Nicolas Colsman teilt mit uns seine Eindrücke von der Bett 2025. (Quelle: Bett UK, Redaktion)
Drei Tage lang war London das Zentrum der digitalen Bildung: Die Bett UK 2025 hat vom 22. bis 24. Januar erneut eindrucksvoll bewiesen, warum sie die weltweit größte und führende Veranstaltung für Bildungstechnologie ist. Unser Geschäftsführer Nicolas Colsman war als Außenreporter vor Ort und hat die Inhalte und Höhepunkte der Messe eingefangen, die dieses Jahr ihr 40. Jubiläum feierte und über 35.000 Teilnehmer:innen aus mehr als 130 Ländern zusammenbrachte. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf Eindrücke, Erlebnisse und Gespräche von der Messe.
Bereits beim Betreten des Londoner ExCeL-Geländes fiel Nicolas die lebendige und dynamische Atmosphäre der Bett UK 2025 auf. Lehrkräfte, Schulleitungen und Vertreter:innen aller Bereiche der Bildungsbranche strömten durch die Hallen, in denen mehr als 600 Aussteller:innen ihre neuesten Technologien und Lösungen präsentierten. “Die Messe ist beeindruckend organisiert – von der Weitläufigkeit des Veranstaltungsortes bis hin zur Vielfalt der Angebote und Formate“, schildert Nicolas weiter seine Eindrücke.
Besonders die Mischung aus interaktiven Messeständen und persönlichen Gesprächen trug für ihn zur besonderen Stimmung bei. Viele Teilnehmende nutzten den ersten Tag, um die weitläufigen Hallen zu erkunden, erste Gespräche zu führen und sich auf das umfangreiche Programm einzustimmen. “Es ist dieser erste Moment, wenn man das Gelände betritt und die Energie der internationalen Bildungscommunity spürt, der die Bett UK so einzigartig für mich macht”, ergänzt Colsman.
Am Eröffnungstag der Bett UK 2025 beschrieb Bridget Phillipson, britische Bildungsministerin, eine klare Vision für die Rolle von Technologie im Bildungssystem. Sie betonte, dass der strategische Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) nicht nur Lehrkräfte entlasten, sondern auch die Qualität des Unterrichts nachhaltig verbessern könne. “Hier ist meine Vision für die Zukunft: [...] ein System, in dem Lehrkräfte durch KI und andere Technologien entlastet werden – weniger Korrekturarbeit, weniger Planung, weniger Bürokratie”, erklärte Phillipson vor internationalem Publikum.
Ein zentraler Punkt ihrer Rede war die Notwendigkeit, die Herausforderungen bei der Rekrutierung und Bindung von Lehrkräften durch den Einsatz von Technologie zu lösen. “Wir müssen KI nutzen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Krise bei der Personalgewinnung und -bindung zu entschärfen, damit das Unterrichten wieder eine Tätigkeit wird, die Freude bereitet, nicht ausbrennt”, sagte sie. Phillipson betonte außerdem die Verantwortung der Regierung, Technologie als zentralen Bestandteil ihrer Strategie zur Verbesserung der Bildung einzusetzen. “Unsere Aufgabe ist es nun, die Kraft der Technologie zu nutzen.“
Mit ihrer Rede machte die Bildungsministerin deutlich, dass Technologie nicht als Selbstzweck betrachtet werden sollte, sondern als Mittel, um die Arbeit von Lehrkräften zu erleichtern, die Qualität der Bildung zu steigern und Schüler:innen bessere Chancen zu ermöglichen. Phillipsons Worte unterstrichen die entscheidende Rolle, die ein durchdachter Einsatz von KI und EdTech in der Zukunft der Bildung spielen wird.
ViewSonic, einer der größten Anbieter im Bereich Display-Technologien, zeigte auf der Bett UK 2025 seine neuesten Technologien für den Schulalltag. Im Mittelpunkt stand die Chromebox OPS (Open Pluggable Specification), eine modulare Lösung, die speziell für interaktive Displays entwickelt wurde. Diese Technologie soll es ermöglichen, Geräte nahtlos mit bestehenden Android- und Chrome-Ökosystemen zu verbinden und dabei Sicherheit, Skalierbarkeit und einfache Verwaltung über die Google Admin Console zu gewährleisten. “Mit unserer Chromebox OPS und den ViewBoard EDLA-Lösungen können wir die Herausforderungen moderner Klassenzimmer angehen, indem wir unsere EdTech-Lösungen nahtlos in bestehende Systeme von Lehrkräften einfügen”, erklärte Dennis Lin, General Manager bei ViewSonic.
Neben der Chromebox OPS präsentierte ViewSonic auch EDLA-zertifizierte Android-Displays, die dank der Zertifizierung durch Google vollständig mit Diensten wie Google Classroom kompatibel sein sollen. Ergänzt wurde das Angebot durch die neueste Version der myViewBoard-Software, die mit KI-gestützten Funktionen Lehrkräfte bei der Erstellung interaktiver und effektiver Unterrichtsinhalte unterstützen soll.
Neben anderen deutschen Unternehmen waren auch Deqster, Formcase und Sdui auf der Bett UK 2025 vertreten. Am Stand von Deqster konnten Besucher:innen robuste Schutzhüllen, Tastaturen und weiteres Zubehör ausprobieren, das speziell für den anspruchsvollen Schulalltag entwickelt wurde. Besonders die widerstandsfähigen Tablet-Cases stießen auf großes Interesse. “Die Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit sind ein klarer Vorteil für Schulen”, stellte Nicolas Colsman nach seinem Gespräch mit dem Team fest.
Auch bei Formcase drehte sich alles um praktische Lösungen für den digitalen Unterricht. Das Unternehmen präsentierte Ladekoffer, Ladewagen und Zubehör, die eine sichere und effiziente Verwaltung von Endgeräten ermöglichen. Nicolas war vor allem von der Kombination aus Funktionalität und Stabilität beeindruckt: „Gerade in Schulen sind robuste und einfach zu handhabende Lösungen entscheidend.“
Einen anderen Ansatz verfolgte die Sdui Group, die eine Plattform zur digitalen Schulorganisation entwickelt hat. Mit Funktionen wie Chat, Videokonferenzen, digitalem Klassenbuch und KI-gestützter Stundenplanung will Sdui die Kommunikation und Verwaltung in Schulen und Kitas erleichtern. Nicolas konnte sich vor Ort einen Eindruck von der Software verschaffen und hob besonders die intuitive Bedienung und den Mehrwert für Lehrkräfte hervor.
Im Gespräch zeigte sich Colsman begeistert von der starken Präsenz deutscher Unternehmen, Schulträger:innen und Initiativen auf der Bett UK. “Ich fand es großartig, dass so viele deutsche Akteure auf eigene Initiative hier vertreten waren und ihre Ideen und Produkte präsentiert haben”, betonte er. Diese Vielfalt habe gezeigt, dass die deutsche Bildungsbranche zunehmend internationaler denkt und handelt. Dennoch sprach er auch einen Wunsch für die Zukunft an: “Es wäre schön, wenn es in den kommenden Jahren wieder einen deutschen Pavillon gäbe, der unsere gemeinsame Stärke und Vielfalt noch sichtbarer macht.”
Ein besonderes Highlight der Bett war für Colsman der Vortrag von Gabriel Jourdan, der die neuesten Entwicklungen von Goodnotes präsentierte. Jourdan zeigte, wie die KI von Goodnotes Aufgaben automatisch korrigiert und die Ergebnisse individuell an die Bedürfnisse von Lehrkräften anpasst. “Besonders spannend fand ich, wie flexibel die KI ist – sie bietet nicht nur Auswertungen, sondern stellt die Ergebnisse so dar, dass sie den jeweiligen Anforderungen der Lehrkräfte entsprechen“, erklärte Nicolas nach dem Vortrag.
Goodnotes, das weltweit von über 24 Millionen Nutzer:innen verwendet wird, kombiniert leistungsstarke KI-Funktionen mit einem intuitiven Handschrifterlebnis und will so den Unterricht für Lehrkräfte und Schüler:innen gleichermaßen effizienter und angenehmer machen. Der Vortrag gab spannende Einblicke in die Möglichkeiten, wie KI nicht nur die Arbeitsbelastung von Lehrkräften reduzieren, sondern auch die Qualität des Feedbacks für Schüler:innen verbessern kann.
Die Bett UK 2025 hat einmal mehr gezeigt, wie Technologie die Bildungswelt bereichern und neue Impulse setzen kann. Von innovativen Lösungen für den Schulalltag bis hin zu spannenden Vorträgen bot die Messe eine einzigartige Plattform für Austausch und Inspiration. “Ich freue mich schon jetzt auf die Bett im nächsten Jahr”, betonte Nicolas. “Die Vielfalt an Ideen und der internationale Austausch sind ein absoluter Gewinn für alle, die Bildung gestalten wollen.”