Wegen mutwilliger Zerstörung: Wiener Schule spart Toilettenpapier ein (Quelle: Canva)
Wien. Die Anton-Krieger-Gasse-Mittelschule sorgt mit einer ungewöhnlichen Maßnahme für Aufsehen: Schüler:innen müssen ihr eigenes Toilettenpapier zur Schule mitbringen. Die Schulleitung reagiert damit auf wiederholte Vandalismusakte in den sanitären Anlagen, die zu erheblichen Schäden und hohen Reparaturkosten geführt haben.
Schulleiter Michel Fleck erklärte gegenüber Heute, dass diese Form des Vandalismus die Schule vor große Herausforderungen stelle: “Da wir dies schon vielfach nachgekauft bzw. repariert haben, der Vandalismus aber anhält, können (und wollen!) wir auf den betroffenen WC vorerst keine Reparaturen finanzieren”. Der Schaden sei so groß, dass einige Toiletten bis zum Sommer nicht mehr repariert werden können. Für den Schuldirektor stellt dies einen “Tiefpunkt im schulischen Zusammenleben” dar.
Die Schüler:innen sind nun dazu angehalten, eigenes Toilettenpapier mitzubringen, um die Nutzung der betroffenen Toiletten weiterhin zu ermöglichen. Für Notfälle gibt es die Möglichkeit, beim Schulwart Papier abzuholen.
Die Schulleitung vermutet, dass eine TikTok-Challenge eine mögliche Ursache für die zunehmenden Vandalismusfälle sein könnte. “In den Videos prahlen die Jugendlichen dann damit, Dinge demoliert zu haben”, so Fleck. In der Vergangenheit gab es immer wieder Internet-Trends, bei denen Schüler:innen dazu animiert wurden, Schulbäder zu verwüsten oder Seifenspender zu entwenden. So ist die Wiener Schule nicht die erste, die solche drastischen Schritte einleitet. In Graz etwa wurden Toilettenpapier und Handtücher in den Jungentoiletten entfernt, weil es dort ebenfalls zu häufigen Beschädigungen kam.
Während einige Eltern die Maßnahme nachvollziehen können, stößt sie bei anderen auf Ablehnung. Eine besorgte Mutter äußerte die Befürchtung, dass der Direktor mit dieser Entscheidung seine Fürsorgepflicht verletzen könnte. Fleck hingegen betonte, auch positive Rückmeldungen von Eltern erhalten zu haben, die seine Entscheidung befürworten.