Exkursionsmöglichkeiten für eure nächste Klassenfahrt nach Rheinland-Pfalz (Quelle: Canva)
Rheinland-Pfalz – das Bundesland im Südwesten Deutschlands verfügt über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Mit seinen dichten Wäldern, idyllischen Flusstälern und beeindruckenden Mittelgebirgen bietet es eine Fülle an Möglichkeiten für spannende und lehrreiche Exkursionen. Zahlreiche historische Stätten, Burgen und Museen laden Schüler:innen dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben, während Nationalparks und Geoparks die beeindruckende Natur und Geologie der Region erlebbar machen. Ob Wanderungen durch uralte Vulkanlandschaften oder der Besuch römischer Ruinen – Rheinland-Pfalz ist ein wahres Paradies für Schulklassen, die auf der Suche nach erlebbarem Wissen sind. Deshalb haben wir hier fünf Ideen für euren nächsten Ausflug nach Rheinland-Pfalz zusammengestellt.
Ein spannendes Ausflugsziel für eure Schulklasse könnte das Technik Museum in Speyer sein. Hier könnt ihr gemeinsam Exponate aus den Bereichen Raumfahrt, Eisenbahn, Feuerwehr und Schiffbau bestaunen. So können zum Beispiel das Space Shuttle Buran oder ein Boeing 747 Jumbo-Jet besichtigt werden. Die Vielzahl der Exponate, die faszinierende Technik und die Geschichten hinter den technischen Entwicklungen garantieren einen lehrreichen und zugleich spannenden Schulausflug und geben tiefere Einblicke in die Bereiche Technik, Geschichte und Physik. Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Direkt neben dem Technik Museum Speyer befindet sich das Museum Wilhelmsbau, dessen Eintritt im Gesamtpreis enthalten ist und somit ohne zusätzliche Kosten besucht werden kann. Das Raritätenkabinett zeigt tausende Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter eine bemerkenswerte Sammlung von Großorchestrien, Flötenuhren, Spieldosen sowie historische Waffen und Kleidungsstücke. Das Museum Wilhelmsbau ist täglich von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Hinweis: Das Museum Wilhelmsbau ist nicht barrierefrei zugänglich.
Als Höhepunkt der Klassenfahrt empfiehlt sich der Besuch des IMAX DOME Kinos. Die IMAX-Filme begeistern nicht nur durch ihren hohen Unterhaltungsfaktor, sondern auch durch ihre wissenschaftlichen Inhalte. Täglich werden Filme, wie beispielsweise über die Apollo 11 oder die Unterwasserwelt, gezeigt.
Die Kosten für einen Tagespass für die Museen und eine Vorstellung im IMAX DOME Kino belaufen sich auf 21 Euro pro Schüler:in. Zusätzlich kann ein Mittagessen mit Getränk im Museumsrestaurant gebucht werden. In diesem Fall erhöhen sich die Kosten auf 38,90 Euro. Je 12 Schüler:innen erhält eine Lehrkraft freien Eintritt.
Eine Besonderheit: Das Technik Museum Speyer bietet Lehrkräften die Möglichkeit einer kostenlosen Vorbesichtigung. Lehrer:innen können sich so im Vorfeld ausgiebig über die Museen informieren und den möglichen Besuch mit der eigenen Schulklasse vor Ort planen.
Der Vulkanpark Eifel ist ein Geopark, der die vulkanische Geschichte der Eifelregion mit Museen, Naturdenkmälern und geologischen Sehenswürdigkeiten erlebbar macht. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen Vulkankrater, Maare und Lavafelder entdecken und mehr über die vulkanische Vergangenheit der Region erfahren. Highlights sind unter anderem der Lava-Dome, der Geysir in Andernach und das Römerbergwerk in Meurin.
Im Lava-Dome kann eure Schulklasse gefahrlos an einem Vulkanausbruch teilnehmen und dadurch die Naturgewalten kennenlernen. In der Vulkanwerkstatt werden an Experimentiertischen spielerisch und interaktiv die Grundlagen des Vulkanismus erklärt. Die "Sprechenden Steine" berichten von berühmten Vulkanausbrüchen, und im Rundkino wird in einem Zukunftsszenario die spannende Frage beantwortet: “Was würde passieren, wenn der Laacher See-Vulkan heute wieder ausbrechen würde?”.
Anschließend besteht die Möglichkeit, in die Lavakeller hinabzusteigen – ein weitverzweigtes Netz aus Stollen und Schächten, das durch den Basaltabbau in der frühen Neuzeit entstanden ist. Später nutzten die Mendiger Bierbrauer das unterirdische Labyrinth als einen der größten natürlichen Kühlschränke der Welt. Der Lava-Dome ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:30 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 6 Euro Eintritt.
Euer Ausflug zum Geysir in Andernach beginnt mit der Erkundung des Museums und der mehr als zwei Dutzend Exponate und Stationen, die auf interaktive Weise die inneren Kräfte der Erde erklären. In einem Workshop lernen die Schüler:innen außerdem spannende Fakten zu natur- oder geowissenschaftlichen Themen rund um den Andernacher Geysir.
Tipp: Der Geysir Andernach bietet auf einer digitalen Lernplattform Unterrichtsmaterialien an, mit denen der Besuch des Geysirs optimal vor- und nachbereitet werden kann. Die Lernmaterialien sind für die Fächer Chemie und Erdkunde der Sekundarstufen I und II konzipiert. Die Inhalte sind so gestaltet, dass sie einen direkten Bezug zum Kaltwassergeysir Andernach herstellen und gleichzeitig die Lehrpläne aufgreifen.
Nach dem Besuch des Museums beginnt die nächste Etappe eurer Geysir-Expedition. Am Schiffsanleger angekommen, legt die MS Namedy ab und bringt euch über den Rhein zur Halbinsel Namedyer Werth, wo sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt befindet und ihr den Ausbruch der 60 Meter hohen Wasserfontäne beobachten könnt. Anschließend geht es mit dem Schiff zurück in die Andernacher Rheinanlagen. Das Geysir-Museum ist von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Schifffahrt zum Geysir findet vier mal täglich statt. Die Kosten betragen 15,50 Euro pro Schüler:in.
Im Römerbergwerk Meurin taucht ihr in die unterirdische Welt der römischen Bergleute und Soldaten ein. Über gut ausgebaute Stege, Rampen und Treppen erkundet eure Schulklasse nicht nur das weitläufige Stollensystem, sondern ihr erhaltet auch einzigartige Einblicke aus der Vogelperspektive. Vor 1.700 Jahren von einer dicken Bimsschicht bedeckt, sind die Tuffstollen und Schächte des Römerbergwerks Meurin heute unter einer modernen Hallenkonstruktion geschützt. Originale Abbauspuren der Römer, eindrucksvolle Leuchtbilder, faszinierende Exponate und ein Film im Kinostollen lassen die harte und staubige Arbeit der römischen Bergleute wieder lebendig werden – ein spannendes Erlebnis für jede Schulklasse.
An der Mitmachstation “Flaschenzüge” testen eure Schüler:innen die verschiedenen Kräfte von Rollenzügen und entdecken dabei erstaunliche physikalische Eigenschaften. In der antiken Technikwelt können die Schüler:innen in der Rolle als Baumeister:innen fungieren. Unter dem Motto “Vom Steinbruch zum Palast” wird das römische und mittelalterliche Bauwesen erlebbar gemacht. Eine Baustelle aus der Zeit des Kaisers Augustus, eine Säulenwerkstatt und eine wasserbetriebene Steinsägemaschine sind nur drei von zehn spannenden Stationen, an denen Archäologie, Technik und praktisches Experimentieren erlebt werden können. Von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen ist das Römerbergwerk von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 3,50 Euro Eintritt.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich über 10.000 Hektar auf den Höhen des Hunsrücks und gilt laut dem Bundesamt für Naturschutz bereits als “Hotspot der biologischen Vielfalt”. Charakteristisch für das Gebiet sind die urwüchsigen Wälder und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die diese einzigartige Landschaft prägen.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald möchte für Kinder und Jugendliche ein Ort sein, an dem sie die einzigartige Umgebung erleben und dabei ein Bewusstsein für die Natur entwickeln können. Aus diesem Grund bietet das Nationalparkamt unterschiedliche Angebote für Schüler:innen an. Für die Sekundarstufe I und II gibt es das Angebot “Einsatz für die Natur”. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen die Ranger:innen bei ihren Arbeitseinsätzen begleiten und unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Aufgaben in einem Nationalpark zu erledigen: Müll sammeln, Zäune abbauen oder die Wiesen und Kulturdenkmäler pflegen. Schüler:innen der Sekundarstufe II können bei “Wald im Wandel” mehr über den Einfluss von Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer auf die Beschaffenheit des Waldes erfahren. Gemeinsam werden verschiedene Waldtypen durchwandert und Fragen zum Thema beantwortet. Für die Grundschule gibt es das Angebot “Mit Wildkatze Felix den Nationalpark entdecken”. Hier können die Schüler:innen das Zuhause von Wildkatzen kennenlernen, indem sie Spuren im Nationalpark verfolgen und das Versteck von Felix entdecken.
Darüber hinaus bietet der Nationalpark Hunsrück Arbeitsblätter für die Sekundarstufe I und II sowie für die Grundschule an. Diese können zur Vor- und Nachbereitung kostenlos heruntergeladen werden. Bei Interesse an einem der Bildungsangebote kann ein Anfrageformular ausgefüllt werden.
Das Deutsche Eck in Koblenz, ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, liegt an der Mündung von Mosel und Rhein. Die künstlich aufgeschüttete Landzunge verdankt ihren Namen dem nahe gelegenen Kreuz des Deutschen Ritterordens. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck dominiert die Moselmündung: Ursprünglich 1897 errichtet, wurde es am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Der verbliebene Sockel diente anschließend als Mahnmal für die deutsche Einheit. Nach der Wiedervereinigung 1990/91 wurde das Denkmal 1993 neu errichtet.
Rund um das Deutsche Eck werden zahlreiche Führungen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Vom historischen Stadtrundgang über einen Spaziergang zur Koblenzer Frauengeschichte bis hin zu Märchen- und Sagenführungen ist alles möglich.
In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Talstation der Seilbahn, die seit der Bundesgartenschau im Jahr 2011 Besucher:innen hinauf zur Festung Ehrenbreitstein bringt. Hier erwartet eure Schulklasse ein lebendiges Kulturzentrum mit einer spannenden Geschichte und vier Ausstellungshäusern des Landesmuseums Koblenz. In den Ausstellungshäusern werden Dauer- und Wechselausstellungen mit den Schwerpunkten Fotografie, Archäologie, Weinbau sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte präsentiert. Der Eintritt zur Festung Ehrenbreitstein inklusive der Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn betragen 10,90 Euro pro Schüler:in.
Die hochmittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert versetzt eure Schüler:innen garantiert schon beim äußeren Anblick ins Staunen. Sie blickt auf eine über 500-jährige Baugeschichte zurück und blieb dank des diplomatischen Geschicks der Herren von Eltz in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont. Seit 34 Generationen ist sie im Besitz der Familie Eltz und zählt zu den wenigen unversehrten Burgen Europas.
Die Burg Eltz bietet täglich Sonderführungen für Schulklassen an. Die Führung durch die Burg bietet eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch fast 900 Jahre deutsche Bau- und Kulturgeschichte. Zu sehen sind vielfältige Beispiele mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur sowie original erhaltene Räume aus verschiedenen Epochen. Die Burg beherbergt Kunst und Kunsthandwerk von europäischer, nationaler und regionaler Bedeutung sowie Waffen und Alltagsgegenstände aus acht Jahrhunderten. Auch ein Blick in die Schatzkammer ist möglich. Sie beherbergt private Sammlungen des Landes aus neun Jahrhunderten: Gold- und Silberschmiedekunst, kostbares Glas und Porzellan, Schmuck sowie Turnier- und Kriegswaffen. Die Burg Eltz ist täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung mit dem entsprechenden Formular ist möglich. Die Kosten für Schüler:innen liegen bei 6 Euro pro Person.
Rheinland-Pfalz bietet Schüler:innen eine Fülle an spannenden und lehrreichen Exkursionsmöglichkeiten, die sowohl die Natur als auch die Kultur der Region erlebbar machen. Von beeindruckenden Museen über Nationalparks und historischen Burgen bis hin zu geologischen Phänomenen gibt es viel zu entdecken. Diese Vielfalt macht das Bundesland zu einem idealen Ziel für eure nächste Klassenfahrt, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Abenteuerlust und Entdeckerfreude eurer Klasse weckt. Kennt ihr weitere Ausflugsziele in Rheinland-Pfalz? Dann schreibt sie uns in die Kommentare.