Zwischen der tosenden Nordsee und dem felsigen Harz: Ausflugsziele in Niedersachsen

Von
Philipp Auswald
|
26
.
August 2023
|
| sponsored
Zwischen der tosenden Nordsee und dem felsigen Harz: Ausflugsziele in Niedersachsen

Wissbegierige Lehrkräfte und Schulklassen können in Niedersachsen einiges entdecken (Quelle: Envato)

Oh Niedersachsen. Das Land der weiten grünen Wiesen, der Rehe auf satten Grünflächen und der Nordseestrände. Hier gibt es eine Menge zu entdecken für Groß und Klein. Nachdem wir in unserer Reihe bereits Exkursionsziele in einigen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bremen, Berlin und Nordrhein-Westfalen, beleuchtet haben, begeben wir uns diesmal in das Bundesland im Norden und zeigen euch coole Möglichkeiten für Ausflüge mit eurer Klasse und geben euch dazu die wichtigsten Informationen an die Hand.

Wolfcenter Dörverden

Lange Zeit war er aus den deutschen Wäldern verschwunden: der Wolf (Quelle: Envato)

Die Wölfe sind nach knapp 150 Jahren, in denen sie in Deutschland als ausgerottet galten, zurückgekehrt und sind, nach wie vor in kleiner Stückzahl, wieder in den Wäldern der Nation vertreten. Das bringt uns zu unserem ersten Exkursionsziel in Niedersachsen: dem Wolfcenter Dörverden. Dieses liegt in der kleinen Gemeinde Dörverden, welche sich zwischen Aller und Weser gelegen im Zentrum von Niedersachsen befindet. Das Wolfcenter übernimmt zweierlei Aufgaben: zum einen dient es als Auffangstation für beispielsweise durch Verkehrsunfälle verletzte Wölfe und zum anderen stellt es einen Erlebnispark rund um das Thema Wolf, Naturschutz und andere Tierarten dar.

Das Wolfcenter, welches sich auf die Informationsverbreitung über Wölfe, deren Lebensräume und Eigenschaften spezialisiert hat, bietet zwei Optionen für Schulklassen an. Die erste ist das Seminar für Schulklassen. Bei dieser Option beginnt der Tag im Wolfcenter für euch und eure Schüler:innen um zehn Uhr. Angereist werden kann mit dem Bus, mit dem Auto oder zu Fuß von Dörverden. Der Tagesausflug im Wolfcenter startet mit einer 45-minütigen exklusiven und individuellen Führung für eure Klasse. In dieser werden den Schüler:innen Informationen an die Hand gegeben und das Thema Wolf kann mit allen Sinnen erlebt werden. So gibt es Wolfsfelle, die angefasst werden können, es kann mit den Wölfen geheult werden und anhand eines echten Wolfsschädels wird den Schüler:innen die Anatomie der Tiere nähergebracht.

Anschließend besteht die Möglichkeit für eure Klasse, Fragen an die Expert:innen des Centers zu stellen. Danach könnt ihr euch frei ausleben: Ihr könnt an weiteren frei zugänglichen Führungen teilnehmen, die Präriehunde, Alpakas und Streichelgehege mit Ziegen besuchen oder mit jüngeren Schüler:innen die verschiedenen Spielplätze, die geboten sind, besuchen. Abseits davon bietet der Park eine multimediale Dauerausstellung, die den kleinen und großen Besuchern Themenfelder wie Artenschutz, Nachhaltigkeit und Rudelbildung näher bringt. Dieses Schulseminar kostet 12,00 Euro für erste bis sechste und 14,50 Euro für siebte bis zehnte. Klassenstufen pro Schüler inkl. Tageseintritt. Eine Voranmeldung per E-Mail ist hierfür zwingend erforderlich.

Die alternative Option ist ein frei gestalteter Besuch des Wolfcenters. Hierbei könnt ihr an allen oben genannten Aktivitäten, außer der individuellen Führung teilnehmen, eine Wissensrallye absolvieren (Lese- und Schreibfähigkeiten der Schüler:innen vorausgesetzt) euch Mittags in dem Hauseigenen Restaurant “Wolfsrevier” stärken und wenn ihr das möchtet sogar in den Tipis auf dem Gelände des Wolfcenters übernachten (ab 43 Euro pro Person unter dreizehn Jahren, ab dreizehn Jahren 53 Euro).

Der Besuch des Wolfcenters lässt sich ebenfalls ideal in euren Biologieunterricht einbauen und ist ein super Aufhänger für die Thematik der einheimischen Tierarten. 

Gedenkstätte Bergen-Belsen

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen blickt auf eine grauenvolle Vergangenheit (Quelle: Flickr)

Das nächste Ausflugsziel, welches wir betrachten wollen, liegt etwa 25 Kilometer entfernt von der Residenzstadt Celle in der südlichen Lüneburger Heide. Die Geschichte von Bergen Belsen beginnt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Damals nutzten die Nationalsozialisten den ehemaligen Truppenübungsplatz als Gefangenenlager für französische und belgische Kriegsgefangene. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde das Lager ebenfalls Gefängnis für bis zu 21.000 sowjetische Soldaten und Zivilisten. Im Jahr 1943 änderte die SS die Funktion des Lagers zu einem Austauschlager für jüdische Häftlinge und nutzten Bergen Belsen weiterhin als Konzentrationslager. Ab 1944 begannen die Nationalsozialisten es für weitere Häftlingsgruppen und Zwecke zu nutzen. Schätzungen zufolge sind in dem Lager und an dessen Spätfolgen circa 52.000 Menschen zu Tode gekommen.

Am besten erreichbar ist die Gedenkstätte Bergen-Belsen per PKW oder Bus über die Autobahnen A7 und A352. Der Parkplatz der Gedenkstätte ist gebührenfrei. Der Besuch des gesamten Geländes, welches das ehemalige Lagergelände mit Friedhof, baulichen Resten und Mahnmalen, eine Bibliothek sowie ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung und Besucherinformationen bietet, ist komplett kostenlos. Darüber hinaus verfügt das Gelände über ein Cafe zur Stärkung sowie eine Buchhandlung für all diejenigen, welche sich tiefergehend mit der Thematik beschäftigen wollen.

Das Dokumentationszentrum bringt kleinen und großen Besucher:innen die grausame Geschichte und Fakten rund um diesen abscheulichen Teil der Geschichte näher und dient der Aufklärung und Prävention von rechtsradikalen Gedankenmustern. Die Einrichtung ist von Oktober bis März zwischen 10 und 17 Uhr und von April bis September zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. 

Ein Besuch der Gedenkstätte eignet sich hervorragend für die Einbindung in den Geschichtsunterricht zur Thematik des Nationalsozialismus. Jedoch ist zu bemerken, dass es sich hierbei um einen Bildungsausflug mit sehr ernstem Hintergrund handelt, weshalb er eventuell nicht für jede Klassenstufe geeignet ist. 

Höhlenerlebniszentrum am Iberg

Am Iberg dreht sich Alles um das Thema Höhlen und deren Bewohner (Quelle: Pxhere)

Unser drittes und damit letztes Ziel befindet sich an dem 562 Meter hohen Iberg im Mittelgebirge Harz. Das Erlebniszentrum mit angeschlossenem Museum widmet sich ganz dem Thema Höhlen und lädt dabei kleine und große Besucher:innen auf eine spannende Entdeckungsreise ein. Geöffnet ist das Erlebniszentrum von Dezember bis Juni und im September immer Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Im Juli, August, Oktober und während den niedersächsischen Schulferien von Montag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. 

Die Tour für euch und eure Schulklasse beginnt nach eurer Ankunft in der Iberger Tropfsteinhöhle. Diese ist mehrere Millionen Jahre alt und wird seit 1874 als Schauhöhle genutzt. Zuvor wurde die Höhle für den Erzabbau genutzt und wird einer Sage zufolge von dem Zwergenkönig Hübich und seinem Volk besiedelt. Als Führung könnt ihr nach Voranmeldung die etwa halbstündige Standardführung oder eine 45 Minütige Führung mit geologischem Schwerpunkt buchen. Alternativ haben wandergeübte Schulklassen nach Absprache auch die Möglichkeit eine geologische Spezialführung in und auf dem Iberg zu machen. Da unter Tage ganzjährig Temperaturen von etwa acht Grad Celsius vorherrschen und die Wege sehr unebenmäßig sein können, ist warme Kleidung und festes Schuhwerk ein unbedingtes Muss. Die Preise pro Schüler:in belaufen sich auf fünf Euro, dabei sind bis zu zwei Begleitpersonen kostenlos.

Im Anschluß an eure Führung habt ihr die Möglichkeit ein kurzes Päuschen im Hauseigenen Cafe einzulegen oder direkt weiter ins Museum zu gehen. Oberthema dieses Museums sind die Lichtensteinhöhle und die darin vorgefundene prähistorische Großfamilie. Die Lichtensteinhöhle befindet sich etwa 15 Kilometer entfernt am Südrand des Harzes. Aufmerksamkeit erregte die Höhle aufgrund der über 50 menschlichen Überreste aus der Bronzezeit, die Teil einer Großfamilie zu sein schienen. Die Höhle und das dazugehörige Museum zeigen das bereits sehr fortschrittliche Leben, welches die Höhlenmenschen führten und klären über diese Epoche der Menschheit, sowie über geologische und höhlenbezogene Themen auf.Der Besuch des Höhlenerlebniszentrums am Iberg reiht sich wunderbar in die Fächer Geschichte, in das Themenfeld der frühen Menschen und Geographie bzw. Geologie ein.  

Habt ihr eines der oben genannten Ausflugsziele bereits besucht? Fehlt eurer Meinung nach ein Ort oder eine Aktivität in unserer Aufzählung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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