Viel Sitzen, wenig Bewegung und ungesunder Konsum führen zu Erkrankungen (Quelle: Envato)
Köln. Erhöhtes Sterberisiko, Krebs und Diabetes-Erkrankungen. Das alles können Folgen von zu wenig Bewegung und einem ungesunden Lebensstil sein. Wie der am 14. August erschienene DKV-Report 2023 ergibt, ist das nicht nur ein Problem, welches der Werbeslogan eines Fitnessstudios sein könnte, sondern eines, das in erschreckend großen Teilen der Gesellschaft hohe Relevanz besitzt. Der DKV-Report 2023 ist bereits der siebte seiner Art. Die Erhebung wird von den Krankenversicherungen in Kooperation mit der “Deutschen Sporthochschule Köln” erstellt. Dabei wird in einer repräsentativen Telefonumfrage das Gesundheits- und Bewegungsverhalten der Deutschen erfasst. Hierzu zählen beispielsweise auch der Konsum von Genussmitteln wie Tabak oder Alkohol sowie der Umgang mit Stress.
Die Studie ergibt, dass lediglich 17 Prozent der Deutschen alle Benchmarks aus den Kategorien körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum und Stressempfinden der Studie erreichen und damit rundum gesund leben. Am ungesündesten lebt die Altersklasse der 30 bis 45-Jährigen. Nur jeder zehnte, der sich in der “Rushhour des Lebens” befindet, lebt gesund. Die Zahlen variieren auch regional. So liegen die Bundesländer Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Baden-Württemberg mit 21 Prozent an der Spitze, während Nordrhein-Westfalen mit einem Wert von 12 Prozent das Schlusslicht markiert.
Die durchschnittliche Zeit, die Bürger:innen an Werktagen sitzend verbringen, beträgt laut der Studie 9,2 Stunden, knapp eine halbe Stunde mehr als im Corona-Jahr 2021. Noch gravierender fällt das Ergebnis bei der Altersklasse zwischen 18 und 29 Jahren aus. Diese sitzen im Durchschnitt sogar über zehn Stunden täglich. Folgen hieraus können psychische und körperliche Krankheiten sowie eine verkürzte Lebenserwartung sein.
Ein weiterer Aspekt, den die Studie beleuchtet hat, sind die mentale Gesundheit und das subjektive psychische Wohlbefinden. Auf Basis von fünf gestellten Fragen stellten die Experten fest, dass 29 Prozent der Proband:innen ihr psychisches Wohlbefinden negativ einschätzten. Dies darf durchaus als alarmierend angesehen werden, da davon ausgegangen werden kann, dass dieser Wert bereits einen Hinweis auf eine sich anbahnende Depression bieten kann.
Die Studie ruft implizit zu mehr Ausdauer- und Muskeltraining, ausreichenden Pausen im Alltag sowie einem reflektierten Konsum von Genussmitteln wie Tabak und Alkohol auf. Teilgenommen an der etwa 20-minütigen Umfrage haben 2800 Bundesbürger:innen im Alter über 18 Jahren.