So wird die Schulwebseite zum echten Aushängeschild

Eine Frau sitzt mit zwei Mädchen vor einem Laptop

Familien informieren sich online, um eine Schule auszuwählen. (Quelle: Canva)

Die Wahl für die richtige Schule machen Eltern sich nicht leicht. Welches pädagogische Konzept hat sie? Soll es eine Schule mit sportlichen oder musikalischen Schwerpunkt sein? Wie gut ist die Schule ausgestattet? All das sind Punkte, die Eltern bei der Schulwahl miteinbeziehen. Neben Gesprächen mit anderen Eltern wird diese Recherche natürlich vor allem online durchgeführt. Wer eine gute Online-Präsenz für seine Schule hat, kann punkten und künftige Schüler:innen für sich gewinnen.

Warum ist es gut, eine Schulwebseite zu haben?

Gerade interessierten Eltern kann man auf seiner Schulwebseite ganz pragmatisch Anmeldefristen und Anmeldeformulare zur Verfügung stellen und dem Sekretariat damit viele unnötige Telefonate ersparen. Aber auch Angebote, wie die Nachmittagsbetreuung oder AGs, können hier vorgestellt werden. Neben diesen Informationen kann eine Schulwebseite auch für Themen im Schulalltag genutzt werden, wie den Vertretungsplan und Kontaktinformationen. Wann ist der nächste Elternsprechtag? Wann findet das Sommerfest statt? Gerade Veranstaltungen, die die ganze Schule angehen, sollten hier beispielsweise in Form eines Kalenders prominent platziert sein. Eine Schulwebseite ist auch für Kooperationspartner:innen wie Theater und Stiftungen vorteilhaft, weil sie sich und ihr Engagement dort online präsentieren können. Ebenso sollten Gremien wie der Förderverein und der Schulelternbeirat bzw. der Schülerbeirat auf einer Schulwebseite vertreten sein, um für neue Mitglieder oder Spenden werben zu können. Auch für Anfragen der Lokalpresse und Dienstleister:innen ist diese Kontaktmöglichkeit wichtig.

Was ihr vorab klären solltet: Finanzen und Zuständigkeiten

Eine Schulwebseite kann auch mit kleinem Geld und Engagement der Beteiligten erstellt werden. Wichtig ist aber vorher zu klären, wer die Kosten für die Domain und technische Pflege übernehmen kann. Und auch personell sollte vorab geklärt werden, wer die Schulwebseite inhaltlich und technisch pflegen wird. Denn es ist natürlich wichtig, dass eine Schulwebseite Informationen zum aktuellen Schuljahr bereitstellt und die Webseite immer technisch auf dem neuesten Stand ist, um vor Hackerangriffen und anderen Schäden gewappnet zu sein. Empfehlenswert ist es hierfür eine Arbeitsgruppe zu bilden, sodass das Projekt Schulwebseite nicht einbricht, sobald jemand in Elternzeit geht oder zu beschäftigt mit anderen Arbeitsgruppen und Aufgaben ist. Gerade die Zugangsdaten und Bearbeitungsrechte für die Webseite sollten zentral abgelegt bzw. auf mehrere Schultern verteilt werden, um im Notfall, zum Beispiel bei einem technischen Problem, schnell die Seite editieren zu können. Natürlich kann damit auch eine Agentur beauftragt werden, wenn Gelder, beispielsweise über den Elternförderverein, zur Verfügung stehen.

Domain für Schulwebseite sichern

Als Nächstes solltet ihr festlegen, welche Domain die Webseite haben soll und prüfen, ob diese noch verfügbar ist. Für den Namen bietet sich meist einfach der Schulname, beispielsweise www.renate-musterfrau-schule.de, mit Bindestrich geschrieben an. Falls diese Domain schon vergeben ist, kann noch der Ortsname hinzugenommen werden. Anbieter wie Strato zeigen auch Alternativen an, wenn die Wunschdomain schon vergeben ist. Wichtig ist es bei der Domain-Endung .de zu bleiben, um einen seriösen Eindruck zu machen. 

Tool-Recherche und Auswahl

Wer eine einfache Webseite erstellen will, braucht heute keine Programmierkenntnisse mehr. Verschiedene Dienste bieten sogenannte Baukastensysteme an, um eine Webseite zu erstellen. Aber dafür und auch für das Hosting, also das Online-Stellen der Webseite, sollte man schon eine gewisse Lust an Technik haben. Ein altbewährtes Tool mit vielen Möglichkeiten ist WordPress, ebenso einfach in der Handhabung sind Jimdo und Wixx. Es gibt aber auch Anbieter:innen, die sich auf Schulwebseiten spezialisiert haben, wie zum Beispiel EduPage

Aber keine Sorge, auf YouTube gibt es zahllose Tutorials, um Webseiten zu erstellen. Ihr könnt sogar ChatGPT bitten, euch eine Webseite zu bauen. Dafür ist natürlich aber ein sehr genauer und umfangreicher Prompt, also Befehl an die Künstliche Intelligenz, nötig. Wichtig ist also im Vorhinein zu klären, welche Struktur und welche Inhalte die Schulwebseite haben soll. Denn nur wer präzise Angaben macht, wird von ChatGPT mit brauchbaren Ergebnissen versorgt. Eine andere Möglichkeit ist es, das Erstellen der Webseite gemeinsam mit den Schüler:innen anzugehen, dafür kann eine Projektwoche oder eine AG genutzt werden. Wichtig ist natürlich, dass die Schüler:innen nicht die Hauptverantwortung für die Webseite tragen können und nur eingeschränkte Zugriffsberechtigungen haben, um Schabernack zu vermeiden. Die Adminrechte sollten also immer bei der zuständigen Arbeitsgruppe im Kollegium liegen!

Aufbau der Schulwebseite

Bevor ihr anfangt Texte für eure Schulwebseite zu schreiben, solltet ihr euch über die Struktur der Webseite im Klaren sein. Am besten überlegt ihr, welche Punkte im Hauptmenü der Seite zu finden sein sollten. Ein Menü sollte wegen der Übersichtlichkeit maximal sieben Hauptpunkte und circa fünf Unterpunkte enthalten. Das könnten beispielsweise sein: Aktuelles, Über unsere Schule, Nachmittagsbetreuung, Termine, Kontakt, Gremien. 

Unter Gremien könnten sich dann beispielsweise die Unterpunkte Schülerbeirat, Förderverein und Schulelternbeirat befinden. Am besten setzt ihr euch mal zusammen und malt das Ganze in einer Mindmap auf. Es empfiehlt sich dafür alle Menüpunkte auf Post-its zu schreiben, um die im gemeinsamen Gespräch hin und her schieben zu können, bis ihr eine logische Struktur vorliegen habt. Das Ganze geht natürlich auch online mit Brainstorming-Tools wie Miro. Wichtig sind auch rechtliche Punkte wie das im Impressum und Informationen zum Datenschutz, die immer über einen Klick auf der Webseite erreichbar sein sollten. Es bietet sich deshalb an, diese Punkte im Footer, also im unteren Bereich der Webseite, der auf allen Unterseiten verfügbar ist, zu verlinken. Um diese Texte rechtssicher zu erstellen, ist zum Beispiel e-Recht-24 zu empfehlen, die für wenig Geld einen Impressums-Generator anbieten. 

Jetzt geht’s ans Eingemachte – Inhalte für die Schulwebseite erstellen

Wenn ihr die Struktur festgelegt habt, könnt ihr euch daran machen, Texte zu schreiben und Bilder auszuwählen. Bei den Bildern für eine Schulwebseite gibt es drei wichtige Sachen zu beachten: die Bildrechte, Größe des Fotos und das Format des Bildes. Falls auf euren Fotos Schüler:innen zu sehen sind, braucht ihr hierfür das Einverständnis der Eltern. Falls ihr Fotos benutzt, die andere Leute im Laufe der letzten Jahre vom Schulgebäude oder Veranstaltungen gemacht haben, solltet ihr diese um Erlaubnis bitten und gegebenenfalls die Person als Bildquelle mitangeben. Bei der Größe der Bilder solltet ihr beachten, dass es sich nicht um schlecht aufgelöste Bilder, wie die meisten Screenshots, handelt. Die Fotos sollten im besten Fall mit einer guten Kamera erstellt worden sein. Beim Format müsst ihr beachten, dass es sich meistens anbietet, Bilder im Querformat zu verwenden, wenn das Bild zum Beispiel oben im Kopfbereich die Seite ausfüllen soll. Fotos des Kollegiums beispielsweise, die in einer Fotogalerie nebeneinander erscheinen sollen, lassen sich gut hochkant darstellen. 

Erstellt am besten eine Testseite mit dem Tool, das ihr zum Bauen der Webseite ausgewählt habt und stellt dort ein paar Beispieltexte und Fotos ein (ohne die Webseite zu veröffentlichen). So wird einem schnell klar, welche Bilder und auch Textlängen geeignet sind. Größtenteils braucht man nämlich viel weniger Text, um eine Unterseite zur Nachmittagsbetreuung zu füllen, als man denkt. Eine Webseite ist ja immer nur ein erster Anlaufpunkt für Interessierte, tiefergehende Ausführungen gehen hier zu weit und überfordern Nutzende schnell. Gerade mobil auf dem Smartphone wirken Unterseiten mit ellenlangem Text oft überladen. 

Beim Erstellen der Inhalte empfiehlt es sich, das Kollegium und Schüler:innen miteinzubeziehen, sodass die zusätzliche Arbeit nicht nur bei euch liegt und sich die ganze Schule mit den Inhalten der Schulwebseite identifiziert. Eine gut durchdachte und ansprechend gestaltete Schulwebseite ist ein unverzichtbares Instrument für moderne Schulen. Sie erleichtert die Kommunikation mit Eltern, Schüler:innen und Kooperationspartner:innen, spart Zeit durch praktische Funktionen wie Online-Formulare und informiert über aktuelle Veranstaltungen. Mit klarer Planung, sinnvoller Struktur und einer Arbeitsgruppe, die die Verantwortung für Inhalte und Technik übernimmt, kann die Schulwebseite gut betrieben werden. Dabei ist es wichtig, auch rechtliche und technische Aspekte zu beachten, um Professionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Welche Inhalte oder Funktionen würdet ihr euch auf einer Schulwebseite besonders wünschen?

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