Aller Anfang ist schwer: Hindernisse zum Start ins neue Jahr

Von
Maria Ivanov
|
12
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January 2024
|
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Leere Schulflure: Ein unüblicher, doch nicht allzu seltener Anblick in der ersten Schulwoche des neuen Jahres (Quelle: Canva)

Die Besinnlichkeit der Feiertage hielt nicht besonders lang an: Bereits zu Beginn des Jahres kommt man im Alltag um einige gesellschaftspolitische Themen nicht herum. Berichte zu Streiks, Protesten, Ausfällen und dergleichen – für manche sind es nur sich häufende Nachrichtenmeldungen, für andere durchaus frustrierende Behinderungen im Alltag. Auch vor dem Schulalltag machen die vielen sich momentan überlagernden Geschehnisse in Deutschland nicht halt. Heute schließt die erste Schulwoche im neuen Jahr ab, doch vielerorts konnte kein regulärer Unterricht stattfinden. Wir haben auf einen Blick zusammengefasst, vor welchen Hindernissen sich die Bildungswelt zum Start ins Jahr 2024 wiederfand.

Bauernproteste

Die Aktionswoche der deutschen Bauern fand in dieser Woche statt und war damit in aller Munde. Vor allem großflächig aufgezogene Proteste in Form von Blockaden des Straßenverkehrs sorgten nicht nur für Aufsehen, sondern vor allem im Schulkontext auch für Ausfälle: Der gewählte Startzeitpunkt 08.01. war nicht nur irgendein Montag, sondern für viele Bundesländer auch der erste Schultag im neuen Jahr. Wie Lehrer News bereits berichtete, stellten die Verkehrsbehinderungen vielerorts ein Problem für den Schulweg dar. Einige Schulen, die wegen der Protestaktionen nicht oder nicht rechtzeitig zu erreichen waren, legten ihren ersten Schultag ausnahmsweise ins digitale Klassenzimmer um oder sahen Schüler:innen bei Nicht-Erscheinen automatisch als entschuldigt an, so zum Beispiel in Rheinland-Pfalz

Bahnstreik

Den Weg versperrende Traktorenscharen sollten in dieser Woche nicht das einzige sein, das zwischen Mitgliedern der Schulfamilie und ihrem normalen Alltag stehen sollte. Mit den vorübergehenden Weihnachtsferien kam auch das Ende der noch im Vorjahr ausgerufenen Streikpause der Lokführergewerkschaft GDL. Ab dem 08. Januar durften deren Mitglieder offiziell wieder ihre Arbeit niederlegen, um zu streiken. Die Folge aus Sicht der Schulen: Nicht nur reguläre Pendler:innen können vielerorts nicht ihren Lern- oder Arbeitsplatz erreichen, sondern auch diejenigen, die aufgrund der Bauernproteste nicht die Straßen benutzen konnten, hatten keinen Zugriff auf den öffentlichen Schienenverkehr als Alternative. In Brandenburg beispielsweise wurde aus diesen Gründen die Präsenzpflicht für Schüler:innen aufgehoben, auch das Bildungs- und Schulministerium Nordrhein-Westfalen zeigte sich verständnisvoll: “Eltern können im Einzelfall selbst entscheiden, ob der Weg zur Schule für ihr Kind zumutbar ist und können ihr Kind gegebenenfalls vom Schulbesuch abmelden.” Im bayerischen Landkreis Ebersberg galt weiterhin die Prämisse, der Unterricht habe in Präsenzform stattfinden zu lassen: “Sollen es einzelne Schüler tatsächlich nicht oder zu spät zum Unterricht schaffen, müssen sie von ihren Eltern entschuldigt werden,” gab das dortige Landratsamt bekannt.

Auf Nachfrage über unseren Instagram-Kanal hat rund die Hälfte der Community angegeben, dass die Bahnstreiks den Schulalltag negativ beeinflusst haben. 70 Prozent von euch konnten ihren Unterricht dennoch pünktlich starten, und auch wenn es einige Verspätungen von euren Schüler:innen gegeben hat, gaben immerhin 59 Prozent an, dass die Streiks überhaupt keinen Einfluss auf ihren Unterricht gehabt hätten. In den Distanzunterricht wechselten etwa zehn Prozent der Abstimmenden. 

Wetterlage

Ein weiterer Grund, der den Einstieg in das neue Kalenderjahr bzw. die erste Schulwoche erschwerte, waren extreme Witterungsbedingungen. Ein erheblicher Kälteeinbruch sorgte für Glätte, die Schulwege für jedes Verkehrsmittel teils zu unsicher werden ließ. Auch für diesen Fall gab es, wie beispielsweise in NRW, kulante Ausnahmeregelungen für Schüler:innen, die dem Unterricht nicht beiwohnen konnten: “Ein nicht vorhersehbarer Grund für ein Schulversäumnis kann der plötzliche Eintritt extremer Witterungsverhältnisse [...] sein.” Verspätungen oder das Fernbleiben vom Unterricht seien in diesen Fällen entschuldigt gewesen.

Hochwasser

Nicht zuletzt sorgten neben all den bisher genannten Strapazen auch noch Hochwasser und Überschwemmungen für einen eher unangenehmen Start ins Kalenderjahr. Vor allem im Norden Deutschlands gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) Regenwarnungen bekannt. Laut dpa setzten einige Schulen im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt deshalb  vorübergehend die Schulpflicht aus. 

Auch hier haben wir euch via Instagram befragt: In Abstimmungstools in unserer Story gaben nur neun Prozent an, dass ihr Schulalltag in dieser Woche vom Hochwasser beeinflusst worden wäre. Die Auswirkungen bei Betroffenen aus der Community verteilen sich auf das Fehlen einzelner Lehrkräfte sowie das Fernbleiben von bis zur Hälfte der Schulklasse. Gesamte Schulausfälle oder Umlagen auf den Distanzunterricht gab es nach euren Angaben jedoch keine.

Habt ihr in dieser ersten Schulwoche ähnliche Erfahrungen gemacht, oder lief vielleicht doch alles glatt? Lasst uns gerne einen Kommentar da!

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