Leverkusen. Ereignisse wie die Pandemie, der Krieg in Europa und die Energiekrise beschäftigen jeden. Aber wie verändern Probleme und Krisen wie diese das Weltbild und die Zukunftsplanung von Kindern und Jugendlichen? Die Bepanthen Kinderförderung hat dazu eine neue Studie veröffentlicht.
Die Bepanthen Kinderförderung setzt sich seit 2008 für Kinder und Jugendliche in Deutschland ein. Alle zwei Jahre werden zusammen mit der Universität Bielefeld Studien durchgeführt, um Problemfelder in den Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen. Die aktuelle Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass Jugendliche sehr skeptisch gegenüber den Medien sind. Über zwei Drittel der Befragten misstrauen den Medien, Mädchen sind hierbei deutlich skeptischer als Jungs. Während der Polizei, Wissenschaftle:innen und der Europäischen Union noch größtenteils vertraut wird, misstraut der Großteil der Befragten Zeitungen, Gewerkschaften und der Bundesregierung.
Auch die aktuellen Krisen hinterlassen ihre Spuren. Zwei Drittel der befragten 1582 Kinder und Jugendlichen haben Angst vor Klimawandel, Krieg und Armut. Denkt man an die Proteste der “Fridays for Future”- Bewegung in den letzten Jahren, sind diese aktuellen Zahlen nicht überraschend. Trotzdem sieht die Mehrheit der befragten Kinder die allgemeinen Zukunftsaussichten eher hoffnungsvoll. Nur die Hälfte sieht allerdings die Zukunft des eigenen Lebens positiv.
Das Misstrauen in die Medien und die Annahme einiger Befragten, dass einige Medien nur ihre eigene Meinung verbreiten wollen, hält der Studienleiter Prof. Dr. Holger Ziegler für alarmierend. 38,7 Prozent der Jugendlichen, die wenig in öffentliche Einrichtungen vertrauen, weisen demnach eine starke Anfälligkeit für Verschwörungsgedanken auf.
Die aktuellen Probleme, Herausforderungen und Krisen haben also eindeutige Spuren an den Kindern und Jugendlichen hinterlassen. Sie haben das Vertrauen in viele Bereiche der Medien verloren und sehen ihrer eigenen Zukunft eher negativ entgegen.
Mehr zum Thema mentale Gesundheit unter Schüler:innen und Lehrer:innen könnt ihr nächste Woche in unserer Themenwoche erfahren.
Spiegeln die Ergebnisse dieser Studie eure Erfahrungen wider? Schreibt es gerne in die Kommentare.