Deutschland – das Land der Dichter und Denker und Vorreiter in Sachen Innovation? Der Blick (nicht nur) auf die Digitalisierung an den Schulen lässt anderes vermuten. Unzeitgemäße Ausstattung, überforderte Lehrkräfte und Schüler:innen sowie bürokratische Hürden für die Beantragung von Fördergeldern sind nur einige der Kritikpunkte. Gerade zu Zeiten der Covid-19 Pandemie wurden die Defizite offensichtlich und es bleibt fraglich, ob die Wettbewerbsfähigkeit der Nation gewahrt werden kann, wenn der Umgang mit modernen Technologien und digitalen Medien keinen Platz im Schulalltag findet. Doch wie hat alles begonnen, wo kommen wir her und wo gehen wir hin, mit Blick auf die Digitalisierung? Im Folgenden nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise in die Geschichte der Digitalisierung des deutschen Bildungswesens.
Als Digitalisierung – welche Kernthema des folgenden Artikels sein wird – wird allgemeingültig der Prozess bezeichnet, in dem analoge Informationen in digitale Daten umgewandelt werden, die im Weiteren elektronisch verarbeitet und gespeichert werden können.
Die Digitalisierung begann in den 1980er Jahren, als die ersten Personal Computer, kurz PCs, auf den Markt kamen. Die ersten Modelle waren extrem hochpreisig, wie etwa der IBM Portable Computer für 19975 US-Dollar, wurden jedoch im Laufe des Jahrzehnts immer erschwinglicher und fanden so später auch Einzug in die ersten Klassenzimmer der Bundesrepublik. Typisch für diese Zeit waren Heimcomputer der Marke Commodore, wie etwa der C64 und sein Nachfolger VC20, die mit einem Preis von 595 bzw. 299 US-Dollar erheblich preiswerter waren . Zu dieser Zeit wurden die Geräte ausschließlich für das sogenannte “programmbasierte Lernen” verwendet. Ein typisches Beispiel ist das Programm Logo, welches Kinder spielerisch das Programmieren näher bringen sollte. Typisch für diese Lernform sind interaktive Übungen, Tests und Quizfragen, die von der Computer-Software bereitgestellt werden und auf das eigenständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler abzielen. Nachfolger dieser ursprünglichen Lernsoftwares sind auch heute noch auf dem Markt. Typischerweise werden diese Softwares heutzutage hauptsächlich in den Lernfeldern Sprache (wie z.B. Duolingo) sowie Informatik (z.B. Codeacademy) verwendet. Die Computer wurden zu dieser Zeit noch nicht systematisch an Schulen ausgegeben, weshalb deren Vorhandensein in den Klassenzimmern meist auf die Initiative der Schulen selbst zurückzuführen war.
Der nächste große Schritt in Richtung Digitalisierung erfolgte im Jahr 1993, als das “World-Wide-Web” für die Öffentlichkeit zugänglich wurde. Es war diese Erfindung, die die Nutzung der meisten Tools, welche heutzutage in den Unterricht eingebunden werden, erst möglich machte. Voraussetzung für eine einwandfreie Internetnutzung an Schulen ist jedoch ein schneller Internetzugang, welcher im Jahr 2023 bei einem Drittel aller Schulen im Bundesgebiet immer noch nicht vorhanden ist. Das Internet ermöglichte diverse neue Formen des Lernens, den Einsatz und die Verknüpfung verschiedener Medien, sowie das Verarbeiten, Speichern und Teilen von Daten und schaffte damit bis dato ungeahnte Potenziale, den Unterricht an die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt anzupassen.
Durch das Internet wurde die Einbindung von Lernplattformen in den Unterricht, wie z.B. die im Jahr 2002 gestartete Plattform Moodle ermöglicht. Diese bietet durch ihr Kursmanagementsystem die Möglichkeit Kurse zu erstellen und zu verwalten, die Schüler:innen bearbeiten können und bietet darüber hinaus Möglichkeiten zur Kommunikation wie Chats und Foren.
Somit war der Grundstein für die Digitalisierung an Schulen gesetzt, jedoch konnten nicht alle Schulen gleichermaßen partizipieren, denn damals wie heute gibt es starke Unterschiede im Fortschritt der Digitalisierung innerhalb des Bundesgebiets. Eine ausgiebige Studie zu dem Thema wurde von der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Georg-August-Universität Göttingen angefertigt und kann hier nachgelesen werden.
Gegenwärtig hängt Deutschland im internationalen Vergleich, was die Digitalisierung an Schulen anbelangt, hinterher. Belegt wird dies durch die Ergebnisse der Pisa Studie.
Diese Defizite wurden vor allem in den Jahren ab 2020 im Zuge der Covid-19 Pandemie offensichtlich, welche veränderte Lehrmethoden, darunter das Homeschooling, nötig machte. Dazu zählten unter anderem die mangelnde Ausstattung mit Endgeräten und schnellem Internet sowie fehlende Schulungen für Lehrkräfte im Umgang mit den digitalen Medien. Durch diese Probleme fiel der Lernerfolg vieler Schüler:innen, insbesondere derer aus sozial benachteiligten Familien, geringer aus als gewöhnlich.
Im Jahr 2019, also ein Jahr vor Ausbruch der Covid-19 Pandemie in Deutschland, hat die Bundesregierung den Digitalpakt-Schule beschlossen, welcher eine Antwort auf die schlechte Lage der Digitalisierung an deutschen Schulen sein sollte, und seitdem in Kraft ist. Dieser stellt den Ländern finanzielle Mittel in Höhe von fünf Milliarden Euro zur Verfügung, welche für die Investition in die digitale Bildungsinfrastruktur vorgesehen sind. Im Zuge der Covid-19 Pandemie wurden diese Mittel im Jahr 2020 um weitere 1,5 Milliarden Euro erweitert. Zur Nutzung der durch den Digitalpakt-Schule bereitgestellten Mittel, gibt die GEW-Mitgliederbefragung von 2020 genauere Auskunft. .
Das Regierungspaket steht in der Kritik, unzureichend in seiner Form und erheblich zu spät zu sein. Die Folgen, welche aus diesen Versäumnissen entstehen können, haben wir uns bereits in diesem Artikel gewidmet.
Die Ampel sieht in ihrem 2021 unterschriebenen Koalitionsvertrag unter anderem eine Fortsetzung des Digitalpakt-Schule durch den Digitalpakt 2.0 vor. Dieser hat das Ziel, während seiner Laufzeit, von 2024 bis 2030, die Erneuerung, Neuanschaffung und Wartung von Hardware an Schulen zu ermöglichen und weiterzuführen.
Nach der Pisa Studie steht fest, dass die Digitalisierung an deutschen Schulen, welche bereits eine jahrzehntelange Historie hinter sich hat und kurz nach der Erfindung des ersten Personal Computers beginnt in ihrer Wichtigkeit lange vernachlässigt wurde, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schulen im internationalen Vergleich stark gelitten hat. Insbesondere zu Zeiten der Covid-19 Pandemie wurden die Folgen dieses Versäumnisses offensichtlich, als es den größten Bedarf an moderner Technik gab. Die Bundesregierung hat seit 2019 mit dem Digitalpakt-Schule und seinem Nachfolger Maßnahmen auf den Weg gebracht, welche den Missständen an den Schulen entgegenwirken sollen. Ob deren Art und Umfang ausreichend ist, wird von vielen Stimmen jedoch bezweifelt.
Welche Maßnahmen denkt ihr müssen getroffen werden, damit deutsche Schulen in Bezug auf die Digitalisierung nicht abgehängt werden? Was braucht es, um den Digitalpakt endlich ins Rollen zu bringen? Schreibt eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!
Stell dir vor, du sitzt in deinem Klassenzimmer und korrigierst die Aufsätze deiner Schülerinnen und Schüler. Plötzlich stößt du auf einen Text, der brillant und beeindruckend gut geschrieben ist. Die Sätze fließen nahtlos, das Fachwissen ist beeindruckend, und du kannst kaum glauben, dass dein Schüler solch eine Leistung erbracht hat. Aber dann kommen dir Zweifel: Könnte es sein, dass dieser Text nicht von deinem Schüler stammt, sondern von einer künstlichen Intelligenz generiert wurde? Willkommen in der Welt der KI-generierten Texte, in der es immer schwieriger wird, Mensch von Maschine zu unterscheiden.
In unserer digitalen Ära stehen Lehrkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien und der Beurteilung von Schülerleistungen. Lehrer:innen müssen zunehmend wachsam sein, um sicherzustellen, dass Schüler:innen tatsächlich ihre eigenen Gedanken und ihr Wissen ausdrücken. Ob es um Hausaufgaben, Quellen im Unterricht oder Haus- und Facharbeiten geht, gibt es bestimmte Situationen, in denen Lehrkräfte genauer hinsehen müssen, um KI-generierte Texte zu identifizieren. In diesem Artikel werden wir solche Situationen genauer betrachten und euch praktische Tipps geben, worauf ihr im Zweifelsfall achten solltet.
Die Identifizierung KI-generierter Texte kann mithilfe verschiedener Methoden erfolgen. Ein Ansatz besteht darin, maschinelles Lernen zu nutzen. Forschende wie Sandra Mitrovic und ihre Kolleg:innen haben Klassifikatoren trainiert, indem sie menschlich geschriebene Bewertungen und von KI-Modellen generierte Beispiele sammelten. Diese Daten wurden in einen Trainings- und einen Testdatensatz aufgeteilt, und ein Sprachmodell wie DistilBERT wurde per Fine-Tuning zu einem Klassifikator trainiert. Durch die Analyse der Modellentscheidungen mit SHAP konnten wichtige Einflussfaktoren auf die Klassifikation identifiziert werden.
Ein anderer Ansatz beschäftigt sich mit der Verwendung von Wasserzeichen im Text. John Kirchenbauer und seine Mitstreiter:innen schlagen vor, dass Sprachmodelle unsichtbare Wasserzeichen während der Textgenerierung integrieren. Durch die gezielte Modifikation der Wahrscheinlichkeitsverteilung bei der Auswahl der nächsten Tokens kann der Text als KI-generiert markiert werden. Zur Erkennung des Wasserzeichens wird der Algorithmus für den zu prüfenden Text wiederholt angewendet. Wenn eine deutliche Überschreitung der Anteile bestimmter Tokens festgestellt wird, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Text von einem KI-Modell erzeugt wurde.
Last but not least - die gute alte Statistik. Eric Mitchell und sein Team haben entdeckt, dass, wenn man Sprachmodelle wie GPT-3 benutzt, sie mit höherer Wahrscheinlichkeit selbstgeschriebene Texte bevorzugen als solche, die von Menschen geschrieben oder umgeschrieben wurden. Durch automatische Umformulierung und Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Variationen des Originaltextes kann nach ihren Erkenntnissen festgestellt werden, ob der Text KI-generiert ist oder nicht.
Diese Hintergrundinformationen stammen aus dem tollen und informativen Artikel von Andreas Meier auf golem.de. Jeder dieser Ansätze hat seine Vor- und Nachteile. Der Einsatz von maschinellem Lernen erfordert einen umfangreichen Trainingsdatensatz und ist möglicherweise anfällig für Angriffe oder Ausnahmen. Die Verwendung von Wasserzeichen erfordert die Integration in die Sprachmodelle, was möglicherweise nicht im Interesse der Anbieter ist. Die Nutzung statistischer Besonderheiten bietet gute Performance und erfordert keine separate Klassifikation oder Datensätze, kann jedoch auf bestimmte Sprachmodelle beschränkt sein und erfordert Zugriff auf Wahrscheinlichkeitswerte.
GPTZero ist ein Klassifikationsmodell, das entwickelt wurde, um festzustellen, ob ein Text von einem großen Sprachmodell oder von einem Menschen verfasst wurde. Es bietet Vorhersagen auf Satz-, Absatz- und Dokumentebene und wurde mit einem umfangreichen und vielfältigen Korpus aus menschlichen und KI-generierten Texten trainiert. Das Modell ermöglicht es, den Einsatz von KI in der Texterstellung zu identifizieren und ist besonders auf die Klassifizierung von KI-Einsatz in der Prosa fokussiert. GPTZero gibt es auch als kostenfreie Chrome Erweiterung. Es kann dabei helfen, die Verwendung von KI-Texten in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Rekrutierung oder sozialen Plattformen zu erkennen und ein Bewusstsein für die Risiken und Chancen zu schaffen.
Copyleaks bietet eine umfassende Lösung zur Erkennung von KI-generierten Inhalten und erreicht dabei nach eigenen Angaben eine Genauigkeit von 99,1%. Der Copyleaks AI Content Detector soll der genaueste und umfassendste KI-Textdetektor auf dem Markt sein und wird bereits in zahlreichen Bildungseinrichtungen verwendet. Er erkennt KI-generierten Text auf verschiedenen Plattformen und in unterschiedlichen Sprachen, gibt eine präzise Wahrscheinlichkeitsbewertung für KI-erstellte Inhalte ab und hebt die spezifischen Elemente hervor, die von Menschen und von KI geschrieben wurden. Die KI-Engine von Copyleaks hat jahrelange Entwicklungserfahrung und basiert auf umfangreichen Datenquellen wie Bildungsinstitutionen, Unternehmen und dem Internet. Bei Copyleaks steht die Identifizierung menschlicher Inhalte im Fokus, nicht die KI. Copyleaks gibt es auch als Chrome Erweiterung.
Ein etwas unbekannteres Tool ist Giant Language model Test Room vom MIT-IBM Watson AI lab und Harvard NLP. Die GLTR-Demo ermöglicht eine forensische Untersuchung des visuellen Fußabdrucks eines Sprachmodells auf Texteingabe, um festzustellen, ob ein Text KI-generiert sein könnte. Jeder Text wird analysiert, indem die Wahrscheinlichkeit jedes Wortes als vorhergesagtes Wort im Kontext zum vorherigen betrachtet wird. Der überprüfte Text wird farblich markiert in grün, gelb oder rot, je nachdem, ob das tatsächlich verwendete Wort unter den Top 10, Top 100 oder Top 1000 vorhergesagten Wörtern liegt. Die Histogramme zeigen Statistiken über den Text, wie zum Beispiel das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit des tatsächlichen Worts zur maximalen Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle und die Entropie der Top 10 Ergebnisse für jedes Wort. Auch wenn das Modell nicht auf dem allerneusten Stand ist, bietet es einen guten Überblick über die Wahrscheinlichkeit für KI-generierte Inhalte.
Das Fraunhofer SIT erforscht verschiedene Ansätze zur Erkennung von mit ChatGPT generierten Texten. Die Experten für Textforensik setzen dabei unter anderem eine eigens entwickelte Methode namens COAV zur Autorschaftsverifikation ein. Ursprünglich zur Aufdeckung von Plagiaten in wissenschaftlichen Arbeiten entwickelt, ermöglicht diese Methode auch die Unterscheidung zwischen Texten, die von ChatGPT oder einem Menschen verfasst wurden, basierend auf stilistischen Merkmalen. Durch den Vergleich von Textbausteinen und typischen Buchstabenkombinationen werden die Unterschiede zwischen den Texten ermittelt: Liegt der Text näher an GPT oder näher an einem menschlichen Verfasser? Hier erfahrt ihr mehr.
Auch OpenAI, die Schöpfer von ChatGPT, haben inzwischen eine KI-Erkennung veröffentlicht. Der AI Classifier ist ein Modell, das entwickelt wurde, um Texte zu klassifizieren und ihnen bestimmte Labels oder Kategorien zuzuweisen. Der Classifier basiert auf dem GPT-3-Modell, einem leistungsstarken Sprachmodell , das für eine breite Palette von Aufgaben eingesetzt werden kann. Er ist in der Lage, Texte in Echtzeit zu verarbeiten und Einschätzungen zu liefern. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der KI-Classifier von OpenAI keine eigenständige Lösung ist, sondern ein Werkzeug, das von Entwicklern und Unternehmen genutzt werden kann, um ihre spezifischen Anforderungen in Bezug auf Textklassifikation zu erfüllen. OpenAI sagt selbst: “Unser Klassifizierer ist nicht vollständig zuverlässig. In unseren Evaluierungen eines "Herausforderungsdatensatzes" englischer Texte erkennt unser Klassifizierer korrekt 26% der KI-geschriebenen Texte (wahre positive) als "wahrscheinlich KI-geschrieben", während er menschlich geschriebene Texte 9% der Zeit fälschlicherweise als KI-geschrieben einstuft (falsche positive). Die Zuverlässigkeit unseres Klassifizierers verbessert sich in der Regel, wenn die Eingabetexte länger werden. Im Vergleich zu unserem zuvor veröffentlichten Klassifizierer ist dieser neue Klassifizierer für Texte von neueren KI-Systemen signifikant zuverlässiger”.
Der Vollständigkeit halber haben wir auch ChatGPT gefragt, wie man am besten KI-generierte Texte erkennen kann, das bekamen wir als Antwort:
“Es ist oft schwierig, mit absoluter Sicherheit zu sagen, ob ein Text von einer KI generiert oder von einem Menschen geschrieben wurde, insbesondere wenn hochentwickelte KI-Modelle wie GPT-3.5 verwendet werden. Diese Modelle können Texte erzeugen, die beeindruckend menschenähnlich sind.
Es gibt jedoch einige Situationen, in denen man mit größerer Sicherheit sagen kann, dass ein Text von einer KI generiert wurde:
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass mit dem Fortschritt der KI-Technologie und der Entwicklung immer leistungsfähigerer Modelle die Grenze zwischen KI-generierten und von Menschen geschriebenen Texten zunehmend verschwimmen kann. Es ist möglich, dass zukünftige Modelle noch schwerer zu erkennen sind. Daher ist eine umfassende Analyse und Bewertung des Textes sowie möglicher zusätzlicher Informationen oft erforderlich, um eine fundierte Einschätzung zu treffen.”
Wie findet ihr die Tools? Welche könnt ihr uns noch empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare, wir sind gespannt!
London. Eine von der Hilfsorganisation Plan International in Auftrag gegebene Online-Umfrage, welche die Einstellungen und Meinungen junger Männer in Deutschland zu Themen wie Gefühle, Männlichkeit, Beziehung und Frauen untersucht hat, liefert besorgniserregende Ergebnisse. „Die Zahlen zeigen, wie viel Arbeit wir als Gesellschaft noch leisten müssen“ resümiert Plan International selbst ihre Erkenntnisse.
Befragt wurden 1000 Männer und 1000 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren. Im Anschluss an die Veröffentlichung wurde allerdings auch Kritik an der Repräsentativität der Erhebung laut.
Laut der Umfrage scheint das Selbstverständnis von Männern in dieser Altersgruppe noch immer stark von traditionellen Rollenbildern geprägt zu sein. Die Hälfte der männlichen Befragten sieht sich demnach selbst als “Versorger”, der zu Hause das Sagen hat. Auch Gewalt gegen Frauen wird von vielen legitimiert: 33 Prozent der befragten Männer geben an, es akzeptabel zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht". 34 Prozent seien gegenüber Frauen sogar schon handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen.
Die Ergebnisse zeigen außerdem: Das Bild vom starken Mann, der keine Schwäche zulassen darf, setzt sich auch im Bewusstsein der jüngeren Generation weiter fort. 71 Prozent der befragten Männer geben an zu glauben, Probleme selbst lösen zu müssen und möchten hierfür nicht um Hilfe bitten. 53 Prozent sagen, es sei ihnen unangenehm über Gefühle zu sprechen, weitere 51 Prozent meinen, so eine Äußerung würde sie angreifbar machen. Zugleich erklären jedoch fast zwei Drittel, dass sie sich innerlich manchmal traurig, einsam oder isoliert fühlen würden. Auch gesundheitliche Probleme beachtet die Hälfte der Befragten nicht, in der Annahme, sie würden von selbst verschwinden. Ihre äußere Erscheinung ist den jungen Männern hingegen offenbar deutlich wichtiger als ihre Gesundheit: 59 Prozent gaben an, viel dafür zu tun, einen sportlichen und muskulösen Körper zu haben. Mit ihrem Auftreten wollen die meisten von ihnen zeigen, dass sie ein "echter Mann" sind.
Homosexualität stehen die meisten der Befragten ablehnend gegenüber. 48 Prozent fühlen sich sogar gestört, wenn Männer ihre Homosexualität in der Öffentlichkeit zeigen. Weitere 42 Prozent sagen, dass Männer, die “verweichlicht” oder feminin auf sie wirken, "schon mal einen Spruch” von ihnen zu hören bekommen.
„Die Häufigkeit der Sprüche zeigt, dass sich Männer nicht nur selbst, sondern oft auch gegenseitig unter Druck setzen – indem sie einander auslachen, abwerten, diskriminieren und/oder beleidigen, wenn ein Mann von den traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit abweicht oder diesem Bild insgesamt nicht entspricht“, heißt es in der Auswertung der Umfrage.
Auch das Bild der Männer von Frauen und Beziehungen zeigt einen besorgniserregenden Stand mit Blick auf die Gleichberechtigung der Geschlechter.
In Beziehungen bevorzugen die meisten Befragten eine klare Rollenverteilung: Der Mann verdient das Geld, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Etwa die Hälfte der Befragten geben an, für Haushaltsarbeiten die Partnerin in der Verantwortung zu sehen. Entsprechend würden 59 Prozent der Teilnehmer nicht länger als ein paar Wochen in Elternzeit gehen. Fast 40 Prozent äußern außerdem, dass sie von einer Partnerin erwarten, ihre eigenen Ansprüche zurückzustellen, damit sie ihnen den Rücken freihalten kann.
Diese Haltungen zeigen sich auch in der Einstellung zu Frauen und zur Sexualität, Plan International selbst schreibt von einer „Doppelmoral”. Einerseits möchte jeder zweite junge Mann laut der Umfrage keine Beziehung mit einer Frau eingehen, die bereits viele Sexualpartner hatte. Gleichzeitig sieht es aber mehr als ein Drittel als reizvoll, selbst mit vielen Frauen zu schlafen. Aufreizendes Verhalten vonseiten der Frauen darf als Aufforderung verstanden werden, sagen 47 Prozent der Befragten. Auch "Catcalling", also Frauen hinterherzurufen, zu pfeifen oder ihnen nachzuschauen, sehen 41 Prozent als ihr gutes Recht an.
Unter den jungen Frauen hingegen zeigt sich ein ganz anderes Meinungsbild:
„Unsere Umfrage zeigt, dass gerade im Bereich der heterosexuellen Beziehungen die Vorstellungen von Männern und Frauen stark auseinandergehen (...) Die große Mehrheit der befragten Frauen widerspricht diesen Einstellungen: Sie wünscht sich gleichberechtigte Partnerschaften, in denen Aufgaben geteilt und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden " äußert sich Plan International in der Aufarbeitung der Ergebnisse.
77 Prozent der befragten Frauen erwarten außerdem deutlich mehr Verständnis und finden, dass jeder Mann inzwischen wissen sollte, welches Verhalten in Sachen Gleichberechtigung von ihm erwartet wird. Jede Vierte fordert von Männern einen Verzicht auf Machtprivilegien. Genauso viele gaben an, dass es Männer heutzutage schwer haben, ihre Rolle zu finden und etwa 20 Prozent würden sie dabei unterstützen. Rund zehn Prozent der Frauen sind der Ansicht, dass Männer ihre Macht missbrauchen und deswegen mehr Druck notwendig wäre.
Ob diese Daten aber tatsächlich ein aussagekräftiges Bild von jungen Männern in Deutschland zeichnen können, ist umstritten. Zwar wurden laut Umfragedesign bei den Teilnehmenden Alter, Religion und Bildung berücksichtigt, sodass die Verteilung repräsentativ der Bevölkerung entsprechen soll. Welche Persönlichkeitsmerkmale und Einstellungen die befragten Personen auszeichneten und ob sie damit für die der deutschen Bevölkerung stehen, wurde jedoch trotz des eigenen Anspruchs an Repräsentativität nicht berücksichtigt. Die Daten lieferte ein Marktforschungsinstitut aus Düsseldorf, das sich auf Online-Befragungen spezialisiert hat. Auch die Statistikerin Sabine Zinn zweifelt an der Aussagekraft der Erhebung. Sie sagt, Befragungsteilnehmer über Online-Banner, Newsletter oder Zeitungsanzeigen zu rekrutieren, führe dazu, dass sich vor allem Menschen mit hohem Mitteilungsbedürfnis melden. Das könne in großen Verzerrungen der Realität enden. Die Online-Befragung entspreche allerdings den „üblichen Standards der Branche“, teilte eine Sprecherin von Plan International Deutschland mit.
Ohne diesen kleinen Helfer ist Unterricht in Deutschland schon lange kaum mehr vorstellbar – das Klassenbuch. Doch woher stammt es eigentlich und wie wird die Zukunft dieses geschichtsträchtigen Utensils in Zeiten der Digitalisierung aussehen? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns in diesem Artikel widmen.
Die Ursprünge des Klassenbuchs, so wie wir es kennen, sind ungeklärt. Expert:innen sind sich uneinig, wie es zu der Entstehung des Dokumentes kam. Einig sind sie sich hingegen in dem Punkt, dass das Klassenbuch einen Zusammenschluss aus bereits dagewesenen Dokumentformen darstellt, welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkamen und die Funktion besaßen, den Unterricht zu strukturieren und den Lehrkräften die Organisation des Schulalltags erleichtern sollten. Diese Dokumente wurden zunächst handschriftlich von den jeweiligen Lehrkräften erfasst, später jedoch von bereits vorgefertigten Formularen ersetzt. Solche vorgefertigten Formulare, welche in einem widerstandsfähigen Einband zusammengefasst sind, finden sich noch heute in einigen Klassenzimmern der Bundesrepublik. In seinen Ursprungsformen wurde das Klassenbuch dazu genutzt, Absenzen von Schüler:innen zu dokumentieren. Seitdem wurde es stetig um zusätzliche Informationen erweitert.
Heute sind die Regelungen, welche das Klassenbuch betreffen, von den Ländern vorgegeben und weisen teils große Unterschiede auf. In Berlin beispielsweise unterliegt die Struktur und Funktion des Klassenbuchs §5 der Verordnung über die Verarbeitung personenbezogener Daten im Schulwesen. Laut dieser beinhaltet das Klassenbuch Namen und Geburtsdaten der Schüler:innen, Stundenpläne, unterrichtende Lehrer:innen, erteilten Unterricht , Fehlzeiten von Schüler:innen sowie besondere Vorkommnisse.
Seit 2017 lässt die Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen, Schülern und Eltern die alleinige Verwendung eines digitalen Klassenbuchs zu. Aktuell findet an vielen Schulen deutschlandweit eine Veränderung in der Struktur der Unterrichtsorganisation und der Ablage der dazu benötigten Dokumente, denn die Digitalisierung des Schulwesens macht auch vor dem Klassenbuch keinen Halt. Der Trend der letzten Jahre zeigt klar, dass es einen Wandel vom klassischen Klassenbuch in Papierform hin zum digitalen Klassenbuch gab. Versionen des digitalen Klassenbuchs lassen sich von diversen Anbietern beziehen und werden entweder entsprechend der Schülerzahl oder als Festpreis berechnet.
Wir haben für euch zwei Anbieter recherchiert, die sinnvolle Lösungen anbieten. Module mit einem Festpreis sind bereits ab etwa 387 Euro jährlich, von “Schulmanager-Online” verfügbar, der Preis pro Schüler:in bei anderen Anbietern hingegen beginnt ab etwa 2-3 Euro, beispielsweise von “Webuntis”. Beide Varianten werden in der Regel in einjährigen Abonnements angeboten. Die größten Unterschiede zwischen den verschiedenen digitalen Klassenbüchern auf dem Markt bestehen jedoch nicht nur aus dem Preispunkt, sondern beinhalten auch die verwendeten Designs, die verfügbaren Funktionen, usw. und sollten dementsprechend individuell nach den Bedürfnissen der Schulen ausgewählt werden. Einen Anbietervergleich findet ihr beispielsweise hier.
Das digitale Klassenbuch kann im Gegensatz zu seiner Ursprungsform aus Papier nicht verloren gehen, ist nicht beschränkt in der Seitenzahl, verfügt in den meisten Fällen über erheblich mehr Funktionen und ist darüber hinaus auch noch Ressourcen sparend. Einer der bedeutendsten Vorteile jedoch ist die uneingeschränkte, räumlich unabhängige Verfügbarkeit der Daten. Lehrkräfte können somit von überall auf das digitale Klassenbuch zugreifen, wodurch die Unterrichtsvorbereitung erleichtert wird und flexibler auf Änderungen im Stundenplan eingegangen werden kann. Hinzu kommt die Möglichkeit der Interaktion mit externen Personen, wie etwa den Eltern der Schüler: innen, Verwaltungsbeauftragten der Schule o.ä.
Um das digitale Klassenbuch effizient in den Unterrichtsalltag zu implementieren, gilt es zunächst einige Hürden zu meistern und sich den ein oder anderen Problemstellungen bewusst zu sein. Eingangs müssen Lehrkräfte mit der sachgemäßen Verwendung des gewählten digitalen Klassenbuchs vertraut gemacht werden. Ist dieser Schritt gegangen, gegebenenfalls durch benötigte Einweisungen oder Fortbildungen, gilt es die Zugänge zu dem Programm auf autorisierte Personen, wie Lehrkräfte, Verwaltungsbeauftragte, etc., zu beschränken. Dies beugt zum einen unangenehme Überraschungen vor und ist zum anderen auch Grundbaustein für die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Die Nutzung eines digitalen Klassenbuchs ist nicht in allen Bundesländern geregelt und dementsprechend gelten verschiedene datenschutzrechtliche Verordnungen. Wichtig im Allgemeinen sind die Transparenz über die Daten- und Informationsnutzung gegenüber der Schüler:innen und deren Eltern, die ausschließliche Verwendung der für den Unterricht benötigten Daten und bei der Nutzung von Funktionen, welche über die eines normalen Klassenbuchs hinausgehen die Einholung einer Einwilligung der Eltern, welche jederzeit widerrufen werden kann.
Das Klassenbuch blickt auf eine lange Geschichte als stützendes Hilfsmittel im Unterrichtsalltag zurück, die von Weiterentwicklung geprägt ist. Einst ein Formular in Papierform, entfaltet sich vor allem durch die Nutzung eines digitalen Klassenbuchs das volle Potenzial, welches über das bloße Anfertigen von Notizen hinausgeht. Um dieses Potenzial nutzen zu können, bedarf es einer Einarbeitung in das Thema und die Einhaltung von Datenschutzvorkehrungen. Sind jedoch alle Schritte gegangen und eine sichere Nutzung des Programms gewährleistet, steht der Verwendung des Alltagshelfers nichts mehr entgegen und die Vorteile, welche die moderne Software mit sich bringt, können genutzt werden. Diese übersteigen klar die Möglichkeiten, welche ein klassisches Klassenbuch in Papierform bieten kann und sind somit eine Bereicherung für den Unterricht von Morgen.
Wie nutzt ihr das Klassenbuch an eurer Schule? Bevorzugt ihr die digitale oder die analoge Variante? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!
Die Herausforderung, sich auf zahlreichen digitalen Lernplattformen anzumelden, kostet in Schulen wertvolle Unterrichtszeit und behindert den Fortschritt des digitalen Lernens. Miralearn, entwickelt von zwei engagierten Lehrkräften, bietet nun eine Lösung, die diesen Anmeldefrust ein für alle Mal beseitigt.
Mira Learning Lab GmbH freut sich, Miralearn vorzustellen, eine innovative Lösung, die das Einloggen auf digitalen Lernseiten vereinfacht. Miralearn ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, sich schnell und sicher bei ihren personalisierten Lernseiten anzumelden, indem sie einfach eine Loginkarte mit einem QR-Code vor die Kamera halten.
Dieses Tool wurde von zwei engagierten Lehrkräften entwickelt, die auch als IT-Verantwortliche ihrer Schule tätig sind. Ihre Mission war es, ein Produkt zu schaffen, das das allzu vertraute Problem des Anmeldefrusts in Schulen löst und somit die Unterrichtszeit effizienter nutzt.
"Wir haben Miralearn entwickelt, weil wir sahen, wie wertvolle Unterrichtszeit durch das ständige Einloggen und Wiederherstellen von Passwörtern verloren ging", sagte Tobias Meyer, einer der Gründer. "Unsere Kolleginnen und Kollegen teilten uns auch ihre Bedenken mit, ihren Schülern nicht noch einen weiteren Login zumuten zu wollen. Mit Miralearn haben wir dieses Dilemma gelöst."
Miralearn ist kompatibel mit jedem Gerät und jedem Browser und erfüllt die höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards. Mit Miralearn können auch die jüngsten Schülerinnen und Schüler sich selbständig und schnell anmelden und sofort mit dem Lernen beginnen, da kein Tippen erforderlich ist. Für weiterführende Informationen zu Miralearn besuchen Sie bitte www.miralearn.com
Über Mira Learning Lab GmbH: Mira Learning Lab ist ein Bildungstechnologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen zur Verbesserung des digitalen Lernens konzentriert. Mit einem Team aus erfahrenen Lehrkräften und Technologieexperten strebt Miralearn danach, Bildungszugang und -erfolg durch den Einsatz von Technologie zu verbessern.
Stuttgart. Der Einfluss und die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz betreffen die Wirtschaft immer stärker. Unternehmer aus Baden-Württemberg fordern deshalb jetzt staatliche Unterstützung beim Thema KI. Sie wollen mehr Geld für die Weiterentwicklung, plädieren aber auch für Investitionen und Innovationen in Schulen und Forschungseinrichtungen. „An den Ausgaben für Forschung und Entwicklung wird sich maßgeblich mitentscheiden, ob Deutschland und damit auch Baden-Württemberg in den nächsten Jahren im globalen Wettbewerb mithalten und den Wohlstand beibehalten kann", erklärte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer des Verbands Unternehmer Baden-Württemberg (UBW).
Deshalb plädierte Berta für eine zukünftige gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um den, wie er es nannte, "KI-Turbo" einzulegen. Der Fokus solle hier insbesondere auf den industriellen Kompetenzen und den Wertschöpfungsketten liegen. Sonst bestehe für Baden-Württemberg die Gefahr, den Anschluss zu verlieren, da Studien- und Ausbildungsplätze der Ingenieurwissenschaften oftmals unbesetzt bleiben würden. Diese bilden jedoch das Fundament der industriellen Fähigkeiten Baden-Württembergs. Laut Berta haben sich außerdem die Anforderungen an den Lehrbetrieb der Hochschulen durch Künstliche Intelligenz stark verändert. „Entscheidend ist: Wir dürfen hier nicht abgehängt werden."
Hierfür sei es wichtig, neue Erkenntnisse aus der KI-Forschung in die Lehrpläne zu integrieren. Dies sollte nicht nur in IT-Studiengängen geschehen: Berta fordert, neue KI-Professuren einzurichten und bereits bestehende Professuren neu auszurichten. Aber auch in Schulen müssten laut Berta die Investitionen vorangetrieben werden.
Tatsächlich sieht auch die Mehrheit der Deutschen großen Aufholbedarf bei der Einbindung von KI in den Unterricht. Aus einer Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung vom März diesen Jahres geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen KI als Teil des Unterrichts unterstützt. 55 Prozent der Befragten und 66 Prozent der Eltern von Grundschulkindern wünschen sich, dass der Umgang mit KI-gestützten Anwendungen Teil des Lehrplans werden sollte. Die Verantwortung, KI zu erklären und den Schüler:innen einen kritischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu vermitteln, sehen die meisten Befragten bei den Lehrkräften. Von ihnen wird erwartet, sich ausreichende Digitalkompetenz anzueignen, um auf den Einsatz von KI im schulischen Umfeld vorbereitet zu sein.
„Künstliche Intelligenz hat ohne Zweifel ein immenses Potenzial, die Schulen in Deutschland in vielerlei Hinsicht nachhaltig zu verändern. Einfach abwarten, ob es sich vielleicht nur um eine neue Bildungsmode handelt, dürfte daher der schlechteste aller möglichen Ratschläge sein“, so Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone-Stiftung Deutschland, zu den Ergebnissen der Umfrage. Nötig sei laut ihm ein Dreiklang aus Information, Evaluierung und Erprobung. Möglich sein werde dies nur mit einer konzertierten Aktion von Bildungspolitik, Schulpraxis und Bildungsforschung.
An einem ersten Schritt hin zur Nutzung von KI im Unterricht versuchen sich gerade acht Bundesländer mit dem Einführen einer KI-gestützten Lerncloud. Diese soll den Leistungsstand von Schüler:innen in einer Lerneinheit automatisiert messen und ihnen individuell Aufgaben zuweisen können. Bei einem Praxistest soll es Schüler:innen dadurch gelungen sein, ihre Lernergebnisse quasi zu verdoppeln. Für den Test sei eine Lösung des Anbieters Area 9 Lyceum zum Einsatz gekommen, der seine Hauptsitze auf Kopenhagen und Boston verteilt hat und eine deutsche Niederlassung in Leipzig betreibt. Die Firma bezeichnet sich selbst als "Marktführer für adaptive Lernsysteme". Laut ihr ermögliche die Lernplattform den Wissenserwerb „zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen".
Im Rahmen der bevorstehenden Ausschreibung für die KI-Lerncloud muss sich aber auch Area 9 Lyceum neu bewerben. Insgesamt sollen 55 Millionen Euro aus dem Etat für länderübergreifende Projekte in die Entwicklung des Systems fließen. Unter der Federführung Sachsens beteiligten sich Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und das Saarland.
„Wenn dieses Projekt erfolgreich wird, dann würde zum ersten Mal das große Bildungsversprechen eingelöst, jeder Schülerin und jedem Schüler individuell das Beste anzubieten." äußerte der brandenburgische Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD). Dieser hat auf einer Fachtagung in Potsdam dafür geworben, KI stärker in den Unterricht einzubeziehen: „Es soll insbesondere ab Jahrgangsstufe 5 Grundsatz in den Schulen werden, sich offensiv, konstruktiv und reflektiert mit den Möglichkeiten von KI auseinanderzusetzen", betonte er.
Tablets im Unterricht werden sowohl bei Schülern:innen, als auch bei Lehrkräften immer beliebter. Und das zurecht, denn tatsächlich haben sie viele Vorteile gegenüber dem klassischen Stift und Papier. Ihr könnt euch mit der Nutzung von Tablets nicht nur das Schleppen vieler Bücher und Papierkram ersparen, sie helfen euch außerdem während des Unterrichts schneller und unkomplizierter eure Unterlagen zu finden und einen besseren Überblick über eure Materialien und Notizen zu behalten. Abgesehen davon bieten sie einen klaren logistischen Vorteil, denn durch die Echtzeitübertragung von Unterrichtsmaterialien könnt ihr eure Schüler:innen leichter und schneller mit allen benötigten Informationen versorgen. Auch eröffnen sich mit einem Tablet für euch viel mehr Möglichkeiten, die Stunde mit abwechslungsreichen Beiträgen wie Musik, Spielen, Videos oder Ähnlichem zu füllen und damit eure Schüler:innen zu begeistern. Dabei sind Tablets deutlich handlicher als Laptops und bieten außerdem die Möglichkeit, eure Notizen handschriftlich zu verfassen und flexibler gestalten zu können .
Bei der Anschaffung eines Tablets solltet ihr als Lehrkraft einige Punkte beachten, um auch das am besten eure Arbeit geeignete Gerät auszuwählen. Die wichtigsten Faktoren, die bei unserer diesjährigen Tablet-Kaufberatung für Lehrkräfte eine Rolle spielen, sind:
Entlang dieser Kriterien haben wir für euch die besten Geräte für Lehrer:innen ausgewählt, welche wir euch nachfolgend vorstellen möchten. Wir profitieren dabei nicht von den Angeboten oder genannten Marken, die Vorschläge basieren lediglich auf unseren persönlichen Einschätzungen.
Einer der beliebtesten Tablet-Hersteller ist Apple, dessen iPads besonders gut für den Unterricht geeignet sind. Der große Vorteil gegenüber dem Android- oder Microsoft-Betriebsystem besteht darin, dass im Appstore von Apple alle Apps angeboten werden, welche ihr für euren Unterricht benötigt, während die Angebote für andere Betriebssysteme in diesem Bereich teilweise noch Nachholbedarf haben.
Apple bietet drei verschiedene iPad Serien an: die klassische, die Air und die Pro Version. Besonders geeignet für euren Unterricht ist das iPad Air, da es ähnliche Funktionen hat wie das iPad Pro, dafür aber deutlich günstiger ist und damit von den drei Serien momentan das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Das 10,9 Zoll große Ipad Air in der 5. Generation ist erhältlich mit 64 GB oder 256 GB Speicherplatz. Beide Optionen verfügen über einen Arbeitsspeicher (RAM) von 8 GB. Zusätzlich kann man zwischen einer Ausführung mit WLAN- oder auch mit 5G Verbindung wählen, mit welcher ihr auch von unterwegs Zugriff auf das Internet habt. Momentan kann das iPad Air 5 in einer Preisspanne von 647,99 bis 1.095,00 Euro erworben werden, je nachdem welche Ausführung gewählt wird.
Die Akkulaufzeit beträgt laut Apple zehn Stunden bei aktiver Nutzung, also ausreichend für einen ganzen Arbeitstag. Es verfügt außerdem über einen USB-C Anschluss und kann so leicht mit anderen Geräten verbunden werden. Kompatibel ist es mit dem Apple Pencil in der 2. Generation, welcher für 149,00 Euro erhältlich ist. Sehr hilfreich kann eine Tastatur sein, mit welcher ihr das iPad ähnlich einem Laptop nutzen könnt. Hierfür kann das Magic Keyboard für 109,00 Euro oder das Smart Keyboard Folio, erhältlich für 219,00 Euro, verbunden werden.
Das iPad der 9. Generation ist das perfekte Anfänger-Tablet, denn es ist vergleichsweise günstig und sehr einfach zu bedienen. Zwar hat es nicht so viele Funktionen wie die Geräte der Air-Reihe, es ist jedoch in vielen Fällen ebenfalls ausreichend für eine Unterstützung in der Unterrichtsvorbereitung und Umsetzung. Außerdem ist es deutlich günstiger als das iPad Air: Erhältlich ist es ab einem Preis von 366,49 Euro, je nach zusätzlichen Funktionen bis hin zu 709,26 Euro. Auswählen kann man zwischen einem Speicherplatz von 64 GB oder 256 GB und einer ausschließlichen WLAN- oder zusätzlichen WiFi + Cellular Verbindungsoption. Der Arbeitsspeicher beträgt bei beiden Speicherplatzoptionen 3 GB.
Mit 10,2 Zoll hat das iPad 9 zwar ein recht kleines Display, ist dafür aber handlich und ist mit nur 487 Gramm vergleichsweise leicht. Geladen wird es über einen Lightning-Anschluss. Der Akku hält laut Apple zehn Stunden bei aktiver Nutzung und somit ebenfalls mindestens den ganzen Schultag ohne Ladeunterbrechung. Kompatibel ist es mit dem Apple Pencil in der 1. Generation für 119,00 Euro und wie das iPad Air mit dem Smart Keyboard Folio für 199,00 Euro.
Möchtet ihr statt einem iOS Gerät lieber ein Tablet mit einem Android Betriebssystem nutzen, dann wird das Samsung Galaxy Tab S8 eine gute Wahl für euren Unterricht sein. Es ist eher ein Tablet aus der mittleren Preisklasse, bietet aber im Vergleich zu anderen, teilweise teureren Android Geräten einige Vorteile in Sachen Größe und Funktionen.
Es ist 11 Zoll groß, nur 503 Gramm schwer und hat je nach Wunsch einen Speicherplatz von 128GB oder 256GB. Der RAM beträgt bei beiden Ausführungen 8GB. Zusätzlich kann der Speicher aber mit einer microSD Karte erweitert werden, ein Vorteil auch gegenüber den Apple Geräten. Der Akku hat laut Samsung eine Laufzeit von bis zu 13 Stunden im aktiven Zustand. Optional kann neben der WIFI Ausführung auch eine Version mit 5G Verbindung gewählt werden. Der USB-C Anschluss erleichtert außerdem die Verbindung mit externen Geräten. Ergänzend genutzt werden kann das Book Cover Keyboard für 199,00 Euro, ein S-Pen wird mit dem Tablet bereits kostenlos mitgeliefert. Momentan ist es in der WLAN-Konnektivität für 659,99 Euro und mit 5G Verbindung für 833,87 Euro verfügbar.
Sucht ihr nach einem Android Gerät der unteren Preisklasse, welches trotzdem alle notwendigen Leistungen für eure Arbeit umfasst, dann ist das Lenovo Tab M10 Plus in der 3. Generation eine gute Wahl. Denn trotz des geringen Preises bietet es viele Auswahlmöglichkeiten zu Speicher und Verbindung und die Kompatibilität mit Stiften und Tastaturen an.
Das Lenovo Tab M10 Plus hat eine Größe von 10,6 Zoll und ein Gewicht von 465 Gramm. Die Akkulaufzeit umfasst bis zu zwölf Stunden aktive Nutzung. Außerdem verfügt das Tablet über einen zeitgemäßen USB-C Anschluss. Der Speicherplatz kann individuell gewählt werden und umfasst entweder 32 GB, 64 GB oder 128 GB, der Arbeitsspeicher ist wahlweise mit 3 GB oder 4 GB verfügbar. Der Speicher kann zusätzlich durch das Einsetzen einer microSD Karte erweitert werden. Ob eine LTE (4G) oder WIFI Verbindung gewünscht ist, kann ebenfalls ausgewählt werden. Kompatibel sind die Stifte Lenovo Precision Pen 2 für 64,99 Euro und der Lenovo Active Pen 3 für 49,00 Euro. Als Tastatur könnt ihr die EasyAcc Tastatur für 35,99 Euro verbinden. Die Preisspanne der unterschiedlichen Ausführungen liegt zwischen 157,00 Euro und 263,99 Euro.
Als Alternative zum herkömmlichen Tablet wurde in den letzten Jahren auch die Surface Version als Hybrid zwischen Tablet und Laptop immer beliebter. Vorteil für euch ist, ihr habt keine Umgewöhnung in der Benutzeroberfläche vom gewohnten PC zum Tablet, könnt aber trotzdem alle Vorteile eines solchen nutzen.
Zu empfehlen ist hier momentan das Microsoft Surface Pro 9. Mit 13 Zoll ist es das größte der hier vorgestellten Geräte und bietet euch damit optimale Voraussetzungen, auch länger am Bildschirm arbeiten zu können. Allerdings ist es mit 879 Gramm auch das schwerste. Der Speicherplatz ist mit 256 GB sehr umfangreich, sodass keine zusätzliche Speicherkarte benötigt wird. Den Arbeitsspeicher könnt ihr individuell zwischen 8, 16 und 32 GB wählen. Auch hier wird das Verbinden mit anderen Geräten durch den vorhandenen USB-C Anschluss erleichtert. Die angegebene Akkulaufzeit beträgt acht Stunden und ist damit ausreichend für einen Schultag. Als zusätzliche Ergänzung könnt ihr den Slim Pen 2 für 129,00 Euro und das Signature Keyboard für 179,99 Euro nutzen. Auch beim Surface Pro könnt ihr zwischen einer ausschließlichen WLAN-Verbindungsmöglichkeit oder einer, die 5G unterstützt, wählen. Je nach Ausführung ist es für 999,00 Euro bis 1599,00 Euro erhältlich.
Nutzt ihr bereits Tablets für euren Unterricht? Wenn ja, wie waren eure bisherigen Erfahrungen und habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Dass Missverständnisse entstehen können, ist eine altbekannte Tatsache. Wer hat sich nicht schon einmal für etwas verteidigen müssen, was von einer anderen Person falsch aufgefasst wurde? Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen einer Fehlinformation wie einem Missverständnis und einer Desinformation: Bei Fehlinformationen ist die Täuschung ungewollt, bei einer Desinformation ist die Täuschung das Ziel.
Nicht alles, was im Internet verfügbar ist, sollte unbedingt geglaubt werden. Fehl- und Desinformation sind beide zahlreich vorhanden, aber der Unterschied zur Realität ist mitunter stark verschleiert. Eines der Mittel, durch die Wahrheit verschleiert wird, sind Deepfakes.
Was kann man tun, wenn die Lüge im Videoformat zu sehen ist? Wir bieten einen Einblick in die Thematik und Gegenmaßnahmen zur Bewahrung der Wahrheit.
Deepfakes lassen sich ganz allgemein als eine weiterentwickelte Form von Fake News betrachten. Fake News, sind erfundene Informationen, welche eine falsche Realität suggerieren. Bei Fake News handelt es sich um Desinformation, bewusst in die Welt gesetzte, unwahre Tatsachen, deren Sinn es ist, ihre Konsumenten zu manipulieren.
Das alles mag auf den ersten Blick zwar nicht besonders bedrohlich sein, dabei haben Fake News bereits jetzt Menschen auf dem Gewissen. Falsche Nachrichten zur Corona-Pandemie und dem Corona-Virus haben schon in den ersten Monaten der Pandemie für hunderte von Toten gesorgt.
Zwar hat es Fake News schon immer gegeben, jedoch sind durch die Errungenschaften wie das Internet und neue digitale Medien noch nie zuvor dagewesene Möglichkeiten entstanden. Unter ihnen sind Deepfakes mit die gefährlichsten, weil sie über eine gefragte Qualität verfügen: Glaubhaftigkeit.
Ein Deepfake ist eine spezifische Art von Fake News, wobei es sich um Fake-Videos handelt. Deepfakes werden produziert durch KI und der Begriff selbst kommt von “Deep Learning", der Fähigkeit von Maschinen selbst zu lernen durch die Zuführung von Datenmengen.
Eine real erscheinende Person, welche eigentlich nur von der KI erstellt wurde, ist somit auf einem Video, welches für die Interessen der Ersteller wirbt. Beispiele sind ein Deepfake von Elon Musk, der zur Investition in die Kryptowährungsplattform BitVex aufruft oder Videoanrufe an Bürgermeister von einer digitalen Kopie Vitali Klitschkos. Aber auch wenn Prominente ein höheres Risiko haben, können auch Privatpersonen betroffen werden, wie Noelle Martin.
Alle diese Beispiele sind Desinformation, aber trotzdem echt wirkend. Was scheint vertrauenswürdiger? Ein Artikel auf Facebook darüber, dass es kein Corona-Virus gibt oder ein Video vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama, wie er dasselbe sagt? Letzteres kann mithilfe von Deepfakes erschaffen werden und unzählige Leben beeinflussen oder gar riskieren. Für radikale Bewegungen sind Deepfakes ein gefundenes Fressen. Zu den Fake News wird so ‘glaubhafter Beweis’ inszeniert. Aber was kann getan werden, um gegen diese Art von Desinformation vorzugehen?
Es gibt einige Tipps, die angewendet werden können, um Deepfakes zu erkennen und zu entlarven. Forscher:innen des MIT Media Lab haben acht Merkmale zusammengefasst, auf die es zu achten gilt. Auch wenn die Technologie immer besser wird, so liefern folgende Merkmale Anhaltspunkte für jeden:
Gesicht: Verzerrung oder Veränderung sind fast immer involviert in der Erstellung eines Deepfakes, weswegen es sich anbietet, darauf zu achten, wie verzerrt das Gesicht aussieht und ob die Beleuchtung stimmt.
Wangen und Stirn: Unstimmigkeiten in der Textur und ob die Haut in diesem Bereich künstlich aussieht.
Augen und Augenbrauen: Schatten um die Augenbrauen und Tränensäcke sowie die Augenfarbe.
Brillengläser: Licht, Spiegelungen und Blendung.
Gesichtsbehaarung (oder fehlende Gesichtsbehaarung): Sind die Bewegungen der Haare richtig?
Gesichts-Muttermale: Positionen und Bewegungen von Muttermalen.
Blinzeln: Natürlich erscheinendes Blinzeln.
Lippen: Stimmen die Lippen mit dem Gesicht überein?
Auf dieser Seite könnt ihr mit euren Schülern selbst überprüfen wie gut ihr darin seid, Deepfakes zu entlarven.
Abgesehen von der Analyse des Videos bietet es sich allerdings auch an, Recherche zum Original-Video zu betreiben. Sofern es keine anderen Beispiele zur Geschichte gibt, handelt es sich womöglich um ein Deepfake. Des Weiteren kann die Rückwärtssuche von Bildern behilflich sein. Macht dafür mehrere Fotos vom vermeintlichen Deepfake und gibt sie in die Google Bildersuche, TinEye oder ähnliche Seiten ein. Dadurch lässt sich herausfinden, ob eine andere Person das Video vorher verwendet oder veröffentlicht hat und ob es von einer seriösen Quelle kommt.
Es gibt bereits Organisationen, welche gegen Fake News und Deepfakes vorgehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt zahlreiche Projekte. Doch es gibt auch Gruppierungen abseits des Ministeriums. Eine davon ist Codetect. Der gemeinnützige Verein überprüft schon seit 2020 Online-Quellen mit dem Ziel, eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen.
Für eure Schüler:innen könnte es sich gut eignen, eine Unterrichtseinheit zum Thema auszuüben. Klickwinkel hat hierfür einen Plan erstellt. Solltet Ihr selbst von Deepfakes betroffen sein, gibt es außerdem Möglichkeiten auf Basis des Persönlichkeitsrechts zu klagen.
In unserer sich rapide verändernden (nicht nur digitalen) Welt ist es von großer Bedeutung, eine Orientierung zu finden. Denkt daran, kritisch mit den Inhalten des Internets umzugehen und auch zu hinterfragen, wie seriös die aktuellen Quellen sind.
Seid ihr schon einmal auf ein Deepfake gestoßen? Teilt es uns doch in den Kommentaren mit!
Die KIM Studie 2020 hat bereits gezeigt, dass der Medienkonsum und -besitz bei Kindern steigt. Die neue Studie von Dynata bestätigt diese Aussage nicht nur, sondern zeigt auch die große Nachfrage nach und Notwendigkeit für digitale Vorschulbildung. Frühkindliche Bildung legt das Fundament für zukünftiges Lernen und sollte daher den Umgang mit digitalen Geräten und Technologien einschließen. In einer zunehmend digitalen Ära ist es entscheidend, dass Kinder nicht nur Grundkenntnisse erwerben, sondern auch lernen, wie sie Software nutzen, Hardware bedienen und sich in einer digitalen Welt zurechtfinden. Dieser Artikel widmet sich dem spannenden Thema der Digitalisierung in der Vorschulbildung und stellt das EdTech Startup Edurino vor, das die Weichen für eine innovative und zukunftsorientierte Lernerfahrung stellt.
Die im Februar 2023 im Auftrag von Edurino durch Dynata durchgeführte Studie zu Mediennutzung und Edutainment umfasst die Befragung von 1.000 Eltern in Deutschland, die Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren haben. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass über 80 Prozent der Kinder Zugang zu einem Tablet oder Smartphone haben, wobei mehr als 60 Prozent von ihnen ein eigenes Gerät besitzen. Von den befragten Eltern gaben 80 Prozent an, dass ihre Kinder Spiele mit Lerninhalten nutzen, im Vergleich zu reinen Unterhaltungsspielen. Bei der Suche nach Edutainment-Produkten legen Eltern besonderen Wert auf die Qualität der Inhalte, die Möglichkeit des eigenständigen Spielens und Lernens sowie den Spaßfaktor. Mehr als 60 Prozent der Eltern sind bereit, Geld für digitale Bildungsprodukte auszugeben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, digitale Lernspiele als integralen Bestandteil der Vorschulbildung einzuführen und eine Brücke zwischen dem digitalen Lernen zu Hause und in Kindertagesstätten zu schlagen.
Edurino hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI 2022 in der Kategorie Kindergarten und Vorschule sowie den Titel "Digitale Start-ups des Jahres 2023" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Lernapp wird bereits in mehreren Hundert Kitas und Grundschulen für den digitalen Vorschulunterricht eingesetzt, und über 70.000 junge Familien nutzen sie zu Hause. Edurino ermöglicht es Eltern und Erzieherinnen, die Spielsitzungen zu kontrollieren und die Lernfortschritte der Kinder einzusehen.
Als Vorreiter hybrider Lernspiele für Vorschulkinder in Deutschland erfüllt Edurino die Anforderungen des Digitalpakts Kita, der eine neue digitale Bildungslösung für Kinder fordert. Das Unternehmen trägt dazu bei, Kinder verantwortungsbewusst an digitale Medien heranzuführen und ihnen wichtige Zukunftskompetenzen zu vermitteln. Mit einer Kombination aus echten Spielfiguren, einem ergonomischen Eingabestift und einer digitalen Lernapp bietet Edurino den Kindern nicht nur klassische Vorschullerninhalte wie Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch MINT-Fächer sowie die wichtigsten Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Das Lernkonzept passt sich individuell an das Tempo und das Alter jedes Kindes an, um eine optimale Förderung gemäß den Stärken und Entwicklungsbereichen zu gewährleisten.
Edurino, ein junges Unternehmen mit Sitz in München und Anfang 2021 gegründet, steht an vorderster Front der Bildungsinnovation. Die beiden Geschäftsführerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer haben mit ihrem EdTech Startup eine faszinierende Möglichkeit geschaffen, digitales Lernen mit spielerischem Erleben zu verbinden. Edurino ist ein digitales Lernsystem, das für Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren gedacht ist. Es kombiniert Figuren, einen speziellen Stift und eine interaktive Software zu einer einzigartigen Lernerfahrung.
Entwickelt mit Logopäd:innen, Grundschullehrer:innen und Pädagog:innen, bietet Edurino eine vielfältige Palette an Lernprodukten, die das Spielen und Lernen vereinen. Das Edurino Universum besteht aus liebevoll gestalteten Figuren, die beim Platzieren auf dem Startbildschirm ein passendes Lernspiel mit relevanten Inhalten freischalten. Stand jetzt gibt es 5 Figuren: Juki "Kreativität & Malen”, Luka "Logisches Denken & Coding”, Niki "Erstes Englisch”, Robin "Zahlen & Mengen” und Mika “Erstes Lesen und Schreiben”. Der ergonomische Dreikant-Eingabestift fördert die korrekte Stifthaltung, was für die motorische Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung ist. Die dazugehörige App, die kostenlos im App Store, Google Play Store oder Amazon App Store erhältlich ist, bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, die es den Kindern ermöglicht, spielerisch die digitale Welt zu entdecken.
Im März hat “Netpapa” Mario Förster hat Edurino mit seinen Kindern getestet. Während des Tests waren ihm Benutzerfreundlichkeit und Effektivität des Systems besonders wichtig. “Wir finden EDURINO ist eine gelungene Anwendung, um Kinder auf die Grundschule vorzubereiten oder sie später beim Lernen in den ersten Klassen zu unterstützen. Unsere Kinder waren von den Figuren begeistert und konnten die App allein einrichten und bedienen. Uns als Eltern hat auch der Elternbereich gut gefallen, er garantiert ausreichend Kontrolle über die tägliche Nutzungsdauer und die Inhalte.” Seiner Meinung nach sind die Lernfelder vielfältig und reichen von grundlegenden Inhalten wie Lesen und Zahlen bis hin zu fortgeschrittenen Themen wie Englisch und Coding. Die App passe die Aufgaben alters- und fortschrittsgerecht an, um den Lernerfolg zu optimieren. Edurino vermittle spielerisch Fähigkeiten und fördert den sicheren Umgang mit digitalen Medien. Die App sei außerdem werbefrei und enthält auch keine In-App-Käufe, wie er betont.
Nora Ritschke von Leben und erziehen kommt gemeinsam mit Tochter Mara ebenfalls zu einem positiven Fazit: 5 von 5 Sternen geben sie Edurino. Laut Nora zeichnet sich die Edurino-Lernapp durch ihre einfache Handhabung und Kindersicherheit aus. Sie hebt positiv hervor, dass die Kinder beim Erstellen des Profils ihre Figur individuell gestalten können. Es werden nur der Name und das Alter des Kindes erfragt, zusätzliche Angaben sind nicht erforderlich. Eltern könnten die Nutzungsdauer festlegen, wobei die Zeit nur in aktiven Spielen läuft. Die App sei intuitiv zu bedienen und bietet verschiedene Spiele in den Lernwelten. Durch Hilfestellungen und fehlenden Druck beim Verlieren der Spiele bleibt der Spaß erhalten. Die Spiele findet Nora altersgerecht gestaltet und sie mag, dass sie bei ihrer Tochter für Lernspaß sorgt. Es gebe kaum negative Aspekte, jedoch könnte für das Vorschulalter eine Option mit Großbuchstaben wünschenswert sein. Insgesamt ist die Edurino-App aber gut durchdacht und fördere den gesunden Umgang mit digitalen Medien. Nora’s Fazit: “Ich bin der Meinung, dass digitale Medien für unsere Kinder einfach zum Leben dazugehören – und ja, auch schon mit vier Jahren. Mir ist wichtig, dass Mara einen gesunden Umgang damit lernt. Die Edurino-App füllt die Bildschirmzeit sinnvoller als eine Folge Netflix, ist gut durchdacht und hat, zumindest bei Mara, das Interesse geweckt, sich noch über die Lernwelt hinaus mit dem Thema Rechnen zu beschäftigen. Es vergeht kaum noch ein Fußweg ohne dass ich ihr Plus-Aufgaben stellen muss. Was will man als Eltern mehr!?”
Auch PapasVlog hat Edurino mit seinem Kind getestet. Über den Player oder hier gelangt ihr zu seinem Video:
Was Edurino so besonders macht, geht jedoch über das Produkt selbst hinaus. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, kundenorientiert zu arbeiten. Irene Klemm, eine der Gründerinnen, betont, dass sie von Anfang an wöchentlich in Partnerkindergärten präsent sind, um sicherzustellen, dass jedes Lernspiel den gewünschten Lernerfolg erzielt. Durch den direkten Austausch mit den Kindern werden jede Benutzeroberfläche und jeder Button sorgfältig getestet, um sicherzustellen, dass sie von den Kindern eigenständig verwendet werden können. Dabei spielt auch der Spaß eine entscheidende Rolle, da es wichtig ist, sich in die Denkweise der Kinder hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen.
Die Ergebnisse einer Studie mit Dynata bestätigen den Bedarf und die Nachfrage nach Konzepten wie Edurino. Die Gründerin sagt dazu: “Wir sind der Überzeugung, dass unser Lernsystem im Zuge des Digitalpakts Kita optimal in den Bildungseinrichtungen als Ergänzung zum analogen Vorschulunterricht eingesetzt werden kann. Die wöchentlichen Testings in unseren mehreren Hundert Partnerkindergärten zeigen, dass Edurino hervorragend im Kita-Alltag integrierbar ist, da Kinder es auch eigenständig spielen können. Die Ergebnisse der Studie motivieren dazu, noch mehr Kitas und Familien mit Edurino zu erreichen und im Zuge des Digitalpakts Kitas ein Partner für die Implementierung des digitalen Vorschulunterrichts in ganz Deutschland zu werden.”
Die Edurino-Lernapp hat sich bereits als vielseitiges und kindersicheres Lernwerkzeug für Kinder etabliert. Mit ihrer intuitiven Bedienung, verschiedenen Lernwelten und altersgerechten Spielen bietet sie eine unterhaltsame und effektive Lernumgebung. Doch die Entwicklung steht nicht still. Dabei wird das Unternehmen auch auf das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer eingehen, um die App kontinuierlich zu verbessern. Die Vision von Edurino besteht darin, zur führenden personalisierten Lernplattform für Kinder weltweit zu werden, die sie auf ihrem Bildungsweg begleitet und gemäß ihren individuellen Stärken und Interessen fördert. Mit solchen innovativen Ansätzen wird Edurino auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der digitalen Bildung von Kindern spielen und ihnen dabei helfen, die notwendigen Fähigkeiten für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.
Was haltet ihr von digitalen Lerninhalten für die Vorschulbildung? Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht? Schreibt eure Eindrücke gerne in die Kommentare!
Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen? Diese Frage wird aktuell stark diskutiert. Trotzdem nutzen immer mehr Menschen KI in den unterschiedlichsten Bereichen, um sich ihr Leben zu erleichtern. Auch bei Schülern und Lehrern erfreuen sich Künstliche Intelligenzen in Form von Programmen wie ChatGPT immer größerer Beliebtheit. Es ist abzusehen, dass KI damit auch in Zukunft einen großen Einfluss auf die Bildung und den Unterricht an deutschen Schulen haben wird.
Laut einer Studie von Vodafone, durchgeführt im März diesen Jahres, glauben 54 Prozent der Deutschen, dass KI den Unterricht an Schulen wesentlich verändern wird. In der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen einen reflektierten Umgang mit KI-Programmen zu vermitteln, sehen 77 Prozent die Lehrkräfte. Die Hoffnung auf einen zukünftigen verantwortungsbewussten Umgang mit KI liegt damit auf den Schulen. Doch 57 Prozent der Befragten zeigen sich nach wie vor skeptisch gegenüber Programmen wie Chat GPT und sehen in der Nutzung von KI in der Schule mehr Gefahr als eine Chance.
Auch wegen dieser Zweifel werden die Forderungen nach einer stärkeren Regulierung von KI-Programmen immer lauter. Dies liegt vor allem an den Befürchtungen um Deep Fakes und Betrugsversuchen, zum Beispiel bei Prüfungen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Schüler in Hamburg während der Abiturprüfungen wohl das Programm ChatGPT genutzt haben sollen. In einem Fall entdeckte die Lehrkraft den Betrugsversuch noch während der Prüfung, in 20 anderen Fällen hingegen wurde die Schule erst bei der Korrektur auf Unstimmigkeiten aufmerksam. Die Texte waren teilweise fehlerfrei, in Teilen aber auch mangelhaft. Mit Hilfe einer Software, die die Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit der ein Text von ChatGPT erstellt wurde, wurde der Verdacht der Lehrer scheinbar bestätigt. Diese Fälle müssen jedoch nicht gemeldet werden und wurden daher nicht formal erfasst, genaueres ist deshalb also noch unklar. Die Schulbehörde teilte lediglich mit, dass sie die Vorfälle prüfen werde. Über spätere rechtliche Schritte wie eine Ahndung können die Schulen selbst entscheiden. Dies kritisierte unter anderem der Vorsitzende der Vereinigung der Hamburger Gymnasialschulleitungen, Christian Gefert. Seine Forderung: Behörden sollen klarer regeln, wie Schulen mit KI rechtssicher umgehen können. Gefert fordert außerdem zu grundsätzlichen Überlegungen auf, wie Schulen sich den neuen technologischen Entwicklungen anpassen können, statt nur zu versuchen, die neuen Technologien in ein altes System zu quetschen.
Von Seiten der Bundesregierung melden sich ebenfalls immer mehr Stimmen zu Wort, die eine Regulierung fordern. SPD-Chefin Saskia Esken plädiert für die Einrichtung einer Aufsichtsbehörde für den Einsatz von KI in Deutschland. „Weil der Umgang mit Daten bei der Aufsicht eine bedeutende Rolle spielt, könnte der Beauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit eine gute Wahl sein“, äußerte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „In jedem Fall brauchen wir eine Behörde, die beurteilt, ob der Einsatz von KI Recht und Gesetz folgt.“
Auch das Bundesinnenministerium hat sich für einen klaren Rechtsrahmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz ausgesprochen. Eine Sprecherin von Innenministerin Nancy Faeser teilte mit, man sehe zwar grundsätzlich großes Potential für die digitale Gesellschaft bei der Verwendung von KI-Anwendungen, jedoch brauche es neue Standards für eine „vertrauenswürdige KI”. Eine große Rolle spiele dabei, laut dem Ministerium, die Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit von KI-Ergebnissen.
Der deutsche Ethikrat plädiert ebenfalls für eine strikte Begrenzung bei der Verwendung von KI. Die Vorsitzende, Alena Buyx, äußerte: „Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern.”
Um den neuen Gefahren und Problemen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz entgegenzuwirken, plant die Europäische Union die weltweit erste umfangreiche Regulierung von KI. Mit dem Artificial Intelligence Act hat die EU-Kommission im Rahmen der EU-Digitalstrategie bereits einen Gesetzesentwurf dazu veröffentlicht. Dieser enthält konkrete Vorschläge zur Regelung im Umgang mit KI in Forschung und Wissenschaft. Um das Gesetz zu verabschieden, kommt es nun zur finalen Abstimmung des Gesetzestextes unter Mitwirkung des Parlaments, der EU Kommission und des Rates der EU. Ziel ist es, das Gesetz noch vor dem Ende der laufenden Legislaturperiode des Europäischen Parlaments im Jahr 2024 zu verabschieden. Nach Inkrafttreten folgt noch eine zweijährige Übergangsfrist.
Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine Verpflichtung für Chatbot-Hersteller, offenzulegen, ob sie beim Training ihrer KI-Modelle urheberrechtlich geschütztes Material verwenden. Des Weiteren soll der Gebrauch von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum verboten werden. Die Verantwortung für den Missbrauch von KI-Programmen soll außerdem zukünftig der Anbieter selbst tragen, nicht die kleineren Unternehmen, die die Programme verwenden.
Um eine sichere Nutzung von KI zu gewährleisten, sollen laut dem Entwurf künftig KI Programme in drei unterschiedliche Risiko-Kategorien eingeteilt und entsprechend reguliert werden:
Außerdem möchte die EU Firmen zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung bewegen. Die Kommission plant hierzu einen Rahmenvertrag, unter anderem für den Konzern Google. „Wir können es uns nicht leisten, zu warten, bis die KI-Regulierung tatsächlich in Kraft tritt", äußerte sich EU-Industriekommissar Thierry Breton nach seinem Gespräch mit Google-Chef Sundar Pichai.
Unter Lehrkräften sind Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT ein zunehmend gern gesehenes Hilfsmittel. 11 Prozent der Lehrer:innen geben in der Studie von Vodafone an, dieses für die Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Im Unterricht selbst nutzen sogar 22 Prozent der befragten Lehrkräfte KI-Anwendungen. Künstliche Intelligenz hat also bereits einen hohen Stellenwert in den meisten Klassenzimmern. Daran, KI für euren Unterricht zu nutzen, dürften euch nach den bisherigen Bekanntmachungen auch die neuen Regelungen der AI-Acts nicht hindern. Denn meist werden im Unterricht nur Chat-Bots wie ChatGPT zum Einsatz kommen, welche als minimales Risiko eingeschätzt werden und damit weiter genutzt werden dürfen. Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Regulierungen von Seiten der Bundesregierung auf den AI-Act folgen könnten. Baldige Veränderungen kann es bereits zuvor in der Ausbildung für Lehrkräfte geben. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht aufgrund der gravierenden Veränderungen für das Lernen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt, eine Anpassung der Lehrerausbildung als erforderlich. Um den Umgang mit den modernen Technologien zu lernen und weitergeben zu können, müssten Lehrerinnen und Lehrern verstärkt digitale Kompetenzen an die Hand gegeben werden, sagte sie Ende Januar im ARD-Morgenmagazin.
Inzwischen haben außerdem bereits mehrere Bundesländer Empfehlungen für den Einsatz von KI an Schulen herausgegeben, beispielsweise die Berliner Senatsverwaltung für Bildung. Als Unterstützung bei der Einbindung von KI in euren Unterricht hat diese in einer Handreichung Tipps, unter anderem für die Bewertung von Leistungen, zusammengestellt. Nordrhein-Westfalen informiert in einem im Februar veröffentlichten Leitfaden zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz ebenfalls über mögliche Nutzung von KI im Unterricht. Auch Hessen schließt sich der positiven Einstellung gegenüber KI im Unterricht an. Der Einsatz von KI-Anwendungen im Unterricht unter anderem durch ChatGPT kann Schülerinnen und Schüler individuell in ihrem Lernprozess unterstützen, heißt es seitens des hessischen Kultusministeriums. Hessen entwickelt daher gerade gemeinsam im Rahmen der länderübergreifenden Vorhaben ein intelligentes, tutorielles System zum Einsatz im Unterricht, teilte das Kultusministerium mit. Laut deutschem Ethikrat soll sich der Einsatz von KI an Schulen jedoch „an grundlegenden Bildungsvorstellungen orientieren und auf Elemente beschränken, die nachweislich die Kompetenzen und sozialen Interaktionen der Lernenden erweitern“. Auch hier müsse die Privatsphäre geschützt werden. Somit ist es nach wie vor an euch als Lehrer zu entscheiden, ob und in welcher Form KI in eurem Unterricht benutzt und thematisiert werden soll. Vorschläge zur Nutzung von KI und Chat GPT für Lehrkräfte findet ihr auch in unseren Artikeln zu Tipps für das Nutzen von ChatGPT als Lehrkraft und speziell zu den hilfreichsten ChatGPT-Prompts für Lehrkräfte.
Was ist eure Meinung zu den neuen Bemühungen, Künstliche Intelligenzen zu regulieren? Nutzt ihr bereits ChatGPT oder ähnliche Programme in eurem Unterricht? Teilt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mit!
Berlin, 31. Mai 2023 - Der gemeinnützige Verein codetekt e.V. stellt kostenfreie Materialien für einen Medienkompetenz-Workshop für Schulen in Berlin und Brandenburg zur Verfügung. Der von der mabb (Medienanstalt Berlin Brandenburg)-geförderte Workshop fokussiert sich auf Nachrichtenkompetenz und Kriegsberichterstattung und adressiert Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse. Die Materialien sind ausgelegt für einen Umfang von 2 x 90 Minuten und enthalten interaktive, spielerische sowie digitale Elemente.
In einer Zeit, in der gezielte Falschinformation als Kriegspropaganda fungiert, ist es für das Bestehen einer Demokratie wichtig, über Falschinformationen aufzuklären, um vor Manipulation zu schützen. Martin Gorholt, Vorsitzender des mabb-Medienrates, betont: "Die unterschiedlichen Videos, Bilder und Texte aus Kriegsgebieten und die Berichterstattung dazu gut einzuordnen und zu verarbeiten, wird immer mehr zur Herausforderung."
Der gemeinnützige Verein codetekt.e.V. setzt sich für die Förderung von Nachrichtenkompetenz junger Menschen ein. Hierfür hat codetekt das Trust-Checking-Kit (TCK) entwickelt, das Lehrkräfte in ihren Klassen leicht anwenden können. Der Workshop mit dem Titel "We need to talk about the war!" legt den Fokus auf Kriegsberichterstattung und Desinformation und wird gefördert durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Er bietet Schulen ein einsatzbereites digitales Workshop-Paket.
Das TCK beinhaltet ein Handbuch, eine Präsentation, ein Online-Quiz (der “Trust-O-Mat”), Videos und Arbeitsblätter. Die Materialien sind für den Einsatz in Schulen ab der 10. Klasse empfohlen und umfassen zwei Doppelstunden (2 x 90 Min.). Dank der Förderung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg können ausgewählte Klassen in Berlin und Brandenburg einen kostenfreien Zugang zum Workshop erhalten. Zur Erfolgskontrolle wird den Teilnehmenden ein kurzer Fragebogen zur Verfügung gestellt.
"Wir möchten Schulen dabei unterstützen, digitale Medienkompetenz zu fördern und ihren Schülern und Schülerinnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um Falschmeldungen zu erkennen, Informationen kritisch zu hinterfragen und zu verifizieren", erklärt Kristin Marosi, Geschäftsführerin von codetekt e.V. Interessierte können sich in den Infoveranstaltungen von codetekt, sowie telefonisch zum Trust-Checking-Kit beraten lassen. Weitere Informationen zum Workshop finden Sie auf der Website des Vereins unter www.codetekt.org/workshop.
Zum Verein: codetekt ist ein gemeinnütziger Verein, der Strategien und Lösungen gegen Falschinformationen entwickelt. Eine Lösung ist die Plattform codetekt.org, auf der eine Community von Freiwilligen Informationen auf ihre Vertrauenswürdigkeit prüft. Darüber hinaus engagiert sich codetekt e.V. in Workshop-Formaten gegen Falschinformationen im Netz. Als gemeinnütziger Verein ist codetekt auf Spenden, Förderung und Unterstützung angewiesen.
weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veröffentlicht einen neuen Online-Selbstlernkurs zum Thema „Desinformation und Hate Speech“. Lehrkräfte können in zwei Kursmodulen lernen, wie Desinformation und Hate Speech im Internet zusammenhängen und wie sie den Umgang mit diesen Online-Risiken in den Unterricht einbringen können. Bereits seit 2020 hilft das Blended Learning-Fortbildungsprogramm von weitklick Lehrkräften bundesweit dabei, sich zum Thema Desinformation online fortzubilden. Der Kurs richtet sich an Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie an Berufsschulen und entstand in Kooperation mit dem Projekt „firewall – Hass im Netz begegnen“ der Amadeu Antonio Stiftung.
In der Schule gegen Desinformation und Hate Speech stark machen
In einer Demokratie darf und sollte jeder seine Meinung äußern, auch im Internet. Problematisch wird es allerdings, wenn diese Meinungsfreiheit durch die Verbreitung von Desinformation und Hate Speech missbraucht wird. Antidemokratische Gruppierungen streuen Desinformationen und greifen bewusst Personen oder Gruppen im Netz mit menschenfeindlichen Beleidigungen und Aussagen an. „Sie wollen durch Hate Speech die öffentliche Meinung beeinflussen, um so ihre Ziele durchzusetzen. Auch im digitalen Raum ist also Zivilcourage und Engagement gefragt“, weiß Charlotte Lohmann von der Amadeu Antonio Stiftung.
Desinformation und Hate Speech sind keine neuen Phänomene, aber in digitaler Form erreichen sie neue Dimensionen – besonders in Krisenzeiten. Auch Kinder und Jugendliche begegnen diesen bei ihrer Mediennutzung, wie zuletzt der Jugendmedienschutzindex 2022[1] zeigte. „Der Lernort Schule ist zentral, um für die Themen Desinformation und Hate Speech zu sensibilisieren – Lehrkräfte haben hier eine wichtige Schlüsselrolle. weitklick unterstützt Lehrende deshalb auf vielfältige Weise dabei, den Umgang mit Hass und Falschinformationen im Netz in den Unterricht zu integrieren.“, so Armin Himmelrath, weitklick-Beiratsvorsitzender und Bildungsredakteur beim SPIEGEL.
Desinformation und Hate Speech verstehen – interaktiv und abwechslungsreich
Der neue Online-Kurs besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen mit fundierten Inputs, Übungen und Reflexionsfragen. Lehrkräfte lernen, Desinformation und Hate Speech zu erkennen und einzuordnen. Außerdem finden sie im Kurs-Bereich „Werkstatt“ Anregungen und Materialien, die ihnen den Transfer in den Unterricht erleichtern.
Themen in Modul 1
Themen in Modul 2
Der Kurs „Desinformation und Hate Speech“ ist ab sofort kostenfrei unter www.weitklick.de/kurse verfügbar. Insgesamt bietet weitklick sechs Online-Kurse für Lehrende an.
Informationen zum Projekt firewall der Amadeu Antonio Stiftung gibt es unter www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/firewall/.
Über weitklick
weitklick ist ein multiperspektivisches Blended Learning-Fortbildungsprogramm und unterstützt Lehrende dabei, das Thema Desinformation im digitalen Raum nachhaltig in den Unterricht zu integrieren. Das Projekt bietet Online-Kurse, Unterrichtsmaterialien, Webinare und Fortbildungen an, in denen ein Austausch zwischen Lehrkräften und Medienschaffenden ermöglicht wird. Zielgruppe sind vor allem Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie in der Berufsbildung.
Begleitet wird weitklick von einem interdisziplinären Fachbeirat mit Expertinnen und Experten aus Journalismus, Politik, Wissenschaft und Bildungspraxis. Beiratsvorsitzender ist der Bildungsredakteur Armin Himmelrath. Die Schirmherrin von weitklick ist Prof. Dr. Gesine Schwan.
In der digitalisierten Welt hat die Künstliche Intelligenz (KI) einen bemerkenswerten Aufstieg erlebt, der unser tägliches Leben verändert hat. Eine der prominentesten Anwendungen dieser Technologie ist ChatGPT, ein leistungsstarker Chatbot, der auf OpenAI's GPT-3.5 basiert. Während ChatGPT im Alltag als hilfreiches Werkzeug angesehen wird, stellt es Schulen und Universitäten vor eine große Herausforderung: Wie können sie sicherstellen, dass bei Prüfungen und Bewertungen klar zwischen menschlichen und KI-generierten Texten unterschieden wird? Unklarheiten wie diese werfen wichtige Fragen über die Zukunft von Prüfungsverfahren und den Umgang mit dieser Technologie in Bildungseinrichtungen auf.
Zunehmend wird der Einsatz von ChatGPT durch Schüler:innen für Hausaufgaben beobachtet. Es gibt durchaus positive Anwendungen im Bildungsbereich, wie Lese-, Sprach- und Mathe-Lernprogramme, aber die (teilweise) Übernahme der Hausaufgaben oder Fach- und Seminararbeiten durch den Chatbot wird als problematisch angesehen. In Hamburg reagiert die Schulbehörde auf den Trend und plant, mündliche Prüfungen stärker zu gewichten, um die individuelle Leistung der Schüler:innen besser berücksichtigen. Zudem wurde die Kompetenzstelle KI eingerichtet, um den gezielten Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT zu fördern. Es wird betont, dass die Verwendung von KI im Unterricht sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss, um Schüler:innen zu unterstützen und datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Es gibt weiterhin eine internationale Debatte über die Kontrolle und den Jugendschutz von ChatGPT und ähnlichen KI-Systemen.
Der Einsatz von ChatGPT in Schulen führt zu einer intensiven Debatte über den Umgang damit. Es gibt Vorbehalte, da der Chatbot keine Quellen angibt, Fehler machen kann oder Anweisungen missinterpretiert. Ethische Bedenken beziehen sich auf Reproduktion bestimmter Werte und Normen. Es ist schwierig zu erkennen, ob ein Text von Schüler:innen oder von ChatGPT geschrieben wurde, da der Chatbot in der Lage ist, wie ein Mensch Texte zu formulieren. Ein Verbot von ChatGPT an Schulen ist fraglich, es sei wichtiger, einen sinnvollen Umgang zu finden und darüber intensiv zu diskutieren, argumentiert Felicitas Macgilchrist. OpenAI hat inzwischen ein Tool veröffentlicht, das, ebenfalls mithilfe einer KI, Texte daraufhin untersucht, ob sie von einer Künstlichen Intelligenz oder einem Mensch geschrieben wurden.
Der Gastbeitrag von Sebastian Zachrau in ZeitCampus beleuchtet die Auswirkungen von ChatGPT auf Prüfungen an Hochschulen. Die Verfügbarkeit des Sprachmodells stellt die herkömmlichen Prüfungsformen in Frage und ermöglicht Studierenden, mithilfe der KI Texte und Antworten zu generieren. Die Leistungen zu bewerten und Missbrauch zu verhindern stellt deshalb eine große Herausforderung für Hochschulen dar. Bisher gibt es dazu keine einheitlichen Vorgaben. Der Artikel argumentiert, dass die aktuelle Prüfungspraxis überdacht und auf kompetenzorientierte Prüfungen umgestellt werden sollte, um den Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht zu werden.
Schulen und Universitäten stehen vor der großen Herausforderung, bei Prüfungen den Unterschied zwischen menschlichen und KI-generierten Texten klar zu erkennen. Der Einsatz von ChatGPT für Prüfungen bringt viele Unsicherheiten mit sich, Schulbehörden und Universitäten müssen deshalb angemessen auf diesen Trend reagieren. Erste Lösungsansätze wurden bereits erarbeitet, allerdings bleiben weitere Entwicklungen und eine einheitliche Handhabe abzuwarten, da die Zukunft von Prüfungsverfahren und der Umgang mit KI-Technologie auch weiterhin herausfordernd bleiben wird.
Kein Mensch ist wie der andere. Unterschiede wird es immer geben und das ist gut so – sie tragen zur Diversität und Heterogenität der Gesellschaft bei. Die Bedeutsamkeit von Inklusion ist heutzutage bei einem großen Teil der Bevölkerung im Bewusstsein angekommen und auch die aktuelle Entwicklung verläuft laut Einschätzung von Expert:innen relativ positiv. Das war jedoch nicht immer so: Insbesondere die deutsche Geschichte ist in Bezug auf Inklusion und Akzeptanz von düsteren Kapiteln gezeichnet.
Die erreichten Fortschritte in Bezug auf die Inklusionen wären nie möglich gewesen, ohne Individuen, die sich dafür stark gemacht haben. Es braucht Personen, die für dieses Thema einstehen und aktiv daran arbeiten. Im Jahr 2009 hat die Bundesrepublik mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention einen großen, längst überfälligen Schritt gemacht. Doch auch normale Bürger:innen können große Beiträge leisten.
Im Rahmen unserer Themenwoche Inklusion stellen wir euch zwei Projekte vor, die einen besonderen Beitrag zur Integration leisten, Barrieren abbauen und Schüler:innen unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Hintergründen eine Chance geben.
“Der Ausdruck der Persönlichkeit erreicht seine Erfüllung nur durch Kommunikation.” sagte einst die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnete Schriftstellerin Pearl S. Buck. Kommunikation ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis und damit auch zu Akzeptanz – genau da will das Startup Talking Hands ansetzen.
Talking Hands begann ihre Geschichte mit dem Auftritt der Gründerinnen Maria Möller und Laura Mohn Auftritt bei Die Höhle der Löwen. Die Idee der Kommunikationsdesign-Studentinnen war simpel: spielerisch das Erlernen von Gebärdensprachen mit der Hilfe von farbenfrohen Daumenkinos zu vereinfachen.
“Wir sind damals mit der Mission gestartet, den Einstieg in die Gebärden-Welt für alle so leicht wie möglich zu machen”, erzählt Möller über den Beginn des Projekts. Die mit Down-Syndrom geborene Jami, Schwester von Laura, bot den Anstoß und Motivation. Jami selbst war aufgrund der Einwirkungen des Down-Syndroms jahrelang auf Gebärden angewiesen für ihre Sprachentwicklung. Die Sprache zu erlernen hatte allerdings seine Schwierigkeiten, weswegen die Gründerinnen sich entschlossen, selbst aktiv zu werden und einen Gamification-Ansatz zu versuchen.
Das Lernen von Gebärden soll Kindern von Grund auf Inklusion als Lebensweise heranführen, Umgang mit Behinderten weniger fremd machen und Spracherwerb fördern. Das Startup arbeitet stetig daran, den Wortschatz zu vergrößern und bietet auch eine App abseits der Daumenkinos zum Unterwegslernen an. Zusammen mit Andreas Costrau von Gebaerdenservice.de arbeiten sie stetig an neuen Illustrationen.
“Viele Pädagog:innen kommen auf uns zu und erzählen uns, wie toll sie die Idee finden, aber hätten in ihrer Einrichtung momentan keine Kinder mit Behinderung und deshalb keinen Bedarf. Dabei geht es aber um so viel mehr. Kinder in der frühkindlichen Erziehung für das Thema Inklusion und bspw. Gebärden zu sensibilisieren, hilft uns, unsere Gesellschaft nachhaltig inklusiver zu gestalten”, sagt Möller
Das Prinzip zeigt bereits Wirkung. In einer wissenschaftlichen Arbeit von Saskia Wiesner, Lehramtsanwärterin im förderpädagogischen Bereich, wurde nicht nur bewiesen dass sich Kommunikation, Partizipation und Behinderung wechselseitig bedingen und sich kommunikative Partizipation von Kindern mit Down-Syndrom durch die Nutzung von Talking Hands erhöht, sowie zur sensibilisierung beiträgt. “Wir bekommen regelmäßig Feedback von KiTas, wieviel Spaß es allen Kindern macht, mit den Daumenkinos zu spielen und zu lernen.” teilt uns Möller mit. Ein kleiner Erfolg für die Integration.
"Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen." Mit diesen Worten wirbt Friedo Scharf, Sonderpädagoge und Mitgründer von Inklusion Digital und der Web App SPLINT für die Chancengerechtigkeit in der Bildung.
2020 haben sich Scharf und Software Entwickler Sebastian Trapp das Ziel gesetzt, die inklusive Schule erreichbarer zu machen. Dieses Ziel soll durch die direkte Unterstützung der Pädagog:innen, in Form der App SPLINT, erreicht werden. Von der Diagnostik über die Förderplanerstellung bis zur Begleitung. Das multiprofessionelle Tool soll ein Mittel für Lehrkräfte sein, Schüler:innen effektiver zu unterstützen. Konkret geschieht dies mithilfe einer Bibliothek von Fördermaßnahmen und Umsetzungsbeispielen, angepasst an bestimmte Situationen. Die App beinhaltet Beobachtungshilfen zu Schwerpunkten wie Lernen, Sprache, Emotionale, soziale und geistige Entwicklung sowie Hören und Kommunikation.
Für Friedo Scharf ist bei allem die Unterstützung von Lehrkräften auch persönlich von großer Bedeutung, da er aufgrund eines Burnouts selbst früh in seiner Laufbahn, den Beruf pausieren musste. “Ich wollte jedem einzelnen Kind gerecht werden, es mit den Ressourcen, die es bereits in sich trägt, individuell fördern. Das ist ein hoher Anspruch und war extrem zeitintensiv.” Nachdem er sich erholt hat, tat er sich mit Trapp zusammen, um die Inklusion Digital GmbH zu gründen, aus der später auch SPLINT hervorging. “Heute, im Jahr 2022 steht ein Team aus über 20 Personen hinter SPLINT. In 1000 Schulen wird SPLINT tatkräftig genutzt. Das freut mich ganz besonders und hätte ich mir nie erträumen lassen!”, so Scharf.
Als Sonderpädagoge hat Scharf ein besonderes Interesse an einer inklusive Gesellschaft und möchte das SPLINT ein positives Statement setzen.
Das bemühen um Inklusion in Deutschland ist lange nicht vorbei, aber die Ressourcen sind auch noch lange nicht aufgebraucht. Jedes neue Problem des Bildungswesen kann von einem inklusionsfokussierten Standpunkt angegangen werden. Aktuelles Beispiel: KI. Künstliche Intelligenz bietet einige Möglichkeiten für Lehrkräfte, die auch im Rahmen der Inklusion hilfreich sein können. Ähnlich wie SPLINT, kann KI Lehrkräfte hier unterstützen durch beispielsweise Anpassung von Unterrichtsmaterialien in andere Sprachen für geflüchtete Kinder oder Text zu Sprache Anwendungen für neurodiverse Schüler:innen.
Bildungswissenschaftlerin Katharina Hamisch sieht ebenfalls Möglichkeiten beim Einsatz von KI in der digitalen Bildung und Inklusion. “KI bietet für den Abbau von Barrieren viele Einsatzmöglichkeiten: KI-Assistenzsysteme können individualisierte Lernmaterialien bereitstellen, sprachliche oder andere kompensatorische Unterstützung leisten und bieten außerdem die Möglichkeit von permanentem Feedback”, sagt Hamisch.
Zwar kann die KI nicht zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen, jedoch ist dies hierbei auch nicht ihr Zweck. Stattdessen kann sie den zwischenmenschlichen Kontakt unterstützen, auf ähnliche Art und Weise wie Talking Hands und SPLINT.
Was sind eure Ideen für mehr Inklusion? Haben euch die genannten Projekte inspiriert? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit und falls euch das Thema interessiert, bleibt gespannt auf unseren morgigen Artikel: Förderschulkonzepte weltweit.
Ob in Politik, Medien oder Wissenschaft: Desinformationen, Deepfakes und fragwürdige Verlässlichkeit von KI-generiertem Wissen prägen den Diskurs. Die Hertie School und die Vodafone Stiftung Deutschland laden aus diesem Anlass Pädagog:innen und Bildungsakteure herzlich zur Teilnahme an der Seminarreihe „Desinformation, Fake News und Meinungsbildung im Schulkontext“ ein. Die Seminarreihe bietet eine inhaltliche Einführung, praxisorientierte Workshops und Vorträge zu Themen wie dem Erkennen und Bekämpfen von Desinformation oder Pseudowissenschaften sowie KünstlicherIntelligenz, Deepfakes und deren Konsequenzen. Dabei liegt der Fokus stets auf der Verknüpfung mit praktischen Erfahrungen aus der Schule. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit Akteur:innen aus der deutschen Bildungslandschaft auszutauschen und Ihren Horizont zu erweitern!
Wo? Vor Ort in der Hertie School in Berlin sowie online
Wann? 5. Juni 2023 (vor Ort), 19. Juni 2023 (online), 10. Juli 2023 (vor Ort)
Die Teilnahme ist kostenlos. Gerne lassen wir Ihnen unser Programm zukommen.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 26. Mai 2023 bitte per E-Mail bei sarah.sommer@vodafone-stiftung.de
Nachrichten für Kinder und Jugendliche haben schon seit langem einen festen Platz in der Medienlandschaft. Serien wie „Löwenzahn“ oder „Mittendrin“ von Peter Lustig haben uns die Welt erklärt und eine ganze Generationen geprägt. Auch heute erfreuen sich solche Wissenssendungen großer Beliebtheit. Denn Kinder wollen informiert sein und haben Fragen zu dem, was um sie herum geschieht. Sie fordern Antworten, auch von euch als Lehrer. Und das zurecht: nach Artikel 17 der UN-Konvention für die Rechte der Kinder ist der ,,Zugang zu Informationen" ein Grundrecht eurer Schüler:innen. Konventionelle Nachrichten sind aufgrund der Komplexität der Sprache und der beschriebenen Sachverhalte jedoch meist nicht geeignet. Kinder können die dort gegebenen Informationen weder verstehen, noch emotional verkraften. Auch fehlt ihnen oft die Kompetenz, seriöse Quellen und Informationen von Fake-News zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, Schüler:innen die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu geben, die Welt um sie herum zu verstehen und sich ihre eigene Meinung zum momentanen Geschehen bilden zu können. Dabei kann die Integration von Nachrichten in den Unterricht helfen, aber wie ist das zu schaffen? Vor allem bei unteren Klassen kann es manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, in der Flut an immer neuen Nachrichten kindgerechte, leicht verständliche und unterhaltsame Optionen zu finden, die gut in den Unterricht eingebunden werden können. Genau aus diesem Grund haben wir für euch hier die besten Angebote zusammengestellt, mit denen ihr euren Schüler:innen aktuelle Nachrichten näher bringen könnt.
Bereits seit 1989 versorgt die Kindernachrichtensendung logo! vom ZDF ihre jungen Zuschauer:innen mit leicht verständlichen und interessanten Berichten zu Ereignissen aus aller Welt. Ausgestrahlt wird die Sendung jeden Abend im Kindersender KIKA. Laut eigenen Angaben richten sich die Angebote von logo! an Kinder von 8 bis 12 Jahren. Für euren Unterricht könnt ihr über die Website ganz einfach sowohl auf Artikel zu aktuellen Nachrichten, als auch auf die Videos der täglich veröffentlichten Sendung zugreifen. In dieser werden in etwa 10 Minuten aktuelle, und für die Zielgruppe interessante Nachrichten vorgestellt und diskutiert. Neben den Berichten werden auf logo! außerdem verschiedene Themenseiten angeboten, die gezielt Oberbegriffe wie „Energie und Energiekrise” oder „Politik und Wahlen” in erklärenden Videos und Artikeln aufarbeiten. Sucht ihr nach einer Sendung, die statt vieler kleiner Geschehnisse nur ein Thema ausführlicher vorstellt? Dann könnte das nächste Angebot euch weiterbringen.
Neuneinhalb ist eine Kindernachrichtensendung des WDR, die dort wöchentlich ausgestrahlt wird und sich an Kinder zwischen 7 und 13 Jahren richtet. In jeder Folge wird ein besonders interessantes Thema der vergangenen Woche vertieft betrachtet und dabei unterhaltsam, in der Regel in Form einer Reportage, vorgestellt. Auf der neuneinhalb Website könnt ihr unter dem Menüpunkt Sendungen in verschiedenen Kategorien wie „Politik und Weltgeschehen” oder „Gesellschaft und Medien” übersichtlich die für euch relevanten Sendungen finden. Durch den Menüpunkt Extra gelangt ihr darüber hinaus zu einzelnen Stichwörtern wie „Demokratie”, „Religion” oder „Energie”, unter welchen alle Reportagen zum ausgewählten Begriff und zusätzlich wichtige Informationen in zusammenfassenden Beschreibungen, die sogenannten „Lexikonbeiträge” zu finden sind.
Wer kennt sie nicht? Das Urgestein des öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehens ist bereits seit März 1971 auf Sendung. Die Formate der Maus richten sich an Kinder von 6 bis 10 Jahren und sind damit eher für die jüngeren Klassen geeignet. Vor allem in dieser Altersgruppe benötigt es viel Feingefühl beim Vermitteln von aktuellen Sachverhalten. Mit viel Witz und Kreativität erklären die Maus und der Elefant kindgerecht das aktuelle Weltgeschehen, spannende Wissensthemen und beantworten die Fragen, die ihren jungen Zuschauern wichtig sind.
Das Format Maus Zoom bietet in diesem Rahmen Nachrichten zum Hören an und ist deshalb besonders relevant für die Integration aktueller Themen in euren Unterricht. In jeder der täglich veröffentlichten Folgen wird den Zuhörer:innen in meist unter 5 Minuten ein neues Thema vorgestellt und erläutert.
Auch die MAUS Seite vom WDR hat tolle Angebote rund um die bekannte Serie. Täglich findet man hier eine neue 60 minütige Folge des Podcasts Maus zum Hören, in der immer neue, spannende Themen besprochen werden. Über die Seite habt ihr außerdem Zugriff auf die tagesaktuelle Sendung mit der Maus. Oft werden auch hier, vor allem bei den ,,Sachgeschichten“, wichtige Ereignisse aus aller Welt unter die Lupe genommen. Wollt ihr lieber zeitlose Unterrichtsmaterialien, findet ihr unter dem Menüpunkt „Themen” auch kindgerechte Beiträge zu Begriffen wie „Demokratie“, „Forschen im Eis“ oder „Ideen zum Umweltschutz“.
Natürlich können auch die klassischen Printmedien eine große Bereicherung für euren Unterricht sein. Allerdings wirken Zeitungen auf Kinder, vor allem in der Zeit der Alternativmöglichkeiten durch digitale Medien, oft zu langweilig und uninteressant. Schüler:innen zu zeigen, dass es Spaß machen kann, über spannende Themen und Neuigkeiten zu lesen, erscheint deshalb etwas schwieriger, als sie für Fernsehnachrichten und Podcasts zu begeistern. Doch mit der richtigen Zeitung kann auch das gelingen. Die Kinderzeitung Kruschel ist ein Projekt des Medienhauses VRM und richtet sich an Kinder zwischen 7 und 11 Jahren. Sie stellt jede Woche spannende Wissensthemen und aktuelle Nachrichten auf unterhaltsam und einfach erklärte Weise vor. Auf zwölf Seiten werden hier neben den Kindernachrichten und Wissensseiten auch Tipps zu Büchern oder Bastelideen, Rätsel und Ratespiele zur Verfügung gestellt. Die Zeitung kann im Jahresabo für einen monatlichen Preis von 8,99 Euro bestellt werden, um wöchentlich eine neue Ausgabe zu erhalten. Es gibt auf der Website von Kruschel jedoch auch genug kostenlose Angebote, die ihr in euren Unterricht einbringen könnt. Dort findet ihr eine große Anzahl kurzer Artikel zu tagesaktuellen Neuigkeiten aus den verschiedensten Bereichen wie Sport, Politik, Wissenschaft oder Schule. Dabei werden eure Schüler:innen stets begleitet vom ,,Nachrichtenmonster“, welches gemeinsam mit Kinderreportern auch in der Rubrik Monster-TV in kleinen Video-Reportagen immer wieder interessanten Wissensthemen entdeckt und spannenden Fragen auf den Grund geht.
Doch was sind Nachrichten eigentlich? Und wie entstehen sie? Um diese Fragen zu beantworten, könnt ihr mithilfe unseres nächsten Vorschlags mit euren Schülern noch tiefer in die Welt der Medien eintauchen. „So geht Medien“ ist eine gemeinsame Initiative der ARD, des ZDFs und des Deutschlandradios, federführend koordiniert vom Bayerischen Rundfunk, welche Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Medien und Medienkompetenz zur Verfügung stellt. Von Grundschule über Förderschule bis hin zum Alter von 16 Jahren ist hier für jede Klassenstufe etwas dabei. Die Materialien könnt ihr aus über 30 verschiedenen Kategorien wählen, wie zum Beispiel „Fake-News”, „Meinung vs. Nachricht”, „Radio” und vieles mehr. Neben einem Vorschlag für die Gestaltung eures Unterrichts finden sich in jeder dieser Einheiten Videos, Arbeitsblätter und Quizze zu den behandelten Themen, welche ihr mit eurer Klasse erarbeiten könnt. Dabei dienen die Materialien als Leitfaden, um den Schüler:innen ein Grundverständnis für Nachrichten und Journalismus zu vermitteln und sie für Probleme wie Fake News oder Urheberrecht zu sensibilisieren.
Diese Aufklärung durch Medienbildung hat in den letzten Jahren mit der immer größer werdenden Vielfalt an Medien deutlich an Relevanz gewonnen. Denn trotz der hier vorgestellten tollen Angebote nutzt sicher ein Großteil eurer Schüler:innen selbst das Internet, um sich zu informieren, wobei sie auf falsche Informationen oder für sie verstörende Inhalte stoßen können. Ein Verständnis für seriöse Quellen und die eigene Verantwortung für sich selbst und für andere im Umgang mit Medien ist deshalb maßgeblich, um eine sichere Nutzung des Internets für eure Schüler und Schülerinnen zu gewährleisten.
Auch das nächste Angebot kann euch bei dieser Aufklärung eine Hilfe sein:
Sucht ihr eine Möglichkeit, euch auch Anbieterübergreifend über Nachrichten für eure Klasse zu informieren, welche gleichzeitig für die Schüler:innen einfach und verständlich zu bedienen ist? Dann könnte euch dieses Angebot weiterhelfen. Die Seite Blinde Kuh ist definitiv die beste Anlaufstelle, wenn ihr nach einer kinderfreundlichen Suchmaschine Ausschau haltet. Dabei funktioniert sie ähnlich wie Google und co: man gibt den gesuchten Begriff ein und erhält anschließend alle für Kinder erstellten Artikel zum gesuchten Thema. Hierbei greift die Seite jedoch nur auf sichere Quellen und Anbieter wie beispielsweise Kindernachrichten der Öffentlich-Rechtlichen zurück. Um die Information bestmöglich auf die Anforderungen der jungen Nutzer abzustimmen, wird bei jedem Artikel zusätzlich ein empfohlenes Lesealter angegeben. Mit all dem kann die blinde Kuh helfen, sowohl euch, als auch eurer Klasse einen Überblick über die verschiedenen Kindermedienangebote zu verschaffen. Auch außerhalb eures Unterrichts ist sie ein guter Tipp für eure Schüler:innen. Diese können die blinde Kuh privat nutzen und so sicher und unkompliziert die Themen recherchieren, die sie interessieren, denn mit Sicherheit hat euer Unterricht nun ihre Freude an Nachrichten geweckt.
Wie baut ihr Nachrichten in euren Unterricht ein? Habt ihr bereits Erfahrungen mit den vorgestellten Angeboten gemacht oder noch andere Tipps für eure Kolleg:innen? Dann schreibt es in die Kommentare!
ChatGPT hat sich in den vergangenen Monaten rasant verbreitet. Die vom Unternehmen OpenAI entwickelte künstliche Intelligenz ist, seit sie zum ersten Mal im November 2022 zur öffentlichen Nutzung freigegeben wurde, schon von über 100 Millionen Nutzern angewendet worden. Die Software dient in den richtigen Händen nicht nur zur Unterhaltung, sondern kann auch den eigenen Arbeitstag vereinfachen. Auch wenn der Mehrwert von Kritikern heiß diskutiert wird, können Lehrkräfte einiges an Nutzen aus der Anwendung ziehen. So kann die KI Rechtschreibkorrektur übernehmen, bei Unterrichtsvorbereitungen behilflich sein, Themen generieren, zur Individualisierung des Unterrichts beitragen und als Hilfsmittel für Schüler:innen vermittelt werden.
In diesem Artikel stellt euch die Lehrer-News Redaktion einige Prompts vor, mit denen Ihr das volle Potenzial der KI für den Unterricht bzw. dessen Vorbereitung nutzen könnt.
Bei der Nutzung von Technologie in jeder Form gilt es zu Bedenken, dass sie für einen bestimmten Grund entwickelt wurde. Sie macht genau diese Aufgabe, wie sie ihr beigebracht wurde und wie sie es gesagt bekommen hat. Das heißt allerdings auch, dass Technik nicht immer macht, was man von ihr will. Um die KI optimal zu nutzen, gilt es zuerst herauszufinden, wie mit ihr zu reden ist. Andernfalls kommt es zu irreführenden Ergebnissen oder im Fall von ChatGPT zu sinnlosen oder nicht hilfreichen Aussagen. Klar formulierte und verstandene Aufgabenstellungen bringen die besten Ergebnisse.
Glücklicherweise führte der Boom rund um die KI auch zu der Entstehung von Communities, die sich genau mit diesen Facetten beschäftigen. OpenAI hat selbst Empfehlungen für den Nutzen ihrer KI im Bildungsbereich. Auch die ChatGPT Community auf reddit ist ebenfalls leidenschaftlich im Umgang mit der KI und bietet viele hilfreiche Ratschläge. Letztere Communities können außerdem bei der Prompt-Entwicklung helfen. Ebenfalls gibt es ein kostenloses E-Book von Monica Burns mit 60 empfohlenen ChatGPT Prompts für Lehrkräfte.
Folgende Tipps solltet Ihr beim Umgang mit ChatGPT beachten:
Eigene Prompts zu erstellen kann aber auch zeitaufwändig sein. Aus diesem Grund haben wir hier einige hilfreiche Prompts aufgelistet, die euch eine Idee für verschiedene konkrete Anwendungsszenarien geben können:
Es ist gut möglich, dass die KI zu viel oder zu wenig zu bestimmten Themen liefert. In diesem Fall lohnt es sich, die Prompt auf bestimmte Art und Weise anzupassen.
Was sind eure Erfahrungen mit ChatGPT? Wobei könntet Ihr Hilfe gebrauchen und was sind eure besten Prompts? Teilt uns diese doch gerne in den Kommentaren mit!
Eines unserer zentralen Anliegen bei Lehrer-News ist es, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, den digitalen Wandel an Schulen bestmöglich zu vollziehen. Dabei legen wir den Fokus auf die Gestaltung eines zukunftsgerechten, fairen und innovativen Bildungssystems, dass alle Lehrer:innen und Schüler:innen nicht nur inkludiert, sondern gezielt fördert. Diese Mission teil auch Andreas Hofmann, Geschäftsführer des Netzwerks „mobile.schule“. Das Netzwerk unterstützt Schulen dabei, den digitalen Wandel zu meistern. Hofmann ist seit mehr als zehn Jahren als medienpädagogischer Berater tätig und hat verschiedene Coaching- und Beratungsprogramme entwickelt, mit denen bundesweit eine Vielzahl an Schulen beim digitalen Entwicklungsprozess begleitet werden . In diesem Artikel stellen wir euch das Netzwerk im Rahmen eines exklusiven Interviews mit dem Initiator etwas genauer vor:
Lehrer News: Welchen Herausforderungen müssen Lehrkräfte zukünftig gewachsen sein? In welche Richtung wird sich zeitgemäßer Unterricht entwickeln?
Andreas Hofmann: Tatsache ist, dass sich das gesamte Drumherum der Schule verändert hat, dass sich die Schule dementsprechend anpassen muss. Das geht von Informationsbeschaffung, bis zu Kommunikation, bis zu den Kompetenzen, die wirklich – wenn wir auf die Zeit nach der Schule gucken – benötigt werden. Wird es noch benötigt, irgendwas auswendig zu lernen und dann auszuspucken? Es sind Softskills, die in eine ganz andere Richtung gehen und dennoch müssen wir uns fragen, wenn alles über eine künstliche Intelligenz oder Suchmaschinen läuft, wie tief ist dann noch das Wissen der Kinder? Wir wissen alle, wo wir Wissen herkriegen, aber wie können wir Wissen verknüpfen? Wie können wir einen Transfer leisten? Das ist eine Riesenherausforderung und Schulen müssen sich erstmal der Herausforderung stellen, zu akzeptieren, dass sich Dinge verändert haben. Dass Informationsbeschaffung und Informationsverarbeitung auf anderen Wegen funktioniert, als wir sie gelernt haben. Dass Kommunikation und kreative Ansprüche anders sind, als im Vergleich mit dem, wie wir früher sozialisiert wurden, ist die große Herausforderung. Wir schauen durch unsere „Sozialisationsbrille“ und leider ist das nicht übertragbar auf die heutige Welt. Wir müssen akzeptieren, dass es einfach anders ist und sich zeitgemäßer Unterricht öffnen muss. Wir müssen aufhören in 90 Minuten, Schulabschluss, Noten und Zwang zu denken. Unterricht, Schule und Bildung müssen sich dahingehend öffnen, dass eigentlich alle Zöpfe, die Bildung ausmachen, abgeschnitten werden müssten. Das beginnt beim Kernstück, den Prüfungen. Warum sollte jemand intrinsisch motiviert auf eine Prüfung zulaufen? Es geht um die Note und nicht darum, Wissen zu behalten. Das sind die großen, globalen Fragen.
Lehrer News: Was hat Sie persönlich dazu veranlasst, das Projekt „mobile.schule“ ins Leben zu rufen?
Hofmann: Mobile.schule ist gestartet, als ich vor etwa 14 Jahren noch selbst Lehrer war. Es war zunächst eine kleine Veranstaltung, die ich mit Schüler:innen meiner Schule durchgeführt habe, als wir das erste Mal Notebooks eingeführt haben und wir den Nachbarschulen zeigen wollten, wie wir arbeiten und was wir können und nicht können. Daraus wurde eine große Veranstaltung – auch in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen – und es entstand eine Firma mit verschiedenen Formaten, Anbindungen an Ministerien, an Firmen und jetzt bieten wir Fortbildungen und Beratungen mit einem Netzwerk aus 300-400 Lehrer:innen an, die als Honorarkräfte für mich arbeiten. Das macht es authentisch, weil wir alle wissen, wovon wir reden.
Lehrer News: Was sind die Kernelemente ihrer Fortbildungsangebote und was hebt sie von der Konkurrenz ab?
Hofmann: Wir bauen gerade eine Plattform mit Fördermitteln. Es wird eine Plattform für Fortbilder:innen, wo auch andere ihre Fortbildungen anbieten können, Firmen und verschiedene Partner. In Präsenz gehen wir in das Messegeschäft. Zum Beispiel auf der Didacta oder auf der LEARNTEC. Überall, wo Lehrer:innen Fortbildungen im Bereich der Digitalität brauchen, sind wir vertreten. Mich heben Authentizität und Agilität von der Konkurrenz ab. Ich bin an wenig gebunden und kann Projekte umsetzen, weil ein paar hundert Leute hinter mir stehen, die in keinem Anstellungsverhältnis sind, aber die einfach enthusiastisch und motiviert sind. So kriege ich auch große Projekte kurzfristig gestemmt.
Lehrer News: Was ist gegenwärtig notwendig, um den Unterricht an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen?
Hofmann: Die Politik, der Schulträger und die Schule können nur in einem Rahmen agieren, der ihnen zur Verfügung steht. Neben der Erweiterung von Geldern ist vor allem wichtig, dass die Schulen auch Zeit haben, einen digitalen Wandel zu durchlaufen. Das bedarf einer neuen Fehlerkultur, der Muße, aber vor allem auch – und das ist ein ganz individuelles Ding – der Offenheit. Jede:r kann in seinem Bereich Dinge ändern und wenn mein Bereich meine Klasse ist, dann nimm deine Klasse und ändere da Dinge!
Lehrer-News: Was sind die wesentlichen Probleme von Lehrkräften, digitalisierten Unterricht zu realisieren und wo liegen die Probleme bei der Umsetzung?
Hofmann: Im Moment ist die Stimmung sehr negativ. Wir sollten die drei Coronajahre nutzen und evaluieren, wo wir wirklich hinwollen, aber leider fehlen den Schulen da sowohl die Zeit, als auch die personellen Möglichkeiten. So sind die drei Jahre voller Experimentieren leider nicht so positiv behaftet, wie sie sein könnten. Natürlich geht ein Apparat, der sich in einem uralten System bewegt, nicht so schnell zu verändern. Das ist bei Unis, Instituten und Ministerien aber genauso. Wir sollten uns daher ein bisschen entspannen, das Thema positiv belegen und mit ein bisschen mehr Freude und Neugierde handeln. Jede:r kann für sich einen Teil beitragen und dabei möchte ich unterstützen.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Wo seht ihr derzeit die großen Herausforderungen eures Schulalltags? Wie digitalisiert ist eure Schule bereits und habt ihr schon von mobile.schule gehört oder gar die Dienste in Anspruch genommen? Schreibt es uns bitte in die Kommentare!
Am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. Juni 2023 werden das Berliner FEZ und die Parkbühne Wuhlheide zum größten und coolsten Klassenzimmer Europas. Beim „P×P Festival2023 – Schule feiert Zukunft“ werden musikalische Top-Acts,innovative Changemaker:innen und bis zu 17.000 Menschen zusammen laut und aktiv – für ein gerechteres und zukunftsorientiertes Bildungssystem. Das PxPFESTIVAL (sprich: Peace by Peace) findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die Initiatoren, Teddy Tewelde & Fetsum Sebhat wurden für Ihr Engagement mit dem Verdienstorden des Landes Berlin, dem ECHO, LEA - Life Entertainment Award & Preis für Popkultur ausgezeichnet.
Höhepunkt des Events wird das Konzert am 18. Juni 2023 ab 14 Uhr in der Parkbühne Wuhlheide, bei dem sich Top-Acts wie SCOOTER, BOSSE, BAUSA, MINE, DARDAN, ESTHER GRAF, LOI und viele mehr mit ihren Hits für ein Upgrade unserer Schulen stark machen. Zuvor teilen inspirierende Speaker:innen wie Verena Pausder, Sami Khedira, Andreas Schleicher, BobBlume oder Laura Malina Seiler in verschiedenen Locations auf dem 130.000 Quadratmeter großen Festivalgelände ihre spannenden Visionen, wie dieses Upgrade aussehen kann.
Mehr als 100 Changemaker:innen, darunter Bildungsexpert:innen, Initiativen, Organisationen und Schulprojekte u.v.m., präsentieren an zwei Tagen vielversprechende Ideen, zeigen interaktive Ausstellungen und kreative Performances oder laden in innovativen Workshops zum Mitmachen und Mitdenken ein.
Zugleich gibt das „P×P Festival 2023 – Schule feiert Zukunft“ das Startsignal für die Future Skills Alliance, die sich in Zukunft aktiv für Chancengleichheit in einem zeitgemäß und zukunftsfähig gestalteten Bildungssystem in ganz Deutschland einsetzt. Diese Bewegung engagiert sich langfristig dafür, dass eine ganze Generation die Fähigkeiten erlangt, die sie braucht, um ihre Potenziale nutzen und ihre Zukunft erfolgreich gestalten zu können.
Du willst Teil der Bewegung werden, die sich für ein Update unserer Schulen und Chancengleichheit in der Bildung einsetzt? Komm zum Festival, gestalte die Welt von morgen und feiere mit uns Schule, die Zukunft verspricht.
Tickets gibt es hier:
www.pxpfestival.com/tickets
In einer Welt, die von digitalen Technologien geprägt ist, stellt sich die Frage, ob Informatik als Schulfach flächendeckend eingeführt werden sollte. Die Forderung nach einer umfassenden Informatikausbildung in Schulen wird immer lauter, da digitale Kompetenzen heutzutage zu den Schlüsselqualifikationen gehören und in vielen Bereichen des Lebens unerlässlich sind. In diesem Artikel werden wir uns mit den Argumenten auseinandersetzen, die für und gegen die flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach in Deutschland sprechen, und welche Herausforderungen eine Einführung mit sich bringen würde.
Wie so oft, wird das Thema Informatik in jedem Bundesland anders gehandhabt. Seit 2019 hat Mecklenburg-Vorpommern als einziges Bundesland eine Pflicht für Informatikunterricht für alle Jahrgänge ab Klasse 5 eingeführt. In Sachsen gibt es diese Pflicht in den meisten Jahrgängen, in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern nur in einzelnen ... In den restlichen Bundesländern gibt es nur freiwillige Angebote, die je nach Jahrgangsstufe und Schulform sehr variieren (Sek I, Stand März 2022, Gesellschaft für Informatik). Hessen und Bremen bieten gar keinen Informatikunterricht an, wobei Hessen seit letztem Jahr ein Schulfach namens “Digitale Welt“ eingeführt hat. Wie es sonst um die Digitalisierung in deutschen Schulen bestellt ist und wo es bei der Umsetzung besonders hakt, erfahrt ihr in unserem Artikel zur Digitalisierung.
Verschiedene Akteure, so auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK), fordern die Einführung von Informatik als Schulfach. In ihrem Jahresbericht 2021-2022 fordert die Gesellschaft für Informatik ein durchgängig verpflichtendes Fach Informatik für alle Schüler:innen in der Sekundarstufe I und eine Gleichstellung mit den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe II. Zu den Forderungen gehört auch die professionelle Administration der IT-Infrastruktur durch ausgebildete Fachkräfte in Schulen und die konsequente Umsetzung der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt (insb. ergänzender Beschluss vom 09.12.2021). Eine wichtige Voraussetzung dafür ist auch die qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften für den Informatikunterricht, da momentan zu wenige und nicht ausreichend geschulte Lehrer:innen zur Verfügung stünden. Sie knüpft an die Stärkung der Nachwuchsförderung in der Fachdidaktik Informatik und an die Erhöhung der Lehrkapazitäten an den Schulen sowie im Lehramtsstudium selbst an.
Informatikunterricht kann dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen entwickeln, die sie im Alltag und im Berufsleben benötigen. Die Themen Digitalisierung und IT gewinnen immer mehr an Relevanz für die Arbeitswelt: Informatikkenntnisse sind schon heute in vielen Berufsfeldern unverzichtbar und ein grundlegendes Verständnis von Technologie wird in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger. Hierbei geht es nicht nur um das Programmieren, sondern auch um den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien und Medien. Auch die Geschlechter- und Chancengleichheit spielen eine wichtige Rolle, denn durch die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht können alle Lernenden unabhängig von Faktoren wie Geschlecht, Wohnort, Schule oder Ausstattung Zugang zu Fähigkeiten und Kenntnissen erhalten. Nicht zuletzt geht es auch um Schülermotivation, der Informatikunterricht kann interessant sein, da er oft einen praktischen Bezug hat und die Möglichkeit bietet, eigene Ideen umzusetzen. Außerdem können die Schülerinnen wichtige Fähigkeiten wie Cyber Security Management, Privacy Management und Critical Thinking erlernen, wie aus einem Papier von Informatik macht Schule hervorgeht.
Neben den vielen Chancen, die die Einführung bieten kann, gibt es selbstverständlich auch Contra-Argumente. Als erstes kommt einem vermutlich die Überforderung der Lehrkräfte und der allgemeine Lehrermangel in den Sinn: viele Lehrkräfte haben selbst nur begrenzte Informatikkenntnisse und es könnte schwierig sein, genügend qualifizierte Lehrkräfte für den Informatikunterricht zu finden. Das nächste Problem sind mangelnde Ressourcen, denn die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht würde zusätzliche Mittel erfordern, z.B. Computer, Software und Schulungsmaterialien, die nicht in allen Schulen vorhanden sind. In diesem Bezug stellt sich auch die Frage von Finanzierung und Beschaffung, sowie Einrichtung der Infrastruktur. Immerhin fehlen jetzt schon IT-Fachkräfte in Deutschland. Kritiker stellen den Nutzen des Informatikunterrichts in Frage und argumentieren außerdem, dass Informatikkenntnisse nur für bestimmte Berufe relevant sind und dass die Vermittlung anderer Kompetenzen wie Sprachkenntnisse oder Sozialkompetenz wichtiger seien. Vor Lehrkräften und Schülerschaft liegt ein weiteres Problem: die Überlastung des Stundenplans. Schülerinnen und Schüler haben bereits einen vollen Stundenplan und die Einführung eines neuen Faches könnte dazu führen, dass andere Fächer vernachlässigt werden.
Eine flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach würde auch eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft erfordern. Eltern, Schüler und Lehrkräfte über die Bedeutung von Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft zu informieren und sie für das Thema zu sensibilisieren ist dafür ein erster wichtiger Schritt.. Grundlage für den Unterricht wären gut geschulte Lehrer:innen und entsprechend angepasste Lehrpläne. Es wäre auch wichtig, sicherzustellen, dass die Lehrpläne für Informatik in den Kontext anderer Fächer integriert werden, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Schulen müssten über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte mit Informatikkenntnissen verfügen, um den Unterricht zu gestalten. Wenn nicht genügend Lehrkräfte vorhanden sind, müssten Schulen Maßnahmen ergreifen, um Lehrkräfte auszubilden oder zu rekrutieren, was in Zeiten von großem Lehrermangel eine riesige Herausforderung darstellt. Spätestens hier stellt sich auch die Frage der Finanzierung. Schulen müssen über ausreichende technische Infrastruktur verfügen, um den Unterricht in Informatik abhalten zu können. Dazu gehören ein leistungsstarker und dauerhafter Internetzugang und Hardware wie Computer, Laptops, Tablets, und weitere technische Geräte und Programme. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die Einführung von Informatikunterricht nicht zwangsläufig zu einer umfassenden Lösung für die Digitalisierung in Schulen führt.
Andere europäische Länder haben den Stellenwert der Informatik als Pflichtfach bereits erhöht, auch in vielen anderen Ländern der Welt ist es bereits seit Jahren etabliert. In Estland ist Informatik schon in der Grundschule ein Pflichtfach und wird bis zum Abitur unterrichtet. Großbritannien hat Informatik 2014 ein Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler von 5 bis 14 Jahren eingeführt. Zuvor gab es schon das Fach ICT (Information and Communications Technology). In Israel ist Informatik ein Pflichtfach in der Mittelstufe und wird auch auf der Hochschulebene unterrichtet. Es gibt auch viele Länder, in denen Informatik noch nicht flächendeckend verpflichtend ist, aber die Einführung eines solchen Unterrichtsfachs diskutiert wird. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist und immer mehr Länder dies als notwendig erachten, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.
Die Diskussion um Informatik als Pflichtfach zeigt, dass diese Entwicklung in vielen Ländern bereits stattgefunden hat oder noch diskutiert wird. Die Vorteile einer breiten Vermittlung von Informatikkenntnissen in der Schule liegen auf der Hand und werden von Experten und Politikern gleichermaßen betont. Eine flächendeckende Einführung des Schulfachs stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da es einerseits qualifizierte Lehrkräfte, geeignete Lehrpläne und eine ausreichende technische Infrastruktur erfordert. Andererseits kann eine solche Einführung dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet sind und damit auch auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Ein Blick in andere Länder zeigt, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist. Länder wie Estland, Großbritannien und Israel haben die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft erkannt und bereits entsprechende Schritte unternommen. Auch in Deutschland wird die Einführung des Schulfachs diskutiert und erste Bundesländer haben bereits damit begonnen, Informatik als Pflichtfach einzuführen.
Um eine erfolgreiche Einführung von Informatik als Pflichtfach zu gewährleisten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Es ist wichtig, die breite Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern und die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz zu vermitteln. Schulen müssen über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte verfügen und eine technische Infrastruktur aufweisen, um den Unterricht abzuhalten. Auch die Integration von Informatik in den Kontext anderer Fächer ist von Bedeutung, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Insgesamt kann die Einführung von Informatik als Pflichtfach in der Schule dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten und ihre Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zu stärken. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft.
Ein wachsender Diskussionsbedarf ist im Bereich der Anwendung von Chatbots und KI-Systemen in Schulen zu beobachten. Unterschiedliche Meinungen und erste Bestrebungen zu Regularien, Ethik, Datenschutz und Einsatz häufen sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende letzten Jahres. Für das Bildungssystem heißt dies momentan vor allem, Vorgaben rund um die Prüfungskultur zu überdenken.
Doris Weßels – Wirtschaftsinformatikern der Fachhochschule Kiel hat ChatGPT bereits im vergangenen Wintersemester 22/23 in der Arbeit mit ihren Studierenden erfolgreich einbetten können. Das KI-System konnte von ihren Studierenden als ein mögliches Werkzeug herangezogen werden und floss somit auch in die Bewertung mit ein. Sie schlägt vor, final zu schauen, ob die Studierenden sich bei der Auswahl der Werkzeuge geschickt angestellt haben und zusammen mit dem Forschungsdesign und dem Konzept, den gesamten Produktionsprozess zu bewerten, anstatt nur das Endergebnis.
Laut der KI-Expertin sollen zukünftige Aufgabenstellungen so konzipiert sein, dass sie nicht “mit einem Klick durch digitale Systeme” gelöst werden können. Aufgaben, die einen höheren Praxistransfer haben und an den Lebensrealitäten von Schüler:innen und Studierenden anknüpfen können, sind demnach gefragt. Weiterhin müssten Prüfungsmethoden und Bewertungen neu durchdacht und überarbeitet werden, ein Verbot ist laut Weßels allerdings kein Weg. Sie argumentiert, dass mit dem Taschenrechner und dem Internet damals ebenfalls große Umstellungen auf die Menschheit zukamen und es notwendig geworden war, sich “neu zu arrangieren”. Dazu betont Weßels, dass wir sicherlich “in einigen Jahren darüber schmunzeln werden”, dass wir jetzt im Jahr 2023 noch tatsächlich über ein Verbot von diesen generativen KI-Modellen gesprochen haben. Eine gemeinsame Abstimmung über die Verwendung und Verhaltenskodizes sieht sie für maßgebend auf den Ebenen von Schulen und Universitäten.
Währenddessen haben bereits 27.567 Menschen den offenen Brief zur sechsmonatigen Pausierung von weiteren großen KI-Experimenten unterzeichnet, darunter auch namhafte Personen, wie Twitter-Chef Elon Musk, Apple-Mitgründer Steve Wozniak, Historiker Yuval Noah Harari sowie zahlreiche andere Wissenschaftler:innen und KI-Pioniere. Hintergrund des Briefes sei ebenfalls die notwendige Auseinandersetzung und Erarbeitung eines Regelwerks und Sicherheitsstandards. Andererseits werden dem Brief und seinen Unterzeichnenden “KI-Hype” und “PR” vorgeworfen, da dieser nicht die echten KI-Probleme adressieren würde, sondern mit “Weltuntergangsszenarien” und “beängstigender Rhetorik” für Chaos sorge.
Podcasts gibt es bereits seit über 20 Jahren. In den letzten Jahren erfreuen sie sich jedoch immer größerer Beliebtheit. Handys und mobile Abspielgeräte machten es möglich. Doch nicht nur für Jugendliche und Schüler:innen können Podcasts nützlich sein, um Sachverhalte greifbarer zu machen, auch für Lehrkräfte bieten sie reichlich Potenzial und Unterhaltung. Beispielsweise, um auf dem Laufenden zu sein, was die aktuelle Bildungspolitik angeht. Im folgenden Artikel stellen wir euch einige Podcasts zum Thema vor:
Bildung mal anders wurde von Laura Natasha, Mutter, Sonderpädagogin und seit 2017 Montessori-Pädagogin, im Juli 2019 unter dem Namen “Schulbildung mal anders” gestartet. Seitdem hat er sich um das Frauenteam Laura, Jacqueline, Vera und Mia weiterentwickelt. Das Quartett befasst sich mit allen Dingen rund um Unterricht, Schule und Bildung. In bisher über 200 Folgen setzen sie ihren Fokus auf selbstbestimmte Bildung, gewaltfreie Kommunikation, Inklusion, Bildungsgerechtigkeit und Achtsamkeit, gemischt mit einer Vielfalt von Sichtweisen.
Als Teil ihres selbst gewählten Bildungsauftrags haben sie zuletzt unter anderem eine Reihe gestartet, in der sie besprechen, wie Spiritualität von rechtsextremistischen Gruppierungen ausgenutzt werden.
Für alle, die einen gebündelten Überblick über die wichtigsten Nachrichten im Bereich Schule und Hochschule wollen, gibt es den Podcast Campus & Karriere. Neue Beiträge erscheinen an Wochentagen regelmäßig um 14:35 Uhr und sind sofort zum Anhören bereit mit Themen wie Kultusministerkonferenzen, Umgang mit KI und Ratschläge für den Schul- und Arbeitsalltag. Gesponsert von der ARD, ist das Ziel des Bildungsmagazins die aktuelle Entwicklung der Bildung zu Verfolgen und zu Vermitteln
Bei dem Podcast mit dem treffendsten Namen zum Artikel, Bildungspolitik Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, handelt es sich um ein digitales Kolloquium. Koordiniert wird der Podcast von Johanna Behr, die auch für den Blog und die Podcast Publikation zuständig war. Inhaltlich werden vielerlei Fragen in Bezug auf Gegenwart und Zukunft der Bildung und Bildungspolitik besprochen, mit dem Ziel, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis anzuregen.
Alle archivierten Beiträge des Podcasts könnt ihr hier finden.
Daniel Jung hat eine gewisse Reputation im deutschen Bildungswesen. Als Bildungsinfluencer und Online-Mathe Tutor, erreichen seine Lektionen über 60 Millionen Aufrufe pro Jahr. Aber Jung erreicht nicht nur seine Leute über seine Mathevideos oder seinen Instagram Kanal. In seiner Podcast Serie In Bild & Ton, redet er mit den Vordenkern unserer Zeit über das Thema Bildung. Unter anderem über Themen wie Digitalisierung, zusammen mit dem Gründer der Schulkommunikationsplattform Sdui Daniel Zacharias, oder mit dem Physiklehrer & Produzent Max Metelmann über sein Projekt Physik mit c.
Physische und besonders mentale Gesundheit ist notwendig in allen Lebensbereichen, auch der Bildung. Martina Schmidt, Expertin für Burnout-Prävention und Ex-Lehrerin, führt aus diesem Grund den Podcast die kleine Pause. Die Idee zu dem Podcast kam ihr aus eigener Erfahrung in ihrem ehemaligen Beruf “Ohne Gesundheit ist alles nichts. Wenn ich mich nicht wohlfühle, dann kann ich mein Leben nicht genießen und kann auch nicht für andere da sein – weder in der Familie noch im Job”, sagt Schmidt über sich. Mit ihren Podcasts zu will sie Menschen helfen gelassener, gesünder und besser gelaunter im Schulalltag zu bleiben und hat dafür Themen wie Belastbarkeit unter die Lupe genommen, als auch den Präsident des deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger befragt zur stärkung von Lehrkräften.
Seit 2017 wird der EduCouch-Podcast vom Institut für digitales Lernen betrieben. In Form von Interviews mit zahlreichen Persönlichkeiten, wie dem ehemaligen Verbrecher Philip Schlaffer und der Bildungspolitikerin Sandra Gockel (CDU), fokussiert der Podcast sich auf Digitalisierung und Bildung und deckt dabei ein breites Feld an Themen und Interviewpartnern ab.
Neue Folgen erscheinen regelmäßig, jede zweite Woche mit einer Länge von ungefähr 20 Minuten.
Bildungsplausch ist der Forschungspodcast der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Wissenschaftler:innen tauschen sich in den Folgen des Podcasts alltagsnah über den aktuellen Stand der Bildung aus und geben Einblick, woran die Wissenschaft gerade arbeitet.
Außerdem bietet Bildungsplausch eine interaktive Option für Zuhörer:innen in der Form von “Ihre Frage des Monats”. Jeder kann seine eigenen Fragen dem Team senden, woraufhin die Hochschule Heidelberg sich auf die Suche nach Expert:innen macht, um die Frage in der nächsten Folge zu beantworten. Die zweite Staffel begann am 16. Februar mit dem Thema Horrorfilme und Theologie, aber auch politische Themen werden angeboten, wie beispielsweise der Stand der Migration.
Was sind eure Lieblingspodcasts rund um das Thema Bildung und Bildungspolitik? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit!
“Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er”, sagte einst der Theologe und Reformator Martin Luther. Obwohl er in den Zeiten des 15 Jahrhunderts lebte, sind seine Worte immer noch relevant.
Über soziale Medien können sich falsche Informationen auch in den Klassenräumen viel weiter verbreiten, was sie zu einem beliebten Mittel für extremistische Bewegungen macht. 82 Prozent der Befragten schätzen Fake News als Gefahr für die Demokratie ein, eine berechtigte Sorge, unter anderem weil 76 Prozent der 14-24 Jährigen mindestens einmal pro Woche auf Fake News stoßen. Laut einer Studie des Oxford Internet Institute generieren solche Nachrichten sogar eine sechsmal höhere Anzahl an Klicks und allein 2019 verursachten sie Schäden in Höhe von 78 Milliarden US-Dollar.
Durch Fake News werden Wahrheiten verzerrt, Feindbilder aufgebaut und Meinungen manipuliert, weshalb es zunehmend wichtig wird, Medienkompetenzen schon im frühen Alter zu fördern. 85 Prozent von 14-24 Jährigen sind laut Umfrage der Ansicht, dass Falschnachrichten zu einem Pflichtthema im Unterricht werden sollten, wobei nur 28 Prozent von Lehrkräften diese auch als Unterrichtseinheit vornehmen. Dabei ist die Thematik, unter anderem durch den Zuwachs an Künstlicher Intelligenz, die auch benutzt werden kann, um falsche Tatsachen darzustellen, relevanter denn je.
Ein Mittel den Wahrheitsgehalt von digitalen Informationen zu prüfen ist das Tool Codetect, welches unter anderem von der Digital Democracy Alliance unterstützt wird und dessen Möglichkeiten wir euch im Folgenden vorstellen möchten.
Codetect ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, allen die Möglichkeit zu bieten, selbst gegen Falschinformationen aktiv zu werden und sich für eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen. Sie wollen diese Mission erfüllen, indem sie Falschinformationen eindämmen und Strategien zum Erkennen entwickeln. Als Teil dieses Zieles bietet die Plattform selbst einen Bewertungsdienst zur Erfassung davon, wie vertrauenswürdig Online-Artikel und Nachrichten aus Sozialen Medien sind. Diese Nachrichten können selbst geprüft oder von der Community geprüft werden lassen, in der Hoffnung, die Medienkompetenzen der Nutzer zu stärken.
Seine Ursprünge hat der Verein im Hackathon WirVsVirus im März 2020, wo die Seite konzipiert und kurz darauf von einem ehrenamtlichen Team aus ganz Deutschland umgesetzt wurde. Im November desselben Jahres folgte die Gründung als gemeinnütziger Verein. Finanziert wird Codetect durch Spendenaktionen und Förderungen, unter anderem von Update Deutschland, Digital Democracy Alliance und Mimikama.
Codetect hat ein spielerisches System implementiert, um Teilnehmer:innen zu motivieren Onlinequellen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Nachforschungen anzustellen gibt den “Online-Detektiv:innen” Punkte, wodurch sie in Levels aufsteigen können, vom Lupenhalter bis hin zum Superintendenten. Um selbst teilzunehmen, wird lediglich ein Accountname, ein Passwort und eine E-Mail Adresse benötigt. Fälle einreichen kann aber jeder über das Portal.
Die Analyse von Quellen selbst erfolgt in einem mehrstufigen Bewertungs- und Peer Review verfahren.
Der Kern von Codetects Methodik ist das Trust-Checking Prinzip. Anders als beim Fact-Checking, dem Überprüfen von Behauptungen über Fakten, welches Zeit, Expertise und idealerweise eine journalistische Ausbildung benötigt, befasst sich das Trust-Checking eher mit dem Prüfen der Vertrauenswürdigkeit. Diese Herangehensweise ist für eine breitere Öffentlichkeit, schneller möglich und nutzt als Basis bewährte journalistische Qualitätskriterien.
Faktoren, die einen Artikel weniger vertrauenswürdig machen, sind beispielsweise fehlende Quellenangaben, falsche Zitate und unpassende Bilder.
Der Prozess von Codetect unterteilt sich in fünf verschiedene Phasen.
Eine Übersicht aller bearbeiteten Fälle findet Ihr im Archiv.
Das Prinzip kann im Unterricht auf vielfältige Art und Weise eingesetzt werden. Innerhalb von einer Doppelstunde in Informatik könnte der Wert von Vertrauenswürdigkeit vermittelt werden, unter anderem im Kontext von ChatGPT und deren Nutzen sowie Schwächen, wie unsere Redaktion bereits erfasst hat. Im Rahmen eines Kursübergreifenden Projektes, könnten Schüler:innen an der Website angemeldet werden, um nach einer Woche einen kleinen Preis zu überreichen für den Detektiv:in mit den meisten Fällen. Des Weiteren kann auch ein Spiel daraus gemacht werden, in der Klasse Artikel zu erstellen und sie untereinander auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.
Zur Unterstützung von Lehrkräfte die ihre Schüler:innen auf die Gefahren von Fake-News vorbereiten wollen, hat codetekt ein Set von Unterrichtsmaterialien entwickelt, die als “Trust-Checking-Kit” betitelt sind. In diesem werden Qualitätskriterien zur Vertrauenswürdigkeit von Informationen behandelt mit einer Skala, die von “wenig” bis “sehr vertrauenswürdig” geht. Das Kit besteht aus einer Präsentation mit Sprechernotizen, Videos, ein Handbuch für Lehrkräfte mitsamt Hintergrundinformationen und Arbeitsblättern, sowie den Trust-O-Mat, ein Online-Quiz bei dem die Schüler:innen spielerisch selbst Falschinformationen prüfen können. Das Kit kann in der Form eines Pakets erworben werden mit dem Basis-Preis in der Höhe von 39 Euro.
Wie vermittelt ihr das Thema Fake-News im Unterricht? Kennt ihr weitere praktische Tools und Materialien ? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
Die Lehrerausbildung steht vor einer neuen Ära: Angesichts der Herausforderungen, die mit Digitalisierung und Lehrermangel einhergehen, müssen Lehrerinnen und Lehrer künftig über neue Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen. Neben der Fachkompetenz sind dabei nicht zuletzt auch Soft Skills gefragt, um Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und den Lernprozess zu unterstützen. In diesem Artikel, der Teil unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung“ ist, möchten wir deshalb die wichtigsten Skills, die die Lehrkräfte der Zukunft benötigen, etwas genauer aufschlüsseln. Darüber sprachen wir auch mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE).
Natürlich ist eine fundierte Fachkompetenz nach wie vor unverzichtbar für Lehrkräfte. In Zeiten von Digitalisierung und sich wandelnden Lehrmethoden muss diese jedoch um eine interdisziplinäre Perspektive und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit erweitert werden. Nur wer über ein fundiertes Wissen in seinem Fachgebiet verfügt, kann den Unterrichtsstoff angemessen vermitteln und auf individuelle Fragen und Bedürfnisse eingehen. Zudem trägt eine solide Fachkompetenz dazu bei, die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler zu stärken und ein professionelles Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden aufzubauen.
Die Wissensvermittlung und die Auswahl geeigneter Vermittlungsmethoden sind von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Lehrpraxis. Lehrerinnen und Lehrer müssen in der Lage sein, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären und den Unterrichtsstoff an die Bedürfnisse und das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Gleichzeitig sollten sie verschiedene Methoden beherrschen, um unterschiedliche Lernstile und -bedürfnisse abzudecken und eine vielfältige Lernumgebung zu schaffen. Durch die Anwendung von unterschiedlichen Wissensvermittlungsmethoden können Lehrkräfte nicht nur den Lernprozess unterstützen, sondern auch die Motivation und das Interesse der Schüler:innen am Unterricht fördern.
Die Lehrerausbildung sollte ausreichend Praxisphasen enthalten, um angehende Lehrerinnen und Lehrer auf die Anforderungen des Lehrberufs vorzubereiten. Nur wer im Studium die Möglichkeit hat, seine fachlichen und didaktischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden, kann sich ein fundiertes Verständnis für die Anforderungen des Berufs aneignen. Praktische Erfahrungen ermöglichen es den Studierenden, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu erproben, Feedback von erfahrenen Lehrkräften zu erhalten und ihre Unterrichtspraxis kontinuierlich zu verbessern. Eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung ist daher von großer Bedeutung, um angehende Lehrerinnen und Lehrer optimal auf die Herausforderungen der Berufspraxis vorzubereiten. Kritik an der Einheitlichkeit der Lehramtsausbildung übte auch Bob Blume, hier geht es zum Artikel.
Angesichts von Lernrückständen durch Corona und Lehrermangel müssen Lehrerinnen und Lehrer in der Lage sein, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Dazu sind Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz unverzichtbar. Durch die Fähigkeit, sich in die Perspektive der Schüler:innen hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse und Sorgen zu verstehen, können Lehrkräfte ein Vertrauensverhältnis aufbauen und eine positive Lernatmosphäre schaffen. Empathie trägt dazu bei, dass sich Schüler sicher und verstanden fühlen, was wiederum zu einer höheren Motivation und einem besseren Lernerfolg beitragen kann. Lehrkräfte, die empathisch sind, können auf individuelle Bedürfnisse und Unterschiede ihrer Lernenden besser eingehen und so für eine inklusive Lernumgebung sorgen.
Lehrer sollten ihre eigenen Methoden und Ansätze kritisch hinterfragen und regelmäßig reflektieren, um ihre Unterrichtsgestaltung kontinuierlich zu verbessern. Reflexions- und Kritikfähigkeit sind wichtige Kompetenzen, die Lehrkräfte benötigen, um ihre Unterrichtspraxis kontinuierlich zu verbessern. Lehrer sollten in der Lage sein, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen und auf Basis von Feedback und Erfahrungen gezielt Anpassungen vorzunehmen. Durch die Fähigkeit zur Selbstreflexion können Lehrkräfte ihre Stärken und Schwächen erkennen und ihre Kompetenzen zielgerichtet ausbauen. Eine offene Haltung gegenüber konstruktiver Kritik und Feedback ermöglicht es, Unterrichtskonzepte zu optimieren und auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler abzustimmen. Reflexions- und Kritikfähigkeit sind somit entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Unterrichtspraxis und eine kontinuierliche professionelle Weiterentwicklung.
Lehrkräfte müssen in der Lage sein, auf individuelle Bedürfnisse und Stärken aller Schüler:innen einzugehen und inklusive Lehrmethoden anzuwenden. Angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassen ist interkulturelle Kompetenz gefragt, um ein respektvolles und tolerantes Miteinander zu ermöglichen. “Dabei ist es besonders im Bildungsbereich notwendig kulturelle Hintergründe zu kennen und sich den verschiedenen kulturellen Kontexten angemessen zu verhalten”, antwortete der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) auf die Frage, wie wichtig interkulturelle Kompetenz für Lehrerinnen und Lehrer ist. Für die Erarbeitung dieser Fähigkeiten seien Konzepte und Workshops und besonders praktische Erfahrungen essentiell, Austauschprogramme würden Möglichkeiten der Vertiefung bilden. “Insgesamt ist aber auch eine Anpassung der Lehrpläne notwendig, sodass die Herausforderungen im Schulalltag abgebildet sind.” Interkulturelle Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Schülerinnen und Schülern zu erkennen, zu respektieren und zu erhalten. Lehrkräfte, die inklusiv und interkulturell kompetent sind, können eine Lernumgebung schaffen, in der sich alle Schülerinnen und Schüler sicher und wertgeschätzt fühlen. Dadurch wird ein positiver Lernprozess und eine höhere Motivation der Schüler:innen gefördert. “Inklusion und Diversität spielen eine sehr wichtige Rolle in der Lehramtsausbildung. Dabei ist die Vermittlung von unterschiedlichen Behinderungen, Beeinträchtigungen, kulturellen und sprachlichen Hintergründen essentiell. Dazu gehört ebenso, dass Lehrkräfte in ihrer Ausbildung lernen, wie der Unterricht auch in diesen Zusammenhängen gestaltet werden können, sodass er zugänglich für alle Schüler:innen ist”, so der VBE.
Lehrkräfte müssen in der Lage sein, digitale Technologien und Tools sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, um den Lernprozess zu unterstützen und zu verbessern. Im Hinblick auf die Digitalisierung muss das Lehrpersonal geübt im Umgang mit digitalen Medien um dem Einsatz digitaler Technologien und Tools im Unterricht sein. Nur so ist eine sinnvolle und interaktive Einbindung in den Unterricht möglich. Dabei müssen Lehrkräfte auch in der Lage sein, Schüler:innen in Bezug auf Datenschutz, Urheberrecht und Cybermobbing zu begleiten und zu unterstützen. Im Hinblick darauf gibt es großen Schulungsbedarf, nicht zuletzt durch die Schnelllebigkeit der technischen Innovationen. Laut VBE benötigt man um das Lehrkräfteprofil in der Ausbildung zu fördern u.a. E-Learning-Plattformen, angemessene Online-Kommunikation, digitale Lehrmaterialien, Online-Schulungen sowie die Vermittlung von Kenntnissen zur Nutzung von Online-Tools (z.B. Statistiktools, Kollaborationstools). Weitere Infos, warum die Digitalisierung im Bildungssektor nicht richtig in Schwung kommt, gibt es hier.
Medienkompetenz ist in Zeiten von Social Media, Digitalisierung und Fakenews eine unverzichtbare Fähigkeit, die Lehrer beherrschen sollten. Schüler:innen benötigen das Wissen und die Fähigkeiten, um digitale Medien sinnvoll zu nutzen, Informationen und deren Quellen kritisch zu hinterfragen und sich gegen Falschmeldungen und Desinformation zu schützen. Darüber hinaus ist ein Bewusstsein für Urheberrecht und Datenschutz erforderlich. Lehrkräfte, die Medienkompetenz vermitteln, helfen ihren Schülerinnen und Schülern, sich in einer immer stärker digitalisierten Welt zurechtzufinden und sicheres Handeln im Internet zu erlernen. Eine solide Medienkompetenz fördert nicht nur die digitale Bildung der Schülerinnen und Schüler, sondern trägt auch zur aktiven Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft bei. Schwerpunkte sollten auch auf kritische Denkweisen gelegt werden, so ist eine Einbeziehung bzw. Herstellung von Lebensbezug möglich und nachvollziehbar, besonders bei der Handhabe von Fake News, so der VBE.
Lehrkräfte sind im Schulalltag täglich hohen Anforderungen ausgesetzt und müssen sich auf unterschiedliche Situationen und Schüler:innen einstellen. Eine gesunde Psyche und eine gute psychische Belastbarkeit sind daher für Lehrkräfte von großer Bedeutung, um den Herausforderungen im Schulalltag gewachsen zu sein. Lehrerinnen und Lehrer, die über eine ausgeglichene Psyche und eine hohe Belastbarkeit verfügen, können ihre Aufgaben im Schulalltag besser bewältigen und haben auch eine höhere Frustrationstoleranz. Physisch wie psychisch ist der Job sehr fordernd, weshalb Lehrkräfte besonders auf ihre Gesundheit achten müssen. Auch Strategien zur Stressbewältigung und Entspannung sollten daher ein wichtiger Bestandteil einer guten Lehramtsausbildung sein.
In Zukunft wird es wichtig sein, dass die Lehrerausbildung noch stärker auf die Anforderungen des Lehrerberufs ausgerichtet wird. Dazu gehört auch eine stärkere Einbindung digitaler Medien und die Vermittlung von Medienkompetenz. Angehende Lehrkräfte müssen zudem verstärkt auf interkulturelle Kompetenzen und Inklusion vorbereitet werden. Die praktische Ausbildung kann durch Hospitationen und Praktika noch besser auf den späteren Schulalltag vorbereiten. Darüber hinaus sollten auch die physische und psychische Belastbarkeit sowie die Reflexions- und Kritikfähigkeit angehender Lehrkräfte weiter gestärkt werden. Durch eine verbesserte Ausbildung und die Vermittlung dieser Kompetenzen kann die Lehrerausbildung dazu beitragen, dass angehende Lehrkräfte bestmöglich auf ihre Aufgaben im Schulalltag vorbereitet sind und ihren Schülerinnen und Schülern eine optimale Bildung und Förderung ermöglichen können.
Nordrhein-Westfalen. Für etwa 72.000 Abiturient:innen folgte in dieser Woche eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst Serverprobleme, dann Verschiebung, plötzlich Bahnstreik. Hier nochmal ein Hintergrundsatz, der weitere W-Fragen beantwortet
12:00 Uhr: Der Download der Abiturprüfungen für die Fächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik beginnt. An etwa 300 Schulen funktioniert er, es kommt bereits zu ersten technischen Schwierigkeiten. Wenig später kommt es dann zu ernsthaften Serverproblemen, bis schließlich gar nichts mehr geht. Etwa 600 Schulen hatten überhaupt keinen Zugriff auf Server und Aufgaben. Nach viel hin und her zieht das Ministerium am Abend die Notbremse: gegen halb neun wird mit einer E-Mail an die Schulen bekannt gegeben, dass die Prüfungen auf Freitag, den 21.04, verschoben werden.
Der zusätzliche Stress für die Prüflinge sowie die zeitliche Neuplanung könnten sich negativ auf das Prüfungsergebnis auswirken. Schließlich wurde monate- und wochenlang auf diesen einen Termin hingearbeitet. Für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das Chaos ebenfalls mehr Belastung: Die Prüfungsverschiebung kann große logistische und organisatorische Schwierigkeiten verursachen. Raumbelegung, Prüfungsaufsicht und Materialbereitstellung müssen komplett neu geplant und umgesetzt werden.
Von allen Seiten hagelte es daraufhin Kritik für das Schulministerium NRW und die dortige Bildungsministerin Dorothee Feller. Schulleitungen sowie Schüler- und Lehrerverbände und einige Politiker:innen warfen dem Ministerium mangelnde Kommunikation vor. Durch die technischen Probleme könnten Rechtssicherheit und Geheimhaltung der Prüfungsaufgaben ebenfalls nicht gewährleistet werden. Die Opposition warf Feller vor, die Prüfungen auf den 21. April verschoben zu haben, an dem Tag begehen Muslimas und Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan mit dem Zuckerfest. Von den verschobenen Prüfungen betroffene Schüler:innen und Lehrkräfte machten ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft, so zum Beispiel auf Twitter mit #nrwabi.
9:00 Uhr: Kurzfristig kündigte die EVG weitere Warnstreiks für den Bahnverkehr an, ausgerechnet am Freitag. “Wir setzen ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste, sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen”, sagte Cosima Ingenschay von der Bahngewerkschaft EVG gegenüber der Tagesschau. Viele der betroffenen Abiturient:innen dürften das anders sehen. Für sie ging es nun darum, ob und wie sie pünktlich zur Prüfung kommen sollten. Der Streik fiel in den Zeitraum von 3:00 bis 11:00 Uhr, also genau in den Zeitraum, zu dem die Prüflinge in die Prüfungen starten sollten.
Ca. 14:00 Uhr: Das nordrhein-westfälische Schulministerium gab bekannt, dass es diesmal neue Aufgaben geben würde, da die Geheimhaltung der alten Prüfungsaufgaben nicht mehr gewährleistet gewesen seien. Online habe man zwar keine geleakten Aufgaben finden können, sei aber lieber auf Nummer sicher gegangen, so der WDR. Sollten doch Aufgaben durchgesickert sein, sollten dennoch gleiche und rechtlich sichere Bedingungen für alle Abiturient:innen gelten. Für muslimische Schüler:innen wird es außerdem einen zentralen Nachschreibetermin am 09.05 geben, damit sie am Zuckerfest teilnehmen konnten.
Diesmal gab es keine technischen Schwierigkeiten beim Herunterladen der Aufgaben, dafür aber mehrere Fehler in den Aufgaben selbst. Wie der Westfälische Anzeiger meldete, handelte es sich dabei um kleinere Fehler wie vertauschte Abbildungen und fehlerhafte Links. Bis zum Start der Prüfungen am Folgetag konnten die Fehler erfolgreich behoben werden.
9:00 Uhr: Um diese Uhrzeit haben die zentralen Prüfungen für alle Abiturient:innen in den Fächern Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik begonnen. Trotz des Warnstreiks der EVG konnten die Prüfungen erfolgreich durchgeführt werden.
17:00 Uhr: Presse und sozialen Medien sind bisher keine Informationen über Verspätungen oder Nichterscheinen aufgrund des Bahnstreiks zu entnehmen. Der Bahnverkehr ist inzwischen wieder angelaufen und funktioniert in den meisten Regionen wieder zuverlässig.
Bereits am Dienstag kündigte Bildungsministerin Feller eine vollständige Aufklärung des technischen Fehlers an, damit bei weiteren Prüfungen keine weiteren Probleme auftreten würden. Am Donnerstag entschuldigte sie sich bei allen Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften im WDR Fernsehen. Die Panne hätte nicht passieren dürfen und die dadurch entstandene Unruhe, Unsicherheit und Belastung würde sie sehr bedauern. Es habe im Vorfeld Tests der digitalen Infrastruktur gegeben, die alle erfolgreich verlaufen seien. Weiterhin stehen Ministerium und Ministerin in der Kritik. Ob die nächsten Prüfungen reibungslos stattfinden können, muss sich zeigen.
Als am 27. Januar 2020 die erste Corona-Infektion in Deutschland bestätigt wurde, war klar, dass das Virus auch bei uns angekommen ist. Jedoch hätte wohl kaum einer ahnen können, wie sehr das Virus dem Land und besonders dem Bildungswissen, allen voran Lehrkräften und Schüler:innen, zusetzen würde. Die Pandemie schuf einen Ausnahmefall, wie man ihn in Deutschland noch nicht gesehen hat. Schnelles Handeln und Innovation waren erforderlich, schließlich konnte der Unterricht nicht permanent stillstehen. Am 16. März desselben Jahres waren in den meisten Bundesländern schon Schulen und Kitas geschlossen, der Lockdown kam – der Rest ist mittlerweile Geschichte. Im Rahmen unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” wollen wir uns deshalb der Frage widmen, welche Lehren wir aus der Pandemie in Zukunft für unser Bildungssystem ziehen können.
Die psychosozialen Folgen der Pandemie kamen überraschend und trafen unser Bildungssystem ins Mark Die Zahl von Schüler:innen die eine Klasse wiederholen mussten, ist um 67 Prozent gestiegen, die Anzahl von psychischen Problemen bei Kindern hat sich verdoppelt von 15 auf 30 Prozent und die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland wurde verstärkt.
Als Reaktion haben das Bundesfamilienministerium und das Bundesgesundheitsministerium, gemeinsam Anfang Februar 2023 Maßnahmen verabschiedet, um Kinder und Jugendliche langfristig und nachhaltig mental zu unterstützen. Das Programm „Aufholen nach Corona“, des Bundesbildungsministerium, sollte mit einem Betrag von insgesamt zwei Milliarden Euro die Bildungsprobleme lösen, brachte allerdings nur gemischte Erfolge.
Zur Corona Situation haben sich auch schon der Präsident des deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, und die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing geäußert. Die Kultusministerkonferenz war laut Meidinger schlichtweg nicht vorbereitet und Lin-Klitzing äußerte die Meinung, digital unterstützter Präsenzunterricht sollte zum Regelfall werden, mit Verweis auf den Mehrwert von persönlicher Interaktion zwischen Schüler:in und Lehrkraft.
John F. Kennedy sagte einst, “Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.” Mit der Pandemie war das nicht anders. Inmitten des Schocks kam es zu notgedrungener Kreativität und vielfältigen Lösungen, wobei der Kern dieser Lösungen im digitalen Raum lag.
“Es lässt sich ohne Zweifel von einem pandemiebedingten ‚Digitalisierungsschub‘ sprechen.“ behauptet Prof. Dr. Benjamin Fauth, Leiter der Empirische Bildungsforschung am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW). Als Resultat mangelnder digitaler Infrastruktur kam es in wenigen Monaten zu nötigen Veränderungen.
Zwischen März 2020 und Dezember 2020 hat sich die Nutzung digitaler Medien von 37 Prozent bis hin zu 64 Prozent erhöht im Bezug auf den Austausch zwischen Lehrkräften und dasselbe Wachstum kam beim Austausch zwischen Schüler:innen mit 16 Prozent zu 49 Prozent. Seit Dezember 2020 besitzen 86 Prozent der Schulen eine digitale Plattform, 60 Prozent von Lehrkräften nutzen digitale Mittel im Unterricht und fast die Hälfte der Lehrkräften (44 Prozent) meinen einen langfristigen positiven Wandel in der Schule bemerkt zu haben als Folge der Schließungen.
Tatsächlich wäre es in bestimmten Bereichen vorteilhaft, Möglichkeiten für Digitalunterricht beizubehalten. Schritte wie der Digitalpakt sollen die Basis dafür setzen, dass wir auch in Zukunft auf derartige Situationen vorbereitet sind und die dringend notwendige Auf- und Umrüstung unseres Schulsystems in Tritt kommt. Neu geplante und nicht improvisierte Bildungsformen bieten ungenutztes Potenzial zur Wissensvermittlung. Flexible Zeiteinteilung, gesteigerte Motivation durch die Einbeziehung von Quiz-Elementen, Vermittlung tagesaktueller Inhalte und höherer Lernerfolg als Resultat von angepassten Inhalten sind einige der Vorteile. Prüfungen weiterhin remote abzulegen, etwas, das sich schon in der Vergangenheit viele Universitätstsudent:innen wünschten, wäre ebenfalls möglich. Nach der Pandemie wurden vielerorts die Voraussetzungen eines solchen hybriden Unterrichts geschaffen.
Das Goethe Institut hat zum Thema Remoteunterricht beispielsweise eine nützliche Broschüre erstellt, die Ihr hier lesen könnt.
Es bleibt zu hoffen, dass die letzte Pandemie vorerst die letzte war. Dennoch bleibt die Lektion, dass digitale Möglichkeiten und Kompetenzen an Schulen dringend ausgebaut werden müssen, nicht nur, um für derartige Ausnahmesituationen gerüstet zu sein. Die Notlösung von gestern könnte mit großer Wahrscheinlichkeit die Bildung von morgen bieten.
Wie gut gewappnet denkt Ihr, ist das deutsche Bildungssystem gegenüber einer weiteren Pandemie? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren!
In einer zunehmend digitalen Welt wird die Rolle der Bildung immer wichtiger, um die nächste Generation auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Jacob Chammon ist ein Digitalisierungsexperte, der sich seit Jahren für die Digitalisierung der Schulen einsetzt. Er ist Vorstand im Forum Bildung Digitalisierung, einem Netzwerk von Experten, das sich für die Förderung digitaler Bildung einsetzt. In diesem Interview sprechen wir mit Jacob Chammon über die Bedeutung der Digitalisierung für die Bildung, den aktuellen Stand des Digitalpakts und die Rolle des Forum Bildung Digitalisierung bei der Umsetzung von digitalen Lernkonzepten in der Schule.
Jacob Chammon ist seit dem 1. April 2020 geschäftsführender Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung. Er war Schulleiter der Deutsch Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin und hat dort gemeinsam mit dem Kollegium wichtige Entwicklungsprozesse hin zu einer digitalen Schule angestoßen sowie die Weichen für einen fächerübergreifenden und projektorientierten Unterricht in einer Kultur der Digitalität gestellt. Wir sprachen mit ihm über den Digitalisierungsstand der deutschen Schulen, dem Digitalpakt und dem Forum Bildung Digitalisierung.
Lehrer-News: Welche Rolle spielt die Vernetzung von Schulen und Bildungseinrichtungen bei der Digitalisierung der Bildung?
Chammon: Die Vernetzung und der Austausch der unterschiedlichen Akteur:innen sind entscheidend, damit die digitale Transformation des Systems Schule gelingen kann. Als Forum Bildung Digitalisierung wollen wir mit unseren Formaten aufzeigen, dass niemand allein ist und wir viel voneinander lernen können. Dazu haben wir zum Beispiel mit dem LabBD einen Dialog- und Experimentierraum für Schulleitungen, Schulträger und Schulaufsichten geschaffen, in dem wir die gemeinsame Zusammenarbeit und den ko-konstruktiven Austausch zwischen den Akteur:innen anregen und sie im Prozess bei der Gestaltung digitaler Bildung begleiten und unterstützen. Lehrkräfte und Schulleitungen müssen nicht jedes Mal wieder von Null anfangen. Es geht darum, Erfahrungen, gute Beispiele, Materialien oder Konzepte miteinander zu teilen und ko-konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Diese Kultur des Teilens und das gemeinsame Lernen sind für Transformationsprozesse unerlässlich. Am Ende müssen dann die einzelnen Aktivitäten der unterschiedlichen Akteur:innen im Austausch miteinander abgestimmt und die bestmögliche Lösung für die Schule vor Ort gefunden werden. Unserer Erfahrung nach gelingen die digitalen Transformationsprozesse dort am besten, wo Schulen in gutem Austausch mit ihrem Träger und der Schulaufsicht stehen.
Lehrer-News: Welche technischen Lösungen gibt es, um Schulen bei der Digitalisierung zu unterstützen, wie sieht es z.B. beim Thema Breitband im ländlichen Raum aus?
Chammon: Entscheidender als die Frage nach der technischen Infrastruktur ist die wirksame und lernförderliche Nutzung digitaler Potenziale in Lehr-Lern-Settings. Wie kann ich neue Möglichkeiten der Visualisierung in den Fächern nutzen? Wie kann ich Apps oder individualisierte Lernplattformen für Schüler:innen im Unterricht einbinden? Wie verzahne ich analoge und digitale Lernsituationen sinnvoll miteinander? Lehrkräfte müssen gut auf diese Fragen vorbereitet und bei der Umsetzung unterstützt werden, der Schlüssel dafür ist eine hochwertige Aus- und Weiterbildung unserer Lehrkräfte. Und natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen: Dazu gehört eine einheitliche Versorgung mit Breitband auch im ländlichen Raum, die Ausrüstung mit Endgeräten inklusive einer regelmäßigen Wartung sowie eindeutige Datenschutzregeln, welche Lehrkräfte und Schulleitungen eine sichere Nutzung digitaler Anwendungen ermöglichen.
Lehrer-News: Wie kann Digitalisierung als Mittel für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung genutzt werden?
Chammon: Die Heterogenität der Lernenden stellt eine der größten Herausforderungen für das Bildungssystem dar. Im Sinne der Chancengerechtigkeit gilt es, die Potenziale der digitalen Technologien zu nutzen, um Lehr-Lern-Prozesse inhaltlich und methodisch individueller und kreativer zu gestalten und unterschiedliche Lernpfade für alle Schüler:innen zu ermöglichen. Neben diesen individualisierten Fördermöglichkeiten brauchen wir aber ein Umdenken im gesamten System, auch Leistungsbeurteilung oder Prüfungsformate müssen für mehr Chancengerechtigkeit an die individuellen Voraussetzungen von Schüler:innen angepasst werden. Bildungsteilhabe in einer digitalisierten Welt bedeutet zudem mehr als die Verfügbarkeit digitaler Infrastruktur für alle, sondern vor allem einen gleichwertigen Aufbau digitaler Kompetenzen unabhängig vom sozialen Hintergrund.
Lehrer-News: Welche konkreten Veränderungen können dank eurer Arbeit im Forum Bildung Digitalisierung für Schulen leichter erkenntlich gemacht werden, bzw. wie können Lehrer:innen und Schulen von eurer Arbeit profitieren?
Chammon: Als Forum Bildung Digitalisierung haben wir es uns zum Ziel gesetzt, ein vielfältiges Angebot zur Verfügung zu stellen. Wir wollen Lehrkräften und Schulen eine Plattform bieten, um miteinander in den Austausch zu gehen, sich mit anderen Akteur:innen im System Schule zu vernetzen und Good Practices sichtbar zu machen. Dazu setzen wir auf niedrigschwellige Angebote zum regelmäßigen Austausch wie unsere Community Calls oder veranstalten Fachtagungen und die Konferenz Bildung Digitalisierung, unsere große Jahreskonferenz, die sich mittlerweile zur Leitkonferenz für gute Schule in der digitalen Welt im deutschsprachigen Raum entwickelt hat. In Kooperation mit unseren Mitgliedsstiftungen haben wir zum Beispiel ein Konzept zur digitalisierungsbezogenen Schulleitungsqualifizierung entwickelt. In diesem Zusammenhang pilotieren wir in diesem Jahr eine mehrteilige Train-the Trainer-Qualifizierung, um den Transfer in staatliche Angebotsstrukturen zu unterstützen. Wir verstehen uns aber auch als Experte und Kurator für zukunftsweisende Konzepte und Strategien und informieren über unser Online-Magazin Plan BD über diverse Themen im Zusammenhang mit Schule in der Kultur der Digitalität.
Lehrer-News: Was muss beim Kompetenzerwerb von Lehrer:innen im Umgang mit digitalen Technologien getan werden?
Chammon: Wir leben in einer digital geprägten Gesellschaft. Schule muss Kinder und Jugendliche deshalb dazu befähigen, aktiv und selbstwirksam an dieser Gesellschaft teilzuhaben. Um das zu ermöglichen, brauchen Lehrkräften digitale Kompetenzen und vor allem auch die Kompetenz, die schnelllebigen Veränderungen akzeptieren und annehmen zu können. Dazu ist auf der einen Seite eine Weiterentwicklung der Fachdidaktik notwendig, welche die neuen Möglichkeiten in der Kultur der Digitalität des jeweiligen Faches berücksichtigt. Auf der anderen Seite sind aber auch neue Qualifizierungskonzepte erforderlich, damit Lehrkräfte bestmöglich auf den Job vorbereitet werden. Dabei sollten wir offen sein für neue Konzepte und Denkanstöße, sei es Design Thinking, Ko-Teaching oder Deeper Learning.
Lehrer-News: Wie können Schulen sicherstellen, dass digitale Technologien nicht dazu führen, dass Schüler:innen sich zu sehr von ihren eigenen Lernprozessen abhängig machen, Stichwort Digitalpakt: Was ist der aktuelle Stand und was muss noch getan werden?
Chammon: Bei allen bildungspolitischen Debatten sollten wir nicht vergessen, um wen es bei der Diskussion eigentlich geht: die Kinder und Jugendlichen. Anstatt abzuwarten und sich über Zuständigkeiten zu streiten, sollten wir endlich damit beginnen, Lösungen zu suchen! Das erfordert ein Kooperationsgebot und eine ernsthafte Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie strukturelle Reformen. Vor allem sollten wir damit aufhören, immer nur über Kinder und Jugendliche zu sprechen, sondern die Perspektiven der Schüler:innen noch viel stärker in die Diskussion einzubeziehen.
Lehrer News: Vielen Dank für das Interview!
Was denkt ihr über den Stand der Digitalisierung und die Aussagen von Jacob Chammon? Schreibt uns eure Meinung oder eurer Feedback in die Kommentare!
Zu Beginn unserer Themenwoche "Zukunft der Bildung" haben wir uns die Frage gestellt, wie die Schule von morgen aussehen könnte, danach sind wir auf aktuelle Trends und Zukunft der Pädagogik eingegangen. Heute soll es ausführlich um die Thematik der Digitalisierung unseres Bildungswesens gehen.
In Deutschland schreitet die Digitalisierung weiter voran, auch in Schulen. Die jüngere Generation lernt bereits den Einsatz neuer Technologien und wie sie mit deren Hilfe Wissen erwerben kann. Einige Schulen haben bereits schulinterne Netzwerke eingerichtet und ihre Schüler mit Tablets oder Notebooks ausgestattet. Interaktive Whiteboards werden auch immer häufiger eingesetzt und ersetzen die herkömmlichen Schultafeln. Nicht selten müssen Lehrkräfte noch immer ihre eigenen Laptops zur Vorbereitung des Unterrichts nutzen, da sie nicht darauf warten können, dass die Schule ihnen diese Geräte bereitstellt. Wo steht die Digitalisierung unserer Schulen im Jahr 2023?
Digitale Medien haben viele Vorteile für Schüler und Lehrkräfte. Sie ermöglichen es beispielsweise, den Schulranzen zu entlasten, indem die Bücher auf Tablets oder Notebooks gespeichert werden. Apps erleichtern die Arbeit und Schüler können ihre Referate am eigenen Medium vorbereiten und präsentieren. Auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten gelingt oft besser.
Es gibt jedoch noch einige Schwierigkeiten bei der Digitalisierung an Schulen, die unter anderem im Rahmen des von der Bundesregierung aufgelegten Digitalpakts angegangen werden sollen. Wo stehen wir hier bei der Umsetzung?
Der Digitalpakt Schule hat ein Budget von 6,5 Milliarden Euro. Ziel ist es, eine zeitgemäße digitale Bildungsinfrastruktur flächendeckend aufzubauen. Allerdings sind bis Ende 2021 nur etwa 1,2 Milliarden Euro abgeflossen und weitere 2,4 Milliarden Euro wurden bewilligt, aber noch nicht ausbezahlt. Ein weiteres Problem ist, dass die Schüler oft besser mit den digitalen Geräten umgehen können als die Lehrer. Die Forscher der mmb-Studie haben untersucht, wie Schulen, Politik und Verwaltung besser zusammenarbeiten können, aber laut den Recherchen des Handelsblatts.de verhalten sich alle Beteiligten bisher eher "eigensinnig" und es fehlt an vernetztem Denken und Handeln. Die Lehrenden denken eher an die Anschaffung von Geräten, die ihren didaktischen Vorstellungen entsprechen, während Schulträger darauf achten müssen, dass die Geldverteilung förderrechtskonform ist und Datenschutzbehörden die Vorgaben der DSGVO beachten müssen. Landesbehörden agieren oft auf einer höheren Ebene und berücksichtigen nicht unbedingt die konkreten Bedürfnisse der Schulen vor Ort. Einige Probleme können von den Schulen selbst nicht gelöst werden, wie zum Beispiel der Breitbandausbau oder der Fachkräftemangel im IT-Sektor, was die Digitalisierung der Schulen bremst.
Bevor Schulen von den Vorteilen des Digitalpakts profitieren können, müssen sie zuerst ein aufwendiges Antragsverfahren durchlaufen. Hierbei müssen Schulen ein Konzept erstellen, in dem sie angeben, welche digitale Ausstattung sie benötigen, wie die Schule bereits ausgestattet ist, was gebraucht wird, warum und wie Lehrerinnen und Lehrer für die Nutzung der Technologie qualifiziert werden sollen. Dieses Konzept muss dann an die Schulträger weitergeleitet werden, die in der Regel Städte, Gemeinden oder Landkreise für öffentliche Schulen oder Vereine oder Religionsgemeinschaften für Privatschulen sind. Die Schulträger stellen dann einen Förderantrag beim Land, indem sie die Anträge der Schulen bündeln und einen Gesamtantrag stellen. Das Land prüft dann den Antrag und bewilligt ihn gegebenenfalls, sodass die beantragten Geräte oder Software bestellt oder installiert werden können. Das Geld wird jedoch erst freigegeben, wenn der gesamte Prozess abgeschlossen ist.
Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft VBE sind die Antragsverfahren für Fördergelder aus dem Digitalpakt, die zwar im Zuge von Corona vereinfacht wurden, immer noch zu kompliziert. Der Vorsitzende des VBE, Udo Beckmann, schlug eine Vereinfachung und mehr Unterstützung der Schulen vor, damit das Geld schneller und einfacher dort ankommt.
Das Bundesbildungsministerium bietet hier eine Übersicht über Förderrichtlinien, zuständige Stellen und Beratungsmöglichkeiten in den jeweiligen Bundesländern an.
Obwohl die Zustimmung zum Digitalpakt hoch ist, kommt es drei Jahre nach der Einführung immer noch zu wenig in den Schulen an. Eine Umfrage unter Lehrkräften im Dezember 2020 und April 2022 ergab, dass 61% bzw. 66% der Befragten der Meinung sind, dass ihre Schule unzureichend auf die Ausstattung mit digitalen Medien vorbereitet ist. Auch Eltern schulpflichtiger Kinder sehen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Schulen. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem April 2021 zeigt, dass 77% der Eltern der Meinung sind, dass die Digitalisierung der Schulen zu langsam voranschreitet. 83% sind der Ansicht, dass verstärkt in IT und Ausstattung mit digitalen Endgeräten investiert werden sollte. Die derzeitige digitale Ausstattung der Schulen wird nur mit einer 3- bewertet, während die Versorgung mit WLAN in Klassenräumen sogar nur mit einer 4+ bewertet wird.
In Deutschland gibt es derzeit einen großen Lehrermangel und zugleich sinken die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Die Digitalisierung allein kann diese großen Herausforderungen nicht lösen, jedoch können digitale Anwendungen Lehrerinnen und Lehrern helfen, Zeit zu sparen bei der Korrektur von Tests und bei der Vorbereitung von Unterrichtsstunden und Übungen. Diese Zeit können sie stattdessen für einen intensiveren Austausch mit ihren Schülern und Schülerinnen nutzen. Außerdem können digitale Lernprogramme dazu beitragen, dass sich die Schule zu mehr Selbstständigkeit, Gerechtigkeit, Kreativität und Teamarbeit entwickelt. Trotzdem ist künstliche Intelligenz in deutschen Klassenzimmern noch selten und wird meist nur von Lehrkräften genutzt, die sich dafür begeistern. Es gibt nicht nur einen Grund, warum Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung im Bildungsbereich zurückhaltend ist, sondern es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Zum einen fehlen immer noch Geräte für Schüler und Lehrer, und es gibt zu wenig fachkundige Menschen, die Laptops und Tablets einrichten können. Digitale Angebote von freien Anbietern sind zwar vielfältig, aber oft nicht durchschaubar für technische Laien und entsprechen nicht den hohen Anforderungen des deutschen Datenschutzes. Hinzu kommt eine föderale Struktur, die dazu führt, dass jede Schule alles allein erarbeiten, beantragen, erlernen und einrichten muss.
Um diesen Zustand zu verbessern, hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission gefordert, wissenschaftlich überprüfte Lernmaterialien zentral zu entwickeln und allen zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten alle Pädagogen und Pädagoginnen aus- und fortgebildet werden.
Allerdings gibt es auch eine große Skepsis vieler Lehrkräfte, die bis vor Corona eher auf die Gefahren der Digitalisierung fokussiert waren, als auf die Chancen. Oft verwechseln sie auch die wenig attraktiven Lösungen für den Corona-Fernunterricht, wie etwa den Frontalunterricht über eine Videokonferenz, mit pädagogisch wertvollem Digitalunterricht. Manchmal steckt hinter der Skepsis auch die alte Angst, dass Lehrkräfte dauerhaft durch Maschinen ersetzt werden könnten. Dabei haben Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen während der Schulschließungen deutlich gespürt, wie wichtig die echten Kontakte zwischen den Kindern, aber auch zu ihren Lehrer:innen und Erzieher:innen sind. Lernen ohne Beziehungen funktioniert nicht.
Wie bewerten Expert:innen den Stand der Digitalisierung an Schulen in Deutschland? Dazu lest ihr mehr in unserem Interview mit Jacob Chammon. Schreibt uns auch gerne eure Meinung zur Digitalisierung an deutschen Schulen in die Kommentare!
Die Digitalisierung hat den Pädagogik- und Bildungssektor nachhaltig verändert. Es gibt zahlreiche Trends, die sich in diesem Bereich abzeichnen, wie E-Learning, Mobile Learning oder Gamification. Diese Entwicklungen ermöglichen neue Formen des Lernens und fördern eine individualisierte und flexible Wissensvermittlung. Durch Einsatz digitaler Tools und Lernplattformen können Lehrende den Unterricht interaktiver und abwechslungsreicher gestalten. In Zukunft werden wir wahrscheinlich eine noch stärkere Integration von digitalen Technologien im Bildungssektor sehen, die es Schüler:innen ermöglicht, ihr Wissen noch individueller und praxisorientierter zu erwerben. Die Didaktik wird sich somit zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken fokussieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Diese und weitere Themen werden wir in unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” beleuchten.
Digitale Tools können den Alltag von Lehrkräften erheblich erleichtern. Sie ermöglichen nicht nur eine effiziente Organisation des Unterrichts, sondern fördern auch eine aktive Beteiligung der Klasse. Lehrer:innen können so Zeit sparen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Vermittlung von Wissen und die individuelle Förderung.
Die Gruppeneinteilung im Unterricht kann eine schwierige Aufgabe für Lehrkräfte sein. Ein Zufallsgenerator kann helfen, indem er zufällige Gruppeneinteilungen erstellt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Gruppen fair zusammengestellt werden und dass alle Schüler:innen die gleiche Chance haben, mit verschiedenen Klassenkamerad:innen zusammenzuarbeiten. Eine schnelle und unkomplizierte Gruppeneinteilung lässt sich zum Beispiel mit dem UltimateSolver.com Zufallsgenerator vornehmen.
Quizze sind eine beliebte Methode sowohl im digitalen als auch im Präsenzunterricht, um das Wissen von Schüler:innen zu testen und zu fördern. Durch ihre interaktive und unterhaltsame Gestaltung können Quizze die Lernmotivation der Schüler:innen steigern und helfen, den Unterrichtsstoff auf spielerische Weise zu vermitteln. Es gibt eine Vielzahl von Tools und Plattformen, die es Lehrkräften ermöglichen, digitale Quizze zu erstellen und durchzuführen. Einige der bekanntesten sind Kahoot!, Quizlet und Quizizz. Diese Tools bieten verschiedene Funktionen wie zum Beispiel das Erstellen von Multiple-Choice-Fragen, das Hinzufügen von Bildern und Videos oder die Möglichkeit, den Fortschritt der Schüler:innen in Echtzeit zu verfolgen. Sie bieten die Möglichkeit, Quizfragen zu erstellen, Fortschritte zu verfolgen und individuelle Rückmeldungen zu geben. Durch den Einsatz von digitalen Quizzen kann der Unterricht abwechslungsreicher und ansprechender gestaltet werden und Schülerinnen und Schüler werden motiviert, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Spielerischer Wettkampf kann außerdem den Ehrgeiz steigern.
Anschaulichkeit und Interaktivität sind wichtige Aspekte im modernen Unterricht. Ideensammlungen, wie MindMaps oder andere kreative Formen der Visualisierung, bieten Schüler:innen die Möglichkeit, ihr Wissen zu strukturieren und weiter zu vertiefen. In Fächern wie Biologie, Geschichte oder auch Mathematik können komplexe Zusammenhänge so auf eine übersichtliche und verständliche Weise dargestellt werden. Die Interaktivität von digitalen Tools wie Padlet, Mentimeter, Coogle oder Lucidchart erlaubt es den Lernenden, gemeinsam an der Erstellung von Ideensammlungen zu arbeiten und so ihr Wissen zu teilen und zu erweitern. Dadurch wird der Unterricht dynamischer und schafft Raum für eine aktive Beteiligung der Schüler:innen. Die Visualisierung kann später ebenfalls als Lerngrundlage genutzt werden.
E-Learning ermöglicht es, Wissen digital zu vermitteln und auf vielfältige Weise zugänglich zu machen. Dabei geht es nicht darum, analoge Wissensvermittlung zu ersetzen, sondern diese durch digitale Möglichkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Digitale Tools und Plattformen können helfen, den Lernprozess individueller und abwechslungsreicher zu gestalten, ohne dabei den persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden zu vernachlässigen. Wenn Digitalisierung und Wissensvermittlung im Einklang stehen, kann ein effektiver und erfolgreicher Lernprozess entstehen.
E-Learning-Plattformen bieten Lehrkräften die Möglichkeit, Lernmaterialien und Videos zur Verfügung zu stellen. Diese Plattformen erleichtern die Organisation des Unterrichts und ermöglichen eine flexible und individualisierte Wissensvermittlung. Ein Beispiel für eine solche Plattform ist Moodle, eine Open-Source-Plattform, auf der Lehrkräfte Lehrmaterialien hochladen, Diskussionsforen einrichten oder Aufgaben und Tests erstellen können. Moodle wird heute schon an vielen Hochschulen und Universitäten genutzt. Plattformen dieser Art können den Unterrichtsalltag erheblich erleichtern und Schüler:innen die Möglichkeit geben, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen, auch von zuhause aus. Wir ihr Moodle am besten nutzt, haben wir euch in einem Interview zusammengefasst.
Eine virtuelle Lernumgebung bietet Schüler:innen die Möglichkeit, in einer interaktiven und digitalen Welt zu lernen und zu experimentieren. Diese virtuellen Lernumgebungen reichen von virtuellen Laboren bis hin zu Simulationen von historischen Ereignissen oder wissenschaftlichen Experimenten. Ein Beispiel ist die PhET Interactive Simulations der University of Colorado Boulder, die interaktive Simulationen in Physik, Mathematik, Chemie und anderen Naturwissenschaften anbietet. Lehrer:innen können diese virtuellen Lernumgebungen nutzen, um das Verständnis der Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, selbstständig zu lernen und zu experimentieren sowie den Umgang mit IT zu schulen.
Die fortschreitende Digitalisierung hat dazu geführt, dass wir heute nahezu alle Informationen auf unserem Smartphone abrufen können. Die Bildung hat diesen Trend erkannt und es gibt zahlreiche Apps, die Wissen in Form von Videos, interaktiven Übungen oder Quizzen bereitstellen. Ein Beispiel für eine solche App ist Duolingo, mit der Sprachkurse absolviert werden können, oder StudySmarter, eine App, die Unterrichtsmaterialien in verschiedenen Fächern und Lernen mit Karteikarten anbietet. Lehrkräfte können solche Apps nutzen, um Lernenden auch außerhalb des Unterrichts Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. So können die Schüler:innen beispielsweise auf dem Schulweg oder in ihrer Freizeit Vokabeln üben oder ihr Wissen erweitern und vertiefen.
Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten für die analoge Wissensvermittlung durch digitale Didaktik. So können beispielsweise klassische Unterrichtsmethoden wie Frontalunterricht oder Gruppenarbeit durch den Einsatz von digitalen Tools und interaktiven Methoden erweitert werden. Der Einsatz digitaler Medien eröffnet Lehrkräften neue Perspektiven, um den Unterricht ansprechender und abwechslungsreicher zu gestalten und so den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu steigern.
Kooperatives Lernen im Kontext der analogen Wissensvermittlung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, aktiv am Lernprozess teilzunehmen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Probleme zu lösen. Hierbei kann die Digitalisierung einen Mehrwert bieten, indem sie beispielsweise den Einsatz von Online-Plattformen oder digitalen Tools zur gemeinsamen Erstellung von Präsentationen, Mindmaps oder Gruppenarbeiten erleichtert. Durch die Kombination von analogen und digitalen Methoden kann das kooperative Lernen im Unterricht optimiert werden und einen größeren Lernerfolg erzielen.
Die Planung von Unterricht und die Bereitstellung von Lernmaterial ist eine wichtige Aufgabe von Lehrkräften. Hierbei kann die Digitalisierung und digitale Didaktik helfen, den Arbeitsaufwand deutlich zu reduzieren und Lehrkräfte zu entlasten. Digitale Tools und Plattformen ermöglichen es, Unterrichtsmaterialien einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Die Verwendung von Online-Plattformen und -Tools ermöglicht es Lehrer:innen, Unterrichtsmaterialien zentral zu speichern und schnell auf diese zuzugreifen. Dadurch können Materialien auch einfacher aktualisiert und angepasst werden.
Um die Potenziale der Digitalisierung und der digitalen Didaktik voll ausschöpfen zu können, bedarf es allerdings auch einer guten technischen Ausstattung der Schulen sowie teilweise eigener Endgeräte auf Seiten der Schüler. Lehrkräfte benötigen außerdem Schulungen, um digitale Tools und Plattformen effektiv in ihren Unterricht zu integrieren und Lernmaterialien bereitzustellen. Nur so können sie ihren Schüler:innen ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Lernumfeld bieten, das den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht.
In diesem Artikel haben wir verschiedene Aspekte der digitalen Didaktik beleuchtet, wie z.B. digitale Tools für den Unterricht, E-Learning-Plattformen, virtuelle Lernumgebungen, kooperatives Lernen, Bildungs-Apps und die Entlastung von Lehrkräften durch die Digitalisierung. Schulungen für Lehrkräfte, eine gute technische Ausstattung der Schulen sind dabei unabdingbar. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Zukunft der digitalen Didaktik eine effektivere, kollaborative und individuelle Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler schaffen kann.
Digitale Didaktik wird die Rolle der Lehrkräfte in der Zukunft verändern. Diese wird sich zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken konzentrieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Lehrkräfte werden vermehrt als Lernbegleiter fungieren und den Schüler:innen helfen, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Die Zukunft der digitalen Didaktik wird somit stark davon abhängen, wie gut Schulen und Lehrkräfte auf Veränderungen vorbereitet sind.
Schulabgänger:innen sehen die aktuelle Bildungslage und sind verblüfft, wie sehr sich unser Schulsystem in den letzten Jahren verändert hat. Die Corona-Pandemie hat ihren Teil dazu beigetragen, doch der Reformbedarf sitzt tief. In unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” möchten wir euch diese Woche einen Ein- und Ausblick auf die Schule von Morgen geben. Was braucht es, um die Schulen in Deutschland fit für die Zukunft zu machen? Der Präsident des deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, und die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, haben dazu einige Vorstellungen. “Lehrer News” hat zu diesem Thema mit beiden gesprochen.
Welche Ideale sollte die Bildung der Zukunft anstreben? Welche Vorstellungen sollten wir in die Zukunft tragen, um die Bildung in Deutschland für zukünftige Generationen zu verbessern?
Meidinger hat sein Ideal der Schule von Morgen bereits: “Eine gute und wertvolle Schule ist eine Bildungseinrichtung, die sehr gute Lernerfolge erzielt, an der individuelle Förderung nicht nur ein Schlagwort sondern gelebte Realität ist, an der für vielfältige Interessen und Begabungen Angebote vorhanden sind, an der ein gutes Schulklima herrscht, bei dem man sich auf Augenhöhe begegnet und wo man einen klar definierten Schulentwicklungsplan verfolgt.” Erfolg, Respekt, Vielfältigkeit und Klarheit sind seine Wünsche an die Schule. Lin-Klitzing fügt noch Sicherheit hinzu, dass die Schule ein geschützter Raum bleiben soll, “ein Ort der Ruhe, der Vertiefung, der Gründlichkeit, der realen Begegnung und der persönlichen Entwicklung”, besonders in einer sich stetig weiterentwickelnden, schnelllebigen und mental herausfordernden Welt.
Analoge und digitale Mittel sollen nutzbar gemacht werden, um die Welt auf eine Art und Weise zu erschließen, die Schüler:innen die Technik kontrollieren lässt und nicht selbst von der Technik kontrolliert werden.
Es ist absehbar, dass die Entwicklung der technischen Infrastruktur für die Digitalisierung weiterhin zu einem dominanten Feld in der Bildungspolitik entwickeln wird. Der Digitalpakt war laut Lin-Klitzing ein wichtiger Schritt, benötigt jedoch effektivere Wege um die Mittel zu vergeben und sei zu kompliziert. Eine Ressourcenverschwendung, so bemängelt sie:
“Bis heute haben viele Schulen noch gar kein Geld aus dem Digitalpakt erhalten – also fast vier Jahre nach Inkrafttreten und ein Jahr vor dem Auslaufen! Die Antragsverfahren sind viel zu kompliziert. Es kann nicht sein, dass sich Lehrkräfte vor Ort eigene Lösungen basteln müssen. Wir brauchen nicht nur eine Fortsetzung und Verstetigung des Digitalpaktes, sondern auch ein kräftiges Update, einen Digitalpakt 2.0!”
Auch Meidinger will Verbesserung, weg vom einen Digitalpakt zum nächsten, hin zu einem verlässlichen Fundament. Er merkt aber an, dass Deutschland besser dastehe, als noch vor der Pandemie, auch wenn sich der Rückstand von bis zu 10 Jahren nicht in drei Jahren leicht aufholen lasse.
Ein Zukunftsthema ist auch die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, wie sie jüngst durch durch ChatGPT popularisiert wurde. Obwohl KI einen Nutzen für die Lehrkräfte selbst bietet, bleiben offene Fragen beispielsweise in Bezug auf das Betrugspotenzial und den Datenschutz. Laut Meidinger sei dies jedoch grundsätzlich nichts Neues. Sich “fremder” Hilfe zu bedienen sei auch in der Vergangenheit vorgekommen. Zwar ist die KI ein weitaus spezifisches Mittel, und in der Lage, komplette Texte zu erstellen, jedoch kommt es bei der Bildung nicht nur auf Hausaufgaben an. Der Erarbeitungsprozess, um sich dem Wissen zu erschließen und Verständnisfragen zu Detailwissen zu stellen, ist dabei viel bedeutsamer. Meidinger zufolge ist die KI kein Ersatz für Lehrkräfte. Stattdessen könnte sie bei der individuellen Förderung unterstützen. Auch Lin-Klitzing erkennt an, dass es eine Welt ohne KI nicht mehr geben wird. Stattdessen sollte der Prozess konstruktiv begleitet werden. Fortbildungen im Bereich ChatGPT im Unterricht sind bereits stark nachgefragt.
Die Corona-Pandemie hat deutliche Nachwirkungen und noch nie dagewesene Problematiken in der Bildung aufgezeigt, wie Isolation der Schüler:innen, psychische Probleme und Lernrückstände. Die Kultusministerkonferenz (KMK) war laut Meidinger schlichtweg nicht vorbereitet. Laut ihm ist eine Reform notwendig, mit einem unvermeidlichen Bildungsvertrag für die Vergleichbarkeit von Abschlüssen, auch wenn dies noch in der Ferne liegt. “Allein der Eiertanz um mehr Vergleichbarkeit beim Abitur ist ein Trauerspiel. Von einem bundesweit vergleichbaren Abitur in allen Bundesländern, so wie es das Bundesverfassungsgericht fordert, sind wir immer noch meilenweit entfernt”, sagt Meidinger.
Lin-Klitzing sieht auch einen weiterhin bewiesenen Mehrwert in der persönlichen Interaktion zwischen Lehrkräften und Schüler:innen. Der digital unterstützte Präsenzunterricht sollte zum Regelfall werden, in Verbindung mit qualifizierten Lehrkräften, praktischen Rechtsgrundlagen und psychologischer Unterstützung.
Ohne Lehrkräfte, keine Schule. Seit Monaten wird das Thema diskutiert, wobei auch bei uns zahlreiche Artikel Zeugnis ablegen, doch eine durchschlagende Lösung ist weiter nicht in Sicht.
Die bisherigen Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission sind dabei Lin-Klitzing zu Folge eher kontraproduktiv gewesen. Sie basierten auf falschen Daten und gingen an der Realität vorbei, so Lin-Klitzing. “Das Studium muss von Anfang an wieder klar auf den Beruf als Lehrkraft ausgerichtet sein, organisatorisch wie inhaltlich”, so Lin-Klitzing.
Meidinger weiß um die derzeit vorhandenen Notlösungen, mahnt allerdings die Politik, den Beruf langfristig nicht noch unattraktiver zu machen, zum Beispiel durch etwaige Arbeitszeiterhöhungen. Dennoch sieht er eine Lösung bei Rekrutierungsmaßnahmen.
“Ich denke dabei an die Nachqualifizierung von Quereinsteigern, an die Flexibilisierung der starren Pensionierungsgrenzen für diejenigen, die noch freiwillig weiterarbeiten würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.”
Der Beruf selbst muss auch attraktiver werden, da sind sich beide Expert:innen einig. Laut Lin-Klitzing nicht nur finanziell sondern auch betreffend der Rahmenbedingungen. “Wie soll denn jemand Lehrkraft werden und bleiben wollen, wenn die Gebäude heruntergekommen sind, die IT aus dem letzten Jahrhundert stammt und sich das eine Lehrerzimmer Dutzende Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig teilen müssen?“. Auch eine Fokussierung der Pflichten von Pädagog:innen sollte folgen, so meint Lin-Klitzing und hinterfragt, warum Lehrkräfte immer noch mit der Organisation von Klassenfahren und Abrechnungen beauftragt werden, wenn das Nichtpädagogen erledigen könnten.
Der Lehrkräftemangel wirkt sich laut Lin-Kitzing bereits auf Deutschlands Abschneiden im internationalen Vergleich z.B. im Rahmen der PISA-Erhebung aus. Langfristige Konzepte für kontinuierlich gute Absolventen sind besonders in MINT-Fächern gefordert – unter den aktuellen schulischen Rahmenbedingungen aber vielerorts nicht erreichbar. Auch ist ein disziplinierter Umgang zwischen Lehrkräften und Schüler:innen für sie wichtig und dessen Bedeutung muss bekannter sein.
Meidinger widerspricht allerdings komplett der Annahme, dass sich Deutschland so dramatisch verschlechtert hat in der PISA-Erhebung. Er bezieht sich dabei auf die stetigen Verbesserungen von Deutschlands Position im PISA-Vergleich von 2000 bis 2015 hinweg bis in die oberen Leistungsviertel. Zur selben Zeit haben die digital besser ausgerüsteten Länder wie Finnland ihren Vorsprung verloren. Seit einigen Jahren mag es einen Rückschlag geben, verstärkt durch Corona, unter anderem durch die wachsende Gruppe an leistungsschwachen Schüler:innen. Auch glaubt er, dass der Blick in andere Länder wenig hilft, mit der Bemerkung, dass nur asiatische Länder, definiert durch einen massiven Leistungsdruck und teure Privatschulen, sich verbessert haben. Stattdessen sollte Deutschland sich auf eine viel intensivere, umfassendere und verbindliche vorschulische Förderung fokussieren. “Kinder müssen, wenn sie eingeschult werden, dem Unterricht auch sprachlich folgen können”, so Meidinger.
Auch wenn das Notensystem einige Kritiker hat, so hält Meidinger nichts davon, die Noten selbst zu verurteilen. Laut Meidinger ist ein pädagogischer Umgang mit Zensuren unabdingbar, nicht ihre Abschaffung. Auch Hausaufgaben sieht er als prägend für die Halbtagsschulen Deutschlands und wünscht sich einen methodisch-didaktisch sinnvollen Umgang mit ihnen, mit dem Hintergedanken, Hausaufgaben als Mittel für Feedback über die Qualität des Unterrichts zu erhalten. Er verwies dabei auf die Ergebnisse einer Metatsudie von John Hattie, welche aufzeigen dass in der Sekundarstufe Hausaufgaben einen starken Effekt auf Lernerfolg haben (0,58) und zumindest einen mäßigen in der Grundschule (0,29). Den positiven Effekt sieht Lin-Klitzing ebenfalls als einen Teil der schulischen Erziehung und zur Förderung des selbstorganisierten Arbeitens.
Meidinger widerspricht der Annahme, Deutschlands Bildungssystem sei sozial ungerecht, auch wenn es sich international im Mittelfeld befindet. “Trotzdem haben wir aber natürlich einen starken Verbesserungsbedarf”, so Meidinger, der hierbei zwei Ansatzpunkte sieht: Den Ausbau der vorschulischen Förderung, da aus Studien entnommen wird, dass die Leistungsspanne während der Schulzeit eher zu- als abnimmt. Des Weiteren eine verstärkte Unterstützung von Schulen mit sozial benachteiligter Schülerschaft, was der Zweck des Startchancenprogramm der Bundesregierung sein soll, dessen Start allerdings auf das Ende der Legislaturperiode verschoben worden ist.
Deutschlands Position im internationalen Mittelfeld sieht auch Lin-Klitzing, schätzt die Chancen für sozial benachteiligte Kinder nicht gut, aber auch “nicht hoffnungslos” ein. Länderübergreifende Mindeststandards könnten dagegen wirken, mit dem Anspruch, keine Niveaus zu unterschreiten. Auch hier sieht sie wieder die Ursache des Problems beim Lehrkräftemangel.
Wenn es darum geht, was in der Welt von Morgen gebraucht wird, spricht man häufig von Qualitäten, die auch als 21th Century Skills bekannt sind, sowie unter den 8 Schlüsselkompetenzen der EU zusammengefasst werden.
Zu diesen gehören auch die “vier Ks”: Kommunikation, Kooperation, kritisches Denken und Kreativität. Diese müssten laut Lin-Klitzing im Fachunterricht stärker gefördert werden. Es wird mehr Wissen benötigt, nicht weniger, um kompetent mit Mitteln wie KI umzugehen.
Meidinger hingegen sieht die acht Schlüsselkompetenzen der EU als besser geeignet an. Für ihn geht es bei den OECD weniger um Wissen und Inhalte. “Als kritisch, kreativ, kollaborierend und kommunikativ würde sich wahrscheinlich auch manche Querdenkerfraktion einschätzen, ohne dass das meiner Vorstellung von umfassender moderner Bildung nahekommt.”
Meidinger würde bei den Schlüsselkompetenzen eine andere Gewichtung wählen, um zu verdeutlichen, dass Kompetenz und eine intelligent vernetzte Wissensbasis zusammen gehören.
“Es reicht eben nicht, sich Fakten einfach zusammenzugoogeln oder von der KI liefern zu lassen”, betont Meidinger. Ihm zufolge benötigt die Gesellschaft junge Menschen, die nicht nur ihre eigenen Lebenschancen wahrnehmen, sondern auch bereit sind, insgesamt Verantwortung zu übernehmen.
Wie die Schule von Morgen Realität sein wird, ist nicht in Stein gemeißelt. Es gibt zu viele Variablen zu bedenken und die Zukunft, wie in so vielen Teilen des Lebens, ist noch ungewiss. Es obliegt Politik und Gesellschaft, die Bildung der nächsten Generationen zu formen. Die Zukunft ist gefüllt mit zahlreichen Chancen, aber auch großen Herausforderungen, allen voran der Lehrermangel. Die Zeit zum Handeln ist jetzt: Denn die Visionen der Expert:innen dürfen nicht nur Visionen bleiben.
Was erwartet ihr euch von der Schule von Morgen? Schreibt uns eure Meinung gern in den Kommentaren!
Eine der großen Herausforderungen beim Unterricht mit Kurzgeschichten ist, dass Schüler oft Schwierigkeiten haben, sich mit den Charakteren und der Handlung zu identifizieren. Komplexe Erzählstrukturen, der Fokus auf kleine Details und die Kürze der Geschichten können sie deshalb zu einem unbeliebten Unterrichtsinhalt machen. Gleichzeitig haben Podcasts unter jungen Menschen gerade sehr große Beliebtheit. Dieser Beitrag soll euch Konzepte vorstellen, wie ihr Kurzgeschichten mithilfe von Podcasts in euren Unterricht integrieren könnt, um euren Schüler:innen eine andere Perspektive auf die Geschichte zu bieten und ihnen zu helfen, die Charaktere und die Handlung besser zu verstehen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum es sich lohnen kann, Kurzgeschichten als Podcast anzuhören. Zum einen können Podcasts ein unterhaltsames und leicht zugängliches Medium sein, um Geschichten zu konsumieren, insbesondere für Schüler:innen, die nicht gerne lesen. Zudem können Podcasts durch die Verwendung von Soundeffekten und Musik eine besondere Atmosphäre schaffen und das Zuhören zu einem intensiven Erlebnis machen. Auch können Podcasts durch die Vorlesung von professionellen Sprechern oder Autoren eine höhere Qualität und Interpretation der Geschichte bieten. Schließlich bieten Podcasts auch die Möglichkeit, auf eine breite Auswahl an Kurzgeschichten zuzugreifen, die sonst vielleicht schwer zu finden wären. Überall da, wo es Podcasts gibt, gibt es auch Kurzgeschichten, die Auswahl für euren Unterricht ist also groß. Zu den gängigsten Plattformen gehören: Apple Podcasts (ehemals iTunes), Spotify, Google Podcasts, Stitcher, Pocket Casts und Podcast.de.
Das Anhören von Analysen von Kurzgeschichten als Podcast kann mehrere Vorteile bieten. Podcasts, die von anderen Schülern und Schülerinnen, Experten oder Schriftstellern erstellt wurden, die ein tiefes Verständnis der Kurzgeschichte haben (Schreibstil, Struktur, Bedeutung wichtiger Themen innerhalb der Geschichte) können diese besser erklären. Zusätzlich kann das Hören von Analysen als Podcast eine unterhaltsame und zugängliche Möglichkeit sein, sich mit der Literatur zu beschäftigen. Das Hören kann auch dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung von Kurzgeschichten zu fördern und das kritische Denken und die analytischen Fähigkeiten zu verbessern. Schließlich können Podcasts auch eine Gemeinschaft von Zuhörern schaffen, die sich über die Kurzgeschichte unterhalten und austauschen können. Auch hier habt ihr wieder eine große Auswahl auf den oben genannten Plattformen.
Das Erstellen eines Podcasts über die Analyse von Kurzgeschichten kann eine wertvolle Erfahrung für Schülerinnen und Schüler bieten. Hier sind einige Gründe, warum man mit Lernenden selbst einen Podcast über die Analyse von Kurzgeschichten aufnehmen sollte:
Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie so etwas aussehen könnte, ist hier ein Beispiel von Isabell Hollnack, die Podcasts mit ihren Schüler:innen aufgenommen hat: Analyse der Kurzgeschichte “Nachts bin ich fast unsichtbar”
Das Einbinden von Podcasts ist auf vielfältige Art und Weise möglich. Schüler:innen können ihre eigenen Ideen, Gedanken und Gefühle in einer kreativen Form ausdrücken und dabei ihre eigene Stimme und Perspektive finden. Das Erarbeiten einer Analyse erfordert Schreibtechniken wie Aufbau, Interpretation und Einordnung. Das Schreiben und Überarbeiten kann dazu beitragen, die Schreibfähigkeiten zu verbessern. Das anschließende Aufnehmen einer Kurzgeschichte erfordert ein gutes Hörverständnis. Die Schüler:innen verstehen, wie man eine Analyse in einer unterhaltsamen und ansprechenden Art und Weise präsentiert. Das stärkt natürlich Selbstvertrauen und Präsentationsfähigkeiten: Das Aufnehmen trägt ebenfalls dazu bei, das Selbstvertrauen in die eigene Leistung zu stärken, indem sie ihre eigene Stimme hören und ihre Arbeit einem breiten Publikum präsentieren können. Nicht zuletzt erlangen die Lernenden technische Fähigkeiten: Audioaufnahme, -bearbeitung und -produktion werden geübt. Am besten funktioniert das als Gruppenarbeit, das gemeinschaftliche Arbeiten fördert Kreativität und Kritikfähigkeit, indem Ideen und Gedanken geteilt und diskutiert werden.
Seit der Konzipierung von Virtual Reality und der ersten VR-Brille im Jahr 1968 hat die Technologie viele Fortschritte gemacht. Prognosen sagen voraus, dass im Jahr 2023 über 70 Millionen Virtual Reality und Augmented Reality Brillen verkauft werden. In Bereichen wie Gaming, Industrie und Architektur haben die Systeme bereits einen festen Platz gefunden. Auch im Bildungswesen gibt es Potenzial für die Technologie. Im Rahmen von Projektarbeiten wird VR bereits an einzelnen Schulen benutzt, wie der Josef-Durler-Schule in Rastatt Baden-Württemberg oder dem Gymnasium BG/BRG Villach St. Martin in Österreich. Wir zeigen euch, wie ihr die Technologie auch an eurer Schule einsetzen könnt.
VR, oder auch Virtuelle Realität, bezeichnet Technologien, die in der Lage sind, digitale Welten zu erschaffen, mit der eine Person durch die Nutzung spezieller Software interagieren kann. Im Gegensatz zur erweiterten Realität (Augmented Reality) werden nicht virtuelle Inhalte in die echte Welt eingeblendet, sondern die Person erlebt eine komplett konstruierte Welt. Die Nutzer:in kann mit dieser neuen Welt durch eine VR-Brille interagieren. Diese ermöglichen räumliches Sehen, welches die Brille von herkömmlichen Bildschirmen wie TV oder Smartphone unterscheidet.
Die Hardware für die Bilder selbst kommt von Computer, Konsolen oder Smartphones, die an die Brille angeschlossen werden. Das herkömmliche, natürliche Sehen mit unseren Augen wird dabei imitiert durch zwei verschiedene Display-Bilder.
VR-Technologie kann den Unterricht auf vielfältige Art und Weise erweitern. In erster Linie ermöglicht VR Technologie komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen und neue Wege der Wissens-Darbietung. Orte, die wegen mangelnden Mitteln, aus Sicherheitsgründen oder aufgrund anderer Aspekte nicht erreichbar oder begehbar sind, aber dennoch einen wertvollen Beitrag zur Bildung leisten könnten, wenn die Schüler:innen sie entdecken können. Die vollständige Fokussierung durch VR und die geförderte Immersität liefern eine weitaus interessantere Lernerfahrung, die im kompletten Kontrast zum herkömmlichen Bücherwälzen steht.
Der WDR beispielsweise konnte einige interaktive Beispiele durch das Projekt ‘Schule Digital’ erstellen. So konnten Nutzer:innen im Rundumblick ein Bergwerk erkunden, Großbritannien mit einer App besichtigen, Beethovens Musik interaktiver erleben oder auch die Freund:innen der verstorben Anne Frank kennenlernen.
Andere Beispiele hat unsere Redaktion in der Vergangenheit bereits vorgestellt. Dazu gehören die virtuelle Zeitreise durch die Geschichte Deutschlands mit TimeRide und das Miterleben von Beethovens Biografie.
Besonders eignet sich die Technologie in naturwissenschaftlichen Fächern:
Auch künstlerische Bereiche können gefördert werden. So haben die Informatik Gruppen des BG/BRG Villach St. Martin mit dem Projekt “Slow Light – Seeking Darkness” eine Virtuelle Umgebung geschaffen, in der das Prinzip Dunkelheit in verschiedenen Facetten erfasst wird. In ihrem CHIP-Workshop “Virtual Reality Bubbles” werden außerdem künstlerische Materialien, wie Poesie oder Objekte, in die virtuelle Realität übertragen und somit erlebbar gemacht.
Einsatz von VR-Brillen an der Josef-Durler-Schule
Lehrkräfte, die solche Technologien selbst nutzen wollen, haben eine breite Auswahl an Programmen und Apps, die sie in Erwägung ziehen können. Darunter auch kostenlose Alternativen wie Google Blocks welches auf ein schnelles Modeling von 3D-Inhalten spezialisiert ist, und Google Earth VR zum Nutzen von Googles Erderkundungsdienst im VR-Format.
Rooom bietet sich ebenfalls zur Generierung von VR-Inhalten wie Kunstobjekten, Möbel und andere Objekte, kostet im Rahmen des Premium-Pakets allerdings bi zu 499 Euro pro Monat. Ein virtueller 3D Space kann aber bereits kostenlos heruntergeladen werden.
Speziell für die Bildung geeignet ist auch Unimersiv. Für 3,99 Euro können Schüler:innen die App von Steam herunterladen und auf vielfältige Angebote über Geschichte, den Weltraum und die menschliche Anatomie zugreifen.
Für die Hardware selbst gibt es Firmen wie Oculus VR, unter der Leitung von Meta, welche VR-Brillen wie die Meta Quest 2 anbieten. Oder auch das VR-Unternehmen Pico mit der Pico 4.
Das Eintauchen in die virtuelle Welt ist allerdings auch nicht ohne Probleme. Nicht alle Kinder haben die physischen Möglichkeiten, mit der Technologie umzugehen. Die standardkoordinationsstrategie von Heranwachsenden könnte gestört werden und obwohl Erwachsene Kopfbewegung vom Oberkörper einfach trennen und steuern können, müssen Schüler:innen diese Fähigkeit erst noch lernen, so dass empfohlen wird die Technologie erst mit 13 Jahren zu benutzen und nach einer Stunde der Nutzung eine 15 minütige Pause einzulegen. Kompetenzen im Umgang mit VR müssen ebenfalls erst trainiert werden, welche ein gewisses Maß an Medienkompetenzen in den Lehrkräften und im Schulplan erfordert. Diese müssen von den Pädagog:innen erlernt und weiter vermittelt werden. Ganz billig ist die Technik auch nicht, Schulen müssen mit Kosten zwischen 30 bis 60 Euro rechnen, mit einer VR-Brille welches Android oder iPhone integriert, und mit Preisen im Bereich von 400 Euro oder 240 Euro gebraucht bei Brillen mit integriertem Display.
Obwohl VR-Technologie nicht in jedem Fall Sinn machen dürfte, bietet sie dennoch ein einzigartiges, nicht anders replizierbares Lernerlebnis. Ob sie sich im Bildungssystem weiter verbreiten kann, bleibt abzuwarten. Solange dies mit Blick auf die bestehenden Risiken geschieht, könnte VR jedoch eine große Bereicherung für einzigartiges Lernen sein.
Was haltet Ihr von VR-Technologie? Teilt uns das doch in den Kommentaren mit!
Die Wahl der passenden Schulsoftware ist längst nicht mehr eine Entscheidung, die rein auf Funktionalität beruht. Die Abhängigkeit von großen US-Konzernen, wie Microsoft, Google oder Apple, wirft vermehrt ethische Aspekte auf. Im Zentrum der Debatte stehen der Datenschutz und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Schulen müssen sich immer mehr Gedanken darüber machen, wie sie die persönlichen Daten von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften schützen können. Die Verwendung von proprietärer (also kommerzieller) Software, die von den genannten Konzernen angeboten wird, birgt oft das Risiko, dass diese Unternehmen Zugriff auf sensible Daten erhalten. Dies kann in der Folge zu Missbrauch oder Datenpannen führen.
Im November 2022 wurde zudem mit einem Beschluss der Datenschutzkonferenz die Datenschutzkonformität von Microsoft 365 für Schulen für ausgeschlossen erklärt. Vor diesem Hintergrund zeigen wir euch, wie ihr freie und quelloffene Alternativen findet und stellen euch mit diesem Artikel acht freie Tools vor, die ihr in euren Schulalltag integrieren könnt.
Open-Source-Software (OSS) basiert auf offen gelegten und einsehbarem Quellcode und bietet mehr Transparenz und Kontrolle über die Daten. Dabei ist freie Software grundsätzlich kostenlos. Zudem gibt es eine aktive Community von Entwicklern und Nutzern, die sich für die Entwicklung und Verbreitung von freier Software einsetzen. Die Verwendung von OSS in Schulen würde dazu beitragen, eine sichere, transparente und demokratische Umgebung für Lernen und Lehren zu schaffen. Ein Beispiel für eine sehr gut funktionierende OSS ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia.
DiLer ist eine Lernplattform, die nahtlos am Schulalltag anknüpft und eine hervorragende Alternative zu bspw. Bildungsinhalt auf Youtube darstellt. Sie eignet sich für alle Schularten, jedoch besonders gut für Grundschulen, da die Kommunikation und Dokumentation zwischen allen Personen, die am Schulleben beteiligt sind, also Eltern, Schüler:innen oder Lernbegleiter:innen problemlos über die Plattform durch das Schultagebuch stattfinden können. Kompetenzraster, Lernaufgaben, Zusatzmaterialien, Kompetenzprüfungen sowie Zeugnisformulare können leicht in DiLer integriert und ausgewertet werden. Außerdem haben die Schüler:innen, unabhängig von Ort und Zeit, Zugriff auf alle Lernmaterialien und können durch das Nachrichtensystem bei Fragen leicht den Kontakt zu ihren Lehrer:innen aufnehmen.
LibreOffice dürfte den meisten von euch schon bekannt sein. Das Office-Paket bietet mittlerweile einen ähnlichen Funktionsumfang wie das Microsoft Office. Die freie Office-Suite ist im Hinblick auf die Lizenzkosten definitiv die bessere Option, da sie naturgemäß gratis angeboten wird. LibreOffice Writer, also das Textverarbeitungsprogramm von LibreOffice, kann auch Microsoft Office Dateien lesen und schreiben. Die Darstellung von Dateien aus Word, Excel und Powerpoint ist durch verbesserte Import- und Exportfilter sehr nah am Original und wirft nur Probleme bei komplexeren Dateien (mit komplex formatierten Grafiken etc.) auf. Zu den Features gehören: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Zeichenprogramm und Formeleditor.
Auf Anki kann man eigene digitale Karteikarten erstellen. Sie wird häufig von Medizinstudenten oder Sprach-Enthusiasten empfohlen, da das Prinzip des Programms auf einer sehr effektiven Lernstrategie namens „Spaced Repetition Method“ – auf Deutsch zeitlich verteilte Wiederholung bzw. Intervall-Lernen genannt, basiert. Der Lernstoff wird dabei, je nach individuellem Wissensstand, durch den Algorithmus in immer größer werdenden Zeitabständen mehrmals wiederholt. Zudem gibt es bereits eine große Gemeinschaft an Menschen, die Tipps und Tricks rund um Karteikarten erstellen und lernen, auf Anki teilen und austauschen. Daher kann Anki im Unterricht für Schüler:innen für die Nachbereitung von Unterrichtsstoff, oder die Vorbereitung auf Prüfungen eine große Hilfe sein. Es gibt sowohl eine kostenlose PC-Version als auch eine Handy-App.
Die Lernplattform Moodle ist weltweit eine der beliebtesten online Lernumgebung und bietet jeder Schule die Möglichkeit, kostenlos ein professionelles Learning Management System (LMS) zu nutzen. Schulen können für ihre Schüler:innen einen Account einrichten und diese in Klassen und Kursen organisieren. Dazu können Aufgaben erstellt und Arbeitsmaterial als Downloads von Lehrenden angeboten werden. Auch das Hochladen von Lösungen zur einfachen Bewertung gelingt auf der Lernplattform Moodle. Für Schulen in Deutschland ist es sinnvoll, Moodle über das kostenlose Angebot eines Bundeslandes zu nutzen. Die folgenden Bundesländer bieten für ihre Schulen bereits ein kostenloses Lernmanagement System an, das Moodle integriert:
Bei Mastodon handelt es sich um einen Dienst für Microblogging. Ähnlich wie bei Twitter liegt der Zweck in der Verbreitung von kurzen Nachrichten (Text, Bilder, Videos, Links) an die sogenannten Follower. Die Nachrichten sind auf 500 Zeichen begrenzt und werden in einer Art Zeitleiste chronologisch eingeordnet. Ein wesentlicher Unterschied zu Twitter ist zudem, dass es auf Mastodon auch private Profile gibt, die nur von Menschen eingesehen werden können, die der jeweiligen Person folgen. Bei sensiblen Inhalten kann auch ein „Content Warning“ eingestellt werden. Zurzeit finanziert sich das soziale Netzwerk durch die Arbeit von Freiwilligen und durch Spenden. Einige Freiwillige betreiben private Server (Knotenpunkte), damit die große Anzahl von Nutzer gestemmt werden kann. Diese Knotenpunkte werden im Hintergrund zu einem „Federated Universe“ (Fediverse) zusammengebunden, sodass die Kommunikation für alle auf Mastodon unabhängig vom Server möglich ist. Mastodon ist sowohl für iOS (iPhone und iPad) als auch für Android verfügbar.
Das Kommunikationssystem BigBlueButton hat eine große Zukunft vor sich, da immer mehr Bundesländer darauf setzen. Sie kann für die Lehre didaktisch gut genutzt werden und ist außerdem browserbasiert, das heißt eine Sicherstellung, dass für jedes Endgerät eine App vorhanden ist (bspw. für Linux-Nutzer), ist nicht notwendig. Zu den Funktionen gehören u.a. Konferenzräume teilen und Leute einladen, Gemeinsam zeichnen und Notizen machen, Live-Umfragen oder Breakout-Räume erstellen. Zur Anwendung von BigBlueButton haben wir zudem bereits einen Artikel verfasst.
Es gibt vielerlei Linux-Distributionen, die speziell für den Schuleinsatz gedacht sind. Je nach Lokalisierung, Dokumentation, Zielgruppe, Einsatzgebiet oder Einrichtungsaufwand können diese jedoch variieren.
Firefox ist ein Webbrowser, der auf allen Betriebssystemen einwandfrei funktioniert. Er bietet zahlreiche Themes, Plugins und Erweiterungen, die zusätzlich an die Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden können. So kann auch Google, welches bei Firefox als Standardsuchmaschine erscheinen wird über die Einstellungen zu DuckDuckGo umkonfiguriert werden, um den genwünschten Datenschutz sicherzustellen.
Open-Source-Software ist eine oft kostengünstigere und weitaus datenschutzfreundliche Variante, jedoch sind viele Schulen noch sehr zögerlich bei der Wahl von nicht-kommerzieller Software. Unsicherheiten bzgl. der Qualität, der Benutzerfreundlichkeit, rechtlichen Risiken und „Sicherheitslücken“ begründen das Zögern größtenteils. Für Open-Source-Interessierte aus dem professionellen Bereich (Schulträger, Bildungsinstitute) sowie privaten Bereich möchten wir daher noch zusätzlich folgende Anlaufstellen vorstellen:
Für diejenigen, die sich mit dem Thema Schulsoftware allein gelassen fühlen und Unterstützung brauchen oder sich dafür interessieren, in welchen Schulen es gut läuft und wie die Erfahrungswerte sind, gibt es den Verein DigitalCourage e. V. Im Netzwerk Freie Schulsoftware findet sich eine Sammlung von Kontaktpersonen aus verschiedenen Schulen und Bundesländern, die bereits eine oder mehrere Open-Source-Angebote in ihren Schulalltag integriert haben und mit anderen über die Tauglichkeit der Programme im Austausch stehen. Außerdem bietet sie ein Verzeichnis von 150 OSS-Programmen an, die fächer- oder länderspezifisch gesucht werden können.
Ein weiteres Verzeichnis mit über 400 Open-Source-Alternativen zu proprietärer Software findet man auch auf der Seite opensourcealternative.to. Über die Option “Add project” kann zusätzlich ein Formular ausgefüllt werden, wenn es nach Meinung der Nutzer Alternativen gibt, die noch nicht ausgeführt wurden und einen Eintrag wert sind. So stellt die Seite zusammen mit den GitHub-Metriken, die täglich gepflegt werden, sicher, dass die Informationen stets aktualisiert bleiben. Die Suchfunktion kann nach beliebte Kategorien, Lizenzen und Sprachen gefiltert genutzt werden.
Wir hoffen, dass ihr durch diesen Artikel einen kleinen Einblick in die Welt der Open-Source-Software erhalten habt. Wenn ihr weitere Fragen oder Tipps zum Thema habt, lasst uns gerne einen Kommentar da!
Auch Deutsch ist ein Fach, das seine Schwierigkeiten mit sich bringt. Gerade für Schüler, die nicht deutsch als Muttersprache sprechen, kann dies besonders herausfordernd sein. Da können Lehrer:innen schon mal an ihre Belastungsgrenze stoßen, wenn sie merken, dass der komplizierte Unterrichtsstoff nicht so leicht im Gedächtnis bleibt. Neben dem normalen Unterricht kann es hilfreich sein, wenn die Unterrichtsthemen und die Sprache auf eine andere Art und Weise erklärt werden. Wir haben euch bereits eine ganze YouTube Reihe an Channel Empfehlungen zur Verfügung gestellt, darunter auch eins für den Deutschunterricht. In diesem Artikel geht es weiter mit einigen Insta-Channels, die wir für den Unterricht von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) als besonders empfehlenswert erachten.
Benjamin legt mit seinem Instagram Account “deutsch_mit_benjamin” den Fokus auf das erlernen der Deutschen Sprache und eine Verbesserung der Aussprache. Er vermittelt authentisches Deutsch und bringt den Zuschauern bei, wie sie natürlich und sicher Deutsch sprechen lernen. Mittlerweile hat er schon über 803 Beiträge auf seinem Account hochgeladen, 107.000 Follower verfolgen seine Beiträge. Sein Account ist auch auf YouTube vertreten. Er beantwortet dort auch persönliche Fragen, die die Zuschauer an ihn im Bereich Schule, Lehren und Lernen haben. Er gibt Tipps, wie Wörter mit Umlauten korrekt ausspricht, Vokale lang gesprochen werden und welche Alternativsätze sich in Texten oder in einer Konversation verwenden lassen. Der Channel eignet sich somit sehr gut für jede(n) Schüler:in, da Benjamin die Basics behandelt, aber auch über kniffligere Themen wie “Wann verwende ich welche Zeitform” spricht.
Der Channel “deutschag” wird von Seda (Deutsch mit Seda) betrieben. Ihr folgen mehr als 150.000 Leute, sie ist eine Deutschlehrerin und Prüferin mit dem Sprachlevel A1-C2. Für sie ist klar: sie möchte den Zuschauern online Deutsch vermitteln, auf eine unterhaltsame Art und Weise. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Seda veröffentlicht Beiträge zu verschiedenen Themen wie der korrekten Satzstellung, dem Gebrauch von Artikeln und Possessivartikeln, um den Lernprozess zu erleichtern. Dabei steht sie nicht selbst vor der Kamera, sondern nutzt Grafiken und bunte Farben, um ihre Aussagen zu untermalen.
Der Channel “deutsch.lernen.mit.dialogen” bringt deutsch spielend leicht mittels animierter Videos bei. Die Beiträge stellen Konversationen dar und sind so bestens geeignet, um die deutsche Sprache besser zu erlernen. Die Videos zeigen Alltagssituationen und sind daher gerade für Schüler, die noch nicht gut deutsch sprechen bestens.
Der Instagram Channel von Max “deutschlernenmitmax” ist ein deutscher Lernchannel auf Instagram. Er selbst nennt sich “Happy German Language Teacher” und verbreitet mit seinem lachenden Gesicht auf seinem Kanal gute Laune. Er dreht verschiedene kleine und bunte Videoclips und fordert sein Publikum auf, bei einer Zungenbrecher- oder Aussprache-Challenge mitzuwirken.
Habt ihr vielleicht schon einen der Kanäle mit euren Schülern geteilt? Nutzt ihr soziale Medien als Ergänzung für den Unterricht? Lasst es uns doch gern wissen in den Kommentaren.
Millionen von Schüler:innen werden täglich in die Obhut von Lehrkräften und geschulten Pädagogen gegeben. Allein in Deutschland wurden zu Beginn des Schuljahres 2021/2022 771.700 Schüler:innen eingeschult. Es obliegt den Lehrkräften an jenen Schulen, den Eltern die Sicherheit zu geben, dass für ihre Kinder gesorgt wird. Wie diese Fürsorge genau definiert ist, klärt das Gesetzbuch. Laut Absatz eins des Artikel §1666 des Bürgerlichen Gesetzbuchs “wird das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet und sind die Eltern nicht gewillt oder nicht in der Lage, die Gefahr abzuwenden, so hat das Familiengericht die Maßnahmen zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr erforderlich sind.” Unter anderem bezieht sich dies auch darauf, für die Einhaltung der Schulpflicht zu sorgen.
Im Bezug auf Schulen sieht das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) seit 2012 vor, dass, sofern ein Verdacht auf Gefährdung oder Beeinträchtigung des Kindeswohls besteht, das Jugendamt und andere Stellen kontaktiert werden sollen. Kreise wie das Staatliche Schulamt Mannheim haben dazu etwaige Handlungsleitfaden erstellt. Hierbei werden Begriffe geklärt, Erscheinungsformen, Ablaufschemas und Vorgehen sowie Leitfäden für notwendige Gespräche und die nötigen Kontaktdaten. Die Bezirksregierung Köln fasste in Bezug auf Lehrkräfte zusammen, “dass alles zu tun ist, was der ihnen obliegende Erziehungsauftrag fordert und alles zu unterlassen ist, was diesem entgegensteht. Ein Lehrer muss alles tun, um jedweden Schaden von Kindern und Jugendlichen abzuwenden.”
Das Jugendschutzgesetz und seine Variation können am Ende des Tages nur Richtlinien liefern. Sie auszuführen obliegt den verschiedenen Autoritätspersonen, wie es Lehrer:innen sind. Allgemeine und rechtliche Informationen zum Thema Jugendschutz findet ihr unter Fachanwalt.de. Eine Lehrkraft ist befähigt, erzieherische Maßnahmen auszuführen, welches sich unter anderem bezieht auf:
Aber auch wenn eine Lehrkraft eine Autoritätsperson ist, so ist sie nicht dazu ermächtigt, die Rechte von Schüler:innen zu verletzen. Die Gesetze zum Kinder- und Jugendschutz greifen auch hier. Alles, was die Schüler:innen in ihren Rechten verletzt, ist somit außen vor. Dazu gehören:
Wie die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) bei einer Studie zum Jugendmedienschutzindex von 2022 feststellte, sind 77 Prozent der Eltern Deutschlands besorgt über die Online-Aktivitäten ihrer Kinder. Dahingegen ist die Zahl bei Heranwachsenden im Alter von 9 bis 16 Jahren weniger als die Hälfte mit 44 Prozent. Obwohl die Eltern noch besorgter sind als vor fünf Jahren, gibt es weniger aktives Handeln in Bezug auf Medienerziehung und ihre größte Sorge betrifft den Kontakt mit Fremden und verstörenden Inhalten, so die Studie. Die Kinder hingegen sind eher besorgt wegen anderen Heranwachsenden und ihrem Verhalten. Des Weiteren zeigt sich, dass Kinder heute viel eher mit den Risiken des Internets in Berührung kommen als noch vor ein paar Jahren. Unter den genannten Risiken waren dabei: zu viel Zeit im Internet, zu viel Werbung und Kontakt mit verstörenden Inhalten, Online Personen kennenlernen, denen nicht zu trauen ist, Online Belästigung und Online Mobbing.
Dr. Claudia Lampert, Senior Researcher am Leibniz-Institut für Medienforschung, meint, es kommt zu einer Entwicklung dahingehend, dass die größte Herausforderung Interaktion im Netz ist. Um diesem Problem zu begegnen, empfiehlt sie, enger mit pädagogischen Stellen zusammenzuarbeiten. Unterstützung und Hilfe für die Eltern ist ebenfalls vonnöten, da ein Bedürfnis zu Schutz und Teilhabe im Konflikt sind. Wenn gefragt wird, an wen sie sich wenden würden, wenn Hilfe benötigt wird, gaben drei von fünf Heranwachsenden an zu wissen, wer kontaktiert werden muss. Davon wiederum nannten 60 Prozent Lehrkräfte als Bezugspersonen.
Wenn eine Aktion nicht pädagogisch wertvoll ist oder der Jugendschutz verletzt wird, für den Lehrer:innen einstehen müssen, ist sie einer Lehrkraft untersagt. Diese Rechte erstrecken sich auch im Digitalen. Lehrkräfte dürfen wie andere Beamte soziale Medien privat nutzen, doch wird empfohlen, sich auch hier vernünftig zu verhalten. Das Kultusministerium sieht derweilen Umgang mit Medien als Schlüsselkomponente. Lehrer:innen sollten sich als Vorbild auch im Internet verhalten, um diese Werte ihren Schüler:innen zu vermitteln. Im Unterricht können Medien auch zum Aufarbeiten und Reflektieren verwendet werden. Rechte in Bezug auf persönliche Daten gelten allerdings weiterhin, wie etwa Schulnoten. Diese müssten im Unterricht oder innerhalb von schulinternen Portalen weitergegeben werden, nicht aber in Medien wie Twitter.
Denkst du, Lehrkräfte sollten noch mehr Rechte in Bezug auf den Schutz von ihren Schüler:innen haben? Wo denkst du, kann man den Jugendschutz noch ausbauen? Teil uns deine Meinung in den Kommentaren mit.
München. Seit der Gründung des EdTech-Startups Edurino im Jahr 2021 ist einiges passiert. Nach einem erfolgreichen Markteinstieg erhält Edurino nun 10,5 Millionen Euro in einer Series-A-Finanzierung. Zum Investorinnen Team neu dazugekommen sind die Hauptinvestoren DN Capital, Tengelmann Ventures und FJ Labs. Die Bestandsinvestoren btov, Jens Begemann und Emerge Education bleiben weiterhin beteiligt.
Das Produkt konnte in kürzester Zeit 160 Bildungseinrichtungen, mehr als 10 der bekanntesten Einzelhändler und Familien mit einem Verkauf von 100.000 Produkten überzeugen. Das hybride Lernsystem wird mittlerweile in etlichen Vorschulunterrichten eingesetzt und kann u.a. in Thalia, Müller, Media Markt, Saturn und MyToys erworben werden.
Zurzeit besteht Edurino aus einer Lern-App, analogen Spielfiguren und einem ergonomischen Eingabestift. Diese sollen besonders Kinder zwischen 4 bis 8+ Jahren mit dem digitalen Lernen vertraut machen. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen strebt Edurino das Fördern von logischem Denken, Coding, Naturkunde, Kreativität und Medienkompetenz an. Ziel soll sein, Kindern spielerisch, Kompetenzen der Zukunft zu vermitteln und auf die Herausforderungen und Erwartungen eines digitalen Zeitalters vorzubereiten.
Die Gründerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer möchten nun global expandieren: “Laut Prognosen werden unsere Kinder in 10 Jahren in Jobs arbeiten, die es heute in dieser Form noch nicht gibt. Um diese Kompetenzlücke zu schließen, vermittelt Edurino Kindern mit der Magie von Spielen wichtige Zukunftskompetenzen, welche sie die Digitalisierung als ein nützliches Werkzeug für die Welt von morgen verstehen lässt”. Zukunftspläne mit dem neu gewonnenen Kapital richten sich an den Aufbau von einer personalisierten Lernplattform für Kinder auf der ganzen Welt.
Im Zeitalter der Digitalisierung stehen Lehrkräften mehr Hilfsmittel zur Verfügung als je zuvor. Dazu kommen Debatten darüber, wie effektiv das Abitur noch ist, um die nächste Generation vorzubereiten. Mit Hilfe dieser neuen Wege zur Unterstützung des Unterrichts könnte das Abitur verbessert werden, doch diese effektiv zu nutzen benötigt nicht nur eine Motivation der Lehrkräften, sondern auch das praktische Wissen über eine geeignete Anwendung.
Ein mögliches Tool wäre ChatGPT, nun auch verfügbar als ChatGPT-4. Zahlende Plus-Kunden können die verbesserte Version der KI nutzen, doch die kostenlose ChatGPT steht immer noch zur Verfügung und kann auch im Klassenzimmer eine Hilfe sein.
Dieser Artikel soll nicht nur ChatGPT als Tool vorstellen, sondern auch Lehrkräfte über Potential und Risiken der künstlichen Intelligenz aufklären.
Bei ChatGPT handelt es sich um einen Chatbot Prototyp, entwickelt vom Unternehmen OpenAI, der im November 2022 veröffentlicht wurde. ChatGPT ist textbasiert und beruht auf maschinellem Lernen. Hierbei handelt es sich um eine Form des Lernens, bei der eine Maschine trainiert wird, sich selbst stetig zu verbessern, durch das Erlangen von Daten. Algorithmen werden so gebaut, dass sie Muster und Korrelation in Datensätzen erkennen und darauf basierend eine Entscheidung treffen. Mit der Zeit, sowie den Daten und mit dem Input anderer, erlangt ChatGPT mehr und mehr Wissen. In diesem Aspekt wird sie von den Nutzern und mit unserer Interaktion mit der KI unterrichtet.
ChatGPT kann kostenlos über den Browser genutzt werden. Als erstes müsst ihr auf die Website https://chat.openai.com/ gehen und einen OpenAI Chat Account erstellen. Dieser ist kostenlos und benötigt nur eine E-Mail-Adresse, sowie ein Passwort. Daraufhin folgen eine Bestätigungsmail, das Eintragen eines Namens sowie eine Telefonnummer. Die Telefonnummer wird mit einem weiteren Code per SMS überprüft. Daraufhin ist es möglich, die KI zu benutzen. Obwohl die Seite selbst nur auf Englisch verfügbar ist, kann die KI auch deutsche Anfragen verstehen und auf deutsch antworten. Die KI wird auf eure Fragen und Texte, die ihr eingebt, reagieren.
Aber wie könnt ihr nun ChatGPT im Unterricht einsetzen? Hier haben wir für euch einige Beispiele aufgelistet:
Wie bei jeder Technologie gibt es allerdings auch bei ChatGPT Risiken:
ChatGPT steht jedem frei zur Verfügung, der es nutzen will, Schüler:innen nicht ausgeschlossen. Und tatsächlich kann mit der Software jeder auch wissenschaftliche Texte oder Referate erstellen, ohne diese selbst zu schreiben. Die Eigenständigkeit von Texten zu überprüfen, wird damit zu einer größeren Herausforderung für Lehrkräfte. Hierbei sind neue Werkzeuge gefragt, wie der Einsatz von digitalen Wasserzeichen, um zu garantieren, dass Schüler:innen nicht nur ihre Arbeit an die KI ‘Outsourcen’. Auch wenn ChatGPT sehr beim Lernen unterstützen kann, so ist auch ein Potenzial zum Betrug vorhanden. Des Weiteren ist, wie bereits erwähnt, auch die KI nicht unfehlbar. Überzeugende aber falsche Aussagen können auch erstellt werden.
Wenn man bedenkt, dass die Bildung Deutschlands auch das Internet und Taschenrechner integriert hat, steht es um ChatGPT im Klassenzimmer gar nicht so schlecht. Dennoch gibt es noch reichlich an Debatten bezüglich dem vermeintlichen Potential, Nutzen und Risiken, die wahrscheinlich noch lange anhalten werden.
Was haltet ihr von künstlicher Intelligenz als Teil des Klassenzimmers? Seht ihr es als bahnbrechend, zu großes Risiko oder als nicht praktisch genug? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren.
Die Arbeitswelt, in der wir uns bewegen, ist im ständigen Wandel. Bedingt durch Innovationen und gesellschaftliche Entwicklungen kommt es zu industriellen Revolutionen, die unsere Arbeitsweisen und dazugehörige Bedingungen verändern. Gerade befinden wir uns in einer neuen, vierten Phase: Die Formung des Arbeitsmarktes 4.0, der moderne Arbeit im Zeichen der Digitalisierung und Humanisierung vorsieht und Modelle für ‘Digital Natives’ schafft, die Technologie als Arbeitsvoraussetzung sehen. Gemeint ist damit jene Generation, die im vernetzten Zeitalter des 21. Jahrhunderts digital aufgewachsen ist. Schulische Medienbildung soll diese Grundkenntnisse für deren berufliche Zukunft ausbauen. Was aber genau fordert der Arbeitsmarkt 4.0 für Kompetenzen von zukünftig Beschäftigten, und welche Kehrseiten bringen digitalisierte Arbeitsabläufe, künstliche Intelligenzen oder Roboter mit sich, die uns mehr und mehr von Aufgaben befreien? Diese und weitere Fragen wollen wir im Rahmen unserer Themenwoche zur Berufsberatung im folgenden klären.
Mit Beginn des Industriezeitalters um 1800 entstand aus maschineller Produktion und Fabrikation der erste Arbeitsmarkt, der menschliche Schaffenskraft erstmals durch maschinelle Reihenfertigung ersetzte. Statt Dampfmaschinen hat der Arbeitsmarkt 4.0 von heute die Digitalisierung auf seiner Seite. Seitdem es Computer gibt, unterliegt die Unternehmenswelt der Automatisierung von Firmenprozessen. In den 1970er Jahren durchzogen Elektronik und IT den Arbeitsalltag und waren schnell nicht mehr wegzudenken. Programmierbare Steuerungen, die ersten Rechenmaschinen, Großraumbüros. Daraus bildete sich kürzlich ein neuer Zweig: Die Remote-Arbeit aus dem privaten Home Office.
“Geregelte Arbeitszeiten, unbefristete Arbeitsverträge und klar definierte Strukturen im Job haben” – Berufseinsteigende haben konkrete Vorstellungen, wie sie arbeiten möchten, meint Arbeitsexperte Christian Scholz. Es herrsche ein neues Selbstverständnis in Bezug auf Arbeit im Allgemeinen. Persönliche Entfaltung und Gesundheit sollen zunächst über Produktivität stehen und auch die Vermischung von privatem oder beruflichem Leben findet kaum noch Anklang. Moderne Arbeitsformen, die sich nach dem New-Work-Ansatz ausrichten, sind daher immer gefragter. Dazu gehören eine durchgängige Digitalisierung und flexibel geschnürte Arbeitszeitkontingente vonseiten der Unternehmen, mit welchen Arbeitnehmer:innen eigenverantwortlich umgehen. Geradezu kein Sektor bleibt davon befreit, dem Arbeitsmarkt 4.0 gerecht zu werden. Es zeigt sich: New Work und die Arbeitswelt 4.0 von morgen sind kaum differenzierbar – Arbeitsbedürfnisse müssen erkannt und zugehörige Kompetenzen wie Selbstorganisation dafür erlernt werden.
Damals wie heute stehen Leistung und Effektivität im Fokus der freien Wirtschaft. Die Automatisierung der zukünftigen und schon heute gelebten Arbeitsweisen sehen vor allem Optimierung vor. Informatisierung und zeitgemäße Kommunikationsformen nehmen in der Industrie 4.0 eine zentrale Stellung ein, womit ganz neue Rahmenbedingungen einhergehen: Digitale Transformation schafft Voraussetzung für die Nutzung algorithmischer Systeme, ermöglicht Big Data Analysen, Cloudcomputing und connectet Arbeitnehmer:innen in Teamchannels. Gleichzeitig verschmilzt dabei die Effizienz mit Schonung von Ressourcen: Körperliche und kognitive Entlastung für die Beschäftigten, mehr Mobilität und Flexibilität als auch zielgerichtete Strategien sind Zeichen der neuen Arbeitsphilosophie. Dadurch gewonnene Kreativität und Social Skills sind hierfür ein Wachstumstreiber. Das digitale Arbeiten hat damit der althergebrachten Akkordarbeit schon längst den Rang abgelaufen. Auch klassische Handwerksberufe und die Baubranche machen sich zunehmend schnellere Lösungsorientierungen mit digitalisierten Strukturen zu eigen. Die Digitalisierung beeinflusst jedoch, welche Berufe und Fähigkeiten künftig gefragt sind. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales machte folgende Beobachtung:
“Berufsfelder mit einem hohen Anteil an Routine sowie manueller Tätigkeit werden zunehmend automatisiert. Berufsfelder, bei denen es auf analytische Denkweise, Kreativität oder menschliches Miteinander ankommt, wachsen hingegen deutlich”.
Auch wenn die Digitalisierung von Berufsfeldern nun seit mehreren Jahren neue, vielversprechende Wege einschlägt, war dieser Begriff lange Zeit mit dem Verlust von Arbeitsplätzen in Verbindung gebracht worden. Wirtschaftsexper:tinnen prophezeiten die Ablösung des Menschen in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen und einen damit verbundenen Kontrollverlust. Die pandemiebedingten Umstände lockerten das Bild diesbezüglich auf, da orts- und zeitgebundenes Arbeiten war nicht länger umgänglich. Jüngst gemeldete Prognosen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigen, dass bis zum Jahr 2035 mit einem Rückgang des Arbeitskräfteangebots um 7,2 Millionen Erwerbstätigen zu rechnen sei. Schon heute ist der demografisch bedingte Fachkräftemangel vielerorts spürbar. Die Arbeit geht uns also nicht aus.
Digitale Strukturen stützen nicht nur die Arbeitswelt, sondern sind schon lange Element der Lebensrealität von Schülerinnen und Schülern, noch bevor sie sich auf dem Arbeitsmarkt beweisen müssen. Sie bringen eine ausgeprägte, sinnliche Erfahrungsbasis in technischen Handlungsweisen mit. Schulen als bildungsvermittelnde Instanzen sind in der Lage, diese zu erweitern und technische Mittel zur Verfügung stellen, um Zusammenhänge und Funktionsweisen vertiefend begreifbar zu machen. Informatische Bildung kann sich somit von der Primarstufe mit Lernspielen bis hin zu komplexen Programmiersprachen steigern – Lernen 4.0 sozusagen. Da in vielen Berufen interdisziplinär gearbeitet wird, ist Problemlösekompetenz eine der gefragtesten überhaupt. Offene Fragestellungen und das Arbeiten am gemeinsamen Gegenstand fördert nicht nur Teamfähigkeit, sondern auch ausschweifendes Denken. Statt starrer Strukturen wird flexibles kooperatives Zusammenarbeiten immer wichtiger: An diesem Punkt kann ein konstruktiver Unterricht ansetzen. Forscheraufgaben und Praxisbeispiele helfen dabei, sich in neuen Tätigkeitsbereichen zu erproben.
80 Prozent der Auszubildenden sind laut dem Ausbildungsreport 2019 des DGB der Meinung, dass Digitalisierung und Automatisierung in ihrer Ausbildung wichtig sind.
Der Arbeitsmarkt wird von schnellen Veränderungen bestimmt, das Tempo nimmt zu. Fortlaufend müssen wir hinterherkommen, uns mit diesem Wandel auseinandersetzen und neue Dinge erlernen, um mitzuhalten. Der Sammelbegriff für Technologien ‘Internet of Things’ macht deutlich, in welcher globalen Infrastruktur wir leben. Wir sind eine Informationsgesellschaft, die eine virtuelle Basis geschaffen hat, vernetzt zusammenzuarbeiten. Projektarbeit und Co-Working bestimmt heute ein Arbeitsverhalten, das nach sozialen Fähigkeiten verlangt. Der Arbeitsmarkt 4.0 delegiert Standardaufgaben an Cobots, löst Routinearbeit über Softwaretechnologien und schafft damit Zeit für Innovation und Work-Life-Balance. Junge Menschen haben somit Chancen auf einen Einblick in dadurch neu entstandene Berufsbilder – etwa Drohnenpilot:in oder 3D-Druck-Ingenieur:in. Für wen das nichts ist, der kann sich jedoch sicher sein: „Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, aber sie wird sich verändern – und zwar beständig“.
In welcher Form bereitet ihr eure Schüler:innen auf die zukünftige Arbeitswelt vor? Schreibt uns gerne in die Kommentare, welche Kompetenzen für das berufliche Leben in eurem Unterricht gefördert werden!
Mathematik fordert logisches Denken und analytische Fähigkeiten. Das fällt vielen Schüler:innen schwer, weshalb oft eine Nachhilfe hinzugezogen wird. Bei Lehrer-News haben wir euch bereits eine ganze YouTube Artikel Serie für verschiedene Fächer vorgestellt. Darunter auch einen speziell für den Mathematikunterricht, bei dem wir euch unsere beste Auswahl an Lerntutorial-Kanälen zusammengestellt haben. Neben YouTube Kanälen gibt es auch Instagram Seiten, die sich mit dem Thema Mathematik beschäftigen und so Schüler:innen in ihrem Lernprozess unterstützen können. Wir haben für euch unsere Empfehlungen auf einen Blick zusammengefasst.
stud3s_mathe – Videos und Rätsel zum Mitmachen
Dem Kanal stud3s_mathe folgen 168.000 Leute, seit März 2021 lädt der Nutzer, dessen vollständiger Name sowie Foto leider nicht vorliegen, regelmäßig kleine Mathe-Tutorials per Video hoch. Sein Channel behandelt Tricks, Lernvideos und Rätsel im Bereich Mathematik. Seine Videos sind immer kurz und knapp gehalten und verständlich mit Farben unterlegt dargestellt. Kleine Skizzen sowie nachvollziehbare Rechenschritte sollen Schüler:innen helfen, die Basics im Bereich Mathe besser verstehen zu können. Stud3s_mathe thematisiert einfache Prozentrechnung, Tipps zum schnelleren Multiplizieren, Dezimal- in Bruchzahlen rechnen, aber vor allem auch Rätsel und kleine Textaufgaben sind besonders häufig auf seinem Account vorzufinden. Diese eignen sich besonders gut zur Nachbereitung verschiedener Unterrichtsinhalte und Klausurenvorbereitung und bietet den Zuschauer:innen immer die “Mit-Mach” Gelegenheit und eine Lösung.
mathemitnick – Gute Laune beim Mathe Lernen
Mathemitnick oder auch MatheNick, so wie er sich selbst bei Instagram nennt, hat mittlerweile schon 145.000 Abonnenten, bei TikTok sogar über 590.000. Er liefert seinen Abonnenten regelmäßig “erfrischende MatheTutorials” und hat bereits 1266 Beiträge auf seinem Instagram Account. MatheNick gibt Tipps für das Mathe-Abitur, erklärt, wie man Brüche richtig umwandelt oder beispielsweise Dezimalzahlen. Aber auch MatheNick hat auf seinem Account eine Vielzahl von unterhaltsamen Rätseln und Mathespielen zu bieten. Darunter “So berechnest Du, ob ein Glücksspiel sich lohnt “ oder “Warum Jesus heute reicher als jeder Milliardär wäre”. Dabei steht er immer selbst vor der Kamera und rechnet mit den Zuschauer:innen zusammen.
jenny_klippert – Mathe Step by Step erklärt
Jenny Klippert lädt seit 2019 regelmäßig Beiträge rund ums Thema Mathe bei ihrem gleichnamigen Instagram Account hoch. Über 6.600 Leute verfolgen ihren Channel. Bei Jenny findet man Step by Step Rechen-Videos und -Fotos. Sie gibt umfangreiche Tipps zu den Themen “Das Wichtigste, das du über Nullstellen wissen musst”, "Binomialverteilung mit dem GTR” oder “Verkettete cos-Funktionen ableiten”. Ihr Inhalt richtet sich somit eher an die Sekundarstufe II. Auch sie sitzt häufig vor der Kamera und richtet sich an ihre Zuschauer:innen, was einem Face to Face Gespräch ähnelt und damit sehr gut als Ergänzung für die Schüler:innen zum Lernen dient.
mathe_mind – Mathe, für jeden verständlich
Für die beiden Jungs von mathe_mind ist klar: “Mathe kann jeder, wir wollen es beweisen”. Über 62.000 Follower haben sie bereits mit ihrem Content begeistern können. Sie laden regelmäßig Videos hoch und sind dabei stets vor der Kamera. Im Gegensatz zu den anderen von uns vorgestellten Kanal-Empfehlungen geben sie allgemeinere Tipps und lösen für uns knifflige und lustige Fragen, die sich der ein oder andere Schüler oder Lehrer stellt. “Was kostet eine Minute Spotify hören”, “Der größte Denkfehler beim Roulette”, “Warum ist die 42 so besonders?” sind Fragen, mit denen sich mathe_mind befasst. Der Kanal dient eher der Allgemein mathematischen Bildung, ist aber wie wir finden, dennoch wichtig und interessant!
Wir schreiben das Jahr 2023, eine künstliche Intelligenz namens ChatGPT lenkt alle Augen auf sich und wirft so einige Fragen in den Raum. Doch was ist künstliche Intelligenz überhaupt und was hat das mit Bildung zu tun? Künstliche Intelligenz wird in vielen Bereichen der Bildung bereits eingesetzt. Ein interessanter Aspekt ist auch der Kontext zum Schummeln bei Prüfungen und Tests. „Fake it till you make it“ lautet die Devise, also kurzgesagt so zu tun als ob, bis man das angestrebte Ziel erreicht hat. ChatGPT könnte viele Schüler:innenherzen höher schlagen lassen, denn dank der KI wird das Fälschen von Leistung ohne viel Aufwand möglich. Hier stellt sich nun eine weitere Frage — Ist künstliche Intelligenz eine Chance oder Gefahr für den Unterricht an Schulen?
Seit Siri und Alexa unser Zeitalter bereichert haben, hatten viele bereits die Gelegenheit, sich mit dieser neuen Technologie zu beschäftigen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind mit solchen Technologien vertraut und integrieren die Sprachassistenten in ihren Alltag. Doch das war erst der Anfang. In der Bildung wird künstliche Intelligenz immer relevanter. Lernsysteme sollen Schüler:innen beim Lernen helfen und Lehrkräfte unterstützen. Ebenso sind individuelle Stundenpläne, die anhand von KI generiert werden, um auf die Lernbedürfnisse der Schüler:innen genauer eingehen zu können, immer mehr gefragt.
Eine wichtige Frage steht hier allerdings noch offen — Was ist künstliche Intelligenz überhaupt? Kurz gesagt ist KI ein Computerprogramm mit der Fähigkeit, menschliches Denken nachzuahmen. Eine künstliche Intelligenz kann auch eigenständig Antworten finden, indem neue Informationen gesammelt werden und das Programm mit diesem Prozess dazulernt. An dieser Stelle haben wir ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer), eine von dem kalifornischen Unternehmen Open AI erfundene textbasierte KI-Software, gleich mal gefragt, wie sie sich selbst definiert und in kürzester Zeit eine plausible Erklärung bekommen.
Dieser Chatbot ist also dazu fähig Texte problemlos zu generieren. Bei genauerer Betrachtung fallen die Wortwiederholungen allerdings schon des Öfteren ins Auge, wenn längere Textpassagen erstellt werden. Ebenfalls scheitert die KI bei komplexeren Fragestellungen, da hier einfach noch das grundlegende Verständnis wie bei uns Menschen fehlt. Als Hilfestellung bei der Recherche und Ideenfindung macht die KI ihren Job dennoch richtig gut.
Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die Fähigkeiten von ChatGPT – Was kann ich alles damit machen?
Das waren ein paar wichtige Beispiele, dennoch geht die Liste weiter. Hierzu muss gesagt werden, dass man ChatGPT einfach selbst ausprobieren sollte, um die Dimension an Möglichkeiten auszukosten.
Wenn allerdings gefragt wird, was ChatGPT über die gemeinnützige Organisation Zukunft Digitale Bildung weiß, dann bekommt man nur die Antwort: „Ich habe keine Informationen über eine spezifische gemeinnützige Organisation mit dem Namen "Zukunft Digitale Bildung". Es kann sein, dass es sich um eine Organisation handelt, die sich auf die Förderung der Verwendung von Technologie in der Bildung konzentriert, um Schülerinnen und Schülern bessere Lernmöglichkeiten zu bieten und die digitale Kompetenz von Lehrern und Schülern zu fördern, aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, da ich keine Informationen darüber habe.” Wie man sieht, gibt es also doch Grenzen. Zudem hat ChatGPT nur Zugriff auf Daten bis zum Jahr 2021, wodurch aktuelle Themen nicht berücksichtigt werden.
Wenn eine Unterhaltung mit ChatGPT länger anhält, wird man merken, dass der Chatbot kein menschliches Wesen ersetzen kann. Es fehlt die Emotion hinter den Texten. Allerdings werden sich vermutlich einige Schüler:innen an einen Schummelversuch wagen, denn die Verlockung und die einfache Handhabung dieser KI ist gegeben. Wenn dann aber die ganze Klasse auf die gleiche Idee kommt und ChatGPT als kleines Helferlein herbeizieht, kann das schnell nach hinten los gehen. Die KI spuckt nämlich bei ähnlichen Fragestellungen oft dieselben Antworten aus. Demnach dürften Lehrkräfte bei der Korrektur von Prüfungen wohl nicht hinters Licht geführt werden.
Ein weiterer Faktor in Bezug auf Herausforderungen könnte der Datenschutz und die damit verbundenen Datenschutzverletzungen werden. Da ChatGPT durch Sammlung von Informationen lernt, werden auch sehr sensible Inhalte abgespeichert. Zu beachten ist auch, dass der Chatbot auf bereits vorhandene Texte zurückgreift und das Internet durchsuchen kann, was wiederum bei Fakten kritisch betrachtet werden sollte, da sich diese im Laufe der Zeit geändert haben könnten. Es ist offenbar sogar die Rede davon, dass ChatGPT Teil von Microsoft Office wird und dadurch automatisch erzeugte Texte und E-Mails ermöglicht.
Bei all diesen Risiken und Herausforderungen sollten wir aber eines nicht vergessen – künstliche Intelligenz ist eine Chance für die Bildung, wenn sie richtig eingesetzt und genutzt wird. Ein interessantes Beispiel beschreibt Hauke Pölert in seinem Artikel über künstliche Intelligenz im Klassenzimmer – Im Unterricht stellt er dem OpenAI-Chat alle Fragen, die die Schüler:innen während des Unterrichts erwähnen, und ergänzt sein Wissen mit den Antworten der KI. Mit dieser Methode lernt man die neue Technologie besser kennen und kann gezielter arbeiten, schreibt Pölert. Der Chatbot kann Lehrkräfte im Unterricht assistieren, indem zum Beispiel Erklärungen, Tipps, Abläufe, Rechenwege oder vieles mehr in kurzer Zeit generiert werden können. Dadurch kann enorm viel Zeit eingespart werden, die sonst mit Recherchearbeit benötigt werden würde.
Doch wie können Schüler:innen von der KI profitieren? Denn einfach nur Texte abschreiben ohne viel zu hinterfragen ist definitiv nicht die Lösung für gutes Lernen. Eine Gegenüberstellung der selbst erarbeiteten Fakten mit den Antworten der KI kann zu optimalen Ergebnissen führen. Hier sind allerdings die Lehrkräfte gefragt, die den Schüler:innen verdeutlichen sollen, wie der Chatbot richtig eingesetzt wird. Nämlich als Werkzeug und Unterstützung für den Unterricht.
Welche Erfahrungen habt ihr mit KI-basierten Programmen gesammelt und konnten diese vielleicht schon in den Unterricht integriert werden? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Immer mehr Kinder werden immer früher bewusst in der altersgemäßen, selbstbestimmten und verantwortungsvollen Nutzung von Medien geschult. Eltern und Lehrer:innen werden dazu angehalten, die neuzeitigen Potenziale ihrer Schützlinge nutzen und medienpädagogische Arbeit mit digitalen Medien als festen Bestandteil des Schulalltages in Grundschulen implementieren zu können. Vor kurzem haben wir uns für euch bereits auf dem Markt der digitalen Tools umgeschaut. In diesem Artikel stellen wir euch ergänzend dazu, verschiedene Lern-Apps und Programme für die Grundschule vor, mit denen ihr eure Schüler:innen von Mathematik über Deutsch bis hin zum Sachkunde- und Musikunterricht digital begleiten und sie beim Lesen, Schreiben und Rechnen individuell und umfassend fördern könnt.
Das erste Tool, dass wir euch vorstellen möchten, nennt sich Edurino. Mit Edurino sollen Kinder im Alter von 4-8 Jahren spielerisch und verantwortungsbewusst an digitale Medien herangeführt werden. Analoges und digitales Lernen treffen hier altersgerecht aufeinander. Die Lern-App eignet sich hervorragend, um Vorschulkindern Grundlagen wie Lesen, Rechnen oder erstes Englisch beizubringen und sie fit für die Schule zu machen. Um Edurino nutzen zu können, benötigt man ein sogenanntes Edurino-Starterset. Das Edurino-Set kommt ohne Elektronik aus, womit auch die mitunter nervenaufreibende Suche nach passenden Batterien entfällt.
Die Box enthält:
Bevor mit dem Lernspaß begonnen werden kann, muss lediglich die kostenlose Edurino-App installiert werden. Diese ist sowohl für iOS- als auch Android-Geräte verfügbar. Besonders positiv fällt dabei der gänzliche Verzicht auf Werbung und In-App-Käufen auf, somit steht der Lernfortschritt im Vordergrund. Vor der ersten Nutzung kann für jeden Spieler ein eigener Account angelegt werden, so lassen sich die Lernfortschritte individuell abspeichern. Außerdem können dort Voreinstellungen wie maximale Spielzeiten eingestellt werden. Kurz bevor diese erreicht ist, kündigt das jeweilige Lerntier die letzte Aufgabe an, die daraufhin fertig gespielt wird – erst danach wird das Programm beendet. Die Spielfiguren, die auf das Tablet gelegt werden, ähneln in ihrer Funktionsweise den Tonies der Toniebox und werden benötigt, um die jeweiligen Lernwelten in der App zu aktivieren. Mit der Figur begeben sich die Kinder auf die Reise durch ein fiktives Universum, in dem sie den Unfug der Chaos-Monster wieder in Ordnung bringen. Waschbär Robin verkörpert Mathe. Hier geht es um Zahlen, Mengen, Formen und erstes Rechnen. Fuchs Mika bringt Deutsch näher und trainiert Anlaute, Buchstaben, Wortlängen, Silben und Reime. Der bunte Vogel Niki redet nur Englisch und vermittelt erste Alltagsbegriffe und Vokabeln in der Fremdsprache. Neu unter den Figuren ist der Hund Luka, durch den die Kinder mit dem Themengebiet Logik und Coding vertraut gemacht werden, indem sie Rätsel und Knobelaufgaben bearbeiten, nach Problemlösungen schauen, Strukturen und Muster erkennen und ihr logisches Denken dadurch gefördert wird. Das Wissen wird sowohl aktiv abgefragt als auch komplett indirekt bei Spielen vermittelt. Alle Lerninhalte werden in Zusammenarbeit mit Pädagog:innen und Expert:innen entwickelt und regelmäßig mit Kindern in Partner-Kindergärten getestet. Nebenbei wird mit dem von Ergotherapeut:innen entwickelten magischen Stift, die richtige Stifthaltung und Schreibmotorik unterstützt.
ANTON ist eine der bekanntesten Lernumgebungen, die Übungsaufgaben für individuelles Lernen anbietet. In den verschiedensten Fächern werden die Kinder angeleitet, ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu trainieren. Sie können in Mathematik die Schreibrichtungen der Zahlen lernen, in Deutsch Rechtschreibung üben, im Sachunterricht das Sonnensystem kennenlernen und im Musikunterricht Noten lesen. Gerade im DaZ- oder Englischunterricht kann ANTON einen noch größeren Stellenwert in der Wortschatz- und Vokabelarbeit einnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Klasse gemeinsam in einem Raum sitzt oder ob Kinder in anderen Settings lernen. Um ANTON zu nutzen, braucht es dafür lediglich eine Internetverbindung, eine einmalige Anmeldung per E-Mail und ein entsprechendes digitales Endgerät (Laptop, PC, Tablet oder Smartphone). Angedacht ist der Einsatz auf Distanz (wie in Zeiten der Corona-Pandemie) oder in asynchronen Lernphasen, etwa als Hausaufgabe. In Phasen der Vertiefung können die Kinder individuell zeigen, ob sie den Unterrichtsstoff verstanden haben und selbstständig umsetzen können.
Die App kann unter iOS, Android oder auch direkt im Browser genutzt werden. ANTON überzeugt vor allem mit einem übersichtlichen Design ohne Ablenkung und sticht durch seinen umfassenden, werbefreien und kindgerechten Aufbau heraus. Die schnellen individuellen Rückmeldungen und Feedbackfunktionen können die Motivation und den Lernzuwachs enorm fördern. Auch die Möglichkeit, sich Inhalte vorlesen zu lassen, kann Lehrkräfte entlasten. Der Login per (QR-)Code unterstützt Lehrer:innen dabei, den virtuellen Klassenraum vorzubereiten und macht das umständliche Verwalten von Anmeldenamen und Passwörtern überflüssig. Je nach Gerät scannt die Klasse den Code oder gibt ihn ein und ist eingeloggt. Die durch Lehrkräfte individuell auswählbaren Inhalte runden die sinnvolle Ergänzung des eigenen Unterrichts ab. Entweder werden passende Inhalte zum aktuellen Lerngegenstand ausgewählt oder die Klasse kann auf das gesamte Angebot zugreifen. Der Lernfortschritt wird individuell gespeichert und kann durch die Lehrkraft eingesehen und ausgewertet werden.
Um Kinder, die Leseschwierigkeiten haben, zu motivieren und ihnen den Druck durch etwaige Leistungsanforderungen in der Schule und im Elternhaus zu nehmen, bietet sich Leseludi als Online Lesetrainingsprogramm für Leseanfänger:innen der 1. bis 3. Klasse an. Das Programm kann auf allen Computern, Tablets oder Smartphones gestartet werden und richtet sich an Schüler:innen, welche bereits Buchstaben erlernt haben und diese zu Wörtern verbinden können. Die Lehrkräfte oder Eltern weisen individuelle Leseaufgaben zu und können im Anschluss den Fortschritt verfolgen. Für Lehrer:innen sind die Funktionen der Klassenverwaltung und Kompetenztests besonders ansprechend. Dabei bieten sich ihnen eine Auswahl aus über 8.000 spielerischen, lehrplanbasierten Leseübungen. Durch die farbige Hervorhebung der Silben werden die Kinder beim Erlesen von Wörtern unterstützt. Außerdem gibt es eine Systematik im steigenden Schwierigkeitsgrad.
Für den Beginn eignen sich ganz einfache Übungseinheiten wie Silbenrätsel, bei denen die passende Silbe für ein vorgegebenes Wort, das bildlich dargestellt wird, ausgewählt werden muss. Daneben müssen die Kinder in den Bilderrätseln das Wort auswählen, das am besten zum Bild passt. Bei “Wie weiter” wird ein Satz vorgegeben, den die Kinder mit einem Wort vollenden müssen. Etwas anspruchsvoller wird es bei den Mini-Texten: Die Kinder lesen drei kurze Sätze aufmerksam durch und müssen eine Frage beantworten, die sich auf die zuvor gelesenen Sätze bezieht. Für jede richtige Lösung erhält das Kind einen Punkt und bekommt sofortiges Feedback.
Abgerundet wird das Tool durch die visuelle Darstellung der Punkte, die mit jedem Punkt weiter wächst und der Möglichkeit, sich bei einer bestimmten Punktzahl jeweils Lesepässe auszudrucken. Auf dieser Grundlage werden die Kinder zunehmend besser Bücher lesen können und sich Geschichten und Sachtexte müheloser erschließen. Leseludi beeindruckt allen voran mit seinem Fokus auf inklusive Pädagogik, da das Leseprogramm für Kinder mit Förderbedarf zur optimalen und motivierenden Leseförderung gedacht ist. Damit möchte es der Vielschichtigkeit und Bandbreite von heterogenen Voraussetzungen, die die Schüler:innen mitbringen, gerecht werden.
Vom gleichen Anbieter gibt es mit Lernrudi außerdem noch ein Lernportal für Deutsch als Zweitsprache und Ergänzung zu analogen DaZ-Materialien. Das Online-Angebot verspricht auf den jeweiligen Lernstand angepasste Aufgaben und individualisierte Förderung mit dem Löwen Rudi. Lehrkräfte können jedem Kind ganz einfach und individuell die genau seinem Leistungsniveau entsprechenden Aufgaben zuweisen und ihnen eigene Zugänge erteilen, sodass diese auch von unterwegs oder zu Hause Deutsch lernen können und neue Aufgaben zugeteilt bekommen.
Die Lernfortschritte sind ähnlich wie bei Leseludi ausgerichtet. Zudem können Lernstandserhebungen vorgenommen werden. Das Punktesystem ist Ansporn und Motivation, um kontinuierlich an den Übungen dranzubleiben. In zahlreichen Aufgabenformaten, darunter Zuordnungen, Multiple Choice oder Artikel- und Bilderrätsel, bietet das Tool eine Sprachausgabe von Wörtern, Wortgruppen oder Texten. Durch die immer neuen Möglichkeiten der Übung kommt keine Langeweile auf. Schüler:innen können sich somit die Aussprache beliebig oft anhören, diese nachahmen und die Sprache selbstständig erkunden. Die Sprachausgabefunktion ist für den Aufbau der deutschen Sprache und die Erweiterung des Wortschatzes in kindgerechten Zusammenhängen besonders wertvoll. Für das Tool muss eine kostenpflichtige Lizenz erworben werden, der Testzugang für Schulen und Lehrer:innen beträgt 14 Tage und für Eltern 24 Stunden. Vorher können die Funktionen kostenfrei getestet werden.
Wir hoffen, dass euch unsere Auswahl einige Inspirationen für eure zukünftige Unterrichtsgestaltung bieten konnte und euch dabei unterstützt, die Potenziale eurer Schüler:innen durch eine ansprechende digitale Didaktik auszuschöpfen. Wie findet ihr die vorgestellten Tools? Seht ihr darin eine zeitgemäße Ergänzung für euren Unterricht oder gibt es wichtige Funktionen, die euch fehlen? Wir freuen uns, in den Kommentaren von euch zu hören!
„Der achtsame Umgang mit den Lernenden kann nur gelingen, wenn man auch achtsam mit sich selbst ist. Dazu muss man sich als Lehrkraft ständig reflektieren und fragen, in was für einer Welt man leben möchte.” the_educationalist
Um in der schulischen Arbeit auf verfügbare innere und äußere Ressourcen zugreifen zu können, kann es sinnvoll sein, sich von bestimmten Handlungsmustern zu lösen und offene Denkhaltungen einzunehmen. Das gilt sowohl für die persönliche Entwicklung, als auch für zwischenmenschliche Bindungen, die aus der gemeinsamen Zeit mit Kindern und Jugendlichen entstehen. Wer die eigene Entwicklung bewusster Wahrnehmung verfolgt, kann dafür nach geeigneten Impulsen suchen. Auf Instagram gibt es erfahrene Bildungsinfluencer, die sich mit dem Fachgebiet der positiven Psychologie beschäftigen und anregenden Content darüber veröffentlichen. Wir stellen euch vier bekannte Kraftquellen vor und laden zu einer wertneutralen (Selbst-)Erkundung ein.
Als Lehrerin für die Primarstufe wirkt und lebt Saskia mit ihrer Familie in Hannover. 2017 begann sie auf ihrem Blog liniert-kariert über ihre beruflichen, aber auch privaten Beziehungserfahrungen in Form von introspektiver Prosa zu schreiben. Heute ist Saskia nicht nur seit über 10 Jahren Lehrerin, sondern auch Podcasterin, Kolumnistin und Autorin. Im März dieses Jahres wird Saskias erstes Buch veröffentlicht. Auf ihrem gleichnamigen Insta-Account erreicht sie mittlerweile 125.000 Follower zum Thema Beziehungsorientierung und teilt Erkenntnisse zu besonderen, aber auch basalen Bedürfnissen von Schüler:innen. Durch ihr eigenes Leben mit ADHS und Hochbegabung bildet das eine ganz persönliche Kategorie. In ihren Features erfährt man nähere Hintergründe zu Neurodiversität und inklusiven Ansätzen für die Schulpraxis. Damit regt sie Lehrkräfte an, Lernende in ihren Dispositionen anzuerkennen und gibt Orientierung für einen individuellen und fairen Umgang mit Kindern aus Sicht eines Elternteils. Aus ihrer bedürfnisorientierten Haltung heraus verfolgt sie kindzentrierte Lehr-Lernmethoden und gibt Anregungen für einen differenzierteren Unterricht. Darunter befinden sich zum Beispiel Konzentrationstipps und Konfliktlösungsmethoden.
Caroline zeigt als Bildungsaktivistin Perspektiven für gelingendes Lernen auf. Begonnen hat ihr Weg dorthin als Begleiterin für Kinder mit erschwerten Lernbedingungen, wobei sie ihre Leidenschaft für das Entfachen von Motivation fand – seither begreift sie Lernen anders. Ihrem Instagram-Channel, den sie 2020 ins Leben gerufen hat, folgen 125.000 Lehrkräfte und Personen, die sich für ein Umdenken in der Schulbildung interessieren. Sie macht Mut, entwicklungsorientierte Theorien in die Tat umzusetzen und engagiert sich für Chancengleichheit in unserem Bildungssystem. Die Berlinerin ist vor allem bekannt für ihre Reels zu “growth mindset”.
Neben dem findet man bei learnlearning.withcaroline kreative Methoden und Stützstrategien für Lernprozesse, die auf ein dynamisches Selbstbild von Lernenden ausgerichtet sind. In einem Gemeinschaftsprojekt mit ihrer Instagram-Community entwarf sie Mut-Mach-Karten zur Förderung eines positiven Mind-Sets in Lernsituationen, die auf ihrer Website zu finden sind. Dort findest du auch eine Stärkenliste mit positiven Adjektiven zur Beschreibung deiner Schüler:innen. Ideal für die Formulierung von Zeugnissen.
Hinter dem Kanal colorful_classroom steckt Lena, die mit voller Freude Grundschullehrerin ist sowie Co-Autorin eines Ratgebers zur Vorbeugung von Anti-Rassismus für Lehrer:innen aller Schularten. Auf ihrem Blog gibt sie Erfahrungen gelebter Diversität und materialisierte Unterrichtsideen weiter. Derzeit lebt sie in Stuttgart, wo sie an einer kleinen Schule arbeitet und die Inspiration für Herzensstunden entstehen. Die Gestaltung ihrer Beiträge sind dabei, wie der Name schon sagt, farbenfroh und spiegeln ihren Sinn für Gleichberechtigung wider. Als Beispiel kann ihr Positive Self Talk Kalender genannt werden, der sich für eine tägliche Auseinandersetzung der eigenen Selbstwahrnehmung mit Kindern eignet.
Im November 2017 fing sie an, auf Instagram aktiv zu werden und begeistert inzwischen 105.000 Follower mit ihrem Content zu sozialen Kompetenzen und Stärkenorientierung im Lehrberuf. In Kooperation mit anderen Bildungs-Influencern entwickelte sie eine Themenreihe namens "EquALity" für die Schulung geschlechtersensibler Wahrnehmung bei Kindern. Wie auch in ihrem Buch geht es ihr darum, Haltungen zu reflektieren und Diskriminierung achtsam zu begegnen.
Mit the_educationalist ist Alina 2017 gestartet und erfährt seither mehr und mehr Bekanntheit. Auf ihrem Instagram-Channel hat sie 3500 Follower für sich gewonnen. Die Grundschullehrerin und Fachleiterin aus Lübeck absolviert derzeit ein Studium in Schulmanagement und Qualitätsentwicklung, das ihr Möglichkeiten schafft, eine Lehrkräfteausbildung mit Potential zu verfolgen. Unter den Posts findet sich im Kern die Betrachtung von Themen aus inklusiver Perspektive wieder. Alina ist es ein Anliegen, die Selbsttätigkeit von Kindern ins Zentrum zu rücken und denkt bei ihren Beiträgen zu Materialien und Unterrichtskonzepten immer zuerst vom Kind aus – Damit hat sie eine humanistische Haltung eingenommen. Dieser Link führt beispielsweise zu Alternativen des Klassischen Erzählkreises auf ihrem Instagram-Channel. Viele ihrer Ideen haben Einflüsse aus der Montessori-Pädagogik, in der sie 2020 ein Diplom erwarb. Vor kurzem stellte sie auf Spotify eine Playlist zu pädagogischen Podcasts zusammen, die sich unter anderem mit Ritualen, Bindung oder Gesprächsführung auseinandersetzen. Ein weiterer Grund, auf ihrer Seite vorbeizuschauen, sind die positiven Affirmationen, welche sie fast täglich mit ihrer wachsenden Community teilt.
Instagram ist über die Jahre zu einem reichen Materialdepot geworden. Wie dieses einzusetzen ist und welche Grundlagen unabdingbar sind, geht tief unter die Oberfläche des reinen Unterrichtsgeschehens. Diese klar zu erkennen und damit der breiten Schülerlandschaft entgegenzukommen, bleibt in vielen Aspekten der Ausbildung ausgespart. Unsere Auswahl an sinnstiftenden Fachleuten für Achtsamkeit & Soziales schafft gemeinsam mit anderen ein Zentrum des digitalen Austauschs, auf die wir angewiesen sind, um nicht allein dem Lehrplan nachzueifern. Sie erinnern außerdem daran, auf eigene Kompetenzen zu vertrauen.
Setzt ihr euch für die Förderung bedeutsamer Denkhaltungen ein? Und bietet euer Arbeitsort den Raum für Achtsamkeit und reflektiertes Handeln? Wir freuen uns über Kommentare!
Neben der Lese-, Schreib-, Sprech- und Hörkompetenz beschäftigen sich Lehrer:innen und Schüler:innen im Deutschunterricht auch mit deutschsprachiger Literatur, sowie Weltliteratur aus den letzten Jahrhunderten. An der Tagesordnung im Deutschunterricht stehen Gedichte analysieren, Kurzgeschichten schreiben und Sachtexte bearbeiten. Eine ganze Menge an Wissen, welches vermittelt werden will. Das fällt nicht allen Schüler:innen leicht. Gerade Schüler:innen mit Migrationshintergrund haben öfter Schwierigkeiten, im Deutschunterricht mitzukommen. YouTube Videos können dazu beitragen, schwierige Themen über ein anderes Medium leichter zu verstehen. Welche Kanäle wir empfehlen, erfahrt ihr hier.
“Lernfoerderung” ist der Kanal von Uta Reimann-Höhn. Sie stellt seit 1997 kostenfreie, pädagogische Lerntipps zur Verfügung und ist seit 2009 auf YouTube aktiv. Bei der gelernten Diplom-Pädagogin, Autorin, Chefredakteurin und Lerntherapeutin geht es um die Fächer Mathe und Deutsch, aber auch um allgemeine Lerntipps. Schwerpunkt des Kanals sind allgemeine Lerntipps, wie beispielsweise “7 einfache Schritte für eine gute Zusammenfassung” oder “Aussagekräftige Verben für den perfekten Aufsatz”. Die Autorin nutzt eine leicht verständliche Sprache und geht Schritt für Schritt in ihren Videos vor. Der Kanal eignet sich somit gut für die Sekundarstufe 1, da er die “Basics” behandelt und allgemeingültige Tipps und Tricks gibt, wie die gezielte Verwendung verschiedener Verben in Texten.
“Deutsch verstehen” ist ein YouTube Kanal, derversucht, Schüler:innen die deutsche Sprache näher zu bringen und verständlicher zu machen. Die Videos helfen beim Deutsch sprechen, hören, lesen und schreiben und sind besonders gut für Schüler:innen geeignet, die nach Deutschland gekommen sind und die Sprache anfangen zu lernen, oder anhaltend mit dem Verständnis der Sprache Schwierigkeiten haben. Seit 2018 produziert “Deutsch verstehen” Videos und zählt mittlerweile über 51 Millionen Aufrufe. Mit animierten Figuren erklärt der Channel langsam die Sprache auf eine einfache und witzige Art und Weise.
“Sommers Weltliteratur to go” ist ein alter Hase unter den Deutsch YouTube-Kanälen. Seit 2009 lädt Sommers Weltliteratur to go regelmäßig Videos auf seinem Kanal hoch und hat damit fast 26 Millionen Aufrufe und über 160.000 Abonnenten erreicht. Mit Playmobil Figuren stellt er wöchentlich ein Werk aus der Weltliteratur vor und erreicht, gepaart mit seinem selbsternannten “platten Humor”, interessierte Zuschauer:innen. Die Werke stellt der Youtuber in knappen und einfach gehaltenen Zusammenfassungen vor.
Die Playmobil Figuren stellen die Charaktere aus literarischen Werken dar. Seine Videos erreichen einhunderttausende Aufrufe, wobei seine beliebtesten Videos die Klassiker “Faust to go” und “Nathan der Weise” sind. Wenn ihr wissen wollt, wie man diese Videos gezielt auch im Unterricht einsetzen kann, schaut gerne hier vorbei.
Die deutsche Sprache ist definitiv keine einfache Sprache und viele Schüler:innen haben ihre Schwierigkeiten mit dem Fach. Aber auch für Lehrer:innen ist die Plattform für den Unterricht geeignet. YouTube-Videos helfen Lernenden, die Thematiken besser oder vielleicht sogar einfacher zu verstehen und geben hier und da eine Art kostenfreie Nachhilfe.
Weitere Empfehlungen aus unserer YouTube Kanal-Reihe für Mathe, Biologie, Politik oder Ethik findet ihr bei uns. Habt ihr schon einmal YouTube Videos für den Deutschunterricht genutzt? Wenn ja, wie ist eure Erfahrung? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Immer mehr Schülerinnen und Schüler unterstützen ihren Lernprozess mit Erklärvideos, die sie in den meisten Fällen bei YouTube finden. Lernvideos haben sehr viele Vorteile. Sie sind in der Regel kurz und leicht verdaulich, mit anschaulichen Grafiken unterlegt und bringen das Thema schnell auf den Punkt. Zu jedem Lerninhalt gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Videos, die jeweils auf eine andere Art und durch einen anderen Vermittler den Lernprozess unterstützen. Außerdem sind sie kostenlos, können beliebig oft angesehen werden und sind zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar. Ein Gastbeitrag von Uta Reimann-Höhn
Schulen und Universitäten können da nicht mithalten. Und sie sollen es auch gar nicht, sondern viel eher Lernvideos zur Ergänzung des Unterrichts nutzen.
Warum einen Prozess verhindern wollen, der nicht mehr aufzuhalten ist? Viel sinnvoller ist es doch, den Schülerinnen und Schülern und den Studierenden Kriterien an die Hand zu geben, wie sie gute von schlechten Lernvideos unterscheiden können. Und darum geht es in diesem Beitrag.
Das Angebot an Lernvideos ist gigantisch.
Täglich werden Tausende von neuen Lernvideos in 80 verschiedenen Sprachen produziert und auf die Plattform YouTube hochgeladen. Mit über 2 Milliarden Nutzerinnen und Nutzern gehört YouTube zurzeit zu den beliebtesten sozialen Netzwerken und hat sich zu einer mächtigen Suchmaschine entwickelt.
Die Vielzahl der angebotenen Videos zu den verschiedensten Themen macht es gar nicht so leicht, hier das Passende zu finden. Unabhängig von der Qualität des Inhaltes, die selbstverständlich stimmen muss, gibt es sieben äußere Faktoren, auf die Schülerinnen und Schüler zunächst einmal achten sollten.
1. Das Video ist gut strukturiert und klar gegliedert.
2. Es verwendet visuelle Hilfen, Grafiken, Tabellen, Animationen oder Diagramme, um den Inhalt zu veranschaulichen.
3. Es konzentriert sich auf das Thema und schweift nicht in unwichtige Detailfragen ab.
4. Es ist klar verständlich und spricht ihre Zielgruppe auf eine natürliche Art an.
5. Es enthält Übungen oder Aufgaben, um das Gelernte zu vertiefen. Entweder direkt im Video oder als kostenloser Download auf einer begleitenden Internetseite.
6. Sowohl die Ton- als auch die Bildqualität eines Lernvideos sollte aktuellen Standards entsprechen.
7. Komplexe Themen sollten in mehrere Videos aufgeteilt sein, da die Aufmerksamkeitsspanne nach wenigen Minuten stark nachlässt.
Alle diese Punkte sind für einen optimalen Lernprozess sehr wichtig. Eine klare Gliederung und Struktur helfen den Schülerinnen und Schülern dabei, sich auf den Inhalt des Videos einzustellen. Daher beginnen gute Lernvideos steht’s damit, den folgenden Inhalt kurz vorzustellen. Dieser wird dann Schritt für Schritt erklärt. Dabei geht es zunächst immer um die Grundlagen, die eventuell durch Details ergänzt werden können.
Noch wichtiger als eine professionelle Darstellung ist natürlich der Wahrheitsgehalt des Lernvideos. Selbst hoch professionell gestaltete Erklärvideos können falsche Inhalte enthalten. Dies zu überprüfen sollte selbstverständlich sein und muss den Schülerinnen und Schülern unbedingt vermittelt werden.
5 Anhaltspunkte für gute Qualität:
1. Ein großer Kanal mit vielen Abonnenten und zahlreichen Videos ist häufig vertrauenswürdiger als ein kleiner Kanal.
2. Große Kanäle haben viele Kommentare zu den entsprechenden Videos, aus denen sehr gut heraus zu lesen ist, wie es um die Qualität des Videos bestellt ist. Besonders gut ist es, wenn Videos dieses Kanals bereits von Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht genutzt werden oder als Hausaufgabe aufgegeben werden.
3. Jeder seriöse YouTube Kanal hat ein Impressum, in dem der oder die Verantwortliche für den Inhalt zu finden sind. Bei Schulvideos sind erfahrene Pädagoginnen und Pädagogen zunächst vertrauenswürdiger als unbekannte Creator.
4. Wenn der Kanal bereits viele hervorragende Videos produziert hat, ist anzunehmen, dass auch die Qualität der anderen Videos hoch ist.
5. Von Gleichaltrigen oder Klassenkameraden oft geteilte Videos sprechen ebenfalls häufig für gute Qualität.
Wer unsicher ist, sollte sich mehrere Videos von unterschiedlichen Kanälen zum gleichen Thema ansehen und die Informationen vergleichen.
Und dann ist da noch der persönliche Aspekt...
Lernvideos werden in der Regel von einer Person präsentiert, die in Ton und oft auch in Bild und Video auftaucht. Die Stimme dieser Person oder deren Erscheinungsbild stößt, wie im echten Leben auch, auf unterschiedliche Akzeptanz. Viele Nutzer von Erklärvideos vertrauen einer Person, mögen deren Stimme und fühlen sich von der Art der Präsentation der Videos angesprochen. Anderen wiederum gefällt das nicht und sie suchen sich einen anderen Kanal. Über die Jahre entstehen hier Bindungen, auch durch Interaktion über Kommentare oder durch Live-Chats, die sehr stark sein können.
Zunächst einmal werden die meisten Lernvideos über die YouTube Suche gefunden. Der YouTube Algorithmus zeigt dabei beliebte und möglichst lang angesehene Videos an oberster Stelle an. Er berücksichtigt aber auch den Suchverlauf der suchenden Person. Lernvideos finden sich aber auch auf vielen Internetseiten, wo sie über YouTube eingebunden sind.
Häufig ist für das Ansehen eines Lernvideos ein gutes Thumbnail, also ein Vorschaubild, enorm wichtig. Diese Bilder werden ebenfalls vom Creator erstellt und sollten den Inhalt so genau wie möglich abbilden. Ein klar strukturiertes Thumbnail lässt auch auf ein klar strukturiertes Video schließen.
Haben Schülerinnen und Schüler erst mal einen Kanal gefunden, der ihre Frage so gut wie möglich beantworten oder erklären kann, können Sie diesen abonnieren. Zum einen finden sie den Kanal so schnell wieder, zum anderen werden sie stets über neue Videos dieses Kanals informiert. Wenn die Form der Video Erklärung beim Lernenden gut ankommt, wird dies vermutlich auch bei den nächsten Videos genauso sein.
⦁ Gute Lernvideo-Kanäle produzieren regelmäßig Content und verbessern ihre Qualität kontinuierlich. Alte Videos, die einen schlechtere Bild- oder Tonqualität haben, werden selten gelöscht, sondern einfach wieder neu und besser produziert.
⦁ Gute Videokanäle haben nicht nur strukturierte Videos, sondern sie sind selber gut aufgeräumt und übersichtlich. Die angebotenen Themen sollten in Playlists sortiert sein, damit gerade bei großen Kanälen die Suche nach einem Thema oder einem neueren Video zum Thema leicht ist.
⦁ Die Präsentation eines Lernvideos kann ganz individuell genutzt werden. Da so ein Erklärvideo für sehr viele und sehr unterschiedliche Lernende produziert wird, ist es sicherlich für einige zu schnell und für andere zu langsam. Hilfreich ist dabei die Möglichkeit, das Video schneller oder langsamer abspielen zu können. Und selbstverständlich können einzelne Stellen angehalten und wiederholt angesehen werden.
Die Autorin: Mein Name ist Uta Reimann-Höhn, ich bin Diplom Pädagogin und Lerntherapeutin und betreibe mit Begeisterung den YouTube Kanal www.youtube.com/lernfoerderung mit derzeit rund 1000 Erklärvideos rund ums Lernen. Ich veröffentliche jede Woche zwei neue Videos und gehe dabei auch gerne auf Wünsche meiner Abonnenten ein.
Berlin. “Wahnsinn, was die Leute so erzählen! – Anzweifeln oder erstmal glauben, ausdiskutieren, ernst nehmen oder drüber lachen?” Wir empfangen durch unsere allgegenwärtige Internetnutzung und Social Media zunehmend mehr Inhalte, wodurch man leicht an Fake News gerät. Da Verschwörungsglauben ein signifikantes Symptom von Krisen darstellen, reagiert die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gemeinsam mit dem Team von modus|zad mit einer Kampagne gegen die digitale Verbreitung von Verschwörungserzählungen, die seit dem 4. Dezember 2022 auf Youtube zu sehen ist.
Das Videoprojekt nimmt sich dabei der angewandten Deradikalisierungsforschung an. Wie sich zeigt, erreicht faktenbasierte Kommunikation oft nicht die betroffenen Gesellschaftsgruppen. Die vierteilige Serie „Aris Auftrag“ vermittelt, wie Verschwörungstheorien erkannt werden können. Sie schildert auf kreative, unterhaltsame Weise mögliche Handlungsoptionen. Damit gelingt Aufklärung über die emotionale Involviertheit der Zuschauer:innen, ohne mit Druck überzeugen zu wollen. Dazu liefert die Kampagne passendes Begleitmaterial für Pädagog:innen zur Ausbildung von kritischer Medienkompetenz in hoher Erzähl- und Produktionsqualität, um Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Meinungsbildung zu stärken.
Der Schlüssel von Aris ist die zielgruppengenaue Gestaltung der Narrative für junge Leute zwischen 12 und 17 Jahren. Damit soll der Youtube Kanal auf die Herausforderungen dieser Epoche aufmerksam machen und bietet eine Lernplattform zur Schulung eines sicheren Umgangs mit Verschwörungsideologien im Alltag. Basis dafür ist sogenanntes Storytelling, das auf neuesten Forschungserkenntnissen zur Wirkung von fiktiven Geschichten auf reale Meinungen fußt. Eine Heldengeschichte zur Rettung der Wahrheit, berichtet auf emotionaler statt argumentativer Ebene. Zusammen mit einem außerirdischen Charakter namens Ari wird stilistisch eine fiktive Anime-Comic-Geschichte aufgebaut, mit der Mission Desinformationen zu enttarnen und deren Verbreitung zu stoppen. Indem Ari von seinen Erfahrungen mit den weitreichenden Folgen digitaler Verschwörungserzählungen auf seinem Zukunftsplaneten berichtet, tauchen medienaffine Nutzer:innen in die Welt der gesellschaftlichen Ereignisse ein und lernen diese zu verstehen. Die Macher der Videos nutzen hierfür die subjektive Verbindung zu Ari. Dass Spaltung in der Gesellschaft Wirklichkeit werden kann, wenn Verschwörungserzählungen ihre Wirkung entfalten, gelingt ihnen über die bildhafte Darstellung eines solchen Szenarios.
Quelle: Youtube Aris Auftrag Trailer by modus zad
Anknüpfungspunkte zu real kursierenden Verschwörungserzählungen gibt es dabei nicht. „Aris Auftrag“ ist ein rein abstraktes Narrativ, das für neutrale Diskussionen zum Thema sorgen soll. Die Kampagne ermöglicht Jugendlichen auf diese Weise einen sensiblen Zugang zu einem kontroversen Themenkomplex und macht sie mit Konsequenzen vertraut, wenn kritisches Denken ausbleibt. Mit den angebotenen Videos kann daran auf den Grund gegangen werden, wie genau derartige Theorien funktionieren, wer von ihnen profitiert und ob sie gefährlich werden können. Definitiv ein Youtube Channel, den man sich genauer anschauen sollte und Kausalzusammenhänge sowie vermeintliche Muster, die täglich unser Meinungsbild beeinflussen, erklären kann.
Ethik ist ein Schulfach, welches je nach Bundesland schon ab der fünften Klasse unterrichtet wird. Dabei unterscheidet sich dieses von den üblichen Fächern wie Mathe, Biologie oder Deutsch. Bei dem Fach Ethik handelt es sich um ein Teilgebiet der Philosophie, wobei Schüler:innen sich mit philosophischen Fragen wie “Haben Tiere Rechte?” oder “Woran erkennt man wahre Freundschaft?” beschäftigen. Sie setzen sich dabei mit der Moral des Einzelnen oder der Gesamtheit der Menschen auseinander. Ziele der Ethik sind das Nachdenken über bestehende Wertvorstellungen der Gesellschaft, ein friedvolles Miteinander und den Respekt dem Gegenüber zu entwickeln. Gerade bei so sensiblen Themen ist es wichtig, die goldene Mitte zu finden und die unterschiedlichsten Werte richtig zu übermitteln. YouTube Videos können hier an der ein oder anderen Stelle Abhilfe schaffen. Sie ermöglichen es, Klarheit in komplexe Zusammenhänge zu bringen oder einen Perspektivwechsel zu wagen. Wir stellen euch in diesem Artikel unsere Auswahl vor.
“Ethik-Abi by BOE” ist ein YouTube Kanal, der seit September 2021 aktiv ist und mittlerweile mehr als 500.000 Aufrufe generiert hat. “BOE” bietet verschiedene Videos rund um das Thema Ethik und Philosophie für die Abiturstufe. Sie unterrichtet seit über 12 Jahren und ist somit ein richtiger Profi auf ihrem Gebiet. Neben Videos wie “Können sie denken? Descartes und Kant – Tierethik” oder “Kant kompakt – Menschenbild” bietet der Youtube- Kanal die Möglichkeit, mit einem Quizlet-Lernset im Anschluss an die Videos oder nach dem Lernen den Wissensstand zu überprüfen. Somit eignet sich der Channel gut für die Vorbereitung auf das Abitur und die Selbsteinschätzung der Schüler:innen. Wie diese Videos auch als Lehrer für den Unterricht gezielt eingesetzt werden können, erfahrt ihr in unserem Artikel So nutzt ihr YouTube-Videos im Unterricht. BOE arbeitet in ihren Videos mit anschaulichen Bildern und Grafiken, um für ein einfaches Verständnis des Inhaltes zu sorgen.
“Samuel Jalalian” ist ein weiterer Kanal auf YouTube, der sich mit philosophischen und soziologischen Themen auseinandersetzt. Seit Oktober 2020 ist der Kanal aktiv und hat mittlerweile auch schon über 680.000 Aufrufe erreicht. Die Videos dienen laut dem Creator des Accounts für die Schule zum Lernen, aber auch für die Ausbildung oder das Studium. Ähnlich wie Ethik-Abi by BOE gestaltet Samuel Jalalian seine Videos mit übersichtlichen Tabellen oder Grafiken und sorgt so für ein einfaches Verständnis.
“Ethik – Hörbuch” ist kein klassischer Videokanal auf YouTube. Der Channel bietet Hörbücher rund um den Buddhismus und sind somit bestens geeignet, wenn es im Ethik Unterricht um buddhistische Themen geht. Die Hörbücher gehen dabei teils über eine Stunde und bieten Wissenswertes von verschiedenen bekannten Persönlichkeiten wie Hellmuth Hecker, Paul Debes oder Alfred Weil. Die Hörbücher eignen sich somit auch gut dafür, sie als Wiederholung nebenbei laufen zu lassen und bieten eine Alternative zu klassischen Videos, bei denen man auch mit den Augen stets präsent und aufmerksam sein muss.
Ethik ist definitiv ein Fach, welches viel Fingerspitzengefühl verlangt und nicht so theoretisch und faktenbasiert wie Mathematik oder Biologie ist. In diesem Fall kann es hilfreich sein, auf bestimmte Unterrichtsthemen einen anderen Blick zu werfen, um komplizierte Themen einfacher zu verstehen. Falls euch die oben genannten Fächer auch interessieren, findet ihr in unserer Reihe “YouTube-Kanal Reihe für euren Unterricht” noch mehr Artikel. Habt ihr Erfahrung mit YouTube Videos im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
“Mehr als jedes andere Medium können Spiele Menschen zu bestimmten Handlungen motivieren.” Das bestätigt die Planspielstudie PlayING der TU Braunschweig. Digitale Spiele und Lernen sind zwei Handlungsfelder, die Lehrkräfte noch bis vor einigen Jahren getrennt voneinander dachten. Nicht selten dürften Spiele auch heute noch als Gegenteil des trockenen Auswendiglernens verstanden werden. Dass das nicht stimmt, beweisen Lernspiele, die für den Einsatz im pädagogischen Kontext konzipiert sind und dabei ein bestimmtes Lernziel verfolgen. Lerninhalte werden darin in Form von Spielaufgaben moduliert. Game-Based Learning (GBL) entsteht also, wenn Lernprozesse mit Spiel(en) zusammentreffen. Damit kommen wir nicht nur der von KMK beschlossenen Medienbildung nach, sondern fördern gleichzeitig systemisches Denken, Problemlösekompetenz, sensomotische Fähigkeiten und die Kognitionsleistungen unserer Lernenden. Es gibt also zahlreiche positive Effekte digitaler Spiele für die Wissens- und Kompetenzvermittlung, sodass für Schüler:innen damit auf alle Fälle ein Highlight gesetzt werden kann.
Deine Schule verfügt über technische Voraussetzungen? Dann beglückwünschen wir dich hiermit. Damit hast du dein erstes Match schon gewonnen. Wir haben einige Games im Zuge unserer E-Learning Themenwoche durchgespielt. Hier kommt unsere Auswahl aus der Welt der Spiele.
Unser erstes Lernsystem ist ein echter Klassiker für fächerübergreifende MINT-Bildung und sogar auf Lehrplanthemen abgestimmt. Mit altbekannten und farbenfrohen Legosteinen können Schüler:innen aller Altersgruppen erste Konstruktions- und Programmiererfahrung machen, die an komplexe Simulationen der Realität angelehnt sind. In den einzelnen Lerneinheiten verbinden sich kreatives Verbauen von LEGO Technic Elementen mit Grundlagen der Programmierung und Robotik in einer App-Software zum funktionierenden Modell. Minifiguren mit individuellen Persönlichkeiten stehen den jungen Entdecker:innen dabei zur Seite, leiten mit Videos in Problemlöseprozesse ein und helfen beim Entwickeln technischer Gegenstände – Je nach Story soll eine Schaukel mit bestimmter Geschwindigkeit konstruiert oder ein Programm für ein selbst fahrendes Taxi umgesetzt werden. Auch können deine Schüler:innen dabei helfen, kuriose Erfindungen der Zukunft zu erschaffen, so zum Beispiel ein “müllfressendes” Monster zur Bekämpfung des Abfallproblems. Mithilfe von handlungsorientierten Anleitungen und kindgerechter Drag and Drop Software kann spielend leicht dazu motiviert werden, sich selbstständig mit mathematischen Denkweisen auseinanderzusetzen und verschiedene Varianten zu kreieren. Die Installation der App auf Tablets ist unkompliziert. Auch wenn du es dir vielleicht noch nicht vorstellen kannst: Alle deine Schüler:innen haben ein intuitives Gespür für die Realisierung technischer Innovationen!
Unsere zweite (Wieder-)Entdeckung ist das Computerspiel Minecraft. Hier können deine Schüler:innen im Kreativmodus mit unbegrenzten Ressourcen ganze Welten aus würfelartigen Blöcken erbauen. Die Spieler:innen tragen Ressourcen ab, um beispielsweise Häuser oder Werkzeuge zu erschaffen. Als Lehrer:in hast du unter anderem die Möglichkeit, digitale Lernumgebungen zu gestalten und mit Storytelling deine Klasse anhand von Narrativen in den Bann zu ziehen.
Deine Schüler:innen können sich dort frei bewegen und eigenen Interessen oder festgelegten Aufträgen nachgehen. Vor allem geht es aber darum, Räume zu errichten und gemeinsam wahrzunehmen. Erkundet wird aus der Perspektive eines Avatars. Lehrplanthemen wie Würfelgebäude oder Ansichten können so mal ganz anders dargestellt oder der Aufbau des neuen Schulgartens geplant werden.
Minecraft ist somit ideal für forschendes Lernen und die Dokumentation von Lernergebnissen. Neben der lizenzpflichtigen Education Variante gibt es eine voll funktionsfähige kostenfreie Version, mit deren Zugang 25 Lehrkräfte und jeweils 10 Lernende Minecraft testen können. In Minecraft Education arbeiten deine Schüler:innen am gemeinsamen Lerngegenstand.
Dieses Tool ist nicht so populär wie LEGO oder Minecraft, aber dafür umso interessanter. Es wurde von Forscher:innen des MIT zur Anregung technischer Ideenvielfalt bei Kindern entwickelt. Makeymakey ist eine elektronische Leiterplatine, mit der ganz alltägliche Dinge wie Knetmasse, Bleistifte oder Früchte in Tasten für Lieblingsspiele auf dem PC verwandelt werden können. Auch Töne für ein neues Musikinstrument gelingt es damit zu erfinden.
– Das klingt jetzt erst mal verrückt, aber wird dich und deine Klasse sicherlich zum Staunen bringen. Dahinter verbirgt sich die Eigenschaft der Leitfähigkeit von Objekten und Materialien, die dadurch zum Leben erweckt werden. Hieran erproben deine Schüler:innen den Nutzen von elektrischer Energie und erweitern ihre Vorerfahrungen über einfache Stromkreisläufe auf das Entwickeln und Bauen technischer Objekte. Um den Tastendruck zu erkennen, benötigst du Leitungen und einen USB Anschluss zur Übertragung des Signals. Die Funktion von Strom muss also nicht immer anhand kleiner Glühbirnen vermittelt, sondern kann auch zu einem kreativen Projekt gemacht werden.
Zum Schluss möchten wir dir noch kleine Freunde auf Rollen vorstellen, die bereits in zahlreichen europäischen Ländern erfolgreich an Schulen im Einsatz sind und den Schüler:innen auf spielerische Art und Weise das Thema Programmierung näherbringen. Bodenroboter können Farben sehen, Linien folgen und Schnittpunkte auf Formen erkennen, die auf Papier oder digital gezeichnet werden. Sie sind auf mehrere Farbcodes programmiert, sodass Lernende ihre eigenen Bewegungsabläufe für die Mini-Robots planen können, die diese in einer schrittweisen Abfolge ausführen. Je nach Modell sind sie in der Lage, sich zu drehen, nach vorne oder rückwärts zu fahren und dabei bunt zu blinken. Manche verfügen sogar über eine erstaunliche Merkfähigkeit von über 200 Kommandos. Auf speziellen Matten und mittels zugehöriger Karten planen die Kinder den Weg zu einem vorgegebenen Ziel. Anhand der Technologie dieser kleinen Bots lernen deine Schüler:innen die Strukturen logischer algorithmischer Zusammenhänge kennen. Von uns aus gesehen ein klares Must-have. Manche Schulen haben es auch geschafft, eine Roboter AG auf den Weg zu bringen, die über den Unterricht hinaus eine regelmäßige Beschäftigung mit dem Thema ermöglicht.
Spielen bedeutet nicht immer “minds-off”, sondern fördert allem voran das Ausprobieren neuer Dinge. Manche erfordern sogar ziemlich aktive Prozesse der Interaktion und bringen unseren Heranwachsenden Ordnung und Struktur bei, was deren Regelbewusstsein stärkt. Schüler:innen sollten das auch auf diese Weise im schulischen Alltag kennenlernen.
Selbst wenn vorgefertigte Sets und Anleitungen erst einmal nichts für dich sind, kannst du hier nach passenden Spielideen für deine Klasse stöbern. Auch mit kleinen Online Quizspielen, Rätseln und Puzzles kannst du deinen Schüler:innen das alles ermöglichen. Es muss bei weitem nicht immer der teure Bausatz sein. Wie sieht es bei euch im Klassenzimmer aus? Findet man dort schon das ein oder andere Tool? Teilt gerne eure liebsten Games und Coding Tools, die zu coolen Schulstunden geführt haben.
Durch die Corona-Pandemie haben vor allem Online-Tools an Bedeutung gewonnen. Open-Source-Software wie "BigBlueButton" und der damit verbundene Online-Unterricht haben eine erhöhte Nachfrage erfahren. Open-Source-Software ist gerade für viele Schulen sehr interessant geworden, da die angebotenen Programme meist vom Prinzip her betriebssystemunabhängig sind. Neben Funktionen wie der Audio- und Videoübertragung bietet das Programm auch eine Chatfunktion sowie ein virtuelles Whiteboard für Präsentationen. Zugangscode sichern bei Bedarf zusätzliche Räume für parallele Konferenzen wie beispielsweise Gruppendiskussionen, zudem lassen sich die einzelnen Konferenzen aufzeichnen. Das Erstellen und Aufzeichnen von Konferenzen muss mit einem Konto erfolgen, die Registrierung ist bei BigBlueButton grundsätzlich kostenlos. Anschließend können Sie einen Raum erstellen und per Link dazu einladen. Um an einem Meeting teilnehmen zu können, benötigt man einen Link zu einer Konferenz, zusätzlich lassen sich die Teilnehmer durch einen Zugangscode begrenzen. Bei der Anmeldung zu einer Konferenz trägt man seinen Namen ein und drückt auf "Teilnehmen" und wählt dann, ob man per Mikrofon zuhören oder ohne Mikrofon teilnehmen möchte. Da BigBlueButton ein Open-Source-Programm ist und der Quellcode öffentlich einsehbar ist, bietet es hohe Sicherheit. Da die Software zunächst auf dem eigenen Server der Schule, Uni oder eines beauftragten Dienstleisters installiert wird. Dadurch bleiben alle Daten und Informationen auf dem verwendeten Server und - sofern Big Blue Button korrekt konfiguriert ist - werden diese nur verschlüsselt gesendet. Während einer Konferenz lassen sich zusätzlich eine private und eine öffentliche Chat-Funktion nutzen sowie ein digitales Whiteboard und sogenannte Breakout-Räume. Um virtuelle Gruppenarbeiten in Breakout-Räumen zu beginnen, wählt man das Einstellungssymbol in der linken Menüleiste. Nun, klickt man in dem neu erschienenen Menü auf "Breakout-Räume erstellen", danach wählt man die Anzahl der Räume, die Dauer der Konferenz und klickt anschließend auf "Zufällig zuordnen" oder weist den Teilnehmer:innen einen Raum zu.
Tipp: Der Daten-Sparmodus kann in der Online-Lehre viel Ärger ersparen. Sollte das Bild oder der Ton eurer Schüler:innen oder der eigene PC oder Internetanschluss betroffen sein, oben rechts unter den drei Menüpunkten den Reiter „Einstellungen öffnen” anwählen danach geht ihr auf „Datensparmodus” schiebt dann die beiden Regler auf „Bildschirmfreigabe aktivieren” und „Webcams aktivieren” auf Aus.
Die Anwendung "Zoom Cloud Meetings" ist mit einer Vielzahl von starken Funktionen ein komfortabler Anbieter in Sachen “Konferenz-Tools”. Der Dienst bietet eine cloud-basierte Videokonferenz-Lösung, mit der sich Video-Meetings, Videokonferenzen, Webinare und Live-Chats erstellen lassen. Bei einem Meeting besteht die Möglichkeit als Moderator den Bildschirm zu teilen oder nur ausgewählte Teile eines Programms oder Anwendung zu zeigen. Das Whiteboard bietet den Teilnehmer:innen die Möglichkeit, noch einmal bestimmte Themen oder Punkte in einem Meeting zu visualisieren. Die Kontrolle über Maus und Tastatur kann dabei auch an andere Teilnehmer:innen weitergegeben werden. Innerhalb des Meetings lassen sich zudem Textnachrichten oder Dateien im Chat versenden. "Zoom Cloud Meetings" bietet eine Demoversion, die grundsätzlich kostenlos verfügbar ist, wobei zu beachten ist, dass persönliche Gespräche und Gruppenkonferenzen mit einem Zeitlimit von 40 Minuten begrenzt sind. Der monatliche Preis von einem Abonnement beträgt 13,99 Euro pro Moderator.
Tipp: Für Google Chrome oder Firefox gibt es eine Browser-Erweiterung "Zoom Redirector", diese ermöglicht es auch, einem Zoom-Meeting auch ganz ohne Installation des Desktop-Clients beizutreten. Die Installation des Desktop-Clients ist damit nicht mehr nötig und man kann dadurch der Videokonferenz direkt über den Browser beitreten. Zoom steht auch als kompakt Lösung zur Verfügung, also als nativer Windows-Client und bietet mobile Apps für iOS und Android. Die App-Version bietet dabei die gleichen Features: Meetings eröffnen, teilnehmen und planen, Gruppentext, Bilder und Nachrichten senden. Als Moderator kann man entweder eine Besprechungs-ID erstellen oder einen direkten Link zur Software hinterlegen. Ein Konto bei Zoom ist nicht notwendig, wenn man an einer Konferenz teilnehmen möchte. Jedoch muss die Software oder die App auf dem Smartphone oder PC installiert sein.
Für Schulen sind diese kostenlosen Programme im Zusammenhang mit dem Datenschutz eher weniger geeignet, auch nicht mit Einwilligung der Schüler:innen und Lehrer:innen. Schulen sind verpflichtet, Schüler:innen zu schützen und können die zusätzliche Datenpflege beziehungsweise den Datenschutz bei derartigen Angeboten nicht leisten. Wenn Lehrer:innen kostenlose Programme austauschen, bleibt das eher ihre persönliche Entscheidung. Offizielle Konferenzen können mit kostenlosen Angebote kommerzieller Anbieter nicht genutzt werden, da sowohl die Auswertung der Nutzerdaten und die rechtlichen Voraussetzungen fehlen.
Vor der eigentlichen Nutzung müssen Schulen einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung datenschutzrechtlich unterzeichnen. Der Vertrag garantiert, dass anfallende Daten nur für die Zwecke des Verantwortlichen, hier der Schule, verarbeitet werden und nicht für die eigenen. Ideal ist eine solche Konstellation für eine schulische Nutzung allerdings trotzdem nicht. Unberücksichtigt bleibt zum Beispiel die Gestaltung der Nutzungsbedingungen und die auf der Plattform selbst möglichen Datenschutz-Voreinstellungen. Besser geeignet sind US Anbieter, wenn sie für Nutzer in der EU Server Standorte in Europa anbieten. Datenschutzkonform sind dabei eher Programme von europäischen oder deutschen Anbieter wie z.B. Programme wie alfaview, Jitsi. Die kostenlose Web-App "Jitsi Meet" erlaubt, Videokonferenzen direkt im Browser zu starten. Das Erstellen eines Accounts oder die Installation einer Software ist dafür nicht notwendig, Meetings lassen sich problemlos im Browser erstellen.
Das Open-Source-Tools ist vollständig verschlüsselt und sammelt keine personenbezogenen Daten, da kein Account für die Nutzung notwendig ist. Ein Meeting lässt sich außerdem per Passwort gegen die Teilnahme von Unbefugten sichern.
Ein Jitsi-Meeting startet über eine einfache URL, die man selber festlegen kann. Neben dem klassischen Funktionen wie Video-Chat, Bildschirmfreigabe, Meetings kann man auch YouTube-Videos teilen. Ein Text-Chat-Fenster ist ebenso vorhanden wie integrierte Filter, um den Hintergrund weich zu zeichnen.
Tipp: Gut an der Anwendung, Jitsi Meet lässt sich direkt im Browser nutzen. Störende Hintergrundgeräusche lassen sich durch stumm schalten aller Teilnehmer:innen aufheben. Man benötigt keinen Account oder zusätzliche Software, um das Open-Source-Tool nutzen zu können. Jitsi Meet ist als Web-App sowie als Smartphone-App für Android und iOS verfügbar. Einem Meeting kann über den PC oder über das Smartphone beitreten. Um einem Videochat über das Smartphone teilnehmen zu können, braucht man nur den Konferenznamen des Meetings in das Eingabefeld am oberen Bildschirmrand der App eingeben. Der Moderator legt, ähnlich wie bei BigBlueButton, am Anfang einen Konferenz-Namen fest. Dieser ist die Basis für einen Einladungslink. Gibt man den Link nun in seiner Browser-Suchleiste ein, kann man automatisch daran teilnehmen.
Konferenz-Tools bieten gerade in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung eine gute Möglichkeit, Schüler:innen gezielt zu erreichen. In den nächsten Jahren
Im dritten Teil unserer Themenwoche widmen wir uns Hilfstools, die sich schnell und einfach in den Unterricht integrieren lassen. Damit gestaltet ihr euren Unterricht digitaler und sorgt gleichzeitig für mehr Entlastung im Vergleich zu längst überholten analogen Varianten. Wir werden euch einige nützliche Helferlein, die sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler:innen gedacht sind, näher vorstellen.
Mit der App entzettelt wird Schüler:innen ein lern- und entwicklungsförderndes Feedback durch die Lehrkräfte ermöglicht, bei der die Bewertung über Noten hinausgeht. Damit möchte die App eine Antwort auf das in vielen Branchen bereits fest etablierte Arbeiten mit mobilen Geräten wie Tablets oder Laptops finden. Lehrer:innen, die ihren Arbeitsplatz mehrfach täglich wechseln, wird damit eine Lösung geboten, mit der man auf alle Schüler:innen, Klassen oder Gruppen zurückgreifen kann – unkompliziert, ortsunabhängig und datenschutzkonform. Mit den individualisierbaren Listen lassen sich Listen zu jedem Anlass erstellen. Diese reichen von Hausaufgaben bis hin zu Notenübersichten. Außerdem lassen sich einzelne Beobachtungslisten erstellen, Kompetenzen erfassen, Ergebnisse von Klassenarbeiten detailliert und aussagekräftig notieren oder Checklisten und Rücklauflisten erstellen. Es ergeben sich quasi unzählige Möglichkeiten zur Dokumentation des Schulalltags.
Kerngedanke der App ist die Digitalisierung des Lehrer-Schreibtisches. Mit der ersten Funktion wird diesem Versprechen durch die Verwaltung von Schüler:innen und der Zuweisung in Klassen, Gruppen oder Jahrgängen nachgekommen. Auf dem Startbildschirm lassen sich diese Aktionen über die oberen drei Button ansteuern. Aufgeteilt werden diese einerseits in “Schüler:innen” zum Anlegen und Aktualisieren neuer und bestehender Schüler:innen. In einem weiteren Schritt können die angelegten Schüler:innen den verschiedenen "Klassen", die zuvor erstellt wurden, zugeordnet werden. In der Pro-Version erweitern sich die Strukturierungsmöglichkeiten durch die zusätzliche Option “Gruppen”. Damit lassen sich nach dem gleichen Prinzip Teile einer Klasse oder Kinder aus verschiedenen Klassen zusammenfassen.
Durch die spezielle Programmierung als “Progressive Web App” (PWA) ist es möglich, entzettelt auch im Offline-Modus zu nutzen. Dadurch lässt sich auch bei Netzausfällen oder Internetabbrüchen zuverlässig auf den digitalen Schreibtisch zugreifen. Dadurch wird die nötige Flexibilität geboten, die aufgrund des Zeitmangels im Schulalltag von besonderem Vorteil ist. Näheres zu den Versionen, in denen entzettelt erhältlich ist, und die Preise für die Lizenzen könnt ihr hier einsehen.
Sowohl Google Translate als auch DeepL zählen zu den beliebtesten und am häufigsten genutzten Übersetzungstools. In den Anfängen des Übergangs von analogen Übersetzern bis hin zu den zeitgemäßen Online-Übersetzern war Google Translate das wohl etablierteste Tool zur Fremdsprachenübersetzung. Für die gängigsten Fremdsprachen an Schulen nutzt Google mit Neutral Machine Translation System (GNMT) eine verbesserte Version, die wie DeepL auf neuronalen Netzwerken basiert. Das bedeutet konkret, dass nicht jedes Wort einzeln zu einem Kauderwelsch übersetzt wird, sondern ganze Sätze und Wörter in Kontext zueinander gesetzt werden und oftmals die jeweiligen orthografischen Standards erfüllen. Bei Google Translate befindet sich das Eingabefeld für die zu übersetzenden Texte links und das Ausgabe- oder Ergebnisfeld, erscheint nach einem kurzen Puffer rechts auf dem Bildschirm.
DeepL behauptet von sich selbst, “der präziseste und differenzierteste maschinelle Übersetzer der Welt” zu sein. Die künstlichen neuronalen Netzwerke von DeepL laufen auf einer Art Supercomputer in Island. Laut DeepLs eigenen Informationen sind die Übersetzungen dreimal besser als die der Konkurrenz. Die neuronale Übersetzungsmaschine hat das Software-Unternehmen mit mehr als 5.100.000.000.000.000 (5,1 Billiarden) Rechenoperationen pro Sekunde trainiert und ist dadurch so leistungsstark, dass eine Million Wörter in weniger als einer Sekunde übersetzt werden. Die Benutzeroberfläche folgt demselben Schema wie Google Translate. Die Option, sich auch Synonyme oder alternative Formulierungen anzeigen zu lassen, per Klick auf das zu verändernde Wort im Satz, eignet sich hervorragend zur Verbesserung des eigenen Wortschatzes und dem Gebrauch abwechslungsreicher und ansprechender Sätze. Wie auch bei dem Google Translator ist die Texteingabe auf ca. 5.000 Zeichen beschränkt, diese Einschränkung kann jedoch sehr einfach durch mehrmaliges Löschen und erneuter Eingabe des folgenden Textabschnitts umgangen werden. Auf den Schulunterricht bezogen lassen sich anspruchsvollere Gedichte oder philosophische Texte demnach mit DeepL zuverlässiger übersetzen. Einzelne Vokabeln und einfach gehaltene Texte hingegen können unkompliziert von beiden Tools bespielt werden, ohne dass es dabei einen merklichen Unterschied gibt. In einem Blindtest, in dem die Übersetzungsqualität von DeepL unter anderem mit dem Translator von Google verglichen und von professionellen Übersetzern beurteilt wurde, gewannen DeepLs Übersetzungen dreimal so häufig wie die der Konkurrenz.
Im direkten Vergleich schneidet der Übersetzer des Kölner Start-Ups DeepL damit deutlich besser ab als der seit 2006 bestehende Google Translator. Vor allem bei komplexeren Texten und Satzkonstruktionen schaffen es die Übersetzungen von DeepL, einzelne Wörter in ihrem Kontext zu verstehen und auf dessen Grundlage präzisere Sätze zu fassen. Neben dem technologischen Fortschritt und dem schier endlosen Zugriff auf inzwischen sehr viele Fremdsprachen durch die Nutzung der vorgestellten Übersetzungstools möchten wir vor diesem Hintergrund auch kritisch auf die Verwendung von digitalen Übersetzern im Schulalltag blicken. Durch den leichten Zugang zu Online-Übersetzern wie Google Translate und DeepL müssen Lehrkräfte in Zukunft nicht nur häufiger abwägen, welche Schüler:innen sehr viel Zeit und Mühe in den Aufsatz gesteckt haben und welche ihren Text lediglich durch den Übersetzer gejagt und die generierten Vorschläge stumpf übernommen haben. Vielmehr erschließt sich eine viel weitreichendere Frage: Welchen Anreiz haben Schüler:innen in Zukunft überhaupt noch eine Fremdsprache zu lernen, wenn es eine intelligente Maschine gibt, die sich jederzeit bespielen lässt und diesen Job binnen Sekunden für sie ausführt?
Wir möchten den Teufel nicht gleich an die Wand malen, natürlich sollen Schüler:innen ganz dem eigenen Interesse nach auf Übersetzungstools zurückgreifen können. Diese stärken nicht nur Digitalkompetenz, sondern auch das Interesse, sich proaktiv mit diversen Sprachen, die im Fremdsprachenangebot der Schule nicht bereitgestellt werden können, auseinanderzusetzen. Nichtsdestotrotz ist das Lernen von neuen Sprachen in einer globalisierten Welt sehr hilfreich und mittlerweile nahezu unverzichtbar geworden, um mit möglichst vielen Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt kommunizieren zu können. Dabei zeichnet sich insbesondere der Fremdsprachenunterricht an Schulen, im Gegensatz zu Online-Übersetzungstools, vor allem durch das Erleben von Sprache in all ihren Nuancen, dem wechselseitigen Austausch in einer Gruppe und alltagsnahen Gesprächen aus. Der Sprachunterricht an Schulen schafft somit als Ergänzung zu den unbegrenzten Möglichkeiten durch Online-Tools ideale Rahmenbedingungen für eine selbstständige und kompetente Sprachverwendung.
Neben den bereits genannten Tools erfreuen sich Quizprogramme immer größerer Beliebtheit. Sie sollen den Unterricht auf spielerische Art und Weise bereichern und abwechslungsreicher gestalten. Dabei helfen sie, ein vorgegebenes Thema näher an die Schüler:innen heranzuführen, und bieten damit einen Kontrast zu herkömmlichen Lehrmethoden wie Vorträge oder Frontalunterricht.
Mentimeter verspricht, das Wissen der Schüler:innen durch interaktive Präsentationen zu ersetzen, in denen Fragen, Abstimmungen, Quizze, Folien, Fotos, GIFs und weitere Medien ergänzt werden können. Dabei liegt der besondere Fokus von Mentimeter auf Live-Quizzen. Für Schulen gibt es zudem eine Education-Version, die mit weiteren Rabatten für Schüler:innen und Lehrkräfte lockt. Die App selbst ist auf Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch verfügbar, wodurch sie auch hervorragend in den Fremdsprachenunterricht integriert werden kann. Ihr könnt Mentimeter im Browser verwenden oder bei iOS und Android Geräten die App downloaden. Für die Teilnahme an Quizzen benötigen die Schüler:innen keinen eigenen Account. Weitere Einzelheiten zu den Features und Quiz-Regeln findet ihr auch in unserem Service-Artikel über Mentimeter.
Bei QuizAcademy wird Datenschutz groß geschrieben. So speichert und verwendet die App vergleichsweise wenig Daten – von Schüler:innen werden keine eigenen Konten benötigt. Als Lehrkraft kann man ähnlich wie bei Mentimeter eigene Quizze, Karteikarten und Umfragen anlegen, seinen Schüler:innen zur Verfügung stellen und die Ergebnisse analysieren. Hinsichtlich der Features in der School Edition unterscheidet sich QuizAcademy nicht großartig von ihren Konkurrenten. Lehrkräfte können Kurse erstellen, beispielsweise zu einem bestimmten Unterrichtsfach wie Deutsch oder Mathe und diese mit Inhalten befüllen. Schüler:innen können mittels Karteikarten im Web und in den Apps für Android und iOS jederzeit und überall (auch offline) für die Kursinhalte lernen und ihren eigenen Lernstand überprüfen. Ein Manko ist sicherlich, dass lediglich ein Kurs erstellt werden kann und E-Prüfungen auf fünf Teilnehmer:innen begrenzt sind. Hinzu kommen die kostenpflichtigen Lizenzen, über die Nutzer:innen und Kursanzahlen bestimmt werden. Eine Preisübersicht für die Education-Pakete findet ihr hier. Alle weiteren Informationen zur App findet ihr in unserem ausführlichen Service-Artikel.
Habt ihr die genannten Tools bereits ausprobiert? Wie waren eure Erfahrungen? Gibt es weitere Apps oder Helferlein, die für euch unbedingt zur digitalen Lehre gehören und von uns in Zukunft vorgestellt werden sollten? Schreibt uns eure Empfehlungen in die Kommentare!
Die Digitalisierung hat uns längst erreicht, das haben auch die Schulen bemerkt. Videoplattformen haben gerade in Zeiten von Corona einen großen Nutzen erfüllt. Wo direkter Kontakt und eine mündliche Kommunikation tabu waren, haben uns die Bildschirme gerettet, denn sie ermöglichten uns eine gute Alternative, um den Stoff für Schüler:innen zu visualisieren und anschaulich zu gestalten. Aber auch heute noch bieten die verschiedenen Plattformen eine gute Möglichkeit, flexibel und effizient zu arbeiten. Welche wir empfehlen euch in diesem Artikel der "Digitale Tools" Reihe, welche Plattformen wir gut finden und wie ihr diese nutzen könnt.
Mundo ist ein frei zugängliches Medienportal für Lehrende, Lernende und Erziehungsberechtigte, um diese in ihrer täglichen Arbeit zur Seite zu stehen.Umgesetzt wird Mundo durch das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gGmbH, welches das Medieninstitut der einzelnen Länder ist. Mundo sucht für Nutzer:innen nach frei verfügbaren digitalen Medien im Netz und prüft diese anhand bestimmter Bildungsstandards für den Einsatz im Unterricht. Mundo setzt dabei auf zentrale Auffindbarkeit von qualitativ geprüften, lizenzrechtlichen und rechtssicheren Inhalten für das Lehren und Lernen. Seit Mai 2022 ist es möglich, dass registrierte Nutzer:innen eigene Materialien einreichen, um diese anderen Lehrenden zur Verfügung zu stellen. Vorab werden diese durch die Mundo Produktion geprüft und dann erst freigegeben.
Dabei stehen den Nutzer:innen die vorgestellten Inhalte stets zur Verfügung. Neben dem vorhandenen Material wird Mundo immer weiter ausgebaut und weiterentwickelt. Mundo selbst gibt an, dass es bald sogar möglich sein soll, eigene, individuell erstellte Materialien einzureichen. Neben lehrreichen Videos findet man auf Mundo auch zahlreiche Audiodateien oder Handbücher.
Flipgrid ist eine interaktive Videoplattform für euren Unterricht. Diese Plattform ermöglicht es Lehrenden, Videoantworten aus der Klasse zu erhalten, nachdem sie ihren Schüler:innen multimediale und interaktive Aufgaben gestellt haben. Patrick Brauweiler, ehemaliger Lehrer eines Gymnasiums für Fremdsprachen, ist Gründer der Videoplattform. Gerade während der Corona Zeit und den dadurch bedingten Schulschließungen waren die Flipgrid-Videos eine “super Möglichkeit, um die Mündlichkeit in den Fremdsprachenunterricht zu bringen und um etwas Nähe durch das Bild und den Ton aufzubauen”, so Brauweiler. Die kurzen Videobotschaften von Schüler:innen können kreativ mit Filtern oder Stickern bearbeitet werden, ähnlich zu den sozialen Medien wie Instagram, Snapchat oder TikTok. So kommt es zu einer Interaktion im Videoformat.
Doch wie wendet man die kurzen Videos gezielt zum Lernen an? Für Brauweiler seien die Videos gut geeignet, um Fremdsprachen zu lernen. Je nach Niveaustufe würde er den Schüler:innen beispielsweise die Aufgabe geben, ein kurzes Vorstellungsvideo zu erstellen, oder einen Text in der jeweiligen Fremdsprache vorzutragen. Bei den höheren Klassenstufen könne es auch mal zu einem politischen Talk oder einem Daily-Vlog aus der Sicht einer Romanfigur werden, erläutert Brauweiler.
YouTube bietet eine große Plattform, wenn es darum geht, Lehrende und Lernende mit zahlreichen Lernvideos und Tutorials zu versorgen. YouTube Videos kann jeder erstellen, der über einen Account verfügt. YouTube gibt es schon seit 2006, weshalb mittlerweile auch viele, sehr bekannte YouTube Kanäle etabliert sind, die sich seit ihrem Start eine große Reichweite aufgebaut haben und monatlich viele Klicks von Wissbegierigen generieren, wenn es um das Lernen und Verstehen in den unterschiedlichsten Fächern geht. Einige Kanäle zu den Themen Mathematik, Politik und Biologie haben wir euch schon in unserer YouTube-Reihe vorgestellt, weitere werden folgen. YouTube Videos lassen sich auf verschiedene Arten für den Unterricht verwenden, sowohl für Lehrende als auch Lernende. Einige interessante Kanäle für Lehrer:innen findest du auch bei uns. Lehrende können die Videos gezielt verwenden, um den Unterrichtsstoff vor einer Stunde zu wiederholen, oder nach einer Stunde als Hausaufgabe aufgeben, um diesen zu vertiefen. YouTube Videos sind kostenlos und können daher immer wieder aufgerufen und pausiert werden. Dies ist gerade für Schüler:innen wichtig, sie können in ihrem eigenen Tempo lernen und sich die Videos bei Bedarf mehrfach ansehen. Ebenso haben sie die Möglichkeit, sich über Inhalte auszutauschen und gemeinsam mit Mitschüler:innen Lösungen zu finden, oder unverständliche Punkte in der nächsten Stunde anzusprechen. YouTube-Videos ersetzen keinen Unterricht, sind aber sowohl für Schüler:innen, als auch für Lehrende eine große Unterstützung. Weitere Tipps zu “Wie nutze ich Youtube Videos im Unterricht” findest du in unserem Artikel.
Videoplattformen erleichtern Lehrenden und Lernenden das Schulleben und ermöglichen einen flexiblen Austausch, Möglichkeiten zum Lernen, und das ganz ohne ein persönliches Treffen. Gerade zu Zeiten von Corona hat man diese Möglichkeiten des Austausches besonders geschätzt, aber auch heute noch lassen sich Videos gut im Unterricht einbringen.
Habt ihr schon mal Videoplattformen im Unterricht genutzt? Wie ist eure Erfahrung? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Stellt euch vor, wir wären im Jahr 2019. Bald ist Weihnachten und die Jahresplanung für 2020 steht. Doch was in den nächsten Monaten und nun schon seit über zwei Jahren passiert, hätte sich niemand vorstellen können. Wenn wir eins aus der Pandemie mitnehmen können, dann, dass die Digitalisierung verschiedenster Lebensbereiche unausweichlich ist. Unverzichtbar sind mit Beginn der Schulschließungen die digitalen Tools für den Unterricht. Gemeinsam werfen wir in unserer Themenwoche “Digitale Tools” einen Blick auf viele Hilfsmittel, die euch durch die Pandemie begleitet haben – und was mittlerweile neu hinzugekommen ist. Zum Einstieg beschäftigen wir uns mit der Verbreitung und den Zukunftsaussichten des digitalen Lernens.
Fakt ist, dass die Pandemie aufgezeigt hat, wie unterschiedlich die Zugänge und Voraussetzungen zu technischen und inhaltlichen Möglichkeiten sind. Die Ergebnisse des Berkmann Kleins Centers (BKC Sprint) bestätigen die steigenden Ungleichheiten im Zusammenhang mit der plötzlichen Umstellung auf digitales Lehren und Lernen. Dies sollten wir im Hinterkopf bei folgenden Aufzählungen behalten, wenn wir einen Blick in die Statistik werfen. In den USA werden seit Ende der 1990er Jahre Technologien wie Fernseher, CDs, PCs und das Internet eingesetzt, um das Lernen der Schüler zu ergänzen. Laut einer Statistik von 2019 nutzen 57 Prozent aller K-12-Schüler:innen (Kindergarten bis 12. Schuljahr) in den USA digitale Lerntools für ihre tägliche Ausbildung.
Digitale Bildung war in Dänemark ebenfalls vor der Corona-Pandemie breitflächig etabliert. Fast jede Schule in Dänemark hat eine Lernplattform, auf die Schüler:innen und Lehrer:innen Zugriff haben. Estlands Schulen sind bereits seit 1999 ans Internet angeschlossen. Multimedialer Unterricht gehört zum normalen Alltag für estnische Schüler. Das Bildungsministerium in Frankreich stellt virtuelle Klassenzimmer über die staatliche Webschule CNED (Centre national de l’Enseignement à distance) zur Verfügung. Die Webschule beinhaltet ein Unterrichtsprogramm von der Vorschule bis zum Abitur. Italien nutzt die Business-Plattform Zoom oder die US-amerikanische Lernplattform Edmodo.
Bei uns hat das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) im Auftrag der 16 Länder das ländergemeinsame/bundesweite Medienportal MUNDO konzipiert. Auf der Seite der Kultusministerkonferenz findet ihr eine Übersicht der digitalen Lernangebote der einzelnen Bundesländer. Durch den Föderalismus ist die Umsetzung der verschiedenen Angebote unterschiedlich. Hamburg hat Beispielsweise zwei Portale für ihre Bildungseinrichtungen geschaffen. Das eduPort ist das Portal für Hamburger allgemeinbildende Schulen und die WiBeS ist das Portal für berufsbildende Schulen. Unterdessen arbeitet Hessen mit einer geschlossenen Plattform für Lehrer:innen und Schüler:innen. Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen bringt Logineo, eine geschützte Arbeitsplattform für optimale Kommunikation, Organisation und Datenverwaltung, auf den Markt.
Verschiedene Marktbeobachter schätzen die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des E-Learning-Marktes von 2018 bis 2026 auf 9,1 Prozent. Der weltweite E-Learning-Markt wird im Jahr 2026 voraussichtlich 336,98 Milliarden US-Dollar wert sein.
Auch Statista bestätigt in der Untersuchung zur Größe des E-Learning-Marktes in 2014 und 2022 den Anstieg in der Branche. Wie aus der Grafik hervorgeht, betrug das Wachstum weltweit 78,44 Millionen U.S. Dollar. Durch die Corona Pandemie angetrieben, streben immer mehr Anbieter für digitale Tools auf den Markt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Zum einen wird es Schüler und Schülerinnen leichter ermöglicht, an Bildung teilzuhaben. Lehrer:innen können ihrer Profession nachgehen, und E-Learning und digitale Tools scheinen gut für die Umwelt zu sein, da sie laut research.com über 85 Prozent der Kohlendioxidemissionen/CO2-Emissionen einsparen. Weitere Punkte sind:
Es ist also zu erkennen, dass digitale Tools in Bildungseinrichtungen, aber auch für zu Hause sehr hilfreich und nicht mehr wegzudenken sind. Durch den Einsatz digitaler Medien kann der Lernprozess besser angepasst und angenehmer gestaltet werden. Denn um nachhaltig zu lernen, soll es ja vor allem auch Spaß machen. Nicht zu vergessen für den Erfolg des Einsatzes von digitalen Möglichkeiten ist, dass Ungleichheiten im Zugang und Umgang mit neuen Geräten und Formaten angegangen werden müssen. Unsere neue Lehrer-News Themenwoche “Digitale Tools” führt euch zu Videoplattformen, nützlichen Helferleins bis hin zu Konferenz- und Gaming Tools.
Düsseldorf. „Eine geschützte Arbeitsplattform für optimale Kommunikation, Organisation und Dateiverwaltung“ verspricht das Schulministerium Nordrhein-Westfalen erstmals im Jahr 2011 für Lehrkräfte aller Schulformen mit dem Ansinnen, die Automatisierbarkeit schulischer Prozesse voranzutreiben. Nach einem Jahrzehnt bahnt sich das zentralisierte Lernmanagementsystem LOGINEO nun seinen Weg durch das Bundesland, nachdem ungelöste technische Probleme, Datenschutzbedenken und die Vernachlässigung der Barrierefreiheit eine flächendeckende Einführung der Softwarelösung zunächst zurückhielten. Aktuell fällt die Verantwortlichkeit für den Einsatz von LOGINEO auf NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Sie wolle „schulische Abläufe vereinfachen“ und stehe damit auch für die Erfolgsrate des Projekts im Fokus, in das während der Entwicklung bereits 5,8 Millionen Euro flossen.
Noch vor Beginn der Pandemie ging das Hauptsystem der Arbeits- und Kommunikationsplattform im November 2019 online. „Das lange Warten hat ein Ende. LOGINEO NRW ist da und funktioniert“, so Staatssekretär Mathias Richter, der LOGINEO zu dieser Zeit als ein „echtes Update für das digitale Arbeiten in unseren Schulen“ bezeichnete.
Seither versuchen sich rund 60 Prozent der Schulen in NRW an den einzelnen Systemen der kostenlosen LOGINEO-Produktfamilie. Am häufigsten sei auf das Lernmanagementsystem LOGINEO NRW LMS zurückgegriffen worden. 2700 Schulen integrieren dieses in ihre Unterrichtsarbeit und stellen damit Texte, Videos und andere Unterrichtsmaterialien online bereit. Ministerin Gebauer betonte im März 2022 die Funktionalität der Anwendungen von LOGINEO, die sich „immer größerer Beliebtheit erfreuen“ würden und versicherte unterdessen weiterhin die Wirkung des DigitalPakts.
Die Implementierung der Logineo-Plattform, deren technischer Rahmen als veraltet gilt, wird allerdings auch von zahlreichen Kritiken begleitet. Es seien mehr „drei Produkte“, weniger interdisziplinäre Anwendungen, so IT- Experte Dieter Pannen, welche Schulen als einheitlich zufriedenstellende Lösungen dargeboten werden. Hierzu zählen die Schulplattform LOGINEO NRW, das Lernmanagementsystem LOGINEO NRW LMS und dem LOGINEO NRW Messenger mit Videokonferenzoption. Der Spiegel machte ebenfalls die Feststellung, dass die Plattform nicht zukunftsfähig sei, da eine Nutzung seitens der Schüler:innen selbst nach Beginn der Pandemie nicht gewährleistet werden konnte. Bereits seit 2017 werde an der Software “herumgedoktert”. Erst 140 von 5.100 nordrhein-westfälischen Schulen sei es bisher möglich gewesen, aktiv mit den Lernenden über LOGINEO zu interagieren.
Das nun zur Verfügung stehende Angebot wird inzwischen nach nur kurzer Laufzeit auf den Prüfstand gestellt. Hierzu startete Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller zum Ende dieses Jahres einen durch das Fraunhofer-Institut angeleiteten „Zukunfts-Check“. Damit will die Landesregierung Erfahrungen aus der Praxis, sowie die Gesamtarchitektur in einem immanenten systematischen Feedback evaluieren. Leitidee ist, sich künftig an den Bedürfnissen der User:innen zu orientieren und diese in Form eines Praxisausschusses einzubeziehen. Erste Ergebnisse zum Check-Up sollen voraussichtlich im Jahr 2023 vorliegen. Weiterhin verkündete der Landtag die Planung einer benutzerfreundlichen Zusammenführung der drei Komponenten von LOGINEO und weitere innovative Features. Im April 2022 gelang erstmals die Bereitstellung unterschiedlicher Sprachpakete für mehrsprachige Navigation.
Du unterrichtest in NRW und denkst über ein Login an eurer Schule nach? Hiermit gelingen euch die ersten Schritte.
Biologieunterricht geht längst nicht mehr nur um den menschlichen Körper und Evolutionstheorie. Ob Entwicklungsbiologie, Genetik, Neurobiologie, Ökologie, Zellbiologie, heute werden viele Fachbereiche im Schulfach Biologie behandelt. Nicht für jeden Lernenden ist es einfach, die komplexenZusammenhänge und Mechanismen auf Anhieb zu verstehen. Laut einer PISA Studie liefern 15-Jährige bei uns im Ländervergleich zwar gute Leistungen in Naturwissenschaften ab, das Interesse daran lässt jedoch zu Wünschen übrig. Youtube-Videos können da Abhilfe schaffen, indem sie Schüler:innen den doch oft sehr theoretischen und komplexen Stoff einfacher und mit viel Freude vermitteln. Einen Artikel dazu, wie ihr diese richtig nutzt, findet ihr hier bei uns. Welche Kanäle konkret für euren Biologie-Unterricht interessant sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Einen der Channel von “simpleclub” haben wir euch bereits in unserem Artikel “YouTube Kanäle für den Matheunterricht” vorgestellt. Die beiden Jungs Nikolai Schork und Alexander Giesecke betreiben neben ihrem Mathe-Kanal auch einen Biologie-Channel. Mit über 110 Millionen Aufrufen und 660.000 Abonnenten sind sie ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Schüler:innen Biologie einfach und auf eine humoristische Art näher zu bringen. Im Folgenden seht ihr einen kleinen Ausschnitt aus dem Video der beiden YouTuber “Stammbaumanalyse einfach erklärt”. Sie nutzen gerne kleine Figuren oder Bilder, um komplizierte Inhalte verständlich zu machen. Dies scheint bei den Schüler:innen gut anzukommen, knapp 26 Prozent der Schüler:innen nutzen “simpleclub” regelmäßig zum Lernen.
“Dinge Erklärt – Kurzgesagt” ist ein Wissenschaftschannel der vielfältige Themen aus Raumfahrt, Physik, Biologie und Politik verständlich und in einer animierten Darstellungsweise mit kleinen Tieren oder Figuren präsentieren. Jede zweite Woche lädt der Kanal, welche vom öffentlich-rechtlichen Online Netzwerk Funk betrieben wird, ein neues, lehrreiches Video hoch. Ihr Kanal hat über 1,94 Millionen Abonnenten und über 214 Millionen Aufrufe. So wird das Immunsystem kinderleicht erklärt, dafür arbeiten die Produzenten gerne mit Personifikationen. Somit werden aus Zellen Soldaten, Anführer oder beispielsweise Geheimagenten. Ihre Videos erreichen teils mehrere Millionen Aufrufe.
“Einfach Schule” ist ein weiterer YouTube Kanal, der Schüler:innen die Welt des Lernens vereinfachen soll. Sie stellen sich selbst so vor: “Dein Lehrer erklärt dir stundenlang ein Thema und du hast es immer noch nicht verstanden? Du möchtest den Schulstoff nochmal besser verinnerlichen? Oder dich auf die nächste Arbeit vorbereiten?” “Einfach Schule” will Lernenden helfen in den verschiedensten Themenbereichen/Fächern, unter anderem auch in Biologie. Ähnlich zu “Dinge erklärt - Kurzgesagt” nutzt auch “Einfach Schule” animierte Darstellungen, um den Schüler:innen den hier beispielsweise komplizierten Aufbau einer Zelle deutlich und verständlich zu erklären.
Es ist für Lehrende nicht immer einfach, Wissen zu vermitteln, welches die Schüler:innen auch wirklich erreicht. YouTube Videos helfen und erleichtern es Lehrenden und Lernenden, erfolgreich in Biologie durchzustarten.
Die verschiedenen Angebote an Apps sind über die Jahre immer multimedialer geworden. Mittlerweile gibt es auch für die Grundschule ein breites Angebot von Apps mit reinem Unterhaltungswert, Geschicklichkeitsspiele, animierte Bilderbücher, digitale Malbücher bis hin zu speziellen Lern-Apps. Doch welche der Apps lassen sich in der Vermittlung sinnvoll einsetzen – Infos, Tipps und konkrete Empfehlungen geben wir euch in diesem Artikel.
Die App sollte sich sinnvoll in den Lebensalltag der Kinder einbinden lassen, kindliche Bezüge, der Inhalt, Umfang von Information bei der Vermittlung, Spieldauer und Bedienfreundlichkeit sollten auf den individuellen Entwicklungsstand von Kindern angepasst sein. Animationen oder Bilder sollten sinnvoll und qualitativ eingesetzt werden und nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Bei Kindern, die noch nicht richtig lesen oder schreiben können, ist die Verwendung von Erzählstimmen oder sprachgestützten Anleitungen wichtiger Bestandteil, damit diese eigenständige Erfahrungen mit einzelnen Programmen machen. Im folgenden Artikel stellen wir euch eine aktuelle Auswahl vor:
Viele Kinder beschäftigen sich in ihrem Schulalltag mit einer grundsätzlichen Frage: Wie funktioniert das? Wieso, weshalb, warum? Diesen Fragen stellt sich auch die App der Stiftung Haus der kleinen Forscher. Die “Energie Wimmelapp” (iOS/Android) geht durch Fragestellungen, Informationen und Experimenten mit verbundenen Lebensbezügen verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen durch Wimmel-Szenen nach. Die Schüler werden zu Entdecker:innen und Forscher:innen. Die App enthält insgesamt sechs interaktive Wimmelbild-Szenen mit den Bereichen Schule, Stadt und Land. Dazu kommen fünfzehn sogenannte Pop-up-Fenster mit weiterführenden Fragestellungen und Anregung sowie einzelne Lernspiele und kleinere Filme. Dank der Fragestellungen in der App, entstehen immer wieder unterschiedliche Gesprächsanlässe, die im Unterricht zum Ideenaustausch oder zum Philosophieren genutzt werden könnten. Hinter manchen Infoboxen verbergen sich auch Versuchsanleitungen, Videos oder Experimente, die ergänzend eingebunden werden können. Naturwissenschaftliche Zusammenhänge werden im Lernkontext spielerisch vermittelt. Verknüpfungen zwischen digitalem und analogem Lernen lassen sich vor allem durch die Integration der vielfältigen Szenen der Kurzfilme und Forschungsaufträge in unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten in andere Unterrichtsfächer gut fortführen. Durch ein komplett didaktisch aufgearbeitetes Konzept, zur Nutzung im Unterricht, lässt sich die App auch als Einzelnutzung oder im Eltern-Kind-Gespräch weiterempfehlen. Die App wird dabei komplett kostenlos und ohne Werbung angeboten und lässt sich auch als Web-Version nutzen.
Mit Book Creator (iOS/Android) kann man multimediale bzw. interaktive Bücher intuitiv und einfach erstellen. Beispielsweise können Audiodateien, Videos oder Links unkompliziert einem Buch hinzugefügt und abgespielt werden. Die benutzerfreundliche und intuitive Erstellung von solchen Büchern ist sowohl für Lehrer:innen als auch für Schüler:innen interessant und unkompliziert. Grundsätzlich könnte man die App in unterschiedlichen Bereichen einbinden. Die Book Creator App ist als browserbasierte Online-Version oder eigenständige App für das Smartphone oder Tablet verfügbar. Interessant dabei ist, dass bei der Online-Version Schüler:innen auch ohne die dazugehörige Installation der App Zugriff auf Bücher mittels der Freigabe der Lehrkraft bekommen können, ohne dass sie sich mit einer Mail-Adresse registrieren müssen. Die Lehrkraft muss sich lediglich bei Book Creator kostenlos anmelden, dies geschieht entweder über den Browser oder die App. Die Schüler:innen erhalten dabei Zugriff durch einen QR-Code oder Link, den die Lehrer:in erstellt. Multimediale Bücher zu erstellen ist dabei relativ einfach. Wenn man sich bei Book Creator eingeloggt hat, gelangt man auf das Startmenü, von dort erhält man Zugang zu seiner persönlichen Bibliotheken . Die Bibliothek dient als Speicherort für verschiedene Bücher. Bearbeitete Bücher werden automatisch in einer eigenen “Library” gespeichert und lassen sich von dort aus wieder abrufen. Jedes gespeicherte Buch erhält einen privaten Link der sich beliebig aktivieren oder deaktivieren lässt, mit diesem kann jeder auf das Buch zugreifen und es lesen. Die kostenpflichtige Variante von Book Creator bietet sowohl eine größere Auswahl von digitalen Büchern als auch mehr Speicherplatz. Die kostenlose Version verfügt über eine Bibliothek mit 40 verfügbaren Büchern.
Mit Quizlet (iOS/Android) können Lehrer:innen digitale Lernsets und Karteikarten mit wenig Aufwand ganz einfach erstellen. Nach der kostenlosen Registrierung auf der Website lassen sich in der kostenlosen Version bis zu acht Kurse anlegen. Die Datenbank enthält dabei eine Vielzahl von frei zugänglichen Lernsets, die nach Themenbereichen oder Kapiteln von Benutzern angelegt wurden. Die Schüler:innen können üben, sich selbst testen und verschiedene lustige Lernspiele spielen. So lassen sich durch einfaches Wiederholen Vokabeln, Fakten und Begriffe einfacher üben und festigen. Zudem gibt es die Möglichkeit Quizlet Live-Spiele im Unterricht zu veranstalten, um zum Beispiel einen klassischen Vokabeltest zu ersetzen und zum anderen die Schüler:innen für den Unterricht zu begeistern. Gut geeignet ist die Anwendung für den Fremdsprachenunterricht, da sowohl die Rechtschreibung als auch die Aussprache eines Wortes geübt werden. Quizlet lässt sich fächerübergreifend nutzen, beispielsweise im Geschichts-, Biologie- oder Deutschunterricht, also überall dort, wo Fakten und Begriffe gelernt werden müssen. Grundvoraussetzung um Quizlet effektiv im Unterricht zu nutzen ist, dass die Schüler:innen vorher grundlegende Medienkompetenzen besitzen und schnell und flüssig lesen können, empfohlen eher ab der dritten Klassenstufe. Der webbasierte Dienst ist dabei kostenlos, erst wenn man existierende Karten kopieren oder verändern möchte, benötigt man ein Konto. Zusätzliche Dienste sind dann nur gegen Geld zu erhalten. Eine Anleitung und erste Schritt, wie man Quizlet im Unterricht nutzen kann, ist hier zu finden.
Welche Apps verwendet ihr für eure Grundschüler im Unterricht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieser Spruch passt zu “Memes” wie die Faust aufs Auge. Einer Umfrage des Digital Branchenverbands Bitkom zu Folge, wüssten 39 Prozent der 16-29 Jährigen, was Memes sind und 43 Prozent nutzen diese regelmäßig. Memes gehören zu den Internet-Phänomenen und dürften gerade der älteren Generation nicht unbedingt ein Begriff sein. Was Memes sind und wieso sie gerade bei Jugendlichen nicht mehr wegzudenken sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Unter Memes versteht man ein Bild oder einen kurzen Videoclip, die häufig mit einem kurzen Satz versehen sind. Memes sind meistens dazu da, um sich über etwas bestimmtes lustig zu machen oder um sich über eine andere, zum Meme passende Angelegenheit zu amüsieren. Nahezu jedes Foto, aber auch Zeichen, Symbole oder Sprüche können zu Memes werden. Bilder oder Videoclips können extra als Memes erstellt worden sein, es gibt aber auch Bilder, die aus dem eigentlichen Kontext heraus als Memes genutzt werden. Diese Bilder oder Clips gehen von Politikern, Babys und Tieren über Gegenstände zu Werbeslogans oder Songzeilen. Ein Meme kann also theoretisch alles werden. Memes werden in bestimmten Lebens- bzw. Alltagssituationen genutzt, indem gerade die Bilder oder Clips an Freunde gesendet oder mit dem Internet geteilt werden. Memes können lustig, humoristisch und sarkastisch, aber auch fies und mit viel schwarzem Humor gestaltet sein.
Ursprünglich kommt das Wort “Meme” aus dem Griechischen, abgeleitet von “mimema”, welches so viel wie “nachgeahmtes” bedeutet. 1976 wurde dieser Begriff erstmals von dem Biologen Richard Dawkins verwendet, allerdings in einem anderen Kontext. Er beschrieb Gene, welche Menschen damals durch reine Imitation aneinander weitergaben.
Es gibt einige Memes, die schon vor einiger Zeit entstanden sind und das Internet erkundet haben. Memes, die nicht nur in Deutschland, sondern auch im amerikanischen Netz weit verbreitet sind. Zwei moderne Klassiker:
Diese Katze ist eigentlich gar keine “Grumpy Cat” zu deutsch: mürrische Katze. Ihre Rasse macht es aus, dass sie so ein “mürrisches” Gesicht hat. Obwohl dies eine eigentlich normale Katze ist, wurde sie im Internet zum Hit. “Grumpy Cat”, mit richtigem Namen Tadar Sauce , hat sogar dank ihrer Internet-Berühmtheit einen eigenen Wikipedia-Artikel bekommen. Zahlreiche Memes wurden schon zu ihr erstellt, hier eines der Exemplare mit der deutschen Bildunterschrift “Der schlimmste Part meines Montags ist es zu hören, wie ihr euch über euren beschwert”. Passend dazu das grimmige Gesicht der Katze, welches eine Stimmung repräsentieren soll. Text und Bild gehen somit in Einklang.
Ein Foto, welches eigentlich nie ein Meme werden sollte. Auf diesem Foto sieht man Zoë Roth im Jahre 2005. Zu diesem Zeitpunkt war das dort abgebildete Mädchen fünf Jahre alt. Eigentlich war dieses Foto aus reinem Zufall entstanden und ohne jegliche Absicht, je damit Internetgeschichte zu schreiben. Das Interessante an diesem Bild ist dabei das schelmische Grinsen des Mädchens im Kontext zu dem brennenden Haus im Hintergrund. Etliche Memes wurden daraufhin erstellt, unter anderem dieses. Das Mädchen “verkörpert” hierbei das Corona-Virus und das Feuer im Hintergrund das Jahr 2020. Gemeint ist damit ganz einfach gesagt, dass Corona das Jahr 2020 hat “brennen lassen”, es sozusagen eingenommen hat. Dies ist nur eine Variante der etlichen “Disaster Girl” Memes. Die Original Datei des Bildes verkaufte Zoë laut basicthinking.de für nun umgerechnet 460.000 Euro.
Memes sind gerade für junge Leute kaum noch wegzudenken. Obwohl die häufige Kombination aus Bild und Text recht einfach erscheint, ist es gerade das, was Memes so aussagekräftig macht. Warum ist das so? Laut der Meme-Forscherin Idil Galip erfüllen diese simplen Bildchen verschiedene Anforderungen, darunter politische, kulturelle und gesellschaftliche. Betrachtet man z.B. den politischen Aspekt, dann vermitteln die Memes eine Botschaft der Gruppenzugehörigkeit. Man könnte sagen, dass durch Memes kommuniziert wird und Gleichgesinnte damit erreicht werden. Über häufig komplexe Themen wird sich mittels eines Bildes mit Text lustig gemacht, um so vielleicht auch die Ernsthaftigkeit mancher Tatsachen zu entschärfen. Memes können auf jegliche Situation oder Themen angepasst werden, weshalb sie eine große Reichweite ansprechen.
Auch im Unterricht können Lehrende Memes verwenden. Dies eignet sich gut vor Beginn eines neuen Themas, zur Wiederholung oder zur einfachen Auflockerung trockener Unterrichtseinheiten. Die Schüler:innen selbst können auch mittels Meme Generatoren selbst welche erstellen, passend zum aktuellen Unterrichtsthema. Einige bekannte Meme Generatoren sind imgflip, Kapwing oder iloveimg.
Ein Meme ist ein Internet-Phänomen, das ohne Erklärung manchmal unverständlich wirken kann. Gerade von jungen Leuten werden diese häufig genutzt oder versendet. Die Bilder oder kurzen Videoclips vermitteln dabei in verschiedenen Kontexten eine klare, aber einfach dargestellte Botschaft. Das fördert das Gemeinschafts- sowie Zugehörigkeitsgefühl, welches Memes noch beliebter macht.
Der Mathematikunterricht in der Schule ist mehr oder weniger beliebt bei Schüler:innen. Mathematik verlangt logisches und analytisches Denken, was nicht jedem unbedingt in den Schoß fällt. Dazu kommt, dass Mathe im Unterricht oft sehr trocken erklärt wird und nicht immer das Wissen vorhanden ist, wie man Schüler:innen die Inhalte auf eine interessante und spannende Art vermittelt. Lehrreiche YouTube Videos über Mathematik können Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass Lernende nochmal eine andere Perspektive auf bestimmte Themen erlangen. Im folgenden Artikel wollen wir einige Mathe Youtube-Kanäle vorstellen, die ihr gezielt für den Unterricht nutzen könnt.
Der Kanal “Mathe-SimpleClub” ist sozusagen ein alter Hase unter den YouTube (Mathe-) Kanälen. Seit 2011 veröffentlichen die Gründer Nikolai Schork und Alexander Giesecke regelmäßig Videos rund um das Thema. Einfach und auf eine humorvolle Art und Weise erklärt, versuchen die beiden, Schülern und Schülerinnen Mathe verständlich zu machen. Dazu nutzen sie unter anderem Figuren, Bilder, bunte Grafiken und eine Schritt für Schritt Anleitung, wie man beispielsweise Matrizen berechnet. Mit über 142 Millionen Videoaufrufen ein klarer Vorreiter für Mathe-Tipps. Eine Online-Befragung von 1251 Schüler:innen zwischen 11-19 Jahren aus dem Jahr 2020 ergab, dass 26 Prozent der Lehrer:innen SimpleClub regelmäßig für den Unterricht nutzen. 43 Prozent nutzten SimpleClub gelegentlich im Unterricht.
Ein Channel, bei dem sich Schüler:innen mittels rhythmischer Melodien und gereimter Texte Matheformeln und Anwendungen einfacher merken sollen. Formeln und “Regeln” in der Mathematik sind oft schwierig zu merken. Wenn dann noch fehlendes Verständnis dazu kommt, fällt es den Lernenden nicht einfach, diesen Unterrichtsstoff in der nächsten Klausur richtig anzuwenden. Der Channel “DorFuchs” schafft da Abhilfe, indem er Schüler:innen unterstützt, sich komplizierte Formeln einfach zu merken. Ein Beispiel dafür ist “Die Ableitung von Sinus ist der Kosinus”, die “DorFuchs” singend mit seiner Gitarre untermalt.
“MathemaTrick” bringt Schüler:innen Mathematik Schritt für Schritt bei. Auch sie, Susanne Scherer, hat über 320.000 Follower und lädt regelmäßig Mathematikvideos hoch um Schüler:innen eine Art Nachhilfe zu geben. Ob es um Ableitungsregeln, Sinus und Cosinus oder Vektoren geht, bei “MathemaTrick” kommen die Schüler:innen leicht mit, da alles sorgfältig erklärt und sich Zeit genommen wird. Ein guter Basic Channel, um den Lernenden komplizierte Sachverhalte in der Mathematik näherzubringen oder zu vertiefen.
Für Lehrende ist es nicht immer einfach, Wissen zielgerichtet und verständlich zu vermitteln. Daher bietet es sich an, YouTube Videos mit in den Unterricht einzubauen und es dadurch Schüler:innen zu vereinfachen, Unterrichtsinhalte zu verstehen. Den Artikel “So nutzt ihr YouTube Videos im Unterricht'' findet ihr auch bei uns.
Nutzt ihr YouTube regelmäßig auch für Mathe und Naturwissenschaften? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Frau Miller, seit 10 Jahren Lehrerin, sitzt an ihrem Schreibtisch. Die Ferien neigen sich dem Ende zu und sie beginnt mit den Unterrichtsvorbereitungen. Sie freut sich auf Ihre Schüler und Schülerinnen. Während des Planens spürt sie eine gewisse Unzufriedenheit. Sie hätte gern neue Impulse für Ihren Unterricht. Daher beginnt sie zu recherchieren und stößt dabei auf die Website Lehrer-Online.de.
Lehrer-Online.de ist das führende redaktionell betreute Material- und Service-Portal für Lehrkräfte aller Schulformen und -stufen. Seit 1998 finden Lehrkräfte hier qualitativ hochwertiges und pädagogisch geprüftes Unterrichtsmaterial, das frei und rechtssicher im Unterricht verwendet werden kann.
Auf der Startseite im Kopfbereich befindet sich die Navigation: Fächer, Themen, Services, Vorteile & Preise, Blog und Shop. Hier findet ihr klar strukturiert die einzelnen Inhalte und Angebote von Lehrer-Online. Im Content Bereich, dem Hauptteil der Homepage, werden unter anderem aktuelle Materialien, Tipps für den Unterricht und Nachrichten aus der Bildungswelt publiziert. Ebenso erfahren wir, wer für Lehrer-Online.de arbeitet und warum sowie Rezensionen der Nutzer. Darunter befindet sich der Footer. Im Footer erwarten die Besucher:innen noch mal die Auflistung aller Unterrichtsfächer sowie unter anderem die Links zum Impressum, zur Kontaktseite und zu den Partnern der Website.
Es gibt drei Registrierungsoptionen, im zahlenden Bereich haben die Nutzer:innen Zugriff auf das vollumfängliche Angebot. Lehrpersonen haben hier nicht nur die Möglichkeit, sich inspirieren zu lassen, sondern auch konkrete methodische Vorgehensweisen inklusive der dazugehörigen Unterrichtsmaterialien zu finden. Ihr könnt euch zu allen Unterrichtsfächern, Schulformen sowie zu gesellschaftspolitischen oder kulturellen Themen informieren und für euren Unterricht das Zutreffende verwenden. Im Shop können weitere Unterrichtsmaterialien erworben werden.
Hervorzuheben sind auch die Blogs, ein Unterhaltungssektor mit Mehrwert. Der Blog von Grundschullehrer “Herr Klafki” unterhält mit lustigen Anekdoten aus dem Schulalltag des Lehrers. Einige Texte regen zum Innehalten und zum Austausch an. Die Geschichte über seinen ersten Schultag nach den Ferien ist ein Beispiel, wie man mit Humor und Witz den Neustart betrachten kann und warum man am ersten Tag lieber keine neuen Schuhe anziehen sollte.
In dem Blog “Digitale Schule” wird von verschiedenen Autor:innen in diversen Formaten wie Interviews, Fachartikel, Podcasts oder Erfahrungsberichten über die Entwicklung des Digitalisierungsprozesses in der Schullandschaft aufgeklärt und informiert. Der Blogbeitrag von Dr. Peter Kührt handelt unter anderem von der erfolgreichen Zusammenarbeit verschiedener Auszubildenden aus unterschiedlichen Unternehmen. In zahlreichen Projekten zum Thema “Wirtschaft und Finanzen” experimentierten die Teilnehmer und stellen den Jugendlichen in Deutschland inzwischen eine ganze Reihe von erprobten Erklärvideos und digitalen Selbstlernmodulen zur Verfügung.
Anna ́s Blog “Mein Referendariat, mein Weg zur Lehrerin.” beschreibt das Jahr der Referendarin mit allen Höhen und Tiefen, die diese spannende und lehrreiche Zeit zu bieten hat. Sie thematisiert ihre “Ref-Müdigkeit”, lässt uns daran teilhaben, wie es zu Beginn der Pandemie war und wie es nun ist, endlich “echte Lehrerin” zu sein. Als Leser:in des Blogs ist man beinahe live dabei und fiebert mit.
Die Homepage hat bereits eine längere Geschichte und konnte sich dem Wandel stetig anpassen und Vorreiter des digitalen Lernens werden. Das bedeutet, dass ein enormer Erfahrungsschatz vorhanden ist. Dies macht die Inhalte qualitativ und quantitativ hochwertig. Die Vielfältigkeit, Aktualität, die Möglichkeit, sich auszutauschen, selbst Akteur zu werden oder sich durch Blogbeiträge zum Beispiel verstanden und gesehen zu fühlen, macht Lehrer-Online.de so besonders.
Frau Miller geht es genauso. Sie wird einige Ideen übernehmen und ihren Unterricht mit Hilfe von Lehrer-Online.de aktueller und mit frischer Energie gestalten. Mit einem Schmunzeln im Gesicht, in Gedanken noch bei Herrn Klafki´s erstem Schultag, schreitet sie frohen Mutes ihrem ersten Arbeitstag entgegen.
Die Videoplattform YouTube gehört zum Internet-Riesen Google und wurde 2005 gegründet. Die Anzahl der monatlichen Nutzer:innen beträgt weltweit ca. 2,56 Milliarden, wobei alleine in Deutschland die Tagesreichweite bei knapp 35 Prozent liegt (Statista, 2021). Gerade Jugendliche verbringen gerne Zeit auf der kostenlosen Videoplattform. 42 Prozent der befragten Schüler:innen zwischen 14 und 21 Jahren nutzen Videos, als die mit Abstand bevorzugte Lernmethode (iwd, 2019). Woran das liegt und welchen positiven Effekt Lehrende daraus für ihren Unterricht ziehen können, wird im folgenden Artikel erläutert.
Für junge Schüler:innen und Jugendliche ist es wichtig, Freude am Lernen zu haben. YouTube kann helfen, sich die Inhalte auch zum Teil nicht so beliebter Fächer besser und langfristig merken zu können. Es bringt ihnen wenig, wenn sie sich nicht mit dem Inhalt identifizieren können bzw. ihn erst gar nicht verstehen. Oft ist es für Lehrende nicht so einfach, die Schüler:innen an der richtigen Stelle abzuholen, da sie häufig Wissen von ihrem Standpunkt aus vermitteln. Es fällt nicht allen leicht, sich in die Köpfe der Schüler:innen zu versetzen. Der Unterrichtsstoff ist nicht selten eher theoretisch und für viele zu komplex gestaltet, sodass Youtube-Videos zusätzliche Abhilfe schaffen können. Diese Videoclips erklären den Sachverhalt oft nochmal auf eine andere, für Schüler:innen besser verständliche Art und Weise, sodass es ihnen leicht fällt, einen Bezug zum Unterrichtsthema herzustellen und ihn schließlich auch zu verstehen. Die Mischung macht es bekanntlich.
Jeder, der über ein Google Konto verfügt, ist berechtigt, Videos bei YouTube hochzuladen. Daher findet man neben einer Menge Unterhaltungsvideos auch Videos, die Wissen vermitteln und somit auch für schulische Zwecke genutzt werden können. Um Videos zu schauen, wird kein Konto benötigt. Die Videos sind im Netz immer abrufbar und können beliebig oft geschaut oder vor- und zurückgespult werden. Dieses bietet gerade für diejenigen Schüler:innen einen enormen Vorteil, denen es oft zu schnell geht im Unterricht, da diese immer wieder an bestimmte Stelle zurückspulen können. Es gibt einige Funktionen, die es erleichtern, Youtube zu nutzen. Videos können auch ganz ohne einen Mausklick an den Anfang zurückgespult werden, indem man auf die Taste “0” klickt. Der Buchstabe “T” kann gedrückt werden, wenn das Bild vergrößert und dann auch wieder verkleinert werden soll. Ein weiterer Tipp ist gerade für das Vorbereiten des Unterrichts interessant. Mit einem Youtube Konto lassen sich Playlists erstellen. So können zu jedem Thema verschiedene Listen mit passenden Videos erstellt werden, je nachdem welches die Lehrer:innen als passend erachten. Unter dem Video steht ein “Speichern” Button, bei dem man die Funktion des Erstellens ganz einfach abrufen kann. Häufig kommt es vor, dass in den Videos zu schnell gesprochen wird. Den Untertitel kann man unter dem Video bei dem kleinen Zahnrad einfach aktivieren oder die Wiedergabegeschwindigkeit des Gesprochenen verlangsamen / beschleunigen.
Es ist wichtig für Lehrkräfte, sich über die Plattform YouTube zu informieren, um so eventuelle Gefahren und Risiken für die Schüler:innen möglichst zu vermeiden. Die Plattform zeigt auch Videos, die nicht für minderjährige Zuschauer geeignet sind. Wichtig ist hier Transparenz. Mit den Eltern von Minderjährigen abgesprochen, ist die Nutzung der Lernclips im Unterricht oder außerhalb des Unterrichtes zu schulischen Zwecken kein Problem. Eine kurze Einführung in die Verwendung von YouTube ist gerade für jüngere Schüler:innen wichtig, da nicht alle YouTube aktiv nutzen.
Unter vielen YouTube-Kanälen und Videos für Schüler:innen gibt es auch solche, die speziell für Lehrer:innen interessant, unterhaltend oder einfach wissenswert sein können. Der Channel “Lehrer-Tricks” unterstützt Lehrende dabei, indem er ihnen Tipps und Tricks zu verschiedensten Themenbereichen des Lehrens und Lernens gibt. Wie beispielsweise das Klassenklima und die Körpersprache oder die Steigerung der Produktivität und Effizienz im Beruf. Ähnlich der Kanal “Alpha Lernen", welcher fast täglich neue Lernvideos zu den unterschiedlichsten Fächern wissensreich, spannend und lustig präsentiert.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass YouTube für Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen Vorteile bietet. Lehrende können die Videos als Vorbereitung, Nachbereitung oder Ergänzung zum Unterricht nutzen. Schüler:innen profitieren von den verschiedenen, oft gut verständlichen Erklärungsansätzen, die eine Abwechslung zum herkömmlichen Schulalltag aufzeigen. Dennoch sollte der Umgang mit der Plattform gerade bei Minderjährigen zuvor im Unterricht oder mit den Eltern besprochen werden und über Risiken aufgeklärt werden.
Habt ihr schon mal YouTube in euren Klassenzimmern eingesetzt und wenn ja, wie war die Resonanz?
YouTube ist heute eine der beliebtesten Internetseiten der Welt. In Deutschland landete die Plattform 2021 mit fast 360 Millionen Besuchern auf dem zweiten Platz der meistbesuchten Webseiten. Neben Entertainment, Musik, Sport und vielem mehr findet man dort auch unzählige Lehrvideos. Diese sind geeignet für Schüler:innen, Lehrer:innen und Menschen, die sich einfach weiterbilden wollen. Wir stellen euch in den nächsten Wochen YouTube-Kanäle zu unterschiedlichen Fächern vor, die ihr gezielt im Unterricht einsetzen könnt. Heute starten wir mit Politik.
Der Kanal “MrWissen2go” wird von dem deutschen Journalist, Moderator und Autor Mirko Drotschmann betrieben. Mit 1,96 Millionen Abonnenten ist er einer der beliebtesten YouTube Info-Kanäle im deutschsprachigen Raum.
Der Kanal ist ein Teil des Online-Medienangebots funk von ARD und ZDF. In den Videos werden unter anderem politische Situationen verschiedener Länder aufgezeigt, deutsche und internationale Wahlen erklärt, wichtige Politiker vorgestellt und internationale Konflikte anschaulich dargestellt. Es handelt sich um vergleichsweise kurze Videos, die meisten haben eine Länge von zehn bis 15 Minuten. Neben den knapp 100 Videos zum Thema “Politische Themen erklärt” und anderen politischen Videos, gibt es auf dem Kanal auch zahlreiche Clips zu anderen, für Schüler:innen relevanten Themen wie zum Beispiel Geschichte, Allgemeinwissen und Religion.
Der Kanal “DIE DA OBEN” wird ebenfalls vom öffentlich-rechtlichen funk-Team produziert . Die Moderatoren Jan Schipmann und Aline Abboud informieren über die neuesten Geschehnisse aus dem politischen Berlin. In den Videos dieses Kanals geht es fast ausschließlich um nationale Probleme, die politische Lage Deutschlands, einzelne Politiker oder gesellschaftliche Themen. Die Länge der Videos ist sehr unterschiedlich, von knapp zweiminütigen Kurzclips bis hin zu 50 Minuten ist fast alles dabei.
“EinfachSchule” ist ein Kanal der sich auf Schüler:innen der Klassen fünf bis zwölf spezialisiert hat. Neben anderen Schulfächern wie Mathematik, Biologie und Deutsch wird auch eine große Auswahl an Videos über Politik angeboten. In relativ kurzen Videos, die meistens zwischen drei und zehn Minuten dauern, wird Basiswissen der Politik einfach erklärt. Besonders hilfreich sind beispielsweise die Videos zum Thema Brexit oder zum Prinzip der Wahlmänner in den USA. Zudem werden speziell Themen der deutschen Politik, zum Beispiel die Bundestagswahl, der Gesetzgebungsprozess oder Verfassungsorgane, genauer erläutert.
Auch die Bundeszentrale für politische Bildung hat einen eigenen YouTube-Kanal.
Bei den Videos handelt es sich nicht um klassische Erklärvideos wie bei den anderen Kanälen. Hier werden häufig Interviews und Gesprächsrunden zu aktuellen Themen gepostet, in denen unterschiedliche Meinungen vertreten und diskutiert werden. Die Videos haben unterschiedliche Längen, von zehn Minuten bis zwei Stunden ist fast alles dabei.
Zudem wird auch eine große Auswahl an Podcasts bereitgestellt, wie zum Beispiel aus dem Magazin APuZ ( “Aus Politik und Zeitgeschichte”). Die Folgen dauern in der Regel eine halbe Stunde und behandeln Themen wie Kinder und Politik, Verschwörungstheorien oder den Zustand der Demokratie.
YouTube ist nicht ohne Grund eine sehr beliebte Plattform, auch im Bereich des Lehrens und Lernens. Die Webseite ist kostenlos, einfach und ohne Anmeldung bedienbar und die Auswahl zu fast jedem Thema ist riesig. Da das Fach Politik im Unterricht schnell theoretisch und trocken wirken kann und dadurch oft nicht leicht verständlich ist, sind Erklärvideos, wie von den vorgestellten Kanälen, eine sinnvolle Ergänzung des Unterrichts. Sie können dabei helfen, dass Schüler:innen ein Thema besser verstehen und sich dadurch aktiver am Unterricht beteiligen.
Nutzt ihr den ein oder anderen Kanal aus unserer Liste vielleicht schon regelmäßig im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Dass sich junge Menschen gerne im Internet aufhalten und viel Zeit in sozialen Medien verbringen, ist den meisten Menschen bewusst. Aber auf welchen Plattformen sich die Kinder und Jugendlichen herumtreiben und wie diese eigentlich funktionieren, ist vielen nicht klar. Was sollen Lehrer:innen über solche Webseiten wissen? Und können sie diese vielleicht auch selber nutzen? Wir stellen heute die bei Schüler:innen sehr beliebten Plattformen Twitch und Discord vor.
Bei Twitch handelt es sich um ein Live-Streaming-Videoportal bei dem sich jeder anmelden kann, der mindestens dreizehn Jahre alt ist. Hauptsächlich wird es für Live-Übertragungen von Videospielen genutzt, bei sogenannten “Let’s Plays” filmen sich User während sie Computerspiele spielen. Die Zuschauer können über einen Chat live kommentieren und mit dem Spieler kommunizieren. Auch Live-Streams zu anderen Themen werden angeboten, zum Beispiel werden professionelle Live-Shows veranstaltet, große E-Sport-Turniere ausgerichtet sowie Koch- und Bastel-Videos oder Talkshows gestreamt. Das Gefühl, live dabei zu sein und sich mit anderen Menschen über sein Hobby auszutauschen, spricht vor allem junge Menschen an. Sie können mit ihren Idolen direkt in Kontakt treten oder auch einfach selbst Videos streamen.
Mitte des Jahres geriet die Plattform in Kritik. Neben Livestreams von Videospielen war es bei den Zuschauern inzwischen fast genauso beliebt, an Livestreams von Krypto-Glücksspielen teilzunehmen. Die bekanntesten Influencer wurden dabei von den jeweiligen Webseiten mit bis zu einer Million Dollar pro Monat gesponsert. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden einige Zuschauer dieser Streams infolgedessen süchtig nach Glücksspielen. Als Reaktion auf die Kritik hat Twitch die Livestreams von Krypto-Glücksspielen verboten.
Das reine Anschauen von Streams ist kostenlos und sogar ohne Anmeldung möglich, für einige Twitch- Dienste können allerdings Gebühren anfallen.
Auch die Plattform Discord ist vor allem bei Gamern beliebt. Laut eigenen Angaben sind weltweit 250 Millionen User registriert, drei Millionen davon in Deutschland. Die App ist in einigen Bereichen ähnlich wie WhatsApp, sie kann für Instant Messaging, Chats, Sprach- und Videoanrufe genutzt werden. Die Nutzer können sich während sie ein Videospiel spielen miteinander verbinden und live über die Geschehnisse kommunizieren. Ähnlich wie bei Twitch ist auch Discord durch die Live-Spiele besonders beliebt bei Jugendlichen und Kindern. Installieren kann man Discord sowohl auf dem Smartphone als auch an einem Tablet oder Computer.
Die User können auf Twitch eigene “Server” eröffnen, die wie themenbasierte Chaträume funktionieren. In Chaträumen von beliebten Videospielen, wie zum Beispiel Fortnight, sind in der Regel zwischen 100.000 und 200.000 Nutzer gleichzeitig aktiv. Neben dem Hauptthema Gaming gibt es auch einige Chaträume zu anderen Themen, zum Beispiel Musik, Wissenschaft & Technik und Unterhaltung.
Auch Discord ist grundsätzlich kosten- und werbefrei, es sind aber auch kostenpflichtige Abonnements verfügbar.
Kritik an Discord gibt es in Bezug auf die Datenschutzbestimmungen, die nicht den hiesigen Anforderungen entsprechen.
Plattformen wie Twitch und Discord, über die junge Menschen live kommunizieren und dabei gemeinsam Videospiele spielen können, erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Gefahr, dass die User Opfer von sexueller Belästigung, Cybermobbing, Drohungen oder Erpressungen werden, ist genauso gegeben, wie auf anderen Internetseiten auch. Als Elternteil sollte man offen mit dem Kind darüber sprechen und Regeln festlegen, zum Beispiel dass kein Geld ausgegeben werden soll oder keine Geschenke von Fremden angenommen werden.
Auch für Lehrer:innen sind diese Plattformen interessant. Als Teil der Medienerziehung können sie ihre Schüler:innen über die Plattformen und ihre Risiken aufklären und auch auf Elternabenden bietet sich dieses Thema an. Für eine Live-Übertragung des Unterrichts wurden die Portale während der Corona Pandemie ebenfalls schon genutzt. Wer Discord für den Online-Unterricht nutzen möchte, findet hier eine Anleitung. Unumstritten ist das Nutzen von Twitch und Discord in der Schule allerdings nicht. Laut dem Thüringer Landesdatenschutzbeauftragten Dr. Lutz Hasse nutzt Discord die gespeicherten Daten gezielt für Profilanalysen. „Es ist gruselig, welche Daten dieser Onlinedienst nach außen schießt. Das können wir nicht ignorieren.“
Es bleibt also jedem selbst überlassen, ob und wie er diese Plattformen nutzt. Da es bei vielen Jugendlichen eine große Rolle im Leben spielt, ist es als Lehrer aber wichtig darüber Bescheid zu wissen.
Habt ihr schon Erfahrungen mit Streaming-Plattformen wie Twitch und Discord gemacht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Berlin. Nach ausgiebigen Tests stehen die Gewinner des diesjährigen Kindersoftwarepreises „Tommi“ fest. Die Verleihung fand dieses Jahr zum 21. Mal statt und wurde live im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal KiKa ausgestrahlt. Neben einer Fachjury waren auch 4.170 Kinder und Jugendliche beteiligt, die sämtliche Produkte in Bibliotheken ausgiebig testen konnten.
Den ersten Platz in der beliebten Kategorie Konsolenspiele belegte diesmal das Nintendo-Switch Spiel „Kirby und das vergessene Land“. Das Spiel sei „unfassbar süß und hat gefühlt kein Ende“, lautet das Urteil der Kinderjury, auch die Fachjury attestiert der jüngsten Inkarnation der Klassikerreihe einen hohen Unterhaltungswert. Bei den PC-Spielen konnte der Titel „Zombie Rollerz: Pinall Heroes“ von Daedalic Entertainment abräumen. Das Spiel sei „eine gewagte Genremixtur, die nach kurzer Eingewöhnung richtig viel Spaß macht“, heißt es im Verdikt der Fachjury. „Trotz Zombies wirkt das ganze Game fröhlich und überhaupt nicht gruselig“, urteilt die Kinderjury. Es handle sich um ein sehr schnelles und im positiven Sinne anstrengendes Spiel.
In der Kategorie Apps gelangte “Urban Riders“ von Villa Hirschberg Online auf den ersten Platz. „Urban Riders weckt den Ehrgeiz. Es macht mega Spaß über Wasser zu springen und Pakete einzusammeln. Die Musik hat Power“, so die Kinderjury. Die Fachjury bemerkt über die Software: „Wählt man beim ersten Öffnen der App das Alter unter 12 Jahren aus, werden Stürze weniger dramatisch dargestellt.“
Den Sonderpreis in der Kategorie Kindergarten & Vorschule konnte die Lernumgebung „Edurino“ der Edurino GmbH für sich entscheiden. Die drolligen Tierfigürchen lassen sich zusammen mit einem Tablet verwenden und für eine Vielzahl an Lernanwendungen nutzen. Die Kinder würden „gerne eine Aufgabe wiederholen, da ihnen das Lernen damit großen Spaß macht“, urteilt die Fachjury. Besonders das Reimen sei bei den Testern der Hit gewesen. „Edurino bietet gerade für Vorschulkinder erste Möglichkeiten, sich mit ihrer Sprache auseinanderzusetzen. Sie sind von der guten Verbindung von Spielen und Lernen begeistert“, so das Urteil.
Sieger der Kategorie Bildung war die App “Kunterbunt. Einschreiten für Demokratie” von der niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, bei der Argumente gegen Hass und Diskriminierung vermittelt werden. Den zweiten Platz in dieser Kategorie belegte die App “KlimS21” von Gentle Troll Entertainment, mit welcher das Thema Klimawandel für Kinder und Jugendliche aufbereitet wird.
Schirmherrin des Tommi-Preises ist Bundesfamilienministerin Lisa Paus (B90/Grüne). Herausgegeben wird der Award vom Büro für Kindermedien FEIBEL.DE in Berlin. Feste Partner sind unter anderem der Deutsche Bibliotheksverband, der Sender Deutschlandfunk Kultur und das ZDF.
Heutzutage gibt es im Internet unzählige Online-Tools, die Lehrkräften das Leben erleichtern sollen. Eines dieser Tools, den Notenschlüsselrechner von Lehrerfreund, gibt es im Internet schon seit zwölf Jahren und seit September jetzt auch als App (Android/iOS). Anlässlich der jüngsten Veröffentlichung haben wir uns die App einmal genauer angeschaut.
In der App Notenschlüsselrechner gibt es verschiedene Funktionen. Zum einen gibt es den Standard-Notenschlüsselrechner, den Notenschlüsselrechner nach dem Standard der Industrie- und Handelskammer (IHK), den Fehler-Noten-Rechner und zum anderen, den KMK-Vorgaben entsprechenden, Abitur-Notenschlüssel.
Der Standard- Notenschlüsselrechner funktioniert mit unterschiedlichen Notenskalen. Das heißt, man kann ihn mit dem System der deutschen Grundschulen und Mittelstufen (Noten 1-6), nutzen, aber auch mit der Skala der Oberstufe (1-15 Punkte). Die Systeme anderer Länder, zum Beispiel von Österreich oder der Schweiz, können übernommen werden. Nach der Einstellung des Notensystems und der maximal zu erreichenden Punktzahl, gibt der User ein, ob nur ganze oder auch halbe Punkte gezählt werden sollen. Als letztes stellt man noch ein, wie die Noten vergeben werden. Dabei kann man von ganzen Noten (1, 2, 3), über halbe Noten (1.0, 1.5, 2), Drittelnoten (1.00, 1.33, 1,66), Viertelnoten (1.00, 1.25, 1.50) bis hin zu Zehntelnoten (1.0, 1.1, 1.2) alles angeben.
Bei dem Fehler-Noten-Rechner kann man einstellen, ab welcher Fehleranzahl die beste beziehungsweise die schlechteste Note vergeben wird. Die App zeigt dann an, bei wie vielen Fehlern der Schüler oder die Schülerin welche Note bekommt. Der Abiturnoten-Rechner hält sich streng an die entsprechenden Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK). Dieser Notenschlüssel ist sehr strikt und wird seit dem Abiturjahrgang 2021 in fast allen Bundesländern verwendet. Berechnete Notenschlüssel können in der App archiviert werden, anschließend kann man jederzeit darauf zugreifen, zum Beispiel bei Nachfragen von Schüler:innen oder Eltern. Man kann sich die App kostenlos herunterladen, hat allerdings nur zehn Berechnungen frei. Für 50 Cent beziehungsweise 42 Cent pro Monat kann man sich die Pro-Version für sechs- beziehungsweise zwölf Monate bestellen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die App fast alles kann, was die Internetseite auch leistet. Einzig der Notenschlüsselrechner mit Knick, einer verschiebbaren Bestehensgrenze, ist nur auf der Webseite zu finden. Die Handhabung der App ist sehr einfach und alles wird genau erklärt. Im stressigen Lehreralltag kann mit dieser App wertvolle Zeit gespart werden. Da die App aber nur zehn kostenlose Notenschlüssel-Berechnungen hat, muss man für eine langfristige Nutzung bereit sein, Geld zu bezahlen. Für eine schulweite Anschaffung gibt es zudem eine extra Version, so dass die App auf den Geräten aller Lehrer:innen funktioniert.
Habt ihr schon Erfahrungen mit solchen Apps gemacht und/oder möchtet euch die App holen? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Das Thema mentale Gesundheit hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Durch zahlreiche Krisen in der letzten Zeit steigt die Zahl der Menschen, die von psychischen Problemen betroffen sind, immer weiter an. Dadurch beteiligt sich inzwischen auch die Politik an dem Thema. In Rheinland-Pfalz wurde Anfang des Jahres ein neues Programm vorgestellt, das Schüler:innen mit psychischen Problemen helfen soll.
Die Anzahl an Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, hat durch die Auswirkungen der Coronapandemie ebenso zugenommen wie die Suizidrate. Das Thema mentale Gesundheit rückt aus Gründen wie diesen in ganz Deutschland immer weiter in den Mittelpunkt. Inzwischen wird die Thematik auch an Schulen ernst genommen. Oft wird jedoch festgestellt, dass die Schulen in diesem Bereich nicht richtig ausgerüstet sind. Ein Beispiel hierfür ist Hessen, dort gibt es momentan 120 Planstellen für Schulpsychologen, das heißt, dass auf jede Stelle mehr als 6300 Schülerinnen und Schüler kommen. Das sind deutlich zu viele, die WHO empfiehlt nur 2500 Schüler:innen pro Psychologe. Der bundesweite Durchschnitt sieht nicht besser aus, auf einen Schulpsychologen kommen 6302 Schüler:innen. Gegen diese Missstände soll BEWARE helfen.
Die Politik reagiert auf solche Zahlen: Im Januar diesen Jahres hat das Ministerium für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) in Mainz und dem GKV-Bündnis für Gesundheit der gesetzlichen Krankenkassen ein Kooperationsprojekt zur Gesundheitsförderung an Schulen gestartet. Der Name BEWARE setzt sich aus den Begriffen BEWusstsein, Aufklärung und REsilienz zusammen. Das Ziel des Programms ist laut der Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz, Dr. Stefanie Hubig, “in den kommenden vier Jahren ein Schulprogramm zu entwickeln, das sich nachhaltig positiv auf die mentale Gesundheitskompetenz unserer Schülerinnen und Schüler auswirkt und flächendeckend in ganz Rheinland-Pfalz einsetzbar ist”. Dass ein solches Programm benötigt wird, zeigen die Zahlen. Verschiedenen Studien zufolge ist die Verbreitung von psychischen Auffälligkeiten unter Kindern und Jugendlichen schon vor der Coronapandemie auf 20 Prozent gestiegen. Das Programm ist für unterschiedliche Schulformen konzipiert und auf Schüler:innen der fünften bis zehnten Klasse ausgerichtet.
Der Start des Projekts ist für September diesen Jahres geplant. Damit eine wissenschaftlich fundierte Basis gegeben ist und das Programm an einen realen Schulalltag angepasst wird, findet zunächst eine zweijährige Entwicklungsphase an zwei Modellschulen, einem Gymnasium in Bad Dürkheim und einer Realschule plus im Kreis Bad Dürkheim, statt. Nach zwei Jahren wird das Programm auf zehn weitere Schulen ausgeweitet und nach vier Jahren soll es flächendeckend ausgerollt werden. Bis Ende 2025 werden Mitarbeiter:innen des LIR unter der Leitung von Prof. Dr. Michèle Wessa das Schulprogramm sowie begleitende Maßnahmen für Lehrkräfte entwickeln und diese auf ihre Machbarkeit, die Akzeptanz in den Schulen sowie ihre Wirksamkeit überprüfen. Die Schüler:innen sollen sich an jährlichen Projekttagen mit altersgerecht aufgearbeiteten Informationen, alltagsnahen Beispielen und Übungen zu den Themen psychische Gesundheit, Krankheit und (Selbst-) Hilfemöglichkeiten beschäftigen. Durch ein gesteigertes Wissen über mentale Gesundheit und Krankheiten soll der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen entgegengewirkt werden.
Das Projekt wird mit rund 450.000 Euro vom Bündnis der gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Wichtig ist den Verantwortlichen, dass die Schüler:innen lernen, Anzeichen von Stress und psychischen Problemen zu erkennen, diese zu bewältigen wissen oder sich geeignete Hilfe suchen können. Auch Lehrer:innen sollen sich mit dem Thema auskennen und wissen, wie sie ihre Schüler:innen unterstützen können. Die Schüler:innen und Lehrkräfte sollen offen miteinander reden und sich darüber bewusst werden, dass psychische Erkrankungen jeden treffen können.
Denkt ihr, das Projekt wird ein Erfolg? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Berlin. Das zweitägige Festival “Bildung, Bits & Bäume” hat am 30. September und 1. Oktober in der TU Berlin stattgefunden. Dort konnten Bildungsinteressierte von Studierenden und Dozierenden pädagogischer Studiengänge über Schulleitungen und Lehrkräften bis hinzu Schüler*innen teilweise kostenlos teilnehmen. Gemeinsam haben sie an Ideen für zukunftsfähige Schulen in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit gearbeitet.
Nach dem Vorbild der Bits & Bäume Bewegung soll das Lernfestival Vernetzungen im Bildungsbereich schaffen und festigen. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind allgegenwärtige Themen, die unsere Zukunft maßgeblich beeinflussen. Die Engagements zur Nachhaltigkeit sollen Klima- und Umweltkrise entgegenwirken. Zudem solle die Digitalisierung so gestaltet werden, dass Chancen- und Bildungsgleichheit besteht und digitale Partizipation auch in der Schullandschaft gestärkt wird.
Der erste Tag stand unter dem Motto Inspiration. Schulklassen waren ab 9 Uhr zum Soft-Opening eingeladen, um in zahlreichen Workshops zu erkunden, wie digitale Unterrichtsgestaltung und Bildung für nachhaltige Entwicklung möglich werden kann. Das Festival eröffnete um 14 Uhr die Schülerin Samira Ghandour, welche aktiv das SV-Bildungswerk sowie Friday For Future mitgestaltet. Das Programm enthält vielfältige Workshops, ein Repair Café oder auch Yoga, Massagen und Resonanz- und Ruheräume. Der Abend hielt ein Panel zum Thema “Wie kann Schule unterstützen, die Welt zu retten?” bereit und regte das anschließende Networking an. Das Highlight “Volle Halle — die Klimashow, die Mut macht” schloss den Tag ab.
Am Samstag lag der Fokus auf den Mitmachmöglichkeiten. Workshops, Talks & Panels wurden fortgeführt und um Werkstätten ergänzt. Im Ideenlabor wurden interaktiv mit Nachhaltigkeitsakteuren, Bildungsanbietern und den Besucher*innen konkrete Projektideen ausgearbeitet, wobei die Top 5 Ideen Preise gewinnen konnten und auch weiterhin Unterstützung in Form von Coaching-Sessions und Check-ins zugesichert bekommen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Veranstaltung einen spielerischen Umgang mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung innerhalb der Bildungslandschaft ermöglicht.
Die Anzahl an unterschiedlichen digitalen Helfer-Tools, die es momentan für Lehrer:innen gibt, ist riesig und wächst immer weiter. Darüber den Überblick zu behalten kann sehr kompliziert werden und viel Zeit in Anspruch nehmen. Um dieses Problem zu beseitigen und Lehrer:innen die Nutzung von Online-Tools zu erleichtern, wurde “FindMyTool” erfunden.
Die Plattform bietet eine einfache Möglichkeit, digitale Tools zu finden und nutzen zu können. Es handelt sich dabei um eine kooperative Sammlung digitaler Tools. Die Webseite funktioniert nach dem Prinzip “Von allen - Für alle”. User:innen können die Tools, die sie für gut befinden, einfach auf “FindMyTool” hochladen, damit alle von ihren Erfahrungen profitieren. Durch dieses System umfasste “FindMyTool” nur neun Monate nach Gründung schon 800 Online-Plattformen.
Die unterschiedlichen Tools sind in 34 Kategorien unterteilt, unter anderem in “Organisieren und Verwalten”, “Lesen und Lesematerial” und “ Technikhacks”. Hat der User die Auswahl dadurch eingegrenzt, werden ihm die unterschiedlichen Webseiten, die zu der Kategorieauswahl passen, angezeigt. Zu jeder Seite gibt es einen Satz, der die Funktion dieser kurz zusammenfasst. Ein Klick auf die ausgewählte Seite und schon ist man auf der gewünschten Webseite. Es werden Seiten zu fast allen Themen vorgestellt, zum Beispiel “Worksheet digital”, ein Plattform, auf der Lehrer:innen ein interaktives Arbeitsblatt erstellen können. Die Schüler:innen füllen dieses einfach auf ihren Smartphones oder Tablets aus und die Ergebnisse werden digital auf den Computer der Lehrkraft geschickt.
Auch zum Thema Verwalten und Organisieren finden sich auf “FindMyTool” zahlreiche Angebote. Neben Webseiten wie “Sitzplatzgenerator” wird hier auch “Classroomscreen” aufgezählt. Diese Webseite besitzt 19 verschiedene Funktionen, welche die Unterrichtsgestaltung vereinfachen sollen, zum Beispiel lässt sich dadurch schnell eine unkomplizierte Umfrage durchführen.
Es gibt verschiedene Arten von Tools. Über einen Filter kann der Nutzer einstellen, ob er nur die Tools sehen möchte, die ohne Anmeldung zugänglich sind und ob er nur jene sehen will, die für Desktop- oder Mobilgeräte geeignet sind. Einige Tools sind kostenpflichtig, auch das kann gefiltert werden.
Die Plattform “FindMyTool” kann sehr hilfreich für Lehrer:innen sein, die versuchen, ihren Unterricht digitaler zu gestalten und mit den unzähligen Online Tools überfordert sind. Auch Lehrkräfte , welche die Unterrichtsplanung und Verwaltung der Klasse vereinfachen wollen, werden von der Webseite profitieren.
Habt ihr schon Erfahrungen mit “FindMyTool” gemacht? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Mit dem “DigitalPakt Schule” soll der Bund die Länder und Kommunen bei der Digitalisierung der Bildungsinfrastruktur unterstützen. Nach drei Jahren wurden bereits vier der geplanten 6,5 Milliarden Euro verplant. Doch wie zufrieden sind die Beteiligten mit dem DigitalPakt ?
Der “DigitalPakt Schule” wurde im Jahr 2019 beschlossen. Das Ziel des Pakts, dessen Summe während der Coronapandemie dreimal aufgestockt wurde, ist als Förderprogramm den technischen Ausbau der Schulen in Deutschland zu unterstützen. Unter anderem sollen digitale Lernplattformen gefördert und der Aufbau eines schuleigenen WLANs oder auch die Anschaffung von interaktiven Tafeln realisiert werden. Von den 40.000 Schulen in Deutschland sollen etwa die Hälfte bereits von dem Pakt profitiert haben.
Doch es gibt auch Kritik an der Ausführung des Digitalpakts. Oft wird das Tempo bemängelt, mit dem die Hilfen an den Schulen ankommen. Laut Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) soll die Verteilung der restlichen 2,5 Milliarden Euro nun schneller vonstattengehen.
Kritik gibt es auch vom Bundesrechnungshof, der in einem 40-seitigen Prüfbericht ein Ende des Pakts empfiehlt. Der Digitalpakt sei unübersichtlich, intransparent und nicht Sache des Bundes. Die Gelder seien nicht nach Bedarf verteilt worden, sondern nach einem vorgegebenen Plan. Aller Kritik zum Trotz hat sich die Ampel-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag jedoch bereits vorgenommen, dass nach dem 2024 auslaufenden “DigitalPakt Schule” der “Digitalpakt 2.0” kommen soll.
Smartphones sind ein unverzichtbarer Teil unseres Alltags geworden. Für Kinder und Jugendliche ist es mittlerweile normal den kleinen Helfer in jeder Lebenssituation dabei zu haben. Neben Messengern und Mobilitäts-Apps sind heutzutage auch unzählige Spiele über das Handy verfügbar. Wann wird die Smartphone Nutzung zum Problem? Und welche Gefahren entstehen, wenn Kinder zu zahlenden Kunden werden?
Kinder lieben Spiele und Kinder lieben Smartphones. Die Kombination, als sogenannte Mobile Games, hat eine große Anziehung auf Schüler:innen. Durch den andauernden Netzausbau und immer mehr verfügbare WLAN Hotspots in Innenstädten gibt es kaum noch eine internetfreie Zone. Unter anderem der flächendeckende Internetzugang macht es der Handyindustrie leicht. Die Smartphonenutzung steigt seit 2014 stetig an.
2021 besitzt in Deutschland mit 94,2 Prozent fast jeder Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 ein Smartphone – in der Schweiz sind es sogar 99 Prozent. Auch bei den 10-12 Jährigen ist eine Steigerung der Nutzung auf 86 Prozent zu verzeichnen. Das sind mehr als zehn Prozent Zunahme in nur einem Jahr und dieser Trend scheint in den nächsten Jahren nicht abzubrechen.
Grund dafür sind unter anderem die fortschreitende Digitalisierung und der Einfluss sozialer Medien auf die soziale Entwicklung. Dadurch wird heutzutage kaum noch einem Heranwachsenden ein Smartphone verwehrt. Der Markt hat somit eine große Zielgruppe erschlossen – Deutschlands Nachwuchs. Die Mobile Games Industrie macht seit 2019 jedes Jahr mindestens 20 Milliarden mehr Umsatz. Das heißt, jedes Jahr kommen 20 Milliarden dazu und die Prognosen für den Markt sind exorbitant. Doch wie macht diese Industrie so viel Umsatz? Und welche Rolle spielt die Ausbeutung von Minderjährigen dabei?
Jedes Jahr kommen neue Games an den Start. Momentan sind z. B. Diablo Immortal, Among Us oder FIFA beliebt. Da der Profit meist auf dieselbe Weise gemacht wird, schauen wir uns keine Spiele im Speziellen an, sondern die dahinterliegenden Taktiken.
In den Trends sammeln sich Multiplayer neben Singlepalyer, Fantasy neben Real Life Games – es ist für jeden was dabei. Ein gängiges Verfahren der Hersteller ist, Konsolen- oder Computerspiele auch als Mobile Games herauszubringen – zum Beispiel FIFA oder Fortnite. Dadurch werden die Kunden, welche häufig jung sind, zuhause abgeholt. Es wird statt zur Konsole auch mal zum Handy gegriffen. Diese Spiele sind meist komplexer und abwechslungsreicher als die älteren Handyspiele wie z.B. Candy Crush und verleiten zu einer längeren Spielzeit.
Schaut man sich die Trends in den App Stores an, fällt auf, dass fast in jedem Spiel In-App-Käufe möglich sind. Denn die eigentlich als kostenlos deklarierten Games finanzieren sich durch Kaufangebote innerhalb des Spiels. Hier wird echtes Geld gefordert. Die Aufforderungen finden sich nicht nur in Apps für die über 14-Jährigen, sondern auch schon bei den 9- bis 12-Jährigen. Es existieren immer mehr Handyspiele, die bewusst darauf ausgelegt sind Kindern zu gefallen und zum Geldausgeben motivieren.
Das alleine ist schon problematisch – Heranwachsende sind einfacher zu beeinflussen als Erwachsene. Jedoch kommt noch eine ganz andere Masche dazu, um Kinder und Jugendliche zum Kauf zu bewegen.
Eine Lootbox ist eine Zusammenstellung von zufällig generierten Gegenständen in nicht einsehbaren Paketen bzw. Boxen. Diese Gegenstände können die Leistung im Spiel steigern oder die Interaktion mit Mitspielern variantenreicher gestalten, bspw. durch besondere Emojis.
Lootboxen sind durchs Spielen, aber auch durch Geld zu erhalten. Das Erspielen ist häufig mit viel Zeit verbunden und eventuell auch einem gewissen Leistungsstandard. Über den Kauf kann dieser umständliche Weg abgekürzt werden und die Boxen sind sofort verfügbar.
Lootboxen sind mit Glücksspiel gleichzusetzen. Die Kombination mit der Zugänglichkeit für Kinder und bewusster Gestaltung und Werbung für Kinder ist extrem problematisch. Glücksspiel ist nicht ohne Grund ab 18. Kinder und Jugendliche neigen zu einer höheren Risikobereitschaft und sind dadurch eher bereit, Geld auszugeben. Dazu kommt die Unerfahrenheit im Umgang mit Geld. Zusätzlich kann Glücksspiel süchtig machen. In Belgien sind Lootboxen aus diesen Gründen bereits seit 2018 verboten.
Natürlich kann niemand eine Sucht aus der Ferne diagnostizieren. Dafür sollte man immer einen Psychotherapeuten oder andere Hilfsstellen konsultieren. Als Lehrkraft ist man aber eine Kontaktperson oder sogar Bezugsperson und kann Anzeichen einer Handyspielsucht erkennen:
Diese Anzeichen überschneiden sich großteilig mit denen einer Mediensucht. Beides tritt auch in Kombination auf. Die Handlungsmöglichkeiten als Lehrkraft sind begrenzt. Das Wichtigste ist wohl ein offenes Ohr und die Möglichkeit zu nutzen, Medienkompetenz zu vermitteln. Prävention ist hier nämlich das A und O.
Das häufig gesehene Handyverbot in der Schule ist für dieses Problem nicht sinnvoll. Ein striktes Verbot macht es dem Kind später schwerer, sich selbst zu regulieren und fördert Verheimlichung. Präventiv kann stattdessen umfassend über Mediennutzung und auch konkret über die Taktiken von Mobile Games aufgeklärt werden. Zunächst solltet ihr euch selbst über das Thema informieren. Durch das Lesen dieses Artikels und Durchklicken der verlinkten Seiten ist also der erste Schritt getan. Vielleicht ladet ihr euch sogar mal ein solches Game herunter, um z.B. die Lootbox Masche am eigenen Leib zu erfahren.
Für die Vermittlung von Medienkompetenz gibt es verschiedene Wege. Manche Lehrer:innen nutzen dazu Handys innerhalb des Unterrichts. Hierbei gibt es Vor- und Nachteile. Infos für Aufklärungsstunden im klassischen Stil stehen zum Thema Medienkompetenz und Gaming- und Handysucht bereit. Auch die Sensibilisierung der Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der Prävention.
Handys sind wie kein anderes Medium präsent – immer und überall. Auch Kinder und Jugendliche nutzen die Angebote. In einer profitorientierten Wirtschaft wird dadurch eine leicht beeinflussbare Gruppe marktrelevant. Durch Maschen werden Kinder an Handyspiele herangeführt und ihre Schwäche durch Lootboxen in Geld verwandelt. Prävention ist notwendig und durch verschiedene Arten der Medienaufklärung möglich. Wenn eure Schüler:innen Anzeichen einer Sucht zeigen, könnt ihr mithilfe der oben verlinkten Seiten vielleicht den entscheidenden Schritt machen.
Habt ihr in euren Klassen bereits Erfahrung mit Mediensucht oder sogar Handyspielsucht gesammelt? Gibt es an eurer Schule schon Maßnahmen zum Thema? Teilt gerne mit uns eure Erfahrungen in den Kommentaren.
Lehrer:innen haben oft die herausfordernde Aufgabe, ihre Schüler:innen zum selbstständigen und regelmäßigen Lesen zu begeistern. Dabei helfen kann Buchfindomat.de, eine interaktive Buchempfehlungsseite für Kinder und Jugendliche. Die Buchfindomat Webseite bietet ein großes Angebot an Büchern für verschiedene Altersgruppen, Genres und zeigt verschiedene Kauf- oder Leih-Optionen an. Die leichte Navigierung auf der Webseite ermöglicht es Kindern selbstständig, die Webseite zu erkunden und spannende Bücher zu entdecken.
Kinder und Jugendliche werden durch das Angebot motiviert, interessante Bücher zu lesen. Die Bedienung ist denkbar einfach: Beim Besuch der Website wird per Pop-Up gefragt, für welche Altersgruppe eine Buchempfehlung gewünscht ist. Basierend auf der Erstauswahl werden direkt weitere passende Bücher vorgeschlagen. Zusätzlich kann die Auswahl der Klassenstufe sowie des Genres bestimmt werden. Durch Anklicken des Buchcovers wird eine kurze Audio-Datei zum Reinhören und eine Leseprobe eingeblendet. Unterhalb der Leseprobe sind mehrere Links hinterlegt, die per Klick zu Kauf- oder Leih-Optionen führen. Die Website bietet viele Tipps & Videos rund um das Thema Lesen an. Das Angebot reicht von Inhalten, die direkt an Kinder gerichtet sind, bis hin zu Tipps für Eltern in Bezug auf das Lesen.
Buchfindomat.de möchte möglichst viele Kinder erreichen, ihnen zu einem tolle Leseerlebnis verhelfen und dazu die passende Lektüre empfehlen. Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer:innen bekommen über dieses digitale Angebot die zusätzliche Möglichkeit zum Selbstlesen, Motivieren und Unterstützen.
Hinter Buchfindomat.de stehen zwei Gründer: innen: Tina Kemnitz und Kaspar Ensikat.
Tina Kemnitz bietet Buchempfehlungsshows an, die jährlich fast 300.000 Kinder und Jugendliche in Schulen vor Ort erreichen. Nach ihren Buchvorstellungen sind die Bücher dann sehr gefragt und schnell vergriffen. Außerdem bieten Sie zusätzlich Online-Fortbildungen für Lehrer:innen und Bibliothekar:innen an. Kaspar Ensikat ist Medieninformatiker und leitet die technische und betriebliche Umsetzung von Buchfindomat.de. Seine Idee: Für Kinder und Jugendliche eine Webseite zu entwickeln, sodass zu einer großen Anzahl interessanter Bücher ein einfacher und schneller Zugang und einfache Auswahl möglich ist.
Schaut auf der Webseite Buchfindomat.de vorbei und überzeugt euch selbst von der vielfältigen Auswahl, die auch für Schulen und Bibliotheken interessant ist.
Im Internet findet man viele Tools und Anwendungen, welche Ratespiele in Gruppen ermöglichen. Diese digitale Möglichkeit zur Wissenserweiterungen hilft auch im Unterricht durch spielerisch Lernen. Besonders wichtig für den schulischen Einsatz solcher Abfragetools sind die Freiheit und Flexibilität in den Gestaltungs- und Anwendungsmöglichkeiten.
Das alles bietet QuizNet – die Webanwendung funktioniert ohne App und macht das gemeinsame Rätseln ganz unkompliziert von überall aus möglich. Die einzige Voraussetzung ist ein internetfähiges Gerät. Wegen den diversen Optionen zur Gestaltung, Moderation und Auswertung ist QuizNet gerade für Lehrkräfte im Unterricht vielseitig einsetzbar.
Das Erfinderteam ist auf die Idee für das Quiz-Format gekommen, um auch während der Coronazeit mit Freunden gemeinsam schöne Abende verbringen zu können. Ihr interaktives Spiel hat allen Teilnehmer:innen so begeistert, dass klar war, ihre Entwicklung ist ein Erfolg. Wegen der großen Beliebtheit und den vielen Anfragen für Quiz-Abende im privaten Kreis haben die Quiz-Freunde ihr Konzept ausgebaut. Inzwischen kann jeder über QuizNet das individuelle Rateevent gemeinsam mit Freunden oder Kolleg:innen buchen.
Der persönliche Quizmaster aus dem QuizNet Team führt durch die Veranstaltung und moderiert das digitale Erlebnis. Die Web Software ermöglicht die problemlose Teilnahme am Quiz von überall aus der Welt, auch mit dem Smartphone. Für das Einloggen für die Quizteilnahme gibt es drei einfache Optionen: über einen Link, über die Eingabe eines Codes oder das Scannen eines QR-Codes. Die mögliche Teilnehmeranzahl ist für das Quiz unbegrenzt.
Beim Rateevent erwartet die Teilnehmer:innen verschiedene Aufgabentypen zum vorher gewählten Thema. QuizNet greift auf über 1.500 verschiedene Fragen zu und mit 120 veranstalteten Online Quizrunden wächst die Zahl an begeisterten QuizNet Fans. Der Videochat sorgt für Gemeinschaftsgefühl und ein einzigartiges Ratespiele mit ortsunabhängigen Zusammenkommen von Gruppen aller Art. Auch an eine kleine Aufmerksamkeit für die Gewinner:innen ist gedacht. Die Preise werden von den Anbietern nach dem Quiz an die Siegerteams verschickt.
Für Bildungseinrichtungen und Schulen eignet sich QuizNet durch seine Vielseitigkeit und freien Gestaltungsmöglichkeiten ebenfalls. Die Art und Weise, wie die Lehrkraft das Quiz gestaltet, ob spielerisch oder zur gezielten Leistungsabfrage und wie die Lehrkraft die Moderation und Präsentation durchführen will, sind frei wählbar. So kann das Quiztool für stille Abfragen und Tests, beispielsweise über Vokabeln genutzt werden. Der Lehrer kann aber auch als Quizmaster gemeinsam mit den Schüler:innen spielerisch Wissen abfragen und sichert dem Unterrichtsstoff durch die aktive Beteiligungsmöglichkeit der Klasse die volle Aufmerksamkeit.
Die Fragen für Quizze zu verschiedenen Themen können von den Quizmastern festgelegt, geordnet und geteilt werden. Für die Antwortvorgabe gibt es verschiedene Modi: Antwortmöglichkeiten können vorgegeben werden, doch auch Fragen mit offenen Antworten können gestellt werden. Der Algorithmus gleich die Antworten mit der festgelegten Lösung ab, korrigiert diese und wertet die Ergebnisse aus. Ebenfalls können Fragen zum Schätzen, Sortieren und auf Schnelligkeit eingestellt werden. Alle Ergebnisse können als Datei gesichert werden. Für Bildungseinrichtungen besonders praktisch ist die leichte Zugänglichkeit und Organisation der Fragen und Quizze im Kollegium. Die Planung von Pilotprojekten zum schulischen Einsatz von QuizNet laufen bereits.
Wie sind eure Erfahrungen mit digitalen Quiztools im Unterricht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen. Mehr zum Thema Gamification und digitale Spiele im Unterricht findet ihr hier.
Der Schulalltag wird immer digitaler und das World Wide Web revolutioniert Wissen und Bildung. Gewusst wie, können die Möglichkeiten an technischen Hilfsmitteln die Arbeit von Lehrkräften sehr erleichtern. Im zweiten Teil werden weitere nützliche Browsererweiterungen (auch: Extensions oder Add-Ons) vorstellt, die Lehrkräfte bei ihren vielseitigen Aufgaben im Schulalltag unterstützen.
Die Erweiterungen helfen bei der Literatursuche durch das Umgehen von Paywalls und durch den Zugang zu Onlinedatenbanken. Außerdem erleichtern die vorgestellten Add-Ons die Verwaltung, Aufbereitung und Verbreitung von Literatur und Wissen. Wer den ersten Teil noch nicht kennt oder nochmal nachlesen möchte, findet den Artikel hier.
Hinweis: Bei unserer Auswahl haben wir darauf geachtet, möglichst nützliche, vielseitige und ressourcenschonende Browsererweiterungen zu empfehlen. Grundsätzlich sollten Erweiterungen jedoch sparsam und mit dem Fokus auf dem persönlichen Mehrwert gewählt werden, denn diese verbrauchen Systemressourcen des Endgeräts.
Erweiterungen wie Unpaywall und Bypass Paywall sind äußerst nützlich für die Recherche und Informationsbeschaffung. Sie ermöglichen den kostenfreien und legalen Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln – Unpaywall zu über 32 Millionen Texten. Die Bezahlschranken für das Lesen von Artikeln auf Onlinezeitungsportalen können umschifft werden, was das verfügbare Material für die Unterrichtsvorbereitung massiv erweitert. Dabei ist nicht nur der deutschsprachige Raum abgedeckt, insbesondere angelsächsische Qualitätsmedien können bequem verfolgt werden. So ermöglichen die Erweiterungen das Lesen von namhaften Zeitungen wie der Washington Post, El Periodico, National Geographic, dem Wallstreet Journal und vielen mehr.
Ziel ist es, das wissenschaftliche System durch Austausch und Zugänglichkeit von freier Literatur (sog. Green Open Access) zu verbessern und zu stärken. Die Funktionsweise ist transparent, denn der Quellcode ist frei einzusehen (OpenSource). Unpaywall ist ein non-profit Produkt von der Vereinigung OurResearch und seit 2016 kostenlos verfügbar. Das mächtigere Bypass Paywall funktioniert in der Installation etwas anders – kann jedoch auf Github manuell für alle gängigen Browser installiert werden.
Citavi ist eine Software zur Literaturverwaltung mit vielfältigen Funktionen. Einerseits hilft der Citavi Picker durch den Zugriff auf diverse wissenschaftliche Onlinedatenbanken bei der Recherche. Andererseits unterstützt die Extension bei der Organisation durch die Verwaltung von Literaturquellen und dem automatischen Erstellen von Verzeichnissen. Die zugehörige Browser-Erweiterung erleichtert es, im Informationsbeschaffungs- und Schreibprozess den Überblick zu behalten und den Arbeitsprozess zu planen. Der Citavi Picker ist für die meisten Browser als kostenlose Extension erhältliche. Seit Februar 2021 gehört die Entwicklungsfirma von Citavi zum australischen Konzern QSR International.
Die Erweiterung dient der Videoerstellung und -bearbeitung. Screencastify macht es möglich, den Desktop oder einzelne Tabs aufzuzeichnen. Mit der Extension sind auch Audioaufnahmen möglich und ebenfalls können Abfragen in die Videos eingebaut werden. So lassen sich individuelle Unterrichts- und Lehrvideos ganz leicht anfertigen. Die kostenlose Version beinhaltet eine Videothek für maximale 10 Aufnahmen von maximalen Länge von 30 Minuten. Diese Limitationen entfallen bei der Version für 5€ monatlich. Die Erweiterung ist jedoch nur für den Google Chrome Browser erhältlich.
Die Angebote und Funktionen von Browsererweiterungen sind vielfältig. Welche der Browserextensions nutzt ihr bereits und welche sind für euren Arbeitsalltag am wichtigsten? Wir freuen uns auf eure Kommentare. Einen weiteren Artikel zur Digitalisierung von Bildung findet ihr hier.
Der Unterricht und auch die Vorbereitung wird immer digitaler. Die Möglichkeiten für Lehrkräfte erweitern sich. Eines der wichtigsten Arbeitsmittel ist dafür der Webbrowser. Egal ob ihr Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Edge oder einen anderen Browser nutzt, alle können durch vielseitige Erweiterungen (sog. Extensions) die Planung, Durchführung und Nachbereitung von Unterricht aufmotzen.
Browsererweiterungen sind schnell installiert und nach Wunsch auch leicht deinstalliert. Sie helfen mit den unterschiedlichsten Funktionen, wie beispielsweise dem Speichern und Ordnen von Quellen. Andere Erweiterungen halten ganz automatisch über Neuerungen auf hinterlegten Webseiten auf dem Laufenden und erleichtern so die Recherche. In diesem Zweiteiler wollen wir euch einige spannende Extensions vorstellen, die den Lehreralltag vereinfachen.
Hinweis: Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sparsam mit Erweiterungen umzugehen, da jede auch Systemressourcen verbraucht. Bei unserer Auswahl haben wir daher darauf geachtet, möglichst sinnvolle und ressourcenschonende “Must-Haves” herauszupicken, die einen wirklichen Mehrwert bieten.
Diese Erweiterung ist ein AdBlocker und verhindert das Erscheinen von Werbung. Durch das blockieren von Werbung sorgt uBlock Origin, dass die Konzentration während der Recherche und im Einsatz im Unterricht nicht gestört wird, was die Arbeit erleichtert. Es können aber auch Listen mit Webseiten angelegt werden, auf denen die Werbung zur Unterstützung der Seite weiterhin angezeigt werden soll. Als besonders zuverlässig gilt uBlock Origin, da der AdBlocker freie Software und anders als z.B. der bekannte Adblock Plus unabhängig von Sponsoreninteressen (sog. Whitelisting) ist. Dabei ist er nicht nur effizienter beim blockieren von Werbung, sondern auch ressourcenschonender und schützt die Privatsphäre besser. uBlock Origin ist mit den gängigen Browsern kompatibel und kostenfrei.
Diese Erweiterung ermöglicht es eine persönliche Online-Bibliothek anzulegen. In Pocket können Seiten und Texte aus dem Internet hinterlegt werden. Durch digitale Lesezeichen behält man leicht den Überblick über noch nicht erschlossene Texte. Auch kann man Kategorien anlegen und vielseitige Anpassungen, was Farben und Schrift angehen, vornehmen. Mit der Pocket-App ist es ebenfalls möglich, Texte über eine Audiofunktion anzuhören. Pocket ist seit 2007 auf dem Markt und mit den meisten Internetbrowsern kompatibel. Neben der kostenfreien Nutzung von Pocket gibt es ebenfalls die Möglichkeit, ein monatliches Premium-Abo für 4,49 Euro oder ein jährliches für 39,99 Euro abzuschließen. Hier können dann beispielsweise noch mehr Veränderungen in der Gestaltung und unbegrenzt viele Textspeicherungen und -hervorhebungen vorgenommen werden. Die allermeisten Nutzer dürften allerdings mit der kostenlosen Variante auskommen.
Die Erweiterung Page Monitor ist ebenfalls hilfreich für die Recherche und Organisation. Hier können einzelne Webseiten hinterlegt werden – verändert sich etwas auf der Seite, informiert einen die Erweiterung automatisch. So kann die persönliche Online-Bibliothek leicht auf dem neuesten Stand gehalten werden. Nach Wunsch erhält man aber auch beispielsweise eine Benachrichtigung beim Eintreffen neuer Mails. Das Intervall, in dem auf Neuerungen geprüft werden soll, kann individuell eingestellt werden. Auch können Listen mit verschiedenen Kategorien an überwachten Webseiten angelegt werden, um während der Unterrichtsvorbereitung von verschiedenen Themen immer auf dem Laufenden zu bleiben. So wird die Informationssuche und -beschaffung erleichtert. Page Monitor ist seit 2015 verfügbar und kompatibel mit Chrome. Es gibt jedoch für die meisten Browser vergleichbare Erweiterungen.
Die Erweiterung Simplenote ermöglicht es, wie der Name schon verrät, eigene Notizen anzulegen, zu sammeln und zu verwalten. Sie erleichtert die Übersichtlichkeit und sorgt durch automatische Synchronisation für Zugriff auf die persönlichen Notizen, wann immer gebraucht. Auch können Dokumente und Organisatorisches gezielt mit anderen Personen geteilt werden. So ist die Erweiterung auch ein Gewinn für die Zusammenarbeit im Kollegium und mit den Schüler:innen. Die Erweiterung ist im Jahr 2008 erschienen. Simplenote ist jedoch nur mit Chrome kompatibel, aber für die meisten Betriebssysteme als kostenfreie App erhältlich.
Bei Edpuzzle handelt es sich um eine Erweiterung, die das Erstellen, Bearbeiten und Teilen von Videos möglich macht. So können Lehrkräfte Lerninhalte vorbereiten und für Schüler:innen und Kolleg:innen zur Verfügung stellen. In die Videos können Abfragen mit Antwortmöglichkeiten individuell eingebaut werden. Auch ist sichtbar, von wem und wie oft Inhalte abgerufen wurden. So erleichtert die Erweiterung den Lehr- und Lernprozess. Laut des Unternehmens nutzen bereits 50% aller Schulen in der USA edpuzzle. Die Erweiterung ist seit 2013 erhältlich und für Schüler:innen und Lehrkräfte kostenlos. Erhältlich ist die Erweiterung für Chrome oder als App.
Habt ihr bereits Erfahrungen mit diesen Erweiterungen oder könnt weitere Empfehlungen für den Schulalltag machen? Wir freuen uns auf eure Kommentare. Weitere Tipps für nützliche Browsererweiterungen folgen im zweiten Teil. Einen weiteren Artikel zum Thema digitaler Unterricht gibt es hier.
Heutzutage gehört das Handy zum Alltag. Egal ob Schüler:in oder Lehrkraft, fast jeder besitzt mittlerweile ein Smartphone. Das Schulsystem hat seitens der Digitalisierung zwar noch einen langen Weg vor sich, jedoch sind digitale Medien bei den Schüler:innen schon längst fest in den Alltag integriert. Ob ein Handyverbot an Schulen der Digitalisierung einen Nutzen bringt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Jedes Bundesland entscheidet selbst, wie dieses Thema gehandhabt wird. Es gibt also kein einheitliches Gesetz, was in ganz Deutschland das Benutzen von Smartphones an Schulen verbietet oder erlaubt. Dies liegt daran, dass ein solches Handyverbot in die freie Persönlichkeitsentfaltung und das Eigentumsrecht eingreift.
Bayern ist das einzige Bundesland, welches ein Handyverbot an Schulen durchgesetzt hat. Dort ist der Gebrauch des Handys ausschließlich in Notfällen und zu Unterrichtszwecken erlaubt. In anderen Bundesländern liegt es bei den einzelnen Schulen, eine passende Regelung zu finden.
An manchen Schulen gibt es beispielsweise sogenannte „Handyzonen“, in denen das Benutzen der Smartphones erlaubt ist. Sollte das Handy jedoch außerhalb dieser Zonen benutzt werden, kann die Lehrkraft es bis zum Ende des Schultages einziehen. Das Durchsuchen der Handys der Schüler:innen ist jedoch klar verboten. Auch wenn der Verdacht auf eine Straftat besteht, ist es den Lehrkräften nicht gestattet, das Handy des Schülers zu durchsuchen.
Für ein Handyverbot an Schulen spricht bekanntlicherweise der Konzentrationsverlust. Handys in der Schule werden nämlich nicht nur zu Unterrichtszwecken genutzt, sondern viel mehr auch für private Angelegenheiten. Darunter kann durchaus die Aufmerksamkeit der Schüler:innen leiden, denn diese ist auf die neuesten Instagram Posts von ihren Lieblings-Influencern gerichtet und nicht auf die Geschehnissen im Unterricht.
Außerdem können Smartphones das Spicken und Schummeln bei Klausuren und Tests vereinfachen. Hierbei ist es für Lehrer:innen häufig schwer nachzuvollziehen, ob ein Handy verwendet wurde oder nicht. Zusätzlich verhindert die einfache Recherche mit dem Smartphone, dass Quellen wie Bücher und Zeitungen überhaupt noch in Betracht gezogen werden.
Cyber-Mobbing ist so ziemlich der beste Grund für ein Handyverbot an Schulen. Hinter einem Smartphone wird sich gerne versteckt, denn üblicherweise hat man beim Verfassen von Hass-Kommentaren im Netz ein höheres Selbstbewusstsein, als wenn man eine Person mobbt, die direkt vor einem steht und der man in die Augen schauen kann. Das Mitnehmen von Handys in die Schule kann also Cyber-Mobbing fördern.
Auf dem Schulgelände wird die Kommunikation lieber auf virtuellem Weg gesucht, somit leiden darunter reale Konversationen mit den Mitschüler:innen. Die Handys werden zu Hause kaum noch aus der Hand gelegt. Ohne ein Handyverbot an Schulen werden sie auch in der Schule fast ununterbrochen genutzt. Dies kann die Abhängigkeit vom Smartphone noch mehr verstärken. Es ist kein Geheimnis, dass nicht alles echt ist was auf Social Media gezeigt wird. Trotzdem kann man sich schnell in dieser Scheinwelt verlieren. Ein Handyverbot kann die Schüler:innen wieder zurück in die Realität bringen und ihnen wird dadurch eine Pause von der Matrix geboten.
Auf der anderen Seite steht die Digitalisierung des Bildungssystem an erster Stelle. Im Hinblick darauf kann das Mitbringen des Smartphones in die Schule durchaus hilfreich sein. Handys können nämlich auch einen Mehrwert für den Unterricht bieten. Aktuelle Themen können auch an Schulen, bei denen es an digitalen Mitteln fehlt, problemlos besprochen werden, denn eine kurze Recherchearbeit mit dem Smartphone kann leicht durchgeführt werden.
Allerdings ist die mangelnde Medienkompetenz von vielen Schüler:innen problematisch und muss verbessert werden. Schuld daran ist die fehlende Bildung in diesem Bereich. Der richtige Umgang mit Medien und dem Smartphone sollte daher im Unterricht besprochen werden. Kompetenzen, wie das Erkennen von Fake News sowie das Schützen der eigenen Daten müssen priorisiert werden.
Das Smartphone gehört bereits zum Alltag der Schüler:innen. Statt es also zu verbieten kann das Einbinden des Handys in den Unterricht durchaus die Motivation und das Interesse der Schüler:innen an der Teilnahme am Unterricht steigern. Außerdem – nur weil etwas verboten ist, heißt es nicht das sich alle daran halten. Ein solches Verbot kann eher dazu führen, dass die Schüler:innen ihr Handy heimlich mitnehmen und benutzen. Wenn das Smartphone stattdessen Teil des Unterrichts wird und offen verwendet werden darf, können die Lehrer:innen die Handynutzung sogar kontrollieren und einen Überblick behalten.
Um die Digitalisierung zu fördern sollte demnach der Fakt, dass das Smartphone mittlerweile Teil unseres Lebens und Alltags ist nicht als etwas Negatives angesehen werden. Stattdessen können die damit verbundenen Chancen auf einen digitaleren Unterricht genutzt werden.
Wie seht ihr das? Seid ihr für oder gegen ein Handyverbot an Schulen? Würdet ihr an euren Schulen Handyzonen einführen oder Handys komplett verbieten? Oder würdet ihr eine ganz andere Lösung finden? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Wirtschaftliche Zusammenhänge können im Unterricht schnell zu trockenem Stoff werden. Ein Verständnis für Ökonomie und die Dynamik der Märkte ist heutzutage allerdings besonders wertvoll und kann für eine erfolgreiche Karriere nach der Schule sorgen. Schüler:innen haben oft den Eindruck, schulische Inhalte wären nicht wichtig für das “echte” Leben – im Bereich Ökonomie könnte dies jedoch nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Um den Unterricht also spannend, verständlich und motivierend zu gestalten, kann es sinnvoll sein, die Schüler:innen einmal selbst in die Rolle von Händlern und Ökonomen zu versetzen. Dafür eignen sich Videospiele hervorragend, denn sie bieten die Möglichkeit, Fehler zu machen, aus Erfahrungen zu lernen und bestimmte Konzepte in vereinfachter Form zu erleben. Lehrer-News stellt fünf Spiele vor, die Sie im Unterricht einbringen können – als Projekt, als Fallbeispiel oder als Zusatzinhalte auf freiwilliger Basis.
Wenn die Sprache auf Wirtschaftssimulationen kommt, dann ist vielen Schulen sicher das „Planspiel Börse” bekannt. Dieses wird seit über 40 Jahren von Sparkassen in ganz Europa ausgerichtet. Hier können Schüler:innen im Team in einer simulierten Umgebung mit Wertpapieren und anderen Finanzprodukten handeln. Zu Beginn stehen jedem Schülerteam 50.000 Euro virtuelles Startkapital zur Verfügung, mit dem mindestens drei Aufträge bis zum Spielende getätigt werden müssen. Ziel des Spiels ist es, den eigenen Depotwert durch geschicktes Handeln zu steigern. Seit 2009 werden auch Teams prämiert, die mit nachhaltig orientierten Wertpapieren den größten Ertrag erzielen.
Die Teilnahme erfolgt über die „Planspiel-Börse-App”, diese findet Ihr hier. Teilnehmende Teams müssen sich bei der örtlichen Sparkasse anmelden und erhalten dann einen Registrierungscode – danach kann es mit dem Handeln losgehen! Jährlich beginnt das Planspiel Ende September / Anfang Oktober und endet Mitte Dezember. Die meisten Teams sind in der Gruppe Schüler und Studenten vertreten, vereinzelt nehmen auch Lehrer teil. Als zusätzlicher Anreiz dient die Tatsache, dass man das Spiel tatsächlich “gewinnen” kann – die Gruppen, welche zum Ende des Spiels den höchsten Depotwert erzielt haben, erhalten Auszeichnungen und Preise der Sparkasse.
(Bildquelle: Steam)
Dem hyperrealistischen „Planspiel Börse” steht die „Anno”-Spielereihe gegenüber. Die österreichischen „Anno”-Spiele fungieren seit 1998 als Klassiker unter den Aufbaustrategie-Spielen und laufen stets nach demselben Prinzip ab, welches auch als Blaupause für viele andere Wirtschaftssimulationen dient: Die Spieler:innen befinden sich in einer kleinen Inselwelt und ihre Aufgabe ist es, eine Kolonie auf einer dieser Inseln zu gründen. Dies spielt je nach Serientitel entweder in der Renaissance („Anno 1404”), der frühen Neuzeit(„Anno 1800”) oder sogar in der nahen Zukunft („Anno 2070”). Insbesondere der Titel „Anno 2070” kann dabei interessant für den Unterricht sein, weil er die Komponenten der Umweltverschmutzung und des Klimawandels mit ins Spiel bringt – und die Unterschiede zwischen nachhaltiger Produktion und Raubbau verdeutlicht.
Einmal kolonisiert, muss die Insel nun bevölkert werden woraufhin die Bewohner verschiedene Güter benötigen – zu Anfang sind dies noch Nahrung und Kleidung. Haben die Bürger alles, was sie brauchen, steigen sie in eine höhere Gesellschaftsschicht auf, aus Bauern werden Bürger. Diese haben jedoch auch mehr Bedürfnisse, woraufhin neue Produktionsstätten für Luxusgüter gebaut, neue Nahrungsmittel beschafft und neue Rohstoffe erschlossen werden müssen. Anno legt dabei ein besonderes Augenmerk auf Fertigungsketten: Um in „Anno 2070” beispielsweise Fenster zu produzieren, wird Glas benötigt, dieses wird aus Sand und Kohle hergestellt, wofür wiederum Minen gebaut werden müssen – wobei auch für den Bau selbst Materialien gebraucht werden.
Die Bedürfnisse der Bürger mit dem Neubau von Fabriken in Einklang zu halten und dabei darauf zu achten, dass die Finanzen nicht ins Minus rutschen ist eine Spielprämisse, die seit Jahrzehnten begeistern konnte und sicher auch für Schüler:innen spannend ist. Nach einiger Zeit kann sich daher auch ein Gefühl von Komplexität einstellen, das der globalisierten echten Welt recht nahekommt: Denn wenn zum Beispiel ein Schiff, das wichtige Güter für eine der eigenen Produktionsketten befördert von Piraten versenkt wird, kann dies weitreichende Folgen für das ganze System haben – ganz ähnlich dem Vorfall am 21. Mai 2021, als ein einzelnes Schiff der Evergreen Corporation den Suez-Kanal blockierte und dadurch die Weltwirtschaft extrem belastete. Schüler:innen lernen so zum einen, den Überblick zu behalten und klug zu wirtschaften, zum anderen erfahren sie auch mehr darüber, wie fragil und komplex selbst vereinfachte Wirtschaftssysteme sind.
Während in der „Anno”-Serie eine stilisierte Welt bespielt wird, bietet „Superpower 2” tatsächlich die echte geopolitische Landkarte, um darauf wirtschaftliche Zusammenhänge zu erkunden. Schüler:innen übernehmen hierbei die Kontrolle über eine Nation, die sie natürlich mit gutem Wirtschaften und klugen Entscheidungen zu Ruhm und Macht führen sollen. Hier werden also auch tatsächliche geopolitische Zusammenhänge klarer – die Bedeutung des oben erwähnten Suez-Kanals beispielsweise –, sowie die Stellung und Diversität einzelner Nationen. Das Spiel gestaltet sich dabei zwar im Großen und Ganzen etwas trockener als die cartoonigen Anno-Spiele, ist aber dafür auch realistischer.
Für den Unterricht bietet sich zum Beispiel an, ein Szenario als Lehrkraft bis zu einem bestimmten Punkt vorzuspielen und dieses dann im Unterricht als Modell einzusetzen. So könnte eine Illustration der Schuldenkrise Griechenlands oder des politischen Drucks durch Öl und Gas aus Russland vorbereitet werden, um die Schüler:innen selbst nach Lösungen suchen zu lassen. Der etwas abstrahierte und visuelle Input, den Schüler:innen durch eine solche Präsentationsform hinzugewinnen, kann eine gute Bereicherung für den Unterricht darstellen.
Dass sich Wirtschaft und Politik kaum trennen lassen, verdeutlicht „Democracy 4”. Frisch im Jahr 2022 erschienen, tritt es visuell und spielmechanisch modern und ansprechend auf und schafft dabei, wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge in einen spielerischen Kontext zu setzen. Überspitzt könnte man sagen, dass Schüler:innen, die „Democracy 4” spielen, bereits eine Menge Stoff aus dem Wirtschafts- und Politikunterricht allein durch das Spiel lernen: Demographische Gruppen, das Bruttoinlandsprodukt, Steuerreformen – all dies wird visuell ansprechend und zugänglich in dem Spiel verknüpft. Durch seine Komplexität kann das Spiel Gelegenheitsspieler zwar abschrecken, im Unterricht jedoch, in dem Lehrer:innen anleiten und Hintergründe erklären können, kommt sein Umfang voll zur Geltung.
Democracy 4 ist darüber hinaus bestens geeignet, um, politisches Interesse zu wecken, da es sehr gut nachvollziehen lässt, wie und warum bestimmte politische Entscheidungen getroffen werden. Der Wille der Bürger ist dabei zwar “nur” ein Zahnrad in einem größeren, wirtschaftlichen Komplex, der am Laufen gehalten werden muss, gleichzeitig ist es aber auch die Gesellschaft, die diesen ganzen Komplex erst ermöglicht. Dieses Wechselspiel wird in „Democracy 4” besonders gut verdeutlicht und eignet sich für Diskussionen im Klassenverband.
Mit einem Augenzwinkern wird das Thema “Wirtschaft und Staat” von dem Spiel „Tropico 6” aufgegriffen. Ähnlich wie die Anno-Reihe ist auch „Tropico” ein beliebte Spieleserie, die seit 2001 einen festen Platz im Herzen der Aufbaustrategiespiel-Fans einnimmt. Die Spieler:innen schlüpfen hier in die Rolle eines Diktators, der den fiktiven Inselstaats „Tropico” beherrscht. Dieser Staat ist dabei stark an die sogenannten Bananenrepubliken der 1950er Jahre angelehnt, und bietet in seiner karikaturhaften Überzeichnung alles, was ein Autokrat sich wünscht: Korruption, die Unterdrückung der Pressefreiheit, Tourismus und das argwöhnische Auge verfeindeter Supermächte wie den USA und Russland. Unter diesen Bedingungen liegt es nun an den Spieler:innen, in der Rolle von „El Presidente” dem eigenen Staat zum Wohlstand zu verhelfen – oder die eigenen Taschen zu füllen.
Auch hier ist wieder kluges Wirtschaften notwendig: Löhne müssen gezahlt, Lebensmittel müssen beschafft und die Bedürfnisse der Bevölkerung müssen befriedigt werden. Import- und Exportbilanzen vermitteln die wirtschaftlichen Grundlagen der Inselwirtschaft, welche sich im Laufe der Zeit vom Rohstoffexporteur hin zur Industrienation entwickelt.
Bei all dem gibt es verschiedene Fraktionen von Bürgern – beispielsweise konservative Nationalisten, Umweltschützer, Arbeiter und religiöse Splittergruppen – die natürlich unterschiedliche Reaktionen auf bestimmte Baumaßnahmen oder Lohnkürzungen zeigen. Wächst der Unmut in der Bevölkerung, kann „El Presidente” dabei aber auf herzlich unethische Methoden zurückgreifen, um wieder Ordnung in den Staat zu bringen. Am Ende steht die Frage, wohin die Reise Tropicos und seiner Bevölkerung gehen soll. Was darf’s sein? Ein klerikales Militärregime, das kommunistische Arbeiterparadies oder doch lieber ein prächtiges Mekka für reiche Touristen?
Das Spiel eignet sich für Unterrichtsstunden, die Raum für Humor lassen, dabei aber gleichzeitig auf spielerische Weise wichtige Konzepte erklären wollen: Propaganda ist ein allgegenwärtiges Thema, welches gerade zur Zeit der Ukrainekrise noch einmal einen besonderen Stellenwert einnimmt. Es werden Impulse gesetzt, über die wirtschaftliche Stabilität autokratischer Staaten zu sprechen. Syrien, Russland oder Venezuela können dabei thematisiert werden und es kann sich ein Lerneffekt einstellen, der darauf abzielt, den Zusammenhang zwischen der Militarisierung eines Regimes und dessen wirtschaftlicher Stellung zu erfassen. Auch der wichtige ökonomische Faktor „Tourismus” kann Schüler:innen mit dem Spiel näher gebracht werden, sowie die post-kolonialistischen Bestrebungen globaler Supermächte, die Kontrolle über kleinere Staaten in der zweiten und dritten Welt zu halten. Zuletzt dient „Tropico 6” auch dazu, Schüler:innen vor die Wahl zu stellen: „Würde ich mich selbst bereichern, wenn ich als Staatsoberhaupt die Möglichkeit dazu hätte?”
Wir hoffen, dass Euch diese Liste neue Ideen für den Wirtschafts- und Politikunterricht geben konnte und freuen uns, von Euren Erfahrungen mit Videospielen im Unterricht zu hören! Lasst uns gerne einen Kommentar da, wie Ihr Videospiele bereits in den Unterricht einbinden konntet, oder ob Ihr dies in der Zukunft vorhabt.
Viele kennen bereits die beliebte Notiz-App GoodNotes. Wir wollen den wenigen, die die App noch nicht kennen und auch denjenigen, die sie bereits kennen und lieben, ein paar Einblicke geben, wie die App funktioniert und welche Funktionen sie für euch bereithält.
Die Notiz-App gibt es bereits seit 2011, jedoch ist sie vor allem in den letzten Jahren bekannt geworden. Durch die Corona-Krise und den zunehmenden Onlineunterricht und das Home-Office wurde die App häufiger benutzt. Mit der Digitalisierung des Systems können doch schließlich auch unsere Notizen digitalisiert werden oder nicht?
Die Appkostet bei der Installation einmalig 7,99 Euro. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass dieser Betrag wirklich nur bei der allerersten Installation bezahlt werden muss, anschließend kommt man in den Genuss sämtlicher Updates ohne laufende Kosten . Für den Bildungsbereich ist das Tool kostenlos, allerdings nur, wenn die Geräte über den Apple School Manager verwaltet werden.
Für diejenigen, die gerne handschriftliche Notizen anfertigen, jedoch einen Papierberg und verlorene Blätter vermeiden wollen, ist die GoodNotes App genau das richtige. Sie ermöglicht auf unterschiedlichem digitalen Papier die unterschiedlichsten Dinge anzufertigen. Ob es nur eine schnelle Notiz auf einem linierten Papier sein soll oder ausführliche Lernzettel, Unterrichtsvorbereitungen usw. Mit dieser App kann man außerdem auch To do Listen anfertigen, einen selbst gestalteten Monatsplan kreieren oder man verwendet ganz einfach die von der App vorgefertigten Layouts dafür. Außerdem kann das iPad auch live im Unterricht an das White Board geschlossen, bzw. verbunden werden und somit kann die Lehrkraft dann vom Platz aus ein Tafelbild erstellen.
Die App lässt uns dabei die Wahlfreiheit für die Farbe des Papiers. Zur Auswahl stehen gelbliches, weißes und dunkles Papier. Außerdem kann zwischen linierten (schmal oder breit liniert), karierten, gepunkteten, blank oder auch einem Lernkarten Layout ausgewählt werden. Es gibt verschiedene Layouts zum Thema „Planung“, unter anderem Buchhaltung, Wochenplaner und unterschiedliche Arten von Monatsplanern.
Es gibt die Möglichkeiten eine schnelle Notiz zu erstellen oder ein ganzes Notizbuch. Hierbei ist gut zu wissen, dass jede Seite individuell angepasst werden kann. Es muss also kein durchgehend liniertes Notizbuch sein. Die Notizen können in verschiedenen Ordnern hinterlegt werden, somit ermöglicht die App uns unsere Notizen im Überblick zu behalten und für jeden Anlass ein Ordner zu führen. Beispielsweise kann ein Ordner für den Haushalt sein, um Einkaufslisten oder einen Essenplan für die nächste Woche zu führen. Ein weiterer Ordner dreht sich dann um die Arbeit. In diesem Ordner kann es noch weitere Ordner geben, für eine bestimmtes Fach oder auf Klassen- und Jahrgangsstufen unterteilt.
Sobald ihr eine Notiz erstellt, erscheinen auch hier sehr viele unterschiedliche Optionen. Ihr könnt die Schriftgröße einstellen, die Stiftart, die Farbe des Stiftes und vieles mehr. Selbstverständlich kann man nicht nur handschriftliche Notizen anfertigen, sondern auch einen Text über die Bildschirmtastatur sowie externe Eingabegeräte eingeben. Dieser Text kann vergrößert und verkleinert und durch unterschiedliche Schriftarten angepasst werden.
Ihr könnt alles mögliche markieren und auch hier unterschiedliche Farben verwenden, unterschiedliche Größen des digitalen Textmarkers einstellen und sobald ihr etwas markiert und euren Stift kurz auf der Stelle haltet, wird die Linie automatisch Gerade. Dies gilt für jeden Stift und kann auch funktionieren, wenn man einen Kreis malt oder ein Viereck. Einfach den Stift etwas länger am letzten Punkt der Zeichnung, kurz vorm abheben des Stiftes vom iPad, auf der Stelle halten und eure Linien, Striche und Formen werden automatisch verbessert.
Die Farben könnt ihr mit einem Farbrad selber erstellen und wenn euch eine erstellte Farbe gefällt und ihr sie nochmal verwenden wollt, könnt ihr sie auch ganz einfach zu eurer Farbpalette hinzufügen. Diese Farben könnt ihr dann sowohl für den normalen Stift als auch zum markieren verwenden.
Eine weitere Funktion ist das einfügen von Fotos. Diese kann man wiederum individuell vergrößern und verkleinern und so verschieben, dass es perfekt in eure Notiz passt. Außerdem könnt ihr auch verschiedene Formen einfügen, beispielsweise ein Rechteck. Dieses kann auch eine beliebige Farbe haben. Darauf kann dann etwas geschrieben werden und dadurch kann man ein super anschauliches Tafelbild erstellen. Zusätzlich gibt es die Funktion von Post-Its. Auch hier sind die Farben individuell wählbar und ihr könnt sie dorthin verschieben, wo es am meisten Sinn macht.
Natürlich gibt es aber auch Verbesserungsvorschläge an die App. Viele Nutzer:innen der App bemängeln die fehlende Lesezeichenfunktion. Durch das Update wurde diese Funktion ersetzt. Nun kann man bestimmte Stellen favorisieren, jedoch ist es nicht mehr so übersichtlich wie zuvor. Außerdem wäre eine Lineal und Geodreieck mit Winkelmesser für viele Nutzer:innen sehr hilfreich. Diese Funktion gibt es beispielsweise bereits bei der Apple Notiz-App. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag an die Programmierer der App ist die Formatierung. Wenn die GoodNotes App benutzt wird, während der Bildschirm geteilt wird, kann die obere Zeile mit den Auswahlmöglichkeiten des Stiftes usw. so verrutschten, dass es schwierig ist auf alle Funktionen zuzugreifen.
Wie bereits oben erwähnt, werden die Updates ohne zusätzliche Kosten automatisch installiert. Sobald die GoodNotes App also optimiert und weiterentwickelt wird, habt ihr die neue Version ohne noch einmal dafür zu zahlen.
All diese unterschiedlichen Funktionen ermöglichen das Erstellen von übersichtlichen und geordneten Notizen, Listen, Tabellen, Tafelbildern und vielem Weiteren. Wir empfehlen die GoodNotes App weiter und wir würden uns über ein Feedback in den Kommentaren freuen, ob ihr genauso begeistert seit oder ob ihr vielleicht sogar noch bessere Notiz-Apps kennt. Falls ihr noch mehr Einblicke in die unterschiedlichen Funktionen der App haben wollt, könnt ihr im folgenden YouTube-Video nochmal die wichtigsten Funktionen nachschauen:
Die fortschreitende Digitalisierung des Schulsystems erhöht die Notwendigkeit für IT-Fachkräfte an deutschen Schulen. Denn immer mehr Schulen verfügen über eine gut ausgebaute digitale Infrastruktur und immer mehr Lehrkräfte und Schüler:innen können digitale Endgeräte wie SmartBoards, PCs oder Tablets für den Unterricht nutzen. Das ist zwar eine erfreuliche Entwicklung, bringt aber auch allerlei Schwierigkeiten mit sich.
Schließlich müssen Server und Geräte nicht nur angeschafft, sondern auch eingerichtet und regelmäßig gewartet werden, andernfalls droht ihr Nutzen gen Null zu gehen. Bisher übernehmen diese Aufgaben oftmals Lehrkräfte neben ihrer eigenen Tätigkeit, was aber zunehmend unpraktikabel ist.
Je komplexer die Systeme werden, desto mehr Expertise benötigt ihre Einrichtung und Wartung und desto fehleranfälliger werden sie. Und wo vor ein paar Jahren vielleicht noch eine handvoll Computer für ein einzelnes Klassenzimmer gewartet werden mussten, müssen nun unzählige Tablets und Laptops mit Software und Updates versorgt werden. Das kostet immer mehr Zeit und Mühe, was für Überstunden der betroffenen Lehrkräfte sorgt und immer weniger Zeit für die eigentliche Aufgabe lässt: das Unterrichten.
Daher fordern sowohl Praktiker:innen als auch Politik, dass IT-Fachkräfte eingestellt und mit der Verwaltung der Schul-IT betraut werden. So forderte Patrick Baarck, Lehrer und Referent für IT-Beschaffungsfragen in Schleswig-Holstein, schon 2019 die Einstellung “kompetenter IT-Fachkräfte, die mit dem System umgehen können und dieses System warten können”.
Ähnliche äußerte sich 2020 Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, während einer Podiumsdiskussion mit der damaligen Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär. Er meinte, es müssten mindestens 20.000 IT-Fachkräfte zur Unterstützung der Digitalisierung an Schulen eingestellt werden.
Mittlerweile hat sich die Politik diesen Forderungen weitestgehend angeschlossen – zumindest dem Wort nach. Zwar meinte der niedersächsische Kultusminister Hendrik Tonne (SPD) kürzlich, dass sein Bundesland “keinen Fachmann pro Schule beschäftigen” werde, doch die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) äußerte Unterstützung für den Vorschlag der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), es Schulen zu erleichtern, externe Expertise einzukaufen.
Der Abbau bürokratischer Hürden scheint auch dringend gefordert zu sein. Der Digitalpakt ist mittlerweile schon fast berüchtigt für seine komplizierten Anträge und die daraus resultierenden geringen Abflüsse von Fördermitteln. Das Zusatzprogramm Corona-Hilfe II fördert nämlich bereits die Finanzierung der schulischen IT-Administration, unter Umständen sogar Ausgaben, die durch die Beauftragung externer Dienstleister entstehen. Dazu heißt es etwa in einer Pressemitteilung der baden-württembergischen Landesregierung: “Dabei ist es unerheblich, ob diese (Personalkosten, Anm. d. Red.) beim Schulträger dadurch entstehen, dass er IT-Fachkräfte anstellt, oder ob diese Ausgaben aus der Beauftragung eines Dienstleister resultieren.”
Doch wie aus Zahlen des Bundesbildungsministeriums hervorgeht, wurden bis Ende 2021 nur mickrige 11 Millionen der zur Verfügung stehenden 500 Millionen Euro abgerufen. Das zeigt, dass wieder mal von der Politik bereitgestellte Mittel nicht dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden. Es wird sich zeigen, ob ein kürzlich gemachter Vorstoß der Bundesbildungsministerin zur Vereinfachung und Vereinheitlichung des Antragsprozesses hier Abhilfe wird leisten können.
Das untenstehende Schaubild verdeutlicht nochmals, wie gering der Mittelabfluss in den Bundesländern war.
Weiterhin ist problematisch, dass diese Förderung zeitlich begrenzt sind. Das mag für die Anschaffung von Geräten oder die Qualifizierung von Lehrkräften angemessen sein, die Verwaltung und Wartung der schulinternen IT ist jedoch eine laufender Kostenpunkt und wird in Zukunft eher an Relevanz gewinnen denn verlieren.
Wenngleich hinsichtlich der Unterstützung der IT-Administration im Schulsystem einiges im Argen liegt, sind nicht alle Probleme dort zu verorten. IT-Fachkräfte sind auch in der Wirtschaft hoch im Trend und es gibt schlicht zu wenige von ihnen. Dieser Fachkräftemangel stellt Schulen vor große Herausforderungen, wenn es darum geht, qualifiziertes Personal anzuwerben. In einem kürzlich erschienen Bericht der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung hieß es dazu: “Der Fachkräftemangel im IT-Sektor wird zu einer entscheidenden Bremse der Digitalisierung in den Schulen.”
Durch die vergleichsweise niedrigen Gehälter haben Schulen Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Das Zurückgreifen auf externe Dienstleister könnte hier zwar helfen, doch diese stehen vor ähnlichen Problemen. Das wiederum kann zu höheren Kosten für Schulen führen, die sich überdies in eine gewisse Abhängigkeit zu solchen Dienstleistern begeben.
IT-Fachkräfte für Schulen sind also dringend gefragt und Politik und Verwaltung sind aufgefordert für ausreichend Stellen zu sorgen. Der Fachkräftemangel lässt sich aber nicht ohne Weiteres lösen, sodass auch in Zukunft Probleme zu erwarten sind.
Datenschutz ist seit der Corona-Pandemie eine ständige Begleiterscheinung im Alltag und Unterricht geworden. Ein Datenschutz-Zettel im Restaurant? Unterschrieben. Ein Zettel, den das Kind aus der Schule mitbringt, „Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung gem. Art. 28 EU-DS-GVO“? Unterschrieben. Wenn dann noch mehr Zettel ins Haus flattern, „Vereinbarung gem. Art. 13“ oder „Vereinbarung gem. Art. 6“, oder man selbst als Lehrkraft ständig solche Zettel ausgibt und einsammelt, ist es nachvollziehbar, dass sich eine gewisse Resignation und Unsicherheit einstellt. Die Frage stellt sich: Warum machen wir das eigentlich? Und schützen diese unterschriebenen Zettel wirklich Daten?
Dieser Artikel soll Antworten auf die beiden Fragen geben. Denn ganz so einfach ist es natürlich nicht – und ein klareres Verständnis der Thematik Datenschutz wird gleichzeitig immer relevanter.
Man kann ob der Flut an Zetteln, die man links und rechts unterschrieben austeilt schnell zu dem Schluss kommen, dass Datenschutz ja irgendwie auch egal sei. Zu inflationär begegnet einem das Thema, „Daten“, ja die sind irgendwie überall und nirgends – und man selbst hat doch eigentlich auch nichts zu verbergen. Ob man sich nun ein bestimmtes Youtubevideo anschaut oder nach günstigen Produkten sucht, wen sollte das interessieren?
Das mag im Einzelfall sicher auch richtig sein, der Kniff bei personenbezogenen Daten ist allerdings ihre schiere Menge! Das einzelne Youtubevideo sagt noch nicht viel über jemanden aus – eine jahrelange Chronik davon, gepaart mit allen Websites, die Sie je besucht haben ergibt dann aber doch ein sehr umfangreiches Bild einer Person. Nimmt man das Smartphone hinzu, das stets in der Hosentasche mitgeführt wird und nachweislich Gesprächsfetzen analysiert, den eigenen Standort kennt und die meisten Ihrer Kommunikationen mitliest, wird es schnell intim. (Probieren sie es gerne einmal selbst aus, mit diesem Link gelangen sie zu der Übersicht ihres Google-Kontos, auf der sie zumindest im Ansatz sehen können, was Google über sie zu wissen glaubt.)
Tech-Riesen wie Google gründen ihr Geschäft vor allem auf diese Datensammlungen: Die Geräte, die Sie online benutzen sind meist eindeutig zuzuordnen – und mit dieser Eindeutigkeit kann ein Profil erstellt werden, in dem alles, was über Sie an Metadaten gesammelt wurde, gebündelt wird. Solche Profile werden dann verkauft, meistens an Werbetreibende, die ihre Werbung dann auf Sie zuschneiden können. Google selbst bezeichnet diese Dienste auch als Service für die Benutzer:innen: Das Online-Erlebnis soll so verbessert werden, Sie bekommen genau das angezeigt, was Sie auch brauchen.
Doch es ist kein weiter Weg vom angeblichen Service zur Manipulation: Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten wurde beispielsweise maßgeblich von dem Unternehmen „Cambridge Analytica“ beeinflusst. Es sorgte dafür, dass Wählern in den USA Inhalte angezeigt wurden, die genau ihre Interessen bedienten und dabei die Vorteile von Trump unterstrichen. Aus normalen Wählern wurden Fans, es bildeten sich sogenannte „Filterblasen“, in denen Trump-Wähler ausschließlich Inhalte im Netz sahen, die ihre Meinung unterstützen – und gegensätzliche Meinung so als Verschwörung und „Fake News“ wahrnahmen.
Neben zielgerichteter Werbung können diese Profile aus geschnürten Datenpaketen allerdings auch missbraucht werden: Betrüger können erfahren, ob ein Opfer möglicherweise bereits betagt ist und alleine wohnt, sogenannte „Loverboys“ schreiben gezielt Menschen an, die gerade eine Trennung hinter sich haben, Emails mit Viren können auf einzelne Personen zugeschnitten werden, um echter zu wirken. Und Werbung kann ebenfalls schnell zu Diensten führen, die nichts gutes im Sinn haben: Spiele mit hohem Suchtfaktor, Schneeballsysteme oder sektenartige Organisationen.
Datenschutz – also das Verhindern, dass solche Datenpakete mit Daten bestückt werden, ist daher durchaus wichtig – gerade für Schüler:innen. Denn in der Schule werden zum Teil auch sehr sensible Daten erhoben, beispielsweise im Krankheitsfall oder Klassenbucheinträge. Deshalb gibt es seit 2016 die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), eine Europäische Gesetzgebung, die die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten einheitlich im gesamten EU-Raum regelt.
Die bereits erwähnten zahlreichen Zettel, die Sie ausfüllen oder austeilen sind tatsächlich nicht der Schutz der Daten an sich, sie sind eher eine Begleiterscheinung: Gesetzlich sind sämtliche dieser personenbezogenen Daten nämlich erst einmal „unter Verschluss“. Das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung des Einzelnen ist ein Grundrecht und schützt alle mit einer Person verbundenen Daten. Mit den verschiedenen Unterschriften auf Zetteln wird dabei die Erlaubnis von ihnen eingeholt, dass Daten von Ihnen – oder Schüler:innen – verarbeitet werden dürfen. Dies geschieht mit Berufung auf Artikel 7 der DSGVO, das heißt, dass die Einwilligung informiert, freiwillig und ausdrücklich abgegeben wurde – zustimmendes Schweigen reicht zum Beispiel nicht. An vielen Punkten sind die Verantwortlichen dabei in der Pflicht, noch einmal konkretere Einwilligungen einzuholen – so entstehen die ganzen verschiedenen Datenschutzzettel, die unterschrieben werden müssen.
„Verarbeitung von personenbezogenen Daten“ ist dabei nur ein anderer Ausdruck für „Informationen, die gespeichert werden“. In der Schule können dies Fotos, Adressen, Kommentare und ausgefüllte Arbeitsblätter sein, schlicht, alles, was über Schüler:innen im Unterricht bekannt ist und digital erfasst wird. Die entsprechende Erlaubnis, bzw. Einwilligung können Kinder bis zum vollendeten 16. Lebensjahr noch nicht geben – sie kann allerdings von Erziehungsberechtigten erteilt werden. Dies wird im Artikel 8 der DSGVO geregelt.
Kinder und ihre Erziehungsberechtigten haben dabei das Recht, diese Einwilligung jederzeit zu widerrufen (Artikel 21), sie haben das Recht, zu erfahren, wie ihre Daten verarbeitet werden (Artikel 13 und 15) und sie können fordern, ihre Daten zu löschen, nachdem der Zweck, für den sie gespeichert wurden erloschen ist (Artikel 17).
An diesem Punkt kommt die Schule, im Besonderen die Schulleitung ins Spiel. Jene ist zum einen dafür verantwortlich, sämtliche Einwilligungen einzuholen, zum anderen muss sie auch einen Datenschutzbeauftragten an der Schule beschäftigen, der sich um Fragen des Datenschutzes kümmert. Denn die Schule ist in der Pflicht, die Technik, mit der sie arbeitet auf ihre Sicherheit hinsichtlich von Schülerdaten zu prüfen, das geht aus Artikel 28 der DSGVO hervor. Sie bleibt in der Haftung, wenn Schaden aus Daten entsteht, die eben nicht sicher gespeichert wurden. Hier liegt ein wesentlicher Knackpunkt des Datenschutzes: Die Verträge mit Dritten.
Denn Schulen können natürlich durchaus dafür sorgen, dass Lehrer bloß an Heimcomputern arbeiten. Sie müssen keine Cloud oder ähnliches benutzen und können damit die Daten der Betroffenen schützen. Wenn allerdings Software von Dritten, wie Google, Microsoft oder beispielsweise die Lernplattform Antolin eingesetzt werden, sind die Abläufe der Datenspeicherung erheblich undurchsichtiger. Viele Unternehmen speichern Daten ihrer Nutzer auf internationalen Servern, womit es sehr schwer wird, nachzuvollziehen, was denn jetzt mit den Daten Einzelner passiert. Auch hier ist es der Artikel 28 der DSGVO, der die Rechtslage klärt: Dienstleister müssen nachweisen können, dass sie den Datenschutzanforderungen in Bezug auf Schüler:innen genügen. So etwas kann zum Beispiel mit einem Zertifikat nachgewiesen werden. Dieser Prozess nennt sich „Auftragsdatenverarbeitung“ und stellt eine der größten Herausforderungen des Datenschutzes im Schulbereich dar.
Die Datenschutzgrundverordnung scheint zwar klare Richtlinien zu setzen und es ist sicher bemerkenswert, dass diese für die gesamte EU vereinheitlicht wurden – die praktische Umsetzung steht allerdings auf einem anderen Blatt. Dies fängt bereits bei zuletzt genanntem Artikel 28 an: Welche Grundschulleitung hat die Fähigkeiten, selbst nachzuprüfen, wo Softwarekonzerne wie Microsoft ihre Daten lagern – und ob dies sicher geschieht? Die Weiterbildung einer Lehrkraft zur Datenschutzbeauftragten trägt dabei kaum zur Lösung dieser mangelnden Kompetenzen bei – um so etwas befriedigend zu prüfen ist ein ganzes Team an IT-Fachkräften nötig. Die Schulleitung, die sich in der Haftung befindet, kann also an sich nur auf die Versicherung der Dienstleistenden vertrauen, dass die Datenschutzvorgaben eingehalten werden würden.
Neuere Studien stellten aber fest, dass solche Zusicherungen mitnichten immer der Wahrheit entsprechen: Während einige Unternehmen selber Daten sammelten, mussten andere Unternehmen einräumen, dass auch sie wiederum die Services von Drittanbietern in Anspruch nahmen und nicht lückenlos nachvollziehen konnten, was mit den Daten geschehen würde, deren Speicherung sie auslagerten. Führende Tech-Konzerne wie Google oder Microsoft arbeiten natürlich bereits mit Deutschland und der EU zusammen – wie zum Beispiel bei Googles Programm „Google for Education“ – um die Auflagen für Schulen zu erfüllen. Jüngst stellte sich allerdings heraus, dass bereits die Geräte, die Google für den Unterricht zur Verfügung stellt – die sogenannten „Chromebooks“ – an mehreren Punkten Daten von Schüler:innen sammeln, um diese weiterzuverkaufen.
Lehrer:innen, Eltern und Schulen stehen solchen Wirrungen hilflos gegenüber und es bleibt eigentlich nur übrig, auf Empfehlungen der Bundesländer zu vertrauen. Diese haben im Zweifel mehr Ressourcen und ausgebildete Fachkräfte, die Software auf genau solche Schwächen prüfen können. So hat das Land Nordrhein-Westfalen zum Beispiel die Lernplattform „Logineo“ ins Leben gerufen, die genau auf die Datenschutzbedürfnisse von Bildungseinrichtungen zugeschnitten ist – Drittanbieter müssen dann allerdings auch spezielle Software extra für diese Plattform entwickeln.
Ob die DSGVO die Daten der Schüler:innen Deutschlands schützt ist also leider fraglich. Die ganzen Zettel die ausgefüllt werden – sie sollten eigentlich die Ausnahme darstellen, die Freigabe von Daten der Kinder, während sie sonst nicht freigegeben sind. In der Praxis scheinen sich die entsprechenden Unternehmen diese Daten allerdings leider trotzdem zu holen, auf die eine oder andere Weise. Es bleibt zu hoffen, dass die heutigen Schüler:innen im späteren Erwachsenenleben zumindest das Recht geltend machen können, das ihnen nach Artikel 17 der DSGVO zusteht: Das Recht auf digitales Vergessenwerden.
Haben Sie selbst Bedenken bezüglich Datenschutz im schulischen Raum? Oder sind Sie von dem verwalterischen Mehraufwand genervt, den Datenschutzauflagen mit sich bringen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung und Erfahrungen in die Kommentare!
Nach einer europaweiten Ausschreibung hat das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Mai den Bildungsmedienanbieter Westermann mit der Entwicklung digitaler Unterrichtskurse beauftragt. Westermann ist damit maßgeblich für den digitalen Unterricht aller Schulformen und -stufen verantwortlich.
„Wir freuen uns, in diesem wichtigen Projekt Partner des Landes Nordrhein-Westfalen zu sein“, sagt Sven Fischer, CEO der Westermann Gruppe, „wir haben mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung digitaler Bildungsmedien und sind dabei immer eng im Austausch mit den Lehrkräften”. Vielen Lehrkräften ist die Westermann Verlagsgruppe bereits wegen der gerade in Grundschulen beliebten Online-Plattform „Antolin” bekannt, die Lesekompetenzen fördern soll.
Westermann entwickelt im Zuge dieses Auftrags insgesamt 26 Unterrichtskurse direkt für das nordrhein-westfälische Lernportal „Logineo NRW LMS”, über welches die Kurse zur Verfügung gestellt werden. Diese umfassen dabei Unterrichtseinheiten in Deutsch, Englisch, Mathematik, sowie Informatik. Hinzu kommen berufsübergreifende Inhalte, die die Berufliche Bildung abdecken werden. Bis zum August sollen diese Kurse für das Ministerium für Schule und Bildung bereitgestellt werden, danach wird Westermann Serviceangebote, Einführungen und Webinare für Lehrkräfte anbieten, um diesen den Einstieg in die Software zu erleichtern.
Moodle als einheitliche Plattform für Westermanns Unterrichtseinheiten
Dabei schneidet Westermann die Unterrichtskurse direkt auf die erfolgreiche und mittlerweile weit verbreitete Plattform „Moodle” zu. Moodle ist eine Softwarelösung, die speziell für Lehrtätigkeiten entwickelt wurde: Sie umfasst digitale Klassenräume, Strukturen für Unterrichtsinhalte und Werkzeuge, um Leistungen der Lernenden zu erfassen. Sie findet bundesweit Einsatz – sowohl in Grundschulen als auch in Universitäten – und bildet damit eine einheitliche Basis für verschiedene Ansätze digitalen Lernens. Dass das Land Nordrhein-Westfalen nun auf der zentralisierten „Logineo”-Plattform vereinheitlichte Unterrichtsinhalte über die singuläre Softwarelösung Moodle bereit stellt, kann als ein Schritt nach vorne in der Bildungsdigitalisierung Nordrhein-Westfalens gewertet werden. So werden Grundlagen geschaffen, um digitalen Unterricht in den Bildungsplan einzugliedern. Schulen werden damit zusätzlich entlastet, da sie Softwarelösungen nicht selbst vorantreiben müssen, sondern auf standardisierte, geprüfte Prozesse zurückgreifen können
Kennt Ihr euch bereits mit Moodle aus und haltet ihr die Auftragsvergabe an die Westermann-Verlagsgruppe sinnvoll? Schreibt uns Eure Erfahrungen in den Kommentaren!
Die Nutzung digitaler Medien kehrt nach und nach im deutschen Bildungswesen ein. Egal ob Deutsch, Mathematik oder Geschichte: Apps wie Kahoot ermöglichen es Lehrkräften bereits heute, Unterrichtsinhalte spannend und zeitgemäß zu vermitteln. Im Fach Musik lässt sich die Digitalisierung nicht ganz so leicht gestalten. Denn wenn man beispielsweise ein Instrument erlernen möchte, kommt man um die Übung mit eben diesem zwangsläufig nicht herum. Doch wie gestaltet sich der Musikunterricht zukünftig in unserer digitalisierten Welt? Welche Potenziale hat das Fach?
Um diese Fragen beantworten zu können, gilt es erst einmal zu klären, welche Kompetenzen der Musikunterricht an deutschen Schulen vermitteln soll. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um vier Kernthemen: Zum einen steht das gemeinsame Musizieren und Komponieren im Mittelpunkt, aber auch die Rezeption und Reflexion von musikalischen Inhalten sind zentrale Anliegen der Lehrpläne. Zusätzlich ist die Möglichkeit Musik als Mittel zur Kommunikation zu nutzen ein weiterer Punkt des Bildungsauftrags. Im Bereich des Musizierens beschränkt sich der Musikunterricht bisher allerdings meist auf die Instrumente aus der Klassik oder Pop- und Rockmusik, und eignet sich daher eher weniger für den Unterricht mit digitalen Medien.
Dem steht die Tatsache gegenüber, dass sich der Stellenwert, den Musik in unserer Gesellschaft einnimmt, stetig verändert. In Zeiten von Streamingdiensten und TikTok-Challenges wird Musik meist digital konsumiert. Unsere Lieblingsalben sind jederzeit verfügbar und der Markt wird jede Woche mit hunderten neuen Releases überflutet. Sogar die Musikproduktion ist dank Youtube-Tutorials und unzähligen Foren zugänglicher als jemals zuvor. So ist es auch nicht verwunderlich, dass immer mehr Jugendliche mit DAW’s (Digital Audio Workstation) wie Ableton, Cubase oder FL Studio zu Nachwuchsproduzenten in den heimischen Kinderzimmern werden. Selbst der US-Popstar Billie Eilish und ihr Bruder Finneas haben ihre Karriere einmal als “Bedroom-Producer” begonnen, und erlangten durch eigene Veröffentlichungen im Internet weltweite Bekanntheit.
Die Diskrepanz zwischen dieser Entwicklung und der Gestaltung des Musikunterrichts ist ein Umstand, den der Bundesverband für Musikunterricht (BMU) bereits 2019 kritisierte. In der Publikation “Musikunterricht und Digitalisierung” fordert der Verband, dass neben der digitalen Musikproduktion auch Themen wie der Vertrieb oder das Urheberrecht stärker in den Fokus des Unterrichts einfließen müssen. Um den Kindern und Jugendlichen einen reflektierten Umgang mit allen Medien näher zu bringen, empfiehlt der BMU zusätzlich fächerübergreifend über Probleme wie Mediensucht aufzuklären. Auch die Beeinflussung durch Inhalte aus der digitalen Welt, speziell der Musik, muss im Schulalltag mehr thematisiert werden.
Ein weiteres Hindernis sieht der Verband in der uneinheitlichen Ausstattung vieler Bildungseinrichtungen. Programme und die dazugehörige Hardware sind oft sehr teuer und passen somit nicht in das Budget der meisten Schulen. Zu dieser Erkenntnis kommt auch die Bertelsmann-Stiftung in der Veröffentlichung “Digitale Medien im Musikunterricht”. Hinzu kommt, dass die meisten Musiklehrer:innen bisher meist noch nicht über die Qualifikationen verfügen, um ihren Unterricht an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Um den Musikunterricht an den digitalen Wandel anzupassen, empfiehlt es sich bereits während des Lehramtsstudiums mehr auf die Möglichkeit von Medien als Werkzeug einzugehen. Außerdem benötigen Bildungseinrichtungen mehr finanzielle Mittel, um die entsprechende Software, beziehungsweise Hardware für einen zeitgemäßen Musikunterricht anzuschaffen. Einige Software-Hersteller bieten für ihre Produkte bereits Bildungslizenzen an, die speziell für den Einsatz an Schulen gedacht sind. Um den Musikunterricht in Zukunft ansprechender zu gestalten, sollten auch die Lehrpläne überdacht werden. Nur wenn sich der Musikunterricht an den Vorlieben junger Leute orientiert, können Schüler:innen für das Fach begeistert werden. So kann aus einem gewöhnlichen Schulfach schnell ein Hobby und Leidenschaft für das Leben werden.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Fach gesammelt? Was muss in Zukunft berücksichtigt werden? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!
Digitale Verwaltungs- und Klassenzimmerprogramme halten in immer mehr deutschen Schulen Einzug. Doch damit ihr gesamtes Potential ausgeschöpft werden kann, müssen Lehrkräfte und Schüler:innen auch kompetent mit ihnen umgehen können. Daher bietet Dominik Godt Fortbildungen zu Moodle und zu Videoproduktion für den Unterricht an, über die wir mit ihm im Videointerview gesprochen haben.
Godt ist seit 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Durch seine Tätigkeit als Systemadministrator im Bereich Moodle sowie als Master of Education Student der Germanistik und Japanologie ist er in einer idealen Position, die sowohl technische Expertise als auch das Wissen um die didaktischen Anforderungen miteinander vereint.
Seine Expertise vermittelt er interessierten Lehrkräften in Workshops und Fortbildungen, die sich sowohl an Neueinsteigende als auch an Fortgeschrittene richten. Im Interview ging es nicht nur um die Vorteile und Einsatzfelder von Moodle – Stichwort schülerzentrierter Unterricht – sondern auch um den Digitalpakt und die Schwierigkeiten, die in der Praxis auftreten, wenn es um die Beschaffung von Technik geht. Das vollständige Interview findet ihr auf unserem YouTube-Channel:
Mittlerweile existieren unzählige digitale Tools, die den Schulunterricht bereichern und abwechslungsreicher gestalten sollen. Vor allem Quizprogramme erfreuen sich dabei großer Beliebtheit, da sie ohne großen Aufwand kurzweilige Lernstandsüberprüfungen und vieles mehr ermöglichen. Wir stellen euch das Programm QuizAcademy vor.
Mit lediglich knapp 17.000 registrierten Lehrkräften ist es im Vergleich zu Konkurrenten wie Kahoot! oder Quizlet noch ein Zwerg, bietet aber einige Vorteile etwa beim Datenschutz. Dieser wird bekanntermaßen seit Jahren heftig debattiert und gerade im schulischen Bereich ist er selbstverständlich von großer Wichtigkeit, da die Daten von Schüler:innen geschützt werden sollten. Gerade US-amerikanische Unternehmen schneiden dabei oftmals schlecht ab, dies gilt auch für Quizlet, das für den Einsatz in der Schule nicht geeignet erscheint. Kahoot! schneidet in Sachen Datenschutz etwas besser hat. Das Portal MobilSicher bewertet seine Nutzung als “gerade noch akzeptabel.”
QuizAcademy hingegen entstand als Ausgründung der Universität Potsdam und des Hasso Plattner Instituts, wurde von der EU gefördert und schreibt Datenschutz groß. So werden nur vergleichsweise wenig Daten gespeichert und verwendet, insbesondere da Schüler:innen kein eigenes Konto benötigen. Daher gilt es laut Landesmedienzentrum Baden-Württemberg als datenschutzkonform. Auch Dirk Thiede, Betreiber des Blogs Datenschutz-Schule und Datenschutzbeauftragter für Schulen im Kreis Olpe, bezeichnet QuizAcademy als “schöne Plattform” und sieht diese als datenschutzfreundliche Alternative zu ihren Konkurrenten.
Hinsichtlich seiner Möglichkeiten unterscheidet sich QuizAcademy nicht großartig von seinen Konkurrenten. Lehrkräfte können Kurse erstellen, beispielsweise zu einer bestimmten Unterrichtseinheit und diese dann mit Inhalten befüllen. Verfügbar sind dabei das klassische Quiz, Live-Quiz, Karteikarten sowie Prüfungen. Letztere Option ermöglicht es, den individuellen Wissensstand von Schüler:innen zu erfahren oder Wettbewerbe durchzuführen, da bei allen anderen Funktionen nur eine anonymisierte Analyse möglich ist.
Die Plattform lässt sich sowohl über gängige Browser als auch als App für iOS und Android nutzen.
Auch das Nutzen fremder Inhalte und das Teilen eigener Kurse ist problemlos möglich. Zum einen lassen sich Inhalte anderer Plattformen importieren, zum anderen lassen sich Kurse mit anderen Lehrkräften teilen. Über den sogenannten “Kurs-Markt” lassen sich Kurse entweder mit allen anderen Nutzer:innen oder nur mit ausgewählten Lehrkräften teilen. Sogenannte “Kurs-Markt-Manager” sollen dabei die Qualität der für alle freigegebenen Kurse kontrollieren.
Besonders hilfreich ist, dass QuizAcademy sich in andere Plattformen wie etwa Moodle, die digitale Klassenräume erschaffen, einbinden lässt. So existiert eine zentrale Anlaufstation für Nutzer:inenn statt ein Wirrwarr an Webseiten existiert.
Da QuizAcademy vollständig in deutscher Sprache verfügbar und äußerst intuitiv zu bedienen ist, eignet es sich gut für Lehrkräfte, deren Affinität zum Digitalen nicht unbedingt ausgeprägt ist. Hinzu kommt, dass die Betreiber zahlreiche Tutorials und Videos sowie einen deutschsprachigen Support bereitstellt.
Datenschutzkonformität und Werbefreiheit haben leider ihren Preis, denn die kostenfreie Education+ Version ist stark eingeschränkt. Lediglich ein Kurs ist erstellbar und E-Prüfungen sind nur mit bis zu fünf Teilnehmer:innen möglich. Für die günstigste Version für einzelne Lehrende mit zwei Kursen und bis zu 20 Teilnehmenden werden monatlich schon 7,42 Euro fällig. Pro Kopf gerechnet ist eine Schullizenz, die eine unbegrenzte Anzahl an Kursen, Teilnehmern und Events ermöglicht, deutlich günstiger. Laut QuizAcademy werden beispielsweise bei einer Schule mit 50 Lehrkräften jährlich 640 Euro fällig, was einer monatlichen Nutzungsgebühr von etwa einem Euro pro Lehrkraft entspricht.
Wer QuizAcademy also nutzen möchte, sollte sich vorher gut überlegen, ob der Mehrwert groß genug ist, um die Kosten zu rechtfertigen oder eine Schullizenz in Betracht ziehen. Immerhin lassen sich alle Abomodelle ausgiebig kostenfrei testen, sodass man eine informierte Kaufentscheidung treffen kann.
Tablets sind aus dem Unterrichtsgeschehen nicht mehr wegzudenken. In Zeiten von digitalem Lernen und Homeschooling weichen immer mehr Schüler:innen von klassischen Schulheften und -büchern auf die Geräte von Apple, Samsung und Konsorten aus. Besonders das iPad ist ein häufiger Begleiter von Kindern und Jugendlichen geworden. Im heutigen Lehrer-News Beitrag möchten wir das beste iPad-Zubehör für Euch und eure Klassen vorstellen:
Wer seine handschriftlichen Notizen gerne jederzeit verfügbar hat, kommt mit dem Apple Pencil garantiert auf seine Kosten. Egal ob man einfach ein paar Notizen oder detaillierte Zeichnungen erstellen möchte: Der Stift lässt sich vielseitig einsetzen und ist ein Must-Have für alle, die Ihren digitalen Unterlagen eine persönliche Note verleihen möchten. Wer keine 135 Euro für den Apple Pencil der zweiten Generation ausgeben will, findet beispielsweise auf Amazon oder Idealo einige preiswerte Alternativen.
Während sich viele Menschen blitzschnell über die Benutzeroberfläche ihres Tablets navigieren, vermissen andere dagegen schmerzlich die klassische Tastatur. Hier kann die entsprechende Hardware Abhilfe verschaffen. Die Eingabegeräte lassen sich schnell mit eurem iPad verbinden, und fungieren oft zusätzlich als Schutzhülle für das Gerät. Uns hat das Logitech Combo Touch für die iPad Generationen 7 bis 9 besonders gefallen. Das Combo Touch besticht durch die Aufladung direkt am iPad und schützt euer Tablet vor Stürzen aus bis zu 1,2 Metern. Mit einem Preis von 115 Euro belaufen sich die Kosten für diese Tastatur dabei fast auf ein Viertel des Apple-Modells.
Im hektischen Schulalltag kann es schnell zu Kratzern am Display eures Tablets kommen. Wer sein iPad auch während der Nutzung optimal schützen möchte, ist mit einer der zahlreichen Schutzfolien gut bedient. Die Folien lassen sich leicht auf das Display des iPads aufkleben, und schützen das Tablet so vor kleineren Beschädigungen. Falls ihr mit dem Apple Pencil gerne auf dem Gerät zeichnet, empfehlen wir Euch die sogenannten “Paperlike-Folien”: Diese Schutzfolie erzeugt durch winzige Perlen auf der Oberfläche die Haptik eines Blatt Papiers. Generell sollten sich Nutzer des Pens überlegen in eine Schutzfolie zu investieren, um lästige Kratzer zu vermeiden.
Das iPad lässt sich dank zahlreicher Apps sehr gut für den Unterricht nutzen. Aber wie gelingt das Präsentieren vor der Klasse, ohne andauernd einen riesigen Kabelsalat mit sich herum schleppen zu müssen? Um das Gerät stressfrei mit Fernsehern oder Beamern zu verbinden, empfiehlt sich ein HDMI-Adapter. Im Internet finden sich die ausgefallensten Adapter für das iPad. Wir raten zu einem Gerät zu greifen, das mindestens einen HDMI-Port besitzt. Für Lehrkräfte, die parallel Speichermedien wie eine SD-Karte oder einen USB-Stick mit dem Tablet verbinden möchten, empfiehlt sich ein Adapter mit mehreren Ports.
Obwohl Apple fast jährlich eine neue Generation seines Tablets veröffentlicht, soll das iPad nach der Anschaffung für die Meisten ein langjähriger Begleiter werden. Dabei nagt der Zahn der Zeit vor allem an der Akkuleistung der Geräte. Um euer iPad auch unterwegs jederzeit laden zu können, empfiehlt sich der Kauf einer Powerbank. Hier haben uns die Modelle des Herstellers Anker überzeugt. Die Powerbanks sind zwar im Vergleich etwas teurer als Geräte von anderen Produzenten, allerdings bieten die solide Verarbeitung, sowie die Option mehrere Geräte gleichzeitig aufzuladen, einen echten Mehrwert für alle iPad-Besitzer. Die Akkulaufzeit des Tablets lässt sich so, abhängig von der gekauften Variante, um bis zu 123 Stunden verlängern.
Um eure Netzteile, Kabel, Kopfhörer und Stifte sicher und stilvoll durch den Schulalltag zu transportieren, möchten wir euch abschließend noch eine Zubehörtasche ans Herz legen. Auch hier finden sich verschiedenste Optionen. Besonders praktisch sind dabei Modelle, in denen sich sowohl euer iPad als auch das Zubehör verstauen lassen. Hier lässt sich für jeden Geschmack und Geldbeutel eine passende Tasche finden. Natürlich spielen bei der Preisklasse auch die individuellen Bedürfnisse der Käufer:innen eine Rolle.
Benutzt Ihr oder eure Schüler:innen bereits Tablets im Unterricht? Kennt ihr weitere nützliche Gadgets, die in unserem Artikel noch fehlen? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!
Wer im Team arbeitet, steht vor der Herausforderung Aufgaben sinnvoll verteilen zu müssen. Dabei gibt es mittlerweile Tools, die in diesem Zusammenhang helfen: Zeitmanagement, die Übersicht über einzelne Arbeitsschritte sowie die Aufgabenverteilung und Koordinierung im Team lassen sich damit erledigen und verbessern. Eines von ihnen das bekannte Meistertask. Welche Grundfunktionen das Aufgabentool Meistertask bietet und wie es auch für Lehrer:innen eine nützliche Arbeitshilfe sein kann, verrät der folgende Artikel.
Unabhängig vom Tätigkeitsbereich erfordern bestimmte Aufgabentypen standardisierte Arbeitsabläufe. Sei es die Sammlung von Ideen und Vorhaben, ihre weitere Konzeption und Formulierung sowie letztlich ihre schrittweise Umsetzung. Gerade wenn mehrere Aufgaben und Projekte anstehen, kann schnell der Überblick verloren gehen. Die Folge: Der gesetzte Zeitplan kann nicht immer eingehalten werden.
Meistertask löst dieses Problem durch das Kanban-Modell. Dabei werden zuvor erstellte Aufgaben, die mit Kommentaren, Checklisten und einem Fälligkeitsdatum versehen werden können, verschiedenen Spalten zugeordnet. Diese Spalten entsprechen einzelnen Phasen oder Abschnitten eines Arbeitsprozess, in dem die Aufgaben bearbeitet werden sollen. Noch wenig ausgereifte Ideen können etwa einer Spalte „Ideensammlung“ oder noch nicht bearbeitete Vorhaben in den „Backlog“ gelegt werden. Rückt der geplante Abschluss einer Aufgabe näher, kann sie in zum Beispiel in eine Spalte „Diese Woche fällig“ verschoben werden, und so weiter. Selbstverständlich können diese Spalten je nach Bedürfnis der Nutzer:innen eingerichtet und benannt werden. Als Beispiel seht ihr hier ein exemplarisches Meistertask-Projektboard der Lehrer News-Redaktion, mit der dem Autor zugewiesenen Aufgabe „Softwarereview: Meistertask“ in der Spalte „Diese Woche fällig”:
Auf Meistertask könnt ihr also mit geringem Aufwand Projektboards und innerhalb dieser einzelne Aufgaben erstellen, diese wiederum mit Zusatzinformationen versehen und schließlich einzelnen Teammitgliedern zuweisen. Nicht nur die Person, der eine Aufgabe zugewiesen wird, kann per Meistertask verfolgen, in welcher Phase die Bearbeitung einer Aufgabe angekommen ist, auch andere sind dazu als Beobachter oder auch einfache Teammitglieder in der Lage. Alle Teilnehmer:innen eines Projektboards können dadurch bei auftretenden Problemen Hilfe leisten oder kooperativ tätig werden, um ein Vorhaben zum bestmöglichen und planmäßigen Abschluss zu bringen. Dabei ist es möglich Teammitglieder per E-Mail oder Messenger wie Slack über Veränderungen bei der Bearbeitung von Aufgaben automatisch durch Meistertask benachrichtigen zu lassen.
Im folgenden Screenshot füge ich Kolleg:innen per einfacher E-Mail-Einladung zum Projektboard “Klassenfahrt 2022” hinzu:
Kostenpflichtig wird Meistertask, wenn es im Team genutzt werden soll. Dafür fallen 8,25 Euro pro Monat für das Meistertask Pro-Upgrade an. Die Teamnutzung ermöglicht es Aufgaben an mehrere Personen zuzuweisen. Für die verschiedenen Arbeitsumgebungen können unterschiedliche und unbegrenzt viele Projektboards erstellt werden. Falls ihr eine Aufgabe nicht finden solltet oder vergessen habt, wem sie aktuell zugewiesen ist, bietet die Suchfunktion innerhalb des Projekts eine unkomplizierte Möglichkeit schnell fündig zu werden. Zusätzlich können die Aufgaben mit selbst erstellten Tags versehen werden, um sie Kategorien zuzuordnen. Im folgenden Beispiel weise ich als Projektersteller und Lehrkraft eine Aufgabe einem Teammitglied zu. Die Schülerin Jana soll am 13.06. ein Referat halten. Zur Aufgabe habe ich bereits einen Kommentar, ein Fälligkeitsdatum und Tags („Referat“, „Fach: Deutsch“) hinzugefügt. Auch Anhänge, weitere Kommentare und Notizen wären im Verlauf der Aufgabenbearbeitung eine Option.
Meistertask überzeugt durch ein leicht verständliches Handling und eine ausgewogene Anzahl an Funktionen. Es ist damit für unerfahrene Nutzer:innen von Aufgabentools genauso geeignet wie für erfahrene Planer:innen und bietet sich deshalb auch für den Schulalltag an. Denn auch digital weniger bewanderte Kolleg:innen können Meistertask schnell bedienen, während zur Vergesslichkeit neigenden Schüler:innen auf direktem Wege die Erfüllung ihrer Aufgaben ins Gedächtnis gerufen wird. Nicht zuletzt erleichtert das Tool die separierte, aber doch parallele Planung verschiedenster Projekte auf einer Seite. Sei es die Unterrichtsplanung, die Organisation des weiteren Schullebens oder des eigenen digitalen Arbeitsplatzes, auch über das Berufsleben hinaus.
Wie ihr Eure Meistertask-Projektboards strukturiert, ist letztlich von euch und den Bedürfnissen eures Arbeitsumfeldes abhängig. Einige Vorschläge zur Unterrichtsplanung mit Meistertask sind zum Beispiel auf dem Blog des Religionslehrers Michael Kamutzki zu finden. Weitere Anwendungsbeispiele für den Bildungsbereich zeigt der Meistertask-Blog, auf dem außerdem weitere Funktionen des Aufgabentools beleuchtet werden.
Die Nutzung von Tablets wird im Zuge der Digitalisierung an deutschen Schulen langsam aber sicher zum festen Bestandteil des Unterrichts. Die Nutzung der flachen Helfer bringt einige handfeste Vorteile mit sich: Es ist flexibel und kann dabei helfen, das Lernen der Schüler:innen eigenverantwortlicher zu gestalten, außerdem tragen sie dadurch nicht mehr die Last, mehrere Bücher und Hefte in ihren Schulrucksäcken mit zu schleppen. Im Unterricht lässt sich das Tablet von Lehrkräften weiterhin vielfältig einsetzen. Lehrer News möchte euch ein paar Möglichkeiten vorstellen, mit denen ihr Tablets sinnvoll in euren Unterricht einbinden könnt.
Das Auge lernt mit. Tablets können einen gewissen Grad an Virtual Reality darstellen. So können Schüler:innen mit dem Einsatz nützlicher 360° Videos in die Landschaft anderer Länder eintauchen oder auch das Leben Unterwasser erforschen. Solche Videos sind zum Beispiel frei auf dem Discovery YouTube Channel verfügbar. Auch Google Earth und Google Maps können ein nützliches Tool im Erdkunde-, Politik- oder Geschichtsunterricht darstellen, denn auch dadurch können Schüler:innen etwas “näher” andere Länder kennen lernen und durch Googles Verknüpfung zu Wikipedia auch direkt Neues über verschiedene Sehenswürdigkeiten lernen, die sich über diese Videos oder Karten entdecken lassen.
Für den Musikunterricht gibt es eine Reihe an Apps, die eingesetzt werden können. Mit einigen davon lässt sich selbst Musik komponieren. GarageBand auf Apple-Geräten oder Caustic 3 für Android-Geräte sind kostenlose Versionen, bei denen sich das Austesten lohnt. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Reihe an kostenpflichtigen Musik-Apps. Auch Apps, mit denen Videos bearbeitet werden können, bieten den Schüler:innen nicht nur ein kreatives Outlet für Projekte, sondern lehrt ihnen auch neue Skills. Mit PicLab oder Pic Collage können Schüler:innen außerdem im Kunstunterricht kreativ Fotos aufnehmen und gestalten. Natürlich lässt sich das Feature auch für andere Fächer nutzen. Notizen oder Mind Maps können durch den Einsatz eines Tablets ebenfalls kreativer und übersichtlicher gestaltet werden. Das Tablet bietet nicht nur Möglichkeiten zum dezentralen Kollaborativen Arbeiten an, sondern lässt auch Bilder, Links und Checklisten gemeinschaftlich in virtuelle Notizen und Mind Maps einpflegen. Auf Ausflügen oder Klassenfahrten können mithilfe von Tablets bestimmte Sehenswürdigkeiten fotografisch festgehalten werden, wobei Schüler:innen ihr Wissen dazu direkt auf dem Bild notieren. Podcasts für den Unterricht sind längst nichts neues mehr, jedoch können Lehrkräfte auch durch Audio-Apps Schüler:innen selbst zu verschiedenen Themen eigene Podcasts kreieren lassen, welche diese dann vor der Klasse, ähnlich wie Präsentationen, vorstellen. Ihr solltet auch einen Blick auf unsere Artikel über Google Docs und Canva werfen, die wir bereits in früheren Artikeln vorgestellt haben.
Falls ihr auf euren Tablets Siri oder Google Now anwenden könnt, ist es möglich, spielerisch das Wissen eurer Schüler:innen zu testen. Daraus lässt sich auch ein Wettbewerb kreieren: Stelle an Siri oder Google Now eine zum Thema oder Unterricht passende Frage, sei es nun zu Mathe- oder Biologiethemen, und testet, ob eure Schüler:innen oder die Künstliche Intelligenz schneller im Beantworten ist.
Auch altbekannte Online-Spiele können zum Lernen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Angry Birds. Im Rahmen des Physikunterrichts könnten Schüler:innen zum Beispiel erraten, aus welchem Winkel auf die Eisbautenverstecke, die Gebäude aus Eis, in denen sich die Schweine verstecken, am besten geschossen werden könnte, um sie in eine bestimmte Richtung fallen zu lassen. Auch im Deutschunterricht können diese Spiele zum Einsatz kommen, indem Schüler:innen zum Beispiel eine Geschichte darüber schreiben, was im nächsten Level des Spiels passieren könnte.
Es gibt bereits viele Bildungs- und Unterrichts-Apps die im Rahmen des Gamification-Prozesses, also der sozusagenen Spielifikation von Lerneinheiten, den Unterricht spielerisch und kreativ gestalten.
Neben der aktiven Einbindung des Tablets im Unterricht kann es auch von Lehrkräften dazu benutzt werden, Lernprozesse und Unterrichtseinheiten in übersichtlichen Ordnern und Apps festzuhalten. Eine Möglichkeit dazu bietet beispielsweise die App Seasaw, eine interaktive Lernplattform mit digitalen Portfolios, die Schüler:innen zum Lernen motivieren soll. Auch Notizen über Schüler:innen und ihre Noten können direkt auf dem Tablet organisiert und gespeichert werden. Das Teilen von Daten wird dadurch einfacher, da unter anderem über DropBox Inhalte geteilt werden und bearbeitet werden können. Auch mit Blick auf die ökologische Nachhaltigkeit ist diese papiersparende Arbeitsweise ein echter Vorteil.
Die Implementierung der Tablet-Nutzung im Schulunterricht steht, trotz aller Fortschritte, in Deutschland noch am Anfang. Es ist sowohl für Lehrkräfte als auch für die Schüler:innen wichtig, diesen Prozess erst einmal langsam anzugehen und zu beobachten, was wirklich klappt, was verändert werden muss und wo es Defizite gibt. Dabei kann es auch sein, sich mit Kolleg:innen abzusprechen und Erfahrungen über die Tabletnutzung auszutauschen. Vielleicht ergibt sich daraus ja eine neue Idee für die nächste Gruppenarbeit?
Darüber hinaus ist es notwendig, eine gewisse Kontrolle über die Tabletnutzung einzuhalten. Schüler:innen soll durch digitale Hilfsmittel zwar Eigenverantwortung und Kreativität geboten werden, jedoch sollte bei ihrem Einsatz im Unterricht natürlich darauf geachtet werden, auf welchen Internetseiten sich die Schüler:innen befinden, sodass sie sich nicht zu sehr durch andere Dinge auf dem Tablet oder im Internet ablenken lassen. Andere Regeln sollten ebenfalls transparent dargelegt werden, wie zum Beispiel keine Bilder anderer Schüler:innen mit dem Tablet ohne Erlaubnis aufzunehmen.
Maßgeblich ist ebenfalls, Eltern ein Feedback zu geben, welche Tools im Unterricht benutzt werden und wie die Schüler:innen mit diesen zurechtkommen.
Nutzt Ihr bereits Tablets im Unterricht? Welche Tipps zur Integrierung des Tablets im Unterricht fandet ihr hilfreich und welche würdet ihr selbst einmal ausprobieren oder habt ihr vielleicht schon mal in eurem Unterricht ausprobiert? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Auch die Erinnerungslandschaft in Deutschland wird langsam, aber sicher von der Digitalisierung erfasst, weswegen wir einige ausgewählte Projekte der digitalen Erinnerungskultur und des digitalen Geschichtsunterricht vorstellen, die sich außerhalb und innerhalb des Schulunterrichts einsetzen lassen.
Doch bevor wir beginnen, sind ein paar einleitende Worte zur Erinnerungskultur und ihrer möglichen Zukunft angebracht. Denn das Erinnern an die Opfer des NS-Regimes hat ein Problem.
Genau genommen hat die Erinnerungskultur in Deutschland sehr viele Probleme, wie die immer wieder aufflammenden Kontroversen um das korrekte Erinnern an die Verbrechen des NS-Regimes und seinen Opfern zeigen. Doch so wichtig und richtig diese Diskussionen zumeist sind, so weit weg sind sie oftmals von der Lebensrealität der meisten jungen Menschen in Deutschland.
Denn ein Kernproblem der Erinnerungskultur ist die zunehmende zeitliche Distanz: Mit jedem Jahr, das uns von den Schrecken der Vergangenheit entfernt, sterben mehr Zeitzeug:innen, nähern sich viele der Ehrenamtlichen, die Gedenkstätten pflegen, dem Rentenalter, entfernt sich unser Leben weiter von dem Leben derer wir gedenken.
Selbst die Großeltern der heutigen Schüler:innengeneration haben nur noch selten die Jahre bis 1945 bewusst erlebt. Schüler:innen fragen sich oftmals, warum sie sich mit den Jahren 1933-1945 beschäftigen sollten und insbesondere Schüler:innen mit Migrationshintergrund können sich berechtigt die Frage stellen, was das denn der Nationalsozialismus und die Shoah mit ihnen zu tun hat, wie etwa der Historiker Jörg Baberowski in einer Podiumsdiskussion 2015 anmerkte.
Man sollte eine solche Einstellung nicht herabwürdigen oder als Anzeichen von Ignoranz werten, denn niemand ist per se verpflichtet, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen, auch Schüler:innen nicht. Vielmehr sollte Akteur:innen der Erinnerungskultur dies als Aufforderung verstehen, neue Formen des Gedenkens und Erinnerns zu schaffen, die Jugendliche in ihrer Lebenswirklichkeit erreichen könne. Digitale Projekte können dabei eine wichtige Rolle spielen, da sie dort hingehen, wo Jugendliche viel Zeit verbringen: ins Internet.
Im Nachfolgenden einige Projekte vor, die einen Blick wert sind:
Podcasts erfreuen sich seit Jahren immenser Beliebtheit, gerade bei jüngeren Menschen. Daher sind Podcasts eine gute Möglichkeit Schüler:innen niederschwellig an Thematiken wie die des Zweiten Weltkrieges, die Shoah oder den Nationalsozialismus heranzuführen. Das Projekt “Anne Frank – Der Podcast” beispielsweise stellt auf seiner Website eine hervorragende audiovisuelle Aufbereitung des Lebens Anne Franks zur Verfügung. 46 bekannte Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, darunter Politiker wie Gregor Gysi oder der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen, aber auch Influencer, lesen das Tagebuch der Anne Frank in chronologischer Reihenfolge vor. Hinzu kommt eine mit Bildern versehene Timeline, die Orientierung und weitergehende Informationen bietet.
Im von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) geförderten Podcast “gestern ist jetzt” begeben sich die zwei Journalistinnen Melanie Longerich und Brigitte Baetz auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte. Ausgehend von der Frage, wie sich ihre Großeltern zur Zeit des Nationalsozialismus verhielten, durchforsten sie Archive, stellen weitere Lebensgeschichten vor und interviewen Expert:innen, die ihnen nicht nur bei der Suche und Einordnung helfen, sondern auch Tipps für die Hörer:innen geben, falls diese sich ebenfalls auf Spurensuche begeben wollen.
Der Podcast ist verfügbar auf der Seite der bpb, auf Apple Music und Spotify.
Für die Darstellung einzelner Lebensschicksale fehlt im Geschichtsunterricht oftmals die Zeit, dabei können gerade sie ein wirksames Mittel sein, da Einzelbiographien die konkreten Lebensrealitäten besser darstellen können als ein distanzierter Blick auf historische Daten, sozioökonomische Faktoren und dergleichen. Glücklicherweise gibt es eine Menge an Angeboten, die diese Lücke füllen. Das Projekt #StolenMemory stellt animierte Lebensgeschichten , ein umfassendes Onlinearchiv mit Gegenständen von ehemaligen KZ-Häftlingen und umfangreiches Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Für seine Arbeit erhielt es den Grimme Online Award 2021 und wird unter anderem von der deutschen Bundesregierung unterstützt.
Die App (verfügbar für Android und iOS) und Website „Stolpersteine NRW„ des WDR kartographiert nicht nur alle Stolpersteine, also jene Messingtafeln, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, sondern bietet auch kuratierte Routen, biographische Texte, Illustrationen und Hörspiele, sodass die Geschichten hinter den unauffälligen Steinen zum Leben erweckt wird. Damit lässt sich die App gut als Alternative zu Museumsbesuchen einsetzen. Auf der Website werden ebenfalls Materialien für den Schulunterricht bereitgestellt.
Auch das Zeitzeugenportal der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik ist eine gute Anlaufstelle, um Einzelschicksale darstellen zu können. Auf der Website finden sich Interviews mit Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen ab dem ersten Weltkrieg berichten.
Wenngleich es den Ersten und nicht den Zweiten Weltkrieg behandelt, ist auch das Projekt “14 Tagebücher des Ersten Weltkrieges” zu empfehlen. Das Multimediaprojekt des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks stellt 14 Einzelschicksale vor und bietet eine “Zeitmaschine” an, mit der Schüler:innen in die Lebensrealität gewöhnlicher Männer und Frauen eintauchen können.
Für die Region um Tübingen stellt die Website Erinnern vor Ort des Vereins KulturGUT im Landkreis Tübingen Artikel über die lokalen Auswirkungen zur Verfügung und schlägt damit ebenso wie das Projekt “Stolpersteine in NRW” eine Brücke zwischen den lokalen Auswirkungen des NS-Regimes und des örtlichen Erinnerns an seine Opfer und der prinzipiellen Entgrenztheit des digitalen Raumes. Die Autor:innen sind Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region und werden durch den Landkreis Tübingen unterstützt.
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf lässt sich in einem virtuellen Rundgang erkunden, der auch Aufgaben für Schüler:innen sowie Material für Lehrkräfte bereithält. Auch andere Gedenkstätten lassen sich auf diese Weise erkundigen, beispielsweise die Gedenkstätten Dachau oder Mauthausen.
Die Lernplattform segu – selbstgesteuerter-entwickelnder geschichtsunterricht, die an der Universität Köln entwickelt wurde, hat ein umfassendes, kostenfreies Angebot an Lernmodulen für Schüler:innen der Sekundarstufe I. Der Fokus liegt auf der selbstständigen Arbeit mit digitalen Medien, um sich geschichtliche Themen von der Frühgeschichte bis zur Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erschließen.
Das Projekt “Bedrohte Ordnungen” der Universität Tübingen bietet eine digitale Ausstellung über Krisenzeiten im Lauf der Geschichte sowie eine Lernplattform zu acht Krisen an. Dazu gehören unter anderem der erste Kreuzzug von 1096, aber auch das Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 oder der Deutsche Herbst 1977. Die Module dauern jeweils ca. 90 Minuten und integrieren Bilder, Videos und weitere Materialien in ihre Aufgaben. Das Projekt wurde für seine Ausstellung 2019 für den Grimme Online Award nominiert.
Es gibt natürlich noch viele weitere lohnenswerte Projekte, aber wir belassen es bei dieser Auswahl.
Im Internet schlummern zahlreiche Archive, in denen tausende Primärquellen lagern, die Lehrkräfte für den Unterricht nutzen können. Natürlich bieten kuratierte fächerspezifische Lehrbücher eine wunderbare Grundlage für Unterrichtsinhalte und sind auf den Lernstand der Schüler:innen zugeschnitten. Wo kann man jedoch nachschauen, wenn man als Lehrkraft eigene Impulse realisieren möchte? Welche Quellen kann und darf man benutzen? Wir haben einen Überblick von acht Archiven für euch zusammengestellt, die kostenlose Primärquellen bereitstellen und deren Urheberrechtslizenzen eine freie Verwendung im Schulalltag ermöglichen.
Gestaltet man eigene Unterrichtsinhalte, gelangt man über kurz oder lang immer an diesen Punkt: „Welche Bilder kann ich verwenden, um die Lerninhalte zu illustrieren?“. Eine kurze Bildersuche bei Google ergibt dann natürlich, dass es haufenweise – mal mehr und mal weniger passende – Bilder zu dem jeweiligen Thema gibt, aber darf man diese dann einfach benutzen? Manchmal sind sie zu klein und verpixelt, manchmal schwebt das blasse Logo einer Website darüber, kurz: Es ist praktischer, eine direkte Anlaufstelle für Bildersuchen zu haben, deren Ergebnisse all diese Probleme nicht haben.
Eine erste solche Anlaufstelle sind die Wikimedia Commons. Dieses Archiv ist ein Teil von Wikipedia, und während die gemeinfreie Onlineenzyklopädie zuweilen in der Kritik als vertrauenswürdige Quelle steht, bleibt dennoch unumstritten, dass ihr Umfang gigantisch ist. Das Bildmaterial ist hochwertig, gut sortiert und stammt zum Teil aus staatlichen Archiven – so hat beispielsweise das Bundesarchiv über 100.000 Fotos in die gewaltige Sammlung mit eingebracht. Aufgeschlüsselt nach Kategorien gelangen Lehrkräfte hier gezielt zu den Themen, die für sie interessant sind. Die Bilder der Wikimedia Commons sind besonders für den Kunstunterricht, den Geschichtsunterricht, für Sozialwissenschaften und naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie und Biologie geeignet.
Speziell für den Kunstunterricht, in welchem mehr als in anderen Fächern mit Bildern gearbeitet wird, eignet sich auch das Archiv Zeno.org. Diese Seite verfügt über einen großen Bestand an literarischen Primärquellen, wie Klassikern der Literatur, philosophischen Texten, historischen Dokumenten und naturwissenschaftlichen Standardwerken – es ist jedoch fraglich, ob diese Quellen für den Unterricht außerhalb von Leistungskursen relevant sind.
Spannend ist hingegen die Sammlung an Kunstwerken: Über 40.000 Kunstwerke von über 4500 Künstler:innen sind darin enthalten. Die Bilder sind hochauflösend und eignen sich damit gut für die Darstellung mit einem Projektor. Sie sind gut kategorisiert und zuletzt finden sich dort auch eher unbekannte Schätze, wie Skizzenbücher oder Briefe der Künstler:innen.
Für den Geschichtsunterricht und Sozialwissenschaften interessant ist das vom WDR initiierte Archiv Digit. Dort werden historische Fotografien und Videos gesammelt, die einen Eindruck der letzten zwei Jahrhunderte vermitteln. Ein Teil der Fotos stammt dabei noch aus der Anfangszeit der Fotografie, aber auch viele Alltagsbilder sind dabei. Diese gewähren einen Blick in den damaligen Zeitgeist und die Lebensumstände der Gesellschaft und können trockene Theorie zum Leben erwecken.
Neben Bildarchiven gibt es natürlich auch die klassische Bibliothek im Netz, die zahllose Bücher in digitalisierter Form bereitstellt. Am bekanntesten ist das Projekt Gutenberg. 1994 in den Anfangstagen des Internets gegründet, ist diese Website eine der klassischen Internetsammlungen und wird von vielen Bibliotheken und Archiven international unterstützt. Neben eingescannten Originalen verfügt das Archiv über einen reichen Fundus an Schriften, die bereits in einen normalisierten HTML-Text übertragen wurden. So können Klassiker bequem in z.B. ein Word-Dokument kopiert werden, um daraus ein Arbeitsblatt zu erstellen. Über die Suchfunktion gelangt man dabei schnell zu den Autor:innen, die man in den Unterricht einbinden möchte. Diese Seite ist vor allem für den Deutschunterricht interessant, aber auch Fächer wie Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften können von den Primärquellen des Gutenberg Projekts profitieren.
Für den Englischunterricht eignet sich das Learning Network der New York Times. Hier werden englischsprachige Inhalte und zeitgenössische Originaltexte bereitgestellt, die besonders gut auf den Unterricht zugeschnitten sind. Sicher ist hierbei schon teilweise gutes Sprachverständnis der Schüler:innen erforderlich. Wenn dieses allerdings gegeben ist, erhalten die Schüler:innen einen wichtigen Einblick in die englische Literatur- und Informationswelt, was in einer Zeit, in der sich Englisch als die Weltsprache des Internets herauskristallisiert, immer wichtiger wird. Neben für den Unterricht geeigneten Artikeln über aktuelle Themen, stellt die New York Times auch Aufgabenstellungen und Aufgabenansätze vor, die direkt in den Unterricht übernommen werden können.
Für den Lateinunterricht, der sich neben seinem Lateinbuch ganz besonders auf historische Texte stützen muss, gibt es die Bibliotheca Augustana, eine Website die tatsächlich ganz in Latein verfasst ist. Sie erschließt sich den Benutzer:innen natürlich trotzdem sehr schnell, an dieser Stelle jedoch der Tipp: Nachdem man einen Text ausgewählt hat, gelangt man mit dem Button „porro“ von der Übersicht des Textes zu seiner tatsächlichen Niederschrift. Hier sind Lateinische Originaltexte gesammelt, z.B. Klassiker wie die „Commentarii de bello Gallico“ oder die „Epistulae“ von Cicero. Die Seite setzt jedoch voraus, dass die Lehrkraft selbst eine Übersetzung der Texte vornehmen kann – deutsche Texte sind nicht vorhanden. Spannend ist die Aufnahme von lateinisch beschrifteten archäologischen Fundstücken in die Sammlung. Diese erlauben es, die historische Bedeutung der nunmehr toten Sprache für Schüler:innen greifbarer zu machen.
Primärquellen sind natürlich auch wichtig, wenn es um Zahlen und Fakten geht. Hierbei eignen sich Statistiken besonders gut, um solche Daten im Unterricht zu visualisieren und in einen Kontext zu setzen. Tatsächlich legt die aktuelle PISA-Studie einen Schwerpunkt auf den Umgang mit genau solchen Statistiken. Das Statistische Bundesamt stellt solche Statistiken auf seiner Website DESTATIS bereit. Viele sind dabei topaktuell und eignen sich deshalb gut dafür, um Schüler:innen für die Relevanz der Daten im eigenen Leben zu begeistern. Im Mathematikunterricht finden solche Statistiken natürlich immer einen Platz, aber auch in den Fächern Geschichte und Sozialwissenschaften können sie gut mit eingebracht werden, da sie auch Übersichten über gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen liefern.
Eine noch umfangreichere Anlaufstelle für Statistiken ist die englischsprachige Seite Our World in Data. Während die Seite des Statistischen Bundesamts oft auch Themen behandelt, die nicht unbedingt für den Unterricht außerhalb von Leistungskursen geeignet sind, finden sich auf Our World in Data hochgradig aufbereitete und vielfältige Erhebungen. Diese reichen von Analysen zum Klimawandel bis hin zu Erhebungen bezüglich Depressionen in der Bevölkerung. Die Statistiken sind so gestaltet, dass sie für den Unterricht leicht verständlich sind und können einen guten Einstieg in Klassendiskussionen oder Projekttage bieten.
Zuletzt ein kleiner Geheimtipp: Das Land Baden-Württemberg hat auf der Seite Landesbildungsserver Baden-Württemberg eine wirklich umfangreiche Sammlung von Unterrichtsmaterialien angelegt. Diese sind frei zugänglich und vor allen Dingen sind sie nach Klassenstufen sortiert. Damit können sie sehr schnell und einfach in den Unterricht eingebunden werden, auch, weil sie den Bildungsplan des Landes berücksichtigen. Dieser mag von dem anderer Bundesländer möglicherweise abweichen, die Grundzüge und didaktischen Methoden sind jedoch universal geeignet. Für jedes Fach ist hier bestimmt mindestens eine Inspiration für Euren eigenen Unterricht mit dabei, die Ihr dank der zahlreichen Begleitmaterialien und Leitfäden direkt umsetzen könnt.
Habt Ihr bereits eines der vorgestellten Archive benutzt? Findet Ihr es wichtig, im Unterricht mit Primärquellen zu arbeiten? Und vermisst Ihr in dem Artikel vielleicht eine Seite, die Ihr wärmstens empfehlen könnt? Schreibt es uns in die Kommentare!
Die Unternehmensberatung McKinsey & Company hat zehn Jahre lang diverse deutsche Hochschulen auf unterschiedliche Handlungsfelder untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung waren alles andere als zufriedenstellend. Fortschritte im deutschen Bildungssystem sind zwar erkennbar, jedoch wurden diese nur sehr schleppend erreicht und viele Ziele wurden sogar verfehlt. Untersucht wurden die Hochschulen in folgenden Handlungsfeldern: 1. MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), 2. chancengerechte Bildung, 3. Lehrer-Bildung, 4. Quartier Bildung, 5. beruflich-akademische Bildung und 6. internationale Bildung.
In den Handlungsfeldern eins bis fünf wurden die gesetzten Ziele verfehlt. Das sechste Handlungsfeld hingegen, die internationale Bildung, hat zumindest weitestgehend alle Ziele erreicht. Das deutsche Bildungssystem sei laut McKinsey digitaler und internationaler geworden. Für viele ausländische Studierende wurde das Studieren in Deutschland deshalb auch attraktiver, jedoch spielt auch hier die soziale Herkunft eine große Rolle beim Bildungserfolg. Dies führt dazu, dass das Ziel der internationalen Bildung ebenfalls nicht vollständig erreicht wurde.
Besonders schlecht ausgefallen sind die Ergebnisse des Handlungsfeldes der MINT-Fächer. Auch die Zahl der Absolventen in diesen Studienfächern hat erheblich abgenommen. Den vollständigen Hochschulbildungsreport findet ihr hier.
Laut McKinsey muss die Digitalisierung des deutschen Bildungssystem stärker und vor allem schneller vorangetrieben werden. Außerdem müsse eine Lösung gefunden werden, um mehr Menschen von einem Lehramtsstudium zu begeistern.
Der Ausbau digitaler Studienformate, sowie interdisziplinärer Studiengänge und Weiterbildungsangebote, auch für bereits Berufstätige, müsse laut McKinsey weiter gefördert werden. Dabei müsse schneller auf die Bedürfnisse der Studierenden und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt eingegangen werden. Um den Lehrerberuf attraktiver zu gestalten und so mehr Studierende dazu zu bewegen, diesen Studiengang zu wählen, müssten die Gehälter angepasst und der Karriereweg verbessert werden. Vor allem im Bezug auf die Ergebnisse des ersten Handlungsfeldes der MINT-Bildung seien die Bemühungen, mehr Studierende – vor allem weibliche Studierende – für diese Fächer zu begeistern, fortzusetzen und zu verstärken.
Die positiven Entwicklungen dürfen natürlich nicht in den Hintergrund geraten. Das Bildungssystem in Deutschland ist um einiges digitaler als noch vor zehn Jahren, wie auch bei allen Problemen klar aus dem Report hervorgeht. Dennoch wird auch aus der jüngsten Erhebung klar, dass die Digitalisierung des Bildungssystems weiterhin eine Priorität darstellen muss und vor allem müssen diese wichtigen Ziele schneller und effektiver umgesetzt werden.
Was denkt Ihr? Hat sich das deutsche Bildungssystem in den letzten Jahren verbessert? Muss die Digitalisierung stärker vorangetrieben werden? Wie kann man Studierende für die MINT-Fächer begeistern? Lasst uns Eure Meinung dazu gerne in den Kommentaren wissen! Weitere Artikel zu dem Thema findet ihr hier und hier.
Die Digitalisierung des Unterrichts hängt oft auch an der Frage: “Welches Programm benutze ich?”. Dabei gibt es eine Menge spannender Angebote und jede Schule versucht, in diesem Dschungel an Angeboten den Überblick zu behalten. Google hat mit der kostenlosen Google Drive Suite bereits eine beeindruckend einfache und umfassende Antwort auf diese Frage parat.
Im Prinzip ist Google Drive eine virtuelle Ablage, genau wie ein Ordner auf dem Computer. Der Ordner ist jedoch nicht auf dem Computer, sondern online gespeichert – im Google Drive. In diesem Ordner kann man dann Dokumente und Dateien ablegen und auch neue Unterordner erstellen. Der Clou: Der Ordner kann für andere Personen mit einem Google-Account freigegeben werden! So können Lehrkräfte und Schüler:innen gemeinsam die gleiche Ordnerstruktur nutzen, die mit wenigen Klicks von einem internetfähigen Gerät aus zu erreichen ist.
Die Einrichtung ist simpel: Mit einem schulischen Google-Account für Lehrkräfte und Schüler:innen sind bereits alle Voraussetzungen gegeben, um mit der Softwarelösung loszulegen. Im Anschluss bedarf es der Installation von Google Drive und der im Folgenden vorgestellten Teilprogramme, wenn man sie auf mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones nutzen möchte. Dies erfolgt über den jeweiligen App-Store, wie zum Beispiel dem Google Play Store auf Android-Geräten. Am Computer reicht ein Besuch der entsprechenden Google-Seite und die Anmeldung mit dem Google-Account aus.
Ein erster wichtiger Vorteil von Google Drive ist dabei, dass es auf jedem Betriebssystem (Android, Windows und Apples iOS) problemlos funktioniert. Ebenfalls sehr praktisch ist die Tatsache, dass sämtliche Aspekte der Drive-Suite miteinander verknüpft werden können. Alles läuft über einen Account mit einem Passwort, und es gibt keine Hürden, Inhalte zwischen den einzelnen Teilprogrammen zu übertragen.
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Doch wie können Lehrer:innen Google Drive nun konkret im Unterricht nutzen? Wir zeigen Euch, was in dem Programm steckt!
Die erste Anwendungsmöglichkeit für Google Drive im Unterricht sind die Google Docs. Diese gestalten sich wie normale OpenOffice- oder Word-Textdateien, mit einem besonderen Kniff: Ersteller eines Google Docs können festlegen, ob andere Betrachter:innen darin “mitschreiben” dürfen. Schüler:innen können auf diese Weise sehr leicht in der Gruppe Ergebnisse zusammentragen. Sie können Kommentare einbringen, oder Änderungen vorschlagen – alles in einem einzigen Dokument.
Solche Änderungen sind natürlich auch einsehbar, um nachzuvollziehen, wer wie viel beigetragen hat und wie die Gruppe zu ihrem Ergebnis gelangt ist. Dafür klickt man auf die graue Schrift neben dem “Hilfe”-Button, die anzeigt, wann die letzte Änderung am Dokument erfolgt ist. Daraufhin öffnet sich der “Versionsverlauf” des Dokuments, in welchem exakt aufgeschlüsselt ist, wer welche Änderungen vorgenommen hat.
Dadurch, dass Schüler:innen per Smartphone oder Tablet auch mobil Zugriff auf das jeweilige Dokument haben, ergibt sich so also eine dynamische Zusammenarbeit. Diese war sonst immer nur mit dem leidlichen Sitzplätzetauschen und Verabredungen nach der Schule möglich. Und auch Bilder und Links finden in den Google Docs ihren Platz.
Hinzu kommt die Erweiterung Google Slides, mit der auch die entsprechenden Präsentationen für Gruppenarbeiten umgesetzt werden können. Dabei kommen die verschiedenen Talente der Schüler:innen bei Präsentationen mit Google Slides gut zur Geltung, denn sie können sich arbeitsteilig um die Gestaltung und den Inhalt ihrer Präsentation kümmern. Mit der “Änderung vorschlagen”-Funktion ist gewährleistet, dass mit- und nicht gegeneinander gearbeitet wird. Die Vereinheitlichung der Software ist hierbei auch ein guter Anhaltspunkt für Lehrer:innen, um die tatsächliche Leistung der Schüler:innen auf einer gemeinsamen Grundlage zu beurteilen.
Mit dem Google Calendar ist es möglich, Video-Stunden zu planen und mit dem Videocall-Feature Google Meet umzusetzen. Wenn ein Termin erstellt wurde, können Lehrer:innen ihre Schüler:innen einfach zu dem Termin hinzufügen. Diese bekommen dann eine Benachrichtigung auf ihr Endgerät, wenn der Termin ansteht. Die stabil laufende Plattform bietet dabei auch einen Chat, in den Links oder Aufgabenstellungen gepostet werden können. Schüler:innen haben die Möglichkeit, für eine Wortmeldung aufzuzeigen. Außerdem können Lehrkräfte ihren Bildschirm teilen und so eine virtuelle Tafel erzeugen, auf der sie Inhalte darstellen. Darüber hinaus eignet sich der Kalender in Verbindung mit Google Meet natürlich auch für interne Aufgaben – um beispielsweise Konferenzen oder Fortbildungen zu planen.
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Organisatorische Funktionen kann die Drive-Suite mithilfe der Google Tabellen (englisch: Google Sheets) übernehmen. Stark an bekannte Tabellenkalkulationsprogramme wie Microsoft Excel erinnernd, bieten die Google Tabellen ein vielseitiges Werkzeug, um Überblick in den Schulalltag zu bringen. Anstehende Unterrichtsinhalte können darin tabellarisch festgehalten werden – und mit Links auf Online-Inhalte verweisen. Dies können zum Beispiel Arbeitsblätter oder Aufgabenstellungen sein, die in dem Klassenordner auf Google Drive abgelegt sind.
Lehrer:innen, die so also zum Beispiel Arbeitsblätter für die nächsten Stunden in den Ordner “Biologieunterricht 5b” ablegen, könnten dann in der Tabelle “Hausaufgaben Biologie 5b” einen Link eintragen, der zu den Arbeitsblättern führt. Dieses Dokument können sich Schüler:innen dann in ihre eigene Drive-Ablage kopieren und bearbeiten. Anschließend geben sie es für die Lehrkraft frei, sodass nur diese – und nicht die Mitschüler:innen – Einsicht in die erledigte Hausaufgabe erhält.
Ein solches Prozedere eignet sich besonders gut, um persönliches Feedback zu den Aufgaben zu geben, indem die Korrektur- und Kommentarfunktionen genutzt werden. Schüler:innen haben so die Möglichkeit, individuelle Förderung zu erhalten – und Lehrkräfte können sich leichter einen Überblick über den Leistungsstand der Klasse verschaffen.
Digital aufgesetzte Strukturen wie diese kommen dabei auch den Schüler:innen selbst zugute, da sie durch die Arbeit mit Online-Dokumenten wichtige Sekundärfähigkeiten erlernen. In der späteren Arbeitswelt oder der Universität ist ein Zusammenarbeiten mit der Drive-Suite oft ein Standard. Andernfalls werden Plattformen benutzt, die der Struktur von Google Drive zumindest stark ähneln. Die Arbeit mit Google Docs gleicht dabei einer Peer-Review, ein essentiell wichtiger Prozess im akademischen Umfeld. So lernen Schüler:innen auch, wie man gutes Feedback gibt – und wie man mit Feedback von Anderen umgeht. Die schriftliche Kommunikation innerhalb eines Google Docs kann dazu dienen, soziale Barrieren abzubauen und stillere Schüler:innen dazu ermutigen, an Diskussionen teilzunehmen. Und auch die Arbeit mit Quellen und ihre korrekte Angabe kann mit Google Docs als Lerninhalt forciert werden.
Zuletzt ist sicher auch nicht zu unterschätzen, dass Schüler:innen zurzeit vor allem auf Mobilgeräten schriftlich kommunizieren – über Whatsapp oder andere Chatdienste. Über das gleiche Endgerät auch schulische Beiträge zu leisten, kann dafür sorgen, dass Talente und Interessen gefördert werden, die im Präsenzunterricht vielleicht verborgen geblieben wären.
Habt Ihr die Google Drive Suite bereits für euren Unterricht benutzt? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Gibt es Tipps und Tricks, die Euch in diesem Artikel noch fehlen? Schreibt sie uns in die Kommentare!
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind mRNA-Impfstoffe aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Schon bald soll es dadurch sogar möglich sein Krebs zu heilen. Aber die Wirkmechanismen sind komplex und für den Laien nur schwer verständlich oder? Falsch! Denn mit der Software Labster gelingt Lehrkräften, was mit analogen Unterrichtsmethoden häufig unmöglich scheint: Themen aus den naturwissenschaftlichen Fächern spannend und realitätsnah zu vermitteln. Dabei greift Labster auf das Prinzip einer interaktiven Laborsimulation zurück und kombiniert dieses mit Gaming-Elementen.
In über 200 deutschsprachigen Kursen lehrt Labster so Inhalte aus den Fächern Biologie, Chemie, Physik oder Geographie. Bei den ergebnisoffenen Aufgaben liegt vor allem Eigeninitiative im Fokus. Die Neugierde der Schüler:innen soll geweckt werden. Und zugegeben: Wenn man sich die Evolution als lebendige 3D-Version ansieht und sogar aktiv eigene Ergebnisse in den virtuellen Modellen ausarbeitet, ist der Unterrichtsstoff schon deutlich eingängiger. Neben Lektionen zur Evolutionstheorie sind viele weitere Inhalte verfügbar.
Um die Unterhaltung beim Lernen nicht zu kurz kommen zu lassen, lässt Labster auch immer wieder Storytelling-Elemente in die Simulationen einfließen. So untersuchen die Lernenden beispielsweise ein Fischsterben, und bekommen beim digitalen Proben entnehmen und Tiere sezieren auf hoher See detaillierte Einblicke in die Meeresbiologie.
Durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade eignet sich Labster für den Unterricht an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. So befindet sich die Software bereits an renommierten Universitäten wie der Harvard University oder der ETH Zürich im Einsatz, lässt sich aber auch problemlos in das Unterrichtsgeschehen an weiterführenden Schulen integrieren. Hierbei orientieren sich die Entwickler stets an den gängigen Standards für Lehrpläne, zum Beispiel den US-amerikanischen NGSS (Next Generation Science Standards). Auch die umfangreiche Inklusion aller Schüler:innen ist ein Anspruch, den Labster an seine Simulationen stellt. Um die Inhalte für alle Lernenden zugänglich zu machen, bietet die Software den sogenannten “Accessibility Mode”, in dem der Workflow für Menschen mit verschiedensten Einschränkungen angepasst wird. Dadurch gibt es zum Beispiel die Optionen Screen Reading oder eine Anpassung für Schüler:innen mit Farbenblindheit.
Labster hat es sich zur Aufgabe gemacht naturwissenschaftliche Bildung für alle Schüler:innen mit Internetverbindung zugänglich zu machen. Des weiteren bietet es den jungen Leuten Einblicke in ein realistisches Labor, für das die meisten Schulen wohl kein Budget haben. Dadurch können Jugendliche schon früh für die wissenschaftliche Arbeit begeistert werden. Digitale Lernhilfen gehören zweifelsohne zu den Unterrichtsmitteln der Zukunft. Lehrkräfte sollten auch in Zukunft versuchen solche Alternativen zum klassischen analogen Lernen in ihren Unterricht einfließen zu lassen. Durch die Kombination von Bildung und Unterhaltung gelingt es so, komplexe Themen interessant und greifbar zu vermitteln. Auch Eigeninitiative und Forschergeist der Schüler:innen wird so gefördert. Und wer weiß, vielleicht gewinnt eines Tages jemand einen Nobelpreis und kann anschließend erzählen, dass alles einmal mit Programmen wie Labster begonnen hat.
Nordrhein-Westfalen wählt: Kommenden Sonntag, den 15. Mai, sind 13 Millionen wahlberechtigte Bürger:innen aufgerufen ihre Stimme für die Wahl des neuen Landtages abzugeben. Die App “+me” bietet insbesondere jungen Menschen die Möglichkeit, unkompliziert direkte Fragen an Parteien und deren Politiker:innen zu stellen. Ein Thema, das auch für den Unterricht interessant sein könnte und daher von Lehrer-News zu diesem Anlass genauer unter die Lupe genommen wird.
Entwickelt hat die App der gemeinnützige Verein “Political Innovation Association e.V.”, welcher nach eigenen Angaben vor allem von Student:innen getragen wird und sich überparteilich für eine “lebendige Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft” einsetzt.
Die kostenlose App “+me” funktioniert dabei ähnlich wie bekannte Messenger und soziale Netzwerke. Nutzer:innen können Fragen stellen, über die anschließend von allen anderen Nutzer:innen abgestimmt wird. Die beliebtesten Fragen können dann von den Parteien beantwortet werden. Aktuell drehen sich viele Fragen um die steigenden Preise und die Bekämpfung von Armut. Die Antworten der Parteien können ihrerseits von den Nutzer:innen mit einem Daumen nach unten oder oben bewertet werden. Interessant ist dabei, dass man erst nachdem man das eigene Votum abgegeben hat, sieht, von welcher Partei die Antwort stammt. Das ermöglicht einen unvoreingenommenen Blick auf die Parteien und deren Antworten. Teilnehmende Parteien sind CDU, SPD, FDP, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke.
Im Screenshot links seht ihr beispielhaft zwei Fragen, die zum Thema Bildung gestellt wurden.
Auch aufgrund des Formates richtet sich die App vor allem an jüngere Wähler:innen oder auch an unter 18-Jährige, die im Rahmen des Unterrichts oder aus persönlichen Interessen Fragen stellen möchten. So ist vorstellbar, dass Schulklassen im Rahmen des Politikunterrichts sich gemeinsam Fragen überlegen und in der App einstellen.
Wie Projekt-Mitinitiatorin Ella Schmidt erklärte, sei das Ziel der App, “Barrieren abzubauen und politische Teilhabe für mehr Menschen zugänglich zu machen”.
Diesen Wunsch teilt sie sich mit anderen Akteuren in Nordrhein-Westfalen. So sagte der Landeswahlleiter Wolfgang Schellen, dass er die knapp 800.00 Erstwähler:innen gezielt ansprechen möchte, “damit möglichst viele ihr Wahlrecht ausüben”. Dies scheint auch notwendig, denn bei der letzten Landtagswahl 2017 schritten nur 54,4% der Erstwähler:innen zur Urne, was deutlich unter der allgemeinen Wahlbeteiligung von 65,2% lag.
Die App “+me” ist für die Betriebssysteme Android und iOS verfügbar und lässt sich in den jeweiligen Appstores herunterladen. Um die App nutzen zu können, ist die Erstellung eines kostenfreien Kontos erforderlich.
Geschichte kann zuweilen ein Unterrichtsfach sein, das sehr trocken daherkommt. Sich Jahreszahlen und Namen bedeutender historischer Figuren zu merken – das ist für Schüler:innen manchmal genug, um die Faszination für Weltgeschichte im Keim zu ersticken. Dabei könnte dieses Fach doch so spannend sein: Bedeutende Ereignisse, die noch Jahrhunderte später nachwirken, schillernde Anführer:innen und Heroen, wie Alexander der Große oder Johanna von Orléans und Einblicke in längst versunkene Kulturen – das hört sich doch eigentlich nach dem Stoff an, aus dem Blockbuster gemacht sind.
Wer in seinem Unterricht nun aber die Erfahrung gemacht hat, dass das Zeigen eines ebensolchen Blockbusters, wie beispielsweise „Königreich der Himmel“ von Schüler:innen gerne auch als Gelegenheit genutzt wird, es sich in den hinteren Reihen bequem zu machen, dem sei das Medium der Videospiele ans Herz gelegt. Im Unterschied zum Film können Schüler:innen hier nämlich aktiv an den Geschehnissen teilnehmen! Geschichte erlebbar machen – das ist es, was historisch akkurate Videospiele versprechen. Da Schüler:innen hier eigene Erfahrungen machen, bilden sie sich auch eine eigene Meinung zu den behandelten Themen. Sie verknüpfen somit Fakten in einer sinnvollen Weise miteinander, anstatt sie bloß auswendig zu lernen.
Natürlich muss hier etwas differenziert werden: Nur weil ein Videospiel in einem historischen Setting stattfindet, muss es nicht unbedingt für den Unterricht geeignet sein. Zahllose Ego-Shooter bedienen sich zum Beispiel der historischen Kulisse des Zweiten Weltkriegs, aber mehr als eine Landschaft und ein Grund, aufeinander zu schießen ist dieses Setting oft nicht. Spiele mit millionenschweren Budgets wie beispielsweise „Battlefield“ stecken natürlich viel Arbeit in die historische Authentizität, sie stellen Uniformen korrekt dar und lassen die Spieler:innen historisch akkurate Schauplätze bespielen. Im Unterricht läuft diese Authentizität aber Gefahr, zu kurz zu kommen, denn gerade für Ego-Shooter ist das „Gameplay„, also der Spielablauf um ein Vielfaches wichtiger, als die Erkundung des Settings. Dass sich die Unterrichtsstunde darum dreht, wer am meisten „Kills“ erreicht hat und welche Waffe die beste ist scheint dann doch etwas zu weit vom Unterrichtsziel weg zu führen. Es gibt jedoch durchaus Spiele, die einen edukativen Ansatz verfolgen, und deren Ziel es ist, historische Begebenheit erfahrbar zu machen. Sein „Gameplay“ darf ein Spiel dabei jedoch trotzdem nicht vernachlässigen – ein langweiliges, unintuitives Spiel macht nämlich noch weniger Spaß, als ein langweiliger Film. Im Folgenden stellen wir Euch daher sechs Spiele vor, denen dieser Balanceakt gelingt:
“Age of Empires 2” ist ein absoluter Klassiker. 1999 von den Microsoft Studios entwickelt, schaffte es das Spiel, eine treue Fangemeinschaft zu sammeln, so dass noch bis 2016 neue Updates und Inhalte für das Spiel programmiert wurden. Dieser Kultstatuts sorgte auch dafür, dass kürzlich ein Remake – die sogenannte “Definitive Edition” veröffentlicht wurde, welche das Spiel grafisch auffrischt und ermöglicht,e s auch auf neuesten betriebssystemen wie Windows 10 zu spielen. Als zeitlos wird es oft beschrieben und bis heute gilt es als ein Vorzeige-Echtzeit-Strategiespiel. Das bedeutet, dass Spieler:innen im Spiel Gebäude bauen und Einheiten ausbilden können – Dorfbewohner wie Soldaten – und mithilfe dieser dann eine Stadt errichten und Schlachten austragen. “Age of Empires 2” deckt dabei die Zeit vom 5. bis zum 15. Jahrhundert ab und erlaubt es, mehr als 20 verschiedene, historisch akkurat gezeichnete Zivilisationen zu spielen – von den Maya, über das Osmanische Reich bis hin zu südostasiatischen Zivilisationen wie dem Königreich von Malaysia.
Während der Spielverlauf natürlich stets nur eine abstrahierte Version historischer Ereignisse darstellt, liegt der besondere Mehrwert für den Unterricht in den sogenannten Kampagnen: Hier können Schüler:innen den Weg bestimmter wichtiger historischer Figuren nachspielen und erfahren dabei viel über die jeweilige Zeit und den historischen Kontext. Als Kreuzfahrer begleitet man Salahadin auf seinem Weg zum islamischen Herrscher, als Johanna von Orléans eint man die versprengten französischen Stadtstaaten und als Dschingis Khan erlebt man, wie Temüdschin durch die mongolische Steppe zieht und zum großen Khan aufsteigt. Untermauert werden diese historischen Begebenheiten von einem ausführlichen Glossar, welches altersgerecht erläutert, wie beispielsweise ein mittelalterlicher Tribok funktioniert oder warum das Königreich Mali als das „Land des Goldes“ bekannt wurde.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die „Europa Universalis„-Reihe von den Paradox Interactive Studios. Auch hier übernehmen die Spieler:innen die Kontrolle über eine Zivilisation, die erfolgreich geführt werden will. Die „Europa Universalis“-Spiele sind jedoch anders als „Age of Empires“ keine Echtzeit-Strategiespiele, sondern sogenannte Globalstrategiespiele. Das heißt, dass Schüler:innen hier keine einzelnen Einheiten anleiten, sondern dass ein Großteil des Spiels auf einem Kartenbildschirm stattfindet. Kartenansichten von Europa sind ja bereits oftmals ein Teil des Geschichtsunterrichts, hier allerdings können Schüler:innen nun selbst Einfluss auf die Karte nehmen: Sie können diplomatisch sein, Handel treiben, politische Banden knüpfen und natürlich auch Krieg führen. Gerade hier kommt jedoch die historische Akkuratesse der „Europa Universalis“-Reihe zum Vorschein: Ohne einen triftigen Grund wird eine Kriegserklärung zum Beispiel eine Menge Probleme mit sich bringen. Schüler:innen lernen, dass Staaten vor allem wirtschaftlich stabil sein müssen und wie wichtig es ist, Verbündete zu haben. Dabei bieten die Spiele ähnlich wie “Age of Empires” ebenfalls Kampagnen an, in denen beispielsweise Napoleons Feldzüge nachgespielt werden können. Dies sind genau die Szenarien, in die die historisch-politischen Verhältnisse Europas für Schüler:innen in einen greifbaren Kontext gesetzt werden. Epochentechnisch bewegen sich die „Europa Universalis“-Spiele dabei in der Neuzeit, also zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert.
Während “Age of Empires“ auch für jüngere Schüler:innen zugänglich ist, weist “Europa Universalis” jedoch eine tiefe Komplexität auf, die es eher für ältere Jahrgänge prädestiniert. Auch die Lehrer:innen selbst müssen sicher öfter in das Handbuch schauen, bevor sie das Spiel im Unterricht präsentieren. Sinnvoll einbinden kann man das Spiel daher zum Beispiel, indem Unterrichtsstunden anhand des Lehrplans auf einzelne Spielmechaniken gemünzt werden – zum Beispiel das Gründen von Kolonien, das Bruttoinlandsprodukt oder die Abläufe diplomatischer Verhandlungen. So lernt die Klasse gemeinsam Schritt für Schritt, welche Zahnräder in einem Staat ineinandergreifen. Gemeinsam können daraufhin auch Entscheidungen getroffen werden, die möglicherweise politisch-wirtschaftliche Diskussionen in der Klasse entfachen. Beispielsweise können sich die Schüler:innen dann nach einem Halbjahr mit ihrem Klassenprojekt “Der eigene Staat” identifizieren und sehen aktuelle politische Debatten vielleicht auch mit anderen Augen.
Ganz anders gestaltet sich hingegen „This War of Mine„. 2014 von den polnischen 11 Bit Studios entwickelt, war das Spiel von Anfang an ein Liebling der Kritiker. Tatsächlich wurde das Spiel sogar als Teil des kulturellen Erbes von Polen ausgezeichnet und gilt auf Initiative des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki seit 2020 als Leseempfehlung für 18-Jährige Schüler:innen.
Im Kontrast zu den beliebten Shootern und den distanzierten Strategiespielen spielt man hier Zivilisten, die in einer vom Krieg zerstörten Stadt um ihr Überleben kämpfen. Dies ist sicher eine treffende Darstellung der Kriegsrealität im 20. Jahrhundert und bringt Schüler.innen näher, was denn da tatsächlich passiert ist, in den vergangenen Kriegen. Denn für einen Großteil der Bevölkerung waren die großen Namen der Politiker und die diplomatischen Verwicklungen Nationen eigentlich nicht das, was ihren Alltag bestimmte. Nein, für die Einwohner der fiktiven Stadt Pogoren, die an die von 1992 bis 1996 belagerte bosnische Hauptstadt Sarajevo angelehnt ist, ging es vor allem um eines: Überleben. Spieler:innen müssen hier in einer zweidimensionalen Seitenansicht dafür sorgen, dass die Familie, die sie kontrollieren in ihrem Bunker sicher ist. Banditen versuchen, sie auszurauben, das Wasser und Essen ist knapp, die Infrastruktur ist zerstört. Das Spiel eignet sich dabei sowohl als akkurate Schilderung der Lebensumstände von Zivilisten nach dem Krieg, als auch gleichzeitig als pazifistisches Mahnmal: Dass Krieg vor allem Leid mit sich bringt.
Noch bedrückender und realistischer gestaltet sich das Spiel „Attentat 1942„, das 2017 vom kleinen tschechischen Studio Charles Games veröffentlicht wurde. In Form eines Point-and-Click-Adventures verfolgen Schüler:innen hier die „Operation Anthropoid„. Diese war ein Attentat auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich, einen hochgestellten Beamten des Naziregimes während der nationalsozialistischen Besatzung der ehemaligen Tschechoslowakei. Von den historischen Ereignissen und der Besatzung wird aus der Perspektive derer, die sie selbst erlebt haben, erzählt. Die Hauptspielfigur, der Großvater, wird dabei kurz nach dem Attentat durch die Gestapo verhaftet und die Spieler:innen müssen daraufhin herausfinden warum es zu der Verhaftung kam. Sie rekonstruieren die Geschehnisse anhand von Zeitzeugenberichten – Filmaufnahmen werden dabei mit Archivmaterial und wissenschaftlicher Recherche vermengt, und vor allem Dialoge, die aus interaktiven Comics aber auch aus Interviews bestehen können, machen das Spielerlebnis aus.
Ebenfalls in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg spielt „My Child Lebensborn„, das 2018 von dem norwegischen Studio Teknopilot veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine Tamagotchi-ähnliche Erziehungssimulation, in der die Spieler:innen in die Rolle von norwegischen Adoptiveltern schlüpfen, welche sich um ein siebenjähriges Kind kümmern und ihm durch seine Kindheit helfen. Jene Kindheit ist dabei von Misstrauen, Mobbing und Ausgrenzung geprägt, denn das Kind stammt aus dem deutschen „Lebensborn“-Projekt, einem der vielen Gräuel des Dritten Reichs, in dem Menschen „gezüchtet“ werden sollten. Das Spiel dauert dabei vier bis fünf Stunden und informiert regelmäßig über die historischen Hintergründe. Gleichzeitig zeichnet es ein immersives Bild der Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg, die von Armut und Traumata geprägt ist. Der Kulturwissenschaftler Christian Huberts beschrieb das Spiel dabei im Deutschlandfunk als ein hochwertiges und cleveres Spiel, dem man anmerke, dass sehr genau gearbeitet wurde und dass mit dem Thema sensibel umgegangen werde.
Zuletzt empfehlen wir „Papers, Please„, das 2013 im Alleingang von Lucas Pope entwickelt wurde. Man spielt hierbei einen namenlosen Grenzbeamten im fiktiven, totalitären Staat Arstotzka. Die einzige Aufgabe der Spieler:innen ist es, zu entscheiden, ob Reisende den Grenzübergang passieren dürfen oder nicht, eine Entscheidung, die jedoch von Tag zu Tag schwieriger wird. Wie sehr kann man den Immigranten und Emigrierenden trauen? Möchte man sich für das gute Gewissen über die gesetzlichen Auflagen hinwegsetzen? Oder möchte man lieber seinen Job behalten, muss dafür aber harte, unmoralische Entscheidungen treffen? Das Spiel vermittelt Schüler:innen also die Grauzone in Krisenzeiten, die Tatsache, dass Gut und Böse leider nicht immer deutlich verteilt und klar erkennbar sind. Gerade im Geschichtsunterricht, in dem der bürokratische Apparat des Holocausts oder die Teilung Deutschlands in die BRD und DDR behandelt werden, kann ein solches Spiel gut dazu dienen, das moralische Dilemma der Beteiligten deutlich zu machen.
Auch dieses Spiel gilt als herausragend gut, es wurde mehrfach ausgezeichnet und in der Presse gelobt, so zum Beispiel 2013 von Carsten Görig im SPIEGEL: „[Ich] verstehe immer mehr, wie Menschen gegen ihre eigene Menschlichkeit handeln können. Wie sie sich selbst verraten und auch andere. Wie sie keine Alternative sehen können. Und wie sie gleichzeitig an so etwas einfachem wie dem Vergleichen von Pässen Spaß haben können.“
Habt Ihr selbst Erfahrungen mit den vorgestellten Spielen? Habt Ihr vielleicht bereits selbst schon einmal Videospiele im Unterricht eingesetzt? Oder fehlt Euch ein Eintrag auf der Liste? Schreibt es uns in die Kommentare!
Die Aufnahme zehntausender geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine stellt das deutsche Bildungssystem vor eine gewaltige Herausforderung. Grund genug für Lehrer-News an dieser Stelle einen Überblick zu Unterrichtsmaterial und digitalen Tools zu verschaffen, die für Lehrer:innen und Schulen hilfreich bei der Eingliederung ukrainischer Schüler:innen sind.
Derzeit befinden sich etwa 240.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland, darunter viele Minderjährige. Für sie und ihre Familien sind sprachlich bedingte Verständnisprobleme eines der größten Hindernisse. Altersübergreifend für den Einstieg in die deutsche Sprache zu empfehlen, ist dieses leicht verständliche Lernheft der Seite buchstaben.com, welches die wichtigsten sprachlichen Grundlagen und Begriffe vermittelt. Eine Übersicht und Downloadmöglichkeiten zu ukrainischen Lehrbüchern zu Deutsch als Fremdsprache liefert dieser Blogartikel. Deutschkurse für erwachsene Ukrainer:innen gibt es bei der Deutschen Welle und dem Portal „Wir lernen online“. Wie die Ereignisse der letzten Monate einmal mehr zeigen, wird die Weiterbildung von Lehrer:innen im Umgang mit geflüchteten Menschen auch in Zukunft unabdingbar sein. Das Programm Bildung durch Sprache und Schrift hat hierzu eine Reihe von Broschüren und Kursen entworfen. Speziell für Kinder aus der Ukraine geeignet, sind Angebote der ARD-Mediathek, beispielsweise Deutsch lernen mit Socke“, eine “Planet-Schule”-Filmreihe, welche die deutsche Sprache spielerisch vermittelt. Unter anderem die allseits beliebte Sendung mit der Maus und andere Klassiker können hier auf Ukrainisch angesehen werden. Eine umfassende Sammlung zur Vermittlung von Deutschkenntnissen an ukrainische Schüler:innen bietet der Bildungsserver Berlin-Brandenburg. Für Jung und Alt gleichermaßen interessant sind digitale Tools, die Deutschkurse für Geflüchtete aus der Ukraine beinhalten. Die LearnMatch-App von Mildenberger bietet dabei eine Anleitung in Deutsch und Ukrainisch, auch der gelungene Vokabeltrainer von digiclass:lab ist in beiden Sprachen erhältlich.
Bei der Vermittlung ukrainisch-sprachigen Stoffs können Lehrkräfte auf die gut ausgebaute digitale Infrastruktur des ukrainischen Bildungssystems und seiner Unterrichtsmaterialien zurückgreifen. Allem voran steht die staatliche „Allukrainische“ Online-Schule für die Klassen 5-11, die aus Videounterricht und über 1000 online verfügbaren Schulbücher besteht (zur deutschen Version). Wie im Bild zu sehen, werden die Lernvideos hier übersichtlich nach Klasse und Fach geordnet. Die Links verweisen auf die Video-Lerneinheiten auf Youtube.
Eine Linksammlung zu weiteren (ukrainischsprachigen) Angeboten und kostenlosen Online-Learning-Tools ist auf der Seite des sofatutor-Magazins abrufbar. Für Lehrer:innen gibt es darüber hinaus deutsch- und englischsprachige Seiten, die ukrainisches Unterrichtsmaterial kostenfrei zur Verfügung stellen. Die elektronische Bilbliothek des Instituts für Modernisierung der Bildungsinhalte (IMZO) umfasst PDF-Dateien der Schulbücher aus dem ukrainischen Bildungsverlag Ranok für sämtliche Fächer bis zur elften Klasse. Weitere ukrainische Lehrbücher befinden sich auf dem Open-Educational-Resources-Portal Mundo. Der Mildenberger Verlag ergänzt diese Angebote um Gratis-Bücher, Arbeitsblätter und weitere digitale Tools. Eine übersichtliche Darstellung verschiedener deutsch-, englisch- und ukrainisch-sprachiger Unterrichtsmaterialien zeigt das Padlet des Zentrums für Lerntechnologie und Innovation (ZLI) in Wien.
Das im Bild dargestellte ZLI-Padlet überzeugt durch seine einfach gehaltene Darstellung verschiedener, multimedialer Lerninhalte. Es hilft Lehrer:innen bei der Orientierung innerhalb des umfangreichen Angebots an Unterrichtsmaterial für ukrainische Schüler:innen und ist durch eine unkomplizierte, kostenfreie Anmeldung per E-Mail nutzbar. Weitere ausführliche Linksammlungen rund um den Unterricht und die Aufnahme ukrainischer Schüler:innen bieten außerdem der Bildungsserver Berlin-Brandenburg und das Heise Magazin.
Abseits der Vermittlung von Lehrinhalten sind einige organisatorische Aspekte zu beachten. Ein umfassendes Q&A zu Schulpflicht, Prüfungen und weiteren allgemeinen Rahmenbedingungen der Aufnahme ukrainischer Schüler:innen leistet das Deutsche Schulportal. Ein gesonderter Aspekt ist die Eingliederung ukrainischer Lehrer:innen und Pädagog:innen in die schulischen Abläufe hierzulande. Die Stellungnahme der Kultusministerkonferenz (KMK) formuliert die „Entwicklung von Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten für ukrainische Lehrkräfte“ ausdrücklich als Ziel. Ihre Erfahrungswerte können nicht nur bei der Vermittlung von Lehrinhalten, sondern auch der psychischen Unterstützung ukrainischer Schüler:innen wertvoll sein.
Einen Lehrer-News-Artikel zur Debatte, wie weit die Integration ukrainischer Schüler:innen in das deutsche Schulsystem gehen soll, findet ihr hier. Wie sich die Hintergründe des Ukraine-Kriegs schulisch vermitteln lassen, behandelt dieser LN-Artikel.
Welche Erfahrungen habt ihr bei der Aufnahme ukrainischer Schüler:innen gemacht? In welchen Bereichen wünscht ihr euch mehr Unterstützung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
In Zeiten von Homeschooling und Distance Learning kann es zu einer Herausforderung werden, mathematische Inhalte an Schülerinnen und Schüler zu vermitteln. ClassNinjas hat sich jedoch zur Mission gemacht: Mathe soll (wirklich) Spaß machen.
Auch das Thema Mathematik soll der Jugendrealität entsprechen. Gemeinsam mit Pädagogen und Pädagoginnen haben die ClassNinjas Lernvideos und Übungen konzipiert, die den gesamten Mathematik-Lehrplan der Sekundarstufe I abdeckt – und dabei auch wirklich Spaß macht. Die Lernvideos können einerseits in der kostenlosen App und andererseits auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal aufgerufen werden.
Mit dem begleitenden Ninja-Maskottchen und praxisnahen Beispielen (z.B. Akku-Ladestand des Handys statt Birnen und Äpfeln) macht das Lernen der mathematischen Konzepte wirklich Spaß. Das gesamte Angebot kann kostenlos aufgerufen werden. Das Ziel ist, dass das Lernen sich gar nicht wie Lernen anfühlt, sondern dass Mathematik-Skills spielerisch trainiert werden und dass der Lehrstoff, der vermittelt wird, auch wirklich gut sitzt. Das Angebot kann selbstverständlich von Lehrpersonen und Schulen ebenfalls als Begleitung zum (online) Unterricht genutzt werden.
Während die App aktuell nur für die 5.-8. Klasse verfügbar ist, bietet ClassNinjas für alle Schulstufen auch individuelle Unterstützung in Form von 1:1 Online Coachings an. Ganz gleich ob es sich um Grundschule oder Abitur handelt, sorgt ein Team von kompetenten Tutorinnen und Tutoren dafür, dass die Vorbereitung für kommende Prüfungen oder auch das Befestigen der im Unterricht gelernten Inhalte sichergestellt wird. Es kann aber auch vorkommen, dass bereits früher # gelernte Inhalte noch nicht gut verstanden wurden und somit die aufbauenden Inhalte schwierig zu verstehen sind. Auch fürdiesen Fall stehen unsere Tutorinnen und Tutoren zur Verfügung und unterstützen bei einer optimalen Wiederholung der notwendigen Inhalte.
Gerne können Schülerinnen und Schüler sich in einer kostenlosen, unverbindlichen Probeeinheit von den Online-Coachings überzeugen und schließlich ein geeignetes Paket buchen – zwischen €19,49 und €21,90 pro Einheit. Für mehr Details kannclassninjasclub.com besucht werden.
Um der Realität der Jugend gerecht zu werden, gibt es nicht nur mathematische Unterstützung per App oder Coaching, sondern auch unterhaltsame Bildung über soziale Medien. Neben Instagram ist ClassNinjas auch auf TikTok als einer der reichweitenstärksten Kanäle im deutschsprachigen Markt vertreten. Mit 270.000 Abonnentinnen und Abonnenten haben Kinder und Jugendliche eine Plattform, auf der sie Spaß haben können und sich austauschen können, aber auch zum Lernen angeregt werden. Die Zielgruppe wird somit genau dort abgeholt, wo sie viel Zeit verbringen. Die Inhalte auf TikTok, ergänzend zur App und zum Coaching, führen dazu, dass ClassNinjas der Mission immer näherkommt: Mathematik macht wirklich Spaß.
Wir danken ClassNinjas für ihren Gastbeitrag. Welche Apps nutzt Ihr für den digitalen Unterricht? Schreibt es uns in die Kommentare oder per Email an redaktion@lehrer-news.de.
Die meisten von Euch kennen es bereits. Allen anderen möchten wir an dieser Stelle Lehrermarktplatz (www.lehrermarktplatz.de) vorstellen, eine Website, auf der Unterrichtsmaterialien von Lehrern und Lehrerinnen für Lehrer und Lehrerinnen gesammelt werden. Ihr findet dort ein breites Spektrum von Materialien für alle Fächer. Die Plattform ist mit dem Gedanken entstanden, dass Lehrer und Lehrerinnen viele eigene Unterrichtsmaterialien erstellen und diese nach Gebrauch in der Schublade oder auf der Festplatte landen. Die Gründer von Lehrermarktplatz haben beschlossen das zu ändern. Dort können die liebevoll erstellten Materialien entweder kostenlos, wie zum Beispiel Hygiene Poster und Mini Book oder gegen eine von dem Einsteller festgelegte Summe anderen Lehrern und Lehrerinnen zur Verfügung stellen.
Um Plagiate zu vermeiden arbeitet Lehrermarktplatz mit PlagScan zusammen.
Daher müssen Materialien, die eingestellt werden, mit Quellen versehen werden, wenn sie auf andere Materialien verweisen oder daraus zitieren. Das Urheberrecht für das eingestellte Material verbleibt dabei bei dem oder der Einstellenden. Auch Beamte und Beamtinnen können kostenpflichtiges Material bei Lehrermarktplatz einstellen. Das Nebeneinkommen muss nur bei der Schulleitung und leider auch dem Finanzamt angezeigt werden.
Zum Einstellen von Lehrmaterial legt man sich einfach ein Profil an, dieses kann auch mit Pseudonym verwendet werden.
Der Preis der Materialien wird zwar von der einstellenden Lehrkraft festgelegt, allerdings zahlt Lehrermarktplatz nur bis zu 70% aus. Von dem einbehaltenen Rest wird die Aufrechterhaltung der Website bezahlt.
Der Schutz der Materialien erfolgt durch das Urheberrecht, das heißt, dass es untersagt ist die Materialien, die man erworben hat weiter zu geben oder kommerziell zu nutzen. Gleichzeitig werden alle heruntergeladenen Materialien mit einer Signatur versehen, so dass sie immer auf den ursprünglichen Downloader zurückverfolgt werden können.
Während der Coronakrise gibt es dazu eine Ausnahme. Alle Materialien dürfen an Schüler und Schülerinnen sowie Eltern für das Homeschooling weitergegeben werden.
Auch die Zukunft Digitale Bildung hat bei Lehrermarktplatz Inhalte zur Verfügung gestellt. Falls Ihr interessiert daran seid, kommt Ihr hier zu unseren Materialien!
Lehrerschmidt? Da fehlt doch ein Leerzeichen, denken die Deutschlehrer und -lehrerinnen unter Euch vielleicht. Doch die Schreibweise ist richtig. Hinter Lehrerschmidt steckt Kai Schmidt, Rektor einer Oberschule in Niedersachen. Angefangen hat er, als seine Schüler und Schülerinnen von Problemen erzählten den Lernstoff zu Hause nachzubereiten. Daraufhin schnappte sich Schmidt die Kamera und ging nach kurzer Zeit viral – obwohl die Videos zu Anfang noch versteckt waren. Seine Hauptschüler und -schülerinnen hatten die Videos an Freunde weitergeleitet. Mittlerweile ist er mit knapp 900 Tausend Abonnenten einer der größten deutschen YouTuber im Bildungsbereich.
Zu Beginn seiner YouTube Karriere hat sich Lehrerschmidt vor allem um seine Hauptschüler und -schülerinnen gekümmert. Mittlerweile hat er aber Videos für alle Schulformen, von der ersten bis zur zehnten Klasse online. Die Playlists sind dabei nach Themen und nicht etwa nach Schulformen geordnet. Seinen YouTube Kanal mit allen Videos findet Ihr hier.
„Der Zauber an YouTube ist, dass die Schüler sowieso dort unterwegs und die Wege zu den Lernvideos ganz kurz sind“
Kai Schmidt in einem Interview mit NDR 1 Niedersachsen.
Zusätzlich zu seinem Job als Lehrer und mittlerweile Schuleiter und seiner YouTubekarriere engagiert er sich noch ehrenamtlich. Bei der Zukunft Digitale Bildung berät er zum als Beiratsmitglied das Team in allen Fragen des öffentlichen Auftretens.
Redoxreaktion, Polymerisation, Säure-Base Reaktion und weitere Themenbereiche sind wichtige Bestandteile der Chemie. Vielen Schülerinnen und Schülern graust es schon, wenn sie daran denken. Doch die Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und YouTuberin Mai Thi Nguyen-Kim schafft es, allen, die etwas mehr Chemie lernen wollen, diese komplexen Themen anschaulich näher zu bringen.
Mai Thi Nguyen-Kim ist eine deutsche Chemikern, Fernsehmoderatorin und YouTuberin. Die Chemikerin hat einen beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. Sie studierte von 2006 bis 2012 Chemie unter anderem am Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine der top Elite-Universitäten weltweit. Des Weiteren arbeitete sie ab 2012 als Doktorandin an der Harvard University. Im Jahre 2017 hat sie an der Universität Potsdam promoviert.
Ihre YouTube Karriere begann im Jahre 2015 mit ihrem Kanal “The Secret Life of Scientists”, auf dem sie auf humorvolle Weise wissenschaftliche Themen besprach. Ab 2016 begann Mai Thi Nguyen-Kim mit funk – ein deutsches Online-Medienangebot und Content-Netzwerk der ARD und des ZDF – zusammenzuarbeiten und war fortan auf den Kanälen “schönschlau” und “musstewissen” zu sehen. Der Kanal “schönschlau” wurde später in “MaiLab” umbenannt. Seit 2018 ist Mai Thi zusätzlich im Wissenschafts-Fernsehmagazin “Quarks” zu sehen.
musstewissen Chemie ist ein von FUNK betriebener YouTube Kanal mit Mai Thi Nguyen-Kim
Interessant für Schülerinnen und Schüler ist vor allem der YouTube Kanal „musstewissen Chemie“. Auf diesem Kanal können Zuschauerinnen und Zuschauer Chemie online lernen. Dieser kostenlose Chemie-Nachhilfeunterricht geschieht mithilfe von Videos, welche Mai Thi Nguyen-Kim zur Verfügung stellt. Für das bessere Verständnis bindet sie kleine Experimente und Animationen in ihre Videos mit ein. Auch wenn der Kanal seit drei Jahren nicht mehr aktualisiert wird, behält er natürlich trotzdem seine Aktualität.
Berühmt ist Mai Thi-Nguyen-Kim vor allem für ihren YouTube Kanal „maiLab“ Dieser YouTube Kanal von Funk ist mit seinen 1,19 Millionen Abonennten einer der wichtigsten Wissenschaftskanäle im gesamten deutschsprachigen Raum. Auf maiLab bespricht die Chemikerin Chemie im Alltag und sonstige wissenschaftlich relevante Themen wie den Klimawandel, die Umweltverschmutzung oder Impfungen. Der Kanal hat zwar oft einen unterhaltenden Charakter, aber niemand, der oder die sich für Naturwissenschaften interessiert, kann ihn links liegen lassen.
Mai Thi-Nguyen-Kim ist somit eine der Frauen, welche eine herausragende Rolle in der digitalen Bildung einnehmen. Falls euch interessiert, welche Frauen noch dazu zählen, schaut auf unserem Beitrag zum Weltfrauentag vorbei.
Es gibt viele Videkonferenztools auf dem Markt. Und viele davon werden für den Unterricht eingesetzt. Doch häufig gibt es Probleme in der Anwendung oder im Datenschutz. Nicht so bei BigBlueButton. Wir zeigen Euch, was das Tool zu bieten hat.
Zunächst ein vermeintlicher Nachteil: Für BigBlueButton läuft über einen eigenen Server. Aber keine Sorge, den Server müssen die Lehrkräfte nicht selber zur Verfügung stellen. Das macht entweder die Schule, das Land oder ein externer Dienstleister. Daraus resultiert aber, dass das Programm mit mehreren Videokonferenzen gleichzeitig für eine ganze Schule stabil läuft und sämtliche Daten nur auf dem dafür vorgesehenen Server gespeichert werden. Somit ist das Tool absolut DSGVO konform, wenn der entsprechende Server in Deutschland oder der EU steht. Dennoch ist natürlich, wie bei jeder anderen Videokonferenz, eine Einverständniserklärung sowohl von Lehrkräften als auch von Schülerinnen und Schülern notwendig.
Von der Funktionsweise ähnelt BigBlueButton vielen anderen Videokonferenztools und hat doch viel mehr zu bieten. So kann man Präsentationen vorher hochladen oder externe Videos teilen, so dass auch der Sound ankommt. Es gibt einen Chat, über den alle Teilnehmenden sich austauschen und Dokumente hochladen und verschicken können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit gemeinsame Notizen abzuspeichern und über die Sitzung hinaus zu verwenden.. Über das integrierte Umfragetool kann zum Beispiel die Unterrichtsaktivierung stattfinden. Die Tafelfunktion ermöglicht das gemeinsame kritzeln und spinnen.
Viele Bundesländer und Kommunen nutzen BigBlueButton schon an ihren Schulen. Auch wenn das Tool, wenn man es erstmal durchschaut hat, sehr genial zu nutzen ist, schadet es nicht etwas Hilfe dabei zu bekommen. Daher bietet die Zukunft Digitale Bildung gGmbH auch Fortbildungen an, die sich explizit mit BigBlueButton beschäftigen. Dort bringen die Fortbilderinnen und Fortbilder den Lehrkräften und Schulen alles bei, um eine optimale Atmosphäre im Distanzunterricht zu schaffen und einen effektiven Unterricht zu ermöglichen.
Wie kann man Podcasts im Geschichtsunterricht sinnvoll nutzen? Die Zeiten in denen Schülerinnen und Schüler stumpf Daten auswendig lernen mussten sind vorbei. Klassischerweise werden Quellen und Texte gelesen und interpretiert. Doch warum nicht auch mal einen Podcast für den Geschichtsunterricht einsetzen? Die Schülerinnen und Schüler könnten sich zum Beispiel eine Folge und ein Thema heraussuchen und die Thesen der Podcatenden aufarbeiten oder hinterfragen. Insbesondere im Distanzunterricht bieten Podcasts eine Möglichkeit den Unterrichtsalltag zu entlasten und zu entspannen. Dazu kommt, dass sie seit einigen Jahren ein beliebtes Kommunikationsmittel sind und sie sich als Medium an sich, so wie Radio, Fernsehen oder Zeitungen als Lehr und Lernobjekt spannend sind und so wie ein Radiomitschnitt selbst als Quelle genutzt werden können. Wenn Ihr Euch auch für Podcasts anderer Fächer interessiert, haben wir auch dafür eine Liste zusammengestellt.
Die Historiker Richard Hemmer und Daniel Meßner erzählen sich immer abwechselnd jede Woche gegenseitig eine Geschichte aus der Geschichte. Der Clou an der Sache ist, dass der jeweils andere nicht weiß, was für eine Geschichte drankommt. Dabei springen sie zeitlich und räumlich durch die ganze Welt. So gab es bereits Geschichten über Knochenorakel in China, den einzigen erfolgreichen Putsch in den USA oder den ersten Archäologen der Welt. Hier geht's zum Podcast.
Im Podcast eine Stunde History beleuchtet das Deutschlandfunk Nova Team immer eine Episode aus der Vergangenheit und zieht Schlüsse zur Gegenwart. Dabei kommen verschiedene Experten zu Wort, wie zum Beispiel Dr. Asfa-Wossen Asserate zum Sturz von Haile Selassie, dem letzten äthiopischen Kaiser. Hier geht's zum Podcast.
Okay, dieser Podcast ist aus den Staaten und daher auf englisch. Wir wollten ihn Euch dennoch nicht vorenthalten. Denn bei ridiculous history geht es um die lächerlichen, witzigen und skurrilen historischen Ereignisse. Auch wenn die Folgen nicht immer lustig waren. So behandeln die Podcaster zum Beispiel die Frage warum englische Anwälte Perücken tragen oder wie die Puritaner Weihnachten abgeschafft haben. Hier geht's zum Podcast bei Spotify.
Das Konzept ist ähnlich wie bei Geschichten aus der Geschichte. Die Podcaster Elias, Karol und Oliver erzählen Geschichten aus der Geschichte zu den unterschiedlichsten Themen. Dabei dekonstruieren sie auch mal Mythen oder Bibelgeschichten oder sprechen in der Plauderstunde über Geschichte in anderen Medien. Hier geht's zum Podcast.
Beim geheimen Kabinett handelt es sich um einen Podcast der ebenfalls skurrile und schräge Geschichten aus der Geschichte behandelt. Der Vorteil ist, dass die Folgen sehr kurz sind und daher auch in eine einzelne Unterrichtsstunde gut eingebaut werden können. Hier geht's zum Podcast bei Spotify.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Geschichtspodcast und stellt kein Ranking da. Eine vollständigere Liste findet Ihr hier bei Geschichten aus der Geschichte. Habt ihr schonmal Podcasts für den Unterricht eingesetzt? Wenn ja, welche? Schreibt es uns in die Kommentare oder schickt uns eine Mail an redaktion@lehrer-news.de.
Smarter Unterricht ist ganz einfach – deshalb nutzen viele Lehrer bereits ein Tablet für die Schule und den Unterricht. Mit Hilfe der richtigen Apps könnt Ihr Euren schulischen Alltag besser organisieren und strukturieren. Auch sind die Applikationen oft eine interessante Möglichkeit, den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten. Daher bekommt Ihr von uns die besten Apps zum Lehren und Lernen in diesem Artikel an die Hand. Viel Spaß beim Lesen!
Mit Notability verwandelt Ihr Euer iPad in einen Notizblock mit vielen nützlichen Funktionen. Neben Notizfunktionen für Text und Sprachaufzeichnung bietet die App auch die Möglichkeit, PDF-Dateien zu bearbeiten.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/notability/id360593530
Die Universalapp „GoodNotes 5“ ist der weiterentwickelte Nachfolger der herausragenden Vorgängerversion 4 der sehr beliebten Notizenapp. Mit GoodNotes 5 könnt Ihr Mitschriften in Notizbüchern organisieren. Dabei habt Ihr die Wahl zwischen unterschiedlichen Deckblättern und Papierarten: kariert, liniert, amerikanisch oder im Stil eines Notenheftes. Ihr könnt sogar Dokumente einscannen und so Eure Papier-Dokumente digitalisieren. Darüber hinaus könnt Ihr auch PDFs, Bilder und vieles mehr importieren.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/goodnotes-5/id1444383602
Mit OneNote kann man sehr leicht digitale Notizbücher erstellen. OneNote ersetzt damit gebundene Kalender, Hefte und jede Form von Zettelwirtschaft. Anders als Arbeitsblätter oder Bücher kann ein digitales Notizbuch dank der Cloud-Speicherung auch nicht so leicht verloren gehen. Nicht nur Texte, sondern auch Grafiken, Bilder, Listen und Dokumente könnt Ihr mit OneNote problemlos verwalten.
Ihr habt sogar die Möglichkeit, Briefe einzuscannen, abfotografierte Tafelbilder oder auch Landkarten einzufügen.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/microsoft-onenote/id410395246
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.microsoft.office.onenote&hl=de&gl=US
In Quizlet kann man selbst Lernsets, Ordner für die verschiedenen Lernsets und sogar Kurse (=Klassen) erstellen, wodurch sich Quizlet super in der Schule einsetzen lässt. Außerdem hat man Zugriff auf viele bereits existierende Lernsets zu fast allen Schulfächern, und dank Quizlet Live kann die App auch sehr gut in den Unterricht selbst eingebaut werden.
Pros and Cons:
+ Live Modus
+ Möglichkeit Kurse/Gruppen und natürlich Quizze zu erstellen
- vorhandene Lernsets nicht zentral sortiert (z.B. nach Fächern)
iOS: https://apps.apple.com/us/app/quizlet/id546473125
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.quizlet.quizletandroid&hl=de&gl=US
Bereits in der kostenlosen Basisversion bietet die Quiz-App „Kahoot!“ Euch an, selbst Spiele mit Multiple-Choice-Quizfragen zu erstellen. Auch erhaltet Ihr Zugang zu Spielen und Quizfragen, die in einer firmeneigenen Bibliothek bereitgestellt werden, zu der Mitglieder der Kahoot-Community ihre eigenen Spiele und Fragen beisteuern können.
Die Schüler hingegen brauchen selbst keinen Account zum Spielen.
Pros and Cons:
+ Live Modus
+ selbst Quizze erstellen
– App/System auf Englisch
- wenig Content auf Deutsch verfügbar
iOS: https://apps.apple.com/de/app/kahoot-play-create-quizzes/id1131203560
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=no.mobitroll.kahoot.android&hl=de&gl=US
Mit Mentimeter könnt Ihr sehr einfach interaktive Präsentationen und natürlich Quizze gestalten. Der Fokus von Mentimeter liegt hierbei auf Live-Quizze, ist also perfekt für den smarten Unterricht. Zur Teilnahme am Quiz benötigen die Schüler lediglich den 4-stelligen Zahlencode.
Pros and Cons:
+Live-Modus
+Quizze selbst erstellen
-App/System auf Englisch
-keine Sammlung bereits erstellter Quizze
iOS: https://apps.apple.com/de/app/mentimeter/id1064435577
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.mentimeter.voting&hl=de&gl=US
Jeder kennt Post Its: Die kleinen, meist gelben Klebezettel, die uns im Alltag als Merkhilfe dienen. Padlet setzt diese Idee digital um, ergänzt sie mit weiteren Funktionen und lässt sich so auch im Unterricht einsetzen. Es ist im Grunde nichts anderes als eine digitale Pinnwand, an welcher Ihr Links, Texte, Bilder und Videos ähnlich wie Haftnotizen sammeln könnt.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/padlet/id834618886
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.wallwisher.Padlet&hl=de&gl=US
Dropbox ist ein zentraler Speicher für Dokumente und sonstige Dateien, weshalb Euch lediglich eine Internetverbindung auch in der Schule oder unterwegs Zugriff darauf ermöglicht. Die Software stellt dazu eine Art virtuelle Festplatte (in der kostenfreien Variante mit bis zu zwei Gigabyte Speicherplatz) zur Verfügung.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/dropbox/id327630330
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.dropbox.android&hl=de&gl=US
Ermöglicht es ein oder zwei Glücksräder ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten und hat ein cooles Feature zum Auslosen, wer heute im Unterricht abgefragt wird.
iOS: https://apps.apple.com/de/app/classroom-roulette-random-picker-by-idoceo/id1111869820
Die Website Smart Classroom gehört Tino. Er ist selbst Lehrer an einer integrierten Gesamtschule und zusätzlich auch noch für das „IT-Department“ in seiner Schule zuständig. Bei ihm erhaltet Ihr Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte darüber, wie Ihr Euren beruflichen Alltag und Unterricht mithilfe digitaler Medien vereinfachen und strukturieren könnt. Dabei geht es vor allem um den Einsatz des Tablets und Smartphones sowie verschiedener Apps und Online-Tools im Unterricht. Hier geht’s zur Website.
Wie der Name schon sagt, bekommt Ihr bei iPad@School Informationen rund um den Einsatz von iPads in der Schule. Dazu gehören natürlich auch Tipps und Empfehlungen zu geeigneten Apps. Hier geht’s zur Website.
Mit den hier vorgestellten Apps geht smarter Unterricht ganz einfach. Falls Ihr noch weitere empfehlenswerte Tools kennt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare! Für noch mehr Tipps für die Gestaltung von digitialem Unterricht schaut gern hier vorbei.
Ja, es gibt einen Weg seine Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts zu motivieren und diese auch motiviert zu halten. Die Möglichkeit dazu gibt Euch die interaktive Präsentationssoftware Mentimeter.
Mit Hilfe von Mentimeter könnt Ihr das Wissen Eurer Schülerinnen und Schüler auf eine neue Art testen und langweilige Vorträge durch interaktive Präsentationen ersetzten, indem Ihr Fragen, Abstimmungen, Quiz, Folien, Fotos, GIF oder weitere Medien einfügt.
Der Fokus von Mentimeter liegt vor allem auf Live-Quizze. Eine sogenannte Quiz-Competition besteht aus drei Elementen:
-Anfängliche Lobby: Die Lobby ist der Ort, an dem die Teilnehmer dem Quiz beitreten, einen Avatar zugewiesen bekommen und ihren Spitznamen für den Quiz-Wettbewerb eingeben.
-Quiz-Fragen: Sobald Sie mit der ersten Frage beginnen, geht das Spiel los. Die Teilnehmer versuchen, die Frage zu beantworten, bevor die Zeit abgelaufen ist. Richtige Antworten werden dann je nach den von Ihnen gewählten Einstellungen mit 500-1000 Punkten belohnt.
-Ranglisten: Die Leaderboards zeigen die 10 besten Teilnehmer zwischen den Fragen, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu fördern. Das letzte Leaderboard des Quiz-Wettbewerbs verrät den Gesamtsieger.
Für die Quizze stehen Euch zwei grundlegender Fragetypen zur Verfügung:
-Select Answer Quiz: Hier gebt Ihr den Teilnehmern vordefinierte Optionen zur Auswahl – genau wie bei einer Multiple-Choice-Frage.
-Type Answer Quiz: In diesem Quiz müssen die Teilnehmer die Antwort selbst eingeben anstatt eine Reihe von vorgegebenen Antwortmöglichkeiten auszuwählen. Das macht das Quiz natürlich auch schwieriger.
Zudem gibt es auch zwei verschiedene Modi für jede Quizfrage:
-Schnellere Antworten bringen mehr Punkte: Die Teilnehmer versuchen so schnell wie möglich zu antworten und werden für eine richtige Antwort mit 500 bis 1000 Punkten belohnt, je nachdem, wann sie ihre Antwort einreichen.
-Alle richtigen Antworten erhalten 1000 Punkte: Dieser Modus sollte für Situationen genutzt werden, in denen Ihr eher Genauigkeit als Geschwindigkeit fördern wollt.
In der kostenlosen Version kann man pro Präsentation maximal zwei Quizze mit jeweils fünf Fragen einbauen. Man hat aber dennoch schon Zugriff auf alle Fragetypen und die Teilnehmerzahl ist ebenfalls unbegrenzt (=500).
Die Vorteile der zahlungspflichtigen Basic und Pro Versionen liegen vor allem im größeren Quiz-Umfang: Mehr Fragen pro Quiz, mehr Quizze pro Tag, mehr Individualisierung beim Erstellen der Präsentationen.
Für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gibt es Rabatte. Außerdem gibt es für Schulen zusätzlich eine Education-Version.
Mentimeter selbst ist nur auf Englisch nutzbar, die Präsentationen und Quizze könne aber auf Deutsch erstellt werden. Ihr könnt Mentimeter im Browser verwenden oder bei iOS und Android Geräten die App nutzen. Die Schüler benötigen zum Teilnehmen an Quizzen keinen eigenen Account.
Weitere Informationen könnt Ihr auf der Website von Mentimeter erhalten. Die Website haben wir Euch hier verlinkt. Einen Artikel, der noch genauer auf die Quiz-Funktionen von Mentimeter eingeht könnt Ihr hier finden. Auf dem Youtube Kanal könnt Ihr zudem Tutorials für die Benutzung von Mentimeter finden.
Was haltet Ihr von Live Quiz und deren Benutzung im Unterricht? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare oder schickt uns eine Email an redaktion@lehrer-news.de.
iPads gehören trotz ihrer hohen Preise seit ihrer Einführung 2010 zu den beliebtesten und meistverkauften Tablets weltweit. Für viele steht die Marke Apple für Qualität, Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit, sodass deren Produkte gerade für Neueinsteigende sinnvoll sein können.
Auch immer mehr Lehrkräfte nutzen iPads für ihren Unterricht, doch stellt sich die Frage: Welches iPad eignet sich dafür am besten, denn mittlerweile gibt es unterschiedliche Modelle mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Unser Ratgeber hilft Euch dabei, den Überblick zu behalten und das richtige Modell für Euren Unterricht zu finden.
Aufgrund der Vielzahl an Modellen kann man schnell mal den Überblick verlieren. Daher stellen wir euch die Modelle im Einzelnen vor und besprechen kurz ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Apple bietet mittlerweile vier verschiedene Modelle an: das klassische iPad, iPad mini, iPad Air und schließlich das iPad Pro. Bei allen Modellen kann es sich lohnen kostengünstig ein Gerät der älteren Generationen zu kaufen, wenn die geplante Verwendung keine zu großen Leistungsanforderungen stellt; klassische Office- und Verwaltungsaufgaben stellen meistens kein Problem dar. Die neueren Modelle verfügen standardmäßig über einen Fingerabdrucksensor, was das Entsperren während des Einsatzes im Klassenzimmer erleichtert.
Alle aktuellen Modelle lassen sich gegen Aufpreis mit einem “Cellular” Modul ausstatten. Ein solches Modul ermöglicht es, das iPad auch über eine SIM-Karte mit dem Internet zu verbinden. Sinnvoll ist diese Option, wenn die Schule über kein oder nur eingeschränktes WLAN verfügt oder man viel von unterwegs arbeiten möchte. Allerdings liegen die zusätzlichen Kosten dafür im Schnitt bei ungefähr 180 Euro und man benötigt natürlich eine SIM-Karte mit Internetvertrag. Alternativ kann man über das eigene Smartphone einen WiFI-Hotspot einrichten oder sich eigens ein Gerät für diesen Zweck anschaffen.
Die mittlerweile neunte Generation des iPads ist das günstigste Modell und ab 379 € im Handel erhältlich. Im Vergleich zu den anderen Modellen könnte man es zwar als altes Eisen bezeichnen, es ist aber immer noch ein ausgezeichnetes Tablet für alltägliche Aufgaben. Mit einem Bildschirmdiagonale von 10,2 Zoll (ca. 26 Zentimeter) und einem Gewicht von ca. 500 Gramm lässt es sich auch längere Zeit in der Hand halten.
Die Basisversion kommt mit lediglich 64 Gigabyte Speicherplatz daher, sodass man schnell an die Grenzen kommt, vor allem wenn man Fotos und Videos speichert. Ab 549 Euro bekommt man 256 Gigabyte. Daher lohnt es sich beim Kauf – das gilt für alle Geräte – sich gut zu überlegen, ob man den Speicherplatz tatsächlich benötigt. Gerade Cloud-Lösungen, also das Abspeichern von Dateien auf externen Servern, kann hier eine Alternative darstellen.
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich beim iPad mini um das kleinste Tablet Apples. Dadurch wiegt es zwar auch nur knapp 300 Gramm, ist durch seine Bildschirmgröße von 7,9 Zoll (20 Zentimeter) in der Diagonalen aber auch nur begrenzt einsetzbar. Gerade wenn keine externe Tastatur verwendet wird, ist die darstellbare Fläche beim Tippen sehr klein und auch in einigen Apps ist die Darstellung etwas zu klein geraten. Damit ließe es sich für den Unterricht zwar beispielsweise für das Verfassen und Ablesen von Notizen einsetzen oder als E-Reader, doch mit einem Startpreis von 549 Euro ist das eine deutlich zu teuer erscheinende Wahl, vor allem bei einem Speicherplatz von nur 64 Gigabyte.
Auf den ersten Blick unterscheiden sich das iPad und das iPad Air kaum, ist doch letzteres mit 10,9 Zoll (ca. 27,7 Zentimeter) kaum größer als das normale iPad. Auch beim Speicherplatz gibt es keine Unterschiede, man kann zwischen 64 und 265 Gigabyte wählen. Allerdings hat es nicht nur ein bessere Bildschirmauflösung, sondern kommt auch mit einer besseren Kamera daher, die auch 4K Videos ermöglicht. Der verbaute A12-Prozessor kommt auch mit anspruchsvolleren Anwendungen zurecht. Mit einem Preis ab 679 Euro ist das iPad Air zwar alles andere als billig, hat aber im Vergleich zu den anderen Modellen das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Das iPad Pro ist das leistungsstärkste Tablet von Apple und folgerichtig auch das kostspieligste. Es steht in zwei Größen zur Verfügung: 11 Zoll (ca. 32 Zentimeter) für 879 Euro und 12,9 Zoll (ca. 33 Zentimeter) für 1.199 Euro. Für diesen Preis bekommt man standardmäßig 128 Gigabyte Speicherplatz, wobei man in vier Stufen (256 GB, 512 GB, 1 TB, 2 TB) auch deutlich mehr Speicherplatz erwerben kann. Dann landet man aber schnell bei Preisen um die 2000 Euro. Durch die sehr gute Performance lässt sich das iPad Pro gut als Laptopersatz nutzen, jedoch stellt sich die Frage, ob das preislich sinnvoll ist, vor allem da man dazu eine externe Tastatur benötigt, die natürlich auch einiges kostet.
Die Anschaffung einer solchen Tastatur sowie eines Apple-Pencils ist aber grundsätzlich empfehlenswert, da dies ein deutlich schnelleres Tippen und Schreiben ermöglicht und die Tastatur überdies Schutz bietet. Bei den Pencils ist jedoch Vorsicht geboten: Der Apple Pencil der ersten Generation lässt sich nicht für das iPad Pro ab 2018 verwenden, dazu braucht man einen Apple Pencil 2.
Sonderlich billig ist natürlich keines der iPads, doch bieten sie auch zuverlässige Qualität und Nutzerfreundlichkeit. Das vielseitigste Tablet mit bestem Preis-Leistungsverhältnis ist unserer Meinung nach das iPad Air. Was ist eure Meinung und welche Erfahrungen habt ihr mit iPads im Unterricht gemacht?