Die Preisverleihung fand am Montag im Berliner Axica-Kongresszentrum nahe des Brandenburger Tors statt (Quelle: Lehrer-News)
Berlin. Die Preisträgerinnen und Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs “Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2022 stehen fest. Ausgezeichnet wurden zehn Lehrkräfte, vier Teams und vier Schulleitungen aus insgesamt elf Bundesländern. Die Preisträger:innen haben mit ihren innovativen Ansätzen und Unterrichtskonzepten nicht nur Schülerinnen und Schüler begeistert, sondern auch bewiesen, dass gute Lehrkräfte immer wieder neue Wege finden, um ihre Schützlinge zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Der Preis soll zeigen, “wie wichtig guter Unterricht ist, der niemanden zurücklässt”, erklärte Bundesbildungsministerin und Schirmherrin Bettina-Stark Watzinger (FDP), in einer Videobotschaft auf der Festveranstaltung in Berlin.
Der Lehrberuf ist einer der herausforderndsten und bedeutendsten Profession unserer Gesellschaft. Deutsche Lehrerinnen und Lehrer arbeiten sehr engagiert, kreativ und innovativ für die Schule der Zukunft. Der Einsatz von Schulleitungen und Lehrkräften ist unverzichtbar und prägt das Leben der Schülerinnen und Schüler. Nachrichten über innovative Unterrichtskonzepte dringen leider nur selten nach außen, weshalb Positivbeispiele nicht ausreichend in die Breite wirken. Der "Deutsche Lehrkräftepreis - Unterricht innovativ" hat zum Ziel, “die öffentliche Wertschätzung sowie das Image des Lehrberufs und der Arbeit der Schulleitungen zu steigern und wirkungsvolle Anstöße zur Verbesserung des Unterrichts an Schulen zu geben, so der Veranstalter”.
Der “Deutsche Lehrerpreis - Unterricht innovativ” entstammt einer gemeinsamen Initiative des Deutschen Philologenverbands (DPhV) und der Vodafone Stiftung Deutschland aus dem Jahr 2008. Der Wettbewerb kombiniert die Auszeichnungen für “Unterricht innovativ”, welche von 2003 bis 2008 vom Deutschen Philologenverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Industrieforschung durchgeführt wurde, und “Pisagoras - Deutscher Lehrerpreis”, welches von Prof. Susanne Porsche initiiert wurde. Seit 2020 wird der “Deutsche Lehrkräftepreis - Unterricht innovativ” von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband (DPhV) gemeinsam getragen und durchgeführt.
Die Bundesvorsitzende des Philologenverbands, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, wies zu Beginn der Veranstaltung auf die “außergewöhnlich vielen Einreichungen” hin. “Unsere Lehrkräfte arbeiten unermüdlich daran, Schule und Unterricht innovativ zu denken und dabei das Lernen für ihre Schülerinnen und Schüler so abwechslungsreich wie wirksam zu machen”, sagte Lin-Klitzing. Insgesamt haben sich dieses Jahr mehr als 8.500 Lehrkräfte und Schüler:innen an dem Preis beteiligt.
In der Kategorie “Ausgezeichnete Lehrkräfte” wurden Marc-Andree Hennekes aus Bayern, Tatjana Inkin und Sebastian Telschow aus Berlin, Karl Voßkühler aus Hessen, Dirk Erkelenz, Georg Kussel und Dennis Münstermann aus Nordrhein-Westfalen sowie Raphael Büttner aus dem Saarland, Andreas Börstler aus Sachsen und Maria-Magdalena Lessat aus Thüringen mit einem Preis geehrt.
Spitzenleistungen als “Vorbildliche Schulleitung” haben folgende Personen erreicht:
Der Sonderpreis „Kulturelle Bildung” der PwC-Stiftung ging an Schulleiterin Andrea Probst und Hortleiterin Monika Heinemann von der Freien Grundschule Wernigerode (Sachsen-Anhalt) für ihr ganztägiges und musisch-ästhetisches Schulkonzept.
Aufs Siegertreppchen in der Kategorie “Unterricht innovativ” schafften es:
Den Cornelsen-Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“ sicherte sich das „Tiny House Projekt“ aus Schleswig-Holstein. Das Projektteam bestand aus Kathrin Peters und dem Kollegium der Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark Norderstedt, das ein Tiny House auf dem Schulgelände verwirklichte.
Dr. Menrath und Schulleiter Lüttenberg von der Gaußschule in Braunschweig stellten im Gespräch mit Lehrer-News die Entstehung ihres 3D-Lernspiels vor. im. So hätten für die Entwicklung die Lehrkräfte und Schüler:innen in verschiedenen Arbeitsgruppen miteinander mit voller Rückendeckung der Schulleitung zusammengearbeitet, die das Projekt selbst mit initiiert hatte. Kosten und Arbeitsumfang hätten sich in Grenzen gehalten, da die Umsetzung sehr effektiv verlaufen sei, nicht zuletzt wegen guter Kommunikation, Spaß am Projekt und Ehrgeiz. Lüttenberg gibt interessierten Schulen mit auf den Weg, dass man für ein solches Projekt “die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen muss” und natürlich als wichtigste Ressource entsprechend engagierte Kolleg:innen braucht.
Zu seinem Projekt Robotik sagte Paul Heiming gegenüber Lehrer-News: “Die Idee ist das ganze möglichst Fächerübergreifend zu gestalten, so haben wir uns z.B. im Geschichtsunterricht über die industrielle Revolution unterhalten und geschaut welche Arbeitskräfte da weggefallen sind, und was das in Bezug auf KI heute bedeuten kann. Im Religionsunterricht ging es dann um das Thema, ob Maschinen eine Seele haben können und was das überhaupt ist”. Damit gelang es dem Projektteam, das Thema interdisziplinär darzustellen und Schüler:innen durch die Herstellung von vielschichtigen Bezügen besser zu motivieren.
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