NRW auf dem letzten Platz bei Bildungsausgaben – Lehrerverband SchaLL fordert Umdenken

Quelle: SchaLL NRW

Düsseldorf. Der Lehrer:innenverband SchaLL (Schutzgemeinschaft angestellter Lehrerinnen und Lehrer) hat ein Sondervermögen von 25 Milliarden Euro für Bildung in Nordrhein-Westfalen gefordert. Die Investitionen sollen Schulneubauten,  -sanierung und -modernisierung, Räume und Personal der Offenen Ganztagsschule (OGS), eine hochwertige und nachhaltige digitale Infrastruktur sowie eine gleich gute Ausstattung aller Schulen in NRW unabhängig von der Finanzkraft der Kommunen umfassen.

Hintergrund der Forderung ist die aktuelle Bildungskatastrophe in NRW. Der dramatische Lehrkräftemangel von derzeit 8.000 unbesetzten Lehrstellen ist erst der Anfang. Die Kultusministerkonferenz geht von 25.000 fehlenden Lehrkräften bis 2025 aus, das Institut der deutschen Wirtschaft gar von einer Lücke von bis zu 70.000 Lehrkräften. Dieser eklatante Personalmangel führt zu einem dramatischen Unterrichtsausfall mit fatalen Folgen für die gesamte Gesellschaft. NRW rangiert bei den Bildungsausgaben auf Platz 16 von 16 Bundesländern. Aus Sicht des Lehrer:innenverbandes benötigt das Land dringend ein Sondervermögen, um diese Investitionen zu tätigen und den Lehrermangel langfristig zu lösen.

Die aus Sicht des Verbandes realitätsfernen Vorschläge der Kultusministerkonferenz zur Gewinnung von Lehrkräften haben in den Lehrerzimmern für Empörung gesorgt. Sie sind als kontraproduktiv zu sehen, weil sie den drohenden Kollaps des Bildungssystems noch befördern. Die finanzielle Aufteilung der Mittel für Bildung zwischen Bund, Ländern und Kommunen muss dringend neu verhandelt werden, dazu gehört die vollständige Aufhebung des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern. Der Lehrer:innenverband SchaLL betont, dass die Bildungsausgaben in NRW seit Jahren stagnieren und dringend erhöht werden müssen. Die Forderung nach einem Sondervermögen von 25 Milliarden Euro für Bildung ist daher ein dringender Appell an die Politik, endlich zu handeln.

Die Investitionen sollen nicht nur den Lehrermangel beheben, sondern auch die Qualität der Bildung in NRW verbessern. Eine hochwertige und nachhaltige digitale Infrastruktur ist dabei genauso wichtig wie Schulneubauten und Schulsanierung. Auch die Räume und das Personal der Offenen Ganztagsschule (OGS) müssen dringend verbessert werden. Der Lehrer:innenverband SchaLL fordert außerdem eine Einkommensgleichstellung zwischen angestellten und verbeamteten Lehrkräften sowie eine massive Qualifizierungsoffensive für den Quer- und Seiteneinstieg. Die Soforthilfe für die mehr als 1800 Brennpunktschulen in NRW mit dem Schwerpunkt Ruhrgebiet sowie Gewaltprävention sind weitere wichtige Forderungen des Verbandes.

Es bleibt abzuwarten, ob die Politik auf die Forderungen des Lehrer:innenverbandes reagieren wird. Angesichts der dramatischen Lage im Bildungssystem von NRW ist schnelles Handeln jedoch unumgänglich, um den drohenden Kollaps zu verhindern.

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