Die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte und Lernende ihr Wissen über Sprach-KIs ausbauen, ist ein Schlüsselthema, das sich aus der Studie ergibt. (Quelle: British Council)
60 Prozent der Englischlehrenden fürchten nicht um ihren Job, denn sie glauben nicht, dass künstliche Intelligenz (KI) und maschinelle Übersetzungen das Sprachenlernen überflüssig machen werden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council, der internationalen Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildung, und dem Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) durchgeführt wurde. In ihren Antworten betonten viele der Befragten, dass der bleibende Wert menschlicher Interaktion nicht durch KI ersetzt werden kann.
Die Umfrage, die Teil des Forschungsprojekts „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ ist, erfasst die Antworten von 1.348 Englischlehrkräften aus 118 Ländern und Regionen der Welt zum Einsatz von KI im Englischunterricht.
Doch KI ist noch Neuland: Nur 20 Prozent der Befragten fühlen sich ausreichend informiert, um KI effektiv im Unterricht einzusetzen.
Zusätzlich zu den Meinungen sammelt die Studie Informationen darüber, wie die 1.348 EnglischlehrerInnen KI in ihrer Arbeit einsetzen. Die von den Lehrkräften am häufigsten verwendeten KI-gestützten Tools sind:
· Sprachlern-Apps (48 %)
· KI zur Spracherzeugung (37 %)
· Chatbots (31 %)
Allerdings gaben 24 Prozent der Befragten an, überhaupt keine der genannten Arten von KI-Tools zu verwenden.
Die am weitesten verbreitete Nutzung von KI im Englischunterricht ist die Erstellung von Lernmaterialien (57 Prozent), gefolgt von der Unterstützung der Lernenden beim Üben der englischen Sprache (53 Prozent) und der Erstellung von Unterrichtsplänen (43 Prozent). 18 Prozent nutzen überhaupt keine KI.
„Künstliche Intelligenz (KI) und ihr Einsatz insbesondere im Bildungswesen ist ein heißes Thema für alle Gesellschaften weltweit, und Deutschland steht mit den Herausforderungen, denen es sich stellen muss, nicht allein da. Natürlich gibt es Bedenken darüber, was KI für die Zuverlässigkeit der Bewertung von SchülerInnen bedeuten könnte, aber diese werden durch die Vorteile, die den Lehr- und Lernprozess in unseren Schulen verbessern können, bei weitem aufgewogen.
Während die Kultusministerkonferenz und die Bundesländer in ganz Deutschland auf ein gemeinsames Konzept für die konkrete Integration von KI in schulische Bildungsprozesse hinarbeiten, freuen wir uns darauf, mit unserem Bericht und dem Fachwissen über das Lehren und Lernen der englischen Sprache, das uns unser globales Netzwerk bietet, einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten zu können“, so Michael Croasdale, Head of English Programmes beim British Council Deutschland.
In „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ (Künstliche Intelligenz im Englischunterricht: Vorbereitung auf die Zukunft) untersuchen Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council und des Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) den Einsatz von KI im Englischunterricht (ELT) und beim Lernen weltweit.
Dieser erste Bericht zum Thema KI im Sprachunterricht besteht aus drei Teilen: Forschungsübersicht, Umfrage und qualitative Interviews. Er enthält eine detaillierte Analyse der Art und Weise, wie künstliche Intelligenz derzeit beim Lernen und Lehren der englischen Sprache (ELT) eingesetzt wird.
Die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte und Lernende ihr Wissen über Sprach-KIs ausbauen, ist ein Schlüsselthema, das sich aus der Studie ergibt. In der Veröffentlichung werden auch ethische Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung und Regulierung von KI untersucht. Unter den PädagogInnen, so der Bericht, halten sich diese Bedenken mit Enthusiasmus und Hoffnung die Waage. Im Allgemeinen befürchten die Lehrenden aber nicht, dass sie in naher Zukunft durch KI-gestützte Werkzeuge ersetzt werden könnten. Neben dem unbestrittenen Potenzial von KI im globalen Bildungssektor betont die Studie aber auch die Gefahren einer Verschärfung bestehender Ungleichheiten. KI setzt zum Teil veraltete und überholte pädagogische Lerntheorien ein. Auch die Daten, die zum Trainieren der KI-Systeme verwendet werden, sind teilweise nicht neutral.
Der British Council ist die internationale Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten. Er unterstützt Frieden und Wohlstand, indem Verbindungen, Verständnis und Vertrauen zwischen den Menschen in Großbritannien und Ländern weltweit aufgebaut werden. Dies geschieht durch die Arbeit in Kunst und Kultur, Bildung und der englischen Sprache. Der British Council arbeitet mit Menschen in über 200 Ländern und Gebieten zusammen und ist in über 100 Ländern präsent.
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