(Quelle: Canva)
Austin, Texas. Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den Schulen angekommen: In Texas hat eine Privatschule mit KI-Tutoren erprobt und dabei beeindruckende Ergebnisse erzielt. Die Testwerte der Schüler:innen verbesserten sich erheblich, sodass einige nun zu den besten 2 Prozent des Landes gehören. Und das, obwohl Schüler:innen mit dem KI-Tutor nur etwa zwei Stunden am Tag lernen. Doch könnte ein ähnliches Modell auch in Deutschland funktionieren? Und bedeutet dies langfristig das Ende der klassischen Lehrkraft?
In Texas setzt der Alpha School gezielt auf KI-basierte Tutorensysteme, die den Schüler:innen individuelles Feedback geben und sich an deren Stärken und Schwächen anpassen. Die Künstliche Intelligenz soll helfen, Lernlücken zu identifizieren und zu schließen, während Lehrkräfte entlastet werden. Laut einer Studie des texanischen Bildungsministeriums sind die Leistungen der Schüler:innen in Mathematik und Naturwissenschaften signifikant gestiegen. Expert:innen sehen in dieser Entwicklung eine Revolution für das Bildungssystem.
Auch in Deutschland gibt es erste Versuche, KI in der Schule zu integrieren. In Nordrhein-Westfalen läuft das Projekt “KI:edu.nrw”, das Lehrkräften ermöglichen soll, eigene KI-Tutoren zu entwickeln. In Hessen wird KI bereits zur individuellen Förderung eingesetzt, und die Bosch Stiftung testet, wie KI den Unterricht verbessern kann.
Ein weiteres Beispiel ist das Projekt “RocketTutor” der Technischen Universität München, das eine intelligente Mathe-Nachhilfe für das Abitur entwickelt hat. Auch in Nordrhein-Westfalen wird KI im Bildungswesen genutzt, um Schüler:innen in Mathematik und Deutsch gezielt zu unterstützen.
Werden Lehrkräfte bald durch KI ersetzt?
Die Debatte um KI als Ersatz für Lehrkräfte läuft darauf hinaus, ob Lehrkräfte in Zukunft überflüssig werden. Während Befürworter die personalisierte Betreuung durch Künstliche Intelligenz im Schulunterricht betonen, warnen Kritiker davor, dass Schüler:innen die soziale Interaktion und den persönlichen Austausch mit Lehrkräften benötigen. Laut einer Bitkom-Studie gehen nur 5 Prozent der Lehrkräfte davon aus, dass KI Lehrkräfte ersetzt. Vielmehr sehen sie in Künstlicher Intelligenz für Schulen eine Möglichkeit, Stärken und Schwächen frühzeitig zu erkennen und besser auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen.
Deutschland steht noch am Anfang der KI-Integration im Bildungsbereich, doch die bisherigen Projekte zeigen vielversprechende Ergebnisse. Fachleute sind sich jedoch einig, dass KI an Schulen als Unterstützung und nicht als Ersatz von Lehrkräften gesehen werden sollte. Der menschliche Faktor bleibt entscheidend, um soziale und emotionale Kompetenzen zu vermitteln. Die Zukunft des Lernens könnte daher eine Kombination aus KI-gestütztem Lernen und persönlicher, individueller Betreuung sein.