen: Erziehungswissenschaften, Fachwissen und Didaktik. Ihr beschäftigt euch während des Studiums inhaltlich intensiv mit den Fächern, die ihr ausgewählt habt, sowie mit den Besonderheiten eurer zukünftigen Schulform. Wie die jeweiligen Lehramtsstudiengänge aufgebaut sind, könnt ihr hier nachlesen. 

Die Regelstudienzeit für Grundschulen, Mittelschulen und Realschulen beträgt sieben Semester. Gymnasium sowie Sonderpädagogik können in neun Semestern abgeschlossen werden. Das Berufsschullehramt dauert in der Regel zehn Semester. Je nachdem, welche Fächerkombination ihr wählt, kann dies jedoch variieren. Nach dem sechsten Semester erhält man an manchen Universitäten nach Erwerb von 180 Leistungspunkten je nach Fachstudium einen Bachelorgrad, also z.B Bachelor of Arts, Science oder Education. Danach folgt die erste Staatsexamsprüfung oder im beruflichen Lehramt die Masterprüfung. Habt ihr die erfolgreich überstanden, ist damit euer Studium abgeschlossen. Für die weitere Ausbildung zum Lehrer:in folgt danach noch der zweijährige Vorbereitungsdienst, auch Referendariat genannt, in dem ihr endlich eigenverantwortlich an einer Schule unterrichtet. Mehr Einblicke ins Referendariat könnt ihr in unseren Artikeln zum Thema bekommen. Darauf folgt die zweite Staatsprüfung, die aus Lehrproben sowie mündlichen und schriftlichen Prüfungen besteht. Habt ihr diese bestanden, habt ihr eure Lehramtsausbildung abgeschlossen.

Praktika

Außerdem werdet ihr in eurem Lehramtsstudium mehrere Praktika absolvieren. Alle Lehrämter haben mindestens ein Betriebspraktikum in einem nicht-pädagogischen Rahmen von acht Wochen, ein Orientierungspraktikum von drei bis vier Wochen,  dass vor dem Studium stattfindet, ein Schulpraktikum von 150-160 Unterrichtsstunden sowie ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum abzuleisten.

Die Praktika dienen vor allem dazu, mehr Praxis in das Studium einfließen zu lassen, das durchaus theorielastig sein kann. Durch die vielen Praktika soll sichergestellt werden, dass sich die Student:innen genügend ausprobieren und auch in andere Bereiche schnuppern können. Allerdings werdet ihr in den Praktika, die in der Schule stattfinden, hauptsächlich beobachten. Ihr sitzt also die meiste Zeit im Klassenzimmer und schaut euch den Unterricht an. Ihr werdet aber auch die Möglichkeit bekommen, eigenständige Unterrichtseinheiten zu gestalten. Mehr Infos zu den verschiedenen Praktika findet ihr auf der Seite des bayerischen Philologenverbandes (bvp).

Wo kann ich auf Lehramt in Bayern studieren? 

In Bayern stehen euch viele verschiedene Universitäten zur Auswahl, an denen ihr Lehramt studieren könnt. Manche Unis bieten allerdings nicht alle Lehramtstypen an. Je nachdem, für welche Schulart ihr euch entscheidet, solltet ihr euch also vorher gut informieren. Förderschullehramt und Berufsschullehramt sind separat zu betrachten und nur an ausgewählten Unis verfügbar. Eine Liste der verfügbaren Unis, unterteilt nach Schulart, findet ihr hier. Zusätzlich zu den klassischen Universitäten, habt ihr auch die Möglichkeit, euer Studium an einer Musik- oder Kunsthochschule zu machen, wenn ihr entsprechend Musik oder Kunst als ein Fach unterrichten wollt. Die Akademie der Bildenden Künste München bietet beispielsweise die Fachrichtung Kunst im Doppelfach an. Allerdings muss ein solches Fachstudium auch von einem erziehungswissenschaftlichen Studiumsteil begleitet werden, der dann meistens an einer anderen Uni abgelegt wird. Alle näheren Informationen findet ihr dazu auf den jeweiligen Webseiten der Universitäten.

Auch für die Zulassungsvoraussetzungen solltet ihr euch je nach Uni vorher informieren. Generell sind die Studiengänge für Lehramt zulassungsfrei. Für manche Fächer gilt aber der Numerus Clausus, auch dies müsst ihr individuell für eure Uni und eure Fächer nachschauen. Für alle Lehramtsstudiengänge aber ist das Abitur bzw. die allgemeine Hochschulreife ein Muss. Auch mit der fachgebundenen Hochschulreife könnt ihr Lehramt studieren. Hier ist der Studiengang aber abhängig von den jeweiligen Ausbildungsrichtungen. Mehr dazu und welche Studiengänge euch dann offen stehen, findet ihr hier. Die Fachhochschulreife, die beispielsweise an Fachoberschulen oder Berufsoberschulen abgeschlossen wird, berechtigt dagegen nur zum Studium an Fachhochschulen, an denen in der Regel keine Lehramtsstudiengänge studiert werden können. Ausnahme ist das Berufsschullehramt, das beispielsweise auch an Fachhochschulen studiert werden kann, wenn anschließend ein Masterstudium an einer Universität abgeschlossen wird. Dies bietet beispielsweise die Technische Hochschule Amberg-Weiden im Studiengang Ingenieurpädagogik in Kooperation mit der Technischen Universität München an.

Außerdem gibt es für manche Fächer Eignungsprüfungen, die für die Zulassung zum Studium notwendig sind. Dies kann je nach Uni für die Fächer Sport, Kunst, Musik und in manchen Fällen auch für Englisch vorliegen.

Für mehr Informationen, sowie Tipps zum Unileben findet ihr auf der Seite des BLLV.

Arbeiten als Lehrkraft in Bayern: Zukunftsaussichten 

Falls ihr beschließt, Lehramt zu studieren, solltet ihr euch auch Gedanken darum machen, wie es in Zukunft um den Lehrerberuf und die Ausübung dessen in Bayern steht. Wir wollen euch nur eine kleine Auswahl an vergangenen und im Moment diskutierten Problemen und Änderungen geben, die das bayerische Schulsystem betreffen.

Erst kürzlich hatte Söder (CSU) massiv Kritik erhalten, nachdem er ankündigte, die Teilzeitquote bei Lehrkräften zu reduzieren (LehrerNews berichtete). Dieses Vorhaben würde die Attraktivität des Berufs schmälern, was vor allem in Zeiten des Lehrkräftemangels nicht von Vorteil wäre, wie Simone Fleischmann vom BLLV bemerkt.

Bundesweit stecken die Schulen in einer Krise: Neben der mangelnden Digitalisierung ist der Lehrkräftemangel auch in Bayern zu spüren. Der ehemalige Kultusminister Michael Piazolo bestätigte im September zwar, es wären genug Lehrkräfte für dieses Jahr eingestellt worden, trotzdem gab es von vielen Bildungsverbänden und der Opposition Kritik: Lehrer:innen würden verheizt, seien überlastet und könnten die vielen Aufgaben nicht angemessen erledigen. Dabei kommt es immer wieder zu Unterrichtsausfällen. Dieses Schuljahr starteten nochmals rund 30.000 Schüler:innen mehr als noch im vergangenen Jahr. Dazu kommen 30.000 ukrainische Kinder, die integriert werden müssen. Die bayerische Regierung plant den Mangel zum einen durch Quereinsteiger:innen zu reduzieren. Diese haben die fachliche Kompetenz aber müssen das pädagogische Studium per Crashkurs im Referendariat nachholen. Für das Schuljahr 23/24 werden ca. 330 Bewerbungen erwartet. Die andere Maßnahme ist die Nachqualifizierung von Hilfskräften, die also bereits an einer Schule arbeiten, allerdings nicht als Lehrer:in. Auch diese können nun durch eine nachträgliche Ausbildung den pädagogischen Teil nachholen. Auch Studierende sollen gegen den Mangel in Form eines Praxissemesters eingesetzt werden. Dies kann aber nur mit nötiger Betreuung funktionieren, wie die BLLV betont. Außerdem kündigte Söder im Januar 2023 an, Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abzuwerben, indem man sie durch Prämien und ein besseres Gehalt locken könne. 

Dementsprechend gut sieht die Lehrerbedarfsprognose, die jedes Jahr vom  Kultusministerium veröffentlicht wird, eure Einstellungschancen an. Im Moment gibt es sehr gute Einstellungsaussichten für Lehramtsabsolvent:innen in allen Lehrämtern in den nächsten zehn Jahren. Laut GEW ist diese Prognose allerdings “meist ziemlich nutzlos”, da jedes Jahr die Rahmenbedingungen dafür verändert werden. Es kommt auch immer auf eure Fächerkombination und Schulart an. Je nachdem, was eher gebraucht wird, ist die Einstellungschance entsprechend höher.

Auch so einige politische Entscheidungen, werfen einen Schatten auf den Lehrberuf in Bayern. Das Gender-Verbot an bayerischen Schulen und Behörden hatte erst im Dezember zu großer Aufmerksamkeit geführt. Ministerpräsident Söder kündigte damals an: “(...) Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Wir werden das Gendern in Schulen und Verwaltungen sogar untersagen.“ Wann und in welcher Form das Gender-Verbot kommen soll, ist Stand Februar immer noch nicht bekannt. Kritik erfuhr diese Aussage damals von vielen Bildungsverbänden, besonders weil es dadurch zur weiteren Spaltung und Polarisierung in der Schulgemeinschaft kommen könne, wie der Vorsitzende Ulrich Babl der bvp erklärt hat.

Bayern gilt generell als Nachzügler in Bezug auf LGBTQIA+-Rechte, da es beispielsweise das einzige Bundesland ist, das noch keinen Aktionsplan gegen Queerfeindlichkeit erarbeitet hat, obwohl ein solcher von Söder versprochen wurde. Das Gender-Verbot sei bei der Umsetzung eines solchen Aktionsplan allerdings widersprüchlich, da die geschlechtliche Vielfalt ebenso in der Sprache ermöglicht werden müsse, wie Kai Kundrath, Geschäftsführer des Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums München e.V. betont.

Auch das Studium selbst bleibt nicht von Kritik verschont. Eine Umfrage vom letzten Jahr unter 3.000 Student:innen zeigt einige Probleme auf. Dabei stehen vor allem die Praktika und die Betreuung in der Kritik der Befragten. Nur 20 Prozent sehen die Praktika als sinnvoll an, besonders das Berufspraktikum nehme zu viel Platz ein und hätte keinen Sinn. Des Weiteren seien die Lehrkräfte und Dozent:innen überarbeitet und fachfremd, antworten mehr als die Hälfte der Befragten. Auch das erste Staatsexamen sei laut Umfrage “völlig unangemessen und nicht zeitgemäß”. Außerdem beenden laut BLLV rund 40 Prozent der eingeschriebenen Studierenden das Studium nicht. Auch hier wird das Staatsexamen als Grund genannt, das eine zu große Hürde darstelle. Der Landesstudierenderant fordert deshalb eine Überarbeitung der Ausbildung, mitsamt Referendariat sowie des Staatsexamens.

Denkt ihr darüber nach Lehramt zu studieren? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Von Schüler:innen manchmal belächelt, aber auch hoch geschätzt als Abwechslung zum sonstigen Schulalltag, bietet der Sportunterricht Lehrkräften eine breite Palette an Möglichkeiten, um Dinge auszuprobieren und neue Wege zu gehen. Doch zum Teil ist es gar nicht so einfach, an Impulse und neue Ideen für die Konzeption des eigenen Sportunterrichts zu kommen. Im Gegensatz zu naturwissenschaftlichen Fächern etwa ist das Unterstützungsangebot im Bereich des Sportunterrichts häufig viel kleiner. Es gibt natürlich trotzdem Wege, wie ihr euren Sportunterricht weiterentwickeln und euren Schüler:innen Abwechslung bieten könnt. Wir haben euch einige Seiten und Anlaufstellen zusammengetragen, damit ihr frischen Wind in eure Sportklassen bringen könnt.

Die bewährte Bank

Für engagierte Lehrkräfte dürfte der Bildungsserver keine Neuigkeit mehr sein, aber der Vollständigkeit halber soll er auch in dieser Aufzählung nicht fehlen. Auch zum Sportunterricht finden sich auf dem Bildungsserver Materialsammlungen, gesamte Unterrichtskonzepte und Anregungen für ausgefallene Gestaltungsmöglichkeiten des Unterrichts. Sowie in anderen Fächern auch, ist der Bildungsserver nur eine Plattform, auf der Inhalte anderer Anbieter gesammelt werden. Die Seite greift auf Angebote anderer Webseiten zu und verlinkt diese. Die Auswahl findet in der Regel sehr sorgsam statt, aber dadurch, dass der Bildungsserver die Inhalte nicht selbst produziert und pflegt, hat er auch keinen Einfluss darauf, ob Inhalte aktuell gehalten werden. Für einen ersten Überblick zu verschiedenen Sportthemen lohnt sich der Klick auf den Bildungsserver aber in jedem Fall. 

Am Puls der Zeit 

Die Seite Wimasu setzt eher auf Qualität statt Quantität. Die Webseite ist übersichtlich und modern gestaltet und lässt sich ganz angenehm nutzen. Nach eigenen Angaben hilft Wimasu “Sportlehrkräften dabei, ihren Sportunterricht zu gestalten. Zudem werden neue und innovative Unterrichtsideen aufgegriffen und thematisiert”. Die Beiträge auf der Seite lesen sich frisch und nicht so, als ob der Sportlehrer oder die Sportlehrerin aus eurer eigenen Schulzeit sie geschrieben hat. Dies zeigt sich zum Beispiel daran, dass die Unterrichtsplanung nicht bei der Auswahl von Spielen aufhört, sondern auf der Webseite auch thematisiert wird, wie man etwa Teams am besten einteilen sollte. Dieser Ansatz spricht für eine Awareness, die sich auf der Seite an verschiedenen Stellen immer wieder findet. 

Die Organisation arbeitet bei der Gestaltung ihrer Beiträge mit ansprechenden Grafiken, die Lust darauf machen, sich mit den Themen auseinanderzusetzen. Unter dem Reiter “Unterrichtsideen” kann man gezielt nach Kategorien filtern, die für einen selbst interessant sind. Die Ideen zur Unterrichtsgestaltung sind zum Teil unkonventionell und überraschend, was es gerade für ambitionierte Sportlehrkräfte spannend macht. Die Beschreibungen der Einheiten sind kurz, knapp und auf den Punkt formuliert. Hilfreich sind zudem auch die grafischen Darstellungen, wie zum Beispiel bei Spielen die Sporthalle aufgeteilt sein muss. Unter dem Punkt “Wissen” gibt Wimasu theoretischen Input, um sich mit etwas abstrakten Themen wie etwa “Fairness” zu beschäftigen. Wimasu betreibt auch einen eigenen Youtube-Channel, was es Lehrkräften noch leichter macht, neue Übungen und Spiele zu verstehen und sie dann besser umsetzen zu können. Außerdem  bietet euch die Seite Werkzeuge, die die Planung eures Sportunterrichts zusätzlich erleichtern können. Zum Beispiel könnt ihr mit dem Hallenplaner digital eure Sporthalle nachbauen und für die jeweiligen Einheiten planen, damit ihr für eure Stunden top vorbereitet seid. Was ihr unbedingt wissen solltet: Wimasu ist ein Unternehmen und möchte auch Geld verdienen. Viele der Materialien werden gratis zur Verfügung gestellt, aber Zusatzmaterialien, wie der Hallen-Planer, sehr ausgefeilte Unterrichtskonzepte oder  Fortbildungen bietet Wimasu gegen Geld an. 

Mit Personality

Viele von uns schätzen es mittlerweile sehr, wenn sie wissen, wer genau hinter Inhalten steckt. In sozialen Medien lässt sich dieses Bedürfnis gut befriedigen, weil hier Influencer:innen Beiträge kuratieren und ihre Follower:innen zum Teil sehr intensiv in Entwicklungsprozesse einbinden. Dies kann zum Beispiel dadurch passieren, dass man ihnen per Nachricht oder Kommentar Fragen zusendet und sie dann explizit darauf antworten können. Wir können hier nur einen kleinen Teil der Sportunterricht-Influencer:innen abbilden und nicht detailliert auf alle eingehen, aber vielleicht ergibt sich für euch ja hieraus die Möglichkeit, die Kanäle der vorgestellten Accounts genau abzuchecken. Ein Beispiel für einen solchen Kanal ist “bewegungserna”. Sie ist Lehrerin an einer Grundschule, kooperiert mit Wimasu und postet eher unregelmäßig neuen Content. “Sport_professor” stellt regelmäßig neues Material für Lehrkräfte online, einige Inhalte sind allerdings kostenpflichtig. Und auch die Plattform “Wimasu” hat einen sehr aktiven Instagram-Account, auf dem regelmäßig neue Ideen und hilfreicher Content platziert werden. Im Gegensatz zu anderen Fächern scheint der Sportunterricht bei Bildungs-Influencer:innen noch wenig besetzt zu sein. Solltet ihr euch dazu berufen fühlen, wäre hier auf jeden Fall die Möglichkeit, eine Nische zu besetzen, für die Bedarf und Interesse besteht. 

Hier lohnt sich das Suchen

Wenn es mal nicht ganz so schnell gehen muss, dann lohnt es sich, mal einen Blick auf lehrer-online.de zu werfen. Mit Hilfe der Filterfunktion lässt sich relativ gut Material finden, das auf die individuellen Wünsche passt. Es ist aber auch einfach empfehlenswert, mal durch das Angebot auf der Seite zu scrollen. Die Seite wartet mit einigen unkonventionellen Unterrichtsvorschlägen auf, die starre Sportunterrichtskonzepte durchbrechen können. Lehrkräfte bekommen dabei einen hilfreichen Input zur Planung der Stunden. Die Beschreibungen der Ideen sind kurz gehalten, aber an den meisten Stellen trotzdem gut verständlich. Das Angebot auf der Seite ist etwas kleiner als bei den anderen Anbietern, aber für nette Ideen reicht es allemal. Es gibt allerdings noch einen Haken: Um Zugriff auf alle Unterrichtsmaterialien zu erhalten, ist eine Premium-Mitgliedschaft notwendig. Diese kostet im günstigsten angebotenen Tarif 4,49€ im Monat. 

Der Evergreen

Eine absolut bewährte Größe in der Szene ist die Seite Sportunterricht.de. Ehrlicherweise wirkt die Webseite so, als wäre sie nie ganz im 21. Jahrhundert angekommen, aber dieser Eindruck spiegelt nicht das gesammelte Angebot wider. Denn in verschiedenen Kategorien finden sich auf der Seite Übungsbeispiele, Schaubilder, Apps und Querverweise zu anderen Anbietern entsprechender Infos. Nehmen wir zum Beispiel Aerobic. Diese Einheit gehört für viele Schüler:innen sicherlich nicht zu den beliebtesten Sportarten ihrer Sportunterricht-Karriere, dennoch wird sie in Teilen curricular vorgeschrieben und ist zudem auch einfach sinnvoll, um die Varianz von Sportarten im Unterricht abzubilden. Sportunterricht.de bietet auch einen Aufbau-, Organisations- und Taktikplaner, um Übungen und die Sporthallengestaltung möglichst effektiv machen zu können. Hier sind kostenfreie Versionen zu nutzen, die nicht besonders schön, aber nützlich sind. 

Um auf Material und Tipps zum Thema Aerobic zu kommen, verfolgt man auf der Seite einfach den Reiter “Bewegung, Spiel und Sport”. Darunter sind alle Sportarten, zu denen Material gesammelt ist, alphabetisch geordnet. Hier lässt sich die Unterseite “Aerobic / Aerobic in der Schule” öffnen. Zunächst werden dort Beiträge und Artikel zum Thema gesammelt. Diese lassen sich zum Beispiel dafür nutzen, um einen theoretischen Einstieg in den Unterricht zu schaffen. Zudem werden auch Praxisbeispiele gesammelt. Diese reichen von einfachen ersten Grundschritten über die Anleitung zur Erarbeitung einer eigenen Choreografie zur Erweiterung des klassischen Aerobics — etwa durch Drum Aerobic oder dem Einsatz von Bällen in Aerobic-Sessions. Und zum Teil gibt es auch Verweise auf Videos zu den Themen oder auf Bücher, die sich damit befassen. Alles in allem, lassen sich auf Sportunterricht.de viele hilfreiche Impulse finden. Das Nutzungserlebnis der Seite ist nur nicht besonders angenehm. Und es ist nicht immer deutlich, ob die gesammelten Materialien auf dem neuesten Stand sind oder sie vielleicht bereits als überholt gelten könnten. 

Mit Blick auf die Vielfalt der angebotenen Unterstützungsmöglichkeiten und Gestaltungsideen für den Sportunterricht, zeigt sich wieder, wie abwechslungsreich dieses Fach in der Schule sein kann. Mit etwas Hingabe und Recherche können eure Schüler:innen richtig viel aus dem Sportunterricht mitnehmen und ihn als so bereichernd erleben, wie ihr selbst dieses tolle Fach empfindet. Habt ihr noch andere hilfreiche Anlaufstellen für Unterrichtsmaterialien und Ideen für den Sportunterricht? Dann schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Moin! Hamburg, die beliebte Metropole an der Elbe, ist nicht nur für die leckeren Fischbrötchen und die Reeperbahn, die niemals schläft, bekannt. Für Schulklassen auf Entdeckungstour bietet die Hansestadt ebenso viele spannende Ausflugsziele. Von Hafenrundfahrten bis zu außergewöhnlichen Museumswelten – wir präsentieren euch vier Ausflugsideen, die nicht nur euren Bildungshorizont erweitern, sondern auch für jede Menge Spaß sorgen. Sucht ihr Ausflugsziele für andere Bundesländer? Hier könnt ihr mehr Ideen durchstöbern!

Hafenrundfahrt mal anders: Lernorte Hafenwelt

(Quelle: Pixabay)

Was in Hamburg auf gar keinen Fall fehlen darf: Der berühmte Hafen der Hansestadt! Anstatt aber eine durchschnittliche Hafenrundfahrt zu unternehmen, gibt es viel spannendere Möglichkeiten, den Hafen zu erkunden. Das Unternehmen Hafenkompass bietet seit zehn Jahren verschiedene Exkursionen für Schulklassen am Hamburger Hafen an. Zusammen mit Diplomgeographen entdeckt ihr den Hafen auf einer lehrreichen Orientierungstour. Ihr führt Experimente mit Karten, Kompass und GPS durch. Das heißt: Unbedingt warme, wasserfeste Kleidung und feste Schuhe! Das Angebot eignet sich für die 4. Klasse bis zur 13. Klasse, besonders in den Fächern Geografie und Technik. Ihr habt die Auswahl zwischen verschiedenen Exkursionen, die jeweils ca. drei Stunden dauern. Die Preise sind abhängig von der Teilnehmer:innenzahl und dem gewünschten Programm.

Die Exkursion für Schüler:innen der Klasse vier bis sechs bietet z.B. praxisnahe Lernmöglichkeiten. Die Tour führt euch von den Landungsbrücken durch Hafenkanäle, Brücken und Industriegebiete. Hauptaufgaben eines Hafens werden erläutert und der Umgang mit Karten und Kompass geübt. Ein Besuch in einer Schatzkammer mit Gewürzen, Kaffee und Kakao vermittelt geographisches Wissen über die Herkunftsländer der Waren und den Weg der Güter in den Hamburger Hafen. Vorab könnt ihr auch Expert:innengespräche vereinbaren. Mehr zu diesem Angebot Informationen findet ihr hier

Für Schüler:innen ab der 6. Klasse gibt es die Möglichkeit, den Seezollhafen als GPS-Tour zu Fuß zu entdecken. Die Klasse erkundet den Hafen durch Geocaching und lernt dabei die Arbeitsweisen des Hafens kennen. Außerdem werden die beruflichen Perspektiven des Logistikstandorts Hamburg vorgestellt und gezeigt. Mehr Infos findet ihr hier

Für die 10. - 13. Klassen könnt ihr euch für Exkursionen mit den Schwerpunkten auf Container und die Logistik der Hafenwirtschaft oder nachhaltiger Transport und Klima entscheiden. Mehr Details zu den einzelnen Exkursionen findet ihr hier.

Der Start aller Exkursionen ist die Stintfang Aussichtsterrasse in der Nähe der Landungsbrücken. Mit dem ÖPNV ist sie gut zu erreichen, der Bahnhof Hamburg Landungsbrücken mit U-Bahn und S-Bahn-Anbindung ist ganz in der Nähe. Von dort führt eine Fußgängerbrücke hinüber. Übrigens: Genau auf der Aussichtsplattform befindet sich die Jugendherberge „Auf dem Stintfang“. 

Ausstellung in völliger Dunkelheit: Dialog im Dunkeln

(Quelle: Dialoghaus Hamburg)

Wollt ihr mal ein etwas anderes Museumserlebnis? Die Ausstellung des Dialoghaus Hamburg “Dialog im Dunkeln“ bietet für Gruppen eine besondere Führung. Denn: Blinde oder sehbehinderte Guides führen euch in kleinen Gruppen durch die lichtlose Ausstellung, die mit verschiedenen Parcourabschnitten versehen ist. Nur mit einem Langstock ausgestattet, nutzt ihr die anderen Sinnesorgane und erfahrt die alltägliche Welt durch Tasten, Hören und Riechen. Dabei helfen euch die Guides, um die verschiedenen Stationen zu bewältigen. Im Preis inbegriffen ist das Dialog Lab, mit der Ausstellung „Mittendrin“, dass sich im Foyer des Museums befindet. Dort können die Schüler:innen in den Wartezeiten eigenständig Stationen mit dem Thema Barrierefreiheit erkunden. Am Ende der Tour gibt es noch die Möglichkeit in der Dunkelbar, in völliger Dunkelheit etwas zu bestellen und zu bezahlen. Dort können Schüler:innen dann auch in einer offenen Diskussionsrunde Fragen an ihre Guides stellen.

Das Check-in beginnt 20 Minuten vorher, die Tour dauert ca. 60 Minuten. Wichtig ist, dass keine Gegenstände mit in die Ausstellung genommen werden sollen. Diese können in die Schließfächer vor Ort eingeschlossen werden. Wenn ihr wollt, könnt ihr Geld für die Dunkelbar in die Hosentasche tun. Pro acht Personen kostet die Tour 128 Euro. Empfohlen ist die Tour ab der 2. Klasse, allerdings sollte vorher abgeklärt werden, dass die Schüler:innen keine Probleme haben, 90 Minuten in völliger Dunkelheit zu verbringen.

Die Ausstellung befindet sich in der Speicherstadt. Mit der U-Bahnlinie U1 ist es von der U-Bahnstation Meßberg ein ca. vier Minuten Fußweg bis zum Dialoghaus. Alternativ könnt ihr mit der Buslinie 3 an die Haltestelle Bei St. Annen fahren. Vom Hauptbahnhof ist es ca. zehn Minuten zu Fuß.

Übrigens gibt es gleich nebenan die Ausstellung “Dialog im Stillen“, bei der ihr in völliger Stille Einblicke in das Leben von gehörlosen Menschen gewinnen könnt.

Mehr Informationen zu den Ausstellungen findet ihr hier

Die grüne Oase Hamburgs: Gut Karlshöhe

(Quelle: Gut Karlshöhe)

Ihr habt Lust auf ein naturnahes Erlebnis? Das Umweltzentrum Gut Karlshöhe bietet auf dem rund neun Hektar großen Grundstück in Hamburg-Bramfeld eine riesige Erlebniswelt für einen besonderen Ausflugstag im Freien. Das Gut ist mit dem NUN-Zertifikat als Bildungszentrum für Nachhaltigkeit ausgezeichnet und bietet zahlreiche Bildungsangebote von der Vorschule bis zur Oberstufe. Ein Angebot ist zum Beispiel die KinderForscherWerkstatt, in der die Schüler:innen zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft selbst tüfteln und experimentieren können. Wenn ihr lieber etwas draußen unternehmen wollt, gibt es auch viele Kurse, die im Außengelände stattfinden.

Die meisten Kurse dauern zwischen zwei und drei Stunden. Je nach Kurs sind die Preise unterschiedlich, meistens kosten sie aber zwischen ca. 70 Euro und 200 Euro. Einige sind auch kostenlos. Welche Bildungsangebote es gibt, könnt ihr auf der Website nachschauen. Hier könnt ihr mithilfe von drei Filtern das passende Angebot aus der Liste finden. Zu den Angeboten gibt es Begleitmaterial und Infoblätter zum Ausdrucken, die ihr zur Vorbereitung oder zur Nachbesprechung im Unterricht verwenden könnt.

Ihr wollt auf eigene Faust das Grundstück und seine Natur erkunden? Dann lohnt sich der ca. 1 km lange “EntdeckerRundweg”. Auf diesem könnt ihr das Gelände spielerisch und durch Infotafeln an verschiedenen Stationen, wie den Bienenhäusern oder der Wetterstation, entdecken. Außerdem könnt ihr hier viele Tiere, z.B. die Schafe des Hofs, kennenlernen. Hierfür bietet das Gut auf ihrer Website einen Ralleybogen zum Ausfüllen an, den ihr vorher ausdrucken könnt. Der Rundweg ist kostenlos ganzjährig ab neun Uhr geöffnet. Auch für Stärkung ist auf dem Gut gesorgt. Auf dem Gelände gibt es ein Bistro und ein Restaurant.

Das Gut Karlshöhe liegt außerhalb Hamburgs und ist am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Vom Bahnhof-Barmbek im Norden Hamburgs fahrt ihr mit der Buslinie 17 bis zur Haltestelle Karlshöhe oder mit der 18 bis zur Haltestelle Am Stühn Süd. Von da ist es dann noch ein zehn Minuten Fußweg.

Wie ihr seht, bietet Hamburg viele spannende Exkursionen und Museumsbesuche, die den nächsten Schulausflug zu einem einzigartigen Ereignis machen! Habt ihr noch mehr Ideen für interessante Exkursionsziele in der Hansestadt?

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In den bunten Farben von Kostümen und Konfetti, begleitet von fröhlicher Musik und ausgelassener Stimmung, nähert sich die "Fünfte Jahreszeit" — der Karneval, auch unter den verschiedenen regionalen Namen wie Fastnacht, Fasnet, Fasching bekannt. Dieses traditionsreiche Fest, das vor der vierzigtägigen Fastenzeit gefeiert wird, hat in verschiedenen Regionen Deutschlands und darüber hinaus eine Vielzahl von Bräuchen und Traditionen hervorgebracht.

Karneval wird auf unterschiedliche Weise im gesamten deutschsprachigen Raum zelebriert. Vom rheinischen Karneval in den Städten Köln, Bonn, Aachen und Düsseldorf bis hin zu den Fastnachtsbräuchen in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Franken, Baden-Württemberg und Bayern — jede Region hat ihre eigene Art, diese Zeit zu begehen. Der Begriff "Fasching" hingegen wird vor allem in Bayern, Österreich und Sachsen verwendet, wobei er sich über die Jahrhunderte auch in Norddeutschland etabliert hat. Doch egal, ob Karneval, Fastnacht oder Fasching: Die Wurzeln dieser Bräuche liegen in der Vorbereitung auf die Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt und auf das Osterfest hinweist.

Im schulischen Kontext nehmen die Feierlichkeiten eine besondere Form an, in der Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen in die festliche Atmosphäre eintauchen. Von Karnevalsumzügen und musikalischen Darbietungen bis hin zu farbenfrohen Kostümen und festlichen Masken spielen verschiedene Traditionen eine Rolle. In diesem Artikel wollen wir einige dieser schulischen Bräuche vorstellen und euch Ideen mit an die Hand geben, wie ihr mit euren Schüler:innen die Karnevalszeit gestalten könnt. 

Kostüme

Selbstverständlich steht der wohl bekannteste Brauch des Karnevals direkt vorne mit dabei – die kunterbunten Kostüme, die nicht nur das Klassenzimmer, sondern die gesamte Schule in ein farbenfrohes Spektakel verwandeln. Schüler:innen wie Lehrkräfte verwandeln sich in ihre Lieblingsfiguren, stellen historische Persönlichkeiten dar oder leben einfach ihre Fantasie in Form von farbenfrohen Verkleidungen aus.

(Quelle: Pixabay

Die Herstellung von Karnevalskostümen könnt ihr bereits im Unterricht als kreative Aktivität integrieren. Das gemeinsame Basteln fördert nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern ermöglicht euren Schüler:innen auch, ihre Fantasie auszuleben. Online lassen sich viele Anleitungen für einfache Kostüme finden. Zum Beispiel könnt ihr mit eurer Klasse zusammen ein Krokodilskostüm gestalten. Es sollten jedoch die jeweiligen Schulordnungen berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass keine unangemessenen Elemente, wie Waffen, verwendet werden.

Eine weitere Möglichkeit ist das Schminken von Tiergesichtern. Auch dafür stehen online zahlreiche Arbeitsblätter zur Verfügung, die ihr im Unterricht nutzen könnt. 

Die Kostüme entfalten ihre volle Pracht oft in Verbindung mit Faschingsumzügen. Einige Schulen nehmen aktiv an lokalen Umzügen teil, oder ziehen kostümiert durch die Straßen der Nachbarschaft. In vielen Schulen gehört eine Kostümparade und ein Wettbewerb zum festen Bestandteil der Karnevalsfeierlichkeiten. Schüler:innen sowie Lehrer:innen nehmen an einer bunten Parade durch die Schule teil, und oft gibt es einen Wettbewerb für das kreativste und originellste Kostüm.

Zusätzlich zu den Umzügen organisieren viele Schulen Faschingsfeiern im Klassenzimmer. Die Klassenräume und die Schulhalle werden festlich geschmückt, und es gibt Spiele, Musik, Tanz und nicht zuletzt süße Leckereien wie Krapfen, um die festliche Atmosphäre zu unterstreichen.

Schülerbefreiung

Der Gumpige Donnerstag, auch als "schmotziger Donnerstag" bekannt, ist im schwäbisch-alemannischen Raum ein Höhepunkt der Faschingszeit. Ein Element dieser Tradition ist die Schülerbefreiung, die zum Beispiel in Wangen im Allgäu mit dem Verteilen von Fasnetsbrezeln einhergeht.

Am Morgen dieses besonderen Donnerstags findet zunächst regulärer Unterricht statt, bis die Narren eintreffen. Viele Lehrer:innen nutzen diese Zeit für Faschingsfeiern, zu denen Schüler:innen und Lehrkräfte kostümiert erscheinen. Die Hästräger (Verkleideten) ziehen im Laufe des Vormittags von Schule zu Schule — mit Schellengeläut und Narrenrufen, stürmen sie die Schulen, um die Schüler:innen zu befreien. Der genaue Zeitpunkt des Eintreffens ist dabei nicht bekannt. Diese Überraschungsaktion, begleitet vom Lärm der Mäschkerle (Maskierte), sorgt für freudige Erwartung bei den Schüler:innen. In kleinen Gruppen werden die Klassen befreit, und als Belohnung erhalten die Schüler Fasnetsbrezeln aus den großen Körben der Narren. Die Schule ist damit offiziell beendet und für Schüler:innen und Lehrer:innen brechen die Ferien und die Fasnet an. 

Die Tradition des Brezelverteilens ist eine der ältesten Bräuche der Wangener Narrenzunft. Fest im Programm verankert, findet die Schülerbefreiung mit Brezelverteilen seit den 1950er Jahren nahezu unverändert statt. 

Gemeinsames Pfannkuchen/Berliner/Krapfen essen 

Das gemeinsame Essen von Pfannkuchen, Berlinern oder Krapfen während der Karnevalszeit ist in vielen Schulen ein Brauch, der auf verschiedenste Weise realisiert wird.

Ursprünglich sollten diese mit Puderzucker bestreuten oder mit Konfitüre gefüllten Köstlichkeiten den Abschied von üppigem Genuss vor der Fastenzeit symbolisieren. Heutzutage sind sie jedoch viel mehr als nur ein kulinarisches Statement — sie sind Ausdruck von Fröhlichkeit und Tradition.

(Quelle: Pixabay)

Jede Region pflegt ihre eigene Art, Pfannkuchen, Berliner oder Krapfen zuzubereiten. Ob mit Pflaumenmus, Aprikosenmarmelade oder einer leckeren Zimtfüllung – die regionalen Varianten spiegeln die Vielfalt der deutschen Küche wider. In einigen Gegenden werden sie sogar mit einem speziellen Faschingsmotiv, wie einem kleinen Faschingskrapfen, dekoriert.

Im schulischen Kontext bieten Pfannkuchen, Berliner oder Krapfen eine Möglichkeit, die Karnevalszeit zu zelebrieren. Ihr könnt beispielsweise eine Backaktion im Unterricht organisieren oder die Schüler:innen einladen, traditionelle Rezepte zu erkunden. 

Das Prinzenpaar 

In vielen Schulen wird die Wahl eines schuleigenen Prinzenpaares gefeiert. Die Karnevalsprinzessin und der Karnevalsprinz üben dann eine symbolische Regentschaft über die Schule aus. Sie haben das Privileg, an Schulsitzungen teilzunehmen und bei schulischen Veranstaltungen wie Faschingsfeiern oder Umzügen im Mittelpunkt zu stehen. 

Die Idee der Faschingsprinzen und -prinzessinnen hat historische Wurzeln im Karneval. Ursprünglich geschaffen, um den Karneval zu personifizieren, repräsentierten sie die lebendige Tradition und den Frohsinn der fünften Jahreszeit. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 entwickelte sich aus dem ursprünglichen Helden Karneval der "Prinz Karneval". Diese Symbolfiguren stehen heute nicht nur für Jugendlichkeit, Zukunft, Veränderung und Hoffnung, sondern sind auch das Herzstück des modernen Karnevals.

Welche Bräuche feiert ihr in eurer Schule zum Karneval? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Wahrscheinlich hattet ihr in eurem Lehrberuf auch schon mindestens einmal mit dem Nachteilsausgleich zu tun. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings zum Teil sehr individuell, deshalb wollen wir ihn hier nochmal grundlegend erklären und euch die Vielfalt der Auslegungs- und Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen. Im Kern soll dieser Mechanismus sicherstellen, dass Schüler:innen mit besonderen Bedürfnissen oder individuellen Beeinträchtigungen die gleichen Bildungschancen haben wie ihre Mitschüler:innen. Der Nachteilsausgleich soll bestehende Benachteiligungen kompensieren und eine inklusive Bildung fördern. Zum Beispiel können Schüler:innen mit Dyskalkulie durch zusätzliche Lernhilfen bei der Bearbeitung von mathematischen Themen unterstützt werden. 

Am Prinzip des Nachteilsausgleichs gibt es auch immer mal wieder Kritik. Das Leistungsprinzip würde hiermit verwaschen werden. Wichtig dabei zu beachten ist, dass der Nachteilsausgleich nicht dazu dient, die Anforderungen an die Bildung zu senken, sondern vielmehr darauf abzielt, gleiche Chancen und Zugangsmöglichkeiten zu gewährleisten. 

Welche Schüler:innen haben Anspruch auf einen Nachteilsausgleich?

Der Nachteilsausgleich ist für Schüler:innen gedacht, die es aufgrund ihrer physischen oder psychischen Voraussetzungen schwerer haben, am Unterricht teilzunehmen oder zu lernen. Zu körperlichen Beeinträchtigungen können etwa Muskelerkrankungen gehören, die die Mobilität der Schüler:innen einschränken. Genauso können Hör- und Sehschwierigkeiten die Kriterien für einen Nachteilsausgleich erfüllen. Und auch chronische Krankheiten können hierzu zählen, wenn sie etwa dazu führen, dass die Schüler:innen eine höhere Zahl an Fehltagen haben. 

Zu den weiteren Gründen für einen Nachteilsausgleich gelten Diagnosen von Lernschwierigkeiten wie Legasthenie oder Dyskalkulie. Auch psychische Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Angststörungen oder ADHS können dazu führen, dass Schüler:innen einen Nachteilsausgleich zugesprochen bekommen. Dabei bleibt immer zu beachten, dass die Absprache, Antragstellung und Ausgestaltung des Nachteilsausgleichs immer auch ein stark individueller Prozess sind. Eine Übersicht zu einer möglichen Diagnostik bei Schüler:innen bietet unter anderem das Bildungsministerium für Mecklenburg-Vorpommern.

Wie wirkt sich der Nachteilsausgleich aus?

Hier gibt es ganz unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Es ist möglich, den betreffenden Schüler:innen zusätzliches oder speziell angepasstes Lernmaterial zur Verfügung zu stellen, mit dem sie besser am Unterricht teilnehmen können. Die Aufgaben in Klausuren können angepasst und auch die Unterrichtsmethoden können für die betreffenden Schüler:innen bedürfnisorientierter zugeschnitten werden. 

Wie wird der Nachteilsausgleich in Zeugnissen behandelt?

Der Nachteilsausgleich wird nicht auf dem Zeugnis vermerkt. Im Feld Bemerkungen wird allerdings notiert, wenn bei der Leistungsbewertung von der Norm abgewichen wurde. Ein Nachteilsausgleich kann auch damit verbunden sein, dass ein Notenschutz angewendet wird. Dieser bewirkt, dass Schüler:innen zwar benotet werden, ein bestimmtes Gebiet aber nicht in die Gesamtnote eines Fachs einbezogen wird oder dies anders gewichtet wird. Der Notenschutz kann zum Beispiel bei Legasthenie greifen. Hierbei fließt dann in verschiedenen Fächern die Rechtschreibung weniger stark oder gar nicht in die Benotung ein. Bei Schüler:innen, die etwa Probleme dabei haben, Worte zu finden oder sich sprachlich verständlich mitzuteilen, nimmt die Bedeutung von mündlichen Prüfungen bzw. einer mündlichen Beteiligung ab oder wird angepasst. 

Wie wird der Nachteilsausgleich beantragt?

Erziehungsberechtigte können den Nachteilsausgleich für ihr Kind bei der Schule oder der Ausbildungsstätte beantragen. Das Vorgehen unterscheidet sich dabei von Bundesland zu Bundesland ein wenig. Der Antrag kann zum Teil einfach mündlich mit der Direktorin oder dem Direktor vereinbart besprochen werden, empfehlenswerter ist aber ein formloser schriftlicher Antrag, um das Verfahren festhalten, um etwas vorweisen zu können, falls es zu juristischen Auseinandersetzungen kommen sollte. Die Entscheidung über den Antrag fällt dann das zuständige Schulamt. Im formlosen Antrag sollten einige entscheidende Punkte unbedingt enthalten sein. Zunächst empfiehlt es sich, den Wunsch auf Gewährung eines Nachteilsausgleichs zu formulieren. Der Grund dafür sollte ausführlich beschrieben sein und die Art der gewünschten Unterstützung sollte ebenfalls schon so genau wie möglich im Schreiben enthalten sein. Es gilt: je detaillierter die Beschreibung ist, desto gezielter können Maßnahmen geplant werden. Dem Antrag muss in den meisten Fällen auch ein medizinisches Attest hinzugefügt werden. 

Wie lässt sich der Nachteilsausgleich in der Klasse thematisieren?

Um diese Frage zu klären, haben hat Lehrer News Friedo Scharf gefragt. Er ist Sonderpädagoge und Entwickler der SPLINT-App für die kollaborative Förderplanung. Er antwortet darauf:

“Dass Kinder einen Nachteilsausgleich (NTA) haben und bekommen, ist in erster Linie etwas, dass niemand sonst wissen muss. Wenn Fragen kommen oder Unverständnis von anderen Kindern geäußert wird, ist es völlig ausreichend, darauf zu verweisen, dass es immer und überall Unterschiede gibt und es auch absolut in Ordnung ist, dass nicht alle immer die gleichen Aufgaben bekommen oder die gleichen Rahmenbedingungen haben. In Absprache mit dem Kind kann man sich natürlich entscheiden, das Thema auch mit der Klasse zu besprechen. Mir ist es dann immer besonders wichtig gewesen, hervorzuheben, dass es beim NTA darum geht, vergleichbare Voraussetzungen zu schaffen. In Absprache mit dem Kind, kann man z.B. ein paar Infos zu dem Grund des NTAs zu referieren. Z.B. ein kleiner Vortrag zu LRS und wie sich diese auswirkt. Auf dieser Grundlage kann man dann recht einfach erklären, warum es einen NTA gibt. Kindern fällt die Wichtigkeit des NTAs oft leichter zu verstehen, wenn es um sichtbare und offensichtliche Beispiele geht. "Wenn wir in einem Leichtathletik-Wettkampf einen Athleten in einem Rollstuhl im gleichen Rennen starten lassen, wie einen Athleten, der gehend und voll austrainiert ist - wer würde am Ende gewinnen? Empfindest du es als fair, die beiden gegeneinander starten zu lassen? Wenn wir dieses Rennen fair gestalten wollten, was müssten wir dann machen?" Die Antworten dieser Fragen führen oft sehr einfach und für jeden nachvollziehbar zu einem NTA.”

Sonderpädagoge Friedo Scharf setzt bei Bedarf darauf, bei den Kindern Verständnis für den Nachteilsausgleich zu schaffen. (Quelle: Stephanie Göbel/Inklusion-Digital GmbH)

Mit Hilfe des Nachteilsausgleichs kann mehr Inklusion und individuelle Förderung erreicht werden. Die Kommunikation innerhalb einer Klasse, in der es Schüler:innen gibt, die einen Nachteilsausgleich bekommen, sollte transparent und offen sein. Die Mitschüler:innen haben auch einen Anspruch darauf zu wissen, warum es eine unterschiedliche Behandlung innerhalb einer Klasse gibt. Vielleicht bietet das  Thema einen tollen Anlass dafür, über den Nutzen und Funktionsweise von Inklusion im Unterricht zu sprechen. 

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Nachteilsausgleich? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Jedes Jahr wird der Februar zum Black History Month erklärt. In den USA und Kanada werden in diesem Monat die historischen Leistungen, kulturellen Beiträge und Errungenschaften von afroamerikanischen Menschen gefeiert und gewürdigt. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist dabei ein wichtiger Teil und bietet sich für eine Aufarbeitung im Unterricht an. Nach Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1865 folgte für die afroamerikanische Bevölkerung, besonders in den Südstaaten, eine Zeit, die durch institutionellen Rassismus, systematische Diskriminierung und soziale Ungerechtigkeit gekennzeichnet war. Auch in Bildungseinrichtungen war dies spürbar, denn schwarze und weiße Schüler:innen mussten in vielen Staaten auf getrennte Schulen gehen. In diesem Kontext wollen wir euch in diesem Artikel Materialien an die Hand geben, die ihr im Unterricht benutzen könnt, um die Geschichte des Rassismus an amerikanischen Schulen zu behandeln.

Primärquellen und Kontext: So findet ihr Material zum Thema 

Für eine thematische Auseinandersetzung mit der Rassentrennung an Schulen macht es Sinn, sich zuerst mit der geschichtlichen Entwicklung des Rassismus in den USA zu beschäftigen. Nach dem Bürgerkrieg wurden mehrere Gesetze verabschiedet, um die Rechte der befreiten Sklaven zu schützen und sie wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Die sogenannten Recronstruction Acts wurden jedoch mit der Einführung der Jim Crow-Gesetzen in den Südstaaten der USA wieder aufgehoben. Diese Gesetze waren darauf ausgerichtet, die Rassentrennung zu institutionalisieren und in alle öffentliche Einrichtungen zu bringen. Wollt ihr diese Gesetze näher besprechen, um ihre Inhalte und Auswirkungen zu diskutieren, findet ihr hier eine Auflistung einiger. Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, was diese Gesetze im Alltag bedeuteten, können Archivmaterialien wie Fotografien und Zeitungsartikel aus dieser Zeit gezeigt werden. Diese visuellen Quellen bieten Einblicke in die Vorurteile und Stereotypen, die während der Rassentrennung weit verbreitet waren. Fotografiesammlungen aus dieser Zeit könnt ihr ganz einfach online finden. Auch Artikel und Anzeigen aus lokalen Zeitungen können bei der Vermittlung helfen, hier findet ihr Auschnitte aus verschiedenen Zeitungen der Stadt Ypsilanti, die stark von institutionellem Rassismus und der Diskriminierung geprägt war.

Für einen allgemeinen geschichtlichen Einstieg bietet die Seite StudySmarter eine übersichtliche Einorndung zum Thema Rassentrennung, wobei wichtige Meilensteine und Begriffe erläutert werden. Für jüngere Schüler:innen bietet sich das Video von MrWissen2Go auf YouTube an, das die geschichtliche Entwicklung mit dem Beginn der Sklaverei und die Zusammenhänge zu heute in einfacher Sprache erläutert.

“Seperate but equal” an den Schulen

Durch die Doktrin "Separate but equal", die durch den Fall Plessy v. Ferguson von 1986 des Obersten Gerichtshofs legalisiert wurde, waren getrennte Einrichtungen für Weiße und Schwarze rechtlich zulässig, solange sie als vergleichbar angesehen wurden. Das heißt also, obwohl die Einrichtungen durch eine Einteilung nach “Rassen” getrennt waren, sollten sie dennoch den gleichen Standard an Bildung oder Dienstleistungen anbieten.

Dies wurde aber in der Praxis nur selten umgesetzt, denn viele Einrichtungen für Afroamerikaner:innen waren von schlechterer Qualität und Ausstattung. Auch in Schulen waren diese Unterschiede zu spüren, die zu einer erheblichen Ungleichheit der Bildungschancen führten. Afroamerikanische Schulen waren unterfinanziert und in schlechtem Zustand. Dagegen hatten weiße Schulen bessere Lehrmaterialien, Einrichtungen und Lehrkräfte. Wie diese Ungleichheit aussah, könnt ihr beispielsweise anhand dieser Fotos zeigen. Daran könnt ihr die Schüler:innen erläutern lassen, welche Unterschiede sie zwischen den Schulen ausmachen können und welche Auswirkungen diese auf die Bildung der Kinder auf den Bildern haben könnten. Näheres zu den Bildern und mögliche Diskussionsansätze findet ihr hier.

Um näher auf die Situationen der Schulen, die von Rassentrennung betroffen waren, einzugehen, können durch konkrete Fallbeispiele die Auswirkungen auf die Schüler:innen und Lehrkräfte aufgezeigt und diskutiert werden. Beispielsweise könntet ihr hier die Little Rock Central High School in Arkansas behandeln. Diese Schule wurde 1957 zum Symbol für den Kampf gegen die diskriminierende Trennung, als neun afroamerikanische Schüler, bekannt als die "Little Rock Nine", versuchten, die Schule zu besuchen. Ihr Eintritt wurde von der Nationalgarde und einem aufgebrachten weißen Mob blockiert, was zu einer nationalen Kontroverse führte, sodass sogar Präsident Eisenhower eingreifen musste. Eine Übersicht über die Ereignisse findet ihr vom WDR aufgearbeitet und im Podcast “ZeitZeichen”. 

Das Ende der Rassentrennung in Schulen

Das Ende der Rassentrennung in den USA leitete das Urteil Brown v. Board of Education  des Obersten Gerichtshof aus dem Jahr 1954 ein. Die Klage wurde im Namen von Linda Brown eingereicht, einem schwarzen Mädchen, das in Topeka (Kansas) zur Schule gehen wollte, dort aber aufgrund ihrer Hautfarbe abgewiesen wurde. Das Gericht entschied einstimmig, dass die Rassentrennung in öffentlichen Schulen gegen den 14. Verfassungszusatz der Vereinigten Staaten verstößt, der allen Bürger:innen den gleichen Schutz vor dem Gesetz garantiert. 

Brown v. Board of Education war ein Meilenstein im Kampf für Bürgerrechte in den Vereinigten Staaten und leitete eine Ära des Wandels in Bezug auf die Rassentrennung ein. Jack Greenberg, einer der Anwälte im Fall Brown, sagte später "Brown war das Aufbruchssignal für die Sit-ins und die Märsche der Bürgerrechtsbewegung". Martin Luther Kings ziviler Widerstand gewann dadurch ebenfalls an Einfluss. Mehr zu Kings Jr. Werdegang und Materialien für den Unterricht über ihn könnt ihr in unserem Artikel nachlesen. Mit dem Civil Rights Act von 1964 wurde die Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft in öffentlichen Einrichtungen, am Arbeitsplatz und im Bildungseinrichtungen schließlich verboten. 

Passend dafür bietet BR radioWissen eine Sendung über die Bürgerrechtsbewegung und die Civil Rights Act mit Arbeitsblättern an, die zur Nachbearbeitung der Sendung ausgefüllt werden können. Außerdem findet ihr dort ein Glossar mit wichtigen Begriffen zur Bürgerrechtsbewegung. Auf dieser Seite findet ihr außerdem Arbeitsblätter und Unterrichtsmaterialien, um sich mit dem Thema Rassismus und dem Civil Rights Movement mit den wichtigsten Akteur:innen auseinanderzusetzen. Die Materialien sind ab der 9. Klasse empfohlen und eignen sich für Geschichte, Englisch, Politik und Ethik.

Trotz des Urteils von Brown v. Board of Education und den Civil Right Acts ist die Gleichstellung von Schwarzen und Weißen in vielen Bereichen, auch der Bildung, auch heute noch nicht erreicht. Schüler:innen geraten oftmals in eine Negativspirale. Anschaulich wird diese Problematik in diesem kurzen Video der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) erklärt. Wie die Trennung weißer und schwarzer Menschen von damals bis heute Auswirkungen hat, wird in diesem englischen Video gezeigt. Darin werden durch Grafiken die bis heute noch getrennten Nachbarschaften dargestellt, die sich durch die geschichtliche Segregation der Arbeits- und Wohnsituation entwickelt haben. Im Dossier “Getrennte Klassenzimmer” von der bpb wird zusätzlich ein geschichtlicher Überblick über die Rassentrennung an Schulen und die bis heute spürbaren Auswirkungen gegeben.

Besprechung von Zeitzeugenberichten

Sinnvoll ist es ebenso, Zeitzeugenberichte und Betroffenenaussagen in den Unterricht einzubauen. Sie geben authentische Einblicke in historische Ereignisse und vermitteln die Gedanken und Erfahrungen derjenigen, die sie erlebt haben, eindringlich. Besonders im Kontext der Rassentrennung an amerikansichen Schulen ermöglichen Zeitzeugenberichte den Schülern:innen ein tiefes Verständnis für die Auswirkungen, indem sie die persönlichen Geschichten und Erlebnisse der Betroffenen aus erster Hand erfahren. Ihr könnt zum Beispiel Ausschnitte aus Büchern nehmen und diese dann besprechen.

Hierfür eignen sich die Memoiren von Melba Pattillo Beals “Warriors Don't Cry”, die eine der "Little Rock Nine" war. Das Buch ist auf deutsch und englisch verfügbar, ihr könnt es also im geschichtlichen Kontext verwenden, oder auch für eine Analyse im Englisch-Unterricht. 

Ein weiteres Buch ist “Brown Girl Dreaming”, in dem die Kindheitserinnerungen der Autorin Jacqueline Woodson erzählt werden. Es bietet Einblicke in ihre Erfahrungen mit Rassentrennung und Diskriminierung unter anderem in der Schule während der 1960er und 1970er Jahre durch die Jim-Crow-Laws. Passagen aus den Memoiren findet ihr kostenlos online. Die Uni Gießen bietet für den Roman Arbeitsblätter und Unterrichtsmaterialien an, die sich für Englisch, Ethik, Geschichte und Politik eignen. 

Auch einige Dokumentarfilmen, die sich mit der Geschichte der Rassentrennung in den USA befassen und Interviews mit Zeitzeugen enthalten, eignen sich für eine Besprechung im Unterricht. So zum Beispiel der Dokumentarfilm "I Am Not Your Negro" aus dem Jahr 2016, basierend auf dem Manuskript "Remember This House" von James Baldwin. Aus der Sicht Baldwins wird der Rassismus in den USA gezeigt, indem er Leben und Tod von Bürgerrechtsaktivisten wie Medgar Evers, Malcolm X und Martin Luther King Jr. beleuchtet. Der Film enthält viele Archivaufnahmen und Ausschnitte aus Reden, Nachrichten und Fernsehsendungen. Der Film ist kostenlos online verfügbar. Die bpb stellt euch Arbeitsblätter auf deutsch und englisch bereit und gibt Vorschläge zum Einsatz im Unterricht. 

Habt ihr das Thema Rassismus in den USA schon mal im Unterricht behandelt und wenn ja, wie seid ihr dabei vorgegangen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Bonjour, comment allez-vous?

Die französische Sprache, oft als die "Sprache der Liebe" bezeichnet, ist mit 280 Millionen Sprecher:innen unter den Top 5 der am häufigsten gesprochenen Sprachen der Welt. Frankreich hat einen enormen kulturellen Reichtum: Die französische Kultur hat einen enormen Einfluss auf Kunst, Mode, Kochkunst und Philosophie. Von den Boulevards von Paris bis zu den sonnenverwöhnten Lavendelfeldern der Provence bietet die Sprache eine reiche kulturelle Erfahrung.

Für euch als Lehrkraft ist es eine besondere Herausforderung, nicht nur die Grammatik und Vokabeln, sondern auch die kulturelle Tiefe dieser Sprache zu vermitteln. Deshalb stellen wir euch in diesem Artikel einige YouTube-Kanäle vor, die euch dabei helfen, eure Liebe zum Französischen zu vertiefen und diese Begeisterung auf eure Schüler:innen zu übertragen. 

Jicki 

(Quelle: YouTube)

Auf dem Kanal von Jicki erwartet euch ein bunter Mix aus Sprachen und um euch in diesem vielfältigen Angebot zurechtzufinden, empfehlen wir die Playlist-Funktion, die alle französischen Videos gebündelt präsentiert. Die Französisch-Lernvideos sind der ideale Startpunkt für Anfänger:innen und bieten eine gut durchdachte Herangehensweise, um die Grundlagen der Sprache zu erfassen. Ihr habt hier die Möglichkeit, gezielt die Lektionen auszuwählen, die am besten zu euren Interessen und Bedürfnissen passen.

In der ersten Folge der Playlist werdet ihr Schritt für Schritt durch den Prozess geführt, in dem euch der Aufbau und die Vorgehensweise der Videos erklärt wird. Hier werden die Grundlagen vermittelt und der Weg für ein erfolgreiches Sprachabenteuer geebnet. Besonderes Augenmerk legt Jicki darauf, euch die korrekte Aussprache französischer Wörter beizubringen. Durch Hervorheben von Sätzen in den Videos wird sichergestellt, dass ihr nicht nur versteht, sondern auch authentisch sprechen könnt.

Für diejenigen unter euch, die es eilig haben, hat Jicki auch YouTube-Shorts im Angebot. Diese kurzen, knackigen Lernhäppchen eignen sich perfekt für unterwegs und bieten eine schnelle Möglichkeit, die Sprachkenntnisse zu vertiefen. Die ausführlicheren Erklärvideos von Jicki gehen in die Tiefe, was insbesondere für euch als Lehrkraft sehr wertvoll sein kann. Hier werden komplexe Themen gründlich behandelt, was euch dabei unterstützen kann, euren Schüler:innen ein solides Verständnis zu vermitteln. 

Comme une Française

(Quelle: YouTube)

Der Kanal Comme une Française eignet sich vor allem für diejenigen, die im Französischen schon etwas fortgeschrittener sind. Géraldine, eine waschechte Pariserin, nimmt euch dabei mit auf eine spannende Reise durch die französische Kultur. Bei ihren Videos steht nicht unbedingt die Sprache im Mittelpunkt, sondern vor allem die faszinierende Welt der französischen Kultur, Sitten und kulinarischen Genüsse. Dabei lernt ihr vieles über die Verhaltensregeln bei Dinnerpartys über Smalltalk bis zur Etikette bei Besuchen. Die Videos von Comme une Française bieten euch Insider-Einblicke in die vielfältige französische Lebensart. 

Mit ihrer humorvollen Art hilft euch Géraldine, Alltagssituationen zu meistern. Ein kleiner Haken ist, dass die Videos an ein englischsprachiges Publikum gerichtet sind — ihr solltet also auch in dieser Sprache relativ fit sein. Für euren französisch Unterricht eignen sie sich dennoch sehr gut, um euren Schüler:innen einen ersten Vorgeschmack auf die französische Kultur zu vermitteln.

Français avec Pierre

(Quelle: YouTube)

Haben eure Schüler bereits erste grundlegende Kenntnisse im Französischen, ist auch der Kanal von Français avec Pierre etwas für euch. Die Videos auf seinem Kanal sind komplett auf französisch, aber Pierre spricht dabei sehr langsam und deutlich, sodass eure Schüler:innen ein erstes Gefühl für den Klang der Sprache bekommen können. Dadurch eignen sich seine Videos auch sehr gut, um euer Sprachgefühl zu vertiefen und das Verständnis zu festigen.

Dabei geht Français avec Pierre nicht nach Schema F vor, sondern hat auf seinem Kanal verschiedene Playlists mit Interviews und Dialogen zu den verschiedensten Themen zusammengestellt, wodurch ihr die Vokabeln in unterschiedlichen Bereichen festigen könnt. Der Fokus von Pierre liegt nicht nur auf Aussprache und Grammatik, sondern darauf, typische Fehler zu verstehen und somit die Nuancen der französischen Sprache zu beherrschen.

Für euren Unterricht könnt ihr die Videos zum Beispiel nutzen, indem ihr eure Schüler:innen Diktate schreiben lasst, um so ihre Hör- und Schreibfähigkeiten zu verbessern. Eine andere Möglichkeit wäre auch, eigene Sätze zu den behandelten Themen zu verfassen. Außerdem gibt es eine Playlist mit Französisch-Tests, die Kenntnisse in Grammatik und Orthografie abfragen und die ihr sowohl für eure Schüler:innen verwenden könnt oder selbst euer Wissen überprüft. 

NormanFaitDesVidéos

(Quelle: YouTube)

Der französische Komiker Norman Thavaud betreibt den Kanal NormanFaitDesVidéos und bietet darauf eine etwas andere und humorvolle Art des Französisch Lernens. Der Kanal spielte eine Schlüsselrolle beim Start von Norman Thavauds Karriere, mit dem er sich zu einem der beliebtesten französischen Video-Blogger auf YouTube entwickelt hat.

NormanFaitDesVidéos teilt in seinen Videos Gedanken zu verschiedenen Aspekten des alltäglichen Lebens und nutzt dabei vor allem die französische Umgangssprache. Mit einem Fokus auf neuen Slang-Wörtern bietet der Kanal euch somit eine lehrreiche, aber keineswegs trockene Lernmethode. Ihr könnt also nicht nur eure eigenen Sprachkenntnisse und die eurer Schüler:innen fördern, sondern auch das Verständnis von kulturellen Nuancen und Witzen.

Da die Videos von NormanFaitDesVidéos komplett auf französisch sind, eignet sich der Kanal besonders gut für etwas fortgeschrittenere Lernende. Falls ihr dennoch Probleme beim Verstehen des Gesagten haben solltet, gibt es auch hier die Möglichkeit, englische Untertitel einzuschalten. Für euren Unterricht könnt ihr die Videos von Norman nutzen, indem eure Schüler:innen zum Beispiel bestimmte Ausdrücke oder Witze identifizieren und erklären müssen und somit ein besseres Verständnis für die französische Alltagssprache erhalten. 

Würdet ihr YouTube im Unterricht nutzen? Und haben wir Französisch-Kanäle vergessen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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Ob alte Klassiker oder moderne Abenteuergeschichten: Bücher faszinieren uns auf vielfältige Weise. Kein Wunder, dass sich Filmemacher oft Geschichten aus Büchern zum Vorbild nehmen, wobei sich mal mehr, mal weniger an die Vorlage gehalten wird. Vor allem die Buchkenner kommen dann oft zum Ergebnis: Das Buch ist besser als der Film. Allerdings gibt es neben den altbekannten Adaptionen, die nicht mehr aus der Popkultur wegzudenken sind, durchaus zahlreiche Buchverfilmungen, die mühelos mit ihrer literarischen Vorlage mithalten können.

Auch im Unterricht kann das Einsetzen von Buchverfilmung sinnvoll sein. Als Abschlussstunde nach dem Lesen der Lektüre oder für eine Diskussion Buch vs. Film – Buchverfilmungen können auf vielfätige Weise in den Unterricht integriert werden. Vielleicht könnt ihr euren Schüler:innen damit sogar Lust machen, das Buch zu lesen.

In diesem Artikel präsentieren wir euch sechs Buchverfilmungen, die sich nicht nur ideal für einen gemütlichen Filmabend zuhause eignen, sondern auch den Unterricht bereichern und aufwerten können. Von spannender Verbrecherjagd bis zu bedrohlicher Dystopie ist für jede Altersgruppe etwas dabei.

Rico, Oskar und die Tieferschatten (2014)

(Quelle: Fox Deutschland)

Die beliebte Kinderbuchreihe “Rico und Oskar" wurde schon in drei Filmen adaptiert. Die erste Verfilmung “Rico, Oskar und die Tieferschatten" von 2014 basiert auf dem ersten Band der beliebten Kinderbuchreihe von Andreas Steinhöfel. Die Geschichte handelt von den Freunden Rico, der sich selbst als “tiefbegabt” bezeichnet, und dem hochbegabten Oskar, die in Berlin wohnen und gemeinsam Abenteuer erleben. Zusammen lösen sie Kriminalfälle und gehen auf Verbrecherjagd. Dabei geraten sie allerdings immer wieder in Schwierigkeiten, denn eines Tages verschwindet Oskar spurlos und Rico muss sich auf die Suche nach seinem Freund machen. Die Geschichte ist besonders für junge Kinder ansprechend, da sie von Freundschaft und Vertrauen handelt und durch die Dynamik der jungen Schauspieler absolut authentisch wirkt. Der Film bietet eine gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Emotionen, wobei die Handlung geschickt inszeniert wird, um sowohl junge als auch erwachsene Zuschauer anzusprechen. Dabei bleibt der Film aber der Atmosphäre und dem Charme der Buchreihe treu. Falls ihr das Buch in der Schule lest, lohnt sich der Film als Ergänzung optimal. Der Film hat keine Altersbeschränkung und ist auf DVD, Blu-Ray und im Abo auf Streaming-Diensten verfügbar.

Tschick (2016)

(Quelle: StudioCanal Deutschland)

Der Film "Tschick" ist die Adaption des gleichnamigen Romans des Autors Wolfgang Herrndorf von 2010. Der Film wurde 2016 unter der Regie von Fatih Akin veröffentlicht. Die Handlung dreht sich um die beiden jugendlichen Hauptcharaktere Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow, genannt "Tschick". Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch Deutschland, wobei sie in einem gestohlenen Lada Niva unterwegs sind. Auf dem Weg begegnen sie verschiedensten Menschen und treffen unter anderem die obdachlose Jugendliche Isa, die sie auf ihrem Trip begleitet. Die Coming-of-Age-Geschichte zeichnet sich besonders durch die Darstellung der Jugendlichen aus, die lernen müssen, wie sie auf sich alleine gestellt neue Herausforderungen meistern müssen. Auch die Bildsprache fängt das Gefühl eines Road-Trips perfekt ein und trägt durch die Landschaften und den Soundtrack zur besonderen Atmosphäre bei. Der Film ist eine gelungene Adaption des Buches und schafft es, die Kernthemen des auf humorvolle und authentische Weise darzustellen. Er ist ab 12 Jahren freigegeben und ist auf DVD, Blu-Ray und im Abo auf Streaming-Diensten verfügbar.

Sonne und Beton (2023) 

(Quelle: Constantin Film)

Der Film “Sonne und Beton” (2023) basiert auf dem autobiografischen Roman des Comedians Felix Lobrecht. Die Coming-of-Age-Geschichte spielt im Hochsommer 2003 in Neukölln und erzählt aus dem Leben der vier jungen Protagonisten Lukas, Julius, Gino und Sanchez. Die Ereignisse sind teilweise eins zu eins aus Lobrechts Leben wiedergegeben, teilweise frei erfunden. Wie Lobrecht wachsen die Jugendlichen in Berlin-Gropiusstadt im Plattenbau auf. Ihr Alltag ist von Drogen, Schlägereien und Mädchen geprägt. Auch zuhause haben die Jungs Probleme. Nach einer Schlägerei gerät Julius in Schwierigkeiten und muss seine Freunde um Hilfe bitten.Nicht nur die autobiografische Natur, sondern auch die glaubwürdigen Dialoge sowie die vier jungen Schauspieler lassen die Geschichte real und authentisch wirken. Besonders die Dynamik zwischen den Freunden macht den Film für ein junges Publikum ansprechend. Auch die Musikauswahl passt perfekt zu den 2000ern und wird durch alte und neue Hip-Hop-Tracks ergänzt. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und ist auf DVD, Blu-Ray und zum Kauf auf Streaming-Diensten verfügbar.

Die Welle (2008)

(Quelle: Constantin Film)

Das Buch “Die Welle” von Morton Rhue, das 1981 erschienen ist, ist eine der klassischen Schullektüren. Die deutsche Adaption von 2008 zeigt die Geschichte eines Schulprojekts, das als Experiment zum Thema Autokratie startet und am Ende völlig aus dem Ruder läuft. Der Film begleitet die verschiedenen Schüler:innen und Lehrer Herrn Wenger in den folgenden Projekttagen und zeigt, wie ihnen die Welle mit jedem Tag mehr entgleitet. Im Gegensatz zum Buch, das in den USA spielt, findet die Handlung des Films an einer deutschen Schule statt. Somit wird ein besonderer Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus aufgebaut. Während die amerikanische Klasse im Buch durch KZ-Aufnahmen schockiert ist, sind die deutschen Schüler:innen der Meinung, bereits ausreichend aufgeklärt zu sein. Sie sind dem Thema überdrüssig und gehen davon aus, dass sich ein Drittes Reich in der heutigen Zeit nicht wiederholen könne. Dabei setzt der Film die Prämisse zeitgemäß um. Beispielsweise gründen die Schüler:innen Gang-ähnliche Gruppierungen, versprühen Graffitis, verteilen Sticker und verbreiten die Welle im Internet. Der Film schafft sich dadurch von der Vorlage abzuheben und ist eine moderne Adaption, die sich auch perfekt zum Schauen im Unterricht eignet. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und ist auf DVD, Blu-Ray und im Abo auf Streaming-Diensten verfügbar.

The Hate U Give (2018)

(Quelle: 20th Century Studios)

“The Hate U Give” basiert auf dem 2017 erschienenen gleichnamigen Jugendroman von Angie Thomas. Die 16-jährige Highschool-Schülerin Starr navigiert zwischen zwei Welten: Zuhause im überwiegend von Afroamerikaner:innen bewohnten Stadtviertel Garden Heights und ihrer Schule in einem reichen, weißen Stadtviertel. Für beide Welten spielt sie ”Rollen”, um Konflikte mit der jeweiligen anderen zu vermeiden. Nach einem traumatischen Erlebnis bei einer Polizeikontrolle versucht sie, die Rollen normal weiterzuspielen, allerdings beginnen sich die beiden Welten zu vermischen. Der Film behandelt aktuelle Themen wie Rassismus, Racial Profiling und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner:innen in den USA. Die teilweise gewaltsamen Konflikte werden aus den Augen der Teenagerin gezeigt. Der Film schafft es dadurch, die alltägliche Realität ungeschönt zu zeigen und die damit verbundenen Ängste, Frustration und den Unmut der schwarzen Community aufgrund der systematischen Unterdrückung einem jungen Publikum näher zu bringen. Nicht zuletzt durch die überzeugenden jungen Schauspieler:innen und die glaubwürdigen, zugänglichen Dialoge schafft der Film einen effektiven Zugang zu diesen teils komplexen Themen. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben und ist auf DVD, Blu-Ray und im Abo auf Streaming-Diensten verfügbar.

1984 (1984)

(Quelle: Virgin Films)

Die im Jahr 1984 erschienene Version des Films “1984“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von 1949 ist auch heute noch ein Paradebeispiel einer dystopischen Welt. Der Film stellt fesselnd den totalitären Überwachungsstaat dar, den der Autor George Orwell damals schuf. Durch raffinierte Kamerabilder und die Verwendung von grauen und tristen Filtern fängt er geschickt die unterdrückende und kontrollierende Macht des fiktiven Staates Ozeanien ein. Der Film bleibt dem Originalwerk eng verbunden und präsentiert den Zuschauer:innen eindringlich die einschüchternden und beklemmenden Situationen, die der Protagonist Winston innerhalb dieser dystopischen Gesellschaft durchlebt. Durch Voiceovers ermöglicht er den Betrachter:innen einen Einblick in Winstons inneren Monolog und vermittelt so die Wiedersprüche, die er in dieser totalitären Welt vorfindet. Wie das Buch erzeugt auch der Film ein beklemmendes Gefühl und ist daher eher für ältere Schüler:innen zu empfehlen, die sich mit anspruchsvollen Themen auseinandersetzen können. Trotzdem ist der Film eine gelungene Adaption, die perfekt die besondere Atmosphäre des Buches einfängt. Der Film ist ab 16 Jahren freigegeben und ist auf DVD, Blu-Ray und zum Kauf auf Streaming-Diensten verfügbar.

Was sind eure liebsten Buchverfilmungen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Der Arbeitsalltag als Lehrkraft ist stressig. An manchen Tagen bleibt zwischen Lehrerzimmer und Unterrichtsstunden kaum Zeit zum Verschnaufen. Richtig stressig wird es dann, wenn auch noch eine Vertretungsstunde ansteht und die freie Stunde wegfällt. Dann besteht die Gefahr, dass keine Zeit zum Essen bleibt. Eine einfache Lösung für diesen Fall sollen Trinkmahlzeiten bieten. Leckere Shakes, die versprechen, euch satt zu machen und in kurzer Zeit alle notwendigen Nährstoffe zu liefern? Doch halten sie wirklich, was sie versprechen? Wir haben uns einmal angeschaut, ob sie eine gesunde Option für einen vollgepackten Schultag darstellen. 

Das Versprechen einer vollwertigen Mahlzeit

In den letzten Jahren hat sich ein immer breiteres Angebot an Trinkmahlzeiten im Handel zusammengefunden. In den Supermarktregalen versprechen uns Marken wie yfood, HUEL, Ehrmann, Saturo oder nupo eine vollwertige Mahlzeit, verpackt in meist 500ml Plastikflaschen oder Tetrapaks. Für in der Regel drei bis vier Euro sollen euch die Drinks ausreichend Proteine, Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien liefern. Mit wenigen Schlucken werdet ihr satt, seid gut genährt und könnt damit euer Essen ersetzen, so das Werbeversprechen.

In den Onlineshops der Hersteller erhaltet ihr auch kostengünstigeres Pulver in großen Verpackungen, um die Drinks in einem Shaker ganz einfach selbst zusammen zu rühren oder eben zu schütteln. Das erfordert zwar etwas Vorplanung, wenn ihr sie in die Schule mitnehmen wollt, dafür spart ihr  etwas Plastikmüll und könnt für euch die richtige Menge abfüllen. Egal welche Variante ihr wählt, verglichen mit Kochen oder Essen gehen/holen, sind Trinkmahlzeiten der wesentlich schnellere Weg. Sie eignen sich damit gerade an den Tagen, an denen euch als Vertretung oder Pausenaufsicht einfach die Zeit und Ruhe zum Essen fehlt. Auch preislich geht das Angebot an Nährstoffen in Ordnung und ihr könnt leicht überblicken, wie viele Kalorien ihr zu euch genommen habt.

Gerade wenn es euch schwer fällt, in stressigen Phasen ans Essen zu denken, können die Drinks eine hilfreiche Lösung sein. Sie sind auch gesünder, als auf Fastfood zurückzugreifen oder sich mit Snacks wie Schokoriegeln durchzufuttern. Geschmacklich sind die meisten Produkte mit Milchshakes vergleichbar und durch klassische Geschmacksrichtungen wie Schoko, Vanille und Erdbeere sehr beliebt. Einige Hersteller haben dazu noch exotischere Sorten im Angebot, nur herzhafte Varianten gibt es keine.

Vorsicht vor der Zuckerfalle

Die meisten Produkte werden mit dem Label “ohne Zucker(-zusatz)” beworben, damit ist dann gemeint, dass kein raffinierter Zucker zugesetzt wurde. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe verrät allerdings, dass in den Kohlenhydraten natürlicher Zucker enthalten ist. Dieser ist nicht kennzeichnungspflichtig. Dafür ist bei den Herstellern das Süßungsmittel Sucralose sehr beliebt. Es schmeckt im Verhältnis 400-mal süßer als Zucker und wird deshalb oft gering dosiert eingesetzt, um der Flüssignahrung den süßen Geschmack zu verleihen. Das Mittel gilt in diesen Mengen zwar als gesundheitlich unbedenklich, es besteht allerdings der Verdacht, dass es unseren Hunger auf Süßes anfeuert. Die Falle für euch wäre, dass ihr nach der Trinkmahlzeit zusätzlich zu Süßigkeiten greift, um diesem Bedürfnis nachzugeben. Gesund ist die Ernährung mit Trinkmahlzeiten in Summe dann nicht mehr. 

Auch Maltodextrin ist ein häufig genutzter Inhaltsstoff und eine Zuckerart, die aus Stärke gewonnen wird. Er ist vor allem bei Sportler:innen als schneller Energielieferant beliebt. Wenn ihr diesen Zucker nach dem Verzehr aber nicht in Bewegung setzt, wirkt er wie raffinierter Zucker und ist genauso ungesund. Eine Alternative stellt laut Vergleichstest von FAZ.NET die Bio-Trinkmahlzeit von Bertrand, die ohne Süßstoffe und ohne künstliche Zusätze auskommt. Mit den vielfältigen süßen Geschmacksrichtungen können sie aber nicht mithalten, bieten dafür aber etwas Crunch durch enthaltene Mandelstückchen.

Sind Trinkmahlzeiten eine gesunde Alternative?

Um zu sagen, wie gesund die Drinks tatsächlich sind, braucht es eine differenzierte Betrachtung. Theoretisch würden sich die Trinkmahlzeiten dazu eignen, die Ernährung langfristig zu decken, sagt Ernährungswissenschaftler Achim Sam gegenüber ikk-classic. Auch in einem Selbstexperiment vom BR-Format PULS Reportage, bei dem die Reporterin eine Woche täglich zwei Mahlzeiten durch solche Drinks ersetzt, bestätigen dies die Blutwerte.

Trotzdem raten Ernährungsexpert:innen nur zum gelegentlichen Konsum der Produkte. Ein Argument ist, dass unser Körperauf feste Nahrung eingestellt ist. Kauen und die Enzyme im Speichel zerlegen unser Essen so, dass es besser vom Körper aufgenommen und verdaut werden kann. Außerdem haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Kauen die Durchblutung im Kopf fördert, sich positiv auf das Nervensystem auswirkt, Stress abbaut und sogar beim Abnehmen helfen kann. Zudem handelt es sich schlicht um verarbeitete Produkte, bei denen beispielsweise gesunde sekundäre Pflanzenstoffe verloren gehen, so Sam. Er weist auch darauf hin, dass natürliche Vitamine und Mineralstoffe vom Körper besser verwertet werden können. Auch unser Magen ist darauf ausgelegt, die Nahrung erst zu zerkleinern und mit Verdauungssäften zu durchmischen. Bei der Flüssignahrung fehlt die Zeit für diesen Verdauungsprozess, weil die Magenentleerung schneller beginnt.

Als Mahlzeitersatz-Produkte unterliegen die Drinks der Diätverordnung, weshalb sie sogar alle essentiellen Nährstoffe enthalten müssen. Paradoxerweise können sie dadurch das Gegenteil eines Diätziels bewirken, da sie zu Überernährung verführen. Trinkmahlzeiten sollten euer Essen daher für die jeweilige Mahlzeit ersetzen und nicht als Ergänzung zwischendurch, schluckweise gesnackt werden. Wenn ihr aber mehrere eurer täglichen Mahlzeiten durch Drinks ersetzen würdet, wären einzelne Nährstoffe möglicherweise überdosiert. Über einen längeren Zeitraum kann das für den Körper ungesund sein. Greift ihr auf  Trinkmahlzeiten zurück, solltet ihr also im Blick behalten, wie sich das mit eurer sonstigen Ernährung ergänzt.

Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum sich Zeit für richtiges Essen zu nehmen, wertvoll ist. Das Beißen und der Geschmack verschiedener Lebensmittel ist gut für den Kopf, weil es die Sinne anregt. Zwar ist die Flüssignahrung sättigend, aber es kann sein, dass euch das feste Essen fehlt und ihr zusätzlichen Heißhunger bekommt. Essen ist schließlich auch ein Genuss und die Lebensmittelvielfalt ist eben viel größer als die einer Flüssigkeit mit ein paar verschiedenen Aromen.

Wann und wie es trotzdem eine Option ist

Dauerhaft ersetzen können Trinkmahlzeiten eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht. Zumindest bei langfristiger, regelmäßiger Einnahme gibt es gesundheitliche Bedenken. Hin und wieder ist es aber kein Problem, wenn ihr in stressigen Phasen auf die Flüssignahrung zurückgreift. Es lohnt sich jedenfalls, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen – je weniger Zucker und Süßungsmittel, desto besser. Und ihr solltet darauf achten, dass ihr wirklich eine Mahlzeit damit ersetzt und die Flüssignahrung nicht als zusätzlichen Snack konsumiert. Ob der süße Geschmack für euch das Richtige ist, oder ihr davon noch mehr Lust auf ungesunde Süßigkeiten bekommt, müsst ihr selbst rausfinden. Letztlich ist es wie bei fast allem: Die Menge macht's. Eine gute ausgewogene Ernährung besteht nicht nur aus einem Nahrungsmittel, auch wenn die Drinks ausgewogen zusammengestellt sind. Und wenn ihr euch die Zeit nehmt, etwas Festes zu essen, dann verschafft ihr euch damit auch eine Pause. In euren Arbeitsalltag tut die Ruhephase oder der sich ergebende Austausch mit Kolleg:innen sicher gut.

Findet ihr an euren Arbeitstagen die Zeit, um in Ruhe zu essen? Oder habt ihr schon mal auf eine Trinkmahlzeit zurückgegriffen? Schreibt uns dazu gerne in die Kommentare.

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Schnaufen, schmatzen, fauchen und markerschütternde Schreie — welches Tier kommt euch hier in den Sinn? Ein Tiger, Löwe oder Esel? Bestimmt nicht der Igel, aber um genau den soll es heute gehen. Über diese kleinen süßen Tiere gibt es viel zu wissen und lernen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die 8.000 Stacheln der Igel hohl sind? Oder dass Igel laktoseintolerant sind und Milch für sie giftig sein kann?

In Zusammenarbeit mit Pro Igel e.V. zeigen wir euch in diesem Artikel, wie ihr den Lebensraum der Igel zusammen mit euren Schüler:innen naturnah gestalten könnt. 

Die Tiere sind nicht nämlich nur süß anzusehen, sondern spielen auch eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem, da sie Insekten, Würmer, Larven und Schnecken fressen und den Garten somit von Schädlingen befreien. Jedoch nimmt der Bestand der Igel ab, und in einigen Ländern werden sie sogar als vom Aussterben bedroht eingestuft. Modernisierte Land- und Forstwirtschaft haben dazu geführt, dass ihre Lebensräume schwinden, weshalb es immer wichtiger wird, sich aktiv für den Schutz dieser faszinierenden Tiere einzusetzen. Pro Igel e.V. schätzt die Situation der Igel ebenfalls als prekär ein: „Der Lebensraum des Igels ist schon lange nicht mehr in Ordnung. Haus- und Kleingärten, sowie Parks und öffentliche Grünanlagen sind fast die letzten Rückzugsräume des Wildtiers in unserer Nachbarschaft. Doch dort schwinden Lebensraum und insbesondere deren Qualität.“

An dieser Stelle könnt ihr Initiative ergreifen, indem ihr zum Beispiel den Schulgarten zusammen mit eurer Klasse igelfreundlicher gestaltet, ein Bewusstsein schafft und eure Schüler:innen für die Bedeutung des Igels sensibilisiert.

Der Verein für integrierten Naturschutz Deutschland e.V., Pro Igel, engagiert sich bundesweit für den Schutz der Igel. Die Organisation informiert die Öffentlichkeit über die Probleme der Igel und fördert Maßnahmen zu ihrem Schutz. Darüber hinaus unterstützt er Vorhaben zur Erforschung von Verhalten, Biologie und Lebensräumen der Tiere. Der Verein setzt sich für die qualifizierte Betreuung notleidender Igel ein, sammelt und vermittelt relevante Informationen.

Tipps für einen igelfreundlichen Schulgarten

„Ohnehin werden Lebensräume für Igel qualitativ immer schlechter und kleiner. Es kann durchaus helfen, Schulhöfe oder Schulgärten so zu gestalten, dass Igel sich von selbst dort einstellen und möglicherweise in der Dämmerung dort auch beobachten lassen“, sagen Heike Philipps und Ulli Seewald, Vorsitzende und Geschäftsführer, von Pro Igel e.V. im Gespräch mit Lehrer News. Und Schulhöfe eignen sich perfekt dafür, da deren Fläche „in Deutschland insgesamt gesehen sehr groß [ist], jedoch überwiegend versiegelt, lieb- und baumlos.“ Phillips und Seewald sehen in den Schulhöfen jedoch ein großes Potential, da deren Fläche kaum wirklich genutzt wird – während der Ferien zum Beispiel gar nicht. „Solche Flächen zu entsiegeln und aufzuwerten nützt allen Lebewesen und ermöglicht Schülerinnen und Schülern den Blick auf die Natur quasi vor der Schultür, besonders denen, die genau das vor der eigenen Haustür kaum mehr erfahren.“

Wir geben euch Tipps, was ihr für einen igelfreundlichen Schulgarten beachten solltet und wie ihr diesen gestalten könnt.

Zum einen ist die naturnahe Gestaltung des Gartens essenziell. Dadurch werden den Igeln fast automatisch Nahrung, Unterschlüpfe und Nistmöglichkeiten geboten. Dies könnt ihr mit einfachen Mitteln erreichen, indem ihr den Garten für Igel zugänglich macht. Die Freizügigkeit der Tiere ist enorm begrenzt, da „Menschen alles dicht machen“, sagen Phillips und Seewald, „Vielerorts ist am Gartenzaun Endstation: Kleinsäuger, Kröten und Jungvögel kommen gar nicht mehr rein.“ Dies könnt ihr umgehen, indem ihr Hecken und Lattenzäune als Abgrenzung nutzt und auf Drahtzäune verzichtet. Denn wenn diese bis zum Boden reichen, können sich die Igel sehr leicht darin verfangen.

Indem ihr einheimische Pflanzen in eurem Schulgarten pflanzt, könnt ihr den Lebensraum der Igel ebenfalls naturnah gestalten. Einheimische Pflanzen sind besser an die Böden und das Klima in Deutschland angepasst und bieten einen Lebensraum für Insekten, Vögel und eben auch Igel. Exotische Pflanzen mögen zwar schön aussehen, sind jedoch wenig nützlich für die einheimische Tierwelt. 

Zudem könntet ihr natürliche Unterschlüpfe durch dichte Hecken und Laubhaufen schaffen, in denen sich die Igel zurückziehen können. Natürliche Unterschlüpfe wie zum Beispiel Baumwurzelhöhlen solltet ihr ebenfalls unbedingt erhalten. Im Herbst ist es sinnvoll, sich mit Aufräumarbeiten zurückzuhalten und das Laub unter Büschen und Hecken liegen zu lassen, da Igel diese ebenfalls als Unterschlupf nutzen. Außerdem freuen sich die Tiere, wenn ihr ihnen ermöglicht, eine Stelle zum Trinken zu finden. „Igel und Co. haben kaum noch Zugang zu öffentlichen Wasserstellen“, sagen Phillips und Seewald. „Deshalb solltet ihr einen Teich, wenn er vorhanden ist, unbedingt beibehalten. Ein flacher Uferbereich hilft Igeln in trockenen Sommern, zu überleben.“ Da ein Teich nicht immer vorhanden ist und Risiken für Schüler:innen birgt, könnt ihr auch auf Schalen mit frischem Wasser zurückgreifen. 

Lebensraumaufwertung im Schulgarten

Habt ihr bereits einen igelfreundlichen Schulgarten, könnt ihr diesen mit einfachen Hilfsmitteln weiter aufwerten, indem ihr zum Beispiel auf umweltfreundliche Pflegepraktiken zurückgreift. Verwendet keine Pestizide oder Unkrautvernichter,  um so die Nahrungskette der Igel zu schützen. Sollten die Schädlinge im Schulgarten jedoch überhand nehmen, setzt lieber auf ökologisch verträgliche Methoden. Düngen könnt ihr auch mit Rindenmulch oder Komposterde — ihr müsst also nicht auf Kunstdünger zurückgreifen.

Auf kurzgemähtem Rasen finden Igel leichter Nahrung, zum Beispiel Würmer und Insekten. An den Gartenrändern und im Gebüsch solltet ihr jedoch höchstens zwei Mal im Jahr mähen, damit ihr den Lebensraum der Igel nicht zerstört. Und vergesst nicht, vorher gründlich zu untersuchen, ob sich vielleicht gerade ein Igel darin aufhält!

Ihr könnt zudem auch gezielt Bereiche schaffen, in denen sich die Igel zum Nisten und Ruhen aufhalten können. Dazu könnt ihr unter anderem Igelhäuser anbieten: selbstgebaute oder gekaufte Igelhäuser bieten zusätzlichen Schutz für die Igel. Pro Igel e.V. stellen auf ihrer Seite Anleitungen für verschiedene Igelunerschlüpfe zur Verfügung, die ihr so mit eurer Klasse zum Beispiel im Werkunterricht nachbauen könnt. Künstliche Unterschlüpfe sollten jedoch einmal jährlich nach dem Winterschlaf gesäubert und mit neuem Nistmaterial befüllt werden.

Wenn ihr den Igeln Futter zukommen lassen wollt, rät Pro Igel e.V. von einer ganzjährigen Fütterung ab, da es für die natürliche Nahrung noch keinen vollwertigen Ersatz gibt: „Die Fütterung von Igelpfleglingen geht nicht mal eben mit billigem Discounter-Katzenfutter, sondern muss in der Zusammensetzung den Bedürfnissen des Wildtiers entsprechen – das ist auch kein Nebenschauplatz.“ Die Fütterung sollte also nur im Notfall passieren und sowohl zeitlich als auch mengenmäßig begrenzt sein. Ihr könnt zum Beispiel im Herbst eine abendliche Futterstelle einrichten — dabei solltet ihr maximal über drei Wochen zwei bis drei Esslöffel artgerechtes Futter bereitstellen. Die zeitliche Begrenzung ergibt sich daraus, dass Igel Winterschlaf halten und nicht künstlich wach gehalten werden sollten. Diese Tatsache lässt sich auch gut in den Biologieunterricht integrieren, wenn ihr den Winterschlaf der Tiere thematisiert.

Des „Igels „Lebensmotto“ ist: Nisten – fressen – sich verstecken – und sich fortpflanzen“, sagen Phillips und Seewald. „Also kann nur die Schaffung und Erhaltung von durchgängigem Lebensraum für Igel & Co. nachhaltige Hilfe bedeuten. So lässt sich auch die Zahl in Not geratener Tiere minimieren. Vorbeugen ist besser als helfen und heilen!“

Einbeziehung und Sensibilisierung der Schüler:innen

„Menschen entfernen sich immer mehr von der Natur - hier sind Bemühungen wichtig, Schulkinder wieder an die Natur heranzuholen, ihnen zu zeigen, dass Blätterhaufen, Hecken und Bäume nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen und damit auch auf dem Schulhof wichtig und nützlich sind“, erklären Phillips und Seewald im Gespräch mit Lehrer News. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Gründung einer Igel-AG, die euch und euren Schüler:innen den Raum gibt, zu lernen und einen Lebensraum zu gestalten. Ihr könnt die AG nutzen, um die Igel gemeinsam mit den Schüler:innen in der Dämmerung zu beobachten. Phillips und Seewald schlagen zudem vor, dass: „Schulkinder einen künstlichen Bachlauf oder eine Vogelbadewanne modellieren könnten, zudem ließe sich eine Schüler-AG anregen, die Igelunterkünfte im Werkunterricht baut, die sich beim Sommerfest oder beim Tag der offenen Tür verkaufen lassen.“ Eure Schüler:innen können so ein tiefes Naturverständnis entwickeln und ein starkes ökologisches Bewusstsein aufbauen.

Die Igelthemen können auch in den regulären Schulunterricht integriert werden. Fächer wie Biologie, Umweltkunde oder Ethik bieten die ideale Plattform, um das Wissen über Igel zu vertiefen und mit dem AG-Geschehen zu verbinden. Auf der Seite von Pro Igel e.V. findet ihr reichlich Materialien, wie Flyer und Merkblätter, die ihr euch herunterladen könnt. Zudem gibt es dort weitere Veröffentlichungen, die noch weiter in die Tiefe gehen und die ihr euch (kostenpflichtig) als Unterstützung für euren Unterricht bestellen könnt. 

Wichtige Hinweise zur Pflege gefundener Igel: Expertenrat ist unerlässlich

Die Begegnung mit einem hilfsbedürftigen Igel im Schulgarten ist zweifellos eine bewegende Situation. Doch bevor ihr euch selbst an die Pflege dieser faszinierenden Tiere wagt, ist es ratsam, Rat von Expert:innen einzuholen. Ihr könnt euch dafür an eine nahegelegene Igelstation oder Tierexperten wenden. Durch diese Kooperation sichert ihr nicht nur das Wohl der Igel, sondern auch die Beachtung ihrer spezifischen Bedürfnisse und die Einhaltung aller notwendigen Pflegestandards.

„Es muss nicht Fridays for Future und laut sein, es geht schon im Kleinen. Kinder sollen, ja müssen wieder lernen, Natur als Wert zu erkennen und damit Nachhaltigkeit zu fördern!“, sagen Phillips und Seewald im Gespräch mit Lehrer News. „Wildtiere von den Bienen bis zu den Igeln kann man ansiedeln helfen. Beeren, Salat und Erbsen kann man anpflanzen und ernten, nicht nur im Supermarkt kaufen.... um nur weniges praktisch zu nennen. Und dann macht das alles den jungen Menschen auch noch Spaß!“

Habt ihr im Unterricht schon mal Igel behandelt? Und habt ihr sogar einen igelfreundlichen Schulgarten? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Die Rolle von Lehrer:innen hat sich in den letzten Jahren entscheidend verändert, da digitale Werkzeuge nicht nur Einzug in den Unterricht, sondern auch in die Verwaltung von Schülerdaten gefunden haben. In diesem Zusammenhang gewinnt der Datenschutz eine herausragende Bedeutung, die weit über die bloße Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hinausgeht. Die Einführung digitaler Technologien im Klassenzimmer ermöglicht nicht nur innovative Lehrmethoden, sondern eröffnet auch den Zugang zu einer Fülle von Ressourcen. Gleichzeitig steigt jedoch die Verantwortung der Lehrer:innen, sensibel mit personenbezogenen Daten umzugehen.

Der 28. Januar ist der europäische Datenschutztag, der das Ziel verfolgt, das Bewusstsein der Menschen in Europa für die Erhebung und Verarbeitung ihrer persönlichen Daten zu schärfen. Die Sensibilisierung soll nicht nur das Verständnis darüber fördern, welche Daten von wem und zu welchem Zweck gesammelt werden, sondern auch die eigenen Rechte im Umgang mit diesen Daten verdeutlichen. 

Deshalb schauen wir uns heute an, welche Aspekte für euch als Lehrkräfte in Bezug auf den Datenschutz im Schulalltag relevant sind. Dabei gibt es viele Punkte, die zu beachten sind, um die Integrität und den Schutz von Schülerdaten zu gewährleisten.

Datenschutz in der Schule

Datenschutz in der Schule bedeutet, dass ihr sicherstellt, dass die persönlichen Informationen aller Beteiligten, einschließlich Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, geschützt und verantwortungsbewusst gehandhabt werden. Das Hauptziel dabei ist es, die Vertraulichkeit und die Kontrolle über persönliche Informationen zu wahren.

In der Schule fallen viele Arten von persönlichen Daten an, wie zum Beispiel Noten, Kontaktdaten, Gesundheitsinformationen und Fotos. Es ist wichtig, dass ihr diese Daten vor unautorisiertem Zugriff schützt und sie ausschließlich für schulische Zwecke verwendet.

Der Datenschutz in der Schule beinhaltet nicht nur das Befolgen von Gesetzen, sondern auch das Beachten von ethischen Grundsätzen. Achtet darauf, dass Schüler:innen, Eltern und andere Beteiligte darüber informiert sind, wie ihre Daten verwendet werden, und dass ihr dafür deren Zustimmung einholt, insbesondere bei sensiblen Informationen.  

Verantwortlichkeiten und Meldepflichten

Die Verantwortlichkeiten in der Schule sind dabei in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) klar aufgeteilt: Der Schulträger ist für die IT-Ausstattung verantwortlich, während die Schulleitung für interne Schulangelegenheiten und den Datenschutz zuständig ist. Zudem sollte jede Schule einen Datenschutzbeauftragten bestellen, der die Leitung bei ihren Aufgaben unterstützt. 

Es ist wichtig zu betonen, dass der IT-Admin und der Datenschutzbeauftragte nicht dieselbe Person sein sollten, um mögliche Interessenkonflikte zu vermeiden. Der Datenschutzbeauftragte sollte außerdem nicht mit Tätigkeiten betraut werden, die zu Interessenkonflikten führen könnten. Im Gespräch mit dem deutschen Schulportal sagt Schulrechtsexperte Tomas Böhm: „Solche Interessenkonflikte kann es bei der gleichzeitigen Wahrnehmung der Aufgaben als IT-Admin und Datenschutzbeauftragter nach meiner Auffassung geben.“

Zustimmung und Informationspflicht

Als Lehrkraft ist es wichtig, dass ihr die Einwilligung der Schüler:innen oder ihrer Eltern für die Verarbeitung bestimmter Daten einholt. Die Einwilligung sollte freiwillig erfolgen, und die Betroffenen müssen über den Zweck, die Übermittlung und die Möglichkeit des Widerrufs informiert werden. Es ist empfehlenswert, dass ihr die Einwilligung schriftlich einholt. Diese gilt bis zum Ende der Schulzeit und kann jederzeit widerrufen werden. Schüler:innen gelten als einwilligungsfähig, sobald sie 16 Jahre alt sind. Generelle Einwilligungen für mehrere Jahre sind nicht zulässig, und Einwilligungen für Fotos müssen zweckgebunden sein. An dieser Stelle zeigen wir euch, wie ihr in einigen exemplarische Situationen vorgehen solltet:

Fotos von Schüler:innen:

Für das Veröffentlichen und Schießen von Fotos von Schüler:innen ist die Einwilligung der Erziehungsberechtigten erforderlich. Ab 14 Jahren ist zusätzlich die Einwilligung der Jugendlichen selbst notwendig. Auch der Schulfotograf benötigt eine Einwilligung. Bei Schulfesten dürfen Eltern für das Familienalbum fotografieren, jedoch ist die Veröffentlichung in sozialen Medien untersagt. Die Schule muss die Teilnehmer:innen informieren und den Verwendungszweck sowie die Informationspflichten angeben.

E-Mails an die Eltern:

Das Versenden von E-Mails an die Eltern ist natürlich ohne Einwilligung legitim. Achtet jedoch darauf, vertrauliche E-Mails an einen geschützten E-Mail-Verteiler zu senden. Eine Möglichkeit wäre es, die Empfänger-Adressen per bcc, also als Blindkopie, zu versenden. 

Übermittlung von Kontaktdaten an den Elternbeirat

Die Kontaktdaten der Erziehungsberechtigten dürfen durch die Schulverwaltung erst an die Elternvertretung weitergegeben werden, wenn die Eltern vorher ihre Einwilligung gegeben haben. Die Kontaktdaten könnt ihr am besten direkt beim Klassenpflegschaftsabend erheben.

Weitergabe von Schülerdaten:

Jegliche Weitergabe von Schülerdaten an Dritte, einschließlich Privatpersonen und Stellen außerhalb des öffentlichen Bereichs, ist untersagt. Eine Einwilligung oder Schweigepflichtentbindung ist erforderlich, wenn eine Weitergabe an Schulbegleitungen oder Betreuungspersonen erfolgen soll.

Was darf ich und was darf ich nicht?

Als Lehrer:in ist es wichtig, sensibel mit der Erfassung und Verarbeitung von Schülerdaten umzugehen. Schulinterne Systeme, Software und Plattformen sollten dabei verantwortungsbewusst genutzt werden. Was ihr über die Weitergabe bestimmter Daten im Schulkontext wissen solltet, zeigen wir euch an dieser Stelle.

In Bezug auf Vertretungsplan

Die Online-Einsicht in den Vertretungsplan ist zulässig, jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren. Zum einen sollte der Zugang beschränkt und nicht für alle Schulangehörigen einsehbar sein. Außerdem sollten die übermittelten Daten keine sensiblen Informationen enthalten. „Unterlassen sollte man möglichst auch die Angabe von Namen, es genügt, wenn deutlich ist, welches Fach entfällt und ob es eine fachbezogene Vertretung gibt oder stattdessen ein anderes Fach unterrichtet wird“, rät Böhm.

Der Vertretungsplan sollte keinen Namen enthalten. (Quelle: pixabay)

Im Klassenzimmer

Das namentliche Aufrufen von Schüler:innen bei Ordnungsmaßnahmen ist nicht erlaubt. Stattdessen müsst ihr diese persönlich ansprechen.

Auch die Noten dürft ihr nicht laut im Klassenzimmer vortragen, stattdessen ist eine persönliche Mitteilung erforderlich, um die Privatsphäre der Schüler:innen zu schützen.

Veröffentlichung von Daten auf der Schulhomepage

Bei der Veröffentlichung von personenbezogenen Daten auf der Schulhomepage solltet ihr stets beachten, dass diese im Internet veröffentlicht werden und somit weltweit jeder Zugang zu diesen Informationen hat. Deshalb ist bei der Veröffentlichung von Namen und/oder Bildern stets die Einwilligung von Eltern und Schüler:innen notwendig.

Ein anderer Fall ist es bei Mitgliedern der Schulelternvertretung und der Schülervertretung — diese dürfen ohne Einwilligung genannt werden. (Bei Klassensprecher:innen ist dies jedoch nicht der Fall). Berichtet ihr auf der Schulhomepage über besondere Ereignisse, dürft ihr die Namen der Teilnehmer:innen nur dann ohne Einwilligung nennen, wenn diese Person in ihrer Funktion als Vertreter:in der Schule an dem Ereignis teilgenommen hat.

Datenschutz bei Heimarbeit und privaten Geräten

Die Nutzung privater Geräte für schulische Zwecke gestaltet sich in den meisten schwierig, ist jedoch grundsätzlich erlaubt. Es gibt jedoch einige Aspekte, die ihr dabei beachten solltet.

Zum einen bedarf es der Genehmigung der Schulleitung, solltet ihr ein privates Gerät für den Schulalltag nutzen wollen. Bezüglich des Datenschutzes bei der Heimarbeit gelten für euch die gleichen Regeln wie auch für die analoge Datenverarbeitung. „Die Verarbeitung muss zur Erfüllung schulischer Aufgaben erforderlich sein“, sagt Böhm und gibt auch den Tipp, dass Lehrkräfte „darauf bestehen, dass ihnen ein dienstliches Gerät zur Verfügung gestellt wird.“  Grund dafür sind die vielen Vorgaben und technischen Voraussetzungen, die gesetzlich vorgeschrieben sind und teils nur schwer zu erfüllen sind.

Private Geräte müssen von der Schulleitung genehmigt werden. (Quelle: pixabay)

Auch für Leihgeräte gibt es Verträge, in denen Regelungen formuliert sein sollten, wie zum Beispiel die Haftung und Verbote für bestimmte Inhalte: „Zu den Nutzungsbedingungen gehört zum Beispiel das Verbot, verfassungsfeindliche, rassistische, gewaltverherrlichende oder pornografische Inhalte abzurufen, zu speichern oder zu verbreiten“, spezifiziert Böhm.

Was passiert, wenn gegen den Datenschutz verstoßen wurde?

Eine Datenschutzverletzung liegt vor, wenn Schüler-, Lehrer-, oder Elterndaten ohne (wirksame) Einwilligung erhoben, gespeichert oder verarbeitet werden. Auch die Nutzung unsicherer Software oder ungeschützter Übermittlungswege stellt eine Datenschutzverletzung dar. Sollte dies passiert sein, solltet ihr sofort handeln und diese umgehend an die Aufsichtsbehörde melden. 

Schwere Datenschutzverletzungen müssen von euch gemeldet werden, da Verstöße als Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten geahndet werden können. Dabei sind Geldbußen bis in Millionenhöhe oder Freiheitsstrafen bis zu drei Jahre möglich. 

Zu eurer Beruhigung: Gegenüber Lehrkräften und Schulleitungen können Bußgelder im Normalfall nicht verhängt werden, da euch dafür ein vorsätzliches Handeln nachgewiesen werden muss. Böhm findet ebenfalls beruhigende Worte: „Schulleitungen und Lehrkräfte erfüllen sicherlich nicht die Voraussetzungen für Verstöße gegen den Datenschutz, die mit einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden. Sie müssten dann beispielsweise gewerbsmäßig handeln oder gegen Entgelt oder in der Absicht, sich zu bereichern oder andere zu schädigen.“

In der Praxis reagiert die Schulaufsicht in der Regel mit Hinweisen und Weisungen, nur bei schwerwiegenden Fällen und Uneinsichtigkeit können disziplinarrechtliche Maßnahmen ergriffen werden.

Die Sensibilisierung für Datenschutzbestimmungen, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die ethisch verantwortungsbewusste Handhabung persönlicher Informationen sind eine herausfordernde Aufgabe, bei der viel zu beachten ist. Hattet ihr schon Kontakt mit datenschutzrechtlichen Problemen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Heute gedenken wir der Opfer des Holocaust. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Die Nationalsozialisten ermordeten dort zwischen 1942 und 1944 über eine Million Menschen. Gerade in Zeiten, in denen ein Rechtsruck in ganz Europa erlebt wird, ist es wichtig, zu erinnern – an all die Leben, die der NS-Völkermord nahm und an das, was Rassismus anrichten kann. Anlässlich des Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust werfen wir einen Blick auf den Stand der Wissensvermittlung und Bildungsarbeit rund um das Thema. 

Erinnerungskultur neu denken

Die Berichte von Zeitzeugen sind von unermesslichem Wert für sowohl Bildungsarbeit als auch Geschichtsschreibung, denn ein akkurates Abbild der Zeit und der Geschehnisse können wir nicht erlangen. Einen kleine Auswahl online einsehbarer Zeitzeugenberichte findet sich beispielsweise in diesem Slidepost der Deutschen Welle. Doch 80 Jahre nach Kriegsbeginn bleiben immer weniger Holocaust-Überlebende, die über die Jahre vor 1945 berichten können. Einige Projekte und Institutionen haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Erinnern fortzuführen und auf moderne Art zu präservieren.

Abgesehen davon, den letzten Überlebenden Gehör zu verschaffen, liegt die greifbarste Möglichkeit des Erinnerns in der Begehung der Orte, von denen sie erzählen. Der Besuch von Konzentrationslagern ist ein essenzieller Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen hat als eines der zentralsten ehemaligen Konzentrationslager eine besondere Initiative ins Leben gerufen, die Besucher:innen um ein Vielfaches näher an die Geschichte des Ortes bringt: Hier kann man mit VR-Brillen (Virtual Reality) mittels Augmented Reality entdecken, wie das Gelände und die dortigen Gebäude ursprünglich ausgesehen haben. In einem kurzen Projektfilm des BR sind Eindrücke der zugehörigen Augmented Reality-App zu finden.

Auch das Konzentrationslager Sachsenhausen setzt auf die Möglichkeiten der VR: Hier kann man dem jüdischen Zeitzeugen Ernst Grube “gegenübertreten”. Das ganze funktioniert mit einem volumetrischen Interview. In der Pressemitteilung des KZ Sachsenhausen heißt es dazu: "Der 'begehbare Film' lädt nachfolgende Generationen auf einzigartige Art und Weise dazu ein, sich mit dem Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Das virtuelle Zeitzeugenprotokoll leistet somit einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur."

Schüler:innen Zugang verschaffen

Der klassischste Berührungspunkt für Schüler:innen ist seit Generationen der gemeinsame Besuch einer Gedenkstätte bzw. eines ehemaligen KZ. Umfragen zufolge sind Besuche von Gedenkstätten jedoch meistens noch nicht verpflichtend. Um die Erinnerungskultur der NS-Zeit trotz dieser Entwicklung auch für jüngere (Schüler-)generationen am Leben zu halten, ist beispielsweise der Bildungsreferent Christoph Mauny in der Bildungsarbeit zur Thematik aktiv. Mit innovativen Projekten zur Erinnerung an den Holocaust möchte er Jugendliche aktiv miteinbinden. 

Ein weiterer, etwas unkonventioneller Zugang zur Erinnerungskultur ist das PC-Spiel “Through the Darkest of Times.” Es handelt sich dabei laut Watson.de um ein interaktives Computerspiel, bei dem man sich auf der Seite des Widerstands durch die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs kämpft. Vor einer Empfehlung an jugendliche Schüler:innen solltet ihr euch jedoch erst selbst einen Überblick über das Spiel verschaffen, sowie dieses unbedingt mit der Klasse vor- und nachbesprechen, wie ein Historiker auch dem Spiegel gegenüber rät.

Ähnlich nah an der Lebensrealität von Schüler:innen angesiedelt ist die TikTok-Shoah-Bildungsinitiative: Die Initiative möchte mit verschiedenen Workshopreihen in Zukunft näher auf Schulen zugehen, um in Zusammenarbeit mit mittlerweile 14 Holocaust-Gedenkstätten “neue Zielgruppen zu erreichen und die notwendige Erinnerungskultur über Generationen hinweg weiterzutragen,” wie einer Meldung des TikTok-Newsroom entnommen werden kann. Das Projekt und vor allem die Plattform TikTok als eher unerwarteter Kooperationspartner schlägt bereits Wellen, die Optimismus zum gemeinsamen Vorhaben offenlegen: Israels Botschafter zeigt sich “beeindruckt, mit welchem Engagement TikTok und alle Beteiligten der Initiative diese riesige Plattform nutzen, um über den Holocaust aufzuklären und zu erinnern. Museen und Gedenkstätten erreichen damit junge und ganz neue Zielgruppen. Für die Weitergabe der Erinnerung an die Shoah ist dies ungeheuer wichtig. Dafür bin ich Ihnen allen sehr dankbar.”

Auf der Website des Deutschen Bildungsserver sind außerdem einige Materialien und Arbeitsblätter zu finden, die euch bei der Behandlung des heutigen Gedenktag der Opfer des Holocaust in eurem Unterricht unterstützen. Auch auf Lehrer-News findet sich bereits eine Sammlung an Ressourcen zur Holocaustvermittlung im Unterricht. Verknüpft zu diesem Themenblock und der derzeitigen gesellschaftlichen Brisanz sei an dieser Stelle auch auf das politische Neutralitätsgebot hingewiesen, das für euch als Lehrkräfte besteht. Näheres dazu, wie aktiv ihr beispielsweise in den “Protesten gegen rechts” sein dürft, findet ihr in unserem Artikel dazu.

Nicht zuletzt ist noch einmal ein kleiner Appell dazu sehr wichtig: Als Lehrkräfte seid ihr in den meisten Fällen die ersten Personen, die junge Schüler:innen in Kontakt mit diesem Teil der Geschichte bringen. Auch wenn es zum Standardrepertoire einer umsichtigen Unterrichtsführung gehört, kann es besonders bei dieser Thematik daher nicht schaden, ein genaues Auge auf die Emotionen und Fragen eurer Schüler:innen zu haben – die Art, wie ihnen hierbei begegnet wird, kann prägend dafür sein, wie sie im weiteren Verlauf von Schulkarriere und Leben die Wichtigkeit einer lebendigen Erinnerungskultur erachten. Das berühmte Zitat des Überlebenden Max Mannheimer wird für immer treffend bleiben: "Ihr seid nicht für das verantwortlich, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon."

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Deutschlandweit gehen derzeit Hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Die genauen politischen Ziele und Haltungen innerhalb der losen Protestbündnisse sind dabei ganz divers und schwer zusammenzufassen. Das führt auch dazu, dass Menschen aus fast allen Milieus und gesellschaftlichen Gruppen an den Protesten teilnehmen – natürlich auch Lehrkräfte. Auch von Verbandsseite kommt Rückendeckung für die Proteste. Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, sagte dazu: “Die verbale Aufrüstung führt zu immer schärferen Debatten und auch Diskursverschiebungen. Es wird offen darüber gesprochen, was undenkbar bleiben muss. Dass die Menschen in Deutschland sich so zahlreich an Demonstrationen für die Demokratie beteiligen, setzt ein notwendiges und richtiges Zeichen. Das unterstützen wir.” 

Doch welche Regeln gelten hier eigentlich für Lehrkräfte? Und welcher Umgang etwa mit Fotos von Demonstrationen in sozialen Medien empfiehlt sich? Wir haben einen Blick auf die rechtliche Lage geworfen.

Rechtliche Voraussetzungen

Zunächst haben Lehrkräfte in Deutschland grundsätzlich das Recht auf Meinungsfreiheit und das Recht, sich politisch zu engagieren. Diese Rechte sind im Grundgesetz, zum Beispiel in Artikel 5, verankert. Aus ihrer beruflichen Rolle heraus ergeben sich aber Einschränkungen und Pflichten, denen sie gerecht werden müssen. 

Für Lehrkräfte gelten innerhalb und außerhalb der Schule jeweils nicht die gleichen Regeln. Für den direkten Kontakt mit Schüler:innen ist im Beamtenrecht der Grundsatz verankert, dass sie “bei politischer Betätigung diejenige Mäßigung und Zurückhaltung zu wahren [haben], die sich aus ihrer Stellung gegenüber der Allgemeinheit und aus der Rücksicht auf die Pflichten ihres Amtes ergibt". Das bedeutet keineswegs, dass Lehrkräfte im Unterricht keine politische Meinung vertreten dürfen oder kontroverse politische Diskussionen begleiten dürfen. Im Gegenteil: Im staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag ist sogar als Ziel schulischer Bildung festgehalten, dass ein Demokratieverständnis von Schüler:innen gefördert werden soll. Dafür ist es notwendig, die politische Diversität und das persönliche Vertreten politischer Meinungen auch im Unterricht zu thematisieren. Das häufig hervorgebrachte Argument eines Gebots zur völligen politischen Neutralität von Lehrkräften hat keine rechtliche Grundlage. 

Die im Beamtenrecht festgehaltene “Mäßigung” hat einen abgesteckten Rahmen, der zum Beispiel die Formulierung eigener politischer Meinungen nicht verhindert. Allerdings müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein, um dem Grundsatz der “Mäßigung” gerecht zu werden. Das Gebot der politischen Neutralität wird zum Beispiel verletzt, wenn Lehrkräfte vor und mit ihren Schüler:innen ausschließlich einseitige politische Positionen vertreten oder etwa für eine Partei Werbung machen. Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu: “[Das] gilt auch dann, wenn sie Anti-Werbung gegenüber Parteien betreiben, die dem demokratischen Spektrum angehören, oder diese gezielt diffamieren.” Im Falle der Thematisierung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) gilt dies im ersten Schritt ebenfalls, da die Partei demokratisch gewählt wurde. Die AfD bildet aber auch eine Grauzone. Kritiker:innen und Politikwissenschaftler:innen stellen in Frage, ob eine Partei überhaupt demokratisch sein kann, wenn sie im Kern antidemokratische Ziele verfolgt.

Wenn Lehrkräfte sich an den aktuellen Protesten gegen Rechtsextremismus beteiligen, bewegen sie sich dabei innerhalb des legalen Rahmens. Rechtliche Konsequenzen für ihre Arbeit drohen Lehrkräften erst, wenn sie öffentlich menschen- oder verfassungsfeindliche Positionen vertreten. Das gilt übrigens auch für die angestellten Lehrpersonen, die nicht verbeamtet sind. 

Thematisierung der AfD

Schüler:innen haben rund um die Proteste gegen Rechtsextremismus zum Teil viele Fragen bezüglich der AfD (für Lehrkräfte gilt das natürlich ebenfalls), gegen die in diesem Zusammenhang auch explizit demonstriert wird. Einige häufig gestellte Fragen, wollen wir hier kurz aufgreifen, um euch Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ihr darauf reagieren könnt. Dabei bleibt zu beachten, dass die juristischen Bewertungen einer Partei dynamisch sind und sich durch aktuelle Vorgänge stetig ändern können, außerdem werden die Antworten auf die Fragen hier kurz gehalten, um die Aussagen übersichtlich zu halten :

Ist die AfD rechtsextrem?

Teile der AfD gelten als gesichert rechtsextrem. Dazu gehören etwa der AfD-Landesverband in Sachsen oder die Landesverbände der Jugendorganisation Junge Alternative. Diese Einschätzung haben Bundesverfassungsschutz-Behörden der Länder vorgenommen. Es gibt aber durchaus auch Organisationen, die die gesamte AfD als rechtsextrem bezeichnen. 

Ist die AfD verfassungsfeindlich?

Teile der AfD verfolgen gesichert verfassungsfeindliche Ziele. Auch hier lässt sich der Landesverband in Sachsen als Beispiel hinzuziehen. Laut dem Verfassungsschutzpräsident von Sachsen, Dirk-Martin Christian, hätte eine mehrjährige juristische Prüfung "unzweifelhaft" ergeben, dass der AfD-Landesverband "verfassungsfeindliche Ziele" verfolge.

Ist die AfD menschenfeindlich?

Der Begriff “menschenfeindlich” ist schwer eindeutig zu fassen. Grundlegend werden so Handlungen und Denkweisen bezeichnet, die gegen die grundlegenden Bedürfnisse von Menschen gerichtet sind. Zum Beispiel schafft das Asylrecht die rechtliche Voraussetzung, um Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen. Das neue “Rückführungsverbesserungsgesetz” verschärft das Asylrecht. Kritiker:innen bezeichnen dies schon als menschenfeindlich. Die AfD bezieht deutlich extremere Positionen gegen bestimmte Menschengruppen, weshalb der Begriff “menschenfeindlich” argumentativ haltbar angebracht werden kann. AfD-Politiker:innen reicht der verschärfte Kurs bei Abschiebungen, den die Regierung derzeit fährt, noch nicht aus.

Kann die AfD verboten werden?

Hier gibt es einfache Antwort: Ja. Die AfD kann vom Bundesverfassungsgericht verboten werden. Die Grundlage dafür bildet folgender Passus im Grundgesetz: “Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig.” Politiker:innen und die Justiz müssen diese Entscheidung aber wohlüberlegt treffen, denn das Verbot einer Partei ist ein großer Einschnitt ins demokratische Geschehen. Die Folgen eines solchen Verbots sind zudem nur schwer absehbar. 

Die Antworten auf diese Fragen sind sehr verkürzt dargestellt, um eine schnelle Hilfe zu geben. Zu jeder der Fragen empfiehlt es sich, sich weiter mit der Materie zu beschäftigen und sich eine individuelle Position zu dem Thema zu erarbeiten. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lehrkräfte sich unbedingt politisch engagieren sollten und ihre politische Meinung auch im Unterricht offen zeigen dürfen. Voraussetzung dafür ist allerdings immer, dass sie sich im demokratischen und verfassungsgemäßen Rahmen bewegen und im Unterricht zwingend Platz für die Entfaltung weiterer politischer Meinungen ihrer Schüler:innen lassen. Für die aktuellen Proteste gegen Rechtsextremismus und Faschismus bedeutet das, dass Lehrkräfte sich definitiv an ihnen beteiligen dürfen.

Wie stark zeigt ihr eure politische Meinung im Diskurs mit euren Schüler:innen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Als Lehrkraft kennt ihr das bestimmt: Ihr kommt morgens in eure Klasse und bemerkt, dass sich die Atmosphäre von einem Tag auf den anderen geändert hat. Irgendetwas scheint nach der Schule passiert zu sein. Bei Nachfrage stellt sich heraus: Im Klassenchat hat sich gestern so einiges abgespielt.

Heutzutage enden Konflikte nicht mit dem Ertönen des Schulgongs, vielmehr werden sie dann an einen anderen Ort verlagert: den Klassenchat. Egal, ob es um Hausaufgaben, die nächste Klausur oder die Wochenendpläne geht – der Klassenchat ist für viele Schüler:innen ein unverzichtbarer Ort, um in Verbindung zu bleiben und sich auszutauschen. Als Lehrer:in hat man oft wenig Einfluss auf das, was innerhalb dieses Chats passiert, was Situationen, wie die anfangs beschrieben, schwieriger zu meistern macht. 

Auch viele Lehrkräfte greifen auf Messenger-Dienste oder sogar soziale Netzwerke zurück, um mit ihren Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers zu kommunizieren. Meistens gründen die Schüler:innen aber trotzdem einen eigenen Klassenchat. Beliebt ist hierbei vor allem WhatsApp. Obwohl laut Nutzungsbedingungen die App erst ab 16 Jahren zulässig ist, nutzen es auch viele jüngere Kinder. Laut der KIM-Studie 2022 sind 58 Prozent der Schulkinder, die WhatsApp benutzen, in einer Gruppe mit ihren Mitschüler:innen.

In diesem Artikel zeigen wir euch, was ihr über die Kommunikation via Klassenchat wissen müsst, welche Alternativen es gibt und wie ihr zumindest etwas Einfluss auf den gemeinsamen Chat eurer Schüler:innen nehmen könnt.

Darf ich mit meinen Schüler:innen über WhatsApp und Co. kommunizieren?

Falls ihr einen Klassenchat in Messenger-Apps wie WhatsApp plant oder über andere soziale Medien mit euren Schüler:innen kommunizieren wollt, müsst ihr euch an die Vorgaben der jeweiligen Bundesländer halten. Die Verwendung von Social Media im schulischen Rahmen ist Ländersache und wird von jedem Bundesland anders geregelt. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Baden-Württemberg ist es Lehrkräften prinzipiell nicht gestattet, mit Schüler:innen gemeinsam über soziale Medien oder Messenger-Dienste zu kommunizieren. Grund hierfür ist der oftmals mangelnde Datenschutz der Dienste. Daher ist von der Nutzung solcher Apps oder Netzwerke zu dienstlichen Kommunikationszwecken abzusehen, sofern diese den geltenden Standards der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) nicht entsprechen. In anderen Ländern wird davon abgeraten, prinzipiell ist es aber erlaubt. Übrigens: Der Messenger-Dienst Signal ist einer der Dienste, die datenschutzkonform agieren und eine gute Alternative zu WhatsApp.

Wenn ihr einen solchen Kommunikationsweg plant, solltet ihr euch vorher gründlich über die Regelungen für euer Bundesland informieren, viele stellen hierfür Handreichungen zur Verfügung. Gegebenenfalls könnt ihr auch bei eurer Schule nachfragen. 

Wenn ihr also einen Klassenchat erstellen oder über andere soziale Dienste kommunizieren wollt, müsst ihr neben den rechtlichen Regelungen vorher einige Dinge beachten:

  • Wenn Materialien oder Informationen über die Plattformen geteilt werden, sollte vorher sichergestellt werden, dass keine Nachteile für diejenigen Schüler:innen entstehen, die keinen Zugang zu diesen Plattformen haben. 
  • Alle sollten mit der Gruppe einverstanden sein. Niemand sollte dazu gezwungen werden, sich extra einen Account zu erstellen/eine App zu laden.
  • Die Gruppe sollte nur für schulische Angelegenheiten sein. Freundschaftlicher Austausch oder persönliche Inhalte wie Bilder sollten vermieden werden.
  • Zusätzlich zu beachten ist, dass die außerschulische Kommunikation Druck aufbauen kann, da nun das Gefühl vermittelt wird, auch in der Freizeit erreichbar zu sein. Hierbei bietet es sich an, Uhrzeiten auszuwählen, an denen ihr “aktiv” seid.
  • Vorher sollten unbedingt die Eltern informiert werden. Stellt den Eltern vor, z. B. während eines Elternabends, welche Inhalte kommuniziert werden sollen, welche Regeln ihr plant oder wann ihr erreichbar sein werdet.

Der Umgang mit Klassenchats im Unterricht

Wenn ihr mit euren Schüler:innen keine gemeinsame Klassengruppe habt, empfiehlt es sich trotzdem, gemeinsam über die schülereigene Gruppe zu sprechen. Dies bietet sich zum Beispiel zu Beginn des Schuljahres für die fünfte Klasse an, wenn sich die Klasse neu zusammengestellt hat. Es lohnt sich aber noch darüber zu reden, wenn eure Schüler:innen bereits einen Klassenchat haben und in höheren Klassen sind. Dies lässt sich gut in Form einer Unterrichtseinheit gestalten. 

Wenn die Chatgruppe noch nicht erstellt wurde, kann es vorab hilfreich sein, dass die Schüler:innen sich zuerst einigen, für welchen Zweck die Klassengruppe verwendet werden soll. So können sie vorher schon entscheiden, ob in der Gruppe z. B. nur schulische Angelegenheiten besprochen werden sollen. Sollten die Schüler:innen sich auch über andere Dinge austauschen wollen, kann eine zweite Gruppe aufgemacht werden, die für private Gespräche und das Teilen von Memes etc. benutzt werden kann. 

Anschließend könnt ihr mit euren Schüler:innen gemeinsam Regeln für die Gruppe erstellen. Dabei könnt ihr euch auch an bereits bestehenden Klassenregeln orientieren. Weitere könnt ihr dann gemeinsam erörtern, dies lässt sich auch als Gruppenarbeit einbauen. Die Schüler:innen sollen sich dann überlegen, was ihnen in einer gemeinsamen Gruppe wichtig wäre und was sie nicht haben wollen. Da vielleicht einige jüngere Schüler:innen noch wenig Erfahrung mit Chatgruppen und sozialen Medien haben, macht es Sinn, vorher zusätzlich über Themen wie Datenschutz und Cybermobbing aufzuklären. Die gemeinnützige Organisation Digitale Helden hat für die Vorbereitung einer Unterrichtseinheit zu verschiedenen Themen der Mediennutzung kostenlose Kurse zur Verfügung gestellt.

Wichtig ist auch das regelmäßige Nachfragen, ob die Regeln noch eingehalten werden, was gut läuft und was die Schüler:innen in ihrer Gruppe nervt. Somit können auch im Laufe des Schuljahres bzw. im nächsten neue Regeln aufgestellt werden und gegebenenfalls alte erneuert oder entfernt werden. Das ist auch eine gute Gelegenheit, gleich bestehende Konflikte und problematische Entwicklungen unter den Mitschüler:innen zu besprechen und nochmals auf Grenzen aufmerksam zu machen. Bei der Besprechung des Regelwerks ist es wichtig, den Schüler:innen genug Chancen zu geben, selbst Vorschläge zu geben, da die Regeln eher akzeptiert werden, wenn sie eigenständig entwickelt wurden.

Welche Regeln sind sinnvoll?

Als Starthilfe, haben wir euch einige wichtige Punkte zusammengefasst, die eure Schüler:innen für ihre Klassengruppen übernehmen können:

  • Niemand sollte ausgeschlossen werden
  • Keine Beleidigungen
  • Keine Fotos/Videos weiterleiten (hierbei vor allem auf das “Recht am eigenen Bild” eingehen)
  • Keine persönlichen Daten weitergeben, wie Adressen oder Telefonnummern
  • Private Gespräche/Streits nicht im Gruppenchat austragen
  • Fragen sollten beantwortet werden
  • Keine doppelten Fragen und Antworten
  • Kein Spam/Kettenbrief

Sinnvolle App-Einstellungen

Zusätzlich zu den Regeln könnt ihr euren Schüler:innen auch einige App-Einstellungen an die Hand geben, um den Umgang mit dem Klassenchat zu erleichtern.

  • Gruppe stumm schalten: Hierbei können verschiedene Zeiten eingestellt werden, bei WhatsApp beispielsweise acht Stunden stumm, eine Woche, oder immer. Ihr könnt den Schüler:innen raten, abends und nachts die Benachrichtigungen der Gruppe oder das Handy generell auszustellen. Das geht ganz einfach, indem man in der Auflistung von WhatsApp den Chat auswählt und dann im oben erschienenen Menü das Lautsprecher-Icon und dort die gewünschte Dauer auswählt.

Unter dem Reiter “Datenschutz”:

  • “Zuletzt online“ deaktivieren: Diese Funktion zeigt an, wann eine Nachricht geschickt wurde. Hier empfiehlt sich, “meine Kontakte” einzustellen oder, wer will, kann dies auch ganz ausstellen.
  • Gruppeneinladung: Unter dem Reiter “Gruppen” kann eingestellt werden, von wem der/die Schüler:in in eine Chatgruppe eingeladen werden kann. Hier sollte auch “Meine Kontakte” eingestellt werden.
  • Auto-Downloads abstellen: WhatsApp speichert alle verschickten Bilder und Videos automatisch ab. Wer seine Fotogalerie nicht mit ungewollten Bildern verstopfen will, kann in den Einstellungen unter “Speicher und Daten” den automatischen Download von Fotos, Videos, Dokumenten und Audiodateien ausstellen.

Alternative Kommunikationsplattform: Moodle

Eine gute Alternative zu den gewohnten Apps und sozialen Netzwerken ist die datenschutzfreundliche Online-Lernplattform Moodle. Moodle ist eine Plattform für E-Learning, die von Lehrer:innen, Dozent:innen und Bildungseinrichtungen genutzt wird, um Online-Kurse zu erstellen und zu verwalten. Mit Moodle können Lehrer:innen Lernmaterialien hochladen, Aufgaben verteilen, Foren für Diskussionen einrichten und vieles mehr.

Moodle bietet euch daneben auch die Möglichkeit an, einen Gruppenchat für eure Klasse zu erstellen. Ähnlich wie bei WhatsApp könnt ihr hier Informationen und Ankündigungen austauschen.

Falls ihr bereits Moodle benutzt und Kurse schon angelegt habt, geht ihr bei der Erstellung eines Gruppenchats wie folgt vor:

  1. Zuerst wählt ihr im Dashboard den gewünschten Kurs aus, für den ihr den Chat erstellen wollt.
  2. Dort geht ihr auf den Reiter “Teilnehmer:innen”, dort dann auf das Zahnrad-Icon und dann “Gruppen”.
  3. Unter “Gruppe anlegen” könnt ihr dann eurer Gruppe einen Namen geben, sowie eine Beschreibung. Weiter unten solltet ihr den Reiter “Gruppenmitteilungen” auf “Ja” stellen. Speichert dann diese Änderungen.
  4. Danach könnt ihr über “Nutzer:innen verwalten” der Gruppe Teilnehmer:innen hinzufügen. Euch selbst müsst ihr hier natürlich auch hinzufügen.
  5. Nun seht ihr in euren Mitteilungen (die Sprechblase neben eurem Profil) die neu erstellte Gruppe. 

Wichtige Informationen können so direkt an die Klasse weitergegeben werden. Die Schüler:innen können auch direkt darauf antworten, wenn z. B. Fragen bestehen. Damit die Schüler:innen die Nachrichten auch rechtzeitig empfangen, können sie sich die Moodle-App auf das Smartphone laden. Auch hier sollte vorher alles mit den Schüler:innen abgeklärt werden, damit sich niemand gezwungen oder unter Druck gesetzt fühlt. Für den Moodle-Chat ist es sinnvoll, die bereits genannten Regeln einzuführen.

Falls ihr Moodle noch nicht nutzt, hat die Seite Lehrerinnenfortbildung Baden-Württemberg für euch die ersten Schritte zur Installation und Einrichtung übersichtlich erklärt. Mehr hilfreiche Nutzungsmöglichkeiten für Moodle findet ihr außerdem in unserem Artikel dazu.

Habt ihr einen Klassenchat mit euren Schüler:innen oder nutzt ihr andere Wege, um mit eurer Klasse zu kommunizieren? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Schönes Wetter, Fußball und die herzliche Bevölkerung — diese Dinge  fallen  wohl den meisten ein, wenn sie an Portugal denken. Aber wie sieht es aus mit dem portugiesischen Bildungssystem? Hinter den malerischen Kulissen des Landes verbirgt sich ein Bildungssystem, das die kulturellen Werte und die geschichtliche Entwicklung der iberischen Nation widerspiegelt. Portugals Bildungssystem durchlief in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Wandel, geprägt von Reformen und Anpassungen, um den wachsenden Anforderungen der globalisierten Welt gerecht zu werden. 

Wie das portugiesische Bildungssystem jetzt aussieht, schauen wir uns in diesem Artikel genauer an. Wenn ihr Interesse habt, könnt ihr euch auch gerne in unseren anderen Beiträgen dieser Reihe über die Bildungssysteme in Schweden, Vietnam, Belgien, Kuba oder Polen vorbeischauen.

PISA-Erfolg trotz turbulenter Geschichte 

Die allgemeine Schulpflicht wurde in Portugal erst in den 1970er Jahren eingeführt. 55 Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren können keinen Abschluss einer weiterführenden Schule vorweisen. Dazu kam die Eurokrise im Jahr 2009: Die daraus resultierenden Sparmaßnahmen hätten eine noch größere Gefahr für Portugals Bildung werden können. Aber statt alle Ausgaben zu reduzieren, traf Portugals Regierung wichtige Entscheidungen, die in der Bevölkerung nicht immer gut ankamen: zum Beispiel erhöhte sie die allgemeine Klassengröße. 

Seit der neuen Regierung unter Antonio Costa (Partido Socialista) investiert Portugal wieder zunehmend mehr in die Bildung. Mit 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegt Portugal damit sogar über dem EU-Durchschnitt. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, wie kostenlose Schulbücher oder der Ausbau kostenloser Vorschulen, die Portugals Bildungssystem zu einem Aufschwung verhelfen, der sich auch in den Ergebnissen der PISA-Studien der letzten Jahre zeigt. 

Im Jahr 2000 fand sich Portugal noch am unteren Ende der PISA-Liste wieder, doch bis 2018 verzeichnete es einen Anstieg auf 492 Punkte, leicht über dem OECD-Durchschnitt von 489 Punkten und sogar über dem reicheren Nachbarn Spanien, der 481 Punkte erreichte. Diese positive Entwicklung bezeichnet OECD-Direktor Andreas Schleicher als die "größte Erfolgsgeschichte" der PISA-Studie in Europa. Die Schulabbrecherquote, die 2002 noch bei über 40 Prozent lag, ist auf bemerkenswerte 11,8 Prozent gesunken, während der EU-Durchschnitt bei 10,6 Prozent liegt.

Diese Fortschritte sind umso beeindruckender, wenn man historische Herausforderungen berücksichtigt, wie beispielsweise einen hohen Analphabetismus im Jahr 1974 von 45 Prozent. Heute verfügen fast alle Lehrer:innen in Portugal über einen Masterabschluss. Die Bildungsreformen zielen darauf ab, sozialen Aufstieg durch eine starke öffentliche Bildung zu fördern.

Ein weiterer Schritt in Richtung Gleichstellung war die Schließung von privaten, staatlich finanzierten Schulen zugunsten des öffentlichen Schulsystems. Die Schülerzahlen für staatliche Privatschulen haben sich dadurch auf nur noch vier Prozent reduziert. Diese Entwicklungen unterstreichen nicht nur den Bildungswandel in Portugal, sondern auch das Engagement des Landes für eine nachhaltige und integrative Bildungspolitik.

Das aktuelle Bildungssystem 

Das portugiesische Bildungssystem wird durch das Bildungsministerium reguliert, während das Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Hochschulbildung (Ministério da Ciência, Tecnologia e Ensino Superior – MCTES) die Politik und Budgets für die Hochschulbildung überwacht. Das Bildungswesen ist dabei in vier Stufen unterteilt: Educação Pré-escolar (Vorschulbildung), Ensino básico (Grund-/Erstbildung), Ensino secundário (Sekundarschulbildung) und Ensino superior (Hochschulbildung). Schüler:innen vom sechsten bis zum achtzehnten Lebensjahr unterliegen in Portugal der Schulpflicht. Nach der neunten Klasse folgen drei weitere Pflichtjahre, in denen die Schüler:innen das Abitur oder eine Berufsausbildung anstreben können. 

Das Bildungssystem Portugals weist eine vielfältige Struktur auf, wobei staatlich finanzierte Privatschulen etwa vier Prozent ausmachen, öffentliche Schulen knapp 83 Prozent und die verbleibenden 13 Prozent auf private Einrichtungen entfallen, für die ausschließlich die Eltern bezahlen. Interessanterweise unterhält die römisch-katholische Kirche in Portugal Hunderte Schulen und bietet gemäß dem Konkordat von 2004 auch Religionsunterricht in öffentlichen Schulen an, jedoch nur mit Zustimmung der Eltern. 

Vorschulbildung: Educação Pré-escolar

Die Vorschulbildung in Portugal, auch bekannt als Educação Pré-escolar, wird für Kinder unter drei Jahren durch das Ministerium für Arbeit, Solidarität und Soziale Sicherheit (Ministério do Trabalho, Solidariedade e Segurança Social) reguliert. Eltern haben die Möglichkeit, zwischen Kindergärten (creches) oder Tagesmüttern (amas) zu wählen, um die Bedürfnisse ihrer Kleinkinder zu erfüllen.

Für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren steht die Vorschule zur Verfügung, auch wenn der Besuch nicht verpflichtend ist. Dennoch wird sie von vielen berufstätigen Eltern als eine wertvolle Option wahrgenommen. Sowohl öffentliche als auch private Vorschulen bieten ihre Dienste an, wodurch Eltern je nach ihren Präferenzen und Bedürfnissen die geeignete Einrichtung für ihre Kinder auswählen können. 

Grundschulbildung: Ensino Básico

Die Grundschulbildung (Ensino Básico) ist in Portugal von sechs bis fünfzehn Jahren obligatorisch. Dieser Bildungsabschnitt ist in drei Zyklen unterteilt: der erste Zyklus von Klassenstufe eins bis vier, der zweite Zyklus von der fünften bis zur sechsten Klasse) und der dritte Zyklus geht von der siebten bis zur neunten Klasse.

Im ersten Zyklus werden Schüler:innen in den Fächern Mathematik, Portugiesisch, Englisch (als erste Fremdsprache), Kunst und Sport unterrichtet. Zusätzlich bietet der öffentliche Grundschulbereich in Portugal weitere Pflichtstunden, darunter Studienhilfe und Aufgabenbetreuung.

Im zweiten Zyklus werden die Schüler:innen auf einer Skala von eins bis fünf bewertet. Dabei ist die fünf (excelente), im Gegensatz zum deutschen Notensystem, die beste Note, die Schüler:innen bekommen können und eine eins (fraco) bedeutet ungenügend. 

Zu den Fächern des ersten Zyklus kommen weitere Naturwissenschaften, Geschichte und Geografie, Musik sowie Moral- oder Religionsunterricht und Informatik hinzu. Zudem ist jede öffentliche Schule verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Stunden für Hausaufgabenbetreuung anzubieten.

Im dritten Zyklus wird das Angebot durch eine zweite Fremdsprache ergänzt, die frei wählbar ist (z.B. Spanisch, Französisch, Deutsch), sowie Fächer wie Physik und Chemie. Diese Struktur stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler eine breite Grundbildung erhalten und gleichzeitig die Möglichkeit haben, ihre Interessen zu vertiefen und ihre Fähigkeiten in verschiedenen Disziplinen zu entwickeln.

Sekundarschulbildung: Ensino secundário

Die Sekundarschulbildung in Portugal erstreckt sich von fünfzehn bis achtzehn Jahren und ist verpflichtend. Während dieser Phase haben die Schüler:innen die Möglichkeit, verschiedene Ausrichtungen zu wählen, die ihren Interessen oder beruflichen Zielen entsprechen. Die öffentliche Sekundarschulbildung in Portugal ist nicht nur kostenlos, sondern auch qualitativ hochwertig. Daneben gibt es private Schulen, oft katholische Einrichtungen, internationale Schulen und Internate, die alternative Bildungsmöglichkeiten anbieten.

Von der zehnten bis zur zwölften Klasse ist die Sekundarschulbildung anders organisiert. Studierende müssen ein Profil wählen und können zwischen verschiedenen Optionen entscheiden:

  1. Cursos Científico-Humanísticos (Wissenschaftlich-humanistische Kurse)
  2. Cursos com Planos Próprios (Kurse mit eigenen Plänen)
  3. Cursos Artísticos Especializados (Spezialisierte Kurse für Künstler)
  4. Cursos Profissionais (Professionelle Kurse)
  5. Ensino Secundário na Modalidade de Ensino Recorrente (Sekundarschulbildung im Wiederholungsmodus)
  6. Cursos Vocacionais (Berufliche Kurse)

Die Bewertung erfolgt nun auf einer linearen Skala von 1 bis 20, wobei auch Dezimalwerte wie 10,1 oder 18,3 verwendet werden können. Um die Sekundarschule abzuschließen, müssen Schüler:innen alle Fächer bestehen, und es gibt verpflichtende Prüfungen am Ende der elften und zwölften Klasse.

Kindern aus einkommensschwachen Familien stehen finanzielle Unterstützung und Stipendien zur Verfügung. Außerdem können Eltern finanzielle Hilfe über Ação Social Escolar (ASE) beantragen. Diese Unterstützung erstreckt sich auch auf Kinder mit Behinderungen. Portugal strebt ein inklusives Bildungssystem (educação inclusiva) an, und die meisten Regelschulen bieten Programme für besondere Bildungsbedürfnisse (SEN) an. 

Hochschulbildung: Ensino superior 

Die Hochschulbildung in Portugal umfasst staatliche und private Universitäten sowie Fachhochschulen. Studiengebühren sind üblich, wobei die Kosten an staatlichen Einrichtungen tendenziell niedriger sind als an privaten, und zudem je nach Fachrichtung variieren. Der Abschluss der Hochschulreife allein reicht für den Zugang zu einer Hochschulbildung nicht aus, da das Bewerbungsverfahren dabei in der Hand der Hochschulen liegt.

Das portugiesische Bildungssystem zeigt eine beeindruckende Entwicklung und Anpassung an die Herausforderungen der globalisierten Welt. Von historischen Herausforderungen wie einem hohen Analphabetismus bis hin zu aktuellen Reformen und Investitionen hat Portugal erfolgreich seinen Weg zu einem Bildungssystem geebnet, das nicht nur nationale kulturelle Werte widerspiegelt, sondern auch international Anerkennung findet. Die Fortschritte, insbesondere im Rahmen der PISA-Studien, unterstreichen die Erfolgsgeschichte und das Engagement Portugals für eine inklusive, nachhaltige Bildungspolitik. Mit einem Fokus auf sozialen Aufstieg, Gleichstellung und vielfältige Bildungsmöglichkeiten zeigt Portugal, dass Bildung der Schlüssel zu einer vielversprechenden Zukunft ist. 

Was haltet ihr vom portugiesischen Bildungssystem? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

Bildung in Krieg und Krise
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In Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention ist festgehalten, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung besitzt. Die Staaten erkennen an, dass es zu den notwendigen Voraussetzungen für das Leben eines jeden Menschen gehört, eine Schule zu besuchen, um zumindest lesen, schreiben und rechnen zu lernen. Dieser Anspruch klafft in einigen Regionen der Welt weit mit der Realität auseinander. Krieg, Gewalt, Armut, Klimakatastrophen oder unzureichende Infrastruktur sorgen dafür, dass Millionen Kindern kein Zugang zu Bildung gewährt wird. In unserer neuen Themenwoche wollen wir einen genaueren Blick darauf werfen, was es bedeutet, wenn Unterricht in Krisenregionen stattfindet – oder eben nicht.

Mehr als 250 Millionen Kinder ohne Schulbesuch

Nach älteren Schätzungen der Weltkulturorganisation UNESCO können mehr als 250 Millionen Kinder keine Grund- und weiterführenden Schulen besuchen. Die Zahlen sind umstritten, genaue Angaben lassen sich hier nicht machen. Definitiv sagen lässt sich aber, dass es für Schüler:innen, Lehrkräfte und Schulverwaltungen weltweit diverse Herausforderungen gibt, unter denen sie leiden. Um eine Vorstellung davon zu schaffen, seien hier einige Beispiele kurz dargestellt. Hierbei können nicht einmal ansatzweise all die Schwierigkeiten aufgezeigt werden, unter denen Bildung global stattfindet. Es ist nur ein Ausschnitt.

Ein Beispiel für die Folgen von Naturkatastrophen auf Bildungssysteme zeigt sich derzeit in der Türkei und in Syrien. Am 6. Februar 2023 erschütterten mehrere schwere Erdbeben die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien. Etwa 60.000 Menschen sollen an den direkten Folgen der Erdbeben gestorben sein, Hunderttausende waren oder sind immer noch obdachlos. Auch knapp ein Jahr nach der Katastrophe sind die Konsequenzen noch überall zu sehen und zu spüren. Die Beben zerstörten große Teile der Infrastruktur vor Ort. In Bezug auf die Bildung in den Regionen heißt das: Schulgebäude wurden zerstört, Straßen unbefahrbar, Telekommunikation massiv eingeschränkt. Zudem standen Familien vor existenziellen Fragen, die das Thema Bildung für die Kinder zunächst weit in den Hintergrund rücken ließen. Hierbei kommt hinzu, dass zumindest in Syrien viele Kinder aus diversen Gründen sowieso schon keine Schule besuchen konnten. Im Laufe unserer Themenwoche werden wir uns die Situation in der Region nochmal detaillierter anschauen und aufzeigen, welche Entwicklungen es vor Ort seit den Erdbeben gegeben hat.

Wie sich Krieg und Gewalt auf das Lernen und Unterrichten auswirken, lässt sich nicht pauschal sagen. Zu unterschiedlich finden kriegerische Auseinandersetzungen, Bandenkonflikte, strukturelle Unterdrückung oder terroristische Angriffe auf Schulen in verschiedenen Ländern statt. In der Ukraine hat das Bildungssystem einen Umgang mit der Dauergefahr von weiteren Angriffen des russischen Militärs entwickelt. Lehrkräfte und Schüler:innen haben im Laufe des Krieges gegen ihr Land den Unterricht wieder aufgenommen und er findet in weiten Teilen des Landes sogar nahezu “normal” wie zu Zeiten vor dem Angriff des russischen Militärs statt. Wie das funktioniert, werden wir uns ebenfalls im Laufe der Themenwoche genauer anschauen. 

Andere Schulsysteme sind durch Krieg, Gewalt und Armut nahezu zerstört. Insbesondere afrikanische Länder zählen zu der Liste von Staaten, in denen keine grundlegende Bildung für Kinder und Jugendliche gewährleistet werden kann. Etwa im Kongo, in Nigeria oder im Südsudan gibt es immer wieder Angriffe auf Schulen, was neben massiver Armut dazu führt, dass nur wenige überhaupt eine Schule besuchen können.Armut ist ein weiterer wichtiger Grund, weswegen Millionen Kinder die Schule nicht besuchen können. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, schätzt, dass weltweit etwa 160 Millionen Kinder arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen oder selbst für ihr Überleben zu sorgen. Die wenigsten Kinder haben neben der Arbeit noch die Zeit oder Energie, Bildungsgrundlagen wie Lesen, Schreiben und Rechnen durch das Besuchen einer Schule zu erlernen.

Neben den hier genannten Auswirkungen von Gewalt, Armut und Naturkatastrophen gibt es noch diverse weitere Gründe, warum Kinder und Jugendliche keine Schule besuchen können. Im Rahmen unserer Themenwoche werden wir hierbei den Blick noch etwas weiten, ohne dem Anspruch gerecht werden zu können, alle Blickwinkel auf dieses Thema abzubilden. Dafür sind die Umstände hierbei zu komplex und vielschichtig. 

Welche Folgen hat (kein) Unterricht in Kriegs- und Krisenregionen?

Mit dem Erlernen von grundlegenden Basiskompetenzen lässt sich innerhalb einer Gesellschaft mehr Chancengleichheit herstellen. Bildung kann eine Möglichkeit sein, um gesellschaftliche Trennlinien und metaphorische Schubladen zu verlassen und zu übertreten. Fehlende Kenntnisse in Schrift, Sprache und Mathematik disqualifizieren automatisch für viele Berufe. Analphabet:innen sind zum Beispiel bei Verwaltungsaufgaben, Abrechnungen oder vergleichsweise einfachen Aufgaben des täglichen Lebens auf Hilfe von anderen angewiesen. Dies führt zum Beispiel dazu, dass Mädchen in Afghanistan in der Gefahr sind, noch stärker von ihren Ehemännern abhängig zu werden. Die regierenden Taliban schränken den Zugang zu Bildung für Mädchen massiv ein. Möglichkeiten, sich aus der Abhängigkeit zu befreien, werden immer kleiner, je schwerer Mädchen es haben, sich grundlegende Basiskompetenzen anzueignen. Diese Taktik wird von den Taliban aber auch anderen Machthabern in der Welt dazu genutzt, ihre eigene Macht in den Ländern zu manifestieren. Das Recht auf Bildung wird hier strategisch eingeschränkt, um die Kontrolle zu behalten. 

Wie sich Bildung in Krisenregionen im Unterricht thematisieren lässt

Das Thema “Bildung in Krisenregionen” lässt sich auch mit euren Klassen thematisieren. Auch darauf wollen wir in unserer Themenwoche eingehen. Schüler:innen können schnell ein Gefühl für das Thema entwickeln, weil sie einen Bezug zur Schul- und Unterrichtssituation herstellen können. Für viele ist aber die Vorstellung einer Kriegs- bzw. Krisensituation sehr abstrakt. Hier kann es helfen, sich den verschiedenen Lagen der Welt über die “Brücke” Bildung anzunehmen. Um sich zum Beispiel gemeinsam die Situation von Kindern und Jugendlichen im Nahen Osten zu vergegenwärtigen, gibt es unterstützendes Unterrichtsmaterial vom Bildungsserver. Auch der Bildungsserver Berlin-Brandenburg bietet verschiedene Materialien, um sich dem Thema Krieg zu nähern. 

Für einige Schüler:innen kann die Thematisierung von Krieg, Gewalt und Katastrophen retraumatisierend oder aufwühlend wirken. In einem vergangenen Artikel haben wir bereits darüber berichtet, wie man hier einfühlsame, vorsichtige Ansätze wählen kann.  Im Rahmen der neuen Themenwoche werden wir euch auch vorstellen, wie Unterricht mit potentiell traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus unmittelbar krisenbetroffenen Regionen funktionieren kann. 

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¡Bienvenidos, hola y buenos días!

Spanisch zählt mit 543 Millionen Sprecher:innen zu den am häufigsten gesprochenen Sprachen der Welt und ist auch bei Schüler:innen immer wieder eine beliebte Wahl für die zweite Fremdsprache. Ihr, die das Wissen und die Leidenschaft für diese Sprache weitergebt, wisst auch, wie wichtig es ist, den Unterricht lebendig und ansprechend zu gestalten. Dabei gibt es eine faszinierende Möglichkeit, Schüler:innen zu begeistern – und zwar auf Instagram.  

In diesem Artikel stellen wir euch drei Accounts vor, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Freude am Sprachenlernen wecken. ¡Empezamos!

@spanisch.vamos

(Quelle: @spanisch.vamos)

Wer sagt denn, dass das Lernen einer neuen Sprache langweilig sein muss? Auf @spanisch.vamos hilft euch Carolin auf unterhaltsame Weise dabei, euer Spanisch zu verbessern.

Mit Hilfe von informativen Slides werden euch grammatische Regeln verständlich erklärt. Ob Subjuntivo oder Akkusativpronomen, @spanisch.vamos schafft es, diese grammatikalischen Besonderheiten kurz und knapp zusammenzufassen. Daneben lädt Carolin auch kurze Videos hoch, in denen sie euch auf humorvolle Art die Besonderheiten der spanischen Sprache in Alltagssituationen zeigt. Durch diese Schauspielvideos zeigt @spanisch.vamos euch spielerisch, wie bestimmte Redewendungen oder Ausspracheregeln angewendet werden können. Daneben gibt es auch immer wieder zahlreiche Tipps zum besseren Lernen. Von effektiven Lernstrategien bis hin zu hilfreichen Apps ist für jeden etwas dabei.

Die Inhalte bei @spanisch.vamos sind mit viel Humor gestaltet und machen einfach Spaß anzuschauen. Man lernt nebenbei etwas Neues und fühlt sich dabei nicht wie in einem langweiligen Sprachkurs, sondern eher wie bei einer unterhaltsamen Show.

Wenn ihr also Lust habt, eure Spanischkenntnisse aufzufrischen oder die Inhalte für euren eigenen Unterricht zu nutzen, könnt ihr auf jeden Fall mal bei @spanisch.vamos vorbeischauen.

@tomas.der.profe

(Quelle: @tomas.der.profe)

Wenn es darum geht, eine neue Sprache zu erlernen, ist es wichtig, einen Lehrer zu finden, der auf innovative Weise den Unterricht gestaltet. Genau das bietet euch Tomás auf seinem Profil @tomas.der.profe. Hier findet ihr kurze Videos, in denen er spanische Vokabeln präsentiert und dazu die korrekte Aussprache sowie die deutsche Übersetzung liefert. Besonders empfehlenswert sind seine Highlights. Dort könnt ihr nicht nur spanischsprachige Tests finden, mit denen ihr euer Wissen überprüfen könnt, sondern auch hilfreiche Vokabellisten entdecken, die ihr als Vertiefungsmaterial für euren Unterricht nutzen könnt.

In seinen Storys stellt euch @tomas.der.profe regelmäßig Übungsaufgaben zur Verfügung. Diese Aufgaben sind wie Multiple-Choice-Tests aufgebaut und ermöglichen eine aktive Teilnahme durch Abstimmung für die richtige Antwort. Dadurch könnt ihr regelmäßig interaktiv euer Wissen überprüfen. 

spanischmitbelu

(Quelle: @spanischmitbelu)

Gut gelaunt Spanisch lernen? Das ist bei @spanischmitbelu genau das, was euch erwartet! Belu erklärt auch auf ihrem Account die spanische Sprache auf lehrreiche und unterhaltsame Weise. Sie teilt regelmäßig kurze, humorvoll gestaltete Videos, die nicht nur die Eigenheiten des Spanischen aufzeigen, sondern zum Beispiel auch die kleinen Hürden, mit denen Spanischlernende zu kämpfen haben. Von der Geschwindigkeitsphobie bis zur Grammatiküberforderung – Belu kennt die Tücken und macht euch mit einem Lächeln darauf aufmerksam.

Daneben gibt euch @spanischmitbelu auch viele Tipps mit an die Hand, wie ihr das Lernen einer Sprache in den Alltag integrieren könnt: Ihr könntet zum Beispiel beim Putzen spanische Musik  hören, eine einfache, aber effektive Methode. Belu denkt aber auch an eure Reisepläne. Sie teilt Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten und weitere wertvolle Tipps für eure nächste Spanienreise.

Nutzt ihr Instagram für euren Unterricht? Und gibt es Accounts, die wir in unserer Liste vergessen haben? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Erst 2019 hat die UNESCO den Welttag der Logik ausgerufen. Jährlich am 14. Januar wird die Bedeutung des logischen Denkens “für die Entwicklung von Wissen, Wissenschaften und Technologien” gefeiert, um sie der Öffentlichkeit näherzubringen. Wir haben das zum Anlass genommen, einige Aufgaben zu sammeln, mit denen ihr euren Schüler:innen Logik im Mathematikunterricht vermitteln könnt. Das Thema bietet vielfältige Möglichkeiten, wie alltagsnahe Textaufgaben und grafische Knobeleien. Es bietet sich damit für alle Altersgruppen an und ihr könnt es immer wieder auch als abwechslungsreiches Element in euren Unterricht einstreuen.

Einstiegsrätsel für Klein und Groß

Für einen bunten und lockeren Umgang mit Logik können wir euch die Seite Raetseldino.de empfehlen. Hier finden sich einige grafisch dargestellte Logikrätsel für Kinder und Erwachsene und damit auch für viele Klassenstufen. Die meisten bestehen aus Grafiken und Mustern, die übersichtlich auf einzelnen Downloaddateien abgebildet sind. Wenn ihr diese auf kleine Zettelchen druckt und austeilt, eignen sie sich auch als Zeitüberbrückungen für Schüler:innen, die bei der Stillarbeit schon früher fertig werden. Von leicht bis schwer ist alles dabei. Ihr müsst nur einen Blick darauf werfen, weil der Schwierigkeitsgrad nicht einheitlich und bei allen Rätseln angegeben ist. Zu den meisten aber erhaltet ihr einen Hinweis, ob sie leicht (für Kinder ab 6 Jahren), schwer oder für Erwachsene eingestuft werden.

Eine einfache Form von Logikaufgaben sind sogenannte Zahlenmauern und Rechendreiecke. Bei ersterem handelt es sich um kleine pyramidenförmig gestapelte Kästchen. In jedes Kästchen gehört eine Zahl, wobei diese immer der Summe der beiden darunterliegenden entsprechen muss. Einige der Kästchen sind leer und müssen von den Schüler:innen ausgefüllt werden. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch die Rechendreiecke, bei denen die Zahlen allerdings radial angeordnet sind. Auf Matheaufgaben.net könnt ihr viele Übungsbogen mit diesen Logikrätseln herunterladen. Diese sind nach dem verwendeten Zahlenraum (1-10/100/1000) sortiert und besonders für Grundschulkinder geeignet . Für ältere Schüler:innen sind sie eine leichtere Übung, die ihr jedoch mit einem kleinen Wettbewerb auf Zeit attraktiv gestalten könnt.

Spaß an Mathe und Knobelaufgaben in einem Wettbewerb testen

Für viele kein Geheimtipp, aber eine Empfehlung Wert ist das “Känguru der Mathematik". Dabei handelt es sich um einen jährlichen mathematischen Knobelwettbewerb. In 75 Minuten gibt es für die Klassenstufen 3/4, 5/6, 7/8, 9/10, sowie 11-13 jeweils 24 Multiple-Choice-Aufgaben zu lösen. Die Aufgaben sollten im Kopf gelöst werden und viele davon erfordern logisches Denken. Weltweit können Schüler:innen gegen eine Startgebühr von 2,50€ am Wettbewerb teilnehmen. Am Wettkampftag müssen sie die Aufgaben unter Aufsicht einer Lehrkraft und ohne technische Hilfsmittel lösen. Allein in Deutschland haben im vergangenen Jahr über 800.000 Schüler:innen mitgemacht. In diesem Jahr wird er am 18. April stattfinden. Anmeldeschluss ist der 08. März.

Interessiert ihr euch nur für die Aufgaben und möchtet davon im Unterricht Gebrauch machen, könnt ihr auf der Webseite jederzeit die Aufgabenblätter und Lösungen der vergangenen Wettbewerbe seit 1998 abrufen. Jede Menge passende Logikrätsel also, mit denen ihr eine Schulstunde gestalten könnt.

Anspruchsvolle Aufgaben der Aussagenlogik

Für eine anspruchsvollere Auseinandersetzung mit dem Thema Logik ist die  Zusammenstellung der Universität Rostock sehr empfehlenswert. In einem Dokument wurden 20 “Aufgaben zur Entwicklung des logischen Denkens” gesammelt. Auf sieben Scherzaufgaben, bei denen die Schüler:innen aus einem Text logische Schlussfolgerungen ziehen müssen, folgen Aufgaben der Aussagenlogik, die mehr Verständnis erfordern. Bei diesen müssen Sätze formuliert oder zugeordnet werden, damit sie Negationen, Konjunktionen, Adjunktionen, Implikationen und Äquivalenzen entsprechen. Sie eignen sich daher eher für die Klassenstufen 9 und aufwärts. Die Uni Rostock setzt diese auch bei der Lehrerausbildung ein und weist darauf hin, dass auch Lehramtskandidat:innen damit oft erhebliche Probleme hätten. Das bedeutet einerseits, dass ihr euch selbst für die Verwendung dieser Aufgaben gut vorbereiten solltet, andererseits sind sie auch eher dazu gedacht, sie nur gelegentlich einzustreuen. Eine oder mehrere Unterrichtsstunden ausschließlich damit zu gestalten, wird eher nicht empfohlen. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Downloadateien (als .pdf oder .doc) des Aufgabenblattes, sowie der Lösung. Sucht ihr nach anderen Übungen zum Thema Aussagenlogik, könnt ihr die Aufführung von Mathods.com anschauen. Diese ist eher auf das Wesentliche, also Formeln reduziert, bietet euch aber ebenfalls eine gute Auswahl.

Logikrätsel mit Alltagsbezug

Fehlt euch für die Logikaufgaben zurzeit der Zugang über den Unterricht, dann können wir euch Rätsel empfehlen, die sich mehr aus dem Alltag ableiten. Das Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland hat drei Logikrätsel veröffentlicht, die von Kindern erstellt wurden. Die sogenannten “Logicals” zu den Themen Katzen, Rennautos und Hasen sind in Form von Tabellen gestaltet, die die Schüler:innen ausfüllen müssen. Dafür müssen sie aus bis zu zwölf Aussagen (Bsp.: “Hase 3 ist 1cm größer als Hoppel”) die korrekten Informationen ableiten, zu denen die Tabelle themenspezifische Angaben macht.

Weitere Rätsel dieser Form findet ihr auch bei LOGIKLAB. Je nach Alter eurer Klasse, könnt ihr eure Schüler:innen sicherlich für Aufgaben mit Namen wie “Harry Potter” und “Lieferantenchaos” begeistern. Beachten müsst ihr hier nur, dass die Logikrätsel online ausgefüllt werden müssen. Ihr könnt diese also entweder nachbauen, oder sie einfach mit dem Beamer vor der Klasse zeigen. Die Tabellen können sich die Kinder ganz einfach selbst aufzeichnen. Diese Logikrätsel können auch gut in Kleingruppen bearbeitet werden. Und Apropos Harry Potter: Im ersten Buch müssen Harry, Ron und Hermine auch ein Rätsel Logikrätsel lösen. Vielleicht ist ja Snapes Flaschenrätsel ein guter Einstieg zum Thema Logik in eurem Unterricht.

Welche Logikrätsel gefallen euch besonders gut und welche könnt ihr für die Arbeit mit den Schüler:innen empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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Mit ChatGPT und anderen KI-basierten Programmen drängen immer stärker sehr weit entwickelte Tools in die Klassenzimmer. Gerade für textbasierte Aufgaben, wie etwa Aufsätze oder Analysen von Artikeln oder Gedichten, ist es für Lehrkräfte extrem herausfordernd zu erkennen, ob die Aufgaben mit oder ohne den Einsatz von solchen Programmen bearbeitet wurden. Einige Lehrkräfte wehren sich gegen diese technologische Entwicklung, andere versuchen, den neuen Herausforderungen angemessen zu begegnen. Für alle ist und bleibt es eine Herausforderung. Lehrer News hat mit Joscha Falck über den Einsatz von KI  im Unterricht gesprochen. Er ist Mittelschullehrer und als Schulentwicklungsmoderator Teil eines sogenannten Innovationsteams für digitale Bildung in Mittelfranken. In diesem Rahmen beschäftigt er sich mit aktuellen Entwicklungen rund um ChatGPT und Co. 

Lehrer News: Mit ChatGPT und weiteren KI-Anwendungen sehen sich Lehrkräfte mit einer geradezu revolutionären technischen Entwicklung konfrontiert. Einige verweigern sich dieser Entwicklung noch und versuchen sie aus den Klassenzimmern herauszuhalten. Halten Sie das für sinnvoll?

Falck: Mit dem Ausdruck „verweigern“ wäre ich in diesem Zusammenhang vorsichtig. Die Gründe, warum Lehrkräfte das Thema Künstliche Intelligenz (noch) nicht aktiv angehen, sind ja sehr unterschiedlich. Oftmals sind es eigene Unsicherheiten und/oder datenschutzrechtliche Bedenken. Zudem fehlen in den meisten Bundesländern dienstlich bereitgestellte Tools, mit denen Lehrkräfte arbeiten können. Trotzdem halte ich es nicht für sinnvoll, Künstliche Intelligenz aus den Klassenzimmern herauszuhalten, ganz im Gegenteil. Die Schule sollte vor den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nicht die Augen verschließen und sich dem Thema annehmen.

Lehrer News: Schüler:innen nutzen zunehmend diese Tools, um etwa Hausaufgaben oder Aufsätze zu schreiben – auch Klassenarbeiten zu bestehen. Wie sollte das System Schule in Deutschland darauf reagieren?

Falck: Die Verfügbarkeit von generativer KI stellt die Art und Weise, wie Schule in Deutschland funktioniert, in Frage. Das gilt für Hausaufgaben, den Umgang mit Wissen und auch für Prüfungen. Bestimmte Aufgabentypen, die in Sekundenschnelle von ChatGPT gelöst werden können, brauche ich so nicht mehr zu stellen. Stattdessen wäre es sinnvoll, über neue Aufgabenstellungen nachzudenken, die einerseits kompetenzorientiert angelegt sind und auch auf Kommunikation, Kollaboration und Kreativität abzielen. Andererseits braucht es Aufgaben, die die Nutzung von KI integrieren, z. B. als Feedback-Instrument bei der Textüberarbeitung oder als Planungsassistent bei Projektaufgaben. Innerhalb des Systems müssen jetzt Beispiele für solche Aufgaben entwickelt werden, z. B. im Rahmen von Fortbildungen und/oder einem Schulentwicklungsschwerpunkt Künstliche Intelligenz. 

Lehrer News: Welche Dimensionen müssen wir betrachten, wenn wir über KI in der Schule sprechen?

Falck: In Bezug auf das Thema KI besteht der Bildungsauftrag der Schule darin, Schülerinnen und Schüler fit zu machen für ein Leben in einer KI-geprägten Welt. Dazu benötigen sie einerseits Wissen über die Technik hinter ChatGPT und Co., andererseits sollten sie einen mündigen, verantwortungsvollen, reflektierten und kritischen Umgang mit derartigen Tools in der Schule erlernen. Es geht also darum, KI zum Lerngegenstand zu machen (Lernen über KI) und Künstliche Intelligenz als Werkzeug einzusetzen (Lernen mit KI). Darüber hinaus kann Künstliche Intelligenz in Form intelligenter Tutorsysteme (ITS) zum Einsatz kommen, bspw. in adaptiven Lernsystemen wie der Mathematik-Software Bettermarks. Diesen Bereich kann man als Lernen durch KI bezeichnen. Und dann bin ich überzeugt, dass die Bearbeitung von Künstlicher Intelligenz auch erfordert, grundsätzlich über sich, das eigene Lernen und Bildung in der heutigen Zeit nachzudenken, z. B. ausgehend von der Frage, warum man eigentlich noch lernen muss, was die KI besser kann als ich selbst (Lernen trotz KI). Zuletzt habe ich in einem Beitrag darauf verwiesen, dass es angesichts von immer mehr Technik und digitalen Tools aus meiner Sicht wichtig ist, Räume ohne KI zu erhalten. Damit sind zum Beispiel Projektformen gemeint, erlebnispädagogische Elemente, Theater, Musik, Sport, Formate wie der FreiDay oder praktisches Arbeiten – authentische Lernsituationen also, in denen Schülerinnen und Schüler aktiv werden und Selbstwirksamkeit in realen Beziehungen erfahren.

Lehrer News: Schüler:innen adaptieren die neuen technischen Möglichkeiten zum Teil viel schneller als Lehrkräfte. Wie können sich Lehrer:innen schnell weiterbilden, um bei dem Thema sattelfest zu sein?

Falck: Die KI-Forscherin Doris Weßels betont in diesem Zusammenhang die 4 A´s: Das erste A ist Aufklärungsarbeit in der Fläche der Schullandschaft, z. B. durch Fortbildungen. Lehrkräfte müssen umreißen, was generative KI ist und kann, wo die Grenzen liegen und welche Chancen und Risiken es gibt. Das zweite A ist das Ausprobieren der Tools, zunächst einmal für sich selbst, z. B. im Rahmen der Unterrichtsvorbereitung. Dabei geht es um die (neue) Erfahrung der Mensch-Maschine-Interaktion, um die Faszination, aber auch um die Irritation, die das auslöst. Das dritte A ist Akzeptieren, dass ChatGPT und Künstliche Intelligenz keine Modeerscheinungen sind. Und das vierte A meint Aktiv werden, z. B. indem man sich austauscht, gemeinsam im Kollegium Ideen entwickelt und das Thema Künstliche Intelligenz an das schuleigene Medienkonzept ankoppelt.

Lehrer News: KI-Systeme können von Lehrkräften auf produktive Weise genutzt werden. Welche Tipps geben Sie Lehrkräften dafür mit?

Falck: KI-Tools können Lehrkräfte insbesondere in der Unterrichtsvorbereitung entlasten. Dazu kann ich ChatGPT u. a. für das Erstellen von Infotexten, für Arbeitsaufträge, für Differenzierungsmaterialien, für Übungen (Quiz, Lückentexte etc.), aber auch für Schulaufgaben, Erwartungshorizonte und sogar für Korrekturen nutzen. Bild-KI-Tools können darüber hinaus bei der Veranschaulichung von Unterrichtsinhalten nützlich sein. Zudem kann es entlastend sein, Schülerinnen und Schülern bestimmte Tools im Unterricht zur Verfügung zu stellen, um Aufgaben mit Hilfe von KI-Feedback zu überarbeiten. Das geht zum Beispiel mit dem kostenlosen Feedback-Tool PEER von der Technischen Universität München.

Lehrer News: Was muss sich auf struktureller Ebene in der Bildungspolitik tun, damit dieser Schritt der Digitalisierung nicht komplett verschlafen wird?

Falck:
Derzeit scheint es so, als hätten wir 16 Kultusministerien, die sich dem Thema unabhängig voneinander annehmen. Zumindest lassen die zahlreichen verschiedenen Handlungsempfehlungen der Länder zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz darauf schließen. Da liegt der Gedanke nahe, dass Abstimmungen und Kooperationen hilfreich sein könnten. Sachsen-Anhalt stellt für Lehrkräfte mit emuKI beispielsweise eine eigene KI-Schnittstelle zur Verfügung, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz haben eine landesweite Lizenz für die fobizz-Tools gekauft, mit denen Lehrkräfte KI für sich nutzen, diese aber mit den fobizz-Klassenräumen auch ihren Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen können. Diese Initiativen sind einerseits wünschenswert und vielleicht sogar wegweisend. Andererseits fördern sie auch eine ungleiche Verteilung von Bildungschancen. Ich würde mir hier wünschen, dass Lehrkräften aller Bundesländer KI-Werkzeuge von ihren Arbeitgebern zur Verfügung gestellt werden. Zum einen als Werkzeug für die eigene Tätigkeit, zum anderen, um KI-Tools datenschutzkonform im Unterricht einsetzen zu können.

Lehrer News: Wie glauben Sie, werden KI-Systeme die Schule, wie wir sie kennen, in den nächsten zwei, drei Jahren verändern?

Falck: KI-Systeme werden dazu beitragen, dass sich viele Entwicklungen im digitalen Bereich noch einmal beschleunigen und an Komplexität gewinnen. Ich befürchte, dass sich dadurch auch die Unterschiede zwischen Schulen, die schon viel im Bereich digitaler Lehr-/Lernkultur gearbeitet haben und anderen, bei denen diese Entwicklung nachschleppt, noch einmal vergrößern. Abgesehen davon wünsche ich mir, dass die Möglichkeiten von KI als Impuls für eine Weiterentwicklung der Unterrichtskultur genutzt werden (Prüfungen, Aufgabenkultur, Individualisierungsmöglichkeiten durch adaptive Lernsysteme, Feedback durch KI etc.) und nicht einfach nur dazu beitragen, dass alles ein bisschen effektiver wird, aber im Kern so bleibt wie es ist.

Lehrer News: In welchen Bereichen nutzen Sie selbst solche Systeme und welche nutzen Sie genau?

Falck: Ich nutze ChatGPT und Microsoft Copilot für die Unterrichtsvorbereitung. Darüber hinaus arbeite ich mit meinen Schülerinnen und Schülern immer wieder mit den KI-Tools von fobizz und experimentiere mit den Feedback-Möglichkeiten von PEER und Fiete. Im Informatik-Unterricht haben wir Künstliche Intelligenz zudem umfangreich behandelt, z. B. in Bezug auf maschinelles Lernen und auf Fake News. Und in Mathematik nutzen wir an unserer Schule Bettermarks

Lehrer News: Vielen Dank für die Antworten auf Fragen, die sich viele Lehrkräfte gerade stellen dürften!

Wie steht ihr zu diesem Thema? Sollte es etwa KI-freie Unterrichtsphasen oder KI-freie Aufgaben geben? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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"So geht sächsisch" - das Motto Sachsens verrät schon viel über die einzigartige Mischung aus urigem Charme, lebendiger Geschichte und einer Prise Humor, die diesem Bundesland seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Im Herzen Deutschlands eröffnen sich für euch und eure Klasse vielseitige Möglichkeiten, um dem Klassenzimmer zu entfliehen und den Unterricht nach draußen zu verlagern.

In diesem Artikel stellen wir euch einige Ausflugsziele vor, die ihr so vielleicht nicht auf dem Schirm hattet: Warum zum Beispiel nicht mal einen Alpakahof besuchen? Dieses Bundesland bietet nicht nur eine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur, sondern auch abseits der üblichen Ausflugsziele viele überraschende Erlebnisse. Falls ihr auf der Suche nach Exkursionszielen seid und Sachsen für euch zu weit entfernt ist, haben wir auch für andere Bundesländer einige Ziele zusammengestellt, bei denen ihr sicher fündig werdet!

Auwaldstation Leipzig

(Quelle: Auwaldstation)

Mit der Auwaldstation Leipzig, Bildungszentrum und Naturschutzstation, habt ihr und eure Schulklasse die Möglichkeit  an spannenden Umweltbildungsprogrammen teilzunehmen, welche den Fokus auf lebendiges, erlebnisorientiertes Lernen in der freien Natur setzen. Die Auwaldstation vermittelt dabei die fachlichen Inhalte nach dem Prinzip "Lernen mit Herz, Hand und Verstand". Eure Schüler:innen haben hier die Möglichkeit, die Natur auf eine einzigartige Weise zu erleben, dabei stets in Bewegung zu bleiben und somit einen erfrischenden Ausgleich zum Schulalltag zu finden. Insbesondere für die Fächer Naturwissenschaften und Biologie bieten die Programme die Gelegenheit, ökologische Zusammenhänge mit allen Sinnen zu erfahren. Die Auwaldstation fördert nicht nur das freie Lernen, sondern auch den Gemeinschaftssinn und die Kreativität der Teilnehmer:innen. 

Die Programme sind auf verschiedene Altersgruppen abgestimmt und dauern in der Regel zwei bis drei Stunden, können aber auch ganztägig gestaltet werden. Pro Schüler:in liegen die Kosten bei drei bis fünf Euro.

Mit einer Vielzahl von Angeboten, wie beispielsweise Waldexkursionen, bei denen die Lebensräume des Waldes, die verschiedenen Stockwerke des Waldes und die Lebensweise ausgewählter Waldbewohner erkundet werden, oder interaktiven Workshops zum Klimawandel, bietet die Auwaldstation Leipzig ein breites Spektrum an Lernmöglichkeiten.

Buchen könnt ihr einen Besuch in der Auwaldstation unkompliziert per E-Mail, und auf Anfrage könnt ihr auch individuelle und selbstgewählte Themen reservieren. Die Anfahrt zur Auwaldstation ist flexibel gestaltbar: mit der Straßenbahn (Linie 11), der S-Bahn (S3 Halle-Leipzig) mit kostenfreiem Fahrradtransport oder dem Fahrrad auf dem Elster-Radweg entlang. 

Schulmuseum Leipzig - Werkstatt für Schulgeschichte

(Quelle: Creative Commons/Geisler Martin)

Einmal erleben, wie es war, in der DDR zur Schule zu gehen? Das Schulmuseum Leipzig macht es möglich und nimmt eure Schüler:innen mit auf eine faszinierende Reise durch die Leipziger Schul- und Bildungsgeschichte. Mithilfe beeindruckender Sammlungen und Bibliotheksbestände werden in der ehemaligen Stasi-Zentrale nicht nur historische Schulstunden aus der Kaiserzeit und der DDR authentisch dokumentiert, es werden auch Ausstellungen, Workshops und Projekttage über Schule und Widerstand angeboten. Der Schwerpunkt wird auf historisch-politische Bildung gelegt und eignet sich dadurch perfekt für den Geschichtsunterricht.

Schüler:innen haben hier die Möglichkeit eine authentische Unterrichtsstunde zu Kaiser- oder DDR Zeiten zu erleben und so Geschichte hautnah zu erfahren. Die Gestaltung dieser Stunden orientiert sich an Empfehlungen aus den Unterrichtshilfen für DDR-Lehrer und nutzt originale Schulbücher als Quellen. Außerdem werden auch interaktive Workshops und vielfältige Angebote für alle Altersklassen angeboten. Ihr könnt zum Beispiel das „Volksschul-Rollenspiel um 1900“ für die Klassenstufen zwei bis vier buchen oder das fesselnde Thema "Kinder in Uniform - Vergleich der Staatsjugendorganisationen FDJ und HJ" für Klassen 9 und 10. Darüber hinaus bietet das Museum auch spezifische Programme für Gymnasien, Förderschulen und berufliche Schulen an. 

Der Eintritt für einen Besuch des Museums ist frei. Die Anfahrt zum Schulmuseum Leipzig ist bequem mit der Straßenbahn (Linien 1, 3, 4, 7, 9, 12, 14, 15), dem Bus (Linie 9 Thomaskirche) oder der S-Bahn (Linien S1, S2, S3, S4, S5) möglich. Anmelden könnt ihr euch ganz unkompliziert per Mail.

Illusionswelt 

(Quelle: Oskarhausen)

Die Illusionswelt in Freital, nur einen Katzensprung von Dresden entfernt, erstreckt sich über 1000m² und präsentiert über 50 verrückte Fotomotive. Hier können eure Schüler:innen faszinierende Erfahrungen über die menschliche Wahrnehmung sammeln und dabei selbst Teil der Illusion werden.

In der Illusionswelt habt ihr die Möglichkeit, spielerische Einblicke in verschiedene Kunstepochen, optische Täuschungen und Medienbildung zu bekommen. Eure Schüler:innen können sich zum Beispiel an optischen Täuschungen an einer Illusions-Lernwand versuchen, auf der ebenfalls Informationen zu den verschiedenen Phänomenen stehen. Die Illusionswelt Dresden lässt sich daher mit verschiedenen Fächern wie Literatur/Medien, Mathe, Informatik und Digitalisierung verknüpfen. Ein großer Pluspunkt, der euch die Arbeit ein bisschen erleichtert, ist, dass Handouts mit passenden Aufgaben bereitgestellt werden, die das von euch gewählte Themengebiet vertiefen. 

Der Eintritt für angemeldete Schulklassen beträgt 6,50 Euro pro Person, wobei pro zehn Schüler:innen eine Begleitperson kostenfrei teilnehmen kann. Ihr werdet bei der Ankunft empfangen und eure Schüler:innen können ihre Rucksäcke sicher in einem separaten Raum verstauen. Danach steht euch die Illusionswelt zur selbstständigen Erkundung bereit, wofür ihr etwa zwei Stunden einplanen solltet.

Die Illusionswelt ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Von Dresden Hauptbahnhof führt die Linie 66/B in etwa 20 Minuten zur Haltestelle Windbergallee, die nur wenige Minuten von der Illusionswelt entfernt liegt.

Trickys Alpakahof

(Quelle: pixabay)

Habt ihr Lust, mal etwas ganz anderes mit eurer Klasse zu erleben? Dann ist vielleicht ein Besuch auf Trickys Alpakahof in Geringswalde etwas für euch. Hier haben eure Schüler:innen die Möglichkeit, artgerechte Tierhaltung im Jahresverlauf kennenzulernen und dabei eine Vielzahl von Tieren zu entdecken, darunter Mini-Schweine, Hühner, Zwergziegen und natürlich die beliebten Alpakas.

Ihr erhaltet hier nicht nur einen Einblick in die Tierwelt, sondern habt auch die Möglichkeit, die Verarbeitung von Alpakawolle durch verschiedene Techniken selbst auszuprobieren. Vom Spinnen bis zum Filzen können eure Schüler:innen aktiv an handwerklichen Prozessen teilnehmen. Mit dem Programm werden auch die Themen Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung behandelt, insbesondere im Kontext von Umwelt und Natur. Die Aktivitäten eignen sich somit besonders für Fächer wie Biologie und Geografie. Durch das  geschulte Personal vor Ort wird der Besuch auf Trickys Alpakahof zu einem lehrreichen und unterhaltsamen Erlebnis. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft, ist eine vorherige Anmeldung per Mail erforderlich. Der Kostenbeitrag beträgt 10 Euro pro Schüler:in.

Die Anfahrt zum Alpakahof ist je nach Richtung unterschiedlich: Aus Hartha kommend, folgt ihr der B175, biegt am Abzweig Talsperre Kriebstein links ab und fahrt direkt hinter dem Ortseingangsschild Altgeringswalde rechts auf den Bauernhof. Aus Richtung Mittweida kommend folgt ihr einfach dem Straßenverlauf der Hauptstraße in Altgeringswalde und biegt links hinter einem gelben Häuserblock ab.

Wie ihr seht, hat Sachsen einiges an Ausflugszielen zu bieten. Waren für euch interessante Ziele dabei oder habt ihr in unserer Auswahl welche vermisst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Vielen Schüler:innen ist nicht bewusst, dass sie möglicherweise Anspruch auf das Schüler-BAföG haben. Ihr könnt ihnen helfen, indem ihr erstmal die Perspektive eröffnet, dass sie überhaupt die Chance auf Geld vom Staat haben. Das Schüler-BAföG funktioniert im Grunde wie das BAföG für Studierende mit dem entscheidenden Unterschied, dass Schüler:innen die Förderung nicht zurückzahlen müssen. 

Wer hat Anspruch auf Schüler-BAföG?

Das BAföG wäre nicht das BAföG, wenn es hier nicht schon kompliziert werden würde. Wer tatsächlich Anspruch auf die Förderung hat, ist abhängig von der besuchten Schulform, dem Wohnort, möglicher Vorbildung und einigen Sonderregeln. Für die Schüler:innen ist die Chance auf das Beziehen von BAföG je nach Schulform unterschiedlich:

1. Zunächst kommt das BAföG für Schüler:innen der Haupt-, Real-, Gesamt- und Berufsfachschule sowie des Gymnasiums in Frage. Schüler:innen müssen allerdings in der 10. Klasse oder einer höheren Stufe sein. Hierbei sind aber noch weitere Voraussetzungen zu erfüllen. Die Schüler:innen dürfen nicht mehr in ihrem Elternhaus leben und der Grund dafür muss sein, dass die Distanz zwischen Wohnort und Ausbildungsstätte nicht zumutbar gewesen wäre. Ist die Entfernung zwischen den beiden Orten so weit, dass die Schülerin oder der Schüler an drei Tagen in der Woche bei der Hin- und Rückfahrt insgesamt mindestens zwei Stunden unterwegs wäre, dann gilt die Strecke nicht mehr als zumutbar und das Bilden eines eigenen Haushalts als sinnvoll. Auch wenn man eigene Kinder hat oder verheiratet war oder ist, ist das Führen eines eigenen Haushalts legitim und ermöglicht das Beziehen von Schüler-BAföG. 

2. Auch Schüler:innen, die eine Fach- und Fachoberschule besuchen, die keine vorherige Ausbildung voraussetzen und zu keinem berufsqualifizierenden Abschluss führen, haben Chancen auf Schüler-BAföG. Auch hier gelten die Voraussetzungen, dass die Schüler:innen nicht mehr zu Hause wohnen dürfen, Kinder haben oder verheiratet sein müssen. 

3. Besuchen eure Schüler:innen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung  eine Berufsaufbauschule, Fachoberschule oder eine Fachschule, können sie ebenfalls Schüler-BAföG erhalten. 

4. Zu guter Letzt zählen auch die Schulen zu den qualifizierenden Bezugsgruppen, auf denen eure Schüler:innen ihren mittleren Abschluss nachholen können. Dazu zählen Abendhauptschulen oder Abendrealschulen. Auch Schüler:innen, die das Abendgymnasium besuchen, können Schüler-BAföG beziehen. Dieses kann sogar elternunabhängig beantragt werden. 

Es gibt noch weitere Kriterien bei der Vergabe des BAföGs, zum Beispiel die Staatsangehörigkeit. Grundsätzlich gibt es die Förderung nur für deutsche Staatsangehörige, es gibt aber Ausnahmen für Menschen mit anderen Staatsangehörigkeiten. Auch das Alter ist entscheidend. Die Altersgrenze liegt bei Antragstellung bei 45 Jahren. Auch hier gibt es Ausnahmen, etwa bei Bedürftigkeit oder besonders triftigen Gründen für einen nach hinten geschobenen Schulabschluss.

Wie hoch fällt das BAföG aus?

Wie viel Geld die Schülerin oder der Schüler bekommt, hängt von der Schulform und der individuellen Lebenssituation ab. Wer zum Beispiel eine abgeschlossene Berufsausbildung hat, bekommt mehr BAföG. Es wird auch berücksichtigt, ob der Schüler oder die Schülerin eine eigene Wohnung benötigt.

Dies führt dazu, dass Schüler:innen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die eine Fachschule oder ein Abendgymnasium besuchen und einen eigenen Haushalt führen, potenziell Aussicht auf den höchsten BAföG-Satz haben. 

In die Berechnung des Satzes fließen dann noch das Einkommen und das Vermögen der Eltern mit ein. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung zeigt dies ganz anschaulich an verschiedenen Beispielen auf seiner Webseite auf. Der BAföG-Satz fällt höher aus, wenn eure Schüler:innen noch eigene Kinder betreuen. Hier ist es möglich, einen Kinderbetreuungszuschlag in Höhe von pauschal 160 Euro pro Kind zu erhalten. Wann eure Schüler:innen den BAföG-Antrag stellen, ist keineswegs irrelevant. Hier gilt, je früher, desto besser. Die Förderung wird nämlich frühestens mit dem ersten Monat der Antragstellung gezahlt. 

Durch die vielen unterschiedlichen Kriterien und Ausgestaltungen des Schüler-BAföGs reicht es erstmal aus, wenn ihr euren Schüler:innen die zentralen Punkte mit auf den Weg gebt: Die Förderung muss nicht zurückgezahlt werden, je nach Schulform ist es entscheidend, ob man noch bei den Eltern wohnt, Kinder hat oder verheiratet ist und die grundlegenden Voraussetzungen wie das Alter und die Staatsangehörigkeit müssen erfüllt sein. 

Bei der Beantragung werden mit Sicherheit viele weitere Fragen entstehen. Hierbei gibt es diverse Anlaufstellen, die ihr euren Schüler:innen mit an die Hand geben könnt. Dazu gehört zuallererst die allgemeine BAföG-Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Auch auf der Seite bafoeg-aktuell sind viele weitere hilfreiche Infos zu finden. Und auf Youtube informiert der Kanal meinBafoeg über die Antragstellung und Neuigkeiten rund ums BAföG. 

Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Schüler-BAföG gemacht und hat es euren Schüler:innen geholfen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Der Schulalltag als Klassenlehrer:in ist mit jeder Menge Organisationsarbeit verbunden. Sichtbar wird dies unter anderem im regen E-Mail-Verkehr, der abgearbeitet werden will. Um dabei einen guten Überblick zu behalten, gibt es Programme, die euch mit nützlichen Funktionen unterstützen. Thunderbird und Outlook sind genau solche Dienste, mit denen ihr euren Mailverkehr und euren Kalender strukturieren könnt. Wir geben euch einen Überblick, weshalb sich die Nutzung für euch lohnen kann.

Warum sich ein E-Mail-Programm lohnt

Jeder Mail-Provider hat in der Regel eine eigene Webmail- oder Desktopanwendung, mit der ihr eure Mails verwalten könnt. Bei diesen wird oft Werbung geschaltet, wodurch es ihnen oft an Übersichtlichkeit mangelt. Genau deshalb gibt es professionelle Mail-Programme, die für den Arbeitsalltag optimiert sind. Diese ermöglichen euch, auch mehrere Mailadressen gebündelt zu verwalten. So könnt ihr beispielsweise private und berufliche Mails in einem Programm zusammenlaufen lassen, ohne dass diese verschmischt werden. Um eure Work-Life-Balance müsst ihr euch dahingehend nicht sorgen. Auch wenn ihr mal den Provider wechselt oder eine neue Adresse dazu kommt, bleibt ihr mit einem extra Programm bei eurem gewohnten Workflow.

Eine weitere Stärke von Outlook und Thunderbird ist die gut ausgearbeitete Kalenderfunktion. Diese könnt ihr entweder über die Mailadresse oder Lokal auf eurem PC verwalten. Ihr könnt innerhalb der Programme verschiedene Kalender anlegen und nach Bedarf anzeigen lassen. Das hilft euch dabei, private und berufliche Termine sauber zu trennen. Ihr könnt auch n zwischen unterrichtsrelevanten Terminen, Terminen mit dem Kollegium, Fortbildungen oder Korrekturphasen unterscheiden.

Ebenfalls hilfreich durch die Verknüpfung von Mail- und Kalenderfunktionen ist, dass ihr beispielsweise per Drag and Drop Mails in den Kalender verschieben und so eine Termin erstellen könnt. Das ist nützlich, wenn ihr etwa eine Anfrage für ein Elterngespräch habt, denn im Termin wird dann automatisch der Inhalt der Mail im Notizfeld eingefügt.

Die Unterschiede zwischen Outlook und Thunderbird

Die grundlegenden Vorteile eines Mail-Programms bieten sowohl Thunderbird als auch Outlook. Letzteres ist das weiter verbreitete, da es als Teil von Windows und Microsoft 365 im Paket mit den anderen Office-Anwendungen enthalten ist. Außerdem nutzen viele Unternehmen MS Office, weshalb viele an den Umgang damit gewöhnt sind. Thunderbird hingegen ist ein Open Source Programm von Mozilla und bietet ähnliche Funktionen. Im Gegensatz zu Outlook ist es uneingeschränkt kostenlos. Beide Programme erhalten regelmäßig Sicherheitsupdates und verfügen über Verschlüsselungen für Nachrichten. Damit ihr euch leichter entscheiden könnt, welches von beiden für eure Bedürfnisse besser geeignet ist, stellen wir euch die beiden Konkurrenten und ihre nützlichsten Funktionen einmal vor:

Outlook: Die Profi-Software

(Quelle: Wikimedia Commons)

Viele von Outlooks Stärken liegen darin begründet, dass es zu Microsoft Office gehört. Das Profi-Programm gibt es im Office Paket, das per Abonnement buchbar ist. Mit leicht eingeschränkten Funktionen ist Outlook kostenlos als Mobil- und Web-Version verfügbar. Gleiches gilt für eine Gratis-Version als Desktop Anwendung, die wiederum mit Werbung versehen ist. Durch die Kopplung an Windows findet es fast automatisch auf vielen PCs Verwendung und hat die Entwicklungs-Power eines großen Unternehmens dahinter. Außerdem ist die Software darauf ausgelegt, mit anderen Microsoft Anwendungen zu interagieren und bietet daher viele Möglichkeiten, wie beispielsweise die Verknüpfung mit Skype, Teams oder OneNote. Kern des Programms bleibt aber die Mail- und Kalenderfunktion, deshalb haben wir Anwendungstipps gesammelt, mit denen ihr eure Arbeit erleichtern könnt:

Tipps für Mail in Outlook:

  • Kategorisierung mit Labels: Mit einem Klick könnt ihr Mails ganz einfach mit einem farbigen Label versehen. Wenn ihr beispielsweise verschiedene Labels wie Schüler:innen, Eltern oder Kolleg:innen angelegt habt, sind diese mit einem Klick jeweils einer Farbe zugeordnet und helfen euch, den Überblick zu behalten.
  • Automatisierte Sortierung des Posteingangs: Unter ‘Regeln’ könnt ihr für eingehende Mails von einer bestimmten Domain oder Mailadresse eine automatische Zuteilung zu einem Ordner auswählen. So nimmt euch das Programm lästige Arbeitsschritte ab.
  • Betreff ändern: Mit Doppelklick auf die Betreffzeile einer eingegangenen Mail könnt ihr diese editieren. So lassen sich diese besser wiederfinden, ihr ergänzt eure To Dos oder tragt ein Datum ein, wann ihr die Mail beantworten/bearbeiten wollt.
  • Benachrichtigungen einschränken: Bekommt ihr ständig Benachrichtigungen, die euch von einer Unterrichtsvorbereitung ablenken, dann könnt ihr diese einfach ausschalten. Es ist auch möglich, Benachrichtigungen nur zu einer bestimmten Zeit (bspw. stündlich) zu bekommen oder für wichtige Kontakte, über deren Nachrichten ihr immer sofort informiert werden wollt, Ausnahmen hinzufügen.
  • Schnellbausteine: Müsst ihr in unregelmäßigen Abständen eine sehr ähnliche Mail schreiben, dann könnt ihr Textvorlagen anlegen. Wollt ihr für Einladungen zum Elternabend immer einen ähnlichen Textaufbau, lässt sich dieser Baustein abspeichern und bei Bedarf mit einem Klick in zukünftige Mails einfügen. Dann müsst ihr diese nur mit aktuellen Details ergänzen. Das spart Zeit bei lästigen, immer wiederkehrenden Mails.
  • Kontakte erstellen mit Drag and drop: Zieht ihr die Mailadresse aus einer Mail auf das Symbol für das Adressbuch, öffnet sich automatisch ein Fenster, mit dem ihr den entsprechenden Kontakt anlegen könnt.
  • Kennzeichnen: Ihr könnt Mails mit einem Fähnchen markieren, um sie als To-Do zu kennzeichnen. Dabei gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Je nachdem welches Fähnchen ihr wählt, wollt ihr auf eine Mail (‘heute’, ‘morgen’, ‘bis Ende der Woche’ etc.) reagieren.

Tipps für den Kalender in Outlook

  • Kennzeichnung im  Kalender verwenden: Nutzt ihr die Markierung von Mails mit ‘Fähnchen’, könnt ihr in der Kalenderansicht auf Aufgaben klicken und die jeweiligen Nachrichten werden dort entsprechend eurer Auswahl angezeigt. So müsst ihr dafür keine separate Erinnerung in den Kalender eintragen.
  • Regeln für Termine: Ihr könnt Regeln aufstellen, nach denen Outlook zum Beispiel die Farbe eines Termins automatisch nach euren Einstellungen auswählt. So wird beispielsweise ein Termin im Kalender automatisch in eurer jeweils gewünschten Farbe angezeigt, sobald im Betreff/Titel ein von euch festgelegtes Wort (z.B. Unterricht oder Elterngespräch) vorkommt.

Wenn ihr Outlook bereits habt, hilft euch dieses Video beim Einrichten von Outlook. Auf dem Youtube Kanal “Digitale Profis” findet ihr auch weitere Anwendungstipps für Mail und Kalender erklärt.

Thunderbird: Kostenlose Opensource-Software auf hohem Niveau

(Quelle: Wikimedia Commons)

Was die Funktionen innerhalb des Programms angeht, kann Thunderbird mit Outlook mithalten. Die Einrichtung ist unkompliziert und ihr könnt euch schnell einen guten Überblick verschaffen. Es ist aber in einigen Funktionen etwas einfacher gehalten, was auch damit zusammenhängt, dass es nicht für die Verknüpfung mit den anderen Office-Anwendungen gestaltet ist. Das zeigt sich beispielsweise in der Kalenderfunktion, in die keine Verknüpfung zu einem Videocall-Programm integriert ist. Außerdem müsst ihr bei Thunderbird einige Funktionen wie die Signatur mittels Add-ons hinzufügen. Nach Add-Ons könnt ihr bei Thunderbird ganz einfach suchen und diese dann aktivieren. Etwas aufwendiger ist das Einrichten dadurch aber schon. Grundsätzlich ist die Software aber sehr praktisch, da sie mit Tabs arbeitet und somit ähnlich zu einem Browser aufgebaut ist. So könnt ihr für einzelne Mails die Kategorien Suchen, Einstellungen, Mail-Entwürfe und Ordner jeweils eigene Tabs offen halten. Das ermöglicht euch, im Workflow einfach zwischen den Fenstern hin und her zu klicken.

Tipps für Thunderbird

  • Ordner komprimieren: Habt ihr Ordner, die ihr nur noch selten braucht oder die nur als Archiv dienen, könnt ihr diese mit einem Rechtsklick ‘komprimieren’. So muss Thunderbird weniger Daten permanent abrufen und läuft schneller.
  • Schlagwörter: Mit den Zahlentasten 1-5 könnt ihr Mails mit nur einem Tastenklick einem Schlagwort (sieht aus wie ein Label/Etikett) zuordnen. Klickt ihr die Zahl erneut oder eine andere Zahl, ist die Zuordnung der Mail direkt wieder geändert. Voreingestellt sind ‘wichtig’, ‘dienstlich’, ‘persönlich’, ‘zu erledigen’ und ‘später’. Unter Einstellung könnt ihr diese, deren Farben und Namen aber jederzeit ändern oder noch weitere hinzufügen.
  • Lokale Ordner: Neben der normalen Ordnerstruktur ist es auch möglich, zusätzlich sogenannte ‘Lokale Ordner’ zu erstellen. Diese werden nicht im Mailserver eures Providers, sondern auf eurem Computer gespeichert. Es ist damit eine wertvolle Backup-Funktion für wichtige Mails.
  • E-Mail-Ansicht sortieren: Nützlich ist, dass ihr alle Mails, beispielsweise eines Ordners, wie in einem Laufwerk abrufen könnt. Um etwas leichter zu finden, könnt ihr die Ansicht so nach Absender, Datum, Betreff oder was für euch praktisch ist, sortiert anzeigen lassen, ohne dafür die Suchfunktion nutzen zu müssen.

Den Download von Thunderbird findet ihr hier. Die Einrichtung ist sehr intuitiv und viele Einstellungen werden automatisch getroffen. Hilfreich zum Einstieg ist aber auch dieses Video in englischer Sprache.

Fazit zum Vergleich

Dass Outlook etwas mehr Funktionen hat, liegt an der größeren Struktur, die dahintersteckt. Das könnt ihr auch an der Benutzeroberfläche sehen, die aufwändiger gestaltet ist. Für eine kostenlose Software sind aber auch die Möglichkeiten von Thunderbird sehr umfangreich. Wer sich gerne tief in eine Software einarbeitet, um die Arbeit zu optimieren, hat bei Thunderbird den Aufwand, zuerst Add-ons hinzuzufügen. Dafür hat man auf diese Weise auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten was Design und Features angeht. Für alle, die viel und auch privat mit den anderen Microsoft-Anwendungen arbeiten, ist Outlook sicher die richtige Wahl, weil in der Integration klare Stärken liegen. Beide Programme bieten euch eine gute Hilfe, um euch die organisatorische Arbeit für berufliche aber auch private Zwecke zu vereinfachen.

Wie schafft ihr es, eure Mails übersichtlich zu halten? Nutzt ihr vielleicht ein anderes Programm, das mit den beiden vorgestellten mithalten kann? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare!

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Steht ihr kurz vor dem Vorbereitungsdienst oder seid gerade hineingestartet und fühlt euch noch unsicher? Die ersten Unterrichtsstunden, der Kontakt zu Schüler:innen und anderen Lehrkräften – all das kann sowohl aufregend als auch ziemlich stressig sein. Nach dem theorielastigen Studium wird man als angehende Lehrer:innen regelrecht ins kalte Wasser geworfen. Hilfestellung hierfür bietet unter anderem Luisa auf ihrem Instagram-Account @kreide.und.kaffee. Luisa befindet sich selbst im Referendariat und teilt auf ihrem Kanal neben persönlichen Erfahrungen auch praktische Tipps.

Im Interview mit Lehrer News gibt sie Einblick in ihre Strategien zur besseren Bewältigung des Lehreralltags und Ratschläge für angehende Lehrer:innen.

Lehrer News: Könntest du dich kurz vorstellen und uns erzählen, warum du dich für den Lehrerberuf entschieden hast?

Luisa: Ich heiße Luisa, bin 25 Jahre alt und momentan Referendarin an einer Oberschule im Osten von Brandenburg. Mein Referendariat mache ich seit Februar 2023 und ich habe jetzt im Januar meine Prüfung. Mein Studienseminar ist in Cottbus und ich unterrichte die Fächer Deutsch und Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde in den Klassen 7-10 (Sekundarstufe 1). Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil ich diesen unfassbar abwechslungsreich und erfüllend finde. Lehrkraft zu sein ist eine Berufung und ich möchte junge Menschen auf ihrem Weg bestmöglich begleiten, ihnen Werte vermitteln und für sie da sein.

Lehrer News: Vor Beginn des Referendariats sind viele besorgt und fühlen sich unsicher im Hinblick auf die bevorstehende Zeit. Welche Vorbereitungen haben dir geholfen, sicher ins Referendariat zu starten? 

Luisa (Quelle: privat)

Luisa: Die Sorge kann ich teilen. Darüber habe ich mir vor meinem Referendariat ebenfalls Gedanken gemacht. Dennoch bin ich „unvorbereitet“ in den Vorbereitungsdienst gestartet. Ich habe keine extra Literatur gelesen oder Workshops gemacht. Die einzige Vorbereitung, die ich hatte, waren mein Studium und meine Tätigkeit als Vertretungslehrkraft in der Zeit zwischen meinem Master und dem Ref. (4 Monate). Die Praxiserfahrung hat mir wirklich geholfen, da ich schon einige Erfahrungswerte hatte (z.B. Umgang mit Störungen), auf die ich zurückgreifen konnte. Lehren ist definitiv learning by doing.

Lehrer News: Welche Materialien und Utensilien, die du selbst regelmäßig benutzt, sollte jede:r Referendar:in haben?

Luisa: Da gibt es viele Sachen. Ich nutze sehr gern Fächermappen, in denen ich z.B. Materialien für die einzelnen Klassen aufbewahre. Sachen, die ich bewerte, sammle ich außerdem in einzelnen A4- Mappen, dass nichts verloren geht. Zudem habe ich an meinem Schlüsselbund einen AirTag. Ich arbeite digital und brauche deswegen ziemlich viele Adapter und ich habe eine Fernbedienung, mit der ich durch den Raum laufen und trotzdem die Präsentation steuern kann. In meinem Homeoffice habe ich außerdem einen Drucker. Manchmal muss man doch zu Hause drucken und ich bin sehr froh, dass ich mir diesen angeschafft habe. Genauso wie mein Laminiergerät. Eigentlich dachte ich, das sei nur etwas für die Grundschullehrkräfte, aber ich laminiere wirklich viel! Weiterhin nützlich: Korrekturstifte (es muss nicht immer rot sein!), Stempel, Sticker.

Lehrer News: Der Einsatz verschiedener digitaler Medien und Tools im Unterricht wird immer beliebter. Verwendest du selbst welche und wenn ja, wie integrierst du diese in deinen Unterricht?

Luisa: Ich bin ein absoluter Canva-Freak. Canva ist ein Tool, mit dem man alle möglichen Dinge erstellen kann: Präsentationen, Arbeitsblätter, Flyer, Social Media Posts (…). Ich erstelle jede Präsentation mit Canva. Die Plattform bietet viele tolle Vorlagen und man kann Videos, Grafiken, Fotos lizenzfrei nutzen. Alles sieht sehr professionell aus und es hat meine Unterrichtsvorbereitung auf ein neues Level gebracht. Im Deutschunterricht nutze ich außerdem gern Mentimeter und Learningapps.

Lehrer News: Eine ausgewogene Work-Life-Balance während des Referendariats aufrechtzuerhalten kann oft zum Problem werden. Was für Tipps hast du, um besser mit dem Stress umzugehen? Hast du Strategien oder Rituale, die dir persönlich im Alltag dabei helfen?

Luisa: Ja, ich mache viel Sport und merke auch, dass ich das im Alltag brauche, um wirklich abschalten zu können. Des Weiteren lese ich viel und das hilft mir jeden Abend beim Einschlafen. Man braucht meiner Meinung nach unbedingt einen Ausgleich, weil man gern mal Probleme aus der Schule mit nach Hause nimmt.

Lehrer News: Unterrichtsbesuche sind ein wichtiger Teil des Referendariats, für viele bedeuten sie aber viel Stress und Druck, wie vor einer Prüfung. Welche Ratschläge hast du, um die stressige Vorbereitung und die Unterrichtsstunde selbst gut zu bewältigen?

Luisa: Rechtzeitig mit der Planung anzufangen ist essenziell. Außerdem ist es gut, sich bei Hindernissen Feedback einzuholen, z.B. bei Mit-Refis oder Mentoren, aber Achtung zu viele Meinungen sind auch nicht unbedingt hilfreich.

Lehrer News: Manchmal kommt es vor, dass eine vorbereitete Unterrichtsstunde nicht wie geplant verläuft. Wie gehst du mit solchen unvorhergesehenen Situationen im Unterricht um? 

Luisa: In solchen Situationen kann man seine Flexibilität unter Beweis stellen und das sollte eine gute Lehrkraft können. Ich bin selbst ein ruhiger und geduldiger Mensch, daher zunächst: Ruhe bewahren. Keine Entscheidungen überstürzen. Wir arbeiten mit Menschen und da kann theoretisch alles passieren. Manchmal hilft es, kurz die Dinge anzusprechen oder sich mal eine ganze Stunde dafür Zeit zu nehmen.

Lehrer News: Welche Strategien hast du, um Schüler:innen zu motivieren, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen?

Luisa: Ich glaube, es ist wichtig, den Unterricht so lebensnah wie möglich zu gestalten und den Schüler:innen den Sinn hinter den Aufgaben/Themen etc. transparent aufzuzeigen. Eine positive Grundatmosphäre im Unterricht ist ebenfalls notwendig, denn die Schüler:innen sollen sich wohlfühlen, ausprobieren und Fehler machen können. Ich arbeite außerdem viel mit positiver Verstärkung, z.B. in Form von kleinen Lob-Zetteln. Ich versuche, kleine Erfolge zusammen mit den Schülerinnen und Schülern zu feiern.

Lehrer News: Als junge:r Referendar:in kann es schwierig sein, von den Schüler:innen als Respektsperson wahrgenommen zu werden. Was tust du, um ein respektvolles Klima im Klassenraum zu schaffen? Was kannst du anderen Referendar:innen raten, die dabei Probleme haben?

Luisa: Oh ja, das ist nicht immer einfach, aber mit der Zeit wird sich das bessern. Jetzt rückblickend habe ich das Gefühl, dass mich die Schülerinnen und Schüler erst richtig kennenlernen mussten und dann ging es. Ich habe vereinzelt immer noch Probleme damit, aber leider kein richtiges Rezept, um dem zu begegnen.

Lehrer News: Wenn du auf deine bisherige Zeit im Referendariat zurückblickst, welche gewonnenen Erkenntnisse würdest du gerne an dein früheres Ich weitergeben?

Luisa: In den vergangenen 12 Monaten habe ich richtig viel gelernt. Ich fand meinen Vorbereitungsdienst bisher wirklich toll und extrem lehrreich. Ich habe mich sehr stark weiterentwickelt und wurde dabei richtig gut vom Studienseminar begleitet. Ich habe gemerkt, dass nicht immer mein Unterrichtsstoff im Vordergrund steht. Manchmal geht es eher darum, Werte zu vermitteln oder Konflikte zu lösen. Der Stoff ist da zweitrangig und man kann diesen sowieso besser vermitteln, wenn man eine gute Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufgebaut hat.

Wollt ihr noch mehr hilfreiche Tipps? Dann schaut gerne bei Luisa auf Instagram unter @kreide.und.kaffee vorbei! Oder stöbert durch unsere Artikel zum Thema Referendariat, in denen wir unter anderem mentale Gesundheit ansprechen oder alles Wichtige zu Steuern und Versicherungen behandeln!


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Von der Planung von Unterrichtseinheiten über die Organisation von Materialien bis hin zur Einhaltung von Fristen – Lehrer:innen stehen oft vor der Herausforderung, zahlreiche Aufgaben effektiv zu koordinieren. Dabei bieten Apps eine zeitgemäße Lösung, um den Arbeitsalltag zu strukturieren und die Produktivität zu steigern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf sechs Apps, die speziell für die Selbstorganisation entwickelt wurden und euch dabei helfen können, eure Zeit effizient zu nutzen, Aufgaben zu organisieren und den Fokus auf das zu legen, was wirklich zählt: den Unterricht. 

Evernote

(Quelle: evernote)

Evernote ist das perfekte Tool, um Ordnung in eure Notizen und Aufgaben zu bringen. Wenn ihr in eurem Lehralltag mit einer Vielzahl an Aufgaben konfrontiert seid, kann diese App euch helfen, eure Notizen, Dokumente und Fotos sowohl nach euren eigenen Kriterien zu ordnen als auch leicht wiederzufinden. 

In eurem Konto habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Notizen, Grafiken und Dokumente — egal ob Fotos, PDFs oder Word-Dateien — zu speichern. Außerdem könnt ihr euren Google-Kalender und handgeschriebene Notizen in eure Aufzeichnungen integrieren. Evernote ermöglicht euch dabei, alles nach euren eigenen Wünschen zu sortieren. Mithilfe der Suchfunktion könnt ihr nach Stichwörtern suchen und so die richtige Datei schnell wieder finden. Darüber hinaus zeigt die App euch eure ausstehenden Aufgaben an, was die Planung und Umsetzung von To-do-Tabellen sowie Checklisten erleichtert. Ihr könnt mit der App zum Beispiel die Noten eurer Schüler:innen verwalten, Exkursionsideen organisieren oder eure Unterrichtspläne digital erstellen, sodass ihr alles an einem Ort gebündelt griffbereit habt.

Ein besonders praktisches Feature dieser Anwendung ist die Möglichkeit, Aufgaben sowohl am Handy als auch am PC abzuarbeiten und jederzeit mobil darauf zugreifen. Dadurch habt ihr beim nächsten Einloggen stets im Blick, welche Aufgaben bereits erledigt wurden. Die App ermöglicht euch auch das Teilen von Notizen mit anderen Nutzer:innen, was die Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen und die Zusammenarbeit mit euren Kolleg:innen erleichtert. Ein Kritikpunkt ist, dass aufgrund dieser vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen nicht alle Anwendungen völlig ausgereift sind. Wenn Die Grundversion von Evernote ist kostenlos verfügbar und beinhaltet bereits nützliche ihr zum Beispiel einen Punkt auf eurer To-do-Liste abhaken wollt, kann es schnell passieren, dass ihr stattdessen im Editier-Modus der Notiz landet.

Die kostenlose Version von evernote bietet euch Funktionen wie die Synchronisation auf zwei Geräten und einen Upload von bis zu 65 MB pro Monat. Für weitere Funktionen muss aber die Bezahlversion für ca. 11 Euro gekauft werden. Hier könnt ihr euch Evernote herunterladen.

Notion 

(Quelle: notion)

Notion ist ein wahres Allround-Talent für Strukturierung und Planung, das euch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten und Funktionen bietet. Mit dieser App könnt ihr nicht nur euren Lehralltag, sondern auch euer Schuljahr übersichtlich organisieren.

Eine der Funktionen von Notion ist die Möglichkeit, Übersichtsseiten zu erstellen — dies könnte sich zum Beispiel für jedes neue Schuljahr lohnen. Hier könnt ihr Stundenpläne, Kontaktinformationen und alle anderen wichtigen Informationen nach euren eigenen Wünschen übersichtlich ordnen. Durch einfaches Draufklicken öffnen sich weitere Reiter für Unterpunkte, die noch mehr Struktur innerhalb der Listen bieten.

Ihr könnt in dieser App nicht nur Textnotizen machen, sondern auch handschriftliche Notizen einfügen, Bilder hochladen und Links teilen. Notion wird so zu eurem digitalen Notizbuch und Planungstool in einem. Die To-Do-Listen-Funktion ist besonders vielfältig nutzbar und individualisierbar. Hier könnt ihr Fälligkeitsdaten festlegen, Prioritäten setzen und sogar Notizen oder Dateien anhängen. Durch die Verwendung von Tags und Kategorien könnt ihr eure Aufgaben auch nach euren eigenen Kriterien sortieren. Ihr wollt eine digitale Bibliothek für eure Schulmaterialien? Kein Problem! Notion ermöglicht das Speichern wichtiger Webseiten, Zusammenfassungen, Links und Zitate.

Und das Beste: Ihr könnt eure Notion-Seiten mit anderen teilen. Das ist perfekt für die Zusammenarbeit im Kollegium oder wenn ihr eure Ressourcen mit anderen Lehrer:innen teilen möchtet. Notion erleichtert euch den Einstieg mit bereits vorbereiteten Vorlagen, die ihr nach Belieben anpassen könnt. Die kostenlose Version ermöglicht Uploads bis zu fünf MB und die Teilnahme von bis zu zehn Personen. Aufgrund dieser zahlreichen Funktionen dauert es vielleicht ein bisschen, um sich in Notion einzuarbeiten, aber wenn ihr erst einmal den Dreh raus habt, werdet ihr feststellen: Notion ist ein vielseitiges Werkzeug zur Organisation, das euren Lehralltag auf ein neues Level heben kann. 

Trello

(Quelle: trello)

Trello ist ein leistungsstarkes Organisationstool, das sich auch für Lehrer:innen als äußerst nützlich erweisen kann. Mithilfe der übersichtlichen Boards könnt ihr eure Projekte mühelos verwalten und eure Aufgaben innerhalb der Kategorien "zu erledigen", "in Arbeit" und "erledigt" klar strukturieren. Auf diese Weise behaltet ihr stets den Überblick über den Fortschritt eurer Projekte, was die Anwendung besonders für die Organisation von Unterrichtsprojekten und Schulveranstaltungen empfehlenswert macht.

Darüber hinaus bietet Trello eine praktische Zeitleiste, die euch dabei unterstützt, die Planung eurer Projekte im Auge zu behalten. Die Möglichkeit zur Erstellung von Checklisten bietet die effiziente Gestaltung von To-do-Listen, das Kommentieren von Inhalten sowie das Anhängen von Dateien. Insbesondere für Lehrer:innen, die im Team arbeiten, stellt die Zuweisung von Aufgaben einen echten Mehrwert dar – sei es bei der Vorbereitung von Unterrichtseinheiten oder der Organisation von Schulveranstaltungen. Trello lässt euch auch dann nicht im Stich, wenn die Internetverbindung einmal ausfällt. Inhalte können offline bearbeitet werden und werden automatisch synchronisiert, sobald ihr wieder online seid.

Unabhängig davon, ob ihr Android-, iOS-, Windows- oder macOS-Nutzer seid, steht Trello für euch bereit. Die Grundversion ist kostenlos und ermöglicht die Nutzung von bis zu zehn Boards pro Arbeitsbereich. Wenn ihr Interesse an Premium-Features habt, könnt ihr euch hier über die genauen Kosten informieren und die App herunterladen.

Todoist

(Quelle: todoist)

Todoist eignet sich besonders gut dazu, Aufgaben und To-do-Listen effizient zu organisieren. Zu Beginn mag diese App noch recht simpel erscheinen: Ihr fügt Aufgaben hinzu und erledigt sie. Habt ihr euch jedoch erstmal mit den verschiedenen Funktionen von Todoist vertraut gemacht, könnt ihr auch wöchentliche Aufgaben planen, Erinnerungen für Abgaben setzen oder sogar eure E-Mails in Aufgaben umwandeln. Die App bietet euch außerdem die Möglichkeit, nicht nur Tasks zu benennen, sondern auch Unteraufgaben zu definieren, wodurch ihr zum Beispiel eure Lehrpläne in übersichtliche Abschnitte unterteilen könnt. Die App bietet euch die Möglichkeit, Zeitrahmen für eure Aufgaben festzulegen, wodurch ihr eure Arbeit effektiv planen könnt. Außerdem könnt ihr den einzelnen Tasks Prioritäten durch die Auswahl aus vier verschiedenen Stufen zuweisen. Die Funktion zur Einstellung von Erinnerungen sorgt dafür, dass keine wichtigen Termine oder Deadlines übersehen werden.

Die Möglichkeit, Datums- und Fristangaben für Aufgaben festzulegen, ist besonders nützlich für Lehrer:innen, die ihre Unterrichtsplanung im Voraus strukturieren müssen. Durch die Integration mit anderen Anwendungen, wie beispielsweise dem Google Kalender, wird Todoist zu einem nahtlosen Bestandteil des digitalen Lehreralltags. Die benutzerfreundliche und gut strukturierte Oberfläche von Todoist ermöglicht euch eine einfache Navigation und effiziente Nutzung der App. Darüber hinaus ist Todoist plattformübergreifend verfügbar, was bedeutet, dass ihr die App auf Android-, iOS-, Web-, Windows-, macOS- und Linux-Geräten nutzen könnt, um eure Aufgaben von überall aus zu verwalten.

Die Grundversion von Todoist ist kostenlos und erlaubt die Verwaltung von bis zu fünf Projekten. Falls ihr euch erweiterte Funktionen wünscht, steht eine Business-Version zur Verfügung, die für sechs Euro pro Monat erhältlich ist und die ihr euch hier herunterladen könnt.

 mindly

(Quelle: Google Play)

Mindly ermöglicht es euch, Aufgaben, Ideen und Anregungen in übersichtliche Strukturen zu integrieren und erinnert in ihrem Aufbau an Mindmaps. Die selbst erstellten Mindmaps dienen dabei als effektive Werkzeuge zur visuellen Organisation von Informationen.

Ihr könnt hier kreativ werden und bei der Erstellung eurer Übersichten verschiedene Farben, Symbole und Texte verwenden, um eure Inhalte zu sortieren und hierarchisch anzuordnen. Dies erleichtert nicht nur die Übersicht, sondern fördert auch ein besseres Verständnis der Zusammenhänge. Durch die verschiedenen Ebenen in mindly könnt ihr zum Beispiel Präsentationen, Zusammenfassungen und andere Inhalte erstellen und verwalten. Die Möglichkeit, Mindmaps als Bilddateien zu speichern, erleichtert das Teilen von Informationen mit Kolleg:innen oder Schüler:innen.

Mindly ist auf iOS- und Android-Plattformen verfügbar. Die Grundversion der App ist kostenlos.

toggl

(Quelle: toggl)

Toggl ist eine App, die speziell für das Zeitmanagement entwickelt wurde und euch dabei hilft, Fristen einzuhalten und den Stress bei der Aufgabenerledigung zu minimieren.

Diese Anwendung richtet sich an alle, die Schwierigkeiten haben, ihre Aufgaben rechtzeitig zu erledigen, und bietet eine effektive Lösung, um euer eigenes Zeitmanagement zu optimieren. In Toggl könnt ihr Projekte und Aufgaben eintragen, wobei die App misst, wie viel Zeit für die jeweilige Aufgabe benötigt wurde.

Durch einen einfachen Klick auf "Start" könnt ihr die Zeit erfassen, die ihr für eine bestimmte Aufgabe aufwendet. Die Möglichkeit, Aufgaben verschiedenen Projekten zuzuweisen, ermöglicht eine klare Zuordnung und Strukturierung eurer Arbeitszeit. Dies trägt dazu bei, realistische Zeitpläne zu erstellen und Aufgaben effizient zu bewältigen. Eine nützliche Erweiterung von Toggl ist der Pomodoro-Timer, der euch hilft, eure Arbeitszeit in kurzen, fokussierten Intervallen zu organisieren. Dies fördert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Konzentration.

Die Grundversion der App steht euch kostenlos zur Verfügung und kann hier heruntergeladen werden. Für die Bezahlversion müsst ihr 20 Euro pro Monat bezahlen und habt hier die Möglichkeit, weitere AddOns dazuzubuchen.

Sind für euch nützliche Apps dabei? Oder nutzt ihr vielleicht ganz andere? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Wer kurzfristig als Vertretung einspringt, kann sich meist nur schlecht auf die Klasse vorbereiten. Deshalb hilft es, für solche Fälle praktische Themen in der Tasche zu haben, mit denen man eine Vertretungsstunde als fachfremde Lehrkraft sinnvoll gestalten kann. Genau für diesen Fall möchten wir euch hier einen passenden Vorschlag vorstellen: Eine Unterrichtseinheit zum Thema Knigge.

Viele Schüler:innen werden mit dem Begriff und den Knigge-Regeln schon etwas anfangen können. Sobald im Austausch die ersten Beispiele genannt werden, können sicher auch die anderen in ein erstes Brainstorming zum Thema einsteigen. Zu den Begriffen Höflichkeit, Benehmen, Gepflogenheiten und Etikette könnt ihr mit der Klasse erstmal alle Assoziationen zum Thema sammeln. Wenn ihr auf den Input der Schüler:innen eingeht, werdet ihr ein Gefühl dafür bekommen, welche Haltung sie dazu haben, also wie viel Wert sie auf ein  gutes Benehmen legen.

Ein kleiner historischer Exkurs zur Herkunft der Knigge-Regeln

Der Einstieg ist also bestimmt nicht schwer, aber sicher wird die Frage aufkommen: "Knigge", was heißt das eigentlich und wo kommt das her? Dass es die Regeln gibt, ist das eine, aber wer sie bestimmt hat, dazu bietet sich ein kleiner historischer Exkurs an. Adolph Freiherr von Knigge hat 1788 das Buch “Über den Umgang mit Menschen” veröffentlicht. Das Werk war sofort ein Bestseller und erhielt schnell neue Auflagen. Über die Jahre wurden unter dem Titel Knigge bis heute regelmäßig neu angepasste Verhaltensregeln veröffentlicht. Dadurch ist der Namensgeber Freiherr von Knigge vielerorts als “Anstandspapst” in Verruf geraten. Ein genauer Blick auf sein Werk zeigt aber, dass das weniger mit ihm als den späteren Interpretationen seines Buches zu tun hat.

Als Anhänger der Aufklärung wollte er einerseits die Bürger mit seiner Handreichung ermächtigen, sich am Hof zurechtzufinden und nicht zum Spielball des Adels zu werden. Von seinem eigenen Adelstitel machte er daher konsequenterweise auch keinen Gebrauch mehr. Andererseits war es ihm ein Anliegen, dass die Menschen gut miteinander umgehen. Ein Regelbuch stellte sein Werk aber nicht dar, schon gar nicht eine Handreichung, wie man das Besteck zu halten hat. Vielmehr leitete er aus seinen Beobachtungen der Menschen und deren Verhalten Empfehlungen ab, wie diese besser miteinander auskommen können.

Knigge im Alltag der Schüler:innen

Unter diesem Gesichtspunkt können auch die Schüler:innen einen guten Zugang zum Thema finden, indem sie sich selbst die Frage beantworten, was ihnen im Umgang miteinander wichtig ist und auf welche Regeln sie sich untereinander verständigen können. Online finden sich einige Knigge-Quizze. Hier solltet ihr aber aufpassen bzw. euch am besten schon vor der Stunde einmal durchgeklickt haben, da diese oft auf veralteten Rollenbildern basieren und mit dem Alltag von Kindern teilweise wenig zu tun haben.

Vielmehr lohnt es sich, mit den Schüler:innen der Frage auf den Grund zu gehen, warum der richtige Umgang miteinander wichtig ist. Worauf legen sie selbst Wert, wenn sie sich in die Position von Herrn Knigge versetzen und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft beobachten? Gibt es da tatsächlich Unterschiede zwischen jung und alt, wie es ein häufiger Vorwurf ist? In einem weiteren Schritt können die Kinder die erarbeiteten Benimm- und Verhaltensregeln für sich, in der Gruppe oder der Klasse gewichten, beispielsweise mit Hilfe einer Pyramide. Allerdings sollte es bei dem Thema nicht darum gehen, dass die Schüler:innen individuell etwas falsch oder richtig machen können. Viel hilfreicher ist es, zu verstehen, was gute Grundlagen im Umgang miteinander sind und darauf aufbauend, wie man besonders aufmerksam, zuvorkommend oder höflich auftreten kann. So können die Schüler:innen etwas Positives aus der Bearbeitung des Themas mitnehmen.

Schwerpunkt je nach Klassenstufe

Für eine Vertretungsstunde ergibt sich je nach Klassenstufe die Möglichkeit, eine unterschiedliche Ausrichtung zu wählen. Geht es bei der Klasse auf den Abschluss oder ein Praktikum zu, könnt ihr bevorstehende Bewerbungsgespräche als Aufhänger für die Knigge-Regeln nutzen. Dabei könnt ihr entlang von Sprache, Kleidung und Verhalten den Umgang mit Fremden und Autoritätspersonen erarbeiten. Anstand, Höflichkeit und Auftreten finden einen praktischen Bezug und können in einem Rollenspiel ausprobiert und reflektiert werden.

Weil die Knigge-Regeln auch eher kleinteilige Themen wie die richtige Reihenfolge von Gläsern und Besteck auf dem Tisch beinhalten, könnt ihr das Thema aber auch etwas freier oder humorvoller aufgreifen. Im Alltag der Schüler:innen und im privaten Bereich der meisten Menschen haben viele der Regeln keine akute Anwendung. Dies bietet eine gute Grundlage, um über den Sinn und Unsinn mancher Knigge-Regeln zu diskutieren. Trotzdem lässt sich am Ende ein guter Bogen schlagen zu Regeln, die den Kindern selbst tatsächlich wichtig sind. Beispielsweise ist es den meisten Menschen am Tisch weniger wichtig, wie man das Besteck hält, als nicht zu schmatzen oder die Finger abzulecken.

Ein moderner Zugang zum Thema findet sich auch in der Betrachtung von  Umgangsformen in der Kommunikation am Beispiel von Internet und Social Media. Dort herrscht oft ein rauer Umgangston. Basierend auf den gemeinsam erarbeiteten Regeln im Umgang miteinander können die Schüler:innen analysieren, warum sich viele Menschen online anders verhalten und wieso auch hier die Regeln mehr Beachtung finden sollten. Außerdem bietet das Thema Smartphonenutzung allgemein eine Vergleichsmöglichkeit zwischen Knigge früher und heute. Dabei könnt ihr mit den Kindern darauf eingehen, wie diese Formen der Handynutzung auf Außenstehende wirkt: Kopfhörer tragen, in der Öffentlichkeit laut Musik hören oder den Klingelton anhaben, während einem Gespräch auf das Handy schauen, oder anderen lieber zu schreiben statt mit ihnen zu reden oder sie anzurufen.

Weiterführende Unterrichtsmaterialien

Wenn ihr also Lust habt, mit dem Thema in die nächste Vertretungsstunde zu gehen, dann findet ihr Infos und Arbeitsmaterialien zum Thema Knigge beispielsweise unter dem Oberbegriff Handeln auf lehrerfortbildung-bw.de. Auch das bayerische Angebot lehrplanPLUS hat Material bereitgestellt, das sich mit Benimmregeln auseinandersetzt. Dort findet ihr unter anderem Fallbeispiele, die ihr mit den Kindern besprechen könnt. Für die Berufsvorbereitung gibt es eine umfangreiche Broschüre des Berufsbildungszentrums der IHK Siegen. Darin sind für verschiedene Situationen sehr detaillierte Unterrichtseinheiten formuliert, aus denen ihr gut einzelne Aufgabenstellungen herauspicken könnt. Auch die DGUV hat in Azubi-Knigge eine gute Zusammenstellung zum Thema, die sich speziell auf den Berufseinstieg bezieht. Dieses Material eignet sich auch für die letzten Unterrichtseinheiten nach den Abschlussprüfungen.

Unter dem umfangreichen Begriff Knigge finden sich also viele Ansatzpunkte für eine bunte und lehrreiche Vertretungsstunde. Außerdem liegt dem Thema auch deshalb eine Lockerheit inne, da sich die Anstandsregeln in unserer Gesellschaft kontinuierlich wandeln und es sich bei dem Thema daher nicht um Schwarz-Weiß-Denken handelt. Seid ihr auf der Suche nach weiteren Alltagsthemen für eine Vertretungsstunde, ist vielleicht unser Vorschlag zum Thema AGB interessant. Hier findet ihr auch eine allgemeine Übersicht zu den vielfältigen Möglichkeiten, wenn ihr mal wieder als Vertretung einspringen müsst. 

Habt ihr noch weitere praktische Themen für Vertretungsstunden? Dann schreibt uns das gerne in den Kommentaren.

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Sternchen, Doppelpunkt, Unterstrich, Binnen-i – oder doch lieber gar nicht? Bei all den verschiedenen Formen des Genderns, die sich mittlerweile etabliert haben, kann es schon mal schwierig werden, den Überblick zu behalten. Ganz ähnlich sieht das auch bei Meinungen und Positionierungen öffentlicher Personen und Institutionen aus, deren Debattenkultur in den letzten Wochen wieder zunehmend Aufmerksamkeit generiert. Deshalb folgt hier ein kleiner Abriss dessen, wer gerade wie zu was steht – und was das jeweils mit Schulkindern zu tun hat.

Die wohl größten medialen Wellen schlägt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder mit seiner Forderung, das Gendern an bayerischen Schulen vollständig zu verbieten. Wie die dpa meldet, begründet er dieses Vorhaben mit dem Schlager aller Argumente: “Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?”. Und mit seinem Unmut ist er keineswegs alleine: Andere Bundesländer haben ebenfalls Verbote zum Verwenden geschlechtersensibler Sprache an Schulen in die Wege geleitet oder bereits eingeführt. So werden beispielsweise in Sachsen Genderformen als Fehler in Aufsätzen markiert, wie die dpa berichtet. Der sächsische Landesschülerrat (LSR) kritisiert dieses Vorgehen laut dpa als “falsch und unnötig” und weist auf akutere Baustellen im sächsischen Bildungssystem hin: “Man könnte die Schülerinnen und Schüler einfach gendern lassen und sich mit Problemen wie Digitalisierung, Lehrkräftemangel, psychischen Belastungen oder dergleichen befassen.” 

Es gibt auf höherer politischer Ebene auch Stimmen, die sich explizit für das gendern aussprechen. Zu denen gehört etwa Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg von den Grünen. Sie befürwortet es zum Beispiel, dass Lehrkräfte vor ihren Schüler:innen gendern, berichtet die Süddeutsche Zeitung. In Niedersachsen ist das Verwenden von Sternchen und Co. offiziell untersagt, jedoch wird Lehrer:innen hier die Freiheit eingeräumt, selbst über die Handhabung in der Notengebung zu entscheiden. In Baden-Württemberg gibt es bislang keine Gender-Verbote, auch wenn das Gendern an Schulen auch dort teils kritisch betrachtet wird: Laut dpa-Meldung hält der dortige Ministerpräsident “nichts vom Gendern”. Nach derselben Meldung steht das Bildungsministerium Nordrhein-Westfalen neutral bis positiv zur Verwendung inklusiver Sprache: Es “soll geschlechtsneutral oder in Paarformen, also weiblich und männlich, formuliert werden.”

Auf Bundesebene gibt es scharfe Kritik vom Deutschen Lehrerverband (DL), der das Gendern durch Lehrkräfte entschieden ablehnt. Das entspreche nicht dem amtlichen Regelwerk, an das sie sich halten müssten, so der ehemalige DL-Präsident Meidinger gegenüber der dpa. Darauf bezieht sich ebenso der Rat für Deutsche Rechtschreibung in einer Pressemeldung: “Hochschulen und Lehrende haben zu beachten, dass sie für die Bildung und Ausbildung der Lehrkräfte an öffentlichen Schulen Verantwortung tragen, in denen Schülerinnen und Schülern die Rechtschreibung nach dem Amtlichen Regelwerk zu vermitteln ist, auf das sich die zuständigen staatlichen Stellen der deutschsprachigen Länder verständigt haben.” Da Sonderzeichen bislang noch nicht in die offizielle deutsche Orthographie aufgenommen werden sollen, enthält dieses Regelwerk also auch keine gegenderten Formen. Darüber berichteten unter anderem die Zeit und Lehrer News. Dennoch seien insbesondere Sonderzeichen im Wortinneren zumindest als “Phänomen” wahrgenommen und in einer Ergänzung zum amtlichen Regelwerk festgehalten worden.

Der Rechtschreibrat verweist jedoch auf die Möglichkeit, in höheren Klassenstufen dennoch über gendersensible Schreibweisen zu sprechen, da das orthographische Grundwissen zu diesem Punkt bereits gefestigt sei. Eine ihrer Pressemeldungen liest sich der Idee gendersensibler Sprache gegenüber vergleichsweise offener: “Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird die weitere Schreibentwicklung beobachten, denn geschlechtergerechte Schreibung ist aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und der Schreibentwicklung noch im Fluss.”

Dass Sprachentwicklung auch beim Thema Gendern ein fortlaufender Prozess ist, ist wiederum die Basis der Kritik einiger hessischer Universitäten. Sie sind der Meinung, dass Gender-Verbote an Schulen ein falsches Sprachbild bestärken würden. Die germanistischen Institute der Unis stellen sich daher entschlossen gegen ein Streichen des Genderns aus dem Sprachgebrauch an Schulen, wie die Hessenschau berichtet. Eine hilfreiche Übersicht zu den verschiedenen Formen des Genderns mit entsprechenden Anwendungsbeispielen findet sich beispielsweise auf der Website der Universität Marburg.

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Gestartet als Internet-Suchmaschine, bietet Google mittlerweile weit mehr Funktionen als einfache Sammlungen von Webseiten. Insbesondere für euren Geographieunterricht könnt ihr verschiedene Google-Funktionen nutzen, um abstrakte, theoretische Themen für eure Schüler:innen anschaulich zu machen. Allen voran bietet euch Google Earth zahlreiche Möglichkeiten, die meist nur in kleinen Teilen ausgeschöpft werden. In Verbindung zu Google Earth kann das Tool Timelapse eine Komponente hinzufügen, mit der eure Schüler:innen sich einen Entwicklungsverlauf vor Augen führen können. Und auch die bewährte Anwendung Google Maps bietet sich für den Geographieunterricht an. Hier könnt ihr eurer Klasse nützliche Tipps und Tricks mitgeben, die sie tatsächlich auch in ihrem Alltag gebrauchen können. 

Mit Google Earth die Welt erkunden

Google Earth stellt im Grunde einen virtuellen Globus dar. Genau wie ein tatsächliches Globus-Modell im Klassenzimmer sind die Kontinente mit ihren aufgezeichneten Ländergrenzen abgebildet. Einige Globus-Modelle bieten noch die Möglichkeit, andeutungsweise Höhenprofile zu erkennen. Google Earth kann das auch, die Funktionen des Programms hören hier aber noch lange nicht auf. Google Earth ist nach eigener Aussage “Der genaueste Globus der Welt”. Mit der Zoom-Funktion können die Schüler:innen beliebig tief in die globalen Regionen dieser Welt hineinzoomen. 

Durch die Einstellung unterschiedlicher Filter lassen sich verschiedene Perspektiven auf die Erde abbilden. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Ländergrenzen anzuzeigen oder sie auszublenden – gleiches gilt auch für Ortsnamen. Ebenfalls vielen bekannt ist die Funktion Google Street View. Damit erhält man für ausgewählte Bereiche Aufnahmen, die Fahrzeuge der Google-Flotte von den Orten gemacht haben. Dies lässt sich zum Beispiel nutzen, um Infrastruktur, Architektur und biologische Beschaffenheiten länder- und kontinentübergreifend zu vergleichen. Soweit so gewohnt. Google Earth bietet aber noch weitere Funktionen, die die meisten nicht so selbstverständlich auf dem Schirm haben. Über den Auswahlpunkt “Ebenen”, der sich auf der Website links unten befindet, könnt ihr euch hier zunächst ausprobieren. Zusätzlich zu Street View bietet Google Earth nämlich auch die Funktion, Fotos anzuzeigen, die User von Orten gemacht haben. Diese ermöglichen einen genaueren, vielleicht auch ästhetischeren Blick auf Gebäude und Landschaften. Mit diesen Möglichkeiten von Google Earth lassen sich bereits erste spielerische Ansätze kombinieren. So könntet ihr euren Schüler:innen zum Beispiel ein grobes Ziel nennen, etwa einen Ort in Thailand. Die Aufgabe dazu lautet: “Trage so viele Informationen zu dem Ort zusammen, wie es mithilfe von Google Earth möglich ist.” Eure Schüler:innen müssten sich dann durch die verschiedenen Funktionen klicken und hätten dabei sogar eine kleine Challenge im Klassenverband, wenn man es darauf anlegt. 

Mit Street View schaut man in den meisten Fällen von außen auf Häuser und Landschaften – mit WindowSwap lässt sich das Ganze umdrehen. Auf dieser Seite findet ihr Aufnahmen aus der ganzen Welt, die Menschen meist aus ihren Fenstern hausgemacht haben. WindowSwap lässt sich nutzen, falls ihr spielerisch in ein Thema zu globalen Perspektiven einsteigen wollt. Es ist aber auch eine super Option, wenn ihr einfach mal ein bisschen prokrastinieren möchtet. Und für eine Vertretungsstunde bietet sich auch hier das einfache Spiel an, in Gruppen zu raten, an welchem Ort in der Welt die Szene aufgenommen worden ist.

Um Google Street View spielerisch einsetzen zu können, bietet sich die Seite GeoGuessr.com an. Mit einer kostenlosen Anmeldung lässt sich hier ein Spiel starten, bei dem eure Schüler:innen ihre geografischen Kenntnisse miteinander messen können. Bei dem Spiel werdet ihr an irgendeinem Ort der Welt “ausgesetzt” und könnt euch dort im Google Street Style umschauen. Anhand weniger Hinweise, wie der Straßenführung, der Bäume oder der zu sehenden Autos sollen eure Schüler:innen dann herausfinden, wo sie sich befinden. 

Ein weiteres, eher unbekanntes Tool von Google Earth ist der Flugsimulator. Dafür muss man zunächst Google Earth als Desktop-Version heruntergeladen haben. Die Nutzung ist relativ einfach und in verschiedenen How-to-Videos detailliert erklärt. Hier lassen sich ein Startpunkt und ein Ziel sowie eins von zwei Flugzeugmodellen einstellen, um eine Flugreise über ein Gebiet zu simulieren. Hierbei könnt ihr euren Schüler:innen verschiedene Aufgaben geben. Zum Beispiel lässt sich bei einem Simulationsflug die Bedeutung von Landwirtschaft für eine Region analysieren 

Google Timelapse zeigt euch die Entwicklung der Welt

Die Funktion Timelapse verdient in diesem Artikel nochmal besondere Aufmerksamkeit. Mit dieser könnt ihr geografische Entwicklungen sichtbar machen. Dafür braucht ihr nicht mal die installierte Version, ihr könnt die Funktion einfach unter den Ebenen auswählen. Timelaps zeigt dann die Entwicklungen des ausgewählten Bereichs seit 1884 mit Hilfe von Satellitenaufnahmen. Diese Technik bietet euch die Möglichkeit, an verschiedenen Themen zu arbeiten. Ihr könnt in einem frei wählbaren Bereich zum Beispiel schauen, wie sich Städte ausgedehnt haben, wie sich Wälder verkleinert haben oder sich die Läufe von Flüssen in Folge von Hochwassern verändert haben. Ihr könnt die Wiedergabegeschwindigkeit von Timelapse frei wählen und sie so euren Bedürfnissen anpassen. 

Für einige Themenbereiche hat Google bereits besonders anschauliche Beispiele vorbereitet. Auf der dazugehörige Engine-Website findet ihr zum Beispiel Entwicklungskarten zu Bewässerungsanlagen in Saudi-Arabien, zur infrastrukturellen Erschließung eines Waldgebietes in Brasilien oder zu Buschfeuern in Australien. Die vorgefertigten Karten eignen sich gut zum Einstieg in die Arbeit mit Timelapse. Das Tool ist aber so selbsterklärend zu nutzen, dass auch eure Schüler:innen sehr schnell Aufgaben damit lösen werden können. 

Google Maps zu nutzen lernen

Google Maps gehört zu den meistgenutzten digitalen Funktionen in Deutschland. Für viele gehört die Nutzung von Google Maps beim Navigieren durch den Verkehr mit dem Auto, der Bahn,zu Fuß oder mit dem Fahrrad selbstverständlich dazu. Dieser Umgang führt sogar dazu, dass immer mehr Menschen die Fähigkeit verlieren, sich gut eigenständig zu orientieren. Dieser Effekt wird umgangssprachlich auch Google-Maps-Syndrome genannt. Und genau hier könnt ihr ansetzen. In einer Ausprobierstunde können eure Schüler:innen die verschiedenen Funktionen von Google Maps testen. Für die meisten dürfte vieles davon selbstverständlich sein, aber ihr könnt die Einheit mit hilfreichen Insider-Infos aufpeppen. Viele gehen zum Beispiel davon aus, dass Google Maps ihnen immer die schnellste Route anzeigt. Das ist aber gar nicht der Fall. Maps zieht zur Empfehlung eines Weges noch deutlich mehr Variablen hinzu. Zum Beispiel die Umweltverträglichkeit des Fortbewegens, die Baustellenlage und einige weitere Kriterien, die aber nicht öffentlich bekannt sind. Viele dieser Variablen könnt ihr selbst in den Einstellungen setzen. Lasst eure Schüler:innen hier etwas experimentieren, um ihnen die Vielfältigkeit der Ergebnisse klar zu machen. Um das Ganze dann in die Praxis zu übertragen, könnt ihr euch für eure Schüler:innen einen Kurs überlegen, den sie in Gruppen aufgeteilt absolvieren sollen. Dabei kann man die Gruppen zum Beispiel in einem Rennen gegeneinander antreten lassen. Die Schüler:innen können dabei vorab ihre Route planen. Um erfolgreich zu sein, sollte es notwendig sein, dass sie verschiedene Verkehrsmittel miteinander kombinieren müssen. Für den Weg lassen sich noch Nebenaufgaben stellen, die die Gruppen lösen sollen. Denkbar wäre hier, Gruppenfotos vor bestimmten Gebäuden zu machen oder Fragen zu beantworten, die sie auf dem Weg mit Maps lösen können, etwa indem sie die Kommentare unter den Zielen aufmerksam lesen. Richtig umgesetzt, könnt ihr mit dieser kleinen Einheit dafür sorgen, dass eure Schüler:innen sich künftig sicherer im öffentlichen Verkehr bewegen werden. Das Ganze ließe sich auch gut als Vertretungsstunde umsetzen, wenn ihr motivierte Schüler:innen dafür habt. Für weitere Ideen für Vertretungsstunden, haben wir euch einen gesonderten Beitrag vorbereitet. 

Wir hoffen, ihr könnt ein paar unserer Impulse nutzen, um euren Geographieunterricht noch spannender zu gestalten. Haben wir vielleicht noch eine coole Funktion vergessen oder habt ihr zusätzliche Vorschläge? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare!

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Einfach mal Pause machen vom Schulalltag. Für viele Lehrkräfte klingt diese Vorstellung sehr einladend. Ein Sabbatical eröffnet euch  eine einzigartige Möglichkeit, nicht nur dem Klassenzimmer zu entfliehen, sondern sich in einem wohlüberlegten und geplanten Rahmen persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Ein Sabbatical ist mehr als eine Pause; es ist eine Investition in die eigene Zukunft. Von der Vorbereitungsphase bis zur Rückkehr in den Schulalltag spielt die Planung eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass diese Auszeit nicht nur temporär ist, sondern einen nachhaltigen Einfluss auf euer Leben hat. Wie ihr dabei vorgehen könnt und auf welche Aspekte ihr dabei besonders achten müsst, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Was ist überhaupt ein Sabbatical?

Das Sabbatical, auch als Sabbatjahr bekannt, hat sich auch bei Lehrer:innen als eine beliebte Möglichkeit etabliert, eine vorübergehende Auszeit vom täglichen Unterrichtstrubel zu nehmen. Die Beweggründe für ein Sabbatical sind dabei vielfältig. Besonders Lehrkräfte sind häufig von Burnout betroffen und nutzen diese Zeit, um der geistigen und körperlichen Erschöpfung vorzubeugen. Das Sabbatjahr dient jedoch nicht allein der Erholung. Es kann auch für die persönliche Weiterentwicklung, dem Erwerb neuer Fähigkeiten, für Reisen, Fortbildungen, soziales Engagement oder der Bewältigung privater Anliegen wie dem Hausbau oder familiären Angelegenheiten genutzt werden. Während des Sabbaticals bleibt ihr zwar weiterhin formell im Dienst, werdet jedoch von euren regulären Aufgaben im Klassenzimmer entbunden.

Diese vorher festgelegte Zeitspanne dauert in der Regel mindestens einen Monat, kann aber auch ein bis mehrere Jahre umfassen. Die Dauer könnt ihr dabei individuell mit eurem Arbeitgeber aushandeln. In der Phase vor eurem Sabbatjahr spart ihr das Geld für den unbezahlten Sonderurlaub an – dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Während dieser vordefinierten Pause vom Unterrichten wird die Bezahlung dann entsprechend reduziert.

Die Einführung des Sabbatjahres für Lehrer:innen hat in einigen Bundesländern bereits Ende der 90er Jahre stattgefunden, während andere erst in den 2000ern nachgezogen haben. Allerdings variiert das Ganze je nach Bundesland aufgrund der föderalen Struktur Deutschlands, ähnlich wie beim Sabbatjahr für die Beamten im öffentlichen Dienst. Daher ist es ratsam, vorher einen Blick auf die spezifischen Regelungen des eigenen Bundeslandes zu werfen. 

Im Gegensatz zu regulären Angestellten haben verbeamtete Lehrer:innen einen gesetzlich geregelten Anspruch auf ein Sabbatjahr von bis zu einem Jahr. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit auch mehrmals ein Sabbatical zu nehmen, da dafür keine gesetzlichen Vorgaben existieren. 

Die Vorbereitungsphase ist der Grundpfeiler für ein erfolgreiches Sabbatical, bei dem ihr die ersten Hindernisse bereits im Vorfeld aus dem Weg räumen könnt. Hierbei ist es entscheidend zu überlegen, welches Modell ihr wählen möchtet, und die Schulleitung entsprechend zu informieren. Es ist außerdem ratsam, rechtliche Aspekte zu klären. Zusätzlich sollte die Familie informiert werden, Absprachen getroffen und bereits die Rückkehr in den Beruf geplant werden. Damit euch die Flut an Informationen, Möglichkeiten und zu beachtenden Aspekten nicht überwältigt, haben wir für euch die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Wie finanziere ich mein Sabbatical?

Die Finanzplanung ist ein wichtiger Schlüsselaspekt. Lehrer:innen müssen Wege finden, ihre berufliche Auszeit zu finanzieren. Die Bildung von Rücklagen oder die Erkundung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten sind hierbei entscheidend. Dies ermöglicht nicht nur die Deckung der Lebenshaltungskosten während des Sabbaticals, sondern eröffnet auch Raum für geplante Aktivitäten und Projekte. Dabei gibt es verschiedene Modelle, durch die das Sabbatical im Voraus finanziert werden kann.

Das Blockmodell

Das Blockmodell ist eine der bevorzugten Varianten, um sich ein Sabbatical zu finanzieren. Es ist weit verbreitet und in einigen Bundesländern sogar die einzige Möglichkeit. Hier verzichtet ihr über einen vorher festgelegten Zeitraum auf einen bestimmten Teil eures Gehaltes, um euch ein „Gehaltsguthaben“ anzusparen. Das wird euch dann während der Freistellungsphase als Gehalt ausgezahlt. Die Anwendung dieses Modells ist jedoch nicht in allen Bundesländern gleich geregelt: in einigen Regionen ist es auf Beamte beschränkt, während es in anderen für alle Lehrkräfte möglich ist. Sollte euch dieses Modell in eurem Bundesland nicht angeboten werden, habt ihr die Möglichkeit, individuelle Finanzierungsmöglichkeiten mit eurem Arbeitgeber zu treffen. Das Blockmodell zeichnet sich oft durch Lohnverzichtszeiträume von drei bis sieben Jahren aus, wobei das Sabbatical am Ende dieses Zeitraums genommen wird. Alternativ ist auch eine frühere Freistellung ab der Hälfte des Zeitraums möglich. 

Es gibt zahlreiche Variationsmöglichkeiten, wie ihr euch euer Sabbatjahr in diesem Modell ansparen könnt. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel eine sechsjährige Ansparphase, bei der ein Siebtel des Gehalts eingespart wird. Im siebten Jahr – dem Sabbatjahr – stehen euch somit sechs Siebtel eures Gehaltes zur Verfügung. Eine andere Option wäre es, zwei Jahre lang das Gehalt einer Teilzeitbeschäftigung zu erhalten, wobei ihr im ersten Jahr Vollzeit arbeitet und im zweiten Jahr dann freigestellt werdet.

Das Teilzeitmodell

Das Teilzeitmodell ermöglicht eine flexible Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeber und der Lehrkraft. Ähnlich wie im Blockmodell reduziert sich euer Gehalt um einen vorher festgelegten Betrag. Ihr arbeitet während dieser Ansparphase jedoch weiterhin in Vollzeit. Die Überstunden, die während dieser Zeit anfallen, werden dann auf einem „Arbeitszeitkonto“ angesammelt. In der folgenden Freistellungsphase arbeitet ihr nicht, bekommt jedoch weiterhin das reguläre Gehalt, das sich aus den gesammelten Überstunden finanziert.

Das Fondssparmodell

Bei diesem Modell erhaltet ihr ein sogenanntes „Arbeitszeitkonto“. Dieses Konto ermöglicht die Ansparung von Urlaub, Überstunden und/oder Teilen des Gehalts. Der Arbeitgeber investiert das angesparte Geld in einen Fonds, aus dem während der Freistellungsphase euer Gehalt gezahlt wird. Diese Option ist jedoch ausschließlich für angestellte Lehrer:innen verfügbar.

Vorgezogener Ruhestand

Bei dem Modell des vorgezogenen Ruhestands kehrt ihr nach eurer Freistellung nicht in den aktiven Dienst zurück. Stattdessen könnt ihr das angesparte Zeitguthaben dazu nutzen, um eure Stunden zu reduzieren oder gleich ganz vorzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Unbezahltes Sabbatjahr

Ein unbezahltes Sabbatjahr ist natürlich genauso möglich. Nach Absprache mit eurem Arbeitgeber könnt ihr eine längere, unbezahlte Auszeit nehmen und kehrt danach wieder in den Unterricht zurück. Eure Freistellungsphase finanziert ihr euch dann aus privaten Ersparnissen.

Neben der Festlegung der Dauer und des Modells sollten auch Fragen zur Rückkehr, zum Urlaubsanspruch und zur Verrechnung von Krankheitstagen im Gespräch mit eurem Arbeitgeber geklärt werden. Bedenkt dabei, dass die Schulleitung das Sabbatical auch ablehnen kann – daher solltet ihr gute Gründe parat haben. Dazu gehören beispielsweise die Verhinderung eines drohenden Burnout-Syndroms, das Bedürfnis, durch Reisen andere Länder und Kulturen kennenzulernen oder eine Sprache zu erlernen bzw. zu perfektionieren, sowie die Möglichkeit, Weiterbildungen ohne Zeitdruck zu absolvieren.

Welche Versicherungen muss ich auf dem Schirm haben?

Ein wichtiger Aspekt, den ihr während der Planung eures Sabbaticals nicht aus den Augen verlieren solltet, sind eure Versicherungen. Die Krankenversicherung, sowie die Überprüfung von Haftpflicht- und Reiseversicherungen sind dabei essentielle Schritte. 

Die Krankenversicherung

Wenn du dich in einem bezahlten Angestelltenverhältnis befindest, teilen du und dein Arbeitgeber die Kosten für deine Krankenversicherung, wobei die Beitragshöhe von deinem Verdienst abhängig ist.

Wenn du dein Sabbatical beginnst, gibt es zwei Situationen, in denen deine Krankenversicherung normal weiter läuft: Deine Auszeit dauert nicht mehr als vier Wochen, sodass dein Versicherungsschutz in der gesetzlichen Krankenversicherung bestehen bleibt. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn du ein unbezahltes Sabbatical nimmst. Oder du hast mit deinem Arbeitgeber ein bezahltes Finanzierungsmodell vereinbart. Hier erhältst du während deiner Freistellungsphase weiterhin dein Gehalt und deine Versicherungsabgaben laufen ganz normal weiter.

Solltest du ein unbezahltes Sabbatjahr nehmen, das länger als vier Wochen dauert, hast du die Möglichkeit, dich freiwillig gesetzlich oder privat zu versichern. Dabei werden die Beiträge auf Grundlage deiner Einnahmen berechnet und sind sowohl nach oben als auch nach unten gedeckelt (es gibt also sowohl einen Mindest- als auch einen Höchstbetrag).

Die Familienversicherung

Eine weitere Möglichkeit, während eures Sabbaticals weiterhin versichert zu sein, ist die Familienversicherung. Diese Option besteht, wenn euer Einkommen unter der Einkommensgrenze liegt (also weniger als 520 Euro) und ihr verheiratet seid.

Dafür müsst ihr beide gesetzlich versichert sein und euren Wohnsitz in Deutschland haben. Der große Vorteil der Familienversicherung besteht darin, dass nur einer zahlen muss und der Rest der Familie mitversichert sein kann. 

Die Rentenversicherung 

Die Bedingungen für die Rentenversicherung sind ähnlich wie bei der Krankenversicherung: Wenn eure Auszeit nicht länger als einen Monat geht oder ihr ein bezahltes Modell mit eurem Arbeitgeber vereinbart habt, werden die Versicherungsbeiträge weiterhin bezahlt.

Im Allgemeinen besteht die Option, auch während einer längeren Auszeit private Rentenbeiträge zu entrichten. Dabei gibt es sowohl vorgeschriebene Mindestbeiträge als auch maximale Höchstbeiträge. Es kann vorteilhaft sein, Mindestbeiträge einzuzahlen, insbesondere wenn ihr Unterbrechungen in eurem Versicherungsverlauf vermeiden möchtet. Da die Anforderungen für eine passende Lösung äußerst individuell sind, empfiehlt es sich, für eine umfassende Beratung direkt die Deutsche Rentenversicherung zu kontaktieren. Dort könnt ihr euch kostenfrei beraten lassen.

Welche Ziele verfolge ich in meinem Sabbatical?

Ein Sabbatical, das ohne klare Ziele angegangen wird, verliert schnell seinen Zweck, da die wertvolle freie Zeit so nicht effektiv für die persönliche Weiterentwicklung genutzt werden kann. Lehrer:innen sollten sich die Zeit nehmen, klare persönliche und berufliche Ziele zu formulieren. Ein Fokus auf die berufliche Entwicklung trägt dazu bei, dass diese Auszeit einen nachhaltigen Effekt auf die Karriere hat. Dies kann die Teilnahme an Fortbildungen, das Erlernen neuer Fähigkeiten oder die Arbeit an persönlichen Projekten umfassen. Aber auch, wenn ihr die Zeit zur Erholung nutzt, solltet ihr euch Ziele setzen und nicht einfach in den Tag hineinleben. 

Die Gestaltung des Sabbatical-Programms sollte euren individuellen Interessen und Leidenschaften entsprechen. Ob Fortbildungen, Reisen oder Projekte – die geplanten Aktivitäten sollten gezielt zur persönlichen Entwicklung beitragen. 

Ihr könnt auch bereits vor dem Sabbatical über eure eigene Motivation reflektieren. In diesem Artikel findet ihr bereits einige Tipps, wie die berufliche Weiterentwicklung bei euch aussehen könnte.

Und was passiert danach?

Auch über eure Rückkehr solltet ihr euch rechtzeitig Gedanken machen, da diese eine ebenso durchdachte Planung erfordert wie die Vorbereitung. Vorkehrungen für eine reibungslose Rückkehr und die Reflektion der gemachten Erfahrungen helfen dabei, die gewonnenen Erkenntnisse erfolgreich in den Schulalltag zu integrieren. Einige Fragen, über die ihr euch Gedanken machen könntet, sind:

  • Will ich in Voll- oder Teilzeit wieder einsteigen?
  • Möchte ich an meine alte Schule zurückkehren?
  • Möchte ich überhaupt wieder an die Schule zurückkehren oder wage ich einen Neuanfang?

Wenn feststeht, dass ihr in euren Beruf zurückkehrt, wäre es zum Beispiel eine Möglichkeit, einen sanften Übergang zu planen, damit sich die vorherige Erholung nicht sofort wieder auflöst. Ihr könntet zunächst an einigen Konferenzen teilnehmen, um den Kontakt zur Schule wieder aufzubauen oder zu halten. Aber auch Gespräche mit Kolleg:innen sind eine gute Möglichkeit für einen lockeren Wiedereinstieg.

Ein Sabbatical ist mehr als nur eine Pause. Eine gründliche Planung, angefangen bei der Vorbereitungsphase bis zur Rückkehr, macht diese berufliche Auszeit zu einer wertvollen Investition in die eigene Entwicklung. Lehrer:innen, die ein Sabbatical absolvieren, können diese Auszeit aktiv gestalten und die vielfältigen Chancen dieser besonderen Phase nutzen. Die sorgfältige Planung ermöglicht nicht nur einen reibungslosen Ablauf, sondern schafft auch Raum für die Entfaltung neuer Potenziale und die Verwirklichung individueller Ziele.

Wir hoffen, wir konnten euch einige hilfreiche Ratschläge mit an die Hand geben. Habt ihr vor, ein Sabbatjahr zu machen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Schüler:innen freuen sich auf Geschenke und Plätzchen, Lehrer:innen können die lange Weihnachtspause kaum noch erwarten, und alle zusammen hören aus der Ferne schon das Treiben des nächstgelegenen Weihnachtsmarktes – dass das nicht die besten Voraussetzungen für durchzubringenden Schulstoff sind, ist altbekannt. Um Frust über zu unkonzentrierte Schüler:innen zu vermeiden und ein kleines Goodie in den letzten Schultag vor den Ferien einzubauen, rollt deshalb oft einfach der Fernsehwagen ins Klassenzimmer. Dabei könnte man die Vorweihnachtszeit in der Schule auch dafür nutzen, die Klasse bei ihrer Vorfreude auf die Festtage abzuholen und gleichzeitig dafür zu begeistern, wie anwendbar ihr erlernter Stoff tatsächlich sein kann. Wir haben eine Sammlung an Ideen zusammengestellt, wie ihr eure Vorweihnachtsstunde je nach Fach gestalten könntet.

Deutsch

Ein bedeutender Literat: Wolfgang Borchert (Quelle: Commons)
  • Vor allem in jüngeren Jahrgangsstufen bietet es sich an, “Elfchen” schreiben zu lassen. Die Gedichtform ist sehr leicht verständlich und perfekt integrierbar in eine etwas lockerere Deutschstunde: Nach einer kurzen Einführung können eure Schüler:innen sich dank der Vielseitigkeit des Formats jedem beliebigen Thema – also auch Weihnachtsmann und co. – widmen und direkt in das Verfassen eigener Lyrik einsteigen. Weiterführende Tipps könnt ihr zum Beispiel auf YouTube finden.
  • Klassenstufen, die bereits erfahrener im Arbeiten mit Literatur sind, könnten an das Genre der Kurzgeschichte herangeführt werden, zum Beispiel anhand der Kurzgeschichte “Die drei dunklen Könige” von Wolfgang Borchert. Sie ist sehr schnell gelesen (oder vorgelesen), wodurch viel Raum zur Diskussion, dem Bezug zum Weihnachtsfest und der Vorstellung des wichtigen Schriftstellers bleibt.

Christliche Religionslehre

  • Dass man an Weihnachten die Geburt Jesu feiert, gehört zum Grundwissen. Doch wie historisch ist dieser allgemein bekannte Fakt tatsächlich? Dieser Frage könnte man mithilfe von Dokumentationen nachgehen, oder aber man konzipiert zusammen mit den Historikern aus dem Lehrerkollegium eine fächerübergreifende Stunde zu diesem Thema
  • Falls es noch keinen Platz in eurem Religionsunterricht gefunden hat, könntet ihr auf die Bedeutung der Gaben der Heiligen Drei Könige eingehen: Warum waren es denn genau Myrrhe, Weihrauch und Gold?
  • Sind eure Schüler:innen alt genug, um Ironie und Parodien zu verstehen, wäre Monty Pythons “Das Leben des Brian” (1979) eine erheiternde Abwechslung zum üblichen Unterricht. Derzeit steht der Film auf Netflix zum Streamen zur Verfügung.

Ethik

  • Im Fach Ethik setzt man sich ohnehin mit verschiedenen Weltreligionen auseinander, daher bietet es sich an, einen Blick darauf zu werfen, ob und wie diese das Weihnachtsfest feiern oder anerkennen, oder ob es vielleicht vergleichbare Äquivalente dazu gibt. 

Geschichte

  • Im Fach Geschichte bietet sich natürlich ein historischer Abriss dessen an, wie die anstehenden Feiertage überhaupt zu ihrer heutigen hohen kulturellen und traditionellen Stellung gekommen sind. Die Stunde könnte als Erweiterung zu dem dienen, was Schüler:innen bereits aus der Religionslehre oder dem Ethikunterricht mitbringen.
Eine ikonische Abbildung von Nikolaus von Myra aus dem 13. Jahrhundert (Quelle: snl.no)
  • Wer ungern von der kleinen Schultradition des Filmeschauens abweicht, könnte mit “Merry Christmas” (2005) gut bedient sein. Der Film behandelt die “Christmas Truce” von 1914, wobei an der Front des Ersten Weltkriegs in Frankreich über die Weihnachtsfeiertage eine Waffenruhe ausgerufen wurde.
  • Eine weitere Idee für eine Exkurs-Stunde vor den Ferien wäre eine Erarbeitung dessen, wer eigentlich die historische Person hinter der Nikolausfigur war.

Sozialkunde/Politik

  • Hier könnte man abdecken, was eigentlich hinter gesetzlichen Feiertagen steht und was diese mit den Schulferien der Schüler:innen zu tun haben. Damit geht ihr auf die Institution Staat ein, und deckt gleichzeitig die Differenzen im Bildungssystem auf Landesebene ab. 
  • Eine weitere Idee wäre das Eingehen auf den Themenkomplex soziale Ungleichheit. Hier könntet ihr am Beispiel Weihnachten darauf eingehen, dass sich Traditionen, das Schenkverhalten u.s.w. trotz einer gemeinsamen Religion noch einmal je nach sozialem Milieu voneinander unterscheiden. 

Psychologie

  • Warum finden wir es so toll, zu schenken und beschenkt zu werden? Anlässlich der anstehenden Feiertage würde es gut passen, sich in einer der letzten Unterrichtsstunden beispielsweise damit zu befassen, wie die Mechanismen des Verlangens/Begehrens überhaupt funktionieren und warum sich Geschenke zu bekommen anfühlen kann wie Bedürfnisbefriedigung.
  • Behandelt ihr eventuell gerade das Thema Statistik(en), bietet es sich an, soziale Phänomene abzudecken, die an bestimmte Ereignisse gekoppelt sind. Für eine konkrete Stunde könnte man beispielsweise der Frage nachgehen, ob es um die Weihnachtszeit herum zu besonders vielen Scheidungen kommt. Das eröffnet eine interessante Diskussionsrunde über eventuelle Gründe dafür.

Englisch

Ein Klassiker für die Jüngsten (Quelle: Amazon)
  • Im Fach Englisch liegt es nahe, einen Blick darauf zu werfen, wie Weihnachten und Neujahr in englischsprachigen Ländern gefeiert wird. So deckt ihr weltweite Differenzen in Kultur, Tradition und Religion ab und setzt euch gleichzeitig mit aktuellen Themen auseinander, die eure Schüler:innen beschäftigen.
  • Als Alternative dazu dennoch ein altbewährter Filmvorschlag: Die Weihnachtsgeschichte (“A Christmas Carol”) von Charles Dickens, zu der es bisher zahlreiche Verfilmungen gibt. Für untere Klassenstufen empfehlen sich zum Beispiel die Disney-Version “Eine Weihnachtsgeschichte” (2009) oder “Micky’s Weihnachts-Erzählung” (1983).

Weitere Fremdsprachen

  • Ähnlich wie im Fach Englisch bietet es sich natürlich auch für weitere Fremdsprachen an, für das Stoffgebiet Landeskunde die Gewohnheiten rund um die Feiertage für die entsprechenden Länder durchzunehmen. Um die Stunde etwas aufzulockern, könntet ihr beispielsweise in Französisch Crêpes backen, falls ihr ein Gerät dafür besitzt.
  • Für höhere Klassenstufen könnte es auch interessant sein, den Zusammenhang der Kolonialgeschichte mit den heutigen Gepflogenheiten rund um Weihnachten und Neujahr zu beleuchten.

Musik

  • Abgesehen vom Anhören bekannter Weihnachtslieder könnte man sich in einer Musikstunde die Frage stellen, warum diese immer einen ganz bestimmten Klang haben, bzw. wie wir den Klang von Glöckchen, Rasseln und co. automatisch und ausschließlich mit etwas so spezifischen wie Weihnachten in Verbindung bringen. 

Kunst/Werken

Beschäftigung im Unterricht und hübsche Deko für zu Hause (Quelle: Canva)
  • Für die kreativen Fächer sollte es mit am einfachsten sein, die Feiertage mit in den Unterricht einzubeziehen. Ihr könnt die Schüler:innen beispielsweise selbst Christbaumkugeln basteln oder bemalen lassen. Auch das Ausschneiden von Schneeflocken aus gefaltetem Papier ist ein bewährter Klassiker, der auch Jahre später noch an die Schulzeit um Weihnachten herum erinnern wird.

Chemie

  • In den Naturwissenschaften wird es schon etwas schwieriger, einen Bezug zu den Feiertagen herzustellen. Eine Idee wäre es, eine Stunde zum Thema Duftstoffe oder Geschmäcker damit einzuleiten, ein kleines Duftpaket mit Zimt, Anis und Lebkuchen herumreichen zu lassen. Dabei könnte man auch die kurze Frage in den Raum werfen, womit die Schüler:innen diese spezifischen Düfte verbinden und wie es sein kann, dass die Antwort einstimmig “Weihnachten” sein wird.
  • Wer es etwas lockerer und vielleicht auch praktischer mag, könnte mit der Klasse zum Beispiel Waffeln oder Crêpes backen. Das ganze wird verbunden mit dem Erkunden von Aggregatzuständen: Der flüssige Teig wird im Waffeleisen zum festen Gebäck 😉

Physik

  • Weihnachtliche Anwendungsideen für Übungsaufgaben zu bereits behandelten Stoffgebieten in der Physik wären beispielsweise: Würde der Weihnachtsmann tatsächlich durch den Schornstein passen?, Wie viel Zeit hat er für jedes zu beschenkende Kind übrig? (Noch kniffliger, wenn man Zeitzonen mitbedenkt), Würde er die Fliegkraft des Schlittens aushalten können?, Wie viel Lumen geht in einer Großstadt/dem eigenen Ort/der Welt von der Weihnachtsbeleuchtung aus?

Biologie

  • Auch in Biologie sind Anwendungsbeispiele für Übungsaufgaben wohl immer noch besser, als den Stoff ohne Rücksicht auf die Feiertagslaune durchzunehmen. Man könnte beispielsweise überlegen, warum ausgerechnet die Tanne als der typische Weihnachtsbaum gilt und welche ihrer Beschaffenheiten sie dafür gut geeignet machen.
  • Für das Thema Ernährung und Verdauung könnt ihr die Klasse überlegen lassen, wie nährstoffreich eine Dose Plätzchen wohl ist oder wie viele man davon ca. essen könnte, bevor ein Völlegefühl eintritt.

Geographie

  • In Geographie bzw. Erdkunde könnte man in der Vorweihnachtsstunde der Frage nachgehen, wie wahrscheinlich eine weiße Weihnacht in diesem Jahr sein wird. Dabei können auch leicht historische Vergleiche mit Statistiken zu Schnee in den Vorjahren gezogen werden.
  • Beim Thema Klimazonen wäre es auch eine scherzhafte Untersuchung wert, was der Weihnachtsmann am Nordpol so für Lebensbedingungen hat.

Mathe

Die Nordmann-Tanne gilt als der Weihnachtsbaum schlechthin (Quelle: Canva)
  • Mathematische Fähigkeiten könnt ihr in der Vorweihnachtsstunde noch einmal mit erheiternden Anwendungsbeispielen einüben, bevor es in die Ferien geht. So könnt ihr die Schüler:innen beispielsweise den Flächeninhalt eines gezeichneten Weihnachtsbaums errechnen lassen, oder diese Aufgabe für die Oberstufe ins Dreidimensionale verlegen und das Volumen eines Schneemanns bestimmen.
  • Eine fächerübergreifende Idee wäre die Kombination des Vorschlags aus der Geographie, nämlich die Wahrscheinlichkeit weißer Weihnachten für dieses Jahr zu berechnen. 
  • Auch denkbar wäre es, die Geschenke unterm Weihnachtsbaum als Urnenmodell zu betrachten und sich zu überlegen, wie wahrscheinlich man sein eigenes Geschenk aussuchen wird, wenn keines mit Namen beschriftet ist.

Wirtschaft/Recht

  • An Weihnachten gibt es Geschenke, das ist wohl für die meisten eine Regel. Aber gehören die Geschenke auch rechtlich mir, wenn jemand anderes dafür bezahlt hat? Im Rahmen der Weihnachtsfeiertage könntet ihr eure Schüler:innen so an das Konzept des Schenkungsvertrags heranführen. 
  • Auch das Rückgaberecht könnte für heimlich unliebsame Geschenke interessant sein.

Mit dieser Fülle an Ideen seid ihr hoffentlich gut gerüstet für die letzte Schulwoche vor den großen Ferien. Wie nutzt ihr eure Vorweihnachtsstunde? Oder übernehmt ihr vielleicht eine unserer Ideen dafür? Lasst uns gerne einen Kommentar da!

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Microsoft Word ist mittlerweile aus dem Lehralltag nicht mehr wegzudenken. Mit der Textverarbeitung können Unterrichtseinheiten geplant, Skripte verfasst und zahlreichen weiteren schreiberischen Tätigkeiten nachgegangen werden. Viele Lehrkräfte verbringen täglich mehrere Stunden in der Applikation, denn diese Aufgaben können oft richtige Zeitfresser sein. In diesem Artikel geben wir euch 5 Tipps mit, um eure Arbeit mit Word effizienter und schneller zu machen.  

1. Die nützlichsten Shortcuts auf einen Blick: Shortcuts alleine können einem die Arbeit mit Word schon erheblich erleichtern. Es ist nämlich nicht nur aus ergonomischer Sicht sinnvoll, die Computermaus so wenig wie möglich zu benutzen und damit Handgelenks- und Unterarmbeschwerden zu vermeiden, sondern ihr könnt mit Shortcuts auch Zeit sparen. Die paar Klicks, die durch die Nutzung eines Shortcuts wegfallen, scheinen erstmal relativ unbedeutend, doch diese zusätzlichen Sekunden können sich auf Dauer zu mehreren verschwendeten Minuten addieren. Auf der Lernplattform Studyflix findet ihr ein nützliches Video zu den wichtigsten Tastenkombinationen für Word.

Die Lernplattform Studyflix hat die nützlichsten Shortcuts für Windows und MacOS zusammengefasst. (Quelle: Studyflix)

Wenn euch diese Shortcuts aber nicht reichen, könnt ihr auch ganz einfach eigene Shortcuts für eure meistgenutzten Funktionen einrichten. Dazu geht ihr auf Datei > Mehr > Optionen > Menüband anpassen und wählt dort neben “Tastenkombinationen” unten links den Button “Anpassen” aus. Hier könnt ihr dann in den oberen zwei Kästen so gut wie jeden beliebigen Befehl auswählen und eine Tastenkombination dafür einstellen. Diese speichert ihr mit dem Button “Zuordnen”. 

2. Kopierte Inhalte mit Shortcuts einheitlich formatieren: Wer kennt es nicht: ihr erstellt euer Skript für die nächste Unterrichtsstunde, kopiert dazu Inhalte aus dem Netz oder anderen Dokumenten in ein Word Dokument und schon ist euer übersichtliches Layout komplett zerstört – einige Zeilen sind fett geschrieben, andere in einer kaum lesbaren Schriftart, und manche Absätze sehen jetzt durch scheinbar willkürlich gesetzte Umbrüche aus wie Gedichte. Doch das ist kein Grund zur Panik, denn mit dem Shortcut Strg+Umschalt+N (Cmd+Umschalt+N für MacOS) wendet ihr auf einen markierten Text die Formatvorlage “Standard” an und könnt so im Handumdrehen Schriftart und -größe innerhalb eines Dokuments vereinheitlichen. Die Standard-Formatierung legt ihr unter dem Pfeil rechts unten im “Schriftart” Menü fest, indem ihr die gewünschten Einstellungen auswählt und dann auf “Als Standard festlegen” klickt. 

Wenn ihr in einem markierten Textabschnitt Schriftschnitt und -farbe anpassen und jegliche Links entfernen wollt, nutzt ihr den Shortcut Strg+Leertaste (dieser Shortcut funktioniert nur an Windows-Geräten). Letztlich könnt ihr ungewollte Absätze, die oft beim Kopieren von Texten aus PDF-Dokumenten entstehen, mit der “Suchen und Ersetzen”-Funktion (bei Windows und MacOS auch über den Shortcut Strg+H abrufbar) beseitigen. Dazu gebt ihr unter dem Reiter “Ersetzen” im oberen Feld ^p ein und lasst das untere Feld leer. Dann klickt ihr “Alle ersetzen” und die Zeilenumbrüche im markierten Textabschnitt verschwinden. 

3. Funktionen, um den Überblick über lange Dokumente zu behalten: Vor allem beim Verfassen längerer Texte in Word wie Protokolle oder ausführliche Unterrichtsskripte verliert man leicht den Überblick. Doch auch hier könnt ihr euch das Leben mit ein paar Hacks ein wenig erleichtern, zum Beispiel mit der “Teilen” Funktion, die ihr im Menüband unter dem Reiter “Ansicht” findet. Diese ermöglicht es, gleichzeitig zwei Stellen im Dokument übereinander anzuzeigen und sogar zu bearbeiten. So könnt ihr im direkten Vergleich überprüfen, ob sich innerhalb des Dokuments Informationen doppeln oder widersprechen, Informationen aus einer Textstelle in eine andere übertragen oder einfach an zwei Stellen im Text arbeiten, ohne ständig hin und her scrollen zu müssen. 

Auch mit Umschalt+F5 könnt ihr leicht an mehreren Stellen zeitnah arbeiten. Durch diesen Shortcut könnt ihr mit eurem Cursor an die letzten vier Positionen zurückkehren, an denen Änderungen vorgenommen wurden, und spart euch so das lästige Suchen nach einer Textstelle, an der ihr doch gerade noch gearbeitet habt. Letztlich kann euch auch die Gliederungs-Ansicht unter dem Reiter “Ansicht” einen besseren Überblick über lange Dokumente geben. Diese blendet Bilder und Grafiken aus und strukturiert den Text eines Dokuments mit hierarchischen Überschriften in Stichpunkte. Auch die Umstrukturierung eines Textes wird in dieser Ansicht erleichtert, da die einzelnen Stichpunkte sehr einfach verschoben werden können. 

4. Autokorrektur für effizientes Tippen ausnutzen: Wenn ihr in eurem Lehralltag viel tippen müsst, empfiehlt es sich, die Autokorrektur von Word so zu programmieren, dass sie Abkürzungen automatisch für euch ausschreibt, damit ihr schneller und effizienter schreiben könnt. Die Autokorrektur-Einstellungen öffnet ihr unter Datei > Mehr > Optionen > Dokumentprüfung > AutoKorrektur-Optionen. Hier gebt ihr dann unter “Ersetzen” eine Abkürzung ein und unter “Durch” die ausgeschriebene Version. Hier könnt ihr so allgemein oder individuell vorgehen, wie ihr möchtet. So kann “zb” entweder zu “zum Beispiel” ausgeschrieben werden, oder eben auch zu “Zauberbuch” – ganz so, wie es für euch im Alltag am nützlichsten ist. 

5. Verknüpfte Präsentationen immer zur Hand haben: Standet ihr schon mal zu Unterrichtsbeginn vor eurer Klasse und konntet die Präsentation für die Stunde in eurem eigenen Dokumentenchaos einfach nicht finden? Mit diesem simplen Hack passiert euch das garantiert nie wieder! Über die Funktion “Objekt” unter dem Reiter “Einfügen” könnt ihr nämlich PowerPoint-Präsentationen in ein Word Dokument – in diesem Fall euer Unterrichtsskript – einbetten und könnt so zu jeder Zeit aus dem Skript auf die Präsentation zugreifen. Auch wenn ihr danach die Präsentation nochmal ändert, aktualisiert sich die eingebettete Version durch einen Rechtsklick und das Auswählen von “Verknüpfung aktualisieren”. Auch Excel-Tabellen und PDFs können auf diese Art eingebettet werden. 

Wir hoffen, wir konnten euch einige nützliche Tipps für die Arbeit mit MS Word mit an die Hand geben. Kennt ihr noch weitere Hacks, die wir vergessen haben? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare!  

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Ihr seid auf der Suche nach Abwechslung im Unterricht und eure Schüler:innen haben Freude an technischen Herausforderungen? Dann empfehlen wir euch die Arbeit mit einem Greenscreen auszuprobieren. Eure Schüler:innen erlernen dabei technische Kompetenzen und haben einen Raum, kreativ zum aktuellen Thema zu arbeiten. Das Beste daran: Ein Greenscreen-Video zu erstellen ist gar nicht so schwer. Wir geben euch einen Überblick, was ihr dafür braucht und wie ihr den Greenscreen in euren Unterricht einbauen könnt.

Vor über 80 Jahren wurde der sogenannte Chroma-Key-Effekt erstmals im Film eingesetzt. Heute ist die Technik in Film, Fernsehen und Social Media nicht mehr wegzudenken. Das Grundprinzip ist simpel. Eine Person oder ein Objekt wird vor einer grünen Fläche gefilmt. Mit Hilfe einer passenden Software kann man mit wenigen Klicks alle grünen Bereiche aus der Aufnahme entfernen. Was übrig bleibt, ist die gefilmte Person oder das Objekt, das man vor einem beliebigen anderen Hintergrund einfügen kann. Früher war der Hintergrund in der Regel blau, heute ist er grün. Diese Farbe ist deshalb besonders geeignet, weil sie in der Regel nicht am Menschen vorkommt und deshalb einfach vom Programm aus dem Bild entfernt werden kann. Die Software macht das ganz automatisch, weshalb es auch nicht viel Know-how braucht, um im Unterricht mit Greenscreen zu arbeiten.

Mit dem Effekt können sich Schüler:innen mit wenigen Klicks in eine ganz andere Umgebung zaubern. Das Prinzip lädt zum spielerischen Umgang ein. Hat man noch etwas grünen Stoff, ist es auch möglich, einzelne Körperteile verschwinden zu lassen, indem man diese damit bedeckt. Der Kreativität sind beim Ausprobieren kaum Grenzen gesetzt. Die Schüler:innen können schauspielerisch mit dem virtuellen Hintergrund interagieren oder die Positionierung der freigestellten Aufnahme im Bild kann lustige Situationen ermöglichen. Auch mehrere Personen oder andere Objekte, getrennt vor Greenscreen gefilmt, können später in einem Video zusammengefügt werden. Außerdem kann eine Person, die in verschiedene Rollen schlüpft, in einem Film mit sich selbst spielen und interagieren.

Was für ein Greenscreen Video benötigt wird

Wenn ihr diese Technik also mit eurer Klasse ausprobieren wollt, dann braucht ihr Folgendes zum erstellen eines Greenscreen Videos:

  • Ein grüner Hintergrund, der sogenannte Greenscreen. Am besten eignet sich ein Tuch aus nicht reflektierendem Stoff. Es kann aber auch mit Pappe klappen. Einen Greenscreen für Ganzkörperaufnahmen gibt es schon ab ca. 30€ zu kaufen. Vielleicht findet sich ein solcher schon im Fundus eurer Schule, beispielsweise von der Film-AG. Unser Schul-Tipp: Das Tuch um eine Stange wickeln und an Kartenständern befestigen. Je weniger der Hintergrund reflektiert, desto besser. Achtet darauf, dass er wenige Falten oder Knicke hat, also keine Schatten wirft, denn dann ist der Hintergrund auf der Aufnahme gleichmäßig und wird vom Programm einfacher erkannt.
  • Die Kamera. Je höher die Auflösung der Kamera, desto besser das Ergebnis. Es reicht im Prinzip ein Smartphone oder ein Tablet. Da die Szene an einem festen Ort aufgenommen wird, empfehlen wir für eine gute Aufnahme, dabei ein Stativ zu verwenden.
  • Eine Greenscreen Software. Besonders geeignet für die pädagogische Verwendung ist die App “Green Screen By Do Ink” für iOS, sie kostet 3,49 Euro. Diese ist sehr simpel und speziell für die Nutzung im Unterricht durch oder mit Kindern gestaltet. Wie diese sich für die Verwendung im Unterricht eignet, zeigt ein Tutorial der “filmothek der jugend NRW”. Auf iOS und macOS bietet auch iMovie die Greenscreen-Funktion (Tutorial) gratis. Für Windows stellt das kostenlose Programm “VSDC” den entsprechenden Effekt (Tutorial auf Englisch).
  • Für ein gutes Ergebnis hilft es, zwei Lichtquellen mit Streulicht aufzustellen. Das sind zwei Lampen, bei denen nicht ein Punkt, sondern eine große Fläche leuchtet. Damit könnt ihr Schatten auf dem Greenscreen vermeiden, was dem Programm das Freistellen ebenfalls leichter macht. Ist das technisch für euch an der Schule nicht möglich, achtet zumindest darauf, dass ihr in einem hellen Raum, unter gutem Licht von allen Seiten filmt.
"Green Screen by Dot Ink" ist eine App speziell für den pädagogischen Einsatz mit Schüler:innen. (Quelle: doink.com)

Überprüft bei euch an der Schule, was an Equipment bereits vorhanden ist. Sprecht mit euren Kolleg:innen über die Idee, denn wenn mehrere Lehrkräfte damit arbeiten, lohnt sich die Anschaffung der Software und des Greenscreens für eure Schule mit Sicherheit. Aber auch ohne großen Greenscreen könnt ihr im kleineren Format mit der Technik arbeiten. Für viele Aufnahmen reicht ein Ausschnitt, bei dem nur der Oberkörper im Bild ist. Mit einem grünen Plakat als Hintergrund können die Schüler:innen auch in Verbindung mit gebastelten Figuren, Hand- oder Fingerpuppen bereits kreativ werden. Vor allem jüngere Kinder werden auch damit schon ihre Freude haben.

So gestaltet ihr den Unterricht mit Greenscreen

Habt ihr euch für den Unterricht mit Greenscreen entschieden, startet am besten mit einem kleinen Einstieg zum Prinzip hinter dem Chroma-Key-Effekt. Sammelt gemeinsam mit der Klasse Beispiele, wo die Technik verwendet wird. Die Schüler:innen kennen den Effekt bestimmt aus verschiedenen Medien wie der Tagesschau, Fantasy- und Science-Fiction-Filmen oder TikTok. Ihr könnt auch Ideen zusammentragen, welche Situationen ihr mit Hilfe von Greenscreen erzeugen könnt.

Anschließend gebt ihr den Kindern eine Aufgabenstellung passend zum Unterrichtsthema. Wie haben hier einige Ideen für euch:

  • Im Geschichtsunterricht: Eine historische Szene nachspielen oder präsentieren, indem die Schüler:innen an den Ort des Geschehens reisen. Im Rahmen einer Nachrichtensendung könnten sie Liveschalten zu historischen Ereignissen in der Vergangenheit simulieren.
  • Für den Geographieunterricht: Expertenschalten an verschiedene Orte auf der Welt. Themenschwerpunkte können das Wetter, Natursysteme, Vegetation oder Länderkunde sein.
  • Fremdsprachen: Eine Schalte zu Landeskorrespondent:innen; Berichterstattung von landesspezifischen Kulturveranstaltungen, Traditionen oder Sehenswürdigkeiten. Schüler:innen können in die Rolle von Einheimischen schlüpfen.
  • Mathe: Szenisch nachspielen, wo mathematische Aufgaben im realen Leben vorkommen und zeigen, wie die Mathematik dort praktisch Anwendung findet.
  • Interviews führen: Zu einem Thema werden Fragen überlegt und aufgenommen. Aus recherchierten Videos werden die Interviewpartner mit passenden Antworten rausgesucht. 
  • Führungen durch Städte, Zeiten, Szenerien, Natur etc.
  • Reportagen zu einem Fachthema (z.B.: Klimawandel, Finanzwelt/Wirtschaft, berühmte Mathematiker:innen), in der jede Gruppe eine Expertise einbringt.
  • Fiktionale Ereignisse unter dem Motto “was wäre wenn?” spielen. Historische Ereignisse mit anderem Ausgang, naturwissenschaftliche Effekte und wie die Welt ohne sie aussähe, gesellschaftliche/politische Verhältnisse und wie die Gesellschaft alternativ aussehen könnte
  • Klassische Präsentationen im normalen Unterrichtskontext erhalten ein spannendes Element, weil die Präsentierenden mit dem entsprechenden Bild im Hintergrund interagieren können.
  • Erklärvideos/Tutorials erstellen: Mitschüler:innen etwas erklären, bspw. digitale Tools oder Ähnliches.

Teilt die Klasse in Gruppen ein und lasst sie mit der Recherche starten. Diese können dann eine kleine Projektplanung durchführen: Ein Drehbuch oder ein Skript für die Szene schreiben, die Kulisse, also die Hintergründe raussuchen und sich Kostüme (diese sollten nicht grün sein) überlegen. Das Material für die Hintergründe können die Kinder je nach Aufgabenstellung auch selbst aufnehmen. Für die eigentliche Aufnahme ist es gut, wenn die Gruppen sich mit der Technik vertraut machen können. Sicher gibt es in den meisten Klassen zahlreiche Kinder, die ganz ohne Aufgabenstellung jede Menge Freude dabei haben, die Technik einfach mal auszuprobieren und drauf loszufilmen. Plant dafür also etwas Zeit ein oder schiebt dieses Element ein, bevor die Gruppen in die Recherche und Planung gehen. Nach der Vorbereitung und dem Proben der Szenen können die Gruppen nacheinander ihre Aufnahmen machen.

Schüler:innen können mit dem Greenscreen kreativ werden. (Quelle: commons.wikimedia.org)

Dann geht es in die sogenannte Postproduktion, also die Bearbeitung des Videomaterials in der App oder im Programm. Ihr könnt gemeinsam mit der Klasse ein Tutorial anschauen und anschließend am Beamer die Funktion einmal gemeinsam durchsprechen. Danach können die Kinder einfach loslegen und ihr Material zu einem Video zusammenfügen. Sind alle Clips fertig, könnt ihr gemeinsam eine Filmvorschau machen. Je nach Thema könnte das dann eure eigene Sendung sein, für die die Schüler:innen auch noch ein passendes Intro und Outro erstellen, welches alle Videos miteinander verbindet. Die Ergebnisse der Gruppen sind bestimmt sehr vielfältig und bieten vielleicht auch hier und da Gelegenheit über die Einfälle der einzelnen Gruppen zu stauen und zu lachen.

Damit bietet die Arbeit mit Film und Greenscreen eine interessante methodische Abwechslung. Es ist eine spielerische Präsentationsmethode, die Lerneffekte im Umgang mit der Technik und eine künstlerisch kreative Themenarbeit miteinander verbindet. Sie lädt die Schüler:innen dazu ein, ihre eigenen Ansätze, Interessen und Ideen zu entwickeln, um das vorgegebene Thema zu bearbeiten. Einerseits wird die Medienkompetenz gestärkt und andererseits kann die Klasse durch das interaktive, vielseitige Arbeiten mit dem Unterrichtsthema dieses gut verinnerlichen.

Habt ihr noch Vorschläge für die Verwendung von Greenscreen im Unterricht? Dann teilt eure Ideen gerne in den Kommentaren.

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Als Albert Einstein sagte: “Man muss sich die Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher”, hat er bestimmt nicht an die überlasteten Lehrkräfte des 21. Jahrhunderts gedacht, die trotz des Lehrkräftemangels und der schleppenden Digitalisierung versuchen, Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihre Zukunft vorzubereiten. Dennoch passt das Zitat gut, denn als Lehrer:in ist man ständig auf der Suche nach Hilfestellungen, die den Arbeitsalltag erleichtern – allerdings ohne die Arbeitsqualität negativ zu beeinflussen. Zeitmanagement und ein adäquater Arbeitsplatz sind dabei das A und O. Da Lehrkräfte für Unterrichtsvorbereitungen, Organisatorisches und Co. täglich viel Zeit am Rechner verbringen, zeigen wir euch in diesem Artikel, wie ihr euch mit einem Dual-Monitor Setup die Arbeit im Homeoffice erleichtern könnt. 

Weniger ist nicht immer mehr: Wieso zwei Bildschirme besser sind als einer 

Die einfachsten Argumente für die Arbeit mit mehreren Monitoren kommen aus der Wissenschaft. Das Fraunhoferinstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation fand bereits 2009 in einer Labor-Studie heraus, dass bei der Arbeit mit mehreren Monitoren die Produktivität um bis zu 35 Prozent gegenüber der Arbeit mit einem Monitor gesteigert wird. Diese Ergebnisse wurden 2017 von einer Studie aus den USA bestätigt, die bei der Arbeit mit mehreren Bildschirmen eine Produktivitätssteigerung von bis zu 42 Prozent feststellte. Dieser Erfolg liegt darin, dass wir bei der Arbeit am PC meist nicht nur ein Dokument, ein Programm oder eine Webseite gleichzeitig benötigen. Das ständige Suchen und hin und her Klicken an einem einfachen Monitor kostet nicht nur Zeit und Konzentration, sondern führt auch zu Frust. 

Diese Probleme kommen bei der Arbeit mit mehreren Monitoren gar nicht erst auf, da man seinen Arbeitsplatz maximal übersichtlich gestalten kann, sodass alle relevanten Fenster stets sichtbar und sofort zur Hand sind. Mit mehreren Monitoren behält man auch einen besseren Überblick über alle geöffneten Fenster, da man sie nicht doppelt und dreifach übereinander stapeln muss, sondern geordnet nebeneinander platzieren kann. Natürlich können auch an einem einzelnen Bildschirm mehrere Fenster gleichzeitig geöffnet werden, allerdings liegt der Vorteil von einem Multi-Monitor Setup in der erweiterten Bildschirmfläche, sodass Schrift und Bilder größer dargestellt werden. Dadurch wird die Arbeit leichter und effizienter. 

Technik und Ergonomie: Tipps für die Nutzung eines Dual-Monitor Setups 

Es gibt einiges, was ihr bezüglich technischer Ausstattung und Ergonomie beim Einrichten von mehreren Monitoren beachten solltet. Diese Tipps richten sich vor allem an Nutzer:innen von zwei Bildschirmen, doch viele können auch auf die Nutzung von drei Bildschirmen übertragen werden.  

  • Ergonomie sollte bei einem Dual-Monitor Setup definitiv berücksichtigt werden, denn die erhöhte Produktivität wird durch Rückenschmerzen und überlastete Augen leicht zunichte gemacht. Die Bildschirme sollten möglichst gleich groß sein, um einen geraden Blickwinkel zu ermöglichen. So müsst ihr euren Kopf und Nacken nicht bewegen, wenn ihr hin und her schaut, und vermeidet Nacken- und Augenbeschwerden. Sind eure Monitore unterschiedlich groß, beispielsweise bei der Nutzung eines Laptops und eines externen Bildschirms, achtet darauf, dass zumindest die Mitte der Bildschirme auf gleicher Höhe liegt. Wenn die Monitore nicht höhenverstellbar sind, könnt ihr die Höhe durch Laptopständer und Monitorarme anpassen. 
  • Platziert die Bildschirme so nah aneinander wie möglich, am besten Rand an Rand. Das erlaubt einen möglichst fließenden Übergang von Fenstern und Maus zwischen den Monitoren. Dazu sollten sich die Bildschirme auch in Qualität, Auflösung, Helligkeit und Farbgebung so wenig wie möglich unterscheiden. Wenn möglich, nutzt ihr deshalb zwei identische Monitore. Ansonsten könnt ihr die Einstellungen der Monitore aneinander anpassen. 
  • Die Ränder der Monitore sollten möglichst dünn sein, um einen dicken Streifen in der Mitte eurer Arbeitsfläche zu vermeiden. Unterschiedlich-dicke oder -farbige Ränder können beim Blick von einem zum anderen Bildschirm ebenfalls ablenken. 
  • Letztlich solltet ihr auf den horizontalen Betrachtungswinkel achten. Am besten ist es, die Bildschirme in einem 15 Grad Winkel zueinander aufzustellen. Im Idealfall könnt ihr so alles sehen, was auf den zwei Bildschirmen angezeigt wird, ohne euren Kopf drehen zu müssen.

Bevor ihr euch zwei Bildschirme einrichtet, evaluiert euren Arbeitsstil und überlegt euch, ob ihr lieber mit einen Hauptbildschirm arbeitet, den ihr intensiver nutzt, und einem Nebenmonitor, an dem ihr sekundäre Aufgaben wie Recherchen ausübt, oder ob ihr eine gleichmäßige Nutzung beider Bildschirme bevorzugt. Entscheidet ihr euch für letztere Variante, sollten die Innenkanten der beiden Monitore genau mittig vor euch liegen. Wenn ihr aber mit den beiden Bildschirmen unterschiedlich viel arbeiten wollt, richtet ihr den Hauptbildschirm – das ist der, an dem ihr schreibt oder Dokumente ausfüllt – genau mittig vor euch aus. Positioniert auch eure Maus so, als hättet ihr nur einen einzelnen Bildschirm. Der Nebenmonitor wird dann wieder in einem etwa 15 Grad Winkel daneben aufgestellt. 

Um herauszufinden, auf welcher Seite der Nebenmonitor platziert werden sollte, identifiziert ihr euer dominantes Auge. Dazu stellt ihr eure Zeigefinger und Daumen in eine Rautenform und wählt ein Objekt aus, das etwa 6 Meter von euch entfernt ist. Dann haltet ihr eure Hände so vor euer Gesicht, dass das ausgewählte Objekt genau mittig in der Raute zu sehen ist. Schließt nacheinander jeweils das rechte und dann das linke Auge. Das offene Auge, bei dem das Objekt mittig in der Raute bleibt, ist euer dominantes Auge. Auf dieser Seite solltet ihr euren Nebenmonitor platzieren. 

So kann ein Dual-Monitor Setup im Lehralltag helfen

  • Unterrichtsvorbereitung: Die Arbeit mit zwei Monitoren ermöglicht das Übertragen von Informationen aus dem Netz oder anderen digitalen Quellen – durch Kopieren, Abschreiben oder sogar Rüberziehen – in ein Dokument, das ihr dabei stets geöffnet halten könnt. Auch das gleichzeitige Zusammentragen von Informationen aus mehreren Quellen wird erleichtert. So könnt ihr einfacher Präsentationen und Skripte für euren Unterricht erstellen. Auch Videos und andere Medien könnt ihr leicht in eure Unterrichtsplanung einbauen, indem ihr auf einem Monitor das Video abspielt und währenddessen auf dem anderen beispielsweise spannende Diskussionspunkte für den Unterricht notiert. Die Überarbeitung von alten Unterrichtsplanungen und Präsentationen wird mit zwei Bildschirmen ebenfalls erleichtert, denn ihr könnt auf einem das veraltete Dokument öffnen, während ihr auf dem anderen Monitor eine Kopie überarbeitet. Dabei könnt ihr die zwei Versionen stets vergleichen und sehen, wo noch Verbesserungsbedarf liegt. 
  • Korrektur und Bewertung: Ein Dual-Monitor Setup eignet sich vor allem für die Korrektur von digitalen Leistungserhebungen. So könnt ihr beispielsweise auf einem Monitor die Musterlösung öffnen und diese direkt mit den Lösungsversuchen eurer Schüler:innen auf dem anderen vergleichen. Auch bei längeren Aufsätzen, für die ihr euren Schüler:innen individuelle Feedbackzettel verfassen möchtet, eignen sich zwei Monitore, denn ihr könnt die Anforderungen der Leistungserhebung oder einen abgegebenen Aufsatz auf einem Bildschirm öffnen, während ihr auf dem anderen schreibt. Durch die zusätzliche Bildschirmfläche, die ihr gewinnt, könnt ihr auch große Excel-Tabellen in ihrer vollen Breite einsehen und behaltet so einen besseren Überblick über Notenverteilungen innerhalb einer Klasse, ohne beim Scrollen in der Zeile zu verrutschen. 
  • Kommunikation: E-Mails, für die ihr Informationen aus Dokumenten oder dem Netz benötigt, lassen sich mit zwei Monitoren besser schreiben. Dazu öffnet ihr die Informationsquelle auf einem Bildschirm und das E-Mail-Textfeld auf dem anderen und müsst so nicht dauernd zwischen Programmen wechseln. Auch während der Unterrichtsplanung und Korrekturtätigkeiten möchten viele Lehrkräfte stets erreichbar bleiben. Dazu empfiehlt es sich, auf einem Hauptmonitor zu arbeiten, während euer E-Mail-Programm oder andere berufliche Kommunikationstools auf dem Nebenmonitor geöffnet sind, um dringende Nachrichten immer sofort im Auge zu haben. 
  • Distanzunterricht: Auch nach der Corona-Pandemie müssen Lehrkräfte ab und zu wieder zu Distanzunterricht zurückkehren, beispielsweise bei wetterbedingten Einschränkungen des Schulbetriebs. Auch hier erleichtert ein Dual-Monitor Setup die Arbeit. So könnt ihr beispielsweise auf einem Monitor den digitalen Klassenraum in Zoom oder Alphaview geöffnet halten, während ihr euer Skript auf dem anderen ablesen könnt, ohne dabei eure Schüler:innen aus den Augen zu verlieren. Für andere berufliche Remote-Meetings, in denen ihr wichtige Informationen schnell zur Hand haben wollt, kann so eine Einteilung ebenfalls nützlich sein. 

Wir hoffen, unsere Übersicht  hat euch bei der Einrichtung eurer Bildschirme geholfen und wir konnten euch einige nützliche Tipps für die Nutzung als Lehrkraft an die Hand geben. Habt ihr schon Erfahrungen in der Arbeit mit mehreren Monitoren und wann ist ein Dual-Monitor Setup für euch am nützlichsten? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Naturwissenschaften können Schüler:innen oft vor Herausforderungen stellen. Wo in anderen Fächern Vokabeln gelernt oder Texte verfasst werden müssen, muss man sich bei MINT-Fächern an festgelegte Regeln und Formeln halten. In anderen Artikeln haben wir euch bereits Instagram Kanäle für Physik und Mathe vorgestellt. In diesem Artikel möchten wir euch Instagram Kanäle zeigen, die euch und möglicherweise auch euren Schüler:innen im Fach Chemie eine Hilfe sein können.

@ms.science_

Das erste Profil, das euch bei der Gestaltung des Physikunterrichts unterstützen kann, ist der Account @ms.science_. Hinter dem Account steckt Lara, eine Referendarin an einem Gymnasium in Bayern, die mit ihren Postings schwerpunktmäßig Tipps und Ideen für den Biologie- und Chemieunterricht geben will. Ihren Instagram Account nutzt sie hauptsächlich, um ihr Unterrichts- und Übungsmaterial vorzustellen, welches auf eduki.de verfügbar ist. Neben ihrem eigenen Lern- und Unterrichtsmaterial stellt sie auch jeden Mittwoch unter dem Motto “Methoden Mittwoch” mithilfe eines anderen Lehrer Accounts Übungen vor, die ihr in euren Unterricht integrieren könnt. Dabei handelt es sich beispielsweise um Klammerkarten, die zur Wiederholung von Fachbegriffen genutzt werden können oder um die Busstopmethode. Ihr wollt wissen, was man unter diesen Methoden verstehen kann? Dann schaut gerne mal bei @ms.science__ vorbei! 

(Quelle: @ms.science__)

@biochemtastisch 

Ein weiterer Account, der sich mit dem Unterricht von naturwissenschaftlichen Fächern auseinandersetzt, ist unter dem Namen @biochemtastisch auf Instagram erreichbar. Elena, eine Lehrerin aus Stuttgart, sammelt alle möglichen Methoden und Quellen für gutes Unterrichtsmaterial sowie Abbildungen für die Fächer Biologie und Chemie. So stellt sie beispielsweise neue Apps oder Methoden der Woche vor. Besonders hilfreich sind ihre Anweisungen und Tipps für bestimmte Themeneinstiege, die Lehrkräften die Behandlung mancher Bereiche erleichtern sollen. Zudem sind ihre selbst erstellten Arbeitsblätter kostenlos als PDF-Download verfügbar, es kann sich also wirklich lohnen, mal bei ihr vorbeizuschauen.

(Quelle: @biochemtastisch)

@frau.scr

Beim Betrachten des Profils von @biochemtastisch fiel auf, dass es viele gemeinsame Themenreihen mit dem Account @frau.scr gibt. Auch dort könnt ihr Übungsmöglichkeiten, Methoden oder Modelle zu bestimmten Themen in der Chemie finden. Da es sich bei ihr um eine Lehrerin handelt, die in Bayern unterrichtet, orientiert sich ihr Inhalt mehr am bayerischen Lehrplan, als der von @biochemtastisch. Außerdem findet sich bei ihrem Autorenprofil auf eduki.de  weiteres Lernspielmaterial, welches ihr für eure Klasse verwenden könnt. Damit könnt ihr euren Schüler:innen manche Bereiche der Chemie spielend näherbringen!

(Quelle: @frau.scr)

@anni.teaching.science

Wer auf Instagram die experimentelle Seite der Chemie, besonders für die  8. und 9. Klasse, ein wenig genauer unter die Lupe nehmen möchte, wird bei Anja sicher fündig. Sie ist Lehrerin in Biologie und Chemie in der ersten Sekundarstufe. Auf ihrem Instagramaccount zeigt sie viele Experimente und chemische Reaktionen. Zudem nimmt sie ihre Follower:innen in der Instagram Caption immer mit durch das Experiment und erklärt die chemischen Abläufe dahinter. Wenn ihr also nicht die eigenen Mittel für bestimmte Experimente habt, euren Schüler:innen aber trotzdem bestimmte Experimente zeigen wollt, könnt ihr euch mal den Account von Anja anschauen. 

(Quelle: @anni.teaching.science)

Ihr seht also, mithilfe von passenden Instagramkanälen, könnt ihr ein bisschen frischen und digitalen Wind in euren Chemieunterricht bringen. Ihr seid auf der Suche nach Instagramkanälen für andere Fächer? Dann schaut euch hier unsere ganze Reihe an! Nutzt ihr Instagramaccounts als Hilfe für euren Unterricht und haben wir einen Account vergessen? Dann schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Während Fremdsprachen wie Französisch oder Spanisch ihre bedenkenlose Daseinsberechtigung  im Lehrplan haben, muss sich Latein bei der Fächerwahl oft rechtfertigen. Wer möchte schon eine “tote Sprache” lernen? De facto ist Latein allerdings sehr lebendig. Allein in der Weihnachtszeit begegnet uns die Sprache immer wieder, denn der Adventskalender kommt beispielsweise von “Adventus” für “Ankunft”. Außerdem ist das Deutsche von der grammatikalischen Struktur des Lateinischen stark beeinflusst, wie man an den Fällen Genitiv, Dativ oder Akkusativ sehen kann. Laut einem Bericht des SWR konnten erste Praxistests sogar belegen, dass Latein beim Sprachverständnis von Deutsch hilft, besonders Kindern, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Latein trotz seines schlechten Rufs zu erlernen, kann also durchaus sinnvoll sein. In diesem Artikel stellen wir euch neun nützliche Kanäle, Plattformen und Tools vor, die den Status quo eures Unterrichts in der antiken Sprache auf moderne Standards hebt.

Magistri Latinitatis in Youtube (Lateinlehrer:innen auf Youtube)

Youtube ist längst nicht nur ein reines Unterhaltungsmedium, sondern wird von vielen Schüler:innen in Ergänzung zum Unterricht als Nachhilfe und Lernunterstützung herangezogen. Wir möchten euch drei Kanäle vorstellen, die Latein-Themen behandeln und eure Lateinstunde ergänzen können.

Ein großer Unterschied zwischen Latein und den Sprachen Spanisch oder Französisch ist, dass erstere im Unterricht nicht gesprochen wird. Zwar werden Originaltexte vor der Übersetzung vorgelesen. Zwischen Grammatik, dem schriftlichen Übersetzen und Geschichtswissen zur Antike findet die korrekte Aussprache jedoch kaum Beachtung. Falls ihr euren Schüler:innen die Lebendigkeit der Sprache in Form ihrer Mündlichkeit näherbringen wollt, könnt ihr auf dem Kanal Dein Lateinlehrer vorbeischauen. Dieser stellt in seinem Video die wichtigsten Regeln zur Aussprache vor. Außerdem findet ihr auf seinem Channel einige Videos zur Grammatik für Anfänger:innen und dem Lateinstoff in der Oberstufe. 

Für die Motivierten und Sprechbegeisterten gibt es zwei Youtube-Kanäle, auf denen beinahe ausschließlich Latein gesprochen wird. Bei Satura Lanx achtet Irene auf Beginnerfreundlichkeit und stellt neben Lektionen auch vereinfachte Texte in der Originalsprache vor. Zusätzlich erklärt sie in einem Video, wie sie sich das Lateinsprechen beigebracht hat. Auf dem Kanal Latinitium werden Witze erzählt, Halloween Specials vorbereitet und antike Geschichten erzählt – alles auf Latein. Diese Videos könnten für eine Abwechslung im Unterricht sorgen oder sogar als Grundlage für eine besondere Stunde herangezogen werden. Die Schüler:innen danken es sicherlich, wenn sie statt Cicero Witze in einer entspannten Stunde übersetzen dürfen.

 

Auf dem Kanal Der Lehrer werden grammatikalische Themen anschaulich erklärt und in verschiedenen Playlists zusammengefasst. Neben Videos zum Gerundium, den Partizipien oder den Tempora bietet Der Lehrer auch Übungen in Videoform, in denen Schüler:innen Schritt für Schritt an die Hand genommen werden.

Auch der Channel Otia Mea bietet nützliche Videos zur Grammatik und Übersetzungstechniken sowie zur Metrik an, damit auch die, die mit ihrem Latein am Ende sind, wieder Lust am Lernen gewinnen. Daneben hält der Kanal auch ein Audiobook und sogar die berühmte Rede des ehemaligen US-Präsidenten J. F. Kennedy in lateinischer Sprache parat. Diese Videos eignen sich, um wieder Abwechslung in den Unterricht zu bringen.

Über diese spannenden Youtube-Kanäle hinaus gibt es auch einige Social-Media-Kanäle, die sich rund um den Lateinunterricht drehen. Wenn euch diese interessieren, schaut bei unserem Artikel vorbei. Dort stellen wir euch fünf aufregende Kanäle vor.

Utilia instrumenta ad Latinitatem docendam (Nützliche Tools für den Lateinunterricht)

Neben Videoplattformen existieren heutzutage auch viele Tools, die frischen Wind in die verstaubte Lateinstunde bringen und den Unterricht bereichern können. In diesem Abschnitt stellen  wir euch vier hilfreiche Plattformen vor.

Navigium, zu Deutsch “Schiff”, ist eine umfangreiche Plattform, die sowohl ein Wörterbuch, das deklinierte und konjugierte Formen übersetzen und benennen kann, als auch eine Online-App für den Unterricht zur Verfügung stellt. Die App lässt sich gut in den Unterricht integrieren. So können Schüler:innen die Fotofunktion nutzen, um eine Vokabelliste hochzuladen. Diese wird nun individuell abgefragt, wobei ausgewählt werden kann, ob die Abfrage mündlich, schriftlich, in Multiple-Choice-Form oder zum Ausdrucken erfolgen soll. Dabei lassen sich Wortarten oder Stammformen spezifisch abfragen. Alles Nichtgewusste kommt daraufhin in eine Übungsbox, die beliebig wiederholt werden kann. In der App können sich Schüler:innen auch für das klassische Karteikastenlernen entscheiden. Bilder und Visualisierungen helfen dabei, sich die Vokabeln besser einzuprägen. Bei der Textanalyse hilft ein Programm in der App. Anders als reine Übersetzer vermeidet dieser das bloße Wiedergeben des Inhalts, sondern möchte das eigenständige Lernen fördern, indem Hilfestellungen zum Text gegeben und Wörter in ihrer Grundform dargestellt werden. Mit einem Grafen lassen sich Lernfortschritte festhalten, um so die Motivation der Lateinschüler:innen zu steigern. Das Lehrbuch Pontes ist dabei schon in die App integriert. Einen Haken gibt es jedoch. Die Online-App von Navigium ist kostenpflichtig. Mit einer Test-Schullizenz von sechs Monaten kann die App zuerst kostenfrei eingesetzt werden. Danach kostet die App 2,5–7 Euro pro Schüler:in pro Jahr, je nach Anzahl der Nutzer:innen.

Auf der Plattform Lateinon können Schüler:innen Kurse zur lateinischen Grammatik durcharbeiten. Hierbei bietet jeder Kurs verschiedene Lektionen in verschiedenen Kategorien an. Darunter fallen Grundlagen und Deklinationen, Verben und Konjugationen, Adjektive und ihre Steigerung und der lateinische Konjunktiv. Das Besondere daran ist, dass die Kurs nach Anmeldung auf der Seite kostenlos und dabei trotzdem sehr umfangreich aufgestellt sind. Alle Kurse sind nach ihren Niveaustufen eingeteilt. So eignen sich einige besonders für Anfänger:innen, andere eignen sich für alle Stufen und manche werden für Fortgeschrittene empfohlen. Daneben werden Übungen, ein Wörterbuch und kulturelles Wissen, wie zum Leben in Rom und den antiken Göttern, vermittelt.

Für Arbeitsblätter oder deren Inspiration sind die Seiten Übungskönig und LernWolf geeignet. Auf Übungskönig können Schüler:innen auf Origialtexte von Catull, Caesar, Nepos, Martial oder Ovid zugreifen. Zu jedem Text wird eine entsprechende Lösung angeboten, die beim Verständnis und der Übersetzung Hilfestellung leisten oder zur Überprüfung dienen kann. In Sachen Grammatik, Kulturwissen und Übungstexten können Lehrkräfte zwischen den beiden Niveaustufen 6./7. Klasse und 8. Klasse wählen. Außerdem bietet die Seite eine Zusammenfassung von berühmten Sprüchen und Zitaten in der Originalsprache an. Jedes Arbeitsblatt kommt mit einer Lösung, die separat heruntergeladen wird.

LernWolf dagegen bietet kostenlose Arbeitsblätter zum G9 und LernplanPlus an, die sich besonders für die Schulaufgabenvorbereitung und zum Üben eignen. Alle Arbeitsblätter sind mit einer Musterlösung versehen und ergänzen besonders den Unterricht im ersten Lernjahr Latein.

 

In der Welt des Lateinunterrichts eröffnen sich durch moderne Kanäle und innovative Tools spannende Möglichkeiten, die scheinbare “tote Sprache” wieder lebendig werden zu lassen. Von Youtube-Channels über unterhaltsame Sprechübungen bis hin zu umfassenden Online-Plattformen – es gibt mittlerweile zahlreiche Ressourcen, die den Lateinunterricht zeitgemäß ergänzen und bereichern können. Trotz mancher Vorbehalte gegenüber der antiken Sprache zeigt sich: Latein hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde, und daher unterstützen moderne Möglichkeiten dabei, das Interesse an dieser zeitlosen Sprache bei den Schüler:innen wieder neu entfachen zu können.

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Lehrer:in sein – ist das wirklich was für mich? Keine verwerfliche und schon gar keine seltene Frage, die sich Personen in allen Stadien des Berufs auftut. Klarheit schafft nur ein gesundes Abwägen und Reflektieren darüber, ob man für die Realität dieses Berufes geeignet ist, oder umgekehrt, ob der Beruf und der zugehörige Ausbildungsweg dem entspricht, was man sich darunter vorgestellt hatte. Wir haben deshalb einige Impulse für euch gesammelt, die ihr euch als den Anfang einer kritischen Selbstreflexion nehmen könnt.

Zunächst ist eines klarzustellen: Die eigene Lebens- und berufliche Lage zu überdenken ist nichts Schlechtes! Ganz im Gegenteil. Es bedeutet nicht, etwa das Handtuch schmeißen zu wollen oder auf irgendeine Weise schwach zu sein, sondern kann eine sehr gewinnbringende Beschäftigung sein, der ihr beispielsweise im regelmäßigen Turnus von einem Jahr nachgehen könnt. Dafür könnte man sich ein festes Set an Fragen überlegen, die man jedes Jahr aufs Neue beantwortet. So könnt ihr über die Jahre vergleichen, wie ihr zu bestimmten Aspekten in eurer Berufswelt steht und auf ein Protokoll über positive und negative Entwicklungen zurückblicken. Vielleicht fallen in einer so direkten Auseinandersetzung auch Probleme auf, die einem bis dato noch gar nicht so bewusst waren – oder ihr merkt, dass sich ehemalige Knotenpunkte mittlerweile doch schon etwas gelockert haben. Wir geben euch ein paar Ideen für Fragen, mit denen ihr so eine Reflexion durchführen könnt:

  1. Welche Erinnerungen aus dem Schulalltag des letzten Jahres haben mich besonders mit Freude erfüllt?

Zum Einstieg etwas Leichtherziges: Eine Rückbesinnung auf das Feiern gemeinsamer Erfolge mit Schüler:innen und Kolleg:innen, eine gelungene Weihnachtsfeier oder das Entlassen eines altbekannten Abschlussjahrgangs haben genauso ihren Platz im Schulleben wie der reguläre Unterricht. Noch einmal kurz darüber nachzudenken, schiebt vielleicht für den Anfang die schweren Wolken des Alltagsstresses beiseite, von denen diese Ereignisse nur allzu schnell verdeckt werden. 

  1. Woran konnte ich im vergangenen Schuljahr wachsen – persönlich und professionell?

Das aktive Nachdenken darüber kann multidimensional wirksam sein: Erstens führt ihr euch eure letzten kleinen und großen Erfolge vor Augen und könnt auf jeden Fall stolz darauf sein! Und zweitens gewinnt ihr durch die intentionale Trennung von persönlich und professionell Erkenntnisse darüber, ob ihr bestimmte Dinge genau wie erwartet zuordnen würdet, nicht ganz sicher seid welchen Bereich sie betreffen oder vielleicht sogar zu beidem zuordenbar sind, oder vielleicht berührt euch ein professionell gedachter Fortschritt doch am stärksten auf persönlicher Ebene?

  1. Der Montagmorgen steht an: Welche Bilder schießen mir dazu als erstes in den Kopf?

Diese Frage kann besonders aufschlussreich sein: Sie bildet den Alltag ab, den ihr in eurem Job oder der Ausbildung durchlauft, und ruft dabei eure am stärksten verankerten Assoziationen hervor. 

  1. Was war meine anfängliche Motivation, Lehrer:in zu werden? Hat sie sich bisher gehalten oder geändert? Ist sie überhaupt noch greifbar?

Hierbei ganz wichtig: Die Hintergründe des eigenen Ansporns geändert zu haben, heißt keineswegs, sein jüngeres Ich zu enttäuschen. Wir alle wachsen an und mit unserem Umfeld!

  1. Würde ich als Schüler:in gerne meinen eigenen Unterricht besuchen?

Ein Perspektivwechsel hat noch nie geschadet. Vor allem für Lehrer:innen, die schon länger im Beruf sind, könnte dieses Gedankenexperiment hilfreich sein.

  1. Gibt es Probleme in meiner Work-Life-Balance?

Ob mit Freude oder Frust: Neben der Arbeit sollte das Privatleben nie komplett untergehen. Findet man hier doch einige Defizite, sollte man versuchen, am eigenen Zeitmanagement zu arbeiten, damit man im nächsten Jahr hoffentlich  eine erfreulichere Antwort auf die Frage geben kann.

  1. Welche Änderung meiner Arbeitsbedingungen würde meine momentane Lebensqualität am meisten steigern?

Eine relativ selbsterklärende Frage, die wohl in den meisten Fällen mit der vorigen einhergehen wird.

  1. Welche Vorteile und Freuden bringt mir mein Beruf, die nicht formaler Natur sind? Würde ich auch lehren, wenn diese anders aussähen?

Mit dieser Frage macht ihr euch kurz ganz bewusst blind für die wohl gängigsten “Benefits”, die mit dem Lehrerberuf (vor allem im klassischen Modell der Verbeamtung) einhergehen. Das kann ein Offenlegen dessen erleichtern, was den Beruf für euch abseits von Privater Krankenversicherung und co. im Kern ausmacht. Dazu könnt ihr eine unkomplizierte Auflistung von uns als Impuls hernehmen.

  1. (Wie) spreche ich mit meinem privaten Umfeld über meinen Beruf?

Ein Austausch über die Arbeitswelt im Privaten ist wichtig. So kann man zum einen Vergleiche dazu ziehen, wie es in anderen Branchen aussieht, und kann im Idealfall auch auf ein Sicherheitsnetz zurückgreifen, bei dem man ohne Konsequenzen auch einfach mal Dampf ablassen kann. Der Beruf, bei dem man niemals eine gewisse Frustration erreicht, muss schließlich wohl noch erfunden werden. Auch das sollte man sich jedoch bewusst machen: Spreche ich ausschließlich negativ? Vergesse ich dadurch vielleicht sogar selbst, dass es gar nicht immer so stressig ist, wie ich das Bild male?

  1. Gibt es Differenzen zu der Weise, wie ich tatsächlich darüber denke?

An dieser Stelle ist es hilfreich, noch einmal zu differenzieren, wie man seinen Beruf nach außen darstellt, und wie man ihn ganz ehrlich und privat selbst bewertet. Nach allen vorhergehenden Fragen könnt ihr  hier ein Resümee ziehen und hoffentlich ein ebenso reflektiertes wie gewinnbringendes Fazit darüber ablesen, wie zufrieden ihr in eurem Lehrerjob seid, und wie man dieses Level aufrechterhalten oder sogar ausbauen könnte – oder ob der berufliche Weg euch vielleicht in eine ganz andere Richtung führt.

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Im Jahr 2019 konnten sich 56 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 27 Jahren in Deutschland vorstellen, einen Freiwilligendienst zu leisten. In der Folgeumfrage 2022 blieb die Engagementbereitschaft junger Leute “ungebrochen hoch”. Dennoch nimmt die Zahl der Absolventen seit dem Schuljahr 2016/2017 konsequent ab. Leisteten damals noch gut 108.000 junge Leute einen Freiwilligendienst, war diese Zahl bis 2020/2021 um knapp 10 Prozent auf 97.500 gesunken. Neben “andere Sachen sind wichtiger” war der am häufigsten genannte Grund gegen einen Freiwilligendienst, dass die Befragten nicht wissen, welche Möglichkeiten es zum ehrenamtlichen Engagement überhaupt gibt. Sie sind sich unsicher, wie genau freiwillige Tätigkeiten ablaufen, wie viel Zeit und Energie erbracht werden müssen und was sie selbst überhaupt positiv beisteuern können. 

Heute, am Internationalen Tag des Ehrenamts, möchten wir euch deshalb dazu aufrufen, ehrenamtliche Arbeit im Unterricht in den Mittelpunkt zu rücken und eure Schüler:innen dazu zu motivieren, zur Verbesserung der Gesellschaft im Kleinen beizutragen. Dazu findet ihr hier die wichtigsten Informationen und Ressourcen rund um Freiwilligendienste, mit einem besonderen Fokus auf solchen im Bereich Bildung und Kultur. 

Was ist ein Freiwilligendienst? 

Der Freiwilligendienst ist ein ehrenamtliches Engagement in einem festen Rahmen, bei dem Ort und Dauer vorgegeben sind. Absolventen unterstützen dabei Organisationen und Einrichtungen, die zum allgemeinen Wohl der Gesellschaft beitragen. Die Dauer des Einsatzes liegt in der Regel bei 12 Monaten, kann bei Bedarf aber auf sechs Monate verkürzt oder auf 18 bzw. 24 Monate erweitert werden. Die meisten Stellen sind auf Vollzeit ausgelegt, beim Vorliegen eines anerkannten Grundes kann die Arbeitszeit in Einzelfällen reduziert werden, beispielsweise wenn Absolventen für die Pflege Angehöriger zuständig sind. Freiwilligendienste werden meistens im Inland geleistet, es gibt aber auch Einsatzstellen im Ausland. 

Viele Leute absolvieren ihren Freiwilligendienst direkt nach dem Schulabschluss, wenn sie noch nicht wissen, was der nächste Schritt in ihrem Leben ist, oder weil sie sich nicht bereit fühlen, direkt ihren Bildungsweg fortzusetzen oder ins Berufsleben einzusteigen. Allerdings stehen manche Freiwilligendienste auch älteren Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, offen (siehe unten). Voraussetzung ist lediglich der Abschluss der neun- bzw. zehnjährigen Vollzeitschulpflicht. 

Wieso sollte man einen Freiwilligendienst absolvieren? 

Freiwillige bekommen als ehrenamtlich Tätige kein Gehalt, sondern ein Taschengeld, das je nach Einsatzstelle im Inland bis maximal 438 Euro ausfallen kann. Die Sozialversicherung wird übernommen und für einen 12-monatigen Einsatz stehen Freiwilligen  mindestens 20 Urlaubstage zu. Je nach Einsatzstelle werden die Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Anreise oder Arbeitskleidung übernommen. Absolventen unter 25, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, behalten zusätzlich Anspruch auf Kindergeld. 

Freiwilligendienste sind an erster Stelle durch ihr Versprechen auf persönliche und berufliche Entwicklung attraktiv. Der Freiwilligendienst kann beispielsweise zur Berufsorientierung genutzt werden, da Freiwillige an ihrer Einsatzstelle verschiedene Berufe und Aufgabenbereiche kennenlernen und ausprobieren können. Im Rahmen ihres Einsatzes sind Absolventen dazu verpflichtet, selbständig an eigenen Projekten zu arbeiten. So lernen sie, im Arbeitsleben selbstbewusst aufzutreten und auf ihre eigenen professionellen Fähigkeiten zu vertrauen. Auf sogenannten Bildungstagen tauschen sich Freiwillige, die sich in ähnlichen Fachbereichen engagieren, regelmäßig über ihre Tätigkeiten und Erfahrungen aus. So ist ein Freiwilligendienst nicht nur aus sozialer Hinsicht fördernd, sondern er bietet die Möglichkeit, von den verschiedensten Menschen zu lernen. Während des Dienstes ermöglicht der kostenlose Freiwilligenausweis im Alltag Zugriff auf zahlreiche Rabatte und nach Beendigung des Engagements können Absolventen mit dem abschließenden Zeugnis in ihrer weiteren Berufs- und Bildungslaufbahn ihren Lebenslauf aufpolstern und mit den erworbenen Kompetenzen für sich werben.   

Freiwilligendienste in Kultur und Bildung 

Die Einsatzorte des Freiwilligendienstes Kultur und Bildung umfassen die Bereiche Kultur, Bildung und Politik und lassen sich grob in drei Kategorien teilen: 

  • Darunter fallen einerseits kulturelle Einrichtungen wie Theater, Museen und Büchereien. Freiwillige können hier nach Wahl in verschiedenen Bereichen mithelfen, zum Beispiel bei der Öffentlichkeitsarbeit oder ihren eigenen kreativen Input bei der künstlerischen Gestaltung einbringen. Tätigkeiten können von Regiehospitanz, über den Entwurf von passendem Arbeitsmaterial für Kinderführungen bis hin zur Mithilfe bei der Organisation von Lesungen reichen. 
  • Auch politische Einrichtungen fallen unter den Freiwilligendienst Kultur und Bildung. Politisch interessierte Absolventen können auf verschiedenen Stufen der Politik mitwirken, entweder in Parteifraktionen oder anderen parteipolitischen Einrichtungen. Auch außerparteiliche politische Bildungseinrichtungen wie Gedenkstätten, Gewerkschaften und Jugendverbände bieten Freiwilligenstellen an. Hier können Freiwillige unter anderem Bürgeranfragen beantworten, Social-Media-Inhalte erstellen und ausspielen und die aktuelle Presselage auswerten. 
  • Vielleicht seid ihr als Lehrkraft in eurem eigenen Berufsalltag auch schon Freiwilligen über den Weg gelaufen, denn auch Schulen können als Einsatzstelle dienen. Absolventen unterstützen Lehrer:innen im Unterricht und engagieren sich in der Ganztagesbetreuung, zum Beispiel durch Hausaufgaben- und Lernbetreuung und die Durchführung von spielerischen Aktivitäten mit den Kindern. 

FSJ oder Bundesfreiwilligendienst? 

In einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) – oder einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) – können sich junge Leute zwischen 16 und 26 engagieren. Der Dienst beginnt in der Regel am 1. September und jede Person kann nur ein FSJ oder FÖJ mit einer maximalen Laufzeit von 18 Monaten leisten. Die Bewerbung für ein FSJ läuft über sogenannte Träger, die für die Einsatzstellen in ihrer Region zuständig sind. Das FSJ in den Bereichen Kultur und Bildung ist noch ein recht junges Angebot. 2001 wurde der erste Jahrgang des FSJ Kultur eingeführt, 2007 das FSJ Schule und 2009 das FSJ Politik. Allerdings unterscheidet sich das Angebot je nach Bundesland sehr. Beispielsweise ist das FSJ Schule momentan nur in Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein verfügbar. 

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der 2011 als Nachfolger des Zivildienstes eingeführt wurde, kann auch von Engagierten über 27 Jahren absolviert werden – und das sogar mehrmals. Allerdings greifen bei älteren Freiwilligen andere Rahmenbedingungen, wie beispielsweise ein alternatives Bildungstagesprogramm. Für einen BFD bewirbt man sich direkt bei der Einsatzstelle. 

Ressourcen und weitere Informationen 

  • Bundesagentur für Arbeit:Die Arbeitsagentur bietet umfassende Ressourcen für Unentschlossene. Die zahlreichen Möglichkeiten des Freiwilligendienstes werden vorgestellt. Die Informationen sind dabei nicht auf den Bereich Kultur und Bildung beschränkt und betreffen auch Angebote wie den Freiwilligen Wehrdienst und Freiwilligendienste, die nur im Ausland absolviert werden können, wie das Europäische Solidaritätskorps
  • Freiwilligendienste Kultur und Bildung:Diese Webseite ist die Anlaufstelle für alle, die sich über einen Freiwilligeneinsatz im Bereich Kultur und Bildung informieren möchten. Darunter fallen das FSJ Kultur, das FSJ Schule, das FSJ Politik und das BFD Kultur und Bildung. Neben persönlicher Beratung, der Stellensuche und einem unterstützenden Fragebogen findet sich hier eine Liste der Träger im Inland und links zu Anbietern, die Plätze im Ausland haben.
  • jugendfreiwilligendienste.de:Wer sich schon für ein FSJ oder ein FÖJ entschieden hat, findet auf der Webseite der Jugendfreiwilligendienste weitere Ressourcen zur Unterstützung bei der Stellensuche und der Bewerbung. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMSFJ) hat hier eine Liste der FSJ-Träger im Inland nach Bundesland aufgeschlüsselt veröffentlicht. Auch Anlaufstellen für ein FSJ oder FÖJ im Ausland sind hier gelistet. Zusätzlich gibt es hier Informationen zum Internationalen Jugendfreiwilligendienst, der im Ausland stattfindet. 
  • bundesfreiwilligendienst.de: Wer einen BFD leisten möchte, findet auf der Webseite der Bundesfreiwilligendienste eine Stellensuche und zahlreiche Dokumente zum Downloaden mit wichtigen Informationen zum Ablauf und der Organisation eines BFD. 

Habt ihr schon mal in der Schule mit Freiwilligen zusammengearbeitet? Oder habt ihr vielleicht sogar selber einen Freiwilligendienst absolviert? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren! 

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Nicht nur Politik-Lehrkräfte müssen wissen, was gerade in den Nachrichten los ist. Für alle Lehrkräfte ist es empfehlenswert, sich über das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der Welt auf dem Laufenden zu halten. Ein hilfreiches Mittel dabei sind Podcasts. Sie lassen sich leicht auf dem Weg zur Arbeit, neben Haushaltsarbeiten oder beim Spazieren gehen hören. Wenn ihr eure Liste informativer  Podcasts erweitern wollt, dann haben wir einige Empfehlungen für euch. Von Nachrichten-Häppchen über umfassende Hintergrund-Berichte bis hin zu Grundlagen-Formaten, die ihr auch euren Schüler:innen empfehlen könnt - wir stellen euch sechs politikbezogene Podcasts vor, die verschiedenste Bedürfnisse abdecken und auf gängigen Streaming-Plattformen zugänglich sind.

Für den schnellen Überblick

Um im Klassenzimmer oder im Gespräch mit den Kolleg:innen nachrichtlich up to date zu sein, braucht es einen allgemeinen Überblick über die aktuelle Nachrichtenlage. Hier reichen schon wenige Minuten, um zumindest Eckdaten über Nachrichtenthemen parat zu haben. Für den ganz schnellen News-Snack bietet sich der Podcast “Tagesschau in 100 Sekunden” an. Im Tagesschau-typischen Stil werden darin die Schlagzeilen des Tages vorgetragen. Das Ganze lässt sich vergleichen mit klassischen  Radionachrichten, nur dass die Meldungen jeder Zeit on demand verfügbar sind. 

Der Nachrichten-Podcast der Zeit, “Was jetzt?”, erweitert das Ganze noch etwas. Auch hier präsentieren die Hosts die wichtigsten aktuellen Themen des Tages im Kurzmeldungsformat. Dazu vertiefen sie ausgewählte Themen noch weiter, was mehr Hintergrundwissen liefert. Die Folgen sind etwa zehn Minuten lang und werden täglich morgens und abends veröffentlicht. Die Sprechhaltung ist etwas lockerer als im Tagesschau-Podcast. Beide Podcast-Formate könnt ihr auch euren Schüler:innen empfehlen. Die Länge der Folgen dürfte die meisten von ihnen nicht überfordern. 

Richtig tief eintauchen

Was bedeutet diese nachrichtliche Meldung im Gesamtzusammenhang? Wie kann der Konflikt gelöst werden? Und ist das alles überhaupt gesetzlich vereinbar? Der Podcast “Lage der Nation” nimmt sich in jeder Folge eine Handvoll Themen vor und vertieft diese umfassend. Der Journalist Philip Banse und der Richter und Bürgerrechtler Ulf Buermeyerbringen spannende Expertise aus ihren Arbeitsfeldern in den Podcast ein. Zunächst werden dabei aktuelle Themen nachrichtlich erklärt, im Anschluss fließt aber auch die Meinung der beiden Hosts ein, um das Ganze im größeren Gesamtkontext einzuordnen. Dadurch erhält der Podcast eine persönliche Note. Die Folgen können bis zu zwei Stunden dauern und sind nichts zum Nebenbei-Hören. Dafür ist man am Ende mit hilfreichem Hintergrundwissen zu Themen ausgestattet, die einem im Alltag immer wieder begegnen. 

Kompakt mit Hintergründen

Einige Politik-Podcasts versuchen den Spagat zwischen Hintergrundberichterstattung und dem allgemeinen Nachrichtenüberblick. Dem Zeit-Podcast “Das Politikteil” gelingt das meist sehr gut. Der renommierte Podcast verfügt über eine ausgewogene Themenauswahl. Die Folgen sind etwa eine Stunde lang und schaffen es, dass man sich nach dem Hören umfassend informiert fühlt und sogar noch einige tiefere Infos on top parat hat. Der Höreindruck ist eher etwas älter, das könnte euch und eure Schüler:innen etwas abschrecken. Allerdings kann diese zurückgenommene Herangehensweise auch beruhigend beim Hören wirken. 

Ähnliches gilt für den Deutschlandfunk-Podcast “Der Politikpodcast”. Die Folgen muten an wie Sendungen aus den Radio-Formaten des Deutschlandfunks. Verantwortlich für die Umsetzung sind die Journalist:innen des Hauptstadtstudios. Die Politik-Diskussionsrunden dauern meist zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Eine professionelle, zurückgenommene Sprechhaltung macht das Hören angenehm, aber schafft auch eine gewisse Distanz zum Format. Die aktuellen politischen Themen und Zusammenhänge werden im Podcast ausführlich behandelt und mit interessanten Hintergrundinfos bestückt. Beide Formate eignen sich, um sich über die aktuellen politischen Geschehnisse in Deutschland richtig gut informiert zu fühlen. 

Lockerer mit mehr Meinung 

Wenn ihr auf der Suche nach einem Podcast seid, den ihr euren politik-interessierten Schüler:innen empfehlen könnt, dann ist “Jung und Naiv” vielleicht das Richtige. Der Podcast, der auch auf YouTube ausgestrahlt wird, hat sich selbstironisch den Beinamen “Politik für Desinteressierte” gegeben. Zu Gast sind verschiedene Persönlichkeiten aus der Politik-Szene und Menschen, die nicht regelmäßig im Spotlight stehen, aber interessante Geschichten oder Expertisen beizutragen haben. “Jung und Naiv” versucht, politische Themen niedrigschwellig zu erklären, Meinungen abzubilden und Fragen zu stellen, die sich auch Menschen interessieren, die sich nicht rund um die Uhr mit Politik auseinandersetzen. Um die gesamten Folgen anzuhören, muss man allerdings Zeit einplanen. Die Folgen dauern meist zwischen drei und vier Stunden. 

Unterhaltsam sind die Gespräche zwischen Ex-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Linken, Gregor Florian Gysi. Im Podcast “Gysi gegen Guttenberg – der Deutschland-Podcast” unterhalten sich die beiden über aktuelle Themen aus Deutschland und der Welt. Guttenberg steuert dabei in vielen Fällen seine eher konservative Meinung bei, Gysi bringt seine links-progressive Sichtweise dazu. Das bringt auch kontroverse Auseinandersetzungen mit sich, doch die beiden zeigen im Podcast, wie man konstruktiv miteinander diskutieren kann. Um euren Schüler:innen diese produktive Form des Streitens zu zeigen, bietet sich der Podcast absolut an. Allerdings erfordert es meist etwas mehr politisches Grundwissen, um bei den Diskussionen der beiden mithalten zu können. Die Folgen dauern meist zwischen 30 und 50 Minuten und lassen sich damit einfach im Alltag unterbringen. 

Die Bundesregierung plaudert aus dem Nähkästchen

Informationen aus erster Hand gibt es im Podcast der Bundesregierung, “Aus Regierungskreisen”. Etwa alle zwei Wochen nehmen hier Politiker:innen zu aktuellen Themen Stellung. In den 30 bis 60 Minuten langen Folgen kommen auch andere wissenschaftliche oder aktivistische Expert:innen zu Wort, um die verschiedenen Meinungen zu den Themen abzubilden. Der Podcast ist hochwertig produziert, die Gesprächsdynamik hängt allerdings stark von den Gästen ab. Einige Politiker:innen bleiben sehr in ihrem trockenen Politiker-Sprech hängen, was das Hör-Vergnügen deutlich trübt.x Der Podcast kann sich gut dafür eignen, das Format im Unterricht zu besprechen und über Agenda-Setting und PR in der Politik zu diskutieren.

Englische Nachrichten aus aller Welt

Nachrichten-Podcasts gibt es weltweit und in allen möglichen Sprachen. Solltet ihr gerade eine neue Sprache lernen, ist es sehr empfehlenswert, sich mit thematischen Podcasts in der neuen Sprache auseinanderzusetzen. Hiermit bildet man sich einerseits zum Beispiel politisch weiter, andererseits erweitert man seine Sicherheit im Umgang mit der neuen Sprache. Für euch und eure Schüler:innen ist vielleicht ein englischer Podcast ein guter Start. Zum Beispiel bietet sich “The Daily” von The New York Times an. Die Folgen erscheinen täglich, umfassen etwa 30 bis 60 Minuten und widmen sich meist einem aktuellen Thema genauer. Die Themen sind in der Regel vielfältig gewählt, sodass sich nicht so schnell eine Überdrüssigkeit einstellt. 

Die hier vorgestellten Podcasts sind natürlich nur eine kleine Auswahl von Nachrichtenpodcasts mit Politik-Bezug, die es derzeit auf dem Podcast-Markt gibt. Wir haben uns für den Artikel auf einige der Größten beschränkt und versucht euch eine Bandbreite aufzuzeigen. Schreibt uns gerne, welche Podcasts auch noch in diese Reihe passen würden.

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Willkommen in Thüringen, wo jede Ecke ein Geschichtsbuch und jeder Wanderweg eine lebendige Chronik ist! Dieses Bundesland, reich an Kultur und Natur, ist nicht nur der Geburtsort von Goethe und Schiller, sondern auch der perfekte Schauplatz für Schulausflüge, die weit über die Schulbücher hinausgehen. Wir stellen euch vier Ziele vor, die ihr mit eurer Klasse besuchen könnt.

Die Wartburg – ein Tauchgang in die Vergangenheit

(Quelle: pixabay)

Eines ist klar: Die Wartburg, eine der bekanntesten Burgen Deutschlands, darf in unserer Auflistung nicht fehlen, weshalb wir auch gleich mit diesem historischen Juwel starten. Sie ist nicht nur UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch die erste und einzige Burg, die auf der Welterbeliste als „ideale Burg“ geführt wird.

Diese Burg, die majestätisch über Eisenach thront, bietet Schulklassen eine einzigartige Gelegenheit, in die Tiefen der Geschichte einzutauchen. Hier lebte nicht nur die Heilige Elisabeth, sondern auch Martin Luther, der hier das neue Testament ins Deutsche übersetzte. Mit diesem faszinierenden historischen Hintergrund eignet sie sich daher besonders für euren Geschichts- oder Religionsunterricht als Exkursionsziel.

Auf der Webseite der Wartburg könnt ihr speziell auf eure Klasse zugeschnittene Führungen und Workshops auswählen. Die Themen reichen vom Alltag im Mittelalter über Martin Luther bis zu einem umfassenden Überblick über die Geschichte der Wartburg. Ihr habt hier die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Klassenstufen, dem Alter und dem gewünschten Angebotsumfang zu wählen. Zum Beispiel könnte eine 5. Klasse das fesselnde Thema "Martin Luther" mit dem Workshop  Tintenfleck und Federkeil erleben.

Die Dauer, der Umfang und die empfohlene Gruppengröße sind bei den verschiedenen Angeboten klar angegeben. Besonders hilfreich sind die Lehrplanbezüge für das Bundesland Thüringen, sodass der Ausflug perfekt in den Schulstoff integriert werden kann. Auf der Webseite werden zu den einzelnen Angeboten für euch verschiedene Materialien bereitgestellt, die sowohl das Fach und den Lernbereich als auch das jeweilige fachspezifische Thema aufschlüsseln. Weiterhin ist auf der Webseite ein Programmheft mit Lehr-Lernzielen, Methoden und Inhalt zu finden, welches auf die jeweiligen Angebote zugeschnitten ist. Und vergesst nicht, euch spätestens zwei Wochen im Voraus anzumelden, um sicherzustellen, dass eure Klasse dieses außerschulische Lernabenteuer voll ausschöpfen kann.

Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Schüler:in und zwölf Euro für Erwachsene, leider sind keine Gruppentickets verfügbar. Die Anfahrt zur Wartburg gestaltet sich flexibel – egal, ob mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem eigenen Pkw, dem Fahrrad oder zu Fuß. Auch für Reisebusse stehen Parkplätze zur Verfügung. Es kann ein Shuttle-Pendelverkehr genutzt werden, der jedoch kostenpflichtig ist. Der Fußweg vom Parkplatz beträgt allerdings nur 500 Meter. So wird der Weg zur Burg bereits zu einem Teil des Abenteuers.

Gedenkstätte Buchenwald: Mahnende Erinnerungen

    (Quelle: pixabay)

Ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald ist ebenfalls ein spannendes Exkursionsziel und eine tiefgründige Begegnung mit der Geschichte. Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager Deutschlands und wurde zwischen 1937 und 1945 als Haftstätte zur Zwangsarbeit betrieben. Bis heute ist es ein Symbol für die Terrorherrschaft des Nationalsozialismus und erinnert zugleich an den selbstorganisierten Widerstand der Gefangenen, die sich mit vielfältigen Aktionen gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten wehrten.

Die Gedenkstätte bietet eine große Palette an verschiedenen Angeboten, darunter geführte Rundgänge mit einführenden Gesprächen, Studientage mit Tagesprojekten und mehrtägige Seminare. Es stehen auch Online-Bildungsangebote zur Verfügung, die flexibel in die Schulstunden eingebaut werden können. Neben den geführten Rundgängen und den Museen, die zusätzlich etwa eine Stunde in Anspruch nehmen, könnt ihr zwischen verschiedenen Workshops wählen. Für einen intensiven Studientag solltet ihr mindestens sechs Stunden einplanen, es besteht aber auch die Möglichkeit, für zwei bis sieben Tage vor Ort zu übernachten, um das Erlebnis zu vertiefen.

Eine Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald könnt ihr für verschiedene Fächer nutzen. Besonders eignet sich ein Ausflug im Geschichtsunterricht, da der Besuch einen einzigartigen Einblick in die Zeit des Nationalsozialismus bietet und das Verständnis für historische Ereignisse fördert. Bei einem Besuch solltet ihr die angemessene Vor- und Nachbereitung nicht unterschätzen, um Schüler:innen auf die emotionalen Herausforderungen vorzubereiten. Auf der Webseite werden euch dazu Materialien zur Verfügung gestellt, um diese Prozesse zu unterstützen und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus zu einer nachhaltigen Bildungserfahrung zu machen. 

Das Besondere an der Gedenkstätte ist, dass sie sowohl selbstständig besichtigt als auch mit einem Rundgang erkundet werden kann. Unterstützende Apps und Broschüren helfen dabei, die historischen Ereignisse besser zu verstehen. Es gibt Ausstellungen und einen kostenlosen Einführungskurs von 30 Minuten. Der Besuch der Gedenkstätte sowie der Ausstellungen ist kostenfrei, lediglich für zusätzliche Bildungsangebote ist eine Gebühr erforderlich.

Ihr könnt die Gedenkstätte bequem mit der Buslinie 6 vom Goetheplatz in Weimar oder dem Hauptbahnhof erreichen, wobei die Fahrtzeit etwa 20 Minuten beträgt. Um sicherzustellen, dass die Linienbusse nicht überlaufen sind, bietet die Gedenkstätte Schulen die Option, den städtischen Verkehrsbetrieb vorab zu informieren und zusätzliche Busse einzusetzen. Dies gewährleistet einen besonnenen und reibungslosen Besuch, bei dem die ernste Thematik angemessen behandelt werden kann.

Zeiss-Planetarium Jena: Eine Reise durch die Sterne

(Quelle: Zeiss-Planetarium Jena)

Das Zeiss-Planetarium ist das älteste seiner Art weltweit. Es wurde bereits 1926 eröffnet, nachdem das Unternehmen Carl Zeiss ein Gerät entwickelte, um den Sternenhimmel zu projizieren. Noch immer in Betrieb, wird hier das Lernen zu einer kosmischen Reise, bei der eure Schüler:innen die Sterne, Planeten und die unendlichen Weiten des Universums entdecken können.

Das Planetarium bietet verschiedene Bildungsprogramme an. In Unser Weltall werden euch zum Beispiel Sternenbilder, Planeten und unsere gesamte kosmische Umgebung gezeigt und auf leicht verständliche Art erklärt. In dem Programm Planeten hingegen können sich eure Schüler.innen selbst wie Astronauten fühlen und die Landschaften und Naturwunder der verschiedenen Planeten hautnah erleben. Insgesamt stehen euch elf faszinierende Programme zur Verfügung, aus denen ihr wählen könnt. Besonders beeindruckend ist, dass der Sternenhimmel direkt an die Kuppel des Gebäudes projiziert wird, was die Vorstellung zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Das Planetarium bietet eine ideale Exkursionsmöglichkeit für euren Physikunterricht. Hier können eure Schüler:innen grundlegende Konzepte der Optik und Lichtlehre erleben, die Bewegung von Planeten und Sternen im Kontext der Mechanik erforschen und ein Verständnis für astronomische Phänomene sowie die Struktur des Weltraums entwickeln.

Für Schulklassen gibt es ermäßigte Gruppenpreise, bei denen jede 16. Eintrittskarte frei ist, sodass Lehrer:innen die Vorstellung kostenlos besuchen können. Es besteht außerdem die Möglichkeit, einen exklusiven Vortrag über die Technik und Geschichte des Planetariums dazu zu buchen. Sollte euch ein Programm besonders interessieren, zeitlich jedoch nicht möglich sein, könnt ihr euch ab einer Gruppengröße von 20 Personen das gewünschte Programm auch anlegen lassen. 

Die Anfahrt gestaltet sich bequem mit zahlreichen Parkplätzen in der Nähe und einer guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Der zentrale Bahnhof Teichgraben ist nur zehn Minuten Fußweg entfernt.

Biosphärenreservat Thüringer Wald: Natur hautnah erleben

(Quelle: pixabay)

Taucht ein in die beeindruckende Natur des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald, das seit über 40 Jahren mit seinen weiten Wäldern, klaren Bächen und blütenreichen Wiesen einen Ort der Entschleunigung, Stille und besondere Naturmomente bietet. Das Biosphärenreservat ist Teil des weltweiten Netzwerks der UNESCO-Biosphärenreservate, zu dem auch die Rocky Mountains in den USA oder der Sambesi-Fluss in Simbabwe zählen und ein beeindruckendes Ziel für eure nächste Exkursion mit euren Schüler:innen!

Verschiedene Angebote ermöglichen es eurer Klasse, die Natur vor der eigenen Haustür intensiv zu erleben und sich für eine vielfältige und nachhaltige Umwelt einzusetzen. Das Biosphärenreservat bietet dazu verschiedene Lernorte an. Ein Beispiel ist der Lernort Natur, der in verschiedene Themen, wie Bach, Wald, Wiese und Moor unterteilt ist.  Zum Thema Bach können eure Schüler:innen beispielsweise am Bergbach Sinneserfahrungen sammeln, die Untergrundbeschaffenheit und Strukturen erkunden und Bachtiere und Pflanzen bestimmen. Dieses Modul nimmt etwa drei Stunden in Anspruch. Die jeweiligen Bildungsprogramme für die einzelnen Themen stehen euch auf der Webseite zum Download zur Verfügung.

Der Lernort Infozentrum dient als idealer Ausgangspunkt für Schulausflüge, bietet interaktive Ausstellungen und ermöglicht einen umfassenden Einblick in die Welt der Wälder, Moore, Wiesen und Bäche des Biosphärenreservats. Die Ranger stehen bereit, um gemeinsam mit Schulklassen die Verbindung der Region zur UNESCO zu entdecken und Einblicke in laufende Projekte mit Modellcharakter zu geben.

Die Exkursion in den Thüringer Wald könnt ihr zum Beispiel für den Biologieunterricht nutzen. Eure Schüler:innen können aktiv die Artenvielfalt in den Wäldern, Bächen und Wiesen erforschen. Durch die Bestimmung von Tieren und Pflanzen entwickeln sie ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und erleben die Vielfalt der Natur hautnah. Die Exkursion eignet sich aber auch für den Geografieunterricht: Eure Schüler:innen haben die Möglichkeit, Landschaftsstrukturen zu erkunden und das Biosphärenreservat in globale Umweltschutzkontexte einzuordnen. 

Die Anreise ist dank der zentralen Lage des Biosphärenreservates und der guten Erreichbarkeit über den ICE-Knoten Erfurt überregional möglich. Ein tägliches umfangreiches ÖPNV-Netz in der Region sowie der RennsteigShuttle an Wochenenden und Feiertagen und eine direkte Zugverbindung von Erfurt über Ilmenau zum Bahnhof Rennsteig, machen die Anreise unkompliziert und bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Natur und Kultur dieser einzigartigen Region zu entdecken

Ihr seht, Thüringen hat einiges an interessanten Ziele zu bieten. Neben eindrucksvollen Burgen und Wäldern, habt ihr auch die Möglichkeit, spannende Museen zu erforschen, in denen ihr nicht nur Schilder lesen müsst.

Waren interessante Ziele für euch dabei? Wenn ihr an Exkursionen außerhalb Thüringens interessiert seid, könnt ihr auch gerne bei unseren anderen Artikel vorbeischauen!

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Ihr kommt neu an eine Schule und beginnt jetzt selbst zu unterrichten. Fachlich und didaktisch habt ihr frische Inhalte aus dem Studium mit im Gepäck. Doch das erste Mal vor einer Klasse zu stehen, ist ein harter Realitätscheck. Durch den geringen Altersunterschied zu den höheren Stufen und die noch nicht etablierte Rolle an der Schule ist das Referendariat eine echte Herausforderung für junge Lehrer:innen. Wir haben für euch hilfreiche Aspekte gesammelt, die euch dabei helfen können, eine Autorität zu entwickeln.

Den Respekt der Klasse muss man sich erarbeiten

Im Referendariat müsst ihr regelmäßig alleine vor der Klasse stehen und unterrichten. Um für ein gutes Unterrichtsklima zu sorgen, braucht es Respekt von Seiten der Schüler:innen. Genau diesen müssen sich alle Lehrkräfte selbst erarbeiten und die Kinder, besonders aber die pubertären Jugendlichen, machen euch das alles andere als einfach. Als Referendare steht ihr bei der Klasse erstmal unter besonderer Beobachtung. Es wird ausgetestet, wie ihr tickt, wo eure Grenzen liegen und wie durchsetzungsfähig ihr seid. Ihr werdet direkt in der Kennlernphase nicht nur mit Tuscheln und Unaufmerksamkeit auf die Probe gestellt, sondern es wird gerne auch bewusst Quatsch gemacht, provoziert oder der Unterricht gestört. 

Während man sich als junger Mensch selbst noch nah an den Schüler:innen sieht, wollen diese von euch sehen, ob ihr eine Respektsperson seid. Die besonders pubertären Altersklassen lehnen sich ohnehin gerne gegen Regeln und Autoritäten auf. Mit Kumpelei gibt man ihnen nur den Raum, das zu zeigen. Die Aufgabe ist deshalb nicht, sich mit den Schüler:innen anzufreunden, sondern eine Klarheit in die eigene Rolle und in das Lehrer-Schüler-Verhältnis zu bringen. Eure erfahrenen Kolleg:innen haben den Vorteil, dass sie in den meisten Fällen schon als Lehrkraft etabliert sind, weil sie eben schon da waren, als die neuen Schüler:innen auf die Schule kamen. Im Referendariat hingegen seid ihr die Neuen und kommt aus Sicht der Kinder an ihre Schule, betretet sozusagen deren Revier.

Eine gute persönliche Vorbereitung und klare Leitplanken

Die fachlichen Inhalte und Lehrmethoden bilden die Grundlage für jede Unterrichtsstunde. Genauso wichtig ist aber die persönliche Vorbereitung, wie ihr euch strukturiert und verhaltet. Wenn die Klasse euch und eure Grenzen austestet, dann ist es hilfreich, darauf mit einer klaren Haltung und strikten Linie reagieren zu können. Diese solltet ihr euch in jedem Fall vor dem ersten Unterricht klar machen. Wie wollt ihr eine Ermahnung aussprechen? Wie oft könnt ihr solche wiederholen? Wie hart reagiert ihr auf Unaufmerksamkeiten, Tuscheln und nicht zuhören? Wie reagiert ihr auf Provokationen oder bewusste Unterrichtsstörungen? Welche Stufen der Eskalation gibt es? Es ist keine Lösung, unendlich zu ermahnen und keine Konsequenzen zu haben. Daher empfehlen wir euch, vorher genau diese Fragen durchzugehen und dann im Unterricht darauf zu achten, euch an die eigenen Vorsätze zu halten. Die Schüler:innen werden eure Ermahnungen eher annehmen, wenn sie diese für fair oder logisch erachten. Seid ihr dabei stringent und nachvollziehbar wie ihr handelt, dann ist der erste Schritt hin zur Autorität geschafft.

Klar ist, als Lehrer:innen seid ihr in der Verantwortung, die Richtung vorzugeben und den Unterricht initiativ zu leiten. Damit ihr diese Position stärkt, solltet ihr die Fäden immer in der Hand behalten. Egal welche Arbeitsform ihr nutzt, also auch bei Partner- oder Gruppenarbeiten, stärkt ihr euch, wenn ihr immer ein gutes Maß an Kontrolle behaltet. Das gelingt, indem ihr trotzdem aktiv bleibt. Macht beispielsweise Vorgaben, moderiert die Zeit oder zeigt Interesse, wenn ihr eine angeregte Diskussion wahrnehmt. Sich ans Lehrerpult zurückzuziehen und um etwas anderes zu kümmern ist nicht sinnvoll. Selbstorganisation bei den Schüler:innen zu fördern ist zwar wichtig, doch gerade am Anfang hilft es, die Führung nur so viel abzugeben, dass man selbst nicht überrascht werden kann. Das gibt Sicherheit und kann eure Kontrolle besser aufrechterhalten. Wenn ihr das einmal etabliert habt, ergeben sich mit der Zeit mehr Freiheiten. Dass es jedoch generell kein richtig freundschaftliches Verhältnis zwischen Lehrer:innen und Schülerinnen geben kann, haben wir für euch in einem weiteren Artikel beleuchtet. 

Natürlich ist es gut, sich humorvoll und menschlich zu zeigen. Ihr müsst das nicht erzwingen, aber über einen guten Witz dürft ihr lachen und über ein eigenes kleines Missgeschick mit Sicherheit auch. Sich auf persönlicher Ebene zu viel Druck zu machen, ist aber nicht zielführend. Es geht nämlich nicht darum, wie die Klasse euch als Personen wahrnimmt, sondern als Lehrkraft. Trotzdem ist höflich und aufmerksam zu sein wichtig, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Es sind Selbstverständlichkeiten, wie die Worte “Danke” und “Bitte” bei kleinen Interaktionen, die in der Aufregung schnell vergessen werden. Hinzu kommt, auf die eigenen Schüler:innen zu achten, aufmerksam zu sein und das auch zu zeigen, beispielsweise indem ihr sie auf dem Flur grüßt. Dann fühlen sich die Kinder wahrgenommen und wertgeschätzt. Bezogen auf den Unterricht bedeutet das dann auch ein Lob auszusprechen und das Rückfragen nicht zu vergessen. Gibt's noch Fragen zu  dem Thema? Hat jemand etwas nicht verstanden? Braucht ihr noch etwas Zeit? Wenn die Lehrkraft Respekt für die Schüler:innen zeigt, werden sie auch beginnen, die Lehrkraft zu respektieren.

Eine gute Haltung stärkt euch in der Lehrerrolle

Es ist keine leichte Aufgabe, das alles im Blick zu behalten. Ein paar kleine Tricks sind hilfreich, um euch selbst in der Situation zu stärken. Die richtige Körpersprache kann sehr dabei helfen, Autorität auszustrahlen und euer Handeln und Sprechen zu unterstützen. Ein sicherer Stand und eine aufrechte Haltung verstärken, was man sagt, egal ob es Unterrichtsinhalte oder Ermahnungen sind. Gerade zu Beginn des Referendariats könnt ihr euch angewöhnen, direkt vor dem Betreten des Klassenzimmers einmal tief einzuatmen und dabei den Körper richtig aufzurichten. So startet ihr sofort und schon vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn in eurer Rolle. Während der Stunde könnt ihr darauf achten, ruhig zu bleiben und versuchen, nicht hektisch zu agieren. Wenn die Stimme dabei klar, laut und bestimmt ist, gibt das weitere Sicherheit und verschafft Respekt. 

Ebenfalls unterstützend bei dem Vorhaben, sich als Lehrer:in zu etablieren, ist das eigene Outfit. Kleider machen nicht nur Leute, sondern auch Lehrer. Der richtige Look gibt Seriosität und kann sich auch auf die eigene Haltung auswirken. Was ihr im Unterricht tragen wollt, gehört zur guten Vorbereitung. Pullover oder T-Shirts mit auffälligem Motiv oder einem Spruch können für Ablenkung bei den Schüler:innen sorgen. Sakko und Blazer zu tragen, kann einerseits overdressed wirken, andererseits euch selbst irritieren, wenn ihr nicht gewohnt seid, dies einen ganzen Tag zu tragen. Deshalb ist es generell sinnvoll, wenn sich das eigene Outfit gut anfühlt und einen nicht stört. Schnell zu übersehen sind dabei die Schuhe, denn wenn ihr eine Doppelstunde habt, in der ihr viel steht, sollten diese bequem sein.

Ansonsten ist beim Outfit alles geeignet, was unaufgeregt aussieht. So stärkt ihr die Klarheit in eurem eigenen Auftreten und macht den Look bei den Schüler:innen nicht zum Thema. Wenn die eigenen Klamotten Aufmerksamkeit auf sich ziehen, tut ihr euch keinen Gefallen. Von ausgefallenen Sneakern, hohen Absätzen und bunten Prints solltet ihr deshalb lieber die Finger lassen. Mit einfarbigen und gut sitzenden Hemden, Blusen oder Pullovern, sowie Jeans und dunklen Hosen kann man wenig falsch machen. Diese könnt ihr dann unterschiedlich miteinander kombinieren. Achtet dabei auf ein bisschen Abwechslung und tragt nicht immer, wenn ihr die 9c unterrichtet, dasselbe Oberteil. Denn die Jugendlichen halten sich auch mal an sowas auf, und dann heißt es schnell  “der/die hat ja immer das gleiche an”.

Bei sich selbst bleiben: Authentizität ist wichtig

Gute Vorbereitung ist also in jeder Hinsicht elementar. Doch man kann selbstverständlich auch falsch vorbereitet sein. Deshalb empfiehlt sich anschließend nochmal ein Blick über all die Gedanken, die ihr euch bei allen oben genannten Punkten gemacht habt. Jede Lehrkraft sollte sich die Frage stellen, ob die eigenen Ambitionen authentisch sind. Es bringt nichts, sich etwas vorzunehmen, was nicht zu einem passt. Versucht nicht jemand anderes zu spielen, sondern orientiert euch an euch selbst und macht den Kindern nichts vor. Schauspielern ist der falsche Ansatz. Beantwortet für euch lieber die Fragen: Wie stehe ich da, wenn ich selbstbewusst bin? Was trage ich, um mich gut zu fühlen? Wie spreche ich zu den Kindern?

Wer Dialekt spricht, sollte einen eigenen Rahmen finden, diesen möglichst moderat zu lassen, aber nicht krampfhaft versuchen, Hochdeutsch zu sprechen, nur um dann im Unterricht darüber zu stolpern. Das gilt auch für andere Aspekte. Bei der Vorbereitung des Unterrichts kann man beispielsweise darauf achten, zu Beginn keine Experimente einzugehen. Komplizierte Methoden oder Materialien, mit denen ihr nicht vertraut seid, können sonst zu Überforderung führen oder zu Stolperfallen werden. Ein interessanter Unterricht muss nicht ausgefallen sein.

Die Herausforderungen im Unterricht werden von alleine auf jede junge Lehrkraft zukommen. Bestimmte Handlungen der Schüler:innen können einen immer mal überraschen und gewisse Dinge passieren irgendwann ein erstes Mal. Aber genau dann hilft es, einen Plan zu haben, an dem man sich orientieren kann. Wenn das gelingt, wächst mit jeder Schulstunde Sicherheit in der Lehrerrolle und ihr seid auf dem richtigen Weg, gut in eurem Job zu werden.

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Eine ordentliche Unterrichtsplanung nimmt oft viel Zeit in Anspruch. Gerade die Erstellung von Arbeitsblättern kann dabei ein wahrer Zeitfresser sein. Damit ihr es beim Konzipieren eures Unterrichts ein wenig einfacher habt, haben wir euch deshalb Webseiten rausgesucht, auf denen ihr Arbeits- und Übungsblätter finden könnt. In anderen Artikeln haben wir euch bereits Materialien für Mathematik und Physik zusammengesucht. Heute stellen wir euch Arbeitsblätter vor, die ihr nutzen könnt, um Vorbereitungszeit für euren Biologieunterricht zu sparen! 

Schulportal.de 

Bereits in unseren anderen Artikeln zu Arbeitsblättern haben wir euch die Webseite Schulportal.de vorgestellt. Auch für das Fach Biologie lohnt es sich, einen Blick auf deren Sammlung zu werfen. Diese liefert nämlich mit 3275 genügend Arbeitsblätter von der 5. bis zur 13. Klassenstufe. Neben Arbeitsblättern gibt es auch Unterrichtsmaterialien wie Gruppenpuzzles zur Erarbeitung der Blutbestandteile, mit denen ihr euren Schüler:innen interaktiv das Wissen vermitteln und anschließend mithilfe der Arbeitsblätter auf die Probe stellen könnt! 

(Quelle: Schulportal.de)

Aduis.de

Ihr seid auf der Suche nach sach- und kindgerechten Arbeitsblättern für die unteren Jahrgangsstufen? Dann seid ihr auf Aduis.de genau richtig. Dort findet ihr schön gestaltete Arbeitsblätter rund um die Themen Mensch und Pflanzen, die sich besonders für die Erarbeitung mit jungen Schüler:innen anbieten. Um das Wissen anschließend zu testen, könnt ihr dann Rätsel zu unterschiedlichen Themen mit euren Schüler:innen durchführen. Aufgrund der primären Auslegung auf den kreativen Aspekt, eignet sich diese Webseite für ein spielerisches Lernen.

(Quelle: Adunis.de)

Übungskönig.de

Ihr seid auf der Suche nach Biologie Arbeits- und Übungsblättern für die Klassenstufen 5, 6, 8 oder 10? Dann werdet ihr auf Übungskönig.de sicher fündig. Die Arbeitsblätter werden als PDF-Datei angeboten und stehen zum kostenlosen Download bereit. Ein weiterer Vorteil der Website ist, dass die Arbeitsblätter sowohl für Gymnasien als auch für Realschulen geeignet sind. 

(Quelle: Übungskönig.de)

eduki.de

Auch auf eduki.de gibt es viele kostenlose Unterrichtsmaterialien von Lehrer:innen für Lehrer:innen. Ihr findet auf der Website Material für das Fach Biologie, für alle Jahrgänge von der ersten bis zur zwölften Klasse. Diese sind nach Rubriken sortiert und ihr habt direkt das ganze Unterrichtsmaterial für bestimmte Themenbereiche zusammen. Wenn ihr euren Unterricht mal interaktiver gestalten möchtet, findet ihr hier unterschiedliche Materialtypen, von Spielen bis hin zu Merk- und Aufgabenkarten. Da das dort zur Verfügung gestellte Material von Lehrkräften stammt und damit bereits im Unterricht getestet wurde, könnt ihr euch sicher sein, dass es sich für den eigenen Unterricht gut verwenden lässt. 

(Quelle: eduki.de)

Bei Verwendung dieser Webseiten könnt ihr also eine Menge Zeit bei der Erarbeitung eures Unterrichts sparen. Viele der Materialien sind ansprechend und kreativ gestaltet, was den Schüler:innen erleichtern kann, zu lernen und das erworbene Wissen zu prüfen. Wenn ihr auf der Suche nach Unterrichtsmaterial für andere Fächer seid, werdet ihr hier fündig.

Habt ihr schon welche der genannten Webseiten genutzt, um euch bei der Unterrichtsplanung zu helfen? Schreibt uns eure Erfahrungen gerne in die Kommentare!

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Praktisch alle Lehrkräfte müssen regelmäßig Vertretungsstunden übernehmen. Gerade in der Erkältungszeit im Winter nimmt die Anzahl dieser deutlich zu. Die Übernahme solcher Stunden kann undankbar sein. Die Schüler:innen haben keine Lust, sich auf Inhalte oder die Eigenheiten einer fremden Lehrperson einzulassen, und auch man selbst hat zum Teil wenig Ambitionen, etwas mit der Vertretungsstunde zu bewegen. Daraus kann sich schnell eine ganz unangenehme Dynamik entwickeln. Das muss aber nicht sein! Wir haben für euch in unserer Serie zu Vertretungsstundenideen in diesem Jahr einige hilfreiche Konzepte zusammengestellt, mit denen ihr unkompliziert gute Vertretungsstunden aus dem Ärmel schütteln könnt. Jetzt folgt das Best-of der verschiedenen Kategorien:

Von interaktiv bis digital: Lernspiele lockern auf

Die Konzentration und Motivation ist bei Schüler:innen in Vertretungsstunden häufig sehr niedrig. In einigen Klassen hat man da keine Chance, mit schweren Inhalten durchzudringen Um die Schüler:innen trotzdem niedrigschwellig zu fordern, bieten sich Lernspiele an. In unseren Artikeln haben wir verschiedene Formate zusammengestellt. Gerade für jüngere Klassen sind Spiele in der Großgruppe geeignet. Hier können sich die Kinder ausprobieren und Energie loswerden. Um zumindest ein paar pädagogische Inhalte mit reinzubringen, können auch komplexere Spiele genutzt werden. Hier bietet sich zum Beispiel 4-Ecken-Raten an. Falls ihr mit euren Schüler:innen eher digital unterwegs sein wollt, dann gibt es mittlerweile einige Games, die zusammen gespielt werden können. Dazu gehören etwa Gartic Phone oder scribble.io, für die aber jedes Kind ein eigenes Endgerät braucht. 

Für den JAAAA-Effekt: Filme schauen

Mit wenigen Dingen macht man Schüler:innen eine so große Freude, wie mit der Ankündigung, gemeinsam einen Film zu schauen. Hierbei gilt zu beachten, dass die Rechtslage nicht immer ganz einfach zu beurteilen ist, weil es sich um teil-öffentliche Vorführungen handelt. Um auf der sicheren Seite zu sein, haben wir euch sechs kostenlose Filme kuratiert, die ihr mit eurer Klasse schauen könnt. Der Vorteil dabei ist, dass sie auch pädagogisch gut aufzuarbeiten sind und aufgrund ihrer kompakten Länge zum anschließenden Diskutieren einladen. Das zeigt sich zum Beispiel gut an dem animierten Kurzfilm NAPO, der das Thema Demenz einfühlsam behandelt. Ihr könnt mit unserer Liste aber natürlich auch eine Diskussion über das Thema Urheberrecht und Filmkunst starten.

Sinnvoll und ungewöhnlich: AGBs oder die Schufa vermitteln 

Vertretungsstunden werden häufig als Zeit-Absitzen wahrgenommen. Dabei bietet sich hier die Möglichkeit, Themen einen Raum zu geben, die es sonst häufig nicht in den Unterricht schaffen. So ein Thema ist zum Beispiel die Vermittlung von AGBs. Wir alle bestätigen sie täglich – bei jedem Herunterladen einer App, bei jedem Online-Kauf. Aber was in den AGBs eigentlich drinsteht oder drin stehen müsste, das wissen die wenigsten. Der Ansatz ist zugegebenermaßen unkonventionell für eine Vertretungsstunde, deshalb muss er aber nicht unbedingt langweilig sein. In unserem Artikel könnt ihr nachlesen, wie ihr das Thema euren Schüler:innen interaktiv und lebendig näher bringen könnt. 

Genauso könnt ihr auch mit dem Thema Schufa verfahren. Einige Schüler:innen werden davon vielleicht schon gehört haben, die wenigsten werden aber eine genaue Ahnung haben, was sie ausmacht – dabei werden alle im späteren Leben mit ihr zu tun haben. Wenn ihr es schafft, euren Schüler:innen klarzumachen, warum dieses Thema so eine große Relevanz für sie hat, stehen die Chancen gut, auch ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wie ihr die Schufa Schritt für Schritt erklärt, haben wir für euch in unserem Artikel zusammengefasst

Für die Ambitionierten: Streitgespräche etablieren

Wenn ihr Lust habt, in der Vertretungsstunde wirklich etwas zu bewegen, dann könnte das hier etwas für euch sein: Streitgespräche organisieren. In praktisch jeder Klasse gibt es schwelende Konflikte und offen ausgetragene Streitigkeiten. Im Schulalltag fehlt häufig die Zeit, diese Konflikte angemessen zu bearbeiten. Schüler:innen lernen nur in wenigen Fällen zu Hause oder in der Schule, wie sie richtig streiten. Ihr könnt die Chance der Vertretungsstunde nutzen, um das zu ändern. In unserem Artikel zeigen wir euch, worauf ihr dabei achten müsst. Das fängt bei der Vorbereitung und Einleitung an und hört bei der gemeinsamen Reflektion mit der Klasse auf. Wichtig dabei zu beachten: Erwartet nicht zu viel! Eine Vertretungsstunde ist, was sie ist. Ihr werdet hierbei sicherlich an Grenzen stoßen, weil sich einige Schüler:innen dem Thema verweigern werden. Wenn ihr damit klar kommt und es trotzdem probieren wollt, werdet ihr vielleicht damit belohnt, dass ihr bei einigen Schüler:innen kleine Erfolge erzielt. 

Hoffentlich war auch für euch was dabei, damit ihr eure nächste Vertretungsstunde ganz nach eurer Motivation gestalten könnt. Wenn ihr noch hilfreiche Tipps für eure Kolleg:innen habt, dann schreibt sie gerne in die Kommentare!

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Die Kunst des Unterrichtens beginnt nicht erst mit dem Betreten des Klassenzimmers, sondern lange davor – in der Unterrichtsplanung. Von Außenstehenden wird der Aufwand einer guten Unterrichtsvorbereitung oft kaum wahrgenommen. Sie verlangt nach einer durchdachten Struktur, gezielten Planung und einer klaren Organisation. Der Weg von der Themenfindung bis zur Umsetzung einer fertigen Unterrichtsstunde ist ein komplexer Prozess, der nicht nur den Lehrplan, sondern auch die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Schüler:innen berücksichtigen muss.

Für einige dürften diese Inhalte nur als Auffrischung dienen, dennoch werfen wir in diesem Artikel einen umfassenden Blick auf die Unterrichtsplanung und -organisation. Außerdem zeigen wir euch, wie ihr als Lehrkraft diesen Prozess als Schlüssel zum effektiven Lehren und nachhaltigen Lernen nutzen könnt und  somit einen bleibenden Eindruck im Klassenzimmer hinterlasst.

Der erste Schritt: Die Bedeutung der Themenfindung

Warum ist die Auswahl des Unterrichtsthemas so entscheidend? Ein fesselndes Thema weckt die Neugier eurer Schüler:innen, schafft eine motivierende Lernumgebung und bildet die Grundlage für einen lebendigen Unterricht. Doch wie wählt man ein Thema aus? Hier kommen Lehrplan und Lehrziele ins Spiel. 

Der Lehrplan fungiert als grundlegender Leitfaden, gibt Struktur vor und setzt die Rahmenbedingungen. Lehrziele definieren, was die Schüler:innen am Ende der Unterrichtsreihe erreichen sollen. Jedoch reicht die alleinige Orientierung am Lehrplan nicht aus. Die Einbindung individueller Interessen und Vorkenntnisse der Schüler:innen ist entscheidend, um eine Brücke zwischen den Vorgaben des Lehrplans und der Realität der Lernenden zu schlagen.

Strukturierte Umsetzung: Vom Lehrplan zur Unterrichtseinheit

Der Lehrplan, oft als formales Dokument wahrgenommen, ist in Wirklichkeit aber der Schlüssel zur erfolgreichen Unterrichtsplanung. 

Wie wird er effektiv genutzt? Der Prozess beginnt mit der groben Themenauswahl, in der ihr als Lehrkraft die Hauptthemen identifiziert und den zeitlichen Rahmen absteckt. Im nächsten Schritt erfolgt die detaillierte Planung, bei der jedes Hauptthema in einzelne Unterrichtseinheiten unterteilt wird. Dabei solltet ihr den Fokus nicht nur auf die Wissensvermittlung legen, sondern auch auf die Förderung von Fähigkeiten und die Entwicklung von Haltungen.

Ein systematischer Ansatz ist hilfreich, um die Unterrichtsstunde sinnvoll zu strukturieren und sicherzustellen, dass die Lernziele erreicht werden. Hierbei ist es wichtig, Flexibilität zu wahren und den Unterricht an die Bedürfnisse der Lerngruppe anzupassen. Die Strukturierung in verschiedene Phasen, wie Einführung, Erarbeitung, Vertiefung und Anwendung, kann dabei  einen Leitfaden für die Unterrichtsgestaltung darstellen. Das Schulbuch kann eine hilfreiche Orientierung bieten, indem es thematische Aufteilungen und den Umfang der Kapitel zeigt. So ist es möglich, den Zeitbedarf für einzelne Themenbereiche besser einzuschätzen und das Thema sinnvoll zu strukturieren.

Fundierte Grundlagen: Sachanalyse und Materialbeschaffung 

Die sachliche Analyse des Unterrichtsthemas bildet die Grundlage für jeden Lehrerfolg. Es ist entscheidend, dass ihr als Lehrkraft das Thema inhaltlich durchdringt und die relevanten Zusammenhänge versteht. Die Analyse umfasst die Identifikation von Schlüsselbegriffen, Zusammenhängen und aktuellen Entwicklungen im Fachgebiet.

Die Materialbeschaffung spielt eine ebenso wichtige Rolle. Unterrichtsmaterialien sollten nicht nur informativ, sondern auch abwechslungsreich und ansprechend gestaltet sein. Dabei reicht die Bandbreite von traditionellen Lehrbüchern bis hin zu digitalen Ressourcen. Die Integration von Medien und interaktiven Elementen kann euch bei der zeitgemäßen und lebendigen Vermittlung von Inhalten unterstützen.

Individualisierte Lehre: Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen

Jede Lerngruppe ist einzigartig, und als Lehrkraft steht ihr vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler:innen in der Planung zu berücksichtigen. Die Anpassung der Unterrichtsmethoden an die Bedürfnisse eurer Lerngruppe ist dabei von zentraler Bedeutung.

Hierbei solltet ihr nicht nur kognitive, sondern auch soziale und emotionale Aspekte berücksichtigen. Die Integration von unterschiedlichen Lernangeboten ermöglicht es, den verschiedenen Lerngeschwindigkeiten und -stilen der Schüler:innen gerecht zu werden. Die Schaffung einer inklusiven Lernumgebung, in der Vielfalt als Bereicherung betrachtet wird, fördert nicht nur das individuelle Lernen, sondern auch das gemeinsame Verständnis und den Respekt in der Klasse.

Strukturiert, methodenreich und effizient: Die Planung der Unterrichtsstunden

Ein strukturierter Unterrichtsverlauf ist entscheidend für den Lernerfolg. Die Planung der Unterrichtsstunden sollte verschiedene Phasen umfassen, um eine effektive Wissensvermittlung und Anwendung zu gewährleisten. Dabei spielt die Methodenvielfalt eine zentrale Rolle.

Die Strukturierung in Einführungsphasen, in denen das Interesse der Schüler:innen geweckt wird, gefolgt von Phasen der Wissensvermittlung und -anwendung, kann dabei helfen, nachhaltiges Lernen zu fördern. Durch den geschickten Einsatz von Medien, Diskussionen, Gruppenarbeiten und praktischen Übungen könnt ihr eine vielseitige und ansprechende Unterrichtsgestaltung unterstützen. Die Beachtung der zeitlichen Abfolge und die effektive Nutzung der Unterrichtszeit sind dabei besonders wichtig.

Tipps für einen reibungslosen Ablauf: Organisation und Durchführung

Die praktische Organisation der Unterrichtseinheit ist ein weiterer Schlüsselaspekt. Ihr solltet nicht nur den Inhalt, sondern auch den organisatorischen Ablauf im Blick haben. Hierbei spielen Fragen der Raumgestaltung, der Materialbereitstellung und der zeitlichen Koordination eine entscheidende Rolle.

Unvorhergesehene Situationen gehören zum Schulalltag. Deshalb sind hier Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt. Als Lehrkraft müsst ihr oft in der Lage sein, spontan auf Veränderungen zu reagieren, sei es durch unerwartete Fragen der Schüler:innen, technische Probleme oder andere unvorhergesehene Ereignisse. Ein gut durchdachter Plan bietet eine Struktur, Flexibilität ermöglicht eine angemessene Reaktion auf die Bedürfnisse eurer Klasse.

Schlüssel zur kontinuierlichen Verbesserung: Reflexion und Feedback

Nach der Stunde ist vor der Stunde – so lautet ein altbekanntes Motto. Die kritische Reflexion des eigenen Unterrichts ist nicht nur eine Möglichkeit zur Selbstevaluierung, sondern auch ein Motor für kontinuierliche Verbesserung. Ihr solltet euch die Zeit nehmen, eure Unterrichtsstunden zu reflektieren, Stärken und Schwächen zu identifizieren und neue Impulse für die zukünftige Gestaltung zu gewinnen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Feedback der Schüler:innen. Wenn ihr offen für Rückmeldungen seid und diese konstruktiv nutzt, könnt ihr euren Unterricht weiter optimieren. Schüler:innenfeedback gibt euch einen Einblick in die Wahrnehmung der Lernenden, ihre Bedürfnisse und Erwartungen. Durch die Einbindung dieser Perspektiven könnt ihr eure Lehrpraxis den jeweiligen Bedürfnissen eurer Schüler:innen anpassen.

In der Kunst des Unterrichtens ist eine durchdachte Planung der Schlüssel zum Erfolg. Von der Themenwahl bis zur Umsetzung im Klassenzimmer – Struktur, Flexibilität und die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse sind dabei entscheidend. Dabei ist jedoch wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass eine Stunde nicht perfekt durchgeplant werden kann - oft kommen Alltag oder Stress dazwischen. Wie ihr damit umgehen könnt, haben wir euch in unserem Artikel über Zeitmanagement beschrieben. 

Wir hoffen, dass wir hiermit einen guten Leitfaden an die Hand geben konnten, der euch dabei unterstützt, lebendige und effektive Stunden zu gestalten. Was sind Herausforderungen, denen ihr bei der Planung eurer Stunden gegenübersteht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Bei der Entscheidung, Lehrer zu werden, denken die meisten an einen krisensicheren Job, um dessen Stellung bereits Generationen froh waren. In Zeiten des zunehmenden Lehrermangels sollte sich die Stellensuche auch in Zukunft nicht allzu schwierig gestalten. Natürlich ist die Thematik aber noch komplexer. Um euch als Orientierungshilfe einen kleinen Abriss davon zu geben, was euch auf eurem Weg zur Lehrkraft erwarten wird und bewusst sein sollte, findet ihr hier deshalb eine Auflistung von jeweils zehn Vor- und Nachteilen rund um den Lehrerberuf.

Vorteile

1. Junge Menschen auf ihrem Weg begleiten können

Die Schule ist der Ort, an dem junge Menschen die meiste Zeit ihrer persönlichen Entwicklung verbringen. Lehrkräfte sind dabei ihre ständigen Wegbegleiter:innen. Es kann berührend sein und einem das Gefühl geben, das Richtige zu tun, wenn man seine Schüler:innen nach Jahren gemeinsamen Unterrichts schließlich entlässt, oder etwa die Fünftklässler:innen von damals auf einmal als viel eigenständigere Oberstufenschüler:innen vor einem sitzen hat. Wie man am besten mit emotionalen Bindungen zu Schüler:innen umgehen sollte, könnt ihr in unserem letzten Beitrag dazu nachlesen.

2. Die Kombi von Lieblingsfach + Pädagogik

Vor dem Berufseinstieg in der Schule steht das Studium an der Universität. Hier entscheidet sich, welche Fächer man später einmal unterrichten wird, und diese Wahl trifft man größtenteils ganz alleine (Ausführungen dazu findet ihr in Punkt 9 der Nachteils-Liste). Der Lehrerberuf wird also gestützt vom Studium eines Faches, für das man sich am meisten interessiert, und geht danach dazu über, dessen Inhalte dann vielen Schülergenerationen auf seine eigene Art und Weise näherbringen zu dürfen.

3. Am Puls der Zeit bleiben

Wichtig im Lehrerberuf: Ein guter Draht zu Schülr:innen (Quelle: Canva)

Um den Unterricht für seine Schüler:innen nahbar gestalten zu können, ist es unvermeidbar, beim Thema Popkultur am Ball zu bleiben. Praktische Beispiele, die die Lebensrealität der Schüler:innen miteinbeziehen, können Aufmerksamkeit anziehende Wundermittel sein. So kann man leicht die mündliche Beteiligung von Schüler:innen und angeregten Austausch untereinander fördern. Und auch im privaten Umfeld ist man damit immer die Person, die “up to date” ist!

4. Möglichkeit der Verbeamtung

Einer der wohl beliebtesten Pluspunkte, die mit dem Lehrerberuf einhergehen: die Aussicht darauf, verbeamtet zu werden (was selbst wiederum Vor- und Nachteile haben kann). Das bringt die im Vergleich zur Rente fast doppelt so hohe Pension mit sich, und auch der Faktor Steuern zählt zu den finanziellen Vorteilen, die eine Verbeamtung mit sich bringt: die Abgaben für die Arbeitslosen- und Rentenversicherung werden nämlich nicht vom Gehalt abgezogen. Wer also auf Sicherheit baut, ist als Lehrkraft sehr gut aufgehoben.

5. Schulferien

Anstelle der üblichen 28 bis 30 Urlaubstage kommen Lehrkräfte in den Genuss festgesetzter unterrichtsfreier Zeit in Form von Schulferien. Das bedeutet laut Deutschem Schulportal konkret: Mindestens 63 freie Werktage jährlich. Obendrauf kommen noch gesetzliche Feiertage, die ebenfalls schulfrei bedeuten, falls sie nicht ohnehin in den Schulferien liegen. Einen hilfreichen Ferienkalender mit Auflistungen für jedes Bundesland findet ihr beispielsweise bei der Süddeutschen Zeitung.

6. IT-Kompetenzen lernen 

Technisch am Ball bleiben hält auch geistig fit (Quelle: Canva)

Analog zum letzten Punkt hält man sich im Lehrerberuf zwangsläufig auch fit, was technische Innovationen angeht – oder tut dies zumindest, solange man nicht irgendwann als eingestaubter Schrulli gelten möchte. Der aktuelle Trend, Papier und Stift durch Tablets zu ersetzen, muss auch von Lehrkräften begleitet werden. Vielleicht haltet ihr euch das Bild eurer eigenen Lehrer:innen vor Augen, die sich damals mit dem Zurückspulen von VHS-Kassetten überfordert waren, und meldet euch direkt noch ein bisschen motivierter zur nächsten Fortbildung an.

7. Aktuelle gesellschaftliche Themen verstehen

Vor allem gesellschaftswissenschaftlichen Fächern liegt es im Kern, sich mit aktuellen  gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und Schüler:innen näherzubringen. Auch als Klassenlehrkraft ist es von Vorteil, als besondere Bezugsperson für die Schüler:innen auch auf verschiedenste Fragen und Diskussionen zu aktuellen geopolitischen Bewegungen vorbereitet zu sein. Damit kommt man – falls es privat nicht eh schon geschieht – nicht umhin, sich laufend mit den aktuellen Nachrichten zu befassen. Als MINT-Lehrkraft wird man sich wiederum in seinen Fächern immer wieder auf den aktuellen Forschungsstand versetzen und technologische Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten lernen.

8. Förderung von Empathiefähigkeit

Die Arbeit mit jungen bzw. heranwachsenden Menschen fordert unumgänglich einen empathischen Umgang, um auch auf deren Lebensrealität eingehen und sie auf Augenhöhe durch das Schulleben begleiten zu können. Dafür ist es vor allem wichtig, reflektiert über die eigene Außenwirkung zu sein. Entscheidet man sich für eine Karriere als Lehrkraft, hält man sich also auch auf emotionaler Ebene immer wach und frisch.

9. Bachelor inklusive

Akademische Leistungen müssen nicht unter den Tisch fallen (Quelle: Canva)

Ergänzend zum letzten Punkt kann man manchmal sogar noch mehr aus der Ausbildung zur Lehrkraft mitnehmen: Studiert man beispielsweise an der KU in Bayern das Modell “LehramtPlus”, das für alle Schularten möglich ist, kann man neben dem Staatsexamen  auch noch einen Bachelor of Arts im jeweiligen Fach erlangen. Auch die meisten pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg bieten Modelle an, bei denen man standardmäßig im Lehramtsstudium den akademischen Grad des Bachelor of Arts (bzw. of Science) erlangt, wie zum Beispiel an der PH Karlsruhe. Damit stehen einem auch jenseits des Bildungswesens alle Wege offen.

10. Überdurchschnittliches Gehalt

Verbeamtete Lehrkräfte werden nach der Beamtenbesoldungstabelle bezahlt und verdienen damit überdurchschnittlich gut – das sollte zwar nicht der ausschlaggebendste Punkt sein, ist aber natürlich dennoch eine angenehme Sicherheit, die mit dem Beruf einhergeht. Die Höhe des Gehalt bzw. die genaue Aufstellung der Tabellen wird je nach Bundesland unterschiedlich geregelt, eine geeignete Zusammenstellung findet sich beispielsweise bei der GEW.

Nachteile

1. Unbezahlte Überstunden

Die Korrektur von Arbeiten kann viel Zeit in Anspruch nehmen (Quelle: Canva)

Lehrkräfte bekommen einen festen Betrag nach der jeweils zutreffenden Tabelle ausgezahlt. Dabei werden sie laut der GEW im Falle eines Beamtenverhältnisses “rein rechtlich nicht für die Arbeit bezahlt, sondern für die Wahrnehmung eines Amtes alimentiert”. Die Zeit, die sie außerhalb des Unterrichts beispielsweise für Unterrichtsvorbereitung, Korrektur oder Ähnliches aufwenden, ist damit nicht per se mitgemeint; dessen sollte man sich als angehende Lehrkraft bewusst sein.  Dasselbe gilt übrigens auch für angestellte Lehrkräfte, mit dem Unterschied, dass diese nach niedrigeren Gehaltstabellen bezahlt werden. Hierzu gilt laut GEW: “Angestellte Lehrkräfte der Länder werden bundesweit (außer Hessen) nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) bezahlt. Hier ist die Bezahlung nach "Entgeltgruppen" (je nach Tätigkeit) und innerhalb dieser nach "Stufen" (nach Berufserfahrung) gegliedert. In Hessen gilt ein eigener Tarifvertrag (TV-H), der ähnlich aufgebaut ist”. Bezüglich der Zeiteinteilung ist also ein hoher Grad an Verantwortung und Selbstmanagement gefordert, sowohl um alle anstehenden Aufgaben zu schaffen, als auch um sich selbst nicht zu überarbeiten und die eigenen Grenzen zu kennen. Hilfreiche Tipps zum Zeitmanagement im Lehreralltag findet ihr in unserem Beitrag dazu.

2. Hohes Burnoutrisiko

Der hohe Workload in der Schule, vor allem das allseits als sehr stressig empfundene Referendariat in Kombination mit dem zweiten Staatsexamen, das gleichzeitig abgelegt werden muss, führt zu konstant hohen Stresslevels. Das alles noch mit dem privaten Umfeld zu koordinieren, kann in vielen Fällen und auch bereits in jungen Jahren zu Überforderung und Burnout führen. Eine aktuelle Studie zur Lehrergesundheit belegt beispielsweise, dass die “Hauptgründe für Frühpensionierungen psychische und psychosomatische Erkrankungen [sind], die in 32–50 Prozent aller Fälle als Grund angeführt werden”. Deshalb sollte man in diesem Berufsfeld auf jeden Fall immer ein Auge auf die eigene mentale Gesundheit haben.

3. Hürden bei Nichtverbeamtung

So viele Vorteile eine Verbeamtung im Lehrerberuf auch mit sich bringt, so viele Hürden tun sich womöglich auf, wenn man in diesem Berufsfeld ohne Beamtenstatus  tätig ist. Neben einer geringeren Bezahlung, weil man dann “nur” als Angestellte:r zählt, muss man sich in manchen Bundesländern bei befristeten Verträgen auch in jeden Sommerferien als arbeitslos melden, sofern keiner vorübergehenden anderen Tätigkeit nachgegangen wird. Vor demselben Problem stehen ebenfalls viele angehende Referendar:innen, wie ihr hier nachlesen könnt. Das ist verglichen mit verbeamteten Kolleg:innen sehr stressig, in Bezug auf die Bürokratie in Jobcentern noch dazu mühselig, und könnte sich deshalb auch nach einer geringen Wertschätzung für die eigene Arbeit anfühlen.

4. Versetzungsgefahr

Einen Umzug zu planen, bedeutet zusätzlichen Stress (Quelle: Canva)

Fertig mit dem Studium? Der nächste Schritt ist der Einstieg ins Referendariat an einer Schule in dem Bundesland, in dem ihr studiert habt. Wo genau das stattfinden soll, dazu habt ihr nur bedingt Mitspracherecht: Man wird zwar schriftlich zu seinen örtlichen Präferenzen befragt, allerdings gibt es bei der endgültigen Zuteilung der Referendar:innen auf die Schulen ein System, das bestimmte Anwärter:innen und deren Angaben über andere priorisiert. Somit kann es passieren, dass man am Ende einer Schule zugeteilt wird, die zu weit entfernt liegt, um zu pendeln – die Folge ist dann ein Umzug, der recht spontan vonstatten gehen muss.

5. Steigende Quote an Gewalterfahrungen

Menschen, die sich für den Berufsweg der Lehrkraft entscheiden, sind besonders gefährdet für Gewalterfahrungen im Beruf. Fast die Hälfte der Gymansiallehrkräfte und drei Viertel der Gesamtschullehrer:innen haben laut einer Umfrage des Philologenverbands in den vergangenen drei Jahren physische Gewalt oder andere Formen von Übergriffen erlebt. Trotz des besorgniserregendenden Trends, gilt jedoch schon seit es den Beruf gibt: Lehrkräfte brauchen für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen gute Resilienzfähigkeiten.

6. Medizinische Einschränkungen

Vor Antritt in den Staatsdienst müssen sich Anwärter:innen einer amtsärztlichen Untersuchung unterziehen, in der die Eignung festgestellt werden soll. Hierbei kann es ein ausschlaggebender Punkt sein, wenn die dort bewerteten Lehramtsstudent:innen sich schon einmal in psychotherapeutischer Behandlung befunden haben. Wie wir bereits berichteten, ist eine abgeschlossene Psychotherapie kein automatisches Ausschlusskriterium für eine Verbeamtung – dennoch hält die theoretische Möglichkeit viele Lehramtsstudent:innen davon ab, überhaupt eine Psychotherapie zu beginnen. Im Falle der Verbeamtung ist zudem eine private Krankenversicherung Pflicht, was nicht für jeden die Option der Wahl sein dürfte.

7. Fehlende Anerkennung

Auf Lehrer:innen lastet eine Vielzahl an Vorurteilen (Quelle: Canva)

“Ihr habt ja eh dauernd Ferien”: Mit diesem und ähnlichen Sätzen wird wohl jede Lehrkraft früher oder später in ihrer Laufbahn umgehen müssen. Der Lehrerberuf ist in Deutschland, anders als in vielen anderen Ländern, teilweise mit üblen Vorurteilen, wie Faulheit, ungerechtfertigt hoher Bezahlung und einer einfachen Ausbildung behaftet. Darauf sollte man gefasst sein, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, und einen der beiden Wege wählen: Gute Konterargumente parat haben und voreingenommene Personen eines Besseren belehren, oder entspannt über solchen Kommentare stehen und dabei nicht vergessen, was die eigenen großen Ziele bei der Berufswahl waren.

8. Mühsames Ref

Wie bereits erwähnt ist das Referendariat als letzte Ausbildungsphase eine extrem stressige Zeit für angehende Lehrkräfte – zwischen der Eingewöhnung in eine neue Schule, dem Vorbereiten von Unterricht und Lehrproben, in den meisten Fällen noch einem Umzug, und dem Lernen für das zweite Staatsexamen bleibt häufig nur wenig Zeit dafür, an sich selbst zu denken. Inspirationen dafür, wie ihr das Refendariat trotzdem gut durchsteht, könnt ihr beispielsweise  in unseren aktuellen YouTube-Empfehlungen zum Referendariat finden. 

9. Nicht alle Fächerkombinationen immer umsetzbar

Die richtige Fächerwahl im Studium ist eine der wichtigsten Entscheidungen für Lehrer:innen (Quelle: Canva)

Beginnt ihr den Weg zur Lehrkraft an einer staatlichen Universität, kann es euch passieren, dass ihr eure Wunsch-Fächerkombination leider nicht im Studium unterbringt. Das liegt daran, dass je nach Bundesland und Schulart eine bestimmte Gliederung festgelegt ist, in der bestimmte Fächer nur in bestimmten Kombinationen auf Lehramt studiert werden können. Sollte eure Wunsch-Kombi nicht dabei sein, müsst ihr euch also entweder für ein Fach entscheiden, oder euch eventuell über die Möglichkeit zu einer Drittfacherweiterung informieren. Alternativ gibt es auch einige private Universitäten, an denen die Fächerwahl im Lehramtsstudium etwas flexibler gestaltet ist. Eine Auflistung der privaten Universitäten und Hochschulen, an denen das möglich ist, findet ihr beispielsweise bei privatehochschulen.net.

10. Probleme beim Umzug in andere Bundesländer 

Sollten sich im privaten Umfeld größere Veränderungen ergeben, beispielsweise ein Umzug in ein anderes Bundesland, könnte das als Lehrer:in eventuell zum karrieretechnischen Problem werden und etwa größere Umschulungen oder Aufnahmeschwierigkeiten nach sich ziehen. Da Bildung schließlich Ländersache ist, sieht auch die Ausbildung von Lehrkräften und die Struktur der verschiedenen Schularten in jedem Bundesland anders aus. Hat man beispielsweise bereits einige Jahre in einem System gearbeitet, in dem die Grundschule über die ersten vier Jahrgangsstufen geht, ist es nicht so einfach wie in anderen Berufsfeldern, den Beruf in einem anderen Bundesland wieder aufzunehmen, weil dort die Dauer und Struktur der Grundschule wieder ganz anders aussehen könnte.

Wir hoffen, euch mit dieser Liste einige Punkte mitgegeben zu haben, die euch zu einem besseren Bild von eurem angestrebten Berufsweg verhelfen. Weiterführend dazu gibt es hier noch einige Links, die hilfreich sein können, falls ihr euch noch nicht sicher in eurer Entscheidung seid: 

  • COPING: Selbstreflexionstest zur Eignung im Lehrerberuf
  • Handbuch (open access): Fit für den Berufseinstieg - Basiswissen für Lehrerinnen und Lehrer
  • change: Magazin der Bertelsmann-Stiftung, hier ein Beitrag mit Gründen zum Berufsstart und Tipps für Quereinsteiger:innen.
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Das Referendariat ist die zweite Stufe der Lehramtsausbildung und wird oft als die stressigste wahrgenommen. Viele Absolvent:innen erfahren einen regelrechten Praxisschock nach langjähriger theoretischer Ausbildung an der Universität und fühlen sich mit den unbekannten Ansprüchen und dem neuen Arbeitsstress überfordert. Steht ihr gerade kurz vor dem Vorbereitungsdienst und habt Angst, einfach ins kalte Wasser geworfen zu werden? Oder seid ihr vielleicht schon mittendrin und habt noch nicht ganz Halt gefunden? Dann haben wir in diesem Artikel fünf Videotipps für euch, mit denen ihr erfolgreich ins Ref startet und auch währenddessen einen kühlen Kopf bewahrt. 

1. “Referendariat: Organisation, Essentials & Tipps” von Vivien Rose 

Bevor euer Ref überhaupt losgeht, könnt ihr schon einige Vorkehrungen treffen, um mit optimalen Bedingungen in den Vorbereitungsdienst zu starten. Dazu empfiehlt die junge Lehrerin Vivien Rose, die selbst erst 2022 ihr Referendariat abgeschlossen hat, in ihrem YouTube-Video “Referendariat: Organisation, Essentials & Tipps” Büromaterialien, Apps und Software, die euch den Einstieg in den Lehrberuf erleichtern. Neben Jahresplanern, Stickern und Apps, die hochwertiges Unterrichtsmaterial anbieten, legt euch Rose in ihrem Video auch nützliche Tipps für den Start ins Ref ans Herz. Diese betreffen nicht nur Arbeitsorganisation und Unterrichtsvorbereitung, sondern auch eure Freizeit, damit ihr ein “Stressendariat” möglichst vermeiden könnt. 

In ihrer YouTube-Playlist Referendariat findet ihr weitere Videos, in denen Rose ihr Referendariat bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss dokumentiert hat. Hier gibt es Q&A Videos, Vlogs und weitere nützliche Tipps. 

2. “Die 3 wichtigsten Versicherungen für Referendare” von Lehrer Kompass 

Bevor ihr in euer Ref starten könnt, habt ihr auch organisatorisch einiges zu erledigen – zum Beispiel den Abschluss der richtigen Versicherung. Dabei kann euch das Video “Die 3 wichtigsten Versicherungen für Referendare” von Lehrer Kompass helfen. Ihr erfahrt, welche Versicherungen für angehende Lehrkräfte verpflichtend sind und welche von Expert:innen zusätzlich empfohlen werden. Das Video dient auf dem YouTube-Kanal als ein genereller Überblick und ihr findet im Anschluss zahlreiche andere Videos, die die einzelnen Versicherungsarten vertiefen.

Lehrer Kompass ist eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um Versicherungen und Geld im Referendariat und Lehrberuf. Auf der zugehörigen Webseite findet ihr auch schriftliche Informationen zur Kranken-, Dienstunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung sowie zum Sparen und Geld Anlegen. Die Content-Creator Manuel Hofer und Sebastian Herweg sind allerdings selbst keine Lehrer, sondern Kaufmann für Bürokommunikation bzw. Wirtschaftswissenschaftler. 

3. “Bin ich gut genug? Nur im Dauerstress? – Emotionaler und zeitlicher Druck im Referendariat” von teacher’s diary

Bin ich gut genug? Das hat sich wahrscheinlich jede angehende Lehrkraft zum einen oder anderen Zeitpunkt während ihrer Ausbildung gedacht. Vor allem im zweiten Halbjahr des Refs kann einem die emotionale Belastung und der Zeitstress ganz schön zu schaffen machen. Um euch bei der Bewältigung des Arbeitsdrucks zu helfen, empfehlen wir das Video “Bin ich gut genug? Nur im Dauerstress? – Emotionaler und zeitlicher Druck im Referendariat” von teacher’s diary an. Der YouTube-Kanal wird von Marijke Hörger geführt, die zum Zeitpunkt des Uploads selbst nach ihrem Ref gerade erst ins Berufsleben gestartet war. Hörger bietet zahlreiche Tipps, um die Arbeit im Vorbereitungsdienst möglichst stressfrei zu meistern, und erklärt euch, wie ihr bei gelegentlichem Stress nicht die Nerven verliert. 

Hörger hat einen sehr ehrgeizigen und getriebenen Arbeitsstil. Sie empfiehlt zum Beispiel, möglichst viel vorzubereiten, um später Zeitpuffer zur Verfügung zu haben, oder lieber nachts länger am Schreibtisch zu sitzen, damit das Wochenende komplett zum Entspannen genutzt werden kann. Diese Arbeitsweise ist nicht für jeden etwas, doch wenn ihr euch darin seht, werft auch mal einen Blick in ihre YouTube-Playlist “Tipps und Erfahrungen”, wo ihr 60 Videos zum Referendariat findet sowie zu generellen Themen, die Lehrkräfte betreffen, beispielsweise zur Einrichtung von Klassenzimmern und zum Umgang mit ernsten Schülerproblemen. 

4. “'Viele Leute zerbrechen im Referendariat!': Die Lehrerausbildung ist hart” von taff 

Ihr seid Sportlehrer:in und eine halbe Stunde vor eurer zweiten Hospitation erfahrt ihr, dass die Turnhalle außerplanmäßig den ganzen Tag belegt ist. Oder ihr probiert in einer Hospitationsstunde eine innovative Unterrichtsform aus, aber eure Schüler:innen machen nicht mit. Wenn sich das nach einem absoluten Albtraum anhört, empfehlen wir den Beitrag “Viele Leute zerbrechen in Referendariat: Die Lehrerausbildung ist hart”, der auf dem YouTube-Kanal von taff zu finden ist, denn genau das passiert hier zwei angehenden Lehrkräften bei wichtigen Unterrichtsbegleitungen. Beide bekommen im Anschluss negatives sowie positives Feedback von ihren Mentor:innen. Der Beitrag stellt damit den Vorbereitungsdienst als eine Zeit dar, in der Ausprobieren – und auch die damit verbundene Möglichkeit zu scheitern – akzeptiert und sogar belohnt wird. 

Wenn ihr euch weiter über die Schwierigkeiten des Referendariats informieren wollt, schaut euch auch die taff-Beiträge über respektlose Schüler:innen gegenüber jungen Lehrkräften und den Stress im Referendariat an. 

5. “So gehst du mit Kritik im Referendariat um!” von happyRef

Doch auch wenn das Referendariat Möglichkeiten zum Ausprobieren und Lernen bieten soll, ist man leicht dazu verleitet, sich selbst an perfektionistischen Standards zu messen und Hospitationen als strenge Prüfungen zu fürchten. Kein Wunder also, dass viele angehende Lehrkräfte sich schwertun, mit Feedback und Kritik an den eigenen Unterrichtsmethoden und -vorbereitungen umzugehen. Wenn das auf euch zutrifft, schaut das Video “So gehst du mit Kritik im Referendariat um!” von happyRef an. Hier erklärt happyRef-Gründer Matthias Gleß, dass Kritik nicht grundsätzlich negativ, sondern eher neutral ist, und wie äußere Faktoren den Ausdruck sowie die Wahrnehmung von Kritik beeinflussen können – denn wer Kritik wirklich versteht, kann dieser weniger emotional entgegentreten und sie sachlich umsetzen. Er stellt im Anschluss verschiedene Möglichkeiten vor, um auf Kritik im Ref zu reagieren. Er empfiehlt beispielsweise, dass man den Mut hat, offen und ehrlich mit Mentor:innen zu sprechen, wenn man Kritik für unbegründet oder unfair hält.

Gleß hat während seines eigenen Referendariats, das er 2018 abgeschlossen hat, genau beobachtet, was im Vorbereitungsdienst wichtig ist und an welchen Stellen man sich die Ausbildung erleichtern kann, ohne dass Bewertungsnoten darunter leiden. Er gründete die happyRef Coaching-Firma, um sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen angehenden Lehrkräften zu teilen. Auf seinem YouTube-Kanal findet ihr zahlreiche weitere Videos, die euch kurz und knapp Hilfestellungen zu spezifischen Problemen bieten, darunter Konflikte mit Mentor:innen und Unsicherheit bei Lehrproben

Natürlich können YouTube-Videos nicht jegliche Stressfaktoren und emotionale Belastungen im Vorbereitungsdienst aus der Welt räumen – und manchmal wird euch das Referendariat auch immer noch zum Haare raufen treiben. Doch wir hoffen, wir konnten euch mit unseren Videotipps zumindest etwas Druck im Schulalltag nehmen, oder euch einfach zeigen, dass ihr mit euren Problemen im Ref nicht alleine seid. Wir wünschen viel Erfolg und natürlich auch Spaß!

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“Um die Frage nach Nähe oder Distanz von Lehrern und Schülern wird meines Erachtens zu viel Aufhebens gemacht”, erzählt Dorothea Kleffner dem fluter. Schon seit vielen Jahren nutzt die Hamburger Lehrerin Social Media für den Austausch mit ihren Schüler:innen. “Ich habe mir seitdem eigentlich nie die Frage gestellt, ob ich womöglich die nötige Distanz zu meinen Schülern aufgebe, wenn ich mit ihnen auf Facebook befreundet oder über WhatsApp mit ihnen in Kontakt bin”, stellt sie ihre Haltung klar. Darüber, ob dieser Umgang richtig ist, gibt es verschiedene Ansichten. In einigen Bundesländern wäre ihr der Kontakt über Facebook und Whatsapp aber dienstrechtlich verboten. Wie dürfen also der Kontakt und die Beziehung zu Schüler:innen aussehen?

Grundsätzlich besteht zwischen Lehrer:in und Schüler:in immer ein klares Rollenverhältnis. Lehrkräfte haben den Auftrag zu unterrichten, zu erziehen, zu beraten, zu fördern und zu benoten. Damit all das zusammen gelingt, braucht es einen guten Draht zu den Schüler:innen. Jede Lehrkraft muss für sich herausfinden, was zu ihr passt. Sowohl der Kumpeltyp, als auch eine gewisse Strenge können bei der Klasse Anklang finden. Entscheide ich mich dafür, persönliche Nähe zu zeigen, dann stellt sich gleichzeitig die Frage, wo die Grenze liegt. Ist diese überschritten, wenn Lehrer:innen einen außerschulischen Kontakt zu ihren Schüler:innen pflegen? Wir werfen einen Blick auf die Gegebenheiten im schulischen Miteinander und beleuchten, worauf in der Beziehung zu den Schüler:innen zu achten ist.

Social Media macht den persönlichen Lehrer-Schüler-Austausch einfacher

Soziale Netzwerke sind so konzipiert, dass sie eine niedrigschwellige und einfache Kontaktmöglichkeit bieten. Deshalb sind sie über viele Altersklassen hinweg so beliebt,  erreichen eine immer jüngere Zielgruppe und werden sogar von vielen Kindern bereits genutzt. Weil dadurch die Bildung einer Medienkompetenz zu einer wichtigen Aufgabe für Schulen wird, liegt es auf der Hand, diese Kanäle als Lehrkraft auch für die Kommunikation mit den Schüler:innen zu nutzen.

Einige Bundesländer haben der Nutzung von Social Media in der Kommunikation, beispielsweise aus Datenschutzgründen allerdings einen Riegel vorgeschoben. Sie verlangen stattdessen eigene, sichere Plattformen wie Moodle zu verwenden. Andere Länder gestatten ihren Lehrkräften mehr Spielraum auf diesem Gebiet. Wie die Handhabung in eurem Bundesland sind könnt ihr hier nachschauen.

Mancherorts sind Lehrer:innen sogar in der Rolle, den Klassenchat zu moderieren. Doch wie können diese dann noch eine Grenze ziehen? Wo Privates unter derselben Nummer oder auf demselben Endgerät wie das Berufliche stattfindet, kann sich beides leicht vermischen. Als Lehrkraft suggeriert man den Schüler:innen eine Verfügbarkeit rund um die Uhr und muss daher einen Umgang finden, wie man selbst zur Ruhe kommt. Es braucht Momente, in denen alles schulische und damit berufliche beiseite rückt. Das ist wichtig für die Lehrkraft und auch für die Schüler:innen, damit diese erkennen können, dass die Aufgabengebiete ihrer Lehrer:innen an einem bestimmten Punkt enden.

Dazu kommt auch der Schutz der Privatsphäre und persönlicher Inhalte. Dorothea Kleffner macht sich darüber keine Sorgen, wie sie erklärt: “Meine Schüler wissen alle, dass ich ein Privatleben habe. Veröffentliche ich wirklich mal Bilder von der Familie oder von privaten Erlebnissen, interessiert sie das kaum”. Sie sieht sich dabei immer unter der Kontrolle, nur so viel Einblick zu geben, wie sie möchte und in der Macht, die Kontakte wenn nötig einzuschränken. Das erfordert aber eben eine hohe Aufmerksamkeit und Disziplin bei der eigenen Social-Media-Nutzung. 

Ein klares Rollenverständnis im Kontakt zu Schüler:innen ist wichtig

Eine rechtliche Einschränkung zum generellen Kontakt zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen gibt es nicht, solange er keine sexuelle oder sonstige Ebene des Missbrauchs betreten wird. Wenn man selbst für sich den eigenen Umgang in dieser Thematik gefunden hat, bleibt es wichtig, als Lehrer:in die eigene Rolle immer klar im Blick zu behalten. Denn von Lehrkräften werden selbstverständlich Fairness und Gleichbehandlung gegenüber der gesamten Klasse erwartet. Gerade weil persönliche Sympathien zwischen allen Menschen verschieden und damit auch für die eigenen Schüler:innen unterschiedlich verteilt sind. Es ist die  Aufgabe des Lehrerberufs, jede und jeden in der Klasse bestmöglich zu unterrichten, zu fördern und auf deren schulische wie pädagogische Bedürfnisse einzugehen. Die Kinder und Jugendlichen haben ein Gespür für die zwischenmenschlichen Dynamiken, weshalb der Verdacht, wenige Lieblingsschüler:innen zu haben, dem Klassenklima schadet. Es kann dazu führen, dass der Zugang zu den Schüler:innen verloren geht, die sich ohnehin weniger gut behandelt oder wertgeschätzt fühlen.

In einer Folge des Podcasts Frau Bachmayer packt aus! von Radio Niedersachsen,erzählt eine Lehrerin von ihrer Kollegin, die die Einladung zum 16. Geburtstag eines Schülers annehmen möchte. Wenn eine Lehrkraft für sich entscheidet, wie in diesem Beispiel außerschulischen Kontakt oder  Aktivitäten mit Schüler:innen zu haben, dann sollte die ganze Klasse involviert sein oder zumindest die Möglichkeit dazu haben. Auch bei der Kommunikation auf Social Media fühlen sich möglicherweise die Schüler:innen benachteiligt, die auf einer der verwendeten Plattformen nicht aktiv sind. Aber auch die teilnehmenden Schüler:innen können die Rolle der Lehrkraft verändert und persönlicher wahrnehmen, wodurch diese an Autorität verlieren.

Da zur Aufgabe auch immer das Noten geben gehört, macht man sich durch die Nähe nicht nur angreifbar von außen, sondern es fällt auch automatisch schwieriger, selbst objektiv zu bleiben. In einer weiteren Podcastfolge teilen die Lehrerin mit dem Pseudonym Frau Bachmayer und ein Kollege ihre Beobachtung, dass sie ihnen sympathische Schüler:innen als Gegenreaktion zur persönlichen Zuneigung schlechter bewertet haben. Diese Schilderung zeigt, dass es hilfreich ist, eine Distanz zu wahren. Beispielsweise indem man ganz bewusst entscheidet, welche persönlichen Informationen man vor Schüler:innen preisgibt. Ebenso hilfreich ist es festzulegen, auf welchen Kontaktwegen und zu welchen Zeiten außerhalb des Unterrichts man für die Schüler:innen erreichbar ist.

Dass man als Lehrkraft zu einzelnen Schüler:innen einen besseren Draht hat als zu anderen, lässt sich nicht vermeiden. Eine Freundschaft zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen kann es aber nicht geben. Denn durch die Rolle und die Aufgaben können Lehrkräfte Schüler:innen nie auf persönlicher Ebene gleichberechtigt begegnen. Es gibt immer eine hierarchische Struktur und die lässt sich nicht aufheben, weil sie zum Lehrerberuf gehört. Die Soziologin Julia Hahmann führt dazu im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova aus: "Wir sind in der Schule in sehr spezifischen Rollen, als Schüler:innen und als Lehrer:innen, wir haben bestimmte Aufgaben und da ist so ein Machtverhältnis”. Genau dieses Machtverhältnis und die dadurch bestehende Hierarchie zwischen den Personen lässt eine Freundschaft nicht zu. 

Ob man die Person aktuell noch unterrichtet, spielt dabei keine Rolle, solange sie weiterhin auf die Schule geht. Denn Aufsichtspflicht in Pausen oder ein vertraulicher Austausch innerhalb des Lehrerkollegiums bleiben in jedem Fall bestehen. “In der Freundschaftsforschung spricht man davon, dass man von diesen Rollen, also Schüler:in und Lehrer:in, abweichen muss und persönliche Anteile zeigen muss, damit es überhaupt möglich ist, so eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen.” führt Hamann weiter aus.

Freundschaft ist erst nach der Schulzeit möglich

Weniger kritisch und nicht ungewöhnlich ist die Sache bei Absolvent:innen. Einige Lehrkräfte, besonders nach der Oberstufe, bieten ehemaligen Schüler:innen das Du an, tauschen die Handynummer aus und halten mit manchen von ihnen Kontakt. Es gibt Beispiele, in denen Lehrer:in und Schüler:in bald nach dem Abschluss von Freundschaft sprechen.

Wie die Erklärung von Julia Hahmann verdeutlicht, muss dafür aber die Augenhöhe und Gleichberechtigung auf der persönlichen Ebene aktiv hergestellt werden. Indem sich Ex-Schüler:in, und insbesondere Lehrer:in einander öffnen und anvertrauen. Dabei müssen beide auch von der Gewohnheit abweichen, dass im Unterricht die Initiativen und Vorgaben immer von der einen Person ausgehen. Dafür braucht es selbstverständlich Zeit, auch um die gemeinsamen Themen und Interessen außerhalb des Schulkontexts zu entdecken. Und das liegt gerade für eine junge Lehrkraft näher, als in späteren Berufsjahren. Der Altersunterschied ist zwar kein Ausschlusskriterium, aber er macht eine Freundschaft weniger wahrscheinlich, weil es innerhalb der Lebenssituationen noch weniger Gemeinsamkeiten gibt. Freunde zu finden ist aber am Ende auch immer ein Stück weit Zufall. 

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass man vorsichtig sein sollte, den Begriff Freund oder Freundin zu schnell zu verwenden. Das gilt sowohl für die Außenwahrnehmung in der Beurteilung von Lehrer-Schüler-Beziehungen, als auch für die Einschätzung des Verhältnisses zu den eigenen Schüler:innen. Wichtig ist es, sich während der Schulzeit sowohl der Rollenverteilung und dem immer vorhandenen Machtgefälle bewusst zu sein, als auch sich selbst klare Grenzen zu setzen, was persönliche und private Inhalte betrifft. Von außen bleibt es schwer zu beurteilen, wann eine Lehrkraft in diesem Fall zu weit geht. Denn es besteht ein breites Spektrum, wie viel Nähe zu Schüler:innen möglich ist.

Stress & Depressionen
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Das Vermitteln sensibler Themen im Unterricht stellt oftmals unabhängig von der Berufserfahrung eine Herausforderung für Lehrkräfte dar. Mentale Gesundheit und psychische Erkrankungen sind klassische Beispiele für  Sujets, die aus Sorge vor den Reaktionen der Schüler:innen und Eltern wenig thematisiert werden. Dabei prägt dieses  Themenfeld die Denk- und Verhaltensweisen Jugendlicher, während diese insbesondere in der Pubertät große Veränderungen durchmachen und sich selbst neu kennenlernen müssen. Neben dem alltäglichen Emotionschaos, dem schulischen Leistungsdruck und den gesellschaftlichen Erwartungen fühlen sie sich oft mit ihren Fragen auf sich allein gestellt: Was ist normal? Warum fühle ich mich so? Ist es nur eine Phase oder bleibe ich für immer so? 

Als grundlegender Bestandteil des alltäglichen Lebens von Jugendlichen stehen Schulen in der Pflicht, den Schüler:innen wertvolle Kompetenzen zu vermitteln, mit denen sie die bestmöglichen Chancen erhalten, um erfolgreich ins Erwachsenenleben zu starten. Dazu gehört auch die Aufarbeitung von negativ stigmatisierten psychischen Erkrankungen, die diversen Studien zufolge jeden fünften bis sechsten Erwachsenen mindestens einmal im Leben betreffen. 

Im Rahmen unserer Themenwoche Stress & Depressionen haben wir euch bereits über aktuelle Herausforderungen informiert, Tipps zur Symptomerkennung gegeben und Wege zur Selbsthilfe vorgestellt. In diesem Artikel möchten wir euch eine Hilfestellung bieten, mit der ihr das Thema Depression im Klassenverband ansprechen könnt und euren Schüler:innen die Möglichkeit gebt, ihre Fragen in einem sicheren Umfeld auszusprechen.

Hier findet ihr Material für eure Unterrichtsvorbereitung

Bevor ihr damit beginnt, euch geeignete Abläufe zu überlegen, ist es ratsam, sich zunächst gründlich in die Thematik einzuarbeiten. Themen der mentalen Gesundheit gewinnen zunehmend an gesellschaftlicher Relevanz, weshalb euch mittlerweile zahlreiche Quellen zur Selbstinformation und -hilfe zur Verfügung stehen, die ihr im Internet und anderen Medien abrufen könnt. Im Folgenden haben wir für euch einige Webseiten kuratiert, die einen guten Überblick zum Thema Depression bieten.

  • Der Verein Freunde fürs Leben klärt über die Themen mentale Gesundheit, Depression und Suizid auf. Hier findet ihr neben Infomaterialien, Zahlen und Fakten auch Podcasts und einen Youtube-Kanal, in dem offen über die Thematik geredet wird.
  • Die Stiftung Gesundheitswissen stellt Präventionsmöglichkeiten, Diagnose- und Behandlungsalternativen zu verschiedensten Krankheitsbildern dar und fördert das allgemeine Gesundheitswissen. Hierfür erarbeiten sie nach eigenen Angaben laienverständliche, unabhängige und qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen.
  • Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention bietet neben einer umfangreichen Erläuterung des Krankheitsbildes jede Menge weiteren Input in Form von Selbsttests und -hilfe, Videos, ausführliche Forschungsergebnisse sowie Links und Literatur zum weiteren Informieren. Zudem gibt es einen Schulfilm, den ihr im Unterricht zeigen könnt. Die Informationen der Webseite werden auch multilingual in 19 Sprachen angeboten.
  • HelloBetter ist eine psychologische Soforthilfe, die das Krankheitsbild der Depression verständlich beschreibt  und Umgangstipps gibt. Die Seite bietet auch umfangreiche, unterstützende Kurse an, die kostenlos mit einem Rezept von der Krankenkasse übernommen werden.
  • Die Webseite von Neurologen und Psychiater im Netz bietet einen intensiven, wissenschaftlichen Einblick in die Entstehung von Depressionen, deren Auswirkungen und mögliche Therapien.

Falls ihr etwas mehr Zeit investieren wollt und könnt, haben wir für euch eine gute Sammlung an Büchern und Podcasts zum Thema Depression zusammengestellt.

So kann die Einheit aussehen: Ideen für mehr als eine Stunde

Da es auch nach einer gründlichen Einarbeitung schwierig sein kann, einen guten Plan für den bevorstehenden Unterricht zu entwerfen, haben wir hier einige Webseiten, die euch speziell die Unterrichtsgestaltung erleichtern sollen.

  • Planet Schule bietet euch einen ganzen Unterrichtsentwurf zu verschiedenen Themen im Bereich Mental Health. Diese lassen sich ab der siebten Klasse in zahlreichen Fächern einbinden und dienen zur Sensibilisierung, Resilienzstärkung und Bewusstseinsbildung für psychische Störungen. Hier werden Unterrichtsvorschläge, mögliche Einstiege, Filme, diverse Arbeitsmaterialien, Vertiefungsvorschläge und nützliche Hinweise gegeben. Zudem werden weitere Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche verlinkt.
  • Das Deutsche Bündnis gegen Depression e.V. und das Kompetenznetz Depression haben gemeinsam ein Infopaket für Lehrer:innen zusammengestellt, in dem Materialien für die Unterrichtsgestaltung in der Sekundarstufe I und II gegeben sind. Es werden Einsatzmöglichkeiten, Lernziele, weiterführende Links, sowie auch Themenvorschläge und Arbeitsblätter zur Verfügung gestellt.
  • Ebenfalls interessant ist die kostenlose “Schulbox Depression” des Projekts FIDEO sein, die Basisinformationen und Materialien für die Gestaltung einer Unterrichtseinheit zum Thema Depression ab der siebten Klasse enthält. Auf der Webseite sind zusätzlich Arbeitsblätter und weitere Unterrichtsmaterialien, unter anderem Memes, ein Quiz oder eine Präsentation, frei zugänglich.
  • Das Institut für Weltkunde in Bildung und Forschung (WBF) bietet zahlreiche Filme für den Unterricht mit zusätzlichen Arbeitsmaterialien. Zum Thema Depression findet ihr auf ihren Seiten einen umfangreichen Unterrichtsablauf mit anregenden Vorschlägen, Hintergrundinformationen mit Bezug auf einen Film, den ihr ab der fünften Klasse anschauen könnt.
  • Kurz und knapp hat der SOS-Kinderdorf Campus einen Unterrichtsentwurf mit Ablaufplan erstellt, der sowohl Arbeitsblätter, Anlaufstellen mit Notfallnummern als auch “Erste Hilfe” für Lehrkräfte enthält. Geeignet ist das Material für die Sekundarstufen I und II

Depressionen im Unterricht behandeln:  Darauf solltet ihr achten

Da Depression ein ernstes Thema ist, das Schüler:innen verstärkt zum Nachdenken anregt  und möglicherweise unbewusste Trigger auslösen kann, empfiehlt es sich, idealerweise im Voraus die Eltern zu informieren. Dies kann in Form eines Informationsschreibens geschehen, indem die geplante Unterrichtseinheit zum Thema Depression (und ggf. weiteren psychischen Erkrankungen) angesprochen und die Eltern oder Erziehungsberechtigten darum gebeten werden, das Verhalten der Schüler:innen in der kommenden Zeit etwas genauer im Blick zu behalten. 

Um das Thema dann konkret im Unterricht anzugehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man mit dem Thema Mental Health starten oder im Allgemeinen über psychische Belastungen wie Depressionen sprechen. Ihr könnt das Thema aber auch mit generellen gesundheitsbezogenen Fragen beginnen wie “Wer von euch war schon mal richtig krank? Was war bisher eure schlimmste Verletzung?" Dadurch können eure Schüler:innen beginnen, offen über Krankheiten zu reden und es kann ein offenes, wohlwollendes Klassenklima geschaffen werden. In diesem Rahmen kann man psychische Erkrankungen ansprechen und den Schüler:innen vermitteln, dass auch diese kein Tabuthema sind. Mit einer offenen Gesprächsrunde können Fragen geklärt und einer oft negativen Stigmatisierung des Themas entgegengewirkt werden. Für eine Fragerunde der Schüler:innen können auch Fachpersonen aus der Schule oder externe Personen aus z.B. Kinder- und Jugendpsychiatrien eingeladen werden.

Während ihr in das Thema einsteigt, solltet ihr eure Schüler:innen gut im Blick behalten. Laut dem gemeinnützigen Diskussionsforum Depressionen e.V. (FIDEO) erkranken etwa 3-10 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an einer Depression, Mädchen dabei doppelt so häufig wie Jungen. Daher ist es ratsam, insbesondere denjenigen Schüler:innen, die scheinbar wenig Freunde in der Klasse haben und sich oft nur schwer konzentrieren können, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln. Ein offener und zwangloser Umgang mit der Thematik kann Betroffenen helfen, offen über Probleme und Belastungen zu sprechen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den ihr beachten solltet, ist, euren Schüler:innen keine Panik zu vermitteln. Eine sachliche Aufklärung ist von erheblicher Bedeutung und nur, weil einige Anzeichen, die typisch für eine Depression sind, auf jemanden zutreffen können, heißt es nicht, dass diese Person auch depressiv sein muss. Symptome, Dauer und wiederkehrende Episoden unterscheiden sich von Person zu Person und können unterschiedlich ausfallen. Auch das Auftreten einer depressiven Episode bedeutet nicht, dass die betroffene Person als depressiv gilt. Ein länger andauerndes oder sich häufig wiederholendes Stimmungstief kann allerdings Anzeichen einer Depression bedeuten.

Etwas, das nie schaden kann, ist euren Schüler:innen Sicherheit zu vermitteln. Selbst wenn sich jemand in der Symptomatik wiedererkennt, gibt es vielerlei Hilfsangebote in Schulen und außerhalb, die die Situation verbessern können. Ihr als Lehrkräfte könntet die erste Anlaufstelle für eure Schüler:innen sein, eine erste Vertrauensperson, wenn sie sich nicht anders zu helfen wissen. Daher ist es auch für euch sinnvoll, genauer über Depressionen informiert zu sein und eine Liste von Anlaufstellen parat zu haben, die ihr euren Schüler:innen weitergeben könnt. Auch die Möglichkeit zu Einzel- und Gruppengesprächen oder das Beantworten anonym gestellter Fragen könnt ihr euren Schüler:innen anbieten. Zudem solltet ihr als Lehrkräfte, wenn sich ein:e Betroffene:r an euch wendet, dieses Vertrauen nicht missbrauchen und, insofern ihr andere Personen wie die Eltern oder Schulpsycholog:innen involvieren wollt, zukünftige Schritte mit diesen abzusprechen.

Wege zur Selbsthilfe

Neben der Hilfe von externen Personen gibt es auch jede Menge Wege sich selbst zu helfen, sollte jemand von einer depressiven Episode oder Depression betroffen sein. Neben grundlegenden physischen Gegebenheiten wie einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung kann auch jeder Versuch, aus der Komfortzone herauszukommen, helfen. Zudem gibt es jede Menge Input auf diversen Medien wie Youtube-Channels, Bücher, Podcasts, wissenschaftliche Artikel, Webseiten, Online- und Präsenz-Kurse, Filme und vieles mehr. Weiterhin kann eine Veränderung des Weltbildes nicht bloß helfen, sich selbst besser kennenzulernen, sondern auch psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken. Das bezieht sich auf die Sichtweise, wie die Realität wahrgenommen wird: Unser Leben ist nicht bloß schwarz und weiß, denn in jeder negativen Sache lässt sich auch ein positiver Aspekt finden.

Unabhängig davon ist es in manchen Fällen notwendig, psychologische Hilfe in Form von Gesprächstherapien, ggf. auch mit medikamentöser Behandlung, in Anspruch zu nehmen oder sich temporär in einen stationären Aufenthalt zu begeben.

Damit sich eure Schüler:innen auch nach dem Unterricht selbstständig informieren können, solltet ihr ihnen die Unterrichtsmaterialien, wie auch Links zu diversen Anlaufstellen zur Depressionshilfe online über euren Schulserver zur Verfügung stellen.

Wir hoffen, dass wir euch einige gute Anstöße geben konnten, um das Thema Depression in euren Unterricht integrieren zu können. Wenn euch das Thema interessiert, empfehlen wir euch auch in unsere frühere Themenwoche zu mentaler Gesundheit reinzuschauen. Hier findet ihr zum Beispiel Tipps für Erste Hilfe bei Notfällen psychischer Natur. Teilt uns gerne eure Erfahrungen mit und wie ihr das Thema psychische Erkrankungen in euren Unterricht einbaut.

Hilfe und Beratungsangebote bei Depressionen

Lehrkräfte und Betroffene können an verschiedenen Stellen Hilfe finden. Hier sind einige mögliche Anlaufstellen für euch:

Bei längerfristigem Bedarf kann die Suche nach Psychotherapeut:innen über Websites wie Klinikfinder-psychosomatik.de erfolgen.

Stress & Depressionen
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Fernunterricht, Lockdown, Social Distancing in der Pandemie, Lehrkräftemangel sowie globale Krisen und Konflikte – die letzten Jahre waren von zahlreichen Belastungen geprägt, die nachhaltige Spuren in der psychischen Gesundheit vieler Menschen, besonders in der von Schüler:innen und Lehrkräften, hinterlassen haben. In den DAK Kinder- und Jugendreports von 2022 und 2023 konnte beispielsweise ein starker Anstieg von Depressionen, Angst- und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 festgestellt werden. Doch auch Erwachsene sind nicht vor mentalen Erkrankungen gefeit. So verzeichnet das Robert-Koch-Institut “in allen Geschlechter-, Alters- und Bildungsgruppen” im Beobachtungszeitraum 2019 bis 2023 einen Anstieg “depressiver Symptome”. Wie erkenne ich aber Depressionen bei meinen Schüler:innen, Kolleg:innen und bei mir selbst? 

Mit Schulen als erster Anlaufstellen für Früherkennung und Prävention von psychischen Erkrankungen im Blick möchten wir uns im Rahmen der Themenwoche Stress und Depressionen mit der psychischen Erkrankung Depression auseinandersetzen und Lehrkräften praktische Hilfestellungen an die Hand geben, um angemessen auf Verdachtsfälle von Depressionen im Klassen- oder Lehrerzimmer reagieren und Betroffene unterstützen zu können.

Stigma überwinden und Depressionen richtig erkennen

Früher wurde oft angenommen, dass Depressionen ausschließlich mit anhaltender Traurigkeit einhergehen. Betroffenen haftete außerdem das Stigma an, zu schwach oder zu sensibel zu sein. Das Bewusstsein für die Schwere der Erkrankung und die Vielfalt der Symptome hat sich jedoch gewandelt, auch durch die Verbreitung sozialer Medien.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Depressionen sehr unterschiedlich verlaufen können. Sie können episodisch auftreten, von Phasen der Besserung begleitet sein, über Wochen und Monate anhalten oder immer wiederkehren. Die Ursachen variieren stark, so lassen sich in einigen Fällen konkrete Auslöser ausmachen, in anderen Fällen tritt die Erkrankung schleichend auf. Der Schweregrad von Depressionen wird anhand von Anzeichen eingeteilt, die von leicht über mittelschwer bis schwer reichen. Dieser kann von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen festgestellt werden. Mittlerweile gilt es als gesichert, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, genauso wie zusätzliche Belastungsfaktoren.

Während Stimmungsschwankungen und Probleme mit der Motivation zu einer normal verlaufenden Pubertät oftmals dazugehören, lohnt es sich dennoch, genauer hinzusehen. Auch gilt zu beachten, dass die Symptome von Kindern zwar grundsätzlich denen von Erwachsenen ähneln, es aber auch Unterschiede im Erscheinungsbild gibt. 

Zu den Leitsymptomen zählen eine niedergeschlagene oder gereizte Stimmung, der Verlust an Interessen oder Hobbys, Antriebs- und Energielosigkeit und ein veränderter Appetit. Konstante Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können zudem auf Schlafstörungen oder übermäßiges Schlafbedürfnis hinweisen. Aggressivität, Gedanken an den Tod und Rückzug sind außerdem weitere Alarmsignale für Depressionen. Bei jüngeren Kindern können auffälliges Spielverhalten, Wutausbrüche und vermindertes Interesse an Bewegung auf psychische Erkrankungen hinweisen. Auch psychosomatische Symptome wie Bauch- oder Kopfschmerzen, die keine körperliche Ursache zu haben scheinen, lassen sich häufig auf Depressionen zurückführen.

Wichtig ist, zwischen Depressionen und normalem, pubertären Verhalten zu unterscheiden. Eine Depression besteht zu großer Wahrscheinlichkeit, wenn mehrere Symptome zusammenkommen und über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen bestehen bleiben. Zwischen Mädchen und Jungen können geschlechtsspezifische Unterschiede auftreten. Bei Mädchen zeigen sich häufiger Schuldgefühle und Appetitlosigkeit, während Jungen vermehrt reizbar sind und ihre bedrückten Gefühle verharmlosen. Auch der Wunsch, “komplett verschwinden zu wollen”, ist ernst zu nehmen. Bei diesem kann es sich um ein erstes Anzeichen von Suizidgedanken handeln und die Betroffenen sollten dringend professionelle Hilfe und Unterstützung erhalten.

Belastungsfaktoren: Welche Einflüsse können Depressionen verursachen?

Für Lehrkräfte ist es von großer Bedeutung, die Belastungsfaktoren zu verstehen, um Ansatzpunkte zu kennen und Depressionen vorzubeugen. Da Kinder und Jugendliche viel Zeit in der Schule unter Gleichaltrigen verbringen, kann der Schulkontext ein großer Belastungsfaktor sein. Schulische Probleme wie schlechte Noten, der Vergleich mit Anderen, die drohende Gefahr des Sitzenbleibens und dadurch ausgelöste Zweifel an den eigenen Fähigkeiten können den empfundenen Druck auf die Schüler:innen verstärken.

Ein schlechtes Klassenklima kann ebenfalls depressive Symptome befeuern. In diesem Zusammenhang steht auch Mobbing, bei dem es sich um das wiederholte, gezielte Ärgern oder Erniedrigen einer Person über einen längeren Zeitraum handelt. Dies führt zu psychischen Belastungen. Neben Mobbing können auch allgemeine Schwierigkeiten im sozialen Umgang mit Gleichaltrigen, basierend auf negativen Gedanken oder eingeschränkten sozialen Fähigkeiten, sowie konfliktreiche Freundschaften und Beziehungen die Entstehung einer Depression fördern. 

Geflüchtete Kinder und Jugendliche, die aus beschwerlichen Situationen in ihren Heimatländern fliehen mussten, sind besonders anfällig für psychische Erkrankungen wie Depressionen. Die Flucht bringt oft traumatische Erlebnisse, Gewalt und Trennungen von wichtigen Bezugspersonen mit sich. Die Ankunft im Zielland verbessert zwar einige Bedingungen, aber die Belastungen wirken weiter. Unsicherer Aufenthaltsstatus, finanzielle Schwierigkeiten und die Herausforderungen der Integration in eine neue Kultur können zu Stress und Ängsten führen. Zudem können die Kinder und Jugendlichen meist die Sprache noch nicht fließend sprechen. Dies kann dazu führen, dass sie sich isoliert fühlen.

Darüber hinaus nimmt auch die Familiensituation Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder. Scheidung der Eltern, soziale Benachteiligung, negatives elterliches Verhalten oder gar psychische Erkrankungen der Eltern haben oftmals negative Auswirkungen auf das Befinden von Schüler:innen. Schließlich spielen auch einschneidende Erlebnisse wie Gewalterfahrungen oder Verluste durch Krankheit und Tod eine Rolle als Belastungsfaktoren.

Alkohol und andere Drogen sind besonders für Kinder und Jugendliche schädlich, weil sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet. Der Konsum erhöht das Risiko für Depressionen und psychische Probleme. Dennoch neigen gerade Jugendliche mit psychischen Symptomen oft dazu, zu diesen Substanzen zu greifen, was jedoch nur kurzfristige Ablenkung bietet und langfristig die Probleme verschärft. 

Doch nicht nur Schüler:innen können an Depressionen erkranken. Auch Lehrkräften kann es passieren, unter dem enormen Druck der Arbeitsbelastung, persönlichen Erlebnissen oder globalen Krisen zusammenzubrechen. Wenn die gedrückte Stimmung zu einer Dauerbelastung wird, ist jedoch Vorsicht geboten. Leiden wir gar selbst an Symptomen wie Schlafstörungen, Appetitveränderungen oder permanenter Niedergeschlagenheit, sollten wir achtsam in uns hineinhören. Was brauche ich gerade – eine Verschnaufpause, jemandem zum Reden oder sogar eine längere Auszeit, in der ich Ruhe und Erholung finden kann? Dadurch, dass Depressionen durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden und in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten, ist es sinnvoll, den Bezug zu uns selbst herzustellen. Dies kann durch Meditation, Tagebuchschreiben oder Spaziergänge im Alleingang geschehen. Irgendwann ist hierbei jedoch auch die Grenze erreicht und wir sollten professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. 

Empathische Unterstützung in schwierigen Situationen: Wie verhalte ich mich als Lehrkraft?

Durch ihre Beobachterrolle im Umfeld der Kinder und Jugendlichen und als vertrauensvolle Ansprechpartner:innen können Lehrkräfte entscheidend dazu beitragen, psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und dagegen vorzugehen. Stellen Lehrkräfte mehrere Symptome über einen längeren Zeitraum fest und kennen vielleicht sogar bestimmte Belastungsfaktoren in der Biografie der Schülerin oder des Schülers, ist es ratsam, das Gespräch mit Kolleg:innen und dem Fachpersonal wie Schulpsycholog:innen und Sozialarbeiter:innen zu suchen und die Beobachtungen abzugleichen. Konkrete Anzeichen wie verschlechterte Leistungen können dabei Indizien sein, genauso wie ein allgemeines Desinteresse und Antriebslosigkeit der Schüler:innen. 

Im nächsten Schritt sollten die betroffenen Kinder direkt angesprochen werden. In einer ruhigen und stressfreien Situation, ohne die Klassenkamerad:innen, kann den Schüler:innen klargemacht werden, dass die Informationen vertraulich behandelt und nicht weitergegeben werden, es sei denn, die Schüler:innen stimmen ausdrücklich zu oder sie selbst oder Andere schweben in Gefahr. Um Vertrauen zu schaffen, sollte auch die weitere Absprache mit dem Schulpersonal transparent gemacht werden. 

Hilfreich für das Gespräch ist es, den Schüler:innen auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen deutlich zu machen, dass ihre Sorgen und Gefühle ernst genommen werden. Teilt den Schüler:innen zu Beginn mit, dass euch Veränderungen im Verhalten oder in der Stimmung aufgefallen sind, wie etwa eine geringere Beteiligung am Unterricht, Zurückgezogenheit oder Niedergeschlagenheit. Formuliert dies am besten auf der Verhaltensebene und betont, dass ihr euch Sorgen macht. Das Projekt “ich bin alles @ Schule” empfiehlt die konkrete Formulierung: “Ich merke, dass du in letzter Zeit oft niedergeschlagen bist und dich oft zurückziehst. Kannst du verstehen, dass ich diese Beobachtungen gemacht habe? Gibt es Dinge oder Veränderungen in der Klasse, die dich belasten? Ich möchte herausfinden, was dich belastet und würde dich gerne unterstützen.” Dies kann sicherstellen, dass sich die betroffenen Schüler:innen gesehen, aber nicht gegängelt oder bedrängt fühlen.

Für den erfolgreichen Verlauf des Gesprächs ist es wichtig, gut zuzuhören, den Schüler:innen Verständnis zu zeigen, Wertungen und Verurteilungen weitestgehend zu vermeiden, keine leeren Versprechungen zu machen, geduldig und transparent zu sein und Abweisungen nicht persönlich zu nehmen. Viele Schüler:innen brauchen Zeit, um sich zu öffnen und gegebenenfalls Scham zu überwinden. 

Darüber hinaus liegt es nicht in der Verantwortung von Lehrkräften, die psychischen Probleme und Herausforderungen ihrer Schüler:innen eigenständig zu lösen. Solltet ihr während eines Gesprächs mit Schüler:innen, die psychisch belastet oder erkrankt sind, an eure eigenen Grenzen stoßen oder euch unsicher fühlen, könnt ihr euch an eine für die Schule zuständige Fachperson, wie beispielsweise Schulpsycholog:innen oder Schulsozialarbeiter:innen, wenden. Es empfiehlt sich, diesen Schritt auch transparent den Schüler:innen mitzuteilen und sie um ihr Einverständnis zu bitten. 

Wenn die Schüler:innen mit dieser Einbindung nicht einverstanden sind, ihr jedoch spürt, dass ihr Unterstützung benötigt, besteht die Möglichkeit, ohne Weitergabe persönlicher Informationen allgemeinen Rat von den Fachpersonen einzuholen.

Auch wenn ihr das Gefühl habt, euren Kolleg:innen geht es über einen längeren Zeitraum nicht gut, kann es helfen, ein offenes Gespräch zu suchen und Verständnis zu zeigen. Sollten Tipps und Hilfsangebote erwünscht sein, könnt ihr auf folgende Beratungsstellen hinweisen.

Hilfsstellen und Beratungsangebote bei Depressionen

Lehrkräfte können sich auf dem neuen digitalen Infoportal  “ich bin alles @ Schule” evidenzbasierte Informationen zu Depressionen und psychischen Erkrankungen bei Schüler:innen einholen. Das Projekt wurde von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des LMU Klinikums München gemeinsam mit der Beisheim Stiftung entwickelt und ging im November 2023 online. Durch die konkreten Handlungs- und Gesprächsvorschläge bietet das Portal einen praxisnahen Bezug zum Umgang mit psychischen Erkrankungen im Schulkontext. Ziel des Portals ist es, die Früherkennung und Prävention durch eigenständige Lehrkräfte zu erhöhen.

Über die Website 116117 können sich Betroffene oder Eltern von betroffenen Schüler:innen Unterstützung suchen. Über den Online-Terminservice werden psychotherapeutische Sprechstunden vermittelt, in denen akute fachliche Beratung zum weiteren Vorgehen herangezogen werden kann. Zudem kann die Nummer 116117 auch am Telefon gewählt und im direkten Kontakt ein Termin mit Psychotherapeut:innen vereinbart werden. Diese Seite eignet sich auch für die Empfehlung an betroffene Kolleg:innen.

Für akute Krisensituationen existieren mittlerweile verschiedene Hilfsangebote. Einerseits können Telefonseelsorgen rund um die Uhr per Telefon anonym erreicht werden. Bei den regionalen Krisendiensten können Leidende telefonische Beratung, E-Mail-Beratung oder Beratungen mit ausgebildeten Psychotherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen oder Pädagog:innen vor Ort erhalten. Die Deutsche Depressionshilfe hat auf ihrer Website die verschiedenen Beratungsstellen in Deutschland zusammengetragen, um schnell Hilfe zu gewährleisten. Für Kinder und Jugendliche eignen sich altersspezifische Telefonangebote wie die Nummer gegen Kummer, bei der über Belastungen anonym und kostenfrei gesprochen werden kann. Mittlerweile bieten viele Portale auch Online-Chats an, die es schüchternen oder telefonscheuen Personen ermöglicht, sich über die Probleme mit Anderen auszutauschen. 

Vom Gebrauch von Apps von nicht-offiziellen Trägern sollte jedoch abgesehen werden, da diese oftmals keine professionelle Hilfe ersetzen und Symptome sogar verschlimmern können.

Die Psychotherapeutensuche gestaltet sich oft langwierig. Psychotherapeutische oder psychiatrische Kliniken können Betroffene bei schweren Krisen unterstützen und ihnen eine Auszeit von ihrem belastenden Alltag bieten. Die Aufenthaltsdauer variiert dabei von zwei Wochen akuter Krisenunterstützung bis zu einem Langzeitaufenthalt. Websites wie klinikfinder-psychosomatik unterstützen bei der geeigneten Suche. 

Wenn der Bauch oder der Kopf wehtut, holen wir uns medizinischen Rat. Nicht anders sollten wir Depressionen und psychische Erkrankungen ernst nehmen und so früh wie möglich Unterstützung einholen und bieten. Lehrkräfte können dabei durch ihre vertrauensvolle Nähe als Ankerpunkt für eine Früherkennung und Prävention fungieren. Wichtig ist zu verstehen, dass jede Person von Depressionen betroffen sein kann. Daher sollte eine offene Kommunikation das Stigma aufbrechen.

Innerhalb unserer Themenwoche werden wir zudem Podcasts und Bücher zum Thema vorstellen, ein Interview mit Expert:innen zum Umgang mit Krieg und Krisenbildern führen und euch Ideen mitgeben, wie ihr das Thema Depressionen im Unterricht vermitteln könnt. Wenn euch das Thema interessiert, schaut auch bei unserer vergangenen Themenwoche Mentale Gesundheit vorbei.

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Jede:r kennt sie, nicht jede:r wird mit ihnen warm: Damit Atlanten für eure Schüler:innen nicht nur "das große, schwere Buch" bleiben, haben wir für euch eine kleine Zusammenstellung der beliebtesten Atlanten erstellt. Zusammen mit dem nachfolgenden Guide zu ihrer Benutzung nimmt das Suchen bestimmter Inhalte bald nur noch den kleinsten Teil eurer Geographiestunden ein.

Welche Atlanten gibt es überhaupt?

Alle Atlanten der Diercke-Reihe sind auch über Lizenzen als E-Books bzw. in der Online-Version als App nutzbar. Damit könnt ihr den Rücken eurer Schüler:innen schonen, eventuelles Vergessen von Büchern umgehen und technologische Kompetenzen von Schüler:innen fördern.

Diercke Weltatlas

(Quelle: Westermann)

Der absolute Klassiker, den die meisten wahrscheinlich auch noch aus ihrer eigenen Schulzeit kennen: Das bekannteste Werk aus dieser Reihe ist der Diercke Weltatlas.

Daneben gibt es noch eine Auswahl an Atlanten mit verschiedenem Fokus bzw. verschiedenen Zielgruppen:

Diercke Weltatlas 2

(Quelle: Westermann)

Der Diercke Weltatlas 2 zielt spezifisch auf den Unterricht in weiterführenden Schulen ab. Der Schwerpunkt wird hier auf die "Welt im Wandel" gelegt, die ihre Darstellung in "Karten u.a. zur Globalisierung, zum Landschafts- und Klimawandel oder zur Nachhaltigkeit" findet. Neben der hier verlinkten allgemeinen Ausgabe gibt es noch seperate Versionen für einige Bundesländer. Im Sortiment findet sich außerdem ein zugehöriges Handbuch, das auch Aufgaben und Lösungsvorschläge beinhaltet.

 

Diercke Drei Universalatlas

(Quelle: Westermann)

Dieser Atlas ist besonders geeignet für das Arbeiten mit fächerübergreifenden Konzepten. Nach Angaben des Verlags eignet er sich für den Unterricht in allen Bundesländern außer Bayern und Baden-Württemberg. Auch dieser Atlas der Diercke-Reihe besitzt ein zugehöriges Handbuch inklusive möglicher Aufgabenstellungen und Musterlösungen. Außerdem bietet der Westermann-Verlag in seinen Online-Ressourcen kostenlose "Basiskarten" an, die eine gute Ergänzung zum eigenen Lehrmaterial sein und eventuell auch als Inspiration für Stundenkonzepte dienen können.

Der Westermann-Verlag bietet außerdem einige Webinare an, die gezielt auf die Benutzung ihres Weltatlasses eingehen und eine effiziente Benutzung garantieren. Das nächste Webinar findet beispielsweise am 21.11. statt, die Teilnahme kann ganz einfach und kostenlos über eine Online-Anmeldung mit einem Kundenkonto erfolgen.

Haack Weltatlas

(Quelle: Klett)

Der Haack Weltatlas erscheint im Klett-Verlag und ist geeignet für die Benutzung in den Sekundarstufen I und II. Auch dieser Atlas erscheint zusätzlich zur Print-Ausgabe als Online-Version und ist damit für Schüler:innen als praktische und sehr preiswerte App nutzbar. Außerdem bietet der Klett-Verlag kostenlose "Medien zum Atlas" als Ergänzung an, die dabei helfen können, Schüler:innen die Inhalte bestimmter Karten noch näher zu bringen.

Weitere Weltkarten

Dieser Artikel bezieht sich spezifisch auf Atlanten, wenn ihr aber Interesse an weiteren Karten, Konzepten und interaktiven Tools für euren Geographieunterricht habt, schaut doch mal hier bei uns vorbei.

Arbeiten mit dem Atlas 

Nachdem die Entscheidung für einen bestimmten Atlas gefällt ist, müssen Schüler:innen natürlich erst lernen, wie man mit ihnen umgeht. Deshalb findet sich hier der grobe Aufbau, dem jeder Atlas im Grunde folgt. Ein mal zusammen durch diesen durchzugehen und diese Liste euren Schüler:innen eventuell an die Hand zu geben, sollte das Konzept von Atlanten schon um einiges klarer werden lassen und den Raum für tatsächliche Arbeit mit dem Atlas freigeben.

Der Aufbau

  • Das Inhaltsverzeichnis: Auf den ersten Seiten sind alle Kartennamen des gesamten Atlasses, in der Regel nach Regionen sortiert.
  • Der Kartenteil: Hier befinden sich alle im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Karten.
  • Das Register: Eine alphabetische Aufstellung von Objekten ganz hinten im Atlas, die auf den Karten zu finden sind (z. B. Orte, Länder, Berge, Seen, Landschaften).
  • Das Sachwortregister: Hier lassen sich Begriffe geordnet nach verschiedenen geographischen Themenfeldern wiederfinden. Dieses Verzeichnis ermöglicht gezieltes Suchen und dient dem tieferen Verständnis der gezeigten Inhalte und ihrer Zusammenhänge.

Die Legende

(Quelle: Wikimedia Commons)

Die Legende einer Karte lesen und verstehen können ist essenziell. Sie dient der Erläuterung der verschiedenen Kartenzeichen und steht immer in einem Kasten am Rand jeder Karte (meist rechts unten).

Kartenarten

  • Physische Karten zeigen die maßstabsgetreue Beschaffenheit der Oberfläche, z. B. Höhenangaben, Orte und Grenzen.
  • Thematische Karten stellen immer ein bestimmtes Thema in ihren Fokus, wie beispielsweise die Landwirtschaft einer bestimmten Region, das Klima, die Industrie oder die Infrastruktur. Auch wenn sie nicht der Schwerpunkt von Universalatlanten sind, findet man in ihnen zumeist auch eine Auswahl an thematischen Karten.

Wie finde ich was?

Über das Inhaltsverzeichnis empfiehlt sich eine Suche nach bestimmten physischen Karten oder Gesamtdarstellungen. Diese können dann einfach über die dort angegebene Seitenzahl erreicht werden.

Das Register dagegen ist geeigneter, wenn die Suche sich um einen bestimmten Karteninhalt dreht, etwa einen bestimmten Ort. Hier ein Anwendungsbeispiel für die Stadt München als gesuchtes Objekt:

Im Register startet man beim Anfangsbuchstaben "M". Innerhalb dieser Liste geht man wieder alphabetisch vor und sucht nach "Mü…", bis man bei "München" ankommt. Hinter dem Namen des Kartenobjekts steht eine Zahlenkombination in diesem Format:

München, 32.1, D4

Die erste Zahl steht für die Seitenzahl im Atlas, auf der die entsprechende Karte zu finden ist. Dahinter steht getrennt durch einen Punkt die Kartennummer auf der Buchseite, die man auf der Karte selbst in der linken oberen Ecke wiederfinden kann. Zuletzt steht im Register die Nummer des Planquadrats verzeichnet, in dem das gesuchte Kartenobjekt auf der nun gefundenen Karte zu finden ist. Ein Planquadrat ist eine Einheit im Gitternetz, das jede Karte dezent durchzieht und diese in Kästchen einteilt. Es dient der Suche bzw. akkuraten Beschreibung spezifischer Karteninhalte. Jedes Planquadrat ist benannt nach dem Zusammentreffen von der Buchstabenreihe oberhalb der Karte und der Zahlenreihe links davon. Bei der Suche nach der Stadt München geht man also analog zur Logik eines Schachbretts vor und führt auf Seite 32 im Atlas, auf Karte Nummer 1, die Reihe D von oben mit der waagrechten Reihe 4 zusammen, und am Schnittpunkt befindet sich schließlich das gesuchte Kartenobjekt.

Vorsicht, Stolperfalle:

Bei der Benutzung des Gradnetzes sollte man nicht in selbst gedachten Linien mit dem Finger vom Buchstaben des Planquadrats aus nach unten fahren, sondern stets den eingezeichneten hellblauen Linien auf der Karte genau folgen. Diese sind je nach Maßstab nämlich oft nicht perfekt gerade, sondern leicht gekrümmt. Das liegt daran, dass die dreidimensionale Krümmung der Erde auf Karten nur zweidimensional abgebildet werden kann.

Mit diesen Tipps und Erläuterungen solltet ihr nun bestens dafür gewappnet sein, eure Schüler:innen mit ihren neuen Atlanten die Erde erkunden zu lassen. Solltet ihr alles nochmal in Kürze zusammengefasst brauchen oder eurer Klasse lieber in Videoform zeigen wollen, findet ihr hier auch ein leicht verständliches Youtube-Tutorial zur Benutzung von Atlanten. Viel Spaß und gutes Gelingen!

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Sie sind beinahe Klischeebild eines langweiligen Unterrichtsmittels: Wenn in Geographie oder Geschichte riesige, vergilbte Karten ausgerollt werden, wird die Klasse selten euphorisch. Dennoch haben sie sich bewährt, um die große Welt, in der wir leben, zu sortieren und einzuordnen. Und es gibt eine große Vielfalt an Informationen, die uns Weltkarten liefern können. Manche  können uns überraschen oder zeigen Dinge besonders eindrücklich. Deshalb haben wir Karten rausgesucht, mit denen ihr den Unterricht auflockern, interessanter machen und den Schüler:innen neue Perspektiven bieten könnt.

Perspektivwechsel – Wie Karten die Weltsicht verzerren

Wie sehr uns Karten prägen, die wir seit der Kindheit sehen, zeigt die Karte der Hobo-Deyer-Projektion. Nach unserer Gewohnheit steht sie auf dem Kopf. Das liegt daran, dass die bei uns verbreitetsten Karten Europa und die Nordhalbkugel in den Fokus rücken. Außerdem sind die Länder stark verzerrt, doch das gilt genau genommen für  jede Karte.

Die Hobo-Deyer-Projektion zeigt die Welt mit korrektem Flächenverhältnis und mit der Südhalbkugel oben. (Quelle: Samim)

Denn die Erde als Globus lässt sich nicht so einfach auf eine Fläche bringen. Das gilt auch für die verbreitetsten Karten, die Mercator-Projektion und die sogenannte Plattkarte. Nur sind dort die Flächen nahe der Pole, also Europa, Asien und Nordamerika, im Verhältnis viel zu groß dargestellt. Früher waren sogenannte gesüdete Karten noch gängiger, heute werden sie eher als politisches Statement gegen den Eurozentrismus genutzt. 

Genau deshalb haben Bob Abramms, Howard Bronstein und Mick Dyer ihre Karte extra beidseitig gedruckt, auf der einen Seite liegt Norden oben, auf der anderen Seite Süden. Sie wollten klar machen, wie unser Fokus auf der Nordhalbkugel liegt, obwohl die umgekehrte Karte genauso richtig ist. Süden oben und Norden unten entspricht einfach nicht der uns gewohnten Darstellungsweise. Deshalb hat sich bei vielen das Bild des großen Grönlands und des riesigen Russlands eingeprägt. Im Gegensatz dazu ist die Hobo-Deyer-Projektion tatsächlich flächentreu, die Karte ist also so verzerrt, dass die Größe der Flächen in Relation zueinander korrekt dargestellt wird.

Interaktive Karten für Entdeckungsfreude im Unterricht

Eine Möglichkeit, die eingeprägten Vorstellungen im Unterricht interaktiv zu brechen, bietet die Karte thetruesize. Hier kann man ein Land auswählen und es auf der Mercator-Weltkarte verschieben. Dabei wird das Land immer maßstabsgetreu abgebildet. Auf der Website lassen sich die Größenvergleiche zusammen mit den Schüler:innen frei ausprobieren. Das erlaubt überraschende Eindrücke von Grönland, Indonesien und vielen mehr.

Russland auf der Mercator-Projektion in seiner tatsächlichen Lage (pink) und auf Höhe des Äquators (blau). Deutschland (neongrün) im Größenvergleich mit Grönland. (Quelle: thetruesize)

Auch mit dem WorldMapGenerator lassen sich interaktiv neue Perspektiven einnehmen. Der Mittelpunkt einer Weltkarte kann dort beliebig bestimmt werden. Man kann unterschiedliche Projektionen wählen und erzeugt so überraschend andere Sichtweisen  auf den Globus.

Bevölkerung imposant verbildlicht

Größe und Lage der Länder sind aber nicht die einzigen Kriterien, sondern es bietet sich auch ein Blick auf Bevölkerungszahlen an. Dabei ist interessant zu sehen, welche Teile der Erde besonders dicht besiedelt sind, oder wie sich in einzelnen Ländern die Bevölkerungsdichte verteilt. Der X-Blogger Terence Fosstodon erstellt dazu Karten der Bevölkerungsdichte einzelner Länder und Kontinente in einer optisch ansprechenden Darstellung.

Weltkarte stellt die Bevölkerung auf der Erde topografisch dar. (Quelle: X)

Die Seite Worldmapper zeigt wiederum Karten, die sich mit Bevölkerungsentwicklungen in den verschiedenen Erdteilen auseinandersetzen. Dabei helfen die Verzerrungen nicht nur, interessante Verhältnisse darzustellen, sondern schaffen es auch, den Unterricht durch ihre ausgefallene Form mit einem Lacher aufzulockern.

So sähe die Welt aus, wenn die Flächen der Länder so groß wären wie deren Einwohnerzahl. (Quelle: Worldmapper)

Brisante Karten über Mensch und Umwelt

Auch für die Arbeit in anderen Fächern lassen sich ähnlich eindrückliche Weltkarten finden. Ein wichtiges Thema im Geographieunterricht, aber auch darüber hinaus, ist der Mensch, sein Umgang mit der Umwelt und der damit verbundene Klimawandel. Die Climate Impact Map veranschaulicht die globalen Temperaturveränderungen, wie sie durch den Klimawandel zu erwarten sind. Auf der Website lassen sich verschiedene Parameter wie Zeiträume oder die Stärke des Klimawandels einstellen. So entstehen verschiedene Karten, die erwartbare Temperaturentwicklungen, aber auch Sterblichkeit oder Energiekosten anzeigen.

So stark macht sich der Klimawandel weltweit bemerkbar. (Quelle: impactlab)

Welche Auswirkungen die klimatischen Veränderungen auf die Tierwelt haben, zeigt die Karte von The Nature Conservancy. Sie stellt die Ströme verschiedener Arten dar, die sich auf dem Nord- und Südamerikanischen Kontinent neue Lebensräume suchen. Noch beeindruckender wird die Darstellung, wenn man sie live auf der Website Migrantsinmotion abruft, weil die Ströme dort tatsächlich in Bewegung sichtbar sind.

Eine Karte von Nordamerika zeigt, wie verschiedene Tierarten klimabedingt in neue Lebensräume ziehen. (Quelle: Migrations in Motion)

Die Auswirkung der Menschen auf die Natur wird auch auf einer weiteren Karte greifbar. Das Problem der Lichtverschmutzung kann man wahrnehmen, wenn man den Blick in den Sternenhimmel auf dem Land und aus der Stadt miteinander vergleicht. Um den direkten Unterschied sichtbar zu machen, hilft ein Blick aus dem Weltall. Die Karte zeigt, wie die gesellschaftliche Entwicklung die Nacht in weniger als 20 Jahren deutlich heller gemacht hat.

Das Satellitenbild von Europa bei Nacht zeigt die Helligkeit künstlicher Lichtquellen 2010, verglichen mit 1992. (Quelle: ardalpha)

Karten als Diagramme für Politik und Gemeinschaftskunde

Bei allen Karten, die wir sehen, werden große lokale und globale Unterschiede sichtbar. Bei der Lichtverschmutzung ist der Zusammenhang mit der Bevölkerungsdichte erkennbar. Es gibt darüber hinaus unzählige thematische Karten, die wie Diagramme funktionieren und so politische und gesellschaftliche Diskrepanzen zwischen den Ländern verbildlichen. So zeigen die folgenden Karten, wie es weltweit um kritische Themen wie Demokratie und Pressefreiheit steht.

Karte nach dem Demokratieindex 2022 von vollständig demokratisch (dunkelgrün) nach autoritärem Regime (dunkelrot). (Quelle: Wikipedia)
Wie ist die Lage beim Thema Pressefreiheit in den Ländern dieser Welt? (Quelle: Reporter ohne Grenzen)

Die Auswahl an weiteren themenbasierten Karten wie beispielsweise zu Gleichberechtigung ist groß. Es kann aber auch methodisch interessant sein, im Unterricht eigene Karten zu erarbeiten. Dabei bietet es sich an, eine Blanko Weltkarte in einer Recherchearbeit durch die Schüler:innen entsprechend der Daten zum jeweiligen Stoff zu kolorieren. 

Wer im Unterricht grundlegend in das Thema Karten einsteigen will, dem können wir ein Video von Terra X empfehlen. Es erzählt die Entstehung der verbreiteten Mercator-Projektion und zeigt, dass eine Weltkarte uns immer  nur eine Perspektive liefern kann, denn eine korrekte Darstellung von Längen und Flächen bietet nur der Globus.

Die Auswahl an so unterschiedlichen Karten zeigt, wie viele Möglichkeiten es gibt, damit im Rahmen des Unterrichts zu arbeiten. Manche davon können Augenöffner sein, weil sie Informationen sehr einfach verbildlichen. Zu unzähligen Themen lassen sich außerdem noch weitere Weltkarten finden. Als Lehrmittel bleiben Karten in vielerlei Hinsicht interessant.

Wenn ihr noch Karten kennt, die man unbedingt gesehen haben muss, dann lasst uns das gerne in den Kommentaren wissen.

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Ihr sucht nach einem spannenden Ausflugsziel für eure nächste Exkursion, aber wollt nicht jedes Jahr die gleichen Museen, Schlösser und Naturparks ablaufen? Wenn ihr im Süden Bayerns oder Baden-Württembergs unterrichtet, kann es sich in diesem Fall anbieten, den Blick auch mal über die heimischen Grenzen hinaus zu werfen. Unser Nachbar Österreich verspricht nämlich nicht nur wunderschöne Berglandschaften und deftiges Essen, sondern kann auch aus pädagogischer Perspektive einiges bieten. In diesem Artikel stellen wir euch drei Ideen für grenznahe Ausflugsziele in Österreich vor, für die sich ein kurzer Abstecher ins unmittelbare Ausland im Rahmen eurer nächsten Klassenfahrt definitiv lohnt. 

Wenn ihr eher auf der Suche nach Exkursionszielen innerhalb Deutschlands seid, schaut doch mal bei unseren Empfehlungen für die einzelnen Bundesländer vorbei. 

Museum inatura: Mensch und Natur interaktiv erleben

Im Museum inatura lernen Kinder mithilfe von interaktiven Stationen die Lebensräume, Pflanzen und Tiere ihrer unmittelbaren Umgebung kennen. (Quelle: inatura)

In Dornbirn, Vorarlberg, etwa 20 Minuten Autofahrt vom Bodensee entfernt, liegt das Naturschutzmuseum inatura, dessen Dauerausstellung “Erlebnis Naturschau Dornbirn”  die Lebensräume der Tiere und Pflanzen Vorarlbergs sowie den menschlichen Körper thematisiert. Das Museum ist mit seinem Fokus auf interaktiven Ausstellungsstücken besonders für Kinder geeignet und eure Schüler:innen können die zu vermittelnden Inhalte auf eine spielerische, erlebnisbasierte Art lernen. 

Ein Besuch in den Ausstellungsbereichen “Gebirge”, “Wald & Wiese” und “Wasser” lässt sich vor allem mit dem Thema Lebensräume im Biologie- oder Geographieunterricht verbinden. Besonders interessant sind diese Bereiche für Schüler:innen, die in der Nähe vom Bodensee wohnen, denn sie bekommen hier eine neue Perspektive auf ihre unmittelbare natürliche Umgebung, beispielsweise durch ein vier Meter langes Relief Vorarlbergs. Lebende sowie ausgestopfte Tiere bringen Besucher:innen die Artenvielfalt Vorarlbergs und die Anpassungsfähigkeit heimischer Tiere nahe. Zudem können eure Schüler:innen auf einer Kletterwand und im nachgebauten unterirdischen Gangsystem die Natur spielerisch und hautnah entdecken. Für die Behandlung des menschlichen Körpers in Biologie eignet sich der Ausstellungsbereich “Das Wunder Mensch”. Laut Webseite macht inatura den Menschen “begehbar”, da Besucher:innen dort die Reise der Nahrung im menschlichen Körper durchlaufen und so die Funktionen der Organe und die Auswirkungen bestimmter Gewohnheiten auf die Gesundheit selbst erleben können. 

Für Schulklassen ist eine Anmeldung per Telefon oder E-Mail erwünscht. Pro Klasse erhalten drei Begleitpersonen kostenfreien Zugang zum Museum, während der Eintritt für eure Schüler:innen 3,50 Euro bzw. 5 Euro mit Führung kostet. Inhalte der Führung können bei der Anmeldung aus dem Museumspädagogik Programm ausgewählt und so an das Alter eurer Klasse und relevante Unterrichtsthemen angepasst werden. In der kostenlosen Zeitschrift inatura aktuell gibt es auch zu ausgewählten Themen vorgefertigte Arbeitsblätter, die ihr ausdrucken und eure Schüler:innen anhand der Ausstellungen bearbeiten lassen könnt. Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren vom Bahnhof Dornbirn zwei Linienbusse, die alle halbe bzw. viertel Stunde Besucher:innen zum Museum bringen. Das inatura ist barrierefrei.

Eisriesenwelt Werfen: Den eisigen Spuren der Vergangenheit folgen

In der Eisriesenwelt herrschen auch im Hochsommer meist Temperaturen unter 0 Grad. (Quelle: Eisriesenwelt)

Etwa 60 Kilometer südlich von Salzburg findet ihr die Eisriesenwelt, die mit einer Gesamtlänge von 40 Kilometern als die größte Eishöhle der Welt gilt. Sie wurde von Naturforscher David Attenborough als eines der “great natural wonders of the world” bezeichnet und ist weltweit eine von nur einer Handvoll Eishöhlen, die für Besucher:innen zugänglich sind. Dieses alpine Highlight, nur 45 Minuten Autofahrt von der deutschen Grenze entfernt, solltet ihr euren Schüler:innen also auf keinen Fall vorenthalten. 

Ein Besuch lässt sich besonders gut mit dem Themenfeld Geologie im Fach Geographie verbinden, um euren Schüler:innen einen Einblick in die Langlebigkeit unserer natürlichen Umgebung zu bieten. Im Höhlensystem, das vor etwa 100 Millionen Jahren bei der Alpenbildung entstand, befindet sich nämlich noch heute Eis, das schon zur Zeit Ötzis vor 5.300 Jahren dort war. Allerdings kann die Höhle auch als Anstoßpunkt für Unterrichtsgespräche über die Klimakatastrophe dienen. In denletzten Jahren wurde in der Eisriesenwelt vermehrt zu den Auswirkungen der Erderwärmung geforscht und 2022 verewigte ein Kamerateam von National Geographic das eisige Naturwunder in Film und Foto für zukünftige Generationen, bevor es schmilzt und verschwindet. Auch aus geschichtlicher Perspektive lohnt sich eine Exkursion zur  Eisriesenwelt; in der Höhle läuft nämlich kein Strom, sondern ihr könnt mit euren Schüler:innen mithilfe von historisch nachempfundenen Gas- und Magnesiumlichtern die Höhle genauso erforschen, wie es 1879 der Salzburger Naturforscher Anton von Posselt-Czorich erstmals tat.

Die Eisriesenwelt ist jährlich vom 1. Mai bis zum 31. Oktober geöffnet und kostet für Schulklassen nach Anmeldung 17,50 Euro je Kind unter 15 Jahren und 25 Euro für Jugendliche zwischen 15 und 18. Pro angefangener Gruppe von 15 Schüler:innen erhält eine erwachsene Begleitperson kostenfreien Eintritt. Das Ticket beinhaltet eine Höhlentour und die Seilbahnfahrt zu der auf 1641 Höhenmetern gelegenen Höhle. Die Eisriesenwelt ist allerdings nicht barrierefrei; in der Höhle müssen 1400 Stufen passiert werden und es liegen jeweils 20 Minuten Fußweg zwischen Parkplatz und Talstation sowie zwischen Bergstation und Höhleneingang. Der Parkplatz ist  mit dem ÖPNV zu erreichen; Schulgruppen können im Voraus einen Bustransfer reservieren, der etwa fünf Gehminuten vom Bahnhof Werfen entfernt abfährt.

Kugelwald am Glungezer: Mit den Gesetzen von Physik und Natur spielen

Im Kugelwald am Glungezer werden Kinder spielerisch und naturnah an die Gesetze der Physik herangeführt. (Quelle: Kugelwald am Glungezer)

Der Kugelwald am Glungezer liegt 23 Kilometer östlich von Innsbruck und mit dem Auto eine gute Stunde von der deutschen Grenze entfernt. Die Anreise aus Deutschland ist für einen Tagesausflug recht lang, aber wir finden, dass ein Besuch die Fahrzeit  auf jeden Fall wert ist – schließlich handelt es sich hier um die weltweit größte Kugelbahn in freier Natur! Der Kugelwald liegt auf 1.560 Meter Höhe und bietet Kindern mit seinen insgesamt 500 Meter langen hölzernen Kugelbahnen stundenlangen Spaß.  

Im Kugelwald können eure Schüler:innen im Rahmen des Physikunterrichts die Gesetze von Physik und Natur “ohne technischen Schnickschnack” austesten, denn die Kugelbahnen laufen ohne fremde Energieeinwirkung und werden nur durch die Schwerkraft und die Kraft eurer Schüler:innen angetrieben. Auch sportlich ist ein Besuch des Kugelwaldes eine Bereicherung. In dem 8.000 Quadratmeter-großen Gelände werden Kinder durch das Rollen der Kugeln und diverse Geschicklichkeits- und Aktivstationen spielerisch zur Bewegung aufgerufen. Pädagogische Angebote gibt es im integrierten “Waldklassenzimmer”, wo ihr mit euren Schüler:innen lockeren naturnahen Unterricht durchführen könnt. Für die Vorbereitung der Unterrichtseinheiten werden euch bei Anmeldung kostenlose digitale Materialien für naturwissenschaftliche Fächer zur Verfügung gestellt. Bei Ankunft könnt ihr zusätzlich eine “Waldschul-Kiste” mit passenden Materialien wie Farben, Pinsel und Lupen ausleihen. 

Der Kugelwald hat vom 1. Juli bis Anfang Oktober täglich geöffnet und liegt direkt bei der Mittelstation der Glungezerbahn. Die Anreise zur Gondel ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unkompliziert; die Buslinie 4134 fährt vom Hauptbahnhof Innsbruck nach Tulfes zur Talstation.  Der Eintritt kostet 25 Euro pro Schulgruppe bis 50 Personen, zuzüglich einer Kaution von 50 Euro für den Kugelverleih. Die Auf- und Abfahrt mit der Gondel kostet für eure Schüler:innen jeweils 7,50 Euro. Für je zehn Kinder kann eine Begleitperson kostenlos mitfahren. Schulgruppen müssen im Voraus per Telefon oder E-mail beim Kugelwald angemeldet werden.

Ihr seht also, ein Blick über die Landesgrenzen hinaus kann euren Ideenfundus für die nächste Exkursion auf vielfältige Art erweitern und euch so die Planung erleichtern – und hoffentlich euch und euren Schüler:innen einen unvergesslichen Tag in der Alpenrepublik ermöglichen. Kennt ihr weitere grenznahe Ausflugsziele in Österreich? Empfehlt sie gerne in den Kommentaren weiter! 

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Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler?

Eine BU-Versicherung für Schüler (Schüler BU) schützt finanziell bei Berufs- oder Schulunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall. Kann das Kind nicht weiter zur Schule gehen oder den Beruf zu mindestens 50% ausüben, zahlt die Versicherung eine vereinbarte Rente.

Wie sinnvoll ist eine BU für Schüler?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler ist sinnvoll, da sie frühzeitig Schutz vor finanziellen Folgen von Krankheiten oder Unfällen bietet, die die Schul- oder spätere Berufstätigkeit beeinträchtigen können. Laut Morgen & Morgen ist die Arbeitskraft in Deutschland außerdem durschnittlich 2 bis 3 Millionen Euro wert. Psychische Beschwerden wie AD(H)S oder Lese-Rechtschreibschwäche, die häufig bei Schülern diagnostiziert werden, können später den Abschluss einer BU erschweren oder verteuern. Bei schwerer Erkrankung oder Unfall bietet eine Schüler-BU finanzielle Unterstützung, was besonders wichtig ist, wenn das Kind möglicherweise nie arbeitsfähig wird.

Was sind gute Anbieter für Schüler BU-Versicherungen?

Nachfolgend eine Übersicht guter BU-Anbieter für Schüler:

1. Allianz: Bietet Versicherung ab 10 Jahren mit optionaler Dienstunfähigkeitsklausel. Besonders interessant für Beamtenanwärter. Die maximale BU-Rente für Schüler beträgt 1.500 €. Ein Nachteil ist die Risikoprüfung bei Berufsaktualisierung.

2. Alte Leipziger: Bekannt für klare Definitionen und flexible Erhöhungsoptionen. Versicherbar ab 10 Jahren, mit einer maximalen BU-Rente von 1.500 € für Kinder. Fehlende Dienstunfähigkeitsklausel könnte ein Nachteil sein.

3. Baloise / Basler: Bietet seit 2021 verbesserte Bedingungen, Versicherung ab 10 Jahren, und eine Erhöhungsoption bis zu 4.000 €. Maximale BU-Rente für Kinder liegt bei 1.500 €. Nachteile sind Fragen zu Lern- und Sprachstörungen und das Fehlen einer Dienstunfähigkeitsklausel.

4. Condor: Attraktiv durch Dienstunfähigkeitsklausel und ausgezeichnete Schülerklausel. Bietet Versicherung ab 10 Jahren mit einer maximalen BU-Rente von 1.500 € in der Oberstufe. Limitiert die BU-Rente auf maximal das Doppelte des Startwerts.

5. Die Bayerische: Bietet seit 2020 verbesserte Bedingungen, inklusive Versicherung bestimmter psychischer Erkrankungen. Standardmäßige Dienstunfähigkeitsklausel enthalten. Maximale BU-Rente für Kinder ist 1.000 €.

6. LV 1871: Bietet eine präzise Definition für Schüler und minimale Gesundheitsfragen. Karrieregarantie ermöglicht Erhöhung der BU-Rente in bestimmten Berufen auf bis zu 7.800 €. Maximale BU-Rente für Gymnasiasten liegt bei 1.500 €.

7. Nürnberger: Bietet Versicherung ab 10 Jahren mit einer Nachversicherungsmöglichkeit von bis zu 6.000 € BU-Rente. Maximale BU-Rente beträgt 1.500 €. DU-Schutz ist verfügbar, aber nicht standardmäßig enthalten.

Tiefergehende Vergleiche finden sich in folgenden Artikeln:

Vergleich der besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für junge Schüler / Kinder

Vergleich der besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für jugendliche Schüler

Welche Arten von Erkrankungen werden von einer Schüler BU abgedeckt?

Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung sind alle Arten von Erkrankungen oder Unfällen abgedeckt — es geht nur darum, ob das Kind höchstens noch 50 % schulfähig ist. Normalerweise bezieht sich das bei guten Versicherungen auf die Schulform, die vor der Erkrankung besucht wurde.

Worauf sollten Eltern bei der Auswahl einer BU-Versicherung für ihre Kinder besonders achten?

Bei Auswahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Kinder sollten Eltern besonders auf Flexibilität achten, da die berufliche Zukunft des Kindes ungewiss ist. Wichtig sind Optionen ohne Nachmeldungspflicht, um höhere Beiträge zu vermeiden, sowie die Möglichkeit, die Versicherung bei einem günstigeren Beruf anzupassen, idealerweise ohne Gesundheitsfragen und Fragen nach Beruf, Hobby oder Rauchen.

Weitere wichtige Kriterien zur Auswahl einer BU für Schüler sind folgende:

● Risikoprüfung: Ein erfahrener Makler kann hier unterstützen.
● Beitragsüberprüfungsoption: Möglichkeit zur Anpassung des Beitrags bei Berufsbeginn.
● Lange Versicherungs- und Leistungsdauer, idealerweise bis mindestens 67 Jahre oder lebenslang.
● Option auf Zahlpausen.
● Karrieregarantie für Erhöhung der Rente bei hohem Gehalt.
● Günstigerprüfung bei Schulwechsel.
● Flexibilität bei Berufswechsel.
● Anpassungs- und Ausbaumöglichkeiten, Nachversicherungsgarantien.
● Beitragsdynamik, um mit der Inflation Schritt zu halten.
● Leistungsdynamik, damit die Rente im Falle der Berufsunfähigkeit jährlich steigt.

Für eine unabhängige Beratung kann ein kostenfreier Termin bei Fachberatern wie dem finanzteam26 vereinbart werden, die auf Schüler-BUs spezialisiert sind.

Gibt es Besonderheiten in der BU, je nach Berufszielen der Schüler?

Schülern, die eine Karriere in Sport, Handwerk oder Kunst anstreben, sollten ihre BU-Versicherung bereits während der Schulzeit abschließen, um über die gesamte Laufzeit von günstigeren Beiträgen zu profitieren, da diese Berufsgruppen höhere Versicherungskosten haben.

Wann gilt ein Kind als berufsunfähig bzw. schulunfähig?

Wenn das Kind zu 50 % den Schulunterricht in der Schulform, die es vorher besucht hat, nicht mehr folgen kann. Oder es nicht mehr fähig ist, den Schulweg zu managen.

Ab welchem Alter können Schüler gegen Schul- bzw. Arbeitsunfähigkeit versichert werden?

Seit 2023 gibt es eine BU-Versicherung, die Schüler schon ab 6 Jahren versichert — viele gute Versicherungen für Schüler gibt es ab 10 Jahren.

Wie lange sollte eine BU-Versicherung laufen?

Eine BU-Versicherung sollte idealerweise lebenslang oder mindestens bis zum Alter von 67 Jahren laufen. Die Laufzeit kann bei vielen Versicherungen verlängert werden, falls die Regelaltersgrenze angehoben wird.

Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler beispielhaft?

● 6-jähriger Schüler: 1000 € BU-Rente bis 67 Jahre, Ca. 45 € monatlicher Versicherungsbeitrag
● 10-jähriger Schüler: 1000 € BU-Rente bis 67 Jahre, 42 bis 90 € monatlicher Beitrag (abhängig von der Versicherung)
● Oberstufenschüler am Gymnasium: 1000 € BU-Rente bis 67 Jahre, 34 bis 60 € monatlicher Beitrag (ohne Zusatzbausteine)

Welche Faktoren beeinflussen das Versicherungsinvest?

● Höhe der Rente
● Laufzeit
● Schulform
● eventuelle Zuschläge wegen Krankheiten oder Hobbys
● manchmal auch Größe und Gewicht
● Zusatzbausteine: Leistungsdynamik, Krankschreibungsoption, Pflegeoption, Schwere Krankheiten

Was ist die maximal versicherbare BU-Rente für Schüler?

Üblich sind 1000 € BU-Rente — inzwischen ist es bei einigen Versicherungen sogar möglich, 1500 € BU-Rente für Schüler abzusichern (meist jedoch erst in der Oberstufe).

Über die Autorin: 
Judith Schmied ist Geschäftsführerin bei finanzteam26 und beschäftigt sich bereits seit 1998 zu BU-Versicherungen für junge Menschen.
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Egal ob Schulnetzwerk oder Privatrechner: Mit der zunehmenden Nutzung von digitalen Endgeräten und den darin enthaltenen Informationen steigt die Gefahr möglicher digitaler Angriffe. Schadsoftware hat man sich schnell eingefangen, wird sie mitunter aber nur schwer wieder los. Deswegen ist es wichtig, Systeme, Netzwerke und Programme auf dem eigenen Computer zu schützen und die eigene Cybersicherheit im Blick zu behalten. Zum Schutz vor digitalen Angriffen gibt es heutzutage unterschiedliche Programme und Softwares, die diese Aufgaben für euch erledigen können. Damit ihr euch aber nicht mit einer weiteren Recherche beschäftigen müsst, stellen wir euch heute verschiedene Antivirenprogramme und weitere Zusätze vor, damit euer Computer sicher vor Netzangriffen ist.

Microsoft Defender

Bei Microsoft Defender handelt es sich um einen Windows-eigenen Virenschutz, der auf den Versionen Windows 10 und Windows 11 vorinstalliert ist. Microsoft Defender bietet Windows-User:innen eine gute Basis und ist damit für eine heimische Nutzung von Computern absolut ausreichend. Außerdem bietet sich bei dieser Software der enorme Vorteil, dass sie für alle Windows-User:innen und im Microsoft 365 Business Premium Paket kostenlos enthalten ist. Wenn euer verwendetes Gerät über Windows 8, 10 oder 11 verfügt, ist der Virenscanner in der Regel auch ab der ersten Benutzung aktiviert. Um das zu prüfen, könnt ihr aber auch über “Start”, dann “Einstellungen” und “Update und Sicherheit” in die Sicherheitseinstellungen eures Gerätes gehen. Dort könnt ihr sehen, ob der Windows Defender aktiviert ist und auch mögliche Einstellungen nach Belieben ändern. Um aber genau zu verstehen, wie ihr den Defender für eure Bedürfnisse optimal einstellen könnt, haben wir hier eine Schritt für Schritt-Anleitung für euch rausgesucht. 

Ihr besitzt einen Rechner mit einem anderen Betriebssystem als Windows, aber wollt den Defender trotzdem nutzen? Kein Problem. Da der Windows Defender Teil des Microsoft 365 Abonnements ist, verfügt ihr automatisch über einen Zugriff. Jedoch kostet das Abonnement bei einer Einzelperson 7 Euro im Monat. Dafür könnt ihr bis zu fünf Geräte schützen. Möchtet ihr Microsoft Defender für eure ganze Familie nutzen, kostet das im Monat 10 Euro für bis zu sechs Personen. Da die Standardprogramme von Microsoft wie beispielsweise Powerpoint, Word oder Excel in Microsoft 365 enthalten sind, kann sich bei einer Nutzung von Microsoft Applikationen die Anschaffung lohnen. 

Malewarebytes 

Wenn es um Software geht, die euren Rechner zusätzlich zu einem Antivirenprogramm schützt, seid ihr mit dem Programm Malewarebytes gut beraten. Denn im Gegensatz zu klassischen Antivirenprogrammen prüft Malewarebytes auch Archivdateien auf Schadsoftware. Die kostenlose Version von Malewarebytes schützt euren Computer vor Schadprogrammen, sogenannter Malware. Dazu gehören beispielsweise Trojaner, Bots oder Adware. Ihr könnt nach der Installation euer Endgerät kostenlos auf Malware scannen.  Nachdem das Programm eine Bedrohung entdeckt hat, wird diese vom Computer abgeschirmt und anschließend vom Rechner entfernt. Den “Echtzeitschutz”, der das Programm im Hintergrund laufen lässt und der nach einer 30-tägigen Testphase nur noch in der Pro-Version enthalten ist, könnt ihr getrost vergessen und direkt in den Einstellungen deaktivieren. Es reicht völlig, Malwarebytes als Standalone-Anwendung regelmäßig euer System scannen zu lassen. Mehr Infos, als auch den Download aufs eigene Gerät, könnt ihr hier finden. 

uBlock Origin

Unabhängig von Virenprogrammen gilt ein Adblocker mittlerweile als ein unverzichtbarer Schutz vor nerviger Werbung  und Tracking. Besonders wichtig ist bei Adblockern der Schutz vor sogenanntem Malvertising. Dabei handelt es sich um Online-Werbeanzeigen, die mit Malware versehen sind. Da diese Werbung auch auf seriösen Webseiten vorkommen kann, ist sie für Angegriffene oft nicht sichtbar oder  extrem schwer zu identifizieren. Es ist auch schwer, Malvertising  vorzubeugen, da der Computer auch ohne Klicken auf eine Werbeanzeige angegriffen  werden kann. Um das zu vermeiden und den Computer trotzdem vor ungewollten Angriffen zu schützen, lohnt es sich, zusätzlich zu einem Virenscan-Programm einen Werbeblocker herunterzuladen. Denn selbst der oder die vorsichtigste User:in kann Malvertising oft nicht erkennen. 

Eine Empfehlung für einen guten, kostenlosen und quelloffenen Adblocker, der zudem sparsam mit Systemressourcen umgeht, ist uBlock Origin. Das Addon ist für alle gängigen Browser wie Chrome, Firefox und Opera erhältlich. Neben unnötiger Werbung auf Webseiten schützt euch dieser Blocker auch vor unterschiedlichen Webtrackings oder bestimmten Schadsoftwares auf Websites. Damit bewahrt euch das Plug-in vor ungewollten externen Zugriffen auf eure Privatsphäre. Ein weiterer Vorteil ist, dass uBlock Origin nach Installation nicht global aktiv ist, sondern sich mittels eines An- und Ausschalters einfach bedienen lässt und sich damit nur auf die gerade aktive Website auswirkt. Nach dem Download arbeitet das Add-on grundsätzlich in den Standardeinstellungen. Wer diese aber spezifizieren und erweitern möchte, muss bestimmte Filterlisten (de)aktivieren. Eine genaue Beschreibung zur effektiven und personalisierten Nutzung von uBlock Origin findet ihr hier

Der beste Schutz: Brain.exe 

Neben der Verwendung dieser ganzen Programme könnt ihr selbst aber auch genug tun, um sowohl die Sicherheit eurer Daten zu wahren, als auch euren Computer vor möglichen Cyberangriffen zu schützen. Nachdenken vor dem Anklicken von Links, kritische Prüfung von Downloadquellen und Spammails, sind wirksamer als jeder Virenscanner es je sein könnte. IT-Nerds sprechen da von “Brain.exe”, die jeder brauche — also, den eigenen Verstand bei der PC-Nutzung zu gebrauchen. So solltet ihr grundsätzlich nie E-Mails vertrauen und öffnen, die in irgendeiner Form unseriös aussehen oder Absender haben, die euch unbekannt sind. Und für den Fall, dass ihr eine Sendungsverfolgung oder Ähnliches mit einem Link bekommt, geht zuerst sicher, ob die Email Adresse im Absender seriös klingt und der Inhalt der Mail auch mit einer Bestellung oder euren persönlichen Daten übereinstimmt. Um zu checken, ob eure E-Mailadresse und das dazugehörige Passwort in einem Datenleck gefunden wird, könnt ihr sie bei haveibeenpwned.com eingeben. Sollte sie dort angezeigt werden, ist es wichtig, sofort das Passwort eures E-Mail Accounts und weiterer Accounts, die dieses verwenden, zu ändern. 

Ein weiterer wichtiger Punkt sind eure verwendeten Passwörter. Jedes Passwort solltet ihr in der Regel nur einmal benutzen. Zusätzlich dazu ist es sinnvoll, ein starkes Passwort zu generieren. Wenn ihr dazu keine Lust habt, könnt ihr euch mithilfe von Passwortmanagern sichere und zufällige Passwörter erstellen lassen. Und um euch beim Einloggen zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten, lohnt es sich immer eine 2-Faktor-Authentifizierung zu nutzen, sofern das möglich ist. So seid ihr auch im Falle eines Angriffs geschützt, da der Login auf einem weiteren Gerät bestätigt werden muss. 

Zusätzlich dazu könnt ihr bei jedem Betriebssystem automatische Updates aktivieren (was ihr hoffentlich ohnehin schon eingestellt habt). Schließlich ist jeder zusätzliche Download eine mögliche Fläche für Angriffe. Wenn andere Personen euren PC verwenden, erstellt diesen einen zusätzlichen Account mit eingeschränkter Nutzung, damit unbeaufsichtigt keine Downloads oder ein Zugriff auf besonders unseriöse Webseiten möglich ist. Und zuletzt: Sichert eure wichtigen Daten extern und auch in analogem Format. So könnt ihr sicher sein, dass diese vor Cyberangriffen geschützt sind. 

Für weitere Tipps und Tricks empfehlen wir euch diese Grundlagen, um euren Mac vor Viren zu schützen. Wenn ihr einen Computer mit Windows Betriebssystem habt, könnt ihr in diesem Artikel noch mehr Tipps zum Schutz vor Viren finden.

Je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr Möglichkeiten und Anweisungen gibt es, das eigene Gerät zu schützen. Für die ersten Maßnahmen sollten euch die Tipps in diesem Artikel jedoch ausreichen. Verwendet ihr bereits eine der genannten Softwares? Und was für Tipps und Tricks habt ihr noch, um euren Computer und die Dateien darauf zu sichern? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Wenn das Thema Präsentationen aufkommt, werden oftmals direkt Verbindungen zum bekannten Microsoft Office-Programm PowerPoint geknüpft. Viele von euch verwenden dieses wahrscheinlich schon, vielleicht sogar regelmäßig, aber kennt ihr auch alle Funktionen, die euch zur Verfügung stehen? Häufig kommt es vor, dass man sich einen grundlegenden Überblick verschafft und mit den einfach zugänglichen Tools arbeitet, dabei aber jede Menge nützliche Features übersieht, die einen großen Unterschied machen können. Wir wollen euch in diesem Artikel jede Menge Input geben, um eure Präsentationen anschaulicher, spannender und professioneller zu machen. 

Wer seine Präsentation zu einem Vortrag klug gestaltet und anschaulich visualisiert, der kann im Klassenzimmer zusätzlich punkten. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen profitieren davon, dass die PowerPoint mit simplen Mitteln aufgewertet und professionell verwendet werden kann. Die meisten Features sind bei der Desktop-Version von Microsoft verfügbar, daher empfehlen wir die Verwendung eines Computers für die Erstellung eurer PowerPoint-Präsentation. Alternativ können auch Tablets oder andere Endgeräte verwendet werden. Diese bieten zwar weniger Funktionen, lassen sich allerdings auch leicht mit dem Finger oder einem digitalen Stift bedienen

Vorbereitung ist alles

Bevor ihr damit beginnt, eine Präsentation zu erstellen, informiert euch über das Thema, welches ihr vorstellen wollt. Unabhängig davon, ob ihr nur ein einzelnes Thema präsentiert oder eine ganze Unterrichtseinheit damit halten wollt, solltet ihr euch zunächst Gedanken machen, was bei euren Schülern hängen bleiben soll. Sammelt ausreichend Informationen und erstellt eine Gliederung, um die Planung einfacher zu gestalten. Vielleicht habt ihr schon Unterrichtsmaterialien aus dem Internet oder Kollegenkreis, bei denen ihr euch grob am Ablauf orientieren könnt. Falls ihr nach Inspiration im Internet sucht, haben wir bereits Arbeitsmaterialien für den Unterricht in Mathematik, Physik und Deutsch zusammengetragen. Zudem haben wir zahlreiche Artikel zu Lernvideos in unterschiedlichen Fächern. Sollte das euer Interesse wecken, könnt ihr hier gerne durchstöbern.

Wofür auch immer ihr euch entscheidet, denkt an die räumlichen und thematischen Rahmenbedingungen eurer Präsentation:

  • Welches Vorwissen haben die Schüler:innen bereits?
  • Was sind die wichtigsten Kernaussagen?
  • Welche Informationen sollen bei den Schülern:innen hängen bleiben?

Zudem solltet ihr, wie bei jeder guten Präsentation bzw. Unterrichtsstunde, darauf achten, eine Spannungskurve aufzubauen und den inhaltlichen roten Faden beizubehalten, damit eure Schüler:innen bestmöglich zuhören und Informationen mitnehmen können.

Die Folien — Weniger ist mehr

Zum Erstellen der PowerPoint könnt ihr neben einer leeren Präsentation auch zwischen verschiedenen Vorlagen auswählen, die sich im Aufbau und Design unterscheiden. Hier könnt ihr in einer breiten Auswahl stöbern oder nach speziellen Vorlagen suchen. Microsoft selbst bietet zahlreiche kostenlose Office-Vorlagen zum Download, sowie auch viele andere Seiten im Internet. Auch kostenpflichtig sind jede Menge Präsentationsvorlagen erwerbbar, die dann, meist in Form einer pdf- oder pptx-Datei, zur Verfügung gestellt werden. Je nach Präsentationsthema kann ein vorgefertigtes Design aber auch zu viel des Guten sein.

Für die Folien solltet ihr euch an den Grundsatz “Weniger ist mehr” halten und euch auf die wesentlichen Inhalte konzentrieren. Kürze, Schlichtheit, Lesbarkeit und eine Kernaussage machen laut Guy Kawasaki eine gute Präsentation aus. Er definierte auch die Faustformel 10 - 20 - 30 (maximal 10 Folien, maximal 20 Minuten Vortragsdauer, mindestens Schriftgröße 30) als Richtwert für das Foliendesign.
Während der Erstellung solltet ihr immer darauf achten, dass die Folien nicht zu voll beschriftet sind. Nutzt hierbei den Leerraum auf den Folien, um die Texte und Bilder besser wirken zu lassen. Dabei erzeugt ihr eine Situation, in der wenig Ablenkung existiert und der Inhalt besser und effektiver aufgenommen werden kann. Unnötige Elemente sollten daher so weit wie möglich vermieden werden, genauso wie lange ermüdende Aufzählungen.

Da wir Menschen, gegen die Vorstellung des Multitaskings, nicht mehrere Dinge gleichzeitig können, haben Folien während der Präsentation die unterstützende Funktion, Interesse und Aufmerksamkeit zu lenken und Emotionen bewusst zu erzeugen, ohne dass sich die Zuhörer vom Text überfordert fühlen und nicht mehr folgen können. Auch Überraschungen oder unerwartete Wendungen können die Aufmerksamkeit und das Interesse neu wecken, Sprichwörter und Redensarten stellen komplexere Inhalte verständlicher und greifbarer dar. 

Die Visualisierung des Inhalts durch Bilder hat einen entscheidenden Faktor: die Emotionalität. Fakten, die mündlich weitergegeben werden oder auf einer Folie stehen, können sehr individuell interpretiert werden. So kann eine Behauptung mehrere unterschwellige Informationen vermitteln, die nicht unbedingt dem Kontext entsprechen müssen. Ein Beispiel, inwiefern eine Aussage durch verschiedene Bilder andere Bedeutungen erhalten kann, findet ihr auf dieser Seite des Bayerischen Realschulnetzes.

Multimedia und visuelle Elemente

Unter dem Reiter “Einfügen” können sämtliche visuellen Elemente eingebaut werden (Quelle: PowerPoint)

Visuelle Elemente wie Diagramme, Statistiken, Bilder oder Videos bieten oft einen spannenden Einstieg in ein neues Thema, können aber auch dafür genutzt werden, die Aufmerksamkeit zu gewährleisten. Auch SmartArt-Grafiken sind Features, die individuell genutzt werden können, um beispielsweise eine Beziehung oder einen Zyklus zwischen verschiedenen Dingen herzustellen. Ihr solltet immer darauf achten, euch auf die entscheidenden Informationen zu begrenzen und eure Zuhörer:innen nicht mit zu vielen unterschiedlichen Medien zu überfordern. Zudem ist für ein professionelles Erscheinungsbild wichtig, dass ein einheitliches Aussehen gegeben ist. Dies erreicht man durch ein einheitliches Ausrichten und Gruppieren aller Elemente. 

Wenn ihr Hilfe benötigen solltet, um visuelle Elemente in eure PowerPoint einzubinden, findet ihr hier eine gute Anleitung. Auf der Seite von Cleverslide erfahrt ihr auch, wie ihr Audio oder Video in eure Präsentation einbinden und Animationen nutzen könnt, um Übergänge gestalterisch hervorzuheben. Damit solltet ihr es jedoch nicht übertreiben. Wenn ihr euch dafür entscheidet, Bilder für den Hintergrund zu benutzen, achtet darauf, dass sich der Text z.B. auf einem hellen Feld befindet und gut lesbar ist, oder das Bild in starkem Kontrast zur Textfarbe steht.

Beispiel für die Verwendung von Bildern in der Präsentation. (Quelle: slidelizard)

Weitere PowerPoint-Tipps

- Die Tasten “B” und “W” sind dafür da, dass gezielt Pausen gesetzt werden können. Drückt man also während der Präsentation auf “B”, schaltet sich die Projektion auf schwarz (black), drückt man auf “W”, fällt nur noch weißes Licht auf die Leinwand. Dadurch können z.B. Fragen beantwortet, Anekdoten erzählt oder ein Arbeitsauftrag bearbeitet werden.

- Eine gezielte Farbgebung kann die Stimmung beeinflussen. So können Komplementärfarben Kontraste verstärken, während benachbarte Farben im Farbkreis als einheitlicher wahrgenommen werden können. Achtet aber darauf, den Text nicht in verschiedenen Farben darzustellen, sondern gegebenenfalls farbliche Kontraste zu setzen, um professioneller zu wirken. Zudem können sonst verschiedene Farben mit dem Hintergrund verlaufen, sodass der Text weniger sichtbar ist.

- Verwendet nur eine, maximal zwei verschiedene Schriftarten und Schriftgrößen ab 30 Punkt. Dadurch wirkt eure Präsentation stimmiger und es gibt weniger Unterschiede, die als störend angesehen werden.

- Die Verwendung von zahlreichen Tastenkombinationen kann das Arbeiten erleichtern und die Vorbereitung beschleunigen. Hier bekommt ihr einen Überblick:

Eine Übersicht der verschiedenen Tastenkombinationen (Quelle: Cleverslide)

- Es gibt auch die Möglichkeit, Arbeitsblätter, Spiele oder Erklärvideos mit PowerPoint zu erstellen. Hierfür hat Malter365 auf Youtube eine ganze Power-Point-Serie verfasst, in der er die einzelnen Schritte anschaulich erklärt und darstellt.

Wir ihr seht, gibt es jede Menge Funktionen, die eure Präsentationen anschaulicher, spannender und professioneller wirken lassen. Falls ihr noch mehr Lust habt, euch über Office Programme zu informieren, findet ihr hier einen Artikel mit Tipps zur Nutzung von Excel im Unterricht. Welche Features von PowerPoint kennt ihr bereits? Welche haben euch überrascht? Nutzt ihr PowerPoint noch auf andere Weise für euren Unterricht? Wir freuen uns auf eure Erfahrungen!

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Es ist kein Geheimnis, dass Matheaufgaben für viele Schüler:innen eine Qual sind. Sie fragen sich, was sie mit binomischen Formeln und Ableitungen jemals außerhalb des Klassenzimmers anfangen sollen, verspüren Frust und Versagensängste bei anspruchsvollen Übungen und fürchten sich vor jeder anstehenden Klassenarbeit. Kein Wunder also, dass außerschulische Angebote im Netz besonders im Fach Mathematik so beliebt sind. Doch was tun, wenn YouTube-Videos und interaktive Zusammenfassungen auch nichts mehr nützen, wenn man das Thema schon tausendmal durchgekaut und eigentlich verstanden hat, aber die Übungsaufgaben trotzdem nicht hinhauen? 

Die App ModusOperandi, setzt genau dort an, wo andere digitale Angebote an ihre Grenzen stoßen, nämlich bei der individuellen Hilfestellung und Betreuung von Mathematik-Lernenden. Nutzer:innen von ModusOperandi können in der App handschriftlich bearbeitete Aufgaben abfotografieren und erhalten in nur 20 Sekunden Feedback, mit dem sie ihren Lösungsversuch korrigieren und richtigstellen können. Wir haben die App für euch getestet und erklären, wie ihr euch und euren Schüler:innen damit den Matheunterricht erleichtert. 

Wie funktioniert ModusOperandi? 

Mit ModusOperandi können Nutzer:innen handschriftliche Lösungsvorschläge abfotografieren. (Quelle: ModusOperandi)

ModusOperandi kann bei einem vielfältigen Umfang an mathematischen Aufgaben helfen, darunter das Lösen von Rechnungen, die Vereinfachung von Termen und Funktionen, das Auflösen von Gleichungen, die Bestimmung von Ableitungen und Integralen und die Anwendung der PQ- und Mitternachtsformeln. Um schnellstmöglich mit ModusOperandi eine Matheaufgabe zu korrigieren, fotografieren Nutzer:innen mit dem Handy direkt über die App den handschriftlichen Lösungsvorschlag ab. Alternativ können sie ein Bild aus ihrer Galerie hochladen, oder den Lösungsweg mit dem integrierten Math Keyboard eintippen. Letzteres kann bei komplizierten Aufgaben zwar sehr zeitaufwendig sein, so können aber immer und überall Lösungsansätze überprüft werden, auch wenn Stift und Papier gerade nicht zur Hand sind.

Nachdem User:innen ihren Lösungsweg abfotografiert haben, werden sie gebeten, das Bild so zuzuschneiden, dass nur noch die relevante Aufgabe sichtbar ist und eingescannt werden kann. So kann ModusOperandi auch bei dicht beschriebenen Schulheften angewendet werden. Allerdings sollte man für eine reibungslose Funktion der App darauf achten, dass außer den wesentlichen Zahlen und Rechenzeichen keine weiteren Symbole auf dem Bild zu sehen sind. Beispielsweise darf die Notation der angewandten Operationen rechts neben einer Gleichung nicht miteingescannt werden. Unsaubere Handschrift scheint die App nicht zu stören, genauso wie durchgestrichene Elemente. 

Die Korrektur des Lösungsversuchs erfolgt fast zeitgleich innerhalb von 20 Sekunden. ModusOperandi zeigt nicht nur Zeile für Zeile, ob die einzelnen Lösungsschritte richtig oder falsch sind, sondern gibt auch an, welche an sich richtig hergeleitet wurden, aber einen Folgefehler enthalten. Durch die Verknüpfung mit ChatGPT kann das Feedback weiter konkretisiert werden. So erfahren Nutzer:innen genau, welche Fehler sie gemacht haben, beispielsweise die Nichtbeachtung der Punkt-vor-Strich-Regel, und werden an relevante Formeln und Vorgehensweisen erinnert. Anschließend können sich User:innen selbstständig erschließen, wie sie ihren Lösungsversuch verbessern können.

Zusätzlich sind passende Erklärvideos verlinkt, um den Lernenden das zur Lösung fehlende Wissen zu vermitteln. Um sicherzugehen, dass dieses auch gefestigt wird, generiert ChatGPT weitere Übungsaufgaben, die ähnlich wie die Ausgangsaufgabe aufgebaut sind und nach dem gleichen Muster gelöst werden müssen. So bekommen Lernende mit einem Klick Übungen, die auf ihre persönlichen Schwächen abgestimmt sind – und das inklusive Lösung, denn ihr Ergebnis können sie gleich im Anschluss wieder mit ModusOperandi kontrollieren. Allerdings sind Lernvideos und Übungsaufgaben nicht immer verfügbar; manchmal sind User:innen auf Feedback alleine angewiesen. 

Wie setze ich ModusOperandi im Matheunterricht ein? 

ModusOperandi kann an jedem mobilen Endgerät mit einer aktiven Internetverbindung genutzt werden. Ihr müsst also entweder an eurer Schule Zugriff auf Tablets haben, oder Handys im Matheunterricht erlauben. ModusOperandi setzt sich von anderen Mathe-Apps wie Photomath ab, da sie nicht zum Schummeln genutzt werden kann. Schüler:innen bekommen niemals eine fertige Lösung und müssen erst einen eigenen Rechenversuch angeben, bevor ihnen die App hilft. So könnt ihr euren Schüler:innen das Tool im Unterricht getrost zur Verfügung stellen, ohne Verfälschungen ihrer Arbeit befürchten zu müssen.

ModusOperandi zeigt an, ob ein Lösungsschritt richtig, falsch oder ein Folgefehler ist. (Quelle: ModusOperandi)

Stillarbeit: Die selbstständige Korrektur von Übungsaufgaben mit ModusOperandi ermöglicht es euren Schüler:innen, Aufgaben in Stillarbeit jeweils in ihrem eigenen Tempo zu bearbeiten, ohne dass schnelle Schüler:innen gelangweilt auf eine gemeinsame Korrektur warten oder andere, die sich mit Mathe schwerer tun, mit halb-fertigen Aufgaben der Kontrolle folgen müssen. Zusätzlich spart ihr euch viel routine-mäßige Arbeit, denn ihr müsst nicht mehr die gleichen Fehler mehrmals unterschiedlichen Schüler:innen erklären – das macht jetzt die App –, sondern könnt euch auf wirklich schwerwiegende Probleme und Wissenslücken konzentrieren, die bei der Stillarbeit aufkommen. ModusOperandi ermöglicht so verstärkt eine gezielte persönliche Betreuung eurer Schüler:innen im Mathe-Unterricht und fördert das selbstständige Lernen.

Hausaufgaben: Mit ModusOperandi haben Schüler:innen ihren eigenen Privattutor immer und überall in der Hosentasche dabei – was auch bei der Bearbeitung von Hausaufgaben hilfreich sein kann. Wenn Schüler:innen mit der App die Fehler in ihren Hausaufgaben sofort erkennen, wird verhindert, dass sie sich zuhause eine falsche Vorgehensweise einprägen, die erst in der nächsten Unterrichtsstunde herausgefordert wird und dann vielleicht nur schwer abzugewöhnen ist. Euch bleibt bei der Hausaufgabenkorrektur auch mehr Zeit, um gravierende Fehler zu besprechen, anstatt jede Aufgabe einzeln mit eurer Klasse durchgehen zu müssen. 

Für Hausaufgaben eignet sich auch das Feature Teacher Code. Als Lehrkraft bekommt ihr bei Erstellung eures Profils einen fünfstelligen Code zugeteilt, mit dem euch eure Schüler:innen Aufgaben zusenden können, bei denen sie nach Korrektur mit der App immer noch Probleme haben. Ihr könnt dann entweder direkt antworten, oder ihr besprecht sie gesammelt in der nächsten Unterrichtseinheit. Alternativ können eure Schüler:innen durch die App ihre Problem-Aufgaben in einem Google Classroom teilen und so mit euch als Lehrkraft, aber auch mit ihren Mitschülern darüber reden. Natürlich unterstützt ModusOperandi Schüler:innen auch beim  selbstständigen Üben vor Klassenarbeiten. 

Um ModusOperandi optimal im Unterricht einsetzen zu können, empfehlen wir die Nutzung mit einem kostenpflichtigen Abo, da Lernende in der kostenlosen Version nicht einsehen können, welche Fehler ihnen genau unterlaufen sind, sondern nur, ob die Lösungsschritte jeweils richtig, falsch oder ein Folgefehler sind. Für Einzelpersonen kostet das Expert-Abo monatlich 9,99 Euro, die Jahreslizenz liegt bei 39,99 Euro. Auf Anfrage an ramona@pelephant.com kann die Vollversion von ModusOperandi auch für alle Mitglieder einer Bildungseinrichtung erworben werden. 

Fazit: Nützliche Innovation für den Matheunterricht 

ModusOperandi korrigiert vielfältige Matheaufgaben in Sekundenschnelle und stellt so eine sehr nützliche Innovation für den Matheunterricht dar. Zwar muss man beim Fotografieren etwas auf Inhalt und Fokus achten, doch können eure Schüler:innen mit der App immer und überall ihre Matheübungen kontrollieren und lernen dabei – vor allem wenn Lernvideos und Zusatzaufgaben verfügbar sind – aus ihren eigenen Fehlern. ModusOperandi unterstützt euch und eure Klasse bei Stillarbeiten, Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, ohne dass ihr Schummeleien befürchten müsst. Für das jetzige Angebot finden wir den Preis von knapp 40 Euro im Jahr gerechtfertigt, aber die App verspricht, in den kommenden Jahren noch vielseitiger einsetzbar zu werden. ModusOperandi ist das erste Projekt der 2021 gegründeten Pelephant GmbH und wir schauen gespannt voraus auf die Zukunft der App, die ihr hier herunterladen könnt.

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Berlin. Fehlinformationen und Verschwörungserzählungen sind nicht erst seit der Corona-Pandemie ein zunehmendes Problem, auch an Schulen. Um Desinformationen sicher und souverän im Unterricht behandeln zu können und Schüler:innen dafür zu sensibilisieren, startete Digitale Bildung trifft Schule (DigiBitS) im Schuljahr 2022/23 die Initiative “Schule gegen Fake News – Medienkompetenz statt Desinformation”, die Ende November einen Fachtag zum Thema in Berlin veranstalten wird.

DigiBitS ist ein kostenfreies Angebot des Vereins Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN). Ziel der Initiative ist es, Lehrkräfte zu befähigen, die digitalen Kompetenzen von Schüler:innen zu fördern. Hierzu werden didaktische Materialien, Workshops und persönliche Unterstützung für Schulen und Lehrkräfte angeboten. Ihre Arbeit zielt darauf ab, das Recht auf digitale Bildung für alle Schüler:innen zu gewährleisten, wozu sie mit Partner:innen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. Workshopthemen sind unter anderem “Verschwörungserzählungen im Unterricht behandeln”, “Muss man im Internet die Wahrheit sagen?” und “Informations- und Recherchekompetenzen von Grundschulkindern fördern”. 

Am DigiBITS-Fachtag im November haben Lehrkräfte und Interessierte die Gelegenheit, sich mit Vertreter:innen aus den Bereichen Schule, Kinder- und Jugendmedienschutz, Politik und Wirtschaft auszutauschen.

Neben der Begrüßung durch den DsiN-Vorsitzenden Robert Reinermann stehen fachliche Impulse von Kai Unzicker (Senior Project Manager, Bertelsmann Stiftung) und Udo Lihs (Projektverantwortlicher, DigiBitS) auf dem Programm. Eine Fishbowl-Diskussion mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen, darunter Marlene Schönberger (Bündnis 90/Die Grünen) und Martin Drechsler (Geschäftsführer Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter), behandelt wirksame Strategien gegen Desinformation. Im Anschluss können die Teilnehmenden im World-Café die Thematik mit den Expert:innen vertiefen und Ideen zur Förderung digitaler Bildung diskutieren. Abschließend bietet eine Führung durch das Museum für Kommunikation den Teilnehmenden einen informativen Ausklang.

Am 28. November lädt die Initiative DigiBitS von 10:30 bis 15:30 Uhr zum Fachtag ins Museum für Kommunikation in Berlin ein. Interessierte können sich auf der Website von DigiBitS unverbindlich und kostenlos anmelden.

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„Das ist doch nur Religionsersatz“, denken viele, wenn vom Ethikunterricht gesprochen wird. Das kann daran liegen, dass Ethik in vielen Bundesländern tatsächlich als Ersatzfach unterrichtet wird. In diesen Bundesländern muss der Ethikunterricht nur dann besucht werden, wenn am Religionsunterricht aus diversen Gründen nicht teilgenommen wird oder werden kann. In den Ländern Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben Schüler:innen die Wahl zwischen Ethik und Religion. Nur in Berlin gilt das Fach als ein Pflichtfach. Dabei hat das Fach Ethik so viel zu bieten. Es ist weitaus facettenreicher als man denkt und mit den Behandlungen diverser Themen, wie beispielsweise Identität und Rolle oder Mensch und Gemeinschaft, können Schüler:innen sich selbst besser kennenlernen und tiefgründig über den Mensch und das eigene Dasein nachdenken. Deshalb haben wir euch heute drei Instagram Kanäle rausgesucht, mit denen ihr euch Tipps für ein wenig Inspiration und Abwechslung für euren Ethikunterricht holen könnt!

Mrs.pious

Die erste Instagrammerin, die wir euch vorstellen wollen, führt den Account @mrs.pious. Als Grundschullehrerin in Bayern stellt sie neben Englisch und Musik auch Ethik als eines ihrer Fächer vor. In regelmäßigen Abständen kann man auf ihrem Account Posts zu unterschiedlichen neuen Lern- und Schulbüchern, darunter auch für das Fach Ethik, finden. Zudem hat sie in ihrem „Ethik“-Highlight eine Themenwoche für das Fach Ethik erstellt. Bei diesem könnt ihr euch durchklicken und für jeden Wochentag ein anderes Thema zur Unterrichtsgestaltung finden. Wenn ihr also, besonders für junge Schüler:innen, Material und Ideen für den Ethikunterricht sucht, seid ihr bei Mrs.pious genau richtig!

@mrs.pious

Sirtobey_eduki

Ein weiterer Instagramaccount, auf dem ihr gute Materialien und generelle Tipps für euren Ethikunterricht finden könnt, ist @sirtobey_eduki. Mit seinen Posts regt er nicht nur zum Nachdenken an, sondern gibt auch hilfreiche Tipps und bereits vollständig gestaltete Stunden für die verschiedenen Themen im Ethikunterricht. Bei diesen Stunden gibt er auch die dazu passenden Klassen an, sodass ihr genau wisst, welches Arbeitsblatt ihr für eure Klasse verwenden könnt. Außerdem sind die Schaubilder und das Unterrichtsmaterial professionell von Sir Tobey selbst und dabei unter Einbezug von aktuellen Themen gestaltet. Neben Unterrichtsmaterial für euren Ethikunterricht gibt er auch Tipps für Lehrkräfte selbst. Wenn ihr euch also von bereits gut strukturierten Ethik-Stunden inspirieren lassen wollt, oder auch mal fachfremd  unterrichten müsst, findet ihr auf diesem Account sicher etwas Passendes.

@sirtobey_eduki

Die Ethikberaterin

Wenn ihr euch ein bisschen mehr auf den philosophischen Aspekt der Ethik konzentrieren und euch dazu informieren möchtet, gibt es den Instagramkanal @dieethikberaterin. Bei Ada findet ihr philosophische Denkanstöße, die ihr im Alltag oder mit euren Schüler:innen im Unterricht besprechen könnt. Und auch, wenn es bei ihr kein Unterrichtsmaterial gibt, bereitet sie verschiedene Themen, wie beispielsweise Unterschiede zwischen Ethik und Religion, auf und teilt ihre Gedanken zu verschiedenen Philosophen. Ihre Posts eignen sich also wirklich für tiefgründige Denkanstöße. Wenn ihr euren Ethikunterricht noch philosophischer gestalten wollt, werft gerne einen Blick auf unseren Artikel zu den besten Instagram-Channeln für das Fach Philosophie. 

@dieethikberaterin

Obwohl Ethik ein so facettenreiches und aufregendes Fach ist, wird es bis jetzt auf Instagram kaum repräsentiert. Trotzdem hoffen wir, euch mit diesen Accounts einen ersten Instagrameinblick in dieses spannende Fach geben zu können! Wenn ihr auf der Suche nach Instagramaccounts für andere Unterrichtsfächer seid, könnt ihr in unseren Artikeln zu Achtsamkeit und Soziales, Religionsunterricht oder zur Politik mehr dazu finden.

Wie gestaltet ihr euren Ethikunterricht? Und haben wir einen Account vergessen? Dann schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Die Vorbereitung des Unterrichts beansprucht bei Lehrkräften in der Regel große Kapazitäten. Die Erarbeitung eigener Inhalte und die individuelle Gestaltung von Arbeitsmaterialien ist löblich, aber nicht immer notwendig. Im Netz finden sich mittlerweile tausende Arbeitsblätter, die Lehrkräfte kostenfrei im Unterricht verwenden oder zumindest als Inspiration nutzen können. Die Schwierigkeit ist allerdings, im Wust der Anbieter den Überblick zu behalten. Welche Seiten sind übersichtlich und thematisch gut aufgestellt und welche bieten Arbeitsmaterial für genau eure Bedürfnisse? Wir präsentieren euch das Ergebnis unseres Anbietervergleichs!

Die Allrounder

Einige Plattformen versuchen alle Schulsysteme und Klassenstufen abzudecken und bieten hier eine riesige Fülle an Material an. Mit diesen ganzheitlichen Anbieterseiten für Unterrichtsmaterial wollen wir beginnen. Die meisten Lehrkräfte kennen ihn schon und trotzdem verdient er es, hier ganz zu Beginn nochmal genannt zu werden: der deutsche Bildungsserver. Er bietet euch einen Überblick über deutsche Seiten, die euch mit Lern- und Lehrmaterial versorgen. Er liefert dabei einen hilfreichen Mix von klassischen Seiten mit Arbeitsblättern zum Download bis hin zu interaktiven Apps, die ihr mit eurer Klasse im Matheunterricht nutzen könnt. Die Seite ist nicht ganz intuitiv zu bedienen, doch wenn ihr unserem oben gesetzten Link folgt, kommt ihr schnell zu den richtigen Stellen für euer Fach.

Schulportal.de wirbt selbst mit dem Slogan “größte Plattform für Unterrichtsmaterial”. Die Menge an Material ist tatsächlich beeindruckend, aber auch herausfordernd. Um hier den Durchblick zu behalten, muss man die Filter bei der Suche richtig einsetzen. Hier lässt sich unter anderem nach der Art des Materials, der Klassenstufe, der Schulart und dem Bundesland unterscheiden. Die Qualität des Arbeitsmaterials schwankt. Einige Arbeitsblätter sind liebevoll und mit großer Hingabe, andere eher rudimentär gestaltet. Wer Lust auf Stöbern hat, kann hier gut fündig werden. 

Hier kommt man nur mit Filter-Setzen weiter: schulortal.de (Quelle: schulportal.de)

Die Seite Serlo ist eine wachsende Plattform für Lern- und Lehrmaterialien aller Art, die aber besonders im Bereich Mathematik breit aufgestellt ist. Serlo lässt sich einfach mit Suchbegriffen durchstöbern. Pluspunkt der Seite ist, dass die Themen logisch miteinander verknüpft sind,, Minuspunkt die fehlende Übersichtlichkeit in einigen Bereichen. Herauszustellen ist, dass Serlo ehrenamtlich gepflegt wird, ausschließlich frei verfügbare Inhalte führt und keine störende Werbung schaltet.

Mathe-lexikon ist ebenfalls eine der Seiten, die im Bereich Mathematik versucht, alle Anforderungsstufen zu bedienen. Auf der Seite sind in vielen verschiedenen Bereichen Arbeitsblätter zu finden, anders als etwa bei Schulportal.de ist die Anzahl der Materialien aber kleiner. Die Arbeitsblätter selbst sind Schüler:innen-freundlich gestaltet. Allerdings ist die Seite nicht besonders hübsch aufgebaut, irritiert mit vielen Werbeanzeigen und wirkt dadurch weniger seriös, als es die Materialien tatsächlich sind.

Auch Matheaufgaben.net will alle Schulformen und Klassenstufen bedienen. Der Ansatz hier geht über eine konkrete Auswahl von Themen und Zahlenräumen. Es gibt eine kleine Auswahl von Arbeitsblättern pro Thema, die aber gut gestaltet sind. Die Website ist allerdings das hässliche Entlein unter den Allroundern. Hier wurde wenig Wert auf die Gestaltung der Seite gelegt, was die Nutzung weniger schön macht. Inhaltlich bietet sie aber gute Vorlagen und Impulse. 

Matheaufgaben.net legt wenig Wert auf das Aussehen, kann aber bei Inhalten punkten. (Quelle: Matheaufgaben.net)

Die Digitalen

Gerade im Matheunterricht muss man die Schüler:innen überraschen, um ihre Stereotypen-Denkmuster zum verpönten Fach aufzurütteln. Ein Ansatz kann hier über neue digitale Wege gehen. Eines der spannendsten Projekte ist hier aktuell mathcitymap.eu. Die Plattform bietet eine Form der mathematischen Schnitzeljagd an und macht es möglich, dass Schüler:innen draußen im Freien Mathematik erleben und erforschen können. Mittlerweile gibt es weltweit sogenannte Trails. Die Schüler:innen laufen ausgestattet mit der dazugehörigen App einen solchen Trail ab und die Matheaufgaben beziehen sich dann auf die Orte, an denen sie sich tatsächlich befinden. In die App muss man sich ein bisschen reinfuchsen, aber sie bietet großes Potenzial, um euren Schüler:innen Abwechslung zu bieten. 

Erinnert an Geocaching: Das Projekt mathcitymap. (Quelle: mathcitymap)

Die kostenlose App Notyz lässt die Schüler:innen der Sekundarstufe I und II Matheinhalte mit ihrem Smartphone lernen, was die Möglichkeit bietet, die ungeliebten Arbeitsblätter außen vor zu lassen. Die App bietet eine benutzer:innen-freundliche Oberfläche und lädt Lehrkräfte und Schüler:innen dazu ein, mit ihr zu experimentieren. Die Installation und Nutzung der Plattform ist nach eigenen Angaben DSGVO-konform. Die App kann allerdings nur als Lern-Ergänzung zum Unterricht betrachtet werden, für eine dauerhafte Implikation in den Unterricht ist die App noch nicht ausgereift genug. 

Mit Mathekönig habt ihr die Möglichkeit, eigene Unterrichtsmaterialien zu erstellen und euch dabei gestalterische Unterstützung zu holen. Der Kreativität sind hier leider Grenzen gesetzt, die Seite kann nämlich nicht alle Wünsche umsetzen. Aber es lassen sich vergleichsweise schnell eigene Ideen realisieren. Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft, diese ist aber kostenfrei.

Vidumath verfolgt den Ansatz, dass sich das Lernen von mathematischen Grundsätzen vereinfachen lässt, wenn man Videoproduktion einsetzt. Einerseits können Schüler:innen Videos zum eigenständigen Lernen nutzen, andererseits können sie selbst Videos für andere erstellen. Um das zu tun, müssen sie die Materie zunächst ausreichend durchdrungen haben. Um dieses Projekt in der Klasse durchzuführen, braucht es Engagement von Seiten der Lehrkraft, denn es scheint recht zeitintensiv zu sein. 

Für spezifische Schulformen

Wenn ihr gezielt nach Arbeitsmaterial auf der Suche seid, das individuell zu euren Schüler:innen passt, dann geht der einfachste Weg über Webseiten, die sich auf Klassenstufen spezialisiert haben. Die Seiten Lernwolf und Grundschulkönig bieten euch eine gute Auswahl an Arbeitsblättern für die Klassenstufen 1 bis 4. Die Blätter sind ansprechend gestaltet und können von euch gut zur Inspiration oder Vorlage genutzt werden. Der Download der Arbeitsblätter ist kostenlos, Grundschulkönig versucht euch allerdings recht aufdringlich dazu zu bewegen, auch noch etwas aus ihrem Angebot zu kaufen - das ist aber kein Muss, um das Material der Seite zu nutzen.

Übersichtlich und hilfreich. Lernwolf.de bietet Material für Grundschul-Lehrkräfte. (Quelle: Lernwolf.de)

Für weiterführende Schulen bieten sich auch noch einige spezielle Seiten im Netz an. Dazu gehört zum Beispiel studimup. Unterteilt sind die Mathe-Themen hier in die drei Oberthemen: Algebra, Stochastik, Analysis. Darunter finden sich dann spezifische Arbeitsblätter. Die Auswahl ist nicht sehr groß, die Arbeitsblätter dafür recht ansprechend gestaltet. 

Etwas differenzierter ist die thematische Zusammenstellung auf Mathe.Zone. Hier lassen sich schnell und einfach Arbeitsblätter zu Themen finden. Auch hier ist die Anzahl der Arbeitsblätter nicht besonders groß, aber die Ausgestaltung besticht durch eine schöne und klare Struktur.

Auf Schlauistwow könnt ihr besonders schnell nach Themen suchen, die bestimmten Klassenstufen zugeordnet werden. Die Bereiche sind dann mit einem breiten Angebot aufgebaut. Meist gibt es zu einem Thema eine Vorlage für ein Arbeitsblatt, einen Arbeitsblattgenerator und ein Lernvideo. Dieses System ist hilfreich, das Design der Seite allerdings wenig nutzungsfreundlich und nicht ansprechend. 

Falls ihr im Bereich des Förderunterrichts tätig seid und Schüler:innen mit speziellen Bedürfnissen im Fach Mathematik habt, dann könnten folgende Seiten für euch etwas bereithalten. Die Seiten Mathe-sicher-können, Förderschwerpunkt.de und gpaed haben zielgruppengerechtes Material zusammengestellt. Die Inhalte wirken gut aufbereitet und bieten euch gute Anlässe, um adäquat vorbereitet in den Unterricht zu gehen. Die Seiten sind ähnlich gestaltet und bieten ein ähnliches Angebot. Hier sticht keine der Seiten besonders heraus. 

Wir haben für euch auch in anderen Fächern bereits Unterrichtsmaterial und Tipps aus dem Netz zusammengetragen. Zum Beispiel für die Fächer Physik, Geografie, Musik aber auch für die Sexualbildung

Habt ihr noch weitere Tipps für eine einfachere, aber gute Unterrichtsvorbereitung im Fach Mathe? Dann schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Unsere nächsten Ausflugsziele für euren Klassenausflug stehen bereit und dafür geht es nach Sachsen-Anhalt. Das Bundesland hat weit mehr zu bieten als den Harz und den Geburtsort von Martin Luther. Mit der höchsten Dichte an UNESCO-Weltkulturerbe, ist Sachsen-Anhalt durch viele künstlerische Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten im Stil der Romanik und Gotik definitiv einen Klassenausflug wert. Auf der “Straße der Romanik” ziehen sich 88 Bauwerke in 73 Orten durch das Land, darunter prächtige Kirchen, Dome, Burgen und Schlösser. Für weniger mittelalterlich Kulturbegeisterte möchten wir euch drei Ausflugsziele vorstellen, bei denen ihr mit euren Schüler:innen nicht nur etwas lernt, sondern auch eine Menge Spaß haben werdet. 

1. Luftfahrtmuseum Wernigerode

Die Transall C-160 thront seit 2019 auf dem Dach des Museums und ist begehbar. (Quelle: Luftfahrtmuseum Wernigerode)

Das Luftfahrtmuseum Wernigerode kann nicht nur Freunde der Luftfahrt begeistern – mit Ausstellungen, Führungen, Flugsimulatoren und Experimenten könnt ihr hautnah die Technik der Luftfahrt und alles was dazu gehört kennenlernen. Das Museum entstand durch ein etwas ungewöhnliches Hobby. Clemens Aulich, Besitzer und Betreiber des Museums, sammelte Flugzeuge, Helikopter und Teile der Luftfahrtgeschichte, bis er 1992 in der Halle des ehemaligen Elmo-Geländes Platz für die Ausstellung seiner Exponate fand. Bis heute befinden sich dort 50 originale Ausstellungsstücke in vier Hangars auf 6.000 Quadratmetern. Das größte Exponat erhebt sich auf dem Dach des Museums: die Transall C-160.

Den Besuch im Museum könnt ihr am besten mit naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Schulfächern kombinieren. Auch für ein Projekt der Schüler:innen zum Thema Luftfahrt eignet sich ein Besuch des Museums. In den Ausstellungen der vier Hangars findet ihr die Geschichte der Luftfahrt, Exponate aus Hollywood-Filmen, königliche Helikopter und Jets. Mit dem Simulatorflug, Luft-Experimenten zur Aerodynamik und einigen begehbaren Exemplaren steht einem spannenden und lehrreichen Ausflug nichts mehr im Wege. Der Flug in einem Simulator ist für Kinder ab acht Jahren geeignet, ist aber mit 30 Euro für 15 Minuten recht teuer. Der Eintritt beträgt für Schüler:innen sieben Euro pro Person. Die 60 minütige Führung ist für Gruppen ab acht Schüler:innen mit im Eintrittspreis enthalten. Das Museum stellt ein Kinderquiz zum Download bereit. Damit könnt ihr während der Führung oder im Anschluss daran das Wissen eurer Schüler:innen testen. Hier könnt ihr euch den Flyer des Museums herunterladen. 

Die Haltestelle “Elmowerk”, hinter der sich das Museum befindet, erreicht ihr sowohl mit den Buslinien 201, 203 und 204 als auch mit der Bahn aus Richtung Halberstadt oder Goslar.

2. Jahrtausendturm in Magdeburg

Ein schiefer Turm steht nicht nur in Pisa, sondern auch in Magdeburg: der Jahrtausendturm. (Quelle: Jahrtausendturm Magdeburg)

Als Ausstellungs- und Aussichtsturm wurde der Jahrtausendturm 1999 im Elbauenpark errichtet. Mit einer Vielfalt an Exponaten und Experimenten beschreibt er die Entwicklung der Wissenschaft. Der 60 Meter hohe Turm ist das weltweit höchste Holzbauwerk. Mathe, Chemie und Physik treffen auf altes Ägypten und Neuzeit. Auf den verschiedenen Ebenen des Turms werden 6000 Jahre Menschheitsgeschichte thematisiert. Exponate und Experimente können hier nicht nur bestaunt, sondern auch ausprobiert werden. Vereinbar ist der Besuch des Jahrtausendturms mit allen naturwissenschaftlichen Fächern, Geschichte und Politik.

Die verschiedenen Ausstellungen ziehen sich durch den ganzen Turm. Angefangen in der ersten Ebene mit dem Thema “Von der Frühgeschichte über die Antike bis 500 n. Chr.” findet ihr ein Focaultsches Pendel, eine archimedische Schraube mit Tretrad, ein historisches ägyptisches Nilschiff und noch vieles mehr. Die zweite Ebene behandelt das Mittelalter und zeigt euch beispielsweise ein oberschlächtiges Wasserrad und eine Kolbenwasserpumpe. In der frühen Neuzeit im Zeitalter der Renaissance 1500 –1650 n.Chr. könnt ihr auf der dritten Ebene viel über die mittelalterlichen Alchemisten und Leonardo da Vinci erfahren. 1650 bis 1850 n.Chr. brach eine neue Ära an. Auf Ebene vier findet ihr eine Ausstellung zu den Anfängen der Medizin und der Physik. Die Sammlung aller ausstellbaren chemischen Elemente des Periodensystems und Experimente zur Lichtbrechung sind nur einige der spannenden Exponate. Ebene fünf zeigt die Zeit von 1750 n. Chr. bis heute. In kleineren Unterteilungen behandelt die Ebene die Themen Elektrizität und Magnetismus, präsentiert eine Röntgenröhre und zeigt euch den Doppler-Effekt. Ganz oben angekommen, könnt ihr auf Ebene sechs die Aussicht genießen. 

Der Jahrtausendturm bietet Führungen für Schulklassen an. Ab einer Anzahl von zehn Personen kostet der Eintritt vier Euro pro Person. Die Führung müsst ihr im Voraus buchen. Vom Magdeburger Hauptbahnhof könnt ihr mit der Straßenbahnlinie 6 Richtung Herrenkrug fahren. Die Haltestelle ist Messegelände/Elbauenpark. 

3. Harzer Höhlen

Imposant und faszinierend: Im Oberharz am Brocken findet ihr gleich zwei eindrucksvolle Tropfsteinhöhlen. (Quelle: Harzer Höhlen)

Eine richtige Höhle zu begehen und anzuschauen ist eine ziemlich coole Erfahrung. In den Harzer Höhlen, besser gesagt in den Rübeländer Tropfsteinhöhlen, kann diese Möglichkeit für euch und eure Schüler:innen wahr werden. Die Baumannshöhle und die Hermannshöhle gehören zu den ältesten Schauhöhlen Deutschlands. Rund 300 Treppenstufen liegen zwischen Eingang und der abenteuerlichen Untertagewelt. Die Baumannshöhle wurde im 16. Jahrhundert durch Bergmann Friedrich Baumann entdeckt. In der Höhle findet ihr einzigartige Tropfsteinformationen und sogar Johann Wolfgang von Goethe besuchte die Höhle mehrfach. Die Hermannshöhle wurde hingegen bei Straßenbauarbeiten im 19. Jahrhundert entdeckt – und das, obwohl sie nur fünf Minuten von der Baumannshöhle entfernt ist. Die Hermannshöhle bietet euch ebenso viele einzigartige Tropfsteinformationen und beeindruckt auch durch ihre bis zu 50 Meter hohen Hohlräume und ihre Kristallkammer. Zudem befindet sich in der Hermannshöhle der Olmensee, in dem Grottenolme leben – einzigartig in Deutschland. 

Ein Besuch in den Harzer Höhlen könnt ihr mit nahezu allen Fächern kombinieren. Eure Schüler:innen werden mit Sicherheit staunen und lernen einiges, was sie in der Schule nicht lernen. Bei den Führungen müsst ihr euch zwischen den beiden Höhlen entscheiden. Eine Führung extra für Grundschulklassen kostet 70 Euro für zehn Kinder. Die Kosten für jedes weitere Kind betragen sieben Euro. Erwachsene zahlen zehn Euro. Für diese Führung sollten die Schüler:innen einen Helm, eine Taschenlampe, warme Kleidung und feste Schuhe dabei haben. Die Preise für eine Führung für Gruppen ab 20 Personen belaufen sich für Erwachsene auf neun Euro, Kinder zwischen vier und 14 Jahren zahlen sechs Euro. Vom Zugbahnhof Wernigerode erreicht ihr die Höhlen mit dem Busverkehr. Die Buslinie 260 befährt die Haltestelle “Rübeland Tropfsteinhöhlen”. Beachtet, dass die Höhlen nur durch Stufen erreicht werden können, weshalb diese nicht barrierefrei sind. Hier könnt ihr euch einen Flyer für die Tropfsteinhöhlen herunterladen.

Das Bundesland hat, wie ihr seht, einiges zu bieten. Neben den prächtigen Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten, Schlössern, Parks und Zoos ist ein abwechslungsreicher Schulausflug im Luftfahrtmuseum, im Jahrtausendturm oder in den Rübeländer Tropfsteinhöhlen eine gute Möglichkeit für eure Schüler:innen und vielleicht auch für euch selbst, den Horizont zu erweitern. Schreibt uns gerne in die Kommentare, was ihr zu unserer Auswahl sagt und was noch fehlt!

Sachsen-Anhalt ist nicht euer nächstes Ausflugsziel? Wir haben bereits Exkursionsideen für Brandenburg, Bremen, Baden-Württemberg I und II, Berlin, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen I und II und für das Saarland

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Ob im regulären Unterricht oder in der Vertretungsstunde – wenn es in der Schule um den Einsatz eines Quizzes geht, hat ein bestimmter Kandidat die Nase vorn: Kahoot!
Die kostenlose, spielbasierte Lernplattform will „das Lernen zu einem magischen Erlebnis für Lernende, Lehrkräfte, Held:innen des Büroalltags, Quizfans und alle, die für ihr Leben gerne lernen” machen. So vermarktet sich die App jedenfalls im Google Play Store. Seit der Gründung in 2012 hat sich die Plattform mit über neun Milliarden Nutzer:innen weltweit sowohl an Schulen als auch in Unternehmen und privaten Haushalten etabliert. Wie? Durch interaktives, spielerisches Lernen.

Das spielerische Lernen liegt uns Menschen besonders gut. So ist es kein Zufall, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Spiele schneller lernen als auf anderen Wegen. Die Freude daran, richtige Antworten zu liefern und ein Spiel gewinnen zu können, hat auch das Potential, das Lernen und die Motivation der Schüler:innen im Unterricht zu fördern. Wir ihr Kahoot! in euren Unterricht integrieren und das Meiste aus der Lernplattform herausholen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Das How-To im Kurzüberblick

Als Lehrkraft könnt ihr euch entweder einen kostenlosen Account erstellen oder eine der verfügbaren kostenpflichtigen Optionen wählen, auf die wir später genauer eingehen werden. Zum Spielen könnt ihr zwischen einer breiten Auswahl an vorgefertigten Quizzes wählen oder nach euren Vorstellungen ein individuelles Quiz erstellen. Als Hilfestellung werden auch verschiedene Vorlagen angeboten, die euch Inspiration liefern können.

Kahoot! bietet verschiedene Vorlagen zur Erstellung eines Quizzes (Quelle: Kahoot!)

Am besten funktioniert das Spiel in der Klasse, wenn ihr euren Bildschirm teilt oder an die Wand projiziert, damit alle die Fragen lesen und die jeweiligen Rundengewinner sehen können. Zum Spielen wird, sobald ihr ein Spiel erstellt oder ausgewählt und gestartet habt, ein Spiel-PIN generiert, den eure Schüler:innen dann auf der Webseite oder in der App eingeben müssen, die auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Schultablets kostenlos aus dem Appstore heruntergeladen werden kann. Alternativ kann auch ein QR-Code abgescannt werden, der sie direkt ins Spiel weiterleitet. Hier können sie einen Benutzernamen eingeben, der, wenn ihr im Klassenverband spielt, idealerweise ihr richtiger Name sein sollte.

Sobald sich alle Schüler:innen eingeloggt haben, könnt ihr das Spiel starten. Es erscheint ein Countdown und die Schüler:innen erhalten einige Sekunden Zeit, um die Frage zu lesen, bevor die Antwortmöglichkeiten in typischerweise vier farbigen Feldern eingeblendet werden. Für die Beantwortung der Fragen kann eine individuelle Antwortzeit angegeben werden, sobald aber alle geantwortet haben, endet die Runde und die richtige Antwort wird enthüllt. Das Spiel basiert auf Geschwindigkeit, daher bekommen diejenigen, die die Frage am schnellsten richtig beantwortet haben, mehr Punkte als ihre Mitschüler:innen. Ihr als Spielorganisator:innen entscheidet, wann es durch einen Klick weiter geht oder ob eine Frage genauer besprochen werden muss, wenn sie beispielsweise von über der Hälfte der Klasse falsch beantwortet wurde. Zum Ende folgt eine kleine Siegerehrung, bei der die schnellsten Sieger:innen mit Bronze-, Silber- und Goldmedaille geehrt werden. Alles digital natürlich.

Eine umfangreiche Lehrkräfteanleitung für Kahoot! mit detaillierter Aufzählung der Features bekommt ihr hier.

Das Erstellen eines Quizzes geht schnell und unkompliziert, dank übersichtlicher Gestaltung. (Quelle: Kahoot!)

Für welche Unterrichtseinheiten kann man Kahoot! nutzen?

Wenn ihr Kahoot! schon einmal im Unterricht ausprobiert habt, werdet ihr wissen, wie begeistert Schüler:innen davon sein können. Um genau das zu eurem Vorteil zu nutzen und die Lernplattform bestmöglich in euren Unterricht zu integrieren, haben wir hier einige Tipps für euch:

1. Einleitung in ein neues Thema (Themenerschließung)

Ihr könnt mit Kahoot! auf spannende Weise in ein neues Thema oder Themengebiet einsteigen. Hierbei erzeugt ihr nicht bloß Interesse bei euren Schüler:innen, sondern erhaltet gleichzeitig Auskunft über ihren aktuellen Wissensstand. Dazu eignet sich die Erstellung eines eigenen Quizzes, um von grundlegenden Fragen zu komplexeren zu kommen, bei denen eure Schüler:innen mehr nachdenken müssen. Hier kann man beispielsweise zwischen einem klassischen Kahoot!, also einer kurzen Unterrichtseinheit, oder einem Kurs wählen, der gerade für längere Sitzungen mit Videos, Dokumenten und Evaluationen geeignet ist. Es gibt aber auch jede Menge bereits erstellte Quizze, die zahlreiche Themen umfassen und gut in euren Unterricht hineinpassen könnten.

2. Intensive Bearbeitung einzelner Themenbereiche

Es ist auch möglich , Kahoot! in einer Lerneinheit anzuwenden, bei der neue Themengebiete aufbereitet werden sollen. Geht es darum, die Inhalte spezifischer Fachbereiche oder detaillierte Informationen einfach zu vermitteln, kann dies spielerisch mithilfe dieser Lernplattform geschehen. Hier könnt ihr auf bereits vorhandene Quizze zurückgreifen, eigene erstellen oder eure Schüler:innen aktiv werden lassen. Dafür gibt es einige Möglichkeiten:

  1. Gemeinsam ein Quiz erstellen: Ihr könnt euren Schüler:innen z.B. als Hausaufgabe aufgeben, sich intensiv in ein Thema einzuarbeiten bzw. ein bereits bearbeitetes Thema nachzubereiten und in der nächsten Unterrichtsstunde mit ihnen gemeinsam ein Quiz erstellen lassen. Hierfür können sie Fragen auf einen Zettel schreiben und vier Antwortmöglichkeiten dazugeben, die dann in das Klassen-Quiz aufgenommen und anschließend während dem Spiel beantwortet werden. Das kann euren Schüler:innen die professionellen Hintergründe der Lernplattform aufzeigen und sie dazu motivieren, diese selbst zum spielerischen Lernen zu nutzen.
  2. Eigene Quizze erstellen lassen: Alternativ können eure Schüler:innen in Kleingruppen ihr eigenes Quiz erstellen. Das würde als Ergebnissicherung zu einem Themenkomplex mit vielen Unterthemen gut funktionieren. Dabei teilen sich die Schüler:innen in Gruppen auf, finden sich in ihr Themengebiet ein und erstellen mithilfe der kostenlosen Kahoot!-Version eigene Quizze, die ihre Mitschüler:innen dann durchspielen können. Im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung eignet sich diese Möglichkeit sehr gut, benötigt allerdings auch einen ausreichend großen Zeitrahmen. Optional können die Schüler:innen dies auch über einen größeren Zeitraum als Hausaufgabe durchführen.
  3. Präsentations-Zusatz: Ebenfalls möglich ist es, eure Schüler:innen Einzel- oder Gruppenpräsentationen zu Themenkomplexen halten zu lassen. Hierbei sollen eure Schüler:innen, ähnlich wie bei b), sich zu einem gewissen Thema informieren und dieses im Klassenverband im Rahmen einer Präsentation vorstellen. Im Anschluss an diese könnt ihr ein Kahoot!-Quiz durchführen lassen, was als Ergebnissicherung fungieren und mögliche Unklarheiten beseitigen soll. Für jüngere Klassen können die Themen auch in Richtung einer Buchvorstellung oder der Vorstellung ihrer Lieblingstiere erfolgen.

3. Ergebnissicherung / Verständnisprüfung

Kahoot! lässt sich gut am Ende eines Themenkomplexes einsetzen, um den Wissensstand zu überprüfen und die Schüler:innen auf einen Test oder eine Klassenarbeit vorzubereiten. Dabei erhaltet ihr einen Überblick, welche Themen nochmal aufgegriffen und erklärt werden müssen und welche schon gut sitzen. Während dem Spiel lohnt es sich, sobald die richtige Antwort auf dem Bildschirm erschienen ist, diese von einer:m Schüler:in erklären zu lassen und Nachfragen zu ermöglichen. Zusätzlich kann nach dem Spiel eine Fragerunde durchgeführt werden, um weitere Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

Andere Nutzungsmöglichkeiten

Neben den Möglichkeiten, die Lehrkräfte und Schüler:innen mit Kahoot! haben, gibt es noch weitere Modelle, bei denen das spielerische Lernen genutzt werden kann. Auch für das private Umfeld, etwa mit Freunden und Familie, gibt es viele spannende Quizze, bei denen man sich gegenseitig herausfordern und sein Allgemeinwissen testen kann. Oder man nutzt die Möglichkeit, ein eigenes Quiz zu erstellen. Dieses könnte über die eigene Person an Geburtstagen oder Jahrestagen, die Heimatstadt, den Lieblingsverein, den Freundeskreis und vieles Weitere sein. Den Themen sind keine Grenzen gesetzt, der kostenlos zugänglichen Version hingegen schon.

Kahoot! bietet verschiedene kostenpflichtige Pakete an, die je nach Paket Zugriff auf alle kostenlosen Inhalte der Plattform sowie unterschiedlichste Features wie eine erweiterte Bildergalerie, einen KI-Fragengenerator oder Feedbackoptionen bieten. Einen direkten Vergleich der Pakete für Lehrkräfte findet ihr hier. Solltet ihr eine gewerbliche Lizenz benötigen, gibt es auch hierfür verschiedene Pakete. Neben interaktiven Präsentationen und Trainingseinheiten gibt es noch mehr nützliche Features, die ihr entweder im monatlich oder jährlich kostenpflichtigen Paket oder durch eine einmalige Nutzung erfahren könnt. Kahoot! bietet auf der Webseite jede Menge Infomaterialien für jede Art der Nutzung an, klickt euch dort am besten durch und entscheidet selbst, was für euch am besten passt. 

Kahoot! bietet eine Vielzahl an nützlichen Features, auf die kostenlos oder kostenpflichtig zugegriffen werden kann, um eure Schüler:innen spielerisch lernen zu lassen. Die zahlreichen Möglichkeiten, das Quiz zu verändern und eine ganze Präsentation zu erstellen, zeigen viele Vorteile für Lehrer:innen, Betriebe und Einzelpersonen auf, sich auf spielerische und auch auf professionelle Weise weiterzuentwickeln. Nachdem ihr nun einen breiten Überblick erhalten habt, interessiert uns, ob und wie ihr die Lernplattform in euren Unterricht integriert. Schreibt uns gerne eure Erfahrungen mit Kahoot! in die Kommentare!

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Sobald die kalte Jahreszeit naht, beginnen die Nasen zu laufen, und davon bleiben auch die Klassenzimmer nicht verschont. Wenn Lehrkräfte von hartnäckigen Schnupfen- und Erkältungswellen heimgesucht werden, steht die nächste Vertretungsstunde schon in den Startlöchern. Da geht doch nichts über eine unerwartete Filmstunde, die sowohl von den Schüler:innen gefeiert, als auch von den tapferen Vertretungslehrkräften gerne willkommen geheißen wird. Wir haben uns in die frei zugänglichen Filmwelten gestürzt und stellen euch nun einige Filme in vier Kategorien vor, die die nächste Vertretungsstunde auflockern können und vielleicht auch neuen Gesprächsstoff liefern. Das besondere an unserer Liste: Alle Filme sind kostenlos und unter Open-Source-Lizenzen produziert.

Gefühle in Motion: Zwei bewegende Animations-Kurzfilme

Während es manchen langen Spielfilmen schwerfällt, authentische Emotionen durch realistische Dialogen und nachvollziehbare Handlungen beim Publikum hervorzurufen, gelingt vielen Kurzfilmen genau das in einem Bruchteil der Zeit und manchmal sogar ohne Dialoge. Mit ihrer kompakten Länge eignen sie sich hervorragend, um das zentrale Thema zu fokussieren und in einer Diskussionsrunde mit den Schüler:innen zu vertiefen.

Der animierte Kurzfilm NAPO von Gustavo Ribeiro behandelt in seiner knapp 16 Minuten dauernden Erzählung über einen Jungen und seinen dementen Großvater die Themen Erinnerungen, Verlust und Familienzusammengehörigkeit. Ohne auch nur ein einziges gesprochenes Wort spricht die Zuneigung in den Szenen Bände, die auch ein jüngeres Publikum intuitiv versteht. 

In dem etwa 6-minütigen Kurzfilm THE BOX von Merve Cirisoglu Cotur klettert ein kleiner Junge zusammen mit seiner Katze in seinem Kinderzimmer in ein selbstgebasteltes Haus aus einem großen Karton. Plötzlich findet er sich in den von Krieg zerstörten und von Armut bedrohten Ruinen seiner Heimat wieder. Schweren Herzens muss er von dort fliehen und übrig bleiben nur sein Kartonhaus und seine Katze. Der Kurzfilm thematisiert auf einfühlsame Weise den Schmerz und Verlust, die auf Krieg und Flucht folgen. Er bietet eine ansprechende Möglichkeit, um die Auswirkungen von Fluchterfahrungen zu thematisieren und soziopolitische Themen mit den Schüler:innen zu diskutieren.  

Stop-Motion-Wunder: Drei Kurzfilme, die vielleicht zum Nachahmen anregen

Durch die besondere Haptik von Stop-Motion-Filmen entsteht eine Lebendigkeit und Nahbarkeit der Figuren, die mit digitalen Animationstechniken oft nur schwer zu erreichen sind. In den folgenden drei Kurzfilmen gelingt es den Filmemacher:innen, komplexe Themen fesselnd zu präsentieren, indem sie die handgemachte Ästhetik von Stop-Motion geschickt nutzen. Die optisch, aber auch emotional ansprechenden Geschichten können die Schüler:innen dazu inspirieren, ihre eigenen kreativen Stop-Motion-Filme zu drehen. Für geeignete Hilfsmittel hat Lehrer-News eine Liste von vier Grafiktools und Videoprogrammen zusammengestellt, die beim Filmemachen unterstützen können. In der Konzeption einer Geschichte und deren visuelle Aufbereitung eignen sich die Kinder nützliches Wissen über Storytelling und erzählerische Kohärenz an, das sicherlich nicht nur im Deutschunterricht angewendet werden kann.

In dem achtminütigen Kurzfilm Migrants von einem Kollektiv aus Regisseur:innen geht es auf den ersten Blick um die Themen Klimawandel und seine Auswirkungen auf eine Eisbärmutter und ihr Junges, die aufgrund der Polarschmelze gezwungen sind, ein neues Zuhause zu suchen. Auf den zweiten Blick offenbart der Film die Herausforderungen von Diskriminierung und Ausgrenzung, mit denen die beiden Flüchtigen in ihrer neuen Umgebung konfrontiert werden. Auch in diesem Kurzfilm vermitteln die Bilder ohne den Einsatz von Sprache deutlich den Schmerz und den Zusammenhalt zwischen Mutter und Jungen. Dieser eindringliche Kurzfilm lädt dazu ein, in einer Gesprächsrunde die Themen Menschlichkeit, Klimawandel, Diskriminierung und Migration zu reflektieren.

Der Kurzfilm Negative Space von Max Porter und Ru Kuwahata erzählt in nur fünf Minuten die Geschichte eines Sohnes und seines Vaters, deren Beziehung durch das Kofferpacken geprägt wird. Mit einer einfallsreichen, melancholischen Bildsprache veranschaulicht der Film die unausgesprochene Vulnerabilität, die sich oft in komplexen Familiensituationen einstellt, während er gleichzeitig die Nähe und Distanz der Vater-Sohn-Beziehung einfühlsam wiedergibt. Dieser Film kann eine offene Gesprächsrunde mit der Lehrkraft initiieren, in der Familienbeziehungen und die Bedeutung von emotionaler Verbundenheit thematisiert werden, von der die Schüler:innen in ihren persönlichen Lebenswelten profitieren können. Der Film eignet sich für ältere Schüler:innen, die ein fortgeschrittenes Englisch und die tieferliegende Bedeutung verstehen können.

In dem siebenminütigen Kurzfilm Lost & Found von Andrew Goldsmith und Bradley Slabe wird das Thema Freundschaft und Hilfsbereitschaft intensiv thematisiert. Die Freundschaft zwischen einem gehäkelten Fuchs und einem gehäkelten Dino scheint eine ganz besondere zu sein. Denn sobald der Dino bemerkt, dass sein Freund der Fuchs in Gefahr schwebt, setzt er alles daran, ihn zu retten – auch über seine eigenen Grenzen hinaus. Dieser Kurzfilm baut Spannung auf und lässt gleichzeitig den Wert von tiefer Freundschaft durchblicken. Jedoch regt er auch an, über die gegenseitige Unterstützung und die Gefahr der Selbstaufgabe in der freundschaftlichen Dynamik von Geben und Nehmen nachzudenken. Ansprechend gestaltet und ohne Worte verstehen diesen Film schon die Kleinsten.

Glaube auf der Leinwand: Ein Abenteuerfilm für den Religionsunterricht

Und wer gleich eine Doppelstunde Religion zu füllen hat und die Kinder zum Nachdenken über das Thema persönliche Entscheidungen und moralische Dilemmata in Bezug auf christliche Werte anregen möchte, der:die kann zu dem auf der Website Netzkino frei zugänglichen und kostenlosen Abenteuerfilm Die Pilgerreise greifen. Die Geschichte handelt von Christian, der in der “Stadt der Verdammnis” lebt und zufällig ein Buch entdeckt, das ihm ein völlig neues Leben verspricht. Seine beherzte Entscheidung, seine Heimat zu verlassen, um die “Himmlische Stadt” zu finden, eröffnet vielschichtige Themen wie Selbstfindung, spirituelle Reife und den Weg zur Erlösung, die sich für eine anregende Diskussion im Unterricht eignen. 

Ohne den Aufwand, Schullizenzen beantragen oder zusätzliche Kosten decken zu müssen, stehen diese sechs Filme kostenlos im Netz zur Verfügung und zählen somit zu den freien Gütern. Auch Youtube-Videos dürfen im Rahmen des Unterrichts gezeigt werden, da es sich beim Klassenraum um eine nichtöffentliche Umgebung handelt, sofern keine Schulexternen teilhaben können. Wer vermeiden möchte, dass Werbung und automatische Videos in die Wiedergabeliste gespielt werden, kann die Videolinks mit ein paar Klicks einbetten. Damit Schüler:innen in ihrer Freizeit nicht in Kostenfallen im Internet tappen und sie außerdem neue Möglichkeiten durch zugängliche Creative Commons kennenlernen, könnten die Themen Urheberrecht, Allgemeingüter und Filmlizenzen ebenfalls im Unterricht angesprochen werden.

Ganz gleich, ob es um das Einfangen von Emotionen, das Erwecken von Kreativität durch Stop-Motion oder das Anregen von tiefgründigen Diskussionen geht, die Vielfalt der kostenlosen Filme bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung in Vertretungsstunden, sondern eröffnet vielleicht auch neue Perspektiven und regt zur eigenen Kreation eines Kurzfilms an.

Habt ihr noch Ideen, welche Filme sich besonders gut für eine Vertretungsstunde eignen? Schreibt es in die Kommentare!

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Bei Lernvideos sollte grundsätzlich immer der richtige Ton getroffen werden. So auch bei Videos für den Musikunterricht. In anderen Artikeln haben wir euch schon Material für die Fächer Geografie, Mathe oder Deutsch vorgestellt. Im Musikunterricht stehen Schüler:innen manchmal vor ganz anderen Herausforderungen. Es kann oft schwer sein, das Gehörte zu bestimmten Noten zuzuordnen oder einen Überblick über die ganzen Epochen zu bewahren. Aus diesem Grund stellen wir euch heute Kanäle vor, deren Lernvideos für euren Musikunterricht interessant sein können und Schüler:innen die Wissensvermittlung einfacher machen können.

Basiswissen

Um besonders Schüler:innen in den niedrigen Jahrgangsstufen das Basiswissen der Musik zu vermitteln, eignen sich Arbeitsmaterialien der Website minimusiker.de. Neben Kinderliedern und Musik für die Anwendung Tonie, bei der Kinder Audioinhalte auf einer eigenen Box hören können, bietet die Website auf ihrem Youtube-Kanal auch eigene Videos an. Beispielsweise können Kinder hier mit Hilfe von Videos Rhythmicals lernen und diese nach dem klassischen Muster Klatsch, Stampf, Schnipps zu viert vorführen. So bekommen Schüler:innen ein erstes Rhythmusgefühl.

Zu den Videos sind dann auf der Webseite einzelne Arbeitsblätter zum Weiterlernen kostenlos verfügbar. Möchte man weitere Materialpakete erwerben, kann man das für 13 Euro pro Paket. Außerdem findet ihr hier komplettes Unterrichtsmaterial für ein fachfremdes Unterrichtsjahr im Fach Musik. Also selbst, wenn euer Fachgebiet ein anderes ist, könnt ihr bei einem Rückgriff auf diese Website den Musikunterricht in der Grundschule meistern! 

Erste Lernvideos zur Notenkunde

Welche Notenwerte und Notenlinien gibt es? Ist die gehörte Note nun ein g, ein fis oder ein f? All diese Fragen können im Musikunterricht beim ersten Lernen von Noten aufkommen. Der Youtube-Kanal von ivi-education bietet euch für genau diese Fragen die richtigen Antworten. Neben der Veranschaulichung von den verschiedenen Notenwerten findet ihr hier Videos zu verschiedenen Tempi, den einzelnen Akkorden und Weiteres. Dieser Kanal eignet sich also hervorragend, wenn es um eine Vertiefung der Musiktheorie geht. Und für den Fall, dass ihr in anderen Fächern Erklärvideos braucht, finden sich hier auch unter anderem Videos für Fächer wie Latein, Kunst, Mathematik oder Englisch. In Verbindung mit den Videos eignen sich auch die auf der Webseite von ivi-education bereitgestellten Arbeitsblätter, mit denen ihr euren Musikunterricht interaktiver gestalten könnt. Allerdings schwanken die Arbeitshefte zu den Videos preislich zwischen 9,99 Euro und 14,99 Euro.

Einblick in die Epochen 

Mittelalter, Barock oder doch Renaissance? Bei so vielen Epochen kann man leicht den Überblick verlieren. Damit es aber gar nicht erst dazu kommt, hat der Youtubekanal musikmitmatthias8226 ein Video mit einem kurzen aber prägnanten Speedrun über die Epochen gestaltet, mit dem Schüler:innen ganz einfach einen ersten Überblick über die Jahreszeiten, Epochen und bekanntesten Musiker in dieser Zeit bekommen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit jeder Epoche der dazu passende Musikstil dieser Zeit gespielt wird, also die Schüler:innen neben dem visuellen Lernen auch auditiv die Inhalte miteinander verknüpfen können.

Den kompletten Durchblick in der Musiktheorie bekommen

Ist dann das erste Wissen gefestigt, können Schüler:innen sich ganz spezifisch auf bestimmte Themen konzentrieren. Besonders gute Videos in diesem Bereich gibt es von dem Youtube-Kanal MusikDurchblick. Er wird von drei studierten Musiker*innen geführt und  beschäftigt sich wirklich mit allen Themen rund um die Musik. Neben klassischen Lernvideos gibt es auch Takt-Beispiele anhand bestimmter Songs. In diesem Beispielvideo erklärt Sebastian, wieso der 7/4 Takt eine außergewöhnliche Taktart ist und macht das anhand des Musikklassikers All you need is love greifbar. 

Auf diesem Kanal findet ihr also die Lern- und Erklärvideos zu ziemlich jedem Musikthema. Außerdem bieten die drei auf ihrer Webseite ein kostenloses Starterpaket an, mit dem ihr das Grundlagenwissen eurer Schüler:innen testen könnt! 

Mit diesen vier Kanälen und ihren Lernvideos könnt ihr euren Schüler:innen alles von ersten Einblicken in ein Rhythmusgefühl bis hin zum Heraushören von jeder Note im Bassschlüssel beibringen. Außerdem verbinden viele dieser Videos ihre Erklärungen mit Hörbeispielen, was den Schüler:innen dabei hilft, das Gelernte auch anders verknüpfen zu können. Zudem könnt ihr das erworbene Wissen dann mithilfe von Arbeitsblättern oder Hörbeispielen direkt an euren Schüler:innen testen. 

Wie gestaltet ihr euren Musikunterricht? Nutzt ihr bereits Lern- und Erklärvideos? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Die Lernplattform “Zukunft Digitale Schule” (ZDS), Teil der Initiative Zukunft Digitale Bildung, zu der auch Lehrer News gehört, wächst immer weiter. Deshalb möchten wir euch hier auf dem Laufenden halten, welche neuen digitalen Fortbildungen es für Lehrkräfte gibt und was euch die Plattform individuell bietet. Die Fortbildungen für engagierte Lehrkräfte finden asynchron statt, sodass ihr die Möglichkeit habt, die Kurse flexibel in euren Arbeitsalltag zu integrieren. Das Ziel von ZDS ist es, Bildung für Lehrkräfte zugänglicher zu gestalten. Dieser Ansatz zeigt sich auch in der Zusammenarbeit mit diversen Expert:innen aus den Bereichen Schule, Politik und Wissenschaft. Ihnen wird mit ZDS eine Plattform zur Verfügung gestellt, mit der sie ihr Bildungsangebot für Lehrkräfte digitalisiert anbieten können. 

Wie gestaltet sich das Angebot von ZDS?

Zukunft Digitale Bildung bietet eigens erstellte Inhalte sowie Fortbildungen des hessischen Anbieters Heraeus Bildungsstiftung an. Mit weiteren Anbieter:innen laufen derzeit intensive Gespräche – das ZDS-Angebot soll kontinuierlich wachsen. Neue Kurse erscheinen in der Regel im Monatsrhythmus – als Mitglied wird man darüber per E-Mail benachrichtigt, eine Voranmeldung ist somit nicht nötig. Alle Fortbildungsangebote sind in Unterkapitel eingeteilt, um so jederzeit in individuellen Schritten (weiter)lernen zu können. Nach erfolgreichem Abschluss eines Kurses erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat. Ein Kurs dauert etwa ein bis zwei Stunden. Für die Anmeldung zu einem Kurs ist eine Mitgliedschaft bei einem der Bildungsanbieter erforderlich. Anschließend können die Kurse des jeweiligen Bildungsanbieters gebucht werden, indem der Wunschkurs einfach ausgewählt wird.

Auf der Plattform kommen mehrere qualifizierte Bildungsanbieter zusammen. Nachdem man sich für einen der Anbieter entschieden hat, kann man sich unkompliziert für eine Mitgliedschaft anmelden und diese bezahlen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Fortbildungsinhalte bereits vorfinanziert werden. Dies können zum Beispiel die Schulen oder das Kultusministerium übernehmen, wie bei unserem Anbieter Heraeus für Lehrkräfte in Hessen. Die Referent:innen vermitteln mithilfe von Video, Bild, Text und Übungsaufgaben praxisnahe Inhalte und unterstützen die Teilnehmenden dabei, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern.

An welchen Kursen kann ich teilnehmen?

Das Angebot von Zukunft Digitale Schule richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte, die bereit sind, Verantwortung für digitale Bildung zu übernehmen. Beliebte Kurse sind zum Beispiel “Videobearbeitung schnell und einfach mit DaVinci Resolve”, “Künstliche Intelligenz – neue Wege für den Unterricht!”, “Digitale Mündliche Prüfungen – so gelingt die Abnahme im Fremdsprachen-Unterricht”, “Nach der Arbeit immer heiser? Schone deine Stimme mit diesen IPad-Tools!” oder “Werde aktiv: Schau nicht weg bei Cybermobbing unter Schülerinnen und Schülern”. 

Bei der Auswahl und Gestaltung der Kurse hält sich ZDS an drei zentrale Prinzipien. 

  1. Qualität: Die Anbieter sind Expert:innen im Bereich der Lehrkräfte-Bildung. Die Inhalte werden in Zusammenarbeit mit Deutschlands führenden Expert:innen erarbeitet.
  2. Jederzeit verfügbar: Lernen, wann man will und wo man will! Mit dem stetig wachsenden Angebot können Lehrkräfte sich in ihrem eigenen Tempo weiterbilden, wie es für sie in den Stundenplan passt.
  3. Mehrwert: Mitglieder erhalten mit ihrem Beitrag Zugriff auf alle Inhalte ihres ausgewählten Anbieters. Sie können mit den Autor:innen oder den Anbieter-Teams sprechen, wenn Fragen oder Anregungen auftauchen. Ganz nach dem Motto: “Lass uns gemeinsam voneinander lernen.”

Auf dem ZDS Blog kann man immer auf dem Laufenden bleiben, welche neuen Angebote es auf der Lernplattform gibt. Dazu findet ihr hier weitere hilfreiche Infos wie etwa über Fortbildungspflichten in eurem jeweiligen Bundesland oder einen Überblick über die Finanzierungsmöglichkeiten von Lehrkräftefortbildungen in Deutschland. 

Wenn ihr euch eigenständig darüber hinaus auf dem Laufenden halten wollt, was aktuelle Themen von Bildungspolitik, Tipps und Tricks für Lehrkräfte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse angeht, dann findet ihr auf unserem LehrerWiki die wichtigsten deutschen Bildungs-Influencer:innen. Über ihre verlinkten Kanäle könnt ihr euch genau die Influencer:innen heraussuchen, die über einen Bereich berichten, der für euch persönlich spannend ist. 

Was kostet es, mit ZDS zu lernen?

Die Inhalte der ZDB können momentan über eine monatlich kündbare Flatrate für 19,90 EUR im Monat abonniert oder als ZDB Mitglied für 199,90 EUR im Jahr bezahlt werden.

Wir arbeiten allerdings daran, alle Inhalte für Lehrkräfte in Zukunft deutschlandweit kostenfrei zur Verfügung stellen zu können. Fortbildungen der Heraeus Bildungsstiftung sind dank der offiziellen Unterstützung des Kultusministeriums Hessen momentan für Lehrkräfte in Hessen kostenfrei. Der Zugang für Schulleitungen und Lehrkräfte außerhalb Hessens soll voraussichtlich noch dieses Jahr möglich gemacht werden. Derzeit arbeitet das Team von ZDS daran, dass künftig das gesamte asynchrone Fortbildungsangebot allen Lehrkräften kostenfrei zur Verfügung gestellt werden kann. 

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Welche Flüsse fließen durch Deutschland? Was sind die 16. Bundesländer und deren Hauptstädte? Wie heißen die Kontinente und wo liegen sie? Geographie ist nicht nur “Wo-liegt-Was” Länderkunde und Erdaufbau. Zwischen Geologie, Landwirtschaft, globaler Erwärmung und demographischer Entwicklung gehört zwar die Länderkunde auch der Geographie an, allerdings umfasst das Gebiet mehr als nur klischeehaftes Auswendiglernen der Hauptstädte der Länder. Wir möchten euch aus diesem Grund heute die besten Lernvideos für abwechslungsreichen Geographieunterricht vorstellen – damit eure Schüler:innen mit Geographie nicht nur die Lage und die Hauptstädte der Länder verbinden.

Vom Wendekreis bis zum CO2 Ausstoß – Klima und Wetter verstehen

Der 21. Juni gilt als der längste Tag des Jahres – dabei hat auch er nur 24 Stunden wie jeder andere Tag. Dadurch, dass die Sonne am 21. Juni sehr früh auf- und sehr spät untergeht, wird der Tag deshalb als längster Tag des Jahres bezeichnet. Im Gegensatz dazu zählt der 21. Dezember als kürzester Tag des Jahres, da die Sonne spät auf- und früh untergeht. Wir haben also vergleichsweise wenig Licht an diesem Tag und empfinden ihn deshalb als sehr kurz. Aber warum ist das eigentlich so? Warum haben wir verschiedene Jahreszeiten und warum gibt es Länder, in denen es immerzu warm oder eisig kalt, durchgehend hell oder permanent dunkel ist? In dem YouTube-Video “Warum gibt es Jahreszeiten - Klima und Wetter einfach erklärt” vom Channel Geographie - simpleclub findet ihr Antworten auf diese Fragen.

Sehr verständlich und mit ein wenig Witz wird die Neigung der Erde zur Sonne, die Erdrotation und der Wendekreis beschrieben. Das etwa achtminütige Video könnt ihr als Einstieg in das Thema einbauen. Geographie-simpleclub bietet euch eine ganze Palette an Lernvideos, welche ihr aufgrund der Länge der Videos gut in den Beginn eurer Stunde einbauen könnt. So wissen eure Schüler:innen direkt, worum es geht und kennen schon mal ein paar Fakten zu dem Thema. Und seien wir doch mal ehrlich, über ein Video zwischen den Arbeitsblättern und Büchern freut sich doch jede:r Schüler:in.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zwei der wichtigsten Themen der heutigen Zeit – vor allem für die Jugend. Aber wie nachhaltig ist Deutschland eigentlich? Und wie sieht es mit den Treibhausgasen in den anderen Ländern aus? Wie hoch ist der CO2-Ausstoß in den verschiedenen Ländern unseres Planeten? Mit der Sendung “Umwelt und Klima: Welche Länder sind am “grünsten”?” des geopolitischen Magazins “Mit offenen Karten” von ARTE könnt ihr mit euren Schüler:innen gemeinsam das Thema behandeln.

Quelle: (ARTE)

In der Sendung erfahrt ihr mehr über die CO2-Emissionen der Länder, den Energieverbrauch und den ökologischen Fußabdruck, den jeder einzelne Mensch hinterlässt. Außerdem stellt die Sendung euch zwei Länder vor, die als besonders beispielhaft für ihre Umweltpolitik gelten. Passend dazu könnt ihr mit euren Schüler:innen Ideen und Vorschläge entwerfen, wie die CO2-Emissionen in Deutschland gesenkt und das Land umweltfreundlicher gestaltet werden kann. In der ARTE Mediathek findet ihr außerdem weitere Sendungen, die viele Fragen und Themen rund um die geopolitischen Probleme und Konflikte der Weltpolitik behandeln. Ein Blick in diese kann sich definitiv lohnen – nicht nur zu den Themen Klima und Wetter.

Landwirtschaft und Vegetationszonen: Der Regenwurm und die Kakteen

In den brandneuen weißen Sneaker auf dem Weg zur Schule, um im Klassenraum festzustellen, dass die Sohle schon voller Dreck ist. Moment mal, ist das Dreck oder ist das Erde? Ist das nicht irgendwie das gleiche? “Die Erde, die unsere Welt rettet - Landwirtschaft neu denken” von Leschs Kosmos aus der ZDF Mediathek beschreibt die Wichtigkeit dessen, was wir meistens als Dreck empfinden: Erde – und damit alle Lebewesen und Pflanzen, die aus ihr und unter ihr wachsen und die vielleicht sogar das Potenzial besitzen, die Welt zu retten.

(Quelle: ZDF)

In der circa 30-minütigen Sendung können sich eure Schüler:innen die Bedeutsamkeit des – manchmal doch wenig geachteten – Bodens vor Augen führen. Warum der Regenwurm dabei eine verhältnismäßig große Rolle spielt, erfährt eure Klasse in der Sendung. Vielleicht genau das richtige für die nächste Vertretungsstunde

Die Tatsache, dass bei uns in Deutschland keine wunderschönen, großen Palmen wachsen und wir Kakteen nur im Gartencenter finden, lässt manche Köpfe hängen. Wir haben Laub, Tannen und noch mehr Laub. Zugegeben, wenn die Blätter des Ahornbaumes im Herbst rot leuchten, sieht es sehr beeindruckend aus. Zumindest solange, bis das ganze vertrocknete Laub in den Gärten, auf den Balkonen und überall auf den Bürgersteigen liegt. Mit der Versuchung, im Baumarkt oder im Gartencenter einen wunderschönen Olivenbaum oder eine kleine Palme mitzunehmen, hat doch bestimmt jeder von uns schon mal gekämpft. Leider brauchen diese schönen Pflanzen mehr als Wasser, Licht und Zuneigung. Warum wachsen sie denn nur nicht bei uns? 

Das YouTube Video “Vegetationszonen & Klimazonen einfach erklärt!” von dem Studyflix-Channel kann sowohl für euch als auch für eure Schüler:innen ein guter Einstieg in das Thema bieten. Kurz und verständlich werden die Themen Vegetations- und Klimazonen beschrieben und sehr bildlich dargestellt. Perfekt auch für die jüngeren Schüler:innen. Die anfangs gestellte Frage, warum keine Palmen oder Kakteen bei uns wachsen, könnt ihr ebenfalls an eure Schüler:innen stellen und ihr Wissen nach dem Video abfragen. 

Mit diesen vier Lernvideos erfahren eure Schüler:innen etwas über die grundlegenden Dinge unseres Planeten und dabei werden möglicherweise zusätzlich ihre Interessen vertreten und geweckt: Klimawandel, Nachhaltigkeit und der Ausstoß an CO2-Emissionen. Die Videos könnt ihr leicht in euren Unterricht integrieren und das neu erlernte Wissen der Schüler:innen anschließend mit Arbeitsblättern oder einer Diskussionsrunde abfragen. Vielleicht befindet sich sogar der:die nächste Geograph:in in eurer Klasse?

Wie gestaltet ihr euren Geographieunterricht? Schreibt uns gerne weitere Vorschläge in die Kommentare! 

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Mainz. Die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) steht in der Kritik. Den internationalen Kanälen der Bewegung wird vorgeworfen, in sozialen Netzwerken antisemitische Beiträge gepostet zu haben. Lehrkräfte und Schüler:innen fragen sich nun, was hinter den Vorwürfen gegen die Bewegung steckt, mit der sich in den letzten Jahren Tausende solidarisiert und für den Klimaschutz eingesetzt haben. 

Entzündet hatte sich die Kritik an Postings zum Krieg im Nahen Osten. Ein internationaler Account von Fridays for Future hatte auf den Plattformen X und Instagram zu einer umstrittenen Pro-Palästina-Demo aufgerufen. Ein Post auf Instagram hatte zudem die Berichte westlicher Medien über Israel und Palästina als imperialistisch und als "Gehirnwäsche" bezeichnet sowie die getöteten Palästinenser als "Märtyrer" betitelt. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass offenbar ein deutscher Aktivist maßgeblich für das Verfassen der betreffenden Tweets mitverantwortlich war. Der betreffende Aktivist ist laut t-online von Fridays for Future auf Bundesebene und aus der Mainzer Ortsgruppe ausgeschlossen worden, weil er unter anderem andere Aktivist:innen wüst beschimpft haben soll. Der Mann hatte aber offenbar immer noch Zugriff auf die Arbeit des Social Media Teams von FFF International. Nach großer Kritik wurden einige Posts von FFF International in sozialen Netzwerken gelöscht. Anderesind aber weiterhin öffentlich einsehbar und unter ihnen gibt es große Kritik, weil sie scheinbar ausschließlich eine Solidarisierung mit dem palästinensischen Volk zeigen. 

Die deutsche Sektion von FFF hat sich von den internationalen Accounts ihrer Organisation distanziert. Das bekannteste Gesicht der deutschen FFF, Luisa Neubauer, sagte der deutschen Presseagentur: “Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas.” Weiter erklärte sie, dass die internationalen Netzwerke der Organisation lose wären und nur wenige Personen hinter einzelnen Posts stünden. Neubauer wolle sich dafür einsetzen, dass der deutsche Zweig zunächst alle globalen Prozesse aussetze, bis man sicher sein könne, dass eine einzelne Gruppe nicht länger globale FFF-Accounts für Desinformation und Hass nutzen könne. 

Auch die berühmteste Klimaaktivistin der FFF Greta Thunberg steht in  der Kritik. Sie hatte seit dem Angriff der Hamas auf Israel mehrfach auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam gemacht. “Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern”, äußerte sie auf dem Kurznachrichtendienst X. Ihr wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, die Lage der Menschen in Israel nicht genügend zu berücksichtigen. Mittlerweile hat sich auch die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grünen) in die Debatte eingeschaltet. Sie halte die Aussagen der schwedischen Umweltaktivistin Thunberg und die Posts der internationalen Accounts von FFF für unsäglich. Es sei dringend notwendig gewesen, dass sich die deutsche Gruppe von den Äußerungen auf internationaler Ebene distanziere. Lemke sieht das Vertrauen der Menschen in die Bewegung gefährdet. 

Am Freitag erklärte FFF Schweden in einem von Thunberg geteilten Statement auf X zur Causa, dass die Bewegung “in Solidarität mit Palästina und allen betroffenen Zivilisten auf allen Seiten” stehe.  “Wir distanzieren uns von jeder Form von Antisemitismus und Islamophobie, unabhängig davon, wo und von wem sie geäußert wird.” Der Sprecher des israelischen Militärs in Deutschland, Arye Sharuz Shalicar, erklärte: “Wer sich in Zukunft in irgendeiner Weise mit Greta identifiziert, ist in meinen Augen ein Terrorunterstützer." 

Zum Hintergrund:

Fridays for Future ist eine lose organisierte Bewegung, die von überwiegend jungen Menschen getragen wird. Demo-Teams, Ortsgruppen und Pressestellen der Bewegung bestehen aus semi-professionell geführten Arbeitsgruppen. Durch internationale Social Media Accounts entsteht zum Teil der Eindruck, dass die Bewegung geeint hinter dort verbreiteten Aussagen stehe. Dies ist nicht der Fall, wie etwa Aussagen des deutschen Zweigs zu den neuesten Vorwürfen zeigen. Gerade die Bemühungen einiger Gruppen, andere politische Themen in den Fokus zu rücken, als Klimaschutz, stoßen immer häufiger auf Kritik. Nur beim Thema Klimaschutz stehen die Aktivist:innen übergreifend zu gemeinsamen Thesen und Forderungen.