Eltern stehen dem Einsatz von KI in Schulen kritisch gegenüber

Von
Redaktion
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July 2024
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Das rote Logo der Körber Stiftung auf weißem Grund

Repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung zeigt, wie Eltern über die Rolle von KI für die Bildung und die berufliche Zukunft ihrer Kinder denken

17.07.2024. Grundsätzlich blickt die Mehrheit der Eltern mit 89 Prozent optimistisch auf die berufliche Zukunft ihrer Kinder. Knapp ein Drittel der Eltern (29 Prozent) hat allerdings Sorge, dass ihr Kind in einer von künstlicher Intelligenz geprägten Berufswelt schlechtere Jobchancen hat.
Was den Einsatz von KI in der Schule angeht, befürchtet die Mehrheit der Eltern, dass ihre Kinder leichter schummeln können (70 Prozent), falsche Inhalte vermittelt bekommen (62 Prozent) und weniger selbst lernen (60 Prozent). Gleichzeitig sehen 50 Prozent in KI-Anwendungen eine Bereicherung des Unterrichts; 38 Prozent erhoffen sich eine bessere individuelle Förderung ihres Kindes. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage mit Eltern von Kindern zwischen 12 und 18 Jahren im Auftrag der Körber-Stiftung hervor.

Vorkenntnisse und Bildungsstand bedingen Einstellungen zu künstlicher Intelligenz

Vier von zehn Elternteilen (40 Prozent) haben KI-Anwendungen bereits beruflich oder privat genutzt. Knapp die Hälfte der Eltern (48 Prozent) hat zumindest eine Vorstellung davon, was man mit ihnen machen kann, während elf Prozent angeben, KI-Anwendungen nur dem Namen nach zu kennen. Diese Unterschiede in den Vorkenntnissen beeinflussen, wie Eltern über den Einsatz von KI im Schulunterricht denken: 41 Prozent der Eltern mit KI-Erfahrung meinen, dass insgesamt eher die Vorteile überwiegen. In den anderen beiden Gruppen sehen das nur 24 bzw. 10 Prozent der Eltern so.

Die unterschiedlichen Vorkenntnisse wirken sich zudem auf den Umgang mit dem Thema innerhalb der Familie aus. Von den KI-erfahrenen Eltern geben 72 Prozent an, mit ihren Kindern über Chancen und Risiken von KI zu sprechen. Bei den Eltern, die eine Vorstellung von KI-Anwendungen haben, sind es 44 Prozent; bei denen, die diese nur dem Namen nach kennen, 20 Prozent.

Die Umfrageergebnisse machen außerdem einen deutlichen Zusammenhang der KI-Vorkenntnisse mit dem Bildungsstand der Eltern sichtbar: 48 Prozent der Eltern mit Abitur oder Studium haben KI-Tools bereits selbst privat oder dienstlich genutzt, während dies nur bei 30 Prozent der Eltern mit einem Haupt- bzw. mittleren Schulabschluss der Fall ist.

Künstliche Intelligenz spielt im Schulalltag (noch) keine große Rolle

Lediglich 13 Prozent der Eltern berichten, dass KI-Anwendungen im Unterricht ihres Kindes genutzt werden. Nur neun Prozent der befragten Eltern haben von der Schule Informationen zum (möglichen) Einsatz von KI erhalten. Außerhalb des Unterrichts ist die Nutzung wesentlich höher: Laut Angabe der Eltern ziehen 30 Prozent der Kinder KI beispielsweise zum Erledigen der Hausaufgaben zurate. Bei Kindern, die KI-Tools aus der Schule kennen, liegt der Anteil sogar bei 66 Prozent. Dies unterstreicht die Bedeutung der Schulen, wenn es um die Vermittlung von KI-Kompetenzen geht.

„Schule muss das Thema aufgreifen, damit alle Kinder möglichst gleiche Chancen haben, gut mit KI umzugehen. Insgesamt ist der Eintritt in das Zeitalter mit KI aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe; auch die Eltern, wir alle brauchen mehr Wissen und praktische Erprobungsräume für den Umgang mit KI“, so Julia André, Leiterin des Bereichs Bildung bei der Körber-Stiftung.

Der vollständige Ergebnisbericht der repräsentativen Forsa-Umfrage finden Sie hier.
Neben dem Themenschwerpunkt KI beleuchten die Ergebnisse unter anderem, wie die Eltern die Relevanz verschiedener Schulfächer und Kompetenzen sowie deren Vermittlung durch die Schule beurteilen.

Über die Umfrage

Die Elternbefragung wurde im Frühjahr 2024 von der Körber-Stiftung in Auftrag gegeben und von der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH durchgeführt. Im Rahmen der Erhebung wurden zwischen dem 13. und dem 27. März 2024 bundesweit insgesamt 1.007 Eltern von Kindern zwischen 12 und 18 Jahren befragt. Die Befragung erfolgte im Forsa-eigenen Online-Panel forsa.omninet.

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