(Quelle: Commons / Marco Verch)
Im hektischen Schulalltag kann es vorkommen, dass unerwartet eine Vertretungsstunde ansteht. Ihr alle kennt diesen Moment der Improvisation, in dem ihr nach einem interessanten und lehrreichen Thema sucht, das eure Schüler:innen begeistert. Genau hier setzen wir an: Die "Vertretungsstunde" ist unser Werkzeugkasten für solche Situationen, eine Quelle von kreativen und kurzweiligen Ideen, um kurzfristig eine fesselnde Vertretungsstunde auf die Beine zu stellen.
Heute möchten wir gemeinsam in die Tiefen der Finanzwelt eintauchen und dabei ein Thema behandeln, das von großer Bedeutung ist: Die Schufa – ein Akronym, das nicht nur für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" steht, sondern auch für ein grundlegendes Verständnis der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Schufa ist eine wichtige Institution in der Finanzwelt und wurde bereits 1927 gegründet. Sie dient dazu, Informationen über Kredite und Zahlungsverhalten zu sammeln. Diese Informationen werden von verschiedenen Akteuren des Wirtschaftslebens genutzt, um die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen zu bewerten.
Um die Funktionsweise der Schufa zu verstehen, stellen wir uns folgendes Szenario vor: Jemand möchte bei einer Bank einen Kredit beantragen. Die Bank überprüft die Bonität, das heißt, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kredit zurückgezahlt wird. Wenn der Kredit jedoch nicht fristgerecht oder vollständig zurückgezahlt wird, meldet die Bank dies an die Schufa und dort wird ein Kreditbetrug registriert. In der Vergangenheit war es möglich, bei verschiedenen Banken ähnliche Betrügereien zu begehen, da diese nicht miteinander kommunizierten. Heute ist das anders: Um solche Betrügereien zu verhindern, wurde die Schufa ins Leben gerufen. In einer Volkswirtschaft mit vielen Banken wie Deutschland wäre direkte Kommunikation untereinander aufwändig. Die Schufa übernimmt diese Aufgabe, indem sie Informationen von über 9.000 Vertragspartnern wie Banken, Telekommunikations- und Energieunternehmen sammelt und bündelt.
Die Schufa sammelt eine breite Palette von personenbezogenen Daten, die einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation einer Person ermöglichen. Zu diesen Daten gehören grundlegende Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und aktuelle sowie möglicherweise frühere Anschriften. Die Vertragspartner der Schufa tragen dazu bei, das finanzielle Profil einer Person zu füllen, indem sie Informationen über verschiedene Aspekte ihrer finanziellen Aktivitäten bereitstellen. Dazu gehören Bankkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Mobilfunkkonten, Versandhandelskonten, Ratenzahlungen, gewährte Kredite und Bürgschaften.
Die Schufa speichert nicht nur allgemeine Informationen, sondern auch Zahlungsstörungen und negative Vorfälle. Hierzu zählen angemahnte und unbestrittene Forderungen sowie Kündigungen von Verträgen. Weiterhin werden auch Details wie das Einziehen einer Kreditkarte oder die Kündigung eines Kontos von einer Bank erfasst. Diese umfassende Datensammlung ermöglicht es der Schufa, eine genaue Beurteilung der Kreditwürdigkeit einer Person vorzunehmen und potenzielle Risiken für Kreditgeber zu identifizieren.
Der Schufa-Score ist eine wichtige Kennzahl, die die Kreditwürdigkeit widerspiegelt. Er reicht von A (sehr gute Kreditwürdigkeit) bis G (schlechte Kreditwürdigkeit). Ein hoher Scorewert bedeutet, dass die Schufa eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit für Kredite sieht, während ein niedriger Score auf eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit hinweist.
Wer einen Vertrag abschließen, eine Wohnung mieten oder einen Kredit beantragen will, muss dafür oft eine Schufa-Auskunft vorlegen. Die normale Schufa-Auskunft kostet knapp 30 Euro. Jeder hat das Recht, eine kostenlose Daten-Kopie der gespeicherten Daten anzufordern. Diese Auskunft gibt detaillierte Informationen darüber, welche Daten die Schufa über jemanden gespeichert hat. Über die Schufa-Website kann diese Auskunft kostenfrei beantragt werden. Solltest du fehlerhafte Daten feststellen, hast du das Recht, Einspruch einzulegen und die Korrektur zu verlangen.
Hier geht’s zum Video von Finanztip: was tun bei schlechter Schufa oder fehlerhaften Einträgen?
Das eigene Verhalten hat einen großen und direkten Einfluss auf den eigenen Schufa-Score. Pünktliche Rückzahlungen und verantwortungsbewusster Umgang mit Krediten können den Score positiv beeinflussen. Gleichzeitig sollte man darauf achten, nicht zu viele Kreditanfragen zu stellen oder seine Kredite zu vernachlässigen, da dies die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann.
Ein solider Schufa-Score ist von großer Bedeutung, da er direkt mit der eigenen Bonität verbunden ist und somit die finanzielle Verlässlichkeit widerspiegelt. Ein hoher Schufa-Score signalisiert, dass man in der Lage ist, Kredite und finanzielle Verpflichtungen fristgerecht und zuverlässig zurückzuzahlen. Dies ist besonders wichtig, da viele Unternehmen, darunter Mobilfunkanbieter und Kreditgeber, den Schufa-Score als eine Hauptreferenz zur Einschätzung des Zahlungsverhaltens nutzen.
Je besser der Score ist, desto größer sind die Chancen auf einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Es ist jedoch zu beachten, dass die genauen Anforderungen von Unternehmen zu Vertragsabschlüssen variieren können. Ein positiver Schufa-Score kann nicht nur helfen, Verträge abzuschließen, sondern beeinflusst auch die Konditionen dieser Verträge positiv. Wenn der Score hoch ist, kann man beispielsweise von besseren Zinsen und günstigeren Konditionen bei Krediten und Finanzprodukten profitieren. Kurz gesagt, ein guter Schufa-Score ist der Schlüssel zu einem stabilen finanziellen Fundament und eröffnet vielfältige Möglichkeiten, von verbesserten Vertragsbedingungen bis hin zu mehr finanzieller Flexibilität.
Hier ein Video von Finanzfluss zum Thema Schufa, das nochmal alles zusammenfasst:
Nachdem ihr euch nun einen fundierten Überblick über die Grundlagen der Schufa verschafft habt, ist es an der Zeit, in die praktische Anwendung überzugehen. Die Klasse weiß jetzt:
Wenn Interesse besteht, könnt ihr die wichtigsten Sachen nochmal in einem kurzen Quiz abfragen. Hier sind einige Ideen, wie ihr die Vertretungsstunde ab diesem Punkt gestalten könnt:
Für mehr Ideen gibt es auch Unterrichtsmaterialien von der Schufa: Doppelstunden SCHUFA macht Schule
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