Sachsen, Bayern und Hamburg auf dem Siegerpodest: Der Bildungsmonitor 2024

Von
Lea Reuß
|
3
.
September 2024
|
| sponsored

Der Bildungsmonitor nimmt die Schulsysteme der Bundesländer zum 21. Mal in den Blick. (Quelle: Canva)

Berlin. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vergangene Woche den diesjährigen Bildungsmonitor veröffentlicht. Er kommt zu dem Fazit: Deutschlands Bildungssystem verbessert sich zwar in einigen Aspekten, sieht sich aber noch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. So haben sich zwar die Internationalisierung, die Förderinfrastruktur und Betreuungsbedingungen bundesweit weiterentwickelt, dafür zeigen sich Defizite bezüglich Integration, Schulqualität und Bildungsarmut. 

Die Vergleichsstudie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) untersucht seit 2004 jährlich das Schulsystem der Bundesländer aus einer bildungsökonomischen Perspektive. Sie bewertet die Bildungseinrichtungen der Länder anhand von 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, etwa mittels der Quote der Schulabbrecher:innen oder des Betreuungsschlüssels von Bildungseinrichtungen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit die Länder Bildungsarmut reduzieren, Fachkräfte sichern und Wachstum fördern. Dies soll nicht nur den Wettbewerb zwischen den Bundesländern stärken, sondern auch bei Standortentscheidungen von Unternehmen behilflich sein.

“Exzellente Bildungspolitik”: Sachsen wieder weit vorne 

Die ersten Plätze des Rankings nehmen Sachsen, Bayern und Hamburg ein, wobei Sachsen dieses Jahr zum 19. Mal die Spitzenposition erreicht. “Wir gratulieren Sachsen, das mit einer wirklich exzellenten Bildungspolitik erneut den Spitzenplatz einnimmt”, heißt es von Thorsten Alsleben, dem Geschäftsführer der INSM. So zeichnen sich die sächsischen Bildungseinrichtungen trotz Verbesserungspotenzial bei der Digitalisierung und den Betreuungsrelationen besonders durch starke Leistungen in den Feldern Förderinfrastruktur, Schulqualität, Bekämpfung von Bildungsarmut und Forschungsorientierung aus. Bayern landet mit seiner starken beruflichen Orientierung und einem breiten Angebot an Ausbildungsstellen auf Platz zwei, während die Hansestadt sich durch ihre Internationalisierung von den anderen Bundesländern abhebt. Die stärkste Verbesserung des Schulsystems lässt sich in Berlin feststellen: Während sich die Hauptstadt letztes Jahr noch auf Platz 15 befand (Lehrer-News berichtete), ist ihr unter anderem durch gute Betreuungsbedingungen der Sprung auf Platz 12 gelungen. Ausdrücklichen Verbesserungsbedarf gibt es bei den Schlusslichtern Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Bremen. Bremen besetzt, trotz Vorreiterstellung im Handlungsfeld Hochschule/MINT, mittlerweile das dritte Mal in Folge den letzten Platz.

Die Bildungssysteme der Bundesländer im Ranking (Quelle: INSM)

Die deutschen Schulsysteme haben sich in den letzten zehn Jahren vorwiegend in den Bereichen Internationalisierung, Förderinfrastruktur und Betreuungsbedingungen gesteigert. Bundesweit gibt es dennoch Luft nach oben, so seien laut Studienleiter und Bildungsökonom Professor Dr. Axel Plünnecke vom IW die Hürden “in den Handlungsfeldern Integration, Schulqualität und Bildungsarmut (...) deutlich gestiegen”. Die kompletten Ergebnisse der Vergleichsstudie und mögliche Verbesserungsstrategien werden heute auf einer Pressekonferenz mit Bildungs- und Integrationsexpert:innen in Berlin vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem Thema “Potenziale der Zuwanderung im Bildungssystem” liegen wird.

Anzeige

Mehr zum Thema

Mehr vom Autor

Neuste Artikel

Kommentare

Zurück nach oben Icon
No items found.