Berlin, 2. September 2024. Das Projekt „Medien in die Schule“ erweitert mit dem Modul „Desinformation und Hate Speech“ das Unterrichtsmaterial „Hass in der Demokratie begegnen“ um neue, aktuelle Inhalte. Lehrkräften stehen mit den sieben zusätzlichen Unterrichtseinheiten vielfältige Materialien zur Verfügung, um den Zusammenhang von Desinformation und Hate Speech im Unterricht zu behandeln. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler für das Problemfeld zu sensibilisieren und ihnen Strategien für den Umgang mit Hate Speech und Desinformation an die Hand zu geben.
In digitaler Form erreichen Desinformation und Hate Speech immer neue Dimensionen. Wie die JIM-Studie 2023 zeigt, begegnen Jugendliche diesen Phänomenen vermehrt: 58 Prozent der Jugendlichen haben Erfahrungen mit Desinformation im Netz gemacht. Etwa jeweils zwei von fünf Jugendlichen wurden außerdem im letzten Monat vor der Befragung online mit extremen politischen Ansichten, Verschwörungserzählungen oder Hassbotschaften konfrontiert. Das neue Unterrichtsmaterial von „Medien in die Schule“ greift genau dieses Erfahrungswissen der Jugendlichen auf und knüpfen an ihre Bedürfnisse an. Ziel des Moduls ist es, sie zu stärken und zu ermutigen, aktiv an Online-Diskursen teilzunehmen, ihre Kommunikationsräume positiv zu gestalten und gesellschaftliche Teilhabe zu leben.
Lehrkräfte können die offenen Materialien flexibel in ihren Unterricht der Sekundarstufen I und II integrieren. Dabei können sie die verschiedenen Erscheinungsformen, Merkmale, Muster und Motive von Hate Speech behandeln und gleichzeitig mit ihren Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Strategien sowie Vorgehensweisen entwickeln. Entstanden ist das Modul in Zusammenarbeit mit „weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung“ sowie in Kooperation mit dem Projekt „firewall – Hass im Netz begegnen“ der Amadeu Antonio Stiftung.
[1] JIM-Studie 2023: Jugend, Information, Medien – Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, 2023, https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2023_web_final_kor.pdf
Die Unterrichtsmaterialreihe „Medien in die Schule“ bereitet zahlreiche Inhalte und Themen der Medienbildung für den Lernraum Schule auf. Bereits seit 2013 stellt das Gemeinschaftsprojekt der FSM und Google Deutschland in Kooperation mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. eine große Bandbreite an kostenfreien, offenen Unterrichtsmaterialien (OER) zu aktuellen medialen Erscheinungen zur Verfügung. Lehrerinnen und Lehrer finden dort für die Sekundarstufen I und II aufbereitete Informationen, Materialien und praxisnahe Methoden rund um Themen wie z.B. die sichere Internetnutzung, Smartphones, Machine Learning, Hate Speech oder „Fake News“. Medien in die Schule leistet mit seinen Angeboten einen aktiven und praktischen Beitrag zur Bildung in einer digitalen Welt. Die Inhalte erhielten bereits mehrere positive Bewertungen durch den Materialkompass Verbraucherbildung des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes. Weitere Informationen finden Sie online unter: www.medien-in-die-schule.de
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) ist eine von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) anerkannte Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich Telemedien. Sie beaufsichtigt und berät eine Vielzahl von Unternehmen aus der Telekommunikations- und Online-Branche. Der Verein setzt sich seit 1997 dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mit einem sicheren und besseren Internet aufwachsen können – insbesondere über die Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Online-Medien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich alle wenden können, um Online-Inhalte zu melden. Die FSM-Beschwerdestelle wird unter dem Dach von Saferinternet.de von der Europäischen Union kofinanziert. Darüber hinaus gehören die umfangreiche Aufklärungsarbeit und die Medienkompetenzförderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu den weiteren Aufgaben der FSM.