Großes Thema dieses Jahr: KI und Schule (Quelle: Lehrer-News)
Köln. Am heutigen Samstag ist die diesjährige Ausgabe der Bildungsmesse didacta in Köln zu Ende gegangen. Nach Angaben der Veranstalter waren rund 730 ausstellende Unternehmen und Organisationen präsent, die auf der Messe eine große Vielfalt an pädagogischen Konzepten und Methoden vorstellten. Erstmals stand in diesem Jahr das Thema KI und Schule im Mittelpunkt, zu dem zahlreiche Hersteller Vorträge und Materialien für das interessierte Publikum bereithielten. “Die Digitalisierung treibt die gesamte Bildungsbranche um”, schreibt der didacta-Verband in seiner Pressemitteilung zur Messe.
Eröffnet wurde die Messe am Dienstag durch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Am Mittwoch fand die Ehrung der “Bildungsbotschafter” statt. Für seinen Einsatz im Bildungsbereich wurde dieses Jahr der Journalist, Autor und Moderator Mirko Drotschmann ausgezeichnet. Er ist auf YouTube als MrWissen2go bekannt und bringt dort Bildung und Wissen auf unterhaltsame Weise und journalistisch fundiert einer jungen Zielgruppe näher.
Auf dem Programm standen auch hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema DigitalPakt Schule: “Anschluss verpasst? Wie die Digitalisierung in Schulen noch gelingen kann”. Vertretende aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sprachen dort darüber, wie eine erfolgreiche Digitalisierung der Schulen in Deutschland umzusetzen ist. Auch in der beruflichen Bildung war das Thema Digitalisierung präsent. Die Gesprächsrunde zum Thema “Digitale Prüfungsvorbereitung in der beruflichen Bildung – wegweisend für andere Schularten?” beleuchtet den aktuellen Stand und wirft einen Blick in die Zukunft.
Gefragt waren auch die Psycholog:innen von “Teach Love”, die ihr pädagogisches Angebot für moderne wissenschaftliche Sexualaufklärung vorstellen. Von Tinder bis zum Umgang mit Pornos deckt die “Akademie für psychologischen Wissenstransfer” ein breites Spektrum an Themen ab, “die manchen vielleicht schwerfallen im Unterricht anzusprechen”, sagt die Mitinitiatorin Dr. Johanna Degen von der Universität Flensburg.
Neben Verlagen, Unternehmen und Bildungsverbänden waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen wie Brot für die Welt, Amnesty International und die DKMS vertreten, um auf ihre Angebote für Schulen aufmerksam zu machen.
“Die Themen hier sind absolut relevant und breit diskutiert”, sagt der Gründer der Dortmunder Berufsbildungs-App FUJOUR, Geert-Jan Gorter, gegenüber Lehrer News. Er möchte mit seinem Angebot einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten, indem Schüler:innen mit Hilfe von KI und psychologisch fundierten Fragen kostenlos zum eigenen Profil passende Praktika vermittelt werden. “Es ist bedauerlich, dass die Berufsorientierung im Unterricht kaum Beachtung findet, eine Tendenz, die sich dieses Jahr noch verstärkt hat. Es gibt immer mehr offene Stellen. Obwohl das Problem von der Politik erkannt wurde, mangelt es bisher an wirksamen Programmen. Die Messe ist genau der richtige Ort, um sich über diese Fragen auszutauschen”, so Gorter.
Die nächste Ausgabe der didacta findet vom 11. bis 15. Februar 2025 in Stuttgart statt.