Unterrichtsressourcen

Artikel

Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
Ein Mann mit Laptop sitzt neben drei gezeichneten Robotern in Anzügen und blickt neugierig zu ihnen – eine Darstellung der Frage, ob Künstliche Intelligenz Lehrer ersetzen könnte.
false

Austin, Texas. Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den Schulen angekommen: In Texas hat eine Privatschule mit KI-Tutoren erprobt und dabei beeindruckende Ergebnisse erzielt. Die Testwerte der Schüler:innen verbesserten sich erheblich, sodass einige  nun zu den besten 2 Prozent des Landes gehören. Und das, obwohl Schüler:innen mit dem KI-Tutor nur etwa zwei Stunden am Tag lernen. Doch könnte ein ähnliches Modell auch in Deutschland funktionieren? Und bedeutet dies langfristig das Ende der klassischen Lehrkraft?

KI-Tutoren: Der Erfolg aus Texas

In Texas setzt der Alpha School gezielt auf KI-basierte Tutorensysteme, die den Schüler:innen individuelles Feedback geben und sich an deren Stärken und Schwächen anpassen. Die Künstliche Intelligenz soll helfen, Lernlücken zu identifizieren und zu schließen, während Lehrkräfte entlastet werden. Laut einer Studie des texanischen Bildungsministeriums sind die Leistungen der Schüler:innen in Mathematik und Naturwissenschaften signifikant gestiegen. Expert:innen sehen in dieser Entwicklung eine Revolution für das Bildungssystem.

Deutsche Schulen und die KI-Strategie

Auch in Deutschland gibt es erste Versuche, KI in der Schule zu integrieren. In Nordrhein-Westfalen läuft das Projekt “KI:edu.nrw”, das Lehrkräften ermöglichen soll, eigene KI-Tutoren zu entwickeln. In Hessen wird KI bereits zur individuellen Förderung eingesetzt, und die Bosch Stiftung testet, wie KI den Unterricht verbessern kann. 

Ein weiteres Beispiel ist das Projekt “RocketTutor” der Technischen Universität München, das eine intelligente Mathe-Nachhilfe für das Abitur entwickelt hat. Auch in Nordrhein-Westfalen wird KI im Bildungswesen genutzt, um Schüler:innen in Mathematik und Deutsch gezielt zu unterstützen.

Werden Lehrkräfte bald durch KI ersetzt?

Die Debatte um KI als Ersatz für Lehrkräfte läuft darauf hinaus, ob Lehrkräfte in Zukunft überflüssig werden. Während Befürworter die personalisierte Betreuung durch Künstliche Intelligenz im Schulunterricht betonen, warnen Kritiker davor, dass Schüler:innen die soziale Interaktion und den persönlichen Austausch mit Lehrkräften benötigen. Laut einer Bitkom-Studie gehen nur 5 Prozent der Lehrkräfte davon aus, dass KI Lehrkräfte ersetzt. Vielmehr sehen sie in Künstlicher Intelligenz für Schulen eine Möglichkeit, Stärken und Schwächen frühzeitig zu erkennen und besser auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen. 

Zukunft mit KI, aber nicht ohne Lehrkräfte

Deutschland steht noch am Anfang der KI-Integration im Bildungsbereich, doch die bisherigen Projekte zeigen vielversprechende Ergebnisse. Fachleute sind sich jedoch einig, dass KI an Schulen als Unterstützung und nicht als Ersatz von Lehrkräften gesehen werden sollte. Der menschliche Faktor bleibt entscheidend, um soziale und emotionale Kompetenzen zu vermitteln. Die Zukunft des Lernens könnte daher eine Kombination aus KI-gestütztem Lernen und persönlicher, individueller Betreuung sein. 

false

Für Eltern, aber auch für Lehrkräfte kann die Diagnose Down-Syndrom zunächst viele Fragen aufwerfen. Was bedeutet sie genau? Welche Herausforderungen und Möglichkeiten bringt sie mit sich? Wie können sie betroffene Kinder bestmöglich unterstützen? Ein fundiertes Verständnis hilft dabei, Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom in ihrer individuellen Entwicklung zu begleiten und ihnen die Förderung zu bieten, die sie benötigen. Gerade im schulischen Umfeld ist es wichtig, ihre Stärken zu erkennen und ihnen Chancen zur Entfaltung zu geben. 

Jedes Kind ist einzigartig – und mit dem richtigen Wissen lässt sich eine Umgebung schaffen, in der es sich bestmöglich entfalten kann.

Was ist das Down-Syndrom?

Das Down-Syndrom ist eine genetische Störung, bei der ein zusätzliches Chromosom 21 vorhanden ist. Normalerweise hat der Mensch 46 Chromosomen (23 Paare), bei Menschen mit Down-Syndrom gibt es drei Kopien des Chromosoms 21 (Trisomie 21). Diese genetische Veränderung entsteht zufällig bei der Zellteilung und wird nicht durch Umweltfaktoren beeinflusst. 

Welche Eigenschaften sind typisch für Menschen mit Down-Syndrom?

Menschen mit Down-Syndrom weisen bestimmte körperliche Merkmale auf, wie eine leicht flache Nasenbrücke, kleinere Ohren und eine kürzere Statur. Häufig sind auch kognitive und sprachliche Entwicklungsverzögerungen zu beobachten. Aber die Ausprägung und die Auswirkungen können stark variieren.

Wie beeinflusst das Down-Syndrom die Entwicklung eines Kindes?

Kinder mit Down-Syndrom haben oft verzögerte motorische und sprachliche Entwicklungen. Viele erreichen jedoch durch gezielte Förderung ihre Meilensteine – sie können lernen zu sprechen, zu gehen und zu lesen, jedoch oft in einem langsameren Tempo als Gleichaltrige.

Können Kinder mit Down-Syndrom in eine reguläre Schule gehen?

Ja, Kinder mit Down-Syndrom können in regulären Schulen unterrichtet werden, insbesondere wenn Inklusion gut umgesetzt wird. Sie profitieren von der Interaktion mit Gleichaltrigen, benötigen jedoch oft spezielle Unterstützung und individuelle Anpassungen im Unterricht, um ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. In diesem Interview mit Friedo Scharf erfahrt ihr mehr darüber, wie Inklusion erfolgreich in der Schule umgesetzt werden kann.

Wie kann ich ein Kind mit Down-Syndrom am besten unterstützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Kind mit Down-Syndrom zu unterstützen. Dazu gehören:

  • Strukturierter Alltag: Feste Routinen helfen, Sicherheit zu geben.
  • Bewegung und Pausen: Regelmäßige Pausen und Bewegungseinheiten können die Konzentration und das Wohlbefinden der Kinder fördern.
  • Positive Verstärkung: Lob und Ermutigung steigern das Selbstbewusstsein.

Was sind die besten Bildungsressourcen für Kinder mit Down-Syndrom?

Es gibt viele spezialisierte Ressourcen, die für die Bildung von Kindern mit Down-Syndrom entwickelt wurden. Zu den besten gehören:

  • Visuelle Hilfsmittel: Bilder, Symbole und visuelle Lernmaterialien können das Verständnis fördern.
  • Differenzierte Lernmethoden: Es ist wichtig, den Unterricht an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, z. B. durch längere Bearbeitungszeiten oder alternative Prüfungsformen.
  • Sprachförderung: Logopädie und gezielte Sprachübungen können die sprachliche Entwicklung erheblich fördern.

Wie kann Inklusion in der Schule erfolgreich umgesetzt werden?

  • Anpassung des Lehrplans: Der Unterricht sollte flexibel gestaltet werden, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler einzugehen.
  • Individuelle Unterstützung: Kinder mit Down-Syndrom sollten in bestimmten Fächern Unterstützung durch Lernhelfer oder spezialisierte Fachkräfte erhalten.
  • Förderung der sozialen Integration: Es ist wichtig, dass das Kind aktiv in Gruppenarbeiten und soziale Aktivitäten eingebunden wird, um seine sozialen Fähigkeiten zu stärken.

Häufige Missverständnisse: Was Lehrkräfte über Down-Syndrom wissen sollten

Kinder mit Down-Syndrom sind alle gleich.

Jedes Kind mit Down-Syndrom ist einzigartig. Während es gemeinsame Merkmale gibt, wie eine verzögerte Sprachentwicklung oder eine erhöhte Anfälligkeit für Gesundheitsprobleme, haben Kinder mit Down-Syndrom unterschiedliche Stärken und Herausforderungen. Einige zeigen eine besondere Begabung für Musik oder Kunst, während andere durch ausgeprägte soziale Fähigkeiten auffallen. Diese Vielfalt macht es notwendig, Kinder mit Down-Syndrom nicht als homogene Gruppe zu betrachten, sondern sie entsprechend ihrer persönlichen Stärken zu fördern.

Kinder mit Down-Syndrom können nichts alleine erreichen.

Durch geeignete Förderung sind viele Kinder in der Lage, eigenständig zu lernen und Aufgaben zu bewältigen. Strukturiertes Lernen mit klaren Anweisungen und visuellen Hilfsmitteln erleichtert den Prozess und fördert die Selbstständigkeit.

Kinder mit Down-Syndrom sind geistig stark eingeschränkt.

Kinder mit Down-Syndrom zeigen eine große Bandbreite an kognitiven Fähigkeiten. Während einige mehr Unterstützung benötigen, erreichen andere schulische Ziele mit geeigneten Anpassungen. Eine gezielte Förderung ihrer individuellen Stärken trägt dazu bei, ihr Potenzial bestmöglich auszuschöpfen.

Inklusion bedeutet, dass Kinder mit Down-Syndrom in allen Fächern gleich behandelt werden.

Inklusion bedeutet, dass alle Schüler – unabhängig von ihren Bedürfnissen – gleichwertige Lernchancen erhalten. Das bedeutet, dass Kinder mit Down-Syndrom genauso gefördert werden wie ihre Mitschüler – jedoch mit individueller Unterstützung. Statt den Unterricht für alle gleich zu gestalten, sollten differenzierte Methoden eingesetzt werden, die auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes abgestimmt sind.

Kinder mit Down-Syndrom benötigen spezielle Unterrichtseinheiten und können nicht in reguläre Klassen integriert werden.

Mit entsprechender Unterstützung können sie erfolgreich am regulären Unterricht teilnehmen. Anpassungen im Lehrstil, der Unterrichtsstruktur und der sozialen Interaktion fördern ein inklusives Lernumfeld.

Wie können Lehrkräfte den Alltag mit einem Kind mit Down-Syndrom erleichtern?

Die Herausforderung für Lehrkräfte liegt oft darin, den Alltag so zu strukturieren, dass Kinder mit Down-Syndrom die bestmögliche Unterstützung erhalten, ohne sich überfordert zu fühlen. Hier sind einige wichtige Strategien:

1. Differenzierung im Unterricht: Lernbarrieren überwinden und Zugänglichkeit schaffen

Problem: Lehrkräfte fragen sich oft, wie sie Kinder mit Down-Syndrom in den regulären Unterricht integrieren können, ohne die anderen Schüler:innen zu überfordern.

Lösung: Der Unterricht sollte differenziert werden. Visuelle Hilfsmittel wie Diagramme, Piktogramme oder Karten verdeutlichen den Lernstoff und fördern das Verständnis.

Beispiel: Beim Bearbeiten des Themas “Zahlen“ können Zahlenkarten verwendet werden, die sowohl die Zahl als auch ein passendes Bild von Objekten zeigen, die diese Zahl repräsentieren (z. B. fünf Äpfel für die Zahl 5). Statt „5+3“ nur als Zahl zu erklären, können acht Bauklötze in zwei Gruppen aufgeteilt werden, sodass das Kind das Konzept durch Greifen und Verschieben der Objekte besser versteht.

Weitere Details zu den konkreten Ansätzen finden Sie hier.

2. Klare und einfache Kommunikation: Verständnis im Unterricht sicherstellen

Problem: Komplexe Anweisungen können schwer verständlich sein.

Lösung: Verwende kurze, klare Sprache und ergänze diese mit Symbolen oder Bildern.

Beispiel: Eine Bildabfolge kann die einzelnen Schritte beim Händewaschen darstellen und so die Routine erleichtern.

3. Wie fördert man Kinder mit Down-Syndrom in der Schule?

Problem: Begabungen bleiben oft unentdeckt, wenn der Fokus auf Schwächen liegt.

Lösung: Stärken gezielt fördern. Interessen und Talente sollten beobachtet und in den Alltag integriert werden.

Beispiel: Ein musikalisch interessiertes Kind kann beim Erlernen neuer Wörter von gesungenen Reimen profitieren. Kreative Kinder können visuelle Lernmethoden wie selbstgemalte Bildergeschichten nutzen.

Detaillierte Informationen zur Förderung von Stärken und Inklusion im Zusammenhang mit dem Down-Syndrom sind in diesem Beitrag zu finden. 

4. Positive Verstärkung: Der Schlüssel zur Motivation

Problem: Lehrkräfte haben oft Schwierigkeiten, das Selbstvertrauen von Kindern mit Down-Syndrom zu stärken, ohne sie zu überfordern.

Lösung: Regelmäßige positive Verstärkung hilft. Lob für kleine Fortschritte stärkt das Selbstbewusstsein und gibt Sicherheit.

Beispiel: Wenn ein Kind eine Aufgabe selbstständig abschließt, lobe es spezifisch, z.B. “Toll, wie du die Aufgabe ohne Hilfe gemacht hast!” und biete eine kleine Belohnung an, wie zum Beispiel Sticker oder benutze ein Punktesystem, bei dem das Kind goldene Sterne als Belohnung bekommt.

Weitere Informationen und praxisnahe Tipps zur positiven Verstärkung im Umgang mit Kindern mit Down-Syndrom gibt es hier.

5. Wie kann man die Selbstständigkeit von Kindern mit Down-Syndrom fördern?

Problem: Kinder mit Down-Syndrom können Schwierigkeiten haben, alltägliche Aufgaben selbstständig zu erledigen, was zu Frustration führen kann.

Lösung: Gib den Kindern die Möglichkeit, Verantwortung für kleine Aufgaben zu übernehmen. Verwende schrittweise Anleitungen, um sie zu ermutigen, selbstständiger zu werden.

Beispiel: Beim Schuhe anziehen oder Zubereiten eines kleinen Snacks können Kinder aktiv mithelfen. Klare, einfache Anweisungen fördern die Selbstständigkeit, und nach erledigten Aufgaben sollte eine Belohnung erfolgen. Es ist hilfreich, Kinder mit Down-Syndrom zu ermutigen, einfache Aufgaben wie das Aufräumen des Tisches oder das Anordnen von Materialien selbst zu übernehmen. Fortschritte sollten stets gelobt und positiv verstärkt werden.

Zusätzliche Ressourcen zur Selbstständigkeitsförderung im Unterricht sind hier verfügbar. 

6. Soziale Integration: Kinder mit Down-Syndrom in Gruppenaktivitäten einbinden

Problem: Kinder mit Down-Syndrom können sich in sozialen Kontexten isoliert fühlen.

Lösung: Aktive Förderung der sozialen Integration ist wichtig. In vielen Klassen gibt es oft ein Ungleichgewicht in der sozialen Interaktion. Es ist entscheidend, Kinder mit Down-Syndrom regelmäßig in Gruppenarbeiten und soziale Aktivitäten einzubeziehen. So werden ihre sozialen Fähigkeiten gestärkt und ihre Position innerhalb der Klasse gefördert.

Beispiel: Bei der Planung einer Gruppenarbeit darauf achten, dass Kinder mit Down-Syndrom in die Arbeit eingebunden werden – und nicht nur als Beobachter. Es kann auch hilfreich sein, die anderen Kinder zu ermutigen, Kinder mit Down-Syndrom aktiv in die Gruppenprozesse einzubeziehen. Beim gemeinsamen Basteln kann jedes Kind eine Aufgabe übernehmen – ein Kind schneidet, ein anderes klebt, ein drittes malt aus. So entsteht ein Gemeinschaftsprojekt, das Teamarbeit fördert.

Weitere Einblicke zur Inklusion im Unterricht und deren gesellschaftliche Bedeutung sind in diesem Interview zu finden.

7. Sprachliche Förderung: Tipps zur Sprachentwicklung

Problem: Die sprachliche Entwicklung ist oft verzögert, was zu Missverständnissen und Frustration führen kann. Sprachbarrieren können eine große Herausforderung für Kinder mit Down-Syndrom darstellen.

Lösung: Gezielte Sprachförderungsmaßnahmen sollten eingesetzt werden, um die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom zu verbessern. Wörter und Sätze sollten regelmäßig wiederholt werden, um das Sprachverständnis zu stärken. 

Beispiel: Die sprachliche Förderung kann durch einfache Dialoge und tägliche Gespräche unterstützt werden. Kinder sollten regelmäßig in kurzen Sätzen antworten und ermutigt werden, aktiv am Gespräch teilzunehmen, indem nachgefragt und zum Sprechen angeregt wird. Bilderbuch-Lesestunden bieten eine gute Möglichkeit, wichtige Wörter zu wiederholen und das Sprachverständnis zu stärken. 

Mehr zur sprachlichen Förderung von Kindern mit Down-Syndrom ist in diesem Artikel nachzulesen.

8. Wie können Lehrkräfte die emotionalen Bedürfnisse von Kindern mit Down-Syndrom besser unterstützen?

Problem: Kinder mit Down-Syndrom sind oft sehr sensibel gegenüber ihren Gefühlen und den Reaktionen ihrer Mitmenschen. Ihre emotionale Reife kann sich langsamer entwickeln, was zu Missverständnissen und Frustration führen kann.

Lösung: Ein Umfeld sollte geschaffen werden, in dem Kinder lernen können, ihre Gefühle zu benennen und zu verstehen. Bücher, Bilder oder Rollenspiele eignen sich gut, um Emotionen zu thematisieren und die Selbstregulation zu fördern.

Beispiel: Bilderbuch-Geschichten, die verschiedene Emotionen darstellen, eignen sich gut, um mit Kindern darüber zu sprechen, was diese Gefühle bedeuten und wie sie ausgedrückt werden können. Kinder können ermutigt werden, ihre Emotionen mit einfachen Sätzen wie „Ich fühle mich traurig“ oder „Ich bin wütend“ zu benennen. Ein Gefühlskalender mit Symbolen wie einem glücklichen, neutralen oder traurigen Gesicht hilft den Kindern zudem, ihre Gefühle auszudrücken, auch ohne Worte.

Für detaillierte Ansätze zur emotionalen Unterstützung finden sich hier wertvolle Ressourcen. 

9. Wie können Lehrkräfte die motorischen Fähigkeiten von Kindern mit Down-Syndrom fördern?

Problem: Kinder mit Down-Syndrom haben oft eine Verzögerung in der Entwicklung ihrer motorischen Fähigkeiten, sowohl in der Grob- als auch in der Feinmotorik.

Lösung: Motorische Aktivitäten können spielerisch in den Alltag integriert werden, um sowohl grobmotorische als auch feinmotorische Fertigkeiten zu fördern. Kinder sollten ermutigt werden, ihre Hand-Auge-Koordination durch einfache, alltägliche Aufgaben zu entwickeln.

Beispiel: Um die Grobmotorik zu fördern, eignen sich einfache Sportarten wie Ballspiele. Feinmotorische Fähigkeiten werden durch Malen, Basteln oder das Zählen kleiner Objekte entwickelt, die mit den Fingern gegriffen werden müssen. Kneten, Perlen auf eine Schnur fädeln oder das Greifen von Murmeln trainieren die Feinmotorik, während Hüpfspiele oder Balancieren auf einer Linie auf dem Boden die Grobmotorik stärken.

10. Wie kann man das Verhalten von Kindern mit Down-Syndrom im Klassenzimmer positiv lenken?

Problem: Kinder mit Down-Syndrom haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich immer an die Regeln zu halten oder ihren Impulsen zu widerstehen, was zu Störungen im Klassenzimmer führen kann.

Lösung: Regelmäßige Routinen und ein klares Belohnungssystem schaffen Struktur und Vorhersehbarkeit, auf die Kinder mit Down-Syndrom oft gut reagieren.

Beispiel: Ein Belohnungssystem, bei dem Kinder für positives Verhalten kleine Anreize wie Punkte oder Sticker erhalten, kann helfen, dieses Verhalten zu fördern und nachhaltig zu stärken.

Lehrkräfte sollten eng mit den Eltern zusammenarbeiten, um ein konsistentes Verhaltenssystem sowohl zu Hause als auch in der Schule zu etablieren.

Abschließende Gedanken zur Unterstützung von Kindern mit Down-Syndrom

Die Anwendung gezielter Strategien zur Förderung von Kindern mit Down-Syndrom verbessert nicht nur das Verständnis ihrer Bedürfnisse, sondern stärkt auch ihre Integration in den Unterricht und die Gesellschaft. Geduld, positive Verstärkung und individuelle Unterstützung sind essentielle Faktoren für den Erfolg. Mit den richtigen Ressourcen und einer gut vorbereiteten Umgebung lässt sich das Wohlbefinden der Kinder fördern und ihre Entwicklung nachhaltig unterstützen. So gelingt die Inklusion effektiv und langfristig.

false

Internationaler Tag gegen Rassismus: Geschichte und Bedeutung

Der Internationale Tag gegen Rassismus am 21. März erinnert an das Massaker von Sharpeville 1960 in Südafrika. Heute ist dieser Tag ein globaler Aufruf zum Handeln gegen rassistische Diskriminierung in all ihren Formen. In Deutschland hat dieser Tag besondere Bedeutung angesichts unserer Geschichte und aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen.

Der Tag wurde 1966 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die tiefe Verwurzelung von Rassismus in vielen Gesellschaften zu schärfen. Er ist ein Aufruf an uns alle, Verantwortung zu übernehmen und aktiv gegen Diskriminierung einzutreten.

Bildung gegen Rassismus ist eines der wirksamsten Instrumente, um Diskriminierung nachhaltig zu bekämpfen. Besonders im Bildungssystem selbst ist es wichtig, Rassismus zu thematisieren und Strategien zu seiner Überwindung zu entwickeln.

Das Motto 2025: “Menschenwürde schützen”

Das diesjährige Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus lautet “Menschenwürde schützen” und unterstreicht, dass die Menschenwürde – das unveräußerliche Recht jedes Individuums – eine zentrale Rolle im Kampf gegen Diskriminierung spielt. Dieser Fokus auf Menschenwürde ist entscheidend, da er uns daran erinnert, dass der Schutz der Menschenwürde die Grundlage für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben bildet.

Die Betonung der Menschenwürde im Bildungskontext ermöglicht es Lehrkräften, einen wertebasierten Ansatz zu verfolgen, der über bloße Toleranz hinausgeht und auf gegenseitigem Respekt und Anerkennung basiert. Es zeigt sich, dass dieser Ansatz besonders wirksam ist, wenn er kontinuierlich und fächerübergreifend in Schulen umgesetzt wird.

Internationale Initiativen gegen Rassismus 2025

In ganz Deutschland finden auch 2025 zahlreiche Veranstaltungen statt, die ein Bewusstsein für die Auswirkungen von Rassismus schaffen und zum aktiven Handeln aufrufen. Es geht nicht nur um den Tag selbst, sondern um die langfristige Veränderung der Gesellschaft.

Nürnberger Wochen gegen Rassismus

Vom 17. bis 30. März 2025 organisiert die Stadt Nürnberg zahlreiche Workshops, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, mit ihren Klassen an speziell konzipierten Programmen teilzunehmen, die altersgerechte Zugänge zum Thema Rassismus bieten.

Regensburger Initiative gegen Diskriminierung

Vom 14. März bis 4. April 2025 werden Schulen und andere Bildungseinrichtungen eingeladen, an verschiedenen Projekten teilzunehmen. Die Initiative bietet Unterrichtsmaterialien und pädagogische Begleitung für Lehrkräfte an, die das Thema im Unterricht behandeln möchten.

Interreligiöser Dialog in Frankfurt

Am 23. März 2025 nehmen Vertreter:innen von neun Religionsgemeinschaften an einem interreligiösen Gottesdienst teil. Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit, religiöse Vielfalt zu erleben und zu verstehen, wie interreligiöser Dialog zur Bekämpfung von Vorurteilen beitragen kann.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 haben 8,5 Prozent der Deutschen an antirassistischen Protesten teilgenommen, während 34 Prozent ihre Bereitschaft für zukünftiges Engagement ausdrücken. Diese Zahlen verdeutlichen das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit aktiver Maßnahmen gegen Rassismus.

Warum Bildung gegen Rassismus so wichtig ist

Bildung gegen Rassismus ist eines der wirksamsten Instrumente, um Rassismus nachhaltig zu bekämpfen. Durch rassismuskritische Bildungsarbeit können Vorurteile erkannt, hinterfragt und abgebaut werden. Besonders im Bildungssystem selbst ist es wichtig, Rassismus zu thematisieren und Strategien zu seiner Überwindung zu entwickeln.

Studien zeigen, dass frühe Bildungsinterventionen langfristige positive Auswirkungen haben. Schulen mit antirassistischen Programmen weisen signifikant niedrigere Diskriminierungsraten auf. Dies unterstreicht die Bedeutung systematischer Ansätze in der Bildungsarbeit gegen Rassismus.

Rassismuskritische Bildung sollte nicht auf Projekttage beschränkt sein, sondern fächerübergreifend stattfinden. Von Geschichte über Literatur bis hin zum Sportunterricht können rassismuskritische Perspektiven eingebracht werden, um ein umfassendes Verständnis zu fördern.

Erfolgreiche Projekte gegen Rassismus im Bildungsbereich

In Deutschland haben sich verschiedene Projekte gegen Rassismus etabliert, die Schulen und Bildungseinrichtungen bei ihrer antirassistischen Arbeit unterstützen:

Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Das Netzwerk Schule ohne Rassismus umfasst mittlerweile über 3.500 Schulen in Deutschland, die sich aktiv gegen Diskriminierung einsetzen. Eine Schule ohne Rassismus zu werden, erfordert das Engagement der gesamten Schulgemeinschaft. Das Projekt bietet:

  • Fortbildungen für Lehrkräfte
  • Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Aspekten von Diskriminierung
  • Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Schulen
  • Unterstützung bei der Durchführung eigener Projekte

Ferhat Unvar Bildungsinitiative

Die Ferhat Unvar Bildungsinitiative organisiert Workshops und Schulprogramme zur Bewusstseinsbildung. Sie wurde nach einem der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau gegründet und setzt sich für Bildungsgerechtigkeit und gegen Rassismus ein. Die Initiative bietet:

  • Workshops für Schulklassen
  • Fortbildungen für pädagogisches Personal
  • Beratung für Bildungseinrichtungen
  • Entwicklung von Unterrichtsmaterialien

Bildungsstätte Anne Frank

Die Bildungsstätte Anne Frank bietet innovative Lernmaterialien und Workshops zur Sensibilisierung für Rassismus und Antisemitismus. Mit interaktiven Ausstellungen und pädagogischen Programmen werden komplexe Themen altersgerecht vermittelt. Das Angebot umfasst:

  • Ausstellungsbesuche mit pädagogischer Begleitung
  • Workshops zu verschiedenen Diskriminierungsformen
  • Fortbildungen für Multiplikator:innen

Lokale Initiativen

Projekte wie “Pink gegen Rassismus” nutzen kreative Ansätze zur Sensibilisierung junger Menschen. Durch künstlerische Ausdrucksformen wie Theater, Musik oder bildende Kunst werden Jugendliche ermutigt, sich mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen und eigene Positionen zu entwickeln.

Rassismuskritische Bildungsarbeit im Schulalltag

Für eine erfolgreiche Bildungsarbeit stehen zahlreiche Materialien zur Verfügung. Diese Ressourcen unterstützen Lehrkräfte dabei, das Thema Rassismus altersgerecht und fächerübergreifend zu behandeln:

Unterrichtsmaterialien für verschiedene Altersgruppen

  • Grundschule: Bilderbücher, Spiele und einfache Übungen zur Förderung von Empathie und Respekt
  • Sekundarstufe I: Arbeitsblätter, Filme und Diskussionsanregungen zu Alltagsrassismus und Diskriminierung
  • Sekundarstufe II: Quellenanalysen, Fallstudien und Projektarbeiten zu strukturellem Rassismus und historischen Zusammenhängen

Digitale Ressourcen

  • Webinare zur Fortbildung von Lehrkräften
  • Podcasts mit Erfahrungsberichten und Expertengesprächen
  • Interaktive Lernmodule für den Einsatz im Unterricht
  • Online-Plattformen zum Austausch von Best-Practice-Beispielen

Die Integration digitaler Ressourcen ermöglicht es, aktuelle Entwicklungen und Diskurse in den Unterricht einzubeziehen und die Medienkompetenz der Schüler:innen zu fördern.

Die Rolle der Lehrkräfte im Anti-Rassismus-Bildungsprozess

Lehrerinnen und Lehrer spielen eine zentrale Rolle im Prozess der Aufklärung und Bekämpfung von Rassismus. Ihre eigene Haltung und ihr Umgang mit dem Thema prägen maßgeblich die Lernumgebung und die Wirksamkeit antirassistischer Bildungsarbeit.

Während viele Lehrkräfte Rassismus als ernstzunehmendes Problem erkennen, vermeiden sie es, bestimmte Einstellungen explizit als rechtsextrem zu benennen. Diese Zurückhaltung kann gezielte Maßnahmen gegen Diskriminierung erschweren.

Für eine wirksame rassismuskritische Bildung ist die Selbstreflexion der Lehrkräfte unerlässlich. Dies umfasst:

  • Die Auseinandersetzung mit eigenen Vorurteilen und Privilegien
  • Die Bereitschaft, eigene Unterrichtsmaterialien und -methoden kritisch zu hinterfragen
  • Die kontinuierliche Fortbildung zu Themen wie Diskriminierung und Diversität
  • Den Austausch mit Kolleg:innen über Herausforderungen und Erfolge

Netzwerke wie “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” unterstützen Lehrkräfte mit gezielten Fortbildungen und Materialien bei dieser anspruchsvollen Aufgabe.

Was kann man gegen Rassismus machen?

Viele Lehrkräfte fragen sich: Was kann man gegen Rassismus machen, um das Schulklima zu verbessern? Diese Frage lässt sich durch konkrete Bildungsmaßnahmen beantworten:

Integration rassismuskritischer Bildung in Lehrpläne

  • Überprüfung von Unterrichtsmaterialien auf stereotype Darstellungen
  • Einbeziehung vielfältiger Perspektiven und Stimmen in allen Fächern
  • Thematisierung von Rassismus nicht nur in Geschichte und Politik, sondern auch in Sprachen, Naturwissenschaften und künstlerischen Fächern

Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal

  • Teilnahme an Workshops zu rassismuskritischer Pädagogik
  • Kollegiale Fallberatung bei rassistischen Vorfällen
  • Supervision zur Reflexion der eigenen pädagogischen Praxis

Vernetzung mit zivilgesellschaftlichen Organisationen

  • Zusammenarbeit mit lokalen Antirassismus-Initiativen
  • Einladung externer Expert:innen und Zeitzeug:innen
  • Beteiligung an überregionalen Projekten und Kampagnen

Kontinuierliche Evaluation und Weiterentwicklung von Bildungsangeboten

  • Regelmäßige Befragung von Schüler:innen zu ihren Erfahrungen
  • Dokumentation und Analyse von Diskriminierungsvorfällen
  • Anpassung von Maßnahmen auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse

Einbeziehung der Perspektiven von Menschen mit Rassismuserfahrungen

  • Aktives Zuhören und Ernstnehmen von Betroffenen
  • Schaffung sicherer Räume für den Austausch über Erfahrungen
  • Beteiligung von Betroffenen an der Entwicklung von Maßnahmen

Bildung als Schlüsselinstrument für eine rassismusfreie Gesellschaft

Der Internationale Tag gegen Rassismus erinnert uns daran, dass die Bekämpfung von Rassismus eine kontinuierliche Aufgabe ist. Bildung gegen Rassismus spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch die Verbindung von Wissensvermittlung, Reflexion und aktivem Handeln kann Bildung einen nachhaltigen Beitrag zu einer offenen, diskriminierungsfreien Gesellschaft leisten.

Die vorgestellten Projekte und Handlungsempfehlungen bieten konkrete Ansatzpunkte für die pädagogische Praxis. Sie zeigen, dass rassismuskritische Bildungsarbeit auf verschiedenen Ebenen ansetzen muss – von der individuellen Haltung über die Unterrichtsgestaltung bis hin zu strukturellen Veränderungen im Bildungssystem.

Das Motto “Menschenwürde schützen” der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2025 verdeutlicht den Kern antirassistischer Bildungsarbeit: die Anerkennung der gleichen Würde und der gleichen Rechte aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder anderen Merkmalen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie kann ich als Lehrkraft Rassismus im Klassenzimmer begegnen?

Als Lehrkraft sollten Sie rassistische Vorfälle direkt ansprechen, nicht relativieren und als Lernchance nutzen. Wichtig ist eine reflektierte Haltung und die Bereitschaft, auch eigene Vorurteile zu hinterfragen. Schaffe einen sicheren Raum für offene Gespräche und beziehe die Perspektiven aller Schüler:innen ein.

Welche Unterstützung gibt es für Schulen, die sich gegen Rassismus engagieren möchten?

Neben dem Netzwerk “Schule ohne Rassismus” bieten zahlreiche Stiftungen, wie die Stiftung gegen Rassismus, Fördermittel und Beratung an. Auch Landesmedienanstalten und Bildungsministerien haben entsprechende Programme. Regionale Bildungsstellen und zivilgesellschaftliche Organisationen bieten zudem Workshops, Materialien und Beratung an.

Wie gehe ich mit Widerständen gegen antirassistische Bildungsarbeit um?

Widerstände können verschiedene Ursachen haben – von Unsicherheit über Abwehr bis hin zu ideologischer Ablehnung. Wichtig ist, diese Widerstände ernst zu nehmen und in einen Dialog zu treten. Vermeide Moralisierung und setze stattdessen auf faktenbasierte Argumentation. Suche Unterstützung bei Kolleg:innen oder externen Expert:innen, wenn die Situation eskaliert.

Welche Materialien eignen sich für jüngere Schüler:innen?

Für jüngere Schüler:innen eignen sich besonders Bilderbücher, die Vielfalt positiv darstellen und Empathie fördern. Auch kreative Methoden wie Rollenspiele, Kunstprojekte oder gemeinsames Geschichtenerzählen können helfen, Themen wie Ausgrenzung und Respekt altersgerecht zu vermitteln. Die Bildungsstätte Anne Frank und andere Organisationen bieten speziell für die Grundschule entwickelte Materialien an.

Brian der KI-Tutor auf mobilen Geräten und als Webanwendung
true

Der Traum von individueller 1:1 Betreuung

In einem Science-Fiction-Film, können wir uns die Szene leicht vorstellen: Ein Klassenzimmer prall gefüllt mit Lernenden an hochglänzenden Pulten, die Kinder glücklich und vertieft in ihre Materie, die Lehrkraft vorne ein Impulsgeber und Koordinator. Neben jedem Kind ist ein putziger Droid, ganz so wie in Star Wars, der ihnen bei den Aufgaben hilft und sie persönlich betreut.

Die Zukunft ist schon hier.

Künstliche Intelligenz (KI) macht einen langgehegten Traum möglich: den der individuellen Betreuung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers. Individuelle Betreuung heißt immer auch adaptive Betreuung. Der oder die Einzelne kann am eigenen Startpunkt abgeholt werden und Lernschritte durchlaufen, die der eigenen Individualität entsprechen. Das bereichert nicht nur die Lernerfahrung, es bietet Lehrkräften einen effizienten Weg, heterogene Bedürfnisse zu adressieren.

Was ist adaptive Bildung?

Adaptive Bildung bedeutet, dass sich Lehrmaterial und Lernweg an die Lernenden anpasst, ohne das Lernziel zu verfälschen. Früher wurde diese Adaptivität durch aufwendig programmierte und gleichzeitig unflexible Lernpfade abgebildet, sodass zumindest eine Handvoll verschiedener Lerngeschwindigkeiten abgedeckt werden konnte.

Aber KI erlaubt eine viel elegantere Lösung. Beim KI-Lehrassistenten Brian, einem fachübergreifendem Softwaretool, das bereits an zahlreichen Schulen und Hochschulen (u.a. Universität St. Gallen, ZHAW, Hochschule Anhalt)  verwendet wird, werden die Lernenden von einem Chatbot durch ihre Aufgaben geführt. Dabei ist es ganz egal, ob es eine Textinterpretation, eine Matheaufgabe oder ein Rollenspiel in der Sprachlehre ist.

Es ist, als ob ein freundlicher Tutor neben den Lernenden Platz genommen hat und geduldig alle Rückfragen klärt, sie ermutigt, ihre Antwort zu differenzieren, oder sie auf Fehler hinweist. Plötzlich lernen die Schüler mit dem Rückhalt eines Gesprächspartners, der auf individuelle Probleme, Lernschwächen und Missverständnisse konstruktiv eingeht und ihnen beim Lernen hilft.

Zwei Beispiele: Max und Lucia addieren Brüche

Was bedeutet das in der Praxis? Max ist in der 5. Klasse und lernt das Addieren von Brüchen mit ungleichen Nennern. Allerdings hat er den Dreh noch nicht ganz raus. Gestern bekam er ein Arbeitsblatt und hat gleich in der ersten Aufgabe sowohl die Zähler als auch die Nenner addiert. Da ihm zu Hause niemand sagen kann, dass das falsch ist, macht er in die nächsten fünfzehn Aufgaben des Arbeitsblatts genau denselben Denkfehler. Am nächsten Tag gibt er das Arbeitsblatt ab – und bis er es korrigiert zurückbekommt, weiß er schon gar nicht mehr, worum es geht.

Lucia hat ein anderes Problem. Sie ist neu in der Klasse, ihre Eltern sind vor kurzem frisch nach Deutschland gekommen, und ihr Deutsch ist noch nicht so gut. Sie ist pfiffig in Mathe, ist aber von dem Text, der die Aufgaben begleitet, überfordert. Hier wird jeweils ein Szenario beschrieben, das die Lernenden in eine Rechenaufgabe verwandeln müssen. Aber Lucia versteht den Text nicht und aus Frustration legt sie das Arbeitsblatt weg. Auch sie muss das Arbeitsblatt abgeben und es scheint so, als ob sie Bruchrechnung noch weniger versteht als Max.

Auf Brian ist das gleiche Arbeitsblatt dynamisch. Das heißt, dass der Chatbot Max schon nach der ersten falschen Antwort auf den Fehler aufmerksam macht und ihn informiert: “Du brauchst einen gemeinsamen Nenner. Weißt du, was das ist?” Und danach führt der Bot ihn in kleinen Schritten zur richtigen Antwort. Und Lucia kann Brian einfach auf Portugiesisch fragen, worum es bei der Aufgabe geht – auch wenn ihre Lehrkraft gar kein Portugiesisch kann. Sobald Lucia die Aufgabenstellung versteht, legt sie mit Freude los und zeigt, was sie kann.

Formative Feedbackschleifen

Aber eine adaptive, individualisierte Lernoberfläche kann noch viel mehr. Zum einen kann das Lernverhalten über eine einzelne Übung hinaus beobachtet werden. So kann das frühere Lernverhalten zum Kontext für zukünftige Interaktion mit dem KI-Tutor werden.

Zum anderen koppelt Brian adaptives Lernen an formatives Feedback. Das heißt, dass die Lernenden nach dem Abschluss der Aufgabe eine kurze Rückmeldung erhalten, in der ihnen gesagt wird, was sie gut gemacht haben und wo und wie sie sich verbessern können. Dort lernen sie zum Beispiel, dass sie ihre Analyse besser strukturieren müssen, oder dass Teilaspekte ihrer Begriffserklärung zu ungenau waren. Das Feedback erfolgt sofort, bietet Anregungen für Verbesserungsbereiche und animiert zum zweiten Versuch.

So durchlaufen die Lernenden oft gleich mehrere Feedbackschleifen, die normalerweise mit sehr viel Zeit und Korrekturaufwand verbunden sind. Formatives Lernen dieser Art ist nachweislich einer der wichtigsten Wege, Wissen zu festigen und höhere Lernziele zu erreichen – egal ob in Mathe, im Geschichtsunterricht oder in der Abiturvorbereitung für Biologie. Aber aufgrund des hohen Korrekturaufwands ist wiederholtes formatives Feedback im Schulalltag schwierig zu integrieren. KI erlaubt die Verbindung zwischen individueller Hilfe und sofortiger Rückmeldung, die es erlaubt, formatives Lernen in das Zentrum des Unterrichts zu stellen.

Wie hilft das Lehrkräften – und was ist ihre Rolle in einem adaptiven Klassenzimmer?

Weniger Korrekturarbeit bedeutet mehr Zeit für andere Aufgaben. Und ein Abfangen der Kompetenzheterogenität hilft dabei, Frustration bei den Lernenden abzubauen, was wiederum zu motivierteren, aufmerksameren Klassen führt und somit Lehrkräfte unterstützt. Aber der größte Vorteil eines adaptiven, digitalen Lerntools wie Brian ist die vollautomatische Generierung von intuitiven, aber gleichzeitig vielschichtigen Lernanalysen. Durch sie können Lehrkräfte Einsicht gewinnen, was in den Köpfen der Lernenden vorgeht, was von ihnen verstanden wurde und wo Schwierigkeiten existieren.

Das Schöne dabei: So wird durch eine adaptive KI auch die Betreuung der Lernenden durch die Lehrkraft selbst adaptiver und individualisierter, denn der lernende Mensch wird als Mensch sichtbarer. Somit führt uns adaptive Lehre mit KI nicht vom Klassenzimmer weg, sondern dorthin zurück und gibt uns die nötige Information zum besseren Zuhören und Unterstützen.

Mit Brian die Zukunft der adaptiven Bildung schon jetzt erfahren

Brian ist schon jetzt in hunderten von Klassenzimmern im Einsatz. Brians innovative Lösung, die Lehrpersonen dabei hilft, die Herausforderung von heterogenen Klassen zu meistern, wurde diesen Februar mit dem didacta Preis für das Start-up des Jahres gewürdigt. Wer mehr erfahren will, oder als Schule die Software testen will, kann Brian direkt hier kontaktieren oder die Webseite besuchen. 

Eine junge Frau mit Büchern im Arm steht vor einer großen Tafel mit mathematischen Formeln
false

Jedes Jahr am 14. März wird weltweit der Internationale Tag der Mathematik (IDM) gefeiert. Dieses Datum ist auch als Pi-Tag bekannt, da die ersten drei Ziffern der mathematischen Konstante π (Pi) – also 3,14 – dem Datum (14.3.) entsprechen. Seit 2020 wird dieser Tag offiziell von der UNESCO anerkannt und soll die Bedeutung der Mathematik für Wissenschaft, Technik und unser tägliches Leben hervorheben.

Im Jahr 2025 steht dieser besondere Tag unter dem Motto “Mathematik, Kunst und Kreativität”. Diese Thematik bietet Lehrkräften eine hervorragende Gelegenheit, Schüler:innen die vielfältigen Verbindungen zwischen mathematischen Konzepten und künstlerischen Ausdrucksformen näherzubringen. 

Mathematik ist nicht nur eine exakte Wissenschaft, sondern auch ein kreatives Werkzeug, das in Musik, Architektur, Malerei und anderen Kunstformen eine zentrale Rolle spielt. Die Auseinandersetzung mit diesen interdisziplinären Ansätzen kann das Interesse an Mathematik steigern und helfen, neue Perspektiven auf das Fach zu entwickeln.

Mathematik und Kunst: Eine Symbiose

Mathematik und Kunst scheinen auf den ersten Blick gegensätzliche Disziplinen zu sein – die eine geprägt von Zahlen und Logik, die andere von Kreativität und Ausdruck. Tatsächlich aber bestehen seit Jahrhunderten enge Verbindungen zwischen diesen beiden Welten. Künstler:innen nutzen mathematische Prinzipien wie Symmetrie, Proportion und Geometrie, um ästhetisch ansprechende Werke zu schaffen. Ob in der Architektur, der Malerei oder der digitalen Kunst – mathematische Strukturen bilden oft die Grundlage für Schönheit und Ausgewogenheit in der Gestaltung.

Auch in der bildenden Kunst finden sich zahlreiche mathematische Strukturen. So basiert die Perspektivzeichnung auf geometrischen Prinzipien, die bereits in der Renaissance von Künstlern wie Leonardo da Vinci genutzt wurden. Der Goldene Schnitt, ein mathematisches Verhältnis, das als besonders harmonisch empfunden wird, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Kunst und Architektur.

Kreative Unterrichtsideen zum Mathetag

Um das Thema “Mathematik, Kunst und Kreativität” im Unterricht lebendig zu gestalten, können folgende Ansätze umgesetzt werden:

Geometrische Kunstwerke schaffen: Die Schüler:innen entwerfen eigene Kunstwerke, basierend auf geometrischen Formen und Mustern. Dazu können sie Kreise, Dreiecke, Quadrate und andere geometrische Formen in einem Zeichenprogramm oder auf Papier zu abstrakten Kunstwerken kombinieren. Alternativ können sie mit Lineal und Zirkel Mandalas oder symmetrische Muster gestalten, wodurch sie spielerisch die Eigenschaften von Winkeln, Längenverhältnissen und Symmetrieachsen entdecken.

Musikalische Mathematik entdecken: Die Verbindung von Mathematik und Musik kann durch die Untersuchung von Rhythmen, Takten und Harmonien verdeutlicht werden. Beispielsweise lassen sich durch das Experimentieren mit verschiedenen Taktarten mathematische Muster in der Musik entdecken. Ein Unterrichtsprojekt könnte darin bestehen, mit den Schüler:innen eigene Rhythmuskompositionen zu entwickeln, indem sie Takte mit unterschiedlichen Notenwerten kombinieren. 

Architektur und Proportionen untersuchen: Die Analyse berühmter Bauwerke hinsichtlich ihrer Proportionen und der Anwendung des Goldenen Schnitts bietet einen praktischen Zugang zur Mathematik in der Architektur. In einer Unterrichtseinheit könnten Schüler:innen beispielsweise berühmte Gebäude wie das Parthenon oder den Kölner Dom untersuchen und ausmessen, um mathematische Muster darin zu erkennen. Ein weiteres kreatives Element wäre, eigene Gebäudeentwürfe zu erstellen, die bewusst mit mathematischen Proportionen arbeiten.

Mathematische Rätsel und Knobelaufgaben: Rätsel fördern logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Das Hoch-Begabten-Zentrum stellt diverse Rätsel bereit, die sich ideal in den Unterricht integrieren lassen. Lehrkräfte könnten etwa ein “Mathematik-Detektivspiel” gestalten, bei dem die Schüler:innen mathematische Rätsel lösen müssen, um Hinweise zu sammeln und ein Geheimnis zu entschlüsseln. 

Digitale Mathematikspiele: Plattformen wie “Kleine Schule” bieten interaktive Mathe-Spiele an, die den Spaß am Lernen fördern. Lehrkräfte können solche Spiele als Ergänzung zum Unterricht nutzen, um spielerisch mathematische Konzepte zu vermitteln. Beispielsweise könnten Schüler:innen in Gruppen gegeneinander antreten und Aufgaben aus Bereichen wie Geometrie, Bruchrechnung oder Algebra lösen.

Veranstaltungen zum Mathetag

Im deutschsprachigen Raum sind zum IDM 2025 verschiedene Veranstaltungen geplant. So lädt die Freie Universität Berlin zu einer Festveranstaltung mit Vorträgen rund um das Thema Pi ein. Zudem werden Workshops angeboten, in denen Schüler:innen mathematische Konzepte spielerisch entdecken können.

Darüber hinaus bieten verschiedene Universitäten Online-Vorlesungen und interaktive Seminare an, die sich mit der Rolle der Mathematik in Kunst und Design beschäftigen. Die Universität Würzburg erläutert beispielsweise, warum ein Mathematikstudium nicht nur für Naturwissenschaftler:innen , sondern auch für Kunst- und Musikinteressierte spannend sein kann.

Bedeutung der Mathematik im Bildungsweg

Die Auseinandersetzung mit Mathematik fördert nicht nur logisches Denken, sondern eröffnet auch vielfältige berufliche Perspektiven. Ein solides mathematisches Verständnis bildet die Grundlage für zahlreiche Studiengänge und Berufsfelder. Daher ist es essenziell, Schüler:innen für die Relevanz der Mathematik zu sensibilisieren und ihnen deren vielfältige Anwendungen aufzuzeigen.

Mathematik spielt eine zentrale Rolle in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, doch auch in Wirtschaft, Informatik, Medizin und sogar in den Geisteswissenschaften sind mathematische Kenntnisse gefragt. In der heutigen, zunehmend digitalisierten Welt sind mathematische Kompetenzen von unschätzbarem Wert, da sie Problemlösungsfähigkeiten, analytisches Denken und logisches Argumentieren fördern.

Zudem zeigt die Mathematik Wege auf, mit Unsicherheiten und Wahrscheinlichkeiten umzugehen – eine Kompetenz, die in vielen Berufen, von der Statistik über die Finanzwelt bis hin zur Psychologie, unerlässlich ist. Auch der Alltag ist voller mathematischer Herausforderungen: Ob es um das Berechnen von Zinsen, die Analyse von Daten oder das Verstehen von Algorithmen in sozialen Medien geht – mathematische Grundkenntnisse helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Daher ist es entscheidend, den Mathematikunterricht nicht nur als Pflichtfach zu sehen, sondern als ein Fach, das Schlüsselqualifikationen für das gesamte Leben vermittelt und Schüler:innen auf eine zunehmend komplexe Welt vorbereitet.

Die kreative Seite der Mathematik 

Der Mathetag 2025 bietet mit seinem Fokus auf “Mathematik, Kunst und Kreativität” eine einzigartige Gelegenheit, den Unterricht interdisziplinär zu gestalten. Durch kreative Projekte und die Verbindung von Mathematik mit künstlerischen Ausdrucksformen können Lehrkräfte das Interesse und die Begeisterung ihrer Schüler:innen für dieses Fach steigern. Gleichzeitig wird deutlich, dass Mathematik weit mehr ist als abstrakte Zahlen und Formeln – sie ist ein kreatives Werkzeug, das uns in vielen Bereichen des Lebens begegnet.

false

Am 08. März 2025 ist Internationaler Frauentag – ein Tag, an dem weltweit Menschen zusammenkommen, um für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung einzutreten. Doch dieser Tag ist nicht nur ein Moment des Protests und der Forderungen, er ist gleichzeitig eine Gelegenheit, zurückzublicken: Auf die Leistungen, Kämpfe und Veränderungen, die Frauen in der Geschichte geprägt haben. Bereits in einem früheren Beitrag haben wir uns mit der Geschichte der Bewegung rund um den Internationalen Frauentag beschäftigt und aufgezeigt, wie aktuell die Thematik sowohl in der Gesellschaft als auch in der Schule ist (Lehrer News berichtete). 

Auch im Unterricht bietet sich die Möglichkeit, über Frauenrechte und Gleichberechtigung zu sprechen. Wenn Frauengeschichten stärker in den Mittelpunkt rücken und der Unterricht multiperspektivisch gestaltet wird, kann das dazu beitragen, das Verständnis von Vergangenheit und Gegenwart zu erweitern. 

Geschichtsunterricht im Wandel

Noch bis in die 1960er-Jahre wurde Geschichte fast ausschließlich aus männlicher Perspektive vermittelt. Im personalisierten Geschichtsunterricht lag der Fokus auf den Geschichten großer Männer, Frauen stellten nur Randfiguren dar. Erst in den siebziger Jahren setzte ein Umdenken ein und die Geschichtsdidaktik erweiterte sich um die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen. Geschichte wurde nicht mehr allein durch das Wirken Einzelner, sondern durch die Einbettung der handelnden Personen in gesellschaftliche Zusammenhänge vermittelt.

Auch wenn die Personifizierung, als Gegenbegriff der Personalisierung, hauptsächlich die Geschichte der “kleinen Leute” in den Blick nimmt, ist mit diesem Perspektivwechsel weitaus mehr angestoßen worden. Ein moderner Geschichtsunterricht vereint heute verschiedene Betrachtungsweisen – die Lernenden können durch verschiedene Brillen auf historische Ereignisse blicken und ein Konstrukt der Vergangenheit herausbilden. Ein multiperspektivischer Unterricht eröffnet Einblicke in die Lebensrealitäten verschiedener Personengruppen: von Arm und Reich, Alten und Kindern, Männern und Frauen. Somit können Lehrkräfte Frauen nicht nur als Randfiguren der Geschichte, sondern als aktiv handelnde Akteurinnen sichtbar machen. 

Gleichberechtigung im Lehrplan – Aber auch in der Realität?

Aber sind Frauengeschichten tatsächlich Teil des schulischen Unterrichts? Ein Blick in den Rahmenlehrplan der gymnasialen Oberstufe in Berlin-Brandenburg zeigt: Das Thema “Gleichberechtigung von Mann und Frau” ist offiziell im Unterricht vorgesehen. Geschlechtsspezifische Perspektiven sollen Lernende dabei unterstützen, ein Bewusstsein für Unterschiedlichkeit, Individualität und Gleichberechtigung zu entwickeln. Ziel ist es, Schüler:innen zu befähigen, unabhängig von traditionellen Rollenbildern ihre berufliche und private Zukunft zu gestalten, heißt es darin. 

Da die Curricula der Bundesländer zunehmend kompetenzorientiert sind und weniger konkrete Themen und Persönlichkeiten vorgeben, sind weibliche Personen nicht explizit benannt. Die Geschichtslehrerin Goldenstedt kritisierte, “dann könnte jeder Lehrer selbst entscheiden, welche Persönlichkeiten er thematisiert”. Ebendiese Offenheit des Lehrplans und die Rückschau auf die eigene Schulzeit erwecken oftmals den Eindruck, dass Frauengeschichten im Unterricht nur eine untergeordnete Rolle spielen. Für einen Artikel des Spiegels zählte die Autorin Zoronjić im Jahr 2019 in zwei Geschichtsschulbüchern die aufgelisteten Frauennamen. Das Ergebnis: Überproportional viele männliche Persönlichkeiten. Auch wenn diese Zählung nicht repräsentativ ist, verbildlicht sie den zuvor beschriebenen Eindruck, dass häufig kein Gleichgewicht zwischen Männer- und Frauengeschichten im Unterricht besteht. 

Letztlich liegt es nämlich in den Händen der Lehrkräfte, den Unterricht aktiv zu lenken und zu gestalten. Die Freiheit in den Curricula kann bewusst genutzt und als Chance verstanden werden, denn wenn verschiedene Perspektiven in ihren historischen Kontext eingeordnet und mit der aktuellen Lebenswelt der Schüler:innen verknüpft werden, kann ein reflektierter Blick auf Vergangenheit und Gegenwart gefördert werden. Wie würden bedeutende Frauen der Geschichte heute handeln: Würde Rosa Parks auch heute noch gegen Ungleichbehandlung protestieren – und wenn ja, in welcher Form? Und was würde eine Frauenrechtlerin wie Simone de Beauvoir zur aktuellen Abtreibungsdebatte sagen? Die Antworten haben weder Lehrkräfte noch Lernende. Trotzdem weckt es Freude am Lernen neben den historischen Themen, die auch den Alltag “kleiner Leute” einbeziehen, über große Fragen der Gegenwart nachzudenken. 

Im Folgenden findest du vier Frauen und Frauengruppierungen, die im Unterricht thematisiert werden können. Es wird sich lohnen, Geschichte durch die Augen dieser inspirierenden Persönlichkeiten zu betrachten. 

Olympe de Gouges (1748-1793): Verfasserin der “Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin” während der Französischen Revolution und Kämpferin für die Gleichstellung von Frauen. Für ihren Einsatz wurde sie hingerichtet, doch ihre 17 Artikel sind bis heute geschichtsträchtig. 

Clara Zetkin (1857-1933): Sozialistin und treibende Kraft bei der Einführung des Internationalen Frauentags. Ihr Engagement macht sie zu einer zentralen Figur, die bei der Thematisierung des Frauentags nicht vergessen werden sollte.

Mies Gies (1909-2010): Helferin der Familie Frank, die sowohl deren geheime Versorgung übernahm als auch Annes Tagebuch nach der Deportation sicherte. Dieses Tagebuch zählt heute zu den wichtigsten Zeugnissen aus der NS-Zeit. 

Malala Yousafzai (geb. 1997): Pakistanische Aktivistin, die sich für die Rechte von Mädchen und Frauen einsetzt und als jüngste Trägerin des Friedensnobelpreises Geschichte schrieb. Ihr Wirken  verdeutlicht die anhaltende Relevanz von Frauenrechten weltweit. 

Die Auswahl der Themen und Persönlichkeiten im schulischen Unterricht zeigt, welche Perspektiven als gesellschaftlich bedeutsam erachtet und welche häufig übersehen oder nicht ausreichend beleuchtet werden. Auch Frauen haben Geschichte geschrieben, daher sollte ihre Teilhabe ausreichend in Lehrplänen und Lernmaterialien gewürdigt werden.

Dabei endet diese Debatte nicht im Klassenzimmer, sie hat auch Einzug in die Lehrerzimmer des Landes erhalten. Wie bereits in unseren früheren Beiträgen zur Besoldungsgruppe von Lehrkräften und den Plänen zur Einschränkung der Teilzeitarbeit in Bayern deutlich wurde, sind es oft Frauen, die im Lehrberuf dominieren, zugleich aber benachteiligt werden. Der Internationale Frauentag erinnert uns daran, welche Kämpfe Frauen in der Vergangenheit geführt haben und welche Herausforderungen noch vor uns liegen. 

true

Wie können wir in Zeiten rasant fortschreitender KI-Entwicklung und geopolitischem Konflikt noch unterscheiden, welche digitalen Inhalte vertrauenswürdig sind? Die neu angebrochene Ära der Mehrdeutigkeit stellt sowohl das gesellschaftliche Miteinander als auch den politischen Konsens vor beispiellose Herausforderungen. Techagogics bietet mit dem Demokratiepaket (demokratiepaket.de) eine lustmachende analog-digitale Workshopreihe zum Themenfeld KI und Demokratie an.

Im Wahlkampf zeigte sich, wie durch gezielte, künstlich generierte Werbeformen versucht wurde, Wählende zu beeinflussen. Gemessen an den sich ausweitenden globalen Auseinandersetzungen um Deutungshoheiten, Wahrheitsverständnis und Wertvorstellungen erscheint dies jedoch noch vergleichsweise harmlos. Mit Beginn der Trump-Administration tritt uns nun ein “Infokalypse”-Szenario vor Augen, das für Gänsehaut sorgt: Alles, was den eigenen politischen Narrativen dient, findet Verbreitung – ungeachtet seiner Echtheit, seines Wahrheitsgehalts oder seiner Glaubwürdigkeit. Fakt und Fiktion vermischen sich zunehmend, und “Wahrheit“ wird zu einer beliebigen Größe. Diese Dynamik wird die Welt langfristig beschäftigen, denn das Zeitalter der Mehrdeutigkeit ist längst angebrochen, und der Angriff auf das gemeinsame Verständnis von Wahrheit in vollem Gange. Künstliche Intelligenz erweist sich dabei als zentrales Werkzeug.

Diese Tendenzen spitzen sich in einer neuen geopolitischen Realität zu – nicht zuletzt erkennbar an der Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Je gespaltener Europa ist, desto einfacher werden für die neue US-Administration profitable “Bully-Deals” mit einzelnen EU-Staaten. Das Master-Tool für synthetische Medien liegt mit u.a. OpenAI's "ChatGPT" und Elon Musk's "Grok" bereit. Für amerikanische Softpower liegt in diesen Werkzeugen in naheliegender Zukunft noch enormes Potenzial: Während in diesem Wahlkampf ChatGPT bei Selbsttests mit dem "Wahl-O-Mat" (also ChatGPT füllt selbst den Wahl-O-Mat aus) noch pro-demokratische und pro-europäische Positionen vertrat, ist es ein realistisches Szenario, dass diese mächtigen und modifizierbaren Instrumente in Zukunft genutzt werden, um zum Beispiel besonders amerikafreundliche oder auch europafeindliche Positionen zu vertreten. Dies geschieht in der Regel nicht offensichtlich. In den sogenannten “Denkprozessen” (“Reasonings”) und Ausgaben der Sprachmodelle können Informationen durch “Information Nudging” bewusst in die eine oder andere Richtung getrieben werden. Hiermit sind auch die Verquickungen zwischen künstlicher Intelligenz und alten und neuen Medien angesprochen – sowohl klassische Medienakteure, als auch die Werkzeuge der sozialen Medien, in denen jede und jeder einen Beitrag zur Konstruktion der sozialen gesellschaftlichen Realität leisten kann – fernab von allen journalistischen Gütekriterien. Ohne Wertung ausgedrückt, droht unserer Demokratie hier ganz unzweifelhaft Gefahr.

Denn eins steht fest: künstliche Intelligenz wird bereits vielfach genutzt. Beispielsweise auch im Bereich von professionellen Nachrichtenproduktionen. Vielfach geschieht dies aber auf der Basis eines latenten Anwender:innenwissens, das nicht in Tiefe darüber informiert ist, was beispielsweise ein Large Language Model ist, wie es funktioniert und welche Biases damit per se einhergehen können.

Vielfach hält künstliche Intelligenz auch im Bereich von Tracking, Tracing und Targeting von Mediennutzungsverhalten von Rezipient:innen Einzug. Dies oft ohne entsprechendes Labeling dessen und mithin in Unkenntnis von User:innen.

Je schneller der Durchsatz von Werkzeugen der künstlichen Intelligenz in diesen Bereichen erfolgt, desto wichtiger ist es, Angebote zu etablieren, die die Gesellschaft in die Lage versetzen, tief verstehen und reflektieren zu können. Nur so kann ein individuell emanzipierter Umgang in diesem Feld empowert werden.

Techagogics hat explizit dafür mit dem “Demokratiepaket” ein Workshop-Paket entwickelt, das sich dem Themenkomplex “Demokratie und KI“ aus der Blickrichtung jeweils journalistischer und medienproduktionsbezogener Relevanz annimmt. Dies in 3,5-stündigen Workshops, die diverse methodische, multisensorische Ansätze zu einem aktivierenden, interaktiven Gesamtkonzept verschmelzen. In einem Wechselspiel von analogen und digitalen Komponenten kommen hier neueste Technologien zum Einsatz (beispielsweise Virtual Reality, Augmented Reality und künstliche Intelligenz).

Über das Demokratiepaket

Workshops

  • “Deepfake Detective“: Durch KI produzierte bzw. veränderte Medien (insbesondere Bildmedien).
  • “GPT Detective“: Large Language Models, ihre Funktionsprinzipien, Biases und mögliche Verzerrung der Wirklichkeit.
  • “Data Detective“: Voranschreitende Datafizierung des Alltags (Tracking, Tracing, Targeting) im Zeitalter von Smart Data.
  • “Conspiracy Detective“: Fake News und Verschwörungstheorien, Erkennungs- und Analysetools, Stärkung der Argumentationsfähigkeit.

Dauer und Aufbau

  • 3,5-stündige Workshops
  • 4 bis 5 Arbeitsstationen pro Workshop, die vertieftes Fach- und Kontextwissen vermitteln und verschiedene Methoden einsetzen
  • Eingebettet in den jeweiligen Lebenswelt-Kontext der Teilnehmenden, barriere- und wertfrei, Begegnung auf Augenhöhe
  • Ortsunabhängige Durchführung möglich

Lerntheoretische Grundlagen

  • Learner-centered: Anknüpfung an die Lebenswelten der Teilnehmenden, Berücksichtigung individueller Lernniveaus innerhalb der Workshops
  • Multimodal: Einsatz unterschiedlicher Technologien, unter anderem VR und Game Experience als Highlights, Nutzung vielfältiger Medien- und Datenquellen
  • Multisensorisch: Anregung verschiedener Sinne an den Arbeitsstationen
  • Purpose-inspired: Vielfältige Stimuli und Kontextualisierungen, Förderung der Auseinandersetzung mit Sinnfragen und der Rolle von KI
  • Organisch-agil: Ständiges Monitoring neuer Themen und Methoden

Ziele

  • Vermittlung von Future Skills wie “Media Literacy“ und “Digital Literacy“
  • Förderung transformatorischer Kompetenzen
  • Stärkung persönlicher Resilienz, Selbstwirksamkeitswahrnehmung und intrinsischer Lernmotivation

Über techagogics

Techagogics besteht aus Nerds, Visionär:innen, Grenzgänger:innen, Traumwandler:innen und Überzeugungstäter:innen aus unterschiedlichen Disziplinen. Gesellschaftswissenschaften und Informatik basierte Wissenschaften ruhen in Balance, um gemeinsam die Schnittstelle von Gesellschaft, Wissenschaft und digitaler Transformation zu beackern.

Lust auf Menschen und technologisch Neues sind die Klammern unserer Kultur. Die Überzeugung, dass Lernen viel mehr ist, als wir uns heute darunter vorstellen, unser Ansporn. Mit neuem Lernen Neues Lernen.

true

Alles fing vor mehr als zehn Jahren mit einer kleinen, idealistischen Idee an: Wie wäre es, schwierige Themen kurz und knapp in einem Video zu erklären, anstatt mehreren Freunden einzeln die gleichen Inhalte verständlich zu machen? Damals wie heute verfügen Kinder aus finanziell besser gestellten Elternhäusern über mehr Möglichkeiten, ihre Lernlücken durch kostenpflichtige Nachhilfe zu schließen. Bildungsgerechtigkeit ist heute immer noch ein Thema. Doch die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass kostenfreie digitale Lernmedien nicht nur an Akzeptanz gewonnen haben, sondern auch, dass diese einen großen Beitrag zu mehr Chancengleichheit leisten können.

Während immer mehr Unternehmen in diesem Bereich aufgrund wachsenden Kostendrucks Paywalls einführen, hat DIE MERKHILFE in den letzten Jahren in den Aufbau einer eigenen Lernplattform investiert, um Lernenden kostenlos umfassende Lernmöglichkeiten zusätzlich zur Künstlichen Intelligenz (KI) zu bieten.

In diesem Gastbeitrag zeigt der Autor Oliver Schwarzbach, Gründer von DIE MERKHILFE, auf, wie eine seriöse Lernapp den Unterricht optimal ergänzen kann und welche Chancen die Vernetzung von Präsenzlernen und digitaler Bildung mit sich bringt.

Warum DIE MERKHILFE Präsenz-Unterricht optimal ergänzt und Chancengleichheit fördert

Wir alle kennen die größten Herausforderungen an deutschen Schulen: überfüllte Klassen, Lehrermangel, wenig individuelle Fördermöglichkeiten, zum Teil veraltete Lehrmethoden und unzureichende digitale Ausstattung, die es erschwert, modernen und interaktiven Unterricht zu gestalten. Auch wenn sich in den letzten Jahren die technische Ausstattung gebessert hat und in der Regel jede Schülerin bzw. jeder Schüler ein Smartphone besitzt, bleibt die Möglichkeit, digitale Tools in den Unterricht zu integrieren, in einigen Fällen immer noch außen vor.

Wie wäre es, wenn leistungsstarke Lernende schon das nächste Thema oder ein Vertiefungsthema selbstständig mit Videos, Zusammenfassungen und Karteikarten erarbeiten könnten und wenn du als Lehrkraft Zeit hättest, die Lernlücken bei anderen Schüler/-innen zu schließen? Wie wäre es, wenn deine Schüler/-innen zum Abschluss einer Unterrichtseinheit ein 3-Minuten-Abschlussquiz machen würden? Wie wäre es, wenn du bspw. kurzfristigen Vertretungsunterricht mit der App vorbereiten und/oder durchführen könntest? Wie wäre es, ein neues Thema mit einem Video, das per QR-Code auf dem Arbeitsblatt verlinkt ist, zu starten? Und wie wäre es, wenn für die Hausaufgaben ein passendes Erklärvideo bereitstünde, um das Thema zu wiederholen bzw. die Hausaufgabenfragen zu beantworten?

In die Entwicklung der Lernapp DIE MERKHILFE sind all diese Gedanken und Wünsche eingeflossen. Es wurde ein besonderer Fokus darauf gelegt, differenziertes Lernen zu ermöglichen, Wiederholungen effizient zu gestalten und den individuellen Lernfortschritt der Schulklasse optimal zu berücksichtigen. So erreicht DIE MERKHILFE, dass digitale Bildung nicht zum Ersatz, sondern zur wertvollen Ergänzung des Präsenzunterrichts in der Schule wird – auch als Unterrichtsvorbereitung für die Lernenden oder für Sie als Lehrkraft.

Barrierefrei, modern und flexibel

DIE MERKHILFE setzt genau dort an, wo klassische Lernmethoden oft an ihre Grenzen stoßen. Schüler-/innen lernen individuell in ihrem eigenen Tempo und haben die Möglichkeit, auf Inhalte zuzugreifen, wann und wo sie möchten. Dabei können sie durch interaktive Tests ihren Lernfortschritt selbst überprüfen und gezielt an ihren Schwächen arbeiten. Mit Features, wie selbst erstellten Lernplänen, einer strukturierten Themenübersicht und einer ausgereiften Suchfunktion, bietet die Plattform ein zeitgemäßes Lernerlebnis.

Die App ist für Android und iOS sowie im Browser verfügbar. (Quelle: DIE MERKHILFE)

Um mit dem Lernen starten zu können, wird nur ein kostenfreier Zugang – bestehend aus E-Mail und Passwort – benötigt. Um die Barrierefreiheit maximal zu erhöhen, wird aber auch diese Anforderung in den nächsten Wochen entfallen und die App ohne Login nutzbar sein. Die Schüler/-innen und natürlich auch Sie können selbst entscheiden, ob sie sich die App im Play Store / App Store herunterladen möchten oder die mobil optimierte Website nutzen möchten. Datensparsamkeit ist hierbei das oberste Gebot für DIE MERKHILFE, sodass die App auch sorgenfrei im Unterricht eingesetzt werden kann.

Komm, lass uns die Bildung der Zukunft gemeinsam gestalten!

Bildung muss keine Frage des Geldbeutels sein – und digitale Bildung im Unterricht einzusetzen, ebenfalls nicht. DIE MERKHILFE verfolgt weiterhin konsequent das Ziel, Bildungsinhalte frei zugänglich, verständlich und motivierend zur Verfügung zu stellen. Das ist auch ein Zeichen einer chancengerechteren Lernkultur. Sie als Lehrkraft haben die Möglichkeit, dieses Projekt mit zu unterstützen, sei es durch den Einsatz im Unterricht, den Erwerb einer werbefreien Version (auf Anfrage per E-Mail), durch Feedback oder das Beisteuern von Lerninhalten (z. B. Skripte oder Zusammenfassungen). Jede Lehrkraft kann auch auf digitale Angebote auf Elternabenden oder Informationsveranstaltungen hinweisen. Schauen Sie doch einfach mal vorbei. Bei Rückfragen steht der Gründer Oliver Schwarzbach unter der E-Mail info@diemerkhilfe.de gerne zur Verfügung.

Über den Autor

Oliver Schwarzbach ist Gründer der YouTube-Kanäle und der Lernplattform DIE MERKHILFE und setzt sich seit 2014 für kostenfreie digitale Bildung im deutschsprachigen Raum ein. Mit viel Leidenschaft und finanziellem Einsatz hat er DIE MERKHILFE zu einer der großen, völlig kostenfreien Bildungsplattformen entwickelt. Dabei stehen unverändert Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit im Fokus – bei allen Angeboten. Mit seiner Erfahrung in der universitären Lehre, als Dozent für Kurse zur Abiturvorbereitung und als Personal- und Organisationsentwickler, möchte er Lehrkräfte unterstützen, die Schnittstelle zwischen Offline- und Online-Lernen zu überbrücken – ohne Barrieren.

Fake News
false

Täglich scrollen wir durch endlose Feeds, klicken auf Schlagzeilen und teilen Inhalte mit nur einem Fingertipp. Doch inmitten dieser Flut an Informationen lauert eine unsichtbare Gefahr: Fake News. Sie verbreiten sich oft schneller als die Wahrheit, manipulieren Meinungen und gefährden demokratische Prozesse. Ob es um politische Wahlen, wissenschaftliche Fakten oder gesellschaftliche Debatten geht – die Fähigkeit, zwischen echten Nachrichten und gezielten Falschmeldungen zu unterscheiden, ist heute eine Schlüsselkompetenz. In einer Welt, in der Desinformation gezielt eingesetzt wird, um Verwirrung zu stiften und Vertrauen zu zerstören, ist es wichtiger denn je, kritisch zu hinterfragen und digitale Medienkompetenz zu fördern. Denn nur wer informiert ist, kann mitreden – und Verantwortung übernehmen.

Anti-Rumour Toolkit

In Zeiten wachsender Desinformation im Internet bietet das Anti-Rumour Toolkit eine vielseitige Sammlung von 20 Online-Tools, die speziell entwickelt wurden, um Fake News und Verschwörungstheorien zu identifizieren und kritisch zu hinterfragen. Die Plattform umfasst unterschiedliche Anwendungen – von Chatbots und Suchmaschinen bis hin zu Serious Games und Fact-Checking-Tools. Darüber hinaus hilft sie, KI-generierte Inhalte zu erkennen und deren Glaubwürdigkeit einzuschätzen.

Die Tools sind in drei Hauptkategorien unterteilt:

  • Fact-Checking-Tools zur Überprüfung von Quellen und Nachrichten
  • Serious Games, die spielerisch Medienkompetenz vermitteln
  • Identifikationshilfen für KI-Inhalte, um gefälschte Bilder, Texte oder Videos zu entlarven

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Das Anti-Rumour Toolkit bietet Lehrkräften wertvolle Unterstützung bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten zur kritischen Medienanalyse. Interaktive Tutorials und Serious Games ermöglichen es, Schüler:innen spielerisch für Manipulationstechniken und Falschinformationen zu sensibilisieren. Die browserbasierte Version erlaubt den direkten Einsatz im Unterricht. Die ergänzende PDF-Version kann hingegen als Begleitmaterial genutzt werden. Das Toolkit wurde mit Genially erstellt und bietet eine intuitive Navigation durch interaktive Elemente. Ein Klick auf das Hand-Symbol rechts oben zeigt alle interaktiven Elemente an und erleichtert die Nutzung.

Lernen durch Praxis: Vorteile für Schüler:innen

Schüler:innen profitieren von praxisnahen Übungen, die ihre Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Informationen stärken. Mit den angebotenen Tools lernen sie, Quellen kritisch zu hinterfragen, Fake News zu entlarven und KI-generierte Inhalte zu identifizieren. Also eine Allrounder-Plattform. Die Serious Games bieten dabei eine spannende Möglichkeit, dieses Wissen in einem geschützten Rahmen zu trainieren und anzuwenden. Das Anti-Rumour Toolkit schärft das Bewusstsein für Fake News und Verschwörungserzählungen, insbesondere im Kontext von Umweltfragen und sozialer Teilhabe, und richtet sich besonders an junge Menschen.

Hintergrund und weitere Materialien

Das Anti-Rumour Toolkit ist ein Projekt, das im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert wird und von der Stiftung Digitale Chancen gemeinsam mit Projektpartnern aus Zypern, Griechenland und Spanien umgesetzt wird. Neben dem Toolkit erarbeitet das Projektkonsortium einen Leitfaden zu Fake News und Verschwörungserzählungen, ein Serious Game zur Stärkung der Medienkompetenz sowie ein Lernmodul, das in der medienpädagogischen Arbeit eingesetzt werden kann.

Kosten: Das Anti-Rumour Toolkit ist kostenlos verfügbar und kann sowohl online als auch als PDF heruntergeladen werden.

Google Reverse Image Search: Bilder auf Echtheit prüfen

Google Reverse ist für Bilder ein leistungsstarkes Tool zur Überprüfung der Herkunft eines Bildes. Nutzer:innen können damit herausfinden, ob ein Bild bereits in einem anderen Kontext veröffentlicht wurde oder ob es möglicherweise sogar manipuliert wurde.

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte können die Google-Bildersuche nutzen, um Schüler:innen praxisnahe Übungen zur Überprüfung von Bildern zu ermöglichen. Besonders bei der Analyse von Social-Media-Inhalten oder Nachrichtenbildern bietet das Tool wertvolle Einblicke in die Herkunft und Verbreitung visueller Inhalte.

Praktische Anwendung für die Schule

Schüler:innen können eigene Bilder hochladen oder Bild-URLs eingeben, um herauszufinden, ob ein Bild echt ist oder bereits in einem anderen Zusammenhang verwendet wurde. Diese Fähigkeit hilft ihnen dabei, visuelle Desinformation besser zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.

Kosten: Die Suche über Google Reverse für Bilder ist kostenlos und kann direkt im Browser genutzt werden.

NewsGuard: Nachrichtenquellen auf Glaubwürdigkeit prüfen

NewsGuard ist eine Browser-Erweiterung, die Nachrichtenquellen analysiert und mit einer Glaubwürdigkeitsbewertung versieht. Sie kennzeichnet potenziell problematische Inhalte und liefert Hintergrundinformationen zur jeweiligen Quelle, sodass Nutzer:innen schnell erkennen können, wie vertrauenswürdig eine Website ist.

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte können NewsGuard nutzen, um Schüler:innen beizubringen, wie sie seriöse von unseriösen Nachrichtenquellen unterscheiden. Das Tool eignet sich besonders für Diskussionen über Medienethik, journalistische Standards und die Verbreitung von Desinformation.

Praktische Anwendung für Schüler:innen

Schüler:innen können mit NewsGuard eigenständig Nachrichtenquellen überprüfen und sich ein fundiertes Urteil über deren Glaubwürdigkeit bilden. Dadurch entwickeln sie eine kritische Medienkompetenz und lernen, Desinformation besser zu erkennen.

Kosten: Die Kosten betragen 4,95 € pro Monat in der EU nach einer kostenlosen Testphase von zwei Wochen. Für Nutzer:innen des Microsoft Edge Browsers ist die Erweiterung dank einer Kooperation mit Microsoft kostenlos verfügbar.

Foto Forensics

FotoForensics ist ein Online-Tool zur Analyse von Bildmetadaten und zur Identifikation von Bearbeitungsspuren. Es ermöglicht Nutzer:innen, herauszufinden, ob ein Bild manipuliert wurde oder aus einer authentischen Quelle stammt.

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte können FotoForensics einsetzen, um Schüler:innen die technischen Aspekte der Bildmanipulation näherzubringen. Das Tool eignet sich besonders für Workshops oder Projektarbeiten zur Bildanalyse und digitalen Forensik.

Praktische Anwendung für Schüler:innen

Schüler:innen können Bilder hochladen und deren Metadaten analysieren, um Manipulationen sichtbar zu machen. Dadurch entwickeln sie eine kritische Bildbewertungskompetenz und lernen, gefälschte Bilder besser zu erkennen.

Kosten: Foto Forensics ist kostenlos und unbegrenzt nutzbar.

Izitru: Echtzeit von Fotos überprüfen

Izitru ist ein Online-Tool zur Überprüfung der Authentizität von Fotos. Es analysiert die Metadaten von Bildern und erkennt mögliche Bearbeitungen. Dank einer benutzerfreundlichen Oberfläche können Nutzer:innen Bilder schnell hochladen und analysieren lassen.

Technische Funktionsweise:

Izitru verwendet sechs verschiedene Algorithmen, um die Echtheit von Bildern zu überprüfen. Es analysiert ausschließlich JPEG-Dateien und bewertet die Ergebnisse mit Kategorien wie "High Trust" (hohes Vertrauen) oder "Potential File Modification" (mögliche Bearbeitung). Dabei wird festgestellt, ob ein Bild direkt aus der Kamera stammt oder nachträglich bearbeitet wurde. Die Art der Bearbeitung wird jedoch nicht im Detail untersucht.

Einsatzmöglichkeiten:

  • Bildforensik: Izitru ist besonders nützlich für professionelle Fotograf:innen, Journalist:innen und Behörden, die die Echtheit von Bildern nachweisen müssen. Es bietet eine schnelle Einschätzung, ob ein Bild unverändert ist.
  • Öffentliche Nachweise: Nutzer:innen können das Analyseergebnis als öffentliches Zertifikat speichern, um die Authentizität ihrer Bilder zu belegen

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte können Izitru in medienpädagogischen Projekten einsetzen, um Schüler:innen praktische Fähigkeiten zur Bildüberprüfung zu vermitteln. Das Tool eignet sich ideal für den Unterricht zur Erkennung von Bildmanipulationen.

Praktische Anwendung für Schüler:innen

Schüler:innen können Fotos hochladen und automatisch analysieren lassen, um zu überprüfen, ob sie authentisch oder bearbeitet wurden. Es hilft ihnen, kritische Medienkompetenz im Umgang mit digitalen Bildern zu entwickeln.

Kosten: Izitru ist kostenlos verfügbar. 

Hinweis: Diese Webseite ist ausschließlich auf Englisch verfügbar. 

DENIC: Webseitenbetreiber identifizieren

DENIC ist ein Online-Dienst, mit dem Nutzer:innen herausfinden können, wer hinter einer deutschen Domain steht. Diese Informationen helfen dabei, die Glaubwürdigkeit von Webseiten besser einzuschätzen und mögliche Falschinformationen zu erkennen.

Einsatz im Unterricht: Unterstützung für Lehrkräfte

Lehrkräfte können DENIC nutzen, um Schüler:innen beizubringen, wie sie die Betreiber von Webseiten identifizieren und die Seriosität einer Quelle bewerten. Das Tool eignet sich besonders für den kritischen Umgang mit Online-Informationen. Dabei können Lehrkräfte auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hinweisen, wie etwa die Datenschutzbestimmungen der DSGVO, die den Zugriff auf personenbezogene Daten einschränken, jedoch in Ausnahmefällen wie bei Rechtsverletzungen Auskunft ermöglichen.

Praktische Anwendung für deine Klasse

Schüler:innen können Domains eingeben und erhalten Informationen über deren Registrierung und Betreiber. Dies stärkt ihre Fähigkeit, Online-Quellen zu überprüfen und Hintergründe zu recherchieren. Gleichzeitig lernen sie, wie wichtig Impressumsangaben sind und welche alternativen Wege es gibt, Informationen über Webseitenbetreiber zu erhalten, etwa über den Kontakt zum Domainregistrar.

Technische Grundlagen von DENIC

DENIC ist die zentrale Registrierungsstelle für alle Domains mit der Endung “.de” in Deutschland. Mit über 17 Millionen registrierten Domains gehört sie zu den weltweit größten länderspezifischen Top-Level-Domains. Die Organisation betreibt ein redundantes Netzwerk von Nameservern an internationalen Standorten wie Frankfurt, Amsterdam und London, um eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Kosten: DENIC kann kostenlos genutzt werden und ist eine wertvolle Ressource zur Förderung der Medienkompetenz – sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler:innen. Die Whois-Abfrage steht online zur Verfügung und ermöglicht es Nutzer:innen, grundlegende technische Informationen über Domains abzurufen

Hinweis: Voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2025 gelten in Deutschland neue gesetzliche Vorgaben, die auch Auswirkungen auf DENICs Geschäftsprozesse haben. Mehr dazu findet ihr hier.

Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz der Zukunft

In einer Welt, in der Informationen im Sekundentakt verbreitet werden und Desinformation gezielt eingesetzt wird, ist die Fähigkeit, zwischen echten Nachrichten und Fake News zu unterscheiden, essenzieller denn je. Besonders junge Menschen, die mit digitalen Medien aufwachsen, stehen vor der Herausforderung, in einer Flut von Informationen den Überblick zu behalten und kritisch zu hinterfragen, was sie sehen und lesen. Hier kommt den Lehrkräften eine zentrale Rolle zu: Sie sind nicht nur Wissensvermittler:innen, sondern auch Wegweiser:innen in einer zunehmend komplexen Medienlandschaft. Es ist ihre Aufgabe, Schüler:innen nicht nur mit theoretischem Wissen auszustatten, sondern ihnen auch praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, um Desinformation zu erkennen und souverän mit digitalen Medien umzugehen.

Die Nutzung von Tools wie Google Reverse Image Search, NewsGuard oder dem Anti-Rumour Toolkit bietet dabei eine hervorragende Möglichkeit, den Unterricht interaktiv und praxisnah zu gestalten. Solche Tools helfen nicht nur dabei, die technischen Aspekte der Fake-News-Entlarvung zu verstehen, sondern fördern auch wichtige Kompetenzen wie kritisches Denken, Quellenbewertung und digitale Selbstständigkeit. Doch entscheidend ist nicht nur das "Wie", sondern auch das "Warum": Schüler:innen müssen verstehen, welche Auswirkungen Fake News auf Gesellschaften haben können – von der Manipulation politischer Meinungen bis hin zur Verbreitung von Angst und Misstrauen.

Lehrkräfte tragen eine enorme Verantwortung, diese Themen sensibel und nachhaltig zu vermitteln. Sie bereiten junge Menschen darauf vor, mündige Bürger:innen in einer digitalen Demokratie zu sein. Indem sie Schüler:innen zeigen, wie sie Desinformation entlarven können, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und zum Schutz vor Manipulation. Denn nur wer die Mechanismen hinter Fake News versteht und kritisch hinterfragt, kann in unserer dynamischen Informationsgesellschaft sicher navigieren – und das ist eine Fähigkeit, die heute wichtiger denn je ist.

Historische Luftaufnahme von Bomberstaffeln beim Angriff während des Zweiten Weltkriegs
false

Am morgigen 13. Februar jährt sich die Bombardierung Dresdens zum 80. Mal. Die Stadt wird erneut Schauplatz verschiedener Gedenkveranstaltungen (Bezahlinhalt), die einerseits an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg erinnern, andererseits aber auch immer wieder Anlass für gesellschaftliche Debatten über die deutsche Erinnerungskultur bieten. Offizielle Veranstaltungen stehen unter dem Motto “Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie” und am Abend wird erneut die traditionelle Menschenkette abgehalten, bei der sich tausende Menschen die Hände reichen, um symbolisch die Dresdner Innenstadt zu umschließen.

Seit Jahren gibt es Auseinandersetzungen darüber, wie das Gedenken an den 13. Februar genutzt und interpretiert wird. Während die meisten Veranstaltungen Gedenken und Versöhnung in den Mittelpunkt stellen, nutzen rechtsextreme Gruppen den Jahrestag immer wieder, um Dresden als Symbol einer deutschen Opferrolle im Zweiten Weltkrieg darzustellen. Eine Auseinandersetzung mit dieser Debatte ist wichtig, weil sie zeigt, wie Erinnerungskultur geformt und beeinflusst wird. Die Diskussionen um den 13. Februar gehen weit über die Stadt Dresden hinaus und werfen grundlegende Fragen darüber auf, wie Geschichte erzählt, erinnert und politisch genutzt wird. Gerade in der schulischen Bildung bietet sich die Möglichkeit, solche Mechanismen zu analysieren und Schüler:innen für unterschiedliche Deutungen historischer Ereignisse zu sensibilisieren.

Dresden 1945: Fakten und Materialien für eine fundierte Auseinandersetzung

Nur wer gut informiert ist, kann sich ein fundiertes Bild über historische Ereignisse und ihre Bedeutung machen. Deshalb spielt die Arbeit mit unterschiedlichen Quellen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Bombardierung Dresdens und die damit verbundene Debatte zu verstehen. Historische Ereignisse werden nicht nur dokumentiert, sondern auch interpretiert, wodurch sich im Laufe der Zeit verschiedene Darstellungen und Perspektiven herausbilden. Umso wichtiger ist es, verschiedene Quellen miteinander zu vergleichen, ihre Entstehungskontexte zu analysieren und kritisch zu hinterfragen, welche Aspekte betont oder vernachlässigt werden. Für den Schulunterricht bedeutet dies, Schüler:innen einen reflektierten Zugang zu Geschichte zu ermöglichen und sie für die Vielfalt historischer Deutungen zu sensibilisieren.

Deutsches Historisches Museum/LeMO – Überblick zur Bombardierung Dresdens

Das Deutsche Historische Museum bietet auf seiner Plattform LeMO eine chronologische Übersicht der Luftangriffe auf Dresden im Kontext des Zweiten Weltkriegs​. Der Beitrag beschreibt die Bombardierung mit ihren Abläufen, Opferzahlen und Zerstörungen und geht auf die strategische Bedeutung der Stadt ein. Zudem wird thematisiert, wie die NS-Propaganda das Ereignis nutzte. Die Plattform enthält weitere Kapitel zum Kriegsverlauf, zum Völkermord, zur NS-Zeit und zur Nachkriegszeit, sodass sich die Bombardierung in einen größeren historischen Zusammenhang einordnen lässt.

Historikerkommission Dresden – Forschung zur Opferzahl

Die Historikerkommission Dresden untersuchte ab 2004 die Opferzahlen und historischen Deutungen der Bombardierung​. Ihr Abschlussbericht von 2010 widerlegte überhöhte Opferzahlen und setzte sie mit gesicherten 22.700 bis 25.000 in Relation​. Die Kommission zeigt in ihrem Bericht auf, wie Zahlen politisch genutzt wurden und welche Rolle Dresden in geschichtspolitischen Debatten spielt.

Zeitzeugenportal – Erinnerungen aus erster Hand

Das Zeitzeugenportal bietet Video-Interviews mit Überlebenden der Bombardierung​. Die Berichte vermitteln persönliche Erlebnisse und verdeutlichen, wie Erinnerung individuell geprägt wird. Im Unterricht können diese Perspektiven helfen, Geschichte emotional greifbar zu machen. 

SWR-Podcast – Drei Perspektiven auf den Luftangriff

Dieser Audiobeitrag des SWR stellt drei historische Tonaufnahmen vor: die einer Mutter, eines Soldaten und eines Propagandaberichterstatters. Während die ersten beiden persönliche Schicksale schildern, zeigt die dritte Aufnahme, wie das NS-Regime die Bombardierung für Durchhalteparolen nutzte. Die Aufnahmen stammen vom 20. und 27. Februar 1945. 

ARD-Dokumentation – Der britische Blick auf Dresden

Diese Dokumentation von ARD History beleuchtet, wie Dresden in Großbritannien wahrgenommen wurde und wie sich das Bild nach dem Krieg wandelte​. Im dazugehörigen Artikel des MDR erklärt Autor Sinclair McKay, welche Rolle die Stadt aus britischer Perspektive spielte. Der Vergleich unterschiedlicher Erinnerungskulturen ist für den Unterricht besonders wertvoll.

bbb – Geschichtsdidaktische Ansätze für den Unterricht

Das Aufgabenformular (Download als .docx) vom Bildungsserver Berlin-Brandenburg gibt methodische Anleitung, um verschiedene historische Darstellungen zu vergleichen​. Anhand von Schulbuchausschnitten aus der DDR, der BRD und Großbritannien wird gezeigt, wie sich historische Narrative unterscheiden. Dieses Material eignet sich, um Schüler:innen für die Analyse von Geschichtsbildern und deren politische Hintergründe zu sensibilisieren.

bpb – Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens

Dieser Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt, wie sich das Gedenken an den 13. Februar verändert hat​. Besonders wird herausgearbeitet, wie rechte Gruppen versuchen, das Ereignis zu instrumentalisieren, und welche Gegenbewegungen sich entwickelt haben. Das Material bietet Anknüpfungspunkte zur Analyse von Erinnerungspolitik.

segu-Geschichte – Kontroverse Diskussion im Unterricht

Das Unterrichtsmodul von segu-Geschichte bietet eine interaktive Herangehensweise an das Gedenken an den 13. Februar​. Es verbindet historische Informationen mit einer methodischen Reflexion über die umstrittene Erinnerungskultur in Dresden. Besonders hervorzuheben ist die “Drei-Wände-Methode”, bei der sich Schüler:innen zu kontroversen Aussagen positionieren und ihre Meinungen argumentativ verteidigen müssen. Das Modul regt zur Auseinandersetzung mit den militärischen, ethischen und erinnerungspolitischen Aspekten der Bombardierung an und eignet sich für einen diskussionsbasierten Geschichtsunterricht.

Dieser Beitrag von Terra X beleuchtet die Bombardierungen Dresdens. Es kommen unter anderem Überlebende, Historiker und ein amerikanischer Pilot zu Wort. Auch die Zahl der Todesopfer wird thematisiert:

Vereinnahmung des Dresdner Gedenkens durch rechte Akteure

Die Vereinnahmung des Gedenkens an die Bombardierung Dresdens durch rechte Akteure hat eine lange Tradition. Bereits 1945 nutzte die nationalsozialistische Propaganda das Ereignis, um eine Erzählung der “unschuldig zerstörten Kulturstadt” zu etablieren und von der deutschen Kriegsschuld abzulenken. Diese Deutung wurde nach dem Krieg in Teilen weitergetragen, sowohl in der frühen Bundesrepublik als auch in der DDR, wo die Bombardierung als “angloamerikanischer Bombenterror” dargestellt wurde. In den 1990er Jahren begannen rechtsextreme Gruppen gezielt, Dresden als Symbol für deutsches Leid im Zweiten Weltkrieg zu stilisieren und den Jahrestag als Plattform für geschichtsrevisionistische Narrative zu nutzen.

Dabei soll verdrängt werden, dass Dresden nicht nur bombardiert wurde, sondern auch ein wichtiger Standort des NS-Kriegsapparats war. Die Stadt hatte Anteil an der Rüstungsindustrie: Im Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG wurden Zünder und Munition für die Wehrmacht produziert – mithilfe von Zwangsarbeiter:innen​. Noch im Februar 1945 liefen in Dresden die Vorbereitungen für den “Endsieg” weiter. Auch ideologisch war die Stadt fest im NS-Regime verankert. Die Nationalsozialisten planten, sie zur “Gauhauptstadt” auszubauen – mit Monumentalbauten wie der Sachsenhalle für 40.000 oder einem Aufmarschgelände mit Platz für bis zu 200.000 Menschen​. Zudem war Dresden in die Verfolgung und Deportation von Jüd:innen involviert: Das Judenlager Hellerberg diente als Sammelstelle, bevor sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden​.

Methoden und Ziel der Instrumentalisierung

Rechte Gruppen bedienen sich verschiedener Strategien, um die öffentliche Wahrnehmung des Gedenkens zu beeinflussen. Eine zentrale Methode ist die Verbreitung überhöhter Opferzahlen. Während die Historikerkommission Dresden die Opferzahl auf etwa 22.700 bis 25.000 Menschen beziffert, verbreiten rechte Kreise weiterhin die durch Goebbels etablierte Propagandalüge von bis zu 250.000 Toten​. Zudem versuchen rechtsextreme Akteure, den Begriff “Bomben-Holocaust” zu propagieren, um eine Täter-Opfer-Umkehr vorzunehmen. Ein weiteres Mittel ist die Vereinnahmung offizieller Gedenkveranstaltungen, indem rechte Gruppen gezielt versuchen, sich mit ihren Narrativen in den öffentlichen Diskurs einzubringen​.

Das Ziel rechtsextremer Gruppen ist es, eine Relativierung deutscher Schuld herbeizuführen und die Geschichtsschreibung zu ihren Gunsten umzudeuten. Durch die Inszenierung Dresdens als Symbol für deutsches Leid soll das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus in den Hintergrund gedrängt werden. Diese Strategie knüpft an den sogenannten “Schlussstrich”-Diskurs an, der fordert, dass Deutschland sich nicht weiter mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen solle​. Indem der 13. Februar als “deutscher Trauertag” dargestellt wird, versuchen rechte Akteure, ein Geschichtsbild zu verfestigen, das Deutschland primär als Opfer darstellt​.

Rückblick auf das vergangene Jahr und Ausblick auf 2025

Im vergangenen Jahr versuchten rechtsextreme Gruppen erneut, das Gedenken für ihre Zwecke zu nutzen. Laut Polizei beteiligten sich rund 800 Personen an einem “Trauermarsch”, während zivilgesellschaftliche Bündnisse mit über 4.000 Menschen Gegenproteste organisierten​. Der MDR berichtete von 1.000 Neonazis und bis zu 5.000 Teilnehmenden auf den Gegendemos. Die Polizei sprach damals von einer “konfrontativen Versammlungslage”, da sowohl rechtsextreme Gruppen als auch zahlreiche Gegendemonstrant:innen aus anderen Bundesländern angereist waren​. Neben Blockaden und Demonstrationen fand erneut die symbolische Menschenkette statt, die von mehreren Tausend Teilnehmer:innen gebildet wurde​.

Auch in diesem Jahr sind wieder Gegenproteste angekündigt. Die Initiative “Dresden WiEdersetzen”, organisiert vom Bündnis Dresden Nazifrei, ruft zu Demonstrationen auf​. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Gedenken am 13. Februar in seiner bisherigen Form abzuschaffen, da es ihrer Ansicht nach eine Plattform für Geschichtsverklärung bietet. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch rechte Demonstrationen und Märsche stattfinden werden. Die Stadt Dresden hält an der Menschenkette fest und setzt weiterhin auf eine Erinnerungskultur, die sich gegen geschichtsrevisionistische Deutungen stellt. 

Erinnerungskultur und Gedenken im Unterricht

Erinnerungskultur spielt eine zentrale Rolle in der historisch-politischen Bildung. Sie hilft Schüler:innen, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie Geschichte erzählt, genutzt und verändert wird. Schulen haben die Aufgabe, nicht nur Fakten zu vermitteln, sondern auch den Umgang mit Erinnerung zu reflektieren. Gerade in einer Zeit, in der geschichtspolitische Debatten zunehmend von unterschiedlichen Interessen beeinflusst werden, ist es wichtig, junge Menschen für den bewussten Umgang mit historischen Narrativen zu sensibilisieren​.

Gedenktage als Lernanlass

Gedenktage sind nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Spiegel der Gegenwart. Sie geben Aufschluss darüber, welche Ereignisse als erinnerungswürdig gelten und welche weniger Beachtung finden. Im Unterricht können sie genutzt werden, um kritisch zu hinterfragen, wie und warum bestimmte Ereignisse im kollektiven Gedächtnis verankert werden. Der 13. Februar in Dresden ist ein Beispiel für einen Gedenktag, der über die Jahrzehnte unterschiedlich interpretiert wurde und dessen Deutungshoheit bis heute noch umkämpft ist​. 

Methodische Ansätze für den Unterricht

Der Geschichts- und Politikunterricht bietet verschiedene Möglichkeiten, um Schüler:innen eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem 13. Februar zu ermöglichen. Neben der Analyse historischer Quellen können vergleichende Betrachtungen von Schulbuchdarstellungen oder Medienberichten helfen, unterschiedliche Narrative zu erkennen. Auch Zeitzeugenberichte bieten einen persönlichen Zugang zur Geschichte und ermöglichen eine multiperspektivische Betrachtung. Durch interaktive Methoden wie Debatten oder Planspiele können Schüler:innen lernen, Argumente kritisch zu hinterfragen und eigene Standpunkte zu entwickeln​.

Lehren aus der Vergangenheit, Lernen für die Zukunft

Erinnerungskultur ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine Orientierung für die Zukunft. Sie soll dazu beitragen, aus der Geschichte zu lernen und demokratische Werte zu stärken. Die Auseinandersetzung mit dem 13. Februar im Unterricht bietet die Möglichkeit, kritisch über den Umgang mit Geschichte nachzudenken und Mechanismen der Geschichtsdeutung zu analysieren. Schulen können so einen wichtigen Beitrag leisten, um Schüler:innen zu befähigen, historische Erzählungen bewusst zu hinterfragen und eigene Urteile auf der Grundlage fundierter Kenntnisse zu entwickeln​.

Wie thematisiert ihr Erinnerungskultur im Unterricht? Welche Methoden oder Materialien haben sich für euch bewährt? Schreibt uns eure Ansätze und Ideen gerne in die Kommentare.

Fake News
false

Die EU-Initiative klicksafe lädt Lehrkräfte ein, sich am 11. Februar am Safer Internet Day 2025 zu beteiligen. Soziale Netzwerke sind voller Desinformation und Hass – eine Herausforderung für kritisches Denken und demokratische Werte. Welche Kompetenzen brauchen Schüler:innen, um manipulative Inhalte zu erkennen? Unter dem Motto “Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ stellt klicksafe Aufklärung und Stärkung junger Menschen in den Mittelpunkt.

Der Safer Internet Day (SID) ist ein globaler Aktionstag, der sich für mehr Online-Sicherheit und ein positives Internet für Kinder und Jugendliche einsetzt. Seit 2004 findet er jedes Jahr am zweiten Dienstag im Februar statt und greift unter dem Motto “Together for a better internet“ wechselnde Schwerpunkte auf. In Deutschland koordiniert die EU-Initiative klicksafe die Aktivitäten.

Laut JIM-Studie 2023 wurden 42 Prozent der befragten Jugendlichen online bereits mit extremen politischen Ansichten und 40 Prozent mit Verschwörungserzählungen konfrontiert und laut JIM-Studie 2024 sind 61 Prozent Fake News im Internet ausgesetzt. Das Erkennen von Falschnachrichten im Internet fällt dabei mehr als der Hälfte der Schüler:innen laut einer aktuellen Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 schwer. Mit dem Safer Internet Day 2025 möchte klicksafe dazu beitragen, die Informations- und Medienkompetenz im Sinne einer kritisch-reflexiven Urteilsfähigkeit und faktenbasierten Meinungsbildung zu fördern und eine respektvolle und mündige Diskursfähigkeit zu stärken. 

Online-Veranstaltungen im Rahmen des Safer Internet Days 2025

Auf klicksafe.de/sid25 und unter den Hashtags #SID25 und #SID2025 sind bundesweit alle Inhalte, Diskussionen und Termine zum Safer Internet Day zu finden. Erwähnenswert sind zum Beispiel die Aktionen “Souveräner Umgang mit KI und Fake News” der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Aktion “Fake News auf der Spur mit FINN” von der Kindersuchmaschine fragFinn, die ein Spiel, ein Quiz und viele Links für Kinder zum Thema Fake News und Deepfakes im Netz bietet. 

In der digitalen Schulstunde “Keine Likes für Lügen” lernen Schüler:innen der Klassenstufen 8 bis 10 am 11. Februar von 10:00 bis 11:30 Uhr extremistische Narrative sowie manipulative Deepfakes in Sozialen Medien zu erkennen und sich dagegen zu wappnen. Am 18. Februar gibt es ein Webinar für Eltern und pädagogische Fachkräfte, die mehr über den Umgang mit populistischen und extremistischen (Deep) Fakes im Internet erfahren möchten. Ihr könnt auch im Rahmen des SID selber mit euren Schüler:innen eine Aktion vor Ort oder im Internet starten oder einen Workshop anbieten und auf klicksafe als Veranstaltung registrieren, sodass andere mitmachen können.

Fake News
false

Manipulierte Bilder, Deepfake-Videos und gezielte Falschmeldungen – Fake News breiten sich schnell aus, besonders in Wahlzeiten. Sie spielen eine wachsende Rolle im Bundestagswahlkampf 2025 und sollten deshalb auch im Unterricht thematisiert werden.

Was sind Fake News?

Desinformation, umgangssprachlich als Fake News bezeichnet, sind frei erfundene Informationen, die durch Medien verbreitet werden. Sie entstehen aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel kann es bei der Verbreitung von Informationen durchaus zu Fehlern kommen, Informationen werden falsch interpretiert oder aus dem Zusammenhang gerissen, sodass sie eine veränderte Botschaft vermitteln, die nichts mit dem Ursprung der Nachricht zu tun hat. 

Häufig werden wahre Informationen so manipuliert, dass es schwerer zu erkennen ist, ob diese der Wahrheit entsprechen oder mit Lügen aufgeputscht wurden (Lehrer News berichtete). Fake News beziehungsweise Desinformationen werden im Gegensatz zu einer Fehlinformation oder einer lustigen Zeitungsente gezielt verbreitet, um Menschen zu täuschen und zu manipulieren, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Fake News vor der Bundestagswahl 2025

Es ist jedoch nicht nur ärgerlich auf Fake News reinzufallen, es kann auch gefährlich sein. Um das zu verstehen, muss man sich die Frage stellen, warum jemand Fake News in Umlauf bringt. Falschmeldungen werden oft genutzt, um Hass und Angst vor bestimmten Personengruppen zu schüren und ganz konkret, um mit Desinformationen Wahlergebnisse zu beeinflussen. Auch jetzt vor der Bundestagswahl 2025 kursieren Falschnachrichten, um Wahlergebnisse zu beeinflussen. Die Bundeswahlleiterin ist für das Erkennen und Bekämpfen dieser Desinformationen zuständig. Auf ihrer Webseite klärt sie über bekannte Falschinformationen zur Bundestagswahl auf. Es geht um Behauptungen, wie, dass es eine Wahlpflicht gebe oder dass man mit einer Unterschrift auf dem Stimmzettel, seine Stimme verdoppeln könne. Beides stimmt natürlich nicht. 

Einige Fake News drehen sich auch um die Sicherheit der Wahl: Wahlurnen seien beispielsweise nicht sicher vor Manipulation und auch die Briefwahl könne leicht beeinflusst werden. Fake News, die die Wahlleiterin ebenfalls widerlegt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes bitkom sind ein Drittel der Internetnutzer:innen bereits auf Desinformationen zur Wahl gestoßen. 88 Prozent glauben, dass ausländische Regierungen oder Akteure die Wahl per Social Media manipulieren. Eine Annahme, mit der die Befragten recht haben. 

Russland setzt laut dem Medienhaus CORRECTIV seine Versuche fort, den Wahlkampf vor der Bundestagswahl zu beeinflussen. Die russische Desinformationskampagne “Storm-1516” hat vor kurzem zwei gezielte Falschinformationen gegen die Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Grüne) und Friedrich Merz (CDU) in Umlauf gebracht. Die Macher von “Storm-1516” waren bereits letztes Jahr in den USA aktiv, wo unter anderem die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Kamala Harris angegriffen wurde. 

Auf CORRECTIV heißt es: “Charakteristisch für diese russische Kampagne sind teils KI-generierte Artikel auf Webseiten, die aussehen wie Nachrichtenseiten.” CORRECTIV gibt an, bei Recherchen über 100 solcher Webseiten gefunden zu haben. Weiter heißt es: “Dazu gibt es Deepfake-Videos mit angeblichen Zeugenaussagen, und das alles wird über prorussische Influencer in Sozialen Netzwerken verbreitet.” Der Versuch Russlands mittels Desinformationen Einfluss zu nehmen, ist seit Jahren bekannt. Auf der vom Europäischen Auswärtigen Dienst betriebenen Website “EU vs. DiSiNFO“ wird seit 2015 zu Desinformationen der Russischen Föderation berichtet und diese richtiggestellt.

Fake News im Unterricht besprechen

Doch wie könnt ihr als Lehrkräfte mit euren Schüler:innen über Fake News sprechen? Fake News können für Kinder und Jugendliche beängstigend sein. Häufig ist ihr Inhalt düster und zeichnet ein dystopisches Bild von “denen da oben”, Politiker:innen, denen wir nicht trauen können. Fake News bilden deshalb auch häufig die Grundlage für Verschwörungsideologien. Selbst wenn Schüler:innen es in Zeiten von Deepfakes und täuschend echt aussehendem Videomaterial schaffen Fake News zu erkennen, bleibt häufig das Gefühl: Ich kann nichts mehr glauben, ich kann niemandem vertrauen. Dieser Kontrollverlust macht Angst und kann vielleicht sogar dazu führen, dass Erstwähler:innen aus einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit heraus gar nicht erst wählen gehen. Besprecht deshalb unbedingt mit euren Schüler:innen, wie sie Fake News erkennen können, welche Quellen sie nutzen können, um sich über die anstehende Bundestagswahl zu informieren und mit welchen Wahl-Tools sie testen können, welche Partei ihre Meinung vertritt (Lehrer News berichtete). Ausführliche Informationen zum Thema Fake News und Desinformationen bietet zum Beispiel die Bundeszentrale für politische Bildung an. 

Fake News sind kein harmloses Phänomen – sie beeinflussen Meinungen, schüren Ängste und können sogar Wahlergebnisse verzerren. Gerade in Zeiten politischer Entscheidungen ist es wichtiger denn je, Schüler:innen für Desinformationen zu sensibilisieren. Wer lernt, kritisch mit Medien umzugehen, gewinnt nicht nur Orientierung, sondern auch das Vertrauen in demokratische Prozesse zurück. Lehrkräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie jungen Menschen helfen, Fakten von Fiktion zu unterscheiden und mündige Entscheidungen zu treffen.

Fake News
false
Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2025 von Birte Frey aktualisiert.

Dass Missverständnisse entstehen können, ist eine altbekannte Tatsache. Wer hat sich nicht schon einmal für etwas verteidigen müssen, was von einer anderen Person falsch aufgefasst wurde? Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen einer Fehlinformation wie einem Missverständnis und einer Desinformation: Bei Fehlinformationen ist die Täuschung ungewollt, bei einer Desinformation ist die Täuschung das Ziel. 

Nicht alles, was im Internet verfügbar ist, sollte unbedingt geglaubt werden. Fehl- und Desinformation sind beide zahlreich vorhanden, aber der Unterschied zur Realität ist mitunter stark verschleiert. Eines der Mittel, durch die Wahrheit verschleiert wird, sind Deepfakes. 

Was kann man tun, wenn die Lüge im Videoformat zu sehen ist? Wir bieten einen Einblick in die Thematik und Gegenmaßnahmen zur Bewahrung der Wahrheit.

Was ist ein Deepfake?

Deepfakes lassen sich ganz allgemein als eine weiterentwickelte Form von Fake News betrachten. Fake News, sind erfundene Informationen, welche eine falsche Realität suggerieren. Bei Fake News handelt es sich um Desinformation, bewusst in die Welt gesetzte, unwahre Tatsachen, deren Sinn es ist, ihre Konsumenten zu manipulieren. 

Das alles mag auf den ersten Blick zwar nicht besonders bedrohlich sein, dabei haben Fake News bereits jetzt Menschen auf dem Gewissen. Falsche Nachrichten zur Corona-Pandemie und dem Corona-Virus haben schon in den ersten Monaten der Pandemie für hunderte von Toten gesorgt

Zwar hat es Fake News schon immer gegeben, jedoch sind durch die Errungenschaften wie das Internet und neue digitale Medien noch nie zuvor dagewesene Möglichkeiten entstanden. Unter ihnen sind Deepfakes die mit am gefährlichsten, weil sie über eine gefragte Qualität verfügen: Glaubhaftigkeit. 

Ein Deepfake ist eine spezifische Art von Fake News, wobei es sich um Fake-Videos handelt. Deepfakes werden produziert durch KI und der Begriff selbst kommt von “Deep Learning”, der Fähigkeit von Maschinen selbst zu lernen durch die Zuführung von Datenmengen. 

Eine real erscheinende Person, welche eigentlich nur von der KI erstellt wurde, ist somit auf einem Video, welches für die Interessen der Ersteller wirbt. Beispiele sind ein Deepfake von Elon Musk, der zur Investition in die Kryptowährungsplattform BitVex aufruft oder Videoanrufe an Bürgermeister von einer digitalen Kopie Vitali Klitschkos. Aber auch wenn Prominente ein höheres Risiko haben, können auch Privatpersonen betroffen sein, wie Noelle Martin

Alle diese Beispiele sind gezielte Desinformationen, die aber trotzdem echt wirken. Was scheint vertrauenswürdiger? Ein Artikel auf Facebook darüber, dass es kein Corona-Virus gibt oder ein Video vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama, wie er selbiges sagt? Letzteres kann mithilfe von Deepfakes erschaffen werden und unzählige Leben beeinflussen oder gar riskieren. Für radikale Bewegungen sind Deepfakes ein gefundenes Fressen. Zu den Fake News wird so “glaubhafter Beweis” inszeniert. Aber was kann getan werden, um gegen diese Art von Desinformation vorzugehen?

Merkmale, an denen ihr Deepfakes erkennen könnt

Es gibt einige Tipps, die angewendet werden können, um Deepfakes zu erkennen und zu entlarven. Forscher:innen des MIT Media Lab haben acht Merkmale zusammengefasst, auf die es zu achten gilt. Auch wenn die Technologie immer besser wird, so liefern folgende Merkmale Anhaltspunkte für jeden:

  • Gesichtsproportionen und Verzerrungen: Verzerrungen oder ungewöhnliche Proportionen, sichtbare Übergänge zwischen echten und synthetischen Bereichen, unnatürlich wirkende Bewegungen bei schnellen Kopfbewegungen.
  • Wangen und Stirn: Unregelmäßigkeiten in der Hauttextur, unnatürlich glatte oder verschwommene Bereiche, Beleuchtung passt nicht zur Umgebung oder verändert sich inkonsistent.
  • Augen und Augenbrauen: Unnatürliche Schatten um die Augenbrauen, asymmetrische oder sich verändernde Augenfarbe, fehlende Reflexionen oder ungleichmäßige Lichteffekte in den Augen.
  • Brillen und Brillengläser: Unstimmigkeiten bei der Position oder Passform der Brille, falsche Perspektive oder fehlende Wechselwirkungen mit dem Gesicht, Lichtreflexionen oder Schatten passen nicht zur Umgebung, verzerrte oder unstimmige Spiegelungen in den Gläsern, übermäßig durchsichtige oder künstlich wirkende Gläser.
  • Gesichtsbehaarung (oder fehlende Gesichtsbehaarung): Starre oder unnatürlich bewegte Haare, unsaubere Kanten oder verschwommene Bereiche, fehlerhafte Darstellung bei Bewegung oder Beleuchtungswechsel.
  • Gesichts-Muttermale: Unregelmäßige oder verschobene Position von Muttermalen, fehlerhafte Anpassung bei Gesichtsausdrücken oder Bewegungen, plötzlich auftauchende oder verschwindende Hautmerkmale.
  • Blinzeln: Unnatürlich seltenes oder unregelmäßiges Blinzeln, asynchrone Bewegungen der Augenlider, steife oder verzögerte Lidschläge.
  • Lippen: Unstimmigkeiten zwischen Lippenbewegungen und Sprache, Verzögerungen oder Ruckler, abrupte Farb- oder Formveränderungen während des Sprechens.
  • Audio und Stimme: Leicht verzögerte oder unsaubere Synchronisation zwischen Sprache und Lippenbewegung, unnatürlich monotone oder roboterhafte Stimme, abrupte Übergänge oder seltsam klingende Betonungen.
  • Hand- und Fingerbewegungen: Starre oder verzögerte Bewegungen, unklare oder deformierte Darstellung von Fingern, ungenaue Übergänge zwischen Hand und Gesicht bei Interaktionen.
  • Hintergrund: Unschärfen oder verzerrte Bereiche um den Kopf, verschwommene oder instabile Hintergrundelemente, keine natürliche Interaktion mit der Umgebung (z. B. fehlender Schattenwurf).
  • Schrift auf Objekten und Kleidung: Verzerrte, verschwommene oder verformte Logos, unnatürlich flackernde oder instabile Schrift, Text erscheint undeutlich oder verändert sich bei Bewegung. 

Mit Schülern über Deepfakes reden

Abgesehen von der Analyse des Videos bietet es sich allerdings auch an, Recherche zum Original-Video zu betreiben. Sofern es keine anderen Beispiele zur Geschichte gibt, handelt es sich womöglich um ein Deepfake. Des Weiteren kann die Rückwärtssuche von Bildern behilflich sein. Macht dafür mehrere Fotos vom vermeintlichen Deepfake und gebt sie in die Google Bildersuche, TinEye oder ähnliche Seiten ein. Dadurch lässt sich herausfinden, ob eine andere Person das Video vorher verwendet oder veröffentlicht hat und ob es aus einer seriösen Quelle stammt. 

Es gibt bereits Organisationen, welche gegen Fake News und Deepfakes vorgehen, wie beispielsweise Codetect. Der gemeinnützige Verein überprüft schon seit 2020 Online-Quellen mit dem Ziel, eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen.

Unterrichtseinheiten zum Thema Deepfakes

Für eure Schüler:innen könnte es sich gut eignen, eine Unterrichtseinheit zum Thema auszuüben. Klickwinkel hat hierfür einen Plan erstellt. Solltet Ihr selbst von Deepfakes betroffen sein, gibt es außerdem Möglichkeiten auf Basis des Persönlichkeitsrechts zu klagen

Was sagt Obama da bitte über Trump? Videos und Audios können mittlerweile sehr gut manipuliert werden. Wie das geht und woran man einen Deepfake erkennt, erklären die “so geht MEDIEN”-Hosts Sebastian und Christina – eine Unterrichtseinheit mit Video, Quiz und Arbeitsblatt sowie Stundenablauf und vertiefenden Informationen für die 6. bis 11. Klasse. 

Diese Unterrichtseinheit zu Deepfakes der bayerischen Landeszentrale für politische Bildung behandelt folgende Kernfragen: Was sind Deepfakes und wie werden sie produziert? Was sind denkbare Einsatzszenarien, wo gibt es Missbrauch? Außerdem wird besprochen, wie Fakes entlarvt werden können und welche Methoden Journalistinnen und Journalisten dafür nutzen. 

In unserer sich rapide verändernden (nicht nur digitalen) Welt ist es von großer Bedeutung, eine Orientierung zu finden. Denkt daran, kritisch mit den Inhalten des Internets umzugehen und auch zu hinterfragen, wie seriös die aktuellen Quellen sind.

Eine Frau sitzt im Dunkeln und schaut gestresst auf ihren Computermonitor.
false

Du siehst auf die Uhr. Mitternacht. Und das, obwohl du morgen früh um acht wieder Deutschunterricht in der 9c halten musst. Eigentlich würdest du dich darauf freuen, aber wegen der nicht enden wollenden Korrektur von Schularbeiten kommt der Schlaf heute wohl wieder etwas zu kurz. Dein einziger Trost: Wenigstens bist du nicht die einzige Person, die darunter leiden muss. Denn im Schnitt verbringen Lehrkräfte in Deutschland etwa 20 Prozent ihrer Arbeitszeit allein mit Korrigieren. Die KI-Software von KorrekturKumpel hat es sich zur Aufgabe gemacht, dir genau da unter die Arme zu greifen.

Hand in Hand analog und digital

Screeshot Skills von KorrekturKumpel
Die Skills werden anhand einer Punkteskala bewertet. (Quelle: KorrekturKumpel)

Und so funktioniert es: Über einen QR-Code können deine Schüler:innen ganz einfach ihre handgeschriebenen Arbeiten scannen und in die App hochladen. Die Software überträgt die Arbeiten dann ganz fix ins Digitale. Die Daten werden dabei verschlüsselt, sodass die Schüler:innen anonym bleiben und nur du Zugriff darauf hast. Sobald du dein Go gibst, ist die Abgabe deiner Schüler:innen bereit, von der KI korrigiert zu werden.

Den Erwartungshorizont bequem in der App festlegen

Jede Abgabe deiner Schüler:innen braucht natürlich zuvor eine Aufgabenstellung. Sobald du in der App eine deiner Klassen ausgewählt hast, kannst du dort für deine Schüler:innen eine Aufgabe formulieren. Dies kann eine Gedichtsanalyse sein, die Frage, woraus eine Pflanzenzelle besteht oder was 9 mal 17 ergibt – Hier hast du die freie Wahl! Jede Aufgabe ist unterteilt in einzelne Skills, die deine Schüler:innen dabei erfüllen können und die separat von der KI bewertet werden. Bei einer Gedichtsanalyse wären das beispielsweise die Analyse sprachlicher Mittel oder die Sprachrichtigkeit.

Den Lernfortschritt deiner Schüler:innen mitverfolgen

Nachdem du die neue Aufgabe erstellt hast, können deine Schüler:innen innerhalb der von dir festgelegten Abgabefrist ihre Arbeiten hochladen. Danach kannst du dich erst einmal zurücklehnen. Denn ab hier kümmert sich die Software um die Korrektur. Im Handumdrehen hat die KI die Arbeiten ausgewertet und festgestellt, in welchem Maße deine Schüler:innen den Anforderungen der Aufgabe gerecht geworden sind. Aus farbigen Diagrammen kannst du ablesen, in welchen Bereichen einzelne Schüler:innen noch Nachholbedarf haben und in welchen sie bereits Überflieger sind! So kannst du ihren individuellen Bedürfnissen noch besser gerecht werden.

Die KI übernimmt das Korrigieren, du behältst das letzte Wort

Screenshot Übersicht Schüler Ergebnisse
Die Lehrkraft erhält eine Übersicht von allen Schülerinnen und Schüler auf einen Blick und kann so direkt vergleichen, wie gut insgesamt abgeschnitten wurde. (Quelle: KorrekturKumpel)

Natürlich möchtest du dich bei der Korrektur der Arbeiten deiner Schüler:innen nicht blind auf die KI verlassen. KorrekturKumpel stellt ein Tool dar, das dir diejenige Arbeit abnehmen kann, die die meiste Zeit frisst. Gleichzeitig hast du jederzeit vollen Zugriff auf die Daten und kannst diese nach Belieben bearbeiten, solltest du einmal mit der Auswertung nicht zufrieden sein. So bleibt die pädagogische Souveränität ganz in deinen Händen.

Ein individuelles Feedback für deine Schüler

Abschließend, nach jeder Auswertung einer Abgabe, erstellt die KI von Korrekturkumpel ein Feedback zu jeder eingereichten Arbeit. Damit erhältst du eine persönliche Übersicht über die individuellen Stärken und Schwächen deiner Schüler:innen, formuliert in freundlicher und verständlicher Sprache. Dieses und die gesparte Zeit kannst du nutzen, um die Bedürfnisse deiner einzelnen Schüler:innen mitzuverfolgen und ihren Lernfortschritt gezielt zu fördern.

Ein Blick in die Zukunft von KorrekturKumpel

Screenshot ausgeklappte Bwertung
Durch das Ausklappen der Bewertung erhält man als Lehrkraft eine detaillierte Übersicht zu dem aktuellen Skills Niveau. (Quelle: KorrekturKumpel)

Um den Ansprüchen von Lehrkräften aus allen Bereichen nachhaltig gerecht zu werden, ist KorrekturKumpel ständig dabei, seine Software weiter auszubauen. In Zukunft soll auch der Lernfortschritt deiner ganzen Klasse über das gesamte Schuljahr verteilt in Diagrammen mitverfolgbar sein. Auch soll der Bildungsplan stärker integriert werden können, um den spezifischen Anforderungen der Bundesländer gerecht zu werden.

 Mehr Zeit für das Wesentliche

Wenn du deinen Unterricht effizienter und gleichzeitig individuell gestalten möchtest, dann hilft KorrekturKumpel dir aus der Patsche. Deine Expertise, kombiniert mit KI-gestützter Software ermöglicht eine präzise Lernanalyse, durch die du wichtige Zeit gewinnst und bei der du das letzte Wort behältst. Mit KorrekturKumpel wird die Korrektur von Schülerarbeiten schneller, fundierter und personalisierter – So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: die Förderung deiner Schüler:innen!

Eine Person sitzt vor einem Laptop und blickt auf die Internetseite DeinWal.de
false

DeinWal gibt euch und euren Schüler:innen die Möglichkeit, Einstellung zu verschiedenen Themen mit den Entscheidungen der Parteien zu vergleichen. In einem Quiz können Nutzer:innen einige der tatsächlich stattgefundenen Abstimmungen im Bundestag nachspielen und herausfinden, welche Partei so abgestimmt haben, wie sie es getan hätten. Das Besondere: Die Fragen beruhen auf echten Abstimmungen der letzten Legislaturperioden von 2021 bis 2025 und nicht auf Absichtserklärungen der Parteien. Hier geht es also darum, wie die Parteien wirklich gehandelt haben und das stimmt manchmal nicht mit dem überein, was sie vorher gesagt haben.

Das Team hinter DeinWal.de besteht aus Tom Theile und Martin Scharm. Sie kommen aus Rostock und haben sich dort am Lehrstuhl für Systembiologie und Bioinformatik der Uni kennengelernt. DeinWal.de wird von uns Theile und Scharm privat finanziert. “Wir haben versucht alle Thesen und Fragen so objektiv wie möglich darzustellen und aus den über 100ten Abstimmungen der letzten Jahre auszuwählen. Dafür haben wir uns die Wortwahl der originalen Anträge angeschaut, aber auch die auf Bundestag.de verfügbaren Reden der Abgeordneten aller Parteien und die Berichterstattung in verschiedenen Medien über diese Themen und Abstimmungen”, erklären die beiden auf deinwal.de. 

So funktioniert DeinWal.de

Fragen aus sieben Bereichen, nämlich Gesellschaft 1 und 2, Verteidigung, Bildung, Steuern und Sozialausgaben, Energie und Wirtschaft werden angezeigt und die Nutzer:innen können angeben, ob sie bei dieser Frage dafür oder dagegen gestimmt hätten. Hat man seine Entscheidung getroffen, sieht man sofort, welche Partei beispielsweise für eine Impfpflicht oder Sterbehilfe ist und auch so im Bundestag abgestimmt hat. Wer alle Fragen beantwortet hat, bekommt eine Übersicht, mit welcher Partei sie oder er die meisten Übereinstimmungen hat, mit Prozentangabe. Dann gibt es noch eine detaillierte Auswertung der Thesen, die noch mal zu jedem einzelnen Punkt anzeigt, welche Parteien in diesem Sinne abgestimmt haben. 

Deshalb sind nicht alle Parteien bei DeinWal.de vertreten

Da ja das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien verglichen wird, können nur Parteien aufgenommen werden, die auch im Bundestag abgestimmt haben. Das sind CDU/CSU, SPD, Die Grünen, Die Linke, AfD und FDP. Von den anderen Parteien gibt es leider keine Abstimmungsergebnisse aus dem Bundestag, mit denen man sich vergleichen könnte. DeinWal.de weist aber darauf hin, dass man sich natürlich trotzdem über alle 41 Parteien informieren soll, die zur Bundestagswahl 2025 zugelassen wurden. 

Alternative informative Tools zur Wahl

Natürlich sollten Wähler:innen sich bei der Recherche zu den einzelnen Parteien nie auf eine Quelle verlassen. Theile und Scharm empfehlen deshalb auch die folgenden alternativen Wahl-Tools zu nutzen:

Wie ihr Wahl-Tools im Unterricht einsetzen könntIhr könnt “DeinWal” und andere Tools zur Bundestagswahl im Unterricht einsetzen, um kritisches Denken, Medienkompetenz und politisches Verständnis zu fördern. Wenn ihr die Tools gemeinsam benutzt, kommen sicherlich auch inhaltliche Fragen und Verständnisfragen zu den einzelnen Themen auf, die ihr gemeinsam erarbeiten könnt. In erster Linie helfen die Ergebnisse der Tools den Schüler:innen zu reflektieren, ob sie überhaupt informiert genug sind, die Fragen beantworten zu können und ob sie richtig eingeschätzt hätten, welche Parteien ihrem Bauchgefühl nach die gleiche Meinung vertreten wie sie. Ihr könnt die Tools auch als Werkzeug nutzen, um die Inhalte für eine Debatte zu erarbeiten. Die Schüler:innen wählen eine These aus, die in einem Wahl-Tool behandelt wird, teilen sich in zwei Gruppen (Pro und Contra) auf, recherchieren dazu und präsentieren die Argumente in einer Debatte. Auf diese Weise schulen deine Schüler:innen Recherchekompetenzen und Argumentationsfähigkeit. Auch die Tools an sich, ihr Aufbau, die Frage nach ihrer Neutralität und ihren Einfluss auf Wahlentscheidungen könnt ihr besprechen. Reichen Tools wie “DeinWal” aus, um sich für die Bundestagswahl zu informieren oder sollten Wähler:innen zum Beispiel trotzdem alle Wahlprogramme lesen? Diese Reflexion fördert das kritische Denken, aber auch die konkrete Auseinandersetzung mit aktuellen Wahlkampfthemen und hilft gerade den Erstwähler:innen unter euren Schüler:innen fundierte Entscheidungen bei ihrer ersten Bundestagswahl zu treffen. Wie setzt ihr solche Wahl-Tools im Unterricht ein – berichtet uns gerne auf Instagram davon!

Zwei Jugendliche, welche in der Selfiekamera eines Handys zu sehen sind.
false

Egal ob Ice Bucket, Planking, Superman oder Hot Chip, Social-Media-Challenges sind ein Phänomen, das es schon seit einigen Jahren gibt. Auffällig ist in letzter Zeit, dass die Challenges teils immer gefährlicher werden und es vermehrt zu Unfällen in Verbindung mit solchen Trends kommt.

In den vergangenen Wochen gab es beispielsweise vermehrt Berichte darüber, dass sich Kinder und Jugendliche bei der sogenannten Superman-Challenge verletzten. Bei der Aktion springt eine Person in Superman-Pose in die Arme der Fänger:innen und lässt sich zurückkatapultieren. Dabei kann es jedoch zu Verletzungen kommen, wenn die Kinder und Jugendlichen nicht richtig gefangen werden und dann mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden aufschlagen.

Eine weitere beliebte Challenge auf Social-Media war die Hot Chip Challenge, bei welcher Jugendliche einen extrem scharfen Chip aßen, um sich vor Gleichaltrigen zu beweisen. Erstmals wurde die Aktion 2016 vom Hersteller Pacqui und PuckerButt Pepper ins Leben gerufen. Nachdem ein 14-Jähriger 2023 an den Folgen der Challenge verstarb, wurde das Produkt zurückgerufen. Dennoch gibt es weitere Vorfälle, wie 2023 in Euskirchen, bei dem Kinder und Jugendliche nach dem Verzehr ähnlicher Chips notärztlich betreut werden mussten.

Immer wieder kommt es vor, dass Kinder und Jugendliche sich bei der Teilnahme an Social-Media-Challenges verletzen oder anderweitig in Gefahr bringen. Worin besteht also der Reiz an diesen Trends und was können Lehrkräfte tun, um Schüler:innen zu schützen?

Challenges: Mutproben der heutigen Generation 

Social-Media-Challenges gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Was sie jedoch alle gemeinsam haben ist, dass man versucht, einen Trend nachzumachen und dadurch möglichst viele Klicks und Likes zu bekommen. 

Grundsätzlich sind diese Challenges auch kein neues Phänomen. Sie sind lediglich eine Erweiterung der Mutproben, welche sicher jeder aus der eigenen Kindheit kennt. Während Kinder früher auf Bäume kletterten oder mit viel Überwindung von einem Vorsprung sprangen, um sich vor ihren Freund:innen zu beweisen, haben sich diese Mutproben irgendwann in die digitale Welt verlagert und erreichen so ein viel größeres Publikum. In den frühen 2000ern wurden Jackass mit ihren lustigen, aber auch teils gefährlichen Stunts berühmt. Heutzutage sind die Challenges weniger aufwändig und relativ einfach zu Hause nachzumachen. Man tanzt einen viralen TikTok-Tanz nach oder isst etwas besonders Ekliges. Häufig sind die Trends harmlos und unterhaltsam anzusehen.

Eine der ersten viralen Challenges in den sozialen Netzwerken war 2014 die Ice Bucket Challenge, welche auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam machen sollte. Dabei übergossen sich die Teilnehmenden mit einem Eimer kaltem Wasser und stellten ein Video davon online.  Im Anschluss wurden weitere Personen zur Teilnahme nominiert. Auch viele Prominente wie Taylor Swift nahmen teil und sorgten so für noch mehr Aufmerksamkeit.

Es wird also deutlich, nicht jede Challenge muss besonders schwer oder gefährlich sein, um Erfolg zu haben. Viel wichtiger ist es eigentlich, eine gute Idee zu haben und diese auf unterhaltsame Weise umzusetzen. Wie kommt es also, dass es immer mehr und immer gefährlichere Aktionen gibt, die zu tausenden geliked, geteilt und nachgeahmt werden? 

Warum werden die Challenges immer extremer?

Jugendliche trinken kochend heißes Wasser oder essen Waschmittel Pods. Das hat nichts mehr mit harmlosen Tänzen oder Ähnlichem zu tun. Das ist offensichtlich gefährlich und kann zu schweren Verbrennungen bzw. Vergiftungen führen. Warum machen Kinder und Jugendliche also bei solchen Aktionen mit?

Mittlerweile gibt es unzählige Videos von Challenges auf allen möglichen Plattformen. Viele Menschen nehmen teil und stellen das ganze ins Netz. Man muss sich also gegenseitig überbieten, sonst ist es nichts Besonderes mehr. Dazu kommt die sogenannte imaginierte Zuschauerschaft.

Die Bestätigung, die man früher direkt durch das Beeindrucken der eigenen Freund:innen hatte, fehlt inzwischen. Man weiß nicht, ob das, was man online stellt, den Zuschauenden denn auch tatsächlich gefällt. Das führt zu Unsicherheiten und dazu, dass man eher die eigenen Grenzen überschreitet und Dinge tut, von denen man weiß, dass sie gefährlich werden können. 

Dazu kommt, dass es in der Masse von existierenden Challenges schwerfällt, zu filtern, was noch lustig ist und was gefährlich werden kann. Außerdem verleitet das wiederholte Ansehen solcher Videos dazu, es selbst auch ausprobieren zu wollen. Wenn dann noch Prominente beteiligt sind, wie beispielsweise Pietro Lombardi und Sido bei der Hot Chip Challenge, erkennen Jugendliche oft nicht die Gefahr. Etwas, was von so vielen Menschen, sogar von berühmten Vorbildern gemacht wird, erscheint nicht riskant, sondern plötzlich cool und trendig.

Welche Gefahren bergen Challenges?

Einige Challenges sind ganz offensichtlich gefährlich, wie die Angel of Death Challenge, bei der man vor einen fahrenden LKW springt. Andere Gefahren durch Online-Trends sind jedoch nicht so leicht zu erkennen. 

Die Saarländische Verbraucherzentrale warnt beispielsweise vor der Hot-Chip-Challenge, da diese Chips durch ihre extreme Schärfe von 1,8 bis 2,2 Millionen Scoville die Schleimhäute in Mund, Magen und Darm stark reizen und außerdem Übelkeit und teilweise Atemnot verursachen können. Dass man sich durch den Verzehr eines Chips selbst in Gefahr bringt oder sogar sterben kann, ist vielen Kindern und Jugendlichen nicht bewusst. 

Ähnlich ist es bei der Deo-Challenge. Bei dieser wird Deo so lange auf eine Hautstelle gesprüht, wie es auszuhalten ist. Das führt zu Schädigungen der Haut durch extreme Kälte oder zu Verätzungen. In einer zweiten Variante wird sogar dazu aufgefordert, das Deo einzuatmen, was die Atemwege schädigt und im schlimmsten Fall zu Herzversagen und Atemlähmung führen kann. Auch durch diesen Trend starben bereits Kinder.

Wie sollte man mit Schülern über gefährliche Challenges sprechen?

Um mit Kindern und Jugendlichen über gefährliche Internetphänomene zu sprechen, sollte man sich zuerst selbst informieren. Das ist natürlich auf den einschlägigen Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. möglich, aber auch über die klassischen Medien. Viele große Medienhäuser berichteten in der Vergangenheit beispielsweise über Todesfälle bei besonders gefährlichen Challenges, aber auch die offiziellen Seiten der Polizei warnen teilweise vor den Trends. 

Versucht herauszufinden, was gerade besonders beliebt ist und sprecht mit euren Schüler:innen darüber. Vermutlich können sie euch auch noch mehr Informationen liefern, als ihr selbst gefunden habt. Versucht in ein Gespräch zu kommen und zu erfahren, was die Kinder und Jugendlichen bewegt. Welche Challenges haben sie gesehen, vielleicht haben sie selbst schon mal an etwas teilgenommen oder überlegen es noch zu tun. In diesem Fall bietet es sich an, gemeinsam Videos der besagten Challenge anzusehen und zu überlegen, ob diese gefährlich werden kann. 

Auch die Frage, welche Konsequenzen es haben kann, die Teilnahme an einem Trend zu verweigern, kann sinnvoll sein. Die Schüler:innen brauchen die Sicherheit, dass jemand zu ihnen steht, auch wenn sie sich nicht dem Druck unterordnen, an einem Trend teilzunehmen. Außerdem hilft es, über Ängste und Sorgen zu sprechen und einfach ein offenes Ohr zu haben. 

Auch Alternativen zu gefährlichen Challenges können helfen. Der YouTuber und TikToker Aditotoro (bürgerlich Adrian Vogt) startete beispielsweise gemeinsam mit zwei anderen Influencern eine 100K-Schritte-Challenge. Gemeinsam starteten sie den Versuch, 100.000 Schritte in 24 Stunden zu laufen. Dabei begleiteten sie live tausende Zuschauer:innen im Stream. Obwohl sie die Aktion nach ca. 85.000 Schritten wegen Erschöpfung abbrechen mussten, war das Projekt ein Erfolg. Das entsprechende Video auf YouTube hat mittlerweile fast 1 Mio. Aufrufe. Adrian Vogt sagt, es komme nicht darauf an, eine gefährliche Challenge zu machen. Eine gute Idee sei viel wichtiger.

Gemeinsam mit euren Schüler:innen könnt ihr euch also überlegen, welche Challenge man gegebenenfalls statt eines gefährlichen viralen Trends machen könnte. Hier kann man kreativ werden und viele Ideen sammeln. Wie wäre es beispielsweise mit einer Lese-Challenge, wer die meisten Bücher im Monat liest? 

Am Ende wird deutlich: Im Netz kursieren unzählige Challenges, die meisten davon lustig und absolut harmlos. Dennoch muss man über potenzielle Gefahren aufklären und gemeinsam Alternativen suchen. Sprecht mit euren Schüler:innen über ihre Erfahrungen und habt ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste. Und am Ende zählt, nicht das gefährlichste Video hat den meisten Erfolg, sondern das mit der besten Idee und der kreativsten Umsetzung.

Es sind Felix Weiß (rechts) und Marius Lindenmeier (links) vom Start-up "to teach".
true

Der Wunsch nach Bildungsgerechtigkeit ist so alt wie das Bildungssystem selbst. Doch könnten die Lernniveaus und Wissensunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern kaum größer sein als heute. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie diese Unterschiede noch weiter verstärkt, indem sie Wissenslücken vertieft und ungleiche Bedingungen für das Lernen zuhause offengelegt hat.

Künstliche Intelligenz (KI) bietet uns jetzt neue Möglichkeiten, diese Herausforderungen anzugehen: Themen können erstmals gezielt differenziert, Inhalte schneller aufbereitet und moderne Technologien so genutzt werden, dass sie alle Schülerinnen und Schüler individuell fördern – unabhängig von ihren persönlichen Startbedingungen.

In diesem Gastbeitrag zeigt der Autor Felix Weiß, CEO und Gründer von to teach auf, wie KI dazu beiträgt, mehr Chancengleichheit im Klassenzimmer zu schaffen, den Arbeitsalltag von Lehrkräften zu erleichtern und auch die Qualität des Unterrichts zu verbessern – ohne dabei die pädagogische Freiheit einzuschränken.

Bildungsgerechtigkeit: Herausforderung und Chance

Jede Lehrkraft kennt das Problem: In einer Klasse sitzen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernniveaus, Sprachkenntnissen und Bedürfnissen. Für Sie als Lehrkraft bedeutet das eine enorme Herausforderung – sei es bei der Planung von Unterricht, der Auswahl passender Materialien oder der individuellen Förderung.

Genau hier setzt KI an. Sie bietet Werkzeuge, die nicht nur effizient, sondern auch maßgeschneidert sind. Anstatt mühsam für verschiedene Gruppen unterschiedliche Arbeitsblätter zu erstellen, können KI-gestützte Anwendungen diese Aufgaben automatisieren und die Inhalte direkt auf das Niveau der Lernenden zuschneiden. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht auch, dass niemand zurückgelassen wird.

Differenziertes Lernen: Praktische Beispiele aus dem Schulalltag

Wie können Lehrkräfte KI sinnvoll in Ihrem Unterricht einsetzen? Hier sind einige praktische Anwendungsbeispiele, die zeigen, wie KI helfen kann:

1. Automatische Anpassung von Unterrichtsmaterialien

Mit KI-Anwendungen können Sie Arbeitsblätter und Inhalte individuell anpassen. Eine Klasse bearbeitet das gleiche Thema, doch die Fragestellungen oder die Texte sind sprachlich und inhaltlich auf das jeweilige Niveau der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Differenzierung wird damit nicht nur möglich, sondern in wenigen Minuten umsetzbar

Ein konkretes Beispiel: Ein Englischlehrer möchte das Thema „Present Perfect Tense“ unterrichten. Die KI-Plattform generiert eine komplette Unterrichtseinheit, einschließlich einer Einführung, Übungen und einem Abschluss. Für Schülerinnen und Schüler mit höherem Niveau werden komplexere Aufgaben zur Anwendung der Zeitform in verschiedenen Kontexten erstellt, während für weniger fortgeschrittene Lernende einfachere Übungssätze und visuelle Hilfen zur Veranschaulichung des Zeitbegriffs angeboten werden. Die Materialien, einschließlich Arbeitsblätter, Präsentationen und Erklärvideos stehen auf Knopfdruck bereit und können bei Bedarf weiter angepasst werden.

2. Nutzung von Open Educational Resources (OER)

Aktuelle Ereignisse und Nachrichten sind oft der Schlüssel für einen spannenden Unterricht. to teach stellt Ihnen tagesaktuelle Arbeitsblätter bereit – basierend auf den Nachrichten der Tagesschau, auch in einfacher Sprache oder den Logo - Kindernachrichten. Diese Materialien sind kostenlos verfügbar und können direkt in Ihren Unterricht integriert werden. Sie benötigen keine zusätzliche Vorbereitungszeit, da die Inhalte methodisch-didaktisch bereits aufbereitet sind.

Kosten- und lizenzfreie Angebote dieser Art fördern die Bildungsgerechtigkeit, weil sie allen Lehrkräften unabhängig von den finanziellen Ressourcen ihrer Schule oder Kommune zur Verfügung stehen. So erhalten Schülerinnen und Schüler Zugang zu hochwertigen, aktuellen Materialien – unabhängig davon, ob sie in einer gut ausgestatteten Schule, in der Stadt oder in einer ländlichen Region lernen. Zusätzlich senken diese Angebote den Vorbereitungsaufwand der Lehrkräfte, was wiederum mehr Zeit für die individuelle Förderung der Lernenden schafft.

3. Videos als Lernressource

Videos spielen eine zentrale Rolle im modernen Unterricht, weil sie komplexe Themen visuell und verständlich vermitteln können. Insbesondere für heterogene Lerngruppen bieten sie einen Zugang, der Sprache, Bilder und Emotionen kombiniert – ein Vorteil, der sowohl kognitive als auch sprachliche Barrieren überwinden kann. 

Hier ein konkretes Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie unterrichten das Thema „Klimawandel“ in einer Klasse mit unterschiedlichen Lernniveaus. Mit Hilfe von KI integrieren Sie ein Video von Terra Xplain, das die Ursachen und Folgen des Klimawandels anschaulich erklärt. Parallel dazu erstellen Sie mit der Plattform differenzierte Arbeitsblätter:

  • Für leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler können Aufgaben, wie das Entwickeln eigener Lösungsansätze, entstehen.
  • Für lernschwache Lernende könnten gezielte Fragen zur Kernaussage des Videos gestellt werden, begleitet von Begriffserklärungen.

So profitieren alle Schülerinnen und Schüler von derselben hochwertigen Ressource, arbeiten jedoch auf ihrem individuellen Niveau. Zudem wird die Thematik durch die visuelle Darstellung lebendiger und einprägsamer vermittelt.

Durch lizenzfreie Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen wie Terra Xplain, SRF Wissen  oder Planet Wissen wird sichergestellt, dass alle Lehrkräfte unabhängig von Budgetrestriktionen auf qualitativ hochwertige Ressourcen zugreifen können. Die Videos können nahtlos in Arbeitsblätter eingebunden werden, um Ihre Unterrichtsgestaltung abwechslungsreicher und interaktiver zu machen.

Schneller, einfacher, sicherer: Wie KI den Lehralltag erleichtert

Eine der größten Stärken von KI liegt darin, dass sie Ihnen zeitintensive Aufgaben abnimmt. Das bedeutet: Sie gewinnen Zeit, die Sie für das Wesentliche nutzen können – die Arbeit mit Ihren Schülerinnen und Schülern.

Durch die Nutzung der KI-Funktionen können Sie:

  • Arbeitsblätter dreimal schneller erstellen,
  • Videos und Texte effizient aufbereiten,
  • und sicher sein, dass alle Inhalte den aktuellen Datenschutzstandards entsprechen.

Unser Ziel bei to teach ist es, die enorme Arbeitsbelastung und den Vorbereitungsaufwand bei der Unterrichtsvorbereitung für Lehrkräfte zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Inhalte zu verbessern.

Häufige Ängste: Warum KI keine Gefahr ist

Viele Lehrkräfte stehen der Integration von KI noch skeptisch gegenüber: Wird sie meine Rolle als Lehrkraft ersetzen? Ist sie wirklich sicher? Kann sie den Unterricht „entmenschlichen“ oder sogar zu Ungerechtigkeiten bei der Leistungsbewertung führen? Diese Ängste sind verständlich, aber es ist wichtig, die Gefahren sachlich einzuschätzen und gleichzeitig die Chancen Technologie zu betrachten.

KI ist kein Ersatz für Sie als Lehrkraft, sondern ein Werkzeug, das Ihnen den Rücken freihält. Sie übernimmt Routineaufgaben wie die Erstellung von Materialien, sodass Sie mehr Zeit für die individuelle Förderung und den persönlichen Kontakt zu Ihren Lernenden haben. Ihre pädagogische Expertise und die emotionale Verbindung zu den Lernenden bleiben unersetzlich.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Plattformen wie to teach gewährleisten, dass alle Tools DSGVO-konform sind und Ihre Daten sowie die Ihrer Schülerinnen und Schüler sicher sind.

Künstliche Intelligenz kann den Unterricht nicht entmenschlichen – im Gegenteil. Sie hilft dabei, mehr Raum zu schaffen für Ihre pädagogische Arbeit und die individuelle Förderung der Lernenden. Auch bei der Bewertung von Leistungen bleibt die Entscheidung in Ihrer Hand. KI-Systeme können eine erste Leistungsbewertung vorschlagen, die endgültige Bewertung obliegt jedoch der Expertise der Lehrkraft. Wichtig ist, KI hier nicht unreflektiert einzusetzen. 

KI ist zwar kein Allheilmittel, aber ein unterstützendes Instrument, das Ihre Stärken als Lehrkraft ergänzt und den Weg zu mehr Chancengleichheit im Unterricht ebnet.

So gelingt der Einstieg: Drei Schritte zur Nutzung von KI

  • Starten Sie mit kleinen Projekten: Probieren Sie kostenlose Angebote wie die OER-Arbeitsblätter der Tagesschau aus oder nutzen Sie Videos als Ergänzung.
  • Erweitern Sie Ihr Wissen: Besuchen Sie Webinare oder Fortbildungen, die speziell für Lehrkräfte konzipiert sind.
  • Teilen Sie Ihre Erfahrungen: Tauschen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen aus, um gemeinsam Ideen und Lösungen zu entwickeln.

Gemeinsam die Bildung der Zukunft gestalten

KI bietet Ihnen nicht nur neue Werkzeuge, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für eine gerechtere Bildung. Sie kann dazu beitragen, Barrieren abzubauen, Lernende individuell zu fördern und Ihnen Zeit für das Wesentliche zu schenken. 

Wenn Sie mehr erfahren möchten, holen Sie sich Inspiration zur Einbindung von YouTube-Videos auf der Website https://to-teach.ai/tools/youtube oder entdecken Sie die unsere kosten- und lizenzfreien Inhalte zu tagesaktuellen Nachrichten hier: https://content.to-teach.ai/Aktuelle-Nachrichten-im-Unterricht-14af8354577980cab9fdddf3191a6dd6?pvs=4.

Über den Autor

Felix Weiß, Mitgründer und CEO der KI-Plattform to teach | thea GmbH, setzt sich mit Leidenschaft für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit ein. Mit seiner Erfahrung als Lehrkraft und seinem Fokus auf KI-basierte Lösungen möchte er Lehrkräfte entlasten und personalisiertes Lernen fördern.

Banned Bücher vor grauem Hintergrund
false

In den letzten Jahren hat die Zensur von Büchern in den USA stark zugenommen. Politiker:innen und Organisationen wie “Moms for Liberty” setzen sich seit 2021 verstärkt dafür ein, dass bestimmte Bücher aus Schulbibliotheken entfernt oder aus Lehrplänen gestrichen werden. Ihre Begründung: Diese Bücher könnten Kinder “indoktrinieren” oder unangemessene Inhalte enthalten.

Allein im Schuljahr 2023/2024 wurden über 10.000 Bücher verboten. Dabei betrifft die Zensur vor allem Werke, die sich mit Themen wie Rassismus, Frauenrechten, LGBTQ+-Identität, Drogenmissbrauch oder politischen Systemen auseinandersetzen. Doch gerade diese Bücher sind wichtig für Bildung und kritisches Denken. Daher nun eine Bücherempfehlung zu verschiedenen Themen, die ihr mit euren Schüler:innen lesen solltet. 

Rassismus

“Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt” von Maya Angelou

“Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt” ist eine Autobiografie von Maya Angelou aus dem Jahr 1969. In dem Buch erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend als afroamerikanische Frau in den USA der 1930er und 1940er Jahre. Sie wächst in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft auf und erlebt Armut, Diskriminierung und Missbrauch. Trotz der Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt werden, entwickelt sie eine starke Identität und findet ihre Stimme durch Bildung und Literatur.

Angelou thematisiert in ihrem Buch Rassismus, Identität, Traumata und Selbstfindung. Sie beschreibt eindrücklich die Ungerechtigkeiten, mit denen afroamerikanische Menschen konfrontiert sind, aber auch die Kraft von Resilienz und Gemeinschaft. Ihre poetische Sprache macht die Geschichte besonders kraftvoll und bewegend und zeigt, wie wichtig es ist, trotz Widrigkeiten an sich selbst zu glauben. Der Titel des Buches dient dabei als starkes Symbol für die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie regt mit ihrem Buch dazu an, sich mit systemischer Ungleichheit, der Bedeutung von Bildung und der Stärke des individuellen Überlebenswillens auseinanderzusetzen. Das Buch eignet sich besonders für den Englischunterricht, wenn es um Themen wie Rassismus, Geschlechterrollen und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten geht.

Hinweis: Thematisiert Missbrauch, Rassismus und sexuelle Gewalt als Kind, die emotional belastend sein können.

Alternative: “The Hate U Give” von Angie Thomas

“The Hate U Give” ist ein Roman von Angie Thomas aus dem Jahr 2017. In dem Buch geht es um die 16-jährige  Protagonistin Starr Carter. Diese lebt zwischen zwei Welten: Ihrer überwiegend afroamerikanischen Nachbarschaft und ihrer privilegierten, weißen Privatschule. Nach dem tödlichen Polizeischuss auf ihren unbewaffneten Kindheitsfreund Khalil wird Starr zur Zeugin und gerät in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte um Polizeigewalt, Rassismus und Gerechtigkeit. Starr versucht, ihre Stimme zu finden und für Khalil und ihre Gemeinschaft einzutreten.

Im Roman thematisiert Thomas systemischen Rassismus, Vorurteile, Polizeigewalt und die Black Lives Matter-Bewegung, aber auch die Hoffnung auf eine bessere Welt. Die Handlung wird für Kinder greifbar und modern dargestellt, durch die Botschaft “Thug Life” der 1996 erschossenen Rap-Legende Tupac Shakur, welche sich wie ein Leitmotiv durch die Handlung zieht. Denn “The Hate U Give” ist Teil des Akronyms, welches bedeutet “The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody” und übersetzt etwa: “Der Hass, dem du kleine Kinder aussetzt, wird auf jeden zurückfallen” heißt. Es ist eine bewegende, packende, emotionale Story, die  Jugendlichen eine Möglichkeit gibt, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und die Bedeutung von zivilem Widerstand besser zu verstehen. Es regt zu Diskussionen über Gleichberechtigung, Vorurteile und Aktivismus an. Dieses Buch eignet sich besonders gut für den Englischunterricht, während die USA oder Rassismus behandelt werden. 

Hinweis: Enthält Gewalt, Diskriminierung und Tod. Kann emotional belastend sein.

Frauenrechte 

“Der Report der Magd” von Margaret Atwood

“Der Report der Magd” ist ein Roman von Margaret Atwood aus dem Jahr 1985. Die Geschichte spielt in der dystopischen Republik Gilead, einem totalitären Regime, das Frauen ihrer Rechte beraubt und sie auf ihre reproduktiven Fähigkeiten reduziert. Die Protagonistin Offred gehört zur Klasse der “Mägde”, die gezwungen werden, Kinder für die herrschende Elite zu gebären. Während sie täglich ums Überleben kämpft, hält sie an ihren Erinnerungen an ihr früheres Leben fest und hofft auf eine Flucht aus der Unterdrückung.

Atwood thematisiert in ihrem Roman die Gefahren von Totalitarismus, religiösem Fanatismus und der systematischen Unterdrückung von Frauen. Das Werk zeigt eindrücklich, wie schnell Demokratie und individuelle Freiheit verloren gehen können, wenn autoritäre Kräfte die Kontrolle übernehmen. Durch Offreds Erzählung wird die emotionale und psychologische Belastung einer Frau sichtbar, die in einem brutalen System gefangen ist. Der Roman ist eine eindringliche Warnung vor der Bedrohung von Menschenrechten und bleibt gerade in aktuellen gesellschaftlichen Debatten hochrelevant. Daher ist es ein fesselnder, beklemmender und tiefgründiger Roman, der zum Nachdenken über Machtstrukturen, Geschlechterrollen und Widerstand anregt. Der Roman eignet sich besonders für den Englisch-, Geschichts- oder Deutschunterricht, wenn es um Themen wie Totalitarismus, Feminismus und die Gefährdung demokratischer Werte geht.

Hinweis: Enthält Darstellungen von sexueller Gewalt, Unterdrückung und brutale Szenen, die emotional belastend sein können.

Verfolgung und Holocaust

“Das Tagebuch der Anne Frank” von Anne Frank

“Das Tagebuch der Anne Frank” ist das bewegende Zeugnis eines jüdischen Mädchens, das sich während des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Familie und anderen Verfolgten in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nationalsozialisten versteckte. Zwischen 1942 und 1944 schildert die 13-jährige Anne ihre Gedanken, Ängste und Hoffnungen und gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben in Isolation und ständiger Gefahr. Trotz der düsteren Umstände bewahrt sie ihren Optimismus und ihren Glauben an die Menschlichkeit.

Annes Tagebuch ist weit mehr als nur eine historische Quelle – es ist ein tief berührendes Dokument über den Holocaust, Antisemitismus und die Schrecken von Krieg und Verfolgung. Ihre Worte zeigen, wie wertvoll Freiheit ist, und fordern dazu auf, gegen Ungerechtigkeit und Hass einzutreten. Das Buch spricht besonders junge Leser an, da Anne nicht nur über die äußeren Bedrohungen schreibt, sondern auch über ihre persönliche Entwicklung, ihre Träume und ihre Sehnsucht nach einem normalen Leben. Das Buch ist ein ungefiltertes, zeitloses und wichtiges Werk, das Empathie fördert und an die Grausamkeiten der Geschichte erinnert. Es eignet sich besonders für den Geschichtsunterricht, wenn es um den Zweiten Weltkrieg, Menschenrechte und die Gefährdung demokratischer Werte geht.

Hinweis: Thematisiert Krieg, Verfolgung und den Holocaust. Kann für manche Leser erschütternd sein.

Tod und Krankheit

“Ich und Earl und das Mädchen” von Jesse Andrews

“Ich und Earl und das Mädchen” ist ein Jugendroman von Jesse Andrews aus dem Jahr 2012. Die Geschichte folgt Greg Gaines, einem Jugendlichen, der versucht, möglichst unauffällig durch die Highschool zu kommen. Gemeinsam mit seinem sarkastischen Freund Earl dreht er Low-Budget-Parodiefilme. Doch als Gregs Mutter ihn dazu drängt, Zeit mit Rachel zu verbringen – einem Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist – gerät sein Leben aus der Bahn. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, die Gregs Sicht auf das Leben und den Umgang mit Verlust verändert.

Andrews erzählt auf eine erfrischend humorvolle, aber zugleich ehrliche Weise von Krankheit, Tod und Freundschaft. Der Roman verzichtet auf dramatische Klischees und bleibt dabei direkt, oft sarkastisch und gleichzeitig tief berührend. Er zeigt, dass es keine perfekte Art gibt, mit Verlust umzugehen, und dass Empathie nicht immer in großen Gesten, sondern oft in kleinen Momenten liegt. Der Roman ist eine unkonventionelle, witzige und dennoch berührende Geschichte, die Jugendlichen hilft, sich mit Themen wie Sterblichkeit und Mitgefühl auseinanderzusetzen. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über den Umgang mit Verlust, ohne dabei in Sentimentalität zu verfallen.

Hinweis: Thematisiert den Tod eines Teenagers und schwere Krankheit. Kann emotional herausfordernd sein.

Überwachung

“1984” von George Orwell

“1984” ist ein dystopischer Roman von George Orwell aus dem Jahr 1949. Die Geschichte spielt in einem totalitären Überwachungsstaat, in dem die Regierung Gedanken kontrolliert, die Vergangenheit manipuliert und das Verhalten der Menschen strikt überwacht. Der Protagonist Winston Smith arbeitet im “Ministerium für Wahrheit” und trägt selbst zur Propaganda bei, beginnt jedoch, das System zu hinterfragen. Seine gefährliche Suche nach Wahrheit und Individualität führt ihn in einen verzweifelten Kampf gegen eine allmächtige, unterdrückerische Regierung.

Orwells Roman ist eine eindringliche Warnung vor totalitärer Kontrolle, Manipulation und der Aushöhlung von Wahrheit und Freiheit. Er zeigt, wie Sprache und Überwachung als Machtinstrumente genutzt werden, um eine Gesellschaft zu unterdrücken. Besonders in Zeiten digitaler Überwachung und Fake News bleibt das Buch hochaktuell und regt dazu an, kritisch über Privatsphäre, Propaganda und politische Kontrolle nachzudenken. Der Roman ist eine beklemmende, aber wichtige Lektüre, die tiefgründige Fragen über Macht, Wahrheit und individuelle Freiheit aufwirft. Er eignet sich besonders für den Unterricht, wenn es um politische Systeme, Medienkritik und die Gefahren autoritärer Strukturen geht.

Hinweis: Enthält Gewalt, Folter und psychologische Manipulation, die verstörend wirken können.

Sexualität und Identität

“More Happy Than Not” von Adam Silvera

“More Happy Than Not” ist ein Jugendroman von Adam Silvera aus dem Jahr 2015. Die Geschichte folgt Aaron Soto, einem Teenager aus der Bronx, der nach dem Verlust seines Vaters mit Trauer und seiner eigenen Identität kämpft. Als er sich mit Thomas anfreundet und beginnt, tiefere Gefühle für ihn zu entwickeln, wird er mit Fragen zu seiner Sexualität und dem gesellschaftlichen Druck konfrontiert. In einer Welt, in der eine futuristische Technologie Erinnerungen auslöschen kann, steht Aaron vor einer schweren Entscheidung: Ist es besser, die schmerzhaften Wahrheiten über sich selbst zu vergessen oder sie anzunehmen – egal, wie schwierig das sein mag?

Silvera erzählt eine Geschichte über Identitätsfindung, LGBTQ+-Themen und mentale Gesundheit. Der Roman zeigt die Herausforderungen junger Menschen, die sich mit ihrer Sexualität und Selbstakzeptanz auseinandersetzen müssen, und thematisiert die Auswirkungen von Trauma und gesellschaftlicher Erwartung. Mit seinem einfühlsamen, aber auch ehrlichen Schreibstil berührt Silvera die Leser und regt zum Nachdenken über Selbstliebe und persönliche Wahrheit an. Der Jugendroman ist eine tief emotionale, schonungslose und herzzerreißende, aber bedeutungsvolle Geschichte über Selbstakzeptanz und die Suche nach Glück. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über mentale Gesundheit, LGBTQ+-Repräsentation und den Einfluss von Erinnerungen auf unsere Identität.

Hinweis: Behandelt mentale Gesundheitsprobleme, Suizidgedanken und Suizid, Missbrauch, Tod eines Elternteils und Diskriminierung, was emotional belastend sein kann.

Drogenmissbrauch

“Crank” von Ellen Hopkins

“Crank” ist ein Jugendroman von Ellen Hopkins aus dem Jahr 2004, der in freien Versen geschrieben ist. Die Geschichte folgt Kristina, einer zunächst braven Teenagerin, die während eines Sommerbesuchs bei ihrem entfremdeten Vater mit Meth – dem “Monster” – in Kontakt kommt. Was als scheinbar harmlose Erfahrung beginnt, wird schnell zu einer zerstörerischen Sucht, die ihr Leben und ihre Beziehungen ruiniert. Der Roman basiert lose auf den Erlebnissen der Tochter der Autorin und zeigt schonungslos die Spirale des Drogenmissbrauchs.

Hopkins erzählt in eindringlicher und poetischer Sprache von den verheerenden Folgen der Sucht. Das Buch beleuchtet, wie schnell eine einzige Entscheidung das Leben aus der Bahn werfen kann, und zeigt die erschreckende Realität von Abhängigkeit. In einer Zeit, in der Suchterkrankungen viele Familien betreffen, ist “Crank” eine kraftvolle und wichtige Geschichte, die zum Nachdenken über die Risiken von Drogenmissbrauch anregt. Der Jugendroman ist ein intensiver, realitätsnaher Roman über Abhängigkeit und deren Folgen. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über Drogenprävention, mentale Gesundheit und die Auswirkungen von Sucht auf das soziale Umfeld.

Hinweis: Enthält explizite Darstellungen von Drogenmissbrauch, Gewalt und sexuellen Übergriffen, die emotional belastend sein können.

Der richtige Umgang mit sensiblen Themen

Es ist verständlich, dass einige dieser Bücher belastende Inhalte haben. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrkräfte und Eltern mit Jugendlichen über diese Themen sprechen, bevor sie eines der Bücher lesen.

  • Transparenz: Ihr als Lehrkraft solltet offen darlegen, welche schwierigen Themen ein Buch behandelt.
  • Diskussion: Nach der Lektüre sollten die Schüler:innen ihre Gedanken teilen können, um das Gelesene zu verarbeiten.
  • Respekt: Jede:r Schüler:in sollte die Möglichkeit haben, sich mit Themen in einem sicheren Rahmen auseinanderzusetzen.

Bildung braucht Repräsentation und Meinungsfreiheit

Bücher sollten nicht verboten werden, nur weil sie unbequeme Lebensrealitäten ansprechen. Gerade weil sie herausfordernde Themen behandeln, helfen sie uns, die Welt besser zu verstehen und aus der Geschichte zu lernen. Bildung bedeutet, sich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen – und nicht, sich vor unbequemen Wahrheiten zu verschließen.

Einer der Gründer von DigitalErleben stellt die Plattform paddy vor.
true

Es ist wieder einer dieser Abende. Meine Mutter sitzt am Schreibtisch, umgeben mit Stapeln von Formularen und Evaluationsbögen. Der Laptop ist aufgeklappt, drei verschiedene Online-Portale sind geöffnet.

Als Sohn einer Lehrerin habe ich hautnah miterlebt, wie Jahr für Jahr neue Aufgaben hinzukamen, die mit der Hauptaufgabe zu unterrichten oft nur wenig zu tun haben. Der Moment, der mich endgültig zum Handeln bewegte, kam während der Corona-Zeit: Von jetzt auf gleich wurde digitaler Unterricht erwartet und für die Kinder ein wichtiger Baustein.

In dieser Zeit habe ich hautnah mitbekommen, dass Lehrkräfte sich extrem engagieren und das Wohl der Kinder und Jugendlichen immer am wichtigsten ist. Was aber auch deutlich wurde, war, dass viele neue Aufgaben und Kompetenzen erwartet wurden, bevor dafür die Fortbildung oder Ausstattung parat war. 

Diese Diskrepanz zwischen Aufgabenlast und Ressourcen war der Funke, der mich und mein Team antrieb, etwas zu verändern. Als Schüler eines Lehrerhaushalts gründeten wir ein Start-up mit einer klaren Mission: Lehrkräfte bei der digitalen Transformation wirklich zu unterstützen.

”Heute lösen wir mindestens einen Ihrer größten Zeitfresser mit KI”

In über 500 Fortbildungen, die wir mittlerweile in ganz Deutschland durchgeführt haben, beginnen wir stets mit einem Versprechen: “Heute lösen wir mindestens einen Ihrer größten Zeitfresser mit Künstlicher Intelligenz.” Skeptische Blicke verwandeln sich regelmäßig in überraschtes Interesse, wenn wir gemeinsam die drängendsten Probleme identifizieren und konkrete Lösungen entwickeln.

Aus diesen Erfahrungen heraus entstand unsere Plattform paddy. Sie ermöglicht es Lehrkräften, unter anderem eigene KI-Assistenten zu erstellen und zu konfigurieren – maßgeschneidert auf ihre individuellen Bedürfnisse. Lasst mich euch vier konkrete Beispiele nennen, wie diese Assistenten den Schulalltag revolutionieren:

Der Verwaltungsassistent

Der Verwaltungsassistent übernimmt die zeitraubende Kommunikation: Er antwortet auf E-Mails im persönlichen Stil der Lehrkraft, verfasst Elternbriefe und optimiert Schülernachrichten. Zeit, die endlich wieder dem Unterricht zugutekommt.

Der Pressebot

Für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelten wir einen spezialisierten Assistenten, der die Schulrichtlinien kennt und bereits veröffentlichte Inhalte analysiert hat. Er unterstützt bei der Erstellung von Blogbeiträgen, Newslettern und kreativen Social-Media-Inhalten – ein digitales Sprachrohr für die Schule.

Nachschreibeklausuren in Minuten erstellen

Besonders stolz bin ich auf unseren “Materialdifferenzierer”: Er passt Unterrichtsmaterial an unterschiedliche Leistungsniveaus an und erstellt Nachschreibklausuren auf Basis bestehender Aufgaben. Was früher Stunden kostete, geschieht nun in Minuten.

Der Lerncoach

Mein persönliches Highlight ist der “Lerncoach”: Ein KI-Assistent, der Schülerinnen und Schülern rund um die Uhr zur Verfügung steht. Er erklärt Aufgaben, gibt schrittweise Hilfestellung und erstellt individuelle Übungen – alles basierend auf dem von der Lehrkraft bereitgestellten Material. Eine Form der individualisierten Betreuung, die eine einzelne Lehrkraft schlicht nicht leisten könnte.

Lehrermangel: Muss KI künftig Lehrer ersetzen?

Der akute Lehrermangel wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen – diese Realität müssen wir ins Auge fassen. Nein, KI wird keine Lehrkräfte ersetzen. Aber – und hier wage ich eine provokante These – vielleicht muss sie in einigen Bereichen, damit wir den Bildungsauftrag überhaupt noch erfüllen können.

Was mich antreibt, ist die Überzeugung: KI kann Schule und Unterricht auf ein neues Level heben. Sie kann Lehrkräfte entlasten – KANN, wohlgemerkt. Denn diese Kompetenzen müssen erst erworben werden. Das kostet Zeit und Geld – ausgerechnet die zwei Ressourcen, die im Schulgebäude chronisch knapp sind.

Als Sohn einer Lehrerin und als jemand, der täglich mit Schulen arbeitet, weiß ich: Wir können es uns nicht leisten, die Potenziale der KI zu unterschätzen. Die Zukunft der Bildung wird digital sein.

Über uns: DigitalErleben im Schulalltag

Wir sind ein junges, dynamisches Team, das die digitale Revolution direkt in die Klassenzimmer bringt. Mit über 500 durchgeführten Fortbildungen in ganz Deutschland haben wir bereits zahlreiche Lehrkräfte auf ihrer Reise in die digitale Zukunft begleitet. Unsere Mission? Schulen fit für morgen machen – und das mit Begeisterung!

Mit unserer KI-Plattform paddy revolutionieren wir den Schulalltag und bringen frischen Wind in verstaubte Prozesse. Egal ob in Hamburg, München oder einer kleinen Dorfschule im Schwarzwald – wir sind da, wo Schulen uns brauchen. Ganz gleich, ob Sie gerade erst in die Digitalisierung einsteigen oder schon mittendrin sind.

Sie möchten Ihre Schule ins digitale Zeitalter führen? Wir sind nur eine Nachricht entfernt! Gemeinsam gestalten wir Workshops und Fortbildungen, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Bildung gestalten wir zusammen.

https://digitalerleben.de

Eine Tastatur mit einem abgebildeten Fingerabdruck
false

Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurden den Schulen als datenschutzrechtlich verantwortliche Stellen zahlreiche Pflichten auferlegt. Sie tragen die Verantwortung, dass personenbezogene Daten von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften rechtmäßig verarbeitet und geeignete Maßnahmen für Datenschutz und Datensicherheit umgesetzt werden.

Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gilt dabei für alle Beteiligten im Schulalltag, weshalb personenbezogene Daten nicht nur in der Schulverwaltung, sondern auch im Unterricht essenziell sind. Schulen stehen vor der Herausforderung, junge Menschen für einen bewussten Umgang mit ihren Daten zu sensibilisieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Verarbeitung der Daten den rechtlichen Vorgaben der DSGVO, der Schulgesetze sowie der Landes- und Bundesdatenschutzgesetze entspricht. 

Die Hessische Datenschutzbehörde bietet eine Übersicht über datenschutzrechtliche Pflichten für Schulen an, die im Folgenden als Grundlage dient, um die zentralen Aspekte und Anforderungen im schulischen Datenschutz aufzuzeigen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass neben den EU-weit einheitlichen Vorgaben der DSGVO auch landesspezifische Regelungen eine Rolle spielen, die Verantwortlichkeiten und besondere Anforderungen konkretisieren. Um Unsicherheiten zu vermeiden, sollten Schulen bei Fragen auf die Landesdatenschutzbehörde oder den schulischen Datenschutzbeauftragten zurückgreifen. 

Rechenschaftspflicht gemäß DSGVO: Aufgaben der Schulleitung

Die Schulleitung ist verpflichtet, nachzuweisen, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten im Einklang mit den Grundsätzen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfolgt. Insbesondere müssen die Vorgaben aus Art. 5 DSGVO (Grundsätze der Datenverarbeitung) sowie die Verantwortung gemäß Art. 24 DSGVO eingehalten werden. Dazu gehört auch, dass eure Schule geeignete technische und organisatorische Vorkehrungen trifft, um die Einhaltung der Datenschutzvorschriften zu gewährleisten. Darüber hinaus ist sie verpflichtet, die Wirksamkeit der getroffenen Datenschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen, zu bewerten und zu evaluieren. 

Das bedeutet, dass die Schule sicherstellen muss, dass alle Prozesse der Verarbeitung personenbezogener Daten transparent, rechtmäßig und zweckgebunden sind. Darüber hinaus müssen die Datenschutzmaßnahmen regelmäßig überprüft und dokumentiert werden, um nachweisen zu können, dass die Anforderungen der DSGVO erfüllt werden.

Ein zentraler Bestandteil dieser Nachweispflicht ist das Führen eines “Verzeichnisses der Verarbeitungstätigkeiten”, das alle Datenverarbeitungsprozesse der Schule erfasst. Dies gilt sowohl für automatisierte als auch papierbasierte Prozesse und dient als Grundlage für die Dokumentation der Einhaltung der DSGVO.

Einhaltung des Datenschutzes: Sensibilisierung des Schulpersonals

Die Schule trägt die Verantwortung dafür, dass alle Mitarbeitenden personenbezogene Daten ausschließlich nach den Vorgaben der Schule verarbeiten. Die GEW empfiehlt hierzu regelmäßige Schulungen der Lehrkräfte sowie die Bereitstellung von Handreichungen, etwa zum sicheren Umgang mit Schüler:innendaten bei der Nutzung von Lernplattformen. Darüber hinaus sollte die “Verordnung zur Verarbeitung personenbezogener Daten an Schulen” allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden. Unterstützend können Merkblätter, Hinweise und Handreichungen zu datenschutzrechtlichen Themen bereitgestellt werden. 

Darüber hinaus muss die Schule sicherstellen, dass betroffene Personen (z. B. Schüler:innen, Eltern oder Lehrkräfte) die Informationen gemäß Art. 13 DSGVO (bei Datenerhebung direkt bei der Person) und Art. 14 DSGVO (bei Datenerhebung über Dritte) in präziser, transparenter und verständlicher Form erhalten. Dies gilt insbesondere für Informationen, die sich an Kinder richten.

Technische und organisatorische Maßnahmen für den Schutz sensibler Daten

Besonders schützenswerte personenbezogene Daten wie Gesundheitsdaten, Angaben zur Religion, ethnischen Herkunft, sexuellen Orientierung oder zu sonderpädagogischen Förderbedarfen bedürfen gemäß Art. 9 DSGVO ein erhöhtes Schutzniveau. Um diesen Schutz zu gewährleisten, muss die Schule technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um eine sichere und datenschutzkonforme Verarbeitung zu gewährleisten. Dabei sind Art, Umfang, Zweck sowie Risiken der Datenverarbeitung zu berücksichtigen. 

Zu den technischen Maßnahmen gehören beispielsweise abschließbare Räume wie Sekretariat oder Serverraum, der Einsatz von Alarmanlagen, Rauchmeldern und eine unabhängige Stromversorgung, um Datenverluste bei Stromausfall zu vermeiden. Weitere Maßnahmen sind Überspannungsschutz, Passwortschutz, automatische Bildschirmsperren, Virenschutz und Firewalls.

Organisatorische Maßnahmen betreffen die Vergabe von Zugriffsrechten entsprechend der Funktion der Mitarbeitenden, regelmäßige Datenschutzschulungen, die Überprüfung und Aktualisierung der Zugriffsrechte sowie die Änderung von Passwörtern. Wichtig ist auch, veraltete Zugänge von ausgeschiedenen Mitarbeitenden zu löschen, personenbezogene Daten nicht unverschlüsselt per E-Mail zu versenden und Daten am Telefon nur weiterzugeben, wenn die Identität der anfragenden Person zweifelsfrei geklärt ist. All diese Maßnahmen tragen zu einem umfassenden Schutz sensibler Daten in eurer Schule bei.

Im Falle einer Datenschutzpanne ist die Schule gemäß Art. 33 und 34 DSGVO außerdem dazu verpflichtet, die Aufsichtsbehörde zu informieren. In bestimmten Fällen müssen zudem die betroffenen Personen benachrichtigt werden.

Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten: Anforderungen und praktische Umsetzung

Will eine Schule personenbezogene Daten verarbeiten, ohne dass dafür eine gesetzliche Grundlage besteht (z.B. bei der Veröffentlichung von Bildern auf der Schulhomepage), ist die Einwilligung der betroffenen Person erforderlich. 

Die DSGVO erlaubt elektronische Einwilligungen, sofern diese freiwillig, in Kenntnis der Sachlage und unmissverständlich erfolgen. Eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben, jedoch muss die Einwilligung dokumentierbar sein. 

Schulen können hierfür verschiedene Wege nutzen, z. B. E-Mails mit dem Einwilligungstext, die als PDF gespeichert werden, oder PDF-Formulare, die per E-Mail oder über Schul-Apps wie Schulmanager Online oder Sdui übermittelt werden. Wichtig ist, dass nur notwendige Daten erfasst werden und die Übertragung sicher erfolgt. Die Verwendung von Word-Dokumenten wird aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Alternativ können auch sichere Messenger wie Wire oder Threema genutzt werden.

Pflicht zur Datenschutz-Folgenabschätzung: Was Schulen beachten müssen

Wenn die Schule Daten verarbeitet, die ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen darstellen, muss sie vorab eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) durchführen. Dies ist besonders bei der Einführung neuer Technologien, wie Lernplattformen, oder bei der Verarbeitung sensibler Daten, wie religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen, erforderlich.

Eine DSFA ist auch bei automatisierten Entscheidungen notwendig, die erhebliche Auswirkungen auf Personen haben (z. B. Leistungsbeurteilungen, Zeugniserstellung) oder bei der Überwachung öffentlich zugänglicher Bereiche, z. B. durch Videoüberwachung. Auch wenn die Verarbeitung nicht explizit aufgeführt ist, muss geprüft und dokumentiert werden, ob eine DSFA erforderlich ist.

Hinweis: Die Pflicht zur Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) in Schulen wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Während einige Bundesländer eine DSFA im Bildungsbereich vorsehen, wird dies beispielsweise in NRW meist nicht als erforderlich angesehen. Bei Unklarheiten könnt ihr euch an die zuständigen Aufsichtsbehörden oder Schulministerien wenden. 

Schulische Datenschutzbeauftragte: Benennung, Pflichten und Unterstützung

Für jede öffentliche Schule muss ein:e schulische:r Datenschutzbeauftragte:r (schDSB) sowie eine Vertretung benannt werden. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Hessen, ist dies verpflichtend, während in anderen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, häufig zentrale Datenschutzbeauftragte für mehrere Schulen zuständig sind.

Die Benennung muss bei der zuständigen Aufsichtsbehörde gemeldet werden und die Kontaktdaten sind z. B. auf der Schulhomepage zu veröffentlichen. Zudem sind Schulen verpflichtet, den Datenschutzbeauftragten die für ihre Aufgaben notwendigen Ressourcen und Fortbildungen zur Verfügung zu stellen.

Die Schule muss die Datenschutzbeauftragten frühzeitig und umfassend in alle Fragen des Schutzes personenbezogener Daten einbeziehen, insbesondere bei der Einführung neuer Software oder dem Austausch bestehender Systeme.

Informationspflichten der Schulen: Transparenz bei der Datenverarbeitung

Die Informationspflichten gegenüber Betroffenen sind für Schulen gemäß DS-GVO umfassend und erfordern eine genaue Darstellung der Datenverarbeitungsprozesse. Dazu muss die Schule ihre Prozesse genau kennen und regelmäßig überprüfen. Eine Bestandsaufnahme der Datenverarbeitungsprozesse ist notwendig, um die Informationspflichten zu erfüllen.

Schulen sind verpflichtet, Schüler:innen, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte über die Verarbeitung personenbezogener Daten zu informieren – sowohl bei der direkten Datenerhebung als auch bei Daten, die von Dritten stammen, etwa bei der Aufnahme neuer Schüler:innen oder der Erhebung von Lehrkräftedaten.

Auskunftsrecht des Betroffenen nach Art 15 DSGVO

Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte haben das Recht, von der Schule Auskunft darüber zu verlangen, ob und welche personenbezogenen Daten über sie verarbeitet werden. Dabei muss die Schule unter anderem die Zwecke der Verarbeitung, die Kategorien der verarbeiteten Daten und die Empfänger:innen dieser Daten benennen. Eine vollständige und korrekte Auskunft ist dabei entscheidend, um mögliche Schadensersatzansprüche zu vermeiden.

Mögliche rechtliche Folgen eines Datenschutzverstoßes für Schulen

Schulen in öffentlicher Trägerschaft sind von der Verhängung von Bußgeldern durch die Aufsichtsbehörden ausgenommen. Allerdings können Schulleitungen, Lehrkräfte oder Mitarbeiter:innen bei vorsätzlichen oder fahrlässigen Verstößen persönlich haftbar gemacht werden. Darüber hinaus können Betroffene zivilrechtliche Schadensersatzansprüche nach Art. 82 DSGVO oder § 823 ff. BGB geltend machen. Datenschutzvorfälle können auch dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn die Schulaufsicht davon Kenntnis erlangt.

Auch wenn die datenschutzrechtlichen Anforderungen an Schulen sehr komplex sind, sind sie weit mehr als eine rechtliche Verpflichtung, sondern eine wichtige Grundlage für das Vertrauen zwischen allen Beteiligten. Die Umsetzung der datenschutzrechtlichen Vorgaben erfordert organisatorisches Geschick und ein Bewusstsein für die Rechte sowie den Schutz sensibler Daten. Durch klare Regelungen, regelmäßige Sensibilisierung und einen verantwortungsvollen Umgang kann der Datenschutz nicht nur gewährleistet, sondern auch aktiv in den Schulalltag integriert werden, um eine sichere und transparente Lernumgebung zu schaffen.

Zu sehen sind fünf Stolpersteine, die im Boden eingelassen sind.
false

Am 27. Januar ist Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 1945 befreiten sowjetische Soldaten an diesem Tag das Vernichtungslager Auschwitz. Mehr als eine Million Menschen wurden allein in Auschwitz zwischen 1942 und 1945 ermordet. Am 27. Januar gedenken wir ihnen und allen anderen Opfern des Holocaust. Gerade Lehrkräfte tragen eine besondere Verantwortung, diese Erinnerung und das Gedenken aufrechtzuerhalten. Viele Schüler:innen, die nicht aus einer betroffenen Familie stammen, kommen mit dem Thema nämlich erst in der Schule in Berührung. 

Das liegt vor allem daran, dass die meisten Großeltern heutzutage das Dritte Reich nicht miterlebt haben. Sie sind schlichtweg zu jung, um bei diesem Alptraum dabei gewesen zu sein. Kinder und Jugendliche kennen entsprechend immer seltener Zeitzeug:innen persönlich. Damit rücken auch die persönlichen Erinnerungen und Berührungspunkte in Familie und Freundeskreis weiter in den Hintergrund. Auch Scham oder transgenerationale Traumatisierung, also Traumata, die über Generationen weitergegeben wurden, verhindern, dass Familien offen über den Holocaust sprechen. Nicht zu vergessen die Familien, die politisch rechts sind und den Holocaust teilweise aktiv leugnen und dies auch ihren Kindern vermitteln. Wenn ihr das Thema Holocaust-Leugnung mit eurer Klasse besprechen wollt, seien euch sehr die Materialien “ZfP: Holocaust-Leugnung” der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit empfohlen. Dort wird darauf eingegangen, dass die Leugnung des Holocaust eine Straftat ist und Strategien vorgestellt, wie ihr mit Holocaustleugner:innen umgehen könnt. 

Stolpersteine: Erinnerungskultur ganz praktisch

Die Gräueltaten der Nationalsozialisten sind für viele junge Menschen nicht mehr so greifbar oder gar nicht bekannt. Und manch ein:e Schüler:in fragt sich vielleicht: Was hat diese lang zurückliegende Zeit mit mir zu tun? Wie man der Opfer des Holocaust ganz praktisch mit seinen Schüler:innen gedenken kann, zeigt das Projekt “Stolpersteine” des Künstlers Gunter Demnig. Der Künstler fertigt Stolpersteine aus Messing und Beton an, die an Opfer der NS-Zeit erinnern. Die Stolpersteine werden vor dem letzten freiwillig bewohnten Wohnort des Opfers in den Bürgersteig eingelassen. 

Gemeinsam mit seinem Team und der “Stiftung – Spuren – Gunter Demnig” stellt Demnig die Stolpersteine her und verlegt sie in ganz Europa. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Demnig möchte mit den Stolpersteinen der nationalsozialistischen Massenvernichtung etwas entgegensetzen. Daher sollen die Steine einzeln und nicht in Masse eingesetzt zu werden, um der Person dahinter gerecht zu werden. Es mag zuerst seltsam erscheinen, dass man über die Gedenksteine läuft, sie sozusagen mit Füßen tritt, doch der Künstler betont, dass es sich bei den Stolpersteinen nicht um Grabplatten handelt und dass die Messingplatten durch die Reibung mit Schuhsohlen poliert werden würden. In der Praxis träten, aber die wenigsten Menschen auf die Steine, sodass sich inzwischen vielerorts Putzpatenschaften gegründet haben, um die Stolpersteine händisch zu polieren. Diese und weitere Kritik, wie zum Beispiel, dass der Künstler sich an dem Projekt bereichern würde, konnten in der Vergangenheit nicht bestätigt werden und sind entsprechend nicht haltbar.

Stolpersteine putzen mit Schülern

“Die Messingoberfläche der Stolpersteine oxidiert und bildet damit praktisch eine Schutzschicht. Dort, wo kein Publikumsverkehr 'die Erinnerung blank poliert', treten Verfärbungen von Hellbraun bis fast Schwarz auf. Die Veränderungen können durchaus unterschiedlich ausfallen (die Legierungen schwanken in der Zusammensetzung)”, heißt es auf der Webseite des Projekts Stolpersteine. Die Macher bedanken sich deshalb sehr bei allen Menschen, die Stolpersteine reinigen. Ihr könnt das Projekt als Anlass nutzen, um mit euren Schüler:innen über die Opfer zu sprechen und gleichzeitig aktiv zu werden. Das vermittelt auch: Jede:r von uns kann etwas dafür tun, die Erinnerung aufrechtzuerhalten. Folgende Materialien braucht ihr, um die Stolpersteine zu reinigen.

Materialien, die die Schüler:innen zum Putzen der Stolpersteine brauchen

  • einen Schwamm
  • Putzmittel für Messing oder Metall
  • ein Lappen zum Putzen und ein Lappen zum Trocknen
  • Wasser zum Abspülen
  • (optional) feine Stahlwolle aus dem Baumarkt (Aber bitte nur Stahlwolle der Stärke 000 oder 0000, damit die Stolpersteine nicht zerkratzen)

So putzt man Stolpersteine richtig

Um den Stolperstein zu reinigen, beginnt damit, den groben Schmutz mit einem Lappen abzuwischen. Tragt anschließend etwas Putzmittel auf die raue Seite eines Spülschwamms auf und reibt den Stein gründlich damit ein. Das milchige Metallputzmittel nicht auf den Stein selbst geben, sondern nur auf den Spülschwamm, so vermeidet man weiße Putzmittelränder auf den umliegenden Steinen. Lasst das Mittel etwa 30 Sekunden einwirken, bevor ihr den Stolperstein kräftig poliert, bis er wieder glänzt. Spült den Stein danach mit etwas Wasser ab und trocknet ihn sorgfältig mit einem sauberen Lappen. Wenn ihr feine Stahlwolle zur Hand habt, könnt ihr den getrockneten Stolperstein zum Schluss noch damit auf Hochglanz polieren, aber ganz wichtig: Bitte nur feine Stahlwolle benutzen (Siehe Materialliste oben). Bitte keine Drahtbürsten oder andere harte Gegenstände für die Reinigung benutzen, da sie die Messingplatten dauerhaft beschädigen können.

Videoanleitung: Stolpersteine richtig putzen

Unterrichtsmaterialien zum Holocaust-Gedenktag

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist ein zentraler Gedenktag in Deutschland. Er erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes, die entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. Dieser Tag bietet die Gelegenheit, diese Verbrechen im Unterricht aufzugreifen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie zu stärken. Neben der Aktion, mit Schüler:innen Stolpersteine zu putzen, gibt es auch viele Sachen, die ihr gemeinsam im Klassenraum tun könnt, um das Thema zu besprechen. In den “Unterrichtsmaterialien zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2025”  findet ihr neben einem Podcast umfassende Hintergrundinformationen, Zeitzeugenberichte und viele digitale Materialien, die ihr in eurem Unterricht einsetzen könnt. Auch aktuelle Bezüge, zum Beispiel die von Donald Trump an seinem Amtsantritt veranlassten Massendeportation (Lehrer News berichtete) oder der von der AFD in einem Positionspapier geforderten Ausweisung von Ausländern. Wichtig ist, dass wir darüber im Gespräch bleiben, was die Shoah war, wie es so weit kommen konnte und wir alle gemeinsam verhindern können, dass die Geschichte sich wiederholt. Habt ihr mit euren Schüler:innen schon mal über den Holocaust gesprochen? Was hat ihnen am besten geholfen, das Geschehene zu verstehen und mit ihrem Leben in Verbindung zu bringen? Lasst es uns gerne auf Instagram wissen! 

Myla ist auf einem iPad geöffnet.
true

Die Bildung steht vor großen Herausforderungen: Schüler:innen benötigen bei Schulaufgaben gezielte Unterstützung, doch Lehrkräfte und Eltern stoßen oft an ihre Grenzen. Eltern fehlt es häufig an Zeit oder Fachwissen, während Lehrkräfte in überfüllten Klassen nur begrenzt individuell fördern können. Nachhilfe ist für viele Familien keine Option – zu teuer und oft schwer in den Alltag zu integrieren. Hier setzt die App Myla an. Sie bietet eine innovative, KI-gestützte Lösung, die auf die Bedürfnisse von Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern abgestimmt ist. Mit Myla wird Lernen individueller, einfacher und effektiver.

Die Herausforderungen im Bildungsbereich

Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte stehen vor einer Vielzahl von Problemen:

  • Fehlende Unterstützung: Viele Schüler:innen wissen nicht, wie sie komplexe Aufgaben angehen sollen. Eltern können oft nicht helfen, da ihnen das Fachwissen oder die Zeit fehlt.
  • Überlastung der Lehrkräfte: In großen Klassen bleibt wenig Zeit, um individuell auf Schüler:innen einzugehen.
  • Kostenintensive Alternativen: Nachhilfe ist teuer, und viele KI-Lösungen sind nicht auf die schulische Nutzung ausgelegt.
  • Fehlendes KI-Angebot: Schulen fehlen praxistaugliche, DSGVO-konforme Lösungen, um KI sicher und effektiv in den Unterricht zu integrieren.

Diese Herausforderungen machen deutlich, wie wichtig eine Lösung ist, die bezahlbar, einfach zu nutzen und auf die schulischen Anforderungen abgestimmt ist. 

Myla – die Lösung für Schulen

Die App Myla bietet eine umfassende Lösung, um Schüler:innen gezielt zu unterstützen, Lehrkräfte zu entlasten und Eltern zu helfen. Mit Funktionen wie gestuften Lernhilfen, Feedback und Übungsaufgaben bringt Myla KI in den Schulalltag – einfach, effektiv und datenschutzkonform.

Das macht Myla aus:

  • Didaktische Methoden: Durch interaktive Einbindung in Schritt-für-Schritt-Erklärungen wird eigenständiges Lernen gefördert.
  • Flexibilität: Myla ist für Jahrgangsstufen 3 bis 13 fachübergreifend geeignet.
  • Datenschutz: Die App speichert keine personenbezogenen Daten und ist vollständig DSGVO-konform.
  • Altersgerechte Anpassung: Myla passt sich dem Alter der Nutzer:innen an.
  • Einfache Integration: Lehrkräfte können Myla ohne Schulung direkt im Unterricht einsetzen. 

Kostenlose Testphase für Schulen

Um den Einsatz von Myla in der Praxis zu erproben, bietet die THE ANSWER GmbH interessierten Schulen eine kostenlose Testphase an. Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen die individuelle Förderung mit Myla zu optimieren. Myla ist für das iOS-Betriebssystem verfügbar. Die kostenpflichtige Version soll zwischen 5 und 10 Euro pro Schul-iPad oder Schul-Iphone und Jahr kosten – ein erschwinglicher Preis für eine nachhaltige Lösung.

Myla in der Praxis – Ein Blick in die Zukunft

Im Unterricht wird Myla zum flexiblen Begleiter: Die App kann in allen gängigen Unterrichtsformen eingesetzt werden, sei es als individuelle Unterstützung in Einzel- und Gruppenarbeiten, zur Förderung leistungsstarker Schüler:innen oder zur gezielten Vorbereitung auf Klassenarbeiten. Zuhause wird Myla zur praktischen Hilfe für Eltern, die ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen möchten. Dank motivierender, interaktiver Übungen fördert Myla eigenständiges Lernen und nachhaltige Lernerfolge. 

Entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der Europaschule Dortmund wird Myla kontinuierlich verbessert, um den hohen Anforderungen und Bedürfnissen von Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern gerecht zu werden.

Werdet Teil der Bildungsrevolution!

THE ANSWER GmbH sucht engagierte Schulen, die Myla kostenlos testen möchten. Erlebt, wie die App den Schulalltag erleichtert und gleichzeitig die Motivation der Schüler:innen fördert. Lasst uns gemeinsam in einem unverbindlichen Gespräch entdecken, wie Myla eure Schule bereichern kann: https://the-answer.org

THE ANSWER GmbH

Die THE ANSWER GmbH wurde 2024 von einem Team aus Lehrkraft, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler gegründet. Mit der Lern-App Myla verfolgt das Unternehmen das Ziel, Bildung durch den Einsatz von KI inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Dank des Gründungsstipendiums NRW und der Unterstützung des EdTech Next Inkubators steht 2025 ganz im Zeichen von Myla.

Auf dem Bild ist das Team von StudyFriends vor dem Eingang zu einem Bürogebäude zu sehen.
true

Mit subventionierten Förderkursen in Kleingruppen in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch können Schüler:innen gezielt und individuell unterstützt werden – sogar in ihrer Muttersprache. Entdeckt, wie ihr Lernlücken schließen und Chancengleichheit fördern könnt!

Die Halbjahreszeugnisse stehen bevor und bringen für viele Schüler:innen Herausforderungen mit sich. Schlechtere Noten als erwartet können den Druck erhöhen, besonders wenn die Versetzung auf dem Spiel steht. Unterstützung ist gefragt – doch Nachhilfe ist für viele Familien finanziell unerschwinglich. Genau hier setzt StudyFriends an: Ihre subventionierten Förderkurse finden direkt in der Schule vor Ort statt und sind für die Schulen und Schüler:innen kostenfrei. Sie werden durch Fördergelder wie das Bildungspaket (BuT), Programme wie Startchancen sowie durch Spenden finanziert.

600 Schüler:innen beim Alphabetisieren begleitet

StudyFriends kooperieren mit 33 Partnerschulen und haben schon über 3.000 Schüler:innen erfolgreich unterstützt. Ein besonderes Highlight: Sie haben über 600 Schüler:innen beim Alphabetisieren begleitet und ihnen geholfen, ihre Fähigkeit zu lesen und zu schreiben zu verbessern.

StudyFriends unterstützt nicht nur Kinder aus finanziell benachteiligten Haushalten, sondern alle Schüler:innen, die lernen möchten. Ihr Ziel ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sein volles Potenzial zu entfalten, um letztendlich den Traumberuf zu erreichen und einen erfolgreichen Weg zu gehen.

Die Nachhilfelehrer:innen von StudyFriends analysieren gezielt den Lernstand der Kinder und bereiten sie individuell und nachhaltig auf Prüfungen vor. Das Besondere: Unterricht in Mathe und anderen Fächern kann auch auf Ukrainisch, Türkisch oder Arabisch erfolgen.

Förderkurse für alle Schüler:innen

Daniel Filipovic, Mitgründer von StudyFriends und promovierender Elektroingenieur, erklärt:
“Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschullehrkraft an der Uni Paderborn sehe ich täglich, wie wichtig solides Grundlagenwissen – besonders in Mathematik – ist. Grundlagen frei von Vorurteilen aufzuarbeiten, ist einer unserer zentralen Lehrgrundsätze.” Durch Förderkurse erhalten Schüler:innen gezielte Unterstützung, unabhängig von ihrem Hintergrund. Es geht darum, allen Kindern die gleichen Chancen zu bieten, damit sie Hindernisse überwinden und ihre Träume verwirklichen können.

Ein starker Partner für Schulen

StudyFriends ist ein akkreditierter Bildungsdienstleister und bietet neben Förderkursen in Kleingruppen auch Ferienkurse an. Schulen in ganz Deutschland können von diesen Programmen profitieren. “Unsere Grundsätze sind Verständnis und Empathie”, sagt Busra Filipovic, Mitgründerin von StudyFriends, “Dieser Ansatz schafft Unterricht auf Augenhöhe und führt zu nachhaltigen Verbesserungen.”

Gemeinsam die Bildungslandschaft verbessern

Stayfriends freuen sich über jeden Kontakt und möchten gerne jeder Schule ihre Unterstützung anbieten. Ziel ist es, möglichst viele Schüler:innen nachhaltig bei ihrem schulischen Erfolg zu begleiten und die Bildungslandschaft gemeinsam zu vergrößern und zu verbessern.

Mit ihrem erweiterten Angebot stehen Förderkurse und Gruppenprogramme deutschlandweit zur Verfügung – für eine lernende Gemeinschaft, in der jede:r Schüler:in die Unterstützung erhält, die er oder sie braucht.

René Mayer sitzt vor seinem Rechner. Auf dem Bildschirm ist KI Schulgenie zu sehen.
true

Langsam, fast unscheinbar, schlendert das Unbekannte die Straße entlang. Es klingelt an Türen – hier ein Kollege, der von KI Tools für Lehrer schwärmt, die wahre Wunder bewirken, dort eine Fortbildung, die “revolutionäre Möglichkeiten” verspricht. Aber deine Tür bleibt zu. 

Warum? Weil wir Menschen darauf programmiert sind, Zeit und Energie zu sparen. Neues bedeutet oft: mehr Aufwand, mehr Lernen, mehr Chaos. Wer hat dafür im stressigen Lehreralltag noch den Kopf frei?

Doch stell dir vor: Du öffnest die Tür nur einen Spalt. Und da steht sie – Klara Ideenreich, kurz KI. Freundlich, unkompliziert und mit einem breiten Grinsen drückt sie dir eine Abkürzung in die Hand. Sie nimmt dir Aufgaben ab, inspiriert dich, zeigt dir neue Wege und schenkt dir Zeit zurück, die du längst abgeschrieben hattest.

Wenn du die Tür nun weiter öffnest und weiterliest, zeigt dir Klara (also die KI für Lehrer) nicht nur die Theorie, sondern praktische und sofort umsetzbare Lösungen. Die kleine Zeitinvestition zahlt sich tausendfach aus – in Inspiration, Zeitgewinn und echter Entlastung für deinen Unterricht.

Die 3 größten Vorteile von KI für Lehrer

Stell dir vor, dein Unterricht wird kreativer, deine Vorbereitung schneller und die Differenzierung einfacher – ohne, dass du dafür Nächte durchmachen musst. Klingt nach Zukunftsmusik? Mit KI wird das jetzt Realität.

1. Spare Zeit bei der Planung

Unterrichtsvorbereitung gehört zu deinem Alltag – aber wie oft sitzt du länger daran, als du eigentlich wolltest? KI Tools für Lehrer nehmen dir genau hier Arbeit ab: Egal ob ein kompletter Textentwurf, ein Vorschlag für einen kreativen Einstieg oder die Anpassung an eine spezifische Klassenstufe – das passiert in Sekunden.

2. Differenzierung auf Knopfdruck

Einen Text anpassen, damit er sowohl die stärkeren als auch die schwächeren Schüler abholt? Normalerweise ein riesiger Zeitaufwand. Mit KI ist das ein Klick: Eine Version leichter, eine schwerer oder gleich ein komplett anderes Format wie Wortsuchrätsel, Zuordnungsaufgabe, Audio, Video oder Bingo. So kannst du nicht nur die Leistung anpassen, sondern auch verschiedene Lerntypen bedienen – visuelle, auditive oder haptische. Jeder Schüler wird dort abgeholt, wo er gerade steht.

3. Erhalte frische Ideen und kreative Impulse

Stehst du mal auf dem Schlauch oder fehlt dir noch die letzte Kleinigkeit? KI bringt neue Ideen in deinen Unterricht: innovative Aufgabenformate, spannende Einstiege oder Perspektivwechsel, die deinen Unterricht bereichern. Selbst wenn ein Vorschlag nicht perfekt ist, liefert er oft den entscheidenden Impuls, der dich weiterbringt.

KI für Lehrer in der Praxis

Und wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Zuerst zu dem, was aktuell in aller Munde ist: ChatGPT.

ChatGPT ist wahrscheinlich das bekannteste KI-Tool und für viele der erste Berührungspunkt mit Künstlicher Intelligenz. Es ist beeindruckend, was es leisten kann: Du gibst ein Thema, eine Klasse und ein paar Details ein – und schon bekommst du Unterrichtsentwürfe etc. Aber genau hier liegen auch die Nachteile von ChatGPT.

Die Nachteile von ChatGPT

  • Die KI weiß nicht von Haus aus, dass es um Unterricht geht. Du musst sie erst “anleiten” und mit genauen Informationen füttern, damit die Ergebnisse brauchbar sind.
  • Je genauer und detaillierter du bist, desto besser die Ergebnisse. ABER: Um die besten Ergebnisse zu erzielen, musst du wissen, wie die KI “tickt”. Drückst du dich nicht deutlich genug aus, wirst du viel Zeit vergeuden, die du dir eigentlich sparen wolltest.
  • Datenschutz ist ebenfalls ein Thema: ChatGPT sollte keine personenbezogenen Daten verarbeiten, und man muss genau aufpassen, welche Informationen man eingibt.
  • Das “Fine-Tuning” der Ergebnisse bleibt an dir hängen. Oft ist der Output gut, aber nicht perfekt – und du musst nachjustieren, anpassen und prüfen.
  • Die KI hat offensichtlich viel Fantasie. Einiges, was sie dir ausspuckt, entspricht nicht den Fakten. Das heißt, du musst es prüfen.

Die Lösung? Ein spezielles KI-Tool für Lehrer!

Es gibt auch weitere, durchaus einfachere und zeitsparende Möglichkeiten, die extra für Lehrerpersonen und deren Bedürfnisse erstellt wurden. Hier kommen spezialisierte KI Tools für Lehrer wie KI Schulgenie ins Spiel, die intuitive und zielgerichtete Lösungen anbieten:

  • Einfache Bedienung: Statt komplizierter Eingaben oder langer Prompts (Anweisungen) reicht es, ein Thema, die Klassenstufe und optional Details wie Einstieg, Differenzierung oder Übungsformat einzugeben – den Rest erledigt die KI exakt nach den Vorgaben des Lehrplans.
  • Optimierte Ergebnisse: KI Schulgenie liefert auf Knopfdruck didaktisch durchdachte Inhalte, die sich direkt einsetzen lassen – inklusive Lernzielen und klar strukturierten Verlaufsphasen.
  • Praktische Funktionen für den Unterricht: Ein bestehender Text wird blitzschnell zum Lückentext, ein Video verwandelt sich in ein Quiz oder ein Inhalt wird zu einer kurzen, präzisen Zusammenfassung mit den wichtigsten Stichworten. Alles geschieht in Sekunden – ohne zusätzliche Anpassungen oder großen Aufwand.
  • Differenzierung leicht gemacht: Schüler dort abholen, wo sie gerade stehen – in ihrer Lebenswelt und auf ihrem individuellen Leistungsniveau. Gerade in Fächern wie Sprachen wird es spannend, wenn aktuelle Themen aus dem Alltag der Schüler, wie Influencer, Trends oder gesellschaftliche Ereignisse, in den richtigen Kontext gesetzt werden.
  • Datenschutzkonform: KI Schulgenie wurde speziell für Lehrkräfte entwickelt. Anders als bei allgemeinen KI-Tools werden hier keine personenbezogenen Daten verarbeitet – sicher und zuverlässig.

Was du schlussendlich nutzt, bleibt natürlich dir überlassen:

Bist du eher jemand, der gerne in Co-Kreation arbeitet? Dann bietet ChatGPT viele Möglichkeiten. Mit präzisen Anweisungen (Prompts) kannst du hier detaillierte Inhalte erstellen. 

Oder möchtest du lieber auf der sicheren Seite bleiben, richtig viel Zeit sparen, hilfreiche Tools und Ideen ohne mögliche Datenschutzschwierigkeiten haben? Dann ist KI Schulgenie eine einfache und gezielte Lösung. Alles ist bereits für den Unterricht optimiert, von Lernzielen über Verlaufsphasen bis hin zur Differenzierung – ganz ohne langes Herumprobieren und auf den Lehrplan zugeschnitten.

Hier kannst du KI Schulgenie, das beste KI Tool für Lehrer, 14 Tage mit über 55 hilfreichen Tools kostenlos testen: www.kischulgenie.com. In der Basis-Version kostet das Tool ein Euro pro Woche und in der Pro-Version zwei Euro pro Woche.  

Wird KI irgendwann Lehrkräfte ersetzen?

Die Angst, dass KI Lehrkräfte ersetzen könnte, geistert in vielen Köpfen herum. Doch die Antwort ist klar: KI kann das Menschliche im Klassenzimmer nicht ersetzen. Was KI kann, ist uns zu unterstützen – bei den technischen, oft zeitintensiven Aufgaben wie der Unterrichtsvorbereitung, Differenzierung oder Ideenfindung. Sie ist ein Werkzeug, das uns die Freiräume schafft, um dort aktiv zu sein, wo wir am meisten gebraucht werden: bei der persönlichen Begleitung der Schüler.

Wissensvermittlung mag sich in den nächsten Jahren durch KI weiterentwickeln, aber die zwischenmenschlichen Aspekte – das Verstehen, Motivieren und Inspirieren – bleiben eine rein menschliche Aufgabe. Lehrkräfte sind und bleiben der Herzschlag des Klassenzimmers.

Die Frage ist also nicht, ob KI uns ersetzt, sondern wie wir sie nutzen, um besser zu werden – für uns selbst und für unsere Schüler.

Kurzvita

René Mayer ist der Gründer von KI Schulgenie und war von 2013 bis 2020 selbst Mittelschullehrer in Österreich. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie herausfordernd der Schulalltag sein kann, und hätte sich damals fortschrittliche Tools gewünscht, um den Stress zu reduzieren. Dieser Wunsch wurde zum Antrieb für seine Plattform, mit der er Lehrkräften innovative Unterstützung bietet. Dabei bleibt er stets seinem Motto treu: „Jeder Schüler braucht einen Lehrer, keinen Computer – aber jeder Lehrer braucht innovative Lösungen.“

false

London. Heute startet die British Educational Training and Technology Show (Bett UK), eine der international bedeutendsten Veranstaltungen für Bildungstechnologie, im ExCeL London. Vom 22. bis 24. Januar 2025 werden über 30.000 Teilnehmer:innen aus mehr als 130 Ländern erwartet, die sich über technologische Entwicklungen und deren Anwendung im Bildungsbereich informieren wollen. Die Messe richtet sich vor allem an Lehrkräfte, Schulleitungen, Administrator:innen und Bildungsfachleute.

40 Jahre Bett: Ein Jubiläum im Zeichen der Innovation

In diesem Jahr feiert die Bett ihr 40-jähriges Bestehen. Seit ihrem Debüt im Jahr 1985 hat sich die Veranstaltung zur zentralen Plattform für den Austausch über technologische Fortschritte im Bildungswesen etabliert. Die Veranstaltung ist inzwischen global aufgestellt und umfasst Ableger in Brasilien und Asien. Die Bildungsmesse adressiert Themen wie Künstliche Intelligenz, Inklusion, Führung und Nachhaltigkeit. Im vergangenen Jahr zog die Bett UK über 46.000 Besucher:innen aus 129 Ländern an, darunter mehr als 15.000 Lehrkräfte und über 400 Redner:innen.

Vielfältiges Angebot: Über 600 Aussteller und 300 Redner aus aller Welt

Die Bett UK 2025 vereint über 600 Aussteller:innen unter einem Dach, die innovative Produkte und Dienstleistungen für den Bildungssektor präsentieren möchten. Als Partner und Sponsoren sind unter anderem Microsoft, HP, Intel und Lenovo, aber auch Acer, Dell Technologies, LEGO Education, Google for Education und viele weitere vertreten. 

Zu den Hauptredner:innen in diesem Jahr zählen Persönlichkeiten wie Stephen Fry, der über “The Human Approach to AI” spricht, und Dr. Anne-Marie Imafidon, die ihre Expertise im Bereich Bildung und Technologie einbringt. Eine Übersicht über alle Vorträge gibt es hier. Auch die Bett Arena verspricht spannende Inhalte: Moderiert von Laura McInerney (Teacher Tapp) bietet sie eine Plattform für interaktive Diskussionen, unter anderem zu den Themen Künstliche Intelligenz, Inklusion und Innovation. 

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Messe sind die drei Programme: TableTalks, Tech User Labs und das Connect@Bett Programm. Die TableTalks bieten in 45-minütigen Diskussionen eine Plattform, auf der sich Bildungsexpert:innen zu zentralen Themen wie beispielsweise Digitalisierung austauschen können. In den Tech User Labs wird praxisorientiertes Lernen durch Workshops und Tutorials ermöglicht, bei denen Teilnehmende direkt von führenden EdTech-Expert:innen neue Technologien kennenlernen. Connect@Bett unterstützt gezielt die Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Technologieanbieter:innen und fördert so den Austausch innovativer Lösungen. Zusätzlich werden erneut die renommierten Bett Awards verliehen, die exzellente Leistungen im Bereich Bildungstechnologie auszeichnen. 

Das Wichtigste auf einen Blick 

Die Bett UK findet in diesem Jahr vom 22. bis 24. Januar im ExCeL London, Royal Victoria Dock, 1 Western Gateway, London E16 1XL, statt. Die Messe ist an allen drei Tagen zu den folgenden Zeiten (Greenwich-Zeit) geöffnet:

  • Mittwoch, 22. Januar: 10:00 bis 18:00 Uhr
  • Donnerstag, 23. Januar: 10:00 bis 18:00 Uhr
  • Freitag, 24. Januar: 10:00 bis 17:00 Uhr

Tickets sind für Lehrkräfte, Schüler:innen und gemeinnützige Organisationen kostenlos. Für allgemeine Besucher:innen liegen die Ticketpreise bei £299. Das vollständige Programm sowie Informationen zur Ticketbuchung sind auf der offiziellen Webseite bettshow.com verfügbar. 

Die Stars von Starlight Express sind auf der Bühne zu sehen.
true

Starlight Express ist mehr als ein Musical: Es erzählt von Mut, Selbstvertrauen und dem Überwinden von Vorurteilen.  (Quelle: ATG Entertainment)

In Starlight Express entfaltet sich eine Geschichte über Selbstvertrauen, Fairness und die Überwindung von Vorurteilen, eingebettet in die mitreißende Welt eines internationalen Zugrennens. Die modernen Loks Electra und Greaseball symbolisieren Fortschritt und Wettbewerb auf der Grundlage von Macht und Geschwindigkeit. Dagegen steht die Dampflok Rusty, die zunächst als veraltet und unterlegen angesehen wird. Die Handlung thematisiert, wie gesellschaftliche Stereotype und Erwartungen die Selbstwahrnehmung prägen und wie wichtig es ist, diesen mit Mut und Entschlossenheit zu begegnen.

Auf der Beziehungsebene zeigt das Musical eine klare Entwicklung zwischen Rusty und Pearl, einem Erste-Klasse-Waggon, der zunächst von den glänzenden Versprechungen der modernen Züge angezogen wird. Die Dynamik zwischen den Figuren spiegelt die Herausforderungen echter zwischenmenschlicher Beziehungen wider: Wie erkennt man den Wert hinter der äußeren Fassade? 

Das zentrale Rennen wird zur Metapher für das Leben selbst: Es fordert von Rusty Ausdauer, Selbstreflexion und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Mit der Hilfe des Starlight Express, einer symbolischen Kraft, die für Hoffnung und Inspiration steht, überwindet Rusty nicht nur äußere Hindernisse, sondern auch innere Zweifel. Das Musical betont dabei, dass wahre Stärke nicht durch Technik oder äußere Erscheinung definiert wird, sondern durch innere Überzeugung und die Bereitschaft, trotz Rückschlägen weiterzumachen.

Lehrreicher Mehrwert

Das Starlight Express Schulklassen Angebot 2025  (Quelle: ATG Entertainment)

Das Musical Starlight Express bietet eine Vielzahl von lehrreichen Aspekten, die es zu einer wertvollen Erfahrung für Schüler und Lehrer machen können. Die zentrale Botschaft des Stücks – der Glaube an sich selbst und die Überwindung eigener Zweifel – ist universell und spricht Jugendliche in einer Lebensphase an, in der sie häufig mit Selbstwertfragen und Konkurrenzdruck konfrontiert sind.

1. Selbstvertrauen und Persönlichkeitsentwicklung

  • Rustys Entwicklung von einer unsicheren Dampflok zu einem selbstbewussten Gewinner vermittelt Schülern, dass Erfolg nicht von äußeren Umständen oder modernen Technologien abhängt, sondern von innerer Stärke, Mut und Entschlossenheit. Die Botschaft, dass jeder sein eigenes Potenzial entfalten kann, inspiriert und motiviert, auch in schwierigen Situationen an sich zu glauben.

2. Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt

  • Die Beziehungen zwischen den Zügen betonen die Bedeutung von Loyalität, Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung. Rusty wird durch die Hilfe seiner Freunde und durch die Kraft von echter Freundschaft gestärkt, während Figuren wie Greaseball, die egoistisch und rücksichtslos handeln, scheitern. Diese Themen regen zur Diskussion über Werte wie Teamarbeit, Fairness und Empathie an.

3. Vielfalt und Toleranz

  • Die Züge im Musical repräsentieren unterschiedliche Typen und Persönlichkeiten – von der modernen, auf Technik fokussierten Electra bis hin zur bodenständigen, traditionellen Rusty. Diese Vielfalt zeigt, dass es nicht nur eine richtige Art gibt, erfolgreich zu sein oder respektiert zu werden. Das Stück fördert so ein Verständnis für verschiedene Perspektiven und Lebensweisen.

4. Reflexion über Wettkampf und Ehrgeiz

  • Das Rennen als zentrales Element des Musicals bietet die Möglichkeit, über Wettkampfsituationen im Leben zu sprechen. Welche Rolle spielen Ehrgeiz, Fairness und der Umgang mit Niederlagen? Rustys Triumph zeigt, dass echter Erfolg nicht durch Rücksichtslosigkeit, sondern durch Ehrlichkeit und Beharrlichkeit erreicht wird.

Mit seiner Mischung aus Unterhaltung, eindrucksvollen Inszenierungen und wertvollen Lebenslektionen ist Starlight Express mehr als ein Musical – es ist eine inspirierende Erfahrung, die Schüler in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung nachhaltig prägen kann.

Martin Luther King hält seine berühmte Rede "I Have a Dream"
false

Am dritten Montag im Januar wird in den USA jedes Jahr das Leben von Martin Luther King Jr. gefeiert. Der 20.01.2025 ist Martin Luther King Day und bietet somit eine ideale Gelegenheit, um im Unterricht nicht nur über die Bürgerrechtsbewegung in den USA, sondern auch über aktuelle Themen wie Zivilcourage, strukturelle Gewalt und gesellschaftliche Veränderungen zu sprechen. Dabei kann reflektiert werden, welche Parallelen zwischen Kings Vision und heutigen Herausforderungen bestehen.

Um den Unterricht nicht nur informativ, sondern auch anschaulich zu gestalten, haben wir für euch Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, die Themen wie Kings Biografie, seine berühmte Rede “I Have a Dream”, sowie interaktive Übungen beinhalten. 

Martin Luther King Jr. – Ein Leben für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung

Martin Luther King Junior, geboren 1929 in Atlanta, wuchs in einer religiösen Familie auf und engagierte sich aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen mit der Rassentrennung schon früh gegen Rassismus. Nach seinem Studium der Soziologie und Theologie arbeitete er als Pfarrer in Montgomery. Nebenher setzte er sich gemeinsam mit seiner Frau Coretta Scott King für Bürgerrechte ein. 

Mitte der 1950er Jahre begannen in den USA die ersten Proteste gegen die Rassentrennung. In Montgomery, Alabama, weigerten sich Schwarze, ihre Plätze im Bus für Weiße zu räumen. Der damals 26-jährige Martin Luther King Jr. wurde zum Leiter der Organisation des Busboykotts durch die Southern Christian Leadership Conference (SCLC). Der 381 Tage dauernde Boykott war erfolgreich: Der Oberste Gerichtshof erklärte die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln für verfassungswidrig.

Nach diesem Erfolg widmete sich King verstärkt dem Einsatz für  Bürgerrechte. Er gab seinen Posten in Montgomery auf und zog nach Atlanta, von wo aus er im ganzen Süden friedliche Protestaktionen organisierte und Reden hielt. Trotz mehrerer Verhaftungen kam er auf Betreiben von Präsident John F. Kennedy wieder frei.

Martin Luther Kings Mut und Einsatz für die Rechte der Schwarzen führten zu einer breiten gesellschaftlichen Bewegung. Am 28. August 1963 versammelten sich über 250.000 Menschen, darunter auch Weiße, zum friedlichen “Marsch auf Washington”, bei dem King seine berühmte Rede “I have a dream” hielt – ein Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung. Für sein Engagement erhielt er 1964 den Friedensnobelpreis. 

Am 4. April 1968 wurde er in Memphis von einem Attentäter erschossen, was landesweite Unruhen mit zahlreichen Toten und Zerstörungen auslöste. Bis heute gilt Martin Luther King als eine bedeutende Persönlichkeit im Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Sein Vermächtnis wird deshalb in den USA jedes Jahr mit einem Feiertag gewürdigt.

Unterrichtsmaterialien: Martin Luther King als Thema im Klassenzimmer

Die Beschäftigung mit Martin Luther King und seinem Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung bietet viele Möglichkeiten, den Unterricht spannend und lehrreich zu gestalten. Durch einen fächerübergreifenden Ansatz, der die Fächer Deutsch, Geschichte, Politik und Musik kombiniert, können die Schüler:innen sowohl historische als auch kulturelle Aspekte dieser Zeit entdecken und in Verbindung bringen.

Steckbrief erstellen und Analyse der Biografie

Als Einstieg kann zunächst ein Steckbrief über Martin Luther King angelegt werden, damit die Schüler:innen einen Überblick über sein Leben gewinnen. Der Steckbrief könnte Daten und Fakten wie Geburtsdatum, Herkunft, Familie, Bildungsweg und die wichtigsten Errungenschaften enthalten. Kostenloses Material hierfür stellt das lehrerbüro zur Verfügung.

Um seine Rolle in der Bürgerrechtsbewegung besser zu verstehen, kann zusätzlich seine Biografie analysiert werden. Hierzu können eure Schüler:innen Schlüsselmomente in seinem Leben und Kampf für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit identifizieren. Beispielsweise könnte der Montgomery-Busboykott, der Marsch auf Washington oder die Verleihung des Friedensnobelpreises thematisiert werden. Das Goethe-Institut stellt dazu kostenlose Arbeitsblätter zur Verfügung.

Anschließend könnt ihr im Klassenverband darüber diskutieren, welchen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen er bewältigen musste und wie sein Handeln die Bürgerrechtsbewegung beeinflusste. In diesem Zuge könnt ihr mit euren Schüler:innen tiefer in Themen wie die Bürgerrechtsbewegung, die Rassentrennung in den USA und Kings berühmte Rede “I have a dream” eintauchen. 

Ergänzend können historische Texte, Fotos oder Dokumente analysiert werden, um ein Verständnis für die politische Situation der damaligen Zeit zu entwickeln. Darüber hinaus können Diskussionen oder kreative Aufgaben, wie z.B. die Gestaltung eines Plakates, das Thema ausbauen. 

Für einen Überblick über das Leben von King eignet sich auch das YouTube-Video MrWissen2go. Daraufhin können eure Schüler:innen ein Kreuzworträtsel bearbeiten, um ihr Wissen über die Bürgerrechtsbewegung oder die historischen Ereignisse der 1960er Jahre zu erweitern. 

Auszug aus der Rede “I have a Dream”

Um die Intentionen von Martin Luther King besser zu verstehen, könnt ihr gemeinsam einen Ausschnitt aus seiner Rede “I have a Dream” anhören. Anschließend analysieren eure Schüler:innen die Sprache, die Botschaft und die Bedeutung der Rede und diskutieren, warum sie so einflussreich war. 

Ergänzend können Hintergrundinformationen zur Entstehung der Rede und zu den historischen Umständen des “Marsches auf Washington” gegeben werden. Darüber hinaus könnt ihr als Lehrkraft anregende Fragen stellen, z.B. welche Forderungen die Streikenden hatten und warum Kings Vision auch heute noch relevant ist. 

Die Schüler:innen könnten zudem eigene Träume und Visionen für eine gerechtere Gesellschaft formulieren und präsentieren, um einen persönlichen Bezug zur Rede herzustellen. Abschließend könnten Vergleiche zu anderen berühmten Reden oder Bewegungen gezogen werden, um Kings Einfluss auf die Weltgeschichte in einen Kontext zu setzen und zu verdeutlichen. 

Strukturelle Gewalt verstehen und Konflikte reflektieren

Je nach Klassenstufe kann auch ein Verständnis für strukturelle Gewalt erarbeitet werden (ab Jahrgangsstufe 7). Dies kann beispielsweise durch das Wahrnehmungsspiel “Knack‘ den Schokoriegel” gelingen. Das Bistum Speyer bietet dazu kostenloses Material an. 

In der Übung “Knack den Schokoriegel” lernen Jugendliche, wie widersprüchliche Aufträge Konflikte und Gewalt auslösen können, und reflektieren, wie sie selbst in solchen Situationen reagieren würden.

Dazu bilden die Schüler:innen Paare, wobei die eine Hälfte von euch als Lehrkraft vor die Tür gebeten wird. Dort erhalten sie den Auftrag: “Holt euch den Schokoriegel von eurem Partner. Ihr braucht ihn unbedingt und vollständig.” Die andere Hälfte bleibt im Raum und bekommt den gegensätzlichen Auftrag: “Beschütze den Schokoriegel. Niemand darf ihn berühren, und er muss unversehrt bleiben. Du bist dafür verantwortlich.” Ohne weitere Hinweise führen die Paare die Übung aus. Anschließend werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet: Welche Strategien wurden genutzt, um das Ziel zu erreichen? Kam es zu Konflikten? Wenn ja, warum – wegen eines Schokoriegels? 

Die Übung verdeutlicht, dass widersprüchliche Aufträge oft zu Konflikten führen können und regt dazu an, über Möglichkeiten nachzudenken, wie solche Dilemmata gelöst werden können. Dabei wird deutlich, dass eine kompromisslose Verteidigung der eigenen Position oft nicht zu einer gemeinsamen und gewaltfreien Lösung führt. 

Nach der Übung könnte eure Klasse Kings Prinzip der Gewaltfreiheit (Nonviolence) als Konfliktstrategie diskutieren. Die Schüler:innen könnten überlegen, welche Möglichkeiten es gäbe, den Konflikt um den Schokoriegel friedlich zu lösen, ohne die vorgegebenen Aufträge zu verletzen. Zudem könnte analysiert werden, wie Kings widersprüchliche Anforderungen – etwa den Widerstand gegen die Rassentrennung und den Wunsch nach gesellschaftlichem Frieden – durch gewaltfreie Proteste in Einklang brachte.

Vor oder nach der Übung könnten Zitate von Martin Luther King eingebracht werden, um den Bezug herzustellen, z. B.: “Darkness cannot drive out darkness; only light can do that. Hate cannot drive out hate; only love can do that.” Die Schüler:innen könnten reflektieren, wie dieses Zitat auf das Dilemma im Spiel angewandt werden könnte.

Der Traum (2006): Inspiration für fächerübergreifenden Unterricht

Der Coming-of-Age-Film Der Traum spielt im Jahr 1969 auf der dänischen Insel Fünen und erzählt die Geschichte des 13-jährigen Frits Johansen. Inspiriert von Martin Luther Kings Rede “I Have a Dream” und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Bewegung in den 1968er Jahren, beginnt Frits, sich gegen das autoritäre und gewaltsame System seines tyrannischen Schuldirektors Lindum-Svendsen aufzulehnen. Der Film thematisiert die Auseinandersetzung zwischen alten Hierarchien und neuen, demokratischen Werten, zeigt verschiedene Formen des Protests und betont die Kraft von Zivilcourage und gewaltfreiem Widerstand. Frits entwickelt dabei nicht nur persönliches Selbstbewusstsein, sondern bringt auch Veränderung in seine Gemeinde.

Der Film lässt sich vielseitig in den Unterricht integrieren, indem er thematische Bezüge zu verschiedenen Fächern herstellt. Im Deutschunterricht bietet sich die Analyse von Figuren wie Frits oder seiner Mutter an, bei der eure Schüler:innen deren Eigenschaften, Entwicklungen und Motivationen herausarbeiten. Darüber hinaus kann die Rede von King als Grundlage dienen, um rhetorische Stilmittel zu analysieren und über die Bedeutung von Sprache im Kampf für gesellschaftliche Veränderungen zu diskutieren. Kreative Schreibaufgaben, wie das Verfassen eines fiktiven Zeitungsartikels zum Tod von Martin Luther King, fördern zudem die Reflexion über historische Ereignisse.

Im Musikunterricht können Lieder von The Beatles, Jerry Lee Lewis oder Elvis Presley analysiert werden, um den Zusammenhang zwischen Musik und den gesellschaftlichen Umbrüchen dieser Zeit aufzuzeigen. Die Schüler:innen können die Bedeutung von Gospel, Blues und Soul im Kontext der Bürgerrechtsbewegung diskutieren und diese musikalischen Genres mit späteren Stilrichtungen wie Rock oder Punk vergleichen.

Im Fach Geschichte und Politik bietet der Film die Möglichkeit, die Bürgerrechtsbewegung in den USA und die gesellschaftlichen Veränderungen Ende der 1960er Jahre wie die Studentenunruhen, den Vietnamkrieg oder den Kampf um Frauenrechte zu thematisieren. Durch Gruppenarbeit könnten eure Schüler:innen Ereignisse wie die Sklavenbefreiung oder die Hippiebewegung recherchieren und in einer Collage darstellen. Außerdem könnten sie Gesetzestexte und Verordnungen aus dieser Zeit analysieren, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Gesellschaft zu verstehen. Methodisch bietet der Film zahlreiche Ansätze, darunter Partner- und Gruppenarbeiten, Rollenspiele oder die Analyse von Filmausschnitten. Alle Materialien dazu findet ihr hier.

Für Lehrkräfte gibt es verschiedene Ansätze, sich fächerübergreifend mit Martin Luther King und seinem Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung zu beschäftigen: von der Analyse seiner Biografie und Rede bis hin zu interaktiven Übungen. Die Vielfalt der Materialien und Methoden ermöglicht es, das Thema individuell an die Bedürfnisse eurer Klasse anzupassen und gleichzeitig einen aktuellen Bezug herzustellen. So könnt ihr nicht nur das Vermächtnis Martin Luther Kings vermitteln, sondern auch dazu inspirieren, die Werte Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Zivilcourage in die heutige Zeit zu tragen.

Ein Junge schaut in ein Handy
false

Digitale Kompetenzen sind in unserer zunehmend vernetzten und technisierten Welt unverzichtbar. Kinder und Jugendliche wachsen mit digitalen Technologien wie Internet, Computer und mobilen Geräten auf. Auch wenn sie diese meist intuitiv beherrschen und nutzen, will der Umgang mit digitalen Medien gelernt sein. 

Der Informatikunterricht spielt dabei eine zentrale Rolle, da er über Grundlagen hinausgeht und Schüler:innen befähigt, digitale Technologien verantwortungsvoll und kreativ einzusetzen. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen technischer Fertigkeiten, sondern auch um ein vertieftes Verständnis digitaler Prozesse, Automatismen und Anwendungen. 

Aus diesem Grund stellen wir euch im Folgenden fünf Apps und Anwendungen vor, die ihr im Unterricht einsetzen könnt, damit eure Schüler:innen spielerisch programmieren lernen. Diese Tools fördern nicht nur technisches Wissen, sondern auch Kreativität, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten.

Scratch: Kreatives Programmieren für jedes Alter

Scratch, erstmals im Jahr 2007 veröffentlicht, ist eine visuelle, blockbasierte Programmiersprache, die speziell für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Bildungskontexten entwickelt wurde und mit der digitale Geschichten, Spiele und Animationen erstellt werden können. 

Scratch richtet sich in erster Linie an 8- bis 16-Jährige, während ScratchJr speziell für Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren entwickelt wurde. Das Programm ist kostenlos, in über 70 Sprachen verfügbar und kann ohne Installation direkt über die Webseite genutzt oder als offline nutzbare Version für Windows, macOS und Linux heruntergeladen werden. ScratchJr ist als App für iOS und Android erhältlich.

Scratch fördert nicht nur das informatische Denken, sondern dient auch als kreative Unterrichtsmethode, die Problemlösekompetenzen vermittelt. Auf der Webseite sind eine Reihe von kostenlosen Tutorials und Projekten für Anfänger:innen verfügbar, die euch als Lehrkraft sowie euren Schüler:innen den Einstieg erleichtern.

Eine kreative Unterrichtseinheit kann zum Beispiel mit dem Makey Makey gestaltet werden. Das Makey Makey ist ein Technikbaukasten in Form einer Platine, bei dem Alltagsgegenstände mithilfe von Krokodilklemmen in Computertasten verwandelt werden. Damit können Programme über Tastatur- oder Mauseingaben gesteuert und eigene Anwendungen in Scratch entwickelt werden.

So kann zum Beispiel spielerisch getestet werden, welche Alltagsgegenstände Strom leiten. Dazu wird das Gerät an einen Laptop angeschlossen und die Klavier-App geöffnet. Über die Krokodilklemmen werden verschiedene Gegenstände mit den Eingabetasten der Platine verbunden, während ein Kind das Erdungskabel hält. Berührt es einen leitfähigen Gegenstand, erklingt ein Ton. Vom Bananen-Klavier bis hin zu Eingabegeräten aus Alltagsgegenständen – das Makey Makey macht Technik und Elektrizität spielerisch erfahrbar. Weitere Unterrichtsmaterialien zu Scratch gibt zum Beispiel bei fobizz oder beim Bildungsserver Berlin Brandenburg

Cargo-Bot: Stapelweise Programmierwissen

Die App Cargo-Bot eignet sich hervorragend als Einstieg in den Informatikunterricht. Im Spiel müssen die Schüler:innen einen automatisierten Lastenkran programmieren, der farbige Kisten in einem bestimmten Muster an bestimmten Orten aufnehmen und ablegen soll. Die Crux dabei: Den Schüler:innen steht nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten im Werkzeugkasten zur Verfügung, und der Bot kann nur eine bestimmte Anzahl von Befehlen ausführen. Sie müssen sich überlegen, wie sie die Aufgabe unter den gegebenen Einschränkungen lösen können. 

Anhand eines einfachen Prinzips – dem Umstapeln von Kisten nach vorgegebenen Mustern – werden grundlegende Programmierkonzepte wie Befehlsketten, Verknüpfungen und Stapelverarbeitung vermittelt. Cargo-Bot ist eine kostenlose App, verfügbar speziell für iPads oder als Windows-10-Version im Microsoft Store.

Code Adventures: Programming Game For Kids – rätseln, was das Zeug hält

Code Adventures: Programming Game For Kids ist ein Puzzlespiel für Android- und iOS-Geräte, das Kindern auf spielerische Weise die Grundlagen des Programmierens vermittelt. Die App bietet eine Einführung in Konzepte wie Prozeduren, Schleifen und Funktionsüberladung und eignet sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, die ihre Programmierkenntnisse verbessern möchten.

Das Spiel bietet herausfordernde Rätsel und fördert neben dem Programmieren auch logisches und räumliches Denken sowie Problemlösungsfähigkeiten. Dank der Kombination aus Zugänglichkeit und inhaltlicher Tiefe spricht Code Adventures sowohl Anfänger:innen als auch erfahrene Schüler:innen an, die spielerisch lernen möchten. Code Adventures: Programming Game For Kids ist im App-Store für 5,99 Euro und bei Google Play für 3,39 Euro erhältlich 

Mimo: Schritt für Schritt zur ersten App

Mimo bietet die Möglichkeit, Programmieren in Python, JavaScript, HTML und weiteren Sprachen zu lernen. Mit Mimo können deine Schüler:innen sogar als Anfänger:innen Apps, Webseiten oder Portfolios erstellen. Schon wenige Minuten am Tag sollen ausreichen, um spielerisch Fähigkeiten in der Webentwicklung und Backend-Programmierung zu erwerben. 

Mit der Zeit werden weitere Elemente wie CSS und SQL eingeführt, und es können Apps, Spiele und Webseiten erstellt werden. Bereits mehrfach ausgezeichnet, steht die App für Android und iOS zur Verfügung. Es gibt verschiedene Abomodelle: Mimo Basic bietet eine kostenlose Version mit den Grundlagen des Programmierens. Für den Zugriff auf weitere Inhalte müssen kostenpflichtige Abonnements gewählt werden.

Minecraft Education: Kreativität trifft Informatik

Der Minecraft Education Modus, der speziell für den Einsatz im Bildungsbereich entwickelt wurde, eignet sich ebenfalls zum Erlernen des Programmierens. Auf der Website sind viele Aufgaben zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten verfügbar, die von Pädagog:innen erstellt wurden. Jede Aufgabe enthält eine Beschreibung der Lernziele, der Leitidee und der zu fördernden Kompetenzen. Darüber hinaus wird für jede Lektion eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verfügung gestellt, um die Lehrer:innen optimal auf die Unterrichtseinheit vorzubereiten.

In der Lektion “Events in Programming” lernen Schüler:innen beispielsweise das Konzept von Ereignissen kennen, das in der Informatik und in allen Programmiersprachen eine zentrale Rolle spielt. Die Schüler:innen arbeiten mit MakeCode in Minecraft und entwickeln schließlich eigene Projekte. Die Lizenz kostet für Bildungseinrichtungen etwa 4,60 Euro pro Schüler:in und Jahr.

Die vorgestellten Apps und Programme wie Scratch, Cargo-Bot, Code Adventures, Mimo und Minecraft Education zeigen, wie die Grundlagen der Informatik spielerisch vermittelt werden können. Sie fördern nicht nur technisches Wissen, sondern auch logisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Kreativität. Mit diesen Tools könnt ihr euren Unterricht abwechslungsreich und praxisnah gestalten und eure Schüler:innen für die digitale Zukunft startklar machen. 

Trump ist vor der amerikanischen Flagge zu sehen.
false

Donald Trump wird erneut Präsident der USA – und seine geplanten Maßnahmen versprechen tiefgreifende Veränderungen. Wie beeinflusst das die USA, Deutschland und eure Schüler:innen? Ideen für Diskussionen, Gruppenarbeiten und Rhetorik-Übungen im Unterricht gibt’s hier!

Trotz zweier Amtsenthebungsverfahren, mehrerer Anklagen und einer strafrechtlichen Verurteilung hat sich Donald J. Trump erneut als Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei durchgesetzt und wird am 20. Januar 2025 der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Bilanz seiner ersten Amtszeit fällt ernüchternd aus. Für Deutschland sind neben den außenpolitischen Vorhaben vor allem die wirtschaftlichen Folgen problematisch. Wir haben für euch zusammengestellt, wie ihr den Amtsantritt Donald Trumps mit euren Schüler:innen thematisieren könnt.

Gruppenarbeit zu “Day One”-Aktionen

Die US-Wahl zieht wirtschaftliche, außenpolitische, aber auch massive innenpolitische Folgen nach sich: Donald Trump plant, am ersten Tag seiner Amtszeit eine Reihe von drastischen Maßnahmen zu ergreifen, die das Land grundlegend verändern könnten, berichtet die Frankfurter Rundschau (FR). Diese geplanten “Day One”-Aktionen betreffen laut FR diverse Bereiche – von Einwanderung über Wirtschaftspolitik bis hin zu sozialen und kulturellen Themen. Insbesondere der Friedensplan für die Ukraine hatte im Vorfeld der Wahl international für Aufsehen gesorgt – Trump hatte angekündigt, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden zu beenden, wie  FR berichtete. 

Laut Trumps Sprecherin Karoline Leavitt will Trump am ersten Tag alle präsidialen Anordnungen seines Vorgängers Joe Biden zurücknehmen, Migranten in großer Zahl abschieben, die Ölproduktion erhöhen und Straftäter begnadigen, die wegen ihrer Rolle bei der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 verurteilt wurden. Seine Pläne für den ersten Tag wirken wie ein massiver Eingriff in bestehende Strukturen und Rechte der USA. Bei der Frankfurter Rundschau findet ihr einen guten Überblick über die geplante “Day on”-Aktionen

Teilt folgende Themen auf Kleingruppen auf: Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, sofortige Beendigung des Ukraine-Kriegs, Massendeportationen und Grenzschutz, Begnadigung der Kapitol-Attentäter, Einschränkung der Rechte zu Abtreibung und Schutz von LGBTQIA+-Personen, Umbau des Regierungsapparats und USA wirtschaftlich von China abkoppeln. Lasst die Gruppen recherchieren, welche Änderung Trump bezüglich ihres Themas geplant hat und welche Folgen das für Menschen in und außerhalb der USA – insbesondere in Deutschland – bedeutet. Die Kleingruppen stellen ihre Ergebnisse am Ende dem Plenum in einem Kurzreferat vor. 

Rede analysieren und eigene Rede planen

Schon für den US-Wahlkampf hatten reporter4you den Videokurs “Rhetorik und Memes im Wahlkampf: So funktioniert politische Sprache” bereitgestellt, um politische Reden und Wahlkampf im Internet mit Schüler:innen zu analysieren. Insbesondere mit dem ersten Teil des Videokurses “Die Kunst der Rede: Sprachliche Tricks in politischen Reden” und dem sechsten Teil “Rhetorische Tricks durchschauen und benutzen” könnt ihr sehr gut veranschaulichen, wie politische Sprachbilder funktionieren. Gemeinsam könnt ihr euch so darauf vorbereiten, die Amtsantrittsrede von Donalds J. Trump am 20. Januar zu analysieren. Welche rhetorischen Stilmittel und Wortfiguren wird Trump benutzen? Eine Folgeaufgabe könnte sein, eine eigene Rede mithilfe dieser rhetorischen Mittel zu einem der “Day One”-Aktionen zu schreiben. Dafür könnt ihr den Schüler:innen auch eine Übersicht mit rhetorischen Mitteln zur Verfügung stellen. 

Gemeinsam Live-Übertragung schauen

Am 20. Januar wird Donald Trump der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Pünktlich um 12 Uhr Ortszeit (18 Uhr deutscher Zeit) wird er erneut als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt und in seiner Antrittsrede den Ton für die kommenden vier Jahre setzen. Das ZDF überträgt die Amtseinführung in einem fast zweistündigen "ZDF spezial". Da die Veranstaltung online gestreamt wird, könnt ihr euch mit euren Schüler:innen dazu verabreden, die Übertragung gemeinsam jeder bei sich zu Hause anzuschauen. Alternativ könnt ihr euch auch die Aufzeichnung der Antrittsrede am nächsten Tag anschauen. Hierfür könnt ihr zum Beispiel ein Bingo mit rhetorischen Mitteln vorbereiten. 

Online-Vortrag: Nach der Wahl

Die Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet am Donnerstag, dem 30. Januar 2025 von 18:30 – 20:00 Uhr einen Online-Vortrag mit dem Titel “Nach der Wahl: Trump und die Folgen für die USA und Deutschland”. Mit den beiden Gästen Kerstin Kohlenberg (DIE ZEIT, Autorin) und Dr. Michael Werz (Center for American Progress) wollen die Veranstalter:innen die Bedingungen für Trumps Wahlsieg sowie die erwarteten wirtschaftlichen sowie innen- und außenpolitischen Folgen der neuen US-Administration für die USA und Deutschland diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Viktoria Harbecke (AmerikaHaus NRW e.V.). Die Veranstaltung ist kostenfrei und offen für alle Interessierten. Ihr könnt also alleine zu Weiterbildungszwecken oder zusammen mit euren Schüler:innen daran teilnehmen. 

Egal ob ihr einen der oben genannten Vorschläge nutzt, um mit euren Schüler:innen über Trumps Amtsantritt zu sprechen oder einfach ganz frei Gedanken und Sorgen der Schüler:innen besprecht, wichtig ist nur, dass ihr beispielsweise im Rahmen des Politikunterrichts oder vielleicht auch einer Klassenleiterstunde überhaupt das Thema aufgreift und den Schüler:innen vermittelt, was die erneute Wahl Trumps für uns bedeutet. Denn eins ist klar: Trumps teilweise sehr radikalen und nicht nachvollziehbaren Neuerungen werden einen großen Einfluss auf unser Leben in den nächsten Jahren haben und damit maßgeblich die Zukunft eurer Schüler:innen beeinflussen. Habt ihr schon geplant, wie ihr mit euren Schüler:innen über Trumps Amtsantritt sprecht? Teilt eure Tipps gerne auf Instagram mit uns!

Stefan Maier und Zain Alabidin Al-Khatir von Hoffnungsmacher e.V.
false

Jedes fünfte Kind weltweit, insgesamt rund 400 Millionen, wächst in einem Land auf, das von Krieg, Konflikten und Krisen geprägt ist. Der Zugang zu Bildung bleibt ihnen dadurch häufig verwehrt. Besonders betroffen sind Kinder aus Regionen wie Gaza, dem Sudan, der Demokratische Republik Kongo, Afghanistan und Myanmar. 

Nach Schätzungen der UNESCO haben mehr als 250 Millionen Kinder keinen Zugang zu Primar- und Sekundarschulen. Mit weitreichenden Folgen: Fehlender Zugang zu Bildung zementiert Abhängigkeiten, verhindert Berufschancen und wird von Machthabern wie beispielsweise den Taliban strategisch genutzt, um gesellschaftliche Kontrolle weiter auszubauen und Chancengleichheit gezielt zu unterdrücken (Lehrer News berichtete).

Doch es gibt Wege, Hoffnung zu schaffen: Zahlreiche Organisationen setzen sich mit innovativen und wirkungsvollen Projekten dafür ein, diesen Kindern Perspektiven zu eröffnen und ihnen unter schwierigsten Bedingungen Bildung und Schutz zu ermöglichen.

Die Hoffnungsmacher e.V.: Schulbau im Sudan

In vielen Ländern des globalen Südens sind die Lebensbedingungen durch Hunger, Krieg und Umweltkatastrophen so prekär, dass das Bleiben nicht möglich ist. Der gemeinnützige Verein “Die Hoffnung Macher e.V.” setzt genau hier an, mit dem Ziel, die Situation vor Ort durch Bildung zu verbessern. Mit dem Grundsatz, dass Bildung Chancen eröffnet und die Selbstständigkeit stärkt, bauen und betreiben sie gemeinsam mit lokalen Partnern Schulen, stellen Lernmaterialien zur Verfügung, kümmern sich um die Gesundheitsvorsorge der Kinder und fördern die Weiterbildung der Lehrkräfte. 

Im Januar 2023 wurde ein besonderes Projekt gestartet: Der Bau einer Schule im sudanesischen Darfur. Initiiert von Stefan Maier, einem ehemaligen ARD-Reporter mit langjähriger Erfahrung in der Berichterstattung aus Krisengebieten, und Zain Alabidin Al-Khatir, einem aus Darfur stammenden Geflüchteten und mittlerweile deutscher Staatsbürger. Nach intensiver Planung reiste das Team im März 2023 nach Darfur, wo sie gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft den Schulbau begannen. Trotz der erneuten Eskalation eines Konflikts im Land wenige Wochen später, durch den Millionen Menschen fliehen mussten, führten die Bewohner:innen von Karakoulle den Bau mit großem Einsatz zu Ende.

Inzwischen ist die Schule fertiggestellt und das Projekt wurde zur Grundlage für weitere Pläne, Menschen im globalen Süden durch die Entwicklung bedarfsgerechter Bildungsangebote neue Chancen zu eröffnen. Hoffnungsmacher e.V. zeigt eindrucksvoll, dass Bildung Veränderung ermöglicht.

UNICEF: “Living Schools”

UNICEF setzt sich mit weltweiten Projekten dafür ein, benachteiligten Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. In Bildungsprojekten werden Schulen mit Lernmaterialien ausgestattet, Schulräume verbessert und Kinder in Konfliktregionen wie Kamerun, Afghanistan oder Bangladesch mit Schulzelten und Hilfsgütern unterstützt. Ziel ist es, Schulbildung als Schlüssel zur Überwindung von Armut zu fördern und Mädchen und Jungen eine selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen.

Ein Beispiel dafür sind die Living Schools in Malawi. Diese verbinden Bildung mit Klimaschutz und nachhaltigem Handeln. In einem der ärmsten Länder der Welt, das stark vom Klimawandel betroffen ist, fördern die Schulen den Anbau von Lebensmitteln in Schulgärten, stellen sauberes Wasser und sanitäre Anlagen bereit, nutzen Solarenergie und schulen Kinder sowie Gemeinden in Hygiene- und Klimaschutzmaßnahmen. Da der Klimawandel auch die Ernährungssituation in Malawi bedroht, soll so die Ernährungssicherheit erhöht werden. Zudem soll das Umweltbewusstsein gefördert werden, um ein gesundes Schulumfeld zu schaffen.

Save the children: Verbesserter Zugang zu Bildung für marginalisierte Mädchen

Save the Children ist eine weltweit tätige Kinderrechtsorganisation, die sich mit Bildungs-, Gesundheits- und Schutzprojekten für eine bessere Zukunft von Kindern in Not engagiert. Eines dieser Projekte setzt sich in Afghanistan für benachteiligte Mädchen und Jungen ein, indem trotz der anhaltenden Krisen und Herausforderungen im Land Zugang zu Bildung ermöglicht wird.

Afghanistan befindet sich in einer anhaltenden Krise, die durch COVID-19, anhaltende Konflikte und ein geschwächtes Bildungssystem verschärft wird. Insbesondere in von Gewalt betroffenen Regionen wie Kunduz leiden Schulen unter Schließungen und gekürzten Lehrplänen. Seit der Machtübernahme der Taliban im Mai 2021 hat sich die Situation weiter verschlechtert: Lehrergehälter bleiben oft unbezahlt und in 28 von 34 Provinzen wird Mädchen der Zugang zu weiterführender Bildung verwehrt. Armut, Ernährungsunsicherheit und fehlende psychosoziale Unterstützung belasten gerade Kinder und Menschen in ländlichen Gebieten zusätzlich.

Das vom BMZ geförderte Projekt setzt sich für qualitativ hochwertige und inklusive Bildung in den Provinzen Kandahar, Faryab und Kabul ein. Es schafft barrierefreie Lernräume, verbessert die Ausstattung der Schulen und fördert lebenspraktische Fähigkeiten für Mädchen und Jungen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bildung von Mädchen, vorwiegend mit Behinderungen, durch Sensibilisierung der Gemeinden und Schulungen. Ziel ist es, die lokalen sozialen Strukturen zu stärken und die Verantwortung schrittweise an die Partner vor Ort zu übertragen, um nachhaltige Fortschritte im Bildungsbereich zu sichern.

War Child: Bildung per Tablet

Das Projekt War Child unterstützt Kinder in den besetzten palästinensischen Gebieten durch Schutzmaßnahmen, psychosoziale Betreuung und den Zugang zu Bildung. Die Projekte konzentrieren sich auf sichere Lernumgebungen, psychische Gesundheit, Kinderschutz sowie den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt, insbesondere für Mädchen. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Gemeinden werden langfristige Verbesserungen und die Förderung von Resilienz angestrebt.

Die Organisation unterstützt auch Kinder in der Ukraine und Nachbarländern mit innovativen humanitären Programmen wie Notfallunterricht, psychosoziale Unterstützung und Kinderschutz. Projekte wie das EdTech-Programm “Can’t Wait to Learn” und das TeamUp-Programm helfen Kindern, trotz extremer Bedingungen zu lernen und mit den Auswirkungen von Krieg und Flucht umzugehen. 

Can’t Wait To Learn ist ein E-Learning-Programm, mit Lernspielen, die über eine App auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden können. Zur Umsetzung des Programms werden Tablets, entsprechende Software und Solarmodule eingesetzt, um auch Kindern in ressourcenarmen Regionen den Zugang zu ermöglichen. Das Programm bietet Unterrichtsinhalte, Übungen und ein Lernmanagementsystem, um das Bildungssystem in Konfliktgebieten zu ergänzen und das Recht der Kinder auf Bildung vorübergehend zu sichern. Darüber hinaus arbeitet War Child eng mit lokalen Partnern zusammen, um deren Kapazitäten zu stärken und globale politische Veränderungen zum Schutz gefährdeter Kinder voranzutreiben.

Bildung ist mehr als ein Recht – sie ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Die beschriebenen Projekte zeigen, dass Hoffnung, Engagement und innovative Ansätze wichtig sind, um Kindern in Kriegs- und Krisengebieten weiterhin Perspektiven zu geben. 

Ein Junge hält einen Spiel-Controller in der Hand
false

Digitale Spiele sind längst mehr als nur ein reiner Zeitvertreib. Sie haben sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das nicht nur Geschichten erzählt, sondern auch Generationen verbindet und neue Technologien vorantreibt. Dabei sind Videospiele unglaublich vielfältig: Ob als Unterhaltungsmedium, kreative Ausdrucksform oder innovatives Lehr- und Lernmittel – digitale Spiele sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Trotz des enormen Lernpotenzials werden digitale Spiele im Schulunterricht bislang vergleichsweise selten eingesetzt, obwohl sie den Unterricht sinnvoll bereichern können. Woran liegt das? Und wie können Games im Unterricht funktionieren? 

Kleiner Exkurs: Die Geschichte der Videospiele

Wie schon Friedrich von Schiller in seinem Werk “Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ schrieb: “Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”. Um die Bedeutung von digitalen Spielen nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. 

Die Anfänge digitaler Spiele reichen bis in die späten 1950er Jahre zurück. In den 1960er Jahren boten amerikanische Universitäten technikbegeisterten Studierenden die Möglichkeit, das neue Medium Computer zu erforschen. 1961 entstand dann mit “Spacewar!” eines der ersten interaktiven Computerspiele.

Die späten 1970er und frühen 1980er Jahre gelten als Blütezeit der Videospielgeschichte, in der legendäre Arcade-Spiele Kultstatus erlangten und für Heimkonsolen umgesetzt wurden. 1984 etablierten sich Nintendo und Sega als führende Akteure, geprägt durch Figuren wie “Super Mario”. Ein Meilenstein war 1994 die Einführung von 32-Bit-Konsolen, mit denen Sony mit der Playstation neue Standards setzte. Um die Jahrtausendwende folgten Segas Dreamcast und Playstation 2, gefolgt von Nintendo GameCube und Microsofts Xbox.

Parallel gewann das mobile Spielen an Bedeutung: Mit dem Game Boy (1989), dem Nintendo DS und der PlayStation Portable (ab 2005) wurde der Markt weiter ausgebaut, bis der Nintendo 3DS (2011) und Smartphones neue Maßstäbe setzten. Ab den 2010er Jahren prägten Social Games, Free-to-Play-Modelle und innovative Konsolen wie die Nintendo Switch oder PlayStation VR den Markt. Kreative Spiele wie “Minecraft” und “Journey” bereicherten die Branche, begleitet von einem Wandel hin zu digitalen Gaming-Plattformen und Fortschritten in Virtual Reality. 

Games im Unterricht: Wozu überhaupt?

Videospiele haben sich damit längst als Kulturgut etabliert, vergleichbar mit Musik, Literatur und Film. Aktuellen Statistiken zufolge spielt etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung, nämlich 53 Prozent, gelegentlich Computer- oder Videospiele. Besonders verbreitet ist das Spielen in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen, wo über 91 Prozent aktiv sind. Ein erster großer Vorteil von Videospielen besteht also darin, dass Lehrkräfte Kinder und Jugendliche genau dort abholen können, wo sie einen Großteil ihrer Freizeit verbringen, und so unmittelbar an deren Lebenswelt anknüpfen können. 

Auch Malte Elson, Psychologe an der Ruhr-Universität Bochum, sieht im Einsatz von Spielen im Unterricht durchaus Potenzial: “Computerspiele sind ein vielseitiges Werkzeug und holen die Schüler in ihrer Lebensrealität ab. Das kann durchaus motivierend wirken”. Zudem eröffnen virtuelle Welten völlig neue Möglichkeiten, komplexe Inhalte oder historische Ereignisse anschaulich darzustellen.

Die Bedeutung von Videospielen für junge Menschen

Im Gespräch mit jungen Menschen über ihre digitalen Spiele erfährt man oft nicht nur ihre Lieblingsspiele, sondern auch Einblicke in ihre Interessen, Sorgen, Werte, Ansichten und sozialen Beziehungen. Digitale Spiele sind eng mit ihrer Identitätsbildung verknüpft und bieten jungen Menschen Geschichten, in denen sie ihre persönlichen Themen wie Ängste, Einsamkeit oder Fragen zu Identität, Geschlecht und Körperlichkeit spielerisch und oft gemeinsam mit Freund:innen verarbeiten können. Im Spiel führen sie ihre Avatare durch fremde Welten, gestalten die Spielgeschichte aktiv mit und erleben dadurch Selbstwirksamkeit. 

Virtuelle Welten bieten viele Möglichkeiten, die Jugendlichen bei der Identitätsbildung helfen können. Dieser Prozess ist jedoch nicht für alle gleich einfach. Die gesellschaftlichen Anforderungen an Jugendliche – wie die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Auseinandersetzung mit der Geschlechtsidentität oder die Anpassung an Konsumgewohnheiten – sind das Ergebnis historisch und sozial gewachsener Strukturen. Hier können digitale Spiele ansetzen und zum Beispiel durch interaktive Geschichten, die Herausforderungen und kreative Gestaltungsräume bieten, Jugendlichen einen sicheren Raum geben, um Grenzen auszutesten, sich auszuprobieren und so eigene Perspektiven zu entwickeln, um ihre Identität weiterzuentwickeln. 

Digitale Spiele können jedoch auch überfordern oder zur Realitätsflucht führen, weshalb es sinnvoll sein kann, sie in Bildungskontexte einzubinden, um ihre Vorteile gezielt zu nutzen und mögliche Herausforderungen gemeinsam mit den Schüler:innen zu reflektieren. Spiele schaffen Zugang zu den Themen der Jugendlichen, eröffnen Reflexionsräume und fördern die kreative Auseinandersetzung mit Selbst- und Weltbildern sowie den Dialog über gesellschaftliche Normen und Werte. So können laut der Stiftung Digitale Spielekultur, beispielsweise Themen wie Identität sowie Flucht und Vertreibung durch und mit den entsprechenden Videospielen thematisiert werden. 

Game-Based Learning: Spielerisch Lernen und Entdecken

“Game-Based Learning” (spielebasiertes Lernen) fördert ein aktives, praxisnahes und problemlösendes Lernen. Digitale Spiele wecken Neugier und ermöglichen ein immersives Lernerlebnis, bei dem Inhalte spielerisch entdeckt werden. Da Fehler im Spiel normal sind, bieten sie sichere und interaktive Erfahrungsräume zum Ausprobieren. 

Kinder und Jugendliche verfügen oft über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Spielen und erlernen den technischen Umgang damit spielend leicht. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Inhalten und dem eigenen Spielverhalten bedarf jedoch pädagogischer Unterstützung. In der Schule können Computerspiele als Ausgangspunkt dienen, um gemeinsam über den Umgang mit Medien zu reflektieren und sowohl Potenziale als auch Herausforderungen zu diskutieren. Schüler:innen können dabei ermutigt werden, in eine Expert:innen-Rolle zu schlüpfen. Durch das Teilen ihrer Ansichten und Erfahrungen zum Thema digitale Spiele entsteht ein Raum für Austausch und Reflexion. Lehrkräfte können diesen Dialog nutzen, um gemeinsam über das Mediennutzungsverhalten zu sprechen und die Chancen sowie Risiken von Videospielen zu thematisieren.

Herausforderungen bei der Integration digitaler Spiele

So vielversprechend das klingt, der Einsatz von Spielen im Unterricht bringt dennoch eine Reihe an Herausforderungen mit sich: Er erfordert nach wie vor viel Engagement und eine aufwändige Vorbereitung seitens der Lehrkraft. 

Zusätzlich fehlt es an didaktischen Begleitmaterialien, die den Einsatz von digitalen Spielen im Unterricht erleichtern. Hier ist jedoch langsam eine Änderung in Sicht: Im Bereich der Open Educational Resources stehen von Pädagog:innen erstellte Materialien zur Verfügung, die bewusst auf Urheberrechte verzichten. Der Lehrer Tobias Hübner beispielsweise integriert regelmäßig Spiele in seinen Unterricht und bietet auf seinem Blog “medienistik.de” kostenlose Materialien und Tools für den Einsatz von Videospielen im Unterricht an. Unterstützung bietet auch das Projekt “Digitale Spielewelten” der Stiftung “Digitale Spielekultur” in Zusammenarbeit mit Spielraum an der TH Köln, das Orientierungshilfen für den Einsatz von Computer- und Videospielen im Unterricht bietet. Auch “Games im Unterricht” bietet Unterrichtskonzepte zu verschiedenen Videospielen an. 

Allerdings stehen Schulen bei der Integration von Spielen in den Unterricht vor weiteren Hürden: Neben fehlenden didaktischen Konzepten mangelt es häufig an geeigneter Hardware, ausreichend Geräten für große Klassen oder leistungsstarken Rechnern für grafisch anspruchsvolle Spiele. Probleme wie langsame Internetverbindungen, schlechter WLAN-Empfang und fehlendes IT-Personal zur Unterstützung der Lehrkräfte erschweren die Umsetzung zusätzlich.

Wenn es jedoch gelingt, diese Hürden zu minimieren, können digitale Spiele ihr volles Potenzial entfalten und zu einem wertvollen Bestandteil des Unterrichts werden. Entscheidend ist dabei, die passenden Spiele auszuwählen, die sowohl den Lernzielen als auch den technischen Gegebenheiten entsprechen.

Das richtige Spiel finden: Educational Game, Serious Game oder Mainstream-Game?

Es ist sinnvoll, zunächst mit Spielen zu arbeiten, die speziell für Lernzwecke entwickelt wurden. Hierfür eignen sich insbesondere Lernspiele (Educational Games) und Serious Games. Während Educational Games dabei helfen, beispielsweise Mathematik oder Vokabeln zu üben, verbinden Serious Games Spielspaß mit der Vermittlung ernsthafter Inhalte. 

Mainstream-Spiele hingegen sind in erster Linie auf Unterhaltung ausgerichtet, können aber oft für Game-Based Learning (GBL) eingesetzt werden, auch wenn sie ursprünglich nicht dafür konzipiert wurden. Es ist jedoch ratsam, etwas Erfahrung mit diesen Spielen zu haben oder sich mit den Inhalten vertraut zu machen.

The Unstoppables

Die kostenlose App “The Unstoppables” thematisiert Behinderung, Inklusion und Barrierefreiheit. Die Spieler:innen lösen mit den vier Held:innen Mai, Jan, Achim und Melissa einen Kriminalfall. Jeder der Charaktere hat eine körperliche, sinnliche oder kognitive Einschränkung. Melissa ist beispielsweise blind und Achim sitzt im Rollstuhl. Das Spiel konzentriert sich jedoch nicht auf diesen Aspekt, sondern thematisiert die einzelnen Talente der Held:innen, um Toleranz und Akzeptanz zu fördern.

Das Spiel eignet sich per se für alle Klassenstufen und Schulformen, da die Geschichte und Spielmechanik leicht verständlich sind. Für Jugendliche könnte die Darstellung und Handlung jedoch als zu einfach oder kindlich empfunden werden.

Assassin’s Creed: Origins Discovery Tour

Die Assassin's Creed-Reihe von Ubisoft zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Videospielserien. Die Spiele zeichnen sich durch historische Schauplätze aus, wie Paris während der Französischen Revolution (Assassin's Creed Unity) oder London zur Zeit der Industrialisierung (Assassin's Creed Syndicate) aus. Für die Titel Assassin's Creed Origins und Assassin's Creed Odyssey wurde ein spezieller Discovery-Modus entwickelt, der die Spielwelten ohne klassische Gameplay-Elemente wie Kämpfe oder Zeitdruck zugänglich macht. Spieler:innen können frei erkunden, themenspezifische Touren absolvieren und von Charakteren Hintergrundwissen über die dargestellte Epoche erhalten.

Im Discovery-Modus von Origins, der im alten Ägypten spielt, werden beispielsweise Themen wie Landwirtschaft, Kultur und das Alltagsleben dieser Zeit anschaulich vermittelt. Der Modus ist als eigenständiges Bildungsprogramm für den PC verfügbar (19,99 Euro), für Besitzer:innen des Hauptspiels kostenlos und in Deutschland als “Lehrprogramm” eingestuft. Das Spiel eignet sich für den Geschichtsunterricht und kann z.B. für das Themenfeld “Altes Ägypten” eingesetzt werden.

State of Mind

Das Point-and-Click-Adventure “State of Mind”, das beim Deutschen Computerspielpreis 2019 als bestes Serious Game ausgezeichnet wurde, entführt die Spieler:innen in die dystopische Zukunft Berlins im Jahr 2048. Während Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung, Krankheiten und steigende Kriminalität die Welt prägen, setzen Regierungen und Konzerne auf technische Lösungen wie humanoide Roboter, Drohnen und umfassende Überwachung. Richard Nolan, ein Journalist, der diesen Entwicklungen kritisch gegenübersteht, erwacht nach einem schweren Unfall ohne Erinnerung an die letzten Tage und muss nicht nur seine Vergangenheit aufdecken, sondern auch seine verschwundene Familie finden. 

Das Spiel ist USK 12 und eignet sich ab der 10. Klasse. Da das Spiel Themen wie Transhumanismus, die Rolle der Privatsphäre in einer digitalisierten Gesellschaft, Künstliche Intelligenz, die Auswirkungen eines Überwachungsstaats und den Stellenwert von Menschlichkeit thematisiert, eignet es sich insbesondere für das Diskussionsrunden für das Fach Ethik. 

Digitale Spiele sind also weit mehr als ein Unterhaltungsmedium – sie bieten vielfältige Möglichkeiten, den Unterricht innovativ zu bereichern und gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen. Mit der richtigen Herangehensweise und Rahmenbedingungen können sie nicht nur den Unterricht abwechslungsreicher gestalten, sondern auch die Auseinandersetzung mit komplexen Inhalten fördern und den Dialog über Werte, Identität und gesellschaftliche Herausforderungen anregen.

Auf einem Tisch liegt ein Handy auf dem ein Podcast läuft. Daneben liegen Kopfhörer und es ist eine Kaffeetasse zu sehen.
false

Ob auf dem Weg zur Schule oder in der Pause: Hier erfahrt ihr, welche Podcasts sich für Lehrkräfte und Bildungsinteressierte wirklich lohnen. Podcasts sind für Lehrkräfte mehr als nur Unterhaltung – sie bieten Inspiration, praxisnahe Tipps und frische Perspektiven für den Schulalltag. Sie ermöglichen Weiterbildung im Alltag und fördern Reflexion über die eigene Arbeit. Egal ob es um neue Lehrmethoden, aktuelle Bildungsthemen oder den Austausch von Erfahrungen geht: Podcasts schaffen einen unkomplizierten Zugang zu Wissen und regen zur Weiterentwicklung an.

“Die Schule brennt” mit Bob Blume

“Die Schule brennt” mit Bob Blume
Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume (Quelle: SWR)

Es fehlen in absehbarer Zeit tausende Lehrkräfte bei gleichzeitig wachsender Bildungsungerechtigkeit. Auch Klima, Krieg, KI und Antisemitismus fordern die Bildung massiv heraus. Um es kurz zu machen: Die Schule brennt. Der Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume beleuchtet im SWR Podcast “Die Schule brennt”, welche Brände gelöscht werden müssen. Dafür tauscht er sich mit Fachleuten aus und ergründet, welchen Hindernisse es dabei gibt, aber auch welche Lösungen. Jede Woche Montag gibt es eine neue Folge von "Die Schule brennt - der Bildungspodcast mit Bob Blume": auf SWR Wissen, in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.

Der Bildungspodcast der didacta

Der Bildungspodcast der didacta
Die Bildungsmesse didacta gibt ihren eigenen Podcast heraus. (Quelle: didacta)

Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Im “didacta Bildungspodcast” sprechen die Redakteur:innen Martin Stengel und Anna Petersen daher mit Expert:innen, Forschenden und Prominenten über ihren persönlichen Zugang zu Bildung und die deutsche Bildungslandschaft. Dabei thematisieren sie mit ihren Gäst:innen Themen wie modernen Sexualkundeunterricht, Kinderrechte und Rechtsextremismus an Schulen. Der “didacta Bildungspodcast” erscheint monatlich überall, wo es Podcasts gibt.

Bildung und Pädagogik

Bildung und Pädagogik
Der SWR gibt viele spannende Podcasts zu Wissensthemen heraus. "Bildung und Politik" ist einer davon. (Quelle: SWR)

Welche Schule ist die Richtige für mein Kind? Was wissen Kinder über gesundes Essen? Wie gelingt gute Finanzbildung? Im Podcast “Bildung und Pädagogik” des SWR geht es breit gefächert, um pädagogische Fragen, die Eltern und Lehrkräfte interessieren. Egal ob “Kompass 4” oder Digitalpakt 2.0, das Team des SWR deckt dabei auch aktuelle bildungspolitische Themen ab. Der Podcast “Bildung und Pädagogik” erscheint SWR Wissen in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.

Bildungsblick mit dem Bayerischen Lehrerverband 

Bildungsblick mit dem Bayerischen Lehrerverband 
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband gibt einen eigenen Podcast heraus.(Quelle: BLLV)

Lehrkräftemangel, Schulausstattung, Chancengleichheit – im Podcast Bildungsblick des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) erwarten euch neue Perspektiven und spannende Gespräche mit Menschen aus der Bildungslandschaft, die Bildung heute mitgestalten. Der BLLV will mit seinem Podcast innovative Denker und Bildungsbegeisterte inspirieren und Lehrkräfte ermutigen, neue Wege zu gehen.  Bildungsblick erscheint mehrmals im Jahr überall, wo es Podcasts gibt.

Locker Lehrer – der positive Lehrkräftepodcast

Locker Lehrer – der positive Lehrkräftepodcast

In “Locker Lehrer!” dem positiven Lehrkraftpodcast von Lydia Clahes geht es in erster Linie darum, was hinter der Klassenzimmertür passiert. Die ehemalige Lehrerin Clahes, die inzwischen als Coach für Lehrkräfte arbeitet,  berichtet in ihrem Podcast von Unterrichtsmethoden und Ideen, die sie erfolgreich im Unterricht angewendet hat. Zugrunde liegt die Frage: Wie lässt sich Unterricht so gestalten, dass Schüler und Lehrer auf eine lockere Art und Weise miteinander lernen können? Die Themen reichen dabei von Lehrergesundheit über Elternarbeit und Tipps für eine gelungene Klassenfahrt. “Locker Lehrer” erscheint monatlich überall, wo es Podcasts gibt.

Studyfriends Erfolgsgeschichten durch kostenlose Nachhilfeangebote

Studyfriends Erfolgsgeschichten durch kostenlose Nachhilfeangebote
Busra und Daniel Filipovic haben nicht nur Studyfriends gegründet, sondern starten jetzt auch ihren eigenen Podcast. (Quelle: YouTube)

In diesem Podcast-Newcomer des Nachhilfeunternehmens Studyfriends sprechen die Gründer:innen Busra und Daniel Filipovic über ihre Ziele, stellen das Team des soziales Ed-Tech Start-up aus Paderborn vor und laden Schulleiter:innen ein, mit denen sie zusammenarbeiten. Studyfriends bietet gezielte Unterstützung insbesondere für Schüler:innen aus finanziell benachteiligten oder Migrationsfamilien. Der Vodcast Studyfriends erscheint monatlich auf YouTube. 

Campus Talk – der Videopodcast zu Künstlicher Intelligenz

Campus Talk – der Videopodcast zu Künstlicher Intelligenz
Die Digitalen Helden bilden Lehrkräfte mir ihrem Vodcast über KI fort. (Quelle: Digitale Helden)

Viele Schüler:innen nutzen Künstliche Intelligenz schon im Alltag zum Beispiel für ihre Hausaufgaben, viele Lehrkräfte tun sich aber noch schwer mit KI. KI verstehen, kritisch begleiten und direkt in den Unterricht bringen. Wie das gelingt? Ganz einfach: Mit diesem mehrteiligen Vodcast inklusive abschließender didaktisch aufbereiteter und praxisnaher Lerneinheit für den Unterricht der Digitalen Helden. Bei der Podcast-Reihe “Campus-Talk · Mit KI leben und lernen — natürlich, kritisch, menschlich.” handelt es sich um ein Pilotprojekt, welches auf dem Campus der Digitalen Helden erschienen ist und zu Fortbildungszwecken genutzt werden kann. 

45 Minuten – der Podcast, wo sich alles ums Lehren und Lernen dreht!

45 Minuten – der Podcast, wo sich alles ums Lehren und Lernen dreht!
Laura Graf interviewt Expert:innen aus dem Bereich Bildung und Pädagogik. (Quelle: 45 Minuten)

Unterrichtsplanung, Notenvergabe, Angst vor dem Referendariat – die Themen des Podcasts “45 Minuten” sind vielfältig und alltagsnah. Laura Graf hat Französisch und Sport auf Gymnasiallehramt studiert und weiß deshalb genau, welche Themen Lehrkräfte heute interessieren. Gemeinsam mit Gästen wie Gerald Hüther und Haluk Yumurtaci tauscht sie dazu Erfahrungen aus und bietet Tipps für den Schulalltag. Der Podcast “45 Minuten” erscheint zweimal im Monat als Vodcast auf der Webseite von 45 Minuten und als Podcast auf allen gängigen Plattformen. 

Schule Backstage über Werkreal- und Hauptschule

Schule Backstage über Werkreal- und Hauptschule
Matthias Zeitler rückt die Werkreal- und Hauptschule in den Fokus. (Quelle: matthiaszeitler.de)

Der Podcast “Schule Backstage” wird von Lehrer Matthias Zeitler moderiert. Hier hört ihr echte Geschichten aus dem Alltag der Werkreal- und Hauptschule. Zeitler spricht mit spannenden Gästen über die wertvolle Arbeit in dieser Schulart, die leider viel zu oft medial und gesellschaftlich vergessen oder als „der Rest“ bezeichnet wird. Der Podcast erscheint monatlich auf allen gängigen Plattformen. 

Bildung endet nicht nach dem letzten Gong. Mit den richtigen Podcasts können Lehrer neue Impulse für ihren Unterricht sammeln, Motivation tanken und selbst Teil einer lebendigen Lernkultur werden. Die besten Ideen entstehen schließlich oft dann, wenn wir über den Tellerrand blicken – und zuhören.

Frau sitzt vor einem Beamer und schaut einen Weihnachtsfilm
false

Die letzte Woche vor den Weihnachtsferien ist angebrochen – alle Klausuren sind geschrieben und die Klassenzimmer füllen sich langsam mit Weihnachtsstimmung. Statt Formeln und Vokabeln steht nun etwas anderes im Mittelpunkt: der herrliche Duft von Plätzchen und die Vorbereitungen und Freude auf das bevorstehende Fest. Was könnte in dieser besonderen Zeit besser passen, als Weihnachtsfilme, die unsere Herzen erwärmen? Gemeinsam in Geschichten eintauchen, die von schneebedeckten Landschaften, kleinen Wundern und einem Hauch Magie in der Weihnachtszeit erzählen – das ist die perfekte Einstimmung auf die Festtage. Aus diesem Grund stellen wir euch heute Weihnachtsfilme vor, die euch und eure Klasse garantiert in Weihnachtsstimmung bringen.

Es ist ein Elch entsprungen (2005)

(Quelle: Filmstarts)

Kurz vor Weihnachten bricht ein sprechender Elch namens Mr. Moose durch die Decke des kleinen Hauses von Bertil, seiner Schwester Kiki und Mutter Kerstin. Der ungewöhnliche Besucher behauptet, bei einem Testflug mit dem Weihnachtsmann abgestürzt zu sein. Die Kinder freuen sich über ihren neuen Freund, doch seine Anwesenheit und seine Eigenarten sorgen schnell für Chaos. Und das Durcheinander nimmt immer größere Ausmaße an: Der Weihnachtsmann will seinen Elch zurück, und auch ein passionierter Jäger aus der Nachbarschaft wittert seine Chance. 

Dank der originellen Geschichte und der liebevollen Animation des sprechenden Elchs schafft der Film es, sowohl junge als auch erwachsene Zuschauende zu begeistern. Ein Film über Freundschaft, Mut und den Zauber der Weihnachtszeit, der garantiert für Lacher und festliche Stimmung in der Klasse sorgt. “Es ist ein Elch entsprungen” hat eine Laufzeit von 90 Minuten, ist FSK 0 und beim Streaming-Anbieter Amazon Prime Video verfügbar.

Klaus (2019)

(Quelle: Filmstarts)

Der junge Mann Jesper wird von seinem Vater auf eine einsame Insel im Norden geschickt, um dort als Briefträger zu arbeiten. Die düstere Stadt Spendelberg, in der die Bewohnenden zerstritten und die Kinder furchteinflößend sind, scheint für ihn zunächst wie ein Albtraum. Doch als ein Junge einen Brief an den wortkargen Holzfäller  schreibt und dieser mit einem Spielzeug antwortet, nimmt das Geschehen in der Stadt – und in Jespers Leben – Fahrt auf. Um seine Aufgabe als Postbote zu erfüllen und die Insel schnell verlassen zu können, bringt Jesper die Kinder dazu, Briefe an den Holzfäller zu schreiben, der dadurch immer mehr zum Weihnachtsmann wird. Nach und nach verändert sich das Dorf: verfeindete Familien kommen sich näher und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Jespers anfänglich selbstsüchtiges Vorhaben entwickelt sich dabei zu etwas Größerem.

“Klaus” ist ein wunderschön gestalteter Animationsfilm, der mit viel Witz, Fantasie und Herz die Entstehung des Weihnachtsmanns erzählt. Er zeigt, wie kleine Taten Großes bewirken können, und sorgt dabei sowohl für Lacher als auch für rührende Momente. Der Film hat eine Länge von 97 Minuten, ist FSK 6 und beim Streaming-Anbieter Netflix im Abonnement enthalten. 

Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt (2016)

Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt : Kinoposter
(Quelle: Filmstarts)

Während draußen der Schnee alles in eine traumhafte Winterlandschaft hüllt, wird Kater Findus immer ungeduldiger, denn es gibt noch viel zu tun: Der Weihnachtsbaum fehlt und die Zutaten für das Festessen müssen noch besorgt werden. Petterson dagegen bleibt gelassen, bis ein Unfall alles durcheinander bringt. Beim Sammeln von Tannenzweigen stürzt er und verletzt sich so schwer, dass er kaum noch laufen kann. Nun stehen die beiden vor einem Problem: Kein Baum, kein Essen und Hilfe von den Nachbar:innen will Petterson nicht annehmen. Mit jeder Stunde wächst die Enttäuschung von Findus, denn es sollte doch das schönste Weihnachten aller Zeiten werden. 

Ein Film, der von Zusammenhalt und magischen Momenten an Weihnachten erzählt und eure Klasse garantiert in seinen Bann ziehen wird.  Der Film hat eine Laufzeit von 82 Minuten, ist FSK 0 und kann auf Amazon Prime Video gestreamt oder auf Google TV für 2,99 Euro ausgeliehen werden.

Eine schöne Bescherung (1989)

(Quelle: Filmstarts)

Clark Griswold wünscht sich nichts sehnlicher, als ein entspanntes Weihnachtsfest im Kreise seiner Familie. Doch der Traum von Besinnlichkeit gerät schnell ins Wanken: Die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum wird zum Abenteuer, das Haus verwandelt sich dank unzähliger Lichter nach so mancher Panne in eine funkelnde Attraktion, und schließlich sorgt der unerwartete Besuch und weitere chaotische Zwischenfälle für einige turbulente Momente. Wird es Clark trotz allem gelingen, das Fest der Liebe zu retten? 

Der Film von Regisseur Jeremiah S. Chechik handelt von den Höhen und Tiefen der Weihnachtszeit und eignet sich besonders für eine besinnliche Weihnachtsstunde im Klassenzimmer. Der 97-minütige Film ist FSK 6 und kann über die Streaming-Anbieter Amazon Prime Video und WOW geschaut oder über Google TV und Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden.

Der Polarexpress (2004)

(Quelle: Filmstarts)

An einem stillen, verschneiten Weihnachtsabend liegt ein Junge wach in seinem Bett und lauscht voller Vorfreude, in der Hoffnung, diesmal das Geräusch zu hören, das ihm bisher immer entgangen ist – das Läuten der Glöckchen am Schlitten des Weihnachtsmannes. Kurz vor Mitternacht wird die Stille plötzlich von einem lauten Geräusch unterbrochen. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er einen schwarzen Zug direkt vor seinem Haus halten. Neugierig eilt der Junge nach draußen, wo er von einem Schaffner begrüßt wird. Eine wundersame Reise zum Nordpol voller Geheimnisse und Magie beginnt. 

Der Film ist eine herzerwärmende Geschichte über den Zauber von Weihnachten und die Kraft des Glaubens und eignet sich hervorragend, um die Klasse auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Der Film ist bei Amazon Prime Video oder WOW im Abo erhältlich oder kann bei Google TV oder Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden. 

Die Hüter des Lichts (2012)

(Quelle: Filmstarts)

Pitch will aus dem Schatten treten und die Welt in Angst und Finsternis stürzen, indem er Träume in Alpträume verwandelt und die Erinnerungen der Kinder stiehlt. Seine Gegner:innen sind die “Hüter des Lichts” – der Weihnachtsmann, der Osterhase, die Zahnfee und der Sandmann – die seit jeher über die Träume und Hoffnungen der Kinder wachen. Doch gegen Pitchs finstere Pläne brauchen sie dringend Unterstützung und setzen ihre Hoffnung auf Jack Frost. Jack hat zunächst kein Interesse daran, ein Held zu sein, bis er erfährt, dass auch seine eigenen Erinnerungen auf dem Spiel stehen. Um Pitch aufhalten zu können, muss Jack jedoch erst lernen, an sich selbst zu glauben. Ein spannender Kampf zwischen Licht und Dunkelheit beginnt, voller Wendungen, witziger Dialoge und toller Charaktere.

Ein actionreicher, fantasievoller Film, der nicht nur für Spannung sorgt, sondern auch eine wichtige Botschaft über Mut und Selbstvertrauen vermittelt und eure Klasse zum Staunen, Lachen und Mitfiebern bringen wird. “Die Hüter des Lichts” ist 97 Minuten lang, FSK 6 und kann bei WOW im Abo oder auf YouTube, Amazon Prime Video, Google TV oder Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden. 

Weihnachtsfilme sind nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, sich auf die Festtage einzustimmen, sondern können auch wertvolle Botschaften über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt vermitteln.  Egal ob humorvoll, rührend oder actionreich – die vorgestellten Filme bieten für jede Klasse genau das Richtige. Lasst euch von den Geschichten verzaubern und genießt eine unvergessliche Weihnachtsstunde im Klassenzimmer. Wie verbringt ihr die Zeit im Klassenzimmer vor den Ferien? Und welche besonderen Weihnachtsfilme könnt ihr noch empfehlen? Schreibt es in die Kommentare.

sechs Menschen stehen auf einer dunklen Bühne nebeneeinander
false

Seit der Premiere des Films "Wicked" am 12. Dezember 2024 haben Schüler:innen in den Pausen und Klassenzimmern nur noch ein Thema: die faszinierende Vorgeschichte zur "Bösen Hexe des Westens" und der "Guten Hexe" von Oz. Die magische Welt von Elphaba, gespielt von Cynthia Erivo, und Glinda, gespielt von Ariana Grande, hat nicht nur die Herzen der Kinder erobert, sondern bietet auch eine hervorragende Möglichkeit, den Musikunterricht zu bereichern.

Musicals sind weit mehr als nur Unterhaltung – sie vereinen anspruchsvolle Musik, mitreißende Choreografien und tiefgründige Geschichten, die wichtige soziale und moralische Themen ansprechen. In diesem Artikel präsentieren wir die sechs besten aktuellen Musicals, die sich perfekt für den Musikunterricht eignen und zeigen, wie sie das Lernen und die Kreativität der Schüler:innen fördern können. Vom modernen Klassiker "Hamilton" bis hin zum emotional bewegenden "Dear Evan Hansen".

Wicked Teil Eins (2024)

Elphaba und Glinda, zukünftige Hexen von Oz, navigieren durch Freundschaft und Konflikte, bevor sie ihre ikonischen Rollen im Land von Oz annehmen. (Quelle: Filmstarts)

"Wicked" ist ein musikalischer Fantasy-Film, der die Vorgeschichte zu "Der Zauberer von Oz" erzählt. Unter der Regie von Jon M. Chu und mit einer Starbesetzung, darunter Cynthia Erivo als Elphaba und Ariana Grande als Glinda, beleuchtet der Film die komplexe Freundschaft zwischen diesen beiden Figuren. Elphaba, die später als die "Böse Hexe des Westens" bekannt wird, und Glinda, die "Gute Hexe", navigieren durch ein Netz aus Vorurteilen, Identität und sozialer Gerechtigkeit. Der zweite Teil von “Wicked” soll ein Jahr nach dem ersten Teil, im November 2025, erscheinen.

"Wicked" bietet eine reiche Palette an musikalischen und lyrischen Elementen, die sich hervorragend für die Analyse und das Verständnis von Musicals eignen. Die komplexen Charakterentwicklungen und die tiefgründigen Themen regen zu Diskussionen über Moral, Freundschaft und Identität an. Die Musik von Stephen Schwartz ist sowohl emotional kraftvoll als auch anspruchsvoll, was sie ideal für das Untersuchen musikalischer Kompositionen macht. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist seit dem 12. Dezember 2024 im Kino. Für einen Ausflug ins Kino mit der Klasse an einem Wandertag lohnt es sich, den Film in Betracht zu ziehen.

Dear Evan Hansen (2021) 

Ein schüchterner Teenager wird nach einem Missverständnis zum Mittelpunkt einer Lüge, die ihm unerwarteten sozialen Erfolg und emotionale Herausforderungen bringt. (Quelle: Filmstarts)

"Dear Evan Hansen" ist ein tiefgründiges Musical, das sich intensiv mit Themen wie sozialen Ängsten, Identität und den Auswirkungen von Lügen auseinandersetzt. Die Geschichte folgt Evan Hansen, einem Schüler, der sich nach einem Missverständnis in ein Netz aus Lügen verstrickt. Die emotionalen und berührenden Lieder, wie "Waving Through a Window" und "You Will Be Found", bieten eine hervorragende Grundlage für Diskussionen im Musikunterricht über die Verbindung zwischen Musik und emotionalem Ausdruck. 

Dieses Musical lädt Schüler:innen dazu ein, sich mit den Herausforderungen des modernen Lebens und der Jugend auseinanderzusetzen und die Kraft der Musik als Ausdrucksmittel zu entdecken. Die Musik und Texte bieten eine emotionale Tiefe, die Schüler:innen dazu anregt, über ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle nachzudenken. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist unter anderem bei Apple TV, Magenta TV und Prime Video verfügbar. 

Hamilton (2015)

Die Geschichte von Alexander Hamilton, einem der Gründerväter der USA, erzählt durch eine innovative Mischung aus Hip-Hop, Jazz und Broadway-Musik. (Quelle: Filmstarts)

"Hamilton" erzählt die Geschichte von Alexander Hamilton, einem der Gründerväter der USA. Dieses Musical kombiniert historische Erzählungen mit modernen Musikstilen wie Hip-Hop, Jazz und R&B. Lin-Manuel Miranda, der Schöpfer und Hauptdarsteller des Stücks, verleiht der amerikanischen Geschichte eine frische und packende Perspektive. Die innovativen Musiknummern und die starke schauspielerische Leistung machen "Hamilton" zu einer unvergleichlichen musikalischen Geschichtsstunde, die durch ihre Vielseitigkeit und künstlerische Ausdruckskraft besticht. 

Für den Musikunterricht bietet “Hamilton” eine einzigartige Mischung aus Geschichte und moderner Musik, die Schüler:innen ansprechen und begeistern kann. Die komplexen Texte und Rhythmen des Hip-Hops eignen sich hervorragend für die Analyse von Lyrik und musikalischer Struktur. Zudem bietet das Musical zahlreiche Anknüpfungspunkte für Diskussionen über historische Ereignisse, politische Themen und soziale Gerechtigkeit. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist bei Disney Plus inbegriffen.

La La Land (2016) 

Die bittersüße Liebesgeschichte einer aufstrebenden Schauspielerin und eines leidenschaftlichen Jazzpianisten, die ihre Träume in Los Angeles verfolgen. (Quelle: Filmstarts)

"La La Land" ist ein modernes Musical, das die Geschichte von Sebastian, einem leidenschaftlichen Jazzpianisten, und Mia, einer aufstrebenden Schauspielerin, erzählt. Der Film, geschrieben und inszeniert von Damien Chazelle, kombiniert traumhafte Tanzsequenzen, eingängige Musik und eine tiefgründige Handlung über die Verfolgung von Träumen und die Realität des Lebens in Los Angeles. Die Songs "City of Stars" und "Another Day of Sun" sind nur einige der musikalischen Highlights, die "La La Land" zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. 

Für den Musikunterricht bietet "La La Land" eine Fülle von musikalischen und ästhetischen Elementen, die sich hervorragend für die Analyse im Unterricht eignen. Die Kombination aus klassischem Jazz und modernen Musikstilen bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, verschiedene musikalische Epochen und Stile zu erkunden. Darüber hinaus regt die Geschichte zu Diskussionen über die Herausforderungen und Opfer bei der Verwirklichung von Träumen an, was die sozialen Kompetenzen der Schüler:innen fördern kann. Der Film wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. “La La Land” könnt ihr derzeit auf Prime Video und Magenta TV streamen.

The Prom (2020) 

Eine Gruppe von abgehalfterten Broadway-Schauspielern reist in eine Kleinstadt, um einem lesbischen Teenager zu helfen, der von ihrem Abschlussball ausgeschlossen wurde. (Quelle: Filmstarts)

"The Prom" ist ein lebhaftes und farbenfrohes Musical, das unter der Regie von Ryan Murphy basiert auf dem gleichnamigen Broadway-Musical. Die Geschichte dreht sich um vier abgehalfterte Broadway-Schauspieler:innen, die in eine Kleinstadt in Indiana reisen, um einem lesbischen Teenager zu helfen, der von ihrem Abschlussball ausgeschlossen wurde, weil sie ihre Freundin mitbringen möchte. Das Ensemble umfasst Stars wie Meryl Streep, James Corden, Nicole Kidman und Andrew Rannells. 

Der Film kombiniert humorvolle, bewegende und inspirierende Momente, die sich in den kraftvollen Songs und spektakulären Tanznummern widerspiegeln. "The Prom" bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, Themen wie Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt im Musikunterricht zu diskutieren. Die mitreißenden Lieder und die energetischen Choreografien bieten reichlich Material für die Analyse von musikalischen und tänzerischen Techniken. Zudem können die Schüler:innen durch die Geschichte die Rolle der Musik im sozialen Aktivismus erkunden und verstehen, wie Musicals kraftvolle Botschaften übermitteln können. Die vielfältigen Musikstile und die starken emotionalen Elemente machen "The Prom" zu einer wertvollen Ergänzung für den Musikunterricht. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist bei Netflix inbegriffen.

Matilda: Das Musical (2022) 

Ein außergewöhnlich begabtes Mädchen mit übernatürlichen Kräften bekämpft die Tyrannei ihrer Schulleiterin und hilft ihrer Lehrerin, ihr Leben zurückzugewinnen. (Quelle: Filmstarts)

"Matilda" ist ein Musical, das auf dem gleichnamigen Roman von Roald Dahl basiert. Die Musik und die Liedtexte stammen von Tim Minchin, und das Buch wurde von Dennis Kelly geschrieben. Die Geschichte dreht sich um Matilda Wormwood, ein fünfjähriges Mädchen mit übernatürlichen Kräften, das Bücher liebt und sich gegen die Grausamkeiten ihrer Familie und der tyrannischen Schulleiterin Miss Trunchbull wehrt. Mithilfe ihrer Kräfte hilft Matilda ihrer Lehrerin Miss Honey, ihr Leben zurückzugewinnen. Das Musical wurde von der Royal Shakespeare Company produziert und hat sowohl in Großbritannien als auch international große Anerkennung erhalten.

"Matilda" besticht durch seine klugen, humorvollen und emotional bewegenden Lieder, die eine Vielzahl musikalischer Stile und Techniken umfassen. Die Erzählweise des Musicals fördert das Verständnis von Charakterentwicklung und Dramaturgie. Die Musik von Tim Minchin ist sowohl eingängig als auch lyrisch, was sie ideal für die Analyse im Musikunterricht macht. Zudem regt die Geschichte die Schüler:innen dazu an, über Themen wie Gerechtigkeit, Bildung und die Kraft des Wissens nachzudenken. Der Film wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen und ist bei Netflix verfügbar.

Quelle: Canva
false

Die Ergebnisse der jüngsten ICILS-Studie 2023 werfen ein alarmierendes Schlaglicht auf den Zustand der Medienkompetenz unter deutschen Schüler:innen. Mit mehr als 40 Prozent der Achtklässler:innen, die kaum in der Lage sind, reflektiert und kompetent mit digitalen Medien umzugehen, zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf. Obwohl Deutschland mit durchschnittlich 502 Punkten über dem internationalen Mittelwert von 476 liegt, hat die Medienkompetenz im Vergleich zu früheren Jahren signifikant abgenommen.

Besonders ernüchternd: Lediglich 1,1 Prozent der deutschen Schüler:innen erreichen die höchste Kompetenzstufe, während 40,8 Prozent lediglich rudimentäre Fähigkeiten aufweisen. Diese Zahlen machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um Schüler:innen besser auf die Anforderungen einer zunehmend digitalen Welt vorzubereiten (Lehrer News berichtete).

Die Rolle von Apps in der Förderung der Medienkompetenz

In einer Zeit, in der digitale Medien allgegenwärtig sind, können Apps eine effektive und niedrigschwellige Möglichkeit bieten, die Medienkompetenz von Schüler:innen zu verbessern. Sie kombinieren interaktives Lernen mit spielerischen Ansätzen und ermöglichen eine altersgerechte Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten.
Hier sind einige vielversprechende Tools, die Lehrkräfte und auch Eltern nutzen können.

 Medienplanet: Erste Schritte in der digitalen Medienwelt

Die interaktive App “Medienplanet” kann direkt auf dem Smartphoneheruntergeladen werden. (Quelle: Medienplanet.de)

Medienplanet” ist eine interaktive App, die speziell für Grundschüler:innen entwickelt wurde. Sie bietet eine Vielzahl von kreativen Werkzeugen zur Mediengestaltung, darunter Funktionen für Videoaufnahmen, Podcasterstellung und digitale Bildbearbeitung. Die App schafft eine sichere Umgebung, in der Kinder erste Erfahrungen mit digitaler Medienproduktion sammeln können.

Die App fördert spielerisch die Medienkompetenz, indem sie Kinder ermutigt, selbst Medieninhalte zu erstellen. Durch die praktische Anwendung lernen Schüler:innen nicht nur technische Fähigkeiten, sondern entwickeln auch ein kritisches Verständnis für Medieninhalte. Die integrierte Reflexionskomponente regt Kinder dazu an, über ihren eigenen Medienkonsum nachzudenken und einen bewussten Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln.

Die interaktive App für Grundschüler:innen fördert spielerisch die Medienkompetenz durch Tools zur Videoerstellung, Podcasterstellung und Bildbearbeitung. Darüber hinaus lernen Kinder, kreative Inhalte zu gestalten und gleichzeitig über ihren Medienkonsum nachzudenken. Die App ist kostenlos verfügbar.

Kurz gesagt: spielerische Einführung in die Medienwelt und Förderung eines bewussten Umgangs.

Eddilake: Digitale Kompetenzen spielerisch fördern 

Die Lern-App “Eddilake” zur förderung von kritischem Denken und Medienverständnis für Schüler:innen. (Quelle: Eddilake.de)

Eddilake” ist eine fortschrittliche Lern-App, die sich an Schüler:innen der Sekundarstufe (Klassen 5-7) richtet. Sie bietet realitätsnahe, interaktive Übungen zu aktuellen digitalen Themen wie Datenschutz, Online-Sicherheit und verantwortungsvolle Mediennutzung. Die App passt sich dem Lerntempo der Schüler:innen an und bietet personalisierte Lernpfade.

Durch praxisnahe Aufgaben und Simulationen erwerben Schüler:innen wichtige Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien. Die App fördert kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten in digitalen Kontexten. Intelligente Auswertungen und Reflexionshilfen unterstützen die Schüler:innen dabei, ihre Fortschritte zu verfolgen und aus ihren Erfahrungen zu lernen. 

Für Schüler:innen der Sekundarstufe entwickelt, bietet diese App Übungen zu Datenschutz, Fake News und Medienkritik. Sie passt sich dem individuellen Lernfortschritt an und bietet personalisierte Lernwege. Preisdetails sind auf Anfrage beim Unternehmen erhältlich.

Kurz gesagt: Förderung von kritischem Denken und Medienverständnis.

Augen auf!: Extremismus entlarven, Medienkompetenz stärken

Das innovative Spiel “Augen auf!”von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Quelle: game-augen-auf.de)

"Augen auf!" ist ein innovatives Spiel, das von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit entwickelt wurde. Es zielt darauf ab, Schüler:innen der 8. bis 10. Klasse über die Strategien von rechtsextremistischen Gruppierungen in sozialen Medien aufzuklären. Das Spiel simuliert realistische Szenarien in sozialen Netzwerken und fordert die Spieler:innen heraus, manipulative Inhalte zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Es kann mit einer Gruppe von mindestens zwölf Teilnehmende im Präsenzunterricht gespielt werden. Lehrkräfte übernehmen dabei die Spielleitung.

Die App sensibilisiert Jugendliche für die Gefahren von Extremismus und Manipulation in sozialen Medien. Sie fördert kritisches Denken und stärkt die Medienkompetenz, indem sie Schüler:innen lehrt, Informationen zu hinterfragen, Fake News zu erkennen und die Strategien von Extremist:innen zu durchschauen. Dabei wird ein spielerisches Format genutzt, das komplexe Themen zugänglich macht und ein Bewusstsein für verantwortungsvolles Verhalten in der digitalen Welt schafft.

Durch die Simulation sozialer Netzwerke erleben Schüler:innen der 8. bis 10. Klasse realistische Szenarien, in denen sie lernen, Nachrichten und Memes kritisch zu bewerten und unreflektiertes Teilen manipulativer Inhalte zu vermeiden. So trägt die App dazu bei, die Fähigkeit zur Reflexion und den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu stärken. Die App wird von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit kostenlos zur Verfügung gestellt.

Kurz gesagt: Kritisches Bewusstsein gegenüber Extremismus und Fake News.

Calliope: Der Minicomputer für den MINT-Unterricht

Der innovative Minicomputer “Callicope” für den Bildungsbereich für das Smartphone (Quelle: Calliope.cc)

Calliope” ist ein innovativer Minicomputer, der speziell für den Bildungsbereich entwickelt wurde. Er dient als praktisches Werkzeug zur Vermittlung von Grundlagen der Informationstechnologie und des Programmierens. Der Minicomputer hat eine benutzungsfreundliche Oberfläche und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten, die sich besonders gut für den Einsatz im MINT-Unterricht eignen.

Durch die Arbeit mit “Calliope” entwickeln Schüler:innen ein tieferes Verständnis für Technologie und Informatik. Sie lernen, einfache Programme zu schreiben und diese auf dem Minicomputer auszuführen. Dies fördert nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch logisches Denken, Problemlösungskompetenz und Kreativität. Die praktische Erfahrung mit Hardware und Software bereitet Schüler:innen auf die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt vor. Die Kosten für Calliope-Geräte variieren je nach Modell und Menge. Schulen können oft von Sonderkonditionen oder Förderprogrammen profitieren. 

Kurz gesagt: Fördert logisches Denken, Problemlösung und Kreativität.

OctoStudio: Programmieren leicht gemacht

Die Programmier-App “OctoStudio” - entwicklet von MIT Media Lab (Quelle: media.mit.edu.de)

OctoStudio” ist eine mobile Programmier-App, die vom renommierten MIT Media Lab entwickelt wurde. Sie ermöglicht Kindern und Jugendlichen, interaktive Animationen, Spiele und digitale Geschichten zu erstellen. Die App nutzt eine visuelle Programmiersprache, die es auch Anfänger:innen leicht macht, erste Schritte im Coding zu unternehmen.

“OctoStudio” fördert kreatives Lernen und digitale Gestaltungskompetenz. Schüler:innen lernen die Grundlagen des Programmierens auf eine spielerische und intuitive Weise. Durch das Erstellen eigener Projekte entwickeln sie nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch Problemlösungskompetenzen und logisches Denken. Diese App ermutigt Nutzer:innen, sich kreativ auszudrücken und zugleich ein tieferes Verständnis für digitale Technologien zu entwickeln. Vollständig kostenlos verfügbar, stellt sie eine leicht zugängliche Option für Schulen und Familien dar. Heruntergeladen werden kann sie sowohl im App Store als auch im Google Play Store.

Kurz gesagt: Einführung in die Programmierung und Förderung kreativer Fähigkeiten.

Wichtigkeit der Medienkompetenz für Schüler

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist Medienkompetenz eine essenzielle Fähigkeit für Schüler:innen. Sie ermöglicht es, kritisch mit Informationen umzugehen, digitale Inhalte zu bewerten und sich sicher in der Online-Welt zu bewegen. Diese Kompetenzen sind nicht nur für den schulischen Erfolg von Bedeutung, sondern auch für die persönliche Entwicklung und die berufliche Zukunft. Medienkompetenz fördert kritisches Denken, Kreativität und verantwortungsbewusstes Handeln im digitalen Raum – Fähigkeiten, die in unserer modernen Gesellschaft unerlässlich sind.

Die ICILS-Studie hat aufgezeigt, dass viele Schüler:innen in Deutschland in diesem Bereich Defizite aufweisen (Lehrer News berichtete). Daher ist es entscheidend, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Medienkompetenz zu stärken und Schüler:innen auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten.

Handlungsbedarf: Es ist nie zu spät, damit anzufangen

Medienkompetenz ist ein lebenslanger Lernprozess. Auch wenn der ideale Start in der Grundschule liegt, ist es nie zu spät, digitale Bildung zu fördern. Lehrkräfte können schrittweise digitale Elemente in den Unterricht integrieren, während Eltern Apps zu Hause nutzen, um gemeinsam mit ihren Kindern die digitale Welt zu erkunden.

Apps bieten eine hervorragende Möglichkeit, Defizite gezielt anzugehen. Doch sie können nur ein Teil einer ganzheitlichen Strategie sein. Es braucht auch schulische Programme, angepasste Lehrpläne und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte.

Gemeinsam die digitale Bildung voranbringen

Die fünf vorgestellten Apps bieten innovative Ansätze, die von kreativer Mediengestaltung bis hin zu programmierbasiertem Lernen reichen. Ihr Einsatz hilft dabei, Schüler:innen optimal auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Durch gezielte Maßnahmen und den Einsatz von Tools wie Apps können Lehrkräfte, Schulen und Eltern die digitale Bildung nachhaltig fördern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gemeinsam aktiv zu werden. Schulen, Eltern und die Bildungspolitik müssen digitale Bildung stärker in den Fokus rücken, um eine Generation zu fördern, die sicher, kritisch und kreativ in der digitalen Welt unterwegs ist.

Welche App nutzt ihr am liebsten, um die Medienkompetenz zu stärken? Was ist eure Lieblingsapp zur Förderung von Medienkompetenz?

Geschenke auf einem Tisch
false

Noch zwei Wochen Schule bis Weihnachten und für Lehrer stellt sich die Frage: Was schenkt man den Kolleg:innen, mit denen man gemeinsam den Schulalltag meistert? Ein passendes Geschenk kann den Teamgeist stärken und Wertschätzung ausdrücken. Hier sind acht durchdachte Geschenkideen, die von Lehrkraft zu Lehrkraft sicher gut ankommen.

Kreativ, praktisch, unverzichtbar: Die besten Stifte für den Schulalltag

Caran d’Ache Metall-Kugelschreiber 849 (Quelle: Papeterie Ballin)

Lehrkräfte und Stifte sind unzertrennlich – ob Tafelstifte, Marker oder edle Füllfederhalter. Ein hochwertiger Stift ist nicht nur ein praktisches Werkzeug, sondern verleiht dem täglichen Schreiben eine besondere Note. Sie eignen sich auch hervorragend als stilvolles und nützliches Geschenk. Das größte Sortiment aus verschiedenen Marken von hochwertigen Stiften in jeder Preisklasse bietet in diesem Fall Papeterie Ballin. Eine große Empfehlung von unserer Seite ist da der Caran d'Ache Metall-Kugelschreiber 849 in Neon-Pink, für 21 Euro. Dies ist einer unserer Favoriten aufgrund seines sehr leichten Gewichtes und seiner Patrone über 600 A4 Seiten beschreiben kann. 

Wärme to go: Thermotassen für Lehrer

Travel Mug Classic (Quelle: Emsa)

Nichts geht über einen heißen Kaffee oder Tee während eines langen Schultages. Eine Thermotasse hält Getränke stundenlang warm und verhindert Kleckereien. Perfekt für jede Lehrkraft, die ständig in Bewegung ist. Dazu ist es ein Geschenk, das sowohl praktisch als auch nachhaltig ist. Am schnellsten und in verschiedenen Preisklassen könnt ihr diese auf Amazon oder in einem regionalen Geschäft wie Media Markt finden. Soll es aber eine hochwertigere Tasse werden, so werdet ihr bei Contigo oder Emsa fündig, die preislich ab 20 Euro anfangen. Unsere Empfehlung ist hierbei der Travel Mug Classic für 24 Euro. Er hält die Temperatur bei kalten Getränken 8 Stunden, bei warmen Getränken 4 Stunden, ist auslaufsicher und ist in zwei Größen und mehreren Farben erhältlich. 

Kaffee am Morgen: Der geheime Superheld im Lehrerzimmer

Holiday Roast Set Kaffee (Quelle: Coffee Circle)

Kaffee ist ein Lebenselixier vieler Lehrkräfte. Ein edler Kaffee bringt nicht nur Genuss, sondern auch einen Moment der Entspannung. Kombiniert mit einer Thermotasse ergibt sich ein perfektes Set für Kaffeeliebhaber:innen. Auf der Suche nach hochwertigem Kaffee seid ihr in lokalen Röstereien oder spezialisierten Online-Shops wie Coffee Circle am besten aufgehoben, deren Preise ab 10 Euro beginnen. Als Weihnachtsgeschenk empfiehlt sich hier besonders gut das Holiday Roast Set für 28,90 Euro. Das Set besteht aus Kodagu Espresso, welches an Ahornsirup und weiße Schokolade erinnert und Tarrazú Kaffee, welcher an Muskatnuss und Mandarine erinnert und somit perfekt für die Weihnachtszeit. Das Set wird entweder als ganze Bohnen oder gemahlen geliefert. 

Von der Teeküche ins Klassenzimmer: Ein Schluck Gelassenheit für den Schultag

Feierlicher Festtagstee (Quelle: TeeGschwendner)

Für die Teeliebhaber:innen unter den Lehrkräften ist ein hochwertiges Tee-Set eine ausgezeichnete Wahl. Verschiedene Teesorten und edles Zubehör wie ein Teesieb oder eine schöne Kanne bieten Entspannung und Genuss – ideal, um nach einem anstrengenden Tag abzuschalten. Qualitativ hochwertiger Tee für jede Preisklasse, beginnend bei 6 Euro, bekommt man bei Kusmi Tea und TeeGschwendner. Ein Tipp von uns ist das Feierlicher Festtagstee für 16,90 Euro. Es enthält einen Blatt-Tee aus dem Himalaya und Schokolade schön präsentiert in einer Geschenkbox mit Schleife. 

Genussvolle Auszeit: Exklusive Gourmet-Geschenksets für Feinschmecker

Geschenkset Weihnachten (Quelle: Wajos

Ob Feinkost oder exotische Gewürze – ein Gourmet-Geschenkset ist eine kulinarische Freude. Es zeigt Wertschätzung und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken. Preislich etwas teurer als die anderen Geschenkideen, doch qualitativ genauso gut wird man mit einer großen Auswahl auf Wajos fündig. Perfekt als Weihnachtsgeschenk gibt es auf Wajos das Geschenkset Weihnachten für 29,95 Euro. Darin enthalten sind 5 Produkte mit einem Infoflyer, auf dem verschiedene Inspirationen für Gerichte niedergeschrieben wurden. 

Praktisch und stilvoll: Personalisierte Federtasche für den Schulalltag

Personalisierte Federmäppchen mit Pop-up-Design (Quelle: Etsy

Ein personalisiertes Geschenk hat immer eine besondere Bedeutung. Eine Federtasche mit dem Namen oder einer kleinen Botschaft der Lehrkraft ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein praktisches Utensil, das sich im Schulalltag bewährt. Die dabei größte Auswahl hat man auf Etsy. Die Preise beginnen dabei ab 10 Euro. Besonders praktisch ist da das personalisierte Federmäppchen mit Pop-up-Design ab 15 Euro. Durch ihr Design kommt man ausgesprochen gut an alle Stifte, ohne ewig suchen zu müssen und durch den Aufdruck lässt sie sich noch personalisieren. 

  

Einzigartig und unvergesslich: Bücher mit persönlicher Widmung                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                

Buch (Quelle: Canva)

Ein Buch ist ein zeitloses, symbolisches Geschenk. Mit einer persönlichen Widmung wird es zu einem unvergesslichen Andenken. Um an eine persönliche Widmung zu kommen, kann man zu einer Lesung und Signierstunde der:des besagten Autor:in gehen, mit der:dem Autor:in über die sozialen Medien oder ihre Website Kontakt aufnehmen oder in einigen Fällen bietet der Verlag signierte Exemplare an und diese erfüllen häufig auch den Wunsch nach einer Widmung. Eine Empfehlung ist hierbei, wenn vorhanden ein Lieblingsbuch oder eines der Pädagogikbücher aus 2024. Diese reichen von Ratgebern zu Kritik am Schulsystem und Verbesserungsvorschlägen.

Humorvoller Hingucker: T-Shirt mit witzigem Spruch

lustiges T-Shirt für Mathelehrkraft (Quelle: Etsy

Humor verbindet. Ein T-Shirt mit einem cleveren oder lustigen Spruch, der den Lehrberuf thematisiert, sorgt sicher für ein Schmunzeln nicht nur bei den Lehrkräften, sondern auch bei Schüler:innen. Es ist ein humorvolles Geschenk, das zugleich eine persönliche Note haben kann. Das größte Angebot hat dabei Etsy, preislich beginnend ab 15 Euro. Ein Tipp dabei ist das “Be real be rational” T-Shirt für 20,25 Euro, das jede Mathestunde etwas lustiger macht. 

Fazit: Von praktisch bis persönlich – für jeden Lehrer etwas dabei

Von praktisch bis persönlich – es gibt viele Möglichkeiten, wie man den Kolleg:innen zu Weihnachten eine Freude machen kann. Diese Geschenkideen zeigen nicht nur Wertschätzung, sondern fördern auch den Teamgeist und bringen ein wenig Entspannung in den oft stressigen Schulalltag.

Ein Junge sitzt vor einem Laptop
false

Ab wie viel Grad gefriert Wasser? Was wird im Advent gefeiert? Kann man Brüder nach Weihnachten umtauschen? Nicht nur Erwachsene durchsuchen das Internet nach Informationen, auch Kinder recherchieren im Netz. Damit sie dabei nur kindgerechte Inhalte finden, sollten sie eine Kindersuchmaschine verwenden. Die Vorteile von Kindersuchmaschinen sind, dass sie Themen und Inhalte kuratieren, die für Kinder interessant sind und Suchtreffer ausschließen, die nicht geeignet sind. Das schützt Kinder davor, unangemessene Webseiten zu besuchen. 

Warum eine extra Suchmaschine für Kinder?

Wer heute nach Informationen sucht, der schaut im Internet nach. Gemeint ist damit meist die Suche über eine der gängigen Suchmaschinen. Und in den allermeisten Fällen nutzen wir dafür den Marktführer Google. Eine Suchmaschine durchsucht sekundenschnell das Internet für uns und findet so ziemlich jede Information, die man finden will und manchmal sogar mehr als das. Gerade für Kinder kann es kritisch sein, hier ungefiltert auf Inhalte zu treffen, die gar nicht für Kinder geeignet sind. Für ältere Kinder bietet es sich an, die SafeSearch-Einstellungen bei Google anzupassen. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sollten spezielle Kindersuchmaschinen verwenden und dabei von Erwachsenen begleitet werden. Wobei Kindersuchmaschinen eben nicht alle Informationen im Internet finden, sondern explizit Webseiten und nicht kindgerechte Themen wie Gewalt ausschließen. Häufig arbeiten Kindersuchmaschinen mit sogenannten Positivlisten. Das heißt, in die Suchergebnisse werden nur Inhalte und Webseiten aufgenommen, die wirklich kindgerecht sind. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann der Einsatz von Kindersuchmaschinen in der Grundschule pädagogisch sinnvoll sein. Denn ein wichtiger Part von Medienkompetenz ist es, sich in der heutigen Informationsflut zurechtzufinden. Dazu gehört das Finden und Einordnen von Informationen, beispielsweise im Internet. 

Wie Suchmaschinen im Unterricht nutzen?

Sinnvoll ist es als allererstes zu besprechen, was eine Suchmaschine ist und wie sie funktioniert. Dafür gibt es zum Beispiel einen kostenfreien Kurs von Internet-ABC e.V. Alle 14 deutschen Landesmedienanstalten sind Mitglied im Verein. Das Lernmodul "Suchen und Finden im Internet" des Internet-ABCs erklärt Schüler:innen, welche Arten von Suchmaschinen es gibt, wie diese Suchmaschinen funktionieren, wie die Kinder die besten Suchergebnisse finden und welche Recherchemöglichkeiten es noch gibt. Ihr könnt dabei einzelne Kapitel auswählen und den Schüler:innen nur diesen speziellen Link geben oder das ganze Modul bearbeiten. 

Haben die Schüler:innen diese medienpädagogischen Grundlagen verstanden, können Suchmaschinen in jedem Unterrichtsfach für Recherchen verwendet werden. Legt dafür am besten eine Kindersuchmaschine als Startseite des Browsers auf den Geräten fest, die ihr mit den Kindern für die Aufgaben benutzt. Falls die Schüler:innen für ihre Hausaufgaben Online-Recherchen durchführen sollen, ist es wichtig, vorher einen Elternabend zu diesem Thema zu veranstalten, an dem ihr die Eltern zu dem Thema Suchmaschinen informiert, ihnen verschiedene Kindersuchmaschinen vorstellt und ihnen verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Kinder bei solchen Recherchen zu begleiten. Außerdem solltet ihr vorab klären, ob alle Kinder zuhause die Möglichkeit haben, Internet zu nutzen. Bietet hierfür den Familien Alternativen an, wie ein Leihgerät von der Schule, die Möglichkeit, die Hausaufgabe vor Ort in der Lernzeit zu erledigen oder ein gemeinsamer Ausflug in die Stadtbibliothek, wo Computer für Recherchen zur Verfügung stehen. So geht ihr sicher, dass kein Kind durch eure Hausaufgaben aufgrund seiner Armut diskriminiert wird. Diesen Klassismus, also Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status, zu vermeiden ist eine essenzielle Voraussetzung, um Chancengleichheit für eure Schüler:innen zu unterstützen (Lehrer News berichtete). Wir stellen euch vier gute Kindersuchmaschinen vor, die Eltern zuhause oder Lehrkräfte in der Schule mit Kindern nutzen können. 

fragFinn – der geschützte Surfraum  

Startseite von fragFinn
Die Kindersuchmaschine von fragFinn bietet einen geschützten Raum. (Quelle: fragFinn)

Die Suchmaschine von “fragFINN” wurde speziell für Kinder von 6 bis 12 Jahren geschaffen und basiert auf einer sogenannten Positivliste. Das ist eine umfangreiche Liste aus für Kinder interessanten und unbedenklichen Internetangeboten. Laut Anbieter wird sie täglich aktualisiert, ergänzt und permanent geprüft und besteht aus rund 4.000 Online-Angeboten. Das Angebot steht allen Kindern barrierefrei zur Verfügung. Die Suchmaschine basiert auf der Suchtechnologie Elasticsearch, die auf dem Server von fragFINN eingerichtet wurde. Bei der Nutzung der Suchfunktion wird die Suchanfrage der Nutzer:innen direkt an den fragFINN-Server in Deutschland gesendet. Es werden dabei keine Daten von Nutzer:innen gesammelt oder gespeichert. Für die Indexierung der Websites wird die Open-Source-Software Norconex Collector verwendet. Außerdem ist die Webseite barrierefrei. 

fragFinn im Unterricht einsetzen

Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es alle Infos auf schule.fragfinn.de. Lehrkräfte können die Suchseite als digitales Medium einsetzen, um die Recherche-, Informations- und Medienkompetenzen der Grundschulkinder zu stärken. Laut eigenen Angaben orientieren sich die redaktionellen Boxen – Sprache, Kreatives, Internet, Sachkunde und Nawi – an den Schulfächern und verlinken zu kindgerechten Websites mit Informationen, Lernspielen oder Lernvideos über schulische Themen. Ein weiteres Plus: das Fake News-Lernmodul, um Kinder ab einem Alter von acht Jahren spielerisch für das Thema Fake News zu sensibilisieren.

Seitenstark – kuratiert Webinhalte für Kinder

Die Startseite von Seitenstark
Über Seitenstark starke Webseiten für Kinder finden (Quelle: Seitenstark)

Die Kindersuchmaschine “Seitenstark” bietet Kindern Orientierung und Inhalte zu verschiedensten Themen, die für junge Internetnutzer:innen relevant sind. Neben einem kindgerechten Zugang zu Wissen und Informationen im Internet gibt es geprüfte Inhalte aus verschiedenen seriösen Kinderseiten, sodass Kinder spielerisch und ohne Risiko recherchieren können. Seitenstark ist werbefrei und speziell auf die Bedürfnisse von Kindern angepasst, mit Themen von Schule über Freizeit bis hin zu aktuellen Ereignissen. Seitenstark besteht aus dem Seitenstark-Netzwerk und dem gemeinnützigen Seitenstark-Verein. Gemeinsam treten sie für das Recht aller Kinder und Jugendlichen auf positive, hochwertige und partizipative Inhalte im digitalen Bereich ein. Ihr Motto: Wir machen solche Inhalte sichtbar und engagieren uns für ihre zukunftsfähige Weiterentwicklung. Ein moderierter Chat für Kinder rundet das Angebot ab. 

Seitenstark im Unterricht einsetzen

Für Eltern und Lehrkräfte gibt es eine eigene Infoseite von Seitenstark. Außerdem gibt es viele Zusatzangebote für Eltern und Lehrkräfte und aktuell tolle weihnachtliche Links zum Beispiel zu Bastelvorlagen für Wichteltüren bei “Kika” und Adventsrätsel bei “Kirche entdecken”. Seitenstark stellt zudem kostenfrei Unterrichtseinheiten und Workshopkonzepte zu medienpädagogischen zur Verfügung. Erstellt in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und Kindersache.de. Die Materialien sind geeignet für Klasse 4 bis 6 und für die außerschulische Bildung. Ein Highlight: Schulen können verschiedene Inhalte von Seitenstark, wie Videos und die “Frage der Woche” auf ihrer Schulwebseite einbinden. Mit dem "Grundschulwidget" von Seitenstark könnt ihr passende Linktipps für Grundschulkinder auf der Webseite eurer Schule platzieren. Die Linktipps führen die Schüler:innen laut Angaben der Plattform zu ausgewählten Internetseiten von Seitenstark. Sie sind nach Schulfächern und Themen sortiert und beinhalten ausschließlich altersgerechte und empfehlenswerte Kinderseiten. Ihr müsst das Widget nur einmal auf eurer Schulwebseite einbinden, die Linktipps werden über die Einbindung regelmäßig aktualisiert. Auch dieser Service von Seitenstark ist kostenfrei. 

Helles Koepfchen – die größte deutsche Suchmaschine für Kinder 

Startseite von Helles Köpfchen
Hier werden alle Suchergebnisse sorgfältig von der Redaktion geprüft (Quelle: Helles Köpfchen)

Die Suchmaschine von “Helles Köpfchen” bietet viele Informationen für die Schule, Wissensartikel und aktuelle Nachrichten in kindgerechter Sprache, abwechslungsreiche Online-Spiele, Angebote zum Mitmachen sowie eine betreute Community, zum anderen eine eigene Suchmaschine speziell für Kinder und Jugendliche. Laut eigener Angabe finden hier junge Menschen nahezu alles, was für sie wichtig und interessant ist, ohne dabei Gefahr zu laufen, auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Denn die Suchmaschine listet nur Seiten auf, die zuvor von der Redaktion sorgfältig überprüft wurden. Helles Köpfchen ist ein Angebot der Cosmos Media UG, welches sich unter anderem über Werbung finanziert. Die eingeblendete Werbung richtet sich an Kinder und enthält keine unangemessenen Inhalte. Für die Nutzung in der Schule gibt es extra eine werbefreie Version von “Helles Köpfchen”

Helles Koepfchen im Unterricht einsetzen

Neben der Suchfunktion bietet “Helles Köpfchen” auch Reportagen zum Beispiel zum US-Wahlkampf, Online-Spiele oder eine aktuelle Wetterkarte. Die Webseite ist damit ein guter Startpunkt für Recherchen, soll aber Kindern auch Freude im Umgang mit dem Internet vermitteln. Die Kinder sammeln so positive Erfahrungen bei ihren ersten Schritten im Internet. Das Angebot eignet sich deshalb etwa für einen gemeinsamen Medienunterricht, Recherchen im Fachunterricht oder für die Gestaltung einer Freistunde. 

KiwiThek – das Online-Lexikon für Kinder

Die Startseite von KiwiThek
Die Wissenesgebiete bieten einen guten Rechercheeinstieg für Kinder. (Quelle: KiwiThek)

Die KiwiThek ist ein Online-Lexikon für Kinder. Der Name "KiwiThek" ist ein Kunstwort: Der erste Teil des Wortes ist eine Verkürzung des Begriffes Kinderwikipedia, der zweite Teil des Wortes "Thek" ist die letzte Silbe des Wortes Bibliothek. Schüler:innen können die KiwiThek mitgestalten. Genauso wie beim Vorbild Wikipedia können hier Themenseiten korrigiert, weitergeschrieben oder für fehlende Themen neu erstellt werden. Laut Anbietendem sind die Wissensgebiete in unterschiedliche Kategorien gegliedert, die auf der Hauptseite gut ersichtlich sind. Medien & Wissenschaft, Natur & Umwelt, Geografie & Wirtschaft, Sport & Freizeit und viele mehr. 

KiwiThek im Unterricht einsetzen

Die KiwiThek könnt ihr super einsetzen, um zu vermitteln, wie Wikipedia funktioniert und warum man ein von Nutzer:innen gepflegtes Online-Lexikon nicht ungeprüft als Quelle für Referate nutzen sollte. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit für Kinder in der Grundschule, das Internet mitzugestalten und damit eine Dimension von Medienkompetenz zu erfüllen, die einen Schritt weiter geht als eine Online-Recherche.  

Mit Kindersuchmaschinen das Internet erkunden 

Kindersuchmaschinen sind ein wertvolles Werkzeug, um Kinder den sicheren Einstieg ins Internet zu ermöglichen. Sie bieten nicht nur geprüfte Inhalte, sondern fördern auch Medienkompetenz – eine essenzielle Fähigkeit in der digitalen Welt. Angebote wie fragFINN oder Seitenstark sorgen für geschützte Surfräume, in denen Kinder ohne Risiko recherchieren können. Für den Einsatz im Unterricht in der Grundschule sind diese Suchmaschinen ideal, da sie Recherchieren üben, Medienkritik stärken und das Lernen kreativ gestalten. Wichtig bleibt dabei stets die Begleitung durch Eltern und Lehrkräfte, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu sichern. 

Ein Mädchen verschränkt traurig die Arme. Am Bildrand sind Hände zu sehen.
false

Mobbing in der Schule haben vermutlich alle Schüler:innen schon mal erlebt – ob als betroffene Person, Täter:in oder Zuschauer:in. Doch was ist Mobbing genau? Mobbing ist kein harmloser Streit, sondern gezielte, wiederholte Schikanen, bei denen Betroffene alleine nicht mehr standhalten können. Auf Hanisauland, einem Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung heißt es: “Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einem oder mehreren anderen schikaniert wird, sich mehrere gegen einen verbünden, die Schikanen häufig vorkommen, dies über eine längere Zeitspanne geschieht und das Opfer sich nicht alleine gegen die Mobber durchsetzen kann.” Und weil Bilder, insbesondere bewegte Bilder, häufig mehr sagen als tausend Worte, gibt es hier für euch sechs Videos, die ihr nutzen könnt, um mit Schüler:innen über Mobbing zu sprechen. 

Was ist Mobbing?

Das Schweizer Radio und Fernsehen für Kinder (SRF Kids) erklärt im Video “Was ist Mobbing?” ganz einfach für, Kinder, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Der Radio- und TV-Sender SRF engagiert sich mit der Kampagne #SayHi gegen Mobbing. Mobbing kommt vom englischen Wort “to mob”. Das heißt so viel wie Anpöbeln oder Schikanieren. Im Video werden auch die verschiedenen Rollen im Mobbing-Prozess erklärt und welche Folgen es für die Betroffenen haben kann. Ganz kindgerecht wird hier auch vermittelt, dass Kinder Mobbing nicht alleine lösen können, sondern sich Hilfe bei Erwachsenen suchen sollen. Die Scham über Mobbing nicht zu reden, hilft nämlich nur den Täter:innen, weil es sie schützt und ihnen ermöglicht immer weiterzumachen. 

Strategien gegen Mobbing

Mobbing ist ein gefühlter Prozess. Zwei Kinder können die gleichen Mobbingerfahrungen machen und doch das Mobbing ganz unterschiedlich empfinden. Für manche Kinder ist es sehr schlimm, wenn sie eine Woche lang von Klassenkamerad:innen als Brillenschlange bezeichnet werden, für manche ist es kein Problem, selbst wenn sie schon seit drei Monaten beleidigt werden. Den Unterschied macht die Resilienz des betroffenen Kindes. Ein wichtiger Punkt ist, dass Eltern zu Hause einen sicheren Hafen schaffen müssen. Außerdem sollten sie unseren Kindern beibringen, dass es egal ist, was andere über uns denken. Das ist im Alltag gar nicht so einfach. “Jonas, sei nicht so laut! Was sollen die Nachbarn denken?” ist ein typisches Beispiel, wie Eltern ihre Kinder darauf trimmen, es sich zu Herzen zu nehmen, was andere Leute denken. Fatal, wenn es um Mobbing geht. Der Experte empfiehlt stattdessen, mit dem Kind darüber zu reden, wessen Meinung uns wichtig ist und die anderen nicht zu beachten. Wie Eltern und Lehrkräfte noch dazu beitragen können, Kinder resilient zu machen und damit gegen Mobbing zu stärken, erfahrt ihr im Video “Strategien gegen Mobbing, die wirklich helfen!” von Stark auch ohne Muckis.  

Was können Schüler gegen Mobbing tun?

Eigentlich sind sich alle Kinder einig: Mobbing ist nicht gut. Trotzdem fällt es vielen Kindern schwer etwas dagegen zu tun, wenn Sie Mobbing in ihrer Klasse mitbekommen. Im Video “Mobbing: Was ihr tun könnt” der WDR-Sendung neuneinhalb lernen Kinder deshalb, welche Wege es gibt als Außenstehender, Mitlaufende oder zufällige Beobachtende etwas gegen Mobbing zu tun. Das ist wichtig, weil diese Gruppe der Zuschauenden die größte Gruppe in einem Mobbingfall ist. Betroffene gibt es meist ein bis zwei und auch Täter:innen sind meist eigentlich nur eine kleine Gruppe. Die Kinder, die zu- bzw. wegschauen sind oft viel mehr. Wer sich diese Übermacht bewusst macht, kann sie nutzen, um Mobbing zu stoppen. 

So schnell wird man zum Außenseiter

Im Video “Mobbing-Experiment: So schnell wird man zum Außenseiter” von Quarks kann man sehr gut beobachten, wie Mobbing funktioniert. In dem gezeigten Spiel stellt sich der eigentlich beliebte Tim seiner Klasse als neuer Schüler vor. Die Klasse wurde vorher gebrieft, dass sie Tim abwesend behandeln soll. Obwohl das Experiment nur ein Spiel ist, reagiert Tim sofort gereizt und wird von der Klasse deshalb noch mehr abgelehnt. Der klassische Einstieg in den Mobbing-Prozess im Zeitraffer. Tim verstummt im Laufe des Spiels, so wie Mobbingopfer in echt auch verstummen. Nach nur 25 Minuten bricht die Vertrauenslehrerin, die das Experiment begleitet, ab und die Schüler:innen reflektieren, was sie gerade erlebt haben, was ihre Rolle dabei war und wie sie sich dabei gefühlt haben.

Mit Schülern über Cybermobbing reden

“Was hatte denn Miri bitte heute an?” So beginnt der fiktive Klassenchat im Video “Es braucht Mut” der Digitalen Helden. Immer mehr Mitschüler:innen machen dabei mit, sich über Miri lustig zu machen. Die Person mit dem Smartphone in der Hand, deren Display wir sehen, traut sich erst nicht etwas dagegen zu sagen. Doch nach mehreren Anläufen reicht der Mut endlich aus, um einzuschreiten. Und das hat Folgen. Wie wahrscheinlich befürchtet, wird die Person nun ebenfalls von den anderen angegriffen. Doch eine Klassenkameradin mischt sich ein und stellt sich ebenfalls auf die Seite von Miri und unserem Protagonisten. Und es werden mehr! Miri bedankt sich in einer privaten Chatnachricht für die Hilfe. Dieses kurzes Video vermittelt Jugendlichen ganz lebensnah, wie Cybermobbing im Klassenchat aussehen kann und wie man sich im Alltag gegen Mobbing engagieren kann. Das Video ist eine gute Grundlage, um mit der Klasse über Mobbing in der Schule und die Rolle von Bystandern, also Schüler:innen, die beim Mobbing zuschauen, zu sprechen. 

Ist Cybermobbing strafbar?

In dem Video “Cyber-Mobbing ist strafbar!” von Saferinternetat sehen wir, wie eine Jugendliche zur Mobbing-Täterin wird. Wütend auf ihren Ex-Freund, geht sie aus Eifersucht dessen neue Freundin an. Immer gemeinere Kommentare schreibt sie in Rage unter Instagram-Beiträge. Doch Wut und Trauer sind schlechte Ratgeber:innen. Viele Handlungen, die man beim Mobbing ausübt, sind strafbar. Im Flyer von saferinternet.at heißt es dazu: “Mobbing kann rechtliche Folgen für die Täter:innen haben. In Österreich ist Cybermobbing sogar ein eigener Straftatbestand (§ 107c StGB). Darüber hinaus können weitere Straftatbestände wie Nötigung (§ 105 StGB) oder Beleidigung (§ 115 StGB) erfüllt sein.” Für alle, die mit ihren Schüler:innen über Cybermobbing reden wollen sind die Unterrichtsmaterialien “Aktiv gegen Cyber-Mobbing” von saferinternet.at mit Übungen für die Sekundarstufe I zu empfehlen. 

Wege zu einer Schule ohne Mobbing

Mobbing in der Schule ist ein ernstes Problem, aber es gibt viele Möglichkeiten, damit umzugehen und es zu verhindern. Für Schüler:innen ist es wichtig, Mobbing aus Scham nicht zu verschweigen, denn Schweigen schützt nur die Täter:innen. Im Falle von Cybermobbing sollten Schüler:innen Beweise sichern, beispielsweise mit Screenshots, und die Täter:innen blockieren. Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle. Achtet im Schulalltag auf Anzeichen von Mobbing. Sie frühzeitig zu erkennen, hilft euch früh eingreifen und Schlimmeres zu verhindern. Klare Regeln und Konsequenzen bei Mobbing sind wichtig, ebenso wie unterstützende Gespräche zwischen betroffenen Schüler:innen. Informiert auch die Eltern bei Vorfällen und bezieht sie in eure Lösungsvorschläge mit ein.

Schulen können ebenfalls viel tun, um Mobbing vorzubeugen. Eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung sollte aktiv gefördert werden. Durch schulweite Anti-Mobbing-Programme könnt ihr Empathie und Konfliktlösungsfähigkeiten stärken. Spezielle Sprechstunden oder Vertrauenslehrkräfte bieten betroffenen Schüler:innen wichtige Anlaufstellen. Im digitalen Zeitalter ist es zudem essenziell, Cybermobbing aktiv im Unterricht zu thematisieren und den sicheren Umgang mit sozialen Medien zu vermitteln. Langfristig sollte jede Schule ein Anti-Mobbing-Konzept entwickeln und regelmäßig überprüfen, um für eine sichere und positive Lernumgebung zu sorgen. Wie beugt ihr Mobbing in eurer Klasse vor? Teilt gerne eure Tipps mit uns!

Ein Schüler hat das Kinn auf seinen Tisch gestützt auf dem sein Schulheft liegt.
true

Fühlt ihr euch unsicher, wenn ein:e Schüler:in Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben hat? Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) kann viele Herausforderungen mit sich bringen, doch mit den richtigen Methoden könnt ihr einen echten Unterschied machen. Erfahrt, wie ihr Anzeichen erkennt, Förderung bietet und Kinder mit LRS stärkt!

Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), oft auch als Legasthenie bezeichnet, betrifft viele Kinder und Jugendliche und äußert sich in erheblichen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens – Fähigkeiten, die für den schulischen und späteren beruflichen Erfolg grundlegend sind. Um betroffene Kinder bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig, die typischen Anzeichen frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Förderung zu wählen. Dabei ist der geschulte Blick der Lehrer:innen in der Schule unerlässlich!

Was ist eine Lese-Rechtschreib-Schwäche? Typische Anzeichen erkennen

Laut Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. unterscheiden Fachleute, Ärzte sowie manche Bundesländer (als Gesetzgeber der Legasthenie-Erlasse) zwischen den Begriffen der Lese- und Rechtschreibstörung und der Lese-Rechtschreibschwäche. Die Grundlage für diese Differenzierung ist jedoch nicht einheitlich und stiftet laut dem Bundesverband häufig Verwirrung. “Kein Wunder also, dass die Begriffe Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, Lese-Rechtschreibstörung oder kurz LRS für viele Menschen die gleiche Bedeutung haben und somit häufig auch synonym verwendet werden”, heißt es in ihrer Definition zu Legasthenie und LRS.  

Für Kinder ist das Erlernen von Lesen und Schreiben ein Prozess des "Entschlüsselns" eines neuen, zunächst rätselhaften “Codes” aus Buchstaben und Symbolen. Bei einer LRS gestaltet sich dieser Lernprozess jedoch wesentlich schwieriger, da betroffene Kinder den Code nicht in der üblichen Weise “entschlüsseln” können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert LRS als eine spezifische Lernstörung, die nicht auf das Entwicklungsalter, eine mangelnde Beschulung, geringe Intelligenz oder psychische bzw. neurologische Beeinträchtigungen zurückzuführen ist.

Typische Anzeichen einer LRS beim Lesen

  • Stockendes, lautierendes Lesen: Kinder stocken oft, wiederholen Buchstaben oder verlieren die Zeile.
  • Fehlerhaftes Lesen: Wörter werden oft falsch gelesen oder geraten, da das Lesen sehr mühsam ist.
  • Langsames Lesen: Das Lesen beansprucht viel Zeit, und das Leseverständnis leidet darunter.

Typische Anzeichen einer LRS beim Schreiben

  • Vertauschen oder Auslassen von Buchstaben: Insbesondere optisch ähnliche Buchstaben wie „b“ und „d“ werden häufig verwechselt.
  • Fehlerhafte Rechtschreibung: Wörter werden inkonsistent und häufig falsch geschrieben, sogar beim Abschreiben.

Neben diesen direkten Symptomen gibt es auch indirekte Anzeichen wie Schulangst, Vermeidungsverhalten oder psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen. Manche Kinder entwickeln außerdem Kompensationsstrategien, wie das Auswendiglernen von Texten, um Misserfolge zu vermeiden. Frühzeitige Erkennung und Unterstützung ist hier entscheidend. Weitere Infos dazu findet ihr beim Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V..

Was bedeutet das für die Fachkräfte in den Schulen? Mit der Wahrnehmung der Problematik habt ihr den ersten und wichtigsten Schritt bereits getan. Ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten über die Möglichkeit einer LRS Testung zum Beispiel bei einem Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten bildet die Grundlage für die passende Förderung. Das kann zum Beispiel Nachhilfe oder Lerntherapie sein. Bei einer diagnostizierten LRS sollte zeitnah ein passender Nachteilsausgleich mit dem Kind und den Erziehungsberechtigten besprochen und gewährt werden.

Bei der Beobachtung von LRS Symptomen, kann zunächst auch ein Selbsttest von zu Hause aus eine erste Orientierung geben: LRS-Test • Worthelden

Was ist der Unterschied zwischen Nachhilfe und Lerntherapie?

Obwohl Nachhilfe und Lerntherapie beide auf die Förderung des Lernens abzielen, verfolgen sie unterschiedliche Ansätze und Ziele.

Was ist Nachhilfe? Nachhilfe hat das Ziel, schulische Lücken zu schließen und den aktuellen Schulstoff zu festigen.Lerntherapie hingegen ist ein umfassender, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittener Ansatz, der darauf abzielt, grundlegende Lernfähigkeiten zu fördern und Entwicklungsstörungen zu behandeln. Lerntherapeut:innen arbeiten gezielt mit Kindern, die nicht nur Schwierigkeiten im aktuellen Schulstoff haben, sondern auch grundlegende Probleme in Bereichen wie Lesen und Schreiben oder Rechnen aufweisen. Eltern und Lehrkräfte können Schüler mit LRS mit verschiedenen Übungen unterstützen. 

10 effektive Übungen bei LRS

Schon mit wenigen und einfachen Übungen kann die Lese- und Rechtschreibfähigkeit in der Schule und zu Hause trainiert werden. Dabei gilt: lieber häufig und kurz (10 Minuten reichen) als selten und lang.

1. Silbenstraßen/Silbenteppiche: Dabei lernt das Kind, Silben schnell zu erkennen und sie zu Wörtern zusammenzusetzen. Dies fördert die Leseflüssigkeit und das Leseverständnis.

2. b oder d? Bei Buchstaben, die beim Schreiben häufig verwechselt werden, ist es hilfreich, sich zunächst einen der beiden Buchstaben als „Lieblingsbuchstaben" auszusuchen. Sucht Wörter, in dem er möglichst oft vorkommt, findet alle Lieblingsbuchstaben in einer Geschichte, zeichnet ihn, knetet ihn … So lässt sich dieser Buchstabe für das Kind leichter von seinem „Bruder“ unterscheiden.

3. Blitzlesen: Diese Übung verbessert die Erkennung von Silben und Wörtern im Ganzen. Das Kind wird schneller und sicherer im Lesen.

4. Silben Stadt-Land-Fluss: Wörter in Silben teilen zu können, bildet eine wichtige Grundlage für das Erlernen von Rechtschreibstrategien und ist auch beim Lesen hilfreich. Bei dieser Übung sucht ihr zu einem festgelegten Anfangsbuchstaben ein Wort mit einer Silbe, ein Wort mit zwei Silben, ein Wort mit drei Silben usw.

5. Spuken oder spucken? Unterscheidung von kurzen und langen Selbstlauten: Klappt das lautgetreue Schreiben, ist der nächste große Schritt das Erkennen der Unterschiede zwischen kurzen und langen Selbstlauten. Der Vergleich von Wortpaaren kann hier als eine gute Übung dienen: Hasen und hassen, Koma und Komma, kam und Kamm, beten und Betten usw.

6. Regeln ableiten: Sobald das Kind weiß, ob Selbstlaute lang oder kurz gesprochen werden, lassen sich viele Rechtschreibregeln ableiten, die dann plötzlich ganz logisch erscheinen und nicht mehr nur trocken auswendig gelernt, sondern verstanden werden können.

7. Um-fahr-en: Wortbaustein-Übungen: Das Wissen über Wortbausteine hilft dem Kind, Wörter richtig zu schreiben. Mit dem passenden Material können aus einzelnen Wortbausteinen möglichst viele Wörter kreiert werden. Vielleicht beginnt ihr mit einem Wortstamm und überlegt, wie viele Wörter ihr dazu finden könnt?

8. Lesegitter: Eine Übung zum sinnentnehmenden Lesen: Das Kind bekommt ein Leserätsel und soll die entsprechenden Texte ganz genau lesen und inhaltlich erfassen, um herauszufinden, wo zum Beispiel die Tiere oder Objekte (um die es in den Texten geht) auf einer Art Spielfeld (das eigentliche Lesegitter) hingehören. Dort werden sie dann in der richtigen Reihenfolge oder Anordnung abgelegt, bis sich das Spielfeld ganz gefüllt hat.

9. Verständnisfragen stellen: ein alter Hut, aber natürlich besonders für Kinder mit LRS eine sehr sinnvolle Übung. Das Kind liest einen Text, im Anschluss stellt ihr ihm Fragen zum Inhalt. Wichtig: beginnt hier sehr einfach! Und: der Spieß lässt sich auch umdrehen, indem das Kind die Aufgabe bekommt, sich Fragen für euch zu überlegen.

10.Texte visualisieren: Beim Überfliegen von Texten wird bei dieser Übung auf Schlüsselworte geachtet. Anschließend wird überlegt, ob es sich um einen Ablauf-Text handelt, oder um eine andere Textart. Passende Visualisierungen, die bereits vorliegen, werden nun mit den Schlüsselworten entsprechend verbunden und visualisiert. Die Visualisierungen sind eine tolle LRS Übung und für Kinder mit Sprech- und Sprachproblemen oft ein guter Weg, um Textinhalte buchstäblich zu „sehen“. 

Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) stellt Kinder, Eltern und Lehrkräfte vor besondere Herausforderungen, doch frühzeitiges Erkennen und gezielte Unterstützung können entscheidend sein. Mit Übungen, die individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt sind, und der richtigen Förderung lassen sich sowohl Lese- als auch Schreibfähigkeiten nachhaltig verbessern. Für Lehrkräfte ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern sowie das Einsetzen geeigneter Methoden essenziell, um betroffene Kinder bestmöglich zu fördern und ihre schulische Entwicklung positiv zu beeinflussen. Mit Engagement und kreativen Ansätzen wird LRS nicht zur Hürde, sondern zu einer Aufgabe, die gemeistert werden kann. Welche Strategien oder Übungen habt ihr bereits ausprobiert, um Schüler:innen mit LRS zu fördern, und was hat besonders gut funktioniert?

Über Julia Pigola

Julia Pigola Worthelden
Julia Pigola

Julia Pigola ist eine integrative Lerntherapeutin gemäß den Standards des Fachverbandes für integrative Lerntherapie (FiL) und arbeitet bei den Worthelden. Seit über sechs Jahren unterstützt sie erfolgreich Kinder und Jugendliche, die an Legasthenie leiden, durch maßgeschneiderte eins zu eins Lerntherapie. Sie legt großen Wert auf einen individuellen Ansatz, der die einzigartigen Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigt und darauf abzielt, sowohl die schulischen Fähigkeiten zu stärken als auch das Selbstvertrauen und die Freude am Lernen wiederherzustellen.

Gemütliches Lesen im Wohnzimmer
false

Der November neigt sich dem Ende zu, das Jahr biegt auf die Zielgerade ein, und die Welt ist bereits tief in den Winter eingetaucht. Der Schnee knirscht unter den Füßen, die Tage werden immer kürzer und am Morgen glitzern Eiskristalle auf den Fensterscheiben. Diese besondere Zeit lädt dazu ein, mit deinen Schüler:innen literarische Winter- und Weihnachtswelten zu erkunden. Warum nicht Geschichten lesen, die von verschneiten Landschaften, faszinierenden Charakteren und der Magie dieser Jahreszeit erzählen? Die folgenden Reclam-Klassiker sind nicht nur zeitlose Werke, sondern auch ein wunderbares Mittel, um die Stimmung der kommenden Adventszeit in den Unterricht zu holen.

Reclams Wintergedichte

(Quelle: Reclam)

Mit der Anthologie Wintergedichte aus Reclams Universal-Bibliothek lassen sich die vielfältigen Stimmungen der kalten Jahreszeit literarisch erleben. Der von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell herausgegebene Sammelband umfasst auf 104 Seiten insgesamt 52 Gedichte und ist für 7 Euro erhältlich. Von Klassikern wie Hölderlins “Der Winter” und Eichendorffs “Winternacht” bis hin zu modernen Stimmen wie Rose Ausländer und Ilse Aichinger spiegelt das Buch die ganze Bandbreite poetischer Reflexionen wider. Die Gedichte laden dazu ein, die karge Schönheit des Winters, die Freude an ersten Schneefällen und die melancholischen Momente der Jahreszeit literarisch zu erkunden. Im Klassenzimmer bieten die Texte ideale Grundlagen für Interpretationen, epochale Vergleiche und kreative Schreibaufgaben. Diese Sammlung ist ein Muss für Lehrkräfte, die ihren Schüler:innen den Winter auf literarische Weise näherbringen möchten und dabei eine stilistisch vielseitige Auswahl bevorzugen.

Die Schneekönigin – Hans Christian Andersen

(Quelle: Reclam)

Wenn der Winter buchstäblich ans Herz geht, dann ist es Zeit für ein Märchen wie dieses. Hans Christian Andersens berühmte Geschichte Die Schneekönigin entführt uns in eine magische Welt aus Schnee und Eis, in der Wärme und Liebe buchstäblich Leben retten können. Die 61 Seiten starke Reclam-Ausgabe für 5 Euro erzählt von Gerda und Kay, zwei Nachbarskindern, deren Leben sich verändert, als Kay von den Splittern eines Zauberspiegels getroffen wird. Sein Herz erstarrt, und er wird von der Schneekönigin in ihr eiskaltes Schloss entführt. Doch Gerda gibt nicht auf: Ihre abenteuerliche Suche nach Kay führt sie durch fantastische Landschaften und Begegnungen, die Mut und Durchhaltevermögen lehren. Dieses zeitlose Märchen ist nicht nur ein literarischer Wintergenuss, sondern auch eine perfekte Grundlage für den Unterricht, um Themen wie Freundschaft, Empathie und Überwindung von Hindernissen zu besprechen.

Bergkristall – Adalbert Stifter

(Quelle: Reclam)

Es gibt Geschichten, die genauso zeitlos sind wie ein schneebedeckter Gipfel. Bergkristall von Adalbert Stifter, eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert, verbindet Spannung, Emotion und tiefgründige Naturbeschreibungen. Die kompakte Reclam-Ausgabe für 4 Euro umfasst 77 Seiten und erzählt, wie zwei Kinder aus verfeindeten Dörfern bei einem Schneesturm in den Bergen verloren gehen. Während die Dorfbewohner ihre Rettung organisieren, geschieht etwas Unerwartetes: Der Konflikt zwischen den Dörfern beginnt zu weichen, und die eisige Trennung wird überwunden. Mit Themen wie Versöhnung, Gemeinschaft und der Schönheit der Natur ist Bergkristall eine eindrucksvolle Erzählung, die sich hervorragend für den Deutschunterricht eignet. Sie lädt zu literarischen Analysen und Diskussionen ein – perfekt, um die Magie der Literatur und die winterliche Atmosphäre ins Klassenzimmer zu bringen und Schüler:innen für die Bedeutung von Zusammenhalt und Empathie zu sensibilisieren.

Sancta Lucia – Selma Lagerlöf

(Quelle: Reclam)

Manchmal braucht es in der dunklen Jahreszeit nur einen Funken Licht, um die Herzen zu erwärmen. Genau das gelingt Selma Lagerlöfs Sancta Lucia, einer Sammlung von fünf weihnachtlichen Erzählungen, die in der Reclam-Ausgabe für 10 Euro auf 96 Seiten erhältlich ist. Mit Geschichten wie “Die Heilige Nacht”, “Die Legende vom Luciatag” oder “Gottesfriede” entführt Lagerlöf euch in eine Welt voller Mitgefühl, Hoffnung und spiritueller Wärme. Besonders die Geschichte der heiligen Lucia, die Licht in die Dunkelheit bringt, berührt und inspiriert. Lagerlöfs poetische Sprache und die zeitlosen Botschaften ihrer Geschichten machen diese Sammlung ideal für den Unterricht: Themen wie Traditionen, Nächstenliebe und Zusammenhalt lassen sich hervorragend diskutieren und regen Schüler:innen zum Nachdenken an. Sancta Lucia ist ein literarisches Geschenk, das die Magie der Weihnachtszeit auf besondere Weise erlebbar macht.

Der Weihnachtsabend oder Eine Geistergeschichte zum Christfest – Charles Dickens

(Quelle: Reclam)

Manche Geschichten gehören zu Weihnachten wie der Tannenbaum – und Charles Dickens‘ Der Weihnachtsabend, auch als Eine Geistergeschichte zum Christfest bekannt, ist eine davon. Die Reclam-Ausgabe für 8 Euro bietet auf 112 Seiten eine moderne Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser, die Dickens‘ Botschaft von Nächstenliebe und sozialer Verantwortung perfekt einfängt. Die Geschichte begleitet Ebenezer Scrooge, einen hartherzigen Geizhals, der von den Geistern der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besucht wird. Durch diese magische Reise erkennt er, wie sein Verhalten das Leben anderer beeinflusst, und findet zurück zu Großzügigkeit und Mitgefühl. Dickens verbindet die berührende Wandlung seiner Hauptfigur mit einer eindringlichen Botschaft: Weihnachten ist das Fest der Menschlichkeit und des Miteinanders. Diese Erzählung eignet sich hervorragend für den Unterricht, um Themen wie gesellschaftliche Verantwortung oder persönliche Veränderung zu besprechen. Ein zeitloser Klassiker, der Herz und Verstand gleichermaßen anspricht.

Nussknacker und Mausekönig – E.T.A. Hoffmann

(Quelle: Reclam)

E.T.A. Hoffmanns Nussknacker und Mausekönig ist ein Werk der deutschen Romantik, das Generationen von Leser:innen verzaubert hat. In der Reclam-Ausgabe für 4 Euro findet sie auf 102 Seiten Platz und wird durch Anmerkungen und ein Nachwort ergänzt. Die Geschichte spielt an Heiligabend im Haus der Familie Stahlbaum. Tochter Marie schließt sofort den Nussknacker, den sie geschenkt bekommt, ins Herz – ohne zu ahnen, dass er sie in eine magische Welt voller Abenteuer führen wird. Um Mitternacht erwachen die Spielzeuge zum Leben, und Marie wird in den Kampf des Nussknackers gegen den finsteren Mausekönig verwickelt. Hoffmanns Märchen ist ein faszinierendes Spiel zwischen Fantasie und Realität, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistert. Im Unterricht bietet die Erzählung Anknüpfungspunkte für Analysen zur Romantik, Diskussionen über kindliche Imagination und die Symbolik von Gut und Böse. Ein zeitloser Klassiker, der besonders in der Weihnachtszeit seinen Zauber entfaltet.

Welche Geschichten bereichern eure Adventszeit?

Die hier vorgestellten Reclam-Klassiker sind nur eine kleine Auswahl an literarischen Schätzen, die den Winter und die Weihnachtszeit auf besondere Weise ins Klassenzimmer bringen können. Ob märchenhafte Erzählungen, tiefgründige Gedichte oder bewegende Geschichten – jede dieser Lektüren verleiht der Adventszeit eine einzigartige Stimmung. Doch welche Werke fehlen noch? Vielleicht habt ihr schon mit anderen Reclam-Titeln gearbeitet, die perfekt in diese Zeit passen, oder möchtet eure persönlichen Empfehlungen mit uns teilen?

Eine Frau sitzt mit zwei Mädchen vor einem Laptop
false

Die Wahl für die richtige Schule machen Eltern sich nicht leicht. Welches pädagogische Konzept hat sie? Soll es eine Schule mit sportlichen oder musikalischen Schwerpunkt sein? Wie gut ist die Schule ausgestattet? All das sind Punkte, die Eltern bei der Schulwahl miteinbeziehen. Neben Gesprächen mit anderen Eltern wird diese Recherche natürlich vor allem online durchgeführt. Wer eine gute Online-Präsenz für seine Schule hat, kann punkten und künftige Schüler:innen für sich gewinnen.

Warum ist es gut, eine Schulwebseite zu haben?

Gerade interessierten Eltern kann man auf seiner Schulwebseite ganz pragmatisch Anmeldefristen und Anmeldeformulare zur Verfügung stellen und dem Sekretariat damit viele unnötige Telefonate ersparen. Aber auch Angebote, wie die Nachmittagsbetreuung oder AGs, können hier vorgestellt werden. Neben diesen Informationen kann eine Schulwebseite auch für Themen im Schulalltag genutzt werden, wie den Vertretungsplan und Kontaktinformationen. Wann ist der nächste Elternsprechtag? Wann findet das Sommerfest statt? Gerade Veranstaltungen, die die ganze Schule angehen, sollten hier beispielsweise in Form eines Kalenders prominent platziert sein. Eine Schulwebseite ist auch für Kooperationspartner:innen wie Theater und Stiftungen vorteilhaft, weil sie sich und ihr Engagement dort online präsentieren können. Ebenso sollten Gremien wie der Förderverein und der Schulelternbeirat bzw. der Schülerbeirat auf einer Schulwebseite vertreten sein, um für neue Mitglieder oder Spenden werben zu können. Auch für Anfragen der Lokalpresse und Dienstleister:innen ist diese Kontaktmöglichkeit wichtig.

Was ihr vorab klären solltet: Finanzen und Zuständigkeiten

Eine Schulwebseite kann auch mit kleinem Geld und Engagement der Beteiligten erstellt werden. Wichtig ist aber vorher zu klären, wer die Kosten für die Domain und technische Pflege übernehmen kann. Und auch personell sollte vorab geklärt werden, wer die Schulwebseite inhaltlich und technisch pflegen wird. Denn es ist natürlich wichtig, dass eine Schulwebseite Informationen zum aktuellen Schuljahr bereitstellt und die Webseite immer technisch auf dem neuesten Stand ist, um vor Hackerangriffen und anderen Schäden gewappnet zu sein. Empfehlenswert ist es hierfür eine Arbeitsgruppe zu bilden, sodass das Projekt Schulwebseite nicht einbricht, sobald jemand in Elternzeit geht oder zu beschäftigt mit anderen Arbeitsgruppen und Aufgaben ist. Gerade die Zugangsdaten und Bearbeitungsrechte für die Webseite sollten zentral abgelegt bzw. auf mehrere Schultern verteilt werden, um im Notfall, zum Beispiel bei einem technischen Problem, schnell die Seite editieren zu können. Natürlich kann damit auch eine Agentur beauftragt werden, wenn Gelder, beispielsweise über den Elternförderverein, zur Verfügung stehen.

Domain für Schulwebseite sichern

Als Nächstes solltet ihr festlegen, welche Domain die Webseite haben soll und prüfen, ob diese noch verfügbar ist. Für den Namen bietet sich meist einfach der Schulname, beispielsweise www.renate-musterfrau-schule.de, mit Bindestrich geschrieben an. Falls diese Domain schon vergeben ist, kann noch der Ortsname hinzugenommen werden. Anbieter wie Strato zeigen auch Alternativen an, wenn die Wunschdomain schon vergeben ist. Wichtig ist es bei der Domain-Endung .de zu bleiben, um einen seriösen Eindruck zu machen. 

Tool-Recherche und Auswahl

Wer eine einfache Webseite erstellen will, braucht heute keine Programmierkenntnisse mehr. Verschiedene Dienste bieten sogenannte Baukastensysteme an, um eine Webseite zu erstellen. Aber dafür und auch für das Hosting, also das Online-Stellen der Webseite, sollte man schon eine gewisse Lust an Technik haben. Ein altbewährtes Tool mit vielen Möglichkeiten ist WordPress, ebenso einfach in der Handhabung sind Jimdo und Wixx. Es gibt aber auch Anbieter:innen, die sich auf Schulwebseiten spezialisiert haben, wie zum Beispiel EduPage

Aber keine Sorge, auf YouTube gibt es zahllose Tutorials, um Webseiten zu erstellen. Ihr könnt sogar ChatGPT bitten, euch eine Webseite zu bauen. Dafür ist natürlich aber ein sehr genauer und umfangreicher Prompt, also Befehl an die Künstliche Intelligenz, nötig. Wichtig ist also im Vorhinein zu klären, welche Struktur und welche Inhalte die Schulwebseite haben soll. Denn nur wer präzise Angaben macht, wird von ChatGPT mit brauchbaren Ergebnissen versorgt. Eine andere Möglichkeit ist es, das Erstellen der Webseite gemeinsam mit den Schüler:innen anzugehen, dafür kann eine Projektwoche oder eine AG genutzt werden. Wichtig ist natürlich, dass die Schüler:innen nicht die Hauptverantwortung für die Webseite tragen können und nur eingeschränkte Zugriffsberechtigungen haben, um Schabernack zu vermeiden. Die Adminrechte sollten also immer bei der zuständigen Arbeitsgruppe im Kollegium liegen!

Aufbau der Schulwebseite

Bevor ihr anfangt Texte für eure Schulwebseite zu schreiben, solltet ihr euch über die Struktur der Webseite im Klaren sein. Am besten überlegt ihr, welche Punkte im Hauptmenü der Seite zu finden sein sollten. Ein Menü sollte wegen der Übersichtlichkeit maximal sieben Hauptpunkte und circa fünf Unterpunkte enthalten. Das könnten beispielsweise sein: Aktuelles, Über unsere Schule, Nachmittagsbetreuung, Termine, Kontakt, Gremien. 

Unter Gremien könnten sich dann beispielsweise die Unterpunkte Schülerbeirat, Förderverein und Schulelternbeirat befinden. Am besten setzt ihr euch mal zusammen und malt das Ganze in einer Mindmap auf. Es empfiehlt sich dafür alle Menüpunkte auf Post-its zu schreiben, um die im gemeinsamen Gespräch hin und her schieben zu können, bis ihr eine logische Struktur vorliegen habt. Das Ganze geht natürlich auch online mit Brainstorming-Tools wie Miro. Wichtig sind auch rechtliche Punkte wie das im Impressum und Informationen zum Datenschutz, die immer über einen Klick auf der Webseite erreichbar sein sollten. Es bietet sich deshalb an, diese Punkte im Footer, also im unteren Bereich der Webseite, der auf allen Unterseiten verfügbar ist, zu verlinken. Um diese Texte rechtssicher zu erstellen, ist zum Beispiel e-Recht-24 zu empfehlen, die für wenig Geld einen Impressums-Generator anbieten. 

Jetzt geht’s ans Eingemachte – Inhalte für die Schulwebseite erstellen

Wenn ihr die Struktur festgelegt habt, könnt ihr euch daran machen, Texte zu schreiben und Bilder auszuwählen. Bei den Bildern für eine Schulwebseite gibt es drei wichtige Sachen zu beachten: die Bildrechte, Größe des Fotos und das Format des Bildes. Falls auf euren Fotos Schüler:innen zu sehen sind, braucht ihr hierfür das Einverständnis der Eltern. Falls ihr Fotos benutzt, die andere Leute im Laufe der letzten Jahre vom Schulgebäude oder Veranstaltungen gemacht haben, solltet ihr diese um Erlaubnis bitten und gegebenenfalls die Person als Bildquelle mitangeben. Bei der Größe der Bilder solltet ihr beachten, dass es sich nicht um schlecht aufgelöste Bilder, wie die meisten Screenshots, handelt. Die Fotos sollten im besten Fall mit einer guten Kamera erstellt worden sein. Beim Format müsst ihr beachten, dass es sich meistens anbietet, Bilder im Querformat zu verwenden, wenn das Bild zum Beispiel oben im Kopfbereich die Seite ausfüllen soll. Fotos des Kollegiums beispielsweise, die in einer Fotogalerie nebeneinander erscheinen sollen, lassen sich gut hochkant darstellen. 

Erstellt am besten eine Testseite mit dem Tool, das ihr zum Bauen der Webseite ausgewählt habt und stellt dort ein paar Beispieltexte und Fotos ein (ohne die Webseite zu veröffentlichen). So wird einem schnell klar, welche Bilder und auch Textlängen geeignet sind. Größtenteils braucht man nämlich viel weniger Text, um eine Unterseite zur Nachmittagsbetreuung zu füllen, als man denkt. Eine Webseite ist ja immer nur ein erster Anlaufpunkt für Interessierte, tiefergehende Ausführungen gehen hier zu weit und überfordern Nutzende schnell. Gerade mobil auf dem Smartphone wirken Unterseiten mit ellenlangem Text oft überladen. 

Beim Erstellen der Inhalte empfiehlt es sich, das Kollegium und Schüler:innen miteinzubeziehen, sodass die zusätzliche Arbeit nicht nur bei euch liegt und sich die ganze Schule mit den Inhalten der Schulwebseite identifiziert. Eine gut durchdachte und ansprechend gestaltete Schulwebseite ist ein unverzichtbares Instrument für moderne Schulen. Sie erleichtert die Kommunikation mit Eltern, Schüler:innen und Kooperationspartner:innen, spart Zeit durch praktische Funktionen wie Online-Formulare und informiert über aktuelle Veranstaltungen. Mit klarer Planung, sinnvoller Struktur und einer Arbeitsgruppe, die die Verantwortung für Inhalte und Technik übernimmt, kann die Schulwebseite gut betrieben werden. Dabei ist es wichtig, auch rechtliche und technische Aspekte zu beachten, um Professionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Welche Inhalte oder Funktionen würdet ihr euch auf einer Schulwebseite besonders wünschen?

Eine Lehrerin liegt auf dem Sofa und sucht auf dem Handy nach Planungsapps.
false

In einer zunehmend digitalen Bildungslandschaft stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Aufgaben effizient zu organisieren. Die richtigen Apps können hier wertvolle Unterstützung bieten – von der Unterrichtsplanung über die Notenverwaltung bis zur Verfolgung der Schüler:innenentwicklung. Hier stellen wir die fünf besten Planungs-Apps für Lehrkräfte vor, die den Alltag im Klassenzimmer und darüber hinaus erleichtern.

Tipps zur Nutzung von Planungs-Apps

  • Einführungsphase nutzen: Vertraue dich mit den Funktionen der App an und teste sie in einer Übergangsphase, um den vollen Nutzen zu ziehen.
  • Feedback einholen: Nutze Feedback von Schüler:innen, um die App optimal an den Unterricht anzupassen und ihre Wirkung zu maximieren.
  • Datenschutzrichtlinien beachten: Kläre vor der Nutzung die Datenschutzanforderungen und informiere dich über schulinterne Vorgaben.

1. Maiß Lehrer-App

Die Maiß Lehrer-App ist deine verlässliche Begleitung im Schulalltag: ein speziell für Lehrkräfte entwickeltes Planungstool, das dir Organisation und Dokumentation erleichtert und alle wichtigen Schüler:innen- und Unterrichtsdaten sicher und digital an einem Ort vereint.

Hauptfunktionen von Maiß Lehrer-App:

  • digitaler Stundenplan und Kalender mit automatischen Erinnerungen
  • strukturierte Stoffplanung nach Lernzielen und Themenbereichen
  • übersichtliche Schüler:innenverwaltung mit Noten und individuellen Beobachtungen
  • flexible Sitzplatzverteilung für Schüler:innen per Drag and Drop
  • Checklisten und digitales Klassenbuch für eine schnelle und einfache Dokumentation

Datenschutz und Sicherheit – für ein gutes Gefühl

Die Maiß Lehrer-App setzt auf höchste Sicherheitsstandards und kommt komplett aus Deutschland. Betrieben wird die App in einem Hochsicherheitsrechenzentrum in Bayern und erfüllt die Anforderungen der DSGVO. Außerdem hat die Antago GmbH, Spezialist für IT-Sicherheit, die App umfassend geprüft und zertifiziert, sodass du deine Daten bedenkenlos digital verwalten kannst.

Flexibel und verlässlich – online und offline einsatzbereit

Die App synchronisiert automatisch zwischen Desktop und mobilen Geräten, damit du auch ohne Internetzugang auf alle Daten zugreifen kannst. Diese Flexibilität macht sie zum idealen Tool für den Einsatz in der Schule und für die Vorbereitung zu Hause.

Vorteile, zusätzlicher Nutzen & Kosten:

Die App erleichtert die Planung und Dokumentation von Elterngesprächen sowie individuellen Förderplänen und ermöglicht eine einfache Erfassung der Gesprächsinhalte – für eine gezielte und transparente Kommunikation mit Erziehungsberechtigten und Schüler:innen.

Mit der Maiß Lehrer-App hast du ein Tool, das dir die Arbeit erleichtert und dir mehr Zeit fürs Wesentliche lässt: inspirierenden Unterricht und die individuelle Förderung deiner Schüler:innen. Sie ist über den Google Play Store, App Store, Microsoft Store und Snap Store verfügbar.
Die Maiß Lehrer-App kann drei Monate lang kostenlos getestet werden, um herauszufinden, ob sie den persönlichen Anforderungen und dem individuellen Schulalltag gerecht wird. Nach der Testphase beträgt der Preis € 5,00 pro Monat oder € 50,00 im Jahr.

2. TeacherTool 

Seit 2009 unterstützt TeacherTool Lehrkräfte weltweit bei der Organisation ihres Berufsalltags. TeacherTool – die iOS-App für effiziente Unterrichtsorganisation und sichere Datenverwaltung – vereint Notenbuch, Kalender und Kursheft in einer einzigen Lösung und setzt neue Maßstäbe in Workflow, Datenschutz und Flexibilität. Besonders für Lehrkräfte im iOS-Umfeld bietet sie eine zuverlässige und bedienungsfreundliche Option, den Unterricht effizient zu gestalten.

Hauptfunktionen von TeacherTool:

  • Nahtlose Planung und Leistungsanalyse: Die App ermöglicht durch die Verbindung mit dem Stundenplan eine schnelle Planung von Unterrichtseinheiten und einfache Anpassung bei Änderungen. Gleichzeitig bieten integrierte Analyse-Tools eine gezielte Verfolgung der Schüler:innen, um ihre Entwicklung individuell zu fördern.
  • Datensicherheit und Datenschutz: https://teachertool.de/ bietet höchste Sicherheitsstandards. Alle Daten werden mit einem internationalen Kryptoverfahren verschlüsselt und sind so vor unbefugtem Zugriff geschützt. Regelmäßige interne Backups gewährleisten die Sicherheit und Nachvollziehbarkeit der Daten. Zudem gibt es die Möglichkeit, externe Speicherorte auf WebDAV-Servern zu konfigurieren, die der Lehrkraft und die Schulträger:innen von Standard-Cloudlösungen unabhängig machen und behördlich zugelassene, sichere Speicherorte nutzen.

Flexible Bewertungskonzepte

Ein weiteres Merkmal ist die Unterstützung kriterienorientierter Bewertungen. Lehrkräfte können ihre Bewertungen in beliebig viele Kriterien unterteilen und diese wiederum in Teilkriterien gliedern. Diese lassen sich mit unterschiedlichen Gewichtungen versehen, Notensysteme nahtlos kombinieren und Notendurchschnitte auf verschiedene Weisen berechnen. Dank des Notenbaum-Konzepts haben Lehrkräfte die vollständige Kontrolle über die Bewertung ihrer Schüler:innen, ohne in ihrer pädagogischen Freiheit eingeschränkt zu werden.

Lernen in Gruppen

Die App ermöglicht es, Lerngruppen schnell und effizient zu erstellen. Ob nach Leistungsniveau, Geburtsjahr oder Religionszugehörigkeit – die App erlaubt es, verschiedene Gruppierungsschemata nach Belieben anzulegen. Mit nur wenigen Klicks lässt sich eine Klasse in gleichmäßig verteilte oder leistungshomogene Gruppen unterteilen – eine Funktion, die den Lehrkräften viel Zeit und Aufwand spart.

Vorteile, zusätzlicher Nutzen & Kosten:

Diese App wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg empfohlen und zeichnet sich nicht nur durch sichere Datenspeicherung aus, sondern auch durch die Möglichkeit, detaillierte Auswertungen zu Schüler:innenleistungen zu erstellen. Diese Auswertungen unterstützen Lehrkräfte dabei, den Unterricht besser auf den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen abzustimmen und Prüfungen gezielt zu planen. Mit TeacherTool wird die Organisation des Unterrichts effizienter, die Zusammenarbeit mit Schüler:innen individueller und die Verwaltung von Noten und Leistungen sicherer.
Es stehen zwei Laufzeitoptionen zur Verfügung, beide mit dem gleichen Funktionsumfang:

  • 12 Monate TeacherTool Complete inkl. TeacherTool Desktop: € 29,99
  • 6 Monate TeacherTool Complete inkl. TeacherTool Desktop: € 19,99

3. Tapucate 

Für Android-Nutzende bietet Tapucate eine leistungsstarke Verwaltungsplattform, mit der du deine Schüler:innen, Noten und Klassen ganz einfach im Griff hast. Die App ist speziell auf Geschwindigkeit und maximalen Bedienkomfort ausgelegt und stellt eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Notenbüchern, Listen und anderen Verwaltungstools dar. Mit ihren umfangreichen Funktionen und der intuitiven Benutzungsoberfläche hilft dir die App dabei, deinen Arbeitsalltag deutlich effizienter zu gestalten. 

Hauptmerkmale von Tapucate:

  • Vollständiges Schülerportfolio: Tapucate bietet dir ein umfassendes Portfolio für deine einzelnen Schüler:innen, mit dem du schnell und einfach alle relevanten Informationen einsehen kannst. Du kannst für alle Schüler:innen ein individuelles Notenprofil erstellen, um dessen Leistungen transparent und gezielt zu verfolgen.
  • Datenexport und Analysen: Exportiere deine Daten bequem im CSV-Format und erstelle so detaillierte Berichte und Analysen. So behältst du jederzeit den Überblick und kannst wichtige Daten einfach weiterverarbeiten.
  • Offline-Nutzung und Datensicherheit: Du kannst die App auch ohne Internetverbindung nutzen, da alle Daten lokal gespeichert werden. So bist du immer flexibel und kannst deine Arbeit auch unterwegs sicher fortsetzen.

Perfekte Anpassung an jedes Gerät

Egal, ob du ein Tablet oder Smartphone verwendest, Tapucate passt sich automatisch an jede Bildschirmgröße an. Du kannst die App also sowohl im Klassenzimmer als auch unterwegs problemlos nutzen, ohne dass die Bedienbarkeit leidet.

Vorteile, zusätzlicher Nutzen & Kosten

Die App wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg empfohlen und bietet dir leistungsstarke Analysefunktionen, mit denen du individuelle Förderpläne für deine Schüler:innen entwickeln kannst. Besonders praktisch: Die App ermöglicht dir, Daten deiner Schüler:innen schnell und einfach aus bestehenden Systemen zu importieren, was besonders bei großen Klassen eine große Zeitersparnis bedeutet.

Mit Tapucate hast du die ideale Lösung, um deine Unterrichtsorganisation zu optimieren, Schüler:innenleistungen genau zu verfolgen und Prüfungen sowie Fördermaßnahmen noch gezielter zu planen.

Die App bietet zwei Kostenmodelle zur Auswahl:

  • Einmalzahlung von € 19,99 mit optionalen kostenpflichtigen Modulen.
  • Tapucate Complete: Ab € 1,79 pro Monat erhältlich

4. TeacherStudio 

TeacherStudio ist eine plattformübergreifende Lösung für die Unterrichtsorganisation. Die vielseitige App für Windows, macOS und iOS, ist perfekt für Lehrkräfte geeignet, die eine plattformübergreifende Lösung für die Organisation ihres Unterrichts suchen. Die App vereint Notenverwaltung, Lehrkraftkalender und Kursheft in einer Anwendung und hilft dir, deinen Arbeitsalltag effizienter zu gestalten.

Hauptfunktionen von TeacherStudio:

  • Plattformübergreifend: Synchronisiere Daten nahtlos zwischen Windows, macOS und iOS.
  • Stundenplan & Kalender: Organisiere Unterricht und Termine zentral in der App.
  • Notenverwaltung: Erfasse Zensuren, Fehlzeiten und Aufgaben – inkl. automatischer Berechnung.
  • Pädagogische Benotung: Flexible Bewertung für individuellen Unterricht.
  • Sitzplan & Kommunikation: Behalte die Klassenübersicht und kontaktiere direkt aus der App.
  • Daten-Synchronisation: Unterstützt WebDAV, Nextcloud, OneDrive und weitere Dienste.
  • Sicher & modern: Regelmäßige Backups und kontinuierliche Weiterentwicklung.

Vorteile, zusätzlicher Nutzen & Kosten

TeacherStudio bietet dir eine hohe Flexibilität, indem es dir ermöglicht, Unterrichtsmaterialien und Notizen an einem zentralen Ort zu speichern und zu organisieren. So hast du alles, was du für eine detaillierte Planung benötigst, schnell zur Hand. Ein zusätzlicher Vorteil ist die integrierte Feedback-Funktion, mit der du direktes Feedback von deinen Schüler:innen sammeln und dieses in deine Unterrichtsplanung einfließen lassen kannst. So kannst du gezielt auf die Bedürfnisse deiner Schüler:innen eingehen und den Unterricht noch besser auf ihren Lernfortschritt abstimmen. Mit TeacherStudio hast du eine All-in-one-Lösung für die Verwaltung deines Unterrichts, die dir sowohl bei der Organisation als auch bei der Analyse der Schüler:innenleistungen hilft.

Mit Teacherstudio können zwei Kurse kostenlos und mit vollem Funktionsumfang verwaltet werden.
Für die Verwaltung weiterer Kurse ist ein Kauf erforderlich, mit Preisen zwischen etwa 25 und 30 Euro.

5. Google Classroom 

Google Classroom ist dein digitaler Klassenraum für modernen Unterricht: eine vielseitige Lernplattform, die von Google entwickelt wurde, um euch Lehrkräften die Organisation, Kommunikation und Zusammenarbeit mit Schüler:innen zu erleichtern und alle wichtigen Unterrichtsmaterialien und -aktivitäten sicher und digital an einem Ort zu vereinen.

Hauptfunktionen von Google Classroom:

  • Digitale Kursverwaltung mit einfacher Erstellung und Organisation von Klassen
  • Aufgabenmanagement mit Möglichkeit zur Erstellung, Verteilung und Bewertung von Aufgaben
  • Integrierte Kommunikationstools für Ankündigungen und Diskussionen auf einem digitalen schwarzen Brett
  • Nahtlose Integration mit anderen Google-Diensten wie Google Drive, Docs und Forms
  • Echtzeit-Feedback und Kommentarfunktion für individuelles Lernen
  • Übersichtliches Bewertungssystem mit automatischer Notenberechnung

Datenschutz und Sicherheit – für vertrauensvolle Nutzung

Google Classroom legt großen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Die Plattform erfüllt die Anforderungen der DSGVO und verwendet fortschrittliche Verschlüsselungstechnologien. Zudem haben Schulen die volle Kontrolle über die Daten ihrer Nutzer:innen und können festlegen, welche Dienste für Schüler:innen verfügbar sind.

Flexibel und zuverlässig – für Unterricht überall

Die Anwendung ist sowohl über den Webbrowser als auch als mobile App verfügbar, sodass Lehrkräfte und Schüler:innen jederzeit und überall auf Kursinhalte zugreifen können. Diese Flexibilität macht Google Classroom zum idealen Tool für den Präsenzunterricht, Fernunterricht und hybride Lernmodelle.

Google Classroom ist mehr als nur ein virtuelles Klassenzimmer. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Schüler:innen durch Gruppenarbeiten und Projekte. Es ermöglicht auch eine einfache Einbindung von Eltern, die Fortschritte ihrer Kinder verfolgen können. Die Plattform unterstützt zudem differenziertes Lernen durch individuelle Aufgabenzuweisung und personalisiertes Feedback.

Vorteil, zusätzlicher Nutzen & Kosten

Mit dieser Plattform hast du ein leistungsstarkes Tool, das den Unterrichtsalltag vereinfacht und dir mehr Zeit für kreative Lehrmethoden und die individuelle Betreuung deiner Schüler:innen gibt. Es ist kostenlos für Bildungseinrichtungen verfügbar und kann einfach über ein Google Workspace for Education-Konto eingerichtet werden. Classroom ist ein kostenloser Service für Bildungseinrichtungen, gemeinnützige Organisationen und alle Nutzer:innen eines privaten Google-Kontos.

Mehr Zeit für das Wesentliche

Die richtige Planungs-App kann den Alltag einer Lehrkraft erheblich erleichtern und wertvolle Zeit sparen. Während jede App ihre spezifischen Vorteile bietet, ist es wichtig, bei der Auswahl auf die individuellen Bedürfnisse und Datenschutzrichtlinien zu achten. Eine durchdachte Digitalisierung des Lehreralltags ermöglicht es Lehrkräften, sich verstärkt auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren – inspirierenden und effektiven Unterricht zu gestalten. Mit den richtigen Tools und einer klugen Anwendung wird der Lehralltag nicht nur effizienter, sondern auch abwechslungsreicher – ganz im Sinne einer modernen und zukunftsorientierten Bildung. Welche App nutzt du am liebsten, um deinen Schulalltag zu organisieren?

Kinder musizieren zusammen mit Lehrerin
false

Am 22. November war der “Tag der Hausmusik” und aus diesem Anlass wollten wir euch ein paar Filme vorstellen, mit denen ihr euren Musikunterricht etwas aufpeppen könnt. Dadurch können die Kinder und Jugendlichen einerseits bekannte Schauspielende sehen, andererseits etwas über relevante Persönlichkeiten der Musikwelt lernen. Die ausgewählten Filme bieten zahlreiche Möglichkeiten für den Einsatz im Musikunterricht. Lehrkräfte können die Werke nutzen, um die Lebensgeschichten und musikalischen Entwicklungen bedeutender Künstler:innen zu analysieren, ihre Songs im historischen und gesellschaftlichen Kontext zu beleuchten oder musikalische Stile und Techniken herauszuarbeiten. Diskussionen zu Themen wie Kreativität, persönliche Herausforderungen, Vielfalt und Teamarbeit werden durch die Filme angeregt. Durch begleitende Aufgaben lassen sich Inhalte praxisnah und emotional zugänglich gestalten – ob das gemeinsame Musizieren in der Klasse zu Songs aus den Filmen oder das Komponieren eigener Musikstücke inspiriert durch die Filme.

Rocketman (2019)

Ein fesselndes, musikalisches Biopic über Elton Johns Leben, das seinen Aufstieg zum Superstar und seinen Kampf mit persönlichen Dämonen. (Quelle: Filmstarts)

In “Rocketman” geht es um die Geschichte von Elton John. Das Biopic erzählt die bewegte Lebensgeschichte von Elton John, einem der erfolgreichsten Musiker der Geschichte. Von seinen Anfängen als schüchterner Klavierspieler Reginald Dwight über seinen kometenhaften Aufstieg in den 1970er-Jahren bis hin zu seinen inneren Kämpfen mit Drogen, Selbstzweifeln und seiner Sexualität – “Rocketman” ist ein einzigartiges Musical-Erlebnis. Der Film zeigt nicht nur Eltons größte Hits wie “Your Song”, “Tiny Dancer” und “Rocket Man”, sondern erzählt diese in fantasievollen, choreografierten Sequenzen, die die emotionale Tiefe der Songs unterstreichen. Im Unterricht bietet er einen eindrucksvollen Zugang zu Themen wie musikalischer Ausdruck und persönlicher Stärke. Der Film wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen und ist derzeit bei Prime Video und Magenta TV verfügbar.

Walk the Line (2005)

Walk the Line : Kinoposter
Die Geschichte von Johnny Cash, einem rebellischen Musiker, der durch seine Liebe zur Musik und zu June Carter trotz persönlicher Abgründe zu einer Legende wird. (Quelle: Filmstarts)

Der Film “Walk the Line” beschäftigt sich mit der Biografie von Johnny Cash. Die mitreißende Geschichte des legendären Johnny Cash zeigt seinen Werdegang vom rebellischen Musiker aus schwierigen Verhältnissen zum Country-Star. Der Film beleuchtet seine schwierige Kindheit, die von Verlust und Armut geprägt war, und zeigt, wie Musik für ihn ein lebenrettender Anker wurde. Besondere Aufmerksamkeit wird der Beziehung zwischen Johnny Cash und June Carter geschenkt, die nicht nur seine Muse, sondern auch eine wichtige Stütze in seinen dunkelsten Zeiten war. Mit emotional aufgeladenen Performances von Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon sowie authentischen Darbietungen von Cashs Klassikern wie “Ring of Fire” und “Folsom Prison Blues” ist der Film ideal, um den Einfluss persönlicher Erfahrungen auf musikalische Werke zu thematisieren. Der Film wird für Jugendliche ab 15 Jahren empfohlen und ist bei Disney Plus verfügbar.

Bohemian Rhapsody (2018)

Ein packender Film über Freddie Mercury und den Aufstieg von Queen, das die Entstehung zeitloser Hits zeigt. (Quelle: Filmstarts)

Bohemian Rhapsody” erzählt die Geschichte der weltbekannten Gruppe Queen. Dieses preisgekrönte Biopic feiert das Leben von Freddie Mercury, dem extravaganten Frontmann von Queen, und erzählt von den Höhen und Tiefen der Band. Von den ersten Auftritten in kleinen Clubs bis hin zu ihrem legendären Auftritt beim Live-Aid-Konzert 1985 begleitet der Film die Entstehung unvergesslicher Songs wie “We Will Rock You”, “Somebody to Love” und natürlich “Bohemian Rhapsody”. Gleichzeitig zeigt der Film Freddies persönliche Kämpfe mit seiner Identität und seiner Gesundheit, wodurch die emotionale Tiefe der Musik greifbar wird. Perfekt für den Musikunterricht, um die Entstehungsgeschichte von Hits zu analysieren und den Einfluss von Banddynamiken zu beleuchten. Der Film wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen. “Bohemian Rhapsody” könnt ihr derzeit auf Prime Video, Disney Plus und Magenta TV streamen.

Back to Black (2024)

Ein intensiver Blick auf das Leben und die Musik von Amy Winehouse, das ihren kometenhaften Aufstieg und die Herausforderungen eines Lebens im Rampenlicht beleuchtet. (Quelle: Filmstarts)

“Back to Black” beleuchtet das Leben der britischen Soul- und Jazz-Ikone Amy Winehouse. Das Biopic wirft einen eindringlichen Blick auf das Leben der Musikerin, die mit Songs wie “Rehab”, “Back to Black” und “Valerie” die Musikwelt prägte. Der Film beleuchtet ihren Aufstieg von einer talentierten Nachwuchskünstlerin zu einem weltweiten Phänomen, aber auch die Schattenseiten ihres Ruhms – von ihrer verletzlichen Persönlichkeit bis zu den Herausforderungen, die sie letztendlich zu Fall brachten. Durch die intensive Verbindung von Musik und Emotionen gibt der Film einen tiefen Einblick in das Leben einer Künstlerin, deren Werk Generationen bewegt hat. Ideal für den Unterricht, um Songwriting und den Einfluss persönlicher Erfahrungen auf Musik zu analysieren. Der Film wird für Jugendliche ab 16 Jahren empfohlen. Der Film steht bei Apple TV und Prime Video zur Leihe verfügbar. 

Greatest Showman (2017)

Ein inspirierendes Musical über P.T. Barnum, der trotz vieler Widrigkeiten mit Kreativität und Mut den modernen Zirkus erschafft und eine Botschaft der Vielfalt und Akzeptanz vermittelt. (Quelle: Filmstarts)

Greatest Showman” ist ein mitreißender Musicalfilm, der die inspirierende Geschichte von P.T. Barnum erzählt. Einem visionären Showmaster, der trotz vieler Rückschläge seinen Traum verwirklicht, ein spektakuläres Zirkuserlebnis zu schaffen. Der Film beleuchtet Themen wie soziale Ausgrenzung, Mut und die Bedeutung von Gemeinschaft und vermittelt wichtige Botschaften über Vielfalt und Selbstakzeptanz. Mit unvergesslichen Songs wie “This Is Me”, ”A Million Dreams” und “The Greatest Show” wird Musik zum kraftvollen Ausdrucksmittel, das Emotionen und Botschaften transportiert. Die farbenfrohe Inszenierung und die mitreißende Musik machen den Film zu einer perfekten Ergänzung für den Musikunterricht, um Kreativität und Zusammenhalt zu thematisieren. Ohrwürmer sind hierbei vorprogrammiert. Der Film wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen und ist zurzeit bei Disney Plus und Prime Video mit inbegriffen.

Sechs fröhliche Mädchen und Jungen im Grundschulalter stehen nebeneinander und schauen sich gegenseitig an bzw. auf das iPad, welches sie jeweils in Händen halten.
true

“Ab nächste Woche gibt es bei uns eine Schülerzeitungs-AG und ich darf mitmachen! Ich weiß auch schon genau, was mein erster Artikel wird: ein Steckbrief zu Ronaldo! Kannst Du mir helfen, dazu etwas zu recherchieren und das auszudrucken?” sagte mein neunjähriger Sohn begeistert, als er einmal mittags aus der Grundschule nachhause kam. ​

Schulzeitungen sind heute mehr denn je als Ausdruck der Meinungs- und Pressefreiheit ein Grundpfeiler und beschützen unsere Demokratie. In den weiterführenden Schulen, als klassisches Medium der eigenen, durchaus auch kritischen und kontroversen Meinung, nehmen engagierte Schüler:innen das Zepter oftmals selbst in die Hand. Neben dem Kundtun eigener Ansichten werden so auch eigene peer-relevante Themen sichtbar. Über den gesamten Veröffentlichungsprozess hinweg lernen die Schüler:innen den kompetenten Umgang mit Nachrichten, Informations- und Kommunikationstechnologien, der in einer Kultur der Digitalität eine neue Dringlichkeit erfährt. Im direkten Gegensatz zu ihren gewohnten Kommunikationsmustern in Social Media, lernen sie so, wie fundierter Content entsteht, im Redaktionsteam besprochen und abgestimmt und erst dann veröffentlicht wird. 

Damit erleben die Schüler:innen die Themen Partizipation, Faktensicherung und Meinungsfreiheit in der direkten und durchgängigen Umsetzung als prägende Erfahrung während ihrer Schulzeit. Diese Lernerfahrung führt zu dem Kompetenzerwerb, der in der aktuellen ICILS-Studie als defizitär angemahnt wurde. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen spielen heute im Kontext von Schülerzeitungen nicht nur eine große Rolle bei der Recherche, sondern eröffnen im Rahmen von Onlineveröffentlichung Möglichkeiten zu einem umfassenden Kompetenzerwerb in der Medienbildung und des Medienhandelns. 

Warum Online-Schülerzeitungen mehr Vielfalt ermöglichen

Zwei Mädchen liegen auf dem Boden und schauen gemeinsam auf ein iPad auf dessen Screen eines die Lerntheke zu sehen ist. Ein integriertes Angebot mit vielen Lernmodulen zu unterschiedlichen Themen.
Zwei Mädchen nutzen die integrierten Lernmodule für ihre spätere eigene Beitragsarbeit. (Quelle: digi.reporter)

Online-Schülerzeitungen gehen nämlich einen zentralen Schritt weiter: Die Einbindung multimedialer Formate fördert die Sichtbarkeit von Schüler:innen, die vielleicht (noch) nicht über eine besondere Schreibstärke verfügen, sich aber dennoch einbringen und ausdrücken möchten – sei es über Video-, Audio- oder Bildformate. Die darüber entstehende Diversität von Beiträgen und Beitragenden zeigt damit ein umfassendes Abbild unserer diversen heranwachsenden Gesellschaft, schafft Chancengleichheit, Wertschätzung und fördert vielfältige Facetten der Medienkompetenz. 

Richtig spannend wird es dann, wenn Schüler:innen die Möglichkeit bekommen, ihre Beiträge eigenständig in einem Content-Management-System zu verfassen. Durch die eigene Arbeit im System erlernen sie die in der aktuellen ICILS-Studie als stark defizitär beschriebenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Endgeräten in direkter Kombination mit multimedialen Kommunikationskompetenzen. Und warum nicht den gelungenen Aufsatz aus der Deutschstunde, die kreativen Erzeugnisse aus dem Kunstunterricht oder Experimente aus dem Sachunterricht multimedial veröffentlichen im Sinne eines digitalisierten Unterrichts? Für alle, die sich vor dem Aufwand sorgen, gibt es ein paar Tipps.

Tipp 1: In der Grundschule beginnen

Vier Kinder sitzen auf einem Sofa und ein Kind steht an das Sofa gelehnt daneben. Alle halten eine Kinderzeitung vors Gesicht und sind darin vertieft.
Auch Offline-Lesen gehört dazu, die eigenen Beiträge in der Online-Schulzeitung wollen gut und fundiert recherchiert sein (Quelle: digi.reporter)

Schon in Grundschulklassen können Schüler:innen die Möglichkeit erhalten, sich in einer kinderleichten digitalen Umgebung mit eigenen Lern- und Lebensthemen multimedial auszuprobieren und nach Abstimmung den eigenen Beitrag im Internet zu veröffentlichen. Die Beiträge, die hier entstehen, sind vielleicht nicht immer Pulitzer-Preis verdächtig, aber Demokratie fängt im Kleinen an! So erfahren Schüler:innen bei der multimedialen Beitragsgestaltung Selbstwirksamkeit, Partizipation und Wertschätzung. Sie lernen die Regeln der rechtskonformen und wertschätzenden digitalen Kommunikation und wie nebenbei auch noch sich in Schrift oder Ton auszudrücken. Das eigene Interesse zum Beispiel an Ronaldo quellenbasiert und multimedial auszudrücken, abzustimmen und sichtbar zu machen ist eine stärkende Erfahrung, die sonst an vielen Stellen auf der Strecke bleibt.  

Tipp 2: Digitale Tools nutzen und online veröffentlichen

Online-Schülerzeitung schon ab der Grundschule: So einfach und sicher geht es! (Quelle: digi.reporter)

Der Einsatz von Content-Management-Systemen bietet die Möglichkeit, von überall auf alle Daten für die entstehenden Beiträge zentral zugreifen zu können. Tools wie WordPress oder Jimdo bieten hierfür eine gute Basis. Was ihnen aber fehlt, ist die spezielle Ausrichtung auf den Kontext Schule: Datenschutz, Quellenarbeit, inhaltliche Angebote, Links zu kindgerechten Rechercheseiten, die Möglichkeit des Anlegens individueller Logins oder eine Rückmeldefunktion. 

Diese Lücke schließt zum Beispiel digi.reporter, ein DSGVO-konformes und eigens für den Schulkontext entwickeltes Online-Redaktionssystem, in dem bereits Grundschüler:innen eigenständig digitale Beiträge sowohl inhaltlich als auch formal für eine Veröffentlichung vorbereiten können. Ein Rollensystem ermöglicht sogar erste Redigierschleifen in Peer-Arbeit, die eigene Ressourcen als Lehrkraft einsparen und kollaboratives Arbeiten schulen. Auch unterstützt das System die Auseinandersetzung mit Text- und Bildquellen, die verpflichtend sind und schult so frühzeitig den Blick auf die in einer demokratischen Kultur der Digitalität zentrale Einhaltung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Eine Jahreslizenz für die Nutzung von digi.reporter kostet in Abhängigkeit der Schulgröße zwischen 350 und 700 Euro und beinhaltet eine unbegrenzte Anzahl von Schülerzugängen.

Tipp 3: Das “Eh-schon-da Prinzip”: Schaufenster in den Schulalltag

Das Bild zeigt zehn Beispielbeiträge in Form kleiner Screenshots, die in unterschiedlichen Fächern entstanden sind wie z.B. die Buchempfehlung aus einer dritten Klasse oder ein Rezept aus der Jahrgangsstufe 2.
Multimediale Beitragsarbeit mit Fachbezug; Beispiele aus der Online-Schulzeitung Brehms Schulleben einer Düsseldorfer Grundschule. (Quelle: digi.reporter)

Mit dem “Eh-schon-da”-Prinzip werden Schüler:innen sowie andere Lehrkräfte ermutigt und befähigt, im Unterricht entstandene Arbeiten und Projekte zu digitalisieren und damit für eine Online-Veröffentlichung vorzuschlagen. Dies können Bilder von Laternen für St. Martin sein (Kunst), Erklärvideos zum Cup-Song (Musik), Plakate zum Wasserkreislauf (Sachunterricht) oder aufwendig gestaltete Beiträge aus dem Forderband (Deutsch). So entsteht ein wertschätzendes und authentisches Schaufenster in den Schulalltag von Schüler:innen, von dem auch Eltern oder andere an Schule Interessierte profitieren. 

Zum Abschluss also auf den Punkt gebracht: In Zeiten hoher Verunsicherung durch singuläre, digitale Kommunikation auf Social Media und einer schwächelnden Demokratie, ist die Vermittlung von Medienkompetenz zentraler Teil des Bildungsauftrags. 

Diesen bereits in der Grundschule über das Thema Online-Schulzeitung zu adressieren, schlägt wie oben beschrieben viele Fliegen mit einer Klappe: Multimedial kommunizieren, abstimmen und sichtbar werden ist die Devise – für eine demokratische Kultur der Digitalität.

Zu sehen ist das Buch "Classroom Management für Dummies" das auf einem Tisch liegt.
false

Fühlt ihr euch im Schulalltag wie Jongleur:innen, mit zu vielen Bällen in der Luft? Keine Sorge, mit dem Buch “Classroom Management für Dummies” lernt ihr alles Wesentliche über Führung, Kommunikation und (Selbst-)Organisation, um eure Klasse zu leiten. Als Lehrkraft führt ihr eure Klasse durchs Schuljahr, mit dem Ziel, die im Lehrplan vorgegebenen Inhalte zu vermitteln. Das ist manchmal gar nicht so einfach, pubertierende Schüler:innen, besorgte Erziehungsberechtigte oder die eigene Unorganisiertheit können beispielsweise dazu führen, dass ihr euch verzettelt, deshalb ist Classroom Management so wichtig. Die Methode hilft euch, eure Klasse zu organisieren, um eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen und eure Klasse so zu führen, dass ihr gut durchs Schuljahr kommt. Classroom Management ist dabei mehr als Klassenführung. Im Einführungswerk “Classroom Management für Dummies”, das bei Wiley-VCH erschienen ist, wird die Methode ausführlich, aber kompakt vorgestellt. 

Was versteht man unter Classroom Management? 

Die Autorin von “Classroom Management für Dummies” Rebecca Hofer-Warth ist ursprünglich Lehrerin für Grund- und Hauptschule, hat aber in den letzten 23 Jahren auch als Konrektorin, Lehrbeauftragte am Seminar für Ausbildung und Fortbildung für Lehrkräfte in Baden-Württemberg und als Coach für Lehrkräfte gearbeitet. Diese Erfahrung kombiniert sie in ihrem Buch mit Grundlagen aus dem Management und der Kommunikationstheorie, um eure Rolle als Lehrkraft systematisch aufzudröseln und Unterstützung in allen Bereichen des Lehralltags zu geben. Dabei geht es nicht nur um Klassenführung und den Umgang mit Störungen. Hofer-Warth hat das Buch nach dem 8-Faktoren-Modell aufgebaut. Folgende acht Faktoren gehören zu gutem Classroom Management: Unterrichtsorganisation und Selbstmanagement, Haltung und Führungsverständnis, Selbstführung, Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Umgang mit Herausforderung, Störungen und Konflikten, Unterstützungssysteme für die eigene Professionalisierung wie Weiterbildung und Supervision und die persönliche Umsetzung.

Grundlagen für gutes Classroom Management

Vieles macht man im Schulalltag aus dem Bauch heraus. Zum Beispiel, der Umgang mit Störungen, wenn es um die Frage geht, wie führe ich meine Klasse so, dass Konflikte nicht entstehen und am Ende alle Schüler:innen die Versetzung schaffen? Classroom Management bedient sich hier typischer Führungsmodelle und Managementansätze aus der freien Wirtschaft und überträgt sie auf den Schulalltag. Hofer-Warth stellt zum Beispiel die ALPEN-Methode, smarte Ziele und die Eisenhower-Matrix vor. Alles drei Methoden, um Arbeit effizienter zu gestalten, indem Aufgaben strukturiert und Ziele konkreter gefasst und priorisiert werden. 

Auch pädagogische Grundlagen kommen in diesem umfangreichen Nachschlagewerk nicht zu kurz. Interessant ist zum Beispiel der Input zum US-amerikanischen Pädagogen Jacob Kounin, der als Pionier auf dem Gebiet der Klassenführung gilt. Als er einen zeitungslesenden Studierenden in seiner Vorlesung maßregelte, verunsicherte dies den gesamten Kurs. Dieses von Kounin als “Welleneffekt” bezeichnete Phänomen zeigt, dass die Reaktionen einer Lehrkraft auf die Handlungen eines Lernenden sich auf das Verhalten der gesamten Klasse auswirkt – im positiven und negativen. 

Nur wer Haltung hat, kann führen

“Lehrkräfte sind Führungspersonen”, sagt Hofer-Warth. Die dafür notwendigen Kompetenzen, wie beispielsweise Grenzen ziehen, Beziehungsfähigkeit und der strategische Umgang mit potenziellen Problemen, beschreibt die Autorin in den ersten sieben Punkten ihres 8-Faktoren-Modells. Doch all diese Kompetenzen, greifen erst vollends wirksam ineinander, wenn die Lehrkraft eine innere Haltung hat und sich dieser bewusst ist. “Als Lehrperson ist man in einem Beziehungsberuf. Das fachliche Wissen allein wird in der Regel nicht ausreichen”, begründet Hofer-Warth die Notwendigkeit von Haltung. Man muss über sich selbst wissen, was einen antreibt und wofür man steht, um sich im Schulalltag treu zu bleiben, wenn man spontan auf schwierige Situation, wie Konflikte mit Schüler:innen reagieren muss. Oder wie die Autorin es auf den Punkt bringt: “Handeln folgt der Haltung.” Nur wer seine Haltung reflektiert hat, versteht also, warum er agiert und reagiert, wie er es tut. “In der Begegnung mit Kindern, Schülern, Eltern, Kollegen gibt es zahlreiche Situationen, in denen Haltung trägt. Haltung ist also etwas, das sichtbar ist, spürbar ist und weitergegeben werden kann.” Und nicht nur das, es hilft Lehrkräften Stress zu reduzieren, denn wer den eigenen Bedürfnissen, die der Haltung zu Grunde liegen, entsprechend handelt, schläft abends mit gutem Gewissen ein und vermeidet Gedankenkarusselle darüber, am Tage im Konflikt mit einer Schüler:in eventuell falsch reagiert zu haben oder die Konsequenzen des eigenen Handelns, wie etwa ein Elterngespräch, fürchten zu müssen. 

Empfehlung für Berufseinsteiger und Lernwillige

Das sehr sachliche und grundlagenorientierte Buch eignet sich für alle Berufseinsteiger:innen im Referendariat oder in den ersten Berufsjahren, die sich und ihre Unterrichtsführung noch weiter professionalisieren wollen und als Nachschlagewerk für alle alten Hasen, die ihrem Schulalltag mehr Struktur geben oder die Lernumgebung ihrer Schüler:innen neu gestalten wollen und sich fragen: Was ist gutes Classroom Management? Also, wenn Konflikte in eurer Klasse häufiger eskalieren oder ihr euch schwer mit Elternarbeit tut, hilft euch “Classroom Management für Dummies” dabei, durch Führung und Selbstorganisation einen professionellen Umgang damit zu finden. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr euch wirklich darauf einlasst, die Empfehlungen umzusetzen und auch an euch selbst zu arbeiten. Wenn ihr dazu bereit seid, sind die “Schummelseiten” gutes Material für den Schulalltag. Auf den “Schummelseiten” zum Herausreißen sind die wichtigsten Grundlagen zu Classroom Management zusammengefasst, so könnt ihr sie zum Beispiel in eurem Notizbuch abheften und in der Schule schnell nachschlagen, wenn ihr euch Punkte aus dem 8-Faktoren-Modell in Gedächtnis rufen wollt. Dabei könnt ihr Classroom Management in allen Schulformen, ob Grundschule, Real- und Hauptschule oder Gymnasium, anwenden. Denn Führung, Kommunikation und Organisation braucht es an allen Schulen. Wie ist es bei euch: Empfindet ihr euch als Führungskraft eurer Klasse und wie zeigt sich das im Umgang mit den Schüler:innen?

Chip mit AI in der Mitte stehend
false

Stuttgart. Seit dem 15. November stellt der Ernst Klett Verlag, begleitet vom Fraunhofer IAIS und dem Lamarr-Institut, den fachübergreifenden eCourse “KI verstehen” für Lehrkräfte und Schüler:innen von der 7. bis zur 10. Klasse bis Ende März 2025 kostenlos zur Verfügung. Bei diesem sollen die Jugendlichen fundierte Grundlagen und praxisnahe Anwendungen von Künstlicher Intelligenz vermittelt bekommen, sowie zu einer reflektierten Einschätzung der Chancen und Risiken von KI gelangen. Zudem werden wissenschaftliche Grundlagen und Anwendungsfelder der KI vermittelt und es bietet eine einfache Experimentierumgebung für maschinelles Lernen und Programmieren.

Inhalt des eCourses

Der Kurs ist in die vier Module: Modul Grundlagen Künstlicher Intelligenz (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul mit KI lernen (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul KI und Gesellschaft und Modul KI und Zukunft (kostenloses Update im Februar 2025) aufgeteilt, in denen KI ganzheitlich und aktuell behandelt wird. In den beiden ersten Grundlagen-Modulen werden die wichtigsten Grundbegriffe und Zusammenhänge und Experimente zu bedienenden der Tools für maschinelles Lernen und Programmierung vorgestellt. 

Um das Lernmaterial interessanter zu gestalten, wurde der interdisziplinäre Charakter von KI in die praxisorientierten Anwendungsfelder aufgenommen. So werden Beispiele aus der Klimaforschung, der Medizin, aber auch aus der Automobilbranche vorgestellt. Auch deswegen sind die Module flexibel und unabhängig voneinander in einem Projekt oder einem zugehörigen Fachunterricht einsetzbar und können einfach an die individuellen Bedürfnisse der Klasse angepasst werden. 

Darüber hinaus beinhaltet der Kurs digital aufbereitete Inhalte für den Fachunterricht, didaktische Hinweise zu den Aufgaben und Lehrkräftehinweise zur jeweiligen Unterrichtseinheit (in der Version für Lehrkräfte, erscheinen mit dem Update im Februar 2025), sowie Lösungen zu den enthaltenen Aufgaben und viele motivierende Zusatzmaterialien wie Audios, Videos und interaktive Übungen.

Ein Schulgebäude
false

Früher trugen Schulen oft einfache Bezeichnungen wie Dorfschule, Volksschule oder Klosterschule. Dies ging damit einher, dass es oft nur eine einzige Schule im Ort gab und die Bewohner:innen somit sofort wussten, um welche Schule es sich handelte. Doch mit der wachsenden Zahl an Schüler:innen entstanden immer mehr Schulen, die nun individuelle Namen benötigten, um Missverständnisse zu vermeiden und ein Alleinstellungsmerkmal bzw. eine Grundhaltung zu schaffen. 

In den letzten Jahren haben sich jedoch immer mehr Schulen dazu entschlossen, ihre bisherigen Namen abzulegen. So auch das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach. Der Kinderbuchautor Otfried Preußler ist bekannt für beliebte Geschichten wie “Der Räuber Hotzenplotz” und “Die kleine Hexe”. Der Grund für die Namensänderung liegt in Preußlers Vergangenheit: Während der NS-Zeit verfasste er einen Jugendroman, der die Hitlerjugend verherrlichte. Die Schule argumentiert, Preußler habe sich im Nachgang nicht ausreichend von dem Werk distanziert. In der Öffentlichkeit löste dies reichlich Diskussionen aus und wurde teilweise als Versuch gewertet, Preußler zu “canceln”. Der Schulleiter Benno Fischbach betonte jedoch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der gesamten Biografie und wurde dabei von der Mehrheit der Schulgemeinschaft unterstützt.

Fälle wie dieser zeigen also, dass Schulen zunehmend bereit sind, ihre Namen zu überdenken und sich kritisch mit der Vergangenheit ihrer Namensgeber auseinanderzusetzen. Doch wie relevant sind Schulnamen überhaupt? Welche Funktionen erfüllen sie heute über die reine Identifikation hinaus? Welche Kriterien gibt es? Und worauf kommt es bei der Wahl des richtigen Schulnamens an?

Kategorien und Trends: So gestalten Schulen ihre Namen

Schulnamen haben in erster Linie die Funktion, ihre Träger zu identifizieren. Häufig erfüllen bereits einfache Namen, die sich aus der Schulart und dem Standort zusammensetzen (z.B. "Grundschule Sanitz" oder "Regionale Schule Binz"), diesen Zweck. Durch erweiterte Schulnamen, die besondere Merkmale der Schule hervorheben, tritt jedoch der jeweilige individuelle Charakter hervor. Teilweise nutzen auch Schulen, die die einzigen ihrer Art am jeweiligen Standort sind, diese Möglichkeit der individuellen Namensgebung, obwohl eine Erweiterung zur Identifikation nicht notwendig wäre.

Schulnamen umfassen eine Vielzahl von Erweiterungsbausteinen, die sich in verschiedene inhaltliche Kategorien gliedern lassen, wobei jede Kategorie spezifische Merkmale der Schule hervorheben kann. Am häufigsten werden Schulen nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt – sei es aus der Literatur, Wissenschaft, Pädagogik oder Religion. Solche Namensgebungen spiegeln oft entweder eine historische Verbindung zum Schulort wider, wie bei der Caspar-David-Friedrich-Schule in Greifswald oder sie repräsentieren zentrale Werte der Schule, wie beim Geschwister-Scholl-Gymnasium. 

Namen aus Kinderbüchern, wie die “Nils Holgersson”-Grundschule, passen gut zu Schulen für jüngere Kinder. Geografische Namen heben hingegen die regionale Verbundenheit hervor – Beispiele sind die Ostsee-Grundschule oder das Elbe-Gymnasium. Auch Dialektausdrücke, wie bei der Grundschule “Uns lütt Schaul”, finden sich unter den verschiedenen Arten von Beinamen und stärken das regionale Zugehörigkeitsgefühl. Namenspatenschaften von Persönlichkeiten sind willkommen, wenn sie als Vorbilder dienen – bevorzugt Frauen, da diese bisher nur selten vertreten sind. 

Viele Schulen entscheiden sich also für erweiterte Schulnamen, um ihren Wiedererkennungswert zu erhöhen und sich von anderen Schulen vor Ort zu unterscheiden und abzuheben. Statistiken zeigen, dass diese Strategie verbreitet ist: Alle Gymnasien und etwa zwei Drittel der Grundschulen nutzen einen solchen Zusatz, um einen guten Eindruck bei Schüler:innen und Eltern zu machen. Ein konkretes Beispiel ist der Vergleich zwischen “Gymnasium Worms”, das eher neutral wirkt, und dem “Gauß-Gymnasium”, das durch den Namen auf ein naturwissenschaftliches Profil hinweist und damit gezielt das Interesse von Schüler:innen und Eltern wecken kann. Laut dem Experten Peter Albrecht genügt ein einfacher Name dabei nicht: “Eine Schule braucht einen bedeutungsvollen Namen”. Ein aussagekräftiger Schulname kann somit entscheidend dazu beitragen, das Profil einer Schule zu schärfen. “Der Name sollte die Ideale der Schule widerspiegeln”, betont Albrecht. 

Da in den nächsten Jahren zahlreiche neue Schulen gebaut werden, könnten laut Albrecht zunehmend moderne Namen gewählt werden. Schätzungen zufolge könnten bis 2030 rund eine Million zusätzliche Kinder zur Schule gehen. Mit dem wachsenden Bedarf an Schulen steigt auch die Nachfrage nach neuen Schulnamen. Inzwischen dürfen oft auch Schüler:innen selbst bei der Namenswahl mitwirken. So wurde in Bayern eine Schule nach Udo Lindenberg benannt, da der Musiker für Offenheit und Vielfalt, und somit für die Werte der Schüler:innen steht. 

Schulnamen im Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen

Allgemein ist in den letzten Jahren ein Wandel von Schulnamen festzustellen. Gerade Namen wie “Regenbogenschule” oder “Europaschule”, die gesellschaftliche Grundwerte betonen, verdeutlichen den Wandel in der Namensgebung von Schulen. Besonders sichtbar wird dieser Prozess, wenn wie bereits beschrieben Diskussionen über bestehende oder geplante Namensgeber:innen stattfinden und die Öffentlichkeit einbezogen wird. Im Fokus steht dabei die Frage, ob die Taten und Ansichten der Namensgeber:innen noch mit heutigen Werten vereinbar sind. Solche Debatten können dazu führen, dass Namen geändert oder Zusatzbezeichnungen gestrichen werden. Ein Beispiel, neben dem Otfried-Preußler-Gymnasium, ist die Rostocker Schule, die seit ihrer Gründung mehrfach umbenannt wurde: von “Borwinschule” (1912) in “Clausewitzschule” (1933) und schließlich wieder in “Borwinschule” (1945). 

Ähnliche Entwicklungen gab es erst in jüngster Zeit bei vielen Jenaplan-Schulen, die den Namen ihres Gründers Peter Petersen aufgrund neuer Erkenntnisse über seine rassistischen und antisemitischen Ansichten entfernten. Der Schulname ist also gerade dann von enormer Bedeutung, wenn die dahinter stehende Identifikation oder symbolische Bedeutung nicht mehr den ethischen Standards entspricht. In diesem Fall kann die Anpassung des Schulnamens ein Zeichen für Fortschritt, Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt sein. So kann nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte angestrebt werden, sondern auch ein bewusstes Eintreten für Werte als Schulgemeinschaft. 

Bei der Wahl des Schulnamens ist es daher wichtig, die Identität und die Werte der Schule klar zum Ausdruck zu bringen. Ein aussagekräftiger Name sollte nicht nur die regionale Verbundenheit oder besondere Schwerpunkte widerspiegeln, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Werte berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, die Schulgemeinschaft – einschließlich Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte – in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, um eine breite Akzeptanz und Identifikation zu gewährleisten. Nicht zuletzt trägt ein gut gewählter Schulname dazu bei, das Profil der Bildungseinrichtung zu schärfen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Lehrerin liest ihren Schülern vor.
false

Am Freitag, dem 15. November findet zum 21. Mal der Bundesweite Vorlesetag statt. Die gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung findet seit 2004 immer am dritten Freitag im November statt und soll Kinder und Erwachsene auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam machen. In diesem Artikel stellen wir euch vier spannende Bücher vor, die ihr eurer Klasse vorlesen könnt.

Die Bedeutung des Vorlesens

Natürlich bietet Vorlesen einen schönen Zeitvertreib für Eltern und ihre Kinder, doch das ist bei Weitem nicht der einzige Vorteil. Wenn Kindern vorgelesen wird, können sie in fremde Welten abtauchen. Sie erleben die Geschichte in ihrem Kopf aktiv mit. Das fördert die Fantasie und das Vorstellungsvermögen. Außerdem lernen sie so, sich für eine längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Das hilft ihnen später in der Schule, aufmerksam zu bleiben.

Zusätzlich fördert Vorlesen verschiedene Fähigkeiten, die ein Leben lang wichtig sind. Dazu gehören beispielsweise Empathie und Selbstbewusstsein. Kinder können sich mit den Charakteren identifizieren. So lernen sie, sich in andere hineinzuversetzen. Zudem stehen die Helden der Geschichte häufig vor Problemen, die es zu lösen gilt. Kinder fiebern mit, überlegen sich Lösungen und üben so, mit schwierigen Situationen umzugehen. 

Vorlesen eignet sich zudem sehr gut als fester Bestandteil des Deutschunterrichts in jüngeren Klassen. Es fördert den Wortschatz der Kinder und vermittelt ihnen ein besseres Sprachverständnis. Das hilft ihnen, den Unterschied zwischen dem gesprochenen Wort und der Schriftsprache zu erkennen und anzuwenden. 

Die Schule der magischen Tiere (Margit Auer)

Cover von "Die Schule der magischen Tiere" Teil 1
Der erste Band der Reihe handelt von Ida und Benni, die zusammen mit ihren magischen Tieren einem Rätsel auf die Spur kommen. (Quelle: Carlsen)

“Die Schule der magischen Tiere” dreht sich um die Schüler:innen einer ganz besonderen Klasse. Jedes Kind, das Unterstützung in seinem Leben benötigt, hat die Möglichkeit, ein magisches Tier zu erhalten, das sprechen kann und als treue Begleitung fungiert. Die magischen Tiere helfen den Kindern bei Herausforderungen und fördern Freundschaften und Teamarbeit.

Die Geschichte ist humorvoll und spannend und verbindet Themen wie Freundschaft und Familie mit aufregenden Abenteuern. Durch die vielseitigen Charaktere kann sich so gut wie jedes Kind in den Figuren wiederfinden und mit ihnen mitfiebern. Die Geschichte ist für Kinder ab der ersten Klasse geeignet. Neben der mehrteiligen Hauptreihe gibt es auch noch mehrere Spin-off-Reihen sowie Hörspiele und Verfilmungen der ersten drei Bände. Eine Leseprobe des ersten Bandes gibt es auf lesejury.de.

Der Tag, an dem ich cool wurde (Juma Kliebstein)

Cover von "Der Tag, an dem ich cool wurde"
Ein Buch über Freundschaft, Selbstliebe und darüber, sich nicht unterkriegen zu lassen. (Quelle: Oetinger)

“Der Tag, an dem ich cool wurde” erzählt die inspirierende Geschichte von Martin, der in der Schule gehänselt wird. Mit Karli, der neu in die Klasse kommt und ebenfalls gemobbt wird, findet er seinen besten Freund. Gemeinsam beschließen sie, dass es Zeit ist, sich zu rächen. Doch dieser Plan geht gewaltig schief und so landen sie schließlich gegen ihren Willen im Campingurlaub. Dort fassen sie den Entschluss, endlich cool zu werden. Während sie an sich selbst arbeiten und neue Bekanntschaften machen, lernen sie außerdem, dass auch bei den coolen Jungs aus ihrer Klasse nicht alles so ist, wie es scheint. Sie werden mit familiären Problemen konfrontiert und springen über ihren Schatten, um ihrem Peiniger aus seiner misslichen Lage zu helfen.

Das Buch handelt von Freundschaft, Selbstfindung und dem Umgang mit Mobbing. Aus Martins Perspektive wird erzählt, wie er sich fühlt. Dabei ist er humorvoll, ehrlich und voller Selbstironie. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Insgesamt gibt es drei Teile, welche auch als Hörbuch verfügbar sind, sowie kostenlose Unterrichtsmaterialien.

Die Mitte der Welt (Andreas Steinhöfel)

“Die Mitte der Welt” handelt von familiären Problemen, Freundschaft, Liebe und dem Erwachsenwerden. (Quelle: Thalia)

“Die Mitte Welt” erzählt die Geschichte des siebzehnjährigen Phil, der in mitten von Familienproblemen und dem Erwachsenwerden seinen Platz in der Welt sucht. Zusammen mit seiner Mutter, welche von ihren Kindern nur beim Vornamen genannt werden will, und seiner Zwillingsschwester wohnt er am Dorfrand in einem alten Haus. Es ist eine ungewöhnliche Familie und Phils Beziehung zu seiner Mutter ist schwierig, ebenso wie zu seiner Schwester, die selbst jede Menge Eigenheiten hat. Der einzige Mensch, mit dem er reden kann, ist seine beste Freundin. Zu den Problemen zu Hause und der Ausgrenzung durch die anderen Dorfbewohner:innen kommen schließlich auch noch Phils unerwartete Gefühle für Nicholas, seinen gutaussehenden Mitschüler. 

Das Buch handelt von einer schwierigen Familie, Freundschaft, der ersten Liebe und dem Finden der eigenen Identität. Aus Phils Sicht erzählt, erhält die Geschichte eine intensive Unmittelbarkeit. “Die Mitte der Welt” ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Neben dem Buch gibt es auch noch einen Verfilmung. Die ersten 27 Seiten gibt es bei bücher.de als kostenlose Leseprobe.

22 Bahnen (Caroline Wahl)

“22 Bahnen” wurde ausgezeichnet als Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels 2023  (Quelle: Amazon)

Tilda studiert Mathematik und schreibt ihre Masterarbeit. Nebenbei muss sie sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und Geld verdienen, da ihre alkoholkranke Mutter nicht dazu in der Lage ist. Um den Kopf freizubekommen, geht sie regelmäßig schwimmen. Immer genau 22 Bahnen. Alle ihre Freund:innen sind mittlerweile weggezogen, doch sie steckt hier fest. Plötzlich wird Tilda überraschend eine Promotionsstelle in Berlin angeboten. Aber wie soll das gehen, wenn sie ihre Schwester nicht allein lassen kann? Während Tilda hin- und hergerissen ist, trifft sie zudem auf Viktor, den sie noch aus der Schule kennt und der nun zurückgekehrt ist.

“22 Bahnen” erzählt die Geschichte einer jungen Frau. Hin- und hergerissen zwischen ihrer Verantwortung für die Familie und dem Wunsch, endlich frei zu sein. Es geht um eine kaputte Familie, Zusammenhalt und Überforderung. Aber auch um eine Liebesgeschichte. Trotz der schwierigen Verhältnisse, in denen die Protagonist:innen leben, ist der Roman keineswegs niederschmetternd. Im Gegenteil: Er macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft und darauf, dass am Ende doch noch alles gut wird. “22 Bahnen” ist besonders für Schüler:innen ab der 10. Klasse zu empfehlen. Eine kostenlose Leseprobe findet ihr auf osiander.de. Außerdem gibt es noch eine Fortsetzung: “Windstärke 17” erzählt die Geschichte von Ida, Tildas kleiner Schwester, einige Zeit später. 

Vorlesen eröffnet völlig neue Welten. Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene können so den Kopf frei kriegen und sich von der Geschichte mitreißen lassen. Welche Geschichten wurden dir früher vorgelesen, bzw. welche Bücher liest du deinen Kindern und Schüler:innen vor? Schreib es uns in die Kommentare.

Mit Mentimeter zum Mitmachen motivieren: So wird der Unterricht lebendig und interaktiv! (Quelle: Canva)
false

Es ist die achte Stunde, die Heizung bollert, draußen wird es gar nicht mehr richtig hell und während du einen Vortrag über Staatsorgane und Legislaturperioden hältst, schlummern deine Schüler:innen langsam ein. Gerade in Fächern wie Politik, Geschichte und Gemeinschaftskunde, wo viele Inhalte vermittelt werden müssen, fällt es manchmal schwer, Schüler:innen zum Zuhören zu bewegen. Der Schlüssel ist, sie aktiv miteinbeziehen. Mentimeter hilft dir, deinen Unterricht interaktiver zu gestalten, indem du Präsentationen erstellst, in denen Umfragen und Quizzen enthalten sind, die du direkt im Unterricht auswerten kannst. 

Diese Funktionen von Mentimeter kannst du für den Unterricht nutzen

Umfrageergebnisse können beispielsweise als Balken- oder Donut-Diagramme dargestellt werden (Quelle: Mentimeter)

Damit das Ganze funktioniert, erstellst du deine Präsentation für den Unterricht mit Mentimeter. Neben normalen inhaltlichen Folien, kannst du verschiedene Fragefolien erstellen, um deine Schüler:innen miteinzubeziehen. Du kannst zwischen verschiedenen Fragetypen wählen und auch aussuchen, ob Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind oder die Antworten offen sind. Auch die Darstellungsformen der Antworten kannst du auswählen. Du kannst die Antworten zum Beispiel als Balkendiagramm oder Donut-Diagramm darstellen. Ein sehr ausführliches Tutorial zur Erstellung deiner Präsentation findest du bei Vincent Benedikt auf Youtube. Über eine App auf ihrem Handy oder über den Browser auf ihrem Rechner können sich deine Schüler:innen mit einem Zugangscode mit deiner Mentimeter-Präsentation verbinden. Dabei können die Schüler:innen im Wesentlichen vier Funktionen im Umfrage-Tool benutzen:

Mehr Beteiligung durch Upvoting

Die Upvoting-Funktion von Mentimeter ermöglicht es Teilnehmenden, auf bestimmte Antworten oder Beiträge zu reagieren, indem sie diese positiv bewerten. Diese Funktion eignet sich besonders, um schnell herauszufinden, welche Meinungen, Ideen oder Fragen von der Mehrheit der Teilnehmenden unterstützt werden oder besonders relevant erscheinen. Die Beiträge mit den meisten Stimmen werden automatisch nach oben sortiert und hervorgehoben. So lassen sich relevante Meinungen oder Ideen im Unterricht schnell identifizieren und priorisieren. 

Quizze bringen Spaß ins Lernen 

Ein Quiz ist eigentlich nichts anderes als ein Test, nur dass er Spaß macht und die Kinder keine Sorge haben müssen, die Anforderungen nicht zu schaffen oder umgekehrt als Streber dazustehen, wenn sie alle Antworten wissen. Ein Quiz bringt genau das richtige Maß an Aufregung und Neugier mit sich, um das Interesse deiner Schüler:innen zu gewinnen. Du kannst zu Beginn der Stunde ein Quiz mit Mentimeter erstellen, um das Vorwissen der Schüler:innen zu testen oder den vorherigen Stoff zu wiederholen. Durch die sofortige Auswertung wird sichtbar, was du noch mit ihnen vertiefen solltest. Du kannst die Quizze natürlich auch einsetzen, um Wissen am Ende einer Unterrichtsstunde oder einer schnellen Leistungseinschätzung zu nutzen. Mentimeter bietet für Quizze und Tests viele Vorlagen für Lehrkräfte, die du mit deiner Klasse, für Online-Lerngruppen oder hybride Unterrichtsformate nutzen kannst.  

Echtes Feedback mit Stimmungsbarometern 

Am Ende einer Unterrichtseinheit kann deine Klasse anonym Feedback zur Stunde oder zu bestimmten Inhalten geben. Mit der “Skala“- oder “Emoji“-Option siehst du, welche Themen gut ankamen und wo es noch Klärungsbedarf gibt. Das kann ungemein helfen, um den eigenen Unterricht zu verbessern oder die nächste Unterrichtsstunde inhaltlich vorzubereiten – ohne dass einzelne Schüler:innen den Mut fassen müssen, vor der ganzen Klasse zuzugeben, dass sie etwas noch nicht verstanden haben. Die Einführung einer anonymen Feedbackmöglichkeit kann der Anfang einer ganz neuen Feedbackkultur für deine Klasse werden. Wichtig dafür ist natürlich, dass du offen für solche Rückmeldungen bist und deinen Unterricht anpasst, sodass für die Schüler:innen sichtbar wird, dass ihre Beteiligung wirklich einen Einfluss auf deine Unterrichtsgestaltung hat. 

Diskussionen mit Wortwolken anregen 

Wortwolken zeigen auf einen Blick, welche Themen die Schüler:innen beschäftigen (Quelle: Mentimeter)

Du kannst auch offene Fragen stellen, um schnell Stimmungen oder Feedback einzuholen. Die Antworten erscheinen als Wortwolke, was eine gute Grundlage für Diskussionen und weitere Fragen bietet. Diese Fragen kannst du als Eisbrecher zu Beginn der Stunde nutzen, um deine Klasse zu fragen, wie es ihr heute geht oder für Brainstormings, etwa “Was fällt euch zum Thema Klimawandel ein?” oder ”Was ist euch wichtig bei der Wahl zur/zum Klassensprecher:in?” Auch Textanalysen lassen sich damit interaktiver gestalten, indem du deinen Kurs einen Text lesen lässt und dann fragst, ”Was waren die wichtigsten Schlüsselwörter oder Ideen in dem Text, den wir gerade gelesen haben?” Das kann ein toller Anfang sein, für eine gemeinsame Diskussion. 

Umfragen auswerten

Ein richtig cooles Feature für den Unterricht ist die Export-Funktion der Umfragen. Du kannst also nach deinem Unterricht einfach die Ergebnisse deiner Umfragen exportieren und mit deinen Schüler:innen teilen. In der kostenfreien Version geht das als Bild oder PDF, in den kostenpflichtigen auch als Excel-Datei. Falls du die App für Wissensabfragen oder Stimmungsbilder nutzt, kannst du die Ergebnisse deiner Stunden so am Ende des Schuljahres gegenüberstellen und vergleichen, ob deine Schüler:innen im Laufe des Schuljahres ihr Wissen erweitern konnten. 

Mentimeter: Kosten und Datenschutz

Die App gibt es kostenlos, ist dann aber auf 50 Teilnehmende pro Monat beschränkt. Möchtest du sie also täglich und mit all deinen Klassen einsetzen, ist eins der kostenpflichtigen Abomodelle ratsam. Für eine gelegentliche Nutzung reicht die kostenlose Version aber völlig aus. Schüler:innen müssen die App übrigens nicht herunterladen, um an einer Umfrage teilzunehmen. Sie brauchen dafür nur ein internetfähiges Gerät. Du teilst den QR-Code oder den Join-Code über menti.com, und dann können deine Schüler:innen, beispielsweise auf ihrem Smartphone oder einem Schulrechner antworten – datenschutzrechtlich ein echter Vorteil, weil deine Schüler:innen dafür kein Konto erstellen müssen. Du selbst musst bei der Erstellung deines Kontos nur Standarddaten wie Name und E-Mail-Adresse angeben.  Welche Daten Mentimeter speichert, kannst du in der Privacy Policy genau nachlesen. Das Unternehmen Mentimeter wurde 2014 gegründet, hat seinen Sitz in Schweden und hostet seine Daten in Europa. Die Daten unterliegen also dem Schutz der EU-Datenschutzbestimmungen.

Tipps für den Einsatz von Umfragen und Quizzen im Unterricht

Quizze und Umfragen kannst du in jedem Unterrichtsfach einsetzen. Insbesondere in Fächern, in denen viele Fakten vermittelt werden müssen, wie zum Beispiel in Geschichte, wo deine Schüler:innen viele Jahreszahlen lernen müssen oder im Politikunterricht, wo der Aufbau politischer Systeme besprochen wird, bietet es sich an, das Ganze mit einem Quiz aufzupeppen. Wichtig ist, dass die Quizze nicht zu schwer sein dürfen und deinen Schüler:innen Spaß machen sollten – ein witziges Bild oder eine Scherzfrage können helfen dein Quiz aufzulockern. Ganz wichtig ist auch, dass du falsche Antworten nicht einfach unkommentiert stehen lässt, sondern sie korrigiert, sonst merken sich die Kinder am Ende die falsche Antwort. Ihr könnt den Spieß auch umdrehen und deine Schüler:innen erstellen ein Quiz. Das kann zum Beispiel für Referate eine gute Abwechslung sein. Du kannst zum Beispiel auch eine Gameshow mit deinen Schüler:innen veranstalten. Bau dafür einfach einen Tisch und vier Stühle vor der Tafel auf, suche dir vier Freiwillige und stelle ihnen vier Buzzer zur Verfügung und schon kann es mit deinen vorbereiteten Fragen losgehen. 

Quizze und Umfragen bringen frischen Wind ins Klassenzimmer und eröffnen euch neue Möglichkeiten, den Unterricht interaktiv und einladend zu gestalten. Mit vielfältigen Tools wie Mentimeter können Schüler:innen aktiv am Unterricht teilnehmen und ihre Meinungen, Kenntnisse und Gefühle direkt einbringen. Das Ergebnis: lebendige Diskussionen und eine Umgebung, in der Lernende gehört und einbezogen werden. Mentimeter macht es also einfacher denn je, Schüler:innen einzubeziehen und Unterricht nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Wie könnte ein Quiz den Unterricht in deiner Klasse bereichern?

Zu sehen ist die Startseite der Webseite https://www.edulyzer.com/de/
true

Das finnische EdTech-Startup Edulyzer präsentiert einen app-gestützten Ansatz zur Entwicklung von Schulzufriedenheit, Wohlbefinden und anderer Aspekte erfolgreicher Schule. Im Interview erzählt Tero Rynkä, Gründer und Geschäftsführer von Edulyzer, wie die App funktioniert und wie sie das Lernen verbessert.

Lehrer-News: Mit Edulyzer verfolgt ihr das Ziel, mit einem holistischen Ansatz für mehr Wohlbefinden an Schulen zu sorgen. Könnt ihr uns das Konzept der App kurz erklären?

Edulyzer versteht sich als ein Werkzeug zur Entwicklung von Schulgemeinschaften und der Verbesserung des Lernens. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam mit Schulen und Forschenden die Themenbereiche identifiziert, die nachweislich einen Einfluss auf das Wohlbefinden und Lernen haben. Der wissenschaftliche Hintergrund ist die von der Oxford Wellbeing Impact Study bestätigte starke Korrelation zwischen Wohlbefinden und akademischer Leistung.

In der Edulyzer-App – eine Browser-Anwendung, die mit jedem digitalen Endgerät benutzt werden kann – können alle Beteiligten des schulischen Ökosystems Fragen zu verschiedenen, sie betreffenden Dimensionen beantworten. Die Themen sind dabei sehr vielfältig: Schüler:innen werden bspw. befragt, mit welcher Motivation sie lernen (Wissen aneignen oder gute Zensuren bekommen) oder wie wohl sie sich in der Schulgemeinschaft fühlen. Lehrkräfte und die Schulleitung werden unter anderem zu den Themen pädagogische Entwicklung und Führung befragt, während die Erziehungsberechtigten Auskunft über ihre Wahrnehmung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus mitteilen können. Auf diese Weise entsteht mit Edulyzer ein ganzheitlicher Überblick über die gesamte Schulgemeinschaft.

Die verschiedenen Rollen und Themenschwerpunkte in Edulyzer. (Quelle: Edulyzer)

Wir legen den Fokus auf nicht-leistungsbezogene Aspekte der Schulentwicklung, was auch Bestandteil der meisten von Landesinstituten angebotenen Evaluationsverfahren ist – allerdings deckt Edulyzer diese Aspekte sowohl in der Breite als auch in der Tiefe deutlich umfangreicher ab. Die Kontinuität der Erhebung, Analyse und Evaluierung getroffener Maßnahmen unterscheidet unseren Ansatz von bisher gängigen Anbietern. Eine weitere praktische Möglichkeit: Fragen oder ganze Kategorien können bei uns selbst erstellt werden. So kann jede Schule Edulyzer ganz individuell für sich nutzen.

Zur Erhebung der Daten kann Edulyzer auf ganz verschiedene Weise eingesetzt werden; von Einmalbefragungen bis hin zur kontinuierlichen Befragung, mit einer Frage pro Tag, ist alles möglich. Alle Daten bleiben dabei immer im System erhalten, sodass Entwicklungen ohne großen Aufwand genau verfolgt werden können. Die Antworten werden unmittelbar analysiert und die Ergebnisse stehen über rollenspezifische Dashboards sofort zur Verfügung. Lehrkräfte und Schulleitung sehen in ihrer Übersicht also nur genau die Fragen und Antworten, die für sie relevant sind. 

Einstiegsbildschirm der Schulleitungsansicht des Dashboards von Edulyzer. (Quelle: Edulyzer)
Einstiegsbildschirm der Schulleitungsansicht des Dashboards von Edulyzer. (Quelle: Edulyzer)

Eine konkrete Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise die Vermeidung von Absentismus. Schulabsentismus ist mehr als das klassische Schwänzen. Hinter der unentschuldigten Abwesenheit von Schüler:innen stecken oft persönliche und soziale Probleme (Lehrer News berichtete). Die wissenschaftlich bestätigte Korrelation zwischen negativen Emotionen und dem Erleben von Ausgrenzung einerseits – beides Dimensionen, die von Edulyzer erfasst werden – und dem Risiko von Absentismus andererseits lässt es zu, die entsprechenden Daten als Frühindikatoren zu verwenden und bei Bedarf Gespräche mit Betroffenen zu suchen.

Lehrer-News: Eine Frage, die viele interessieren dürfte, ist das Thema Datenschutz. Wie geht ihr damit um?

Wir verfolgen beim Datenschutz einen zweigeteilten Ansatz. Erstens befolgen wir branchenübliche Best Practices für Sicherheit und Datenschutz. Zweitens wenden wir verschiedene organisatorische Maßnahmen an, wie z. B. die Speicherung von Daten innerhalb der EU oder sogar im Land des Kunden. Wir legen zudem Wert darauf, keine personenbezogenen oder sonstigen Daten zu speichern, die nicht unbedingt erforderlich sind.

Unter den verschiedenen Möglichkeiten, Edulyzer zu implementieren, gibt es zwei, mit denen die Speicherung personenbezogener Daten in unserem System gänzlich vermieden werden kann. Die erste Möglichkeit ist die Integration des Schülerverwaltungssystems der Schule mit Edulyzer. Auf die notwendigen Daten wird auf diese Weise zugegriffen, ohne sie in unserem System zu speichern. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Edulyzer anonym zu verwenden. Das ist zwar weniger detailliert, aber liefert dennoch ein gutes Gesamtbild auf Klassen- und Schulebene. Wir nehmen das Thema Datenschutz und Datensicherheit sehr ernst. Unser Ziel ist es, Schulen mit wichtigen und aussagekräftigen Informationen zu versorgen – und das auf sichere Weise.

Lehrer-News: An welchen Schulen ist Edulyzer bereits im Einsatz und wie sieht dort die Bilanz aus?

Edulyzer befindet sich an Schulen in fünf verschiedenen Ländern im Einsatz: Finnland, Schweden, Estland, Spanien und Deutschland. Wir haben bereits Hunderttausende Datenpunkte von Lernenden, Lehrkräften, Schulleitungen und Erziehungsberechtigten gesammelt und die Schulen damit unterstützt.

Für Lernende haben wir in einer Reihe von Schulen großartige Ergebnisse bei der Steigerung des schulischen Engagements erzielt. Lehrkräfte und Schulleitungen haben mit unseren Ergebnissen mehr Klarheit gewonnen und konnten Abläufe reibungsloser gestalten. Die Erziehungsberechtigten schätzen die offene Kommunikation der Schulen über die Ziele und Ergebnisse der Erhebungen und dass sie aktiv einbezogen werden.

Konkret haben mit uns entwickelte Maßnahmen beispielsweise zu einem Rückgang der Erfahrung von Ausgrenzung und negativen Emotionen um fast 10 % geführt (bis zu 25 % auf Klassenebene) oder das schulische Engagement um mehr als 5 % gesteigert – innerhalb eines Halbjahres. In allen Fällen haben die Beteiligten ein besseres Verständnis für ihre Rolle und ihr Potenzial für die Schulentwicklung entwickelt.

Lehrer News: Was sind eure nächsten Pläne, wann werden wir Edulyzer auch hierzulande im Einsatz sehen?

Im vergangenen Schuljahr fanden in Deutschland in fünf Bildungseinrichtungen Pilotprojekte statt, von denen drei jetzt in den Regelbetrieb gewechselt sind. Unser Ziel ist es natürlich, grundsätzlich mehr Schulen zu gewinnen – je mehr Schulen, desto mehr Daten, desto präziser werden wir in der Maßnahmenentwicklung mit den Schulen für die Schulen. Das größte Potenzial sehen wir dabei für Schulen in strukturell weniger privilegierter Situation – also dort, wo Schulentwicklung am dringendsten erforderlich ist. In diesem Zusammenhang begrüßen wir den Beginn des Startchancen-Programms. Genau jetzt ist die Zeit für diese Schulen, mit Edulyzer zu starten, um “vor die Welle” zu kommen, also jetzt zu erfahren, welche die wirksamsten Hebel für ihre Entwicklung sind.

Dafür treten wir zusammen mit unseren Partnern in Deutschland, m2more GmbH, mit Schulen und Schulträgern in Kontakt. Erfreulicherweise stellen wir dabei fest, dass unsere Lösung immer mehr auf Zustimmung stößt – sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Kund:innen. Die Schulleiterin einer Grundschule in Baden-Württemberg, die eine unserer Modellschulen ist, sagt: “Die Edulyzer App bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, die Schule aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Besonders das Dashboard bietet für die Schulentwicklung eine herausragende Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, was gut läuft und wo Verbesserungsbedarf besteht. Durch das klare und präzise Erkennen der Bereiche, können wir gezielte Maßnahmen ergreifen und unsere Schule kontinuierlich verbessern.” Dieses positive Feedback freut uns natürlich besonders, weil wir sehen, dass Edulyzer auch an Schulen in Deutschland viel Gutes bewirken kann. 

Abschließend ist es uns noch wichtig zu sagen, dass das Unterrichten und Erziehen von Kindern und Jugendlichen einer der wichtigsten Berufe der Welt ist. Wir freuen uns daher, mit Edulyzer die Arbeit von Lehrkräften und Schulleitungen unterstützen zu dürfen.

Erfahrt hier mehr über Edulyzer oder vereinbart einen unverbindlichen Präsentationstermin mit unserem Partner in Deutschland.

Über Edulyzer

Edulyzer wurde Anfang 2022 von Tero Rynkä und Teuvo Sankila gegründet, die beide aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Bereich der finnischen Bildungsmedien über umfassende Erfahrung im Bildungssektor verfügen. In Finnland wird Edulyzer bereits in zahlreichen Schulen eingesetzt.

Tero Rynkä und Teuvo Sankil
Tero Rynkä und Teuvo Sankila

Von Anfang an arbeitet das Team eng mit Forschenden zusammen, um ein wissenschaftlich hohes Niveau zu gewährleisten und entwickelt die Anwendung auf unterschiedliche Weise weiter. Mit Edulyzer wollen sie die Schule zu einem besseren Ort für jede:n Einzelne:n in der Schulgemeinschaft machen.

Eine Lehrkraft denkt über ChatGPT Prompts nach und fasst sich dabei ans Kinn
false

Als Lehrkraft stehst du täglich vor der Herausforderung, interessante und effektive Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die deine Schüler:innen begeistern und ihnen helfen, Wissen nachhaltig zu vertiefen. Stell dir vor, du könntest Arbeitsblätter, Tests und Quizfragen in Sekundenschnelle erstellen und individuell auf deine Klasse anpassen. ChatGPT kann diese Vision Wirklichkeit werden lassen! In diesem Artikel erfährst du, wie du KI-Technologie sinnvoll und zielführend für deinen Unterricht einsetzen kannst und dabei wertvolle Zeit sparst. Du erhältst konkrete Tipps, wie du den Einsatz der KI vertiefen und deine Materialien einzigartig gestalten kannst, sodass dein Unterricht einen spürbaren Mehrwert für alle Beteiligten bietet.

1. Arbeitsblätter erstellen leicht gemacht

Die Erstellung von Arbeitsblättern kann oft eine zeitaufwendige Aufgabe sein, insbesondere wenn du sicherstellen möchtest, dass sie auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit ChatGPT hast du die Möglichkeit, strukturierte und ansprechende Arbeitsblätter für verschiedenste Themen schnell zu generieren. Durch spezifische Eingaben wie Fach, Thema und Klassenniveau erhältst du sofort Vorschläge für Aufgaben und Übungen.

Beispiel-Prompts:

  • „Erstelle ein Arbeitsblatt für den Englischunterricht in der 8. Klasse zum Thema 'Simple Past' mit 5 Lückentextaufgaben und 3 Anwendungsfragen.“
  • „Erstelle ein Arbeitsblatt für den Mathematikunterricht in der 6. Klasse zum Thema 'Geometrische Formen' mit 4 Rechenaufgaben zur Berechnung des Umfangs und der Fläche von Rechtecken und Quadraten sowie 2 kurzen Textaufgaben über reale Anwendungen dieser Formen.“

Um die Relevanz der Inhalte zu steigern, kannst du spezifische Anforderungen formulieren. Zum Beispiel: „Erstelle ein Arbeitsblatt zur Anwendung des Simple Past mit einem Text über die Erlebnisse einer fiktiven Figur, angepasst auf unterschiedliche Sprachlevel in der Klasse.“ Dies fördert den Praxisbezug und die Identifikation der Schüler:innen mit dem Lernstoff.

Tipp: Nutze ChatGPT auch für Materialien für Lernstationen oder differenzierte Arbeitsblätter für Gruppenarbeiten. So förderst du kooperatives Lernen und kannst gezielt auf unterschiedliche Leistungsniveaus eingehen, was den Gemeinschaftssinn stärkt und das Lernen untereinander fördert.

2. Maßgeschneiderte Tests generieren

Tests sind ein zentraler Bestandteil des Bildungsprozesses und müssen oft sorgfältig gestaltet werden, um den Lernfortschritt der Schüler:innen zu evaluieren. Mit ChatGPT kannst du Tests schnell und einfach erstellen, die verschiedene Fragetypen wie Multiple Choice, offene Fragen oder kreative Aufgaben beinhalten. Dies ermöglicht dir eine flexible Anpassung an unterschiedliche Themen und Schwierigkeitsgrade.

Beispiel-Prompts:

  • „Generiere einen Geschichtstest für die 10. Klasse zum Thema 'Französische Revolution' mit 10 Multiple-Choice-Fragen und 2 Essayfragen.“
  • „Erstelle einen Mathematiktest für die 7. Klasse zum Thema 'Prozentrechnung' mit 6 Multiple-Choice-Fragen und 4 Textaufgaben.“

Eine wertvolle Strategie ist, alternative Fragestellungen zu verwenden, z.B.: „Erstelle 5 Multiple-Choice-Fragen und 3 kreative Aufgaben, die eigenständige Recherche erfordern.“ Solche Fragen fördern kritisches Denken und vertiefen das Verständnis. Nutze ChatGPT für formative Assessments und regelmäßige Zwischentests, um den Lernfortschritt deiner Schüler:innen zu überprüfen und gezielt an individuellen Schwächen zu arbeiten.

3. Interaktive Quizfragen für mehr Engagement

Die Integration von interaktiven Elementen in den Unterricht kann die Motivation der Schüler:innen erheblich steigern. Quizfragen, die leicht in Plattformen wie Kahoot! oder Quizlet integriert werden können, fördern spielerisches Lernen und sorgen für ein lebendiges Klassenzimmer. Solche Tools bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Unterricht dynamischer und ansprechender zu gestalten, was insbesondere in einer Zeit wichtig ist, in der Schüler:innen oft an digitalen Medien und interaktiven Formaten gewöhnt sind.

Beispiel-Prompts:

  • „Erstelle 10 Quizfragen für den Biologieunterricht in der 9. Klasse zum Thema 'Photosynthese', inklusive Antworten und kurzen Erklärungen.“
  • „Erstelle 8 Quizfragen für den Physikunterricht der 8. Klasse zum Thema 'Elektrischer Strom', mit Erklärung zur richtigen Antwort.“

Zusätzlich kannst du ChatGPT bitten, interaktive Rätsel oder Mini-Wissensspiele zu entwickeln, wie z. B. Lückentexte oder Bildzuordnungen. Dies sorgt für Abwechslung und motiviert die Schüler:innen, eigenständig zu denken und zu lernen.

Tipp: Setze Quizfragen am Ende jeder Stunde ein, um das Wissen in Form von kurzen Lernspielen zu festigen. Diese Methode trägt dazu bei, dass Schüler:innen sich die Inhalte besser merken und das Gelernte anwenden können.

4. Differenzierte Materialien für individuelle Förderung

Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernstände ist entscheidend für den Erfolg im Klassenzimmer. ChatGPT hilft dir dabei, Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erstellen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen deiner Schüler:innen gerecht zu werden.

Beispiel-Prompts:

  • „Erstelle drei Versionen einer Matheaufgabe zum Thema 'Bruchrechnung' für die 6. Klasse: eine leichte, eine mittlere und eine schwere Version.“
  • „Erstelle eine Physikaufgabe zur Berechnung der Beschleunigung für die 9. Klasse, in drei Schwierigkeitsgraden: leicht, mittel und schwer.“

Durch die Anpassung der Aufgaben an die Lernziele kannst du sicherstellen, dass alle Schüler:innen gefordert und gefördert werden. Du kannst auch alltägliche Anwendungsszenarien einbeziehen, um die Relevanz des Lernstoffs zu erhöhen und das Interesse der Schüler:innen zu wecken.

Tipp: Verwende differenzierte Aufgaben, um Fördermaterialien für leistungsschwächere Schüler:innen sowie herausfordernde Aufgaben für leistungsstärkere Schüler:innen zu entwickeln. Dies ermöglicht eine individuelle Förderung und trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein der Schüler:innen zu stärken.

5. Kreative Schreibaufgaben zur Förderung des Ausdrucksvermögens

Kreative Schreibaufträge sind ein hervorragendes Mittel, um die Fantasie und das Ausdrucksvermögen der Schüler:innen zu fördern. Besonders im Deutschunterricht bieten sie den Schüler:innen die Möglichkeit, literarische Fähigkeiten zu entwickeln und ihren persönlichen Schreibstil zu entdecken. Indem sie sich mit unterschiedlichen Themen und Genres auseinandersetzen, können die Schüler:innen ihre Kreativität entfalten und gleichzeitig wichtige Schreibtechniken erlernen.

Hier sind einige Beispiel-Prompts, die du nutzen kannst, um interessante Schreibanreize zu setzen:

  • „Generiere 5 kreative Schreibaufträge für den Deutschunterricht in der 7. Klasse, die die Fantasie der Schüler anregen.“
  • „Erstelle eine Aufgabe für die 8. Klasse im Deutschunterricht: Verfasse eine Kurzgeschichte über einen überraschenden Fund im Wald.“
Tipp: Veranstalte einen „Literaturwettbewerb“ in der Klasse, bei dem die Schüler:innen ihre besten Geschichten präsentieren können. Dies fördert nicht nur das Schreiben, sondern auch die Präsentationsfähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Schüler:innen. ChatGPT kann dir helfen, interessante Themenvorgaben zu entwickeln, die den Schüler:innen neue Perspektiven bieten.

6. Vertiefte Lernkarten und Wiederholungsübungen für das Selbststudium

Digitale Lernkarten sind eine effektive Möglichkeit, um eigenständiges Lernen zu unterstützen. Mit ChatGPT kannst du gezielte Lernkarten zu spezifischen Themen erstellen, die Schüler:innen bei der Prüfungsvorbereitung helfen.

Beispiel-Prompts:

  • „Erstelle 15 Lernkarten für den Erdkundeunterricht zum Thema 'Vulkane und Erdbeben' für die 7. Klasse.“
  • „Erstelle 10 Lernkarten für die 10. Klasse Geschichte zum Thema 'Zweiter Weltkrieg', mit Definitionen und kurzen Erklärungen.“
Tipp: Lade die Lernkarten auf Plattformen wie Quizlet hoch oder stelle sie digital bereit. So haben die Schüler:innen die Möglichkeit, flexibel und intensiv für Prüfungen zu lernen. Du kannst auch regelmäßige Übungseinheiten einplanen, um das Wissen zu festigen.

7. Unterrichtsplanungen und Stundenabläufe

Die Planung einer Unterrichtseinheit erfordert viel Zeit und Kreativität. Um sicherzustellen, dass die Inhalte sowohl ansprechend als auch effektiv sind, kannst du ChatGPT nutzen, um strukturierte und zielgerichtete Unterrichtspläne zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen deiner Klasse gerecht werden. Dabei helfen dir präzise Vorgaben, um das Lernen zu optimieren und eine positive Lernumgebung zu schaffen.

Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir als Ausgangspunkt dienen können:

  • „Erstelle einen detaillierten Stundenablauf für eine 90-minütige Deutschstunde zum Thema 'Gedichtanalyse' in der 9. Klasse.“
  • „Plane eine 45-minütige Mathematikstunde zur Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrechnung für die 8. Klasse.“
Tipp: Verwende die Vorschläge als Inspiration und passe sie an die spezifischen Bedürfnisse deiner Klasse an. Berücksichtige dabei verschiedene Lernstile und das Tempo, in dem die Schüler:innen lernen.

8. Unterstützung bei der Erstellung von Skripten für Erklärvideos oder Präsentationen

Erklärvideos und Präsentationen sind ideal, um komplexe Themen anschaulich zu vermitteln und das Verständnis der Schüler:innen zu fördern. Um den Lernprozess zu unterstützen, kann ChatGPT dir helfen, strukturierte Skripte zu erstellen, die als solide Grundlage für deine eigenen Inhalte dienen. Diese Skripte können dir dabei helfen, die wichtigsten Punkte klar und prägnant zu präsentieren und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu gewinnen.

Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir Inspiration bieten können:

  • „Schreibe ein Skript für ein 5-minütiges Erklärvideo zum Thema 'Photosynthese' für die 8. Klasse.“
  • „Erstelle ein Skript für eine Präsentation zur 'Industriellen Revolution' für die 10. Klasse, mit Einführung, Hauptthemen und Zusammenfassung.“
Tipp: Nutze die Skripte als Grundlage für eigene Anpassungen, um Inhalte auf deine Lerngruppe abzustimmen und deinen Unterricht zu bereichern.

9. Fächerübergreifende Projekte entwickeln

Fächerübergreifende Projekte ermöglichen ein tieferes Verständnis und fördern die Verknüpfung von Fachwissen. Sie helfen den Schüler:innen , komplexe Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Zusammenhänge zwischen den Disziplinen zu erkennen. Durch die Integration unterschiedlicher Fächer können die Schüler:innen nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch ihre kreativen und kritischen Denkfähigkeiten entwickeln.

Beispiel-Prompts:

  • „Entwickle ein Projekt für die 9. Klasse, das Biologie, Kunst und Informatik zum Thema 'Biodiversität' kombiniert.“
  • „Plane ein Projekt für die 7. Klasse, das Geschichte und Geografie zum Thema 'Antike Weltwunder' verbindet, mit Aufgaben zu Recherche, Modellbau und Präsentationen.“
Tipp: Organisiere Abschlusspräsentationen oder Projektausstellungen, die die gesamte Schule einbeziehen. So stärkst du Motivation und Zusammenarbeit und förderst das Lernen voneinander. Mit zusätzlichen Angaben wie „Einbindung digitaler Werkzeuge“ oder „Einsatz von Recherchearbeit und kreativen Methoden“ kannst du ChatGPT gezielt nach Projektideen anweisen, die praxisorientierte Einblicke bieten und deine Schüler:innen zur aktiven Teilnahme anregen.

10. Förderung der Medienkompetenz durch kritische Diskussionen und Reflexionen

Durch gezielte Fragestellungen zu aktuellen Themen kannst du mit ChatGPT Diskussionsanregungen entwickeln, die Medienkompetenz und kritisches Denken fördern. Diese Fähigkeiten sind in der heutigen digitalen Welt unerlässlich, da Schüler:innen zunehmend mit einer Vielzahl von Informationen konfrontiert werden, die sowohl aus vertrauenswürdigen als auch aus weniger glaubwürdigen Quellen stammen. In einer Zeit, in der Fake News und Desinformation weit verbreitet sind, ist es besonders wichtig, dass junge Menschen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und deren Herkunft sowie Relevanz zu bewerten. Indem du interessante und herausfordernde Themen in den Unterricht integrierst, kannst du die Schüler:innen dazu anregen, aktiv mit den Inhalten umzugehen.

Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir helfen können, anregende Diskussionseinheiten zu gestalten:

  • „Erstelle eine Diskussionseinheit für die 10. Klasse zum Thema 'Fake News und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft', mit Leitfragen zur Medienkritik.“
  • „Schlage eine Aufgabe für eine Gruppendiskussion in der 8. Klasse zum Thema 'Soziale Medien und Selbstwahrnehmung' vor, inklusive Fragen, die Reflexion und Austausch fördern.“
Tipp: Themen wie Mediennutzung oder Datenschutz lassen sich gut in unterschiedliche Fächer integrieren, z. B. in Sozialkunde oder Informatik. Diese Aufgaben fördern die Medienkompetenz und bereiten Schüler:innen auf eine kritische Auseinandersetzung mit digitalen Informationen vor. Binde auch digitale Tools wie Padlet für eine interaktive und dynamische Diskussion mit ein.

Anleitung zum Erstellen effektiver Prompts

Um das volle Potenzial von ChatGPT auszuschöpfen, ist es wichtig, klare und präzise Prompts zu formulieren. Die Qualität der Ergebnisse hängt maßgeblich davon ab, wie spezifisch die Anfragen sind. Hier sind einige hilfreiche Hinweise, um deine Prompts zu optimieren:

  1. Klares Ziel: Definiere das Lernziel und die Intention des Materials klar und spezifisch. Überlege, was du genau erreichen möchtest.
  2. Detailgrad: Je mehr Details du angibst, desto präziser wird das Ergebnis. Zum Beispiel: „Erschaffe einen Lesetext zur Entstehung von Vulkanen mit Aufgaben zur Textanalyse.“
  3. Mehrwert für die Schüler:innen: Nutze Prompts, die die Materialien spannend und alltagsnah gestalten. Überlege, wie du die Themen für die Schüler
    relevant machen kannst.

Wichtige Hinweise zur Anwendung von ChatGPT

Obwohl ChatGPT ein leistungsfähiges Werkzeug zur Unterrichtsgestaltung ist, ersetzt es nicht das pädagogische Einfühlungsvermögen und die Erfahrung einer Lehrkraft. Insbesondere bei sensiblen Themen oder in der Kommunikation mit Eltern empfiehlt es sich, persönlich zu formulieren und auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. ChatGPT kann dir hier als Anregung dienen; jedoch solltest du wichtige Details immer selbst nachprüfen und anpassen.

Ein praktischer Ansatz könnte sein, ChatGPT einen Entwurf für Elternbriefe oder Leitfäden für Elterngespräche erstellen zu lassen, die du anschließend individuell anpasst. Solche Vorlagen können eine gute Basis darstellen, doch bleibt deine persönliche, empathische Gestaltung unverzichtbar.

Die Integration von ChatGPT in den Unterricht

Die Integration von ChatGPT in deine Unterrichtsvorbereitung kann dir wertvolle Zeit sparen und dir helfen, kreative sowie differenzierte Materialien zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit dieser technologischen Unterstützung wird dein Unterricht vielseitiger und effizienter, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die Förderung und Inspiration deiner Schüler:innen.

Gleichzeitig ist ChatGPT nur ein ergänzendes Hilfsmittel – deine pädagogische Erfahrung und Intuition bleiben unersetzlich. Die Kombination aus deinem Fachwissen und den Möglichkeiten der KI kann zu einem innovativen und effektiven Unterricht führen.

Wie setzt du KI-Tools wie ChatGPT in deinem Unterricht ein? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren! Hast du schon einmal mit ChatGPT Unterrichtsmaterialien erstellt? Wir sind gespannt auf deine Geschichten und Ideen, wie wir gemeinsam den Unterricht der Zukunft gestalten können. Lass uns voneinander lernen und gemeinsam innovative Wege finden, um unsere Schüler:innen bestmöglich zu fördern und zu inspirieren!

Ein Screenshot des Lernmoduls Das Modul “Breaking (Fake) News”
true

In einer Zeit, in der das Smartphone eine zentrale Rolle im Leben von Schüler:innen spielt, ist die Vermittlung von Medienkompetenz unerlässlich geworden. Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, ihre Schüler:innen nicht nur auf den sicheren Umgang mit digitalen Inhalten vorzubereiten, sondern sie auch in kritischer Auseinandersetzung mit ihrer digitalen Umgebung zu unterstützen. Genau hier setzt die Lern-App “eddilake” an.

Mit interaktiven Lernmodulen und einem breiten Angebot an praxisnahen Inhalten erleichtert eddilake die Vermittlung von Medienkompetenz und bereichert gleichzeitig den Unterricht mit spannenden und aktuellen Themen. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie eddilake funktioniert, welche Vorteile die App bietet und wie sie den Schulalltag erleichtern kann.

Was ist eddilake?

Die innovative Web-App eddilake wurde speziell für den Einsatz in den Klassenstufen 3 bis 10 entwickelt. Die App bietet interaktive Lernstrecken, die sich auf die Vermittlung von digitaler Medienkompetenz konzentrieren. Sie umfasst Themen wie den Umgang mit Fake News, Cybermobbing und die Gefahren von sozialen Medien. Besonders im Fokus stehen praxisnahe Simulationen und Übungen, die es den Schüler:innen ermöglichen, digitale Herausforderungen in einem geschützten Raum zu bewältigen.

Ein besonderes Highlight von eddilake ist die Benutzerfreundlichkeit für Lehrkräfte. Mit nur wenigen Klicks lassen sich komplette Lernstrecken starten, die nicht nur fachübergreifend im Unterricht eingesetzt werden können, sondern auch für Freiarbeiten oder Vertretungsstunden ideal sind. Jedes Modul ist “ready to teach”, das bedeutet, es beinhaltet direkt einsetzbare Verlaufspläne, Aufgabensammlungen und ergänzendes Begleitmaterial, das Lehrkräfte unterstützt, ohne dass umfangreiche Vorbereitung notwendig ist.

Das Modul “Cybermobbing” – Die Lernenden analysieren eine Situation in einem simulierten Klassenchat. (Quelle: eddilake)

Warum Medienkompetenz heute wichtiger ist denn je

Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und die Schüler:innen von heute sind dabei, die Erwachsenen von morgen in einer vollständig digitalisierten Gesellschaft zu werden. Dabei ist es entscheidend, dass sie nicht nur den Umgang mit digitalen Technologien beherrschen, sondern auch lernen, diese kritisch zu hinterfragen. Fake News, Desinformation, KI und der Einfluss sozialer Medien sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Schüler:innen im Alltag stellen müssen.

Wie funktioniert eddilake im Unterricht?

Lehrkräfte, die eddilake nutzen, profitieren von einer einfach zu bedienenden Plattform, die ihnen viel Zeit und Vorbereitungsaufwand erspart. Jede Lernstrecke ist so konzipiert, dass sie mit nur drei Klicks gestartet werden kann. Das macht die App besonders praktisch, vor allem für spontane Vertretungsstunden.

Die App deckt ein breites Spektrum an Themen ab – von Datenschutz über Social Media bis hin zu kritischen Themen wie Cybermobbing und der Verbreitung von Desinformation. Jede Lernstrecke ist interaktiv gestaltet, und Schüler:innen erhalten direktes Feedback zu ihren Aufgaben. Dies sorgt für einen hohen Lerneffekt und motiviert gleichzeitig, sich intensiver mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Ein weiterer Vorteil der App ist die Möglichkeit, den Wissensstand der Schüler*innen über ein integriertes Learning-Analytics-Tool zu verfolgen. Lehrkräfte erhalten so eine umfassende Auswertung der Leistungen auf Klassenbasis und können gezielt auf Stärken und Schwächen eingehen. Darüber hinaus visualisiert das Tool Umfrageergebnisse, die direkt in die Diskussion und Reflexion im Plenum einfließen können.

Was sagen Lehrkräfte über eddilake?

Die App hat bereits zahlreiche positive Rückmeldungen von Lehrkräften erhalten, die sie in ihrem Unterricht einsetzen. Besonders geschätzt wird die Benutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit, fachfremde Themen ohne großen Vorbereitungsaufwand in den Unterricht zu integrieren. Eine Lehrerin berichtete: “eddilake hat zu einer spürbaren Steigerung der Motivation meiner Schüler geführt. Sie haben Spaß an den interaktiven Übungen und ich spare viel Vorbereitungszeit.” Ein anderer Lehrer betonte, wie flexibel die App im Alltag einsetzbar ist: “Ich finde die Lernstrecken super und kann sie mit wenig Aufwand fachfremd in Informatik einsetzen. Das vereinfacht meinen Alltag sehr.”

Die App wurde im Mai 2024 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich mit dem Gütesiegel Lern-Apps ausgezeichnet.

Ein sicherer Raum für digitale Bildung

Die App ist vollständig DSGVO-konform und gewährleistet, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen in einer datensicheren Umgebung arbeiten können. Schüler:innen benötigen keine eigene Registrierung, um an den Lernstrecken teilzunehmen. Stattdessen treten sie über einen Session-Code der jeweiligen Klasse bei, was die Nutzung besonders einfach macht.

eddilake – ein Must-have für den modernen Unterricht

Die App bietet Lehrkräften eine praktische und vielseitige Möglichkeit, die Medienkompetenz ihrer Schüler:innen zu fördern. Die interaktiven und aktuellen Lernstrecken, gepaart mit benutzerfreundlichen Tools für die Auswertung und Planung, machen eddilake zu einer wertvollen Unterstützung im Schulalltag. Egal, ob für den regulären Unterricht, Freiarbeit oder Vertretungsstunden – die App ist flexibel einsetzbar und bietet einen klaren Mehrwert für Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen. Wenn ihr mehr über die App erfahren möchtet oder sie direkt ausprobieren wollt, besucht uns auf eddilake.de und holt euch alle Informationen zu unseren Angeboten und Lizenzen.

Über eddilake

eddilake ist ein 2023 in Konstanz gegründetes Startup, das innovative Lernsoftware entwickelt. Das Unternehmen wurde von Felix Duffner, Julian Riegraf und Katja Seiter ins Leben gerufen. Unser Kernanliegen ist es, Bildung unterhaltsam und nachhaltig zu vermitteln, da wir überzeugt sind, dass sie der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft ist. eddilake hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter “Digitale Innovation” (BMWK) und “IDEENSTARK 2023” (MFG Baden-Württemberg). Zudem wurde es durch verschiedene Programme des Bundes und Landes gefördert, wie etwa EXIST Gründerstipendium und “Junge Innovatoren”.

false

In einer Welt, in der digitale Technologien immer mehr Einzug in den Bildungsbereich halten, sind Lern-Apps zu unverzichtbaren Werkzeugen für Schüler:innen und Lehrkräfte geworden. Sie ermöglichen nicht nur interaktives Lernen, sondern machen den Biologieunterricht auch spannender und zugänglicher. Mit den richtigen Apps können Schüler:innen spielerisch komplexe biologische Zusammenhänge verstehen und gleichzeitig ihre Beobachtungsgabe schulen. 

Ob es darum geht, Pflanzen zu bestimmen, das Wissen über Aminosäuren zu vertiefen oder interaktive Quizze zu nutzen – die Auswahl an Biologie-Lern-Apps ist vielfältig. In diesem Artikel stellen wir dir die vier besten Biologie-Lern-Apps vor, die deinen Unterricht bereichern und das Verständnis biologischer Konzepte deiner Schüler:innen fördern. 

ANTON – Die Alleskönner-App 

Interaktive Übungen für die Klassen 5 bis 9 machen das Lernen für Biologie spannend und spielerisch (Quelle: Mobilbranche

Die Lern-App Anton bietet eine Vielzahl von interaktiven Übungen, die sich ideal für Schüler:innen der Klassen 5 bis 9 eignen. Die App ermöglicht es Lehrkräften, spezifische Module auszuwählen, sodass die Schüler:innen gezielt mit biologischen Inhalten versorgt werden. Durch die spielerische Aufbereitung der Lerninhalte bleibt das Interesse der Schüler:innen hoch und sie lernen ohne den Druck klassischer Prüfungen. 

Die Nutzer:innen können Punkte sammeln, Wettbewerbe mit Freunden veranstalten und ihre Fortschritte verfolgen. Anton ist nicht nur auf Biologie beschränkt, sondern bietet auch umfangreiche Aufgaben für viele andere Fächer, darunter auch Deutsch als Zweitsprache (Lehrer News berichtete). Mit einer Vielfalt an Themen, die von Ökologie über Zellbiologie bis hin zur menschlichen Anatomie reichen, fördert die App ein umfassendes Verständnis grundlegender biologischer Konzepte. Die intuitive Benutzeroberfläche macht es leicht, sich in der App zurechtzufinden, und regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Inhalte aktuell und relevant bleiben. Die Lern-App ist kostenlos als Browserversion sowie für iOS, Android sowie im Amazon App Store verfügbar.

BioApp – Interaktive Quizze für den Biologieunterricht 

Quiz-App für den Biologie-Unterricht – unterstützt Schüler:innen bei der Prüfungsvorbereitung mit einem breiten Themenfeld (Quelle: BioApp)

Die BioApp ist eine innovative Lernanwendung, die das Interesse an der Biologie fördern und das Wissen in diesem Fach erweitern soll. Die Quiz-App unterstützt Lehrkräfte im Biologieunterricht, indem sie Schüler:innen hilft, sich effektiv auf Prüfungen vorzubereiten. Mit drei Quiz-Modi und zwei Schwierigkeitsstufen bietet die App Hunderte von Fragen aus verschiedenen Bereichen der Biologie, darunter Biochemie, Pflanzen- und Tierphysiologie, Genetik, Mikrobiologie, Humanbiologie und Ökologie. Ein besonderes Merkmal ist die Wiederholung falsch beantworteter Fragen, die den Lerneffekt steigert. 

Die App ist ideal für alle, die sich für Biowissenschaften interessieren und ihr Wissen auf unterhaltsame Weise vertiefen möchten. Darüber hinaus dient die BioApp als effektives Trainingstool für Teilnehmer:innen der Biologie-Olympiade, um ihr Wissen gezielt zu erweitern und sich optimal auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Die App ist kostenfrei im App Store, bei Google Play sowie als Desktopversion verfügbar.

Aminosäuren-Quiz – Spielerisches Lernen der Aminosäuren

Spielerisches Lernen der 20 kanonischen Aminosäuren (Quelle: Google Play Store

 Die Lern-App Aminosäure-Quiz hilft Schüler:innen, die 20 kanonischen Aminosäuren spielerisch zu lernen. Die Nutzer:innen können frei wählen, welche Eigenschaften abgefragt werden sollen, darunter Name, Strukturformel und Ein-Buchstaben-Code. Dies fördert nicht nur das Faktenwissen, sondern vertieft auch das Verständnis für die Funktionen der Aminosäuren im Körper.

Ein weiteres hilfreiches Feature ist die Anzeige der Fehlerquote, die es den Lernenden ermöglicht, gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten. Diese Anpassungsfähigkeit macht das Lernen effizienter und individueller. Die App ist einfach zu bedienen und bietet eine ansprechende Benutzeroberfläche, die das Lernen angenehm macht. Die Möglichkeit, die App für 0,99 Euro werbefrei zu nutzen, ist ein weiterer Pluspunkt für ein ungestörtes Lernerlebnis. Das Aminosäuren-Quiz ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich. 

Pl@ntNet – Pflanzenbestimmung leicht gemacht 

Pflanzenbestimmung leicht gemacht – einfach fotografieren und zur Biodiversität beitragen (Quelle: plantnet

Die Pl@ntNet-App ist ein wertvolles Werkzeug, das Schüler:innen und Lehrkräften bei der Erforschung der pflanzlichen Biodiversität unterstützt. Mit dieser innovativen Anwendung können die Benutzer:innen Pflanzen einfach bestimmen, indem sie ein Foto mit ihrem Smartphone aufnehmen. Diese interaktive Methode fördert nicht nur das Lernen, sondern ist auch Teil des Citizen-Science-Projects, bei dem die gesammelten Daten dazu beitragen, das Verständnis und den Schutz der Pflanzenvielfalt zu verbessern. Durch die Möglichkeit, verschiedene Merkmale zu dokumentieren, schärfen die Schüler:innen ihre Beobachtungsfähigkeiten und erweitern ihr Wissen über Ökologie und Biodiversität. 

Für Lehrkräfte bietet Pl@ntNet eine einfache Integration in den Unterricht, indem Exkursionen und Projekte zu Themen wie Pflanzenbiologie und Umweltschutz angeregt werden. Nützliche Funktionen wie das Filtern nach Gattungen oder Familien und die Kartierung eigener Beobachtungen bereichern den Unterricht und helfen den Schüler:innen, die Inhalte besser zu verstehen. Pl@ntNet ist kostenlos für iOS und Android sowie als Webversion unter identify.plantnet.org verfügbar. 

Digital oder Praktisch? Deine Wahl im Biologieunterricht 

Die Integration von Lern-Apps in den Biologieunterricht eröffnet eine faszinierende Welt der Wissensvermittlung und fördert das Interesse der Schüler:innen an biologischen Themen. Die vorgestellten Apps – von Anton über BioApp und Aminosäure-Quiz bis hin zu Pl@ntNet – bieten innovative und interaktive Ansätze, die das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch spannend machen. Diese digitalen Werkzeuge fördern das Verständnis grundlegender biologischer Konzepte und stärken gleichzeitig Fähigkeiten wie kritisches Denken und Teamarbeit.

Bist du Team App oder Experimentierkasten? Egal, für welche Methode du dich entscheidest, wichtig ist, dass deine Schüler:innen das Lernen als wertvolle Erfahrung wahrnehmen. Um deine Wahl zu unterstützen, schau dir auch unseren empfohlenen Experimentierkasten an. Schreib in die Kommentare, welche Biologie-Lern-Apps oder Experimentierkästen du in deinem Unterricht nutzt! Lass uns gemeinsam die besten Ressourcen - egal ob digital oder praktisch - für einen inspirierenden Biologieunterricht entdecken. 

Die Skyline von Frankfurt am Main
false

Ihr überlegt, Lehramt in Hessen zu studieren? Dann seid ihr hier genau richtig. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern stellen wir euch heute das vielseitige Studienangebot in Hessen vor. Von den einzigartigen Praxisphasen bis hin zur flexiblen Fächerwahl bietet das Bundesland angehenden Lehrer:innen optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Karriere im Bildungswesen.

Hessen liegt im Herzen Deutschlands und zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Von den grünen Hügeln des Taunus und der Rhön bis hin zur pulsierenden Metropole Frankfurt am Main bietet das Bundesland sowohl Natur- als auch Kulturfreunden viel Abwechslung. Hessen ist zudem wirtschaftlich stark, was es für Studierende attraktiv macht. Dank einer ausgezeichneten Infrastruktur und zentraler Lage sind andere Bundesländer und europäische Städte gut erreichbar. Die Hochschulen Hessens, wie die Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg, genießen einen guten Ruf und bieten Lehramtsstudierenden exzellente Ausbildungsbedingungen. Falls ihr euch also überlegt, in Hessen zu studieren, wartet auf euch eine einzigartige Kombination aus hervorragender akademischer Ausbildung, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und der Chance, in einer der abwechslungsreichsten Regionen Deutschlands zu leben.

Standorte und Lehramtstypen 

In Hessen könnt ihr Lehramt an der Technischen Universität in Darmstadt, der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität in Gießen, der Universität in Kassel oder der Philipps-Universität in Marburg studieren. Dank dieser Vielfalt an Hochschulen habt ihr die Möglichkeit, aus einem breiten Angebot an Studiengängen und Fächerkombinationen zu wählen, die genau auf eure Interessen zugeschnitten sind.

Die hessischen Universitäten bieten verschiedene Lehramtsstudiengänge an, die auf unterschiedliche Schulformen ausgerichtet sind. An der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Kassel könnt ihr jeweils Lehramt an Grundschulen (L1), Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2), Lehramt an Förderschulen (L5) und Lehramt an Gymnasien (L3), studieren. In Kassel könnt ihr zusätzlich noch Lehramt an beruflichen Schulen (L4) wählen. Die Universität Marburg bietet das Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2) oder Gymnasien (L3) an. Die Technische Universität Darmstadt hat sich auf das Lehramt an beruflichen Schulen spezialisiert, wobei der Schwerpunkt auf den technischen und kaufmännischen Fächern liegt. Daher kann hier nur das Lehramt an beruflichen Schulen (L4) gewählt werden.

Aufbau des Studiums: Theorie und Praxis Hand in Hand

Das Lehramtsstudium in Hessen ist modular aufgebaut und gliedert sich in verschiedene Phasen, die theoretische, fachdidaktische und praktische Elemente miteinander verbinden. In den ersten Semestern (Grundstudium Bachelor) liegt der Fokus auf der Vermittlung grundlegender Fachkenntnisse in den gewählten Unterrichtsfächern. Parallel dazu belegt ihr Module in Pädagogik und Psychologie, die euch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrerberufs vorbereiten. Auch erste Grundlagen in der Fachdidaktik – also der Frage, wie der Unterricht im jeweiligen Fach gestaltet wird – werden in dieser Phase vermittelt.

In der zweiten Studienphase, dem Master of Education, werden die Fachkenntnisse weiter vertieft und durch fachdidaktische Inhalte ergänzt. Hier wird intensiv darauf eingegangen, wie der Unterrichtsstoff für Schüler:innen verschiedener Altersgruppen aufbereitet wird. Hinzu kommen bildungswissenschaftliche Module, in denen Themen wie Inklusion, Classroom Management oder Medienpädagogik behandelt werden.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Lehramtsstudiums sind die Praxisphasen. Bereits im Bachelor gibt es das Orientierungspraktikum, das erste Einblicke in den Schulalltag ermöglicht. Später folgen pädagogische Schulpraktika, die häufig im Masterstudium absolviert werden. Dabei unterrichten Studierende selbst und werden von erfahrenen Lehrkräften angeleitet und betreut. Diese Erfahrungen helfen euch, die im Studium erlernte Theorie direkt in die Unterrichtspraxis umzusetzen und wertvolle Einblicke in den Berufsalltag zu gewinnen.

Das Studium schließt mit der Masterarbeit ab, die oft einen forschungs- oder praxisorientierten Schwerpunkt im Bereich der Fachdidaktik, Pädagogik oder Bildungswissenschaften hat. Nach erfolgreichem Abschluss des Master of Education folgt der Vorbereitungsdienst (Referendariat) an einer Schule, in der das theoretische Wissen im Schulalltag angewendet wird. Der Vorbereitungsdienst in Hessen dauert 21 Monate und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung oder der Prüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ab. Das Referendariat gliedert sich in vier Abschnitte: Zunächst gibt es eine dreimonatige Einführungsphase, die nicht bewertet wird. Darauf folgen zwei Hauptsemester von jeweils sechs Monaten. Den Abschluss bildet ein sechsmonatiges Prüfungssemester.

Fächerkombination 

Ihr wählt je nach Lehramtstyp zwei oder drei Unterrichtsfächer, die über das gesamte Studium miteinander kombiniert werden. Das Lehramtsstudium endet mit der Ersten Staatsprüfung, die von den Prüfungsämtern der Hessischen Lehrkräfteakademie abgenommen wird. Diese Prüfungsämter sind an den jeweiligen Universitäten angesiedelt. 

Lehramt an Grundschulen

Der Studiengang setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen, darunter Bildungswissenschaften, Grundschuldidaktik, Ästhetische Erziehung sowie drei Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik für die Klassenstufen 1 bis 6. Zwei dieser Fächer sind festgelegt: Mathematik und Deutsch. Als drittes Unterrichtsfach stehen euch Englisch, evangelische Religion, katholische Religion, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Auswahl. Ein Fach wird als sogenanntes Langfach im Umfang von mindestens 50 Leistungspunkten vertieft studiert. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte) zuzüglich eines Prüfungssemesters.

Lehramt an Haupt- und Realschulen

Das Studium für Lehramt an Haupt- und Realschulen umfasst die Bildungswissenschaften sowie zwei frei wählbare Unterrichtsfächer, die zusammen mit der Fachdidaktik kombiniert werden können. Die Fächer lassen sich dabei flexibel miteinander kombinieren. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Kunst, Informatik, Islamische Religion, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft sowie Sport. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte), gefolgt von einem Prüfungssemester.

Lehramt an Gymnasien

Das Lehramt an Gymnasien besteht ebenfalls aus den Bildungswissenschaften und zwei frei wählbaren Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik. Die Fächerkombinationen beinhalten Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Griechisch, Informatik, Islamische Religion, Italienisch, Kunst, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Politik und Wirtschaft, Spanisch und Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester (240 Leistungspunkte), an die sich ein Prüfungssemester anschließt.

Lehramt für Förderpädagogik

Das Lehramt für Förderpädagogik setzt sich aus den Bildungswissenschaften, zwei frei wählbaren sonderpädagogischen Fachrichtungen (Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung, Förderschwerpunkt Lernen oder Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und einem Unterrichtsfach, einschließlich Fachdidaktik zusammen. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische Religion, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft oder Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester zuzüglich eines Prüfungssemesters.

Lehramt an beruflichen Schulen

Die Universität Kassel bietet im Bereich der Lehramt- und Berufspädagogik mehrere spezialisierte Bachelorstudiengänge für das Lehramt an beruflichen Schulen an. Dazu gehören die berufspädagogischen Studiengänge Berufspädagogik – Metalltechnik und Elektrotechnik, die euch auf das Unterrichten in technischen Fächern vorbereiten, sowie Berufspädagogik – Fach Gesundheit (NC), das auf den Gesundheitsbereich fokussiert ist. Ebenfalls im Angebot ist Wirtschaftspädagogik (NC), das euch als angehende Lehrkräfte für den Unterricht in wirtschaftsbezogenen Fächern qualifiziert. Diese Studiengänge kombinieren fachspezifische Inhalte mit der Vermittlung pädagogisch-didaktischer Kompetenzen.

An der TU Darmstadt kann das Lehramt an beruflichen Schulen entweder im regulären Studium oder per Quereinstieg absolviert werden. Im Bachelor wählt ihr eine der folgenden berufliche Fachrichtungen: Agrarwirtschaft, Bautechnik, Chemietechnik, Druck- und Medientechnik, Elektro- und Informationstechnik, Informatik, Körperpflege oder Metalltechnik. Im Master konzentriert ihr euch auf ein allgemeinbildendes Fach wie beispielsweise Mathematik, Deutsch, Physik, Geschichte oder Sportwissenschaft. Beide Studiengänge beinhalten Praxisphasen und pädagogische Inhalte. Mit dem Masterabschluss erhaltet ihr die Anerkennung des ersten Staatsexamens und könnt in das Referendariat eintreten. Der Quereinstieg ist für Personen mit einem passenden Abschluss möglich und führt nach vier Semestern ebenfalls zum Abschluss (Master of Education) und der Berechtigung zum Vorbereitungsdienst.

Praxis im Studium: Orientierungs- und Betriebspraktikum 

Im Rahmen des Lehramtsstudiums sind Praktika ein zentraler Bestandteil der Ausbildung an hessischen Universitäten. Neben den schulpraktischen Studien, die von den Universitäten organisiert werden, sind je nach Studiengang und geltender Modulprüfungsordnung ein Orientierungs- und ein Betriebspraktikum zu absolvieren. An den Universitäten in Kassel, Gießen und Frankfurt am Main wurde das Orientierungs- und Betriebspraktikum jedoch durch ein Versuchspraxissemester ersetzt. 

Das Orientierungspraktikum dient dazu, erste Erfahrungen in pädagogischen Arbeitsfeldern, insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zu sammeln. Es dauert mindestens vier Wochen und wird in pädagogischen Einrichtungen wie Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen oder Sportvereinen absolviert. Das Praktikum kann in mehrere Abschnitte aufgeteilt und auch im Ausland abgeleistet werden. Pädagogische Tätigkeiten mit Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen des Zivildienstes, eines Freiwilligen Sozialen Jahres, eines Ehrenamtes oder einer beruflichen Tätigkeit geleistet wurden, können auf Antrag als Orientierungspraktikum anerkannt werden. Praktika, die während der Schulzeit oder in den Ferien absolviert werden, können nicht angerechnet werden.

Das Betriebspraktikum soll einen Einblick in ein Berufsfeld außerhalb des pädagogischen Bereichs geben. Es dauert mindestens acht Wochen und wird in einem Betrieb, beispielsweise im Produktions-, Handels- oder Dienstleistungsbereich, absolviert. Ziel ist es, Kenntnisse über Berufe außerhalb des Bildungswesens zu erwerben, um Schüler:innen später bei der Berufswahl fundiert beraten zu können. Das Betriebspraktikum kann ebenfalls aufgeteilt und in mehreren Betrieben absolviert werden. Bereits geleistete Tätigkeiten, wie z.B. ein freiwilliges soziales Jahr oder der Zivildienst, können unter bestimmten Voraussetzungen als Praktikum anerkannt werden.

Berufsaussichten: Besonders gefragte Fächer und Schulformen

Die Berufsaussichten für Lehrkräfte in Hessen sind derzeit sehr gut, insbesondere aufgrund des Lehrkräftemangels in vielen Fachbereichen. Besonders gefragt sind Lehrkräfte an Grundschulen sowie für die Fächer Mathematik, Physik, Informatik, Kunst, Musik und Englisch. Auch im ländlichen Raum und im Rhein-Main-Gebiet bestehen gute Einstellungschancen. Die Landesregierung hat in den letzten Jahren zahlreiche neue Stellen geschaffen und plant weitere Investitionen in den Bildungsbereich, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. 

Der Großteil der Stellen wird über das landesweite Ranglistenverfahren besetzt, während ein kleinerer Teil über gezielte schulbezogene Stellenausschreibungen vergeben wird. Im Rahmen des hessischen Ranglistenverfahrens koordiniert die Zentralstelle Personalmanagement Lehrkräfte (ZPM) in Darmstadt die Einstellung von ausgebildeten Lehrkräften in den Schuldienst. Bewerbungen für dieses Verfahren werden online über das Stellenportal des Landes Hessen eingereicht. Über die Rangliste können sich Lehrkräfte auf unbefristete Stellen bewerben, die nach Lehramt und Fachrichtung vergeben werden. Voraussetzung für die Aufnahme in die Rangliste ist die erfolgreich abgelegte Zweite Staatsprüfung oder eine vergleichbare Qualifikation. Die Rangfolge auf der Liste basiert auf einem Gesamtwert, der aus den Noten der Ersten und Zweiten Staatsprüfung errechnet wird. Bewerber:innen können ihren Rangplatz durch Bonuspunkte verbessern, etwa durch Zusatzqualifikationen oder Erweiterungsprüfungen. Eine Aktualisierung der Bewerbungen und eine Anpassung der Einsatzwünsche sind jederzeit möglich. Die Rangliste wird einmal jährlich aktualisiert, wobei Bewerbungen, die älter als ein Jahr sind, gelöscht werden.

Die Einstellungschancen können durch verschiedene Faktoren verbessert werden. Dazu gehören insbesondere gute Examensergebnisse, eine geringe Bewerberkonkurrenz und die Erweiterung des Qualifikationsspektrums durch zusätzliche Fächer oder Lehrämter. Auch Berufserfahrung, z.B. durch Vertretungsverträge, wirkt sich positiv aus. Darüber hinaus spielt die räumliche Flexibilität eine Rolle, wenn man bereit ist, sich hessenweit und nicht nur in einem bestimmten Schulamtsbezirk zu bewerben. Weitere Vorteile bieten gefragte Zusatzqualifikationen wie EDV- oder Fremdsprachenkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in außerschulischen Projekten und Vereinen.

Lehrkräfte in Hessen, die verbeamtet werden, starten in der Regel in der Besoldungsgruppe A13, insbesondere an Gymnasien und beruflichen Schulen. Das Einstiegsgehalt liegt hier bei etwa 4.200 Euro brutto pro Monat und kann je nach Berufserfahrung und Position, etwa als Schulleitung, weiter steigen. Angestellte Lehrkräfte, die nicht verbeamtet sind, werden nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt. Seit dem Schuljahr 2023/24 wird die Vergütung für Grundschullehrkräfte in Hessen schrittweise von der Besoldungsgruppe A12 auf A13 angehoben. Diese Anpassung erfolgt in mehreren Stufen und soll bis 2028 abgeschlossen sein. Der Landtag beschloss diese Änderung im Juni 2023, um die Attraktivität des Grundschullehramts zu steigern​.

Das Lehramtsstudium in Hessen bietet eine hervorragende Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischen Erfahrungen. Mit vielfältigen Fächerkombinationen, Praxisphasen und einem modularen Aufbau bereitet es euch optimal auf den Beruf vor. Die gute Infrastruktur und die attraktiven Berufsperspektiven machen Hessen zu einem idealen Standort für euer Lehramtsstudium. Seid ihr an einem Lehramtsstudium in Hessen interessiert? Welche Schulform spricht euch besonders an? Schreibt es in die Kommentare.

false

Jeder Mensch soll die Möglichkeit erhalten, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen – so definiert die Antidiskriminierungsstelle des Bundes den Begriff Inklusion. Auch die Vereinten Nationen (UN) legen in der Behindertenrechtskonvention die Rechte von weltweit fast 650 Millionen betroffenen Menschen fest, von Selbstbestimmung bis zur Nicht-Diskriminierung. So heißt es in der Konvention auch, dass “Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen” ausgeschlossen werden sollen. So toll das erstmal klingt, lässt sich jedoch auch feststellen, dass diesen Idealvorstellungen noch viele Steine im Weg liegen. Für uns stellt sich die Frage: Was genau bedeutet Inklusion im Bildungssystem? Und wie unterscheidet sich die Lage von Schüler:innen mit Behinderung oder Förderbedarf im ländlichen von der im städtischen Raum? 

Inklusion im Fokus – so steht es um Deutschlands Schulen

Um allen Menschen die Möglichkeit zu bieten, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, benötigt es ein inklusives Bildungssystem, in dem Schüler:innen gemeinsam lernen. Dass die deutsche Bildungspolitik diesem Anspruch nicht gerecht wird, zeigt sich in einem Bericht der Bertelsmann-Stiftung, welche den Stand der Inklusion an deutschen Schulen untersucht hat. Von 581.265 Schüler:innen mit Förderbedarf lernten im Schuljahr 2022/23 mit 44,4 Prozent weniger als die Hälfte in Allgemeinen Schulen, während 55,6 Prozent Förderschulen besuchten. Die Exklusionsquote, also der Anteil der Schüler:innen mit Förderbedarf, die an Förderschulen unterrichtet werden, lag in diesem Jahr bei circa 4,2 Prozent. Diese Quote ist seit dem Schuljahr 2008/09 zwar gesunken, jedoch nur minimal. 

Der Abbau exklusiver Bildung gestaltet sich in den verschiedenen Bundesländern jedoch unterschiedlich: während die Exklusionsquote in Thüringen zwischen 2008 und 2020 um rund 3,7 Prozentpunkte sank, stieg sie in Rheinland-Pfalz in derselben Zeitspanne um circa 0,6. Zwar haben Eltern von Kindern mit Förderbedarf die Wahl zwischen Förder- und Allgemeinbildender Schule, diese Entscheidung wird jedoch beispielsweise durch “Ressourcenvorbehalte” eingeschränkt. Diese Einschränkungen manifestieren sich häufig auf fachlicher, personeller und sachlicher Ebene und führen dazu, dass elf von sechzehn Bundesländern den Zugang zu einer Allgemeinen Schule für Kinder mit Förderbedarf einschränken. Eine ausführliche Analyse zum Thema Inklusion an deutschen Schulen und der entsprechenden Debatte zum Thema findet ihr hier

Es lässt sich feststellen: Das deutsche Bildungssystem entwickelt sich zwar in Richtung Inklusion, dieser Fortschritt ist aber schleppend und weiterhin exklusiv. Deshalb sollten die Länder allgemein dafür sorgen, dass Inklusion in Schulen, durch die Integration von Schüler:innen mit Förderbedarf in Allgemeinen Schulen, konsequent(er) durchgezogen wird. Jedoch hört Inklusion nicht bei dem Besuch einer Allgemeinen Schule auf. Auch Themen wie Mobilität, Barrierefreiheit, Förderangebote und der Mangel an sonderpädagogischem Personal im ländlichen Raum müssen beachtet werden, um allen Schüler:innen eine hinreichende, zielführende Teilnahme am schulischen Unterricht zu ermöglichen.

Inklusive Mobilität auf dem Land als ewiges Streitthema?

Bereits der Weg zur Schule kann für viele Schüler:innen eine Herausforderung darstellen. 2020 nutzten laut dem Statistischen Bundesamt rund 43,5 Prozent aller Schüler:innen an Allgemeinbildenden Schulen den Personennahverkehr auf ihrem Schulweg. Der Weg in die Schule gestaltet sich für Schüler:innen besonders im ländlichen Raum durch Makel wie unregelmäßige Abfahrten, eingeschränkte Bedienzeiten und mangelhafte Gebietsabdeckung des ÖPNV bereits schwierig. Obwohl der gesamte Öffentliche Personennahverkehr laut Personenbeförderungsgesetz bis 2022 durch eine vollständige Barrierefreiheit allen zugänglich sein sollte, ist dies in vielen Gemeinden nicht die Lebensrealität der Betroffenen. Eine barrierefreie Reise sei “bei den meisten U-Bahnen und Straßenbahnen (...) inzwischen möglich”, so Hartmut Reinberg-Schüller, Experte des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). “Mehr Modernisierungsbedarf gibt es jedoch bei den Busflotten im ländlichen Raum”, in welchen ein barrierefreier Transport von Schüler:innen und Pendler:innen mit Rollstuhl auf dem Land erschwert wird.

Angesichts des mangelhaften Personennahverkehrs im ländlichen Raum müssen Eltern von Kindern mit Behinderung häufig von alternativen Angeboten Gebrauch machen. Ein jüngst vom Bundessozialgericht bestätigter Fall zeigt das bürokratische Chaos, was viele Eltern von Kindern mit Förderbedarf erleben. Eine junge Schülerin war aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung nicht in der Lage, ihren Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen, weshalb sie den Weg zu und von ihrer Schule mit einem Taxi bestreiten musste. Die Gemeinde erstattete der Familie jedoch nur rund 3 Prozent der Fahrtkosten, weshalb der Fall schlussendlich vor dem Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen landete. Mit Erfolg: Die Grundsatzentscheidung hebt hervor, dass schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die ihren Schulweg aufgrund einer Behinderung nicht alleine zurücklegen können, Anspruch auf volle oder ergänzende Kostenübernahme durch die Eingliederungshilfe haben. Bisher wurden Eltern meist auf ihre im Schulgesetz festgelegte Pflicht, ihre Kinder zur Schule zu bringen und abzuholen, verwiesen. 

Personalmangel trifft besonders den Sonderpädagogischen Bereich

In deutschen Schulen fehlt es an Personal: In Baden-Württemberg konnten in der dritten Woche des laufenden Schuljahres nur 30 Prozent der Schulen von einer personellen Vollversorgung sprechen. Zwar lässt sich dieser Trend in zahlreichen Schulen verzeichnen, besonders trifft dies Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), von denen nur rund 43 Prozent einen Regelbetrieb anbieten (Lehrer-News berichtete). Allgemein haben Schulen im ländlichen Raum massive Schwierigkeiten, Personal für ihre Einrichtung zu gewinnen und viele Stellen bleiben unbesetzt. In Schleswig-Holstein waren im Schuljahr 2023/24 zwar 96 Prozent der sonderpädagogischen Stellen besetzt, ein großer Teil dieser Stellen wird jedoch nicht von ausgebildeten sonderpädagogischem Personal, sondern Vertretungslehrer:innen besetzt. “Das sind also keine ausgebildeten Sonderpädagogen und sie können bestimmte Arbeiten nicht übernehmen, wodurch dann die Belastung der Sonderpädagogen steigt”, heißt es von Hendrik Reimers, Vorsitzender des Landesverbandes Sonderpädagogik. Besonders in den Einzugsgebieten großer Städte ginge viel Personal in die Städte, statt in Schulen im ländlichen Raum zu arbeiten. 

Innovative Konzepte für Inklusion auf dem Land 

Um dem Anspruch der UN-Behindertenkonvention gerechter zu werden, gibt es bundesweit bereits einige Projekte, die versuchen, Schule durch innovative Ansätze inklusiver zu gestalten. Die “Schule ohne Schüler” in Schleswig-Holstein bietet Schüler:innen mit Förderbedarf die Möglichkeit, von einem wohnortnahen und inklusiven Schulplatz sowie sonderpädagogischem Personal in den entsprechenden Schulen zu profitieren. Fast 50 Sonderpädagog:innen des Förderzentrums Schleswig-Kropp arbeiten mit 320 Schüler:innen an 23 verschiedenen Regelschulen in der Region. Lars Krackert, Schulleiter des Förderzentrums, sieht das Konzept als notwendig: “Gerade im ländlichen Raum, wo es sehr kleine Schulen gibt, würde viel an fachlicher Expertise verloren gehen, wenn nicht dieser große Pool an Spezialistinnen und Spezialisten da wäre”. Für ihren Einsatz gewann das Förderzentrum 2014 sogar den Jakob Muth-Preis für inklusive Schulen. Wie genau Inklusion in Schulen gestaltet werden kann, um Chancengerechtigkeit zu fördern und welche Gründe diese schleppende Entwicklung hat, hat uns Friedo Scharf von Inklusion Digital in einem lesenswerten Interview erzählt. 

Große Aufgabe, kleine Fortschritte 

Die Gründe für den schleppenden Fortschritt in Sachen Inklusion seien vielfältig, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen. “Es mangelt nach wie vor an der Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel, personeller Ressourcen, an Zeit, an wissenschaftlicher Begleitung und letztlich am Willen, die inklusive Bildung und somit die verbrieften Menschenrechte umzusetzen”, so Landesvorsitzender Stefan Störmer. Es lässt sich also feststellen: In Sachen Inklusion im ländlichen sowie städtischen Raum in Deutschland ist noch Luft nach oben. Der ländliche Raum bringt dabei jedoch bestimmte Herausforderungen mit sich, welche inklusive Bildung abbremsen können. Besonders prägnant sind dabei der Fachkräftemangel im Bereich der Sonderpädadogik und die oftmals verbesserungsbedürftige Barrierefreiheit in und auf dem Weg zu den Schulen.

Film ab für deinen DaZ-Unterricht
false

Filme faszinieren uns nicht nur durch spannende Geschichten oder spektakuläre Bilder – sie sind ein wertvolles Werkzeug im Sprachunterricht, das Schüler:innen auf eine ganz besondere Weise anspricht. Durch authentische Dialoge, kulturelle Einblicke und emotionale Erlebnisse fördern Filme das Hörverstehen, den Wortschatz und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, ohne dass es sich wie klassisches Lernen anfühlt.

In diesem Artikel stellen wir dir die besten Filme für den DaZ-Unterricht vor, die für verschiedene Klassenstufen geeignet sind. Von unterhaltsamen Animationsfilmen für die Grundschule bis hin zu anspruchsvollen Dramen für ältere Schüler:innen – tauche ein in die Welt der bewegten Bilder und entdecke, wie Filme deine Lernenden nicht nur unterhalten, sondern auch ihre Sprachkenntnisse auf das nächste Level heben! Dazu bieten passende Arbeitsblätter vom Goethe-Institut und Vision Kino gezielte Aufgaben, um die Sprachförderung im Unterricht optimal zu unterstützen.

Emil und die Detektive 

Die Kinderdetektive auf spannender Jagd durch Berlin – Freundschaft, Abenteuer und Mut stehen im Mittelpunkt dieser zeitlosen Geschichte (Quelle: moviepilot)

Der zwölfjährige Emil Tischbein lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einer Kleinstadt in Ostdeutschland. Emil ist überglücklich, als seine Mutter ihm erlaubt, zum ersten Mal allein nach Berlin zu fahren, um seine Großmutter und seine Cousine zu besuchen. Doch auf der Zugfahrt wird ihm sein ganzes Geld gestohlen. Entschlossen, den Dieb zu fangen, schließt sich Emil in Berlin einer Gruppe von Kindern an, die sich als Detektive verstehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Dieb und erleben ein spannendes Abenteuer in der Großstadt.

Für den Unterricht im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eignet sich Emil und die Detektive besonders gut, da die Sprache klar und zugänglich ist und sich an Lernende mit Sprachniveau von A1 und A2 richtet. Durch die spannende Handlung bleiben Lernende motiviert, was das Hörverstehen und den Wortschatzaufbau unterstützt. Gleichzeitig bietet der Film viele Anknüpfungspunkte für Diskussionen über Themen wie Freundschaft und Mut. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, stellt das Goethe-Institut zusätzlich passende Arbeitsblätter zur Filmdidaktik zur Verfügung, die konkrete Aufgaben und Übungen für die Lernenden enthalten.

Rico, Oskar und die Tieferschatten

Rico und Oscar – zwei ungleiche Freunde, die gemeinsam ein spannendes Abenteuer in Berlin erleben (Quelle: Kinderfilmwelt)

Der zehnjährige Rico lebt mit seiner Mutter in Berlin und bezeichnet sich selbst als “hochbegabt”, denn seine Gedanken wirbeln oft durcheinander wie die Kugeln in einer Bingo-Trommel. Trotz seiner Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken, fühlt er sich durch die vertrauten Bewohner:innen seines Mietshauses geborgen. In den Sommerferien lernt Rico den hochbegabten Oscar kennen, der immer einen Helm trägt, um sich vor Gefahren zu schützen. Trotz aller Unterschiede freunden sich die beiden an. Als Oskar von dem Kidnapper “Mister 2000” entführt wird, nimmt Rico all seinen Mut zusammen und rettet seinen Freund. Gemeinsam stellen sie den Entführer und festigen ihre Freundschaft.

Rico, Oskar und die Tieferschatten ist eine hervorragende Wahl für den DaZ-Unterricht, da der Film für Lernende auf dem Sprachniveau A2 bis B1 spannend und gleichzeitig sprachfördernd ist. Die humorvollen und dynamischen Dialoge motivieren Schüler:innen, sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen, während Themen wie Freundschaft und Mut zahlreiche Diskussionsanlässe bieten. Ergänzend dazu stellt das Goethe-Institut passende Arbeitsblätter zur Verfügung, die gezielte Aufgaben und Übungen zur Förderung des Sprachverständnisses enthalten.

Tschick 

Maik und Tschick auf ihrem abenteuerlichen Roadtrip – eine ungewöhnliche Freundschaft und jede Menge unerwartete Erlebnisse (Quelle: jugend-filmjury)

Tschick erzählt die Geschichte von Maik, einem schüchternen Jungen aus gutem Hause, und Tschick, dem rebellischen Sohn russischer Spätaussiedler, die sich mit einem gestohlenen Lada eine abenteuerliche Reise durch die ostdeutsche Provinz begeben. Trotz aller Unterschiede verbindet die beiden Außenseiter ein starkes Band der Freundschaft, das sie auf ihrer ungewöhnlichen und humorvollen Reise stärkt. Gemeinsam meistern sie Hindernisse, begegnen außergewöhnlichen Menschen und erleben Freiheit abseits der Regeln der Erwachsenenwelt.

Für den DaZ-Unterricht eignet sich Tschick besonders für die Lernende zwischen den Sprachniveaus A2 und B2, da der Film eine mitreißende Handlung und einen erfrischenden Sprachwitz bietet, der Jugendliche anspricht. Die Themen Freundschaft, Identität und Erwachsenwerden bieten viele Möglichkeiten für Diskussionen und schriftliche Übungen. Vision Kino sowie das Goethe-Institut stellen Arbeitsblätter zur Filmanalyse und Sprachförderung zur Verfügung, um den Unterricht zu erleichtern und Schreib- sowie Sprechanlässe zu schaffen.

Die Welle 

Lehrer Rainer Wenger fordert seine Schüler:innen in Die Welle heraus – ein Experiment, das gefährlich außer Kontrolle gerät (Quelle: Deutscher Filmpreis)

Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet in einer Projektwoche zum Thema “Staatsformen” ein Experiment, um seinen Schüler:innen zu zeigen, wie schnell eine Diktatur entstehen kann. Auf die Behauptung, so etwas sei in Deutschland heute unmöglich, stellt er strenge Regeln auf, die die Schüler:innen bereitwillig akzeptieren. Sie nennen sich “Die Welle”, entwerfen eine Uniform, ein Logo und verstärken durch ihr neues Gemeinschaftsgefühl den Druck auf die anderen. Was als unschuldiges Rollenspiel beginnt, wird immer radikaler, bis Wenger die Kontrolle verliert. Als er versucht, das Experiment zu beenden, ist “Die Welle” längst außer Kontrolle geraten.

Die Welle eignet sich ideal für den DaZ-Unterricht auf den Niveaustufen B1 und B2, da er die Lernenden sprachlich und inhaltlich herausfordert. Der Film thematisiert Gruppendynamik, Autorität und Manipulation und bietet damit zahlreiche Anknüpfungspunkte für vertiefende Diskussionen. Die spannende Handlung stellt sicher, dass die Schüler:innen engagiert bleiben, während sie ihren Wortschatz erweitern und ihr Hörverstehen trainieren. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, bieten Deutsch digital und das Goethe-Institut begleitende Arbeitsblätter mit gezielten Aufgaben und Übungen zur Sprachförderung und Filmanalyse.

Geschichten, die Wortschatz schaffen – Welcher Film passt zu deinem Unterricht?

Filme sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein wertvolles Instrument, um Sprachkompetenzen zu fördern und kulturelle Einblicke zu vermitteln. Ob die abenteuerliche Reise von Maik und Tschick, die mutige Freundschaft von Rico und Oscar oder die spannende Gruppendynamik in Die Welle – Filme wecken Emotionen, regen zu Diskussionen an und machen Lernen lebendig. Mit gezielten Arbeitsblättern und Aufgaben lassen sich diese Filme optimal in den DaZ-Unterricht integrieren und fördern sowohl das Hörverstehen als auch den Wortschatzaufbau.

Neben Filmen können auch digitale Tools den DaZ-Unterricht bereichern. In unserem Artikel Top 5 DaZ-Apps: So wird Deutsch lernen zum Kinderspiel findest du hilfreiche Apps, die das Sprachlernen interaktiver gestalten. Auch YouTube bietet spannende Möglichkeiten: In Deutsch lernen mit YouTube: Vier Kanäle für euren DaZ-Unterricht stellen wir euch Kanäle vor, die den Unterricht mit authentischen Videos unterstützen. Welche Filme nutzt du im DaZ-Unterricht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Zwei grüne Schilder in entgegengesetzter Richtung: öffentliche und private Schulen
false

Die Zahl der Privatschulen und der Schüler:innen, die sie besuchen, steigt seit Jahren kontinuierlich an. Der Anteil an allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft hat sich seit 2002 merklich erhöht. Mittlerweile besuchen fast 10 Prozent der deutschen Schüler:innen eine Privatschule. Dieser Trend deutet auf ein wachsendes Interesse an vielfältigen Bildungsangeboten und alternativen Schulformen hin. Doch was genau ist eine Privatschule? Und warum entscheiden sich immer mehr Eltern dazu, ihre Kinder an eine solche Schule zu schicken? Was bedeutet die Arbeit an einer Privatschule für Lehrkräfte? Diese und weitere Fragen möchte dieser Artikel beantworten.

Was ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Schulen?

Im deutschen Schulsystem unterscheidet man zwischen öffentlichen und privaten Schulen, die sich in Trägerschaft und rechtlichem Rahmen deutlich voneinander abheben. Öffentliche Schulen werden vom Staat oder in Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden oder Schulverbänden getragen. Sie sind staatlich finanziert und stehen allen Schüler:innen kostenlos zur Verfügung. Private Schulen hingegen werden von freien Trägern wie Vereinen, Stiftungen oder Privatpersonen betrieben. Sie finanzieren sich überwiegend durch Schulgelder, Spenden sowie staatliche Zuschüsse, jedoch oft erst nach mehreren Jahren der Existenz. Eine Privatschule darf erst nach staatlicher Anerkennung Prüfungen durchführen und Zeugnisse ausstellen, die auch von öffentlichen Schulen anerkannt werden.

Ein weiterer Unterschied besteht im Rechtsverhältnis zwischen Schule und Schüler:in: Während bei öffentlichen Schulen öffentlich-rechtliche Regelungen gelten, sind die Beziehungen an Privatschulen privatrechtlich geregelt. Rechtsstreitigkeiten, wie etwa der Ausschluss eines Kindes, werden daher in der Regel vor ordentlichen Gerichten verhandelt. Nur bei hoheitlichen Entscheidungen, wie etwa Prüfungsentscheidungen, wird die staatliche Schulaufsicht eingeschaltet.

Privatschule ist nicht gleich Privatschule

Privatschulen werden in Deutschland in zwei rechtliche Modelle unterteilt: Ersatz- und Ergänzungsschulen. Ersatzschulen entsprechen den öffentlichen Schulformen wie Grundschulen, Realschulen oder Gymnasien und erfüllen die gesetzliche Schulpflicht. Sie müssen sich an die Lehrpläne der öffentlichen Schulen halten und benötigen eine Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde. Ersatzschulen erhalten zwar staatliche Zuschüsse, die jedoch in der Regel erst einige Jahre nach der Gründung fließen. Diese Schulen haben das Recht, Abschlüsse wie das Abitur selbst abzunehmen, sofern sie staatlich anerkannt sind.

Ergänzungsschulen hingegen bieten Unterrichtsinhalte an, die in dieser Form von öffentlichen Schulen nicht abgedeckt werden. Sie sind vor allem im berufsbildenden Bereich oder als internationale Schulen vertreten und bieten keine staatlich anerkannten Abschlüsse. Prüfungen müssen extern abgelegt werden, meist vor staatlichen Prüfungskommissionen. Ergänzungsschulen sind in der Regel eigenfinanziert und erhalten keine staatlichen Zuschüsse.

In vielen Bundesländern, darunter Bayern und Brandenburg, wird zwischen genehmigten und anerkannten Ersatz- und Ergänzungsschulen unterschieden. Hauptunterscheidungsmerkmal sind die Abschlüsse, die sie vergeben dürfen, und die Anforderungen an die Schüler:innen. Anerkannte Ersatzschulen dürfen Abschlüsse wie das Abitur oder die mittlere Reife selbstständig abnehmen, da sie denselben rechtlichen Status wie öffentliche Schulen haben. Ihre Prüfungen und Zeugnisse sind offiziell gleichwertig. Genehmigte Ersatzschulen hingegen dürfen solche Abschlüsse nicht eigenständig vergeben. Schüler:innen müssen ihre Prüfungen vor externen, staatlichen Kommissionen ablegen. Bei einem Wechsel von einer genehmigten Ersatzschule auf eine öffentliche Schule oder eine staatlich anerkannte Ersatzschule ist oft eine Aufnahmeprüfung erforderlich, da die Zeugnisse nicht automatisch anerkannt werden. 

In Nordrhein-Westfalen gibt es eine Besonderheit: Hier gibt es keine Unterscheidung zwischen genehmigten und anerkannten Ersatzschulen. Stattdessen nehmen staatlich anerkannte Ergänzungsschulen die Rolle der genehmigten Ersatzschulen ein und müssen sich an die gleichen Bestimmungen wie diese halten. Zusätzlich werden Privatschulen in Nordrhein-Westfalen bereits ab dem ersten Tag der Gründung höher bezuschusst als in anderen Bundesländern, was die finanzielle Planungssicherheit dieser Schulen verbessert. 

Wie sich Schulen freier Trägerschaft finanzieren

Privatschulen in Deutschland finanzieren sich aus zwei Hauptquellen: Aus Schulgeldern (auch Elterngelder genannt) und staatlichen Zuschüssen. Während Ersatzschulen in der Regel bis zu zwei Drittel ihrer Kosten durch staatliche Finanzhilfen decken können, müssen sie die verbleibenden Kosten durch Schulgeld von den Eltern aufbringen. Ergänzungsschulen hingegen erhalten keine staatlichen Zuschüsse und finanzieren sich vollständig über Elterngelder. Drittmittel, wie etwa Spenden oder Fördervereinsgelder, spielen eine untergeordnete Rolle und decken in der Regel weniger als 1 Prozent des tatsächlichen Finanzbedarfs einer Schule ab. 

Die Höhe des Schulgeldes variiert je nach Schule sehr stark, abhängig von Faktoren wie der Schulform, dem Standort und dem Einkommen der Eltern. Laut dem Statistischen Bundesamt macht der Standort dabei einen großen Unterschied: Privatschulen in Großstädten wie München oder Stuttgart haben aufgrund der hohen Immobilien- und Betriebskosten oft höhere Schulgebühren als Schulen in ländlichen Regionen. Auch die baulichen Anforderungen, wie Denkmalschutz oder erweiterter Brandschutz, treiben die Kosten in die Höhe.

Regional gibt es ebenso große Unterschiede: Im Durchschnitt zahlten Eltern im Jahr 2016 etwa 2.000 Euro jährlich für einen Privatschulplatz. In wohlhabenden Regionen wie dem Rhein-Kreis Neuss lag das Schulgeld bei über 7.000 Euro, während in ländlichen Gebieten wie dem Landkreis Unterallgäu die Kosten durchschnittlich nur bei 400 Euro pro Jahr lagen. Für knapp 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kostete der Platz weniger als 1.500 Euro an Schulgebühren und für ein knappes Viertel weniger als 500 Euro im Jahr.

Das Schulgeld hängt ebenso stark von der Schulform und dem jeweiligen Bildungsangebot ab. (Quellen: PrivatschulenPORTAL)

Warum sich Eltern und Lernende für Privatschulen entscheiden

Privatschulen zeichnen sich durch eine große Vielfalt an pädagogischen Konzepten aus, die oft auf alternative Ansätze setzen und sich damit von staatlichen Schulen abheben. Besonders bekannt sind Waldorf- und Montessorischulen, die individuelle Förderung und selbstbestimmtes Lernen in den Vordergrund stellen. So bieten viele Privatschulen spezialisierte Ansätze wie den Integrierten Unterricht, bei dem verschiedene Fächer themenübergreifend unterrichtet werden, um den Schüler:innen ein tieferes Verständnis zu vermitteln. Besonders an internationalen Schulen wird häufig das International Baccalaureate (IB)-Programm angeboten, das interkulturelle Kompetenz, Kreativität und kritisches Denken in den Vordergrund stellt. Ein weiteres Konzept ist die Progressive Bildung, die sowohl kognitive als auch emotionale Lernprozesse in den Fokus rückt und ganzheitliches Lernen fördert. Für hochbegabte Kinder und Jugendliche gibt es zudem Schulen, die Gifted Education anbieten, um das Potenzial dieser Schüler:innen gezielt zu fördern.

Privatschulen bieten Eltern, die nach spezifischen pädagogischen Konzepten suchen, eine attraktive Alternative (Bezahlinhalt) zum staatlichen Schulsystem. Neben Waldorf- und Montessorischulen gibt es auch konfessionelle Schulen oder internationale Schulen, die unterschiedliche Werte und Lernansätze verfolgen. Ein wesentlicher Grund für Eltern, ihre Kinder auf eine Privatschule zu schicken, liegt in der stärkeren individuellen Betreuung, die durch kleinere Klassengrößen ermöglicht wird. Dadurch können die Lehrkräfte gezielter auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler:innen eingehen und den Lernstoff flexibel anpassen.

Für Kinder und Jugendliche bieten Privatschulen eine Umgebung, in der persönliches Wachstum und kreative Entfaltung gefördert werden. Besonders für Kinder, die in staatlichen Schulen unter Leistungsdruck leiden oder spezielle Förderung benötigen, kann eine Privatschule eine neue Möglichkeit darstellen, ihr Potenzial besser auszuschöpfen. Jedoch bleibt die soziale Trennung ein umstrittenes Thema, da die meisten Privatschulen vor allem von Kindern aus gut situierten Familien besucht werden, was die bestehende Bildungsungleichheit weiter verstärken kann.

Was Lehrkräfte an Privatschulen erwartet

Lehrkräfte, die an Privatschulen unterrichten möchten, benötigen in der Regel die gleiche formale Qualifikation wie an staatlichen Schulen: ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und das zweite Staatsexamen. Genehmigte Ersatzschulen, die die Verleihung der “staatlichen Anerkennung” anstreben oder bereits anerkannt sind, müssen Lehrkräfte beschäftigen, die in der Regel die Anstellungsfähigkeit für das jeweilige Lehramt an öffentlichen Schulen besitzen. Zum Beispiel muss ein privates Gymnasium mindestens zwei Drittel der Lehrkräfte beschäftigen, die die wissenschaftliche und pädagogische Prüfung für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich abgelegt haben, um staatlich anerkannt zu sein. Bei nicht anerkannten Schulen wird jedoch ein gewisser Spielraum eingeräumt. Auch Quereinsteiger:innen finden an Privatschulen häufiger eine Anstellung, wobei die Anforderungen je nach Schule variieren.

Ein großer Vorteil für Lehrkräfte an Privatschulen ist der größere Gestaltungsspielraum in Bezug auf die pädagogischen Konzepte. Im Gegensatz zu staatlichen Schulen sind Privatschulen weniger strikt an die Lehrpläne gebunden und können eigene Schwerpunkte setzen, die besser auf die Bedürfnisse der Schüler:innen zugeschnitten sind. Genehmigte Privatschulen müssen jedoch sicherstellen, dass die eingesetzten Lehrkräfte eine gleichwertige Ausbildung haben wie jene an öffentlichen Schulen, und auch die persönliche Eignung muss gegeben sein. Erweist sich eine Lehrkraft als ungeeignet, kann die Schulaufsichtsbehörde ihre Tätigkeit an der Privatschule untersagen.

Die Bezahlung an Privatschulen variiert je nach Trägerschaft, Schulform und Bundesland. In vielen Fällen verdienen Lehrkräfte an Privatschulen weniger als an staatlichen Schulen. Durchschnittlich liegt das Gehalt bei etwa 2.929 Euro brutto pro Monat, kann jedoch je nach Region und Schulart stark schwanken. Beispielsweise verdienen Lehrkräfte in Baden-Württemberg im Durchschnitt mehr als in Schleswig-Holstein. Einige Privatschulen bieten jedoch zusätzliche Anreize wie betriebliche Altersvorsorge oder flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitsbelastung kann an Privatschulen zudem geringer sein, da kleinere Klassen und mehr Personal zur Unterstützung zur Verfügung stehen.

Lehrkräfte, die sich für eine Privatschule entscheiden, tun dies oft aufgrund der besseren Ausstattung, kleineren Klassen, der intensiveren Betreuung der Schüler:innen und der Möglichkeit, sich kreativ in den Unterricht einzubringen. Privatschulen bieten oftmals flachere Hierarchien und kürzere Entscheidungswege, was den Lehrkräften mehr Freiheiten bei der Umsetzung ihrer pädagogischen Ideen gibt. Zudem schätzen viele Lehrkräfte das besondere Schulklima, das durch die enge Zusammenarbeit mit Schüler- und Elternschaft entsteht. Für viele Pädagog:innen ist die Arbeit an einer Privatschule eine attraktive Alternative zu den oft starren Strukturen im staatlichen Schulsystem.

Unterrichtest du an einer Privatschule oder spielst du mit dem Gedanken, dorthin zu wechseln? Oder siehst du das Konzept von Privatschulen kritisch und sprichst dich eher für eine Schule für alle aus? Teile uns deine Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren mit!

Ein Porträt des Interviewpartners Felix Weiß, auf einer Treppe sitzend
false

Die Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem heute steht, sind vielfältig. Neben steigenden Anforderungen an Lehrkräfte, die sich sowohl in der Unterrichtsplanung als auch in der individuellen Förderung der Schüler:innen widerspiegeln, drängt die Digitalisierung mit einer Fülle neuer Möglichkeiten in den Schulalltag. Doch statt diesen Entwicklungen als Belastung zu begegnen, gibt es immer mehr Initiativen, die den Einsatz von Technologie als Chance verstehen. Eine dieser Initiativen ist to teach, eine Plattform, die Lehrkräfte mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihrer täglichen Arbeit entlasten und die Gestaltung des Unterrichts nachhaltig verändern soll. Im Gespräch mit Felix Weiß, Mitgründer von to teach, erfahrt ihr, wie digitale Werkzeuge praktisch eingesetzt werden können, um den Herausforderungen in Schulen zu begegnen – und warum er überzeugt ist, dass KI mehr sein kann als nur ein technisches Hilfsmittel.

Felix Weiß, selbst ausgebildeter Lehrer, ist Mitgründer und treibende Kraft hinter to teach | thea GmbH. Was ihn antreibt, ist eine tiefe Überzeugung: Lehrkräfte stehen vor einem Berg an Aufgaben, der in der traditionellen Struktur des Schulsystems nur schwer zu bewältigen ist. Seine Lösung: Der gezielte Einsatz von Technologie, die den pädagogischen Alltag vereinfacht. Gemeinsam mit seinem Mitgründer, Marius Lindenmeier, hat er die Plattform to-teach.ai entwickelt, die Lehrkräften Werkzeuge an die Hand gibt, um nicht nur Unterrichtsmaterialien schneller zu erstellen, sondern diese auch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen zuzuschneiden.

Für to teach geht es nicht darum, die Rolle der Lehrkräfte zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Seit 2023 hat die Plattform enormen Zulauf erfahren und zählt mittlerweile mehr als 90.000 Lehrkräfte weltweit, die auf die KI-gestützten Lösungen zurückgreifen. Was die Gründer dabei antreibt, ist die Vision, dass Lehrkräfte wieder mehr Zeit für das Wesentliche haben sollen: die Förderung und Betreuung ihrer Schüler:innen. To teach versteht sich als Instrument, um Bildungsarbeit auf eine neue Ebene zu heben – durch den Einsatz von Technologie, die den Lehrenden die Arbeit abnimmt, ohne dabei den pädagogischen Kern aus den Augen zu verlieren.

Lehrer-News: Was hat Sie dazu bewegt, nach dem Lehramtsstudium den Weg ins EdTech zu gehen, anstatt als Lehrer an einer Schule zu unterrichten?

Weiß: Gemeinsam mit meinem Mitgründer Marius Lindenmeier habe ich bereits während des Studiums an verschiedenen Projekten gearbeitet und das erste EdTech-Unternehmen gegründet. Unser Ziel war es von Anfang an, einen Mehrwert für die Bildung zu schaffen. Als wir dann die Chance hatten, Vollzeit an diesen Zielen zu arbeiten, hat es sich einfach richtig angefühlt, diesen Schritt zu gehen. Es war also eher eine Entscheidung für das Unternehmertum und weniger eine Entscheidung gegen das Lehramt.

Lehrer-News: Wie hat Ihr Lehramtsstudium Ihre Perspektive auf das Bildungssystem und die Herausforderungen, denen Lehrkräfte gegenüberstehen, beeinflusst?

Weiß: Bereits im Studium, während dem Praxissemester und während der generellen Lehrtätigkeit wurde mir bereits sehr früh bewusst, dass die Unterrichtsvorbereitung einen Großteil der Arbeit als Lehrkraft in Anspruch nimmt. Außerdem erkennt man recht schnell, dass es eine enorme Herausforderung ist, als einzelne Lehrkraft 30 unterschiedliche Menschen in einer Klasse individuell zu fördern und zu unterstützen. Aus dieser Erkenntnis ist dann die Überzeugung gereift, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz große Chancen bieten und eine echte Arbeitserleichterung für Lehrkräfte ermöglichen können. Daran arbeitet unser Team heute mit großem Einsatz.

Lehrer-News: Was genau ist to teach und welche Probleme möchte die Plattform im Schulalltag lösen?

Weiß: Mit to teach unterstützen wir Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung, bei der Vorbereitung und bei der Erstellung individueller Unterrichtsmaterialien. Konkret geht es darum, in kürzester Zeit didaktisch hochwertigen Unterricht vorzubereiten. Mithilfe von KI gelingt es einfach und schnell, individuelle Lerninhalte, mehrfach differenziert für alle Lernenden in der Klasse zu erstellen. Damit erfahren Lehrkräfte eine echte Entlastung in ihrem Arbeitsalltag. Sie gewinnen so mehr Zeit, sich auf individuelle Fragen und die Begleitung ihrer Schüler:innen im Lernprozess zu konzentrieren.

Lehrer-News: Wie funktioniert to teach konkret? Welche Schritte durchläuft eine Lehrkraft, um Unterrichtsmaterialien zu erstellen?

Weiß: To teach ist super einfach und kann von jedem orts-  und zeitunabhängig und vor allem ohne digitale Vorkenntnisse oder KI-Kenntnisse genutzt werden. Ich skizziere gern einmal kurz einen typischen Anwendungsfall: 

  • Im ersten Schritt öffnet die Lehrkraft unsere Plattform und gibt das Unterrichtsthema ihrer nächsten Stunde ein. To teach erstellt jetzt eine komplette Unterrichtsverlaufsplanung und orientiert sich dabei am individuellen Lehrplan. 
  • Im zweiten Schritt haben die Nutzenden die Möglichkeit, die Verlaufsplanung anzupassen – dabei lassen sich weitere Vorschläge von to teach generieren oder es können eigene Ideen einfließen. 
  • Ist der Aufbau der Stunde zufriedenstellend, lassen sich im dritten Schritt dazu passende Unterrichtsmaterialien generieren. Von Videos, über fertige Präsentationen bis hin zum druckbereiten Arbeitsblatt – wir stellen alle Materialien zur Verfügung, die direkt im Unterricht genutzt werden können. Dabei können sämtliche Inhalte auch differenziert und an die Bedürfnisse und den Lernstand der Klasse angepasst werden.

Lehrer-News: Inwiefern können Lehrkräfte die vorgeschlagenen Materialien an individuelle Anforderungen oder Themen des Lehrplans anpassen?

Weiß: Lehrkräfte haben die Möglichkeit, einen eigenen Lehrplan oder das schulinterne Curriculum zu hinterlegen. Damit werden die vorgeschlagenen Inhalte noch besser an den Unterricht angepasst. Die Material-Vorschläge von to teach sind nach verschiedenen didaktischen Prinzipien aufbereitet. Diese didaktischen Prinzipien lassen sich auch auf andere Inhalte anwenden. Passt der didaktische Aufbau des vorgeschlagenen Materials, lassen sich die Inhalte in wenigen Sekunden auf ein bestimmtes Wunschthema, z. B. Olympia und Fußball-EM anpassen, das entlang der didaktischen Prinzipien aufbereitet wird. Wir greifen dabei auf ausgewählte Quellen oder mitgebrachte Inhalte der Lehrkraft zurück und machen komplexe Informationen dadurch schnell und einfach für den Unterricht nutzbar.

Lehrer-News: Wie stellt to teach sicher, dass die erstellten Inhalte mit den Lehrplänen der einzelnen Jahrgänge, Schulformen und Bundesländer harmonieren?

Weiß: Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, haben wir die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Lehrpläne herausgearbeitet und differenzieren zwischen Jahrgängen und Schulformen. Gibt es an einer Schule zusätzliche Anforderungen, lassen sich diese ganz einfach bei to teach hinterlegen und können direkt berücksichtigt werden. Unsere Materialien orientieren sich zudem an verschiedenen didaktischen Prinzipien. Lehrkräfte haben die Möglichkeit im Vorfeld zu wählen, wie der Inhalt aufbereitet sein soll und können sich dementsprechend das passende Material erstellen lassen.

Lehrer-News: Welche langfristige Wirkung hoffen Sie mit to teach auf das Bildungssystem und den Unterrichtsalltag zu haben?

Weiß: Unser wichtigstes Ziel ist es, Lehrkräfte zu entlasten und dadurch den Lehrberuf wieder attraktiver zu gestalten. Wir hoffen, damit langfristig einen Mehrwert vor allem für die Lernenden zu schaffen, denn um sie und die Qualität ihrer Bildung geht es ja. Lehrkräfte können mit unserer Plattform schnell und einfach individuellen Unterricht für ihre Schüler:innen vorbereiten – das ist ein erster Schritt in Richtung personalisierte Bildung.

Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!

Mechanische Tastatur mit pastellfarbenen Tasten auf gelbem Hintergrund – modern, minimalistisch und ideal für Lehrer . Perfekt zur Aufwertung des Arbeitsplatzes und für produktiveres Arbeiten.
false

Stundenpläne erstellen, Arbeitsblätter entwerfen, Notizen tippen – als Lehrkraft verbringst du viele Stunden vor dem Bildschirm. Warum also nicht in eine Tastatur investieren, die die Arbeit nicht nur erleichtert, sondern auch angenehmer macht? Mechanische Tastaturen sind längst nicht mehr nur Gamer:innen vorbehalten – sie haben ihren Weg in den Mainstream gefunden. Das beruhigende Klicken der Tasten, auch “Thock” genannt, hat sogar Millionen von Menschen auf YouTube begeistert, die Tastaturgeräusche zur Entspannung genießen. Doch diese Tastaturen bieten nicht nur einen angenehmen Klang, sondern überzeugen auch durch Präzision, Komfort und Langlebigkeit – perfekt für den anspruchsvollen Schulalltag.

In diesem Artikel erfährst du, warum eine mechanische Tastatur auch für dich zum Gamechanger werden kann. Wir stellen dir fünf Modelle vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zugeschnitten sind. Ob flüsterleise, ergonomisch oder kabellos – hier findest du das passende Modell, um deinen Unterricht und deine Vorbereitung noch effizienter zu gestalten. 

Was unterscheidet mechanische Tastaturen von herkömmlichen Tastaturen? 

Mechanische Tastaturen arbeiten anders als die üblichen Membran- oder Rubberdome-Tastaturen, die man oft bei Laptops oder Desktops finden kann. Der große Unterschied liegt unter den Tasten: Statt einer Gummimembran kommen sogenannte “Switches” zum Einsatz – kleine Schalter, die für ein präzises Tippgefühl sorgen und deutlich langlebiger sind. 

Je nach Art des Switches verändert sich das Tippgefühl. Lineare Switches ermöglichen ein leichtes und gleichmäßiges Tippen, während taktile Switches ein fühlbares Feedback geben, das vor allem Vielschreiber zu schätzen wissen. Für alle, die das nostalgische Tippgeräusch lieben, sind die Clicky Switches mit ihrem hörbaren “Klick” bei jedem Anschlag die richtige Wahl. 

Die Tastenkappen, auch Keycaps genannt, können nach Belieben ausgetauscht werden, um der Tastatur einen individuellen Look zu verleihen, aber auch um abgenutzte oder defekte Keycaps zu ersetzen. Die Keycaps sind in verschiedenen Materialien und Farben erhältlich – vom robusten PBT–Kunststoff bis hin zu einzigartigen “Artisan Keycaps”, die die Tastatur optisch zu etwas Besonderem machen. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen: Manche Keycaps fühlen sich rau an, andere eher glatt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Keyboard Prime 13: Die Klassenbeste unter den Tastaturen 

(Quelle: daskeyboard)

 

Das Keyboard Prime 13 steht für minimalistisches Design und hohe Funktionalität — perfekt für den Lehrer:innenalltag. Die braunen Cherry MX–Switches bieten ein taktiles Tippgefühl, das besonders Vielschreiber zu schätzen wissen. Ob beim Erstellen von Stundenplänen oder beim Tippen von Unterrichtsnotizen – die Prime 13 ist auf Präzision und Komfort ausgelegt, ohne dabei laut zu sein. 

Die Tasten sind dank Double-Shot-Technologie extrem langlebig, da die Beschriftung aus zwei Schichten Kunststoff besteht. Eine dezente Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass auch in dunkleren Räumen problemlos gearbeitet werden kann. Darüber hinaus verfügt die Tastatur über praktische Zusatzfunktionen wie eine Mediensteuerung und einen USB-Hub, der den Anschluss weiterer Geräte erleichtert. 

Ein kleiner Wermutstropfen ist der veraltete USB 2.0-Anschluss. Zudem könnten die Tastengeräusche in sehr ruhigen Umgebungen auffallen. Dennoch überzeugt die Prime 13 mit einer Mischung aus Langlebigkeit, Funktionalität und einem schlichten, aber durchdachten Design — ideal für Lehrer:innen, die eine zuverlässige Tastatur für den Arbeitsalltag benötigen. Das Keyboard Prime ist für 149 Euro erhältlich. 

Razer Pro Type Ultra – Der Lehrer:innenliebling für lange Schultage 

(Quelle: razer

Die Razer Pro Type Ultra besticht durch ihr elegantes Design in Weiß und Silber. Diese Tastatur richtet sich an alle, die einen stylischen Arbeitsplatz bevorzugen, ohne auf die typischen Vorteile einer mechanischen Tastatur verzichten zu wollen. Besonders Vielschreiber profitieren von den geräuscharmen, linearen Switches, die ein butterweiches und komfortables Tippgefühl bieten.

Die Tastatur ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern überzeugt auch mit praktischen Features. Die mitgelieferte Handballenauflage sorgt für zusätzlichen Komfort, was besonders bei langen Schreibarbeiten im Schulalltag von Vorteil ist. Dank der kabellosen Verbindungsmöglichkeiten via Bluetooth oder USB-Dongle bleibt der Schreibtisch aufgeräumt. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Akkulaufzeit, die ein unterbrechungsfreies Arbeiten ermöglicht.

Ein kleiner Haken: Die Zusatzfunktionen auf den F-Tasten sind standardmäßig aktiviert und wer häufig zwischen diesen wechselt, muss sich an die Bedienung über die FN-Taste gewöhnen. Trotz dieser kleinen Umstellung ist die Razer Pro Type Ultra eine durchdachte Option für Lehrkräfte, die Wert auf Stil und Komfort legen – und gleichzeitig das weiche Tippgefühl einer hochwertigen Tastatur genießen möchten. Die Razer Pro Type Ultra ist bei Razer für 194,99 € erhältlich. 

Logitech MX Mechanical – Effizienten Arbeiten nach Lehrplan 

(Quelle: logitech

Die Logitech MX Mechanical punktet mit ihrem schlanken Design und eignet sich besonders für Lehrer:innen, die Wert auf einen aufgeräumten Arbeitsplatz legen. Mit einer Höhe von nur 2,5 cm gehört sie zu den flachsten mechanischen Tastaturen, was den Umstieg für Nutzer:innen herkömmlicher Modelle deutlich erleichtert.

Logitech bietet diese Tastatur in drei verschiedenen Umschaltmodi an: Linear, Touch und Clicky. So kannst Du das Tippgefühl nach Deinen Vorlieben anpassen. Ein weiterer Pluspunkt ist die kabellose Verbindung: Per Bluetooth oder Logi Bolt Dongle, einem kleinen USB-Empfänger, lässt sich die Tastatur mit bis zu drei Geräten gleichzeitig verbinden. Das ist besonders praktisch, wenn du zwischen Laptop und Tablet wechselst.

Besonders erwähnenswert ist die Akkulaufzeit von beeindruckenden zehn Monaten. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass einige Sekundärfunktionen der Tasten nicht beleuchtet sind und es keinen Aufbewahrungsort für den USB-Dongle gibt. Dennoch ist die MX Mechanical eine durchdachte Option für alle, die ein minimalistisches, aber leistungsstarkes Arbeitsgerät suchen. Die MX Mechanical ist für 139,99 € erwerbbar. 

Keychron K2: Der Alleskönner für den Schulalltag 

(Quelle: keychron

Die Keychron K2 ist die perfekte Wahl für alle, die eine kompakte mechanische Tastatur suchen, ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen. Mit ihrem 75 Prozent Layout – das heißt sie hat alle wichtigen Tasten, spart aber Platz durch den Wegfall des Ziffernblocks – bietet sie eine platzsparende Lösung für Lehrer:innen, die viel Platz für Unterlagen oder andere Geräte benötigen. 

Was die Keychron K2 besonders auszeichnet, ist ihre Vielseitigkeit. Sie kann mit bis zu drei Geräten kabellos via Bluetooth oder klassisch per Kabel verbunden werden. Zudem bietet sie verschiedene Schalteroptionen (linear, Touch und Clicky), sodass das Tippgefühl individuell angepasst werden kann. Das zweifarbige Design sorgt für eine gute Übersicht, da die Sonderfunktionen der Tasten leicht zu erkennen sind.

Trotz ihrer kompakten Größe bietet die Keychron K2 eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu 240 Stunden bei ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung. Diese Eigenschaften machen sie zur idealen Tastatur für Lehrer:innen, die Flexibilität und Effizienz suchen, ohne auf Komfort und Stil verzichten zu wollen. Die Keychron K2 ist für 79 Euro im Keychron-Store erhältlich. 

Logitech K835 TKL Mechanical: Klein, aber lehrreich 

(Quelle: cyberport)

Die Logitech TKL Mechanical K835 bietet eine solide mechanische Tastatur zu einem erschwinglichen Preis und beweist, dass gute Qualität nicht immer teuer sein muss. Mit einem Preis um die 50 Euro ist sie eine der günstigsten Optionen auf dem Markt, ohne dabei auf die wesentlichen Vorteile einer mechanischen Tastatur zu verzichten. 

Als TKL-Modell (Tenkeyless) verzichtet die K835 auf den Nummernblock und schafft so Platz auf dem Schreibtisch. Für die meisten Lehrer:innen, die eher Texte schreiben, als Zahlen eingeben, ist das kein Problem. Die Tastatur bietet verschiedene Switch-Optionen, sodass jede:r Nutzer:in das gewünschte Tippgefühl findet. Besonders praktisch: Die Funktionstasten lassen sich einfach zwischen normalem und Medien-Modus umschalten. 

Natürlich muss man bei einem solch günstigen Preis einige Kompromisse eingehen. Die K835 verfügt über keine Hintergrundbeleuchtung und die aufgedruckten Tasten könnten sich nach intensiver Nutzung abnutzen. Nichtsdestotrotz bietet die Tastatur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist ideal für alle, die auf der Suche nach einer günstigen und kompakten mechanischen Tastatur sind. Die K385 TKL ist für 59,90 Euro erhältlich. 

Tippst du schon oder haderst du noch? 

Mechanische Tastaturen bieten Lehrkräften nicht nur Komfort und Präzision, sondern erleichtern auch den Arbeitsalltag. Egal, ob man Wert auf flüsterleises Tippen legt, eine platzsparende Lösung sucht oder eine stylische Optik bevorzugt – für jede Lehrkraft gibt es das passende Modell. Von der langlebigen Prime 13 über die elegante Razer Pro Type Ultra bis hin zur vielseitigen Keychron K2: Verabschiede dich von ermüdenden Tastenanschlägen und steigere deine Effizienz im Unterrichtsalltag. 

Jetzt seid ihr dran: Habt ihr bereits Erfahrungen mit mechanischen Tastaturen gesammelt? Welche Modelle nutzt du im Schulalltag? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Architekt plant Bauwerk, diskutiert Baupläne mit Stift und technischen Zeichenwerkzeugen, ideal für Unterricht zu Baukunst und Architekturgeschichte in Museen.
false

Museen bieten euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Baukunst. Durch Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Architektur bekommen sie das Wissen, was hinter beeindruckenden Bauten steckt, auf praktische Art und Weise vermittelt. Die folgenden vier Museen eignen sich besonders für einen Tagesausflug oder Klassenfahrten und sind nicht nur für Schüler:innen, sondern auch Lehrkräfte interessant.

Deutsches Architekturmuseum in Frankfurt am Main

Das Deutsche Architekturmuseum wurde 1984 gegründet und ist somit das älteste Architekturmuseum in Deutschland (Quelle: Deutsches Architekturmuseum)

Im Jahr 1984 gegründeten Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main erhalten Schulklassen einen Einblick in die verschiedenen Epochen der Baukunst. Die Dauerausstellung “Von der Urhütte zum Wolkenkratzer” illustriert euren Schüler:innen den Wandel der Architektur von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert anhand 24 verschiedenen Modellen. Sie können außerdem von verschiedenen Angeboten, beispielsweise einem „Architekturalphabet“ oder Zeitstrahlen profitieren, sodass der Museumsbesuch auch für junge Schüler:innen alles andere als langweilig wird. Neben der Dauerausstellung gibt es auch immer wechselnde Ausstellungen, welche sich mit verschiedenen Aspekten der Architektur beschäftigen, beispielsweise eine Ausstellung in der historischen Frankfurter Paulskirche, welche die Baugeschichte der Kirche beleuchtet und bis 2030 läuft. Ob Tempel oder Skyline: Das Deutsche Architekturmuseum versorgt eure Schüler:innen mit spannenden Einblicken in die Baukultur. 

Es werden nicht nur Führungen angeboten, sondern auch Workshops und Projektwochen für Schulklassen oder Kita-Gruppen. Gruppen ab 20 Personen sowie Schüler:innen über 18 Jahren erhalten ermäßigten Eintritt, während Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sich über freien Eintritt freuen können. Das Museum hat Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12 bis 18 Uhr und Mittwoch von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Alle Ausstellungs- und Veranstaltungsräume des Deutschen Architekturmuseums sind außerdem barrierefrei. Das Deutsche Architekturmuseum ist aufgrund von Sanierungen in das Frankfurter Ostend, nicht weit von der Innenstadt, umgezogen, sodass es für Schulklassen schnell erreichbar ist.

Architekturmuseum der Technischen Universität München 

Das Architekturmuseum der TU München befindet sich im Kunstareal in München. (Quelle: Architekturmuseum der TUM)

Das Architekturmuseum der Technischen Universität München befindet sich in der Pinakothek der Moderne im Kunstareal München und verfügt über ein breit gefächertes Angebot an regelmäßig wechselnden Ausstellungen zu verschiedensten architektonischen Themen. Ein Besuch der aktuellen Ausstellung “Visual Investigations”, welche bis zum Februar 2025 ausgerichtet wird und sich mit der Rolle der Architektur “zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz” beschäftigt, bietet Schüler:innen nicht nur einen Einblick in den Kosmos der Architektur, sondern auch in die Rolle politischen Engagements. So wird ihnen in der Ausstellung der Zusammenhang zwischen politischem Aktivismus und der Umwelt um ihn herum vermittelt, wodurch ihnen die Bedeutung der Baukunst für den öffentlichen Raum sowie die gesellschaftliche Seite von Kunst und Architektur nähergebracht wird. 

Das Museumspädagogische Zentrum (MPZ) bietet Führungen für Schulklassen durch die verschiedenen Ausstellungen des Architekturmuseums an. Die Führungen eignen sich nicht nur für den Kunstunterricht, sondern je nach Ausstellung auch für Fächer wie Werken oder Geografie. Die Kosten einer solchen Führung belaufen sich je nach Länge in der Regel auf rund 60 Euro.

Alle Schüler:innen sowie Lehrkräfte erhalten freien Eintritt in das Architekturmuseum der TU München. Es ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet und donnerstags bis 20 Uhr.

Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen

Als mobiles Museum hat das Museum für Baukultur Nordrhein-Westfalen ein einzigartiges Konzept (Quelle: Museum für Baukultur NRW

Das Museum der Baukultur in Nordrhein-Westfalen bringt euren Schüler:innen Architektur und Stadt- sowie Landschaftsgestaltung anhand wechselnder Ausstellungen nahe. Das mobile Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Baukultur für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Menschen die Bedeutung ihrer gebauten Umwelt zu vermitteln. “Immer vor Ort – nie am selben” – nach dem Motto konzipiert das Museum seine Ausstellung an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen. So lassen sich seine Ausstellungen zu Kirchen, Farbe oder Nachkriegsarchitektur, in zahlreichen Städten wiederfinden. 

Vergangene Ausstellungen beschäftigten sich beispielsweise mit Architektur und Umwelt, Frauen im Architekturberuf oder sozialem Wohnungsbau. Die Öffnungszeiten und weitere Angebote variieren genauso wie die Standorte. Da die Ausstellungen wechseln, lohnt es sich, einen Blick auf den Ausstellungsplan zu werfen, um über neue spannende Veranstaltungen und Ausstellungen informiert zu sein.

Museum für Architekturzeichnung in Berlin

Das Museum befindet sich in einer eindrucksvollen Baute im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg (Quelle: Commons / Ansgar Koreng

Im Museum für Architekturzeichnung im Berliner Norden könnt ihr und eure Schüler:innen einen Blick auf zahlreiche Zeichnungen internationaler Architekt:innen werfen. Neben der Sammlung der Stiftung, welche Architekturzeichnungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert beinhaltet, finden auch temporäre Ausstellungen statt. Die aktuelle Ausstellung „Der Blick auf die Stadt“ beinhaltet miniaturhafte Ansichten und Panoramen verschiedener Städte in Europa, dem Nahen Osten und Amerika und ist bis Mitte Januar verfügbar. Das Museum hat es sich zum Ziel gemacht, die architektonischen Handzeichnungen in Zeiten von digitalem Arbeiten zu erhalten und Architekturzeichnungen großer Architekt:innen in Beziehung zueinander zu setzen. 

Das Museum ist montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet und bietet ermäßigte Eintrittskosten von vier Euro für Schüler:innen sowie Führungen für bis zu 25 Personen durch die Sammlung und Ausstellungen des Museums an. Alle Gebäude des Museums sind barrierefrei zugänglich.

Diese vier Museen ermöglichen euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Architektur. Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Aspekte, beispielsweise din  Mobilität oder das Fachgebiet aus und eignen sich hervorragend für einen Ausflug mit dem Kunstunterricht oder auf Klassenfahrt. Kennt ihr noch weitere Orte, an denen Schüler:innen Architektur vermittelt bekommen können? Teilt sie gerne in den Kommentaren! 

Was die Schule nicht lehrt: Finanzkompetenzen fürs Leben! (Quelle: Canva)
false

In der Schule lernen wir Gedichtanalysen und E-Funktionen, aber wie man eine Steuererklärung erstellt oder Altersarmut vermeidet? Fehlanzeige. Schule sollte aufs Leben vorbereiten. Was bringt es jungen Menschen, wenn sie Goethes Faust durchdrungen haben, aber nicht wissen, worauf sie bei Verträgen und Versicherungen achten sollten? Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben am 24.09. den Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland entgegengenommen. Die OECD empfiehlt folgende fünf Themenbereiche der Finanzbildung auf Bundes- und Landesebene zu fördern: langfristiges Sparen und Altersvorsorge, Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, Haushaltsplanung, Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten, Stärkung der digitalen Finanzkompetenz und Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance). Und wo könnte man besser mit Finanzbildung starten als in der Schule? Anlässlich des “Festival für Finanzbildung”, welches das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 15. Oktober veranstalten, haben wir deshalb überlegt, wie wir diese fünf Themenbereiche an Schulen umsetzen würden und welche Finanzthemen noch an Schulen gelehrt werden sollten. 

Geld verstehen

Was ist überhaupt Geld und wie funktioniert der Handel damit? Schon Grundschüler:innen haben über Taschengeld und Spardose Berührungspunkte mit Bargeld und können so spielerisch an Finanzthemen herangeführt werden. Noch weiter geht der Autor Bodo Schäfer mit seinem Buch “Ein Hund namens Money”. In erzählerischer Form erklärt er die Prinzipien zum Aufbau eines Vermögens. Die Story: Die 11-jährige Kira entdeckt einen verletzten Labrador und tauft ihn Money, weil er immer hellhörig wird, sobald ihre Eltern über finanzielle Probleme sprechen. Schon bald stellt sich heraus, dass Money ein wahres Finanzgenie ist. Ebenfalls für Grundschüler:innen, aber auch für die Sekundarstufe II eignen sich die Unterrichtsmaterialien “Schule und Bildung” der Bundesbank, um über grundlegende Zusammenhänge in Sachen Geld zu sprechen. Die Materialien enthalten unter anderem Arbeitsblätter zu Finanzthemen und ausstanzbares Spiel- und Rechengeld. 

Tagesgeld und Festgeld als Rechenbeispiel

Was Bargeld ist und wie es funktioniert, ist für viele Kinder greifbar, weil sie es im Alltag selbst benutzen, wenn sie sich beim Flohmarkt etwas dazuverdienen oder ihr Taschengeld beim Kiosk in saure Schnüre investieren. Schwieriger wird es bei der Vorstellung davon, was ein Konto ist. Mit der “Knax App” der Sparkasse können Eltern für kleine Kinder ein virtuelles Konto anlegen. Das ist kein echtes Girokonto, sondern soll nur helfen, Überblick über das Taschengeld zu behalten und das Prinzip eines Kontos kennenzulernen. Auch die OECD empfiehlt “Langfristiges Sparen” als Finanzthema in ihrer Finanzbildungsstrategie. Aber was tun, wenn man als junger Mensch fleißig gespart hat und nun ein schönes Sümmchen auf dem Girokonto hat? Hat man nicht gerade Eltern, die in Finanzfragen bewandert sind, lernt man die nächsten Stufen der Geldanlage, nämlich Tagesgeld und Festgeld, wahrscheinlich erst sehr viel später im Leben kennen. Dabei sind sie doch mit ihren verschiedenen Zinssätzen ein tolles Rechenbeispiel für den Unterricht. Und wer früh anfängt zu sparen, lernt auch früh den Wert von Geld kennen und ist so weniger gefährdet, in Schuldenfallen zu tappen. 

Raus aus der Schule, rein in die Schuldenfalle?

Hier ein paar In-App-Käufe, da was mit Klarna bestellt und das Bezahlen auf später verschoben. Dank digitaler Zahlmöglichkeiten verliert man schnell die Übersicht, wohin das Geld fließt. Laut aktuellem SchuldnerAtlas Deutschland sind 5,65 Millionen Menschen in Deutschland überschuldet. “Möglicherweise ist dies zurückzuführen auf die steigende Nachfrage nach sogenannten 'Buy now, pay later'-Angeboten (BNPL), die einen Einstieg in die Überschuldungsspirale begünstigen”, heißt es dort. Ein Problem, das die OECD offensichtlich auch erkannt hat: “Stärkung der digitalen Finanzkompetenz” ist deshalb eines der fünf Themen, die künftig durch konkrete Maßnahmen gestärkt werden sollen. Dabei ist es für junge Menschen super wichtig, über Rechte und Pflichten bei Kaufverträgen aufgeklärt zu werden. Geschäftsfähigkeit und Taschengeldparagraf, Widerrufsfrist und Sachmängelhaftung, rechtliche Unterschiede zwischen Laden- und Onlinekauf – das Unterrichtsmaterial “Richtig reklamieren” von Stiftung Warentest vermittelt Schüler:innen der Klassen 8 bis 10 die scheinbar trockenen Fakten alltagsbezogen und schülerorientiert.

Wer Schulden hat und sie nicht abzahlen kann, bekommt schnell einen Schufa-Eintrag und damit richtig große Probleme. Denn mit Schufa-Eintrag ist es schwer einen neuen Handyvertrag zu bekommen oder eine Wohnung anzumieten. Es ist deshalb wichtig, dass wir jungen Menschen den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen vermitteln. Brauche ich wirklich das neueste iPhone oder ist das nur ein Wunsch, den ich mir aktuell nicht erfüllen kann? Lohnt es sich dafür, einen Kredit aufzunehmen? Vermutlich sind sich die meisten jungen Menschen nicht mal bewusst, dass sie gerade einen Kredit aufnehmen, wenn sie “auf Pump” ein neues Handy bestellen. Besonders wichtig ist hier auch die Unterscheidung zwischen einem solchen Konsumkredit und beispielsweise einem Studienkredit wie BAföG. “Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten” empfiehlt auch die OECD. 

Steuererklärung in der Schule lernen?

Ein Thema, das zum Großteil erst nach der Schule relevant wird, aber dafür um so mehr: Steuern. Das Prinzip der Mehrwertsteuer lernen die meisten Schüler:innen noch während der Schulzeit kennen, wenn sie feststellen, dass sie für einen Burger im Restaurant 19 Prozent Steuern zahlen müssen, für einen Burger Zuhause aber nur sieben Prozent. Aber leider gibt es da ja so viel mehr Steuern, mit denen sich Erwachsene auskennen sollten! Kfz-Steuer, Grunderwerbsteuer und natürlich die liebe Lohnsteuer. Fast jeder muss sie zahlen, aber niemand lernt offiziell, wie das eigentlich geht. Der Bund der Steuerzahler bietet dafür extra das kostenfreie “Lernprogramm Einkommensteuer für Unterricht an Schulen” an, das sich an Schüler:innen ab der 9. Klasse richtet. Und warum nicht mal in der Schule eine anonymisierte Lohnsteuerbescheinigung gemeinsam durchgehen? Daran lässt sich wunderbar der Unterschied zwischen Brutto und Netto erklären und man sieht den Einfluss von Kirchensteuer und Steuerklassen auf das Gehalt. Ebenfalls einfach umzusetzen: Gemeinsam eine fiktive Steuererklärung erstellen. Gebt euren Schüler:innen ein fiktives Datenblatt zu einer Familie mit zwei Einkommen, zwei Kindern. Eine Person davon hatte im letzten Jahr Elternzeit, die andere pendelt zur Arbeit und hat ein Arbeitszimmer, beide zahlen in die Riesterrente ein. Schnappt euch dann ein Online-Steuerprogramm und gebt die Daten mal gemeinsam ein – ohne natürlich die Lohnsteuererklärung am Ende abzusenden. 

Warum Schule ein guter Ort ist, um über die Rente zu reden 

Aktuell beträgt das Rentenniveau in Deutschland rund 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens, wenn man 45 Jahre lang eingezahlt hat. Seien wir mal ehrlich: Das ist viel zu wenig zum Leben. Kein Wunder also, dass Altersvorsorge ein Finanzthema ist, das Bund und Länder an Bürger:innen vermitteln sollten. Wer im Laufe seines Berufslebens nicht zusätzlich für den Lebensabend vorsorgt, wird selten genügend Geld zum Leben haben. Das hängt natürlich im Einzelfall vom Gehalt und dem Lebensstandard ab. Das Rentenniveau beschreibt ja nur einen Durchschnitt! Wer aber nicht gerade Fluglotsin ist und frugal lebt, der sollte privat fürs Alter vorsorgen. Wer jung ist, ist hier klar im Vorteil, was die private Vorsorge betrifft. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto höher sind die Renditen, die zu erwarten sind. Eine Möglichkeit, das Thema “Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, wie es die OECD formuliert, ganz praktisch in der Schule anzugehen, sind Planspiele zum Thema Börse. Schüler:innen können so ganz praktisch (aber im Planspiel eben risikofrei) ausprobieren, was Aktien sind und wie sie zum Vermögensaufbau beitragen können. Idee für alle Eltern von finanztip: Direkt nach der Geburt einen ETF-Sparplan für euer Kind anlegen und ihn monatlich mit 100 Euro besparen. Laut finanztip.de habt ihr dann je nach Rendite nach 18 Jahren folgende Beträge zusammen: 42.827 Euro (3 Prozent Jahreszins), 51.999 Euro (5 Prozent Jahreszins) oder sogar 70.297 Euro (bei 8 Prozent, was der durchschnittlichen Jahresrendite beim ETF MSCI World seit 1975 entspricht). Das wäre doch ein schönes Startkapital fürs Leben! Diese Idee können eure Schüler:innen entweder für sich selbst beherzigen oder für ihre eigenen Kinder einplanen, was uns zum Thema Finanzen in Familie und Partnerschaft bringt. 

Ein Herzensthema: Finanzen in Partnerschaften

Wenn ihr nur ein Finanzthema mit euren Schüler:innen besprechen könnt, dann bitte dieses: fairer Umgang mit Finanzen in Beziehungen und als Eltern. Ich bin immer wieder überrascht, wenn aufgeklärte, intelligente junge Menschen aus meinem Freundeskreis heiraten, ein Baby bekommen und dann plötzlich handeln, als hätten wir 1950. Wie selbstverständlich geht der Mann weiter arbeiten, die Frau geht in Elternzeit. Danach macht sie in Teilzeit weiter, aber bitte keine Leitungsposition, denn die Kinder gehen vor! Und der Mann? Klar, er geht weiter arbeiten. Das Argument: Er verdient ja mehr! Dass sich das auch nicht ändern wird, wenn man als Paar diesem System folgt, verstehen die meisten nicht. Das Problem dabei ist, dass die Frau finanziell abhängig von ihrem Partner wird. Das treibt viele Frauen in die Altersarmut. Durch die Teilzeitarbeit erhalten sie weniger Rentenpunkte und können sich oft keine private Rentenversicherung leisten. Auch ihr Gehalt steigt überwiegend nicht weiter an, weil sie nicht für Führungspositionen infrage kommen. Besonders bitter wird es, wenn sich Ehepaare scheiden lassen, womit man auf jeden Fall rechnen sollte. Laut Statista betrug die Scheidungsrate im Jahr 2023 von Ehen in Deutschland rund 35,74 Prozent. Auf drei Eheschließungen kam damit rechnerisch ca. eine Scheidung. Wird die Ehe geschieden, fällt oft auch die finanzielle Versorgung der Frau weg. Was also tun? 

Sprecht mit euren Schüler:innen über ihre Lebensplanung. Es gibt konkrete Tipps, die ihr ihnen mit auf den Weg geben könnt, die ihnen viele (finanzielle) Probleme im Leben ersparen können. Auf die Themenliste gehören unbedingt folgende Punkte: Vor der Kinderplanung sollten Paare finanzielle Ausgleichszahlungen für den Elternteil besprechen, das sich vorrangig um das Kind kümmert. Noch besser wäre eine gerechtere Aufteilung der Care- und Haushaltsarbeit, sodass kein Elternteil auf Karrieresprünge und Rentenpunkte verzichten muss. Wichtig sind hierbei die Fragen der Kontoführung (beispielsweise 3-Konten-Modell), das Führen eines Haushaltsbuches, die Budgetierung des Haushalts (oder einer Haushaltsplanung, wie es die OECD nennt), die Aufteilung der Care-Arbeit, finanzieller Ausgleich und Ausgleich der Rentenpunkte für Care-Arbeit. 

Wohnen: Kaufen vs. Mieten

Ebenfalls eines dieser Themen, die man sich als junger Mensch so selbstverständlich vorstellt, weil es das in der Elterngeneration häufig war: der Hauskauf. Dann heißt es: Wenn ich mal heirate und wir Kinder bekommen, dann kaufen wir ein schönes Haus am Stadtrand! Doch, dass das heutzutage meist weit über eine halbe Million Euro kostet und damit für viele Familien nicht erschwinglich ist, lernen viele erst, wenn es so weit ist. Das Problem: Viele Menschen halten so sehr am Traum vom eigenen Haus fest, dass sie es kaufen, obwohl sie es sich gar nicht leisten können. Denn neben den einmaligen Kosten wie Kauf- und Nebenkosten, zahlt man für eine Immobilie fortlaufend Grundsteuer und Versicherungen. Außerdem muss man natürlich alle Reparatur- und Sanierungskosten selbst tragen: spätestens nach 30 Jahren braucht ein Haus eine neue Heizungsanlage und ein neues Dach. Aber auch Gartenpflege, Folgekosten durch Baumängel und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben können ins Geld gehen. Natürlich hat das Kaufen einer Immobilie auch Vorteile: Man kann viele Dinge selbst entscheiden und gestalten und ist vor Mieterhöhungen sicher. Wer hier tiefer eintauchen will, dem sei das Buch “Kaufen oder Mieten” von Gerd Kommer dazu empfohlen. Wie kann ich so eine große Lebensfrage mit Schüler:innen besprechen? Zum einen ist hierfür das gemeinsame Hören und besprechen des Podcasts “Gold & Asche: Projekt Hauskauf” der ARD sehr zu empfehlen, auch eine gemeinsame Podiumsdiskussion bei der die Schüler:innen Pro und Contra des Immobilienkaufs besprechen, ist denkbar oder ihr nutzt unsere zweite Projektidee “Spiel des Lebens” weiter unten im Text. 

Kapitalismus bringt Egoismus hervor, zerstört unsere Natur, verschärft die Schere zwischen Arm und Reich. Er bringt aber auch wettbewerbsbedingte Innovationen hervor, die unser Leben vereinfachen und verbessern. Und: Er ist nun mal das System, in dem wir leben und uns zurechtfinden müssen. Es ist für die Zukunft unseres Planeten unheimlich wichtig, dass junge Menschen verstehen, dass wir verantwortungsvoll mit den (finanziellen) Ressourcen umgehen müssen, die uns gegeben sind. Sie müssen sich ihrer Privilegien und der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Bei ihrer Anlageberatung und beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten müssen Berater:innen seit 2022 ihre Kund:innen auch zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen, heißt es auf der Webseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Nachhaltigkeit bei Finanz- und Versicherungsprodukten muss künftig ein wichtiges Kriterium für Bürger:innen sein, findet auch die OECD und nimmt “Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance)” in ihrer Finanzthemenliste auf. Bis der Vorschlag für eine Finanzbildungsstrategie der OECD angepasst, mit Leben gefüllt und umgesetzt wird, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. Hier deshalb drei Projektideen, wie Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter:innen schon heute das Thema Finanzen in der Schule vermitteln können. 

Drei Projektideen zum Thema finanzielle Bildung für den Unterricht

1.Projektidee: Der FinanzFührerschein

Der FinanzFührerschein ermöglicht es Jugendlichen, wertvolle Finanzkompetenzen für den Alltag zu erlangen. Das Projekt ist an eine echte Führerscheinprüfung angelehnt. Wer die Prüfung erfolgreich besteht, erhält ein FinanzFührerschein-Zertifikat, das praxisnahes Finanzwissen bestätigt. Gut für Lehrkräfte zu wissen: Es gibt einen kleinen FinanzFührerschein für 13 bis15-jährige und einen großen FinanzFührerschein für 16 bis19-jährige. Es gibt interaktive Materialien, aber auch gedruckte Trainings- und Prüfungsbögen, falls keine Internetverbindung zur Verfügung steht. Der FinanzFührerschein ist ein Projekt des Vereins Schuldnerhilfe Essen e. V. und Aktion Mensch e. V. und die Materialien sind kostenlos. 

2. Projektidee: Spiel des Lebens

Diese Idee eignet sich besonders für einen Projekttag, wenn ihr mehr Zeit mit euren Schüler:innen habt. Beim Spiel des Lebens könnt ihr die Stationen in verschiedenen Räumen aufbauen. Im ersten Raum wählen die Schüler:innen, je nach zu erwarteten Abschluss, einen Beruf aus. Im zweiten Raum suchen sie sich eine Wohnung aus. Es werden Verträge für Strom und andere Nebenkosten abgeschlossen. Auch Lebensmittel und Kosten für Freizeitaktivitäten werden ausgesucht. Eure Aufgabe als Lehrkraft ist es, jeden Beruf, den sich die Schüler:innen aussuchen, auch mit einem Gehalt zu versehen und alle Aktivitäten mit Kosten. Im letzten Raum füllen die Schüler:innen dann ein Haushaltsbuch aus. Schnell wird ihnen klar werden, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind. Viele werden ihre Ausgaben unterschätzen und im Minus sein. Ein guter Anlass, um darüber zu sprechen, wie sie das im wahren Leben verhindern können! 

3. Projektidee: Eine Schülerfirma gründen

Eine Schüler-Firma ist eine besondere Art von schulischem Projekt, bei dem Schüler:innen eigenständig eine Geschäftsidee entwickeln und darauf aufbauend ihr eigenes Unternehmen gründen. Schülerzeitung, Pausenverkauf, Nachhilfekurse oder selbst bedruckte Hoodies — die Möglichkeiten sind endlos. Schülerfirmen sind häufig längerfristig angelegte Projekte, die die Schüler:innen selbständig führen. Für euch als Lehrkräfte ist es wichtig zu wissen, dass die Schüler:innen das Einverständnis der Schulleitung brauchen und ihr die Aufsichtspflicht habt. Wenn Idee und Businessplan stehen, können die Schüler:innen loslegen. Vergesst nicht, dass die Schüler:innen sich auch um die Buchhaltung kümmern und beim örtlichen Finanzamt nachfragen müssen, ob sie steuerpflichtig sind. 

Finanzielle Bildung ist im schulischen Kontext entscheidend, um junge Menschen besser auf das Leben vorzubereiten. Themen wie Steuern, Schuldenvermeidung, Altersvorsorge und Finanzplanung werden im aktuellen Lehrplan oft vernachlässigt, obwohl sie für den Alltag äußerst relevant sind. Projekte wie der FinanzFührerschein oder Schülerfirmen bieten praxisnahe Ansätze, um Schüler:innen wertvolle Finanzkompetenzen zu vermitteln. Umso wichtiger ist es, diese Themen verstärkt in den Unterricht zu integrieren, damit junge Menschen fundierte finanzielle Entscheidungen treffen können und nicht unvorbereitet in Schuldenfallen oder Altersarmut geraten. Welche Finanzthemen hättet ihr gerne schon in der Schule gelernt? 

Eine Filmrolle ist im Schweinwerferlicht zu sehen
false

Schlieffen-Plan? Kontinentalkrieg? Historische Fakten sind für Schüler:innen oft sehr abstrakt. Um sich wortwörtlich ein Bild davon zu machen, wie es zum Beispiel war, als junger Mensch den Ersten Weltkrieg zu erleben, helfen historische Spielfilme immens. Mit dem Begriff historischer Spielfilm sind solche Filme gemeint, die historische Ereignisse zeigen. In manchen dieser Geschichtsfilme werden wahre Begebenheiten nachgespielt, in anderen ist eine erfundene Handlung zu sehen, die sich in einem historisch relevanten Rahmen, wie zum Beispiel inmitten des Ersten Weltkrieges, abspielt. 

Historische Spielfilme im Unterricht einsetzen

Wichtig für den Einsatz im Unterricht ist die gemeinsame Einordnung mit den Schüler:innen: Filme zeigen keine exakten historischen Begebenheiten. So wie bei der Geschichte der Menschheit selbst handelt es sich bei historischen Filmen immer um eine Interpretation der Ereignisse. Besonders deutlich wird das am Beispiel Dialogen – die allermeisten Gespräche in historischen Spielfilmen sind nicht belegt. Sie könnten so stattgefunden haben, aber wir wissen es nicht genau. Und natürlich raffen Drehbuchautor:innen Handlungen, spitzen Spannungsbögen zu und führen Liebesgeschichten ein, wo in der Realität wahrscheinlich nur Platz für Todesangst und Überlebenskampf war. Und dieses Vorgehen hat seine Berechtigung. Anders wäre es nicht möglich, große historische Stoffe unterhaltsam in zwei Stunden zu erzählen. Es ist aber wichtig, das auch so einzuordnen, wenn man mit jungen Menschen Filme in der Schule anschaut, wo sie zu Recht Wahrheit und Faktentreue erwarten. 

“Die Farbe Lila” als Musicalfilm

Die Afroamerikanerin Celie wächst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit ihrer Schwester in den Südstaaten der USA auf. Sie wird mit 14 Jahren zwangsverheiratet und erlebt ihr Leben lang viel Gewalt von ihrem Ehemann. Er verbietet ihr auch den Kontakt zu ihrer Schwester, die ihr sehr wichtig ist. Im Laufe des Films wird klar: Celies Geschichte steht beispielhaft für viele schwarze Frauen ihrer Zeit. Sowohl die Buchvorlage als auch die erste Verfilmung von 1985 sind weltweit ein Erfolg gewesen. Die neue Version des historischen Klassikers soll die heutige junge Generation ansprechen und basiert deshalb auf dem – ebenfalls sehr erfolgreichen – Broadway-Musical. Sprich: Es wird gesungen. Was erstmal abschreckend wirken kann, ist in diesem Fall aber sehr gelungen. Die Hauptrolle Celie Harris Johnson wird nämlich von der US-amerikanischen R&B-Sängerin und Grammy-Preisträgerin Fantasia Barrino gespielt, die diese Rolle auch im Musical übernommen hat und damit die perfekte Besetzung für den Film ist. Auch deshalb ist “Die Farbe Lila” einer der Filme, bei denen es sich wirklich lohnt, sie in Originalsprache anzuschauen. Aber auch die deutsche Übersetzung ist ordentlich, besprecht hier am besten mit euren Schüler:innen, ob sie es sich zutrauen, den Film auf Englisch zu schauen und entscheidet dann gemeinsam. Der Film “Die Farbe Lila” (FSK12) ist 2024 in Deutschland erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar. 

“Im Westen nichts Neues” neu verfilmt 

“Im Westen nichts Neues” ist ein Antikriegsfilm von Edward Berger. Es ist die insgesamt dritte Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman “Im Westen nichts Neues” aus dem Jahr 1929. Der Roman wurde 1933 von den Nazis verboten. Sehr sehenswert dazu ist auch der Beitrag “Im Westen nichts Neues: die Geschichte dahinter” von MrWissen2go. Die Geschichte um den 17-jährigen Paul Bäumer, der sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet, lässt keinen Zweifel daran, dass Krieg nichts mit der heroischen Propaganda zu tun hat, die während des Ersten Weltkrieges verbreitet wurde. Nach und nach sterben seine Schulfreunde in sinnlosen Scharmützeln gegen die französische Armee als Kanonenfutter. Gerade für Jugendliche ist Bäumers Geschichte sehr bewegend, weil sie das Gefühl des jungen Bäumer, etwas in der Welt bewegen zu wollen, so gut nachvollziehen können. Der Film ist auch ein guter Anlass mit Oberstufenschüler:innen über Extremismus in der heutigen Zeit zu sprechen, beispielsweise Rekrutierungsversuche von Islamist:innen auf Instagram oder Nazis auf der Schulbank. Der Film “Im Westen nichts Neues” (FSK16) ist 2022 erschienen und aktuell auf Netflix verfügbar. 

The Zone of Interest – in Zellophan gehüllte Gewalt

Der oscarnominierte Film “The Zone of Interest” des britisch-jüdischen Regisseurs Jonathan Glazer zeigt den Alltag des Konzentrationslager-Kommandanten Höß und seiner Familie, die direkt neben dem Konzentrationslager (KZ) Auschwitz gelebt haben. Das Bellen der Hunde, das Gebrüll der SS-Männer, die Schüsse – hinter der Mauer ist das KZ zu hören. Zu sehen sind aber das geräumige Haus und der gepflegte, beschauliche Garten der Familie Höß. Als wäre nichts gewesen, leben sie neben dem KZ. Immer deutlicher wird: Sie wissen genau, was da hinter der Mauer passiert. Sie sehen den Rauch der Krematorien, die Kinder spielen mit Goldzähnen der Getöteten, die Mutter trägt Pelz, den sie aus der Lagerhalle des KZ genommen hat. Sie wissen, was passiert, aber es ist ihnen gleich, weil es ihrer antisemitischen Einstellung entspricht und sie sich täglich an dem Leid der Opfer bereichern können. Die Historikerin Martina Bitunjac beschreibt es in ihrem Artikel „The Zone of Interest“. Auschwitz als Hölle und „Paradiesgarten“” auf geschichtedergegenwart.ch so “Der Film „The Zone of Interest“ hüllt die Gewalt in ein Zellophan aus Empathielosigkeit, politischem Fanatismus und erdrückender Gleichgültigkeit der Akteure am Ort des Terrors.” Der Film “The Zone of Interest” (FSK12) ist 2023 erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar. 

Wer noch einen Schritt weitergehen will, als die historischen Spielfilme gemeinsam anzuschauen und nachzusprechen, der kann eine Filmanalyse mit seinen Schüler:innen durchführen. Die Bundeszentrale für politische Bildung empfiehlt hierfür, mit einem Ausschnitt von maximal 20 Minuten zu arbeiten und stellt eine Tabelle zur Verfügung, die dabei hilft, historische Spielfilme Schritt für Schritt zu dekonstruieren. Durch dieses gemeinsame Durcharbeiten des Filmes könnt ihr euren Schüler:innen zeigen, dass historische Filme großartig sind, um sich in die dargestellte Zeit hineinzuversetzen und Bilder im Kopf zu malen, die ein Zahlenstrahl im Geschichtsbuch nie hervorrufen würde. Sie werden dadurch aber auch verstehen, dass sie historische Filme nie als Quellen für historische Begebenheiten heranziehen können und ihre Vorstellung von der Vergangenheit immer hinterfragen müssen. Welche historischen Spielfilme der letzten Jahre haben euren Schüler:innen besonders gut gefallen und was haltet ihr davon, ganze Serien im Unterricht zu schauen? 

false

Neben Englisch werden auch zweite Fremdsprachen immer wichtiger. Ob im Alltäglichen, im Urlaub oder im späteren Berufsleben: Die Fähigkeit, auf einer anderen Sprache mit Menschen kommunizieren zu können, gewinnt an Bedeutung. Daher stellt sich für viele Schüler:innen, aber auch Lehrkräfte die Frage, für welche Sprache sie sich im Lern- oder Lehrkontext entscheiden. 

Qual der Wahl: Tote oder lebendige Sprache? 

Auch wenn die Zahl der Schüler:innen, welche Französisch als Fremdsprache lernen, mit lediglich rund 1,29 Millionen der 8,44 Millionen Lernenden im Schuljahr 2021/2022 rückläufig ist, bleibt sie neben Englisch die zweithäufigste Fremdsprache an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland (Lehrer-News berichtete). Mit rund 300 Millionen französischsprechenden Menschen gehört die Sprache, nach Mandarin, Englisch, Spanisch und Arabisch auch zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Latein hingegen wurde nur von rund 6,4 Prozent der Schüler:innen im Schuljahr 2021/2022 gelernt. Damit liegt die Sprache zwar immer noch vor Spanisch (5,9 Prozent), dennoch weit hinter Französisch. Welche Faktoren spielen bei der Wahl der zweiten Fremdsprache eine Rolle?

Mehr als nur Cicero, Seneca und Plinius

Latein bietet einen Einblick in die Welt und Geschichte des Römischen Reichs (Quelle: Canva)

Das Erlernen von Latein wird von einigen als unnötig abgetan, da der Nutzen der Sprache häufig weniger ersichtlich ist als in kommunikativen Sprachen. Zwischen Ablativ und Vokativ finden sich aber auch einige Aspekte, die den Lateinunterricht in einem besseren Licht darstellen. 

Während Latein heute lediglich in Vatikan-Stadt als Amtssprache gilt, war Latein in der Zeit des Römischen Reiches beinahe überall Volkssprache. Auch wenn diese Zeiten längst hinter uns liegen, hinterlassen auch sie weiterhin ihre Spuren. So basieren die romanischen Sprachen, beispielsweise Spanisch oder Italienisch, auf der ehemaligen Volkssprache. Die Parallelen in Satzbau und Grammatik, die sich aus dieser Geschichte ergeben, ermöglichen einen Vorteil beim zukünftigen Erlernen anderer romanischer Sprachen. 

Obwohl Latein keine gesprochene Sprache (mehr) ist, bringt sie für Schüler:innen einige Vorteile mit sich. Auch wenn das Latinum nur noch in wenigen Studiengängen vorausgesetzt wird, zahlen sich Kenntnisse dieser Sprache, insbesondere den Natur-, Rechts- und Geistes- sowie Sprachwissenschaften, definitiv aus. Als ehemalige Wissenschaftssprache lassen sich nämlich zahlreiche Begriffe aus dem Lateinischen in Ausbildungen, Studiengängen oder Berufen jeglicher Fachrichtung wiederfinden. Sprachliche Vorkenntnisse können Schüler:innen im späteren Leben somit de facto einen Vorteil bieten.

Latein als Fremdsprache bietet sich darüber hinaus auch dann an, wenn Schüler:innen ein persönliches Interesse an geschichtlichen Themen mitbringen. Bedingt durch die Geschichte hinter der Sprache werden die sprachlichen Kompetenzen überwiegend in Kombination mit antiker römischer Geschichte und Kultur vermittelt. Ob Cicero oder Seneca: Latein öffnet Türen zu antiken Welten und Geschichten! 

Mit Französisch zum belle vie? 

Ob Urlaub, Beruf oder Film: Französisch öffnet als Weltsprache zahlreiche Türen (Quelle: Canva)

Die französische Sprache gleicht dem Lateinischen dahingehend, dass auch zahlreiche französische Begriffe in Form von Gallizismen Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch gefunden haben. 

Die Alltäglichkeit des Französischen stellt bereits seinen größten Vorteil dar: Durch kommunikatives Lernen in Form von Rollenspielen, mittels der Tandem-Methode oder durch Schüleraustausche lassen sich die sprachlichen Kenntnisse praktisch erlernen. Der Einsatz französischer Medien, wie beispielsweise Filme, Musik oder Literatur, kann den Schüler:innen die Sprache in authentischer Weise nahebringen. Es lässt sich feststellen: Französisch als Fremdsprache eignet sich insbesondere für kommunikative und soziale Schüler:innen, welche am besten durch die aktive Anwendung lernen. Auch die engen Deutsch-Französischen Beziehungen fördern, durch zahlreiche Angebote wie Schulpartnerschaften oder Austausche, Französisch als Fremdsprache in Deutschland. 

Als romanische Sprache erleichtern Französischkenntnisse auch das Lernen weiterer romanischer Sprachen. Aber auch Französisch als alleinige Fremdsprache zahlt sich aus: Im Ranking des Power Language Index (PLI), welches die weltweit einflussreichsten Sprachen basierend auf Faktoren wie Diplomatie oder Geografie ermittelt, belegt Französisch nach Englisch, Mandarin und Spanisch den vierten Platz. 

Die Wahl ist letztendlich eine persönliche

Der Lernaufwand der beiden Sprachen im schulischen Kontext unterscheidet sich nicht stark. Die Art des Lernens der beiden Sprachen variiert und mögliche Schwierigkeiten sind abhängig von verschiedenen Faktoren, beispielsweise von bereits bestehenden Fremdsprachenkenntnissen sowie den individuellen Lernstilen. Es lässt sich jedoch auch sagen, dass die Interessen der Schüler:innen maßgeblich die Wahl der zweiten Fremdsprache beeinflussen und die Entscheidung schlussendlich auch bei diesen liegen sollte.

Auch angehende Lehrkräfte stehen vor der Wahl

Neben Schüler:innen spielt die Fremdsprachenwahl auch für angehende Lehrkräfte oder Studieninteressierte eine Rolle. Während hier, wie im schulischen Kontext, auch das Interesse und die persönliche Motivation eine Rolle spielen, sollten auch andere Faktoren mit in die Entscheidung einfließen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bundesweit weder bei Latein noch bei Französisch um ein sogenanntes Mangelfach handelt, sodass die Nachfrage nach dem jeweiligen Fach zunächst nicht entscheidend ist. 

Bei der Fachwahl für Studieninteressierte sind in gewisser Weise ähnliche Faktoren von Bedeutung wie bei der Entscheidung von Schüler:innen. So lässt sich die französische Sprache, zum Beispiel durch Auslandsaufenthalte im Studium, tendenziell immersiver erlernen als Latein. Auch in Hinblick auf berufliche Weiterentwicklung und persönliche Anwendbarkeit überzeugt Französisch. Trotz dessen bringt auch das Lateinstudium einige Vorteile mit sich: Wer mit dem Gedanken spielt, Geschichte in Kombination mit einer Fremdsprache zu unterrichten, den könnte Latein auch in Hinblick auf geschichtliches Verständnis ansprechen.

Statistiken mit Lupe
false

Wie gut schneiden Schüler:innen in Deutschland im internationalen Vergleich ab? Wie entwickeln sich ihre Leistungen innerhalb der Bundesländer? Diese Fragen sind entscheidend, um die Qualität unseres Bildungssystems zu bewerten und notwendige Schritte zur Verbesserung einzuleiten. Deutschland nimmt deshalb regelmäßig an verschiedenen internationalen und nationalen Schulleistungsstudien teil. Diese Studien bieten nicht nur wertvolle Erkenntnisse für Bildungspolitiker:innen, sondern liefern auch praxisnahe Daten für Lehrkräfte, die ihren Unterricht reflektieren und optimieren wollen. 

In Zeiten von Lehrkräftemangel und zunehmend heterogenen Klassen geben diese Studien entscheidende Impulse, um mit begrenzten Ressourcen gezielt auf Schwächen im Bildungssystem zu reagieren. Einige Studien bieten praxisnahe Ansätze, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht effizienter gestalten und ihre Schüler:innen optimal fördern können – selbst in herausfordernden Situationen. Hier erhaltet ihr einen Überblick über die wichtigsten Bildungsstudien und erfahrt, wie sie im Schulalltag direkt angewendet werden können, um das Beste für die Lernenden zu erreichen. 

PISA-Studie – 30 Prozent zu schlecht in Mathe

Deutschland hat bei PISA (Programme for International Student Assessment) 2022 vor allem in den Bereichen Mathematik und Lesen die schlechtesten Ergebnisse seit Beginn der Tests im Jahr 2000 erzielt. Rund 30 Prozent der Jugendlichen verfehlten in Mathematik die Mindestanforderungen. Die Pisa-Studie wird seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt und testet die Fähigkeiten 15-jähriger Schüler:innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dabei wird nicht nur das reine Fachwissen abgefragt, sondern auch die Fähigkeit der Schüler:innen, das Erlernte in Alltagssituationen anzuwenden. Zudem befragt PISA die Teilnehmer:innen zu ihrem soziokulturellen Hintergrund, dem Schulklima und ihrer Einstellung zum Lernen. 

Besonders aufschlussreich ist der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg — ein zentrales Thema in Deutschland, wo soziale Ungleichheiten die Bildungschancen erheblich verringern. Die PISA-Ergebnisse könnten Lehrkräfte dazu anregen, flexiblere Unterrichtsstrategien zu entwickeln, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Schüler:innen besser gerecht zu werden, etwa durch digitale Tools, Gruppenarbeit oder Peer-Learning.

TIMSS – Naturwissenschaften hinken hinterher 

Bei der TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) hat Deutschland im internationalen Vergleich ebenfalls an Boden verloren. Besonders in den Naturwissenschaften schnitten die Viertklässler schwächer ab als in den Vorjahren. Die TIMSS-Studie, die seit 1995 alle vier Jahre durchgeführt wird, untersucht die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten von Schüler:innen der vierten und achten Klasse. Die Studie analysiert nicht nur, wie gut Lernende diese Fächer beherrschen, sondern auch, welche Unterrichtsmethoden besonders effektiv sind. TIMSS zeigt deutlich, dass ein praxisnaher und kontinuierlicher Unterricht sowie klare Lernziele zu besseren Ergebnissen führen. 

In Zeiten von Lehrermangel und häufigem Unterrichtsausfall ist die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen und strukturierten Unterrichts oft eine Herausforderung. TIMSS zeigt jedoch, dass nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität des Unterrichts entscheidend ist. Lehrkräfte können Wege finden, die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit optimal zu nutzen, z. B. durch fächerübergreifende Projekte oder praktische Aufgaben. Die Ergebnisse der Studie liefern wertvolle Hinweise, wie unter schwierigen Bedingungen effektiver und lernförderlicher Unterricht selbst in großen Klassen gestaltet werden kann. 

IGLU/PIRLS – 25 Prozent der Viertklässler:innen können nicht richtig lesen 

Die IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) zeigt einen deutlichen Rückgang der Lesekompetenz bei Viertklässlern in Deutschland. Ein Viertel der Schüler:innen erreicht nicht die internationalen Mindeststandards, was ihre Bildungschancen langfristig beeinträchtigt. Die IGLU-Studie, international als PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) bekannt, untersucht alle fünf Jahre die Lesekompetenz von Viertklässler:innen. Neben der Lesekompetenz wird auch untersucht, wie soziale und ökonomische Faktoren das Leseverhalten beeinflussen. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Leseförderung frühzeitig gestaltet werden kann und welchen Einfluss das Elternhaus und der Zugang zu Büchern auf die Lesefähigkeit haben. 

Diese Ergebnisse sind besonders problematisch, da Lesekompetenz eine Grundvoraussetzung für den weiteren Bildungserfolg ist. Trotz des Fachkräftemangels zeigen die Ergebnisse, dass regelmäßige Leseprojekte und gezielte Leseförderung langfristig positive Effekte haben können. Lehrkräfte könnten durch digitale Lesetools oder die Einbindung der Eltern in die Leseförderung neue Wege erkunden, um die Lesekompetenz der Schüler:innen auch unter schwierigen Bedingungen zu stärken.

ICILS – Mittelmaß bei digitalen Kompetenzen 

Die ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study) zeigt, dass Deutschland bei den digitalen Kompetenzen von Schüler:innen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld liegt. Die ICILS-Studie wird alle fünf Jahre durchgeführt und untersucht die digitalen Kompetenzen von Schüler:innen der achten Klasse. Dabei wird untersucht, wie gut sie digitale Technologien zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung nutzen. Die Studie zeigt, dass Deutschland bei der Vermittlung von Medienkompetenz im internationalen Vergleich hinterherhinkt. 

In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Entwicklung dieser Kompetenzen von großer Bedeutung, auch wenn Lehrkräfte oft mit unzureichender technischer Ausstattung und Lehrermangel zu kämpfen haben. Lehrkräfte könnten die Ergebnisse von ICILS zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie digitale Lernplattformen und Projektarbeiten, bei denen die Schüler:innen eigenständig digitale Werkzeuge nutzen, in den Unterricht integriert werden können. Solche Ansätze könnten sowohl die Medienkompetenz der Schüler:innen stärken als auch die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts erleichtern. Beispiele für hilfreiche digitale Werkzeuge und Apps im Unterricht finden sich in unseren Toplisten, in denen wir regelmäßig die besten Apps für verschiedene Fächer vorstellen, z.B. für den Politikunterricht, Geographie oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ).

IQB-Bildungstrend – 32,5 % der Neuntklässler scheitern an Deutsch-Standards

Der IQB-Bildungstrend macht deutlich , dass Deutschland bei den sprachlichen Kompetenzen zurückgefallen ist. Im Fach Deutsch verfehlen 32,5 Prozent der Neuntklässler die Mindeststandards. Der IQB-Bildungstrend ist eine bundesweite Studie, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird - alle drei Jahre für die neunte Jahrgangsstufe und alle fünf Jahre für die vierte Jahrgangsstufe. Dabei wird überprüft, inwieweit die Schüler:innen die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften erreichen. Darüber hinaus zeigt die Studie regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. 

Die Studie zeigt auch regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. Lehrkräfte können diese Informationen nutzen, um gezielt auf regionale Stärken und Schwächen zu reagieren und ihren Unterricht im Hinblick auf die Standards weiterzuentwickeln. Diagnostische Tests auf Basis der Bildungsstandards könnten helfen, den individuellen Lernstand zu erfassen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.

Ein Blick auf die Zukunft der Bildung 

Die vorgestellten Bildungsstudien bieten wertvolle Einblicke, die das Verständnis von Bildung weltweit prägen. Diese decken auf, wo Schulsysteme ihre Stärken haben und wo Verbesserungsbedarf besteht. Doch das Bild ist nicht vollständig – Bildung entwickelt sich ständig weiter, und neue Herausforderungen wie die Digitalisierung und soziale Ungleichheiten erfordern innovative Ansätze. Welche anderen Bildungsstudien fallen dir ein, die Lehrkräfte unbedingt kennen sollten? Teile deine Vorschläge und Ideen, um das Lernen und Lehren nachhaltig zu verbessern! 

Am 3. Oktober feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. (Quelle: Pixabay)
false

Seit 34 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint. Am 3. Oktober feiern wir das mit dem “Tag der Deutschen Einheit”, an dem deshalb auch alle Schulen in Deutschland geschlossen bleiben. Heute haben wir ein paar Ideen für euch, wie ihr das Thema in eurem Unterricht besprechen könnt.

Unterrichtsmaterialien zum 3. Oktober

Arbeitsblätter zum “Tag der Deutschen Einheit” als Faltblatt (Quelle: bpb)
Arbeitsblätter zum “Tag der Deutschen Einheit” als Faltblatt (Quelle: bpb)

Mit “3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit” bietet die Bundeszentrale für politische Bildung Arbeitsblätter zum Tag der Deutschen Einheit und zur Wiedervereinigung. Auf fünf Arbeitsblättern kann der spannende Weg Deutschlands erkundet und nachvollzogen werden. Schaubilder auf der Rückseite des Faltblatts veranschaulichen anhand verschiedener Vergleichswerte, wie beispielsweise dem verfügbaren Einkommen, wie stark Ost- und Westdeutschland seit 1990 zusammengewachsen sind. Die gedruckte Version ist aktuell vergriffen, aber online könnt ihr euch die Materialien kostenfrei herunterladen.  

Sekundarstufe I: Arbeitsblatt zum Tag der Deutschen Einheit

(Das Arbeitsblatt eignet sich zum Einsatz in Klasse 5 bis 7. Quelle: Cornelsen Verlag)
Das Arbeitsblatt eignet sich zum Einsatz in Klasse 5 bis 7. (Quelle: Cornelsen Verlag)

Das Arbeitsblatt “Tag der Deutschen Einheit Unser Nationalfeiertag – wieso, weshalb, warum?” könnt ihr in Klasse 5 bis 7 verwenden, um über den 3. Oktober zu sprechen. Das Arbeitsblatt bietet Knobelaufgaben rund um den Nationalfeiertag und ist für den Einsatz in allen Bundesländern und Schulformen geeignet. Das praktische: Der Verlag Cornelsen bietet das Arbeitsblatt für 1,99 Euro zum Download an, so dass ihr die Materialien auch sehr kurzfristig benutzen könnt. Für alle, die gerne mal einen Ausflug zum Thema 3. Oktober planen würden, gibt es den folgenden Ausstellungstipp. 

Es hätte auch anders kommen können

Ausstellung “Roads not Taken” Deutsches Historisches Museum” (Quelle: David von Becker)
Ausstellung “Roads not Taken” Deutsches Historisches Museum” (Quelle: David von Becker)

Allen Berliner:innen und denen, die eine Klassenfahrt nach Berlin geplant haben, sei die Ausstellung “Roads not Taken Oder: Es hätte auch anders kommen können" in Deutschen Historischen Museum empfohlen. Das Deutsche Historische Museum gibt in der Ausstellung einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Diesen Schlüsselmomenten werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die niemals eingetreten sind. Dabei beginnt die Ausstellung thematisch im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive zeigt: Geschichte ist immer auch Ergebnis von Zufällen, Entscheidungen und Fehlern. Ihr könnt verschiedene Führungen für Sekundarstufe I und II buchen. 

Zeitzeugen in die Schule einladen

(Über die Karte findet ihr Zeitzeugen in ganz Deutschland. Quelle: Zeitzeugenbüro)
Über die Karte findet ihr Zeitzeugen in ganz Deutschland. (Quelle: Zeitzeugenbüro)

Eine weitere Möglichkeit, die Themen DDR, Mauerfall und Wiedervereinigung in der Schule zu besprechen, bietet “Das Zeitzeugenbüro”. Das ist ein Angebot der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Stiftung fördert die Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR und begleitet den Prozess der deutschen Einheit. Auf der Webseite der Stiftung findet ihr bundesweit Zeitzeugen zur Geschichte von Demokratie und Diktatur nach 1945: Menschen, die die Jahrzehnte der deutschen Teilung erlebt und den Einigungsprozess und die anschließende Transformation mitgestaltet haben. Ihr könnt die Biografien recherchieren und die Zeitzeugen bei Interesse direkt anschreiben. Das Besondere: Die Zeitzeugen stehen für Gespräche in Schulen bereit. 

Verschiedene Perspektiven auf die deutsche Einheit

Empfehlenswert: das Dossier Migrantische Perspektiven auf die Deutsche Einheit (Quelle: bpb)
Empfehlenswert: das Dossier Migrantische Perspektiven auf die Deutsche Einheit (Quelle: bpb)

Für viele Menschen bedeutete die Wiedervereinigung Freiheit und Zusammenrücken. Für manche Menschen brachte sie aber auch Probleme mit sich. Frauen, die sich in der DDR scheiden ließen, werden zum Beispiel bis heute finanziell benachteiligt. Das ZDF hat diese Diskriminierung im Artikel “Die vergessenen Mütter, Tanten und Großmütter” nachgezeichnet. Für viele Migrant:innen aus der Türkei verschlechterte die Wiedervereinigung ihr Leben und ihren Arbeitsalltag und auch die Situation aus Vietnam stammender ehemaliger Vertragsarbeiter:innen in Ostberlin war kurz nach dem Mauerfall problematisch, wie die Bundeszentrale für Politische Bildung im Dossier “Migrantische Perspektiven auf die Deutsche Einheit” mit mehreren Filmen dokumentiert hat. 

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Deutsche Einheit im Unterricht zu besprechen – von Arbeitsblättern bis zu Zeitzeugengesprächen. Während die Wiedervereinigung für viele Menschen Freiheit und Fortschritt brachte, führte sie auch zu Herausforderungen, insbesondere für benachteiligte Gruppen. Vielleicht finden eure Schüler:innen auch in der Familie und Bekanntenkreis Gesprächspartner:innen, die in ihrem Leben Vor- und Nachteile der Wiedervereinigung erlebt haben und nun den Schüler:innen Eindrücke aus dieser spannenden Zeit geben können. Wie geht ihr das Thema Wiedervereinigung im Unterricht an? Berichtet ihr dabei auch von Erinnerungen von euch oder eurer Familie?

Polizeiabsperrung mit Polizeiauto im Hintergrund
false

In der vergangenen Woche ereignete sich an einer Schule in Brandenburg ein Großeinsatz der Polizei, nachdem ein:e Passant:in einen Zettel fand, der auf eine angebliche Gefahrenlage verwies. Nachdem das Gebäude geräumt und von den Einsatzkräften durchsucht wurde, konnte Entwarnung gegeben werden: Bei dem Stück Papier handelte es sich wohl nur um einen sehr schlechten Scherz. Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Bombendrohungen zu Beginn des Schuljahres ein (Lehrer News berichtete).

Diese Vorfälle geben erneut Anlass dazu, sich mit der Thematik eines möglichen Amoklaufes an einer Schule zu befassen. Eine solche Nachricht wirft bei Schüler:innen und Lehrkräften verständlicherweise Fragen auf. Wie sollte man sich im Ernstfall verhalten und wie können Lehrer:innen das Thema mit Kindern und Jugendlichen besprechen, ohne sie zu stark zu verunsichern oder gar zu traumatisieren?

Offene Kommunikation als Schlüssel

Gerade ältere Kinder und Jugendliche bekommen oft mehr aus den Nachrichten mit, als man denkt. Aktuelle Nachrichten, wie die aus Brandenburg, können also im Unterricht besprochen werden. Sollte allerdings die begründete Vermutung bestehen, dass die Klasse von dem Thema gar nichts mitbekommen haben, ist es nicht ratsam, sie extra darauf aufmerksam zu machen. Das schürt nur Unsicherheiten, wo vorher keine waren.

Haben die Schüler:innen jedoch selbstständig von dem Geschehenen erfahren, sollte man die Nachrichten gemeinsam einordnen. Dafür ist es notwendig, sich im Vorfeld selbst zu informieren. Vertrauenswürdige Informationen bieten beispielsweise die Internetseiten der entsprechenden Landespolizei. Auch regionale Zeitungen berichten in der Regel von derlei Großeinsätzen der Polizei.

Im Anschluss an die gemeinsame Einordnung der Geschehnisse ist es ratsam, auf die schulinternen Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Dadurch wissen die Schüler:innen, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben, aber auch, dass sich die Schulleitung und der Lehrkörper Gedanken gemacht haben, wie man sie am besten schützen kann. Das hilft, Ängste abzubauen.

Zu den meistverbreiteten Maßnahmen gehört es, die Türen von innen zu verschließen und zu verbarrikadieren. Außerdem sollten alle ihre Handys ausschalten, um eine Netzüberlastung zu verhindern. Schüler:innen, die sich zum Zeitpunkt eines Alarms auf den Gängen befinden, sollten schnellstmöglich die Schule verlassen oder in der nächstgelegenen Klasse Schutz suchen. Wer gerade auf der Toilette ist, schließt die Tür ab, zieht die Füße hoch und gibt keinen Laut von sich. Solche Maßnahmen variieren natürlich von Schule zu Schule. Deshalb ist es notwendig, die Vorschriften der eigenen Schule zu kennen.

Balance zwischen Wachsamkeit und Gelassenheit

Verständlicherweise taucht nach einem Amokalarm – auch wenn es sich dabei um einen Fehlalarm handelt – oft die Frage auf, ob so etwas auch an der eigenen Schule möglich ist. Die üblichen Floskeln wie “Sowas kann bei uns nicht passieren”, sollten vermieden werden. Stattdessen kann man auf die sehr geringe Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorfalls verweisen, schließlich kann man sich nie zu 100 Prozent sicher sein.

Das Wichtigste bei all dem ist es, bei der Wahrheit zu bleiben. Auch die eigenen Ängste und Bedenken sollten offen und ehrlich angesprochen werden. Schüler:innen dürfen erfahren, dass auch ihr besorgt seid. Hier kann folgende Formulierung helfen: “Ich verstehe, dass ihr euch sorgt. Mir geht es da ähnlich. Trotzdem braucht ihr keine Angst zu haben. Ein Amoklauf ist an einer deutschen Schule sehr unwahrscheinlich und wir wissen, wie wir uns schützen können.” 

Vorbereitung statt Panikmache

Um im Ernstfall das Schlimmste zu verhindern, ist es verständlich, sich so gut wie möglich vorbereiten zu wollen. Von einer Amokübung – ähnlich einer Brandschutzübung – raten Expert:innen jedoch ab. Besonders unangekündigt, führt eine solche Übung zu sehr viel Stress und Angst. Dies kann auch noch im Nachhinein zu Schlafproblemen und Konzentrationsschwächen führen, auch wenn alle darüber aufgeklärt wurden, dass es nur eine Übung war. Stattdessen ist es ratsam, die individuellen Sicherheitspläne der Schule gemeinsam zu besprechen.

Die Schüler einbeziehen

Eine Unterrichtsstunde zum Thema Amok zu planen ist herausfordernd. Dennoch darf es nicht passieren, dass ihr die Informationen nur vortragt. Die Schüler:innen müssen auf altersgerechte Weise mit einbezogen werden. Dazu gehört es, auf ihre Gedanken und Gefühle einzugehen. Vielleicht haben einige noch Rückfragen oder möchten einfach gerne ihre Sorgen und Ängste aussprechen. Das sollte unbedingt möglich sein.

In diesem Zusammenhang kann es auch vorkommen, dass die Frage aufkommt, wie man einen Amoklauf schon vorher verhindern kann. Hier können alle aktiv mit einbezogen werden. Schüler:innen sollten ermutigt werden, auffälliges Verhalten einer Lehrkraft zu melden. Diese setzt sich dann mit der betroffenen Person und ggf. den Eltern und der Schulleitung zusammen und findet eine Lösung.

Ruhig und souverän bleiben

So schwer das Thema auch sein mag, es ist wichtig, dass ihr ruhig bleibt und den Schüler:innen nicht noch mehr Angst macht. Sie sollen vermittelt bekommen, dass alles Mögliche getan wird, um sie zu schützen und einen Amoklauf zu verhindern. 

Um alle Fragen sicher beantworten zu können, sollte man sich vorher bei der Schulleitung über das schulinterne Sicherheitskonzept informieren. Außerdem ist es sinnvoll, die Eltern über die Stunde zu informieren, damit diese auf mögliche Fragen oder Sorgen ihrer Kinder vorbereitet sind. Und das Wichtigste bei allem: Ehrlich und ruhig bleiben!

Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder wollt eure Erfahrungen teilen? Schreibt es gerne in die Kommentare und helft euch mit eurem Wissen gegenseitig.

Schüler und Schülerinnen sind am Smartphone
false

In einer zunehmend digitalisierten Welt bietet der Einsatz von Apps im Unterricht spannende Möglichkeiten, komplexe politische Themen anschaulich und interaktiv zu vermitteln. Besonders im Politik- und Sozialkundeunterricht helfen digitale Tools, Schüler:innen spielerisch an politische Prozesse, Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung heranzuführen. In diesem Artikel stellen wir euch die besten Politik-Apps vor, die sich hervorragend für den Einsatz im Klassenzimmer eignen. Ob es darum geht, Demokratie spielerisch zu erleben, schlagfertig auf Diskriminierung zu reagieren oder Falschmeldungen zu entlarven – diese Apps bieten Lehrkräften wertvolle Unterstützung, um politische Bildung modern und ansprechend zu gestalten. 

HanisauLand – Spielerischer Einstieg in die Politik für Grundschüler:innen

(Quelle: Hanisauland.de

Die HanisauLand-App basiert auf dem Webcomic der Bundeszentrale für politische Bildung, in dem Hasen, Nilpferde und Wildsäue gemeinsam versuchen, eine Demokratie aufzubauen. Speziell für Grundschüler:innen entwickelt, bietet die App lustige Comics, interaktive Spiele und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Themen wie Demokratie, Wahlen und Menschenrechten. Politische Inhalte werden auf unterhaltsame und lehrreiche Weise vermittelt, sodass Kinder schon früh ein Verständnis für diese wichtigen Themen entwickeln können.

Für Lehrkräfte stellt das Tool ein wertvolles Hilfsmittel dar, um politische Themen im Grundschulunterricht zu behandeln. Es ermöglicht, komplexe Sachverhalte anschaulich und spielerisch zu vermitteln. Die HanisauLand-App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich und eignet sich ideal für den Einsatz zu Hause und im Klassenzimmer. 

KonterBUNT – Schlagfertig gegen Hass und Diskriminierung 

(Quelle: nemetschek-stiftung.de

Die mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis Tommi ausgezeichnete App KonterBUNT hilft Jugendlichen, sicher und schlagfertig auf rassistische und diskriminierende Äußerungen zu reagieren. In interaktiven Szenarien können Nutzer:innen Antworten auf Stammtischparolen üben und trainieren, sich für eine aktiv gelebte Demokratie einzusetzen. Ein selbst erstellter Avatar begleitet die Nutzer:innen durch verschiedene Alltagsszenarien, in denen sie auf provokante Aussagen treffen. 

Das Sprücheverzeichnis listet gängige diskriminierende Sprüche auf und bietet passende Konterstrategien. Der Strategie-Guide hilft dabei, auch ohne tieferes Verständnis souverän zu argumentieren. Realistische Szenarien und kluge Antworten fördern Zivilcourage und stärken das Vertrauen in demokratische Werte. Die App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich. 

Fake News Check – Fakten statt Falschmeldungen 

(Quelle: appgefahren.de)

Die Fake News Check-App unterstützt Schüler:innen dabei, Falschmeldungen im Netz zu erkennen, indem sie Nachrichten systematisch überprüft. Die Nutzer:innen durchlaufen einen interaktiven Fragenkatalog, der ihnen hilft, Meldungen kritisch zu hinterfragen und Fake News von echten Nachrichten zu unterscheiden. Zudem werden zentrale Fragen aufgezeigt, mit denen die Glaubwürdigkeit von Artikeln überprüft werden kann. 

Zusätzlich bietet die App Hintergrundinformationen zu jeder Frage sowie ein Glossar mit Begriffen aus Journalismus und Politik. Ein Ampelsystem zeigt an, ob eine Nachricht glaubwürdig ist oder nicht. Das Tool ist kostenlos im Apple App Store erhältlich und eignet sich besonders für den Einsatz im Deutsch-, Politik- oder Ethikunterricht. 

Wahl-O-Mat – Finde deine politische Stimme 

(Quelle: Apple App Store

Der Wahl-O-Mat ist ein populäres Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, das Schüler:innen hilft, ihre politischen Positionen mit denen der zur Wahl stehenden Parteien zu vergleichen. Die App stellt 38 zentrale Wahlkampfthemen vor, zu denen die Nutzer:innen ihre Meinung abgeben können. Anschließend zeigt der Wahl-O-Mat, welche Parteien den eigenen Ansichten am nächsten kommen. Da es für jede Wahl einen eigenen Wahl-O-Mat gibt, können auch stets aktuelle politische Themen behandelt werden. So lassen sich komplexe politische Themen auf einfache Weise zugänglich machen und politische Entscheidungsprozesse nachvollziehen.

Für Lehrkräfte ist der Wahl-O-Mat besonders wertvoll, um politische Diskussionen im Unterricht anzuregen. Er kann in Fächern wie Politik, Sozialkunde oder Gemeinschaftskunde eingesetzt werden, um Wahlen und politische Programme verständlicher zu gestalten. Durch die direkte Interaktion mit politischen Thesen werden Schüler:innen motiviert, sich kritisch mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Die App ist kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store erhältlich. 

DEMOCRACY App – Politik live erleben

(Quelle: democracy-deutschland.de

Die DEMOCRACY-App ermöglicht es, politische Prozesse im Deutschen Bundestag interaktiv und transparent zu verfolgen. Nutzer:innen können aktuelle, vergangene oder populäre Vorgänge auswählen und sich mit Hilfe offizieller Parlamentsdokumente informieren. Zusätzlich können Nutzer:innen selbst über die Vorgänge abstimmen, als wären sie Bundestagsabgeordnete, und ihr Abstimmungsergebnis mit dem der Community und des Bundestages vergleichen. 

Für Lehrkräfte ist DEMOCRACY ein wichtiges Tool, um Schüler:innen die Funktionsweise des Parlaments näherzubringen und politische Prozesse zu veranschaulichen. Die App kann im Politik- oder Sozialkundeunterricht genutzt werden, um Diskussionen über Gesetzesvorhaben anzuregen und das Verständnis für demokratische Entscheidungen zu vertiefen. Die App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. 

Welche App bereichert deinen Unterricht am meisten? 

Ob der spielerische Einstieg in die Demokratie mit HanisauLand, schlagfertige Antworten auf Hass mit KonterBUNT, der Faktencheck mit Fake News Check oder der Wahl-O-Mat zur politischen Orientierung – jede dieser Apps bietet wertvolle Werkzeuge für den Politikunterricht. Welche App überzeugt dich am meisten? Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Tools gesammelt oder kennst du weitere, die für andere Lehrkräfte hilfreich sein könnten? Teile deine Gedanken und Empfehlungen in den Kommentaren!

Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar
false

Ihr möchtet Lehrer:in werden und seid euch noch nicht sicher, welches Bundesland sich am besten für das Lehramtsstudium eignet? Dann ist unsere Reihe über den Studiengang in den verschiedenen Bundesländern sicherlich hilfreich! Heute präsentieren wir euch das Studium in Thüringen und erklären euch alles, was ihr über den Grundstein der Lehrerausbildung in diesem Bundesland wissen müsst.

Schulformen, “Jenaer Modell” und Regelstudienzeit: Ein Überblick

Wie überall in Deutschland gliedern sich auch in Thüringen die Lehramtsstudiengänge nach den jeweiligen Schulformen, die es im Bundesland gibt. Von daher könnt ihr in Thüringen das Lehramt für Grundschulen, Regelschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildende Schulen studieren. Besonders ist, dass euch das Studium für das Förderschullehramt für den sonderpädagogischen Unterricht sowohl in der Primarstufe, also in den Grundschulklassen, als auch in der Sekundarstufe I qualifiziert und ihr euch nicht, wie in einigen anderen Bundesländern, im Voraus auf einen der beiden Zweige festlegen müsst.

Ein Großteil des Studienangebots für das Lehramt findet in Thüringen an den beiden Standorten Erfurt und Jena statt. An der Universität Erfurt absolviert ihr einen Bachelor of Education und darauf folgend einen Master of Education. Ein klassisches Erstes Staatsexamen legt ihr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab (“Jenaer Modell”). Erfurt bietet die Studiengänge für alle Schultypen außer dem Gymnasium an, Jena beschränkt sich auf das Regelschul- und Gymnasiallehramt sowie auf den Master für das Berufsschullehramt in Wirtschaftspädagogik. An beiden Universitäten studiert ihr in der Regel genau fünf Jahre, was in Thüringen im Gegensatz zu anderen Bundesländern für alle Lehramtstypen gleichermaßen gilt. Im Anschluss an das Studium könnt ihr den Vorbereitungsdienst in ganz Deutschland antreten. Anstatt der meist üblichen 18 Monate dauert dieser in Thüringen 24 Monate, kann aber durch zusätzliche Praktika im Voraus verkürzt werden.

Lehramt für die Grundschule

Das Studium für das Grundschullehramt ist an der Universität Erfurt in zwei Bestandteile gegliedert. Zum einen studiert ihr die sogenannte Primärpädagogik, also die auf die Grundschulbildung ausgerichteten Bildungswissenschaften. Diese beinhalten auch grundlegendes Wissen in den Fächern Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Hinzu kommt ein Nebenfach, auf das ihr euch spezialisiert. Zur Auswahl stehen Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Kunst, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Ethik, Französisch, Russisch, Sport undWerken. Ihr müsst Deutsch und Mathematik in der Primärpädagogik belegen, sofern ihr keines der beiden Fächer als Nebenfach wählt. Andererseits könnt ihr das jeweilige Fach in der Primärpädagogik durch den Sachunterricht ersetzen. In diesem Fall ist es euch auch möglich, einen Schwerpunkt zu wählen, der euch zusätzlich für das Fach Schulgarten qualifiziert. Einen Überblick über die möglichen Fächerkombinationen erhaltet ihr noch einmal über diesen Link.

Lehramt für die Regelschule

Regelschullehramt in Erfurt

Die Universität Erfurt hält ein gängiges Angebot an Fächern für das Regelschullehramt bereit. Neben den Bildungswissenschaften könnt ihr aus Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte, Katholischer Religion, Kunst, Musik, Sozialkunde und Wirtschaftslehre/Technik zwei Fächer studieren. Zusätzlich stehen Französisch, Russisch und Sport zur Verfügung, die ihr allerdings nicht miteinander kombinieren könnt. Für das Regelschullehramt ist Erfurt der einzige Standort in Thüringen, an dem ihr die Fächer Musik und Kunst belegen könnt. Für Evangelische Religion hingegen gibt es kein Angebot.

Neu: Duales Studium in Erfurt

Wenn euch die Praxis in der Ausbildung besonders liegt und ihr ein großes Interesse daran habt, den Schulalltag schon früh gut kennenzulernen, dann dürfte das neue Angebot der Universität Erfurt genau zu euch passen. Es ist mittlerweile möglich, das Lehramt für die Regelschule dual zu studieren. Der Bachelor dauert hier ein Jahr länger als üblich, also insgesamt vier Jahre, der Master verkürzt sich dadurch jedoch auf ein Jahr. Ab dem dritten Semester des Studiums beginnt ihr nämlich mit wöchentlichen Praxisanteilen für euer erstes Fach, ab dem siebten auch für das zweite. Englisch, Deutsch, Mathematik, Wirtschaftslehre/Technik sowie Sport stehen als Erst- und Zweitfach zur Auswahl. Besonders attraktiv macht diese Alternative die hohe Vergütung, die euch erwartet. Während des Bachelors erhaltet ihr 1.400 Euro monatlich, während des Masters 1.600 Euro. Die Semesterbeiträge werden ebenfalls übernommen.

Regelschullehramt in Jena

Auch in Jena müsst ihr zusätzlich zu den Bildungswissenschaften zwei Fächer wählen. Allerdings ist streng geregelt, dass das erste Fach eines von Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch oder Sport und das zweite Fach eines von Ethik, Evangelischer Religion, Geografie, Geschichte, Katholischer Religion oder Sozialkunde sein muss. Die Kombinationsmöglichkeiten sind also um einiges eingeschränkter. Das Fach Katholische Religion bietet die Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Universität Erfurt an, sodass es nötig ist, zwischen den Orten zu pendeln. Übrigens ist ein Modul zu Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in jedem Fall verpflichtend, sodass ihr grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Sprachschwierigkeiten für den Alltag an der Regelschule erlernen könnt.

Die Universität in Jena hält außerdem die Möglichkeit bereit, ein drittes, sogenanntes Erweiterungsfach zu studieren, sobald ihr euer Praxissemester abgeschlossen habt. Abgesehen von den üblichen Fächern ist es hier auch möglich, Astronomie und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu wählen. Diese Zusatzqualifikation könnt ihr auch nach Abschluss des Studiums noch erwerben.

Lehramt für das Gymnasium

Falls ihr euch entscheidet, Gymnasiallehramt zu studieren, fällt die Wahl in Thüringen leicht. Denn nur die Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet diesen Studiengang an. Der Aufbau ähnelt hier sehr dem des Regelschullehramts. Euer Erst- und Zweitfach müsst ihr wieder aus zwei unterschiedlichen Gruppen wählen. Für das erste Fach stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch, Spanisch und Sport zur Verfügung, für das zweite Evangelische Religion, Geografie, Geschichte, Griechisch, Katholische Religion, Kunst, Latein, Musik, Philosophie, Sozialkunde sowie Wirtschaftslehre/Recht. Katholische Religion wird auch für das Gymnasiallehramt in Kooperation mit der Universität Erfurt angeboten. Die Gymnasialfächer Musik und Kunst werden zu gewissen Teilen an der Bauhaus-Universität Weimar, beziehungsweise an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gelehrt. Auch hier ist es nötig, zwischen Jena und Weimar zu pendeln. Beide Fächer könnt ihr auch als sogenanntes Doppelfach vertiefend ohne ein zweites Fach studieren. Alternativ ist es euch möglich, Musik oder Kunst jeweils mit Fächern sowohl aus Gruppe Eins als auch aus Gruppe Zwei zu kombinieren. Außerdem lassen sich die Zweitfächer Griechisch und Latein zusammen studieren.

Die Möglichkeit eines Erweiterungsfachs besteht auch für das Gymnasiallehramt. Ihr könnt ein drittes Fach aus dem Fächerkanon wählen, abgesehen von Musik, Kunst oder Katholischer Religion. Ansonsten stehen euch Astronomie, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und auch Italienisch als Drittfach zur Verfügung.

Lehramt für die Förderschule

Wollt ihr an einer Förderschule unterrichten, könnt ihr an der Universität Erfurt das entsprechende Lehramtsstudium antreten. Die sogenannte Förder- und Inklusionspädagogik bildet einen Grundstein des Studiums. Hier erlernt ihr die Grundlagen der förderpädagogischen Bildungswissenschaften und wählt ab dem zweiten Semester zwei Schwerpunkte von emotionaler und sozialer Entwicklung über geistige Entwicklung zu Lernen oder Sprache. Dieser Studienbereich beinhaltet außerdem grundlegende Kompetenzen in zwei Fächern der Grundschulbildung, Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Als Nebenfach wählt ihr aus dem Fächerkanon für das Regelschullehramt. Anstatt Wirtschaftslehre/Technik steht das Fach Werken zur Auswahl. Somit seid ihr nach dem Studium für den förderpädagogischen Unterricht in zwei Grundschulfächern sowie in einem Fach für die Sekundarstufe I qualifiziert.

Lehramt für Berufsbildende Schulen

Entscheidet ihr euch für das Berufsschullehramt, besteht in Thüringen lediglich die Möglichkeit, einen entsprechenden Masterabschluss an ein vorhandenes Bachelorstudium anzuschließen. Eine Ausnahme bildet das Programm an der Technischen Universität Ilmenau.

Berufsschullehramt in Erfurt

Die Universität Erfurt bietet einen Master für das Berufsschullehramt für folgende berufsbezogene Fächer an: Bautechnik, Elektrotechnik, Gesundheit, Informationstechnik, Metalltechnik, Körperpflege, Pflege und Sozialpädagogik. Für das allgemeinbildende Fach stehen Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Katholische Religion, Mathematik und Sozialkunde zur Verfügung. Es ist allerdings auch möglich, eine zweite Fachrichtung zu wählen. Zur Auswahl stehen hierbei Energietechnik, Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Versorgungstechnik. Solch eine zweite Fachrichtung ist nur in Kombination mit Elektrotechnik oder Metalltechnik möglich.

Für das allgemeinbildende Fach solltet ihr entsprechende Kenntnisse in Form von mindestens 60 Leistungspunkten mitbringen. Falls diese nicht vorhanden sind, könnt ihr das allgemeinbildende Fach auch auf Bachelorniveau parallel zum Masterstudium nachholen, wobei sich die Studienzeit von vier auf sechs Semester verlängert.

Berufsschullehramt in Ilmenau

Die einzige Möglichkeit, das Berufsschullehramt von Grund auf in Thüringen zu erlernen, gibt es für die Fachrichtungen Metalltechnik und Elektrotechnik in Verbindung mit dem Fach Mathematik an der Technischen Universität Ilmenau. Der entsprechende Bachelor dauert wie üblich sechs Semester. Im Anschluss könnt ihr den Master an der Universität Erfurt antreten, um das Studium vollständig abzuschließen.

Berufsschullehramt in Jena

Wenn ihr in Jena Wirtschaftswissenschaften studiert, könnt ihr auch einen Pfad einschlagen, der euch zum Berufsschullehramt führt. Neben den Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik sowie den entsprechenden Bildungswissenschaften müsst ihr ein allgemeinbildendes Fach wählen. Möglich sind Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Informatik, Mathematik, Sozialkunde und Sport. Ihr erlangt somit die Qualifizierung zum Berufsschullehramt in der Fachrichtung Wirtschaftspädagogik und eurem Wahlfach.

Praktika

Jena: Eingangspraktikum und Praxissemester

In Jena ist der Anteil an praktischen Erfahrungen während des Studiums verhältnismäßig gering. Zunächst gilt es ein Eingangspraktikum zu absolvieren. Dieses solltet ihr im besten Falle bereits vor dem Studium beendet haben. Ihr könnt es allerdings auch bis zu Beginn des dritten Semesters nachholen. Es sollte auch nicht länger als drei Jahre vor der Immatrikulation zurückliegen. Ihr könnt euch praktische Erfahrungen an bis zu zwei Einrichtungen anrechnen lassen, sofern diese sich insgesamt auf mindestens 240 Stunden belaufen. Denkbar sind pädagogische Tätigkeiten im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes, Praktika an Schulen, Horts oder Kindergärten, Tätigkeiten auf Jugendfreizeiten, in Sportvereinen oder in pädagogischen Einrichtungen im Ausland. Euch stehen also viele Türen offen und es liegt an euch, den Praktikumsplatz zu finden, wobei euch das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) beratend zur Seite stehen kann.

Erst im fünften oder sechsten Semester folgt für euch die nächste Praxiseinheit, die sich über ein ganzes Schulhalbjahr erstreckt. Nach einer Einführungswoche absolviert ihr wöchentlich von Montag bis Donnerstag Unterrichtshospitationen und führt selbst Unterrichtseinheiten durch. Freitags besucht ihr ein Begleitseminar an der Universität. In der Regel wird euch eine Schule in Thüringen dafür zugewiesen, aber ihr könnt euch auch selbst eine entsprechende Bildungseinrichtung in Deutschland oder im Ausland heraussuchen. Zahlreiche Partnerinstitutionen der Universität in verschiedensten Ländern sind dafür eine gute Anlaufstelle. Mehr über das Praxissemester erfahrt ihr über dieses FAQ.

Erfurt: Fülle an Praxis

Die Universität Erfurt erwartet einen deutlich höheren Anteil an praktischer Erfahrung von euch. Für alle Lehramtstypen müsst ihr schulpraktische Studien in Höhe von 110 Stunden entsprechend eurem Erstfach und eurer gewählten Schulform an einer Schule absolvieren. Dies geschieht im dritten oder vierten Semester und wird von einem Seminar begleitet. Die Schule in Thüringen, Deutschland oder dem Ausland wählt ihr selbst.

Im fünften Semester folgt für alle Lehrämter das Grundlagenpraktikum. Dies bezieht sich mehr auf bildungswissenschaftliche Grundlagen und dauert lediglich 30 Stunden. Die Schule sucht ihr entsprechend eures angestrebten Lehramts selbst innerhalb Thüringens aus.

Es folgen im Master die fachdidaktischen Praktika. Dafür müsst ihr euch an ausgewiesenen Stellen entsprechend eures Fachs und des Schultyps einschreiben. Ihr absolviert je Fach zwei dieser Praktika. Für Fächer in der Grundschulbildung genügt jeweils eins.

Schließlich absolviert ihr im ersten und im zweiten Semester des Masterstudiums eure beiden bildungswissenschaftlichen Praktika. Das erste setzt sich vor allem mit der Diagnostik, Beurteilung und Beratung im Unterricht auseinander und dauert 50 Stunden. Im zweiten beschäftigt ihr euch mit Erziehung, Klassenführung und Konfliktbewältigung im Klassenraum. Die Dauer beträgt insgesamt 30 Stunden. Beide Praktika finden an einer selbst gewählten Schule entsprechend des gewählten Lehramts statt, werden von Seminaren begleitet und erfordern eine schriftliche Ausarbeitung.

Im Masterstudium für das Förderschullehramt müsst ihr außerdem für jeden eurer beiden Schwerpunkte ein sonderpädagogisches Praktikum von jeweils 80 Stunden an einer selbst gewählten Schule antreten. Das Lehramt für Grund- sowie für Regelschulen erfordert außerdem ein sogenanntes komplexes Schulpraktikum im dritten oder vierten Semester des Masters mit einer Dauer von 15 Wochen. In diesen Wochen hospitiert und unterrichtet ihr montags bis donnerstags an einer selbst gewählten Schule in Thüringen, Deutschland oder im Ausland und nehmt, sofern möglich, freitags an einem Begleitseminar teil.

Euer Lehramtsstudium in Thüringen?

Das Lehramtsstudium bietet in Thüringen eine spannende Abwechslung und vielseitige Studienorte. Eine solide Fächerauswahl, Flexibilität im Förderschullehramt und das neue Duale Studium stechen hier heraus. Die Einstellungschancen sehen in Thüringen sowohl für den Vorbereitungsdienst als auch für den Schuldienst gut aus. Gewisse Fächer wie Latein, beide Religionslehren oder Geografie weisen einen nicht allzu hohen Bedarf auf, die MINT-Fächer sowie Musik und Kunst dafür umso mehr.

Hat das Lehramtsstudium in Thüringen euer Interesse wecken können? Wo habt ihr vor zu studieren oder über welches Bundesland würdet ihr gerne mehr in Bezug auf die Lehrerausbildung erfahren? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Ein Notizbuch hilft, den Schulalltag zu organisieren.
false

Kurz was für die nächste Unterrichtsstunde oder den anstehenden Elternabend notieren — viele Lehrkräfte halten ihre Notizen gerne handschriftlich fest, denn im stressigen Schulalltag muss es oft schnell gehen. Ein gut ausgewähltes Notizbuch kann den Schulalltag erheblich erleichtern und dabei helfen, den Überblick über die Vielzahl an Aufgaben und Notizen zu behalten. Ein wichtiges Kriterium für ein gutes Notizbuch ist zum Beispiel ein handliches Format, das leicht in die Tasche passt, aber groß genug ist, um bequem Notizen zu festzuhalten. Viele Lehrkräfte bevorzugen A5 oder A4. Eine strapazierfähige Bindung, wie z.B. eine Hardcover-Ausführung oder eine Spiralbindung, sorgt dafür, dass das Notizbuch im täglichen Gebrauch nicht schnell abnutzt. Über ausreichend Platz für persönliche Notizen, Reflexionen über den Unterricht und Ideen für zukünftige Stunden sollte das Notizbuch natürlich auch verfügen! Wir stellen euch deshalb heute die fünf besten Notizbücher für Lehrkräfte vor. 

Das ideale Notizbuch fürs Referendariat

Das Notizbuch für eure Zeit im Referendariat (Quelle: Verlag an der Ruhr)
Das Notizbuch für eure Zeit im Referendariat (Quelle: Verlag an der Ruhr)

Das Referendariat ist für die meisten angehenden Lehrkräfte eine sehr stressige Zeit. Kein Wunder, Lehramtsanwärter:innen stehen enorm unter Druck, viele neue Aufgaben, wie Unterrichtsplanung und die Ausarbeitung von Klausuren unter einen Hut zu bekommen. Und ganz nebenbei müssen sie sich noch in Unterrichtsbesuchen beweisen. “Mein Notizbuch fürs Referendariat” bietet für Referendar:innen schöne und praktische Details, wie perforierte Seiten, Punkteraster, Lesebändchen und Verschlussgummi – und bietet mit zwölf witzigen Sprüchen rund um das Referendariat die nötige Portion Ironie, um in dieser außergewöhnlichen Zeit nie die Motivation zu verlieren. Das Notizbuch im A5 Format mit 112 Seiten ist im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.

Notizbuch und Kalender in einem

Die immerwährende und sehr ästhetische Notizbuch-Kalender-Kombination (Quelle: Persen Verlag)
Die immerwährende und sehr ästhetische Notizbuch-Kalender-Kombination (Quelle: Persen Verlag)

Haltet euch fest, denn diese Kombination aus Notizbuch und Kalender ist durch seine handgezeichneten Elemente nicht nur sehr ästhetisch, sondern hat auch inhaltlich viel zu bieten. Sicherlich liegt das daran, dass die Autorin Sandra Sommer nicht nur Handlettering-Spezialistin, sondern auch Lehrerin ist. “Mein Lehrerkalender immerwährend - Handlettering” besteht aus einer Loseblattsammlung, sodass ihr jederzeit die Reihenfolge der Themen ändern könnt. Zu sortieren gibt es Vorlagen für Jahres- und Monatsübersichten, praktische Orgaseiten für Elterngespräche und Konferenzen sowie Notenlisten, Stundenpläne und To-do-Listen. Im Wochenplaner könnt ihr Notizen zur jeweiligen Unterrichtsstunde eintragen sowie Aufgaben, wichtige Erinnerungen und Gedankenblitze. Die Kalender-Notizbuch-Kombination im A4 Format mit 216 Seiten ist im Persen Verlag erschienen und kostet 11,90 Euro. 

Das Notizbuch für Sparfüchse

Dank Mengenrabatt ein sehr günstiges Notizbuch für Lehrkräfte (Quelle: TimeTex)
Dank Mengenrabatt ein sehr günstiges Notizbuch für Lehrkräfte (Quelle: TimeTex)

Kopien, Literatur, Unterrichtsmaterial – als Lehrkraft gibt man oft viel Geld aus, um seinen Unterricht zu gestalten. Da ist es schlau, beim alltäglichen Bedarf wie Notizbüchern aufs Geld zu achten. Dieses Notizbuch unterstützt Lehrkräfte bei den immer stärker werdenden Verwaltungs- und Dokumentationspflichten der Schule, denn es bietet To-do-Spalten und nummerierte Abschnitte. Highlight sind die Vordrucke, die ihr unter anderem für Schul- und Fachkonferenzen, Elterngespräche, und Telefonnotizen nutzen könnt. Da die Vordrucke im “TimeTEX Heft Schul-Notizen A5” perforiert sind, könnt ihr sie zum Beispiel fürs Protokollieren nutzen und sie anschließend heraustrennen und im richtigen Ordner abheften. Das Notizbuch im A5 Format ist bei TimeTex erschienen und kostet 4,45 Euro. Das Gute: Wenn ihr mehrere kauft, gibt es Mengenrabatt! 

Achtsamkeit für alle, deren Jahr in der zweiten Jahreshälfte beginnt

Ein guter Plan – gibt’s auch für Lehrkräfte! (Quelle: Ein guter Plan)

Was macht dich glücklich? Was sind deine Bedürfnisse? Wie kannst du besser auf dich aufpassen? “Ein guter Plan Edu 2024/2025” ist nicht nur ein Kalender, sondern bietet Lehrkräften, Student:innen und allen anderen, deren Jahr im Herbst beginnt, viel Raum zur Reflexion und Platz diese festzuhalten. In den Achtsamkeitstipps erhältst du wöchentlich Informationen zur mentalen Gesundheit und zur Prävention von Burnout. Inspirierende Zitate und eine Angabe der Sonnenstunde ergänzen das Angebot. Für alle, die ihr Notizbuch lieber ohne Schnörkel und Kalender mögen, sei das Notizbuch “Ein guter Punkt” empfohlen. Der Achtsamkeitskalender für Lehrkräfte herausgegeben von Ein guter Plan ist aktuell reduziert und kostet 22,90 Euro.

Wenn die Instagram-Community das Notizbuch gestaltet 

Dieses Notizbuch bringt Lehrkräfte zum Schmunzeln. (Quelle: Verlag an der Ruhr)
Dieses Notizbuch bringt Lehrkräfte zum Schmunzeln. (Quelle: Verlag an der Ruhr)

“Am Ende der Nerven ist noch so viel Schuljahr übrig.” Über diesen Spruch auf dem Cover und noch viele weitere Details hat der Verlag an der Ruhr anlässlich seines 40-jährigen Verlagsjubiläums seine Instagram-Follower:innen bei diesem Notizbuch für Lehrkräfte abstimmen lassen. Neben reichlich Platz für Notizen und witzigen Sprüchen zeichnet sich dieses Notizbuch durch perforierte Seiten zum einfachen Herausreißen aus. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein farblich passendes Lesebändchen und ein Verschlussgummi. Herrlich, so lässt es sich arbeiten! “Das Notizbuch für Lehrer und Lehrerinnen, Community-Edition” ist im A5 Format mit 112 Seiten im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.

Die fünf vorgestellten Notizbücher bieten euch genügend Raum zur Selbstorganisation und Strukturierung eurer Woche. Auch für eigene Gedanken, Notizen für den Elternabend oder Themen für die nächste Klassenleiterstunde ist hier Platz. Was ein gutes Notizbuch ausmacht, bleibt letztlich eine Frage individueller Vorlieben, es ist aber in jedem Fall notwendig, um bei den vielen Informationen, Fragen und Themen, die täglich von Kolleg:innen, Eltern und Schüler:innen an einen herangetragen werden, den Überblick zu behalten. Was hilft euch noch, im Schulalltag den Überblick zu behalten?

Das Maskottchen Tompir und ein roter Tropfen posieren um für Blutspende zu sensibilisieren
true

Als Lehrkräfte steht ihr vor der besonderen Aufgabe, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch gesellschaftliche Werte wie Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Mit der neuen Bildungseinheit “Blut und Blutspende”, entwickelt für die vierten Klassen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, bietet der DRK-Blutspendedienst West eine ideale Gelegenheit, junge Schülerinnen und Schüler frühzeitig an dieses lebenswichtige Thema heranzuführen. Dabei wird spielerisch ein Bewusstsein geschaffen für die Bedeutung von Blutspenden und die Notwendigkeit von Solidarität. Die Materialien stehen Euch unter blutspendedienst-west.de oder zeitbild.de zur Verfügung. 

Blutspenden ist für viele Menschen überlebenswichtig, denn Blut kann nicht künstlich hergestellt werden. Gerade im Angesicht des demografischen Wandels ist es von zentraler Bedeutung, junge Menschen für diese Aufgabe zu sensibilisieren. Ihr könnt durch diese Unterrichtseinheit dazu beitragen, das Verständnis für Blutspenden zu wecken und gleichzeitig wichtige Werte wie Mitmenschlichkeit und gesellschaftliches Engagement vermitteln. 

Im auf freiwilliger Basis bestehenden “Sozialversicherungssystem” der Blutspende sind alle handelnden Akteure im Gesundheitswesen darauf angewiesen, dass es auch künftig ausreichend Blutspenderinnen und Blutspender gibt. Problematisch zeigt sich auch im Blutspendewesen, dass es immer mehr ältere und immer weniger junge Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt. Die Generationen der treuen Spenderinnen und Spender wächst nach und nach aus den unterschiedlichsten Gründen (Erkrankungen, Einnahme bestimmter Medikamente, …) aus dem Spendeprozess heraus. Trotz unterschiedlichster Bemühungen ist es bislang noch nicht gelungen, die Lücke zu füllen, die dadurch entsteht. So wird die Versorgung mit gespendetem Blut im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen im Wesentlichen von nur etwa 100.000 Menschen gesichert. 

Da Blut nicht künstlich erzeugt werden kann, ist und bleibt das Blutspenden so wichtig – lebenswichtig! Gerade junge Menschen sind der Schlüssel für diese Versorgungslücke, denn nur sie können aufgrund von Faktoren wie Alter, Gesundheit und Gesundheitsperspektive langfristig eine entscheidende Rolle einnehmen. Blutspenden darf man ab 18 – aber mit dem Thema frühzeitig vertraut zu sein, ist sehr sinnvoll!

Ein interaktives und ansprechendes Lernangebot

Die Unterrichtseinheit vermittelt das Thema altersgerecht und ansprechend. Eine besondere Rolle übernimmt dabei der bekannte Kinder-Entertainer Tom Lehel, der als “Tompir” die Schülerinnen und Schüler auf humorvolle Weise durch das Thema Blutspende führt. Tom Lehel, der als Kind selbst auf Bluttransfusionen angewiesen war, klärt als Vampirheld über den ”roten Lebenssaft” auf, ohne Blut zu saugen – sondern es zu spenden! Er zeigt im begleitenden Film, wie das gespendete Blut im Labor verarbeitet wird, und sorgt dabei für zahlreiche Lacher im Klassenzimmer.

Der Einsatz des Films im Anschluss an die Unterrichtseinheit ist eine besonders motivierende Ergänzung, da er die Lerninhalte auf unterhaltsame Weise vertieft und den Kindern aufzeigt, wie wichtig Blutspenden für unsere Gesellschaft sind. 

Mehr als nur Wissensvermittlung: Förderung von Zivilcourage

Das Deutsche Rote Kreuz hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur das notwendige Wissen über Blutspenden zu vermitteln, sondern auch das Verständnis für Solidarität und gesellschaftliches Engagement zu fördern. Die Unterrichtseinheit schult die Zivilcourage und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Sie lernen, dass jeder Mensch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann – sei es durch Blutspenden oder andere Formen des Engagements.

Unterstützung für Lehrkräfte und Schulen

Das Jugendrotkreuz bietet neben der Unterrichtseinheit zahlreiche weitere Angebote für Schulen an: Workshops zum Thema Erste Hilfe, Fortbildungen für Fachkräfte und vieles mehr. Als eigenständiger Jugendverband setzt sich das Jugendrotkreuz für eine positive gesellschaftliche Entwicklung ein und fördert humanitäre Werte wie Toleranz und Offenheit.

Lehrkräfte, die ihre Schülerinnen und Schüler an wichtige gesellschaftliche Themen heranführen möchten, finden in dieser Unterrichtseinheit eine wertvolle Unterstützung. Gemeinsam mit dem DRK können sie die nächste Generation dazu befähigen, verantwortungsvoll und engagiert zu handeln – und vielleicht sogar zukünftige Blutspenderinnen und Blutspender gewinnen.

Mit dieser Unterrichtseinheit legen Lehrkräfte den Grundstein für lebensrettendes Engagement – denn Blutspenden rettet Leben!
Erste-Hilfe-Kasten und Verbände
false

Lehrkräfte tragen nicht nur die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Schüler:innen, sondern auch für deren Sicherheit. Das Thema Erste Hilfe in der Schule rückt in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus, besonders im Hinblick auf mehrere tragische Vorfälle, die durch besser geschulte Lehrkräfte vermeidbar gewesen wären. Doch welche Anforderungen und Pflichten haben Lehrkräfte in Bezug auf Erste Hilfe, und wie gut sind sie auf solche Situationen vorbereitet?

Aktuelle Fälle sorgen für Verunsicherung unter Lehrkräften

Mehrere aufsehenerregende Fälle haben das Thema Erste Hilfe in Schulen in den vergangenen Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt. So wurde in einem Urteil des Bundesgerichtshofs die Pflicht von Lehrkräften zur rechtzeitigen Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen betont. Wie wichtig schnelles Handeln ist, zeigt ein Fall, der vor einigen Jahren in Wiesbaden für Aufsehen sorgte: Ein Schüler erlitt während des Sportunterrichts einen Herzstillstand und wurde von den anwesenden Lehrkräften nicht wiederbelebt. Er blieb acht Minuten ohne Sauerstoffzufuhr und erlitt dadurch bleibende Hirnschäden. Die Familie des Schülers klagte gegen die Lehrkräfte und den Staat und verlangte Schadenersatz. Der Fall verdeutlicht, dass Unwissenheit oder Unsicherheit in solchen Extremsituationen fatale Folgen haben kann.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich 2022 in Hannover, als eine 16-jährige Schülerin einen Herzstillstand erlitt. Die Ermittlungen gegen den betroffenen Lehrer laufen noch, doch auch hier steht die Frage im Raum, ob eine schnellere Hilfeleistung den Hirnschaden des Mädchens hätte verhindern können. Solche Fälle sorgen nicht nur für große mediale Aufmerksamkeit, sondern verunsichern Lehrkräfte zusätzlich. Viele fragen sich: Was müssen wir wissen? Wann müssen wir handeln? Wie können wir sicherstellen, dass wir im Notfall die richtige Entscheidung treffen?

Die Pflicht der Lehrkräfte, in Notfällen Erste Hilfe zu leisten, ist gesetzlich verankert und wird durch Gerichtsurteile immer wieder bekräftigt. So stellte der Bundesgerichtshof im Fall aus Wiesbaden klar, dass von Sportlehrer:innen beispielsweise mehr Erste-Hilfe-Kenntnisse erwartet werden als von unbeteiligten Personen, die zufällig zu einem Unfall kommen. Diese Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass Lehrkräfte eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Schüler:innen tragen. Sie haben die Amtspflicht, gesundheitliche Gefahren abzuwenden und notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen.

In der Praxis stellt sich jedoch häufig die Frage, ob Lehrkräfte im Ernstfall tatsächlich ausreichend vorbereitet sind, um angemessen zu reagieren. Obwohl sie regelmäßig an Erste-Hilfe-Kursen teilnehmen müssen, fühlen sich viele unsicher, wenn es um lebensbedrohliche Notfälle geht. Doch die Vorstellung, bei einem bewusstlosen Schüler Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen zu müssen, bereitet einigen Lehrkräften Unbehagen.

Was müssen Lehrkräfte wissen und können?

Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Lehrkräfte beherrschen sollten, umfassen die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Anwendung eines Defibrillators sowie grundlegende Wundversorgungstechniken. Insbesondere im Sport- oder Technikunterricht kann es leicht zu Verletzungen oder offenen Wunden kommen, mit denen man als Lehrkraft umgehen können sollte. Dafür sollte man beispielsweise auch wissen, wo man den nächsten Erste-Hilfe-Kasten finden kann, um schnellstmöglich helfen zu können. Praktische Anleitungen, wie ihr in bestimmten Fällen handeln solltet, findet ihr unter anderem auf der Seite des DRK.

Während die meisten Lehrer:innen mit der Wundversorgung oder dem Befördern in die stabile Seitenlage keine Probleme haben, haben einige Hemmungen und Sorge davor, wie sie im Falle einer Wiederbelebung zu reagieren haben. Wiederbelebungsmaßnahmen sind ein entscheidender Teil der Erste-Hilfe-Ausbildung, werden aber in vielen Kursen nur oberflächlich behandelt. Die Übung wird manchmal nur ein- oder zweimal durchgeführt, und dann bleibt es bei der Theorie. Doch gerade solche lebensrettenden Maßnahmen müssen regelmäßig geübt werden, bis sie routiniert ablaufen können. In einem echten Notfall bleibt keine Zeit für Unsicherheiten oder langes Nachdenken – die richtige Technik muss sofort angewendet werden. Daher empfiehlt es sich, die Abläufe häufiger zu wiederholen, als nur alle paar Jahre im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen.

Erste-Hilfe-Kurse für Lehrkräfte und Kostenübernahme

In Deutschland sind Lehrkräfte verpflichtet, regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. Dies ist in den Schulgesetzen der Bundesländer sowie in den Vorgaben der Unfallversicherungsträger festgelegt. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt, dass jede Lehrkraft mindestens alle zwei Jahre eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse durchlaufen sollte​. In der Regel übernehmen die Unfallversicherungsträger die Kosten, allerdings müssen die länderspezifischen Regelungen beachtet werden​.

Die DGUV betont in ihren Richtlinien zur Ersten Hilfe in Schulen außerdem, dass die Schulleitung sicherstellen muss, dass genügend qualifizierte Ersthelfer:innen im schulischen Umfeld vorhanden sind. Mindestens 20 Prozent des pädagogischen Personals sollten regelmäßig in Erster Hilfe geschult werden, insbesondere Lehrkräfte, die Sportunterricht oder naturwissenschaftlich-technische Fächer unterrichten​. Die Verantwortung liegt also nicht nur bei den Lehrkräften selbst, sondern auch bei den Schulleitungen, die sicherstellen müssen, dass die Schulen gut auf Notfälle vorbereitet sind.

Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern

Nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Schüler:innen sollten in die Erste-Hilfe-Ausbildung einbezogen werden. Die Ärztekammer Niedersachsen forderte Anfang des Jahres, dass ab der siebten Klasse verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse in den Lehrplan aufgenommen werden. Die Idee dahinter ist, dass gerade junge Menschen, die frühzeitig an lebensrettende Maßnahmen herangeführt werden, diese im Ernstfall selbstsicher anwenden können. Je früher Erste Hilfe trainiert wird, desto größer ist die Chance, dass diese Fähigkeiten im Notfall schnell und richtig eingesetzt werden können.

Besonders in Situationen, in denen keine Lehrkraft unmittelbar vor Ort ist, können solche Kenntnisse lebensrettend sein. Ein Beispiel hierfür ist der Fall in Hannover, bei dem die Mitschüler:innen einer kollabierten 16-Jährigen den Notruf absetzten​. Hier zeigt sich, dass selbst einfache Maßnahmen, wie das schnelle Alarmieren von Rettungskräften, eine entscheidende Rolle spielen können.

In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Bayern gibt es bereits entsprechende Programme, die auf eine flächendeckende Erste-Hilfe-Ausbildung abzielen. Andere Länder wie Niedersachsen hinken jedoch noch hinterher, obwohl es dort Gespräche mit Hilfsorganisationen über eine bessere Verankerung der Erste-Hilfe-Ausbildung im Schulalltag gibt​. Darüber hinaus bietet es sich an, die Kurse in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, damit die Jugendlichen ihre Fähigkeiten vertiefen und festigen können. Im Idealfall wird Erste Hilfe zu einem festen Bestandteil des Lehrplans, sodass Schüler:innen in regelmäßigen Abständen mit den wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen vertraut gemacht werden. Eine jährliche Auffrischung könnte beispielsweise im Rahmen von Projekttagen oder als fester Bestandteil des Sportunterrichts integriert werden.

Erste Hilfe als wichtiger Bestandteil des Schulalltags

Durch eine breite Vermittlung von Erste-Hilfe-Kenntnissen – sowohl bei Lehrkräften als auch bei Schüler:innen – kann nicht nur die Sicherheit in Schulen erhöht, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein und die Zivilcourage gestärkt werden. Die regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Fähigkeiten sowie die Integration in den Lehrplan sind wichtig, um das Gelernte auch im Notfall sicher und schnell anwenden zu können.

In Zukunft sollte Erste Hilfe in der Schule als ebenso wichtig angesehen werden wie andere Fächer. Schließlich geht es hier nicht nur um theoretisches Wissen, sondern um die Fähigkeit, im Ernstfall Leben zu retten – eine Fähigkeit, die für jeden Menschen, ob Lehrkraft oder Schüler:in, von unschätzbarem Wert ist.

Mehrere Kinder und zwei Erwachsene befinden sich in der Natur. Ein Mädchen im Vordergrund hält eine Lupe ans Auge, das andere Mädchen hält einen Block und Stift in der Hand
false

Rheinland-Pfalz – das Bundesland im Südwesten Deutschlands verfügt über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Mit seinen dichten Wäldern, idyllischen Flusstälern und beeindruckenden Mittelgebirgen bietet es eine Fülle an Möglichkeiten für spannende und lehrreiche Exkursionen. Zahlreiche historische Stätten, Burgen und Museen laden Schüler:innen dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben, während Nationalparks und Geoparks die beeindruckende Natur und Geologie der Region erlebbar machen. Ob Wanderungen durch uralte Vulkanlandschaften oder der Besuch römischer Ruinen – Rheinland-Pfalz ist ein wahres Paradies für Schulklassen, die auf der Suche nach erlebbarem Wissen sind. Deshalb haben wir hier fünf Ideen für euren nächsten Ausflug nach Rheinland-Pfalz zusammengestellt.

Technik Museum Speyer: Von Raumfahrt bis Eisenbahn – Technik zum Anfassen

(Quelle: Technik Museum Speyer)

Ein spannendes Ausflugsziel für eure Schulklasse könnte das Technik Museum in Speyer sein. Hier könnt ihr gemeinsam Exponate aus den Bereichen Raumfahrt, Eisenbahn, Feuerwehr und Schiffbau bestaunen. So können zum Beispiel das Space Shuttle Buran oder ein Boeing 747 Jumbo-Jet besichtigt werden. Die Vielzahl der Exponate, die faszinierende Technik und die Geschichten hinter den technischen Entwicklungen garantieren einen lehrreichen und zugleich spannenden Schulausflug und geben tiefere Einblicke in die Bereiche Technik, Geschichte und Physik. Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Direkt neben dem Technik Museum Speyer befindet sich das Museum Wilhelmsbau, dessen Eintritt im Gesamtpreis enthalten ist und somit ohne zusätzliche Kosten besucht werden kann. Das Raritätenkabinett zeigt tausende Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter eine bemerkenswerte Sammlung von Großorchestrien, Flötenuhren, Spieldosen sowie historische Waffen und Kleidungsstücke. Das Museum Wilhelmsbau ist täglich von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Hinweis: Das Museum Wilhelmsbau ist nicht barrierefrei zugänglich.

Als Höhepunkt der Klassenfahrt empfiehlt sich der Besuch des IMAX DOME Kinos. Die IMAX-Filme begeistern nicht nur durch ihren hohen Unterhaltungsfaktor, sondern auch durch ihre wissenschaftlichen Inhalte. Täglich werden Filme, wie beispielsweise über die Apollo 11 oder die Unterwasserwelt, gezeigt.

Die Kosten für einen Tagespass für die Museen und eine Vorstellung im IMAX DOME Kino belaufen sich auf 21 Euro pro Schüler:in. Zusätzlich kann ein Mittagessen mit Getränk im Museumsrestaurant gebucht werden. In diesem Fall erhöhen sich die Kosten auf 38,90 Euro. Je 12 Schüler:innen erhält eine Lehrkraft freien Eintritt. 

Eine Besonderheit: Das Technik Museum Speyer bietet Lehrkräften die Möglichkeit einer kostenlosen Vorbesichtigung. Lehrer:innen können sich so im Vorfeld ausgiebig über die Museen informieren und den möglichen Besuch mit der eigenen Schulklasse vor Ort planen. 

Vulkanpark Eifel: Geologie und Geschichte im Herzen der Eifel

(Quelle: Vulkanpark)

Der Vulkanpark Eifel ist ein Geopark, der die vulkanische Geschichte der Eifelregion mit Museen, Naturdenkmälern und geologischen Sehenswürdigkeiten erlebbar macht. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen Vulkankrater, Maare und Lavafelder entdecken und mehr über die vulkanische Vergangenheit der Region erfahren. Highlights sind unter anderem der Lava-Dome, der Geysir in Andernach und das Römerbergwerk in Meurin.

Der Lava-Dome

(Quelle: Vulkanpark)

Im Lava-Dome kann eure Schulklasse gefahrlos an einem Vulkanausbruch teilnehmen und dadurch die Naturgewalten kennenlernen. In der Vulkanwerkstatt werden an Experimentiertischen spielerisch und interaktiv die Grundlagen des Vulkanismus erklärt. Die "Sprechenden Steine" berichten von berühmten Vulkanausbrüchen, und im Rundkino wird in einem Zukunftsszenario die spannende Frage beantwortet: “Was würde passieren, wenn der Laacher See-Vulkan heute wieder ausbrechen würde?”.

Anschließend besteht die Möglichkeit, in die Lavakeller hinabzusteigen – ein weitverzweigtes Netz aus Stollen und Schächten, das durch den Basaltabbau in der frühen Neuzeit entstanden ist. Später nutzten die Mendiger Bierbrauer das unterirdische Labyrinth als einen der größten natürlichen Kühlschränke der Welt. Der Lava-Dome ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:30 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 6 Euro Eintritt.

 Der Geysir in Andernach

(Quelle: Vulkanpark)

Euer Ausflug zum Geysir in Andernach beginnt mit der Erkundung des Museums und der mehr als zwei Dutzend Exponate und Stationen, die auf interaktive Weise die inneren Kräfte der Erde erklären. In einem Workshop lernen die Schüler:innen außerdem spannende Fakten zu natur- oder geowissenschaftlichen Themen rund um den Andernacher Geysir.

Tipp: Der Geysir Andernach bietet auf einer digitalen Lernplattform Unterrichtsmaterialien an, mit denen der Besuch des Geysirs optimal vor- und nachbereitet werden kann. Die Lernmaterialien sind für die Fächer Chemie und Erdkunde der Sekundarstufen I und II konzipiert. Die Inhalte sind so gestaltet, dass sie einen direkten Bezug zum Kaltwassergeysir Andernach herstellen und gleichzeitig die Lehrpläne aufgreifen.

Nach dem Besuch des Museums beginnt die nächste Etappe eurer Geysir-Expedition. Am Schiffsanleger angekommen, legt die MS Namedy ab und bringt euch über den Rhein zur Halbinsel Namedyer Werth, wo sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt befindet und ihr den Ausbruch der 60 Meter hohen Wasserfontäne beobachten könnt. Anschließend geht es mit dem Schiff zurück in die Andernacher Rheinanlagen. Das Geysir-Museum ist von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Schifffahrt zum Geysir findet vier mal täglich statt. Die Kosten betragen 15,50 Euro pro Schüler:in.

Römerbergwerk Meurin

(Quelle: Vulkanpark)

Im Römerbergwerk Meurin taucht ihr in die unterirdische Welt der römischen Bergleute und Soldaten ein. Über gut ausgebaute Stege, Rampen und Treppen erkundet eure Schulklasse nicht nur das weitläufige Stollensystem, sondern ihr erhaltet auch einzigartige Einblicke aus der Vogelperspektive. Vor 1.700 Jahren von einer dicken Bimsschicht bedeckt, sind die Tuffstollen und Schächte des Römerbergwerks Meurin heute unter einer modernen Hallenkonstruktion geschützt. Originale Abbauspuren der Römer, eindrucksvolle Leuchtbilder, faszinierende Exponate und ein Film im Kinostollen lassen die harte und staubige Arbeit der römischen Bergleute wieder lebendig werden – ein spannendes Erlebnis für jede Schulklasse. 

An der Mitmachstation “Flaschenzüge” testen eure Schüler:innen die verschiedenen Kräfte von Rollenzügen und entdecken dabei erstaunliche physikalische Eigenschaften. In der antiken Technikwelt können die Schüler:innen in der Rolle als Baumeister:innen fungieren. Unter dem Motto “Vom Steinbruch zum Palast” wird das römische und mittelalterliche Bauwesen erlebbar gemacht. Eine Baustelle aus der Zeit des Kaisers Augustus, eine Säulenwerkstatt und eine wasserbetriebene Steinsägemaschine sind nur drei von zehn spannenden Stationen, an denen Archäologie, Technik und praktisches Experimentieren erlebt werden können. Von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen ist das Römerbergwerk von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 3,50 Euro Eintritt.

Nationalpark Hunsrück-Hochwald: Schüler:innen aktiv im Einsatz für die Natur

(Quelle: Hunsrück Touristik)

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich über 10.000 Hektar auf den Höhen des Hunsrücks und gilt laut dem Bundesamt für Naturschutz bereits als “Hotspot der biologischen Vielfalt”. Charakteristisch für das Gebiet sind die urwüchsigen Wälder und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die diese einzigartige Landschaft prägen.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald möchte für Kinder und Jugendliche ein Ort sein, an dem sie die einzigartige Umgebung erleben und dabei ein Bewusstsein für die Natur entwickeln können. Aus diesem Grund bietet das Nationalparkamt unterschiedliche Angebote für Schüler:innen an. Für die Sekundarstufe I und II gibt es das Angebot “Einsatz für die Natur”. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen die Ranger:innen bei ihren Arbeitseinsätzen begleiten und unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Aufgaben in einem Nationalpark zu erledigen: Müll sammeln, Zäune abbauen oder die Wiesen und Kulturdenkmäler pflegen. Schüler:innen der Sekundarstufe II können bei “Wald im Wandel” mehr über den Einfluss von Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer auf die Beschaffenheit des Waldes erfahren. Gemeinsam werden verschiedene Waldtypen durchwandert und Fragen zum Thema beantwortet. Für die Grundschule gibt es das Angebot “Mit Wildkatze Felix den Nationalpark entdecken”. Hier können die Schüler:innen das Zuhause von Wildkatzen kennenlernen, indem sie Spuren im Nationalpark verfolgen und das Versteck von Felix entdecken. 

Darüber hinaus bietet der Nationalpark Hunsrück Arbeitsblätter für die Sekundarstufe I und II sowie für die Grundschule an. Diese können zur Vor- und Nachbereitung kostenlos heruntergeladen werden. Bei Interesse an einem der Bildungsangebote kann ein Anfrageformular ausgefüllt werden.

Deutsches Eck und Festung Ehrenbreitstein: Entdeckungsreise zu den Wahrzeichen von Koblenz

(Quelle: Visit Koblenz)

Das Deutsche Eck in Koblenz, ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, liegt an der Mündung von Mosel und Rhein. Die künstlich aufgeschüttete Landzunge verdankt ihren Namen dem nahe gelegenen Kreuz des Deutschen Ritterordens. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck dominiert die Moselmündung: Ursprünglich 1897 errichtet, wurde es am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Der verbliebene Sockel diente anschließend als Mahnmal für die deutsche Einheit. Nach der Wiedervereinigung 1990/91 wurde das Denkmal 1993 neu errichtet. 

Rund um das Deutsche Eck werden zahlreiche Führungen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Vom historischen Stadtrundgang über einen Spaziergang zur Koblenzer Frauengeschichte bis hin zu Märchen- und Sagenführungen ist alles möglich. 

In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Talstation der Seilbahn, die seit der Bundesgartenschau im Jahr 2011 Besucher:innen hinauf zur Festung Ehrenbreitstein bringt. Hier erwartet eure Schulklasse ein lebendiges Kulturzentrum mit einer spannenden Geschichte und vier Ausstellungshäusern des Landesmuseums Koblenz. In den Ausstellungshäusern werden Dauer- und Wechselausstellungen mit den Schwerpunkten Fotografie, Archäologie, Weinbau sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte präsentiert. Der Eintritt zur Festung Ehrenbreitstein inklusive der Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn betragen 10,90 Euro pro Schüler:in. 

Schloss Burg Eltz: Die Märchenburg im Eifelwald

(Quelle: Burg Eltz)

Die hochmittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert versetzt eure Schüler:innen garantiert schon beim äußeren Anblick ins Staunen. Sie blickt auf eine über 500-jährige Baugeschichte zurück und blieb dank des diplomatischen Geschicks der Herren von Eltz in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont. Seit 34 Generationen ist sie im Besitz der Familie Eltz und zählt zu den wenigen unversehrten Burgen Europas.

Die Burg Eltz bietet täglich Sonderführungen für Schulklassen an. Die Führung durch die Burg bietet eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch fast 900 Jahre deutsche Bau- und Kulturgeschichte. Zu sehen sind vielfältige Beispiele mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur sowie original erhaltene Räume aus verschiedenen Epochen. Die Burg beherbergt Kunst und Kunsthandwerk von europäischer, nationaler und regionaler Bedeutung sowie Waffen und Alltagsgegenstände aus acht Jahrhunderten. Auch ein Blick in die Schatzkammer ist möglich. Sie beherbergt private Sammlungen des Landes aus neun Jahrhunderten: Gold- und Silberschmiedekunst, kostbares Glas und Porzellan, Schmuck sowie Turnier- und Kriegswaffen. Die Burg Eltz ist täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung mit dem entsprechenden Formular ist möglich. Die Kosten für Schüler:innen liegen bei 6 Euro pro Person.

Rheinland-Pfalz bietet Schüler:innen eine Fülle an spannenden und lehrreichen Exkursionsmöglichkeiten, die sowohl die Natur als auch die Kultur der Region erlebbar machen. Von beeindruckenden Museen über Nationalparks und historischen Burgen bis hin zu geologischen Phänomenen gibt es viel zu entdecken. Diese Vielfalt macht das Bundesland zu einem idealen Ziel für eure nächste Klassenfahrt, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Abenteuerlust und Entdeckerfreude eurer Klasse weckt. Kennt ihr weitere Ausflugsziele in Rheinland-Pfalz? Dann schreibt sie uns in die Kommentare.

Junge Menschen jubeln vor dem Eiffelturm
false

Ob die antike Geschichte im Kolosseum in Rom hautnah erleben, Meeresökosysteme an der spanischen Küste für den Biologieunterricht erforschen oder die Englischkenntnisse bei einem Stadtspaziergang in London vertiefen – Klassenfahrten ins Ausland bieten einmalige Gelegenheiten, das Klassenzimmer gegen spannende und praxisnahe Lernorte in der ganzen Welt auszutauschen. Doch wie organisiert man eine solche Reise, die sowohl den Lehrplan bereichert als auch den Schüler:innen unvergessliche Erlebnisse bietet? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr eine Bildungsreise plant, die sowohl Lehrkräften als auch Schüler:innen den perfekten Mix aus Wissen und Abenteuer bietet. Von der Wahl des Reiseziels bis zur perfekten Organisation – so wird eure Klassenfahrt ein voller Erfolg. 

Ziel der Klassenfahrt: Pädagogisch wertvoll und spannend zugleich

Der erste Schritt bei der Planung einer Auslandsfahrt ist die Wahl eines Reiseziels. Dabei sollte das Ziel sowohl pädagogisch wertvoll sein, an den Lehrplan angepasst sein als auch für die Interessen der Schüler:innen attraktiv sein. Für Sprachreisen bieten sich beispielsweise Metropolen wie London, Paris oder Madrid an, wo die Schüler:innen die Möglichkeit haben, ihre Sprachkenntnisse im Alltag zu testen und zu vertiefen. Kulturell interessante Städte wie Rom, Athen oder Barcelona bieten dagegen eine Fülle an historischen und künstlerischen Erlebnissen, die sich hervorragend in den Lehrplan integrieren lassen. 

Auch für naturwissenschaftliche Exkursionen gibt es spannende Ziele. So bieten die Küsten Spaniens, die Vulkane Islands oder die Alpen perfekte Möglichkeiten für naturkundliche Projekte oder geologische Exkursionen. Die Wahl des Reiseziels sollte also nicht nur nach touristischen Attraktionen, sondern vor allem nach den pädagogischen Zielen erfolgen. 

Schnell und sicher: Genehmigungen leicht gemacht 

Bevor die Planung Fahrt aufnehmen kann, ist es wichtig, die Klassenfahrt bei der Schulleitung anzumelden und genehmigen zu lassen. Hierbei gilt es, die Richtlinien zu beachten, die für Klassenfahrten in eurem Bundesland gelten. Diese Richtlinien bilden den rechtlichen Rahmen und legen fest, welche pädagogischen Ziele verfolgt werden sollen. Außerdem unterscheiden die Regelungen zwischen verschiedenen Arten von Schulfahrten wie Wanderungen, Projekttagen oder Schulfahrten im In- und Ausland. Eine Übersicht der Richtlinien für alle Bundesländer findet sich hier

Neben diesen programmatischen Vorgaben müsst ihr bei der Anmeldung sicherstellen, dass wichtige Punkte wie die Anzahl der Begleitpersonen, die zumutbaren Kosten für Eltern, der Versicherungsschutz und die Beförderungsbedingungen geklärt sind. In einigen Bundesländern ist es auch vorgeschrieben, dass mindestens eine Begleitperson eine Erste-Hilfe-Ausbildung hat. Bei Reisen an Orte mit Meeren, Seen oder anderen Gewässern sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass eine Person mit Rettungsschwimmer:in-Qualifikation dabei ist – oft haben Sportlehrer:innen diese Qualifikation. Besonders bei Fahrten ins Ausland ist es wichtig, Visa-Anforderungen oder Einreisebestimmungen für Nicht-EU-Bürger zu überprüfen, um mögliche Verzögerungen oder Komplikationen zu vermeiden.

So wird die Fahrt für alle erschwinglich

Die Kosten einer Klassenfahrt sollten stets transparent und frühzeitig kommuniziert werden. Ein Elternabend oder Elternbrief mit einer detaillierten Auflistung der Gesamtkosten und Zahlungsfristen, zum Beispiel für Anzahlung und Restzahlung, sorgt für Klarheit. Für Schüler:innen aus einkommensschwachen Familien gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die speziell für Auslandsreisen gelten. So können etwa Zuschüsse bei der Gemeinde, dem Förderverein oder dem Sozialamt beantragt werden. Für Fahrten ins europäische Ausland, wie zu den beiden Hauptsitzen der Europäischen Union Brüssel oder Straßburg, gibt es finanzielle Unterstützung durch EU-Förderprogramme, wenn die Reise einen bildungspolitischen Schwerpunkt hat oder den Besuch einer EU-Institution beinhaltet. 

Auch können Klassenfahrten zu Gedenkstätten im Ausland, zum Beispiel zum Konzentrationslager Auschwitz in Polen, über Programme wie das Deutsch-Polnische Jugendwerk bezuschusst werden. Dieser Zuschuss beträgt 12 Cent pro Person und Kilometer – so würde eine Fahrt von Berlin nach Auschwitz mit ungefähr 66,60 Euro pro Schüler:in gefördert werden. 

Kreative Finanzierungsmöglichkeiten wie Flohmärkte, Kuchenverkäufe oder Sponsoring-Aktionen durch lokale Unternehmen tragen ebenfalls dazu bei, die Reisekosten zu senken. Ein Kuchenverkauf auf dem Schulfest kann beispielsweise einen Großteil der benötigten Mittel aufbringen. Auch das Ansparen über Sparpläne bei Banken ist eine sinnvolle Option, um die finanzielle Belastung über einen längeren Zeitraum zu verteilen. 

Reiseplanung im Detail: Von der Unterkunft bis zu den Aktivitäten

Nachdem die Finanzierung gesichert ist und die Anträge durch sind, wird es ernst: Nun müssen Angebote für Transport, Unterkunft und Aktivitäten eingeholt werden. Hier lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen und nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Sicherheit und den Service zu achten. Viele Jugendherbergen, Hostels oder spezialisierte Reiseanbieter haben umfangreiche Erfahrung mit Schulklassen und wissen genau, was wichtig ist – ob zentrale Lage, spezielle Gruppenangebote oder flexible Stornobedingungen. Auch der Transport sollte gut geplant sein. Je nach Ziel bietet sich eine Busreise an, für weitere Ziele wie Island oder Südeuropa ist der Flug oft die beste Wahl, da dieser nicht nur die Reisezeit erheblich verkürzt, sondern auch oft kosteneffizienter ist.

Gleichzeitig ist es an der Zeit, die Aktivitäten vor Ort zu planen. Spannende Führungen durch Museen, interaktive Workshops durch die jeweilige Stadt oder gemeinsame Outdoor-Aktivitäten sollten nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sein. Freizeit darf natürlich nicht zu kurz kommen, aber das Verhältnis zwischen Lernen und Freizeit muss ausgewogen sein. 

Letzte Vorbereitungen: Der finale Elternabend und klare Regeln

Kurz vor der Abreise sollte ein zweiter Elternabend stattfinden, auf dem die finalen Details der Reise besprochen werden. Hier werden der Ablauf, die Unterkunft, die Aktivitäten und die genauen Kosten noch einmal erläutert und es gibt Raum für letzte Fragen und Klärungen. Auch besondere Wünsche oder Anliegen der Eltern, beispielsweise zu gesundheitlichen Besonderheiten oder individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen können hier thematisiert werden. 

Zudem ist dies der richtige Zeitpunkt, um im Klassenverband klare Regeln für die Klassenfahrt zu besprechen: Wie steht es zum Handygebrauch? Welche Ausgangszeiten gelten? Gibt es ein striktes Alkoholverbot? Dieses Verbot ist jedoch praktisch in jedem Bundesland immer gegeben, außer es wurde in der Schulkonferenz besprochen. Solche Vereinbarungen sorgen dafür, dass die Fahrt diszipliniert abläuft und keine unangenehmen Überraschungen mit sich bringt. Die geltenden Jugendschutzgesetze innerhalb der gesamten EU lassen sich hier finden. 

Kurz vor der Abreise müssen außerdem organisatorische Details überprüft werden: Sind alle Reisedokumente vollständig? Wurden Notfallkontakte und medizinische Informationen der Schüler:innen erfasst? Gibt es einen Notfallplan und ausreichend Erste-Hilfe-Material? Der Notfallplan sollte Handlungsanweisungen für den Umgang mit Unfällen, Krankheiten oder sonstigen Zwischenfällen enthalten, einschließlich der Kontaktinformationen der Eltern und den Standort des nächstgelegenen Krankenhauses. Eine Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass nichts vergessen wird.

Gut geplant ist halb gereist: Mit Struktur zum Erfolg

Mit einer durchdachten Vorbereitung wird eure Klassenfahrt nicht nur zu einem Abenteuer, sondern auch zu einem unvergesslichen Lernerlebnis. Wenn die richtige Balance zwischen pädagogischen Zielen, Spaß und Entdeckungen gefunden wird, bleibt die Reise lange in Erinnerung. Ob ihr durch die historischen Straßen Londons schlendert, die antiken Ruinen Roms bestaunt oder die Natur an der spanischen Küste erlebt – eine gut geplante Klassenfahrt eröffnet neue Horizonte, stärkt den Klassenverband und fördert das Lernen außerhalb des Klassenzimmers. 

Habt ihr selbst schon eine Klassenfahrt geplant oder steckt gerade mitten in der Organisation? Lasst eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren da – gemeinsam machen wir die nächste Reise zum vollen Erfolg! 

false

Ob in Vertretungsstunden, der letzten Stunde vor den Ferien oder als Einstieg in ein neues Thema: Filme sind mehr als nur Lückenfüller. Sie ziehen in den Bann, berühren emotional und stärken das Verständnis für andere Sichtweisen, Gefühle und Meinungen. Dadurch bietet sich der Einsatz von Filmen ganz besonders für den Politik- oder Sozialkundeunterricht an, denn Schüler:innen haben die Möglichkeit, ihr Wissen über politische Ereignisse und gesellschaftliche Probleme immersiv zu vertiefen und ein reflektierteres Weltbild zu entwickeln. Diese nachfolgenden Filme bereichern euren Politikunterricht durch die Thematisierung politischer Skandale und gesellschaftlicher Probleme. 

Die Geldwäscherei (2019) 

“Die Geldwäscherei” zeigt die Wirkungsweise von Korruption und Gier auf humoristische Weise. (Quelle: Netflix)

Die durch ein Datenleck veröffentlichten Panama-Papers und die dahinter stehenden Persönlichkeiten, Offshore-Bankkonten und Briefkastenfirmen werden in der Politiksatire “Die Geldwäscherei” aus dem Jahr 2019 behandelt. Mit Meryl Streep, Antonio Banderas und Gary Oldman in den Hauptrollen wird das Publikum auf eine Reise durch die Welt der Superreichen, Moguln und korrupten Politiker:innen mitgenommen. Drei verschiedene Handlungsstränge führen zu den beiden Strippenziehern des Steuer- und Geldwäscheskandals und Briefkastenfirmen, welche nur auf Papier existieren. So kommt Ellen Martin dem Skandal auf die Spur, als sie versucht, Entschädigungszahlungen einer Versicherungsfirma einzufordern. Auch ein spannender Exkurs in das schmutzige Geschäft dieser betrügerischen Konzerne ist Teil dieses Filmes. Trotz seiner amüsanten Natur endet der Film mit einem ernsten Appell von Meryl Streep an das Publikum: Betrügerische Firmen, wie die in den Panama Papers offengelegten, bestünden bis heute und müssten durch entsprechende politische Reformen im Finanzbereich in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden. Dieser Film zeigt auf, was in der Politik oftmals falsch läuft: Die Verwicklung von Wirtschaft mit politischen Themen. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar.

Sternstunde ihres Lebens (2014)

In 90 Minuten wird das Publikum in den Kampf für die gesetzliche Gleichberechtigung von Frauen mitgenommen. (Quelle: Das Erste)

“Männer und Frauen sind gleichberechtigt” – diesen Grundsatz kennen wir alle. Doch woher er kommt, wer für ihn gekämpft hat und welche Herausforderungen damit verbunden waren, ist vielen noch unklar. Der deutsche Film “Sternstunde ihres Lebens” versetzt das Publikum in das Jahr 1948 und folgt der Juristin und Abgeordneten Elisabeth Selbert dabei, wie sie im Parlamentarischen Rat für die Niederschrift der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz kämpft. Dabei bleibt sie trotz starkem Widerstand hartnäckig, macht ihren Kampf für die Gleichberechtigung öffentlich und erhält Zuspruch von vielen anderen Frauen. Der Film zeigt euren Schüler:innen, dass Politik und gesellschaftliche Verhältnisse veränderbar sind, wenn man sich aktiv dafür einsetzt. Er verdeutlicht ihnen auch, dass die Grundsätze und Normen, die für uns alle so alltäglich sind, zum Teil hart erkämpft wurden. “Sternstunde ihres Lebens” ist zurzeit auf Apple TV sowie Prime Video verfügbar. 

ARD-Format “RESPEKT”

Das Format “RESPEKT” setzt sich mit vielen politischen und gesellschaftlichen Themen auseinander. (Quelle: ARD-Mediathek)

Seit 2017 produziert die ARD das Format RESPEKT, in dem über Demokratie, Toleranz und natürlich auch Respekt berichtet wird. Dabei werden die verschiedensten Themen behandelt, von Aktivismus über Care-Arbeit bis hin zu Inklusion – in diesem Format findet ihr garantiert einen passenden Einstieg in ein neues Unterrichtsthema. Die kurzen Reportagen bieten einen Überblick über gesellschaftliche und politische Entwicklungen, wobei der Fokus besonders auf Toleranz liegt. Viele der behandelten Themen erleben Schüler:innen möglicherweise selbst in ihrem Alltag, beispielsweise digitale Gewalt, Mobbing oder strukturelle Diskriminierung, sodass sie in der Lage sind, diese Erfahrungen besser zu reflektieren. Die Reportagen haben meist eine Länge von ungefähr 20 Minuten, sodass die Themen im Anschluss noch in einer Schulstunde besprochen werden können. Alle Folgen des Formats findet ihr in der ARD-Mediathek

Selma (2014)

Die Regisseurin Ava DuVernay inszeniert die Biografie von Martin Luther King erstmals filmisch. (Quelle: IMDb)

Der Oscar-nominierte Film “Selma” aus dem Jahr 2014 ist ein amerikanisches Geschichtsdrama, welches sich mit der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auseinandersetzt. Der Film versetzt eure Schüler:innen in das Amerika der 1960er Jahre und den Kampf um das unbeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung in den Südstaaten. Um das Wahlrecht für alle im Süden Amerikas durchzusetzen, plant die Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King mehrere Protestmärsche, unter anderem von der Stadt Selma bis nach Montgomery in Alabama. Der systemische Rassismus in den Vereinigten Staaten zeigt sich dabei durchgängig, da die Benachteiligung und Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung durch die örtliche Polizei im Verlauf des Films immer wieder auftaucht und eine zentrale Rolle in der Handlung spielt. Der Film zeigt den Kampf gegen Rassismus und den Widerstand gegen die Bürgerrechtsbewegung eindrucksvoll und bietet euren Schüler:innen einen Einblick in die Geschichte der Vereinigten Staaten unter dem Blickwinkel des institutionellen Rassismus. Auch dieser Film zeigt die Macht des politischen Aktivismus, denn: Am Ende sorgen die Aktivist:innen der Bürgerrechtsbewegung für die Verabschiedung des Voting Rights Act, der Afroamerikaner:innen die Teilnahme an US-Wahlen gewährleistet. Der Film ist bei Apple TV und Prime Video zur Leihe verfügbar. 

Good Bye, Lenin! (2003)

“Good Bye, Lenin!” ist eine humorvolle Auseinandersetzung mit dem Mauerfall. (Quelle: X-Verleih

Zum Schluss noch ein Klassiker: “Good Bye, Lenin!” ist ein preisgekrönter deutscher Spielfilm, der sich auf humoristische Art und Weise mit dem Mauerfall und der Wende beschäftigt. Nachdem die regimetreue Sozialistin Christiane sieht, dass ihr Sohn Alexander Teil einer Demonstration für mehr Freiheit im DDR-Regime ist, fällt sie ins Koma. Neben der amüsanten Gegenüberstellung von sowjetischer und kapitalistischer Kultur und dem verzweifelten Versuch von Alexander, seine Mutter davon zu überzeugen, dass die DDR noch existiert, entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte. Der Klassiker ist unter anderem auf Disney+, Netflix und Prime Video verfügbar. 

Ob Frauenrechte, Rassismus oder Korruption: Diese fünf Filme werden eure Schüler:innen in ihren Bann ziehen und garantieren einen spannenden Einstieg in neue Themen des Politikunterrichts. Sie eignen sich ganz besonders dafür, Schüler:innen die Bedeutung des politischen Aktivismus zu vermitteln. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, welche Schüler:innen für Politik begeistern? Teilt eure Empfehlungen gerne in den Kommentaren!

Yogalehrerin zeigt zwei Yoga-Übungen
false

Lehrermangel, Überforderung und Burnout-Risiko sind nur einige Stichwörter, die immer häufiger im Zusammenhang mit dem Lehrerberuf fallen. Während das Schulsystem in einer Krise steckt, wird es für Lehrer:innen immer wichtiger, die eigene Gesundheit durch Entspannung und Distanz zum Arbeitsalltag zu schützen. Mona Bekteši lehrt in ihren Fortbildungen, wie das gehen kann.

Sie bildet am Landesinstitut für Schule in Bremen Lehrkräfte in den Fächern Deutsch und Bildungswissenschaften aus und ist zudem auch Yoga- und Achtsamkeitslehrerin. Ihre Yoga-Praxis und der Lehrerberuf verschmelzen in ihren Fortbildungen zu Achtsamkeit und Yoga in der Schule. Erstmals bietet sie am Landesinstitut auch einen referendariatsbegleitenden Achtsamkeitskurs für angehende Lehrkräfte an. In dem lehrt sie, was die Kultusministerkonferenz fordert: Gesundheitserhaltung, Übungen zur Stressbewältigung sowie leicht umsetzbare Techniken zur Entspannung im Lehrerberuf. Im Interview erklärt Bekteši, wie Lehrende und Referendare im Arbeitsalltag von Yoga profitieren können, wo Yoga an Grenzen stößt und gleichzeitig dabei hilft, die ganz eigenen zu setzen – und wie Verträge mit Treppen dabei helfen können, die eigenen Bedürfnisse im Alltag zu spüren.

Lehrer-News: Sie praktizieren seit 20 Jahren Yoga. Wie kamen Sie darauf, Yoga in die Schule zu bringen?

Bekteši: Mit Yoga und Achtsamkeit kann man gut die Emotionen regulieren, man bildet Resilienz aus und übt sich in Selbstfürsorge. Ich habe gemerkt, wie viel Kraft und Stärke, aber auch Ruhe mir Yoga gibt. Deshalb habe ich angefangen, kleine Einheiten in meinen Unterricht einzubauen, um diese positive Erfahrung an Schüler weiterzugeben. Später habe ich, damals an einem Gymnasium in Bremen, eine Yoga-Pause gegeben, an der alle, egal ob Lehrer oder Schüler, teilnehmen konnten. Da habe ich gemerkt, wie gut Yoga auch Lehrern tut. Da war für mich klar, die Praxis auch Referendaren und Lehrkräften weiterzugeben, weil wir einen anstrengenden und fordernden Beruf haben. Da tut es einfach gut, vom Kopf in den Körper zu kommen. Und weil ich auch Referendare ausbilde und das Referendariat ja eine sehr herausfordernde Zeit ist, habe ich auch dort Bedarf gesehen.

Lehrer-News: Sie haben gerade das Arbeitspensum der Lehrkräfte angesprochen. In welchen Momenten ist Achtsamkeit im Arbeitsalltag von Lehrkräften besonders wichtig?

Bekteši: Ich glaube, in jedem Schultag steckt das Potenzial einer großen Überforderung, weil “Lehrer” ein sozialer Beruf ist und man von einer Situation in die nächste hinein stolpert. Man kommt aus dem Klassenzimmer, stellt sich auf 30 Leute ein und dann geht man in die nächste Klasse. Deswegen ist es sinnvoll, im Arbeitsalltag immer wieder kleine Pausen einzubauen. Yoga und Achtsamkeit können auch in besonderen Belastungssituationen helfen, vor einem stressigen Elterngespräch oder auch in der Zeit, wo viele Klassenarbeiten anstehen; in Situationen, in denen es einem aufgrund des Arbeitspensums nicht gelingt, sich selbst zu distanzieren.

Ein wichtiges Prinzip ist: Ich kann nur gut zu anderen sein, wenn ich gut zu mir bin und ein gutes Verhältnis zu mir selbst habe. Deswegen hilft Yoga auch bei Konfliktsituationen mit der Schulleitung oder mit anderen Kollegen, weil man lernt, sich zu regulieren, die Emotionen zu beruhigen und einen konstruktiven Umgang mit Belastungssituation zu finden.

Lehrer-News: Ziele der Achtsamkeit und Yoga sind Verbesserungen der physischen, aber auch der psychischen Gesundheit. Warum ist gerade Yoga geeignet, um die körperliche Gesundheit zu fördern?

Bekteši: Lehrer sind ja Schreibtischtäter und leiden häufig unter Rückenproblemen. Wie viele andere in diesem Land auch, sitzen wir viel am Schreibtisch, sodass auch Schulter- und Nackenbeschwerden oder Probleme im unteren Rücken häufig eine große Rolle spielen. Das Arbeiten mit den Bildschirmen führt zunehmend zu Fehlsichtigkeiten. An diesen verschiedenen Körperstellen kann man mit Yoga gegensteuern, indem man Übungen für spezielle Areale macht.

Lehrer-News: Physische Beschwerden mit Bewegung zu lösen, erscheint logisch. Was macht Yoga so prädestiniert, um die mentale Gesundheit zu fördern?

Bekteši: Vielleicht können wir das ausweiten und nicht nur über Yoga sprechen, sondern Yoga als eine Facette von Achtsamkeit betrachten. Es gibt die psychologisch-medizinische Perspektive, durch die wir wissen, dass wir durch Achtsamkeits- und Atemübungen oder Aktivierungen unseres parasympathischen Nervensystems, Stress und Angst reduzieren können und auf der anderen Seite an Wohlbefinden und Selbstfürsorge zunehmen. Außerdem zeigen Studien, dass wir dadurch an sozialen Kompetenzen zunehmen, weil wir lernen, Emotionen zu regulieren und weil unsere Empathie gesteigert wird. Das betrifft Lehrer und Lehrerinnen untereinander, aber auch den Bereich der Arbeit mit den Schülern. Und dann gibt es im kognitiven Bereich wissenschaftliche Ergebnisse, die eine verbesserte Aufmerksamkeitsregulation und geistige Flexibilität zeigen, das brauchen wir im Lehrerberuf sehr.

Man kann das auch mit anderen Techniken erreichen, aber ich finde Yoga und Achtsamkeit sind so einfach, weil man gar nicht viel braucht. Man hat den Atem in sich, man hat das parasympathische Nervensystem, das man ganz einfach aktivieren kann. Deswegen kann man Achtsamkeit auch in der Schule praktizieren, im Referendariat oder im Auto, an der Kreuzung, oder in einem Gespräch.

Lehrer-News: Sie bieten referendariatsbegleitende Fortbildungen an. Was empfinden Sie als besonders wichtig, angehenden Lehrkräften durch Achtsamkeitspraxis mit auf den Weg zu geben?

Bekteši: In diesen Kursen geht es darum, Entspannungsmomente im Tagesverlauf zu planen und umzusetzen und mithilfe der Yoga- und Achtsamkeitspraxis neue Routinen vor Unterrichtsbesuchen oder auch Prüfungen zu etablieren. Der Kurs soll gerade für Referendare in dieser angstbesetzten Zeit eine Möglichkeit bieten, das Referendariat selbstbestimmt zu gestalten. Ich finde wichtig, dass sie den Umgang mit Herausforderungen lernen, in dem sie Priorisierungen vornehmen können. Referendare stehen vor so vielen Aufgaben und wissen oftmals gar nicht, wo sie anfangen sollen. Durch Achtsamkeitsübungen, Coaching und durch Journaling in diesem Kurs lernen sie Techniken kennen, um das zu sortieren.

Lehrer-News: Stehen Referendare im Vergleich zu Lehrkräften vor einer besonderen Herausforderung, die sie mit Achtsamkeit bewältigen können?

Bekteši: Referendare stehen vor einem Rollenkonflikt: Einerseits sollen sie Lehrer sein und andererseits sind sie Schüler. Sie erleben also einen großen Spagat zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und dazwischen verlieren sie sich manchmal. Dem können sie mit Achtsamkeit gegensteuern. Wichtig ist auch die Distanzierung und das Beenden negativer Gedanken. Das finde ich ganz wichtig, weil ich im Laufe meiner Tätigkeit immer wieder feststelle, dass Selbstzweifel und Ängste eine große Rolle spielen. 

Bei Referendaren heißen die Prüfungen die Unterrichts-Praktische-Probe (kurz UPP). Ich nehme die Abkürzung UPP gerne in Fortbildungen und sage aber immer Umschalt- und Planungsprofi, das sind Lehrer. Durch Yoga und Achtsamkeit will ich Referendaren dabei helfen, sich Pausen vorzunehmen, sie zu planen und schließlich wirklich auf Pause umzuschalten.

Lehrer-News: In stressigen Situationen ist es schwierig, so eine Pause zu machen. Gibt es für Lehrkräfte und Referendare, die ihre Fortbildung nicht besuchen können, praktische Yoga-Übungen für die Schule und das Home-Office?

Bekteši: Ich werde wahrscheinlich ab November einen Online-Kurs für angehende Lehrer anbieten, die nicht in Bremen ihr Referendariat absolvieren. Ansonsten, können sie sich vornehmen, wenn sie zu Hause am Rechner sitzen, nach beispielsweise 20 Minuten einfach sechs-, siebenmal durch den Raum zu gehen, oder eine Atemübung zu machen. Zum Beispiel einen Atem-Anker, bei dem sie die Augen schließen und eine Minute versuchen zu spüren, wie sie atmen und wo sie ihren Atem spüren können. Eine weitere Atemübung wäre, dass sie durch die Nase einatmen, in den Bauch, also in ihre Rippen und den Brustkorb und dass sie, wenn sie gestresst sind, doppelt so lange ausatmen. Nach einer gewissen Zeit senkt sich die Herzfrequenz und der Atem wird ruhiger und damit wird das parasympathische Nervensystem aktiviert.

Lehrer-News: Wie können Lehrkräfte und Referendare sichergehen, dass sie im stressigen Alltag beruhigende Übungen nicht vergessen?

Bekteši: Sie können sich vornehmen, jedes Mal, wenn sie zu einem Fenster gucken, eine Fenster-Atmung zu machen, man nennt das die Box-Atmung. Vom unteren linken Fensterrahmen lassen sie ihren Blick zum rechten unteren Fensterrahmen-Bereich schweifen. Dabei atmen sie ein. Und dann halten sie den Atem, während sie mit den Augen von rechts unten nach rechts oben wandern. Von rechts oben nach links oben atmen sie aus. Und danach halten sie die Atemleere und lassen den Blick von links unten nach rechts unten schweifen. Dadurch regulieren sie ihren Atem, führen eine Gleichmäßigkeit herbei und zähmen ihren Geist. Das ist ganz einfach. Es muss kein Fenster sein, aber ich nenne das immer das Fenster der Möglichkeiten: Entweder ich blicke nach draußen in die Welt, oder ich blicke nach innen, wie geht es mir eigentlich?

Dann gibt es die Treppen-Meditation, die Lehrkräfte zum Beispiel im Schulgebäude machen können. Immer, wenn Lehrende eine Treppe sehen, dann schließen sie einen Vertrag mit der Treppe und ihnen selbst, dass sie sich Zeit für sich nehmen. Alles, was ist, ist in Ordnung. Ob sie müde sind oder gereizt oder genervt, es geht darum, das wahrzunehmen. Am Ende der Treppe können sie kurz innehalten und sagen: “Ja, es ist gerade so wie es ist, und gleich ist es vielleicht schon anders.” Denn das ist ja auch die Wahrheit. Die Dinge ändern sich.

Lehrer-News: Diese Tipps bieten tolle Möglichkeiten, Entspannung in den Alltag einzubauen. Sehen Sie auch Grenzen der Yoga-Praxis in Bezug auf die Gesundheit der Lehrkräfte? Wie weit kann Yoga die Gesundheit fördern, wann müssen strukturelle Veränderungen ansetzen?

Bekteši: Wir befinden uns gerade in einer Krise im Schulsystem, es wären strukturelle Weichenstellungen vonnöten. Natürlich muss der Lehrerberuf attraktiver gemacht werden, die Verdichtung der Arbeitszeit muss reduziert werden. Mit Yoga und Achtsamkeit will ich auf jeden Fall nicht die Bildungsbehörden und die Politik entlassen und sagen, wir kümmern uns schon selber darum. Das ist ein häufiger Vorwurf an die Achtsamkeits- und Yoga-Praxis, dass man in einem kranken System die Leute fit macht, weiter zu funktionieren.

Das kann und will die Achtsamkeitspraxis gar nicht erreichen. Aber man kann eine Distanzierung von der Arbeit vornehmen, negative Gedanken beenden, aber eben auch körperliche Verspannungen lindern. Man kann aber durch Achtsamkeitspraxis auch erkennen: Jetzt ist Schluss. Man kann den Wind nicht ändern, aber man kann die Segel anders setzen. Und vielleicht hilft die Achtsamkeits- und auch die Yoga-Praxis dabei, Dinge sachlicher zu analysieren und zu erkennen, was man selbst verantworten kann und an anderer Stelle zu wissen: Nein, das kann ich jetzt nicht, weil ich jetzt einfach spüre, Atemübung hin oder her, ich bin in einer kompletten Überforderung.

Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!

false

Ob im Ausland, auf sozialen Medien oder in der Popkultur: Die englische Sprache ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Daher wird es immer wichtiger, Kindern und Jugendlichen die nötigen Sprachkenntnisse mit auf den Weg zu geben und sie somit auf eine Welt, in der Englisch der Standard ist, vorzubereiten. Die folgenden Unterrichtsmaterialien helfen euch dabei, euren Schüler:innen die englische Sprache interaktiv und abwechslungsreich zu vermitteln. 

Lehrer-Online

Bei Lehrer-Online findet ihr viele verschiedene Unterrichtsmaterialien für euren Englischunterricht (Quelle: Lehrer-Online)

Die Website Lehrer-Online bietet Lehrkräften ein breites Angebot an Unterrichtsmaterialien zu verschiedensten Themen, von der Bewerbung auf Englisch bis hin zu britischen Weihnachtstraditionen, welche den Schüler:innen die englische Sprache spielerisch vermitteln sollen. Besonders praktisch: Die präzise Suche nach verschiedenen Schulformen, Klassenstufen und Materialtyp. Auch die verschiedenen Lernbereiche, wie Hören, Lesen oder Sprachmittlung, können genau gesucht und passend im Unterricht eingesetzt werden. Dadurch, dass den Materialien bereits ein Unterrichtsablauf mit verschiedenen Einzel- oder Gruppenarbeiten hinzugefügt wurde, ist die Stundenplanung kinderleicht. Während einige der Unterrichtsmaterialien kostenlos sind, besteht auch die Möglichkeit einer Premium-Mitgliedschaft, welche Zugriff zu zahlreichen weiteren Unterrichtsmaterialien eröffnet. 

Teaching Resources des British Council

Die Teaching Resources des British Council eignen sich für verschiedene Altersgruppen und Schulformen (Quelle: British Council

Die Unterrichtsmaterialien des British Council bieten vielfältige kostenlose Inhalte für Schüler:innen der Grundschule und Sekundarstufen sowie die Erwachsenenbildung. Sie orientieren sich an dem Referenzrahmen zur Beurteilung von Fremdsprachenkenntnissen (CEFR) und bieten somit die Möglichkeit, den Englischunterricht auf die verschiedenen Sprachniveaus der Schüler:innen abzustimmen. Auf dieser Website finden sich nicht nur Unterrichtspläne, verschiedene Aktivitäten, Kurzgeschichten und Literatur-Guides, sondern auch Tools zur Vermittlung von Vokabular, Grammatik und den verschiedenen Lernbereichen. Mit der Abkehr vom Deutschen und dem Fokus auf die englische Sprache durch die verschiedenen Aktivitäten vermittelt ihr euren Schüler:innen wichtige Sprachkompetenzen. 

Deutscher Bildungsserver

Der Deutsche Bildungsserver ist eine große Datenbank für Unterrichtsmaterialien für verschiedene Fächer und Klassenstufen (Quelle: Deutscher Bildungsserver)

Der Deutsche Bildungsserver bietet Lehrkräften in ihrer Datenbank Unterrichtsmaterialien für Grundschulen sowie die Sekundarstufe. Thematisch reichen die Materialien von Grammatik über Shakespeare bis hin zu Nachhaltigkeit. Neben der Sammlung von Arbeitsblättern findet ihr auch interaktive Unterrichtsmaterialien, Vokabeltrainer und Medientipps, um euren Unterricht perfekt auf eure Schüler:innen abzustimmen. Die Plattform bietet eine ausführliche Sammlung verschiedener kostenloser und kostenpflichtiger Ressourcen und Anbieter, welche euren Englischunterricht bereichern und eure Schüler:innen durch abwechslungsreiche Aufgaben und Aktivitäten für die englische Sprache begeistern. 

Schulportal 

Das Schulportal verfügt über eine große Auswahl an Arbeitsblättern, Tests und Vokabelübungen (Quelle: Schulportal)

Zahlreiche kostenlose Übungsblätter zu verschiedenen Themen könnt ihr im Schulportal finden. Hier gibt es tausende von Unterrichtsmaterialien aus verschiedenen Bundesländern für die erste bis zur 13. Klasse, wobei einige außerdem über Musterlösungen verfügen. Auch verschiedene Schulformen werden durch diese Sammlung bedient. Die Möglichkeit, hier auch Materialien für Förderschulen zu entdecken, hebt die Website von anderen ab. Die Dokumente werden von anderen Lehrkräften erstellt und zur Nutzung in anderen Schulen geteilt. Sie werden durch andere Mitglieder der Community bewertet, wodurch die Qualität der Materialien gewährleistet wird. Um die Ressourcen zu nutzen, benötigt ihr lediglich einen Account, damit ihr Materialien herunter- und hochladen könnt. 

Sparknotes 

Englischsprachige Literatur kann Schüler:innen durch Sparknotes näher gebracht werden (Quelle: Sparknotes

Das in den Vereinigten Staaten etablierte Tool Sparknotes eignet sich besonders für den Umgang mit englischsprachiger Literatur in der Sekundarstufe. Ob Shakespeare, Dickinson oder Shelley: Mit den Übersichten zu verschiedenen literarischen Werken können sich eure Schüler:innen mit den Charakterisierungen, Interpretationen und Motiven der Texte vertraut machen und so ein tieferes Verständnis für den behandelten Text entwickeln. Während einige Literaturleitfäden kostenfrei sind, benötigt ihr eine Premium-Mitgliedschaft, um Übersichten zu bestimmten Werken sowie Infografiken für alle Werke freizuschalten. Besonders hilfreich: Texte aus dem Altenglischen, die für Schüler:innen oftmals schwierig zu verstehen sind, werden durch moderne Übersetzungen ergänzt. Dadurch läuft das Lesen von Hamlet, Macbeth oder Othello wie am Schnürchen! 

45minuten 

Mit Sternstunden zum Erfolg im Englischunterricht (Quelle: 45minuten)

Die Website 45minuten, bietet mit ihren Sternstunden und Unterrichtsaktivitäten zu verschiedensten Themen die Möglichkeit, Schüler:innen für die englische Sprache zu begeistern. Besonders praktisch: Das Tool umfasst die Möglichkeit, geplante Unterrichtsstunden nach dem zeitlichen Rahmen und dem Bedarf an technischen Mitteln zu filtern, sodass ein reibungsloser Ablauf im Klassenzimmer gewährleistet ist. Die Stunden, welche von anderen Lehrkräften erstellt und hochgeladen werden, beinhalten dabei alle benötigten Materialien für euren Unterricht. Die Website verfügt über ein Abo-Modell, welches Lehrkräften den Zugang zu mehr als 2000 Sternstunden bietet. Mehr über die Plattform 45minuten könnt ihr im Lehrer-News Interview mit den Gründer:innen Robert Reuther und Saskia Rhiza erfahren.

Die vorgestellten Websites und Datenbanken ermöglichen es euch, euren Englischunterricht abwechslungsreicher und dynamischer zu gestalten und euren Schüler:innen damit die englische Sprache näherzubringen. Habt ihr bereits einige der vorgestellten Tools genutzt, um eure Unterrichtsplanung auf die nächste Stufe zu heben? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren! 

Bunte Buchstaben bilden Wort "Literacy"
false

Anlässlich des Weltalphabetisierungstags richten wir den Blick auf eine oft übersehene Herausforderung: Mehr als 6,2 Millionen Menschen in Deutschland sind funktionale Analphabeten. Diese Menschen haben Schwierigkeiten mit grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, was ihre gesellschaftliche Teilhabe stark einschränkt. Bildung bedeutet hier weit mehr als das Erlernen von Buchstaben und Wörtern. Es geht um die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Förderung der eigenen Identität und das Erlangen der Fähigkeit, selbstbewusst und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu agieren. Lehrkräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, denn durch DaZ- (Deutsch als Zweitsprache) und Alphabetisierungskurse können sie wesentlich dazu beitragen, dass Betroffene Zugang zu Bildung und damit mehr Lebensqualität erhalten. 

Um besser zu verstehen, wie Lehrkräfte diese Herausforderung angehen können, haben wir mit drei Expert:innen gesprochen: Prof. Dr. Gabriele Kniffka, einer Spezialistin für Sprachdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Dr. Birgitta Leupolz-Oebel, Forscherin im Bereich des Zweitschrifterwerbs und erfahrene Lehrerin sowie Vasili Bachtsevanidis, einem freien Lehrbuchautoren bei Klett Sprachen. Sie erläutern, wie Lehrkräfte durch gezielte Methoden und einfühlsame Ansätze nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten der Lernenden verbessern, sondern auch deren Selbstbewusstsein und Identität stärken können. 

Lehrer-News: Die Anforderungen an Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht haben sich in den letzten Jahren verändert. Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie aktuell für Lehrkräfte im DaZ-Unterricht, und welche Methoden oder Strategien empfehlen Sie, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen?

Bachtsevanidis: Eine der größten Herausforderungen ist der Mangel an geeigneten Materialien. Der Markt für Lehrmaterialien im Bereich der Alphabetisierung ist sehr klein, weshalb es oft keine passenden Lehrwerke gibt, die genau auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind. Lehrkräfte, besonders in Grundschulen, müssen oft improvisieren. Zum Beispiel müssen geflüchtete Kinder aus der Ukraine nicht nur Deutsch lernen, sondern auch in einer zweiten Sprache alphabetisiert werden. Das erfordert eine andere Herangehensweise als in der Erstsprache. 

Prof. Dr. Kniffka: Es ist auch wichtig, zwischen dem, was im Erwachsenenbereich passiert, und dem, was in den Schulen passiert, zu unterscheiden. Die Alphabetisierungskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für Erwachsene sind gut geregelt: Es gibt Curricula, Materialien und spezifische Vorgaben zur Professionalisierung der Lehrkräfte. Diese müssen nachweisen, dass sie qualifiziert sind, um Erwachsene zu alphabetisieren, oder sie werden entsprechend nachqualifiziert. In Schulen hingegen ist die Situation völlig ungeregelt. 

Lehrer-News: Das bedeutet also, dass es sowohl bei der Ausbildung der Lehrkräfte als auch bei der Verfügbarkeit von Lehrmaterialien große Unterschiede gibt. Wie wirkt sich das auf die Unterrichtspraxis aus? 

Dr. Leupolz-Oebel: In den Schulen gibt es oft keine professionell ausgebildeten DaZ-Lehrkräfte. Zudem haben wir ein Problem mit der Planbarkeit des Personals. Viele Sprachvorbereitungsklassen werden von Lehrkräften mit Zeitverträgen unterrichtet, die oft nur für ein Jahr bleiben. Diese mangelnde Kontinuität erschwert es, eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen. Ohne langfristig eingesetzte, gut ausgebildete Lehrkräfte ist es schwierig, einen konsistenten und effektiven Unterricht sicherzustellen. 

Lehrer-News: In diesem Zusammenhang spielt auch die interkulturelle Kompetenz eine wichtige Rolle. Wie bewerten Sie deren Bedeutung für Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht, und welche Fortbildungen würden Sie empfehlen, um die Fähigkeiten zu stärken? 

Bachtsevanidis: Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht nur, die Herkunft eines Kindes aus einem anderen Land zu berücksichtigen. Im Alphabetisierungsunterricht ist es ebenso wichtig, zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Hintergründen zu unterscheiden. Während die Lehrkräfte in der Regel aus bildungsnahen Milieus kommen, stammen viele der Lernenden aus bildungsfernen Kontexten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Wir müssen als Lehrkräfte lernen, unsere Ziele und Methoden an die Kultur und den Bildungshintergrund der Lernenden anzupassen, insbesondere bei der Alphabetisierung von Erwachsenen und die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten. Diese Vielfalt kann eine enorme Bereicherung für den Unterricht sein, wenn wir sie richtig verstehen und nutzen.

Lehrer-News: DaZ-Lernende bringen oft unterschiedliche Vorkenntnisse und kulturelle Hintergründe mit. Welche didaktischen Ansätze sind besonders geeignet, um diese Vielfalt zu nutzen? 

Prof. Dr. Kniffka: Es gibt keine universelle Methode, die für alle Lernenden passt. Lehrkräfte müssen flexibel sein und sich an die jeweilige Zielgruppe anpassen. Lernende, die stark auf Auswendiglernen und das Reproduzieren von Inhalten setzen, profitieren von klaren Strukturen und Anleitungen. Andere, etwa syrische Studierende, haben möglicherweise bereits eigenständige Lernstrategien entwickelt und verfügen über grammatikalisches Wissen. Solche Vorkenntnisse sind jedoch in Alpha-Kursen selten anzutreffen. In jedem Fall ist es entscheidend, die Lernvoraussetzungen und die kulturellen Hintergründe der Lernenden zu verstehen, um den Unterricht individuell darauf abzustimmen.

Bachtsevanidis: Ein weiterer wichtiger Punkt: Im Unterricht gehen wir oft davon aus, dass das Schreiben von Informationen hilfreich ist, weil wir selbst an die Schrift gewöhnt sind. Aber viele Lernende, besonders in Alphabetisierungskursen, merken sich Dinge besser, wenn sie sie hören. Das gesprochene Wort ist für sie oft hilfreicher als das geschriebene. Lehrkräfte sollten das berücksichtigen und das Schreiben als Ergänzung, nicht als Stütze nutzen. 

Dr. Leupolz-Oebel: Hier muss man auch unterscheiden, ob wir über Alphabetisierung und Alphabetisierungskurse sprechen oder über DaZ-Lernende in Schulen. Bei Alpha-Lernenden sind Methoden wie das Ausschneiden und das Sortieren von Buchstaben zu Wörtern oder praktische Arbeiten hilfreich, aber für Schüler in regulären DaZ-Klassen fehlt oft die Zeit für solche Ansätze. Die Heterogenität in den Lerngruppen ist groß. In Vorbereitungsklassen (VKL) in Baden-Württemberg gibt es bis zu 24 Schüler und Schülerinnen mit Unterschieden im Alter, bisheriger Schulbildung und Verbleibszeit in der VKL. Es ist unmöglich, frontal mit allen gleichzeitig auf einem Niveau zu arbeiten. Thematische Ansätze können helfen, die Gruppe zusammenzuhalten, aber jeder Schüler muss auf seinem eigenen Sprachniveau abgeholt werden. 

Bachtsevanidis: Die Binnendifferenzierung im Alphabetisierungsunterricht ist eine echte Herausforderung. Je weniger Frontalunterricht, desto besser. Ziel sollte es sein, eine “Werkstatt-Atmosphäre” zu schaffen, in der jeder Lernende individuell an seinen Zielen arbeitet und am Ende die Ergebnisse gemeinsam reflektiert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Erstellen von Materialien durch die Lernenden selbst, wie das Schneiden von Karten. Das fördert nicht nur die Feinmotorik, sondern hilft auch beim Verstehen der Schriftstruktur. Lernmaterialien sollten solche Aktivitäten unterstützen und den Frontalunterricht minimieren, damit die Lernenden aktiv und selbstständig arbeiten können.

Lehrer-News: Im Kontext der Digitalisierung gibt es zahlreiche Sprach-Apps und digitale Tools, die die Alphabetisierung unterstützen sollen (Lehrer News berichtete). Allerdings sind nicht alle gleich gut dafür geeignet. Welche digitalen Tools oder Plattformen haben sich Ihrer Erfahrung nach in der Praxis oder auch theoretisch als besonders hilfreich und effektiv im Alphabetisierungsunterricht erwiesen?

Bachtsevanidis: Um ehrlich zu sein, gibt es kein einzelnes Tool, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Viele DaZ-Lernende haben kaum digitale Grundkenntnisse. Bevor man also digitale Tools effektiv einsetzen kann, muss man die “Digital Literacy” erst aufbauen – genauso wie die Alphabetisierung selbst. Das bedeutet, man muss digitale Werkzeuge schrittweise und bewusst einführen. Es bringt wenig, wenn die Lernenden die Grundlagen der Anwendung der Programme nicht verstehen. Ein Beispiel: Bevor man Zoom als Unterrichtstool für den Online-Unterricht nutzt, muss man den Lernenden erstmal Schritt für Schritt beibringen, wie es funktioniert, bevor man komplexere Tools einsetzen kann. 

Prof. Dr. Kniffka: Vor allem gibt es Unterschiede zwischen primären Analphabeten (Menschen mit sehr rudimentären Lese- und Schreibkenntnissen, die nur einzelne Buchstaben oder Wörter verstehen) und denen, die bereits in ihrer Erstsprache alphabetisiert sind. Zweitere bringen oft schon Grundkenntnisse in Nutzung digitaler Medien mit. 

Dr. Leupolz-Oebel: Der Einsatz von Apps zum Erlernen der Schrift wie zum Beispiel die Grundschrift-App kann beim Erlernen von Buchstaben und ihrer Schreibweise eine sinnvolle Unterstützung sein. Die Lernenden können mit Finger oder Stift Buchstaben nachzeichnen und bekommen sofort Feedback, ob sie richtig schreiben. Das erleichtert den Lernprozess, weil sie sofort wissen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. 

Bachtsevanidis: Gerade für nicht alphabetisierte Lernende ist das Schreiben mit dem Finger einfacher als mit dem Stift. Sie lernen dabei die Grapheme (Grapheme sind die kleinsten schriftlichen Einheiten, die Laute einer Sprache darstellen, wie Buchstaben oder Buchstabenkombinationen) und deren Bewegungsrichtung, was ein wichtiger Schritt im Lernprozess ist. 

Lehrer-News: Angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassenzimmern: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie für die Zukunft des Alphabetisierungsunterrichts, insbesondere im Hinblick auf methodische Ansätze und Lerninhalte?

Prof. Dr. Kniffka: Zunächst bräuchte es überall in Deutschland die Einführung von Alphabetisierungskursen im schulischen Bereich, wann immer der Bedarf vorhanden ist. In Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Beschulungsmodelle, und oft werden die Kinder direkt in Regelklasse integriert. Dabei ist die Alphabetisierung häufig nur eine zusätzliche Maßnahme, die je nach Ressourcen vor Ort variiert. Es gibt ein breites Spektrum an Fortbildungen und Programmen, aber inwieweit sie in der Praxis ankommen, ist eine andere Frage. 

Dr. Leupolz-Oebel: Die Zuweisung von VKL-Lernenden erfolgt oft nach Wohnortnähe und nicht nach Lernbedarf, wie zum Beispiel die Alphabetisierung. Derzeit gibt es an meiner Schule in der Sekundarstufe I keine VKL-Lernende, die alphabetisiert werden müssten. Sollte dies der Fall sein, wäre es ein Einzelfall und die Lehrkraft wäre vor eine große Herausforderung gestellt.

Bachtsevanidis: Bei den Erwachsenen sehe ich einige Entwicklungen. In den BAMF-Kursen werden verschiedene Methoden der Alphabetisierung angewendet, von synthetisch (Buchstaben und Laute werden isoliert erlernt und später zu Wörtern zusammengesetzt) bis analytisch (Lernende starten mit ganzen Wörtern und Sätzen, um dann deren Bestandteile wie Buchstaben zu verstehen). Lehrkräfte mit mehr Erfahrung neigen dazu, analytische Methoden zu bevorzugen, bei denen von ganzen Wörtern zu den Buchstaben übergegangen wird. Ein Trend, den ich beobachte, ist die wachsende Einführung der lautbasierten Alphabetisierung, bei der phonologische Ansätze genutzt werden, um den Zusammenhang zwischen Lauten und Schrift herzustellen, wobei synthetische und analytische Methoden kombiniert werden. Diese Methode wurde durch neue Lehrwerke gefördert, die diese Ansätze vereinen.

Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer Trend, der an Bedeutung gewinnen könnte, ist die Verknüpfung von Alphabetisierung und Arbeitsmarktintegration. Gerade für Geflüchtete, die bereits hier sind, könnte Alphabetisierung eine wichtige Rolle bei der Integration in den Arbeitsmarkt spielen. Ich kann mir vorstellen, dass einfache Arbeitsplätze und berufsbezogene Alphabetisierung stärker vernetzt werden. Das ist ein Bereich, in dem ich Potenzial für die Zukunft sehe. 

Bachtsevanidis: Das sehe ich auch so. Die Lehrwerke werden immer einfacher und passgenauer, um genau die Inhalte zu vermitteln, die für spezifische berufliche Anforderungen benötigt werden. Im DaZ-Unterricht spielt der berufsbezogene Ansatz bereits eine wichtige Rolle und ich kann mir vorstellen, dass sich dies auch im Alphabetisierungsbereich weiter etablieren wird. 

Lehrer-News: Welche konkreten Tipps und Empfehlungen würden Sie Lehrkräften geben, die sich intensiv mit der Alphabetisierung von DaZ-Lernenden beschäftigen möchten, um bestmögliche Lernergebnisse zu erzielen?

Bachtsevanidis: Das Wichtigste ist, eine solide theoretische Basis zu schaffen. Eine Fortbildung kann hier sehr hilfreich sein. Dabei geht es nicht darum, nur Texte zu lesen, sondern vor allem darum, praktische Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, was Alphabetisierung wirklich bedeutet. Sobald man ein Grundverständnis hat, sollte man nicht zögern, einfach loszulegen. Fehler gehören dazu und sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses – auch für Lehrkräfte. Man wird nie der perfekte Alpha-Lehrer sein, aber durch kontinuierliches Üben und das Arbeiten mit den Lernenden entwickelt man sich ständig weiter. Der Schlüssel liegt darin, sich zu trauen, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen.

Dr. Leupolz-Oebel: Mein Tipp basiert auf meiner Forschung zum Handschreiben. Es geht nicht nur darum, wie der Buchstabe am Ende aussieht, sondern darum, den Lernenden zu zeigen, wie sie einen Buchstaben sinnvoll schreiben. Digitale Tools wie Apps können hier unterstützen, indem sie den Schreibprozess Schritt für Schritt begleiten und unmittelbares Feedback geben, ob die Bewegungsabläufe korrekt sind. Das hilft, den Schreibprozess zu optimieren.

Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umstellung der Schrift. Lernende, die aus einem anderen Schriftsystem kommen, benötigen oft Zeit, um sich an die neue Schreib- und Leserichtung zu gewöhnen. Sie müssen lernen, sich räumlich neu zu orientieren – sei es im Buch, auf einem Arbeitsblatt oder generell auf der Seite. Dieser Wechsel der Schreibrichtung geht oft mit einer Anpassung der kognitiven Verarbeitung einher, was das Leseverstehen und Schreiben zunächst verlangsamen kann. Auch ist es besonders wichtig, die phonologische Bewusstheit zu fördern – also die Fähigkeit, die Laute der neuen Sprache präzise wahrzunehmen und zu unterscheiden, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Diese Umstellung ist ein zentraler Bestandteil des Lernprozesses, da sie nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die auditive und visuelle Wahrnehmung umfasst.

Bachtsevanidis: Genau. Bei der lautbasierten Alphabetisierung, wie wir sie in manchen Alphabetisierungskursen anwenden, lernen die Lernenden zuerst die Laute, nicht die Buchstaben. Erst wenn sie die Laute beherrschen, lernen sie, diese zu schreiben. Das ist ein entscheidender Punkt: Nicht die Schrift, sondern die Sprache selbst ist die eigentliche Hilfe im Alphabetisierungprozess. 

Lehrer-News: Vielen Dank für das Interview! 

Falls das Interview dein Interesse geweckt hat und du mehr über DaZ und Alphabetisierung erfahren möchtest, haben wir einen Tipp für dich: Vom 09. bis 12. Oktober findet die 50. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V. statt. Unter dem Motto “Zukunftskompetenz Deutsch” werden in Göttingen spannende Themen rund um DaZ und Alphabetisierung diskutiert. Eine perfekte Gelegenheit, dich weiterzubilden, neue Ansätze kennenzulernen und mit anderen Lehrkräften in den Austausch zu gehen.

Chemische Formeln Hintergrund
false

Das Fach Chemie genießt unter Schüler:innen leider nicht immer den besten Ruf und gilt oft als trocken und schwer. Dabei besteht bekanntlich alles aus Chemie und so spielt sie in vielen Bereichen des Lebens eine große Rolle. Die Eintönigkeit von Periodensystem und Reaktionsgleichungen sorgt jedoch mitunter dafür, dass diese Relevanz des Faches aus dem Blick der Schüler:innen gerät. Um die Verknüpfung der Chemie zu großen historischen und gesellschaftlichen Ereignissen und ihren Protagonist:innen aufzuschlüsseln, sind eindrucksvolle Filme ein ideales Mittel, das sich zum Beispiel in der letzten Stunde vor den Ferien oder zum Einstieg in ein neues Thema einsetzen lässt. Für einen “Breaking Bad”-Marathon reicht die Unterrichtszeit wohl nicht aus und die US-amerikanische Erfolgsserie über Drogen und Kriminalität ist wahrscheinlich besser in der Freizeit aufgehoben. Wir empfehlen euch heute fünf gute Spiel-, Dokumentar- und Lehrfilme, die ihr im Chemieunterricht zeigen könnt, um euren Schüler:innen die Welt der Chemie in all ihren Facetten aufzuzeigen.

Dokureihe mit Mai Thi Nguyen-Kim

Mai Thi Nguyen-Kim ist unter jungen Leuten für ihre anschaulichen wissenschaftlichen Erläuterungen beliebt. Mit dem ZDF produzierte sie eine Dokureihe für den Chemieunterricht. (Quelle: ZDF-Mediathek)

Bei unserem ersten Beispiel handelt es sich um eine Reihe aus drei einzelnen Filmen. Die 45-minütigen Lehrfilme der Populärwissenschaftlerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim über die Grundlagen der Chemie sowie über angewandte und Biochemie könnt ihr perfekt in eine Einzelstunde einpflegen. Mit eindrucksvollen Bildern, anschaulichen Erklärungen und qualifizierten Beiträgen ergründet Nguyen-Kim die Wissenschaft Chemie in ihrer vollen Bandbreite und weckt die Lust am Unterrichtsfach. Ihr könnt einzelne Filme der Reihe  verwenden, um euren Schüler:innen einen adäquaten Einstieg in das Fach zu bieten und seine weitreichende Bedeutung anschaulich zu machen. Die Reihe ist kostenlos über die ZDF-Mediathek abrufbar.

The Substance – Albert Hofmann’s LSD

Die Dokumentation “The Substance” befasst sich mit der kontroversen Geschichte der Lysergsäurediethylamid (LSD) seit ihrer Entdeckung durch den Chemiker Albert Hofmann. (Quelle: Canva)

Dieser Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der bahnbrechenden Entdeckung, die der Schweizer Chemiker Albert Hofmann 1943 machte: Vom Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, erhoffte er sich ein Mittel zur Regulierung des Blutkreislaufs, fand aber ein hoch wirkungsvolles psychedelisches Rauschgift. Die Dokumentation beleuchtet den ereignisreichen Weg, den die Droge daraufhin nahm – als potenzieller Wirkstoff zur Heilung von psychischen Erkrankungen, als ein Mittel, mit dem das amerikanische Militär an seinen Soldaten experimentierte und als beliebtes Rauschmittel der Hippie-Bewegung in den 60er-Jahren. Behandelt wird die bis heute umstrittene Bewertung der Droge, von absoluter Ablehnung bis hin zur optimistischen Hoffnung, eine geeignete Verwendung für LSD in der Medizin zu finden. Die Doku macht die unabsehbaren Folgen der Chemieforschung und die wortwörtliche Wirkung ihrer Entdeckungen in Verbindung mit den daraus resultierenden gesellschaftlichen Debatten deutlich. Während das Thema Drogen für die Schüler:innen sicherlich eine Faszination auslösen kann, was womöglich zu einer Steigerung des Interesses am Chemieunterricht führt, liegt es auch an euch als Lehrkräften stets auf die Gefahren und gesundheitlichen Folgen physischer und psychischer Natur des Rauschgiftkonsums mahnend hinzuweisen. Zurzeit ist die Dokumentation nur als DVD oder BluRay erhältlich.

Clara Immerwahr

Clara Immerwahr war maßgeblich an den Forschungen ihres Mannes beteiligt, für die nur er den Nobelpreis erhielt. (Quelle: Filmstarts)

Eine weniger bekannte, aber umso faszinierendere Persönlichkeit in der Geschichte der Chemie war Clara Immerwahr. Ende des 19. Jahrhunderts war sie die erste deutsche Frau, die Naturwissenschaften studierte und einen Doktor in Chemie erwarb. Der Fernsehfilm von 2014 stellt ihre bewegte Biografie dar, die sowohl von einer Leidenschaft für die Chemie als auch von einem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen in der Wissenschaft geprägt war. Ihr wesentlicher Beitrag an den Forschungen ihres Ehemannes, des Nobelpreisträgers Fritz Haber, sowie dessen Bemühen, die Arbeit allein als seine eigene zu verkaufen, ist ein zentrales Thema des Films. Daneben spielen auch die komplexen moralischen Implikationen wissenschaftlicher Forschung vor allem in der Chemie eine bedeutende Rolle: Die Arbeit des Ehepaars Haber war wegweisend für den Einsatz von Giftgaswaffen durch das Deutsche Kaiserreich im Ersten Weltkrieg. Der Film, der noch bis zum 8. Oktober 2024 kostenlos über die 3sat-Mediathek verfügbar ist, bietet eine erfrischende Abwechslung im Chemieunterricht, die gleichzeitig historische, gesellschaftliche und ethische Fragen der Chemieforschung und der Emanzipation aufgreift.

Marie Curie: Elemente des Lebens

Die 2019 erschienene britische Produktion stellt ihr bewegtes Leben eindrucksvoll dar. (Quelle: Filmstarts)

Eine weitaus bekanntere weibliche Biografie in der Chemie ist die der polnischen Nobelpreisträgerin Marie Curie, die zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie die Elemente Polonium und Radium entdeckte, welche Grundlagen für bedeutende Erfindungen, zum Beispiel in der Medizin,  bildeten. In der Reihe von Verfilmungen ihres Lebens sticht eine britische Produktion aus dem Jahr 2019 heraus, die vielfach gelobt wurde. In diesem Film wird nicht nur die Relevanz der Entdeckungen Curies deutlich, sondern auch ihre pionierhafte Rolle als Frau in der Wissenschaft sowie die persönlichen Hindernisse und Intrigen, denen sie ausgesetzt war. Als eine bedeutende Wissenschaftlerin nicht nur für die Chemie und eine eindrucksvolle historische Person unter anderem in Hinblick auf das Schicksal weiblicher Wissenschaftlerinnen überlässt uns Marie Curie eine Biografie, mit der sich zu befassen sehr lohnend ist. “Marie Curie – Elemente des Lebens”, auf diversen Plattformen zum Leihen oder Kaufen erhältlich, ist ein einnehmender Film, der euren Schüler:innen einen geeigneten Zugang zu ihrer Geschichte bietet. Begleitende Informationen und Arbeitsmaterialien zum Film für den Unterricht in verschiedenen Fächern stellt die Website Kinofenster bereit.

Vergiftete Wahrheit: Dark Waters

Der Film beruht auf einem wahren Umweltskandal rund um den Konzern DuPont. (Quelle: eUniverse)

Auf einer wahren Begebenheit beruht dieser Film, der einen Rechtsstreit zwischen einem Viehbauern aus West Virginia und der örtlichen Chemiefabrik der Firma DuPont darstellt. Grundlage für den Film war ein 2016 erschienener Artikel aus der New York Times, welcher einen Umweltskandal aufdeckte, der nicht nur die Abwasserverschmutzung in der Umgebung der Chemiefabrik zur Folge hatte. Konkret geht es um Perfluoroctansäure (PFOA), welche auch für die Beschichtung von Teflon-Bratpfannen verwendet wird und höchst krebserregend ist. In Anlehnung an den Film könnt ihr den chemischen Aufbau der Säure und ihre Eigenschaften besprechen, die sie zu einem günstigen Material, jedoch für die Gesundheit schädlich machen. Daneben überzeugt der Film durch die Spannung, die sich durch die juristische Auseinandersetzung zieht. Das Drama beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich im Kampf gegen einen Milliardenkonzern auftun und wirft so unweigerlich gesellschaftliche Fragen auf, die ihr auch im Unterricht anreißen könnt. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar und auf diversen Plattformen ausleihbar oder käuflich. Auch zu diesem Film sind über KinofensterUnterrichtsmaterialien erhältlich. Neben dem Spielfilm sei auch die Dokumentation “The Devil We Know” von 2018 erwähnt, die die tatsächliche Geschichte begleitet.

Von den theoretischen Grundlagen der Chemie, über ihre Anwendung in der Medizin, im Krieg oder als Droge bis hin zu ihren Verstrickungen in die historischen und gesellschaftlichen Ereignisse der Neuzeit – diese Filme bieten Aufschluss über die Allgegenwärtigkeit der Chemie und die Wirkung der Forschung in diesem Bereich. Sie sind ein tolles Mittel, um dem Chemieunterricht ein wenig Abwechslung zu verleihen, eure Schüler:innen für verschiedenste Themen im Zusammenhang der Chemie zu sensibilisieren und sie womöglich etwas mehr dafür zu begeistern. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, die ihr empfehlen könnt? Habt ihr einen unserer Filme gesehen und wollt eine Kritik dalassen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Dr. Johanna Degen, Leiterin von Teach LOVE
false

Sexualität betrifft weitaus mehr als die Interaktion zweier Körper. Neben zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen betrifft sie vor allem die zu sich selbst, zu der eigenen Gesundheit und Identität. Das Schulgesetz NRW formuliert: „Sexualität ist eine Quelle von Lebensfreude.“ Die World Association for Sexual Health ergänzt zum gestrigen Welttag der sexuellen Gesundheit das Ziel „Positive Beziehungen“ auf vielen Ebenen zu entwickeln. Wie fähig ist der Sexualkundeunterricht an Schulen, Jugendliche dabei zu unterstützen?

Auf dem Weg, die eigene Sexualität zu ergründen, bahnen sich Jugendliche durch einen Dschungel von Fragen, Unsicherheiten und verschiedenen Narrativen über Sex – und darüber, wer und was dazugehören sollte. Auf dieser Reise kommt Lehrkräften große Wichtigkeit zu. Im Sexualkundeunterricht sollen Lehrende „junge Menschen unterstützen, sie zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität befähigen“. Theoretisch klingt das nach einem nötigen Ziel, praktisch gestaltet sich die Umsetzung komplex: Zwischen Themen wie Sex und Liebe finden sich nicht nur Scham und Frustration, sondern zunehmend auch gesellschaftliche Spannungen, die Lehrkräfte einschüchtern können. Und, wie soll eine Lehrkraft Offenheit gegenüber Sexualität vermitteln, wenn sie ihre eigene vielleicht gar nicht kennt?

Teach LOVE, eine Organisation, die Fortbildungen und Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte anbietet, setzt genau an diesen Aspekten an. Sie wurde ins Leben gerufen, um Lehrende bei moderner und inklusiver sexuellen Bildung zu unterstützen. Das Team beschreibt auf seiner Website seine Vision und die Frage, die sich vielen stellt: Teach LOVE will „sexuelle Bildung neu denken”. Und dazu “sexuelle und kulturelle Diversität, Liebe, Werte und Beziehungskonstellationen, Sicherheit und Kompetenz (auch in Internet & Medien)“ lehren. Es bleibt die Frage: „Aber wie?“

Wir haben mit der Leitung von Teach LOVE, der promovierten Sozialpsychologin und Beziehungsexpertin Dr. Johanna Degen, über das Projekt und seine einzigartige Antwort auf das „Wie?“ gesprochen. Im Interview erklärt sie den besonderen Ansatz von Teach LOVE und wie das Team mit “Herz und Expertise“ Lehrende dabei unterstützt, Schüler:innen einen Raum für die Entwicklung von positiven Beziehungen zu geben — zu ihrer Sexualität, ihren Bedürfnissen und ihren Grenzen.

Lehrer-News: Euer Slogan lautet “Mit Herz und Expertise“. Warum ist eure Kombination aus Herz und Wissenschaft so wichtig, um Lehrpersonen bei einer inklusiven und modernen und sexuellen Bildung anzuleiten?

Dr. Degen: Sexuelle Bildung reduziert die Intimität heute mitunter auf Technik. Es geht dabei aber um mehr als Positionen und Skills. Das Herz spielt dabei für uns eine Doppelrolle: Zum einen lehren wir mit dem Herzen, weil uns das Thema und die Position der Lehrkräfte im Wissenstransfer ein wirkliches Anliegen sind. So kitschig es klingen mag, aber wir forschen und lernen zusammen mit den Lehrkräften und haben viele tolle Momente des gemeinsamen Wachsens. Zum anderen geht es, unserer Meinung nach, bei der sexuellen Bildung auch um das Herz. (Auch wechselnde) Beziehungen sind bedeutsam für Herz und Seele und das Mystische und Unbewusste der Sexualität und Intimität.

Lehrer-News: Ihr forscht selbst zu Sexualität. Wie kamt ihr auf die Idee, Sexualerziehung und (forschende) Wissenschaft so eng zu verknüpfen?

Dr. Degen: Wir waren in der Forschung mit Themen unabhängig von der Schule beschäftigt — zum Beispiel zum Online-Dating. Lehramtsstudierende, der öffentliche Diskurs und eine externe Kollaborationsanfrage zur Aufklärung von Jugendlichen haben unser Forschungsprojekt angestoßen. Das Projekt ist dann immer größer geworden. Witzigerweise wurde uns am Anfang gesagt, Forschung zu dem Thema brauche es nicht mehr, man wisse schon alles. Da muss ich heftig widersprechen. Uns hat vor allem die Forschung sehr viel gelehrt und es bleibt spannend. Erst durch die Forschung und Evaluation entstanden unsere Einblicke zu den Problemen auf abstrakter Ebene, Zusammenhänge und Bedürfnisse wurden deutlich und dann kamen die kreativen Ideen und Lösungen und auch das Wissen, was funktioniert und was in der Praxis scheitert.

Lehrer-News: Welche Probleme sehen Sie im aktuellen Sexualkundeunterricht, die eine umfassende Sexualerziehung der Schüler:innen derzeit gefährden?

Dr. Degen: Die sexuelle Bildung wird oft auf Hygiene, Gesundheit und Verhütung reduziert. Das sind auch wichtige Themen und sie sind in der Tat einfacher abzuhandeln. Wichtig für psychisches Wohlbefinden, gelingende Lebenswege und auch Gesundheit, ist allerdings auch eine profunde Beziehungskompetenz, für intime, und alle anderen Beziehungen. Besonders in Zeiten, in denen Einsamkeit um sich greift und Annäherung vermehrt schwerfällt (Lehrer News berichtete), liegt darin eine sozial wichtige Aufgabe!

Am meisten ist die sexuelle Bildung von Bildungsdefiziten der Erwachsenen und Berührungsangst gefährdet. Gesellschaftlich kommen Polarisierung, Cancel Culture und persönliche Identifizierung mit Themen dazu. Die normative Aufladung des Themas ist eine große Herausforderung. Viele finden sich in der ideologisch aufgeladenen Informationsflut auf verlorenem Posten und fürchten die widersprüchlichen politischen Meinungen, die auch in der Elternschaft und unter den Jugendlichen stark vertreten sind.

Dazu gibt es haufenweise Fehlinformationen und unglückliche Narrative, die entweder aktiv oder implizit zu schlechten Erfahrungen führen. Dazu zählen repressive Perspektiven auf Sexualität, unzureichende Medienkompetenz oder auch Fehlinformationen zu Organen und Psyche. Beispielsweise zeigt unsere Forschung, dass nicht wenige meinen, Medienkompetenz sei, Jugendliche aufzuklären, dass das Digitale nicht real sei. Das ist aber eher peinlich, das wissen die Jugendlichen. Es fehlt hingegen an profunder parasozialer Kompetenz (der Fähigkeit, einseitige Beziehungen zu Medienfiguren zu erkennen und zu regulieren), die aber fehlt oft auch den Erwachsenen — es ist ein Dilemma.

Lehrer-News: Aus Studien geht hervor, dass Lehrerinnen und Lehrer politische Aufgeladenheit von Themen wie LGBTQIA+ oder Pornografie unterschiedlich empfinden. Worin unterscheidet sich die geschlechtsspezifische Wahrnehmung und wie kann dieser Unterschied erklärt werden?

Dr. Degen: Manche sagen, es gibt ganz natürlich geschlechtliche Tendenzen. Andere sagen, dass das biologistisch sei und es nur Individuen gibt. Tatsächlich ist es wohl so, dass sich Geschlechterrollen in der Tendenz unterscheiden, das aber, wie üblich, wenig über den Einzelfall aussagt und auch, dass enge Rollenerwartungen vielen schädigen, auch denen, die sich scheinbar problemlos anpassen. Frauen und queere Menschen sind beispielsweise aber eher von Gewalt bedroht und das muss man auch nicht schönreden, dann unterscheidet sich auch das Gefühl. Ich habe gerade im Internet ein gutes Beispiel gelesen: Ist meine Angst, ausgelacht zu werden (das fürchten eher Männer) oder umgebracht zu werden (das fürchten Frauen und queere Menschen)? Das macht einen fundamentalen Unterschied.

Frauen, ihre Körper und ihre Professionalität werden auch im Berufsalltag ganz anders verhandelt. Trotz aller Diversitätsdiskurse sehen wir immer noch, und in manchen Bereichen sogar wachsende, Unterschiede zu Ungunsten von Frauen. Über Sexualität zu sprechen, wenn einer gleichzeitig mit oder ohne weibliche(r) Brust vor der Klasse steht, bedeutet etwas: Die Lehrkraft nimmt die geschlechtliche Verkörperung mit. Das gilt auch bei Männern, nur anders gelagert. Diese fühlen sich oft unwohl und fürchten, übergriffig zu wirken oder als solches beschuldigt zu werden.

Lehrer-News: Wie kann sich eine Überforderung der Lehrpersonen im (Sexualkunde-)Unterricht äußern, und welche Probleme kann das für die individuellen Schüler:innen mit sich bringen?

Dr. Degen: Meistens zeigt sich das durch Vermeidung und Rückzug oder Reduktion auf die politisch harmlosen Themen. Dann handelt die Lehrperson Biologie und Verhütung ab, aber hütet sich davor, über riskante Themen zu sprechen. Dazu zählen dann einerseits Aspekte von Sexualität, die im Diskurs polarisieren, wie Diversität und Pornografiekonsum. Andererseits zählen dazu aber auch Aspekte, bei denen sie sich selbst und der widersprüchlichen Studienlage nicht traut, wie der Umgang mit Transgeschlechtlichkeit oder Interkulturalität und Konservatismus, entlang derer Konfliktlinien verlaufen können.

Lehrer-News: Wie steht euer Ansatz diesen Problemen entgegen?

Dr. Degen: Uns liegt besonders am Herzen, dass wir eine lernende Organisation sind und vorleben, was wir lehren — humanistische Praxis, also fachliches Know-how, mit Menschlichkeit im Fokus, immer. Als solches weisen wir universalistische Ethik und Moralisierung zurück, sind pluralistisch und diskursfähig. Bei uns kann jede*r über alles offen sprechen, auch über das Dilemmatabehaftete, Ambivalente und Hässliche, wie eigene Vorurteile, Ablehnung von Themen oder Gruppen sowie Fehler, Unsicherheit oder Scham.

Viele Lehrkräfte sortieren ihre persönlichen Lebenswege bei uns in der reflexiven und analytischen Arbeit. Zum Beispiel sagen manche, es sei das erste Mal in der gesamten Professionalisierung, dass es ganzheitlich auch um sie geht. Nur wer mit sich selbst in gutem Kontakt ist, kann dann gute sexuelle Bildung leisten. Daher gilt: Zuerst die Lehrkräfte, dann die Wirkung. Immanent sind dann eben diese bewegenden gemeinsamen Erfahrungen.

Lehrer-News: Und wie können Lehrkräfte mit politisch aufgeladenen Debatten im Klassenraum umgehen?

Dr. Degen: Es ist besonders wichtig, in den normativ aufgeladenen Diskursen den Überblick zu behalten und ein evidenzbasiertes Gegengewicht zu bilden. Die politischen Lager in der sexuellen Bildung strecken sich zwischen Konservatismus, moderatem Liberalismus, emanzipatorischen und neo-emanzipatorischen, also die vorausgehenden Diskurse miteinbeziehenden, Perspektiven – die sich jeweils auch noch komplex ausdifferenzieren. Allen diesen werden Lehrkräfte unumwunden begegnen. Manche wollen die sexuelle Bildung zurück ins Heim verlagern, anderen kann es nicht bunt und explizit genug gehen. Lehrende können es also nur falsch machen, solange sie sich daran orientieren. Da ist Angst nachvollziehbar, aber nicht hilfreich. Es gibt gute Strategien, damit präventiv umzugehen: Zunächst gilt es, die jeweiligen Positionen zu verstehen, um zu lernen, wie sie sich begründen. Sie als Lehrkraft können offensiv einladend kommunizieren und die gemeinsamen Ziele, bei denen sich alle einig sind, betonen: gesunde und geschützte Jugendliche. Dann gilt es, Standhaftigkeit zu zeigen, ohne rigide zu sein und zu urteilen. Kommunizieren Sie, dass Sie die Ängste verstehen – verstehen Sie sie aber auch! – und halten Sie an Aufklärung trotzdem fest. Reflektieren Sie aber auch den Weg der Aufklärung. Nicht alles Neue ist progressiv, nicht alles Alte repressiv – und: Es gibt wirklich gut begründete, evidenzbasierte Konzepte. Kennen Sie sich aus, entwickeln Sie Selbstsicherheit, ohne andere abwerten zu müssen, das bemerken die Jugendlichen – et Voilà, es entsteht eine tolle Community, gelungene und zukunftsweisende Arbeit und hohe Resilienz aufseiten der Lehrkräfte.

Lehrer-News: Wie schätzt ihr die Entwicklung des aufgeladenen Diskurses innerhalb des Klassenraumes – und die Wahrnehmung der Lehrkräfte dazu ein?

Dr. Degen: Klassenräume spiegeln die Gesellschaft mit ihren Tendenzen und manchmal verstärken sie Ausschnitte, zum Beispiel durch Mediendiskurse. Es bildet sich also Realität ab, aber es bildet sich auch zukünftige Realität, indem wir beispielsweise neue Interpretationen und Narrative anbieten. Jugendliche können sich nicht selbst überwinden, aber gemeinsam kann man neue Visionen wahrscheinlich werden lassen. Da liegt schon Pathos und Schönheit drin und das ist auch, warum Lehrkräfte den Beruf wählen: Weil er sozial bedeutungsvoll ist.

Leider sehen wir schon jetzt vor allem über Social Media eine verstärkte Retraditionalisierung und Verhärtung zwischen den Geschlechtern, bei denen Frauen, Männer und vor allem vulnerable Gruppen generell Abwertungen erfahren. Auch sehen wir Probleme mit Gewalt, zum Beispiel mit dem Versenden von Nacktbildern, wenn Schüler:innen nach einer Liaison enttäuscht wurden oder Pornografie im Klassenchat. Das erleben viele Lehrkräfte und Schulen neben der pädagogischen Herausforderung auch rechtlich als schwierig.

Lehrer-News: Gibt es zum Abschluss einen Herzenstipp, den ihr (Sexualkunde-)Lehrkräften mitgeben könnt?

Dr. Degen: Es geht nur durch und mit Ihnen als ganze Person – mit Ihrem Herzen und Ihrer Expertise. Und: Ihre Intuition ist richtig, es geht um die Menschen, nicht die Form.

Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!

Neues Palais Potsdam
false

Ihr spielt mit dem Gedanken Lehrer:in zu werden, aber wisst nicht, was im Studium auf euch zukommen könnte? Dann lohnt es sich, zunächst einen Blick auf die Unterschiede der Lehrerausbildung zwischen den einzelnen Bundesländern zu werfen. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium stellen wir euch heute Brandenburg vor. Hier erfahrt ihr, was die Ausbildung in Brandenburg besonders macht und welche Möglichkeiten ihr dort habt.

Studiengänge, Standorte und brandenburgische Besonderheiten

Schulformen in Brandenburg

In Brandenburg gibt es vier typische Schulformen, an denen ihr später unterrichten könnt: Die Grundschule, die Oberschule, welche die Sekundarstufe I umfasst, das Gymnasium und die Förderschule. Förderpädagogischer Unterricht findet im Rahmen der Inklusion allerdings auch an gewöhnlichen Schulen statt. An Gesamtschulen werden mehrere Schulzweige angeboten. Eine Besonderheit in Brandenburg sind die Grundschulen: An ihnen verbringen die Schulkinder die Klassenstufen eins bis sechs. Nach der vierten Klasse kommen vereinzelt neue Fächer hinzu, aber der Eintritt in die Sekundarstufe an einer weiterführenden Schule findet in den meisten Fällen erst im Anschluss an das sechste Schuljahr statt.

Nach diesen Schulformen gliedern sich üblicherweise die Studiengänge, welche in Brandenburg in einem Bachelor-Master-System angeboten werden. Somit gibt es das Lehramtsstudium für die Primarstufe, also für die Grundschule, und für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik. Hinter letzterem verbirgt sich das sonderpädagogische Lehramt für die Grundschule, beziehungsweise die Primarstufe an Förderschulen. Das Lehramtsstudium für die Sekundarstufe I und II bereitet euch auf den Unterricht an Oberschulen oder Gymnasien vor. Der Vorteil in Brandenburg: Erst im Master müsst ihr euch für eine der beiden Schulformen entscheiden. Das Lehramtsstudium für Förderpädagogik führt zum Förderschullehramt, beziehungsweise zur Sonderpädagogentätigkeit an Inklusionsschulen, in der Sekundarstufe. Wenn ihr an einer Berufsschule unterrichten wollt, müsst ihr in Brandenburg erst ein relevantes Fach ohne Lehramtsbezug im Bachelor studieren. Denn den entsprechenden Lehramtsstudiengang gibt es nur als Masterprogramm in Anschluss an ein fachlich relevantes Grundstudium. Übrigens zeichnet sich Brandenburg dadurch aus, dass in allen Studiengängen, bis auf das Berufsschullehramt, die Inklusion eine wichtige Rolle spielt und als Schwerpunkt in den Bildungswissenschaften vertreten ist.

Studieren in Potsdam oder Senftenberg

Lange Zeit war die Universität Potsdam der einzige Standort für das Lehramtsstudium in Brandenburg. Mit Senftenberg, wo sich ein Campus der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) befindet, ist zum Wintersemester 2023/24 ein neuer Studiengang für das Grundschullehramt an den Start gegangen, um die Kapazitäten der Lehrausbildung aufzustocken. Bisher gibt es dort nur die Möglichkeit den Bachelor zu beginnen, doch die Etablierung des Masterprogramms ist in Vorbereitung, sodass die jetzigen Studierenden ihr Studium auch schon in Senftenberg abschließen können. Wenn ihr euch für den Unterricht an anderen Schulformen interessiert, seid ihr Brandenburg von der Qual der Wahl befreit und könnt euch nach Potsdam begeben.

Praktischer Fokus im Master und verkürztes Referendariat

Das Lehramtsstudium in Brandenburg zeichnet sich außerdem im Vergleich zu anderen Bundesländern auch durch seine Praxisorientierung aus. Ganze fünf Praktika absolviert ihr über die zehn Semester Regelstudienzeit verteilt. Das Schulpraktikum im Master ist auch als ”Praxissemester“ bekannt, da es sich über den Zeitraum eines halben Jahres erstreckt. Dies sorgt dafür, dass der Vorbereitungsdienst in Brandenburg sogar nur zwölf Monate statt 18 Monate dauert, aufgrund dessen, dass das intensive Semester praktischer Erfahrung aus dem Studium angerechnet wird. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Studiengänge auch nicht in ihrer Dauer, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist, wo meist nur das Gymnasial- oder Berufsschullehramt ganze zehn Semester dauern. Das verkürzte Referendariat trifft nicht auf angehende Berufsschullehrer:innen in Brandenburg zu, weil das Praxissemester nicht Teil des ohnehin kompakten Masterstudiums ist, in dem alle pädagogischen Kompetenzen von Grund auf erlernt werden müssen. Ihr müsst auch die gewöhnlichen 18 Monate im Referendariat verbringen, falls ihr euer Studium in einem anderen Bundesland absolviert und kein vergleichbares Praxissemester vorzuweisen habt.

Die Studiengänge im Vergleich

Primarstufe

Für das Grundschullehramt in Potsdam oder Senftenberg müsst ihr als erstes Fach auf jeden Fall Deutsch oder Mathematik wählen. Als Zweites stehen euch außerdem die übrigen brandenburgischen Grundschulfächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Verfügung. Die meisten dieser Fächer erfordern eine zusätzliche Eignungsprüfung. Mit Ende der vierten Klasse endet auch der Sachunterricht in Brandenburg. Für die zusätzlichen zwei Jahre der Grundschule gibt es stattdessen die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) und Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). Wenn ihr Sachunterricht als Fach im Studium gewählt habt, müsst ihr eines dieser Folgefächer zusätzlich wählen. In Senftenberg hängt diese Wahl von eurem Erstfach ab: Wer sich für Deutsch entscheidet, muss für Sachkunde den gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wählen, der auch LER einschließt, bei Mathe als Erstfach den naturwissenschaftlichen, zu dem auch WAT gehört.

Zusätzlich zu den Fachwissenschaften studiert ihr die Bildungswissenschaften, die euch Kompetenzen und Wissen über die Erziehung von Schulkindern mitgeben. Die Inklusionspädagogik bildet in Brandenburg wie erwähnt allgemein einen Schwerpunkt. Ein zusätzlicher Teil des Studiums umfasst die sogenannte Grundschulbildung, im Zuge derer euch pädagogische und didaktische Grundlagen speziell im Kontext der Grundschule vermittelt werden. Vor allem beinhaltet sie rudimentäre fachwissenschaftliche Bezüge zu den übrigen Grundschulfächern, damit alle Grundschullehrer:innen den sogenannten Anfangsunterricht in allen Fächern geben können. Wenn ihr euch für das Studium an der BTU in Senftenberg entscheidet, müsst ihr überdies sogenannte fachübergreifende Studien (FÜS) belegen, wie es an der Technischen Universität üblich ist. Die FÜS wählt ihr aus einer Fülle an Modulen, die nichts mit eurem eigentlichen Studium zu tun haben, sondern lediglich dazu dienen sollen, anderen Interessen nachzugehen und euren Horizont zu erweitern.

Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik

Bei diesem Studiengang, der im Grunde genommen das förderschulische beziehungsweise sonderpädagogische Grundschullehramt verkörpert, habt ihr keine Wahl, was die Fächer betrifft. Jede:r muss Deutsch und Mathematik belegen. Neben den Fach- und Bildungswissenschaften gibt es die sogenannte Inklusionspädagogik als Bestandteil des Studiums. Abgesehen von den klassischen Förderschwerpunkten Sprache, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung gibt es Module zur Inklusionspädagogik und -didaktik, welche den Fokus auf das Modell der Inklusion innerhalb der Sonderpädagogik in Brandenburg noch einmal unterstreichen. Mit diesem Studium qualifiziert ihr euch sowohl als Grundschullehrkraft an einer Förderschule sowie als Sonderpädagog:in an einer regulären Grundschule.

Lehramt für Förderpädagogik

Das sogenannte Lehramt für Förderpädagogik bildet das Gegenstück zur Primarstufe mit Inklusionsschwerpunkt als Studiengang für das sonderpädagogische Lehramt in der Sekundarstufe. Hier wählt ihr unter den Möglichkeiten Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport und WAT nur ein einziges Fach. Die Beschränkung auf ein Fach lässt neben den herkömmlichen Bildungswissenschaften noch genug Raum für eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Förder- und Inklusionspädagogik. Ihr wählt hier nur zwei Förderschwerpunkte. Ihr müsst mindestens einen der beiden Schwerpunkte soziale und emotionale Entwicklung oder Lernen wählen, wobei euch zusätzlich auch Sprache oder geistige Entwicklung zur Auswahl stehen. Das Studium bereitet euch sowohl auf das Lehramt in der Sekundarstufe einer Förderschule als auch auf eine sonderpädagogische Stelle an einer Regelschule vor.

Lehramt für die Sekundarstufe I und II

Dieses Studium bereitet euch zunächst für das Lehramt sowohl an Oberschulen als auch an Gymnasien vor. Mit Beginn des Masters müsst ihr euch allerdings für eine Schulform entscheiden, indem ihr die Sekundarstufe I oder II als Schwerpunkt wählt. Eure beiden Fächer könnt ihr mehr oder weniger beliebig aus dem vorhandenen Kanon wählen, welcher folgende Fächer einschließt: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Geografie, Geschichte, Informatik, Kunst, Latein, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER), Mathematik, Musik, Physik, Politische Bildung, Polnisch, Russisch, Spanisch, Sport, Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). LER und WAT lassen sich nur für die Sekundarstufe I, Latein nur für die Sekundarstufe II wählen, sodass die ersten beiden nicht mit letzterem kombinierbar sind. Die Fächer Mathematik und Physik könnt ihr speziell im Verbund studieren, wobei ein bestimmter Fokus auf die Verwandtschaft beider Disziplinen gelegt wird. Bei den herkömmlichen Bildungswissenschaften bildet die Inklusionspädagogik wieder einen Schwerpunkt.

Lehramt für Sekundarstufe II (berufliche Fächer)

Das Berufsschullehramt könnt ihr in Brandenburg nur als Masterstudium im Anschluss an einen fachlich relevanten Bachelor studieren. Als berufliches Fach lassen sich neben Wirtschaft und Verwaltung eine Reihe von technischen Fächern wählen, unter denen sich Klassiker wie Bautechnik, Elektrotechnik oder Mediendesign und viele mehr befinden. Einschlägige Bachelorstudiengänge, die euch für diese technischen Bereiche qualifizieren könnten, sind zum Beispiel Bauingenieurwesen, Elektrotechnik oder Maschinenbau. Für Wirtschaft und Verwaltung sind Hintergründe wie die Betriebswirtschaftslehre oder Verwaltungsinformatik von Vorteil. Dies sind allerdings nur wenige von vielen Möglichkeiten. Für das allgemeinbildende Fach bleibt euch nur die etwas magere Wahl zwischen Mathematik und Informatik. Der bildungswissenschaftliche Teil des Studiums enthält ausnahmsweise keinen Schwerpunkt in Inklusionspädagogik, sondern berufspädagogische und -didaktische Grundlagen.

Seiteneinsteiger

Das Land Brandenburg hat für die Möglichkeit, Menschen ohne lehramtsbezogene Ausbildung, jedoch mit relevantem fachlichen Wissen als Lehrer:innen einzustellen, entsprechende Kurse bereitgestellt. Denn in der Tat machen die Seiteneinsteiger:innen einen großen Teil der brandenburgischen Lehrkräfte aus und sind eines der Mittel, die man gegen den anhaltenden Lehrermangel einsetzt. Die pädagogische Grundqualifizierung, welche mangels einer erziehungswissenschaftlichen Vorbildung für die Seiteneinsteiger:innen nötig ist, übernehmen vor und während der Lehrtätigkeit die zuständigen Schulämter. An der Universität Potsdam hingegen findet berufsbegleitend die sogenannte Weiterbildung im Bildungsbereich (WiB) statt, um die Expert:innen meist eines Fachs um ein weiteres Fach weiterzubilden, sodass sie für den Vorbereitungsdienst zugelassen werden können.

Praktika

Das Lehramtsstudium in Brandenburg ist mit seinen fünf Praktika, inklusive eines ganzen Praxissemesters, stark praxisorientiert. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die einzelnen Praktika und darüber, was sie mitunter besonders macht.

Integriertes Eingangspraktikum

Dieses Praktikum umfasst die ersten praktischen Erfahrungen im Studium für das Grundschullehramt, sowohl mit als auch ohne Inklusionsschwerpunkt. An der Universität Potsdam dauert es insgesamt 60, an der BTU mindestens 40 Unterrichtsstunden und ist mit wöchentlichen Einheiten auf einen Zeitraum von etwa zehn Wochen verteilt. Es besteht hauptsächlich aus Unterrichtshospitationen. In Senftenberg, am Campus der BTU, beginnt das Eingangspraktikum schon direkt beim Start des ersten Semesters, was den noch sehr neuen Studiengang deutschlandweit herausstellt. Die Studierenden beginnen mit dem Unterrichten oft schon am zweiten Tag, wodurch die sie sich von Anfang an mit der praktischen Seite ihrer angestrebten Laufbahn befassen müssen. An der BTU folgt ein weiteres integriertes Eingangspraktikum von mindestens 40 Unterrichtsstunden im zweiten Semester.

Orientierungspraktikum

Das Äquivalent zum Eingangspraktikum ist für die Sekundarstufe I bis II und für die Förderpädagogik das Orientierungspraktikum. Dieses umfasst mindestens 40 Unterrichtsstunden, welche ihr in Form einer Hospitanz im Block während der vorlesungsfreien Zeit absolviert. Es folgt eine einwöchige Auswertungsphase. Das Orientierungspraktikum fällt ebenfalls im Masterstudiengang für berufsbildende Schulen an.

Pädagogisch-psychologisches Praktikum

In allen Studiengängen für das Lehramt fällt ein pädagogisch-psychologisches Praktikum an, welches alle Studierenden, unabhängig von ihrer jeweiligen Ausrichtung, mit den besonderen Anforderungen der förderpädagogischen Arbeit konfrontiert. Es umfasst 30 Zeitstunden, welche ihr sowohl in Form eines Blockpraktikums als auch eines semesterbegleitenden Praktikums an einer außerschulischen Einrichtung, wie zum Beispiel einer Jugendhilfe, absolvieren könnt. Ziel des Praktikums ist es, eine bestimmte förderpädagogische Maßnahme zu erarbeiten, umzusetzen und schließlich auszuwerten. Plätze werden zentral über eine Börse vergeben. Dieses Praktikum lässt sich auch im Ausland absolvieren. Gut geeignet dafür ist eine Partnereinrichtung der Universität Potsdam in Ghana.

Fachdidaktische Tagespraktika

Erste Unterrichtseinheiten organisiert ihr im Bachelorstudium selbst in den fachdidaktischen Praktika, die sich auf den Schulunterricht eurer jeweiligen Fächer beziehen. Dementsprechend absolviert ihr insgesamt zwei dieser Tagespraktika.

Schulpraktikum und psychodiagnostisches Praktikum

Das Schulpraktikum ist eine intensive Phase der beruflichen Praxiserfahrung während des Masterstudiums, die sich über 17 Wochen zieht. Mit einer Woche Vorbereitung und abschließend einer Woche Auswertung bestehen die restlichen 15 Wochen aus 66 Stunden Unterrichtshospitanz und 50 Stunden selbst durchgeführtem Unterricht. Dieses “Praxissemester” ersetzt später ein Drittel der Zeit des brandenburgischen Referendariats im Anschluss an das abgeschlossene Studium. Im Master für das Berufsschullehramt entfällt das Schulpraktikum aus zeitlichen Gründen. Auch dieses Praktikum könnt ihr im Ausland, unter anderem an einer der Partnerschulen der Universität Potsdam in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika, Ägypten oder Indonesien, sowie an Schulen in ganz Deutschland absolvieren. An das Praxissemester ist außerdem als fünftes Praktikum eine weitere Einheit mit förderpädagogischem Schwerpunkt geknüpft, die an derselben Schule durchgeführt werden soll.

Eure Aussichten für Brandenburg

Das Land Brandenburg bietet eine reichhaltige Lehrausbildung, die mit einem sehr praxisorientierten Ansatz, einem verkürzten Referendariat und einem Schwerpunkt auf inklusionspädagogische Grundlagen überzeugt. Aufgrund des anhaltenden Lehrermangels, der im gesamten Land eine enorme Belastung darstellt, ist das Land bemüht, das Lehrangebot auszubauen, was sich an dem Angebot für Seiteneinsteiger:innen und dem neueröffneten Studiengang in Senftenberg zeigt. Jährlich müssen etwa 1.000 Stellen besetzt werden.

Wer sich in Brandenburg nach Abschluss des Referendariats bewirbt, hat allgemein hohe Einstellungschancen und kann sich auf ein Gehalt nach A13 an allen Schulformen freuen. Weitere finanzielle Anreize zur Entlastung der besonders vom Lehrkräftemangel betroffenen Schulen bietet das Brandenburg-Stipendium für Landlehrer:innen. Um Studierende später an einer der sogenannten Programmschulen zu verpflichten, bietet das Land Lehramtsstudent:innen aus ganz Deutschland eine Förderung von 600 Euro monatlich schon ab dem fünften Semester  bis zum Ende des Studiums an. Im Gegenzug dazu verpflichtet ihr euch, später das Praxissemester und den Vorbereitungsdienst von 12 Monaten an der jeweiligen Programmschule zu absolvieren. Wenn ihr in eurem Studium kein Praxissemester hattet, müsst ihr stattdessen die üblichen 18 Monate im Referendariat an der zugewiesenen Schule verbringen. Daraufhin folgt eine zusätzliche Tätigkeitsverpflichtung an der Schule für die Dauer der vorherigen Förderung.

Wenn ihr euch für die praktische Arbeit des Unterrichtens oder förder- und inklusionspädagogische Ansätze begeistern könnt, ist Brandenburg mit Sicherheit ein toller Studienort. Dem Land treu zu bleiben, lohnt sich aufgrund des verkürzten Referendariats und den guten Einstellungsaussichten. Wer das Brandenburg-Stipendium in Erwägung zieht, könnte sich über eine großzügige Förderung während des Studiums mit anschließend garantierter Einstellung freuen.

Schüler klatscht bei Lehrerin in ein High-Five ein.
false

Du hast ein gutes Verhältnis zu deiner Schülerschaft, einen ausgeprägten Sinn für Kommunikations- und Konfliktmanagement oder einfach Lust, dich für ein freundliches und demokratisches Schulklima stark zu machen? Dann könnten deine Schüler:innen dich gut als Vertrauens- beziehungsweise Verbindungslehrkraft gebrauchen. Wir haben für euch zusammengefasst, was ein Amt als Verbindungslehrkraft bedeutet, welche Pflichten es mit sich bringt und welche Türen es dir im Schulalltag öffnen kann.

Vertrauens-, Verbindungs- oder Beratungslehrkraft – Wer ist wer?

Eine Verbindungslehrkraft ist eine Lehrperson an einer Schule, die, wie der Name schon sagt, als Bindeglied zwischen Schulleitung, Schüler- und Lehrerschaft und manchmal auch Eltern fungiert. Die Person steht im engen Austausch mit der Schülervertretung (SV), berät sie bei ihren Projekten und Vorhaben, und unterstützt sie auch wenn Unstimmigkeiten oder Konflikte mit der Schulleitung oder gar der Schulaufsichtsbehörde auftreten. Verbindungslehrkräfte werden häufig auch als Vertrauenslehrer:innen bezeichnet, weil sie, besonders der Schülervertretung gegenüber, beratend und vertraulich agieren, nicht aber, weil sie bei persönlichen oder schulischen Problemen einzelner Schüler:innen eine Anlaufstelle bieten.

Die unterschiedlichen Bezeichnungen bieten viel Interpretationsspielraum, zusätzlich trägt die uneinheitliche Verwendung dieser Begriffe durch die Bundesländer wohl kaum zur Entwirrung des Begriffschaos bei. Eine Beratungslehrkraft bietet meist auch eine Anlaufstelle für Schüler:innen mit Problemen privater oder unterrichtlicher Natur. Diese Lehrkraft kümmert sich um Fragen der Schüler:innen bezüglich ihrer weiteren Schullaufbahn oder persönlichen sowie schulischen Problemen und verfügt meist über eine zusätzliche pädagogisch-psychologische Qualifikation. Nicht zu verwechseln ist dieser Begriff mit denen der Verbindungs- oder der Vertrauenslehrkraft, die in verschiedenen Bundesländern den oben beschriebenen Tätigkeitsbereich bezeichnen; also in erster Linie, die Anlaufstelle für die Schülervertreter:innen.

Bedeutung und Aufgaben einer Vertrauenslehrkraft

Einer Verbindungslehrkraft kommt mit dieser Position eine Art Schlüsselrolle an der Schule zu, die weit über den regulären Unterricht hinausgeht. Ihre Aufgaben sind im Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes genau definiert und können sich demnach im Detail unterscheiden, im Groben kommen ihr aber folgende Aufgaben zu:

Die Unterstützung der SV nimmt einen großen Teil des Verantwortungsbereiches einer Vertrauenslehrperson ein. Die Schülervertretung wird bei einer Versammlung der Klassensprecher:innen gewählt und stellt ein Gremium der Schülerschaft dar. Besonders bei den ersten Gremien-Treffen der neu gewählten Schülervertretung sollte die Vertrauenslehrerkraft den Schüler:innen bei der Organisation und dem Abhalten von Sitzungen unterstützend zur Seite stehen. Auch bei der Umsetzung von Projekten berät und – je nach Kapazitäten – hilft sie der SV.

Darüber hinaus kommt der Verbindungslehrkraft die beschriebene Vermittlerrolle zu. So nimmt sie an gemeinsamen Gesprächen mit der SV und der Schulleitung teil, die an einigen Schulen regelmäßig angesetzt werden, um für einen kontinuierlichen Austausch zwischen den verschiedenen Instanzen zu sorgen. Auch wenn es Konflikte mit der Schulleitung oder der Schulaufsichtsbehörde gibt, soll die Vertrauenslehrkraft als möglichst neutrale:r Vermittler:in fungieren. Ihre Aufgabe ist es dann, den entsprechenden Parteien offen gegenüber zu sein, ihre Anliegen zu verstehen und den Dialog über ihre Interessen zu moderieren.

Eine tatkräftige Arbeit der SV hängt also nicht nur von dem Engagement der Schüler:innen selbst ab, sondern wird stark von der Hilfsbereitschaft der Vertrauenslehrkraft beeinflusst. Eine enge Zusammenarbeit mit den Schüler:innen und die regelmäßige Teilnahme an ihren Gremien-Sitzungen helfen dabei, potenzielle Konflikte mit anderen Instanzen frühzeitig zu erkennen und zu lösen, und tragen so wesentlich zu einem harmonischen Miteinander an der Schule bei. Außerdem legt dies den Grundstein für erfolgreiche Projektumsetzungen der SV.

Bist du geeignet? – Hilfreiche Eigenschaften und Motivationen

Eine Vertrauenslehrperson nimmt eine bedeutende Rolle innerhalb der Schulgemeinschaft ein, die sowohl Verantwortungsbewusstsein als auch spezifische Fähigkeiten und Motivationen erfordert. Um diese Rolle erfolgreich auszufüllen, bedarf es bestimmter Eigenschaften und intrinsischer Motivationen.

1. Selbstorganisation

Als Vertrauenslehrer:in ist es notwendig, sich gut selbst organisieren zu können. Die Aufgaben in dieser Position sind vielfältig und bieten viel Spielraum für Projekte und somit auch die Möglichkeit, viel Engagement zu zeigen. Da die durchschnittliche Arbeitsbelastung einer Lehrkraft außerdem auch ohne zusätzliches Amt schon hoch ist, ist ein gutes Zeitmanagement und ein hohes Maß an Selbstorganisation wichtig, um die verschiedenen Verantwortungsbereiche und Aufgaben effektiv zu koordinieren.

2. Fachliche Kenntnisse und Beratungsfähigkeit

Vertrauenslehrer:innen sollten über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Schulrecht und den Rechten der SV verfügen, um sie fundiert beraten zu können. Die Lehrkraft sollte der ihr außerdem nicht nur Informationen vermitteln, sondern sie auch in der Reflexion von Situationen unterstützen und zu eigenverantwortlichem Handeln ermutigen.

3. Motivation – und die Fähigkeit zum Nein-Sagen

Die intrinsische Motivation, sich für die Belange der Schüler:innen einzusetzen, ist für das Amt einer Vertrauenslehrkraft von zentraler Bedeutung. Diese Motivation kann aus dem Wunsch resultieren, die demokratische Mitbestimmung innerhalb der Schule zu fördern und Schüler:innen zu empowern. Ein echtes Interesse an der Entwicklung und Unterstützung der Jugendlichen sorgt dafür, dass sie sich gehört fühlen und fördert die Fähigkeit, den Schüler:innen bei der Durchsetzung ihrer Interessen empathisch zur Seite zu stehen. Durch den vielen Spielraum bei dem möglichen Annehmen vieler Aufgaben ist genauso wichtig aber auch die Begrenzung der eigenen Arbeit, um Überarbeitung und Erschöpfung aus dem Weg zu gehen.

4. Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeiten

Die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen zu verstehen und auszugleichen, ist in diesem Amt besonders gefragt. Hierbei ist es wichtig, klar zu definieren, dass die Vertrauenslehrkraft die Kommunikation in Konfliktsituationen fördert, die Verantwortung für die Lösung jedoch bei den beteiligten Parteien bleibt.

5. Flexibilität

Die Ausgestaltung der Unterstützungsaufgaben hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen und der Schulkultur ab. Flexibilität und die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen, lässt Spaß an dem Amt erst zu. Eine Vertrauenslehrkraft sollte bereit sein, ihre Methoden und Ansätze je nach den aktuellen Anforderungen der SV und der Schulgemeinschaft anzupassen.

6. Fortbildungsbereitschaft

Auch wenn viele der genannten Fähigkeiten erlernt oder verbessert werden können, sollte die Neugierde oder zumindest die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung bereits mit ins Amt gebracht werden. Austausch mit anderen Vertrauenslehrer:innen und die Teilnahme an Fortbildungen helfen, sich kontinuierlich in dieser Rolle weiterzuentwickeln und neue Impulse zu erhalten, die die eigene Arbeit und die der SV bereichern. Außerdem fordert die Position je nach Projekt möglicherweise die Einarbeitung in neue Themenbereiche, wie beispielsweise spezielle geltende rechtliche Grundlagen.

Von Schüler:innen ins Amt gehoben: Der Weg zur Vertrauenslehrkraft

Wenn diese Beschreibung dein Interesse geweckt hat, kannst du dich zwar um das Amt bewerben, ob du dafür wirklich in Frage kommst und in die Position der Vertrauenslehrkraft hineingehoben wirst, bestimmen aber die Schüler:innen. Denn grundsätzlich erfolgt die Ernennung der Vertrauenslehrkraft durch eine Wahl der SV.

In der Regel läuft der Prozess folgendermaßen ab: Zu Beginn des Schuljahres findet eine Wahl innerhalb der SV statt. Die Schüler:innen schlagen Lehrkräfte vor, von denen sie glauben, dass sie ihre Interessen am besten vertreten können. Lehrkräfte können sich nicht selbst zur Wahl aufstellen, allerdings können sie ihr Interesse an dem Amt bekunden. Die SV wählt dann eine zur Wahl aufgestellte Lehrkraft, die je nach Bundesland mit einer absoluten oder einfachen Mehrheit gewählt werden – und das Amt zum Schluss nur noch annehmen muss.

In einigen Bundesländern gibt es spezifische Regelungen zur Wahl, die im jeweiligen Schulgesetz festgeschrieben sind. In Niedersachsen ist die Wahl einer Vertrauenslehrkraft beispielsweise nicht zwingend vorgeschrieben. Hier kann die Schülervertretung selbst entscheiden, ob diese Position besetzt werden soll. In Brandenburg muss die Wahl zusätzlich durch die Schulkonferenz bestätigt werden. 

Neben Überstunden und Stress noch ein zusätzliches Amt übernehmen?

Vertrauenslehrer:innen übernehmen neben ihrem regulären Unterricht eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben. Eine materielle Vergütung ist dafür nicht immer vorgesehen. In vielen Bundesländern wird diese Tätigkeit als Ehrenamt betrachtet. Manche Schulen bieten jedoch Entlastungsstunden, die den zusätzlichen Aufwand teilweise kompensieren. Solche Regelungen variieren jedoch stark zwischen den Bundesländern und sogar innerhalb einzelner Schulen. Insgesamt bleibt die Tätigkeit oft eine zusätzliche Verantwortung, die aus persönlichem Engagement getragen wird.

Finanzielle oder zeitliche Vorteile bietet solch ein Amt also eher weniger. Gründe dafür sind eher intrinsischer Art. Zum einen ermöglicht das Amt für lernwillige Lehrpersonen ständige persönliche Weiterentwicklung. Durch die Arbeit als Vertrauenslehrer:in können sie an verschiedenen Projekten und so auch Themenbereichen mitarbeiten. Außerdem bietet das Amt Lehrkräften die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu den Schüler:innen aufzubauen und in einer vertrauensvollen Rolle direkt Einfluss auf die Entwicklung der Schüler:innenschaft zu nehmen. Vertrauenslehrer:innen können außerdem maßgeblich zur Entwicklung einer demokratischen und partizipativen Schulkultur beitragen,Werte wie Mitbestimmung, Gerechtigkeit und Fairness vermitteln und über den normalen Unterricht hinaus einen positiven Unterschied im Leben der Jugendlichen zu machen.

Ist dein Interesse frisch geweckt, hast du schon länger darüber nachgedacht, dein Interesse an einem solchen Amt zu bekunden oder schon Erfahrungen als Verbindungslehrer:in machen dürfen? Schreib uns in die Kommentare, was dich antreibt, dich für deine Schüler:innen stark zu machen.

Deutsches Eck in Koblenz
false

Ihr habt Lust zu studieren und spielt mit dem Gedanken, Lehrer:in zu werden? Dann könnte das Lehramtsstudium in Rheinland-Pfalz genau das richtige für euch sein! In unserer Reihe über die verschiedenen Lehramtsstudiengänge präsentieren wir euch heute das Bundesland an der Mosel. Sei es in der Landeshauptstadt Mainz, in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, in Koblenz, wo die Mosel in den Rhein fließt, oder an den beiden Standorten der Technischen Universität, in Landau oder Kaiserslautern: Überall findet ihr ein spannendes Studienangebot. Für Unentschlossene eignet sich Rheinland-Pfalz besonders gut, denn aufgrund des dortigen Systems müsst ihr euch erst nach dem vierten Semester entscheiden, an welcher Schulform ihr unterrichten wollt.

Maximale Flexibilität

Bevor ihr euch entscheidet, Lehrer:in zu werden, und mit dem Studium beginnt, muss in Deutschland meistens erst die Frage aus dem Weg geräumt werden, an welcher Schulform ihr später unterrichten möchtet. Denn die Lehramtsstudiengänge unterteilen sich in die jeweiligen Schularten, um angehende Lehrer:innen bestmöglich auf die spezifischen Voraussetzungen vorzubereiten. Von dieser Wahl hängt dann zum Beispiel ab, ob ihr später Grundschulkinder oder doch Berufsauszubildende vor euch im Klassenzimmer sitzen habt. In Rheinland-Pfalz hingegen studieren alle Lehramtsstudent:innen zunächst gemeinsam und müssen sich erst nach dem vierten Semester für eine Schulform entscheiden, wenn sie bereits die Gelegenheit hatten, praktische Erfahrung im Unterrichten zu sammeln.

Die Studienstruktur

Zuerst wählt ihr zwei Unterrichtsfächer, die ihr zusammen mit den Bildungswissenschaften studiert. Achtung: Bei der Fächerwahl solltet ihr euch trotz allem schon Gedanken machen, ob ihr eine bestimmte Schulform favorisiert, denn es gibt in dem Zusammenhang gewisse Voraussetzungen. Nicht jedes Fach könnt ihr an jeder Schulform unterrichten und teilweise gibt es belegpflichtige Fächer zum Beispiel für das Grundschullehramt. Mit Beginn des fünften Semesters bereitet ihr euch schließlich auf einen der rheinland-pfälzischen Schultypen vor: Das Gymnasium, die sogenannte Realschule plus, die Grundschule, die Förderschule oder die Berufsbildende Schule. 

Für die Grundschule und die Förderschule sind an diesem Punkt alle fachbezogenen und bildungswissenschaftlichen Studien beendet und ihr fahrt mit der sogenannten Grundschulbildung beziehungsweise mit sonderpädagogischen Modulen fort. Erstere beinhaltet in Rheinland-Pfalz grundlegende Vermittlungskompetenzen für die Fachbereiche Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen, Sachunterricht, Ästhetische Bildung und den Wahlpflichtbereich. Im Förderschulstudium vertieft ihr euern Wissen und eure Fähigkeiten im sonderpädagogischen Bereich. Für die restlichen Schulformen bleiben die beiden fachlichen und der bildungswissenschaftliche Schwerpunkt bis zum Ende des Studiums erhalten.

Nach insgesamt sechs Semestern schließt ihr euer Grundstudium mit einer Bachelorarbeit ab und startet den Masterstudiengang, in dem ihr die Schwerpunkte je nach Schulform vertieft. Im Grundschullehramt dauert dies zwei Semester, im Förderschul- und Realschullehramt drei Semester und im Gymnasial- und Berufsschullehramt vier Semester. Der erfolgreiche Masterabschluss stellt zugleich das Erste Staatsexamen dar, das euch erlaubt, das Referendariat in ganz Deutschland anzutreten. Alles über die möglichen Fächerkombinationen an den jeweiligen Universitäten und über Praktika erfahrt ihr im Folgenden. 

Gymnasiallehramt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

In Mainz könnt ihr nur das Gymnasiallehramt studieren. Allerdings ist es dank des flexiblen Systems auch möglich, nach vier Semestern an eine andere Universität in Rheinland-Pfalz zu wechseln, wenn ihr euch für eine andere Schulform entscheiden solltet. Auf gleiche Weise könnt ihr auch von einer anderen Universität nach Mainz kommen. Allerdings sollte ein derartiger Wechsel gut vorbereitet und mit den jeweiligen Fakultäten mit reichlich Vorlauf abgesprochen werden. 

Aus einem reichen Fächerkanon könnt ihr zwei Fächer wählen und bis auf die Verknüpfung von Musik und Kunst beliebig kombinieren. Zur Auswahl stehen: Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geographie, Geschichte, Griechisch, Informatik, Italienisch, Katholische Religion, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Russisch, Sozialkunde, Spanisch, Sport. Die freie Auswahl an Fächern ohne Bestimmungen bezüglich des Erstfachs ist selten und macht Mainz zu einem attraktiven Ort für angehende Gymnasiallehrer:innen mit individuellen Wünschen für die Fächerwahl. Die Fächer Musik und Kunst werden jeweils in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz  beziehungsweise der Kunsthochschule Mainz gelehrt.

Durchs Schlupfloch ins Berufschullehramt 

Übrigens bietet der Bachelorstudiengang Wirtschaftspädagogik auch die Möglichkeit, einen lehramtsbezogenen Master im Anschluss zu studieren, mit welchem ihr das Berufsschullehramt in einem Fach ausführen könnt. Der Vorteil ist, dass der Bachelor auch Türen in viele Berufsfelder der Wirtschaft öffnet, sodass ihr mehr Zeit habt, euch über die Berufswahl zu vergewissern. Unter den Schwerpunktfächern, aus denen ihr eines wählt, befindet sich ein Großteil der üblichen Schulfächer. Wer sich allerdings für das Fach Recht oder Management and Economics entscheidet, hat keine Möglichkeit, den Master of Education im Anschluss anzutreten. Außerdem müsst ihr sichergehen, dass ihr schon während des Bachelorstudiums die üblichen Schulpraktika absolviert, um euch für den lehramtsbezogenen Master zu qualifizieren. 

In Frankreich und Deutschland studieren und unterrichten

Eine weitere Besonderheit ist die im Rahmen der Kooperation zwischen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universität von Burgund in Dijon mögliche Lehrausbildung für deutsche und französische Schulen. Mit Französisch und einem weiteren Fach, zumeist Deutsch oder Englisch, könnt ihr in beiden Ländern studieren und euch für einen deutsch-französischen Vorbereitungsdienst qualifizieren, um schließlich als Lehrer:in in beiden Systemen praktizieren zu dürfen. 

Förderschule und mehr: RPTU – Campus Landau

Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) bietet als einzige im Bundesland Abschlüsse für alle Schulformen an. Allerdings sind diese auf die beiden Standorte Landau und Kaiserslautern verteilt. Bislang war der Campus in Landau der einzige Ort in Rheinland-Pfalz, der das Lehramtsstudium für Förderschulen angeboten hat. Außerdem könnt ihr dort die Schulformen Grundschule, Realschule plus und Gymnasium studieren. Die Ausrichtung auf Grund- und Förderschule wird auch an der kompakten Fächerauswahl deutlich. Im Gegensatz zu Mainz könnt ihr hier keine Fremdsprache außer Englisch oder Französisch belegen, Musik und Informatik werden ebenfalls nicht angeboten. Wer das Grundschullehramt anstrebt, muss mindestens als erstes Fach Deutsch, Englisch, Französisch oder Mathematik wählen und hat beim zweiten Fach freie Auswahl. Für das Förderschullehramt müsst ihr Deutsch, Mathematik oder Wirtschaft und Arbeit belegen.

Mit Abschluss der fachlichen Ausbildung nach dem vierten Semester beginnt für angehende Grundschullehrer:innen die im Bundesland übliche Grundschulbildung bis zum Masterabschluss nach insgesamt acht Semestern. Die zukünftigen Förderschullehrer:innen unter euch schließen das Bachelor-Studium mit Modulen über die Grundlagen der sonderpädagogischen Förderung sowie frei wählbaren Ergänzungsstudien ab. Im Masterstudium könnt ihr zwei Förderschwerpunkte wählen. Zur Auswahl stehen: Lernen, sozial-emotionale Entwicklung, motorische Entwicklung, ganzheitliche Entwicklung sowie Sprache. Wenn ihr euch für das Gymnasial- oder Realschullehramt entscheidet, schließt ihr das Studium klassischerweise mit der Vertiefung der Fächer und Bildungswissenschaften nach insgesamt zehn beziehungsweise neun Semestern ab. 

Technischer Schwerpunkt: RPTU – Campus Kaiserslautern

Der Standort Kaiserslautern der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität ist sehr auf naturwissenschaftliche und technische Fächer fokussiert und bietet vor allem für das Berufsschullehramt die breiteste Auswahl. Die allgemeinbildenden Fächer, welche ihr dort auch für das Gymnasium oder die Realschule studieren könnt, beschränken sich dementsprechend auf Biologie, Chemie, Geografie, Mathematik, Physik, Sozialkunde, Sport und Informatik. Wollt ihr an einer Berufsschule unterrichten, müsst ihr euch nur für ein allgemeinbildendes und zusätzlich für ein berufsbezogenes Fach entscheiden. Wählen könnt ihr zwischen Bautechnik, Elektrotechnik, Holztechnik, Gesundheit, Metalltechnik und Informationstechnik. Eine Besonderheit ist, dass ihr das Fach Elektrotechnik anstatt mit einem allgemeinbildenden Fach auch mit dem Zweitfach Automatisierungstechnik oder Medientechnik kombinieren könnt. Das Studium für das Berufsschullehramt dauert insgesamt zehn Semester.

Der Allrounder: Universität Koblenz

Die Universität Koblenz ist ähnlich breit aufgestellt wie die RPTU. Ab dem Wintersemester 2024 könnt ihr euch dort mit Eröffnung des Förderschullehramtsstudiums für alle Schulformen qualifizieren. Die Fächerauswahl ist auch hier etwas dünner als in Mainz und umfasst folgende Optionen: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Geografie, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Sport sowie Wirtschaft und Arbeit. Weitere Fremdsprachen, Sozialkunde oder das Fach Kunst stehen also nicht zur Verfügung. Für das Berufsschullehramt sticht das berufsbezogene Fach Pflege heraus, das ihr nur in Koblenz studieren könnt. Ansonsten könnt ihr euch für das Fach Informationstechnik entscheiden oder für eines der Berufsfelder, die in Kooperation mit der Hochschule Koblenz angeboten werden: Darunter sind die Fächer Bautechnik, Elektrotechnik, Holztechnik und Metalltechnik. 

Falls ihr euch für das Grundschullehramt interessiert, solltet ihr darauf achten, dass hier die Fächerwahl ein wenig eingeschränkter ist als anderswo im Bundesland. Denn während ihr auf jeden Fall eines der Fächer Deutsch, Englisch oder Mathematik wählen müsst, darf es sich beim zweiten nur um ein ganz anderes Fach handeln. Für das Förderschullehramt müsst ihr euch wie üblich für Deutsch, Mathematik oder Wirtschaft und Arbeit entscheiden und habt freie Auswahl für das Zweitfach. Die wählbaren sonderpädagogischen Schwerpunkte unterscheiden sich ein wenig von denen an der RPTU. Vor allem der Schwerpunkt Rechtliche Grundlagen der Förderpädagogik stellt eine Ausnahme dar. Musik sowie Wirtschaft und Arbeit könnt ihr nicht wählen, wenn ihr an einem Gymnasium unterrichten wollt. Das Gleiche gilt für das Berufsschullehramt, welches außerdem das Fach Geschichte ausschließt.

Fokus Fremdsprachen: Universität Trier

Zu guter Letzt bietet sich euch die Möglichkeit, das Lehramtsstudium in der geschichtsträchtigen Stadt Trier anzutreten. Hier könnt ihr Abschlüsse für das Grundschul-, Realschul- und Gymnasiallehramt erlangen. Der Fokus der Fächerauswahl liegt hier vor allem auf den Sprachen. Ihr könnt alle Fremdsprachen wählen, die auch in Mainz angeboten werden. Die Naturwissenschaften hingegen beschränken sich auf das Fach Biologie. Werken und Arbeiten, Evangelische Religion oder Kunst werden nicht angeboten.

Wie üblich müsst ihr euch für das Grundschullehramt mindestens für eines der Fächer Deutsch, Englisch, Französisch oder Mathematik entscheiden und könnt ansonsten frei wählen, sofern es sich beim Zweitfach auch um ein Grundschulfach handelt. Für die Realschule plus sind keine zusätzlichen Fremdsprachen außer Englisch oder Französisch vorgesehen. Abgesehen davon sind alle Fächer und Kombinationen für das Lehramt an Gymnasien sowie an Realschulen plus möglich.

Praktika

Die praktische Erfahrung zählt zu den wichtigsten Komponenten einer Lehrausbildung, da sie den Studierenden den sehr praxisbetonten beruflichen Alltag der Lehrer:innen nahebringt und Aufschluss darüber bietet, ob ihr euch für den richtigen Beruf entschieden habt. Die verpflichtenden Praktika folgen in Rheinland-Pfalz universitäts-, schulform- und fächerübergreifend demselben Schema: Im Bachelorstudiengang absolviert ihr zwei Orientierungspraktika, bevor ihr euch final für die Schulform entscheidet. Aus diesem Grund sollen die beiden Praktika idealerweise an zwei unterschiedlichen Schultypen stattfinden, um die Wahl zu erleichtern. Bei einer der beiden Schulen sollte es sich um eine sogenannte Schwerpunktschule handeln. Im letzten Abschnitt des Bachelorstudiums folgt ein vertiefendes Praktikum, das an eines eurer gewählten Fächer gekoppelt ist. Ein weiteres vertiefendes Praktikum mit dem Schwerpunkt eures zweiten Fachs findet schließlich im Masterstudium statt. Die vier Praktika haben jeweils eine Länge von 15 Tagen und finden in Gruppen von bis zu acht Studierenden statt, die gemeinsam Unterrichtshospitanzen durchführen und individuelle Unterrichtseinheiten vorbereiten.

Orientierungspraktikum außerschulisch oder im Ausland

In der Regel sind alle Praktika in Rheinland-Pfalz oder im Saarland zu absolvieren. Allerdings gibt es bei den Orientierungspraktika gewisse Spielräume. In Mainz ist es möglich, das Praktikum an einer nichtschulischen Einrichtung oder sogar im Ausland durchzuführen. Es wird aber dringend empfohlen, mindestens eines der Orientierungspraktika in Rheinland-Pfalz, beziehungsweise im Saarland, zu absolvieren. An der RPTU besteht dieselbe Möglichkeit auf nichtschulische oder Auslandspraktika. An der Universität Koblenz dürfen beide Orientierungspraktika außerhalb von Rheinland-Pfalz, aber nur eines im Ausland stattfinden. In Trier dürft ihr ein außerschulisches Praktikum absolvieren. Alle regulären Praktika werden zentral über eine Plattform vergeben.

Eure Aussichten in Rheinland-Pfalz

Das Lehramtsstudium in Rheinland-Pfalz bietet mit seinen fünf Standorten vielseitige Möglichkeiten, sich für den Lehrer:innenberuf ausbilden zu lassen und seine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Vor allem die Möglichkeiten der Fächerkombinationen sind im deutschen Vergleich besonders reichhaltig. Die Flexibilität, unter den Schulformen erst nach Beginn des Studiums und vor allem nach praktischer Erfahrung an verschiedenen Schultypen auswählen zu können, bietet eine enorme Freiheit und entlastet die Studierenden ein wenig in Bezug auf die weitreichenden Folgen einer Entscheidung, die den Rest des Berufslebens prägen wird. Allerdings ist es wichtig, sich im Vorfeld ausgiebig mit den fachlichen Voraussetzungen für bestimmte Schultypen zu beschäftigen, um sich keine Chancen unabsichtlich zu verbauen. Übrigens gibt es an allen fünf Standorten Mainz, Landau und Kaiserslautern, Koblenz und Trier die Möglichkeit, ab dem fünften Semester ein drittes Erweiterungsfach zu studieren. Der damit verbundene Mehraufwand sollte aber wohlüberlegt sein.

Hier könnt ihr euch über den Vorbereitungsdienst in Rheinland-Pfalz informieren, den ihr nach dem Ersten Staatsexamen antreten müsst, wobei ihr euch natürlich in jedem Bundesland bewerben könnt. Die aktuellen sowie langfristigen Einstellungsaussichten für Absolvent:innen des Referendariats in Rheinland-Pfalz sehen überwiegend gut aus. Wie in den anderen Bundesländern auch kommt es hierbei vermehrt auf die jeweilige Schulform sowie die bestimmte Region und die Fachrichtung an. Während der Bedarf an den meisten Schulformen hoch ist, hält er sich bei den Gymnasien im gemäßigten Bereich, ist dort allerdings im Falle der MINT-Fächer ebenfalls hoch. Auf alle Fälle lohnt es sich, das Lehramt in Rheinland-Pfalz anzustreben. Das dortige Studium bietet eine perfekte Vorbereitung.

Habt ihr Lust bekommen, in Rheinland-Pfalz zu studieren? Oder zieht es euch doch woanders hin? Über welches Bundesland würdet ihr gerne mehr in Bezug auf das Lehramtsstudium erfahren? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!

Vier Personen sitzen an einem Tisch und unterhalten sich
false

Ein starkes Schulleitbild ist das Herzstück jeder erfolgreichen Schule – es gibt nicht nur die Richtung vor, sondern bildet auch die Basis für Schulentwicklungsprozesse, indem es eine klare Vision vorgibt. Dadurch können gemeinsame Werte, Ziele und Prinzipien für die Schule festgelegt werden. Ein klar formuliertes Leitbild dient als Orientierungshilfe und bringt alle Beteiligten – Lehrkräfte, Schüler:innen, Eltern und die gesamte Schulgemeinschaft – auf einen gemeinsamen Weg. Aus diesem Grund sind Schulentwicklungsprozesse mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Schulalltags geworden. Doch wie entsteht ein solches Leitbild? Was ist dabei zu beachten? Im Folgenden zeigen wir euch, worauf es bei einem gelungenen Schulleitbild ankommt.

Um den Begriff des Leitbildes besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf seine Ursprünge zu werfen. Der Leitbildbegriff tauchte zunächst in den 1980er Jahren im Wirtschafts- und Verwaltungsbereich auf, als nach neuen Ausrichtungen und Orientierungshilfen für Arbeits- und Betriebsstrukturen gesucht wurde. In diesem Zusammenhang hat der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Dres. h.c. Knut Bleicher, das Leitbild als eine schriftliche Erklärung beschrieben, die das Selbstverständnis und die Grundprinzipien einer Organisation darlegt sowie Zielzustände skizziert, die als realistisches Idealbild fungieren. Doch welche konkrete Bedeutung hat ein solches Leitbild im schulischen Kontext? 

Leitbild oder Leidbild? Die feine Linie zwischen Vision und Realität

Ein Leitbild formuliert präzise und verständlich, welche Werte dem Handeln der Organisation zugrunde liegen, welchen allgemeinen Zweck sie verfolgt, welche grundlegenden Leistungen erwartet werden können, über welche besonderen Fähigkeiten und Angebote die Organisation verfügt und welche – in unserem Fall pädagogischen – Leitideen sie umsetzt.

Ein Leitbild ist also eine gemeinsame Selbstbeschreibung der Organisation, die von allen Beteiligten getragen wird und sowohl nach außen erkennbar als auch von innen erlebbar sein sollte. Nur so kann es als Leistungsversprechen gegenüber den Schüler:innen und Eltern fungieren. Im Idealfall dient das Leitbild als richtungsweisendes Instrument zur zielorientierten Führung und Weiterentwicklung der Organisation, sodass zukünftige Handlungen und Maßnahmen konsequent an den definierten Werten und Leitsätzen ausgerichtet und beurteilt werden können.

Euer Leitbild sollte idealerweise die aktuelle Realität eurer Schule widerspiegeln und gleichzeitig einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen geben. Es zeichnet also kein utopisches Zukunftsbild, sondern bietet eine realistische Darstellung des Ist-Zustandes und der kurzfristigen Ziele. Als Steuerungsinstrument dient es als Bindeglied zwischen der langfristigen Vision, den mittelfristigen strategischen Entwicklungszielen und den Jahreszielen der Schule. Inmitten der internen und externen Komplexität einer Organisation bietet ein Leitbild den handelnden Beteiligten einen Rahmen und die notwendige Orientierung. Ihr solltet also darauf achten, nicht der Tendenz zu verfallen, Leitbilder als Visionen zu betrachten, die möglicherweise gar nicht erreicht werden können. Dies kann zu scheinheiligen Aussagen ohne Substanz führen. Ein effektiv umgesetztes Leitbild hingegen beschreibt den aktuellen Zustand und die konkreten, aktiven Bemühungen der Schule. So werden im Prozess realistische Maßnahmen entwickelt, die zudem zu festgelegten Zeitpunkten kritisch überprüft werden sollten.

Bei der Entwicklung eines Leitbildes geht es also in erster Linie um die Fragen: Wer sind wir und worin sehen wir unsere Aufgaben? Weitere Motive sind der Aufbau eines schuleigenen Profils (z.B. bei Neugründungen), die Suche nach Orientierung, die Schaffung einer Basis für eine partizipative Schulgemeinschaft, die Verbesserung des Schulklimas und der Beginn eines Diskurses über pädagogische Grundfragen. 

Eine kurze Zusammenfassung: Leitbilder sollen durch klare gemeinsame Ziele Orientierung bieten, alle Beteiligten durch einen größeren Sinnzusammenhang und eine gemeinsame Identität motivieren sowie nach außen hin werben, um Sympathie zu gewinnen. Damit das Leitbild seine Funktionen erfolgreich erfüllen kann, ist eine sorgfältige und durchdachte Entwicklung erforderlich, bei der alle Beteiligten aktiv einbezogen werden.

Der Weg zum Leitbild: Von der Idee zur Umsetzung

Die Entwicklung eines Leitbildes ist ein intensiver Prozess, der sowohl eine intensive Reflexion als auch eine aktive Beteiligung erfordert. Euer Kollegium muss sich intensiv mit den Werten, der Mission und der Vision der Schule auseinandersetzen, um ein gemeinsames Verständnis des zugrunde liegenden Menschenbildes sowie der Grundsätze für Kommunikation und Zusammenarbeit zu entwickeln.

Als erster Schritt sollten zunächst Informationen zur Leitbildentwicklung gesammelt werden. Danach sollten Konzepte entwickelt werden, die Eltern und Schüler:innen in den Prozess der Leitbildentwicklung mit einbeziehen. Die Einbindung dieser Gruppen ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Leitbild die Werte und Bedürfnisse der gesamten Schulgemeinschaft widerspiegelt. Der nächste Schritt besteht darin, sich auf gemeinsame Prinzipien zu einigen. Hierfür empfiehlt es sich, zwei Fortbildungstage einzuplanen, in denen das Kollegium, bestehend aus Vertreter:innen verschiedener Bereiche der Schulgemeinde (z.B. Schüler:innen und Eltern), über mögliche Leitbilder diskutiert. Dazu kann eine Leitbild-AG ins Leben gerufen werden, die aus 5 Mitgliedern der jeweiligen Gruppenvertreter:innen besteht. Diese haben dann die Aufgabe, die beschlossenen Grundsätze textlich festzuhalten und zu verfeinern. Als nächstes erfolgt die Implementierung und Durchführung der Leitziele, indem konkrete Aktionen entwickelt und festgelegt werden. Die Evaluation als fortlaufender Prozess ermöglicht es, die festgelegten Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und dadurch kontinuierlich Qualitätsstandards zu sichern.

(Quelle: Schulentwicklung NRW / eigene Darstellung)

Um sicherzustellen, dass das Leitbild zeitgemäß und zukunftsorientiert ist, können die pädagogischen Ziele und Wertvorstellungen der Schule an den 21st Century Skills ausgerichtet werden. Die 21st Century Skills umfassen insgesamt zwölf Fähigkeiten, die Schüler:innen in der heutigen Zeit benötigen, um im Berufsleben erfolgreich zu sein und mit dem schnellen Wandel der modernen Märkte Schritt zu halten. Jede Fähigkeit unterstützt die Schüler:innen auf einzigartige Weise, doch sie haben eines gemeinsam: Im Zeitalter des Internets sind sie unverzichtbar.

(Quelle: iCEV)

Die 21st Century Skills können somit ein zukunftsweisendes Rahmenkonzept und eine erste Orientierung bieten. Bei der Entwicklung eines Leitbildes kann es sinnvoll sein, den Fokus auf die vier Kompetenzen kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration zu legen. Diese sind nicht nur Bestandteil der 21st Century Skills, sondern auch des 4K-Modells.

Darüber hinaus ist zu beachten, dass die pädagogische Zielsetzung des Leitbildes auf den individuellen Schwerpunkt der Schule abgestimmt sein sollte. Handelt es sich beispielsweise um eine MINT-Schule, eine Umweltschule, eine Schule mit inklusivem oder musisch-kulturellem Schwerpunkt? Dann kann es hilfreich sein, die 21st Century Skills heranzuziehen und Punkt für Punkt durchzugehen, um sie mit dem bestehenden Leitbild (falls vorhanden) eurer Schule abzugleichen. Auf diese Weise kann an eurer Schule festgestellt werden, ob Veränderungen in den Bereichen Schulentwicklung, Unterrichtsgestaltung, Personalentwicklung oder im Medienentwicklungsplan notwendig sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Finden eines geeigneten Leitsatzes. Eure Schule sollte prüfen, welche Leitsätze des pädagogischen Handelns sie in ihr Leitbild aufnehmen will und kann. Dabei ist zu prüfen, ob die schulischen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die räumliche Ausstattung und die systemischen Rahmenbedingungen, wie z.B. das Zeitbudget der Lehrkräfte, mit dem Leitbild übereinstimmen. Ebenso solltet ihr prüfen, ob sich daraus Konsequenzen für die Schulentwicklung ableiten lassen. 

Leitbild mit Herzschlag: So haucht ihr ihm Leben ein

Neben der Entwicklung eines Leitbildes ist es wichtig, dieses an der Schule mit Leben zu füllen. Das Leitbild kann beispielsweise gemeinsam visualisiert werden, so ist es für alle sichtbar und im Idealfall jederzeit veränderbar. Das Leitbild sollte in einer prägnanten und einfachen Sprache formuliert werden – vielleicht auch nur mit einzelnen plakativen Worten, wie z.B. ‘Kreativität’ in einer musisch-künstlerisch orientierten Schule.

Auch die externe Veröffentlichung des Leitbildes sollte überlegt werden: Ob in Form von Flyern, auf der Schulhomepage, als Teil des Schulprogramms oder im Jahrbuch – die Entscheidung liegt ganz bei euch. Eure Schule sollte aber darauf achten, dass klar geregelt ist, wer für die regelmäßige Aktualisierung zuständig ist, da nur ein aktuelles Leitbild eine Orientierungsfunktion erfüllen kann.

Ein Beispiel für ein gelungenes Leitbild bietet das Gymnasium der Stadt Würselen in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto “Wir bilden gemeinsam Zukunft”, konzentriert sich die Schule auf eine nachhaltig handelnde Schulgemeinschaft, die besonderen Wert auf Toleranz, Respekt und Verantwortung legt. Aktive Mitbestimmung und Mitverantwortung werden großgeschrieben. Außerdem sollen unter der Beachtung der Individualität aller Schüler:innen Freude am Lernen vermittelt und die eigenen Potenziale entdeckt werden. Die Leitideen sind: Begegnung, Entwicklung, Kooperation, digitale Welt, Wertschätzung, Transparenz, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Welt/Europa und Vielfalt. Jeder Leitgedanke wird detailliert erklärt, und es wird aufgezeigt, wie er bereits aktiv in die Praxis umgesetzt wird.

Bei dem Leitgedanken “Begegnung” soll die Schule als Lebensraum wahrgenommen werden, in welchem die persönliche und fachliche Entwicklung der Schüler:innen gefördert werden kann. Dafür stehen ein vielfältiges AG-Angebot, Lern- und Berufsberatung sowie das Fach “Fit for Life” zur Verfügung. Der Leitgedanke “Digitale Welt” soll die Schüler:innen beim Ausbau ihrer digitalen Fähigkeiten unterstützen und sie stark für die digitale Zukunft machen. Dazu verfügt die Schule über moderne Computer und Tablets, ein IT-Team sowie Tabletscouts. Darüber hinaus werden digitale Tools in den Unterricht integriert und ein Future Lab sowie eine Robotik AG angeboten. Das Leitbild des Gymnasiums in Würselen zeigt, wie eine Schule ihre Visionen und Werte in den Schulalltag integriert und dabei die individuelle Entfaltung der Schüler:innen und die Vorbereitung auf die digitale Zukunft in den Mittelpunkt stellt.

Deine Schule, dein Leitbild: Handreichungen in den Bundesländern

Um die Entwicklung eines Leitbildes optimal zu unterstützen, bieten die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Handreichungen und Materialien zur Schulprogrammarbeit an. In Baden-Württemberg das Kultusministerium, in Bayern das Staatsministerium für Unterricht und Kultus, in Berlin die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie,  in Brandenburg das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, in Bremen die Senatorin für Kinder und Bildung,  in Hamburg die Behörde für Schule und Berufsbildung, in Hessen das Kultusministerium,  in Mecklenburg-Vorpommern das  Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung, in Niedersachsen das Kultusministerium, in Nordrhein-Westfalen das Ministerium für Schule und Bildung, in Rheinland-Pfalz das Ministerium für Bildung, im Saarland das Ministerium für Bildung und Kultur, in Sachsen das Staatsministerium für Kultus, in Sachsen-Anhalt das Ministerium für Bildung, In Schleswig-Holstein das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und in Thüringen das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.

Ein gut entwickeltes Schulleitbild bietet eine klare Orientierung und fördert eine gemeinsame Identität innerhalb eurer Schulgemeinschaft. Dabei ist es wichtig, dass die aktuellen Werte und Ziele nicht nur abgebildet, sondern auch regelmäßig überprüft und angepasst werden. Bei entsprechender Planung und Einbeziehung aller Beteiligten kann das Leitbild ein realistisches Abbild eurer Schulgemeinschaft sein und die zukünftige Schulentwicklung unterstützen. Beginnt also den Prozess der Leitbildentwicklung an eurer Schule und gestaltet gemeinsam eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Lernumgebung.

false

Künstliche Intelligenz (KI) prägt unser alltägliches Leben maßgeblich, sei es bei der Übersetzung von Texten, der Erstellung von Zusammenfassungen oder zur Erzeugung von Bildern. Insbesondere das KI-System ChatGPT sorgte in den letzten Jahren für eine hitzige Debatte darüber, welche Möglichkeiten sich durch die Nutzung Künstlicher Intelligenz eröffnen und welche Probleme entstehen könnten. Für viele Lehrkräfte erfordert die Nutzung technischer Angebote bisweilen einen Mehraufwand. Hier könnte Künstliche Intelligenz den Lehrprozess durch die Automatisierung verschiedener Aufgaben entscheidend verändern.

Wie weit ist Künstliche Intelligenz in Klassenzimmern? 

Der KI-Dienst ChatGPT ist bei Schüler:innen bei weitem am beliebtesten, bisher wird das Tool jedoch größtenteils aus eigenem Interesse heraus genutzt, denn der Einsatz von KI-Angeboten in Schulen befindet sich noch in seinen Anfängen. Die Erwartungen sind dennoch hoch: Laut der Studie “Pioniere des Wandels” aus diesem Jahr, in welcher rund 1.500 Personen zwischen 14 und 20 Jahren befragt wurden, rechnen 51 Prozent der Befragten damit, dass KI den Unterricht an Schulen in den nächsten drei bis fünf Jahren verändern wird. 

Um ihre Einsatzmöglichkeiten richtig zu erkennen, benötigt es einen Überblick über die verschiedenen Arten von Künstlicher Intelligenz. Besonders relevant für den Unterricht sind Generative KI-Systeme und Intelligente Tutorsysteme (ITS). Generative KI-Systeme, zu denen auch ChatGPT gehört, können Texte erstellen oder Fragen beantworten. Intelligente Tutorsysteme sind unter anderem in der Lage, das Lernen für die Schüler:innen zu personalisieren, ihren Lernfortschritt zu überwachen und ein Modell des Lernenden mit einer dazugehörigen Lernstrategie zu erstellen.

In Pilotprojekten werden verschiedene Ansätze ausgetestet: Eine Londoner Schule ersetzt den klassischen Unterricht durch KI, da es den Schüler:innen erlaube, die Inhalte in ihrem eigenen Tempo zu erlernen. Auch in Deutschland scheint sich das Interesse an Künstlicher Intelligenz an Schulen zu verstärken, so kam ein Pilotprojekt mit diversen teilnehmenden Schulen im Sommer 2023 zu dem Schluss, dass die Nutzung von Tools wie schulKI bestimmte Bereiche des Unterrichts unterstützen und die Lehrkräfte entlasten könnte.

Wie könnten Schüler und Lehrkräfte KI effizient nutzen? 

Lehrkräfte können durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz auf fachlicher, aber auch auf administrativer Ebene profitieren. KI-Systeme sind in der Lage, Routineaufgaben, beispielsweise die Planung von Unterrichtsstunden zu vereinfachen oder die Korrektur von Prüfungen zu beschleunigen, sodass Lehrkräfte entlastet werden könnten. Mithilfe von Systemen wie ChatGPT oder schulKI lassen sich auch Übungsmaterialien für verschiedene Fächer und Anforderungsniveaus erstellen oder Musterlösungen herstellen. Das generative KI-Tool ChatGPT eignet sich besonders für die Erstellung von Texten, etwa Musterlösungen, Textaufgaben oder Zusammenfassungen. Wichtig hierbei ist das genaue Prompten, also die Erstellung einer konkreten Anweisung für das KI-System. Ein guter Prompt benötigt Klarheit, Kontext und Präzision: Der Prompt “Erstelle ein Arbeitsblatt für den Geschichtsunterricht einer siebten Klasse, in welcher die Ursachen und Folgen der Französischen Revolution abgefragt werden. Nutze dabei die Quelle XY als Basistext” führt zu einem genaueren und passenderen Ergebnis als “Erstelle ein Arbeitsblatt zur Französischen Revolution”. Die hilfreichsten Prompts für ChatGPT können Sie hier finden. Die Künstliche Intelligenz schulKI wurde extra für den Gebrauch in Schulen entwickelt und bietet Lehrkräften zahlreiche Funktionen für verschiedene Unterrichtsfächer an. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, ihren Unterricht durch die verschiedenen Funktionen und dem einfachen Teilen mit Schüler:innen dynamischer zu gestalten. Die KI zeichnet sich außerdem durch die Arbeit mit fachspezifischen Chatbots aus: So können Schüler:innen zum Beispiel durch die Interaktion mit einem Debattier-Coach das Debattieren praktisch erlernen und üben. Weitere Funktionen des Tools können Sie im Lehrer-News Check finden.

Selbstverfasste Texte können durch den Optimierungsservice von DeepL überarbeitet werden. Besonders an diesem Tool ist die Möglichkeit, Texte an verschiedene Zielgruppen anzupassen und unterschiedliche Formulierungsalternativen zu generieren. Schüler:innen haben die Möglichkeit, KI als individuelle Lernhilfe zu nutzen, beispielsweise durch die Erstellung von Gliederungen, Listen oder Übersichten. Auch individuelles Feedback zu bereits bearbeiteten Aufgaben kann durch Systeme wie Fiete.ai generiert werden. Noch geforscht wird zu kommunikativen Systemen, welche sich an die Sprechweise der Schüler:innen anpassen und somit neue Arten des Lernens ermöglichen.

Diese Individualisierung des Unterrichts hat die Möglichkeit, Schule allgemein inklusiver zu gestalten, da Schüler:innen individuell gefördert werden können. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben bietet KI die Möglichkeit, Lehrkräfte zu entlasten und dadurch die individuelle Förderung von Schüler:innen in den Vordergrund zu stellen. Den Stärken und Schwächen einzelner Schüler:innen innerhalb heterogener Schulklassen kann somit mehr Beachtung geschenkt werden. 

Was ist bei der Nutzung zu beachten? 

Die Nutzung Künstlicher Intelligenz in Schulen kann einige Vorteile mit sich bringen. Trotzdem hat sie auch ihre Grenzen: Fachdidaktische Perspektiven werden in der Entwicklung solcher Systeme bisher kaum beachtet. Um einen besseren Einsatz von KI im Klassenzimmer zu gewährleisten, müssen in ihrer Entwicklung Pädagog:innen sowie Psycholog:innen zu Wort kommen. Auch die Thematisierung bedenklicher Aspekte bezüglich dieser Angebote und die Sensibilisierung für deren Schwachstellen ist bedeutsam, um Kindern und Jugendlichen einen kritischen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. 

Wichtig ist also, diese Dienste nicht stumpf als Ersatz für klassischen Unterricht zu nutzen, sondern sie ergänzend und gezielt in den Unterricht einzubinden. So kann auch sichergestellt werden, dass Schüler:innen zwar in ihrem eigenen Tempo lernen, sich aber trotzdem keine zu große Differenz zwischen leistungsstärkeren und -schwachen bildet. Um den Einsatz von KI in Schulen zum Regelfall zu machen, braucht es die nötigen technischen Rahmenbedingungen, etwa eine starke digitale Infrastruktur und Zugang zu digitalen Endgeräten für alle Schüler:innen. Außerdem muss das Schulpersonal in die unterschiedlichen Systeme eingeführt werden und es müssen klare Regeln für den Einsatz dieser Dienste durch Lehrkräfte und Schüler:innen sowie den Datenschutz gelten, denn datenschutzrechtlich sind einige Aspekte bezüglich KI im Unterricht zu beachten. Laut dem Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Anwendungen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen ist die Nutzung von ChatGPT auf eigenen Endgeräten der Schüler:innen nicht zu empfehlen, während der Einsatz durch Lehrkräfte im Plenum zunächst die sicherste Alternative darstelle, solange keine personenbezogenen Daten von Schüler:innen übermittelt werden.

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, das Schulsystem, wie wir es kennen, weitreichend zu verändern. Durch die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte und Schüler:innen kann die Art und Weise, wie gelehrt und gelernt wird, zukünftig automatisiert und individualisiert werden. Trotz dessen sollten entsprechende Dienste mit Vorsicht genossen werden: Bisher kann KI noch keine fachdidaktische Perspektive bieten und benötigt umfassendere datenschutzrechtliche Verordnungen. Der reguläre Einsatz von KI in deutschen Klassenzimmern wird wohl noch auf sich warten lassen - trotzdem ist es umso wichtiger für Schulen, sich jetzt mit den zukünftigen Chancen von KI-Diensten auseinanderzusetzen.

Es sind mehrere Hände zu sehen die ein jeweils ein Puzzleteil halten
false

Die Fähigkeit zur Problemlösung ist für Schüler:innen jeden Alters von großer Bedeutung. Eine frühe Förderung dieser Kompetenz kann zahlreiche positive Auswirkungen haben, wie z.B. die Verbesserung des kritischen Denkens, die Förderung der Kreativität und die Stärkung der Resilienz. Durch die aktive Teilnahme an problemorientierten Übungen lernen Kinder außerdem, Herausforderungen selbstständig zu bewältigen. 

Die Phasen des Problemlösens laufen idealerweise wie folgt ab: Zunächst erfolgt die Problemidentifikation, bei der das Problem erkannt wird. Anschließend wird in der Situationsanalyse das Ziel geklärt und definiert. Daraufhin wird ein Lösungsplan erstellt, wobei die Randbedingungen erkannt und mögliche Alternativen in Betracht gezogen werden. Im nächsten Schritt wird der Plan umgesetzt. Treten dabei Fehler auf, werden diese korrigiert. Abschließend erfolgt eine Ergebnisbewertung, bei der überprüft wird, ob die definierten Teilziele erreicht wurden.

Das beschriebene Vorgehen zeigt deutlich, wie umfangreich und anspruchsvoll der Prozess des Problemlösens für Schüler:innen sein kann. Jede Phase erfordert spezifische kognitive Fähigkeiten: Von der Problemerkennung über die Zielanalyse bis hin zur Planung, Durchführung und abschließenden Bewertung. Problemlösen erfordert nicht nur kreatives Denken, sondern auch systematisches Vorgehen und die Fähigkeit, Fehler zu korrigieren. Kein leichtes Unterfangen für Schüler:innen. Im Folgenden stellen wir euch deshalb analoge und digitale Spiele vor, die Problemlösekompetenzen auf unterhaltsame Weise vermitteln und in den Unterricht integriert werden können. 

Analoge Spiele: Rauchende Köpfe und garantierte Lacher 

Zu den analogen Problemlösungsaktivitäten für Kinder gehören Puzzles, Zuordnungsspiele und Sortierspiele. Zuordnungsspiele fördern die grundlegende geistige Fähigkeit, Dinge richtig zuzuordnen. Damit ein Kind das Zuordnen versteht, muss es zunächst das Konzept von ”gleich” und ”unterschiedlich” begreifen. Das Erlernen dieser Unterscheidung ist wichtig, da es die Grundlage für komplexere kognitive Fähigkeiten wie das Erkennen von Gemeinsamkeiten, das Sortieren und das Ordnen bildet. Ein Beispiel für ein klassisches Zuordnungsspiel ist Memory, bei dem passende Kartenpaare gefunden werden müssen. Auch kreative Aktivitäten wie das Unkrautjäten im Gemüsebeet können als Zuordnungsspiel dienen, indem das Kind alles entfernt, was nicht nach Gemüse aussieht.

Für Grund- und Mittelschüler:innen bieten sich Spiele wie Sudoku, Strategiespiele und Gruppenherausforderungen an. Ein geeignetes Beispiel für ein Strategiespiel ist “Qwirkle”. Die Regeln sind einfach: Holzsteine mit bunten Symbolen müssen aneinandergelegt werden. Bei gleicher Farbe müssen sich die Formen unterscheiden, bei gleicher Form die Farben. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Trotz des einfachen Spielprinzips erfordert das Spiel taktisches und strategisches Denken. 

Für Gruppenaktivitäten in der Klasse eignen sich Spiele wie der ”Heißer Stuhl”. Dabei wird die Klasse in zwei Teams aufgeteilt und für jedes Team ein leerer Stuhl vor die Tafel gestellt. Als Lehrkraft wählt ihr aus jedem Team eine Person aus, die das jeweilige Team vertritt und mit dem Rücken zur Tafel auf dem Stuhl sitzt. Danach werden nacheinander Bilder auf die Tafel projiziert. Abwechselnd gibt jedes Team der Person auf dem Stuhl einen Hinweis. Wird das Bild richtig erraten, erhält das Team einen Punkt. Wenn nicht, ist das andere Team mit einem Hinweis an der Reihe. Das Spiel dauert so lange, bis eine der Personen auf dem Stuhl das Bild richtig erraten hat. 

Eine weitere Spielidee ist der ”Magic Hula Hoop”. Für dieses Spiel werden Gruppen bestehend aus sechs Schüler:innen gebildet. Die Kinder stehen im Kreis und heben ihre Arme hoch in die Luft. Ihr platziert nun einen Hula-Hoop-Reifen auf den Fingerspitzen der Schüler:innen. Die Herausforderung: Die Kinder müssen den Hula-Hoop-Reifen langsam zum Boden bringen, ohne ihn vorher fallen zu lassen. Um die Aufgabe noch anspruchsvoller zu gestalten, könnt ihr eurer KlasseKommunikationsbeschränkungen auferlegen, z.B. dass die Kinder nicht oder nur begrenzt sprechen dürfen. 

Analoge Spiele sind wertvolle Werkzeuge zur Förderung der Problemlösekompetenz. Sie bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, von einfachen Zuordnungs- und Strategiespielen bis hin zu Gruppenaktivitäten, die strategisches Denken und Teamarbeit stärken. Ebenso bieten digitale Spiele innovative Ansätze und eröffnen neue Dimensionen der Interaktivität, die das Lernen spannend und zugänglich gestalten. 

Digitale Spiele: Level up in Problemlösung

Nicht nur analoge Spiele, sondern auch eine Reihe digitaler Spiele eignen sich zum Erlernen von Problemlösekompetenzen. So haben verschiedene Studien gezeigt, dass Videospiele einen positiven Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten haben können und sich auf die Problemlösekompetenz und das kritische Denken auswirken. Jedes Videospiel bietet einzigartige und unterschiedliche Herausforderungen und beinhaltet oftmals komplexe Szenarien, durch die Spieler:innen ihre Problemlösungskompetenz schärfen können. Ob es darum geht, ein Rätsel zu lösen, einen Gegner zu besiegen oder ein komplexes Leveldesign zu meistern – der Markt für Videospiele ist riesig und bietet eine große Vielfalt an Spielgenres.

So gibt es digitale Spiele, in denen die Spieler:innen moralische, strategische oder taktische Entscheidungen treffen müssen. Dabei ist es wichtig, die Konsequenzen der Entscheidungen abzuschätzen und zu lernen, Verantwortung für das eigene Handeln im Spiel zu übernehmen. Viele Videospiele setzen zudem auf einen kooperativen Mehrspielermodus, der Teamarbeit und Koordination erfordert, da die Spieler:innen kommunizieren, Strategien entwickeln und sich aufeinander verlassen müssen. Dies erfordert kritisches Denken und das Finden von Lösungen in komplexen Situationen und unter Zeitdruck.

Ein weiteres Merkmal von Videospielen ist das Trial-and-Error-Prinzip. Das bedeutet, dass die Spieler:innen zunächst unterschiedliche Ansätze ausprobieren müssen, um herauszufinden, welche Strategie im Spiel zum Erfolg führt. Dieser wiederholte Prozess des Ausprobierens und Lernens ist ein zentraler Bestandteil des kritischen Denkens und des Problemlösens. Einige digitale Spiele enthalten komplexe Rätsel und Puzzles, bei denen es entscheidend ist, Informationen zu verknüpfen und kreative Lösungsansätze zu finden.

Ein Vorteil von Videospielen ist zudem ihre Beliebtheit unter jungen Menschen. Aktuellen Statistiken zufolge spielen rund 54 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich Computer- und Videospiele. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 85 Prozent. Ein genauerer Blick lohnt sich, denn neben der Beliebtheit unter Jugendlichen werden digitale Spiele zunehmend auch unter dem Aspekt ihrer pädagogischen Potenziale betrachtet. Die Popularität von digitalen Spielen kann von Lehrkräften zusätzlich genutzt werden, um die Motivation zu steigern und so einen nachhaltigen Lernprozess zu schaffen.

Grundsätzlich gibt es die klassischen Unterhaltungsspiele, von denen einige sehr gut für Bildungskontexte geeignet sind. Daneben gibt es sogenannte ”Serious Games”, die speziell entwickelt wurden, um einen bestimmten Lerneffekt zu erzielen. Im Folgenden werden Beispiele für beide Spielarten vorgestellt. Festzuhalten ist, dass eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit digitale Spiele im Unterricht eingesetzt werden können. Schaut dazu gerne in unseren Artikel zu Computerspiele im Unterricht. Wer diese Voraussetzungen jedoch erfüllt, kann neben analogen Spielen auf eine Vielzahl von digitalen Optionen zurückgreifen.

Minecraft

(Quelle: Minecraft)

Mit 238 Millionen verkauften Exemplaren ist Minecraft das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten. Das Spielprinzip von Minecraft ist so simpel wie genial: Die Spieler:innen starten als Abenteurer und erkunden eine offene Welt, die vollständig aus Blöcken besteht. Diese Blöcke können abgebaut und nach Belieben neu platziert und somit beispielsweise zu beeindruckenden Bauwerken verarbeitet werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Neben dem Errichten von Basen können mit den richtigen Materialien Werkzeuge, Dekorationen, Nahrung, Rüstungen oder Eisenbahnschienen hergestellt werden. 

Es können verschiedene Spielmodi gewählt werden, wie z.B. der Survival- oder der Kreativmodus. Dank zahlreicher Minecraft-Erweiterungen kann das Spiel auch sinnvoll in den Unterricht integriert werden. So gibt es mittlerweile einen eigenen Education-Modus, in dem Hunderte Lektionen von Pädagog:innen aus aller Welt für Schüler:innen bereitgestellt und auf der offiziellen Webseite eingesehen werden können.

Die Lerninhalte umfassen folgende Themenbereiche: Wissenschaft, Mathematik, Informatik, Sprache, Geschichte und Kultur, Kunst und Design, Digital Citizenship, Soziales und Emotionen, Gleichberechtigung und Inklusion sowie Klima und Nachhaltigkeit. Unter den einzelnen Themenbereichen können dann entsprechende Aufgaben und Minecraft-Welten aufgerufen werden. Zu jeder Aufgabe ist formuliert, welche Lernziele verfolgt werden, was die Leitidee ist und welche Fähigkeiten geschult werden. Zusätzlich gibt es für jede Lektion eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung der Lehrkraft auf die Unterrichtseinheit.

Ein Beispiel: Unter der Kategorie Gleichberechtigung und Inklusion findet sich die Aufgabe “Guter Ärger: Frauenwahlrecht”. In diesem Spiel begleiten die Schüler:innen Emmeline Pankhurst ins viktorianische Großbritannien und erfahren alles über ihren Weg und ihren Kampf für das Frauenwahlrecht. Die Lernziele sind, einen historischen Kontext zur Frauenwahlrechtsbewegung zu erhalten und ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Infragestellen bestehender Normen zu Veränderungen führen kann. Zudem sollen die Schüler:innen ein Gespür dafür entwickeln, wie sie sich selbst aktiv für die Frauenbewegung einsetzen können. Dadurch soll allen voran das kritische Denken, als Teil der Problemlösekompetenz, trainiert werden. 

Ein weiteres Beispiel aus dem Themenbereich Informatik ist die Lektion “Stunde des Codes: Escape Estate”, in der Code und rechnergestütztes Denken angewandt werden müssen, um Geheimnisse zu entschlüsseln, Falltüren zu öffnen und versteckte Hinweise aufzuspüren, um vor Tagesanbruch aus dem mysteriösen Herrenhaus zu entkommen. Die Schüler:innen sollen dabei erste Konzepte des Programmierens entdecken.

Minecraft ist nicht nur das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten, sondern auch ein wertvolles Bildungstool. Der Education-Modus ermöglicht es Schüler:innen, durch interaktive Lektionen in verschiedenen Fächern wichtige Kompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln.

Life is Strange

(Quelle: Square Enix)

Life is Strange ist ein Adventure-Spiel, in dem man die Geschichte der Fotografie-Studentin Max erlebt. Das Besondere an diesem Spiel ist die Fähigkeit von Max, die Zeit zurückzuspulen und so den Verlauf der Ereignisse zu verändern. Je nachdem, welche Entscheidungen man trifft, nimmt die Geschichte unterschiedliche Wendungen. Dabei werden auch ernste Themen wie Mobbing und psychische Gesundheit behandelt, weshalb das Spiel im Bildungskontext für ältere Schüler:innen (ab 16 Jahren) empfohlen wird.

Durch die Möglichkeit, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen, wird den Spieler:innen eine tiefere Auseinandersetzung mit schwierigen moralischen Fragen ermöglicht. Am Ende jeder Episode können die Entscheidungen der anderen Spieler:innen weltweit eingesehen werden und so verglichen werden. Mithilfe des Spiels können sensible Themen besprochen und Entscheidungen diskutiert werden. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz des Spiels im Ethik- oder Religionsunterricht, um das kritische Denken zu fördern.

Wichtiger Hinweis: Da das Spiel sensible Themen anspricht, die für Schüler:innen belastend sein können, ist es wichtig, vorab ein Gespräch mit der Klasse zu führen. Insbesondere die Themen Suizid und Depression sollten vorab thematisiert werden, wobei auch Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sollten.

Democracy 3

(Quelle: Gamersglobal)

Democracy 3 ist ein Serious Game, in dem man in die Rolle eines Staatsoberhauptes schlüpft und versucht, eine Wiederwahl zu erreichen. Dabei ist es entscheidend, dass die Spieler:innen die Interessen vieler unterschiedlicher Gruppen berücksichtigen und politische Krisen souverän managen. Ziel ist es also, für soziale Gerechtigkeit und Wohlstand im Land zu sorgen. Die Spieler:innen können entscheiden, in welchem Land sie die politische Führung übernehmen, welcher Partei sie angehören wollen und wie oft sie wiedergewählt werden dürfen. Je nach Erfolg der Führung des Landes gewinnt man mehr Kapital. Die Spieler:innen müssen dabei komplexe politische Entscheidungen treffen, die von einem Teil der Bevölkerung unterstützt und von einem anderen abgelehnt werden.

Die Gesamtheit der Wähler:innen im Spiel stellt eine Kombination aus verschiedenen Untergruppen der insgesamt 21 Wählergruppen dar. So kann es sich z.B. um einen jungen, wohlhabenden, liberalen, sozialistischen Pendler oder um einen pensionierten, konservativen, religiösen Kapitalisten handeln. Darüber hinaus variiert das Ausmaß, in dem sich jede:r Wähler:in mit diesen Gruppen identifiziert, was wiederum langfristig durch politische Strategien beeinflusst werden kann. Die im Spiel verwendeten Wählergruppen und Charakterisierungen sind bewusst vereinfacht und enthalten Stereotype, um die Spielmechanik zu unterstützen. Diese Darstellungen sollten nicht als vollständige Abbildung realer Personen und ihrer Identitäten verstanden werden.

Die Schüler:innen können mithilfe des Spiels politische Entscheidungen treffen und erfahren, welche Auswirkungen diese beispielsweise auf Wirtschaft und Gesellschaft haben. Durch die aktive Beteiligung an politischen Entscheidungen werden deren Zusammenhänge und Konsequenzen deutlich erkennbar und greifbarer. 

Hidden Codes

(Quelle: Bildungsstätte Anne Frank)

Hidden Codes ist ein Mobile Game der Bildungsstätte Anne Frank und gehört ebenfalls zur Kategorie der Serious Game. In einer simulierten Social-Media-Umgebung können die Spieler:innen miteinander chatten, Profile durchsuchen und auf Storys sowie Kommentare anderer Nutzer:innen reagieren. Ziel ist es, junge Menschen spielerisch zu befähigen, problematische Inhalte oder Aussagen zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren. 

In jeder Episode gibt es mehrere Kapitel, in denen die Spieler:innen gezielt nach spezifischen Elementen von Radikalisierung suchen können. Themenschwerpunkte umfassen unter anderem die Verbreitung rechtsradikaler Inhalte in Foren und sozialen Medien durch Memes, den Einfluss von Algorithmen und die Wirkung der eigenen Filterblase. Darüber hinaus werden rechtsextreme Symbolik und ihre mögliche Verbindung zu Verschwörungsmythen thematisiert. Im Zusammenhang damit lernen die Spieler:innen auch, wie rechtsextreme Gamer:innen und Streamer:innen solche Inhalte verbreiten. Dadurch können Jugendliche die Muster radikaler Gruppen im Netz besser erkennen, politische Codes und Verschwörungsmythen identifizieren und erhalten Handlungsempfehlungen, wenn sich jemand aus dem eigenen Umfeld radikalisiert. Das Spiel wird für den Unterricht ab 14 Jahren empfohlen und ist kostenlos für Android und iOS erhältlich.

Analoge und digitale Spiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Problemlösekompetenz von Schüler:innen spielerisch zu fördern. Durch die Kombination beider Welten könnt ihr kreative Ansätze nutzen, um das kritische Denken und strategische Handeln der Schüler:innen nachhaltig zu stärken. Während analoge Spiele durch direkte Interaktionen und haptische Erfahrungen überzeugen, bringen digitale Spiele zusätzliche Dimensionen der Interaktivität und Komplexität mit sich. Zögert also nicht, neue spielerische Methoden in den Unterricht zu integrieren und so Lernumgebungen zu schaffen, in denen Problemlösekompetenzen mit Freude entwickelt werden.

Kinder am Laptop
false

Der Einsatz digitaler Medien und Tools ist im modernen Unterricht nicht mehr wegzudenken, besonders im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Neben beliebten Instagram-Channels wie “deutsch_mit_benjamin” und “deutschag”, die auf anschauliche Weise Sprachstrukturen und Aussprache vermitteln (Lehrer News berichtete), gibt es auch zahlreiche YouTube-Kanäle wie “Lingster Academy” und “Easy German”, die mit praxisnahen Videos den Deutschunterricht bereichern (Lehrer News berichtete). Doch auch Apps bieten Lehrkräften wertvolle Unterstützung, um den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten und den Schüler:innen spielerisch Deutsch beizubringen. In diesem Artikel stellen wir einige der besten Apps und Tools vor, die sich durch ihre Praxisnähe und Vielseitigkeit auszeichnen.

Zabulo – Maßgeschneiderte Lernspiele für mehr Spaß bei der Sprachförderung 

Zabulo im Einsatz: Individuelle Lernspiele für den DaZ-Unterricht leicht gemacht (Quelle: paedalogis.com)

Zabulo ist eine kostenfreie App, die sich besonders für den Einsatz im Vor- und Grundschulalter eignet. Sie ermöglicht es Lehrkräften, individuelle Lernspiele zur Förderung der Sprachentwicklung, zum Erlernen des Lesens und Rechtschreibens oder speziell für den DaZ-Unterricht zu erstellen. Die App umfasst über 1.600 abbildbare Nomen und Verben, die mit kindgerechten Bildern verknüpft sind. 

Ein besonderes Merkmal von Zabulo ist die Möglichkeit, Lernspiele mithilfe von QR-Codes zu teilen und offline zu spielen. Die Flexibilität macht die App besonders wertvoll für DaZ, da sie sowohl im Klassenzimmer als auch zu Hause genutzt werden kann. Durch individuell anpassbare Lerninhalte können Lehrkräfte gezielt auf die sprachlichen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen eingehen. So lassen sich Übungen zur Sprachförderung passgenau an das jeweilige Lernniveau abstimmen, was den Lernerfolg maßgeblich unterstützt. Zabulo ist kostenlos verfügbar und kann im Apple App Store heruntergeladen werden.

Polylino – Die digitale Bibliothek, die Sprachbarrieren überwindet

Polylino im Überblick: eine Vielfalt an digitalen Bilderbüchern für den DaZ-Unterricht (Quelle: ilteducation)

Polylino ist mehr als nur eine digitale Bibliothek – es ist ein vielseitiges Werkzeug zur Sprachförderung im frühkindlichen Alter und schulischen Bereich. Mit über 1.500 Bilderbüchern in mehr als 50 Sprachen ermöglicht die App Kindern, Geschichten nicht nur auf Deutsch, sondern auch in ihrer Muttersprache zu erleben. Dies fördert die Leselust und unterstützt die Zweitsprachentwicklung. 

Besonders praktisch: Die Offline-Speicherfunktion ermöglicht es, Bücher auch ohne Internetverbindung zu nutzen, was Polylino zu einem wertvollen Begleiter für DaZ-Schüler:innen und ihre Familien macht. Zusätzlich bietet Polylino eine Vorlesefunktion in verschiedenen Sprachen an, die das Sprachverständnis unterstützt und das Eintauchen in die neue Sprache erleichtert. Polylino ist kostenfrei im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich.

ANTON – Die Alleskönner-App für interaktives Lernen in jeder Unterrichtsstunde 

Nicht nur für den DaZ-Unterricht: ANTON ist eine Lern-App für alle Altersstufen und Fächer (Quelle: Google Play Store)

ANTON ist eine vielseitige Lern-App, die sich sowohl für den regulären Unterricht als auch für DaZ hervorragend eignet. Mit über 100.000 Aufgaben und 200 interaktiven Übungstypen deckt sie zahlreiche Fächer von der Vorschule bis zur zehnten Klasse ab. Besonders im DaZ-Bereich bietet ANTON gezielte Übungen zur Erweiterung des Wortschatzes, Verbesserung des Leseverständnisses und zur Festigung der Grammatik. Die Inhalte sind passgenau auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt und ermöglichen Schüler:innen ein strukturiertes Lernen. 

Lehrkräfte haben die Möglichkeit, Schulklassen digital anzulegen, spezifische Aufgaben zuzuweisen und den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen genau zu verfolgen. ANTON motiviert die Lernenden zusätzlich durch spielerische Elemente wie das Sammeln von Sternen und Pokalen, die für erfolgreich absolvierte Aufgaben vergeben werden. Die App ist sowohl für iOS als auch für Android kostenfrei und werbefrei verfügbar.

Lern Deutsch - Stadt der Wörter: Spielerisch Deutsch Lernen für Grundschulkinder

Spielerisches Deutsch lernen für Anfänger mit dem Goethe-Institut (Quelle: dazhandbuch.de)

“Lern Deutsch - Stadt der Wörter” ist ein kostenloses Onlinespiel des Goethe-Instituts, das speziell für Anfänger:innen im Deutsch lernen entwickelt wurde. Die App kombiniert Wimmelbild-Elemente mit interaktiven Sprachübungen, die den Wortschatz auf Anfängerniveau erweitern. In einer virtuellen Stadt erkunden die Spieler:innen neue Wörter und verbessern spielerisch ihre Sprachkenntnisse.

Das Spiel ist besonders geeignet für den Anfangsunterricht im DaZ-Bereich. Die App motiviert Schüler:innen durch spielerische Aufgaben und unterstützt gleichzeitig das Verständnis grundlegender sprachlicher Strukturen. “Stadt der Wörter” kann sowohl im Einzel- als auch im Gruppenunterricht eingesetzt werden und eignet sich hervorragend, um Wortschatzübungen durchzuführen oder neue Vokabeln einzuführen. Lern Deutsch - Stadt der Wörter ist kostenfrei im Google Play Store sowie im Apple App Store erhältlich. 

Nicos Weg – Der interaktive Einstieg in die deutsche Sprache

Begleite Nico durch authentische Alltagssituationen und lerne interaktiv Deutsch. (Quelle: learngerman.dw.com)

Nicos Weg ist ein interaktiver Deutschkurs, der von der Deutschen Welle in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit entwickelt wurde. Der Kurs richtet sich an Anfänger:innen und führt die Lernenden durch verschiedene Alltagssituationen in Deutschland, wobei sie die deutsche Sprache auf authentische Art und Weise erlernen. Die App deckt die Niveaustufen A1 und B1 ab und ist damit ideal für den Einstieg in das Deutsch lernen.

Jede Lektion in Nicos Weg beginnt mit einer Videoepisode, die den Lernenden in eine realistische Alltagssituation einführt. Anschließend folgen Übungen, die den Wortschatz, die Grammatik und das Hörverständnis festigen. Besonders hilfreich ist die praxisnahe Ausrichtung der Inhalte, die es den Lernenden ermöglicht, schnell Fortschritte zu machen und sich in der deutschen Sprache sicherer zu fühlen. Nicos Weg ist kostenlos verfügbar und bietet eine motivierende und interaktive Lernumgebung, die sich gut in den Unterricht integrieren lässt.

Welches Tool passt zu deinem Unterricht?

Ob maßgeschneiderte Lernspiele mit Zabulo, interaktive Geschichten mit Polylino, die vielseitige ANTON-App oder das spielerische Deutsch Lernen mit “Stadt der Wörter” – jede dieser Apps bietet Vorteile für den DaZ-Unterricht. Welche App hat dich am meisten überzeugt? Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Tools gesammelt oder hast du vielleicht noch weitere Empfehlungen, die für andere Lehrkräfte nützlich sein könnten? Teile deine Gedanken und Tipps in den Kommentaren.

Computer mit Fake News
false

Die Welt wird zunehmend von Krisen und Katastrophen wie dem Krieg in der Ukraine, den Konflikten in Nahost oder Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben geprägt. Diese Ereignisse sind allgegenwärtig und lassen sich nicht ausblenden – weder in den Nachrichten noch in den sozialen Medien, die gerade von Jugendlichen intensiv genutzt werden. In dieser herausfordernden Situation stehen Lehrkräfte vor der wichtigen Aufgabe, solche belastenden Themen im Unterricht aufzugreifen und den Schüler:innen Orientierung zu bieten.

Es ist essenziell, dass Lehrkräfte sich nicht nur Zeit nehmen, die Hintergründe und Auswirkungen von Kriegen und Katastrophen verständlich zu machen, sondern auch das Bewusstsein für den Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken zu schärfen. In Zeiten von Fake News, die sich gerade in Krisenmomenten rasant verbreiten und gezielt Ängste schüren, ist die Medienkompetenz der Schüler:innen von großer Bedeutung. Lehrkräfte können hierbei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die Schüler:innen dazu befähigen, Informationen kritisch zu hinterfragen und verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Gleichzeitig kann ein offener Dialog über diese schweren Themen das Bedürfnis wecken, aktiv zu werden und durch verschiedene Aktionen Unterstützung zu leisten.

Altersgerechte Gesprächsführung über Krisen

Die Art und Weise, wie Lehrkräfte mit ihren Schüler:innen über Krisen sprechen, muss an das Alter und das Vorwissen der Kinder und Jugendlichen angepasst sein. Während jüngere Kinder eher behutsame und einfache Erklärungen benötigen, können ältere Schüler:innen komplexere Informationen verstehen und kritischere Diskussionen führen.

Kinder im Grundschulalter verfügen noch nicht über ein ausgeprägtes Verständnis für geopolitische Zusammenhänge oder die Ursachen und Folgen von Naturkatastrophen und sind besonders empfänglich für emotionale Belastungen. Es ist daher wichtig, ihnen ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln und komplexe Themen altersgerecht zu erklären. Dabei können kindgerecht aufgearbeitete Informationsangebote, wie zum Beispiel HanisauLand oder Kindernachrichten wie logo!, helfen.

Bei älteren Schüler:innen kann das Gespräch differenzierter geführt werden. Sie haben oft bereits über soziale Medien und Nachrichten von einem Thema erfahren und können die komplexen politischen, sozialen und ökologischen Zusammenhänge besser verstehen. Es ist wichtig, diesen Schüler:innen Raum für ihre Fragen und Ängste zu geben und gleichzeitig sachliche und faktenbasierte Erklärungen zu liefern. Lehrkräfte sollten dabei auch die kritische Auseinandersetzung mit den Informationen fördern, die die Jugendlichen aus den sozialen Netzwerken beziehen. Ziel ist es, sie zu befähigen, zwischen seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie mit der Informationsflut umgehen können.

Der Einfluss von Medien und sozialen Netzwerken

In der heutigen digitalen Welt haben soziale Netzwerke einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie Jugendliche Informationen wahrnehmen und verarbeiten. Nachrichten über Kriege, Krisen und Katastrophen verbreiten sich in Sekundenschnelle und werden oft ungefiltert und ohne Kontext geteilt. Diese ungefilterten Informationen, die oft mit verstörenden Bildern einhergehen, können das Gefühl der Bedrohung und Unsicherheit bei den Jugendlichen verstärken. Ein zusätzliches Risiko stellt die Verbreitung von Fake News dar, die gerade in Krisenzeiten wie Kriegen oder Naturkatastrophen gefährlich sein können, da sie gezielt Ängste schüren und die Wahrnehmung der Realität verzerren.

Durch gezielte Medienbildung können Lehrkräfte die Schüler:innen für die Risiken und Gefahren dieser Informationsflut sensibilisieren und den Jugendlichen helfen, einen kritischen Blick auf die Informationen zu entwickeln, die sie in sozialen Netzwerken konsumieren. Dies beinhaltet das Erlernen von Methoden zur Überprüfung von Quellen, das Bewusstsein für die Verbreitung von Fehlinformationen und die Fähigkeit, diese Informationen einzuordnen. Indem Lehrkräfte diese Themen in den Unterricht integrieren, tragen sie nicht nur zur Aufklärung bei, sondern helfen den Schüler:innen auch, ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Medien auf die Wahrnehmung von Krieg, Katastrophen und Gewalt zu entwickeln. Dieser reflektierte Umgang mit Medien kann den Jugendlichen helfen, Ängste zu relativieren und einen konstruktiven Umgang mit den Informationen zu finden.

Zwischen Information und Schutz

Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, den Schüler:innen einerseits notwendige Informationen über Krisen und Katastrophen zu vermitteln und sie andererseits vor einer Überforderung oder unnötigen Verängstigung zu schützen. Diskussionen können zu Beginn sehr herausfordernd sein, da sie häufig von einer unklaren Sachlage geprägt sind, die zu Problemen wie Whataboutism führen können (Lehrer News berichtete). Es gilt, einen Balanceakt zu vollziehen, der sowohl die Wissensvermittlung als auch den Schutz der psychischen Gesundheit der Schüler:innen berücksichtigt. Dies kann durch einen offenen Dialog erreicht werden, in dem auch die Grenzen des eigenen Wissens und die Unsicherheiten der Lehrkräfte thematisiert werden. Transparenz und Ehrlichkeit sind deshalb zentrale Prinzipien, die das Vertrauen der Schüler:innen stärken und ihnen helfen, sich sicherer zu fühlen.

Ein fachübergreifender Unterrichtsansatz kann dabei helfen, das Thema Krisen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Im Geografieunterricht können die Ursachen und Auswirkungen von Naturkatastrophen behandelt werden, während der Geschichtsunterricht die historischen Hintergründe und Entwicklungen von Konflikten beleuchten kann. Der Politikunterricht bietet Raum für die Diskussion aktueller Ereignisse und deren gesellschaftliche Auswirkungen, und der Ethik- oder Religionsunterricht kann genutzt werden, um moralische Fragestellungen zu erörtern und die Schüler:innen zum Nachdenken über die ethischen Dimensionen von menschlichem Leid und Solidarität anzuregen.

Engagement und Hilfsprojekte an Schulen fördern

Neben der Aufklärung und dem Dialog über Krisen können Schulen auch eine aktive Rolle dabei spielen, das Engagement der Schüler:innen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu helfen. Es gibt verschiedene Wege, wie Schulen und Schüler:innen einen positiven Beitrag leisten können, sei es durch Spendenaktionen, Benefizveranstaltungen oder Projekte zur Unterstützung von Betroffenen.

Eine Möglichkeit ist es, gemeinsam mit den Schüler:innen Spendenaktionen zu organisieren, bei denen Gelder für Hilfsorganisationen gesammelt werden, die beispielsweise in Krisengebieten tätig sind. Solche Aktionen können den Schüler:innen das Gefühl geben, dass sie etwas bewirken, und ihnen eine konkrete Möglichkeit bieten, ihre Solidarität auszudrücken. Auch das Sammeln von Sachspenden, wie Kleidung oder Schulmaterialien für Geflüchtete oder Menschen, die durch Naturkatastrophen alles verloren haben, kann eine sinnvolle und greifbare Form der Hilfe sein. Es kann außerdem hilfreich sein, sich vorab Gedanken zu machen, wie beispielsweise der Schulalltag in Kriegs- und Krisenregionen abläuft und wie dort mit den Herausforderungen umgegangen wird (Lehrer News berichtete).

Schulen können zudem Kooperationen mit lokalen Hilfsorganisationen oder Flüchtlingsunterkünften eingehen, um den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, sich direkt vor Ort zu engagieren. Solche Projekte können nicht nur den betroffenen Menschen helfen, sondern auch das soziale Bewusstsein der Schüler:innen stärken und ihnen die Bedeutung von Empathie und Solidarität vermitteln. 

Mit Verantwortung und Einfühlungsvermögen handeln

Der Umgang mit dem Thema Krisen im Schulalltag stellt Lehrkräfte vor eine anspruchsvolle Aufgabe, die Einfühlungsvermögen, Sensibilität und eine sorgfältige pädagogische Herangehensweise erfordert. Es ist wichtig, den Schüler:innen Raum für ihre Fragen und Ängste zu geben und ihnen gleichzeitig die notwendigen Informationen zu liefern, ohne sie zu überfordern. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien und sozialen Netzwerken können Lehrkräfte den Schüler:innen helfen, einen reflektierten Umgang mit den Informationen zu entwickeln und die eigenen Ängste besser zu bewältigen.

Zudem können Schulen durch gezielte Projekte und Hilfsaktionen das Engagement der Schüler:innen fördern und ihnen die Möglichkeit geben, aktiv zu helfen und Solidarität zu zeigen. Dies stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern vermittelt den Jugendlichen auch das Gefühl, dass sie in einer Krise nicht hilflos sind, sondern einen positiven Beitrag leisten können.

Lehrkräfte sollten sich auch ihrer eigenen Grenzen und Belastungen bewusst sein. Es ist in Ordnung, Unsicherheiten und Ängste zu haben, und es ist wichtig, sich gegebenenfalls Unterstützung zu holen, sei es durch den Austausch mit Kolleg:innen, Fortbildungen oder psychologische Beratung. Nur so können Lehrkräfte ihre Schüler:innen bestmöglich begleiten und unterstützen.

Frau am Schreibtisch fasst sich vor Schmerz an den Nacken.
false

Du siehst ihn besonders häufig und lange; tagsüber im Lehrerzimmer, im Klassenraum und abends bei der Unterrichtsvorbereitung sitzt du ihm schon wieder direkt gegenüber – deinem Schreibtisch. Nicht zuletzt durch die Corona-bedingte Verlagerung des Arbeitens nach Hause sitzt und saßest du als Lehrer:in vermutlich noch länger vor demselben Schreibtisch, ohne dir zwischendurch die Beine zu vertreten. 

Wer kennt es nicht: Die Schultern hochgezogen, den Rücken zu einem Buckel geformt, starren wir auf unseren Bildschirm, bis unser Nacken schmerzt. Unsere (Rücken-)Muskulatur ist nicht für stundenlanges Sitzen gemacht – und schon gar nicht in einer ungesunden Position. Um Schmerzen und langfristige Schäden, die im schlimmsten Fall bis hin zu Bandscheibenvorfällen reichen können, zu vermeiden, ist der richtige ergonomische Schreibtisch besonders wichtig. Wir haben in diesem Artikel zusammengestellt, nach welchen Kriterien du einen solchen Schreibtisch aussuchen solltest und welche Tischmodelle wir dir für Büro und Homeoffice sowie Klassen- und Lehrerzimmer empfehlen können.

Was heißt überhaupt ergonomisch?

So verbreitet wie das Wort Ergonomie mittlerweile ist, so plakativ wird es auch verwendet. Was soll das überhaupt sein – ergonomisch? Der Begriff Ergonomie setzt sich aus den griechischen Wörtern “ergon” (Arbeit) und ”nomos” (Regel) zusammen und beschreibt damit in erster Linie die Gesetzmäßigkeiten menschlicher Arbeit. Man versteht darunter die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den menschlichen Körper und dessen Funktionsweisen. Eine solche Anpassung ist überall dort wichtig, wo der Mensch bei seiner Arbeit mit Maschinen konfrontiert ist, so wie Lehrkräfte mit häufigem Sitzen am Schreibtisch. Ergonomisch ist also alles, was auf den Erkenntnissen der Ergonomie beruhend gebaut wurde und den menschlichen Körper in seiner Funktionsweise und Gesundheit beim Arbeiten bestmöglich unterstützt.

Wie fördert ein ergonomischer Tisch deine Gesundheit optimal? 

Die richtige Verwendung eines ergonomischen Steh- und Sitzschreibtisches. (Quelle: Blitzrechner)

Entscheidend, um deine Gesundheit bestmöglich zu unterstützen, ist bei einem Schreibtisch besonders die Höhe und im besten Fall die Verstellbarkeit dieser, damit du zwischen Sitzen und Stehen im Arbeitsalltag wechseln und so deine Muskulatur entspannen kannst. Die Höhe des Tisches, und in die du sie einstellst, variiert dabei je nach Körpergröße. Blitzrechner.de stellt einen Rechner zur Verfügung, der dir nach Eingabe deiner Körpergröße und deinen Gewohnheiten, wie dem Tragen von Absatzschuhen, einen Anhaltspunkt für deine optimale Tischhöhe vorschlägt. Da das Verhalten eines Körpers Sitzen und Stehen je nach Ober- und Unterkörperlänge variiert, empfiehlt es sich dennoch eine:n Expert:in vor Ort aufzusuchen, um die bestmöglichen Einstellungen für deinen Schreibtisch zu erfragen und ausrechnen zu lassen.

Als Anhaltspunkt kannst du dir trotzdem merken: Wenn du den Tisch zum Sitzen nutzen willst, sollte der Tisch je nach Körpergröße etwa 19 bis 28 Zentimeter über der Sitzfläche liegen. Stelle den Schreibtisch so ein, dass bei normaler Sitzhöhe mit hängenden Schultern deine Arme waagerecht auf dem Schreibtisch liegen und somit bei der Verwendung einer Tastatur etwa bei einem Winkel von 90 Grad auf dieser aufliegen. Zusätzlich solltest du sicherstellen, dass du unter dem Tisch die Beine auch mal lang machen und die Haltung variieren kannst, ohne dich in Lampen-, Laptop- oder Drucker-Kabeln zu verstricken.

Zeit, um für dich selbst aufzustehen

Ein höhenverstellbarer Schreibtisch gibt dir die Freiheit, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Durch gelegentliches Aufstehen förderst du deine Blutzirkulation, entlastest deine Muskulatur und reduzierst somit das Risiko von Rückenproblemen und anderen Beschwerden, die mit langem Sitzen verbunden sind. Die optimale Ausrichtung deines Oberkörpers verändert sich bei einem Stehtisch nicht.

Unsere Empfehlungen für höhenverstellbare Schreibtische:

Um deinen Schreibtisch an dich anzupassen, sind die Verstellbarkeit und die verfügbaren Höhen essenziell. Für eine langfristig gute Nutzung, besonders im hauseigenen Büro, sollte der Tisch noch einige weitere Merkmale mit sich bringen, um deine Arbeit möglichst komfortabel zu gestalten:

  • Bevorzugst du eine manuelle oder elektrische Bedienung, etwa aufgrund von körperlichen Einschränkungen oder einer gewünschten leichteren Handhabung?
  • Wie viel Stauraum und Platz benötigst du, um zu arbeiten? Hast du im Homeoffice viele Dokumente, die du benötigst, während im Lehrerzimmer Platz für das Pausenbrot und deinen Laptop ausreicht? Wie viel Stabilität wird nach dem Gewicht, das du im Durchschnitt ablegen möchtest, benötigt?
  • Hast du Kinder, die dir manchmal beim Arbeiten zur Seite sitzen, weshalb der Tisch Kollisionsschutz integriert und bei elektrischer Handhabung eine Kindersicherung haben sollte?
  • Weicht deine Größe oder die Länge deiner Arme von der Norm ab? Bist du zum Beispiel besonders groß?
  • Ist deine Arbeitsumgebung laut und deswegen schalldämpfendes Material von Vorteil? Sucht dein Kollegium beispielsweise für Klassenräume neue Pulte?

Tische für Büro und Homeoffice:

S2 Gestell: Maximale Funktionen für den kleinen Preis

S2 von Fezibo: Viele Funktionen für kleines Geld. (Quelle: Fezibo)

Das Basismodell von Fezibo ist ein elektrischer Sitz-Steh-Schreibtisch, den es in mehreren Größen gibt. Bei einer Tiefe von 60 Zentimetern kannst du je nach verfügbarem Platz und benötigtem Stauraum eine breite Platte von 120, 140 oder sogar 152 Zentimetern wählen. Hinsichtlich des Designs stehen dir mehrere Farben zur Auswahl. Der abgedeckte Höhenbereich, auf den du deine Arbeitsplatte fahren kannst, erstreckt sich von 70 bis 119 Zentimeter. Er unterstützt bis zu 80 Kilogramm Ablage und hält damit für seinen Preis einige Türme Klassenarbeiten aus. Zusätzlich verfügt er über eine Antikollisionstechnologie. Einen Schreibtisch in den Maßen 152 mal 60 Zentimeter kannst du derzeit ab 149,99 Euro erhalten.

E7 Pro mit C-Fuß: Für die Arbeit mit Kind an deiner Seite

Für alle Lehrkräfte, deren Kinder manchmal auch einen Blick auf die zu korrigierenden Klausuren werfen. (Quelle: Flexispot)

Der Flexispot E7 Pro ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der viel Stabilität gewährleistet und ebenfalls die Möglichkeit bietet, die Plattenhöhe flexibel von 58 Zentimeter bis 123 Zentimeter einzustellen. Somit ist das Arbeiten sowohl im Sitzen als auch im Stehen möglich. Besonders vorteilhaft ist der leise Motor, mit dem eine präzise Höhenverstellung auch ohne viel Kraftaufwand möglich ist. Für alle Eltern ist ein wichtiges Feature des Flexispot E7 Pro die Kindersicherung, die speziell dafür entwickelt wurde, um zu verhindern, dass Kinder die Höhenverstellung unbeabsichtigt aktivieren. Der E7 Pro ist mit verschiedenen Tischplattenoptionen erhältlich, darunter strapazierfähige Laminat- und Massivholzplatten, die nicht nur langlebig, sondern auch pflegeleicht sind. Der Tisch ist für einen Preis von 529,99 Euro erhältlich.

Flexispot E7H: Auch geeignet für besonders große Menschen

Flexispots Option für Menschen, die größer sind als der Durchschnitt. (Quelle: Flexispot)

Als großer Mensch ist es nicht ganz so einfach, einen passenden Tisch zu finden, der hoch und dabei auch stabil genug ist, um vernünftig daran zu arbeiten. FlexiSpot hat ein Modell entwickelt, das nicht nur besonders hoch ausgefahren werden kann, sondern auch sehr stabil steht. Der E7H kann auf eine Höhe von bis zu 133 Zentimeter gefahren werden, was 15 Zentimeter mehr ist als bei den üblichen Sitz-Steh-Schreibtischen. Bei dieser Höhe verfügt der E7H über zusätzliches Gewicht in den Tischbeinen, um für extra Stabilität zu sorgen. Er kann bis zu 125 Kilogramm sicher tragen. Du kannst den Tisch für 329,99 Euro kaufen.

Für Klassenraum und Lehrerzimmer

Die Materialwahl sollte bei einem passenden Schreibtisch keineswegs zu kurz kommen: Denn Lärm ist mit einer der größten Störfaktoren im Klassenzimmer. Schreibtische mit einer Linoleumoberfläche oder mit strapazierfähigen, schallabsorbierenden Platten aus Laminat, Spanplatten und Kork sind bei lauten Umgebungen deshalb eine gute Wahl. Sollte der von euch bevorzugte Hersteller solche Materialien nicht anbieten, können schalldämpfende Schreibunterlagen Abhilfe schaffen. 

Ology von Steelcase: Bakterien und Lärm adé

Ology: Der Besondere unter unseren Empfehlungen. (Quelle: Steelcase)

Der Ology Schreibtisch von der Firma Steelcase eignet sich besonders gut für das Klassen- sowie Lehrerzimmer, besonders in Kombination mit einer Lärm reduzierenden Unterlage. Er ermöglicht eine schnelle Höhenverstellung, was deinen Kolleg:innen und dir erlaubt im Unterricht zwischen Sitz- und Stehpositionen zu variieren sowie beim Wechseln des Klassenraums keine Zeit zu verlieren. Seine robuste Bauweise macht ihn für den Schulgebrauch besonders geeignet. 

Die verfügbaren schmutzresistenten Oberflächenmaterialien machen den Schreibtisch pflegeleicht und gewährleisten, dass er auch bei intensiver Nutzung lange gut aussieht. Er bietet zusätzlich hygienische Materialien, wie antimikrobielle Oberflächen, die das Wachstum von Bakterien hemmen – was sich für die Nutzung im Klassenzimmer besonders nach dem Ausbruch von Corona wohl für alle nach einem Totschlag-Argument für den Kauf anhört. Ein Preis ist online nicht verfügbar. Suche auf der Website bei Interesse deshalb nach einem Fachhandel in deiner Nähe, um den Vertriebspreis zu ermitteln und vielleicht schon nach deinem favorisierten Design Ausschau zu halten – dann kannst du es der Schulleitung direkt vorschlagen, wenn wieder Geld im Topf für neues Equipment vorhanden ist.

Welcher wird dein nächster Schreibtisch?

Je nach Zweck, Umgebung und besonders deiner Physik, gibt es also viele verschiedene Modelle, die deinen Körper optimal beim Arbeiten unterstützen. Hast du schon einen Favoriten unter unseren Empfehlungen ausmachen können – oder Tipps für andere Lehrkräfte, die sie bei der Entscheidungsfindung für ihren nächsten Tisch-Kauf unterstützen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

Mehrere Personen sitzen in einem Vorlesungssaal
false

Seid ihr gerade dabei, die Vor- und Nachteile des Lehrerberufs abzuwägen oder habt ihr euch bereits dazu entschieden, im nächsten Semester Lehramt zu studieren? Dann könnte das Angebot in Bremen genau das richtige für euch sein. Zuvor haben wir bereits Lehramtsstudiengänge in Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt oder Hamburg vorgestellt. Heute richten wir unseren Fokus auf Bremen. 

Die Hansestadt an der Weser wird als Studienort immer beliebter: Vielfältige Studiengänge, optimale Bedingungen auf dem Campus und renommierte Forschungseinrichtungen bieten die ideale Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Darüber hinaus überzeugt Bremen mit vergleichsweise günstigen Mieten und einem abwechslungsreichen Freizeit- und Nachtleben – ein genauerer Blick lohnt sich also.

Die verschiedenen Lehramtstypen

An der Universität Bremen werden folgende Lehramtsstudiengänge angeboten: Lehramt an Grundschulen, Lehramt an Gymnasien und Oberschulen, Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik und Lehramt an Berufsbildenden Schulen. Darüber hinaus wird derzeit die Einführung eines dualen Lehramtsstudiums in Bremen diskutiert. Sollte es dazu kommen, könnte dies – je nach Zeitpunkt eures Studienbeginns – eine weitere interessante Option sein.

Bevor ihr euch für einen Lehramtsstudiengang entscheidet, solltet ihr sorgfältig überlegen, welche Präferenzen ihr habt und mit welchem Alter ihr gerne zusammenarbeiten möchtet. Je nach Schulform gibt es unterschiedliche Schwerpunkte. An Gymnasien beispielsweise werden die Schüler:innen auf eine akademische Laufbahn vorbereitet. Im Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik hingegen arbeitet ihr mit Schüler:innen, die geistige und/oder körperliche Beeinträchtigungen haben, weshalb hier die pädagogische Förderung der individuellen Kompetenzen im Vordergrund steht. Im Lehramt an berufsbildenden Schulen wiederum liegt der Schwerpunkt auf einem besonders praxisnahen Arbeiten. Zur Orientierung können Selbsttests, wie z.B. Career Counselling for Teachers, eine erste hilfreiche Einschätzung bieten.

Um Lehrer:in im Land Bremen werden zu können, müssen drei Ausbildungsschritte durchlaufen werden: Zunächst der Bachelor (6 Semester), anschließend der Master of Education (4 Semester) und schließlich das Referendariat und das Zweite Staatsexamen (18 Monate). Mit dem Masterabschluss erwerbt ihr das Erste Staatsexamen, das euch die bundesweite Bewerbung für das Referendariat ermöglicht. Dieses schließt mit dem Zweiten Staatsexamen ab, das euch zur Lehrtätigkeit an öffentlichen Schulen berechtigt. In Bremen gibt es also kein eigenständiges erstes Staatsexamen mehr. Diese Qualifikation wird gemäß den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz (KMK) in allen Bundesländern anerkannt, unabhängig davon, ob das Lehramtsstudium dort auf das Bachelor-Master-System umgestellt wurde. 

Nach der erfolgreichen Absolvierung der drei Ausbildungsschritte steht dem Einstieg in den Lehrerberuf in Bremen theoretisch nichts mehr im Wege. In der Praxis stellt der anhaltende Lehrermangel jedoch auch in Bremen eine große Herausforderung dar (Lehrer News berichtete). Zwar wurde in den letzten Jahren versucht, mit Maßnahmen wie der Anhebung der Besoldungsstufe von A12 auf A13 oder einer Erhöhung der Referendariatsplätze gegenzusteuern, eine signifikante Verbesserung der Situation konnte dadurch jedoch noch nicht erreicht werden. 

Daher ist es wichtig, sich mit den Herausforderungen und Bedingungen des Lehrerberufs auseinanderzusetzen. Ein Tipp: An der Universität in Bremen wird ein Reflexionsworkshop angeboten, der einen ersten Einblick in die Herausforderungen und Aufgabenfelder des Lehrerberufs gibt und bei der Studien- und Berufsorientierung unterstützen soll. In diesem Workshop werden auch die persönliche Motivation und Eignung für den Lehrerberuf thematisiert und reflektiert. Der nächste Workshop findet im Februar 2025 statt. In der Zwischenzeit könnt ihr unserem Artikel nachlesen, wie man mit Zweifeln als angehende Lehrkraft umgehen kann.

Lehramt an Grundschulen

Für das Lehramt an Grundschulen wählt ihr drei Fächer: Zwei große Fächer und ein kleines Fach. Zur Auswahl stehen Deutsch, Elementarmathematik, Englisch, Kunst - Medien - Ästhetische Bildung, Musikpädagogik, Religionswissenschaft/Religionspädagogik, interdisziplinäre Sachbildung/Sachunterricht und Sport. Das Studium ist in Module gegliedert, die als eigenständige Lehreinheiten organisiert sind und jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

Das Bachelorstudium gliedert sich in drei Kernbereiche: Fachwissenschaft und Fachdidaktik, Erziehungswissenschaft sowie die Bachelorarbeit. In der Fachwissenschaft und Fachdidaktik werden die gewählten Fächer mit praxisorientierten Elementen vertieft. In den Erziehungswissenschaften stehen der Umgang mit Heterogenität, Schlüsselqualifikationen und ein verpflichtendes Orientierungspraktikum im Mittelpunkt. Im Master of Education werden die gleichen Bereiche fortgeführt. Zusätzlich ist ein Praxissemester zu absolvieren, das noch tiefere Einblicke in die Schulpraxis ermöglichen soll. 

Damit setzt die Universität Bremen auf ein praxisorientiertes Lernen während des Studiums. Die praxisorientierten Elemente haben eine Dauer von 3 Wochen pro Fach und sollen allen voran Kenntnisse zur Planung und Gestaltung von Unterricht vermitteln. Das Orientierungspraktikum dauert 6 Wochen und findet in der vorlesungsfreien Zeit nach dem 2. Semester statt. Ziel ist es, die vielfältigen Anforderungen des Lehrerberufs kennenzulernen und vor dem Hintergrund der eigenen Biografie reflektieren zu können. Das Praxissemester im Masterstudiengang findet im 2. Semester statt und soll dazu dienen, die Komplexität der schulischen Aufgaben einer Lehrkraft erfassen zu können. Dabei sollen auch erste Aufgaben erprobt werden, um die eigene Professionalität weiterzuentwickeln. 

Die Universität Bremen bietet unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, eine Doppelqualifikation für das Lehramt an Grundschulen und das Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik zu erwerben. Dazu wird – abweichend von den oben genannten Fächerkombinationen – das Studienfach "Inklusive Pädagogik" als zusätzliches Kernfach gewählt. Werden die Fächer Inklusive Pädagogik, Deutsch und Elementarmathematik im Master of Education fortgeführt, kann das Referendariat im Land Bremen entweder für das Lehramt an Grundschulen oder für das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik absolviert werden. Abhängig von der Fächerkombination ist dies auch in anderen Bundesländern möglich; weitere Informationen hierzu findet ihr beim Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik.

Lehramt an Gymnasien/Oberschulen

In Bremen gibt es ein zweigliedriges Schulsystem: Nach der Grundschule besuchen die Schüler:innen ab der 5. Klasse entweder ein Gymnasium oder eine Oberschule. Während das Gymnasium nach 12 Jahren zum Abitur führt, bietet die Oberschule alle Schulabschlüsse bis hin zum Abitur, das in der Regel nach 13 Jahren erworben wird. Damit ist die Oberschule auf die Förderung unterschiedlicher Lernniveaus und Interessen ausgelegt. Das Lehramtsstudium in Bremen qualifiziert angehende Lehrkräfte sowohl für Gymnasien als auch für Oberschulen.

Für das Lehramt an Gymnasien/Oberschulen werden zwei Fächer gewählt. Eines davon muss ein Pflichtfach sein, das zweite kann entweder ein weiteres Pflichtfach oder ein Wahlfach sein. Die Pflichtfächer sind Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Kunst-Medien-Ästhetische Bildung, Mathematik, Musikpädagogik, Physik, Religionswissenschaft/Religionspädagogik, Slavistik und Spanisch. Die Wahlfächer sind Geografie, Geschichte, Politik-Arbeit-Wirtschaft und Sport. Der Bachelor und Master sind ähnlich aufgebaut wie das Lehramt an Grundschulen und beinhaltet die gleichen Praxisanteile. 

Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik

Das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik bereitet auf die Tätigkeit in inklusiven Klassen vor und kann an der Universität Bremen für zwei verschiedene Schulformen studiert werden: Für das Lehramt Inklusive Pädagogik im Primarbereich oder für das Lehramt Inklusive Pädagogik für Gymnasien/Oberschulen.

Für das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik an Gymnasien/Oberschulen wählt ihr das Pflichtfach Inklusive Pädagogik sowie ein weiteres Unterrichtsfach. Als Wahlfach stehen Deutsch, Englisch oder Mathematik zur Verfügung. Neben den Grundlagen der Inklusionspädagogik werden zwei Förderschwerpunkte vertieft studiert. Die Förderschwerpunkte sind Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung und Sprache. Auch hier ist der Studienaufbau wie bei den anderen Schulformen.

Lehramt an berufsbildenden Schulen – Technik

Für das Berufsziel Lehramt an berufsbildenden Schulen muss ein Studium in der Bachelor-Master-Struktur absolviert werden: Zunächst das Bachelor-Vollfach “Berufliche Bildung - Mechatronik”, das mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) abgeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Quereinstieg mit einem Ingenieur- oder Informatikstudium. Im Bachelorstudium können fachliche Schwerpunkte und ein weiteres allgemeinbildendes Fach gewählt werden. Die fachlichen Schwerpunkte sind Elektrotechnik, Informationstechnik, Metalltechnik und Fahrzeugtechnik. Zu den Wahlpflichtfächern gehören Chemie, Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik und Politikwissenschaft.

Auf den Bachelor folgt der Master of Education, der sich in der Studienstruktur etwas von den anderen Lehramtsstudiengängen unterscheidet. Neben den Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sowie dem Umgang mit Heterogenität und Erziehungswissenschaft liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Berufspädagogik (sofern nicht im Erststudium belegt).

Finanzielle Unterstützung und Stipendien

Ein weiterer entscheidender Punkt für die Wahl des Studienortes kann die Form der finanziellen Unterstützung und das Angebot an Stipendien sein. Neben der Beantragung von BAföG gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten. Ein paar davon haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Die Universität Bremen bietet eine Reihe von Stipendien und Fördermöglichkeiten an. Eine Übersicht findet sich hier. Seit 2011 fördert das vom Bund finanzierte Deutschlandstipendium besonders talentierte Studierende mit 300 Euro monatlich. Die Stipendien werden von den jeweiligen Hochschulen vergeben, wobei 150 Euro vom Staat bereitgestellt werden. Die restlichen 150 Euro werden von der Hochschule durch private Geldgeber akquiriert. Um ein Deutschlandstipendium können sich an der Universität Bremen entweder bereits immatrikulierte Studierende oder Studierende bewerben, die mit einer Immatrikulationsbescheinigung zum Studium zugelassen wurden. Das Stipendium wird unabhängig vom BAföG-Bezug oder der Einkommenssituation vergeben. Ausgeschlossen sind jedoch Studierende, die bereits eine begabungs- oder leistungsbezogene finanzielle Unterstützung von öffentlich geförderten Einrichtungen des In- oder Auslandes erhalten, sofern diese 30 Euro monatlich übersteigt.

Ein weiteres Angebot ist der Bremer Studienfonds. Hier werden in Zusammenarbeit mit der Nolting-Hauff-Stiftung Auslandsaufenthalte für besonders qualifizierte Studierende gefördert

Der Auslandsaufenthalt von maximal 6 Monaten soll die persönliche und berufliche Qualifizierung der Teilnehmer:innen fördern. Die Höhe der Förderung richtet sich nach den Erfordernissen des jeweiligen Projektes und wird von den Bewerber:innen in Form eines Kostenplans festgelegt. Neben der Förderung durch den Bremer Studienfonds gibt es auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende. Sollte es zu finanziellen Engpässen kommen, können sich Studierende an die Sozialberatung des Studierendenwerks Bremen wenden, die bei Fragen zu Zuschüssen, Darlehen und anderen Themen zur Seite steht.

Alles in allem bietet das Lehramtsstudium in Bremen vielfältige Möglichkeiten und eine praxisnahe Ausbildung, die gut auf die Anforderungen des Lehrerberufs vorbereitet. Mit umfassender Unterstützung und qualifizierenden Studiengängen ist Bremen ein attraktiver Ort für alle, die den Weg ins Lehramt einschlagen möchten. Da die Studienstruktur in jedem Bundesland und an jeder Universität anders ist, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten. Es empfiehlt sich daher, Informationsveranstaltungen zu besuchen und Informationsbroschüren zu studieren. Wer danach noch Fragen hat, kann sich an die zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bremen wenden. Hier werden eure Fragen zur Studienorientierung, zum Studienaufbau, zum Bewerbungsverfahren, zu Zweifeln am Studium oder zum Thema Zweitstudium beantwortet.

Hamburger Hafen
false

Ihr spielt mit dem Gedanken, Lehrer:in zu werden? Es zieht euch in den Norden oder in eine große Stadt? Dann seid ihr sicherlich gespannt auf den heutigen Artikel in unserer Reihe über das Lehramtsstudium in Deutschland: Dieses Mal präsentieren wir euch den Studiengang im Stadtstaat Hamburg und erklären euch alles, was ihr über die Struktur des Studiums, die verschiedenen Standorte oder Praktika wissen müsst. Außerdem werfen wir einen kurzen Blick auf die neuen Quereinsteiger-Masterabschlüsse, mit denen ihr auch unterrichten könnt, wenn ihr bereits einen Bachelor ohne Lehramtsbezug absolviert habt.

Hamburger Schultypen und die verschiedenen Studiengänge

Wie in allen Bundesländern unterscheiden sich auch in Hamburg die einzelnen Studiengänge entsprechend der Schulform, an der ihr später unterrichten wollt. Die Schulform der Stadtteilschule ist in Hamburg seit 2010 eine Zusammenfügung aus Haupt-, Real- und Gesamtschule. Da es aber auch an Stadtteilschulen möglich ist, ein Abitur abzulegen, ist die Ausbildung sowohl für das Gymnasial- als auch für das Stadtteilschullehramt zunächst im Studiengang des Lehramts für die Sekundarstufe I bis II zusammengefasst. Weitere Möglichkeiten sind das Grundschul- und das Berufsschullehramt sowie die Sonderpädagogik. Letztere ist allerdings in zwei verschiedene Studiengänge mit den Profilbildungen Grundschule und Sekundarstufe aufgeteilt. Grundsätzlich werden alle Lehramtsstudent:innen an der Universität Hamburg unterrichtet, aber einzelne Fächer finden in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH), der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), der Hochsschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfBK) statt.

Alle Studiengänge unterteilen sich in zwei Abschlüsse, einen Bachelor of Education und einen Master of Education. Dieser gilt gleichzeitig als Erstes Staatsexamen und qualifiziert euch für den 18-monatigen Vorbereitungsdienst an deutschen Schulen. Der Vorteil: Ihr seid flexibler und könnt euch auch nach dem Bachelor noch umorientieren und habt trotzdem einen gültigen Abschluss in der Tasche. Außerdem ist es möglich, für den Master an eine andere Universität zu wechseln, beziehungsweise für den Master nach Hamburg zu kommen.

Erziehungswissenschaften, Fächerwahl, Berufsrichtungen und vieles mehr: die Studiengänge unter der Lupe

Lehramt an Grundschulen

Schauen wir uns zuerst das Grundschullehramt genauer an. Dieses studiert ihr in der Regel sechs Semester bis zum Bachelor und weitere vier bis zum Master. Das Studium setzt sich aus vier sogenannten Teilstudiengängen zusammen: Die Erziehungswissenschaften, in denen ihr alles über die pädagogische Arbeit und die Unterrichtsvermittlung lernt, sowie die Grundschulfächer Deutsch, Mathematik und ein zusätzliches Wahlfach. Dabei könnt ihr aussuchen, ob ihr Englisch, Religion (in den Glaubensrichtungen Evangelisch, Katholisch, Islamisch oder Alevitisch), Sachunterricht, Sport oder Theater als Grundschullehrer:in unterrichten wollt. Wer Kunst oder Musik wählt, verbringt mehr Zeit mit diesem Fach und muss deshalb entweder Deutsch oder Mathematik fallenlassen. Im Master-Studium wählt ihr eines der Fächer als Schwerpunkt.

Lehramt für Sekundarstufe I bis II 

Im Lehramt für die Sekundarstufe I bis II habt ihr eine größere Auswahl und müsst euch zusätzlich zu den Erziehungswissenschaften für zwei Fächer entscheiden, wobei Arbeitslehre/Technik, Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geografie, Geschichte, Griechisch, Informatik, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Russisch, Sozialwissenschaften, Spanisch, Sport und Theater zur Verfügung stehen. Hier findet ihr eine Übersicht über die Fächerkombinationen, die nicht möglich sind. In der Regel dauert auch dieser Studiengang insgesamt zehn Semester, allerdings verlängert sich das Grundstudium um zwei Semester, wenn man sich für Kunst oder Musik entscheidet, da es sich hier wieder um aufwändigere Kurse an den jeweiligen Partnerhochschulen handelt. Übrigens könnt ihr im Master auch den Studiengang Primar- und Sekundarstufe I wählen, mit dem ihr euch für den Vorbereitungsdienst an entsprechenden Schulformen (ohne die gymnasiale Oberstufe) qualifiziert. Hier gibt es allerdings weitere Einschränkungen in der Fächerkombination, die schon im Grundstudium bedacht werden müssen.

Lehramt an berufsbildenden Schulen

Wenn ihr euch für das Lehramt an berufsbildenden Schulen interessiert, dann hat Hamburg eine breite Fächerwahl und spannende Lernorte zu bieten. Auch dieser Studiengang dauert insgesamt zehn Semester und ist dreigliedrig: Neben den Erziehungswissenschaften, mit dem verpflichtenden Schwerpunkt Berufs- und Wirtschaftspädagogik, müsst ihr euch für eine Berufsrichtung und ein allgemeinbildendes Fach entscheiden. Für die Berufsrichtung stehen unter anderem Wirtschaftswissenschaften, Chemietechnik, Gesundheitswissenschaften und Kosmetikwissenschaften zur Auswahl. Außerdem wird in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg der Bereich der Gewerblich-Technischen Wissenschaften gelehrt, der Fachrichtungen von Bautechnik über Holztechnik bis Medientechnik abdeckt. In Zusammenarbeit mit der Fakultät Life Sciences an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften bietet der Studiengang zusätzlich die Berufsrichtung Ernährungs- und Haushaltswissenschaften. Als allgemeinbildendes Fach lassen sich viele Fächer aus der Sekundarstufe, aber zum Beispiel auch Betriebswirtschaftslehre oder Berufliche Informatik wählen. Es gibt bestimmte Einschränkungen bei der Kombination von Berufsrichtung und Unterrichtsfach, die vor allem verhindern sollen, dass beide Fächer sich sehr ähneln und inhaltlich überschneiden. Es ist zum Beispiel nicht möglich, Kosmetikwissenschaften mit Biologie zu kombinieren.

Zwei Studiengänge für das Lehramt für Sonderpädagogik 

Die jeweiligen Studiengänge für Sonderpädagogik setzen sich aus den Erziehungswissenschaften, nur einem Unterrichtsfach und dem Teilstudiengang Sonderpädagogik zusammen. Für letzteren müsst ihr den Schwerpunkt Lernen belegen und einen weiteren wählen. Zur Auswahl stehen Sehen, Hören, Geistige Entwicklung, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung. Beim Unterrichtsfach kommt es darauf an, ob ihr euch für das Grundschullehramt oder die Sekundarstufe einschreiben wollt, wobei ihr aus dem jeweiligen Fächerkanon wählen müsst. Allerdings bleibt für das Grundschulfach Religion die Möglichkeit aus, sich auf eine andere Konfession als die evangelische zu spezialisieren, und in der Sekundarstufe wird keine Fremdsprache außer Englisch angeboten. Musik und Kunst fallen als Grundschulfächer ebenfalls weg, für die Sekundarstufe bedeuten sie wiederum eine Verlängerung des Grundstudiums um zwei Semester.

Abitur und Sportprüfungen: Voraussetzungen fürs Studium

Für alle Studiengänge gilt natürlich die Voraussetzung der allgemeinen Hochschulreife. Außerdem sind bestimmte Sprachkenntnisse nötig, wenn man sich für eine Fremdsprache als Unterrichtsfach entscheidet, sowie Aufnahmeprüfungen für die Fächer Kunst und Musik und eine Eignungsprüfung für das Fach Sport. Das Fach Evangelische Religion für die Sekundarstufe erfordert außerdem ein Kleines Latinum. Wer Berufsschullehrer:in werden möchte, muss vor Beginn des Studiums bereits eine Berufsausbildung oder alternativ ein zwölfmonatiges Praktikum im Bereich der gewünschten Berufsrichtung abgeschlossen haben.

Das “Hamburger Modell” und der freie Studienanteil 

Eine Besonderheit in Hamburg ist die Tatsache, dass die jeweiligen Fachdidaktiken eurer gewählten Unterrichtsfächer unter den Bereich der Erziehungswissenschaften fallen („Hamburger Modell“). Dies bedeutet, dass die Teilstudiengänge der Fächer sich rein inhaltlich mit ihnen auseinandersetzen und alles rund um die fachspezifische Vermittlung im Unterricht in den Modulen der Erziehungswissenschaften thematisiert wird. Übrigens ist ein sogenannter freier Studienanteil Pflicht in allen der fünf Bachelor-Studiengänge. Hier habt ihr die Möglichkeit Seminare zu belegen, die eurer persönlichen Weiterbildung dienen sollen. Dabei könnt ihr euch unabhängig von eurer Fachausrichtung entscheiden. Zur Auswahl stehen Fachgebiete wie Rechtswissenschaften oder Soziologie, aber auch Kurse über Demokratiebildung oder Migration sowie Fremdsprachenangebote. Natürlich ist auch die praktische Erfahrung einer der wichtigsten Bestandteile einer Lehrer:innenausbildung, weshalb Praktika einen großen Teil des Studiums ausmachen. Alle Einzelheiten dazu findet ihr im folgenden Abschnitt.

Unterricht selbst erleben und gestalten: Praktika im Hamburger Lehramtsstudium

Praktische Erfahrung zu sammeln, ist in der Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer enorm wichtig. Später werdet ihr einen Großteil eures Berufsalltags im Klassenzimmer verbringen, wo der wichtigste Part eurer Arbeit stattfindet: Die Wissensvermittlung an junge Menschen. Deshalb sind sogenannte Schulpraktische Studien (SPS) ein fester Bestandteil des Lehramtsstudiums. In Hamburg finden diese in Form eines Orientierungspraktikums im Grundstudium und eines Kernpraktikums im Aufbaustudium statt.

Orientierungspraktikum im Bachelor-Semester

Das Orientierungspraktikum findet im dritten und vierten Semester des Bachelor-Studiums statt. Bei vielen handelt es sich um die erste praktische Erfahrung in der Begleitung und Durchführung des Schulunterrichts. Außerdem dient es dazu, dass ihr in einer frühen Phase des Studiums schon über eure Eignung zum Lehrer:innenberuf reflektieren könnt. Zusammen mit eine:r zugewiesenen Partner:in beobachtet ihr den Unterricht an einer Schule und führt selbst Unterrichtseinheiten durch. Ein:e Mentor:in aus dem Kollegium unterstützt euch dabei. Dies findet über vier Wochen in der vorlesungsfreien Zeit im Februar oder März statt. Neben begleitenden Seminaren sollt ihr insgesamt 60 Stunden im Unterricht hospitieren und zusätzliche 30 Stunden bei Konferenzen, Meetings oder dem Ganztagsangebot mitwirken. Außerdem ist es möglich, das Orientierungspraktikum an einer Schule im Ausland zu absolvieren. Die Erfahrung im Ausland kann besonders für Lehramtsstudent:innen mit einer Fremdsprache als Fach nützlich sein, eine Bereicherung für euch persönlich stellt es aber auf jeden Fall dar. Um die Organisation des Auslandsaufenthalts müsst ihr euch selbst kümmern, aber das Netzwerk International im Lehramt bietet euch Informationen und Unterstützung an. Außerdem können Schulen über Partnerfakultäten in Argentinien, Brasilien, den USA, Australien, Vietnam, Nepal und Ghana vermittelt werden.

Kernpraktikum im Master-Semester

Das Kernpraktikum zieht sich über das dritte und das vierte Master-Semester und ist nicht nur auf die Unterrichtsvermittlung, sondern auch auf eines eurer Fächer ausgelegt. An einem Tag in der Woche hospitiert ihr wieder in Zweierteams für sechs Stunden im Unterricht. Daraufhin folgt ein Blockpraktikum von vier bis fünf Wochen in der vorlesungsfreien Zeit im August oder September. Im Anschluss folgen Reflexionsseminare

Erkundungspraktikum für Sonderpädagogik

Schließlich gibt es in den Studiengängen für Sonderpädagogik noch das sogenannte Erkundungspraktikum in Verbindung mit dem Modul “Lernverläufe analysieren und Lernprobleme identifizieren”. Dabei geht es darum, erste Erfahrungen im sonderpädagogischen Bereich zu sammeln und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen kennenzulernen. Ihr hospitiert in diesem Praktikum in der Regel an einer Stadtteilschule. Es ist auch möglich, das Praktikum an einem Regionalen Bildungs- und Beratungszentrum der Stadt Hamburg, einer Anlaufstelle für Schüler:innen mit sonderpädagogischen Bedürfnissen, zu absolvieren. Das Praktikum findet während der Vorlesungszeit im Sommersemester statt und dauert 14 Tage mit jeweils fünf Unterrichtsstunden.

Als Quereinsteiger Lehrkraft werden: Mithilfe des Hamburger Aufbaustudiums ist es möglich

Seit Beginn dieses Jahres bietet die Universität Hamburg ein Aufbaustudium für Quereinsteiger:innen an, um mehr Lehrer:innen für den Schuldienst in der Hansestadt zu gewinnen. Wenn ihr schon etwas studiert habt, das sich inhaltlich mit einem Schulfach überschneidet, könnt ihr euch mit diesem vier Semester langen Masterstudium für den Vorbereitungsdienst in Hamburg qualifizieren.

Mit der Aufbauqualifikation für die Sekundarstufe I und II könnt ihr Lehrer:in an einem Gymnasium oder einer Stadtteilschule werden. Ihr erlernt neue Kenntnisse und spezialisiert euch auf lediglich ein Fach, für das ihr einen Bachelor-, Master-, Diplom- oder Magisterabschluss in einer verwandten Fachrichtung benötigt. Der freie Studienteil fällt weg, wenn ihr Kunst oder Musik unterrichten wollt, um das Aufbaustudium nicht weiter in die Länge zu ziehen. Außerdem enthält dieser Master-Studiengang sowohl das Orientierungspraktikum als auch das Kernpraktikum. Für Fremdsprachen, Kunst-, Musik- und Sportunterricht gelten die üblichen Aufnahmevoraussetzungen. Ein Aufbaustudium für berufsbildende Schulen besteht ebenfalls, allerdings nur für die Berufsrichtungen Elektrotechnik-Informationstechnik und Metalltechnik ohne allgemeinbildendes Fach. In diesem Studium sind ebenfalls ein Orientierungs- und ein Kernpraktikum enthalten, allerdings kein freier Studienteil. Hier muss ein Bachelor-Abschluss vorliegen, aus dem sich diese Bereiche ableiten lassen. Die Berufsausbildung beziehungsweise das zwölfmonatige Praktikum darf auch hier nicht fehlen.

Eure Aussichten für Hamburg

Die Stadt Hamburg hatte bisher vergleichsweise wenig mit dem Lehrermangel zu kämpfen. Denn die Elbmetropole gilt nach wie vor als beliebter Berufsstandort. Dennoch machen sich auch hier die sinkenden Bewerber:innenzahlen und steigenden Schüler:innenzahlen langsam bemerkbar. Aus diesem Grund versucht der Senat, dem Mangel an Lehrpersonal vorzubeugen. Neben dem Quereinsteiger:innenprogramm sollen die Studienplätze aufgestockt werden: Bis 2026 soll es 175 mehr Plätze im Bachelor-Studium und bis 2029 145 mehr Plätze im Master-Studium geben. Es lohnt sich auf alle Fälle, sich in Hamburg für das Lehramtsstudium zu bewerben, da die Chancen, auch im Vorbereitungsdienst und im Beruf, wahrscheinlich besser stehen als zuvor. Habt ihr Lust bekommen, das Studium zwischen Alster und Elbe anzutreten? Welcher Studiengang sagt euch am meisten zu? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!

Ledertasche präsentiert auf einem Stein.
false

Ob auf deinem Schulweg, im Klassenraum, in der stressigsten Korrekturphase – immer mit dabei ist deine Lehrer:innentasche. Die wohl treueste Begleiterin ist ein absolutes Must-have für jede gute Lehrkraft und versorgt dich in allen Situationen mit den notwendigen Utensilien. Früher war klar: Spätestens nach dem Referendariat führt kein Weg an der traditionellen Ledertasche (siehe Symbolbild) vorbei. Heute gibt es eine riesige Auswahl an Taschen, die perfekt auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Neben Akten- und Umhängetaschen gibt es nun auch praktische Lehrer-Rucksäcke und Trolleys, die ihre ganz eigenen Vorteile bieten.

Vergisst du oft, den Kaffeebecher richtig zuzuschrauben? Brauchst du deshalb eine Tasche mit waschbarem oder feuchtigkeitsabweisendem Material? Erledigst du viel digital und brauchst Platz für einen Laptop? Wir empfehlen dir einige Taschenmodelle, unter denen für jede:n etwas dabei ist.

Welche Kriterien solltest du beachten?

Vorweg gibt es ein paar Fragen, die du dir stellen solltest und die dir deine Entscheidungsfindung erleichtern werden:

  • Hast du bestimmte Anforderungen an das Aussehen deiner Tasche? Soll sie modern oder lieber klassisch aussehen?
  • Wie trägst du deine Tasche am liebsten? Machst du dir die Mühe, sie auch auf dem kurzen Weg vom Klassen- zum Lehrerzimmer über beide Schultern zu ziehen, oder hast du lieber den schnellen Griff nach der Aktentasche? Willst oder kannst du deine Schultern nicht belasten, soll die Tasche an einem Rollstuhl befestigt werden können?
  • Wie viel Stauraum und Fächer benötigst du, brauchst du Platz für einen Laptop, Taschenrechner oder für viele Bücher?
  • Wie kommst du zur Arbeit? Kannst du die Tasche, egal wie groß, morgens im Auto mitnehmen, oder muss sie auf dem Fahrrad gut zu transportieren sein?
  • Entspricht dein Rücken- und Nackenbereich eher dem einer durchschnittlichen Frau oder dem eines durchschnittlichen Mannes?
  • Sind diese Fragen geklärt, kannst du nach dem perfekten Taschenmodell für dich Ausschau halten.

Die altbekannten Leder-Klassiker

Jede:r kennt sie, alle lieben sie – nur die Schultern und der Geldbeutel zucken vor Angst etwas zusammen, wenn sie sie sehen: Die Ledertasche. Diese beiden Ruitertassen-Modelle sind perfekt für alle, die ein klassisches Design und genug Stauraum brauchen.

Aktentasche Classic Adult von Ruitertasse (Quelle: Ruitertassen.de)

Die Aktentasche Classic Adult ist die optimale Tasche für diejenigen unter euch, die klassisches Design und hochwertige Verarbeitung lieben. Die Tasche ist langlebig und das Material strapazierfähig. Das Auge erfreut sich an versiegelten Lederschnittkanten und traditionelle Steckschlösser. Neben gutem Aussehen bietet die Tasche auch genügend und gut organisierten Stauraum: Sie verfügt über zwei große Hauptfächer, ein Fach mit Reißverschluss sowie ein Notebookfach und Vortaschen, die für Taschenrechner, Handy oder Übersetzer die perfekte Größe haben. Der Tragegurt ist zugunsten deiner Schultern mit einem Polster versehen, ein Tragegriff bietet die Möglichkeit, die Tasche schnell zu greifen, wenn du nach dem Unterricht noch viel Zeit von deiner Pause genießen willst. Du bezahlst bei Ruitertassen 399 Euro für dieses Modell.

Das Modell Classic Satchel lässt sich zum Rucksack umfunktionieren. (Quelle: Ruitertassen.de)

Das Modell Classic Satchel kombiniert klassisches Design mit modernem Tragekomfort. Zwei große Hauptfächer, ein Reißverschlussfach sowie Stiftschlaufen und Vortaschen bieten viel Stauraum. Der abnehmbare Tragegurt und die mitgelieferte Rückentragegarnitur geben dir die Möglichkeit, die Tasche zum Rucksack umzufunktionieren. Diese Tasche ist für 375 Euro erhältlich.

Stoff- und Fahrradtaschen

Mineo Messenger 22, ein Modell, das allen Anforderungen auf dem Fahrrad standhält. (Quelle: Memolife.de)

Bist du eifrige:r Fahradfahrer:in? Dann ist die Umhängetasche Mineo Messenger 22 von VAUDE vielleicht etwas für dich. Sie ist mit einem breiten, längenjustierbaren Umhängegurt mit Schulterpolster sowie einem schmalen Quergurt ausgestattet, der beim Fahrradfahren dafür sorgt, dass die Tasche nicht verrutscht. Die Tasche ist mit wasserdichtem TPE-beschichtet und hält Ordner und Notebook bei regnerischen Fahrten trocken. Ihre Fächer bieten viel Stauraum, ihr Eigengewicht beträgt, anders als das der Ledertaschen, nur 0,88 Kilogramm. Die Tasche kostet 99,90 Euro.

Auch innerhalb der Schule legst du einige Kilometer mit deiner Tasche zurück. Anforderungen sollten deshalb nicht nur an das Design gestellt werden, sondern auch an Schulter und Rückenfreundlichkeit. Da diese Aspekte bei Lehrer:innentaschen häufig zu kurz kommen, lohnt es sich von klassischen „Lehrer:innentaschen“ abzuweichen und bei sport- und gesundheitsorientierten Marken nach geräumigen Taschen Ausschau zu halten.

Rucksäcke für jederman und jederfrau

Von einer Lehrerkraft als der “ultimative Lehrerrucksack” bewertet: Wanderrucksack Wizard von Bach. (Quelle: tradeinn.com)

Auf die Nachfrage eines Lehrers, nach einer „Wundertüte“, einem Rucksack, „der dem Lehreralltag gewachsen ist und hinreichend Platz“ bietet, schreibt ein anderer Lehrer auf der Website Kreide fressen, sein ultimativer Lehrerrucksack sei das eigentlich zum Wandern gedachte Modell Wizard von der Marke Bach. Es fasst 27 Liter und schont für 140,99 Euro bei 5 bis 15 Kilogramm Füllung die Schultern.

Die Tasche Mandate 28 bietet auch für Frauen ein gutes Tragesystem. (Quelle: Bergfreunde.de)

Rucksäcke sind tendenziell an die Anatomie eines Norm-Mannes angepasst. Während Designs mit lediglich „femininer” Farbästhetik häufig schon als Damentaschen beworben werden, sollten sie mit zunehmender Füllmenge zudem auch anders konstruiert sein, um einem weiblichen Körper nicht zu schaden. Besonders das Tragesystem sollte einen frauenspezifischen Schnitt aufweisen, also eine kürzere Rückenlänge, enger gesetzte Schultergurte und bestenfalls auch schräg aufliegende Hüftflossen. Das Modell Mandate 28 von Black Diamond hat laut der Website Bergzeit auch für Frauenrücken ein schonendes Tragesystem und bietet außerdem für alle Lehrehr:innen-Utensilien genügend Stauraum. Auch eine Notebooktasche ist enthalten. Der Rucksack kostet 139,95 Euro.

Rucksäcke auf Rädern

Für Rollstuhlfahrer:innen eignet sich die Tasche Backrest Travel Pack II für den Schulalltag. (Foto: Kinetic-balance.com)

Sucht man im Internet nach “Taschen für Lehrer:innen”, werden einem keine Rucksäcke angezeigt, die gut mit einem Rollstuhl kombinierbar sind. Dabei müssen solche Taschen wichtige Kriterien erfüllen: Zum Beispiel sollten sie Gewicht eng am Rollstuhl halten, um nicht für einen Balance-Verlust zu sorgen. Zusätzlich werden Schlaufen zum Aufhängen der Tasche an der Rückenlehne benötigt.

Die Tasche Backrest Travel Pack II von Kinetic Balance für 189 Euro erfüllt diese Anforderungen. Sie bietet ein geräumiges Mittelfach, einen großen Trinkflaschenhalter, ein Laptopfach und eine zusätzliche Hülle zum Verstauen eines Tablets. Jedes Fach ist einfach zugänglich und die Tasche ist wetterfest. Der Reißverschluss verfügt über spezielle Reißverschlussschieber für Menschen mit eingeschränkter Handfunktion.

Der Trolley: Rollen statt schleppen

Die Trolleys sind rückenschonend und folgen dir auf Schritt und Tritt im Schulalltag. (Foto: Betzold.de)

Zu guter Letzt stellen wir ein Modell der wohl rückenschonendsten Variante der Taschen vor: Der Trolley. Fahrradfahren gestaltet sich mit dieser Tasche schwierig, für alle Fußwege bietet sie allerdings die angenehmste Variante. Das Modell Mobilano Plus von Betzold erfreut sich großer Beliebtheit. Ein Lehrer bewertet die Tasche mit dem Kommentar: „Der Trolley ist einfach top!“ Er ist zufrieden mit der Qualität und der Fächeraufteilung, „die keine Wünsche offenlässt“ und findet, „dank der robusten Rollen [ist der Trolley] auch schwerer beladen gut zu handhaben“. Das Modell inklusive gut organisiertem Stauraum und rückenschonenden Gängen durch die Schule ist für 118,95 Euro erhältlich. 

Welche Tasche hat dich überzeugt?

Je nach deinen Bedürfnissen sind einige der obigen Taschen besser für dich geeignet als andere. Welche Tasche spricht dich an, und warum? Hast du vielleicht spezifische Anforderungen an Taschen, die wir nicht berücksichtigt haben, die anderen Lehrer:innen bei ihrer Suche nach der perfekten Tasche helfen würden? Schreib es uns gerne in die Kommentare.

Dresden
false

Ihr überlegt, Lehrkraft zu werden? Wenn ihr aus Sachsen kommt oder an einer Schule in Sachsen arbeiten wollt, dann bietet sich das Lehramtsstudium vor Ort an. Aber auch für alle anderen gibt es gute Gründe im östlichsten Bundesland die Ausbildung zur Lehrkraft anzutreten. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern stellen wir euch heute das sächsische Modell vor und erklären euch alles rund um den Aufbau des Studiums, die verschiedenen Standorte und die Aussichten für angehende Lehrer:innen in Sachsen.

Über Schultypen und Fächerwahl: Die Struktur des Studiums

Zuallererst müsst ihr euch darüber Gedanken machen, an was für einer Schule ihr später lehren wollt, denn danach sind die verschiedenen Studiengänge aufgeteilt: In Sachsen gibt es neben Grundschulen, Gymnasien und Berufsschulen auch die Form der Oberschule, auf der bis zur neunten oder zehnten Klasse unterrichtet wird, sowie Förderschulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf.  Anders als in einigen anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Bayern, schließt ihr das Lehramtsstudium in Sachsen noch ganz klassisch mit einem Ersten Staatsexamen ab. 

In allen Studiengängen gibt es wie üblich Module im Bereich der Bildungs- und Erziehungswissenschaften zu belegen. Für das Grundschullehramt sucht ihr euch ein Kernfach aus, auf das ihr euch spezialisiert. Meistens handelt es sich hierbei um Deutsch oder Mathematik. Das jeweils andere dieser beiden Fächer studiert ihr dann zusammen mit Sachkunde und einem weiteren Wahlfach, zumeist Musik, Kunst, Sport oder Werken, in der sogenannten Grundschuldidaktik, also in einem weniger fachspezifischen und eher auf die grundlegende Vermittlung ausgerichteten Kontext. Es ist allerdings auch möglich, sich auf ein Fach wie Englisch oder Religion zu spezialisieren, wobei alle drei Kernfächer und keines der Wahlfächer Gegenstand der grundschuldidaktischen Module wären. Nach acht Semestern ist das Studium in der Regel abgeschlossen. 

Für die Studiengänge des Oberschul- und des Gymnasiallehramts sind zwei Fächer zur Vertiefung zu belegen. Mindestens eines dieser Fächer muss aus der sogenannten ersten Fächergruppe stammen, die je nach Universität meistens Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften beinhaltet. Beim anderen Fach darf es sich auch beispielsweise um eines aus dem musischen oder religiösen Bereich handeln. Für die Oberschule studiert ihr neun Semester bis zum Ersten Staatsexamen, für das Gymnasium zehn. 

Wer an einer Förderschule unterrichten möchte, belegt in den bildungswissenschaftlichen Modulen einen sozialpädagogischen Schwerpunkt. Dazu kommen zwei sogenannte Förderschwerpunkte, also Module, die auf die besondere Aufgabe, Kinder mit Förderbedarf zu unterrichten, abzielen. Einer der beiden Schwerpunkte Lernen oder Soziale/Emotionale Entwicklung ist verpflichtend. Ansonsten lassen sich auch Module wie zum Beispiel Kommunikation oder Körperliche Entwicklung wählen. Um eine schulfachliche Basis zu schaffen, ist es möglich entweder vier Fächer als grundschuldidaktische Module oder ein Fach im Studiengang für das Oberschullehramt zu belegen. Schließlich sind alle Stufen von der ersten bis zur neunten Klasse an den Förderschulen vertreten. Bis zum Ersten Staatsexamen auf dem Weg zur Förderschullehrkraft handelt es sich ebenfalls um eine Regelstudienzeit von zehn Semestern. 

Zu guter Letzt könnt ihr  euch auch entscheiden, auf das Berufsschullehramt hinzuarbeiten und den entsprechenden Studiengang anzutreten. Auch hier wählt ihr wieder  zwei Fächer, bei denen es sich um verschiedenste Bereiche von der Elektrotechnik bis zur Lebensmittelwissenschaft handeln kann. Für das zweite Fach ist es allerdings auch möglich, sich für ein klassisches allgemeinbildendes Unterrichtsfach wie Französisch oder Geschichte zu entscheiden. Zehn Semester dauert auch dieses Studium. 

Die Abschlussprüfung für alle Lehramtsstudiengänge besteht aus einer wissenschaftlichen Arbeit, zwei mündlichen und einer schriftlichen Prüfung. Zu all den verschiedenen Arten des Lehramts gehören außerdem sogenannte Ergänzungsstudien, die weitgreifende Themen wie Sprachtraining oder kulturelle Bildung enthalten, anhand derer ihr eure individuellen Interessen und Fähigkeiten vertiefen könnt. Auch sogenannte Schulpraktische Studien (SPS), also Praktika, sind fester Bestandteil des Lehramtsstudiums in Sachsen. Für angehende Lehrer:innen einer Fremdsprache ist ein Auslandsaufenthalt meistens ebenfalls  verpflichtend. Bis auf die allgemeine Hochschulreife gibt es nur selten besondere Anforderungen, um fürs Studium zugelassen zu werden: Für bestimmte Fachrichtungen oder Schultypen kann es an bestimmten Hochschulen einen Numerus Clausus geben. Außerdem müssen gewisse sprachliche Anforderung erfüllt werden, wenn ihr euch auf eine Fremdsprache spezialisieren möchtet.

Blockpraktikum, Schulpraktische Übungen, Berufsausbildung: Die Praktika im Überblick

Im Grunde genommen gilt für alle Schultypen dasselbe: Es müssen mindestens fünf Praktika absolviert werden. Dabei handelt es sich zunächst um ein vierwöchiges Schulpraktikum, auch als Blockpraktikum bezeichnet, relativ früh im Studium. Hier liegt der Fokus noch sehr auf dem erzieherischen Gesichtspunkt des Lehrerberufs. Diesem folgen die sogenannten Schulpraktischen Übungen (SPÜ), die semesterbegleitend in kleinen Gruppen an Schulen durchgeführt werden und euch Einblicke in den Schulalltag gewähren. Zuletzt gilt es zwei weitere Blockpraktika anzutreten, die wiederum stärker an bestimmte Fachrichtungen gebunden sind und bei denen ihr selbständig euren Unterricht plant und durchführt. Diese Berufserfahrung könnt ihr auch außerhalb Sachsens, sogar im Ausland sammeln, sofern sich ein entsprechendes Arrangement realisieren lässt. Das Land Sachsen erteilt Zuschläge und Förderungen, wenn ihr euch für ein Praktikum in einer der Bedarfsregionen entscheidet. Hilfe beim Finden eines Praktikumsplatzes und alle relevanten Informationen erhaltet ihr über ein spezielles Praktikumsportal

Schließlich gibt es noch gewisse Sonderregelungen für bestimmte Studiengänge: Wer das Fach Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft/Soziales wählt, muss häufig ein Praktikum von mindestens zwei Wochen in einem entsprechenden Bereich vor Beginn des Studiums vorweisen können. Gleichermaßen ist ein vierwöchiges Sozialpraktikum vor Antritt des Lehramtsstudiums für die Förderschule erforderlich, sowie ein zwölfmonatiges Praktikum beziehungsweise eine Berufsausbildung, bevor ihr das Studium zur Berufsschullehrkraft beginnen könnt.

Leipzig, Dresden oder Chemnitz: Wo studiert es sich am besten?

In Sachsen gibt es die Qual der Wahl zwischen drei Universitäten, wenn ihr euch für das Lehramt entscheidet: Dieses könnt ihr nämlich entweder an der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden oder der Technischen Universität Chemnitz studieren. Lediglich wer Musik unterrichten will, muss Teile des Studiums wahlweise an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig oder der Hochschule für Musik in Dresden absolvieren.

Bei der Universität Leipzig handelt es sich um die einzige Universität, an der ihr alle Schulformen wählen könnt. Für Sonderpädagogik, also das Förderschullehramt, ist dies der einzige Standort in Sachsen. Hier befindet sich auch ein Großteil der Lehramtsstudent:innen im Land. 60 Prozent von ihnen kommen aus anderen Bundesländern in die Metropole. Abgesehen von dieser Popularität ist der Studiengang für das Berufsschullehramt eher klein. Erst seit dem Wintersemester 2022 kann hier die Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung studiert werden, immerhin ist dies das einzige derartige Angebot im Bundesland. Im Jahr 2023 kam die Fachrichtung Pflege und Gesundheit hinzu. Als Zweitfach stehen nur die allgemeinbildenden Schulfächer zur Verfügung. 

Eine umso breitere Auswahl an Fachrichtungen für berufsbildende Schulen gibt es dafür an der Technischen Universität Dresden. Auch das Fach Geografie, für Oberschulen und Gymnasien, ist in Dresden ein Alleingänger. Allerdings punktet Leipzig mit seinem Angebot an Fremdsprachen: Nur hier kann zwischen den Fächern Spanisch, Griechisch, Polnisch, Tschechisch und sogar Sorbisch gewählt werden. 

Die Technische Universität in Chemnitz bildet ausschließlich angehende Grundschullehrer:innen aus. Das Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales gibt es nur hier als Grundschulfach. Im Grunde genommen kommt es ganz auf die Präferenz für die jeweilige Schulform sowie das jeweilige Fach an, welcher Standort sich am besten eignet. Der eigene Eindruck in Hinblick auf die Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz dürfte ebenfalls eine Rolle spielen.

Gegen den Lehrermangel: Aussichten für Lehramtsstudierende in Sachsen

So zahlreich wie die jungen Menschen aus den anderen Bundesländern nach Leipzig kommen, um Lehramt zu studieren, so zahlreich verschwinden sie häufig leider wieder dorthin zurück. Obwohl die sächsische Landesregierung mit ihren ambitionierten Initiativen die Zahl der Studienanfänger:innen im Lehramt von 1.000 im Jahr 2012 auf nunmehr 2.700 steigern konnte, leiden vor allem die ländlichen Gebiete nach wie vor unter Lehrermangel. Die meisten, die es fürs Studium in die Städte verschlägt, wollen dort auch bleiben, 70 Prozent von ihnen möchten nach Leipzig oder Dresden.

Außerdem herrscht ein großer Bedarf für Lehrer:innen in MINT-Fachrichtungen und technischen Fächern der Berufsschulen. Im Vergleich fehlt es vor allem Ober- und Förderschulen an Bewerber:innen. Letztere genießen allerdings auch international einen hervorragenden Ruf. Dies bedeutet allerdings, dass viele Anreize geschaffen werden, um die Absolvent:innen in den sogenannten Bedarfsregionen des Landes unterzubringen. Wer sich bereit erklärt, den 18-monatigen Vorbereitungsdienst, also das Referendariat, an einer Ausbildungsschule in einer Bedarfsregion sowie mindestens die darauffolgenden fünf Jahre ebenfalls an einer Schule in einer solchen zu verbringen, verdient sich einen Anwärterzuschlag von 1.100 Euro. Völlig unabhängig vom Schultypus wird jede:r Lehrer:in mit Abschluss der Ausbildung in die Besoldungsstufe A13 beziehungsweise E13 eingeteilt und ist gut abgesichert. Um über die Schulen in den Bedarfsregionen besser aufzuklären und zukünftigen Lehrer:innen eine Vorstellung über die weitreichenden Möglichkeiten zu geben, wurde das Studienbegleitprogramm Perspektive Land ins Leben gerufen, dem weitere Informationen entnommen werden können.

Gefällt euch das Angebot für das Lehramtsstudium in Sachsen und konnte es euer Interesse an den vielen Möglichkeiten des facettenreichen Lehrerberufs wecken? Lasst es uns gerne wissen und schreibt es in die Kommentare!

Mann sitzt an einem Laptop
false

Digitale Tools können die Effizienz der Schulverwaltung erheblich steigern, indem Verwaltungsaufgaben automatisiert und Kommunikationsabläufe erleichtert werden. Die Auswahl der richtigen Software für die eigene Schule kann angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten jedoch eine Herausforderung darstellen. Daher sollte im Vorfeld geprüft werden, welche Funktionen die Software genau bieten soll, inwieweit die Datensicherheit gewährleistet ist, ob ein kostenloser Support bei Problemen zur Verfügung steht, welche Kosten zu erwarten sind und ob das Design ansprechend gestaltet ist. Auf Grundlage dieser Attribute kann dann das passende Tool ausgesucht werden. 

Damit ihr einen ersten Überblick über die Funktionen bekommt, stellen wir euch nachfolgend unterschiedliche Tools für die digitale Schulverwaltung vor. Ausgeschlossen werden dabei Schulverwaltungssoftware, die speziell für bestimmte Bundesländer entwickelt wurden, wie beispielsweise Schild-NRW oder ASV-BW.

Sdui: Optimierte Kommunikation und Organisation für Schulen

(Quelle: Sdui)

Sdui ist eine vielseitige digitale Plattform, die speziell für Schulen konzipiert wurde, um die Kommunikation und Organisation zu optimieren. Die Anwendung integriert verschiedene Funktionen, um den Schulalltag für Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern zu vereinfachen. Die Plattform verfügt über ein digitales Klassenbuch, das Hausaufgaben, Abwesenheiten und den Unterricht dokumentiert. Über die App können außerdem wichtige Ankündigungen per Push-Benachrichtigung geteilt werden. Durch den digitalen Stundenplan können auch kurzfristige Änderungen im Blick behalten werden. Ein besonderer Vorteil ist, dass bereits genutzte Stundenplanprogramme (z.B. Untis oder DAVINCI) automatisch mit Sdui synchronisiert werden können. 

Auch die Privatsphäre wird gewahrt. Während beispielsweise Lehrkräfte die Stundenpläne ihrer Kolleg:innen einsehen können, haben Eltern und Schüler:innen keinen Zugriff auf die Planung oder Abwesenheiten. Der Stundenplan ist zudem personalisiert, sodass nur die relevanten Informationen für die jeweilige Person angezeigt werden. Der integrierte Chat-Messenger bietet eine datenschutzkonforme Alternative zu herkömmlichen Messenger-Diensten. Für die Nutzung ist weder eine Handynummer noch eine private E-Mail-Adresse erforderlich, und die Lehrkräfte können individuell entscheiden, wann ein Austausch in Chatgruppen stattfinden darf. 

Sdui ermöglicht durch die Videofunktion außerdem digitalen Unterricht und somit hybrides Lernen. Für die Arbeit in Kleingruppen können Breakout-Rooms eingerichtet werden. Dateien können DSGV-konform gespeichert und über die Cloud geteilt und eingesammelt werden.

Eine weitere sinnvolle Funktion von Sdui ist die Möglichkeit, Elternbriefe in 42 Sprachen übersetzen zu lassen. Dadurch werden auch nicht-deutschsprachige Familien in den Schulalltag integriert und Missverständnisse reduziert. Nützlich ist auch, dass je nach Bedarf jeder Web-Service über einen Link eingebettet werden kann, sodass Plattformen wie Moodle genutzt werden können. Sdui bietet keine kostenlose Testversion oder ein kostenloses Grundpaket an. Der Preis wird individuell angepasst und kann durch direkte Kontaktaufnahme mit dem Vertrieb von Sdui erfragt werden. ​

Sdui präsentiert sich als umfassende und vielseitige digitale Plattform, die speziell für die Bedürfnisse von Schulen entwickelt wurde. Dank der Anpassungsfähigkeit und datenschutzkonformen Speicherung ist das Tool eine attraktive Option für Schulen, die ihre administrativen und pädagogischen Prozesse digitalisieren möchten.

EduPage: Vielseitige Schulorganisations-Software

(Quelle: EduPage)

EduPage ist eine Software für die Schulorganisation mit zahlreichen Funktionen zur Vereinfachung der Schulverwaltung. So können Stunden- und Vertretungspläne online erstellt und mit der Schule geteilt werden. Im digitalen Klassenbuch kann der Schulalltag dokumentiert und einzelne Unterrichtsinhalte abgerufen werden. Dadurch können Hausaufgaben vergeben und kontrolliert, Klassenarbeitstermine koordiniert und Fehlzeiten überwacht werden, wodurch ein umfassender Überblick über den Schulalltag gewährleistet ist.

Der interne Messenger, der per App genutzt werden kann, fördert den Austausch zwischen Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern. Elternbriefe und Informationen zu Hausaufgaben können schnell versendet und Klassenarbeitstermine zeitsparend im Kollegium abgestimmt werden. EduPage unterstützt ebenfalls mehrere Sprachen, um die Kommunikation zu erleichtern. 

Auch das E-Learning wird durch EduPage unterstützt. Übungsaufgaben können in verschiedenen Formaten wie Multiple Choice und Lückentexte erstellt werden. Lerninhalte können zusätzlich mithilfe von Audio- und Videodateien ergänzt und PDFs über das Lernmanagement-System verteilt werden. Der Datenschutz wird durch SSL-Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung gewährleistet. Ein weiterer Vorteil: EduPage kann drei Monate lang kostenlos getestet werden. Eine persönliche Einführung, Trainingsvideos und individueller Support werden zusätzlich angeboten. 

E-Learning-Aufgaben, die als Hausaufgabe eingetragen werden, können mit einem Abgabedatum versehen und an die Schüler:innen übermittelt werden, die direkt eine Push-Benachrichtigung über die App erhalten. Die E-Learning-Aufgaben können anschließend im Lernmangement-System geprüft und Feedback direkt an die Schüler:innen versendet werden. Um den Unterricht spannender zu gestalten, können interaktive Präsentationen mit integrierten Aufgaben genutzt werden. Die Schüler:innen bearbeiten Übungen auf ihrem Smartphone oder einem anderen Gerät und können gleichzeitig die Unterrichtsinhalte verfolgen, die an der Tafel präsentiert werden. 

Hervorzuheben ist die transparente Preisgestaltung. Es gibt drei Pakete mit unterschiedlichen Funktionen, die gebucht werden können. Durch die Eingabe der Schülerzahl und Schulart auf der Webseite kann der Preis berechnet werden. Für eine Realschule mit einer Schülerzahl von 50 bis 800 Schüler:innen betragen die Kosten für das Premium-Paket beispielsweise 899 Euro pro Jahr. 

EduPage bietet somit eine umfassende Lösung für die Schulverwaltung und das Lernmanagement. Die vielfältigen Funktionen und die benutzerfreundliche Oberfläche machen die Software zu einer attraktiven Wahl für Schulen, die ihre administrativen und pädagogischen Prozesse digitalisieren möchten.

SchoolFox: Vielseitige Kommunikations- und Organisationsplattform 

(Quelle: Schoolfox

SchoolFox ist eine digitale Kommunikations- und Organisationsplattform, die eine Vielzahl an Funktionen bietet, um den Schulalltag effizienter zu gestalten. Das digitale SchoolFox-Klassenbuch ermöglicht eine Übersicht über die Unterrichtseinheiten und den Unterrichtsstoff. Zudem können Informationen wie die Abwesenheit von Schüler:innen oder auffälliges Verhalten festgehalten werden. Die Klassenbucheinträge können entweder einzeln oder gesammelt digital zur Bestätigung an die Schulleitung gesendet werden. Das Klassenbuch jeder Klasse kann als PDF-Datei exportiert und am Ende des Schuljahres analog archiviert werden. Auf diese Weise fügt sich das digitale Klassenbuch nahtlos in die traditionelle analoge Archivierung ein. 

Auch SchoolFox integriert einen digitalen Schul-Messenger, um die Kommunikation zu vereinfachen. Lehrkräfte können wichtige Neuigkeiten direkt mit ganzen Elterngruppen teilen und von den Empfänger:innen aktiv bestätigen lassen, um sicherzustellen, dass Nachrichten gelesen wurden. Die Plattform setzt ebenfalls auf den Abbau von Sprachbarrieren, indem sie Nachrichten in verschiedene Sprachen übersetzt. Besonders dringende Nachrichten, wie z.B. eine Erkrankung des Kindes oder eine kurzfristige Schulschließung, können als Notfallnachricht versendet werden. Eltern können ihre Kinder direkt über die App krankmelden oder vom Unterricht entschuldigen und erhalten daraufhin eine digitale Bestätigung, sobald die Lehrkraft die Nachricht gelesen hat. Über das Umfrage-Tool können Lehrkräfte wichtige Informationen von den Eltern einholen und so Schultermine und Projekte leichter und schneller planen. Zusätzlich wird die Terminvereinbarung erleichtert: Einladungen zu Veranstaltungen und Terminerinnerungen können an ganze Klassen verschickt und Zusagen zentral über die App gesammelt werden.

SchoolFox legt besonderen Wert auf Datenschutz und setzt dabei auf einen DSGVO-konformen Umgang mit den Daten der Nutzer:innen. Diese werden in ISO 27001 zertifizierten Datenzentren in Deutschland sicher gespeichert und verarbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Trennung von beruflicher und privater Kommunikation gelegt, indem die gesamte schulische Kommunikation ausschließlich über die Plattform erfolgt und keine privaten Kontaktdaten mit den Eltern geteilt werden. SchoolFox bietet eine kostenfreie Testversion an. Anschließend stehen drei verschiedene Pakete zur Auswahl, wobei das mittlere Paket jährlich 1,50 Euro pro Schüler:in kostet.

SchoolFox ermöglicht eine effiziente Gestaltung des Schulalltags durch digitale Kommunikations- und Verwaltungstools, die den Austausch erleichtern. Mit besonderem Fokus auf Datenschutz und dem Abbau von Sprachbarrieren ist SchoolFox eine sichere und inklusive Plattform für modernes Schulmanagement.

Magellan: Schulverwaltungssoftware und Bibliotheksverwaltung

(Quelle: Magellan)

Magellan ist eine bundesweit eingesetzte Schulverwaltungssoftware, die eine breite Palette an Funktionen bietet und an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen angepasst werden kann. Die Software ist für alle Schularten geeignet und ermöglicht ebenfalls die Verwaltung von Schülerdaten und Klassen. Im digitalen Klassenbuch können Stunden- und Vertretungspläne eingesehen und Inhalte des Unterrichts dokumentiert werden. Darüber hinaus können Hausaufgaben oder Gruppenarbeiten geplant, terminiert und kontrolliert werden. Die Anwesenheit der Schüler:innen kann erfasst und über die Fehlzeitenmatrix entschuldigte bzw. unentschuldigte Tage im Überblick gehalten werden. 

Magellan kann zusammen mit der integrierten Stundenplansoftware DaVinci eingesetzt werden, die als App verfügbar ist und die Lehrereinsatzplanung sowie Raumvergabe unterstützt. Mit DaVinci Analytics können detaillierte Abwesenheitsstatistiken erstellt werden, die einen Überblick über die Arbeitszeitabrechnung bieten und täglich die zu vertretenden Stunden, deren Vertretungen sowie den möglichen Unterrichtsausfall über das gesamte Schuljahr summieren. Mit der Message-Funktion können Kolleg:innen unmittelbar über sämtliche Änderungen per E-Mail oder SMS informiert werden. 

Die Besonderheit von Magellan ist die Möglichkeit, die Bibliothek und die Lernmittel zu verwalten, indem die Erfassung unterschiedlicher Medienkataloge unterstützt wird. Durch den gemeinsamen Datenbestand kann überprüft werden, ob die Schüler:innen alle ausgeliehenen Bücher zurückgegeben haben. Bücher, Lernmittel, CDs, DVDs und andere Medien können ganz einfach verwaltet, recherchiert und verliehen werden. Die Ausleihe und Rückgabe der Bücher erfolgt über einen Barcode-Scanner, der den Barcode auf dem Ausleihausweis und dem Buch einliest. Magellan kann 20 Tage lang kostenlos getestet werden. Danach stehen verschiedene Lizenzmodelle zur Verfügung, deren Preise auf Anfrage angepasst werden.

Magellan ist eine umfassende und anpassbare Lösung für die Schulverwaltung, die alle Schularten abdeckt und durch zahlreiche Funktionen überzeugt. Schulen, die auch die Bibliotheksverwaltung digitalisieren wollen, sollten sich Magellan unbedingt ansehen.

Abschließend lässt sich sagen, dass es bereits einige Tools auf dem Markt gibt, die die Schulverwaltung erleichtern. Welche Software die richtige für die eigene Schule ist, muss sorgfältig abgewogen werden. Falls vorhanden, ist es ratsam, die kostenlose Testversion zu nutzen, um einen tieferen Einblick zu erhalten. Ansonsten sollte klar definiert werden, welche Funktionen im Schulalltag besonders benötigt werden, um das beste Tool auswählen zu können.

Ein Foto der beiden Gründer von 45minuten: links Saskia und rechts Robert
false

Lehrkräfte stehen heutzutage vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die weit über die reine Wissensvermittlung hinausgehen und in den letzten Jahren ständig gewachsen sind. Neben der traditionellen Unterrichtsgestaltung müssen sie sich mit administrativen Aufgaben, großen Klassen und der Integration digitaler Medien auseinandersetzen. Dazu kommt der akute Lehrermangel, der in vielen Bundesländern zu andauernd hoher Arbeitsbelastung führt. Viele Lehrer:innen stehen auch immer wieder vor der Herausforderung, fachfremd zu unterrichten und sehen sich mit vielen Klassen und einem enormen Arbeitsaufwand konfrontiert.

Inmitten dieser anspruchsvollen Rahmenbedingungen entstand 2020 die Plattform 45minuten, initiiert von den inzwischen ehemaligen Lehrkräften Robert Reuther und Saskia Rhiza. Beide Gründer kennen die täglichen Herausforderungen des Lehrerberufs aus erster Hand: Robert, ausgebildeter Religionspädagoge und ehemaliger Lehrer für Deutsch, Ethik und Religion, hat in seiner zehnjährigen Laufbahn zahlreiche Digitalisierungsprojekte durchgeführt und dabei wertvolle Erfahrungen im Bildungsbereich gesammelt. Robert kümmert sich vor allem um den Instagram-Kanal und die Community-Betreuung, während Saskia, die bis vor kurzem als Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte tätig war, ihre Expertise in die Sichtung, den Upload und die Erstellung von Unterrichtsentwürfen einbringt.

Die Plattform 45minuten bietet eine breite Palette an Unterrichtsmaterialien, die von Lehrkräften für Lehrkräfte erstellt wurden. Das Konzept der sogenannten "Sternstunden" – praxiserprobte und kreative Unterrichtseinheiten – hat sich als große Erleichterung für viele Lehrkräfte erwiesen. Die Materialien werden von der Lehrkräfte-Community eingereicht und sorgfältig geprüft und aufbereitet. So entsteht ein ständig wachsender Pool an hochwertigen Unterrichtsmaterialien, der wertvolle Zeit spart und die Unterrichtsvorbereitung erleichtert.

Darüber hinaus möchte 45minuten auch die Vernetzung und den Austausch unter den Lehrkräften fördern. Auf ihrem Instagram-Kanal bieten Robert und Saskia eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen. Die Community spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg von 45minuten. Ohne die zahlreichen engagierten Lehrkräfte, die ihre Unterrichtsmaterialien teilen, wäre das Projekt nicht möglich.

45minuten – das sind mittlerweile sieben Personen, die sich gemeinsam zum Ziel gesetzt haben, Lehrkräfte deutschlandweit zu vernetzen und ihnen die Arbeit zu erleichtern. Was als Vision von zwei engagierten Pädagogen begann, hat sich zu einem dynamischen Team entwickelt, das täglich daran arbeitet, die Plattform weiter auszubauen und zu verbessern. Um mehr über die Entstehungsgeschichte, die Herausforderungen und die Zukunftspläne von 45minuten zu erfahren, haben wir uns mit den beiden Gründern, Robert und Saskia, zusammengesetzt. Im folgenden Interview geben sie uns einen tiefen Einblick in ihre Motivation, die Plattform ins Leben zu rufen, und teilen ihre Erfahrungen und Visionen für die Weiterentwicklung von 45minuten.

Lehrer News: Was hat euch beide ursprünglich dazu bewegt, Lehrer zu werden?

Robert: Meine ursprüngliche Intention als Jugendlicher war der Gedanke "Schule könnte so schön sein – Das muss ich doch besser hinbekommen!" Oft war ich von den veralteten Unterrichtsmethoden enttäuscht, und davon, dass manchen meiner Lehrer:innen das Feuer für diesen Job zu fehlen schien. Heute hat sich schon viel Gutes im Schulbereich verändert, aber ich habe auch erkannt, wie naiv und realitätsfern meine Sichtweise von damals war. Der Beruf ist wunderschön, aber es steckt so viel mehr dahinter, als man als Schüler wahrnehmen kann. 

Lehrer News: War es für euch eine schwierige Entscheidung, den Beamtenstatus aufzugeben? Wie hat sich euer Leben seit der Aufgabe des Lehrberufs verändert?

Saskia: Ehrlich gesagt habe ich mir um den Beamtenstatus weniger Gedanken gemacht. Mir hat das Herz vielmehr geblutet, als ich meine eigene Klasse verabschieden musste, mein Kollegium das letzte Mal gesehen und den Schlüssel zur Schule abgegeben habe. Das war die eigentliche schwierige Entscheidung daran. Mir fehlen die wertvollen Gespräche im Lehrerzimmer sehr. 

Unser neuer Alltag ist zum einen noch immer ähnlich dem Lehrer:innen-Dasein – wir entwickeln täglich neue Unterrichtskonzepte und sind bildungspolitisch nah am Geschehen – auf der anderen Seite hat sich das Arbeiten sehr entschleunigt. Wir müssen nun nicht mehr schnelle Entscheidungen treffen, wie es in großen Klassen und bei hohem Personalausfall oft passiert ist. Dafür fallen natürlich auch die Ferienzeiten weg.

Lehrer News: Wie kamt ihr auf die Idee, 45minuten und das Konzept "Sternstunden" ins Leben zu rufen?

Robert: Wir haben beide in unserem Referendariat durchlebt, was es bedeutet, um 23 Uhr müde und den Tränen nah am Schreibtisch zu sitzen und einfach keine Idee für den Unterricht am nächsten Tag zu bekommen. Wie oft hatte ich da den Gedanken: "Das Thema schlummert in den Ordnern Tausender Lehrkräfte, die es selbst einmal vorbereitet haben. Warum gibt es nicht die Möglichkeit, alles in einen Topf zu werfen? Davon würde doch jeder profitieren".

Lehrer News: Was sind die größten Herausforderungen im Bildungssektor, die ihr durch eure Plattform 45minuten adressieren möchtet?

Robert: Da fällt mir direkt das Stichwort "Lehrkräftemangel" ein. Mittlerweile ist es an vielen Schulen normal, fachfremd zu unterrichten. Immer mehr Quereinsteiger:innen kommen dazu – zum Glück, sonst würde so viel Unterricht ausfallen. Aber da die Not so groß ist, fehlt die Zeit, sie über einen so langen Zeitraum auszubilden, wie es ein Studium ermöglicht. Dann ist da noch die Digitalisierung, die älteren Kolleg:innen zum Teil Schwierigkeiten bereitet. All diesen Herausforderungen möchten wir mit unserem Angebot der Sternstunden begegnen. 

Lehrer News: Wie hat sich die Plattform seit ihrer Gründung entwickelt und welche Meilensteine habt ihr erreicht? Worauf seid ihr besonders stolz?

Saskia: Wir haben damals ganz klein auf einer selbst zusammengeschneiderten Website damit begonnen, einen Pool an Materialien zu sammeln. Als wir die 100 geknackt haben, waren wir vollkommen aus dem Häuschen. Da wussten wir noch nicht, wie viel mehr Potenzial die Plattform haben wird. Mittlerweile bieten wir über 2.500 Sternstunden an – seit diesem Frühjahr übrigens auch im Abomodell, falls die Zeit es nicht hergibt, eine eigene komplett selbsterstellte Unterrichtsstunde einzureichen. Denn das war bis dato ja immer Voraussetzung, um den Zugriff auf die Plattform zu erhalten.

Lehrer News: Wie wichtig ist die Community für den Erfolg eurer Plattform und wie beteiligen sich die Mitglieder?

Saskia: Ohne unsere Community wäre das Sternstundenprojekt unmöglich durchzusetzen. Immerhin kommen die zahlreichen Unterrichtsplanungen ja von all den Lehrer:innen da draußen, die uns folgen und uns mit ihren kreativen und in der Praxis erprobten Unterrichtsmaterialien bereichern. Von uns selbst stammt nur ein kleiner Teil der Sternstunden.

Die Beteiligung ist ganz einfach: Möchte man Zugriff auf unseren Materialpool bekommen, reicht man ganz einfach selbst etwas ein. Dabei muss es sich aber um eine vollumfängliche Unterrichtsstunde mit Verlaufsplanung, Arbeitsmaterialien und Erwartungsbildern handeln. Und ganz wichtig: Sie muss vollständig auf eigens erstellten oder gemeinfreien Inhalten bestehen. Wenn etwas fehlt, helfen wir denjenigen aber auch immer weiter, sodass die Einreichung am Ende trotzdem erfolgen kann.

Lehrer News: Welche Pläne habt Ihr für die Zukunft von 45minuten und die "Sternstunden"?

Robert: Unser großer Wunsch ist es natürlich, dass der Pool an Sternstunden immer weiter anwächst, sodass er jeder Lehrkraft da draußen dabei helfen kann, Zeit und Kraft in der Unterrichtsvorbereitung zu sparen. Aber gleichzeitig möchten wir auch die Möglichkeit der Vernetzung über Unterrichtsstunden hinaus bieten. Wir Lehrkräfte können voneinander so viel profitieren – die Berufserfahrenen haben viele wertvolle Tipps für Anfänger:innen, Referendar:innen auf der anderen Seite sind voller neuer Ideen und haben selbst noch bis vor wenigen Jahren die Schulbank gedrückt. Dieser Austausch ist so wichtig, geht aber selten über die Grenzen der Lehrerzimmer hinaus. Das möchten wir ändern. Unser Instagram-Kanal bietet eine Möglichkeit dazu. Deshalb möchten wir auch gern dort noch weiterwachsen und mehr Menschen erreichen.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

Schüler:innen im Unterricht vor ihren Geräten.
false

Der Informatikunterricht steht immer wieder vor der Herausforderung, Schüler:innen komplexe und abstrakte Konzepte der Netzwerktechnik auf anschauliche und praxisnahe Weise zu vermitteln. Dabei stoßen Lehrkräfte auf mehrere Hindernisse, seien es hohe Anschaffungskosten für die technischen Geräte oder das unterschiedliche Vorwissen der Schüler:innen. Um Lernenden die Grundlagen der Netzwerktechnik dennoch anschaulich beizubringen, sollen sogenannte Netzwerksimulatoren Abhilfe schaffen.

Was sind Netzwerksimulatoren?

Netzwerksimulatoren sind Programme, die das Verhalten von Computernetzwerken nachahmen. Sie stellen virtuelle Versionen von Netzwerkgeräten wie Computern oder Routern bereit, sodass Schüler:innen diese virtuellen Geräte miteinander verbinden können. In einer virtuellen Realität können sie so ein echtes Netzwerk aufbauen und später beobachten, wie Daten durch das Netzwerk fließen und wie die Geräte miteinander kommunizieren. Anhand dieser Simulation lässt sich im Unterricht zum Beispiel zeigen, wie man IP-Adressen einstellt oder gar Sicherheitsregeln definieren kann. Außerdem können typische Netzwerkprobleme – wie die allseits bekannte Meldung 404 Page not found - simuliert werden, um die Schüler:innen darin zu üben, das Problem zu identifizieren und vielleicht selbst zu beheben.

Zwei dieser Softwaren, die sich für den Einsatz im IT-Unterricht auf ihre eigene Weise eignen, sind die “Freie Interaktive Lernsoftware zu Internetworking der Universität Siegen” (Filius) und der WebNetSim Netzwerksimulator der Pädagogischen Hochschule Schwyz. 

Beide Simulatoren sind kostenlos im Internet verfügbar. Der WebNetSim Netzwerksimulator bedarf zusätzlich keines Downloads, nach dem Öffnen des Internetangebots könnt ihr mit euren Schüler:innen direkt beginnen, euch in die Netzwerktechnik einzuarbeiten.

WebNetSim 

WebNetSim steht im Internet auch ohne Download zur Nutzung bereit. (Quelle: webnetsim.de)

Der Simulator soll auf interaktive Art und Weise die wichtigsten Komponenten und deren Zusammenspiel in einem Netzwerk darstellen. Bei WebNetSim ist es den Schüler:innen möglich, als Website-Anbieter zu agieren, Provider zu erstellen oder in die Rolle eines Haushaltes schlüpfen. Sie können innerhalb ihrer Rolle ihre eigenen kleinen Netzwerke aufbauen und sie untereinander vernetzen.

 

Die lernende Person kann für die Simulation in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen. (Quelle: webnetsim.de)

Die Schüler:innen können sich anhand der in dem Simulator integrierten Aufgaben selbstständig mit dem Thema auseinandersetzen und ausprobieren. WebNetSim kann dabei für verschiedenen Schulstufen benutzt und je nach Thematik der Unterrichtseinheit gezielt eingesetzt werden. Die in den Simulator integrierten Aufgaben sind dabei wie in einem Spiel nach Schwierigkeitsgrad geordnet. In der Grundschule können die grundlegenden Komponenten eines Netzwerkes thematisiert werden. Aspekte wie Router-Tabellen oder Port-Forwarding können dann unbeachtet bleiben.

 

Die Schüler:innen können mit interaktiven Aufgaben eigenständig lernen. (Quelle: webnetsim.de)

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Simulationen situationsspezifisch anzuweisen. Der Leitfaden für Lehrkräfte gibt Beispielszenarien und didaktische Hinweise mit an die Hand, um den Schüler:innen gezielte und geeignete Anweisungen zum Beispiel in Rollenspielen zu erteilen. Im Leitfaden sind auch Inspirationen zu Szenarien vermerkt, die zuerst virtuell simuliert werden und dann in Wirklichkeit vereinfacht nachgebaut und besprochen werden.

Obwohl, und vielleicht gerade weil der Simulator nicht alle komplexen Realweltszenarien vollständig abbilden kann, kann der Zugang zur abstrakten Netzwerktechnik für die Kinder und Jugendlichen etwas leichter gemacht und verbildlicht werden. Trotzdem bleibt eine Diskrepanz zwischen Simulation und Realität bestehen. Vor der effektiven Nutzung des Tools muss für Lehrkraft sowie Schüler:innen außerdem eine Einarbeitungszeit eingeplant werden, um sich mit der Benutzeroberfläche vertraut zu machen und die Funktionen vollständig zu verstehen und optimal nutzen zu können.

Der WebNetSim-Netzwerksimulator bietet insgesamt eine innovative Oberfläche, die es eurer Klasse leichter macht, erste oder auch zweite Erfahrungen im Umgang mit Netzwerken zu sammeln. Durch eigenständiges Experimentieren können sich die Schüler:innen in die Grundlagen der Netzwerktechnik einarbeiten und dabei auch gerne Fehler machen, ohne dass teure Ausrüstung beschädigt wird oder tatsächlich Netzwerke gestört werden. 

Filius

Im Vergleich zu dem WebNetSim Simulator, ist die Zielgruppe der Software der Universität Siegen etwas älter: Filius wurde für Lernende in der Sekundarstufe allgemeinbildender Schulen entwickelt. Das Ziel und das Konzept der Plattform sind jedoch ähnlich. Auch Filius wurde konzipiert, um Unterricht zur Internettechnik insbesondere durch entdeckendes Lernen zu unterstützen. Diese Anwendung muss zunächst heruntergeladen werden, damit die Lernaktivität begonnen werden kann. Derzeit ist sie für Linux, Windows und macOS verfügbar. 

Der Simulator Filius lässt eigenständiges Arbeiten durch seine Benutzeroberfläche zu (Quelle: Filius.de)

Bei Filius haben die Lernenden, wie auch bei WebNetSim, die Möglichkeit, virtuelle Netzwerke zu erstellen, Rechner, Notebooks sowie verschiedene Arten von Routern zu platzieren und die Verbindung von und zwischen Netzwerkgeräten herzustellen. Die Software ermöglicht die Simulation von Verkabelungen sowie logischer Netzwerkverbindungen, also Verbindungen auf der Netzwerkebene, die unabhängig von Verkabelungen die Kommunikation zwischen Geräten ermöglichen.

Drei per Switch logisch miteinander verbundene Rechner (Quelle: Filius Begleitaufgaben)

Filius ermöglicht den Schüler:innen, verschiedene Netzwerkdienste wie Webserver, Mailserver und FTP-Server zu konfigurieren und zu testen und unterstützt eine Vielzahl von Netzwerkprotokollen, darunter TCP/IP, HTTP, FTP und SMTP. Sie können Netzwerkgeräte konfigurieren, IP-Adressen zuweisen, Routing-Tabellen erstellen und Firewall-Regeln festlegen. 

Wie auch bei WebNetSim können die Lernenden bei Filius anhand von Werkzeugen die Funktionsweise der Netzwerktechnik beobachten und analysieren. Sie können den Datenfluss zwischen Geräten beobachten und die Auswirkungen von Konfigurationsänderungen zusätzlich in Echtzeit sehen. 

Filius ist darauf ausgelegt, Schüler durch selbständiges Experimentieren und Konfigurieren die Grundlagen der Netzwerktechnik zu vermitteln. Die integrierten Aufgaben, die bei dem Simulator von educamint die Schüler:innen auch bei unterschiedlichem Vorwissen abholen, fallen hier weg. Das Lernen ist spürbar für ältere Schüler:innen konzipiert, bietet dementsprechend aber auch einen tieferen technischen Einblick.

Das Begleitmaterial zu Filius bietet Informatiklehrer:innen eine umfassende Unterstützung: Ein Script zum Selbstlernen sowie Arbeitsaufträgen, Lernvideos zu Rechnernetzen und interaktive Kurse im PDF Format sind abrufbar. Die Hersteller:innen geben euch die Möglichkeit, zusätzliches Material hochzuladen, das ihr möglicherweise für euren Unterricht erstellt.

WebNetSim oder Filius?

Grundsätzlich eignet sich der WebNetSim Simulator besonders für jüngere Schüler:innen oder den Einstieg in die Netzwerktechnik. Durch seine Benutzerfreundlichkeit und die starke Visualisierung und Interaktivität, bietet er eine niedrige Einstiegshürde für Lernende, um in die Welt der Netzwerktechnik einzutauchen. Filius hingegen ist besser für Ältere und für die weiterführende technische Bildung geeignet. Durch detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten und die technische Tiefe, erlaubt es umfassendere und komplexere Netzwerk-Simulationen. Beide Tools ergänzen den Informatikunterricht je nach Bildungsniveau und Lernziele der Schulklasse um wertvolle praktische und motivierende Lernerfahrungen, um die sonst sehr abstrakte Netzwerktechnik zu entdecken und zu verstehen.

"Upgrade: Kollaboratives Lernen"
false

Wie sieht der Schulunterricht der Zukunft aus? Welche Konzepte können Lehrer:innen nutzen, um ihre Schüler:innen bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten? Die Reihe “Upgrade” des Klett Kallmeyer Verlags befasst sich mit zukunftsweisenden Themen und Methoden, die den Unterricht von morgen prägen. Den ersten Teil dieser Reihe liefert Björn Nöltes Buch "Upgrade: Kollaboratives Lernen", das im Dezember 2022 erschienen ist. Auf 160 Seiten gefasst in elf Kapitel beschreibt Nölte nicht nur, was kollaboratives Lernen bedeutet, sondern auch, wie es praktisch umgesetzt und bewertet werden kann, und welche Implikationen dies für die zukünftige Schulentwicklung hat.

Als erfahrener Pädagoge gilt Nölte als Experte auf dem Gebiet der Lehre im digitalen Wandel. Vor seiner aktuellen Tätigkeit als Referent in der Schulaufsicht der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO (Berlin/Brandenburg) arbeitete Nölte als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik und war Oberstufenkoordinator. Von 2009 bis 2016 war er am Studienseminar Potsdam als Fach- und Hauptseminarleiter tätig. Zudem ist er Gründungsmitglied des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur.

(Quelle: Katrin Born)

Inhaltliche Schwerpunkte und praktische Anregungen

Zunächst geht Nölte auf die Unterschiede von Kollaboration und Koordination ein und veranschaulicht diese mit Beispielen. Kollaboratives Lernen geht über die traditionelle Gruppenarbeit hinaus, indem es darauf abzielt, dass Lernende gemeinsam an Problemlösungen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Im Gegensatz zum kooperativen Lernen, bei dem Aufgaben oft aufgeteilt und von Einzelpersonen bearbeitet werden, steht beim kollaborativen Lernen die gemeinsame Erarbeitung im Vordergrund. Dies fördert nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit. Damit gehört es zu den vier zentralen Kompetenzen des 4K-Modells: Kollaboration, Kooperation, Kreativität und kritisches Denken. 

Nach der theoretischen Erklärung führt Nölte durch verschiedene, praxisorientierte Szenarien im Unterricht, um das Konzept des kollaborativen Lernens anwenden zu können. Unter anderem behandelt er Methoden zur Diagnose und Bewertung kollaborativer Methoden, um individuelle Schülerleistungen auch in der Gruppe gerecht bewerten zu können. Dafür liefert er nicht nur konkrete Beispiele, sondern auch direkt einsetzbare Vorlagen, um kollaborative Kompetenzen diagnostizieren und bewerten zu können.

Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf die Beziehungsgestaltung zwischen Lehrenden und Lernenden. Er betont, dass eine gute Beziehung die Grundlage für erfolgreiches kollaboratives Lernen ist. Methoden wie „Fünf Dinge, die Sie über mich wissen sollten“ helfen dabei, diese Beziehungen zu stärken und eine positive Lernumgebung zu schaffen.

Am Ende des Buches stellt Nölte Modelle vor, die zeigen, wie Bildungseinrichtungen Kollaboration umsetzen können und welche Rolle diese in der Lehramtsausbildung spielen sollten. Außerdem beleuchtet er kollaborative Arbeitsformen innerhalb von Kollegien und die Bedeutung der Vernetzung von Lehrkräften.

Theorie und Praxis vereint

„Upgrade: Kollaboratives Lernen“ bietet nicht nur praktische Tipps und Methoden, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Prinzipien und Zielen einer modernen Lernkultur. Die Kernidee des Buches wird in jedem Kapitel aufgegriffen und durch den Einsatz von Beispielen veranschaulicht. Die Vorlagen bieten dazu die Möglichkeit, die Konzepte direkt anwenden zu können und sind dafür eine wertvolle Unterstützung. Dadurch werden neue Lernchancen ermöglicht und bestehende Unterrichtsideen aufgewertet. Es wird deutlich, dass Nölte nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern aus eigener Erfahrung spricht und ein echtes Anliegen hat, Kollaboration in Schulen und Unterricht zu fördern. 

Das Buch ist aber nicht nur eine Sammlung von Methoden, sondern auch das Ergebnis umfangreicher Zusammenarbeit. Nölte integriert Ideen und Ansätze zahlreicher Kolleg:innen und lässt an mehreren Stellen Ko-Autor:innen zu Wort kommen, die ihre Expertise beisteuern. So entsteht ein reichhaltiges und praxisnahes Werk, das den Leser:innen vielfältige Anregungen und Einblicke bietet.

(Quelle: Friedrich-Verlag)

Für wen ist das Buch geeignet?

„Upgrade: Kollaboratives Lernen“ richtet sich an Lehrkräfte und Referendar::innen aller Schulstufen sowie an alle, die in der Lehramtsausbildung tätig sind. Das Buch ermutigt dazu, nicht nur einzelne Methoden auszuprobieren, sondern auch über die eigene pädagogische Haltung nachzudenken und den Unterricht nachhaltig zu verändern. Es eignet sich weniger zum schnellen Nachschlagen, sondern vielmehr zum vertieften Lesen, Reflektieren und Ausprobieren.

Nöltes Werk bietet einen umfassenden Überblick und inspiriert dazu, neue Wege im Unterricht zu gehen. Das Buch überzeugt sowohl inhaltlich als auch durch seine ansprechende visuelle Gestaltung und macht Lust darauf, die vorgestellten Ideen in die Praxis umzusetzen. "Upgrade: Kollaboratives Lernen" ist somit eine klare Leseempfehlung für alle, die offen für neue Ansätze sind und bereit sind, ihre bisherigen Methoden zu überdenken und zu erweitern und so die Zukunft des Lernens aktiv mitgestalten möchten.

Frau sitzt am Schreibtisch und mach ihre Steuererklärung
false

Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich besonders für Lehrkräfte, da sie durch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts viele berufliche Ausgaben haben. Dabei ist es wichtig, alle Belege zu sammeln und ihren Verwendungszweck zu dokumentieren. Ein häufiges Problem ist, dass viele Lehrkräfte nicht wissen, welche Ausgaben als berufsbedingte Anwendung anerkannt werden. Wer es jedoch richtig macht, kann erheblich Steuern sparen. Aus diesem Grund haben wir für euch im Folgenden einen Überblick mit Tipps für die nächste Steuererklärung festgehalten.

Für Lehrkräfte lohnt es sich, Zeit in die Steuererklärung zu investieren und insbesondere die beruflichen Kosten (Werbungskosten) in voller Höhe auszuschöpfen. Auch für Lehrkräfte gilt die Werbungskostenpauschale, die seit dem Steuerjahr 2023 1.230 Euro im Jahr beträgt. Wenn dieser Betrag überschritten wird, erhalten Lehrkräfte eine Steuererstattung. Da viele Lehrkräfte diese Pauschale ohnehin deutlich übersteigen, ist es wichtig, jeden zusätzlichen Euro geltend zu machen, um die Steuerlast weiter zu senken.

Arbeitsmittel

Zu den absetzbaren Ausgaben in der Kategorie Arbeitsmittel zählen alle Gegenstände, die für berufliche Zwecke genutzt, jedoch nicht vom Arbeitgeber gestellt oder ersetzt werden. Beispiele für absetzbare Arbeitsmittel, die als Werbungskosten gelten, sind Schreibmaterialien, Druckerpapier, Druckerpatronen, Aktenordner, Lehrertaschen sowie der beruflich genutzte PC, Laptop, Tablet und Drucker. Auch Einrichtungsgegenstände wie Regale, Bürostühle oder Schreibtische können abgesetzt werden.

Tipp: Durch das Führen eines Tagebuchs, in dem festgehalten wird, wann und zu welchem Zweck die Gegenstände angeschafft und verwendet wurden, kann ein besserer Überblick bewahrt werden.

Für Gegenstände mit einer längeren Nutzungsdauer und einem Wert von über 952 Euro (inklusive Umsatzsteuer) müssen die Anschaffungskosten über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt werden. Seit 2021 sind Computer, Tablets, Drucker und Software von dieser Regelung ausgenommen und können direkt nach der Anschaffung als Werbungskosten abgesetzt werden. Zur Einschätzung der Nutzungsdauer kann die AFA-Tabelle des Bundesfinanzministeriums hilfreich sein.

Fahrtkosten zum Unterricht 

Für Fahrten zur Schule wird eine Entfernungspauschale von 0,30 Euro pro Kilometer berechnet. Ab dem 21. Entfernungskilometer erhöht sich diese Pauschale auf 0,35 Euro pro Kilometer. Das verwendete Verkehrsmittel spielt dabei keine Rolle; es muss lediglich die kürzeste Straßenverbindung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte gewählt werden. Wer somit an 230 Tagen im Jahr 18 Kilometer zur Arbeit fährt, hat allein durch die Fahrtkosten mit 1.242 Euro den Betrag der Pauschale überstiegen. In einer Fahrgemeinschaft kann neben der Person am Steuer auch jede weitere mitfahrende Person die Entfernungspauschale in Anspruch nehmen. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel muss nicht zwingend die Entfernungspauschale mit einem Höchstbetrag von 4.500 Euro abgesetzt werden, es können auch die tatsächlich entstandenen, höheren Fahrtkosten mit den entsprechenden Belegen angegeben werden.

Bei einer Auswärtstätigkeit und falls keine Fahrkostenerstattung der Schule gestellt wurde, darf jeder gefahrene Kilometer abgerechnet werden. Bei einer Dienstreise, wie zum Beispiel einer Klassenfahrt über acht Stunden, kann ein Verpflegungsmehraufwand von 14 Euro erhoben werden. Für Reisen über 24 Stunden beträgt der Mehraufwand sogar 28 Euro. Somit können auch Übernachtungskosten und Reisenebenkosten (Eintrittsgelder) anerkannt werden. Mehr Informationen und eine Auflistung dazu gibt es beim Bundesfinanzministerium

Ereignet sich auf der Klassenfahrt ein Arbeitsunfall, können alle damit verbundenen Aufwendungen als Werbungskosten angegeben werden, sofern der Unfall während des offiziellen Programms stattgefunden hat. Ein im Dienst erlittener Unfall sollte umgehend dem Dienstvorgesetzten gemeldet werden, da der Anspruch auf Unfallfürsorge nur bei Anerkennung als Dienstunfall besteht. Dafür ist es notwendig, möglichst schnell eine Unfallanzeige zu erstatten.

Arbeitszimmer oder Homeoffice-Pauschale

In diesem Bereich gibt es seit dem Steuerjahr 2023 einige Änderungen: Ein Arbeitszimmer kann nur noch abgesetzt werden, wenn es der zentrale Ort der beruflichen Tätigkeit ist, was eher Freiberufler:innen zugutekommt. Für Lehrkräfte stellt deshalb die Homeoffice-Pauschale eine spannende Alternative dar. Diese beträgt 6 Euro pro Tag und es können bis zu 210 Tage im Jahr angerechnet werden (maximal 1.260 Euro pro Jahr). In den Arbeitsverträgen von Lehrkräften ist oftmals festgelegt, welcher Anteil der Arbeitszeit für den Unterricht in der Schule und wie viel Zeit für das Vor- und Nachbereiten zu Hause vorgesehen ist. Dies liefert Lehrkräften einen ersten Nachweis für die Notwendigkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, und somit ein Anrecht auf die Homeoffice-Pauschale. Hierbei ist zu beachten, dass nur die Tage geltend gemacht werden können, an denen ausschließlich zu Hause gearbeitet wurde. Wer also nur stundenweise im Home-Office arbeitet, erhält die Pauschale für diesen Tag nicht.

Das bedeutet, dass Lehrer:innen die Entfernungspauschale für die Tage, an denen sie zur Schule fahren, und die Homeoffice-Pauschale für die Tage, an denen sie zu Hause arbeiten, beanspruchen können.

Fachliteratur

Auch Fachliteratur kann für einen Pauschalbetrag von 110 Euro pro Jahr als Werbungskosten abgesetzt werden. Je nachdem, welches Unterrichtsfach gelehrt wird, kann es sich auch lohnen, beispielsweise die Bücher und Zeitschriftenabonnements einzeln abzurechnen. Da es sich stets um Materialien für die berufliche Tätigkeit handeln muss, ist es wichtig, dass auf dem Kaufbeleg der vollständige Titel angegeben ist. 

Die Unterscheidung zwischen beruflicher und privater Nutzung ist bei manchen Lektüren nicht immer eindeutig gegeben. In diesen Fällen sollte in der Steuererklärung der genaue Bezug zur Lerneinheit erläutert werden. Ebenso ist es möglich, Literatur anzugeben, die nicht direkt im Unterricht, sondern zur Vor- und Nachbereitung genutzt wurde.

Fortbildungen 

Die durch Fortbildungen entstandenen Kosten können ebenfalls berücksichtigt werden. Damit die Fortbildung anerkannt wird, muss nachgewiesen werden, dass sie für die Lehrtätigkeit nützlich ist. Zur Sicherheit kann eine Bescheinigung von der Schule eingeholt werden, die bestätigt, dass die Fortbildung der Lehrtätigkeit dient.

Sonderausgaben

Zu den Sonderausgaben gehören Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Unfall-, Haftpflicht- und Dienstunfähigkeitsversicherung. Die richtigen Versicherungen abzuschließen kann dabei gerade im Referendariat sehr wichtig sein (Lehrer News berichtete). Auch Beiträge zu einem Riester-Vertrag oder in einer Rürup-Rentenversicherung sind absetzbar. Ebenso können außergewöhnliche Belastungen, wie Krankheitskosten oder ein Entlastungsbetrag für Alleinerziehende berücksichtigt werden. 

Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich also für Lehrkräfte besonders, da sie durch viele berufliche Ausgaben erheblich Steuern sparen können – vorausgesetzt, sie dokumentieren alle Belege sorgfältig und schöpfen ihre Möglichkeiten voll aus. Um die Steuerlast effektiv senken zu können, solltet ihr künftig eure steuerlichen Möglichkeiten vollständig nutzen. 

Schachbrett
false

Schach ist nicht nur ein faszinierendes Spiel, sondern auch ein wunderbares pädagogisches Werkzeug, das strategisches Denken, Geduld und Problemlösungsfähigkeiten fördert. Auch an Schulen wird Schach deshalb unterrichtet, zumeist in Form von Arbeitsgemeinschaften. Außerdem nimmt das Spiel eine große kulturelle Bedeutung ein und ist immer wieder Gegenstand in der Literatur oder im Film. Ob es nun um den theoretischen Inhalt des Spiels im Mathematikunterricht oder der Schach AG geht, oder um die gesellschaftlichen und politischen Fragen, die den Sport umgeben: Für den Unterricht in der Schule gibt es viele spannende Inhalte rund um das Thema Schach. Zum Anlass des Weltschachtages stellen wir euch sechs interessante Bücher, Filme und Serien vor, die sich mit dem Spiel befassen.

„Die Schachnovelle“ von Stefan Zweig

Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarischer Klassiker, der die psychologischen Tiefen des Schachspiels erkundet. Auf dem Deutsch-Lehrplan ist die Erzählung aus den 40er-Jahren ohnehin oft vertreten. Das Buch erzählt die Geschichte von Dr. B., der im Zweiten Weltkrieg während seiner Gefangenschaft durch die Nazis versucht, sich mit dem Schachspiel seine geistige Gesundheit zu bewahren. Später trifft er als Emigrant auf den Schachweltmeister Czentovic, der auf einem Dampfer nach Buenos Aires gegen die anderen Passagiere spielt, aber mit dem genialen Dr. B. zum ersten Mal auf eine echte Herausforderung stößt. Neben der literarischen Analyse des Werks und der philosophischen Auseinandersetzung mit Dr. B.’s Geisteszustand kann man dem Werk auch in Bezug auf die Schachgeschichte auf den Grund gehen: Dr. B erwähnt einmal eine Partie zwischen Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow, die tatsächlich so auf einem Schachturnier im slowakischen Bad Pistyan 1922 stattgefunden hat, und geht dabei auf einen entscheidenden Spielzug ein. Alternativ zum Text ist die gediegene Verfilmung von 1960 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle, aber vor allem die neuere Adaption von 2021 zu empfehlen (beide bei diversen Anbietern zum Kauf oder Verleih verfügbar).

Die Erzählung von Stefan Zweig zählt zu den deutschsprachigen Klassikern (Quelle: Commons / Wikimedia)

„Schachmatt!: Mein erstes Schachbuch“ von Garri Kasparow

Garri Kasparow ist ehemaliger Schachweltmeister und gilt nach wie vor als einer der bedeutendsten Spieler. Dieses eine seiner zahlreichen Bücher zum Thema ist eine gute Einführung für junge Anfänger. Es werden von Grund auf alle Regeln anschaulich und verständlich erklärt, sodass man keine Erfahrung braucht, um den Stoff zu verstehen. Für die Anfänger in einer Schach-AG zum Beispiel könnte dieses Buch sowohl im Unterricht als auch zu Hause als Referenzwerk dienen. Kasparow, der sich auf seinem Weg zum Weltmeister schon früh mit den sowjetischen Autoritäten gerieben hat, hat neben Schachbüchern auch politische Schriften publiziert.

Weltmeister Garri Kasparow bringt jungen Schachspielern in seinem Werk die Grundlagen näher (Quelle: Commons / Wikimedia)

„Karpow’s Schachschule“ von Anatoly Karpow

Für etwas fortgeschrittenere Schüler eignet sich dieses Schachbuch von Anatoly Karpow, der seinen Titel als Schachweltmeister 1985 an Kasparow abtreten musste. In zwanzig Kapiteln nimmt er bestimmte Taktiken und Strategien unter die Lupe und diskutiert signifikante Partien der Schachgeschichte. Dieses Buch kann man besonders interessierten Schülern an die Hand geben und natürlich auch selbst zur Unterrichtsvorbereitung nutzen. Im Schachunterricht lassen sich bestimmte Taktiken oder Spielzüge gewisser Partien diskutieren und nachstellen.

Anatoly Karpow musste seinen Weltmeistertitel 1985 an Kasparow abtreten (Quelle: Commons / Wikimedia)

„Lushins Verteidigung“ (Film von 2000)

Der Film „Lushins Verteidigung“, basierend auf dem gleichnamigen Roman des Autors Vladimir Nabokov aus dem Jahr 1930, verbindet eine romantische Erzählung mit spannenden Schachpartien. Die Geschichte dreht sich um Alexander Lushin, einen exzentrischen Schachmeister, und seine Liebe zu Natalia. Sein großes Ziel ist es, den Kontrahenten Turati in einer Meisterschaft zu besiegen. Sowohl seine Karriere als Schachspieler als auch seine Liebesaffäre mit Natalia stoßen auf Hindernisse, die ihn an den Rand des Wahnsinns treiben. Dieses spannende Melodrama eignet sich gut als Film für die letzte Stunde vor den Ferien. Allerdings kann man die Spielszenen auch zum Gegenstand der Diskussion im Unterricht machen, indem man die Schachzüge gemeinsam analysiert. Im vorletzten Match der Handlung versteckt sich sogar ein Filmfehler, als Lushin einen Regelbruch begeht. Ihr könnt eure Schüler beauftragen, diesen Fehler zu identifizieren. Den Film kann man über Apple TV leihen oder kaufen.

Bei dieser Romanze handelt es sich um ein vertracktes Spiel (Quelle: Filmstarts.de)

„Bauernopfer – Spiel der Könige“ (Film von 2014)

„Bauernopfer – Spiel der Könige“ basiert auf der legendären Schachweltmeisterschaft von 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky. Der Historienfilm beleuchtet die spannenden Hintergründe dieses Ereignisses und die faszinierende Persönlichkeit von Bobby Fischer. Er ist nicht nur vor dem Hintergrund des Schachspiels interessant, sondern beleuchtet genauso sehr die politische Dimension der Weltmeisterschaft im Kontext des Kalten Krieges. Damit ist der Film nicht nur für Schachbegeisterte sehenswert, sondern kann auch im Geschichtsunterricht eine besondere Facette der Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion verdeutlichen. Auf alle Fälle verzichtet der Film nicht auf die nötige Spannung und geht dabei auch auf die taktischen Details der Schachpartien ein. Momentan wird der Film nicht gestreamt, sondern muss als DVD oder Blu-Ray abgespielt werden.

Der Film beruht auf der wahren Geschichte des Schachweltmeisters Bobby Fisher (Quelle: Filmstarts.de)

„Das Damengambit“ (Serie von 2020)

„Das Damengambit“ ist eine preisgekrönte Miniserie, die 2020 bei Netflix erschien. Die fiktive Geschichte dreht sich um Beth Harmon, ein Waisenkind, das in den 50er-Jahren in Kentucky aufwächst und seine Leidenschaft und sein Talent für das Schachspiel entdeckt. Die Darstellung der Schachpartien ist auch hier mitunter sehr detailliert und ist einmal auch an ein echtes Match angelehnt, das 1993 bei einem internationalen Turnier in Biel ausgetragen wurde. Darüber hinaus greift die Serie allerdings auch soziale Fragen auf. Das junge Mädchen muss sich in einer männerdominierten Welt und in einer männerdominierten Disziplin durchsetzen und trifft immer wieder auf Hindernisse. Dabei hat sie es als Waisenkind besonders schwer und ist einer schlechten Behandlung im Heim sowie einer Medikamentensucht ausgesetzt. Wieder eignet sich die Serie nicht nur zur Veranschaulichung von Schachwissen, sondern auch von historischen Inhalten. Allerdings liegt hier der Fokus weniger auf weltpolitischen Ereignissen und mehr auf die Problematik von Geschlechterrollen und der Stigmatisierung und Misshandlung von Waisenkindern in den USA der 50er-Jahre. Diese Serie ist sehr empfehlenswert und auf Netflix verfügbar.

Die junge Beth ist ein Schachgenie, doch sie muss gegen ihre Sucht kämpfen und sich unter den Männern durchsetzen (Quelle: Filmstarts.de)

Das Schachspiel weckt nach wie vor die Begeisterung vieler Menschen aufgrund seines Anspruchs an das taktische und strategische Denkvermögen des Menschen. Nicht ohne Grund wird das Spiel als Sport anerkannt und seine Meister:innen wie heldenhafte Athlet:innen gefeiert. In Literatur und Film bleibt das Schachspiel dadurch für die Problematisierung von Machtverhältnissen als Metapher relevant, sei es bei politischen Gefangenen, rivalisierenden Weltmachten oder marginalisierten Gruppen. Mithilfe dieses Stoffs lassen sich Inhalte im Bereich dieser Fragestellungen in eurem Unterricht also hervorragend vermitteln. Darüber hinaus bleibt das Schachspielen an sich eine Übung, die gerade für junge Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung sehr nützlich ist. Deshalb ist jede Bemühung um ein Angebot für Schachunterricht an Schulen lohnenswert. Mithilfe dieser Empfehlungen lässt sich ein solches Angebot abwechslungsreich gestalten. Kennt ihr noch weitere klassische Werke, informative Bücher, spannende Filme oder fesselnde Serien, die mit Schach zu tun haben? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Junges Mädchen arbeitet am Computer.
false

Karlsruhe. Der Konzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) plant in diesem Jahr Schulkinder zu “Digitalexpert:innen” auszubilden. Im Rahmen des Modellprojektes “IT-Ersthelfende” sollen ausgewählte Schüler:innen in Baden-Württemberg in den nächsten Monaten durch mehrtägige Workshops im Umgang mit digitalen Technologien geschult werden. Das neue Projekt soll Schwung in die Digitalisierung von Schulen bringen.

Spätestens mit und nach der Corona-Pandemie wurde in deutschen Schulen sehr deutlich spürbar, dass die digitale Infrastruktur in deutschen Schulen unzureichend ausgebaut ist. Noch deutlicher wurde, dass neben der Technik auch viel Wissen im Umgang mit neuen Technologien fehlt, um digitale Bildung nachhaltig in Schulen zu etablieren. Noch immer kosten so technische Probleme wichtige Unterrichtszeit und Nerven. 

Die EnBW, die Firma Bechtle und die Bildungsorganisation BG3000 haben deshalb die Idee der “IT-Ersthelfenden” entwickelt. In den nächsten Monaten sollen im Rahmen des Projektes zunächst rund 360 Schüler:innen an vorerst zwölf Gymnasien und Berufsschulen in mehrtägigen Workshops im Bereich “Digitale Medien” geschult werden. Das Projekt soll Hilfe zur Selbsthilfe bieten, Schüler:innen in immer relevanter werdenden Medienkompetenzen schulen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, ihre Lehrkräfte und Mitschüler:innen bei technischen Problemen zu unterstützen.

Das Projekt richtet sich besonders an junge Mädchen

Das Projekt richtet sich an interessierte Schüler:innen und besonders an Mädchen, die in den MINT-Bereichen noch immer unterrepräsentiert sind. Schülerin Sophie Cronauer nahm am IT-Ersthelfenden Pilotprojekt in Pirmasens teil und ist von der Wichtigkeit digitaler Kompetenzen für Schüler:innen überzeugt: “Vor allem unsere Generation wird viel mit Computern arbeiten. Es ist sehr wichtig, sich damit auszukennen.“ Die neuen Kenntnisse und Erfahrungen sollen den Schüler:innen außerdem technische Berufslaufbahnen näher bringen. Am Ende des Projekts erhalten die Schüler:innen ein Teilnahmezertifikat, das ihnen ihre praktischen Erfahrungen bestätigen und den Zugang zu anschließenden Praktika, Ausbildungsstellen oder Jobs im MINT-Bereich erleichtern soll.

In Karlsruhe ist das Projekt bereits angelaufen. Das Bismarck-Gymnasium und das Mädchengymnasium St. Dominikus bieten Schüler:innen bereits Workshops zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Macht der Daten oder nachhaltige IT für eine grüne Zukunft an. Nach den Sommerferien soll das IT-Ersthelfenden-Projekt dann in Freiburg, Neckarsulm, Mannheim und Stuttgart umgesetzt werden.

Frau mit Handy
false

Für Lehrer:innen ist die Wahl des richtigen Smartphones von großer Bedeutung. Ein gut ausgewähltes Gerät kann den Schulalltag erheblich erleichtern und bietet beispielsweise Vorteile für die Organisation und Durchführung des Unterrichts. Ein leistungsstarkes Smartphone ermöglicht es, Unterrichtsmaterialien schnell und einfach abzurufen, die Kommunikation mit Schüler:innen und Eltern zu pflegen und administrative Aufgaben effizient zu erledigen.

Neben der technischen Leistungsfähigkeit ist es entscheidend, dass das Smartphone nahtlos mit anderen Geräten wie Tablets oder Laptops zusammenarbeitet. Dies ermöglicht Lehrkräften, auch unterwegs auf wichtige Informationen zuzugreifen. Zudem sollte das Betriebssystem des Smartphones mit der genutzten Bildungssoftware oder digitalen Klassenbüchern kompatibel sein, um die volle Funktionalität zu gewährleisten und um Abläufe nicht unnötig kompliziert zu machen.

Wir stellen Euch sechs Smartphones vor, die Stand 2024 die Anforderungen des Schulalltags optimal meistern können. Die Modelle sind in verschiedene Preisklassen unterteilt und gehen vom teuersten, leistungsstärksten Smartphone bis hin zur günstigsten Variante. Auf diese Weise findet jede:r das passende Gerät für seine speziellen Bedürfnisse und sein Budget.

Ein zusätzlicher Tipp: Durch den Kauf von Vorgängermodellen oder generalüberholten (refurbished) Smartphones kann man erheblich Geld sparen. Achtet jedoch darauf, dass das Modell nicht zu alt ist, da sonst höchstwahrscheinlich die aktuellste Version des Betriebssystems zeitnah nicht mehr auf dem Gerät funktioniert, was zu Komplikationen führen kann.

Samsung Galaxy S24 Ultra

(Quelle: Samsung)

Das Samsung Galaxy S24 Ultra beeindruckt mit seinem 6,8-Zoll großen Dynamic-AMOLED-Display, das brillante Farben und hohe Helligkeit bietet. Mit dem integrierten S-Pen ermöglicht es präzises Schreiben und Zeichnen direkt auf dem Bildschirm. Langfristige Sicherheit und Nutzbarkeit sind durch sieben Jahre Android-Updates gewährleistet, wodurch man sicherstellen kann, sich zeitnah nicht schon wieder ein neues Smartphone kaufen zu müssen. Der Snapdragon-Prozessor sorgt für eine herausragende Leistung, die auch anspruchsvolle Anwendungen mühelos bewältigt. Die Kamera ermöglicht nicht nur erstklassige Fotos, sondern auch die Aufnahme von gestochen scharfen 8K-Videos. 

Einziges Manko sind die Akkulaufzeit von rund  15 Stunden und des verhältnismäßig etwas langsameren Aufladens im Vergleich zu anderen Smartphones sowie die noch nicht ganz ausgereiften KI-Funktionen, die aktuell noch fehleranfällig sind und einen Samsung Account erfordern. Trotzdem bleibt das Samsung Galaxy S24 Ultra eine herausragende Wahl im High-End-Bereich für Nutzer, die Wert auf Leistung und Langzeitnutzung legen. Preislich liegt es bei einem stolzen Preis von 1399 Euro.

Asus Zenfone 11 Ultra

(Quelle: Asus)

Das Asus Zenfone 11 Ultra bietet mit seinem 6,8 Zoll großen AMOLED-Display ebenfalls eine hervorragende Bildschirmqualität. Besonders hervorzuheben sind die integrierten KI-Funktionen wie Transkription und Live-Übersetzung, die den täglichen Gebrauch erleichtern. Mit einer Akkulaufzeit von rund 17 Stunden und einem leistungsstarken Snapdragon-Prozessor liefert das Asus Zenfone 11 Ultra schnelle und zuverlässige Performance für anspruchsvolle Anwendungen. Die Triple-Kamera liefert ebenfalls gute Fotos, kann jedoch nicht ganz mit den Top-Geräten in dieser Kategorie mithalten. Während der Preis von 999 Euro im Vergleich zu anderen ähnlich leistungsstarken Smartphones wettbewerbsfähig ist, bietet die Update-Unterstützung für Android-Versionen lediglich zwei Jahre.

Apple iPhone 15

(Quelle: Apple)

Das iPhone eignet sich vor allem für Lehrer:innen, die auch sonst mit einem MacBook oder iPad arbeiten. Bekanntermaßen kann man bei der Kompatibilität von iOS und Windows oder Android schnell auf Hindernisse stoßen, weshalb es sich empfiehlt, entweder ganz oder gar nicht auf Apple zu setzen.

Das iPhone 15 verfügt ebenfalls über ein OLED-Display und bietet eine herausragende Leistung, wodurch auch komplexe Anwendungen problemlos funktionieren. Die Dual-Kamera liefert exzellente Fotoqualität, obwohl einige Funktionen der Pro-Modelle fehlen. Die Akkulaufzeit ist angenehm lang und die Verarbeitung erstklassig. Mit einem Preis ab 949 Euro richtet sich das iPhone 15 an Nutzer:innen, die Wert auf Performance, ein schönes Display und solide Verarbeitung legen, trotz gewisser Einschränkungen bei der Technologie.

Samsung Galaxy S24

(Quelle: Samsung)

Das Samsung Galaxy S24 überzeugt mit einem scharfen Dynamic AMOLED-Display und liefert dadurch scharfe, farbenfrohe und helle Bilder. Dieser wird unterstützt von einer leistungsstarken Triple-Kamera, die erstklassige Fotos und 8K-Videos ermöglicht. Der Akku bietet eine ausreichende Laufzeit von knapp 16 Stunden, auch wenn die Ladezeit kürzer sein könnte. Das Samsung Galaxy S24 hat ebenfalls die langfristige Update-Zusicherung bis 2031 durch Samsung. Trotz kleinerer Schwächen bei den KI-Funktionen und der Ladezeit des Akkus positioniert sich das Samsung Galaxy S24 mit einem Preis von 849 Euro als hervorragende Wahl für Nutzer, die ein leistungsstarkes und zukunftssicheres Smartphone suchen.

Google Pixel 8a

(Quelle: Google)

Das Pixel 8a von Google präsentiert sich als leistungsstarkes Smartphone zu einem fairen Preis. Die Dualkamera des Pixel 8a liefert typisch für Google schöne und realistische Bilder. Allerdings kann sie in Bereichen wie Zoom- oder Nachtaufnahmen nicht mit den Spitzenmodellen mithalten. Mit seinem 120-Hertz-OLED-Display bietet es eine hohe Bildwiederholrate und knackige Schärfe. Mit einer Akkulaufzeit von rund 14 Stunden, kann das Google Pixel 8a nicht mit seinen Konkurrenten mithalten. Google verspricht ebenfalls  Android Updates bis 2031, das für Nutzer eine nachhaltige und langfristige Nutzbarkeit des Pixel 8a gewährleistet. Trotz kleinerer Schwächen wie dem schwachen Kamera-Zoom und der vergleichsweise langen Ladezeit des Akkus bietet das Google Pixel 8a eine attraktive Kombination aus Leistung und Funktionen zu einem Einstiegspreis von 549 Euro.

Nothing Phone (2a)

(Quelle: Nothing)

Das Nothing Phone (2a) präsentiert sich bei verschiedenen Tests als eine überzeugende Option trotz einiger Kompromisse. Ein Highlight ist der 6,7 Zoll große AMOLED-Bildschirm, der mit den deutlich höherpreisigen Konkurrenten durchaus mithalten kann. Die Akkulaufzeit von über 16 Stunden stellt sicher, dass das Gerät mühelos einen ganzen Tag durchhält, während die gute Verarbeitung sich auch mit Oberklasse-Geräten messen kann. Die Dual-Kamera liefert scharfe und farbenfrohe Fotos sowie 4K-Videos, kann jedoch qualitativ nicht mit allen Konkurrenten der Preisklasse mithalten. 

Nothing hat bei der Performance Abstriche gemacht, die für alltägliche Aufgaben ausreicht, jedoch bei anspruchsvolleren Anwendungen an ihre Grenzen stößt. Trotz dieser Einschränkungen bleibt das Nothing Phone (2a) bei einem Startpreis von nur 350 Euro eine attraktive Alternative. Es bietet ein großartiges AMOLED-Display, lange Akkulaufzeiten und eine solide Verarbeitung, ideal für Nutzer, die ein leistungsfähiges Smartphone zu einem erschwinglichen Preis suchen und bereit sind, einige Features der Oberklasse zu opfern.

Die Wahl des richtigen Smartphones hängt vor allem von den individuellen Bedürfnissen ab. Während das Smartphone für manche ein elementarer Begleiter im Alltag ist, nutzen es andere nur für das Nötigste. Je nachdem macht es mehr oder weniger Sinn, viel Geld für ein neues Smartphone auszugeben.

Welches Smartphone nutzt ihr und welche Rolle spielt es bei euch im Schulalltag? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren.

Zurück nach oben Icon