Schuldruck wächst: Neue WHO Studie zeigt, Jugendliche fühlen sich immer stärker belastet

Zwei Mädchen stehen vor einer Bücherwand. Sie tragen Rucksäcke.

Insbesondere Mädchen stehen laut der neuen Studie der WHO vor mehr Hürden. (Quelle: Canva)

Kopenhagen. Am 13. November hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen neuen Bericht veröffentlicht. Die HBSC-Studie befasst sich mit dem Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter und sie basiert auf Daten des Jahres 2022. An der Studie haben insgesamt 279.117 Jugendliche aus 44 Ländern und Regionen teilgenommen. Zum Zeitpunkt der Datenerfassung waren die Befragten im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren.

Der Druck auf Schüler wächst

Im Vergleich zur HBSC-Studie des Jahres 2018 gaben mehr Schüler:innen an, dass sie sich durch Schularbeiten unter Druck gesetzt fühlen. Laut der Umfrage sind vorwiegend ältere Schüler:innen betroffen. Bei den Mädchen unter 15 Jahren gaben 2018 noch 54 Prozent an, sich unter Druck gesetzt zu fühlen – laut der neuen Umfrage sind es 62 Prozent. Die Jungen sind in diesem Punkt nicht so stark betroffen. Dort gab es einen Anstieg auf 43 Prozent, während der Studie 2018 gaben 40 Prozent an, sich überfordert zu fühlen.

Mädchen finden zu Hause schwerer Unterstützung

In vielen Lebensbereichen von Jugendlichen zeigen sich Unterschiede, die auf die Geschlechter zurückzuführen sind. Mädchen haben mehr Probleme damit, ihre Gedanken mit ihren Erziehungsberechtigten zu teilen als Jungen. Sie haben außerdem berichtet, dass sie sich weniger unterstützt fühlen. Positiv ist anzumerken, dass Mädchen zumindest im eigenen sozialen Umfeld mit Freund:innen mehr Unterstützung erfahren. Dort können sie besser ihre Gedanken teilen und sich geborgen fühlen.

Diese Grafik zeigt einen Überblick über Jugendliche und ihre Erfahrungen mit Familien- und Gleichaltrigenbeziehungen nach Geschlecht und Alter. (Quelle: WHO)

Die WHO fordert Maßnahmen zur Verbesserung

Die WHO/Europa hat diverse Maßnahmen vorgeschlagen, um die aufgezeigten Probleme zu lösen. Unter anderem sollen Familien mit weniger Einkommen mehr Unterstützung erhalten. Sowohl finanziell als auch durch Programme, mit denen sie ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten fördern sollen. Dr. Natasha Azzopardi-Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa, hat angemerkt, “dass wir diese geschlechtsspezifische Dimension sorgfältig berücksichtigen müssen, wenn wir uns mit Maßnahmen von Schulen und Gesundheitsbehörden sowie in anderen sozialen Umfeldern befassen, damit wir Umfelder schaffen können, in denen Mädchen wie Jungen die gleichen Chancen auf ein emotionales und seelisches Wohlbefinden haben.” Es wurde vorgeschlagen, dass sichere Räume geschaffen werden, in denen Mädchen über ihre Probleme offen sprechen können.

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