KI in Schulen: Kultusministerkonferenz befürwortet Einsatz bereits ab der Grundschule

Von
Jonasz Schulze
|
15
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October 2024
|
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Lehrerin erklärt Grundschülern den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Klassenzimmer – Kultusminister fördern frühzeitige Integration von KI in Schulen

KI im Klassenzimmer: KMK empfiehlt Einsatz von KI zur Förderung von Basiskompetenzen bereits in der Grundschule (Quelle: Canva)

Berlin. Die Kultusminister:innen haben am 10. Oktober 2024 eine gemeinsame Empfehlung für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Schulen beschlossen. Darin sprechen sie sich für einen kritischen, aber offenen Umgang mit KI im Schulalltag aus – und zwar bereits in der Grundschule. Die Handlungsempfehlung umfasst dabei fünf zentrale Themenbereiche, darunter der Einfluss von KI auf Lernen und Didaktik, die Veränderung der Prüfungskultur, die Professionalisierung der Lehrkräfte, Fragen der Regulierung sowie der Zugang zu KI-Anwendungen im Sinne der Chancengerechtigkeit.

Diese Empfehlung steht im Widerspruch zu den Vorschlägen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK), die den Einsatz von KI-Sprachmodellen erst ab der 8. Klasse befürwortet. Die Kultusminister:innen halten jedoch eine frühzeitige Auseinandersetzung mit KI für notwendig, da Kinder immer früher mit dieser Technologie in Kontakt kommen. 

Frühzeitige Förderung mit KI in Grundschulen 

Die Länder betonen, dass KI insbesondere bei der Förderung von den Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen helfen kann. KI-unterstützte Lernmaterialien könnten nicht nur die Leistungen der Schüler:innen verbessern, sondern auch den Lehrkräften dabei helfen, den Unterricht effizienter zu gestalten (Lehrer News berichtete). Die KMK betonte, dass KI auch eine große Chance für die Inklusion darstelle, da Anwendungen wie automatische Übersetzungen, Bildbeschreibungen oder die Umwandlung von Texten in Leichte Sprache den Schulalltag für Kinder mit Behinderungen erleichtern könnten. 

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission hingegen sieht in ihrem Impulspapier 2024 den Erwerb von Lese- und Schreibkompetenzen in der Grundschule im Vordergrund und rät vom Einsatz von KI-Sprachmodellen in dieser frühen Phase ab. Laut KMK sollte der vorgeschlagene Verzicht auf KI in der Grundschule überdacht werden. Stattdessen wird empfohlen, KI frühzeitig einzusetzen, um die Schüler:innen auf die Zukunft vorzubereiten. 

Kein Verbot von KI bei Hausaufgaben 

Bei der Frage, ob KI bei Hausaufgaben zugelassen werden soll, positionieren sich die Länder klar gegen ein Verbot. Stattdessen empfehlen sie, den Einsatz von KI in schulischen Prozessen transparent zu regeln und Lehrkräfte sowie Schüler:innen auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie vorzubereiten. Ein allgemeines Verbot von KI bei Hausaufgaben ist weder zielführend, wünschenswert noch durchhaltbar”, heißt es im Beschluss. 

Die Kultusminister:innen plädieren dafür, Prüfungsformate stärker an die digitale Realität anzupassen. In Zukunft könnten Prüfungen so gestaltet werden, dass zwar KI eingesetzt werden darf, die Eigenleistung der Schüler:innen jedoch klar erkennbar bleibt. Dabei sollen vor allem toolgestützte, kollaborative oder dialogische Formate eine wichtige Rolle spielen. Besonders gefördert werden mündliche Prüfungen, die auf Präsentationen basieren und den Einsatz von KI mit einbeziehen. Dabei wird nicht nur die Nutzung der KI, sondern auch die Reflexionsfähigkeit der Schüler:innen im Umgang mit der Technologie bewertet. Um dies effektiv umzusetzen, sollen auch Lehrkräfte im Umgang mit KI geschult werden.

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