Düsseldorf. Joachim Stamp (52) ist ehemaliger Minister für Flüchtlinge und Integration in Nordrhein-Westfalen. Ab Februar wird er Sonderbevollmächtigter für die Migration der Bundesregierung sein. Noch nicht mal im Amt, sorgt der FDP Politiker schon für Furore. Er wolle Schüler:innen, die durch fehlerhaftes Verhalten oder Beleidigung mehrfach auffallen, zu Wiederholern machen. So zumindest seine Vorstellung.
Lehrerverbands-Präsident Heinz Peter Meidinger kommentierte gegenüber der “Bild”-Zeitung, dass die Politik die Lehrer:innen unterstützen sollte und fordert mehr Respekt für seine Kolleg:innen. Seit Jahren klagen Lehrkräfte über steigende Gewalt an Schulen. Laut Angaben der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gab es in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen fünf Jahren fast an jeder zweiten Schule Angriffe auf die Lehrkräfte, was einen Anstieg um fast ein Drittel ausmacht.
Auch Schüler-Union-Chef Röhrich (20) stimmt Stamp teilweise zu. Es müsse definitiv an den Sanktionsmöglichkeiten für Lehrer:innen gearbeitet werden. Sie sollten auch die Möglichkeit haben, Sozialstunden anzuordnen, so Röhrich.
Eine andere Auffassung teilt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundesfraktion Nadine Schön (39). Für sie ist es "Quatsch, eine Strafe wie Sitzenbleiben als Allheilmittel herauszugreifen”. Stattdessen würde sie mit Bedacht an die Sache herangehen, ein gut durchdachtes Konzept müsse her.
Eine Umfrage der Bild liefert folgende Ergebnisse: 20 Prozent der Befragten seien derselben Meinung wie Stamp, bei wiederholter Beleidigung und Fehlverhalten sollten Schüler:innen sitzen bleiben dürfen. 38 Prozent seien sogar für einen Schulverweis, 32 Prozent halten Sozialstunden für angemessen.
Wie ist eure Meinung und Erfahrung dazu? Findet ihr die Ansichten von Stamp und Co. übertrieben, oder sind solche Maßnahmen angemessen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!