“Ab nächste Woche gibt es bei uns eine Schülerzeitungs-AG und ich darf mitmachen! Ich weiß auch schon genau, was mein erster Artikel wird: ein Steckbrief zu Ronaldo! Kannst Du mir helfen, dazu etwas zu recherchieren und das auszudrucken?” sagte mein neunjähriger Sohn begeistert, als er einmal mittags aus der Grundschule nachhause kam.
Schulzeitungen sind heute mehr denn je als Ausdruck der Meinungs- und Pressefreiheit ein Grundpfeiler und beschützen unsere Demokratie. In den weiterführenden Schulen, als klassisches Medium der eigenen, durchaus auch kritischen und kontroversen Meinung, nehmen engagierte Schüler:innen das Zepter oftmals selbst in die Hand. Neben dem Kundtun eigener Ansichten werden so auch eigene peer-relevante Themen sichtbar. Über den gesamten Veröffentlichungsprozess hinweg lernen die Schüler:innen den kompetenten Umgang mit Nachrichten, Informations- und Kommunikationstechnologien, der in einer Kultur der Digitalität eine neue Dringlichkeit erfährt. Im direkten Gegensatz zu ihren gewohnten Kommunikationsmustern in Social Media, lernen sie so, wie fundierter Content entsteht, im Redaktionsteam besprochen und abgestimmt und erst dann veröffentlicht wird.
Damit erleben die Schüler:innen die Themen Partizipation, Faktensicherung und Meinungsfreiheit in der direkten und durchgängigen Umsetzung als prägende Erfahrung während ihrer Schulzeit. Diese Lernerfahrung führt zu dem Kompetenzerwerb, der in der aktuellen ICILS-Studie als defizitär angemahnt wurde. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen spielen heute im Kontext von Schülerzeitungen nicht nur eine große Rolle bei der Recherche, sondern eröffnen im Rahmen von Onlineveröffentlichung Möglichkeiten zu einem umfassenden Kompetenzerwerb in der Medienbildung und des Medienhandelns.
Online-Schülerzeitungen gehen nämlich einen zentralen Schritt weiter: Die Einbindung multimedialer Formate fördert die Sichtbarkeit von Schüler:innen, die vielleicht (noch) nicht über eine besondere Schreibstärke verfügen, sich aber dennoch einbringen und ausdrücken möchten – sei es über Video-, Audio- oder Bildformate. Die darüber entstehende Diversität von Beiträgen und Beitragenden zeigt damit ein umfassendes Abbild unserer diversen heranwachsenden Gesellschaft, schafft Chancengleichheit, Wertschätzung und fördert vielfältige Facetten der Medienkompetenz.
Richtig spannend wird es dann, wenn Schüler:innen die Möglichkeit bekommen, ihre Beiträge eigenständig in einem Content-Management-System zu verfassen. Durch die eigene Arbeit im System erlernen sie die in der aktuellen ICILS-Studie als stark defizitär beschriebenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Endgeräten in direkter Kombination mit multimedialen Kommunikationskompetenzen. Und warum nicht den gelungenen Aufsatz aus der Deutschstunde, die kreativen Erzeugnisse aus dem Kunstunterricht oder Experimente aus dem Sachunterricht multimedial veröffentlichen im Sinne eines digitalisierten Unterrichts? Für alle, die sich vor dem Aufwand sorgen, gibt es ein paar Tipps.
Schon in Grundschulklassen können Schüler:innen die Möglichkeit erhalten, sich in einer kinderleichten digitalen Umgebung mit eigenen Lern- und Lebensthemen multimedial auszuprobieren und nach Abstimmung den eigenen Beitrag im Internet zu veröffentlichen. Die Beiträge, die hier entstehen, sind vielleicht nicht immer Pulitzer-Preis verdächtig, aber Demokratie fängt im Kleinen an! So erfahren Schüler:innen bei der multimedialen Beitragsgestaltung Selbstwirksamkeit, Partizipation und Wertschätzung. Sie lernen die Regeln der rechtskonformen und wertschätzenden digitalen Kommunikation und wie nebenbei auch noch sich in Schrift oder Ton auszudrücken. Das eigene Interesse zum Beispiel an Ronaldo quellenbasiert und multimedial auszudrücken, abzustimmen und sichtbar zu machen ist eine stärkende Erfahrung, die sonst an vielen Stellen auf der Strecke bleibt.
Der Einsatz von Content-Management-Systemen bietet die Möglichkeit, von überall auf alle Daten für die entstehenden Beiträge zentral zugreifen zu können. Tools wie WordPress oder Jimdo bieten hierfür eine gute Basis. Was ihnen aber fehlt, ist die spezielle Ausrichtung auf den Kontext Schule: Datenschutz, Quellenarbeit, inhaltliche Angebote, Links zu kindgerechten Rechercheseiten, die Möglichkeit des Anlegens individueller Logins oder eine Rückmeldefunktion.
Diese Lücke schließt zum Beispiel digi.reporter, ein DSGVO-konformes und eigens für den Schulkontext entwickeltes Online-Redaktionssystem, in dem bereits Grundschüler:innen eigenständig digitale Beiträge sowohl inhaltlich als auch formal für eine Veröffentlichung vorbereiten können. Ein Rollensystem ermöglicht sogar erste Redigierschleifen in Peer-Arbeit, die eigene Ressourcen als Lehrkraft einsparen und kollaboratives Arbeiten schulen. Auch unterstützt das System die Auseinandersetzung mit Text- und Bildquellen, die verpflichtend sind und schult so frühzeitig den Blick auf die in einer demokratischen Kultur der Digitalität zentrale Einhaltung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Eine Jahreslizenz für die Nutzung von digi.reporter kostet in Abhängigkeit der Schulgröße zwischen 350 und 700 Euro und beinhaltet eine unbegrenzte Anzahl von Schülerzugängen.
Mit dem “Eh-schon-da”-Prinzip werden Schüler:innen sowie andere Lehrkräfte ermutigt und befähigt, im Unterricht entstandene Arbeiten und Projekte zu digitalisieren und damit für eine Online-Veröffentlichung vorzuschlagen. Dies können Bilder von Laternen für St. Martin sein (Kunst), Erklärvideos zum Cup-Song (Musik), Plakate zum Wasserkreislauf (Sachunterricht) oder aufwendig gestaltete Beiträge aus dem Forderband (Deutsch). So entsteht ein wertschätzendes und authentisches Schaufenster in den Schulalltag von Schüler:innen, von dem auch Eltern oder andere an Schule Interessierte profitieren.
Zum Abschluss also auf den Punkt gebracht: In Zeiten hoher Verunsicherung durch singuläre, digitale Kommunikation auf Social Media und einer schwächelnden Demokratie, ist die Vermittlung von Medienkompetenz zentraler Teil des Bildungsauftrags.
Diesen bereits in der Grundschule über das Thema Online-Schulzeitung zu adressieren, schlägt wie oben beschrieben viele Fliegen mit einer Klappe: Multimedial kommunizieren, abstimmen und sichtbar werden ist die Devise – für eine demokratische Kultur der Digitalität.
Fühlt ihr euch im Schulalltag wie Jongleur:innen, mit zu vielen Bällen in der Luft? Keine Sorge, mit dem Buch “Classroom Management für Dummies” lernt ihr alles Wesentliche über Führung, Kommunikation und (Selbst-)Organisation, um eure Klasse zu leiten. Als Lehrkraft führt ihr eure Klasse durchs Schuljahr, mit dem Ziel, die im Lehrplan vorgegebenen Inhalte zu vermitteln. Das ist manchmal gar nicht so einfach, pubertierende Schüler:innen, besorgte Erziehungsberechtigte oder die eigene Unorganisiertheit können beispielsweise dazu führen, dass ihr euch verzettelt, deshalb ist Classroom Management so wichtig. Die Methode hilft euch, eure Klasse zu organisieren, um eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen und eure Klasse so zu führen, dass ihr gut durchs Schuljahr kommt. Classroom Management ist dabei mehr als Klassenführung. Im Einführungswerk “Classroom Management für Dummies”, das bei Wiley-VCH erschienen ist, wird die Methode ausführlich, aber kompakt vorgestellt.
Die Autorin von “Classroom Management für Dummies” Rebecca Hofer-Warth ist ursprünglich Lehrerin für Grund- und Hauptschule, hat aber in den letzten 23 Jahren auch als Konrektorin, Lehrbeauftragte am Seminar für Ausbildung und Fortbildung für Lehrkräfte in Baden-Württemberg und als Coach für Lehrkräfte gearbeitet. Diese Erfahrung kombiniert sie in ihrem Buch mit Grundlagen aus dem Management und der Kommunikationstheorie, um eure Rolle als Lehrkraft systematisch aufzudröseln und Unterstützung in allen Bereichen des Lehralltags zu geben. Dabei geht es nicht nur um Klassenführung und den Umgang mit Störungen. Hofer-Warth hat das Buch nach dem 8-Faktoren-Modell aufgebaut. Folgende acht Faktoren gehören zu gutem Classroom Management: Unterrichtsorganisation und Selbstmanagement, Haltung und Führungsverständnis, Selbstführung, Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Umgang mit Herausforderung, Störungen und Konflikten, Unterstützungssysteme für die eigene Professionalisierung wie Weiterbildung und Supervision und die persönliche Umsetzung.
Vieles macht man im Schulalltag aus dem Bauch heraus. Zum Beispiel, der Umgang mit Störungen, wenn es um die Frage geht, wie führe ich meine Klasse so, dass Konflikte nicht entstehen und am Ende alle Schüler:innen die Versetzung schaffen? Classroom Management bedient sich hier typischer Führungsmodelle und Managementansätze aus der freien Wirtschaft und überträgt sie auf den Schulalltag. Hofer-Warth stellt zum Beispiel die ALPEN-Methode, smarte Ziele und die Eisenhower-Matrix vor. Alles drei Methoden, um Arbeit effizienter zu gestalten, indem Aufgaben strukturiert und Ziele konkreter gefasst und priorisiert werden.
Auch pädagogische Grundlagen kommen in diesem umfangreichen Nachschlagewerk nicht zu kurz. Interessant ist zum Beispiel der Input zum US-amerikanischen Pädagogen Jacob Kounin, der als Pionier auf dem Gebiet der Klassenführung gilt. Als er einen zeitungslesenden Studierenden in seiner Vorlesung maßregelte, verunsicherte dies den gesamten Kurs. Dieses von Kounin als “Welleneffekt” bezeichnete Phänomen zeigt, dass die Reaktionen einer Lehrkraft auf die Handlungen eines Lernenden sich auf das Verhalten der gesamten Klasse auswirkt – im positiven und negativen.
“Lehrkräfte sind Führungspersonen”, sagt Hofer-Warth. Die dafür notwendigen Kompetenzen, wie beispielsweise Grenzen ziehen, Beziehungsfähigkeit und der strategische Umgang mit potenziellen Problemen, beschreibt die Autorin in den ersten sieben Punkten ihres 8-Faktoren-Modells. Doch all diese Kompetenzen, greifen erst vollends wirksam ineinander, wenn die Lehrkraft eine innere Haltung hat und sich dieser bewusst ist. “Als Lehrperson ist man in einem Beziehungsberuf. Das fachliche Wissen allein wird in der Regel nicht ausreichen”, begründet Hofer-Warth die Notwendigkeit von Haltung. Man muss über sich selbst wissen, was einen antreibt und wofür man steht, um sich im Schulalltag treu zu bleiben, wenn man spontan auf schwierige Situation, wie Konflikte mit Schüler:innen reagieren muss. Oder wie die Autorin es auf den Punkt bringt: “Handeln folgt der Haltung.” Nur wer seine Haltung reflektiert hat, versteht also, warum er agiert und reagiert, wie er es tut. “In der Begegnung mit Kindern, Schülern, Eltern, Kollegen gibt es zahlreiche Situationen, in denen Haltung trägt. Haltung ist also etwas, das sichtbar ist, spürbar ist und weitergegeben werden kann.” Und nicht nur das, es hilft Lehrkräften Stress zu reduzieren, denn wer den eigenen Bedürfnissen, die der Haltung zu Grunde liegen, entsprechend handelt, schläft abends mit gutem Gewissen ein und vermeidet Gedankenkarusselle darüber, am Tage im Konflikt mit einer Schüler:in eventuell falsch reagiert zu haben oder die Konsequenzen des eigenen Handelns, wie etwa ein Elterngespräch, fürchten zu müssen.
Das sehr sachliche und grundlagenorientierte Buch eignet sich für alle Berufseinsteiger:innen im Referendariat oder in den ersten Berufsjahren, die sich und ihre Unterrichtsführung noch weiter professionalisieren wollen und als Nachschlagewerk für alle alten Hasen, die ihrem Schulalltag mehr Struktur geben oder die Lernumgebung ihrer Schüler:innen neu gestalten wollen und sich fragen: Was ist gutes Classroom Management? Also, wenn Konflikte in eurer Klasse häufiger eskalieren oder ihr euch schwer mit Elternarbeit tut, hilft euch “Classroom Management für Dummies” dabei, durch Führung und Selbstorganisation einen professionellen Umgang damit zu finden. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr euch wirklich darauf einlasst, die Empfehlungen umzusetzen und auch an euch selbst zu arbeiten. Wenn ihr dazu bereit seid, sind die “Schummelseiten” gutes Material für den Schulalltag. Auf den “Schummelseiten” zum Herausreißen sind die wichtigsten Grundlagen zu Classroom Management zusammengefasst, so könnt ihr sie zum Beispiel in eurem Notizbuch abheften und in der Schule schnell nachschlagen, wenn ihr euch Punkte aus dem 8-Faktoren-Modell in Gedächtnis rufen wollt. Dabei könnt ihr Classroom Management in allen Schulformen, ob Grundschule, Real- und Hauptschule oder Gymnasium, anwenden. Denn Führung, Kommunikation und Organisation braucht es an allen Schulen. Wie ist es bei euch: Empfindet ihr euch als Führungskraft eurer Klasse und wie zeigt sich das im Umgang mit den Schüler:innen?
Stuttgart. Seit dem 15. November stellt der Ernst Klett Verlag, begleitet vom Fraunhofer IAIS und dem Lamarr-Institut, den fachübergreifenden eCourse “KI verstehen” für Lehrkräfte und Schüler:innen von der 7. bis zur 10. Klasse bis Ende März 2025 kostenlos zur Verfügung. Bei diesem sollen die Jugendlichen fundierte Grundlagen und praxisnahe Anwendungen von Künstlicher Intelligenz vermittelt bekommen, sowie zu einer reflektierten Einschätzung der Chancen und Risiken von KI gelangen. Zudem werden wissenschaftliche Grundlagen und Anwendungsfelder der KI vermittelt und es bietet eine einfache Experimentierumgebung für maschinelles Lernen und Programmieren.
Der Kurs ist in die vier Module: Modul Grundlagen Künstlicher Intelligenz (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul mit KI lernen (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul KI und Gesellschaft und Modul KI und Zukunft (kostenloses Update im Februar 2025) aufgeteilt, in denen KI ganzheitlich und aktuell behandelt wird. In den beiden ersten Grundlagen-Modulen werden die wichtigsten Grundbegriffe und Zusammenhänge und Experimente zu bedienenden der Tools für maschinelles Lernen und Programmierung vorgestellt.
Um das Lernmaterial interessanter zu gestalten, wurde der interdisziplinäre Charakter von KI in die praxisorientierten Anwendungsfelder aufgenommen. So werden Beispiele aus der Klimaforschung, der Medizin, aber auch aus der Automobilbranche vorgestellt. Auch deswegen sind die Module flexibel und unabhängig voneinander in einem Projekt oder einem zugehörigen Fachunterricht einsetzbar und können einfach an die individuellen Bedürfnisse der Klasse angepasst werden.
Darüber hinaus beinhaltet der Kurs digital aufbereitete Inhalte für den Fachunterricht, didaktische Hinweise zu den Aufgaben und Lehrkräftehinweise zur jeweiligen Unterrichtseinheit (in der Version für Lehrkräfte, erscheinen mit dem Update im Februar 2025), sowie Lösungen zu den enthaltenen Aufgaben und viele motivierende Zusatzmaterialien wie Audios, Videos und interaktive Übungen.
Früher trugen Schulen oft einfache Bezeichnungen wie Dorfschule, Volksschule oder Klosterschule. Dies ging damit einher, dass es oft nur eine einzige Schule im Ort gab und die Bewohner:innen somit sofort wussten, um welche Schule es sich handelte. Doch mit der wachsenden Zahl an Schüler:innen entstanden immer mehr Schulen, die nun individuelle Namen benötigten, um Missverständnisse zu vermeiden und ein Alleinstellungsmerkmal bzw. eine Grundhaltung zu schaffen.
In den letzten Jahren haben sich jedoch immer mehr Schulen dazu entschlossen, ihre bisherigen Namen abzulegen. So auch das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach. Der Kinderbuchautor Otfried Preußler ist bekannt für beliebte Geschichten wie “Der Räuber Hotzenplotz” und “Die kleine Hexe”. Der Grund für die Namensänderung liegt in Preußlers Vergangenheit: Während der NS-Zeit verfasste er einen Jugendroman, der die Hitlerjugend verherrlichte. Die Schule argumentiert, Preußler habe sich im Nachgang nicht ausreichend von dem Werk distanziert. In der Öffentlichkeit löste dies reichlich Diskussionen aus und wurde teilweise als Versuch gewertet, Preußler zu “canceln”. Der Schulleiter Benno Fischbach betonte jedoch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der gesamten Biografie und wurde dabei von der Mehrheit der Schulgemeinschaft unterstützt.
Fälle wie dieser zeigen also, dass Schulen zunehmend bereit sind, ihre Namen zu überdenken und sich kritisch mit der Vergangenheit ihrer Namensgeber auseinanderzusetzen. Doch wie relevant sind Schulnamen überhaupt? Welche Funktionen erfüllen sie heute über die reine Identifikation hinaus? Welche Kriterien gibt es? Und worauf kommt es bei der Wahl des richtigen Schulnamens an?
Schulnamen haben in erster Linie die Funktion, ihre Träger zu identifizieren. Häufig erfüllen bereits einfache Namen, die sich aus der Schulart und dem Standort zusammensetzen (z.B. "Grundschule Sanitz" oder "Regionale Schule Binz"), diesen Zweck. Durch erweiterte Schulnamen, die besondere Merkmale der Schule hervorheben, tritt jedoch der jeweilige individuelle Charakter hervor. Teilweise nutzen auch Schulen, die die einzigen ihrer Art am jeweiligen Standort sind, diese Möglichkeit der individuellen Namensgebung, obwohl eine Erweiterung zur Identifikation nicht notwendig wäre.
Schulnamen umfassen eine Vielzahl von Erweiterungsbausteinen, die sich in verschiedene inhaltliche Kategorien gliedern lassen, wobei jede Kategorie spezifische Merkmale der Schule hervorheben kann. Am häufigsten werden Schulen nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt – sei es aus der Literatur, Wissenschaft, Pädagogik oder Religion. Solche Namensgebungen spiegeln oft entweder eine historische Verbindung zum Schulort wider, wie bei der Caspar-David-Friedrich-Schule in Greifswald oder sie repräsentieren zentrale Werte der Schule, wie beim Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Namen aus Kinderbüchern, wie die “Nils Holgersson”-Grundschule, passen gut zu Schulen für jüngere Kinder. Geografische Namen heben hingegen die regionale Verbundenheit hervor – Beispiele sind die Ostsee-Grundschule oder das Elbe-Gymnasium. Auch Dialektausdrücke, wie bei der Grundschule “Uns lütt Schaul”, finden sich unter den verschiedenen Arten von Beinamen und stärken das regionale Zugehörigkeitsgefühl. Namenspatenschaften von Persönlichkeiten sind willkommen, wenn sie als Vorbilder dienen – bevorzugt Frauen, da diese bisher nur selten vertreten sind.
Viele Schulen entscheiden sich also für erweiterte Schulnamen, um ihren Wiedererkennungswert zu erhöhen und sich von anderen Schulen vor Ort zu unterscheiden und abzuheben. Statistiken zeigen, dass diese Strategie verbreitet ist: Alle Gymnasien und etwa zwei Drittel der Grundschulen nutzen einen solchen Zusatz, um einen guten Eindruck bei Schüler:innen und Eltern zu machen. Ein konkretes Beispiel ist der Vergleich zwischen “Gymnasium Worms”, das eher neutral wirkt, und dem “Gauß-Gymnasium”, das durch den Namen auf ein naturwissenschaftliches Profil hinweist und damit gezielt das Interesse von Schüler:innen und Eltern wecken kann. Laut dem Experten Peter Albrecht genügt ein einfacher Name dabei nicht: “Eine Schule braucht einen bedeutungsvollen Namen”. Ein aussagekräftiger Schulname kann somit entscheidend dazu beitragen, das Profil einer Schule zu schärfen. “Der Name sollte die Ideale der Schule widerspiegeln”, betont Albrecht.
Da in den nächsten Jahren zahlreiche neue Schulen gebaut werden, könnten laut Albrecht zunehmend moderne Namen gewählt werden. Schätzungen zufolge könnten bis 2030 rund eine Million zusätzliche Kinder zur Schule gehen. Mit dem wachsenden Bedarf an Schulen steigt auch die Nachfrage nach neuen Schulnamen. Inzwischen dürfen oft auch Schüler:innen selbst bei der Namenswahl mitwirken. So wurde in Bayern eine Schule nach Udo Lindenberg benannt, da der Musiker für Offenheit und Vielfalt, und somit für die Werte der Schüler:innen steht.
Allgemein ist in den letzten Jahren ein Wandel von Schulnamen festzustellen. Gerade Namen wie “Regenbogenschule” oder “Europaschule”, die gesellschaftliche Grundwerte betonen, verdeutlichen den Wandel in der Namensgebung von Schulen. Besonders sichtbar wird dieser Prozess, wenn wie bereits beschrieben Diskussionen über bestehende oder geplante Namensgeber:innen stattfinden und die Öffentlichkeit einbezogen wird. Im Fokus steht dabei die Frage, ob die Taten und Ansichten der Namensgeber:innen noch mit heutigen Werten vereinbar sind. Solche Debatten können dazu führen, dass Namen geändert oder Zusatzbezeichnungen gestrichen werden. Ein Beispiel, neben dem Otfried-Preußler-Gymnasium, ist die Rostocker Schule, die seit ihrer Gründung mehrfach umbenannt wurde: von “Borwinschule” (1912) in “Clausewitzschule” (1933) und schließlich wieder in “Borwinschule” (1945).
Ähnliche Entwicklungen gab es erst in jüngster Zeit bei vielen Jenaplan-Schulen, die den Namen ihres Gründers Peter Petersen aufgrund neuer Erkenntnisse über seine rassistischen und antisemitischen Ansichten entfernten. Der Schulname ist also gerade dann von enormer Bedeutung, wenn die dahinter stehende Identifikation oder symbolische Bedeutung nicht mehr den ethischen Standards entspricht. In diesem Fall kann die Anpassung des Schulnamens ein Zeichen für Fortschritt, Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt sein. So kann nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte angestrebt werden, sondern auch ein bewusstes Eintreten für Werte als Schulgemeinschaft.
Bei der Wahl des Schulnamens ist es daher wichtig, die Identität und die Werte der Schule klar zum Ausdruck zu bringen. Ein aussagekräftiger Name sollte nicht nur die regionale Verbundenheit oder besondere Schwerpunkte widerspiegeln, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Werte berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, die Schulgemeinschaft – einschließlich Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte – in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, um eine breite Akzeptanz und Identifikation zu gewährleisten. Nicht zuletzt trägt ein gut gewählter Schulname dazu bei, das Profil der Bildungseinrichtung zu schärfen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Am Freitag, dem 15. November findet zum 21. Mal der Bundesweite Vorlesetag statt. Die gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung findet seit 2004 immer am dritten Freitag im November statt und soll Kinder und Erwachsene auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam machen. In diesem Artikel stellen wir euch vier spannende Bücher vor, die ihr eurer Klasse vorlesen könnt.
Natürlich bietet Vorlesen einen schönen Zeitvertreib für Eltern und ihre Kinder, doch das ist bei Weitem nicht der einzige Vorteil. Wenn Kindern vorgelesen wird, können sie in fremde Welten abtauchen. Sie erleben die Geschichte in ihrem Kopf aktiv mit. Das fördert die Fantasie und das Vorstellungsvermögen. Außerdem lernen sie so, sich für eine längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Das hilft ihnen später in der Schule, aufmerksam zu bleiben.
Zusätzlich fördert Vorlesen verschiedene Fähigkeiten, die ein Leben lang wichtig sind. Dazu gehören beispielsweise Empathie und Selbstbewusstsein. Kinder können sich mit den Charakteren identifizieren. So lernen sie, sich in andere hineinzuversetzen. Zudem stehen die Helden der Geschichte häufig vor Problemen, die es zu lösen gilt. Kinder fiebern mit, überlegen sich Lösungen und üben so, mit schwierigen Situationen umzugehen.
Vorlesen eignet sich zudem sehr gut als fester Bestandteil des Deutschunterrichts in jüngeren Klassen. Es fördert den Wortschatz der Kinder und vermittelt ihnen ein besseres Sprachverständnis. Das hilft ihnen, den Unterschied zwischen dem gesprochenen Wort und der Schriftsprache zu erkennen und anzuwenden.
“Die Schule der magischen Tiere” dreht sich um die Schüler:innen einer ganz besonderen Klasse. Jedes Kind, das Unterstützung in seinem Leben benötigt, hat die Möglichkeit, ein magisches Tier zu erhalten, das sprechen kann und als treue Begleitung fungiert. Die magischen Tiere helfen den Kindern bei Herausforderungen und fördern Freundschaften und Teamarbeit.
Die Geschichte ist humorvoll und spannend und verbindet Themen wie Freundschaft und Familie mit aufregenden Abenteuern. Durch die vielseitigen Charaktere kann sich so gut wie jedes Kind in den Figuren wiederfinden und mit ihnen mitfiebern. Die Geschichte ist für Kinder ab der ersten Klasse geeignet. Neben der mehrteiligen Hauptreihe gibt es auch noch mehrere Spin-off-Reihen sowie Hörspiele und Verfilmungen der ersten drei Bände. Eine Leseprobe des ersten Bandes gibt es auf lesejury.de.
“Der Tag, an dem ich cool wurde” erzählt die inspirierende Geschichte von Martin, der in der Schule gehänselt wird. Mit Karli, der neu in die Klasse kommt und ebenfalls gemobbt wird, findet er seinen besten Freund. Gemeinsam beschließen sie, dass es Zeit ist, sich zu rächen. Doch dieser Plan geht gewaltig schief und so landen sie schließlich gegen ihren Willen im Campingurlaub. Dort fassen sie den Entschluss, endlich cool zu werden. Während sie an sich selbst arbeiten und neue Bekanntschaften machen, lernen sie außerdem, dass auch bei den coolen Jungs aus ihrer Klasse nicht alles so ist, wie es scheint. Sie werden mit familiären Problemen konfrontiert und springen über ihren Schatten, um ihrem Peiniger aus seiner misslichen Lage zu helfen.
Das Buch handelt von Freundschaft, Selbstfindung und dem Umgang mit Mobbing. Aus Martins Perspektive wird erzählt, wie er sich fühlt. Dabei ist er humorvoll, ehrlich und voller Selbstironie. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Insgesamt gibt es drei Teile, welche auch als Hörbuch verfügbar sind, sowie kostenlose Unterrichtsmaterialien.
“Die Mitte Welt” erzählt die Geschichte des siebzehnjährigen Phil, der in mitten von Familienproblemen und dem Erwachsenwerden seinen Platz in der Welt sucht. Zusammen mit seiner Mutter, welche von ihren Kindern nur beim Vornamen genannt werden will, und seiner Zwillingsschwester wohnt er am Dorfrand in einem alten Haus. Es ist eine ungewöhnliche Familie und Phils Beziehung zu seiner Mutter ist schwierig, ebenso wie zu seiner Schwester, die selbst jede Menge Eigenheiten hat. Der einzige Mensch, mit dem er reden kann, ist seine beste Freundin. Zu den Problemen zu Hause und der Ausgrenzung durch die anderen Dorfbewohner:innen kommen schließlich auch noch Phils unerwartete Gefühle für Nicholas, seinen gutaussehenden Mitschüler.
Das Buch handelt von einer schwierigen Familie, Freundschaft, der ersten Liebe und dem Finden der eigenen Identität. Aus Phils Sicht erzählt, erhält die Geschichte eine intensive Unmittelbarkeit. “Die Mitte der Welt” ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Neben dem Buch gibt es auch noch einen Verfilmung. Die ersten 27 Seiten gibt es bei bücher.de als kostenlose Leseprobe.
Tilda studiert Mathematik und schreibt ihre Masterarbeit. Nebenbei muss sie sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und Geld verdienen, da ihre alkoholkranke Mutter nicht dazu in der Lage ist. Um den Kopf freizubekommen, geht sie regelmäßig schwimmen. Immer genau 22 Bahnen. Alle ihre Freund:innen sind mittlerweile weggezogen, doch sie steckt hier fest. Plötzlich wird Tilda überraschend eine Promotionsstelle in Berlin angeboten. Aber wie soll das gehen, wenn sie ihre Schwester nicht allein lassen kann? Während Tilda hin- und hergerissen ist, trifft sie zudem auf Viktor, den sie noch aus der Schule kennt und der nun zurückgekehrt ist.
“22 Bahnen” erzählt die Geschichte einer jungen Frau. Hin- und hergerissen zwischen ihrer Verantwortung für die Familie und dem Wunsch, endlich frei zu sein. Es geht um eine kaputte Familie, Zusammenhalt und Überforderung. Aber auch um eine Liebesgeschichte. Trotz der schwierigen Verhältnisse, in denen die Protagonist:innen leben, ist der Roman keineswegs niederschmetternd. Im Gegenteil: Er macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft und darauf, dass am Ende doch noch alles gut wird. “22 Bahnen” ist besonders für Schüler:innen ab der 10. Klasse zu empfehlen. Eine kostenlose Leseprobe findet ihr auf osiander.de. Außerdem gibt es noch eine Fortsetzung: “Windstärke 17” erzählt die Geschichte von Ida, Tildas kleiner Schwester, einige Zeit später.
Vorlesen eröffnet völlig neue Welten. Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene können so den Kopf frei kriegen und sich von der Geschichte mitreißen lassen. Welche Geschichten wurden dir früher vorgelesen, bzw. welche Bücher liest du deinen Kindern und Schüler:innen vor? Schreib es uns in die Kommentare.
Es ist die achte Stunde, die Heizung bollert, draußen wird es gar nicht mehr richtig hell und während du einen Vortrag über Staatsorgane und Legislaturperioden hältst, schlummern deine Schüler:innen langsam ein. Gerade in Fächern wie Politik, Geschichte und Gemeinschaftskunde, wo viele Inhalte vermittelt werden müssen, fällt es manchmal schwer, Schüler:innen zum Zuhören zu bewegen. Der Schlüssel ist, sie aktiv miteinbeziehen. Mentimeter hilft dir, deinen Unterricht interaktiver zu gestalten, indem du Präsentationen erstellst, in denen Umfragen und Quizzen enthalten sind, die du direkt im Unterricht auswerten kannst.
Damit das Ganze funktioniert, erstellst du deine Präsentation für den Unterricht mit Mentimeter. Neben normalen inhaltlichen Folien, kannst du verschiedene Fragefolien erstellen, um deine Schüler:innen miteinzubeziehen. Du kannst zwischen verschiedenen Fragetypen wählen und auch aussuchen, ob Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind oder die Antworten offen sind. Auch die Darstellungsformen der Antworten kannst du auswählen. Du kannst die Antworten zum Beispiel als Balkendiagramm oder Donut-Diagramm darstellen. Ein sehr ausführliches Tutorial zur Erstellung deiner Präsentation findest du bei Vincent Benedikt auf Youtube. Über eine App auf ihrem Handy oder über den Browser auf ihrem Rechner können sich deine Schüler:innen mit einem Zugangscode mit deiner Mentimeter-Präsentation verbinden. Dabei können die Schüler:innen im Wesentlichen vier Funktionen im Umfrage-Tool benutzen:
Die Upvoting-Funktion von Mentimeter ermöglicht es Teilnehmenden, auf bestimmte Antworten oder Beiträge zu reagieren, indem sie diese positiv bewerten. Diese Funktion eignet sich besonders, um schnell herauszufinden, welche Meinungen, Ideen oder Fragen von der Mehrheit der Teilnehmenden unterstützt werden oder besonders relevant erscheinen. Die Beiträge mit den meisten Stimmen werden automatisch nach oben sortiert und hervorgehoben. So lassen sich relevante Meinungen oder Ideen im Unterricht schnell identifizieren und priorisieren.
Ein Quiz ist eigentlich nichts anderes als ein Test, nur dass er Spaß macht und die Kinder keine Sorge haben müssen, die Anforderungen nicht zu schaffen oder umgekehrt als Streber dazustehen, wenn sie alle Antworten wissen. Ein Quiz bringt genau das richtige Maß an Aufregung und Neugier mit sich, um das Interesse deiner Schüler:innen zu gewinnen. Du kannst zu Beginn der Stunde ein Quiz mit Mentimeter erstellen, um das Vorwissen der Schüler:innen zu testen oder den vorherigen Stoff zu wiederholen. Durch die sofortige Auswertung wird sichtbar, was du noch mit ihnen vertiefen solltest. Du kannst die Quizze natürlich auch einsetzen, um Wissen am Ende einer Unterrichtsstunde oder einer schnellen Leistungseinschätzung zu nutzen. Mentimeter bietet für Quizze und Tests viele Vorlagen für Lehrkräfte, die du mit deiner Klasse, für Online-Lerngruppen oder hybride Unterrichtsformate nutzen kannst.
Am Ende einer Unterrichtseinheit kann deine Klasse anonym Feedback zur Stunde oder zu bestimmten Inhalten geben. Mit der “Skala“- oder “Emoji“-Option siehst du, welche Themen gut ankamen und wo es noch Klärungsbedarf gibt. Das kann ungemein helfen, um den eigenen Unterricht zu verbessern oder die nächste Unterrichtsstunde inhaltlich vorzubereiten – ohne dass einzelne Schüler:innen den Mut fassen müssen, vor der ganzen Klasse zuzugeben, dass sie etwas noch nicht verstanden haben. Die Einführung einer anonymen Feedbackmöglichkeit kann der Anfang einer ganz neuen Feedbackkultur für deine Klasse werden. Wichtig dafür ist natürlich, dass du offen für solche Rückmeldungen bist und deinen Unterricht anpasst, sodass für die Schüler:innen sichtbar wird, dass ihre Beteiligung wirklich einen Einfluss auf deine Unterrichtsgestaltung hat.
Du kannst auch offene Fragen stellen, um schnell Stimmungen oder Feedback einzuholen. Die Antworten erscheinen als Wortwolke, was eine gute Grundlage für Diskussionen und weitere Fragen bietet. Diese Fragen kannst du als Eisbrecher zu Beginn der Stunde nutzen, um deine Klasse zu fragen, wie es ihr heute geht oder für Brainstormings, etwa “Was fällt euch zum Thema Klimawandel ein?” oder ”Was ist euch wichtig bei der Wahl zur/zum Klassensprecher:in?” Auch Textanalysen lassen sich damit interaktiver gestalten, indem du deinen Kurs einen Text lesen lässt und dann fragst, ”Was waren die wichtigsten Schlüsselwörter oder Ideen in dem Text, den wir gerade gelesen haben?” Das kann ein toller Anfang sein, für eine gemeinsame Diskussion.
Ein richtig cooles Feature für den Unterricht ist die Export-Funktion der Umfragen. Du kannst also nach deinem Unterricht einfach die Ergebnisse deiner Umfragen exportieren und mit deinen Schüler:innen teilen. In der kostenfreien Version geht das als Bild oder PDF, in den kostenpflichtigen auch als Excel-Datei. Falls du die App für Wissensabfragen oder Stimmungsbilder nutzt, kannst du die Ergebnisse deiner Stunden so am Ende des Schuljahres gegenüberstellen und vergleichen, ob deine Schüler:innen im Laufe des Schuljahres ihr Wissen erweitern konnten.
Die App gibt es kostenlos, ist dann aber auf 50 Teilnehmende pro Monat beschränkt. Möchtest du sie also täglich und mit all deinen Klassen einsetzen, ist eins der kostenpflichtigen Abomodelle ratsam. Für eine gelegentliche Nutzung reicht die kostenlose Version aber völlig aus. Schüler:innen müssen die App übrigens nicht herunterladen, um an einer Umfrage teilzunehmen. Sie brauchen dafür nur ein internetfähiges Gerät. Du teilst den QR-Code oder den Join-Code über menti.com, und dann können deine Schüler:innen, beispielsweise auf ihrem Smartphone oder einem Schulrechner antworten – datenschutzrechtlich ein echter Vorteil, weil deine Schüler:innen dafür kein Konto erstellen müssen. Du selbst musst bei der Erstellung deines Kontos nur Standarddaten wie Name und E-Mail-Adresse angeben. Welche Daten Mentimeter speichert, kannst du in der Privacy Policy genau nachlesen. Das Unternehmen Mentimeter wurde 2014 gegründet, hat seinen Sitz in Schweden und hostet seine Daten in Europa. Die Daten unterliegen also dem Schutz der EU-Datenschutzbestimmungen.
Quizze und Umfragen kannst du in jedem Unterrichtsfach einsetzen. Insbesondere in Fächern, in denen viele Fakten vermittelt werden müssen, wie zum Beispiel in Geschichte, wo deine Schüler:innen viele Jahreszahlen lernen müssen oder im Politikunterricht, wo der Aufbau politischer Systeme besprochen wird, bietet es sich an, das Ganze mit einem Quiz aufzupeppen. Wichtig ist, dass die Quizze nicht zu schwer sein dürfen und deinen Schüler:innen Spaß machen sollten – ein witziges Bild oder eine Scherzfrage können helfen dein Quiz aufzulockern. Ganz wichtig ist auch, dass du falsche Antworten nicht einfach unkommentiert stehen lässt, sondern sie korrigiert, sonst merken sich die Kinder am Ende die falsche Antwort. Ihr könnt den Spieß auch umdrehen und deine Schüler:innen erstellen ein Quiz. Das kann zum Beispiel für Referate eine gute Abwechslung sein. Du kannst zum Beispiel auch eine Gameshow mit deinen Schüler:innen veranstalten. Bau dafür einfach einen Tisch und vier Stühle vor der Tafel auf, suche dir vier Freiwillige und stelle ihnen vier Buzzer zur Verfügung und schon kann es mit deinen vorbereiteten Fragen losgehen.
Quizze und Umfragen bringen frischen Wind ins Klassenzimmer und eröffnen euch neue Möglichkeiten, den Unterricht interaktiv und einladend zu gestalten. Mit vielfältigen Tools wie Mentimeter können Schüler:innen aktiv am Unterricht teilnehmen und ihre Meinungen, Kenntnisse und Gefühle direkt einbringen. Das Ergebnis: lebendige Diskussionen und eine Umgebung, in der Lernende gehört und einbezogen werden. Mentimeter macht es also einfacher denn je, Schüler:innen einzubeziehen und Unterricht nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Wie könnte ein Quiz den Unterricht in deiner Klasse bereichern?
Das finnische EdTech-Startup Edulyzer präsentiert einen app-gestützten Ansatz zur Entwicklung von Schulzufriedenheit, Wohlbefinden und anderer Aspekte erfolgreicher Schule. Im Interview erzählt Tero Rynkä, Gründer und Geschäftsführer von Edulyzer, wie die App funktioniert und wie sie das Lernen verbessert.
Lehrer-News: Mit Edulyzer verfolgt ihr das Ziel, mit einem holistischen Ansatz für mehr Wohlbefinden an Schulen zu sorgen. Könnt ihr uns das Konzept der App kurz erklären?
Edulyzer versteht sich als ein Werkzeug zur Entwicklung von Schulgemeinschaften und der Verbesserung des Lernens. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam mit Schulen und Forschenden die Themenbereiche identifiziert, die nachweislich einen Einfluss auf das Wohlbefinden und Lernen haben. Der wissenschaftliche Hintergrund ist die von der Oxford Wellbeing Impact Study bestätigte starke Korrelation zwischen Wohlbefinden und akademischer Leistung.
In der Edulyzer-App – eine Browser-Anwendung, die mit jedem digitalen Endgerät benutzt werden kann – können alle Beteiligten des schulischen Ökosystems Fragen zu verschiedenen, sie betreffenden Dimensionen beantworten. Die Themen sind dabei sehr vielfältig: Schüler:innen werden bspw. befragt, mit welcher Motivation sie lernen (Wissen aneignen oder gute Zensuren bekommen) oder wie wohl sie sich in der Schulgemeinschaft fühlen. Lehrkräfte und die Schulleitung werden unter anderem zu den Themen pädagogische Entwicklung und Führung befragt, während die Erziehungsberechtigten Auskunft über ihre Wahrnehmung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus mitteilen können. Auf diese Weise entsteht mit Edulyzer ein ganzheitlicher Überblick über die gesamte Schulgemeinschaft.
Wir legen den Fokus auf nicht-leistungsbezogene Aspekte der Schulentwicklung, was auch Bestandteil der meisten von Landesinstituten angebotenen Evaluationsverfahren ist – allerdings deckt Edulyzer diese Aspekte sowohl in der Breite als auch in der Tiefe deutlich umfangreicher ab. Die Kontinuität der Erhebung, Analyse und Evaluierung getroffener Maßnahmen unterscheidet unseren Ansatz von bisher gängigen Anbietern. Eine weitere praktische Möglichkeit: Fragen oder ganze Kategorien können bei uns selbst erstellt werden. So kann jede Schule Edulyzer ganz individuell für sich nutzen.
Zur Erhebung der Daten kann Edulyzer auf ganz verschiedene Weise eingesetzt werden; von Einmalbefragungen bis hin zur kontinuierlichen Befragung, mit einer Frage pro Tag, ist alles möglich. Alle Daten bleiben dabei immer im System erhalten, sodass Entwicklungen ohne großen Aufwand genau verfolgt werden können. Die Antworten werden unmittelbar analysiert und die Ergebnisse stehen über rollenspezifische Dashboards sofort zur Verfügung. Lehrkräfte und Schulleitung sehen in ihrer Übersicht also nur genau die Fragen und Antworten, die für sie relevant sind.
Eine konkrete Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise die Vermeidung von Absentismus. Schulabsentismus ist mehr als das klassische Schwänzen. Hinter der unentschuldigten Abwesenheit von Schüler:innen stecken oft persönliche und soziale Probleme (Lehrer News berichtete). Die wissenschaftlich bestätigte Korrelation zwischen negativen Emotionen und dem Erleben von Ausgrenzung einerseits – beides Dimensionen, die von Edulyzer erfasst werden – und dem Risiko von Absentismus andererseits lässt es zu, die entsprechenden Daten als Frühindikatoren zu verwenden und bei Bedarf Gespräche mit Betroffenen zu suchen.
Lehrer-News: Eine Frage, die viele interessieren dürfte, ist das Thema Datenschutz. Wie geht ihr damit um?
Wir verfolgen beim Datenschutz einen zweigeteilten Ansatz. Erstens befolgen wir branchenübliche Best Practices für Sicherheit und Datenschutz. Zweitens wenden wir verschiedene organisatorische Maßnahmen an, wie z. B. die Speicherung von Daten innerhalb der EU oder sogar im Land des Kunden. Wir legen zudem Wert darauf, keine personenbezogenen oder sonstigen Daten zu speichern, die nicht unbedingt erforderlich sind.
Unter den verschiedenen Möglichkeiten, Edulyzer zu implementieren, gibt es zwei, mit denen die Speicherung personenbezogener Daten in unserem System gänzlich vermieden werden kann. Die erste Möglichkeit ist die Integration des Schülerverwaltungssystems der Schule mit Edulyzer. Auf die notwendigen Daten wird auf diese Weise zugegriffen, ohne sie in unserem System zu speichern. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Edulyzer anonym zu verwenden. Das ist zwar weniger detailliert, aber liefert dennoch ein gutes Gesamtbild auf Klassen- und Schulebene. Wir nehmen das Thema Datenschutz und Datensicherheit sehr ernst. Unser Ziel ist es, Schulen mit wichtigen und aussagekräftigen Informationen zu versorgen – und das auf sichere Weise.
Lehrer-News: An welchen Schulen ist Edulyzer bereits im Einsatz und wie sieht dort die Bilanz aus?
Edulyzer befindet sich an Schulen in fünf verschiedenen Ländern im Einsatz: Finnland, Schweden, Estland, Spanien und Deutschland. Wir haben bereits Hunderttausende Datenpunkte von Lernenden, Lehrkräften, Schulleitungen und Erziehungsberechtigten gesammelt und die Schulen damit unterstützt.
Für Lernende haben wir in einer Reihe von Schulen großartige Ergebnisse bei der Steigerung des schulischen Engagements erzielt. Lehrkräfte und Schulleitungen haben mit unseren Ergebnissen mehr Klarheit gewonnen und konnten Abläufe reibungsloser gestalten. Die Erziehungsberechtigten schätzen die offene Kommunikation der Schulen über die Ziele und Ergebnisse der Erhebungen und dass sie aktiv einbezogen werden.
Konkret haben mit uns entwickelte Maßnahmen beispielsweise zu einem Rückgang der Erfahrung von Ausgrenzung und negativen Emotionen um fast 10 % geführt (bis zu 25 % auf Klassenebene) oder das schulische Engagement um mehr als 5 % gesteigert – innerhalb eines Halbjahres. In allen Fällen haben die Beteiligten ein besseres Verständnis für ihre Rolle und ihr Potenzial für die Schulentwicklung entwickelt.
Lehrer News: Was sind eure nächsten Pläne, wann werden wir Edulyzer auch hierzulande im Einsatz sehen?
Im vergangenen Schuljahr fanden in Deutschland in fünf Bildungseinrichtungen Pilotprojekte statt, von denen drei jetzt in den Regelbetrieb gewechselt sind. Unser Ziel ist es natürlich, grundsätzlich mehr Schulen zu gewinnen – je mehr Schulen, desto mehr Daten, desto präziser werden wir in der Maßnahmenentwicklung mit den Schulen für die Schulen. Das größte Potenzial sehen wir dabei für Schulen in strukturell weniger privilegierter Situation – also dort, wo Schulentwicklung am dringendsten erforderlich ist. In diesem Zusammenhang begrüßen wir den Beginn des Startchancen-Programms. Genau jetzt ist die Zeit für diese Schulen, mit Edulyzer zu starten, um “vor die Welle” zu kommen, also jetzt zu erfahren, welche die wirksamsten Hebel für ihre Entwicklung sind.
Dafür treten wir zusammen mit unseren Partnern in Deutschland, m2more GmbH, mit Schulen und Schulträgern in Kontakt. Erfreulicherweise stellen wir dabei fest, dass unsere Lösung immer mehr auf Zustimmung stößt – sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Kund:innen. Die Schulleiterin einer Grundschule in Baden-Württemberg, die eine unserer Modellschulen ist, sagt: “Die Edulyzer App bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, die Schule aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Besonders das Dashboard bietet für die Schulentwicklung eine herausragende Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, was gut läuft und wo Verbesserungsbedarf besteht. Durch das klare und präzise Erkennen der Bereiche, können wir gezielte Maßnahmen ergreifen und unsere Schule kontinuierlich verbessern.” Dieses positive Feedback freut uns natürlich besonders, weil wir sehen, dass Edulyzer auch an Schulen in Deutschland viel Gutes bewirken kann.
Abschließend ist es uns noch wichtig zu sagen, dass das Unterrichten und Erziehen von Kindern und Jugendlichen einer der wichtigsten Berufe der Welt ist. Wir freuen uns daher, mit Edulyzer die Arbeit von Lehrkräften und Schulleitungen unterstützen zu dürfen.
Erfahrt hier mehr über Edulyzer oder vereinbart einen unverbindlichen Präsentationstermin mit unserem Partner in Deutschland.
Edulyzer wurde Anfang 2022 von Tero Rynkä und Teuvo Sankila gegründet, die beide aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Bereich der finnischen Bildungsmedien über umfassende Erfahrung im Bildungssektor verfügen. In Finnland wird Edulyzer bereits in zahlreichen Schulen eingesetzt.
Von Anfang an arbeitet das Team eng mit Forschenden zusammen, um ein wissenschaftlich hohes Niveau zu gewährleisten und entwickelt die Anwendung auf unterschiedliche Weise weiter. Mit Edulyzer wollen sie die Schule zu einem besseren Ort für jede:n Einzelne:n in der Schulgemeinschaft machen.
Als Lehrkraft stehst du täglich vor der Herausforderung, interessante und effektive Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die deine Schüler:innen begeistern und ihnen helfen, Wissen nachhaltig zu vertiefen. Stell dir vor, du könntest Arbeitsblätter, Tests und Quizfragen in Sekundenschnelle erstellen und individuell auf deine Klasse anpassen. ChatGPT kann diese Vision Wirklichkeit werden lassen! In diesem Artikel erfährst du, wie du KI-Technologie sinnvoll und zielführend für deinen Unterricht einsetzen kannst und dabei wertvolle Zeit sparst. Du erhältst konkrete Tipps, wie du den Einsatz der KI vertiefen und deine Materialien einzigartig gestalten kannst, sodass dein Unterricht einen spürbaren Mehrwert für alle Beteiligten bietet.
Die Erstellung von Arbeitsblättern kann oft eine zeitaufwendige Aufgabe sein, insbesondere wenn du sicherstellen möchtest, dass sie auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit ChatGPT hast du die Möglichkeit, strukturierte und ansprechende Arbeitsblätter für verschiedenste Themen schnell zu generieren. Durch spezifische Eingaben wie Fach, Thema und Klassenniveau erhältst du sofort Vorschläge für Aufgaben und Übungen.
Beispiel-Prompts:
Um die Relevanz der Inhalte zu steigern, kannst du spezifische Anforderungen formulieren. Zum Beispiel: „Erstelle ein Arbeitsblatt zur Anwendung des Simple Past mit einem Text über die Erlebnisse einer fiktiven Figur, angepasst auf unterschiedliche Sprachlevel in der Klasse.“ Dies fördert den Praxisbezug und die Identifikation der Schüler:innen mit dem Lernstoff.
Tipp: Nutze ChatGPT auch für Materialien für Lernstationen oder differenzierte Arbeitsblätter für Gruppenarbeiten. So förderst du kooperatives Lernen und kannst gezielt auf unterschiedliche Leistungsniveaus eingehen, was den Gemeinschaftssinn stärkt und das Lernen untereinander fördert.
Tests sind ein zentraler Bestandteil des Bildungsprozesses und müssen oft sorgfältig gestaltet werden, um den Lernfortschritt der Schüler:innen zu evaluieren. Mit ChatGPT kannst du Tests schnell und einfach erstellen, die verschiedene Fragetypen wie Multiple Choice, offene Fragen oder kreative Aufgaben beinhalten. Dies ermöglicht dir eine flexible Anpassung an unterschiedliche Themen und Schwierigkeitsgrade.
Beispiel-Prompts:
Eine wertvolle Strategie ist, alternative Fragestellungen zu verwenden, z.B.: „Erstelle 5 Multiple-Choice-Fragen und 3 kreative Aufgaben, die eigenständige Recherche erfordern.“ Solche Fragen fördern kritisches Denken und vertiefen das Verständnis. Nutze ChatGPT für formative Assessments und regelmäßige Zwischentests, um den Lernfortschritt deiner Schüler:innen zu überprüfen und gezielt an individuellen Schwächen zu arbeiten.
Die Integration von interaktiven Elementen in den Unterricht kann die Motivation der Schüler:innen erheblich steigern. Quizfragen, die leicht in Plattformen wie Kahoot! oder Quizlet integriert werden können, fördern spielerisches Lernen und sorgen für ein lebendiges Klassenzimmer. Solche Tools bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Unterricht dynamischer und ansprechender zu gestalten, was insbesondere in einer Zeit wichtig ist, in der Schüler:innen oft an digitalen Medien und interaktiven Formaten gewöhnt sind.
Beispiel-Prompts:
Zusätzlich kannst du ChatGPT bitten, interaktive Rätsel oder Mini-Wissensspiele zu entwickeln, wie z. B. Lückentexte oder Bildzuordnungen. Dies sorgt für Abwechslung und motiviert die Schüler:innen, eigenständig zu denken und zu lernen.
Tipp: Setze Quizfragen am Ende jeder Stunde ein, um das Wissen in Form von kurzen Lernspielen zu festigen. Diese Methode trägt dazu bei, dass Schüler:innen sich die Inhalte besser merken und das Gelernte anwenden können.
Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernstände ist entscheidend für den Erfolg im Klassenzimmer. ChatGPT hilft dir dabei, Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erstellen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen deiner Schüler:innen gerecht zu werden.
Beispiel-Prompts:
Durch die Anpassung der Aufgaben an die Lernziele kannst du sicherstellen, dass alle Schüler:innen gefordert und gefördert werden. Du kannst auch alltägliche Anwendungsszenarien einbeziehen, um die Relevanz des Lernstoffs zu erhöhen und das Interesse der Schüler:innen zu wecken.
Tipp: Verwende differenzierte Aufgaben, um Fördermaterialien für leistungsschwächere Schüler:innen sowie herausfordernde Aufgaben für leistungsstärkere Schüler:innen zu entwickeln. Dies ermöglicht eine individuelle Förderung und trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein der Schüler:innen zu stärken.
Kreative Schreibaufträge sind ein hervorragendes Mittel, um die Fantasie und das Ausdrucksvermögen der Schüler:innen zu fördern. Besonders im Deutschunterricht bieten sie den Schüler:innen die Möglichkeit, literarische Fähigkeiten zu entwickeln und ihren persönlichen Schreibstil zu entdecken. Indem sie sich mit unterschiedlichen Themen und Genres auseinandersetzen, können die Schüler:innen ihre Kreativität entfalten und gleichzeitig wichtige Schreibtechniken erlernen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die du nutzen kannst, um interessante Schreibanreize zu setzen:
Tipp: Veranstalte einen „Literaturwettbewerb“ in der Klasse, bei dem die Schüler:innen ihre besten Geschichten präsentieren können. Dies fördert nicht nur das Schreiben, sondern auch die Präsentationsfähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Schüler:innen. ChatGPT kann dir helfen, interessante Themenvorgaben zu entwickeln, die den Schüler:innen neue Perspektiven bieten.
Digitale Lernkarten sind eine effektive Möglichkeit, um eigenständiges Lernen zu unterstützen. Mit ChatGPT kannst du gezielte Lernkarten zu spezifischen Themen erstellen, die Schüler:innen bei der Prüfungsvorbereitung helfen.
Beispiel-Prompts:
Tipp: Lade die Lernkarten auf Plattformen wie Quizlet hoch oder stelle sie digital bereit. So haben die Schüler:innen die Möglichkeit, flexibel und intensiv für Prüfungen zu lernen. Du kannst auch regelmäßige Übungseinheiten einplanen, um das Wissen zu festigen.
Die Planung einer Unterrichtseinheit erfordert viel Zeit und Kreativität. Um sicherzustellen, dass die Inhalte sowohl ansprechend als auch effektiv sind, kannst du ChatGPT nutzen, um strukturierte und zielgerichtete Unterrichtspläne zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen deiner Klasse gerecht werden. Dabei helfen dir präzise Vorgaben, um das Lernen zu optimieren und eine positive Lernumgebung zu schaffen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir als Ausgangspunkt dienen können:
Tipp: Verwende die Vorschläge als Inspiration und passe sie an die spezifischen Bedürfnisse deiner Klasse an. Berücksichtige dabei verschiedene Lernstile und das Tempo, in dem die Schüler:innen lernen.
Erklärvideos und Präsentationen sind ideal, um komplexe Themen anschaulich zu vermitteln und das Verständnis der Schüler:innen zu fördern. Um den Lernprozess zu unterstützen, kann ChatGPT dir helfen, strukturierte Skripte zu erstellen, die als solide Grundlage für deine eigenen Inhalte dienen. Diese Skripte können dir dabei helfen, die wichtigsten Punkte klar und prägnant zu präsentieren und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu gewinnen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir Inspiration bieten können:
Tipp: Nutze die Skripte als Grundlage für eigene Anpassungen, um Inhalte auf deine Lerngruppe abzustimmen und deinen Unterricht zu bereichern.
Fächerübergreifende Projekte ermöglichen ein tieferes Verständnis und fördern die Verknüpfung von Fachwissen. Sie helfen den Schüler:innen , komplexe Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Zusammenhänge zwischen den Disziplinen zu erkennen. Durch die Integration unterschiedlicher Fächer können die Schüler:innen nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch ihre kreativen und kritischen Denkfähigkeiten entwickeln.
Beispiel-Prompts:
Tipp: Organisiere Abschlusspräsentationen oder Projektausstellungen, die die gesamte Schule einbeziehen. So stärkst du Motivation und Zusammenarbeit und förderst das Lernen voneinander. Mit zusätzlichen Angaben wie „Einbindung digitaler Werkzeuge“ oder „Einsatz von Recherchearbeit und kreativen Methoden“ kannst du ChatGPT gezielt nach Projektideen anweisen, die praxisorientierte Einblicke bieten und deine Schüler:innen zur aktiven Teilnahme anregen.
Durch gezielte Fragestellungen zu aktuellen Themen kannst du mit ChatGPT Diskussionsanregungen entwickeln, die Medienkompetenz und kritisches Denken fördern. Diese Fähigkeiten sind in der heutigen digitalen Welt unerlässlich, da Schüler:innen zunehmend mit einer Vielzahl von Informationen konfrontiert werden, die sowohl aus vertrauenswürdigen als auch aus weniger glaubwürdigen Quellen stammen. In einer Zeit, in der Fake News und Desinformation weit verbreitet sind, ist es besonders wichtig, dass junge Menschen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und deren Herkunft sowie Relevanz zu bewerten. Indem du interessante und herausfordernde Themen in den Unterricht integrierst, kannst du die Schüler:innen dazu anregen, aktiv mit den Inhalten umzugehen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir helfen können, anregende Diskussionseinheiten zu gestalten:
Tipp: Themen wie Mediennutzung oder Datenschutz lassen sich gut in unterschiedliche Fächer integrieren, z. B. in Sozialkunde oder Informatik. Diese Aufgaben fördern die Medienkompetenz und bereiten Schüler:innen auf eine kritische Auseinandersetzung mit digitalen Informationen vor. Binde auch digitale Tools wie Padlet für eine interaktive und dynamische Diskussion mit ein.
Um das volle Potenzial von ChatGPT auszuschöpfen, ist es wichtig, klare und präzise Prompts zu formulieren. Die Qualität der Ergebnisse hängt maßgeblich davon ab, wie spezifisch die Anfragen sind. Hier sind einige hilfreiche Hinweise, um deine Prompts zu optimieren:
Obwohl ChatGPT ein leistungsfähiges Werkzeug zur Unterrichtsgestaltung ist, ersetzt es nicht das pädagogische Einfühlungsvermögen und die Erfahrung einer Lehrkraft. Insbesondere bei sensiblen Themen oder in der Kommunikation mit Eltern empfiehlt es sich, persönlich zu formulieren und auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. ChatGPT kann dir hier als Anregung dienen; jedoch solltest du wichtige Details immer selbst nachprüfen und anpassen.
Ein praktischer Ansatz könnte sein, ChatGPT einen Entwurf für Elternbriefe oder Leitfäden für Elterngespräche erstellen zu lassen, die du anschließend individuell anpasst. Solche Vorlagen können eine gute Basis darstellen, doch bleibt deine persönliche, empathische Gestaltung unverzichtbar.
Die Integration von ChatGPT in deine Unterrichtsvorbereitung kann dir wertvolle Zeit sparen und dir helfen, kreative sowie differenzierte Materialien zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit dieser technologischen Unterstützung wird dein Unterricht vielseitiger und effizienter, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die Förderung und Inspiration deiner Schüler:innen.
Gleichzeitig ist ChatGPT nur ein ergänzendes Hilfsmittel – deine pädagogische Erfahrung und Intuition bleiben unersetzlich. Die Kombination aus deinem Fachwissen und den Möglichkeiten der KI kann zu einem innovativen und effektiven Unterricht führen.
Wie setzt du KI-Tools wie ChatGPT in deinem Unterricht ein? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren! Hast du schon einmal mit ChatGPT Unterrichtsmaterialien erstellt? Wir sind gespannt auf deine Geschichten und Ideen, wie wir gemeinsam den Unterricht der Zukunft gestalten können. Lass uns voneinander lernen und gemeinsam innovative Wege finden, um unsere Schüler:innen bestmöglich zu fördern und zu inspirieren!
In einer Zeit, in der das Smartphone eine zentrale Rolle im Leben von Schüler:innen spielt, ist die Vermittlung von Medienkompetenz unerlässlich geworden. Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, ihre Schüler:innen nicht nur auf den sicheren Umgang mit digitalen Inhalten vorzubereiten, sondern sie auch in kritischer Auseinandersetzung mit ihrer digitalen Umgebung zu unterstützen. Genau hier setzt die Lern-App “eddilake” an.
Mit interaktiven Lernmodulen und einem breiten Angebot an praxisnahen Inhalten erleichtert eddilake die Vermittlung von Medienkompetenz und bereichert gleichzeitig den Unterricht mit spannenden und aktuellen Themen. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie eddilake funktioniert, welche Vorteile die App bietet und wie sie den Schulalltag erleichtern kann.
Die innovative Web-App eddilake wurde speziell für den Einsatz in den Klassenstufen 3 bis 10 entwickelt. Die App bietet interaktive Lernstrecken, die sich auf die Vermittlung von digitaler Medienkompetenz konzentrieren. Sie umfasst Themen wie den Umgang mit Fake News, Cybermobbing und die Gefahren von sozialen Medien. Besonders im Fokus stehen praxisnahe Simulationen und Übungen, die es den Schüler:innen ermöglichen, digitale Herausforderungen in einem geschützten Raum zu bewältigen.
Ein besonderes Highlight von eddilake ist die Benutzerfreundlichkeit für Lehrkräfte. Mit nur wenigen Klicks lassen sich komplette Lernstrecken starten, die nicht nur fachübergreifend im Unterricht eingesetzt werden können, sondern auch für Freiarbeiten oder Vertretungsstunden ideal sind. Jedes Modul ist “ready to teach”, das bedeutet, es beinhaltet direkt einsetzbare Verlaufspläne, Aufgabensammlungen und ergänzendes Begleitmaterial, das Lehrkräfte unterstützt, ohne dass umfangreiche Vorbereitung notwendig ist.
Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und die Schüler:innen von heute sind dabei, die Erwachsenen von morgen in einer vollständig digitalisierten Gesellschaft zu werden. Dabei ist es entscheidend, dass sie nicht nur den Umgang mit digitalen Technologien beherrschen, sondern auch lernen, diese kritisch zu hinterfragen. Fake News, Desinformation, KI und der Einfluss sozialer Medien sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Schüler:innen im Alltag stellen müssen.
Lehrkräfte, die eddilake nutzen, profitieren von einer einfach zu bedienenden Plattform, die ihnen viel Zeit und Vorbereitungsaufwand erspart. Jede Lernstrecke ist so konzipiert, dass sie mit nur drei Klicks gestartet werden kann. Das macht die App besonders praktisch, vor allem für spontane Vertretungsstunden.
Die App deckt ein breites Spektrum an Themen ab – von Datenschutz über Social Media bis hin zu kritischen Themen wie Cybermobbing und der Verbreitung von Desinformation. Jede Lernstrecke ist interaktiv gestaltet, und Schüler:innen erhalten direktes Feedback zu ihren Aufgaben. Dies sorgt für einen hohen Lerneffekt und motiviert gleichzeitig, sich intensiver mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
Ein weiterer Vorteil der App ist die Möglichkeit, den Wissensstand der Schüler*innen über ein integriertes Learning-Analytics-Tool zu verfolgen. Lehrkräfte erhalten so eine umfassende Auswertung der Leistungen auf Klassenbasis und können gezielt auf Stärken und Schwächen eingehen. Darüber hinaus visualisiert das Tool Umfrageergebnisse, die direkt in die Diskussion und Reflexion im Plenum einfließen können.
Die App hat bereits zahlreiche positive Rückmeldungen von Lehrkräften erhalten, die sie in ihrem Unterricht einsetzen. Besonders geschätzt wird die Benutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit, fachfremde Themen ohne großen Vorbereitungsaufwand in den Unterricht zu integrieren. Eine Lehrerin berichtete: “eddilake hat zu einer spürbaren Steigerung der Motivation meiner Schüler geführt. Sie haben Spaß an den interaktiven Übungen und ich spare viel Vorbereitungszeit.” Ein anderer Lehrer betonte, wie flexibel die App im Alltag einsetzbar ist: “Ich finde die Lernstrecken super und kann sie mit wenig Aufwand fachfremd in Informatik einsetzen. Das vereinfacht meinen Alltag sehr.”
Die App wurde im Mai 2024 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich mit dem Gütesiegel Lern-Apps ausgezeichnet.
Die App ist vollständig DSGVO-konform und gewährleistet, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen in einer datensicheren Umgebung arbeiten können. Schüler:innen benötigen keine eigene Registrierung, um an den Lernstrecken teilzunehmen. Stattdessen treten sie über einen Session-Code der jeweiligen Klasse bei, was die Nutzung besonders einfach macht.
Die App bietet Lehrkräften eine praktische und vielseitige Möglichkeit, die Medienkompetenz ihrer Schüler:innen zu fördern. Die interaktiven und aktuellen Lernstrecken, gepaart mit benutzerfreundlichen Tools für die Auswertung und Planung, machen eddilake zu einer wertvollen Unterstützung im Schulalltag. Egal, ob für den regulären Unterricht, Freiarbeit oder Vertretungsstunden – die App ist flexibel einsetzbar und bietet einen klaren Mehrwert für Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen. Wenn ihr mehr über die App erfahren möchtet oder sie direkt ausprobieren wollt, besucht uns auf eddilake.de und holt euch alle Informationen zu unseren Angeboten und Lizenzen.
eddilake ist ein 2023 in Konstanz gegründetes Startup, das innovative Lernsoftware entwickelt. Das Unternehmen wurde von Felix Duffner, Julian Riegraf und Katja Seiter ins Leben gerufen. Unser Kernanliegen ist es, Bildung unterhaltsam und nachhaltig zu vermitteln, da wir überzeugt sind, dass sie der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft ist. eddilake hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter “Digitale Innovation” (BMWK) und “IDEENSTARK 2023” (MFG Baden-Württemberg). Zudem wurde es durch verschiedene Programme des Bundes und Landes gefördert, wie etwa EXIST Gründerstipendium und “Junge Innovatoren”.
In einer Welt, in der digitale Technologien immer mehr Einzug in den Bildungsbereich halten, sind Lern-Apps zu unverzichtbaren Werkzeugen für Schüler:innen und Lehrkräfte geworden. Sie ermöglichen nicht nur interaktives Lernen, sondern machen den Biologieunterricht auch spannender und zugänglicher. Mit den richtigen Apps können Schüler:innen spielerisch komplexe biologische Zusammenhänge verstehen und gleichzeitig ihre Beobachtungsgabe schulen.
Ob es darum geht, Pflanzen zu bestimmen, das Wissen über Aminosäuren zu vertiefen oder interaktive Quizze zu nutzen – die Auswahl an Biologie-Lern-Apps ist vielfältig. In diesem Artikel stellen wir dir die vier besten Biologie-Lern-Apps vor, die deinen Unterricht bereichern und das Verständnis biologischer Konzepte deiner Schüler:innen fördern.
Die Lern-App Anton bietet eine Vielzahl von interaktiven Übungen, die sich ideal für Schüler:innen der Klassen 5 bis 9 eignen. Die App ermöglicht es Lehrkräften, spezifische Module auszuwählen, sodass die Schüler:innen gezielt mit biologischen Inhalten versorgt werden. Durch die spielerische Aufbereitung der Lerninhalte bleibt das Interesse der Schüler:innen hoch und sie lernen ohne den Druck klassischer Prüfungen.
Die Nutzer:innen können Punkte sammeln, Wettbewerbe mit Freunden veranstalten und ihre Fortschritte verfolgen. Anton ist nicht nur auf Biologie beschränkt, sondern bietet auch umfangreiche Aufgaben für viele andere Fächer, darunter auch Deutsch als Zweitsprache (Lehrer News berichtete). Mit einer Vielfalt an Themen, die von Ökologie über Zellbiologie bis hin zur menschlichen Anatomie reichen, fördert die App ein umfassendes Verständnis grundlegender biologischer Konzepte. Die intuitive Benutzeroberfläche macht es leicht, sich in der App zurechtzufinden, und regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Inhalte aktuell und relevant bleiben. Die Lern-App ist kostenlos als Browserversion sowie für iOS, Android sowie im Amazon App Store verfügbar.
Die BioApp ist eine innovative Lernanwendung, die das Interesse an der Biologie fördern und das Wissen in diesem Fach erweitern soll. Die Quiz-App unterstützt Lehrkräfte im Biologieunterricht, indem sie Schüler:innen hilft, sich effektiv auf Prüfungen vorzubereiten. Mit drei Quiz-Modi und zwei Schwierigkeitsstufen bietet die App Hunderte von Fragen aus verschiedenen Bereichen der Biologie, darunter Biochemie, Pflanzen- und Tierphysiologie, Genetik, Mikrobiologie, Humanbiologie und Ökologie. Ein besonderes Merkmal ist die Wiederholung falsch beantworteter Fragen, die den Lerneffekt steigert.
Die App ist ideal für alle, die sich für Biowissenschaften interessieren und ihr Wissen auf unterhaltsame Weise vertiefen möchten. Darüber hinaus dient die BioApp als effektives Trainingstool für Teilnehmer:innen der Biologie-Olympiade, um ihr Wissen gezielt zu erweitern und sich optimal auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Die App ist kostenfrei im App Store, bei Google Play sowie als Desktopversion verfügbar.
Die Lern-App Aminosäure-Quiz hilft Schüler:innen, die 20 kanonischen Aminosäuren spielerisch zu lernen. Die Nutzer:innen können frei wählen, welche Eigenschaften abgefragt werden sollen, darunter Name, Strukturformel und Ein-Buchstaben-Code. Dies fördert nicht nur das Faktenwissen, sondern vertieft auch das Verständnis für die Funktionen der Aminosäuren im Körper.
Ein weiteres hilfreiches Feature ist die Anzeige der Fehlerquote, die es den Lernenden ermöglicht, gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten. Diese Anpassungsfähigkeit macht das Lernen effizienter und individueller. Die App ist einfach zu bedienen und bietet eine ansprechende Benutzeroberfläche, die das Lernen angenehm macht. Die Möglichkeit, die App für 0,99 Euro werbefrei zu nutzen, ist ein weiterer Pluspunkt für ein ungestörtes Lernerlebnis. Das Aminosäuren-Quiz ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich.
Die Pl@ntNet-App ist ein wertvolles Werkzeug, das Schüler:innen und Lehrkräften bei der Erforschung der pflanzlichen Biodiversität unterstützt. Mit dieser innovativen Anwendung können die Benutzer:innen Pflanzen einfach bestimmen, indem sie ein Foto mit ihrem Smartphone aufnehmen. Diese interaktive Methode fördert nicht nur das Lernen, sondern ist auch Teil des Citizen-Science-Projects, bei dem die gesammelten Daten dazu beitragen, das Verständnis und den Schutz der Pflanzenvielfalt zu verbessern. Durch die Möglichkeit, verschiedene Merkmale zu dokumentieren, schärfen die Schüler:innen ihre Beobachtungsfähigkeiten und erweitern ihr Wissen über Ökologie und Biodiversität.
Für Lehrkräfte bietet Pl@ntNet eine einfache Integration in den Unterricht, indem Exkursionen und Projekte zu Themen wie Pflanzenbiologie und Umweltschutz angeregt werden. Nützliche Funktionen wie das Filtern nach Gattungen oder Familien und die Kartierung eigener Beobachtungen bereichern den Unterricht und helfen den Schüler:innen, die Inhalte besser zu verstehen. Pl@ntNet ist kostenlos für iOS und Android sowie als Webversion unter identify.plantnet.org verfügbar.
Die Integration von Lern-Apps in den Biologieunterricht eröffnet eine faszinierende Welt der Wissensvermittlung und fördert das Interesse der Schüler:innen an biologischen Themen. Die vorgestellten Apps – von Anton über BioApp und Aminosäure-Quiz bis hin zu Pl@ntNet – bieten innovative und interaktive Ansätze, die das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch spannend machen. Diese digitalen Werkzeuge fördern das Verständnis grundlegender biologischer Konzepte und stärken gleichzeitig Fähigkeiten wie kritisches Denken und Teamarbeit.
Bist du Team App oder Experimentierkasten? Egal, für welche Methode du dich entscheidest, wichtig ist, dass deine Schüler:innen das Lernen als wertvolle Erfahrung wahrnehmen. Um deine Wahl zu unterstützen, schau dir auch unseren empfohlenen Experimentierkasten an. Schreib in die Kommentare, welche Biologie-Lern-Apps oder Experimentierkästen du in deinem Unterricht nutzt! Lass uns gemeinsam die besten Ressourcen - egal ob digital oder praktisch - für einen inspirierenden Biologieunterricht entdecken.
Ihr überlegt, Lehramt in Hessen zu studieren? Dann seid ihr hier genau richtig. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern stellen wir euch heute das vielseitige Studienangebot in Hessen vor. Von den einzigartigen Praxisphasen bis hin zur flexiblen Fächerwahl bietet das Bundesland angehenden Lehrer:innen optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Karriere im Bildungswesen.
Hessen liegt im Herzen Deutschlands und zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Von den grünen Hügeln des Taunus und der Rhön bis hin zur pulsierenden Metropole Frankfurt am Main bietet das Bundesland sowohl Natur- als auch Kulturfreunden viel Abwechslung. Hessen ist zudem wirtschaftlich stark, was es für Studierende attraktiv macht. Dank einer ausgezeichneten Infrastruktur und zentraler Lage sind andere Bundesländer und europäische Städte gut erreichbar. Die Hochschulen Hessens, wie die Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg, genießen einen guten Ruf und bieten Lehramtsstudierenden exzellente Ausbildungsbedingungen. Falls ihr euch also überlegt, in Hessen zu studieren, wartet auf euch eine einzigartige Kombination aus hervorragender akademischer Ausbildung, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und der Chance, in einer der abwechslungsreichsten Regionen Deutschlands zu leben.
In Hessen könnt ihr Lehramt an der Technischen Universität in Darmstadt, der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität in Gießen, der Universität in Kassel oder der Philipps-Universität in Marburg studieren. Dank dieser Vielfalt an Hochschulen habt ihr die Möglichkeit, aus einem breiten Angebot an Studiengängen und Fächerkombinationen zu wählen, die genau auf eure Interessen zugeschnitten sind.
Die hessischen Universitäten bieten verschiedene Lehramtsstudiengänge an, die auf unterschiedliche Schulformen ausgerichtet sind. An der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Kassel könnt ihr jeweils Lehramt an Grundschulen (L1), Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2), Lehramt an Förderschulen (L5) und Lehramt an Gymnasien (L3), studieren. In Kassel könnt ihr zusätzlich noch Lehramt an beruflichen Schulen (L4) wählen. Die Universität Marburg bietet das Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2) oder Gymnasien (L3) an. Die Technische Universität Darmstadt hat sich auf das Lehramt an beruflichen Schulen spezialisiert, wobei der Schwerpunkt auf den technischen und kaufmännischen Fächern liegt. Daher kann hier nur das Lehramt an beruflichen Schulen (L4) gewählt werden.
Das Lehramtsstudium in Hessen ist modular aufgebaut und gliedert sich in verschiedene Phasen, die theoretische, fachdidaktische und praktische Elemente miteinander verbinden. In den ersten Semestern (Grundstudium Bachelor) liegt der Fokus auf der Vermittlung grundlegender Fachkenntnisse in den gewählten Unterrichtsfächern. Parallel dazu belegt ihr Module in Pädagogik und Psychologie, die euch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrerberufs vorbereiten. Auch erste Grundlagen in der Fachdidaktik – also der Frage, wie der Unterricht im jeweiligen Fach gestaltet wird – werden in dieser Phase vermittelt.
In der zweiten Studienphase, dem Master of Education, werden die Fachkenntnisse weiter vertieft und durch fachdidaktische Inhalte ergänzt. Hier wird intensiv darauf eingegangen, wie der Unterrichtsstoff für Schüler:innen verschiedener Altersgruppen aufbereitet wird. Hinzu kommen bildungswissenschaftliche Module, in denen Themen wie Inklusion, Classroom Management oder Medienpädagogik behandelt werden.
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Lehramtsstudiums sind die Praxisphasen. Bereits im Bachelor gibt es das Orientierungspraktikum, das erste Einblicke in den Schulalltag ermöglicht. Später folgen pädagogische Schulpraktika, die häufig im Masterstudium absolviert werden. Dabei unterrichten Studierende selbst und werden von erfahrenen Lehrkräften angeleitet und betreut. Diese Erfahrungen helfen euch, die im Studium erlernte Theorie direkt in die Unterrichtspraxis umzusetzen und wertvolle Einblicke in den Berufsalltag zu gewinnen.
Das Studium schließt mit der Masterarbeit ab, die oft einen forschungs- oder praxisorientierten Schwerpunkt im Bereich der Fachdidaktik, Pädagogik oder Bildungswissenschaften hat. Nach erfolgreichem Abschluss des Master of Education folgt der Vorbereitungsdienst (Referendariat) an einer Schule, in der das theoretische Wissen im Schulalltag angewendet wird. Der Vorbereitungsdienst in Hessen dauert 21 Monate und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung oder der Prüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ab. Das Referendariat gliedert sich in vier Abschnitte: Zunächst gibt es eine dreimonatige Einführungsphase, die nicht bewertet wird. Darauf folgen zwei Hauptsemester von jeweils sechs Monaten. Den Abschluss bildet ein sechsmonatiges Prüfungssemester.
Ihr wählt je nach Lehramtstyp zwei oder drei Unterrichtsfächer, die über das gesamte Studium miteinander kombiniert werden. Das Lehramtsstudium endet mit der Ersten Staatsprüfung, die von den Prüfungsämtern der Hessischen Lehrkräfteakademie abgenommen wird. Diese Prüfungsämter sind an den jeweiligen Universitäten angesiedelt.
Der Studiengang setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen, darunter Bildungswissenschaften, Grundschuldidaktik, Ästhetische Erziehung sowie drei Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik für die Klassenstufen 1 bis 6. Zwei dieser Fächer sind festgelegt: Mathematik und Deutsch. Als drittes Unterrichtsfach stehen euch Englisch, evangelische Religion, katholische Religion, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Auswahl. Ein Fach wird als sogenanntes Langfach im Umfang von mindestens 50 Leistungspunkten vertieft studiert. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte) zuzüglich eines Prüfungssemesters.
Das Studium für Lehramt an Haupt- und Realschulen umfasst die Bildungswissenschaften sowie zwei frei wählbare Unterrichtsfächer, die zusammen mit der Fachdidaktik kombiniert werden können. Die Fächer lassen sich dabei flexibel miteinander kombinieren. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Kunst, Informatik, Islamische Religion, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft sowie Sport. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte), gefolgt von einem Prüfungssemester.
Das Lehramt an Gymnasien besteht ebenfalls aus den Bildungswissenschaften und zwei frei wählbaren Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik. Die Fächerkombinationen beinhalten Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Griechisch, Informatik, Islamische Religion, Italienisch, Kunst, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Politik und Wirtschaft, Spanisch und Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester (240 Leistungspunkte), an die sich ein Prüfungssemester anschließt.
Das Lehramt für Förderpädagogik setzt sich aus den Bildungswissenschaften, zwei frei wählbaren sonderpädagogischen Fachrichtungen (Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung, Förderschwerpunkt Lernen oder Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und einem Unterrichtsfach, einschließlich Fachdidaktik zusammen. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische Religion, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft oder Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester zuzüglich eines Prüfungssemesters.
Die Universität Kassel bietet im Bereich der Lehramt- und Berufspädagogik mehrere spezialisierte Bachelorstudiengänge für das Lehramt an beruflichen Schulen an. Dazu gehören die berufspädagogischen Studiengänge Berufspädagogik – Metalltechnik und Elektrotechnik, die euch auf das Unterrichten in technischen Fächern vorbereiten, sowie Berufspädagogik – Fach Gesundheit (NC), das auf den Gesundheitsbereich fokussiert ist. Ebenfalls im Angebot ist Wirtschaftspädagogik (NC), das euch als angehende Lehrkräfte für den Unterricht in wirtschaftsbezogenen Fächern qualifiziert. Diese Studiengänge kombinieren fachspezifische Inhalte mit der Vermittlung pädagogisch-didaktischer Kompetenzen.
An der TU Darmstadt kann das Lehramt an beruflichen Schulen entweder im regulären Studium oder per Quereinstieg absolviert werden. Im Bachelor wählt ihr eine der folgenden berufliche Fachrichtungen: Agrarwirtschaft, Bautechnik, Chemietechnik, Druck- und Medientechnik, Elektro- und Informationstechnik, Informatik, Körperpflege oder Metalltechnik. Im Master konzentriert ihr euch auf ein allgemeinbildendes Fach wie beispielsweise Mathematik, Deutsch, Physik, Geschichte oder Sportwissenschaft. Beide Studiengänge beinhalten Praxisphasen und pädagogische Inhalte. Mit dem Masterabschluss erhaltet ihr die Anerkennung des ersten Staatsexamens und könnt in das Referendariat eintreten. Der Quereinstieg ist für Personen mit einem passenden Abschluss möglich und führt nach vier Semestern ebenfalls zum Abschluss (Master of Education) und der Berechtigung zum Vorbereitungsdienst.
Im Rahmen des Lehramtsstudiums sind Praktika ein zentraler Bestandteil der Ausbildung an hessischen Universitäten. Neben den schulpraktischen Studien, die von den Universitäten organisiert werden, sind je nach Studiengang und geltender Modulprüfungsordnung ein Orientierungs- und ein Betriebspraktikum zu absolvieren. An den Universitäten in Kassel, Gießen und Frankfurt am Main wurde das Orientierungs- und Betriebspraktikum jedoch durch ein Versuchspraxissemester ersetzt.
Das Orientierungspraktikum dient dazu, erste Erfahrungen in pädagogischen Arbeitsfeldern, insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zu sammeln. Es dauert mindestens vier Wochen und wird in pädagogischen Einrichtungen wie Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen oder Sportvereinen absolviert. Das Praktikum kann in mehrere Abschnitte aufgeteilt und auch im Ausland abgeleistet werden. Pädagogische Tätigkeiten mit Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen des Zivildienstes, eines Freiwilligen Sozialen Jahres, eines Ehrenamtes oder einer beruflichen Tätigkeit geleistet wurden, können auf Antrag als Orientierungspraktikum anerkannt werden. Praktika, die während der Schulzeit oder in den Ferien absolviert werden, können nicht angerechnet werden.
Das Betriebspraktikum soll einen Einblick in ein Berufsfeld außerhalb des pädagogischen Bereichs geben. Es dauert mindestens acht Wochen und wird in einem Betrieb, beispielsweise im Produktions-, Handels- oder Dienstleistungsbereich, absolviert. Ziel ist es, Kenntnisse über Berufe außerhalb des Bildungswesens zu erwerben, um Schüler:innen später bei der Berufswahl fundiert beraten zu können. Das Betriebspraktikum kann ebenfalls aufgeteilt und in mehreren Betrieben absolviert werden. Bereits geleistete Tätigkeiten, wie z.B. ein freiwilliges soziales Jahr oder der Zivildienst, können unter bestimmten Voraussetzungen als Praktikum anerkannt werden.
Die Berufsaussichten für Lehrkräfte in Hessen sind derzeit sehr gut, insbesondere aufgrund des Lehrkräftemangels in vielen Fachbereichen. Besonders gefragt sind Lehrkräfte an Grundschulen sowie für die Fächer Mathematik, Physik, Informatik, Kunst, Musik und Englisch. Auch im ländlichen Raum und im Rhein-Main-Gebiet bestehen gute Einstellungschancen. Die Landesregierung hat in den letzten Jahren zahlreiche neue Stellen geschaffen und plant weitere Investitionen in den Bildungsbereich, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken.
Der Großteil der Stellen wird über das landesweite Ranglistenverfahren besetzt, während ein kleinerer Teil über gezielte schulbezogene Stellenausschreibungen vergeben wird. Im Rahmen des hessischen Ranglistenverfahrens koordiniert die Zentralstelle Personalmanagement Lehrkräfte (ZPM) in Darmstadt die Einstellung von ausgebildeten Lehrkräften in den Schuldienst. Bewerbungen für dieses Verfahren werden online über das Stellenportal des Landes Hessen eingereicht. Über die Rangliste können sich Lehrkräfte auf unbefristete Stellen bewerben, die nach Lehramt und Fachrichtung vergeben werden. Voraussetzung für die Aufnahme in die Rangliste ist die erfolgreich abgelegte Zweite Staatsprüfung oder eine vergleichbare Qualifikation. Die Rangfolge auf der Liste basiert auf einem Gesamtwert, der aus den Noten der Ersten und Zweiten Staatsprüfung errechnet wird. Bewerber:innen können ihren Rangplatz durch Bonuspunkte verbessern, etwa durch Zusatzqualifikationen oder Erweiterungsprüfungen. Eine Aktualisierung der Bewerbungen und eine Anpassung der Einsatzwünsche sind jederzeit möglich. Die Rangliste wird einmal jährlich aktualisiert, wobei Bewerbungen, die älter als ein Jahr sind, gelöscht werden.
Die Einstellungschancen können durch verschiedene Faktoren verbessert werden. Dazu gehören insbesondere gute Examensergebnisse, eine geringe Bewerberkonkurrenz und die Erweiterung des Qualifikationsspektrums durch zusätzliche Fächer oder Lehrämter. Auch Berufserfahrung, z.B. durch Vertretungsverträge, wirkt sich positiv aus. Darüber hinaus spielt die räumliche Flexibilität eine Rolle, wenn man bereit ist, sich hessenweit und nicht nur in einem bestimmten Schulamtsbezirk zu bewerben. Weitere Vorteile bieten gefragte Zusatzqualifikationen wie EDV- oder Fremdsprachenkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in außerschulischen Projekten und Vereinen.
Lehrkräfte in Hessen, die verbeamtet werden, starten in der Regel in der Besoldungsgruppe A13, insbesondere an Gymnasien und beruflichen Schulen. Das Einstiegsgehalt liegt hier bei etwa 4.200 Euro brutto pro Monat und kann je nach Berufserfahrung und Position, etwa als Schulleitung, weiter steigen. Angestellte Lehrkräfte, die nicht verbeamtet sind, werden nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt. Seit dem Schuljahr 2023/24 wird die Vergütung für Grundschullehrkräfte in Hessen schrittweise von der Besoldungsgruppe A12 auf A13 angehoben. Diese Anpassung erfolgt in mehreren Stufen und soll bis 2028 abgeschlossen sein. Der Landtag beschloss diese Änderung im Juni 2023, um die Attraktivität des Grundschullehramts zu steigern.
Das Lehramtsstudium in Hessen bietet eine hervorragende Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischen Erfahrungen. Mit vielfältigen Fächerkombinationen, Praxisphasen und einem modularen Aufbau bereitet es euch optimal auf den Beruf vor. Die gute Infrastruktur und die attraktiven Berufsperspektiven machen Hessen zu einem idealen Standort für euer Lehramtsstudium. Seid ihr an einem Lehramtsstudium in Hessen interessiert? Welche Schulform spricht euch besonders an? Schreibt es in die Kommentare.
Jeder Mensch soll die Möglichkeit erhalten, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen – so definiert die Antidiskriminierungsstelle des Bundes den Begriff Inklusion. Auch die Vereinten Nationen (UN) legen in der Behindertenrechtskonvention die Rechte von weltweit fast 650 Millionen betroffenen Menschen fest, von Selbstbestimmung bis zur Nicht-Diskriminierung. So heißt es in der Konvention auch, dass “Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen” ausgeschlossen werden sollen. So toll das erstmal klingt, lässt sich jedoch auch feststellen, dass diesen Idealvorstellungen noch viele Steine im Weg liegen. Für uns stellt sich die Frage: Was genau bedeutet Inklusion im Bildungssystem? Und wie unterscheidet sich die Lage von Schüler:innen mit Behinderung oder Förderbedarf im ländlichen von der im städtischen Raum?
Um allen Menschen die Möglichkeit zu bieten, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, benötigt es ein inklusives Bildungssystem, in dem Schüler:innen gemeinsam lernen. Dass die deutsche Bildungspolitik diesem Anspruch nicht gerecht wird, zeigt sich in einem Bericht der Bertelsmann-Stiftung, welche den Stand der Inklusion an deutschen Schulen untersucht hat. Von 581.265 Schüler:innen mit Förderbedarf lernten im Schuljahr 2022/23 mit 44,4 Prozent weniger als die Hälfte in Allgemeinen Schulen, während 55,6 Prozent Förderschulen besuchten. Die Exklusionsquote, also der Anteil der Schüler:innen mit Förderbedarf, die an Förderschulen unterrichtet werden, lag in diesem Jahr bei circa 4,2 Prozent. Diese Quote ist seit dem Schuljahr 2008/09 zwar gesunken, jedoch nur minimal.
Der Abbau exklusiver Bildung gestaltet sich in den verschiedenen Bundesländern jedoch unterschiedlich: während die Exklusionsquote in Thüringen zwischen 2008 und 2020 um rund 3,7 Prozentpunkte sank, stieg sie in Rheinland-Pfalz in derselben Zeitspanne um circa 0,6. Zwar haben Eltern von Kindern mit Förderbedarf die Wahl zwischen Förder- und Allgemeinbildender Schule, diese Entscheidung wird jedoch beispielsweise durch “Ressourcenvorbehalte” eingeschränkt. Diese Einschränkungen manifestieren sich häufig auf fachlicher, personeller und sachlicher Ebene und führen dazu, dass elf von sechzehn Bundesländern den Zugang zu einer Allgemeinen Schule für Kinder mit Förderbedarf einschränken. Eine ausführliche Analyse zum Thema Inklusion an deutschen Schulen und der entsprechenden Debatte zum Thema findet ihr hier.
Es lässt sich feststellen: Das deutsche Bildungssystem entwickelt sich zwar in Richtung Inklusion, dieser Fortschritt ist aber schleppend und weiterhin exklusiv. Deshalb sollten die Länder allgemein dafür sorgen, dass Inklusion in Schulen, durch die Integration von Schüler:innen mit Förderbedarf in Allgemeinen Schulen, konsequent(er) durchgezogen wird. Jedoch hört Inklusion nicht bei dem Besuch einer Allgemeinen Schule auf. Auch Themen wie Mobilität, Barrierefreiheit, Förderangebote und der Mangel an sonderpädagogischem Personal im ländlichen Raum müssen beachtet werden, um allen Schüler:innen eine hinreichende, zielführende Teilnahme am schulischen Unterricht zu ermöglichen.
Bereits der Weg zur Schule kann für viele Schüler:innen eine Herausforderung darstellen. 2020 nutzten laut dem Statistischen Bundesamt rund 43,5 Prozent aller Schüler:innen an Allgemeinbildenden Schulen den Personennahverkehr auf ihrem Schulweg. Der Weg in die Schule gestaltet sich für Schüler:innen besonders im ländlichen Raum durch Makel wie unregelmäßige Abfahrten, eingeschränkte Bedienzeiten und mangelhafte Gebietsabdeckung des ÖPNV bereits schwierig. Obwohl der gesamte Öffentliche Personennahverkehr laut Personenbeförderungsgesetz bis 2022 durch eine vollständige Barrierefreiheit allen zugänglich sein sollte, ist dies in vielen Gemeinden nicht die Lebensrealität der Betroffenen. Eine barrierefreie Reise sei “bei den meisten U-Bahnen und Straßenbahnen (...) inzwischen möglich”, so Hartmut Reinberg-Schüller, Experte des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). “Mehr Modernisierungsbedarf gibt es jedoch bei den Busflotten im ländlichen Raum”, in welchen ein barrierefreier Transport von Schüler:innen und Pendler:innen mit Rollstuhl auf dem Land erschwert wird.
Angesichts des mangelhaften Personennahverkehrs im ländlichen Raum müssen Eltern von Kindern mit Behinderung häufig von alternativen Angeboten Gebrauch machen. Ein jüngst vom Bundessozialgericht bestätigter Fall zeigt das bürokratische Chaos, was viele Eltern von Kindern mit Förderbedarf erleben. Eine junge Schülerin war aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung nicht in der Lage, ihren Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen, weshalb sie den Weg zu und von ihrer Schule mit einem Taxi bestreiten musste. Die Gemeinde erstattete der Familie jedoch nur rund 3 Prozent der Fahrtkosten, weshalb der Fall schlussendlich vor dem Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen landete. Mit Erfolg: Die Grundsatzentscheidung hebt hervor, dass schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die ihren Schulweg aufgrund einer Behinderung nicht alleine zurücklegen können, Anspruch auf volle oder ergänzende Kostenübernahme durch die Eingliederungshilfe haben. Bisher wurden Eltern meist auf ihre im Schulgesetz festgelegte Pflicht, ihre Kinder zur Schule zu bringen und abzuholen, verwiesen.
In deutschen Schulen fehlt es an Personal: In Baden-Württemberg konnten in der dritten Woche des laufenden Schuljahres nur 30 Prozent der Schulen von einer personellen Vollversorgung sprechen. Zwar lässt sich dieser Trend in zahlreichen Schulen verzeichnen, besonders trifft dies Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), von denen nur rund 43 Prozent einen Regelbetrieb anbieten (Lehrer-News berichtete). Allgemein haben Schulen im ländlichen Raum massive Schwierigkeiten, Personal für ihre Einrichtung zu gewinnen und viele Stellen bleiben unbesetzt. In Schleswig-Holstein waren im Schuljahr 2023/24 zwar 96 Prozent der sonderpädagogischen Stellen besetzt, ein großer Teil dieser Stellen wird jedoch nicht von ausgebildeten sonderpädagogischem Personal, sondern Vertretungslehrer:innen besetzt. “Das sind also keine ausgebildeten Sonderpädagogen und sie können bestimmte Arbeiten nicht übernehmen, wodurch dann die Belastung der Sonderpädagogen steigt”, heißt es von Hendrik Reimers, Vorsitzender des Landesverbandes Sonderpädagogik. Besonders in den Einzugsgebieten großer Städte ginge viel Personal in die Städte, statt in Schulen im ländlichen Raum zu arbeiten.
Um dem Anspruch der UN-Behindertenkonvention gerechter zu werden, gibt es bundesweit bereits einige Projekte, die versuchen, Schule durch innovative Ansätze inklusiver zu gestalten. Die “Schule ohne Schüler” in Schleswig-Holstein bietet Schüler:innen mit Förderbedarf die Möglichkeit, von einem wohnortnahen und inklusiven Schulplatz sowie sonderpädagogischem Personal in den entsprechenden Schulen zu profitieren. Fast 50 Sonderpädagog:innen des Förderzentrums Schleswig-Kropp arbeiten mit 320 Schüler:innen an 23 verschiedenen Regelschulen in der Region. Lars Krackert, Schulleiter des Förderzentrums, sieht das Konzept als notwendig: “Gerade im ländlichen Raum, wo es sehr kleine Schulen gibt, würde viel an fachlicher Expertise verloren gehen, wenn nicht dieser große Pool an Spezialistinnen und Spezialisten da wäre”. Für ihren Einsatz gewann das Förderzentrum 2014 sogar den Jakob Muth-Preis für inklusive Schulen. Wie genau Inklusion in Schulen gestaltet werden kann, um Chancengerechtigkeit zu fördern und welche Gründe diese schleppende Entwicklung hat, hat uns Friedo Scharf von Inklusion Digital in einem lesenswerten Interview erzählt.
Die Gründe für den schleppenden Fortschritt in Sachen Inklusion seien vielfältig, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen. “Es mangelt nach wie vor an der Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel, personeller Ressourcen, an Zeit, an wissenschaftlicher Begleitung und letztlich am Willen, die inklusive Bildung und somit die verbrieften Menschenrechte umzusetzen”, so Landesvorsitzender Stefan Störmer. Es lässt sich also feststellen: In Sachen Inklusion im ländlichen sowie städtischen Raum in Deutschland ist noch Luft nach oben. Der ländliche Raum bringt dabei jedoch bestimmte Herausforderungen mit sich, welche inklusive Bildung abbremsen können. Besonders prägnant sind dabei der Fachkräftemangel im Bereich der Sonderpädadogik und die oftmals verbesserungsbedürftige Barrierefreiheit in und auf dem Weg zu den Schulen.
Filme faszinieren uns nicht nur durch spannende Geschichten oder spektakuläre Bilder – sie sind ein wertvolles Werkzeug im Sprachunterricht, das Schüler:innen auf eine ganz besondere Weise anspricht. Durch authentische Dialoge, kulturelle Einblicke und emotionale Erlebnisse fördern Filme das Hörverstehen, den Wortschatz und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, ohne dass es sich wie klassisches Lernen anfühlt.
In diesem Artikel stellen wir dir die besten Filme für den DaZ-Unterricht vor, die für verschiedene Klassenstufen geeignet sind. Von unterhaltsamen Animationsfilmen für die Grundschule bis hin zu anspruchsvollen Dramen für ältere Schüler:innen – tauche ein in die Welt der bewegten Bilder und entdecke, wie Filme deine Lernenden nicht nur unterhalten, sondern auch ihre Sprachkenntnisse auf das nächste Level heben! Dazu bieten passende Arbeitsblätter vom Goethe-Institut und Vision Kino gezielte Aufgaben, um die Sprachförderung im Unterricht optimal zu unterstützen.
Der zwölfjährige Emil Tischbein lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einer Kleinstadt in Ostdeutschland. Emil ist überglücklich, als seine Mutter ihm erlaubt, zum ersten Mal allein nach Berlin zu fahren, um seine Großmutter und seine Cousine zu besuchen. Doch auf der Zugfahrt wird ihm sein ganzes Geld gestohlen. Entschlossen, den Dieb zu fangen, schließt sich Emil in Berlin einer Gruppe von Kindern an, die sich als Detektive verstehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Dieb und erleben ein spannendes Abenteuer in der Großstadt.
Für den Unterricht im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eignet sich Emil und die Detektive besonders gut, da die Sprache klar und zugänglich ist und sich an Lernende mit Sprachniveau von A1 und A2 richtet. Durch die spannende Handlung bleiben Lernende motiviert, was das Hörverstehen und den Wortschatzaufbau unterstützt. Gleichzeitig bietet der Film viele Anknüpfungspunkte für Diskussionen über Themen wie Freundschaft und Mut. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, stellt das Goethe-Institut zusätzlich passende Arbeitsblätter zur Filmdidaktik zur Verfügung, die konkrete Aufgaben und Übungen für die Lernenden enthalten.
Der zehnjährige Rico lebt mit seiner Mutter in Berlin und bezeichnet sich selbst als “hochbegabt”, denn seine Gedanken wirbeln oft durcheinander wie die Kugeln in einer Bingo-Trommel. Trotz seiner Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken, fühlt er sich durch die vertrauten Bewohner:innen seines Mietshauses geborgen. In den Sommerferien lernt Rico den hochbegabten Oscar kennen, der immer einen Helm trägt, um sich vor Gefahren zu schützen. Trotz aller Unterschiede freunden sich die beiden an. Als Oskar von dem Kidnapper “Mister 2000” entführt wird, nimmt Rico all seinen Mut zusammen und rettet seinen Freund. Gemeinsam stellen sie den Entführer und festigen ihre Freundschaft.
Rico, Oskar und die Tieferschatten ist eine hervorragende Wahl für den DaZ-Unterricht, da der Film für Lernende auf dem Sprachniveau A2 bis B1 spannend und gleichzeitig sprachfördernd ist. Die humorvollen und dynamischen Dialoge motivieren Schüler:innen, sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen, während Themen wie Freundschaft und Mut zahlreiche Diskussionsanlässe bieten. Ergänzend dazu stellt das Goethe-Institut passende Arbeitsblätter zur Verfügung, die gezielte Aufgaben und Übungen zur Förderung des Sprachverständnisses enthalten.
Tschick erzählt die Geschichte von Maik, einem schüchternen Jungen aus gutem Hause, und Tschick, dem rebellischen Sohn russischer Spätaussiedler, die sich mit einem gestohlenen Lada eine abenteuerliche Reise durch die ostdeutsche Provinz begeben. Trotz aller Unterschiede verbindet die beiden Außenseiter ein starkes Band der Freundschaft, das sie auf ihrer ungewöhnlichen und humorvollen Reise stärkt. Gemeinsam meistern sie Hindernisse, begegnen außergewöhnlichen Menschen und erleben Freiheit abseits der Regeln der Erwachsenenwelt.
Für den DaZ-Unterricht eignet sich Tschick besonders für die Lernende zwischen den Sprachniveaus A2 und B2, da der Film eine mitreißende Handlung und einen erfrischenden Sprachwitz bietet, der Jugendliche anspricht. Die Themen Freundschaft, Identität und Erwachsenwerden bieten viele Möglichkeiten für Diskussionen und schriftliche Übungen. Vision Kino sowie das Goethe-Institut stellen Arbeitsblätter zur Filmanalyse und Sprachförderung zur Verfügung, um den Unterricht zu erleichtern und Schreib- sowie Sprechanlässe zu schaffen.
Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet in einer Projektwoche zum Thema “Staatsformen” ein Experiment, um seinen Schüler:innen zu zeigen, wie schnell eine Diktatur entstehen kann. Auf die Behauptung, so etwas sei in Deutschland heute unmöglich, stellt er strenge Regeln auf, die die Schüler:innen bereitwillig akzeptieren. Sie nennen sich “Die Welle”, entwerfen eine Uniform, ein Logo und verstärken durch ihr neues Gemeinschaftsgefühl den Druck auf die anderen. Was als unschuldiges Rollenspiel beginnt, wird immer radikaler, bis Wenger die Kontrolle verliert. Als er versucht, das Experiment zu beenden, ist “Die Welle” längst außer Kontrolle geraten.
Die Welle eignet sich ideal für den DaZ-Unterricht auf den Niveaustufen B1 und B2, da er die Lernenden sprachlich und inhaltlich herausfordert. Der Film thematisiert Gruppendynamik, Autorität und Manipulation und bietet damit zahlreiche Anknüpfungspunkte für vertiefende Diskussionen. Die spannende Handlung stellt sicher, dass die Schüler:innen engagiert bleiben, während sie ihren Wortschatz erweitern und ihr Hörverstehen trainieren. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, bieten Deutsch digital und das Goethe-Institut begleitende Arbeitsblätter mit gezielten Aufgaben und Übungen zur Sprachförderung und Filmanalyse.
Filme sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein wertvolles Instrument, um Sprachkompetenzen zu fördern und kulturelle Einblicke zu vermitteln. Ob die abenteuerliche Reise von Maik und Tschick, die mutige Freundschaft von Rico und Oscar oder die spannende Gruppendynamik in Die Welle – Filme wecken Emotionen, regen zu Diskussionen an und machen Lernen lebendig. Mit gezielten Arbeitsblättern und Aufgaben lassen sich diese Filme optimal in den DaZ-Unterricht integrieren und fördern sowohl das Hörverstehen als auch den Wortschatzaufbau.
Neben Filmen können auch digitale Tools den DaZ-Unterricht bereichern. In unserem Artikel Top 5 DaZ-Apps: So wird Deutsch lernen zum Kinderspiel findest du hilfreiche Apps, die das Sprachlernen interaktiver gestalten. Auch YouTube bietet spannende Möglichkeiten: In Deutsch lernen mit YouTube: Vier Kanäle für euren DaZ-Unterricht stellen wir euch Kanäle vor, die den Unterricht mit authentischen Videos unterstützen. Welche Filme nutzt du im DaZ-Unterricht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Die Zahl der Privatschulen und der Schüler:innen, die sie besuchen, steigt seit Jahren kontinuierlich an. Der Anteil an allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft hat sich seit 2002 merklich erhöht. Mittlerweile besuchen fast 10 Prozent der deutschen Schüler:innen eine Privatschule. Dieser Trend deutet auf ein wachsendes Interesse an vielfältigen Bildungsangeboten und alternativen Schulformen hin. Doch was genau ist eine Privatschule? Und warum entscheiden sich immer mehr Eltern dazu, ihre Kinder an eine solche Schule zu schicken? Was bedeutet die Arbeit an einer Privatschule für Lehrkräfte? Diese und weitere Fragen möchte dieser Artikel beantworten.
Im deutschen Schulsystem unterscheidet man zwischen öffentlichen und privaten Schulen, die sich in Trägerschaft und rechtlichem Rahmen deutlich voneinander abheben. Öffentliche Schulen werden vom Staat oder in Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden oder Schulverbänden getragen. Sie sind staatlich finanziert und stehen allen Schüler:innen kostenlos zur Verfügung. Private Schulen hingegen werden von freien Trägern wie Vereinen, Stiftungen oder Privatpersonen betrieben. Sie finanzieren sich überwiegend durch Schulgelder, Spenden sowie staatliche Zuschüsse, jedoch oft erst nach mehreren Jahren der Existenz. Eine Privatschule darf erst nach staatlicher Anerkennung Prüfungen durchführen und Zeugnisse ausstellen, die auch von öffentlichen Schulen anerkannt werden.
Ein weiterer Unterschied besteht im Rechtsverhältnis zwischen Schule und Schüler:in: Während bei öffentlichen Schulen öffentlich-rechtliche Regelungen gelten, sind die Beziehungen an Privatschulen privatrechtlich geregelt. Rechtsstreitigkeiten, wie etwa der Ausschluss eines Kindes, werden daher in der Regel vor ordentlichen Gerichten verhandelt. Nur bei hoheitlichen Entscheidungen, wie etwa Prüfungsentscheidungen, wird die staatliche Schulaufsicht eingeschaltet.
Privatschulen werden in Deutschland in zwei rechtliche Modelle unterteilt: Ersatz- und Ergänzungsschulen. Ersatzschulen entsprechen den öffentlichen Schulformen wie Grundschulen, Realschulen oder Gymnasien und erfüllen die gesetzliche Schulpflicht. Sie müssen sich an die Lehrpläne der öffentlichen Schulen halten und benötigen eine Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde. Ersatzschulen erhalten zwar staatliche Zuschüsse, die jedoch in der Regel erst einige Jahre nach der Gründung fließen. Diese Schulen haben das Recht, Abschlüsse wie das Abitur selbst abzunehmen, sofern sie staatlich anerkannt sind.
Ergänzungsschulen hingegen bieten Unterrichtsinhalte an, die in dieser Form von öffentlichen Schulen nicht abgedeckt werden. Sie sind vor allem im berufsbildenden Bereich oder als internationale Schulen vertreten und bieten keine staatlich anerkannten Abschlüsse. Prüfungen müssen extern abgelegt werden, meist vor staatlichen Prüfungskommissionen. Ergänzungsschulen sind in der Regel eigenfinanziert und erhalten keine staatlichen Zuschüsse.
In vielen Bundesländern, darunter Bayern und Brandenburg, wird zwischen genehmigten und anerkannten Ersatz- und Ergänzungsschulen unterschieden. Hauptunterscheidungsmerkmal sind die Abschlüsse, die sie vergeben dürfen, und die Anforderungen an die Schüler:innen. Anerkannte Ersatzschulen dürfen Abschlüsse wie das Abitur oder die mittlere Reife selbstständig abnehmen, da sie denselben rechtlichen Status wie öffentliche Schulen haben. Ihre Prüfungen und Zeugnisse sind offiziell gleichwertig. Genehmigte Ersatzschulen hingegen dürfen solche Abschlüsse nicht eigenständig vergeben. Schüler:innen müssen ihre Prüfungen vor externen, staatlichen Kommissionen ablegen. Bei einem Wechsel von einer genehmigten Ersatzschule auf eine öffentliche Schule oder eine staatlich anerkannte Ersatzschule ist oft eine Aufnahmeprüfung erforderlich, da die Zeugnisse nicht automatisch anerkannt werden.
In Nordrhein-Westfalen gibt es eine Besonderheit: Hier gibt es keine Unterscheidung zwischen genehmigten und anerkannten Ersatzschulen. Stattdessen nehmen staatlich anerkannte Ergänzungsschulen die Rolle der genehmigten Ersatzschulen ein und müssen sich an die gleichen Bestimmungen wie diese halten. Zusätzlich werden Privatschulen in Nordrhein-Westfalen bereits ab dem ersten Tag der Gründung höher bezuschusst als in anderen Bundesländern, was die finanzielle Planungssicherheit dieser Schulen verbessert.
Privatschulen in Deutschland finanzieren sich aus zwei Hauptquellen: Aus Schulgeldern (auch Elterngelder genannt) und staatlichen Zuschüssen. Während Ersatzschulen in der Regel bis zu zwei Drittel ihrer Kosten durch staatliche Finanzhilfen decken können, müssen sie die verbleibenden Kosten durch Schulgeld von den Eltern aufbringen. Ergänzungsschulen hingegen erhalten keine staatlichen Zuschüsse und finanzieren sich vollständig über Elterngelder. Drittmittel, wie etwa Spenden oder Fördervereinsgelder, spielen eine untergeordnete Rolle und decken in der Regel weniger als 1 Prozent des tatsächlichen Finanzbedarfs einer Schule ab.
Die Höhe des Schulgeldes variiert je nach Schule sehr stark, abhängig von Faktoren wie der Schulform, dem Standort und dem Einkommen der Eltern. Laut dem Statistischen Bundesamt macht der Standort dabei einen großen Unterschied: Privatschulen in Großstädten wie München oder Stuttgart haben aufgrund der hohen Immobilien- und Betriebskosten oft höhere Schulgebühren als Schulen in ländlichen Regionen. Auch die baulichen Anforderungen, wie Denkmalschutz oder erweiterter Brandschutz, treiben die Kosten in die Höhe.
Regional gibt es ebenso große Unterschiede: Im Durchschnitt zahlten Eltern im Jahr 2016 etwa 2.000 Euro jährlich für einen Privatschulplatz. In wohlhabenden Regionen wie dem Rhein-Kreis Neuss lag das Schulgeld bei über 7.000 Euro, während in ländlichen Gebieten wie dem Landkreis Unterallgäu die Kosten durchschnittlich nur bei 400 Euro pro Jahr lagen. Für knapp 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kostete der Platz weniger als 1.500 Euro an Schulgebühren und für ein knappes Viertel weniger als 500 Euro im Jahr.
Privatschulen zeichnen sich durch eine große Vielfalt an pädagogischen Konzepten aus, die oft auf alternative Ansätze setzen und sich damit von staatlichen Schulen abheben. Besonders bekannt sind Waldorf- und Montessorischulen, die individuelle Förderung und selbstbestimmtes Lernen in den Vordergrund stellen. So bieten viele Privatschulen spezialisierte Ansätze wie den Integrierten Unterricht, bei dem verschiedene Fächer themenübergreifend unterrichtet werden, um den Schüler:innen ein tieferes Verständnis zu vermitteln. Besonders an internationalen Schulen wird häufig das International Baccalaureate (IB)-Programm angeboten, das interkulturelle Kompetenz, Kreativität und kritisches Denken in den Vordergrund stellt. Ein weiteres Konzept ist die Progressive Bildung, die sowohl kognitive als auch emotionale Lernprozesse in den Fokus rückt und ganzheitliches Lernen fördert. Für hochbegabte Kinder und Jugendliche gibt es zudem Schulen, die Gifted Education anbieten, um das Potenzial dieser Schüler:innen gezielt zu fördern.
Privatschulen bieten Eltern, die nach spezifischen pädagogischen Konzepten suchen, eine attraktive Alternative (Bezahlinhalt) zum staatlichen Schulsystem. Neben Waldorf- und Montessorischulen gibt es auch konfessionelle Schulen oder internationale Schulen, die unterschiedliche Werte und Lernansätze verfolgen. Ein wesentlicher Grund für Eltern, ihre Kinder auf eine Privatschule zu schicken, liegt in der stärkeren individuellen Betreuung, die durch kleinere Klassengrößen ermöglicht wird. Dadurch können die Lehrkräfte gezielter auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler:innen eingehen und den Lernstoff flexibel anpassen.
Für Kinder und Jugendliche bieten Privatschulen eine Umgebung, in der persönliches Wachstum und kreative Entfaltung gefördert werden. Besonders für Kinder, die in staatlichen Schulen unter Leistungsdruck leiden oder spezielle Förderung benötigen, kann eine Privatschule eine neue Möglichkeit darstellen, ihr Potenzial besser auszuschöpfen. Jedoch bleibt die soziale Trennung ein umstrittenes Thema, da die meisten Privatschulen vor allem von Kindern aus gut situierten Familien besucht werden, was die bestehende Bildungsungleichheit weiter verstärken kann.
Lehrkräfte, die an Privatschulen unterrichten möchten, benötigen in der Regel die gleiche formale Qualifikation wie an staatlichen Schulen: ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und das zweite Staatsexamen. Genehmigte Ersatzschulen, die die Verleihung der “staatlichen Anerkennung” anstreben oder bereits anerkannt sind, müssen Lehrkräfte beschäftigen, die in der Regel die Anstellungsfähigkeit für das jeweilige Lehramt an öffentlichen Schulen besitzen. Zum Beispiel muss ein privates Gymnasium mindestens zwei Drittel der Lehrkräfte beschäftigen, die die wissenschaftliche und pädagogische Prüfung für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich abgelegt haben, um staatlich anerkannt zu sein. Bei nicht anerkannten Schulen wird jedoch ein gewisser Spielraum eingeräumt. Auch Quereinsteiger:innen finden an Privatschulen häufiger eine Anstellung, wobei die Anforderungen je nach Schule variieren.
Ein großer Vorteil für Lehrkräfte an Privatschulen ist der größere Gestaltungsspielraum in Bezug auf die pädagogischen Konzepte. Im Gegensatz zu staatlichen Schulen sind Privatschulen weniger strikt an die Lehrpläne gebunden und können eigene Schwerpunkte setzen, die besser auf die Bedürfnisse der Schüler:innen zugeschnitten sind. Genehmigte Privatschulen müssen jedoch sicherstellen, dass die eingesetzten Lehrkräfte eine gleichwertige Ausbildung haben wie jene an öffentlichen Schulen, und auch die persönliche Eignung muss gegeben sein. Erweist sich eine Lehrkraft als ungeeignet, kann die Schulaufsichtsbehörde ihre Tätigkeit an der Privatschule untersagen.
Die Bezahlung an Privatschulen variiert je nach Trägerschaft, Schulform und Bundesland. In vielen Fällen verdienen Lehrkräfte an Privatschulen weniger als an staatlichen Schulen. Durchschnittlich liegt das Gehalt bei etwa 2.929 Euro brutto pro Monat, kann jedoch je nach Region und Schulart stark schwanken. Beispielsweise verdienen Lehrkräfte in Baden-Württemberg im Durchschnitt mehr als in Schleswig-Holstein. Einige Privatschulen bieten jedoch zusätzliche Anreize wie betriebliche Altersvorsorge oder flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitsbelastung kann an Privatschulen zudem geringer sein, da kleinere Klassen und mehr Personal zur Unterstützung zur Verfügung stehen.
Lehrkräfte, die sich für eine Privatschule entscheiden, tun dies oft aufgrund der besseren Ausstattung, kleineren Klassen, der intensiveren Betreuung der Schüler:innen und der Möglichkeit, sich kreativ in den Unterricht einzubringen. Privatschulen bieten oftmals flachere Hierarchien und kürzere Entscheidungswege, was den Lehrkräften mehr Freiheiten bei der Umsetzung ihrer pädagogischen Ideen gibt. Zudem schätzen viele Lehrkräfte das besondere Schulklima, das durch die enge Zusammenarbeit mit Schüler- und Elternschaft entsteht. Für viele Pädagog:innen ist die Arbeit an einer Privatschule eine attraktive Alternative zu den oft starren Strukturen im staatlichen Schulsystem.
Unterrichtest du an einer Privatschule oder spielst du mit dem Gedanken, dorthin zu wechseln? Oder siehst du das Konzept von Privatschulen kritisch und sprichst dich eher für eine Schule für alle aus? Teile uns deine Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren mit!
Die Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem heute steht, sind vielfältig. Neben steigenden Anforderungen an Lehrkräfte, die sich sowohl in der Unterrichtsplanung als auch in der individuellen Förderung der Schüler:innen widerspiegeln, drängt die Digitalisierung mit einer Fülle neuer Möglichkeiten in den Schulalltag. Doch statt diesen Entwicklungen als Belastung zu begegnen, gibt es immer mehr Initiativen, die den Einsatz von Technologie als Chance verstehen. Eine dieser Initiativen ist to teach, eine Plattform, die Lehrkräfte mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihrer täglichen Arbeit entlasten und die Gestaltung des Unterrichts nachhaltig verändern soll. Im Gespräch mit Felix Weiß, Mitgründer von to teach, erfahrt ihr, wie digitale Werkzeuge praktisch eingesetzt werden können, um den Herausforderungen in Schulen zu begegnen – und warum er überzeugt ist, dass KI mehr sein kann als nur ein technisches Hilfsmittel.
Felix Weiß, selbst ausgebildeter Lehrer, ist Mitgründer und treibende Kraft hinter to teach | thea GmbH. Was ihn antreibt, ist eine tiefe Überzeugung: Lehrkräfte stehen vor einem Berg an Aufgaben, der in der traditionellen Struktur des Schulsystems nur schwer zu bewältigen ist. Seine Lösung: Der gezielte Einsatz von Technologie, die den pädagogischen Alltag vereinfacht. Gemeinsam mit seinem Mitgründer, Marius Lindenmeier, hat er die Plattform to-teach.ai entwickelt, die Lehrkräften Werkzeuge an die Hand gibt, um nicht nur Unterrichtsmaterialien schneller zu erstellen, sondern diese auch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen zuzuschneiden.
Für to teach geht es nicht darum, die Rolle der Lehrkräfte zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Seit 2023 hat die Plattform enormen Zulauf erfahren und zählt mittlerweile mehr als 90.000 Lehrkräfte weltweit, die auf die KI-gestützten Lösungen zurückgreifen. Was die Gründer dabei antreibt, ist die Vision, dass Lehrkräfte wieder mehr Zeit für das Wesentliche haben sollen: die Förderung und Betreuung ihrer Schüler:innen. To teach versteht sich als Instrument, um Bildungsarbeit auf eine neue Ebene zu heben – durch den Einsatz von Technologie, die den Lehrenden die Arbeit abnimmt, ohne dabei den pädagogischen Kern aus den Augen zu verlieren.
Lehrer-News: Was hat Sie dazu bewegt, nach dem Lehramtsstudium den Weg ins EdTech zu gehen, anstatt als Lehrer an einer Schule zu unterrichten?
Weiß: Gemeinsam mit meinem Mitgründer Marius Lindenmeier habe ich bereits während des Studiums an verschiedenen Projekten gearbeitet und das erste EdTech-Unternehmen gegründet. Unser Ziel war es von Anfang an, einen Mehrwert für die Bildung zu schaffen. Als wir dann die Chance hatten, Vollzeit an diesen Zielen zu arbeiten, hat es sich einfach richtig angefühlt, diesen Schritt zu gehen. Es war also eher eine Entscheidung für das Unternehmertum und weniger eine Entscheidung gegen das Lehramt.
Lehrer-News: Wie hat Ihr Lehramtsstudium Ihre Perspektive auf das Bildungssystem und die Herausforderungen, denen Lehrkräfte gegenüberstehen, beeinflusst?
Weiß: Bereits im Studium, während dem Praxissemester und während der generellen Lehrtätigkeit wurde mir bereits sehr früh bewusst, dass die Unterrichtsvorbereitung einen Großteil der Arbeit als Lehrkraft in Anspruch nimmt. Außerdem erkennt man recht schnell, dass es eine enorme Herausforderung ist, als einzelne Lehrkraft 30 unterschiedliche Menschen in einer Klasse individuell zu fördern und zu unterstützen. Aus dieser Erkenntnis ist dann die Überzeugung gereift, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz große Chancen bieten und eine echte Arbeitserleichterung für Lehrkräfte ermöglichen können. Daran arbeitet unser Team heute mit großem Einsatz.
Lehrer-News: Was genau ist to teach und welche Probleme möchte die Plattform im Schulalltag lösen?
Weiß: Mit to teach unterstützen wir Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung, bei der Vorbereitung und bei der Erstellung individueller Unterrichtsmaterialien. Konkret geht es darum, in kürzester Zeit didaktisch hochwertigen Unterricht vorzubereiten. Mithilfe von KI gelingt es einfach und schnell, individuelle Lerninhalte, mehrfach differenziert für alle Lernenden in der Klasse zu erstellen. Damit erfahren Lehrkräfte eine echte Entlastung in ihrem Arbeitsalltag. Sie gewinnen so mehr Zeit, sich auf individuelle Fragen und die Begleitung ihrer Schüler:innen im Lernprozess zu konzentrieren.
Lehrer-News: Wie funktioniert to teach konkret? Welche Schritte durchläuft eine Lehrkraft, um Unterrichtsmaterialien zu erstellen?
Weiß: To teach ist super einfach und kann von jedem orts- und zeitunabhängig und vor allem ohne digitale Vorkenntnisse oder KI-Kenntnisse genutzt werden. Ich skizziere gern einmal kurz einen typischen Anwendungsfall:
Lehrer-News: Inwiefern können Lehrkräfte die vorgeschlagenen Materialien an individuelle Anforderungen oder Themen des Lehrplans anpassen?
Weiß: Lehrkräfte haben die Möglichkeit, einen eigenen Lehrplan oder das schulinterne Curriculum zu hinterlegen. Damit werden die vorgeschlagenen Inhalte noch besser an den Unterricht angepasst. Die Material-Vorschläge von to teach sind nach verschiedenen didaktischen Prinzipien aufbereitet. Diese didaktischen Prinzipien lassen sich auch auf andere Inhalte anwenden. Passt der didaktische Aufbau des vorgeschlagenen Materials, lassen sich die Inhalte in wenigen Sekunden auf ein bestimmtes Wunschthema, z. B. Olympia und Fußball-EM anpassen, das entlang der didaktischen Prinzipien aufbereitet wird. Wir greifen dabei auf ausgewählte Quellen oder mitgebrachte Inhalte der Lehrkraft zurück und machen komplexe Informationen dadurch schnell und einfach für den Unterricht nutzbar.
Lehrer-News: Wie stellt to teach sicher, dass die erstellten Inhalte mit den Lehrplänen der einzelnen Jahrgänge, Schulformen und Bundesländer harmonieren?
Weiß: Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, haben wir die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Lehrpläne herausgearbeitet und differenzieren zwischen Jahrgängen und Schulformen. Gibt es an einer Schule zusätzliche Anforderungen, lassen sich diese ganz einfach bei to teach hinterlegen und können direkt berücksichtigt werden. Unsere Materialien orientieren sich zudem an verschiedenen didaktischen Prinzipien. Lehrkräfte haben die Möglichkeit im Vorfeld zu wählen, wie der Inhalt aufbereitet sein soll und können sich dementsprechend das passende Material erstellen lassen.
Lehrer-News: Welche langfristige Wirkung hoffen Sie mit to teach auf das Bildungssystem und den Unterrichtsalltag zu haben?
Weiß: Unser wichtigstes Ziel ist es, Lehrkräfte zu entlasten und dadurch den Lehrberuf wieder attraktiver zu gestalten. Wir hoffen, damit langfristig einen Mehrwert vor allem für die Lernenden zu schaffen, denn um sie und die Qualität ihrer Bildung geht es ja. Lehrkräfte können mit unserer Plattform schnell und einfach individuellen Unterricht für ihre Schüler:innen vorbereiten – das ist ein erster Schritt in Richtung personalisierte Bildung.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Stundenpläne erstellen, Arbeitsblätter entwerfen, Notizen tippen – als Lehrkraft verbringst du viele Stunden vor dem Bildschirm. Warum also nicht in eine Tastatur investieren, die die Arbeit nicht nur erleichtert, sondern auch angenehmer macht? Mechanische Tastaturen sind längst nicht mehr nur Gamer:innen vorbehalten – sie haben ihren Weg in den Mainstream gefunden. Das beruhigende Klicken der Tasten, auch “Thock” genannt, hat sogar Millionen von Menschen auf YouTube begeistert, die Tastaturgeräusche zur Entspannung genießen. Doch diese Tastaturen bieten nicht nur einen angenehmen Klang, sondern überzeugen auch durch Präzision, Komfort und Langlebigkeit – perfekt für den anspruchsvollen Schulalltag.
In diesem Artikel erfährst du, warum eine mechanische Tastatur auch für dich zum Gamechanger werden kann. Wir stellen dir fünf Modelle vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zugeschnitten sind. Ob flüsterleise, ergonomisch oder kabellos – hier findest du das passende Modell, um deinen Unterricht und deine Vorbereitung noch effizienter zu gestalten.
Mechanische Tastaturen arbeiten anders als die üblichen Membran- oder Rubberdome-Tastaturen, die man oft bei Laptops oder Desktops finden kann. Der große Unterschied liegt unter den Tasten: Statt einer Gummimembran kommen sogenannte “Switches” zum Einsatz – kleine Schalter, die für ein präzises Tippgefühl sorgen und deutlich langlebiger sind.
Je nach Art des Switches verändert sich das Tippgefühl. Lineare Switches ermöglichen ein leichtes und gleichmäßiges Tippen, während taktile Switches ein fühlbares Feedback geben, das vor allem Vielschreiber zu schätzen wissen. Für alle, die das nostalgische Tippgeräusch lieben, sind die Clicky Switches mit ihrem hörbaren “Klick” bei jedem Anschlag die richtige Wahl.
Die Tastenkappen, auch Keycaps genannt, können nach Belieben ausgetauscht werden, um der Tastatur einen individuellen Look zu verleihen, aber auch um abgenutzte oder defekte Keycaps zu ersetzen. Die Keycaps sind in verschiedenen Materialien und Farben erhältlich – vom robusten PBT–Kunststoff bis hin zu einzigartigen “Artisan Keycaps”, die die Tastatur optisch zu etwas Besonderem machen. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen: Manche Keycaps fühlen sich rau an, andere eher glatt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Das Keyboard Prime 13 steht für minimalistisches Design und hohe Funktionalität — perfekt für den Lehrer:innenalltag. Die braunen Cherry MX–Switches bieten ein taktiles Tippgefühl, das besonders Vielschreiber zu schätzen wissen. Ob beim Erstellen von Stundenplänen oder beim Tippen von Unterrichtsnotizen – die Prime 13 ist auf Präzision und Komfort ausgelegt, ohne dabei laut zu sein.
Die Tasten sind dank Double-Shot-Technologie extrem langlebig, da die Beschriftung aus zwei Schichten Kunststoff besteht. Eine dezente Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass auch in dunkleren Räumen problemlos gearbeitet werden kann. Darüber hinaus verfügt die Tastatur über praktische Zusatzfunktionen wie eine Mediensteuerung und einen USB-Hub, der den Anschluss weiterer Geräte erleichtert.
Ein kleiner Wermutstropfen ist der veraltete USB 2.0-Anschluss. Zudem könnten die Tastengeräusche in sehr ruhigen Umgebungen auffallen. Dennoch überzeugt die Prime 13 mit einer Mischung aus Langlebigkeit, Funktionalität und einem schlichten, aber durchdachten Design — ideal für Lehrer:innen, die eine zuverlässige Tastatur für den Arbeitsalltag benötigen. Das Keyboard Prime ist für 149 Euro erhältlich.
Die Razer Pro Type Ultra besticht durch ihr elegantes Design in Weiß und Silber. Diese Tastatur richtet sich an alle, die einen stylischen Arbeitsplatz bevorzugen, ohne auf die typischen Vorteile einer mechanischen Tastatur verzichten zu wollen. Besonders Vielschreiber profitieren von den geräuscharmen, linearen Switches, die ein butterweiches und komfortables Tippgefühl bieten.
Die Tastatur ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern überzeugt auch mit praktischen Features. Die mitgelieferte Handballenauflage sorgt für zusätzlichen Komfort, was besonders bei langen Schreibarbeiten im Schulalltag von Vorteil ist. Dank der kabellosen Verbindungsmöglichkeiten via Bluetooth oder USB-Dongle bleibt der Schreibtisch aufgeräumt. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Akkulaufzeit, die ein unterbrechungsfreies Arbeiten ermöglicht.
Ein kleiner Haken: Die Zusatzfunktionen auf den F-Tasten sind standardmäßig aktiviert und wer häufig zwischen diesen wechselt, muss sich an die Bedienung über die FN-Taste gewöhnen. Trotz dieser kleinen Umstellung ist die Razer Pro Type Ultra eine durchdachte Option für Lehrkräfte, die Wert auf Stil und Komfort legen – und gleichzeitig das weiche Tippgefühl einer hochwertigen Tastatur genießen möchten. Die Razer Pro Type Ultra ist bei Razer für 194,99 € erhältlich.
Die Logitech MX Mechanical punktet mit ihrem schlanken Design und eignet sich besonders für Lehrer:innen, die Wert auf einen aufgeräumten Arbeitsplatz legen. Mit einer Höhe von nur 2,5 cm gehört sie zu den flachsten mechanischen Tastaturen, was den Umstieg für Nutzer:innen herkömmlicher Modelle deutlich erleichtert.
Logitech bietet diese Tastatur in drei verschiedenen Umschaltmodi an: Linear, Touch und Clicky. So kannst Du das Tippgefühl nach Deinen Vorlieben anpassen. Ein weiterer Pluspunkt ist die kabellose Verbindung: Per Bluetooth oder Logi Bolt Dongle, einem kleinen USB-Empfänger, lässt sich die Tastatur mit bis zu drei Geräten gleichzeitig verbinden. Das ist besonders praktisch, wenn du zwischen Laptop und Tablet wechselst.
Besonders erwähnenswert ist die Akkulaufzeit von beeindruckenden zehn Monaten. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass einige Sekundärfunktionen der Tasten nicht beleuchtet sind und es keinen Aufbewahrungsort für den USB-Dongle gibt. Dennoch ist die MX Mechanical eine durchdachte Option für alle, die ein minimalistisches, aber leistungsstarkes Arbeitsgerät suchen. Die MX Mechanical ist für 139,99 € erwerbbar.
Die Keychron K2 ist die perfekte Wahl für alle, die eine kompakte mechanische Tastatur suchen, ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen. Mit ihrem 75 Prozent Layout – das heißt sie hat alle wichtigen Tasten, spart aber Platz durch den Wegfall des Ziffernblocks – bietet sie eine platzsparende Lösung für Lehrer:innen, die viel Platz für Unterlagen oder andere Geräte benötigen.
Was die Keychron K2 besonders auszeichnet, ist ihre Vielseitigkeit. Sie kann mit bis zu drei Geräten kabellos via Bluetooth oder klassisch per Kabel verbunden werden. Zudem bietet sie verschiedene Schalteroptionen (linear, Touch und Clicky), sodass das Tippgefühl individuell angepasst werden kann. Das zweifarbige Design sorgt für eine gute Übersicht, da die Sonderfunktionen der Tasten leicht zu erkennen sind.
Trotz ihrer kompakten Größe bietet die Keychron K2 eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu 240 Stunden bei ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung. Diese Eigenschaften machen sie zur idealen Tastatur für Lehrer:innen, die Flexibilität und Effizienz suchen, ohne auf Komfort und Stil verzichten zu wollen. Die Keychron K2 ist für 79 Euro im Keychron-Store erhältlich.
Die Logitech TKL Mechanical K835 bietet eine solide mechanische Tastatur zu einem erschwinglichen Preis und beweist, dass gute Qualität nicht immer teuer sein muss. Mit einem Preis um die 50 Euro ist sie eine der günstigsten Optionen auf dem Markt, ohne dabei auf die wesentlichen Vorteile einer mechanischen Tastatur zu verzichten.
Als TKL-Modell (Tenkeyless) verzichtet die K835 auf den Nummernblock und schafft so Platz auf dem Schreibtisch. Für die meisten Lehrer:innen, die eher Texte schreiben, als Zahlen eingeben, ist das kein Problem. Die Tastatur bietet verschiedene Switch-Optionen, sodass jede:r Nutzer:in das gewünschte Tippgefühl findet. Besonders praktisch: Die Funktionstasten lassen sich einfach zwischen normalem und Medien-Modus umschalten.
Natürlich muss man bei einem solch günstigen Preis einige Kompromisse eingehen. Die K835 verfügt über keine Hintergrundbeleuchtung und die aufgedruckten Tasten könnten sich nach intensiver Nutzung abnutzen. Nichtsdestotrotz bietet die Tastatur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist ideal für alle, die auf der Suche nach einer günstigen und kompakten mechanischen Tastatur sind. Die K385 TKL ist für 59,90 Euro erhältlich.
Mechanische Tastaturen bieten Lehrkräften nicht nur Komfort und Präzision, sondern erleichtern auch den Arbeitsalltag. Egal, ob man Wert auf flüsterleises Tippen legt, eine platzsparende Lösung sucht oder eine stylische Optik bevorzugt – für jede Lehrkraft gibt es das passende Modell. Von der langlebigen Prime 13 über die elegante Razer Pro Type Ultra bis hin zur vielseitigen Keychron K2: Verabschiede dich von ermüdenden Tastenanschlägen und steigere deine Effizienz im Unterrichtsalltag.
Jetzt seid ihr dran: Habt ihr bereits Erfahrungen mit mechanischen Tastaturen gesammelt? Welche Modelle nutzt du im Schulalltag? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Museen bieten euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Baukunst. Durch Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Architektur bekommen sie das Wissen, was hinter beeindruckenden Bauten steckt, auf praktische Art und Weise vermittelt. Die folgenden vier Museen eignen sich besonders für einen Tagesausflug oder Klassenfahrten und sind nicht nur für Schüler:innen, sondern auch Lehrkräfte interessant.
Im Jahr 1984 gegründeten Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main erhalten Schulklassen einen Einblick in die verschiedenen Epochen der Baukunst. Die Dauerausstellung “Von der Urhütte zum Wolkenkratzer” illustriert euren Schüler:innen den Wandel der Architektur von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert anhand 24 verschiedenen Modellen. Sie können außerdem von verschiedenen Angeboten, beispielsweise einem „Architekturalphabet“ oder Zeitstrahlen profitieren, sodass der Museumsbesuch auch für junge Schüler:innen alles andere als langweilig wird. Neben der Dauerausstellung gibt es auch immer wechselnde Ausstellungen, welche sich mit verschiedenen Aspekten der Architektur beschäftigen, beispielsweise eine Ausstellung in der historischen Frankfurter Paulskirche, welche die Baugeschichte der Kirche beleuchtet und bis 2030 läuft. Ob Tempel oder Skyline: Das Deutsche Architekturmuseum versorgt eure Schüler:innen mit spannenden Einblicken in die Baukultur.
Es werden nicht nur Führungen angeboten, sondern auch Workshops und Projektwochen für Schulklassen oder Kita-Gruppen. Gruppen ab 20 Personen sowie Schüler:innen über 18 Jahren erhalten ermäßigten Eintritt, während Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sich über freien Eintritt freuen können. Das Museum hat Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12 bis 18 Uhr und Mittwoch von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Alle Ausstellungs- und Veranstaltungsräume des Deutschen Architekturmuseums sind außerdem barrierefrei. Das Deutsche Architekturmuseum ist aufgrund von Sanierungen in das Frankfurter Ostend, nicht weit von der Innenstadt, umgezogen, sodass es für Schulklassen schnell erreichbar ist.
Das Architekturmuseum der Technischen Universität München befindet sich in der Pinakothek der Moderne im Kunstareal München und verfügt über ein breit gefächertes Angebot an regelmäßig wechselnden Ausstellungen zu verschiedensten architektonischen Themen. Ein Besuch der aktuellen Ausstellung “Visual Investigations”, welche bis zum Februar 2025 ausgerichtet wird und sich mit der Rolle der Architektur “zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz” beschäftigt, bietet Schüler:innen nicht nur einen Einblick in den Kosmos der Architektur, sondern auch in die Rolle politischen Engagements. So wird ihnen in der Ausstellung der Zusammenhang zwischen politischem Aktivismus und der Umwelt um ihn herum vermittelt, wodurch ihnen die Bedeutung der Baukunst für den öffentlichen Raum sowie die gesellschaftliche Seite von Kunst und Architektur nähergebracht wird.
Das Museumspädagogische Zentrum (MPZ) bietet Führungen für Schulklassen durch die verschiedenen Ausstellungen des Architekturmuseums an. Die Führungen eignen sich nicht nur für den Kunstunterricht, sondern je nach Ausstellung auch für Fächer wie Werken oder Geografie. Die Kosten einer solchen Führung belaufen sich je nach Länge in der Regel auf rund 60 Euro.
Alle Schüler:innen sowie Lehrkräfte erhalten freien Eintritt in das Architekturmuseum der TU München. Es ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet und donnerstags bis 20 Uhr.
Das Museum der Baukultur in Nordrhein-Westfalen bringt euren Schüler:innen Architektur und Stadt- sowie Landschaftsgestaltung anhand wechselnder Ausstellungen nahe. Das mobile Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Baukultur für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Menschen die Bedeutung ihrer gebauten Umwelt zu vermitteln. “Immer vor Ort – nie am selben” – nach dem Motto konzipiert das Museum seine Ausstellung an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen. So lassen sich seine Ausstellungen zu Kirchen, Farbe oder Nachkriegsarchitektur, in zahlreichen Städten wiederfinden.
Vergangene Ausstellungen beschäftigten sich beispielsweise mit Architektur und Umwelt, Frauen im Architekturberuf oder sozialem Wohnungsbau. Die Öffnungszeiten und weitere Angebote variieren genauso wie die Standorte. Da die Ausstellungen wechseln, lohnt es sich, einen Blick auf den Ausstellungsplan zu werfen, um über neue spannende Veranstaltungen und Ausstellungen informiert zu sein.
Im Museum für Architekturzeichnung im Berliner Norden könnt ihr und eure Schüler:innen einen Blick auf zahlreiche Zeichnungen internationaler Architekt:innen werfen. Neben der Sammlung der Stiftung, welche Architekturzeichnungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert beinhaltet, finden auch temporäre Ausstellungen statt. Die aktuelle Ausstellung „Der Blick auf die Stadt“ beinhaltet miniaturhafte Ansichten und Panoramen verschiedener Städte in Europa, dem Nahen Osten und Amerika und ist bis Mitte Januar verfügbar. Das Museum hat es sich zum Ziel gemacht, die architektonischen Handzeichnungen in Zeiten von digitalem Arbeiten zu erhalten und Architekturzeichnungen großer Architekt:innen in Beziehung zueinander zu setzen.
Das Museum ist montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet und bietet ermäßigte Eintrittskosten von vier Euro für Schüler:innen sowie Führungen für bis zu 25 Personen durch die Sammlung und Ausstellungen des Museums an. Alle Gebäude des Museums sind barrierefrei zugänglich.
Diese vier Museen ermöglichen euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Architektur. Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Aspekte, beispielsweise din Mobilität oder das Fachgebiet aus und eignen sich hervorragend für einen Ausflug mit dem Kunstunterricht oder auf Klassenfahrt. Kennt ihr noch weitere Orte, an denen Schüler:innen Architektur vermittelt bekommen können? Teilt sie gerne in den Kommentaren!
In der Schule lernen wir Gedichtanalysen und E-Funktionen, aber wie man eine Steuererklärung erstellt oder Altersarmut vermeidet? Fehlanzeige. Schule sollte aufs Leben vorbereiten. Was bringt es jungen Menschen, wenn sie Goethes Faust durchdrungen haben, aber nicht wissen, worauf sie bei Verträgen und Versicherungen achten sollten? Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben am 24.09. den Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland entgegengenommen. Die OECD empfiehlt folgende fünf Themenbereiche der Finanzbildung auf Bundes- und Landesebene zu fördern: langfristiges Sparen und Altersvorsorge, Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, Haushaltsplanung, Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten, Stärkung der digitalen Finanzkompetenz und Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance). Und wo könnte man besser mit Finanzbildung starten als in der Schule? Anlässlich des “Festival für Finanzbildung”, welches das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 15. Oktober veranstalten, haben wir deshalb überlegt, wie wir diese fünf Themenbereiche an Schulen umsetzen würden und welche Finanzthemen noch an Schulen gelehrt werden sollten.
Was ist überhaupt Geld und wie funktioniert der Handel damit? Schon Grundschüler:innen haben über Taschengeld und Spardose Berührungspunkte mit Bargeld und können so spielerisch an Finanzthemen herangeführt werden. Noch weiter geht der Autor Bodo Schäfer mit seinem Buch “Ein Hund namens Money”. In erzählerischer Form erklärt er die Prinzipien zum Aufbau eines Vermögens. Die Story: Die 11-jährige Kira entdeckt einen verletzten Labrador und tauft ihn Money, weil er immer hellhörig wird, sobald ihre Eltern über finanzielle Probleme sprechen. Schon bald stellt sich heraus, dass Money ein wahres Finanzgenie ist. Ebenfalls für Grundschüler:innen, aber auch für die Sekundarstufe II eignen sich die Unterrichtsmaterialien “Schule und Bildung” der Bundesbank, um über grundlegende Zusammenhänge in Sachen Geld zu sprechen. Die Materialien enthalten unter anderem Arbeitsblätter zu Finanzthemen und ausstanzbares Spiel- und Rechengeld.
Was Bargeld ist und wie es funktioniert, ist für viele Kinder greifbar, weil sie es im Alltag selbst benutzen, wenn sie sich beim Flohmarkt etwas dazuverdienen oder ihr Taschengeld beim Kiosk in saure Schnüre investieren. Schwieriger wird es bei der Vorstellung davon, was ein Konto ist. Mit der “Knax App” der Sparkasse können Eltern für kleine Kinder ein virtuelles Konto anlegen. Das ist kein echtes Girokonto, sondern soll nur helfen, Überblick über das Taschengeld zu behalten und das Prinzip eines Kontos kennenzulernen. Auch die OECD empfiehlt “Langfristiges Sparen” als Finanzthema in ihrer Finanzbildungsstrategie. Aber was tun, wenn man als junger Mensch fleißig gespart hat und nun ein schönes Sümmchen auf dem Girokonto hat? Hat man nicht gerade Eltern, die in Finanzfragen bewandert sind, lernt man die nächsten Stufen der Geldanlage, nämlich Tagesgeld und Festgeld, wahrscheinlich erst sehr viel später im Leben kennen. Dabei sind sie doch mit ihren verschiedenen Zinssätzen ein tolles Rechenbeispiel für den Unterricht. Und wer früh anfängt zu sparen, lernt auch früh den Wert von Geld kennen und ist so weniger gefährdet, in Schuldenfallen zu tappen.
Hier ein paar In-App-Käufe, da was mit Klarna bestellt und das Bezahlen auf später verschoben. Dank digitaler Zahlmöglichkeiten verliert man schnell die Übersicht, wohin das Geld fließt. Laut aktuellem SchuldnerAtlas Deutschland sind 5,65 Millionen Menschen in Deutschland überschuldet. “Möglicherweise ist dies zurückzuführen auf die steigende Nachfrage nach sogenannten 'Buy now, pay later'-Angeboten (BNPL), die einen Einstieg in die Überschuldungsspirale begünstigen”, heißt es dort. Ein Problem, das die OECD offensichtlich auch erkannt hat: “Stärkung der digitalen Finanzkompetenz” ist deshalb eines der fünf Themen, die künftig durch konkrete Maßnahmen gestärkt werden sollen. Dabei ist es für junge Menschen super wichtig, über Rechte und Pflichten bei Kaufverträgen aufgeklärt zu werden. Geschäftsfähigkeit und Taschengeldparagraf, Widerrufsfrist und Sachmängelhaftung, rechtliche Unterschiede zwischen Laden- und Onlinekauf – das Unterrichtsmaterial “Richtig reklamieren” von Stiftung Warentest vermittelt Schüler:innen der Klassen 8 bis 10 die scheinbar trockenen Fakten alltagsbezogen und schülerorientiert.
Wer Schulden hat und sie nicht abzahlen kann, bekommt schnell einen Schufa-Eintrag und damit richtig große Probleme. Denn mit Schufa-Eintrag ist es schwer einen neuen Handyvertrag zu bekommen oder eine Wohnung anzumieten. Es ist deshalb wichtig, dass wir jungen Menschen den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen vermitteln. Brauche ich wirklich das neueste iPhone oder ist das nur ein Wunsch, den ich mir aktuell nicht erfüllen kann? Lohnt es sich dafür, einen Kredit aufzunehmen? Vermutlich sind sich die meisten jungen Menschen nicht mal bewusst, dass sie gerade einen Kredit aufnehmen, wenn sie “auf Pump” ein neues Handy bestellen. Besonders wichtig ist hier auch die Unterscheidung zwischen einem solchen Konsumkredit und beispielsweise einem Studienkredit wie BAföG. “Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten” empfiehlt auch die OECD.
Ein Thema, das zum Großteil erst nach der Schule relevant wird, aber dafür um so mehr: Steuern. Das Prinzip der Mehrwertsteuer lernen die meisten Schüler:innen noch während der Schulzeit kennen, wenn sie feststellen, dass sie für einen Burger im Restaurant 19 Prozent Steuern zahlen müssen, für einen Burger Zuhause aber nur sieben Prozent. Aber leider gibt es da ja so viel mehr Steuern, mit denen sich Erwachsene auskennen sollten! Kfz-Steuer, Grunderwerbsteuer und natürlich die liebe Lohnsteuer. Fast jeder muss sie zahlen, aber niemand lernt offiziell, wie das eigentlich geht. Der Bund der Steuerzahler bietet dafür extra das kostenfreie “Lernprogramm Einkommensteuer für Unterricht an Schulen” an, das sich an Schüler:innen ab der 9. Klasse richtet. Und warum nicht mal in der Schule eine anonymisierte Lohnsteuerbescheinigung gemeinsam durchgehen? Daran lässt sich wunderbar der Unterschied zwischen Brutto und Netto erklären und man sieht den Einfluss von Kirchensteuer und Steuerklassen auf das Gehalt. Ebenfalls einfach umzusetzen: Gemeinsam eine fiktive Steuererklärung erstellen. Gebt euren Schüler:innen ein fiktives Datenblatt zu einer Familie mit zwei Einkommen, zwei Kindern. Eine Person davon hatte im letzten Jahr Elternzeit, die andere pendelt zur Arbeit und hat ein Arbeitszimmer, beide zahlen in die Riesterrente ein. Schnappt euch dann ein Online-Steuerprogramm und gebt die Daten mal gemeinsam ein – ohne natürlich die Lohnsteuererklärung am Ende abzusenden.
Aktuell beträgt das Rentenniveau in Deutschland rund 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens, wenn man 45 Jahre lang eingezahlt hat. Seien wir mal ehrlich: Das ist viel zu wenig zum Leben. Kein Wunder also, dass Altersvorsorge ein Finanzthema ist, das Bund und Länder an Bürger:innen vermitteln sollten. Wer im Laufe seines Berufslebens nicht zusätzlich für den Lebensabend vorsorgt, wird selten genügend Geld zum Leben haben. Das hängt natürlich im Einzelfall vom Gehalt und dem Lebensstandard ab. Das Rentenniveau beschreibt ja nur einen Durchschnitt! Wer aber nicht gerade Fluglotsin ist und frugal lebt, der sollte privat fürs Alter vorsorgen. Wer jung ist, ist hier klar im Vorteil, was die private Vorsorge betrifft. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto höher sind die Renditen, die zu erwarten sind. Eine Möglichkeit, das Thema “Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, wie es die OECD formuliert, ganz praktisch in der Schule anzugehen, sind Planspiele zum Thema Börse. Schüler:innen können so ganz praktisch (aber im Planspiel eben risikofrei) ausprobieren, was Aktien sind und wie sie zum Vermögensaufbau beitragen können. Idee für alle Eltern von finanztip: Direkt nach der Geburt einen ETF-Sparplan für euer Kind anlegen und ihn monatlich mit 100 Euro besparen. Laut finanztip.de habt ihr dann je nach Rendite nach 18 Jahren folgende Beträge zusammen: 42.827 Euro (3 Prozent Jahreszins), 51.999 Euro (5 Prozent Jahreszins) oder sogar 70.297 Euro (bei 8 Prozent, was der durchschnittlichen Jahresrendite beim ETF MSCI World seit 1975 entspricht). Das wäre doch ein schönes Startkapital fürs Leben! Diese Idee können eure Schüler:innen entweder für sich selbst beherzigen oder für ihre eigenen Kinder einplanen, was uns zum Thema Finanzen in Familie und Partnerschaft bringt.
Wenn ihr nur ein Finanzthema mit euren Schüler:innen besprechen könnt, dann bitte dieses: fairer Umgang mit Finanzen in Beziehungen und als Eltern. Ich bin immer wieder überrascht, wenn aufgeklärte, intelligente junge Menschen aus meinem Freundeskreis heiraten, ein Baby bekommen und dann plötzlich handeln, als hätten wir 1950. Wie selbstverständlich geht der Mann weiter arbeiten, die Frau geht in Elternzeit. Danach macht sie in Teilzeit weiter, aber bitte keine Leitungsposition, denn die Kinder gehen vor! Und der Mann? Klar, er geht weiter arbeiten. Das Argument: Er verdient ja mehr! Dass sich das auch nicht ändern wird, wenn man als Paar diesem System folgt, verstehen die meisten nicht. Das Problem dabei ist, dass die Frau finanziell abhängig von ihrem Partner wird. Das treibt viele Frauen in die Altersarmut. Durch die Teilzeitarbeit erhalten sie weniger Rentenpunkte und können sich oft keine private Rentenversicherung leisten. Auch ihr Gehalt steigt überwiegend nicht weiter an, weil sie nicht für Führungspositionen infrage kommen. Besonders bitter wird es, wenn sich Ehepaare scheiden lassen, womit man auf jeden Fall rechnen sollte. Laut Statista betrug die Scheidungsrate im Jahr 2023 von Ehen in Deutschland rund 35,74 Prozent. Auf drei Eheschließungen kam damit rechnerisch ca. eine Scheidung. Wird die Ehe geschieden, fällt oft auch die finanzielle Versorgung der Frau weg. Was also tun?
Sprecht mit euren Schüler:innen über ihre Lebensplanung. Es gibt konkrete Tipps, die ihr ihnen mit auf den Weg geben könnt, die ihnen viele (finanzielle) Probleme im Leben ersparen können. Auf die Themenliste gehören unbedingt folgende Punkte: Vor der Kinderplanung sollten Paare finanzielle Ausgleichszahlungen für den Elternteil besprechen, das sich vorrangig um das Kind kümmert. Noch besser wäre eine gerechtere Aufteilung der Care- und Haushaltsarbeit, sodass kein Elternteil auf Karrieresprünge und Rentenpunkte verzichten muss. Wichtig sind hierbei die Fragen der Kontoführung (beispielsweise 3-Konten-Modell), das Führen eines Haushaltsbuches, die Budgetierung des Haushalts (oder einer Haushaltsplanung, wie es die OECD nennt), die Aufteilung der Care-Arbeit, finanzieller Ausgleich und Ausgleich der Rentenpunkte für Care-Arbeit.
Ebenfalls eines dieser Themen, die man sich als junger Mensch so selbstverständlich vorstellt, weil es das in der Elterngeneration häufig war: der Hauskauf. Dann heißt es: Wenn ich mal heirate und wir Kinder bekommen, dann kaufen wir ein schönes Haus am Stadtrand! Doch, dass das heutzutage meist weit über eine halbe Million Euro kostet und damit für viele Familien nicht erschwinglich ist, lernen viele erst, wenn es so weit ist. Das Problem: Viele Menschen halten so sehr am Traum vom eigenen Haus fest, dass sie es kaufen, obwohl sie es sich gar nicht leisten können. Denn neben den einmaligen Kosten wie Kauf- und Nebenkosten, zahlt man für eine Immobilie fortlaufend Grundsteuer und Versicherungen. Außerdem muss man natürlich alle Reparatur- und Sanierungskosten selbst tragen: spätestens nach 30 Jahren braucht ein Haus eine neue Heizungsanlage und ein neues Dach. Aber auch Gartenpflege, Folgekosten durch Baumängel und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben können ins Geld gehen. Natürlich hat das Kaufen einer Immobilie auch Vorteile: Man kann viele Dinge selbst entscheiden und gestalten und ist vor Mieterhöhungen sicher. Wer hier tiefer eintauchen will, dem sei das Buch “Kaufen oder Mieten” von Gerd Kommer dazu empfohlen. Wie kann ich so eine große Lebensfrage mit Schüler:innen besprechen? Zum einen ist hierfür das gemeinsame Hören und besprechen des Podcasts “Gold & Asche: Projekt Hauskauf” der ARD sehr zu empfehlen, auch eine gemeinsame Podiumsdiskussion bei der die Schüler:innen Pro und Contra des Immobilienkaufs besprechen, ist denkbar oder ihr nutzt unsere zweite Projektidee “Spiel des Lebens” weiter unten im Text.
Kapitalismus bringt Egoismus hervor, zerstört unsere Natur, verschärft die Schere zwischen Arm und Reich. Er bringt aber auch wettbewerbsbedingte Innovationen hervor, die unser Leben vereinfachen und verbessern. Und: Er ist nun mal das System, in dem wir leben und uns zurechtfinden müssen. Es ist für die Zukunft unseres Planeten unheimlich wichtig, dass junge Menschen verstehen, dass wir verantwortungsvoll mit den (finanziellen) Ressourcen umgehen müssen, die uns gegeben sind. Sie müssen sich ihrer Privilegien und der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Bei ihrer Anlageberatung und beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten müssen Berater:innen seit 2022 ihre Kund:innen auch zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen, heißt es auf der Webseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Nachhaltigkeit bei Finanz- und Versicherungsprodukten muss künftig ein wichtiges Kriterium für Bürger:innen sein, findet auch die OECD und nimmt “Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance)” in ihrer Finanzthemenliste auf. Bis der Vorschlag für eine Finanzbildungsstrategie der OECD angepasst, mit Leben gefüllt und umgesetzt wird, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. Hier deshalb drei Projektideen, wie Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter:innen schon heute das Thema Finanzen in der Schule vermitteln können.
1.Projektidee: Der FinanzFührerschein
Der FinanzFührerschein ermöglicht es Jugendlichen, wertvolle Finanzkompetenzen für den Alltag zu erlangen. Das Projekt ist an eine echte Führerscheinprüfung angelehnt. Wer die Prüfung erfolgreich besteht, erhält ein FinanzFührerschein-Zertifikat, das praxisnahes Finanzwissen bestätigt. Gut für Lehrkräfte zu wissen: Es gibt einen kleinen FinanzFührerschein für 13 bis15-jährige und einen großen FinanzFührerschein für 16 bis19-jährige. Es gibt interaktive Materialien, aber auch gedruckte Trainings- und Prüfungsbögen, falls keine Internetverbindung zur Verfügung steht. Der FinanzFührerschein ist ein Projekt des Vereins Schuldnerhilfe Essen e. V. und Aktion Mensch e. V. und die Materialien sind kostenlos.
2. Projektidee: Spiel des Lebens
Diese Idee eignet sich besonders für einen Projekttag, wenn ihr mehr Zeit mit euren Schüler:innen habt. Beim Spiel des Lebens könnt ihr die Stationen in verschiedenen Räumen aufbauen. Im ersten Raum wählen die Schüler:innen, je nach zu erwarteten Abschluss, einen Beruf aus. Im zweiten Raum suchen sie sich eine Wohnung aus. Es werden Verträge für Strom und andere Nebenkosten abgeschlossen. Auch Lebensmittel und Kosten für Freizeitaktivitäten werden ausgesucht. Eure Aufgabe als Lehrkraft ist es, jeden Beruf, den sich die Schüler:innen aussuchen, auch mit einem Gehalt zu versehen und alle Aktivitäten mit Kosten. Im letzten Raum füllen die Schüler:innen dann ein Haushaltsbuch aus. Schnell wird ihnen klar werden, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind. Viele werden ihre Ausgaben unterschätzen und im Minus sein. Ein guter Anlass, um darüber zu sprechen, wie sie das im wahren Leben verhindern können!
3. Projektidee: Eine Schülerfirma gründen
Eine Schüler-Firma ist eine besondere Art von schulischem Projekt, bei dem Schüler:innen eigenständig eine Geschäftsidee entwickeln und darauf aufbauend ihr eigenes Unternehmen gründen. Schülerzeitung, Pausenverkauf, Nachhilfekurse oder selbst bedruckte Hoodies — die Möglichkeiten sind endlos. Schülerfirmen sind häufig längerfristig angelegte Projekte, die die Schüler:innen selbständig führen. Für euch als Lehrkräfte ist es wichtig zu wissen, dass die Schüler:innen das Einverständnis der Schulleitung brauchen und ihr die Aufsichtspflicht habt. Wenn Idee und Businessplan stehen, können die Schüler:innen loslegen. Vergesst nicht, dass die Schüler:innen sich auch um die Buchhaltung kümmern und beim örtlichen Finanzamt nachfragen müssen, ob sie steuerpflichtig sind.
Finanzielle Bildung ist im schulischen Kontext entscheidend, um junge Menschen besser auf das Leben vorzubereiten. Themen wie Steuern, Schuldenvermeidung, Altersvorsorge und Finanzplanung werden im aktuellen Lehrplan oft vernachlässigt, obwohl sie für den Alltag äußerst relevant sind. Projekte wie der FinanzFührerschein oder Schülerfirmen bieten praxisnahe Ansätze, um Schüler:innen wertvolle Finanzkompetenzen zu vermitteln. Umso wichtiger ist es, diese Themen verstärkt in den Unterricht zu integrieren, damit junge Menschen fundierte finanzielle Entscheidungen treffen können und nicht unvorbereitet in Schuldenfallen oder Altersarmut geraten. Welche Finanzthemen hättet ihr gerne schon in der Schule gelernt?
Schlieffen-Plan? Kontinentalkrieg? Historische Fakten sind für Schüler:innen oft sehr abstrakt. Um sich wortwörtlich ein Bild davon zu machen, wie es zum Beispiel war, als junger Mensch den Ersten Weltkrieg zu erleben, helfen historische Spielfilme immens. Mit dem Begriff historischer Spielfilm sind solche Filme gemeint, die historische Ereignisse zeigen. In manchen dieser Geschichtsfilme werden wahre Begebenheiten nachgespielt, in anderen ist eine erfundene Handlung zu sehen, die sich in einem historisch relevanten Rahmen, wie zum Beispiel inmitten des Ersten Weltkrieges, abspielt.
Wichtig für den Einsatz im Unterricht ist die gemeinsame Einordnung mit den Schüler:innen: Filme zeigen keine exakten historischen Begebenheiten. So wie bei der Geschichte der Menschheit selbst handelt es sich bei historischen Filmen immer um eine Interpretation der Ereignisse. Besonders deutlich wird das am Beispiel Dialogen – die allermeisten Gespräche in historischen Spielfilmen sind nicht belegt. Sie könnten so stattgefunden haben, aber wir wissen es nicht genau. Und natürlich raffen Drehbuchautor:innen Handlungen, spitzen Spannungsbögen zu und führen Liebesgeschichten ein, wo in der Realität wahrscheinlich nur Platz für Todesangst und Überlebenskampf war. Und dieses Vorgehen hat seine Berechtigung. Anders wäre es nicht möglich, große historische Stoffe unterhaltsam in zwei Stunden zu erzählen. Es ist aber wichtig, das auch so einzuordnen, wenn man mit jungen Menschen Filme in der Schule anschaut, wo sie zu Recht Wahrheit und Faktentreue erwarten.
Die Afroamerikanerin Celie wächst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit ihrer Schwester in den Südstaaten der USA auf. Sie wird mit 14 Jahren zwangsverheiratet und erlebt ihr Leben lang viel Gewalt von ihrem Ehemann. Er verbietet ihr auch den Kontakt zu ihrer Schwester, die ihr sehr wichtig ist. Im Laufe des Films wird klar: Celies Geschichte steht beispielhaft für viele schwarze Frauen ihrer Zeit. Sowohl die Buchvorlage als auch die erste Verfilmung von 1985 sind weltweit ein Erfolg gewesen. Die neue Version des historischen Klassikers soll die heutige junge Generation ansprechen und basiert deshalb auf dem – ebenfalls sehr erfolgreichen – Broadway-Musical. Sprich: Es wird gesungen. Was erstmal abschreckend wirken kann, ist in diesem Fall aber sehr gelungen. Die Hauptrolle Celie Harris Johnson wird nämlich von der US-amerikanischen R&B-Sängerin und Grammy-Preisträgerin Fantasia Barrino gespielt, die diese Rolle auch im Musical übernommen hat und damit die perfekte Besetzung für den Film ist. Auch deshalb ist “Die Farbe Lila” einer der Filme, bei denen es sich wirklich lohnt, sie in Originalsprache anzuschauen. Aber auch die deutsche Übersetzung ist ordentlich, besprecht hier am besten mit euren Schüler:innen, ob sie es sich zutrauen, den Film auf Englisch zu schauen und entscheidet dann gemeinsam. Der Film “Die Farbe Lila” (FSK12) ist 2024 in Deutschland erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar.
“Im Westen nichts Neues” ist ein Antikriegsfilm von Edward Berger. Es ist die insgesamt dritte Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman “Im Westen nichts Neues” aus dem Jahr 1929. Der Roman wurde 1933 von den Nazis verboten. Sehr sehenswert dazu ist auch der Beitrag “Im Westen nichts Neues: die Geschichte dahinter” von MrWissen2go. Die Geschichte um den 17-jährigen Paul Bäumer, der sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet, lässt keinen Zweifel daran, dass Krieg nichts mit der heroischen Propaganda zu tun hat, die während des Ersten Weltkrieges verbreitet wurde. Nach und nach sterben seine Schulfreunde in sinnlosen Scharmützeln gegen die französische Armee als Kanonenfutter. Gerade für Jugendliche ist Bäumers Geschichte sehr bewegend, weil sie das Gefühl des jungen Bäumer, etwas in der Welt bewegen zu wollen, so gut nachvollziehen können. Der Film ist auch ein guter Anlass mit Oberstufenschüler:innen über Extremismus in der heutigen Zeit zu sprechen, beispielsweise Rekrutierungsversuche von Islamist:innen auf Instagram oder Nazis auf der Schulbank. Der Film “Im Westen nichts Neues” (FSK16) ist 2022 erschienen und aktuell auf Netflix verfügbar.
Der oscarnominierte Film “The Zone of Interest” des britisch-jüdischen Regisseurs Jonathan Glazer zeigt den Alltag des Konzentrationslager-Kommandanten Höß und seiner Familie, die direkt neben dem Konzentrationslager (KZ) Auschwitz gelebt haben. Das Bellen der Hunde, das Gebrüll der SS-Männer, die Schüsse – hinter der Mauer ist das KZ zu hören. Zu sehen sind aber das geräumige Haus und der gepflegte, beschauliche Garten der Familie Höß. Als wäre nichts gewesen, leben sie neben dem KZ. Immer deutlicher wird: Sie wissen genau, was da hinter der Mauer passiert. Sie sehen den Rauch der Krematorien, die Kinder spielen mit Goldzähnen der Getöteten, die Mutter trägt Pelz, den sie aus der Lagerhalle des KZ genommen hat. Sie wissen, was passiert, aber es ist ihnen gleich, weil es ihrer antisemitischen Einstellung entspricht und sie sich täglich an dem Leid der Opfer bereichern können. Die Historikerin Martina Bitunjac beschreibt es in ihrem Artikel „The Zone of Interest“. Auschwitz als Hölle und „Paradiesgarten“” auf geschichtedergegenwart.ch so “Der Film „The Zone of Interest“ hüllt die Gewalt in ein Zellophan aus Empathielosigkeit, politischem Fanatismus und erdrückender Gleichgültigkeit der Akteure am Ort des Terrors.” Der Film “The Zone of Interest” (FSK12) ist 2023 erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar.
Wer noch einen Schritt weitergehen will, als die historischen Spielfilme gemeinsam anzuschauen und nachzusprechen, der kann eine Filmanalyse mit seinen Schüler:innen durchführen. Die Bundeszentrale für politische Bildung empfiehlt hierfür, mit einem Ausschnitt von maximal 20 Minuten zu arbeiten und stellt eine Tabelle zur Verfügung, die dabei hilft, historische Spielfilme Schritt für Schritt zu dekonstruieren. Durch dieses gemeinsame Durcharbeiten des Filmes könnt ihr euren Schüler:innen zeigen, dass historische Filme großartig sind, um sich in die dargestellte Zeit hineinzuversetzen und Bilder im Kopf zu malen, die ein Zahlenstrahl im Geschichtsbuch nie hervorrufen würde. Sie werden dadurch aber auch verstehen, dass sie historische Filme nie als Quellen für historische Begebenheiten heranziehen können und ihre Vorstellung von der Vergangenheit immer hinterfragen müssen. Welche historischen Spielfilme der letzten Jahre haben euren Schüler:innen besonders gut gefallen und was haltet ihr davon, ganze Serien im Unterricht zu schauen?
Neben Englisch werden auch zweite Fremdsprachen immer wichtiger. Ob im Alltäglichen, im Urlaub oder im späteren Berufsleben: Die Fähigkeit, auf einer anderen Sprache mit Menschen kommunizieren zu können, gewinnt an Bedeutung. Daher stellt sich für viele Schüler:innen, aber auch Lehrkräfte die Frage, für welche Sprache sie sich im Lern- oder Lehrkontext entscheiden.
Auch wenn die Zahl der Schüler:innen, welche Französisch als Fremdsprache lernen, mit lediglich rund 1,29 Millionen der 8,44 Millionen Lernenden im Schuljahr 2021/2022 rückläufig ist, bleibt sie neben Englisch die zweithäufigste Fremdsprache an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland (Lehrer-News berichtete). Mit rund 300 Millionen französischsprechenden Menschen gehört die Sprache, nach Mandarin, Englisch, Spanisch und Arabisch auch zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Latein hingegen wurde nur von rund 6,4 Prozent der Schüler:innen im Schuljahr 2021/2022 gelernt. Damit liegt die Sprache zwar immer noch vor Spanisch (5,9 Prozent), dennoch weit hinter Französisch. Welche Faktoren spielen bei der Wahl der zweiten Fremdsprache eine Rolle?
Das Erlernen von Latein wird von einigen als unnötig abgetan, da der Nutzen der Sprache häufig weniger ersichtlich ist als in kommunikativen Sprachen. Zwischen Ablativ und Vokativ finden sich aber auch einige Aspekte, die den Lateinunterricht in einem besseren Licht darstellen.
Während Latein heute lediglich in Vatikan-Stadt als Amtssprache gilt, war Latein in der Zeit des Römischen Reiches beinahe überall Volkssprache. Auch wenn diese Zeiten längst hinter uns liegen, hinterlassen auch sie weiterhin ihre Spuren. So basieren die romanischen Sprachen, beispielsweise Spanisch oder Italienisch, auf der ehemaligen Volkssprache. Die Parallelen in Satzbau und Grammatik, die sich aus dieser Geschichte ergeben, ermöglichen einen Vorteil beim zukünftigen Erlernen anderer romanischer Sprachen.
Obwohl Latein keine gesprochene Sprache (mehr) ist, bringt sie für Schüler:innen einige Vorteile mit sich. Auch wenn das Latinum nur noch in wenigen Studiengängen vorausgesetzt wird, zahlen sich Kenntnisse dieser Sprache, insbesondere den Natur-, Rechts- und Geistes- sowie Sprachwissenschaften, definitiv aus. Als ehemalige Wissenschaftssprache lassen sich nämlich zahlreiche Begriffe aus dem Lateinischen in Ausbildungen, Studiengängen oder Berufen jeglicher Fachrichtung wiederfinden. Sprachliche Vorkenntnisse können Schüler:innen im späteren Leben somit de facto einen Vorteil bieten.
Latein als Fremdsprache bietet sich darüber hinaus auch dann an, wenn Schüler:innen ein persönliches Interesse an geschichtlichen Themen mitbringen. Bedingt durch die Geschichte hinter der Sprache werden die sprachlichen Kompetenzen überwiegend in Kombination mit antiker römischer Geschichte und Kultur vermittelt. Ob Cicero oder Seneca: Latein öffnet Türen zu antiken Welten und Geschichten!
Die französische Sprache gleicht dem Lateinischen dahingehend, dass auch zahlreiche französische Begriffe in Form von Gallizismen Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch gefunden haben.
Die Alltäglichkeit des Französischen stellt bereits seinen größten Vorteil dar: Durch kommunikatives Lernen in Form von Rollenspielen, mittels der Tandem-Methode oder durch Schüleraustausche lassen sich die sprachlichen Kenntnisse praktisch erlernen. Der Einsatz französischer Medien, wie beispielsweise Filme, Musik oder Literatur, kann den Schüler:innen die Sprache in authentischer Weise nahebringen. Es lässt sich feststellen: Französisch als Fremdsprache eignet sich insbesondere für kommunikative und soziale Schüler:innen, welche am besten durch die aktive Anwendung lernen. Auch die engen Deutsch-Französischen Beziehungen fördern, durch zahlreiche Angebote wie Schulpartnerschaften oder Austausche, Französisch als Fremdsprache in Deutschland.
Als romanische Sprache erleichtern Französischkenntnisse auch das Lernen weiterer romanischer Sprachen. Aber auch Französisch als alleinige Fremdsprache zahlt sich aus: Im Ranking des Power Language Index (PLI), welches die weltweit einflussreichsten Sprachen basierend auf Faktoren wie Diplomatie oder Geografie ermittelt, belegt Französisch nach Englisch, Mandarin und Spanisch den vierten Platz.
Der Lernaufwand der beiden Sprachen im schulischen Kontext unterscheidet sich nicht stark. Die Art des Lernens der beiden Sprachen variiert und mögliche Schwierigkeiten sind abhängig von verschiedenen Faktoren, beispielsweise von bereits bestehenden Fremdsprachenkenntnissen sowie den individuellen Lernstilen. Es lässt sich jedoch auch sagen, dass die Interessen der Schüler:innen maßgeblich die Wahl der zweiten Fremdsprache beeinflussen und die Entscheidung schlussendlich auch bei diesen liegen sollte.
Neben Schüler:innen spielt die Fremdsprachenwahl auch für angehende Lehrkräfte oder Studieninteressierte eine Rolle. Während hier, wie im schulischen Kontext, auch das Interesse und die persönliche Motivation eine Rolle spielen, sollten auch andere Faktoren mit in die Entscheidung einfließen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bundesweit weder bei Latein noch bei Französisch um ein sogenanntes Mangelfach handelt, sodass die Nachfrage nach dem jeweiligen Fach zunächst nicht entscheidend ist.
Bei der Fachwahl für Studieninteressierte sind in gewisser Weise ähnliche Faktoren von Bedeutung wie bei der Entscheidung von Schüler:innen. So lässt sich die französische Sprache, zum Beispiel durch Auslandsaufenthalte im Studium, tendenziell immersiver erlernen als Latein. Auch in Hinblick auf berufliche Weiterentwicklung und persönliche Anwendbarkeit überzeugt Französisch. Trotz dessen bringt auch das Lateinstudium einige Vorteile mit sich: Wer mit dem Gedanken spielt, Geschichte in Kombination mit einer Fremdsprache zu unterrichten, den könnte Latein auch in Hinblick auf geschichtliches Verständnis ansprechen.
Wie gut schneiden Schüler:innen in Deutschland im internationalen Vergleich ab? Wie entwickeln sich ihre Leistungen innerhalb der Bundesländer? Diese Fragen sind entscheidend, um die Qualität unseres Bildungssystems zu bewerten und notwendige Schritte zur Verbesserung einzuleiten. Deutschland nimmt deshalb regelmäßig an verschiedenen internationalen und nationalen Schulleistungsstudien teil. Diese Studien bieten nicht nur wertvolle Erkenntnisse für Bildungspolitiker:innen, sondern liefern auch praxisnahe Daten für Lehrkräfte, die ihren Unterricht reflektieren und optimieren wollen.
In Zeiten von Lehrkräftemangel und zunehmend heterogenen Klassen geben diese Studien entscheidende Impulse, um mit begrenzten Ressourcen gezielt auf Schwächen im Bildungssystem zu reagieren. Einige Studien bieten praxisnahe Ansätze, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht effizienter gestalten und ihre Schüler:innen optimal fördern können – selbst in herausfordernden Situationen. Hier erhaltet ihr einen Überblick über die wichtigsten Bildungsstudien und erfahrt, wie sie im Schulalltag direkt angewendet werden können, um das Beste für die Lernenden zu erreichen.
Deutschland hat bei PISA (Programme for International Student Assessment) 2022 vor allem in den Bereichen Mathematik und Lesen die schlechtesten Ergebnisse seit Beginn der Tests im Jahr 2000 erzielt. Rund 30 Prozent der Jugendlichen verfehlten in Mathematik die Mindestanforderungen. Die Pisa-Studie wird seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt und testet die Fähigkeiten 15-jähriger Schüler:innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dabei wird nicht nur das reine Fachwissen abgefragt, sondern auch die Fähigkeit der Schüler:innen, das Erlernte in Alltagssituationen anzuwenden. Zudem befragt PISA die Teilnehmer:innen zu ihrem soziokulturellen Hintergrund, dem Schulklima und ihrer Einstellung zum Lernen.
Besonders aufschlussreich ist der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg — ein zentrales Thema in Deutschland, wo soziale Ungleichheiten die Bildungschancen erheblich verringern. Die PISA-Ergebnisse könnten Lehrkräfte dazu anregen, flexiblere Unterrichtsstrategien zu entwickeln, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Schüler:innen besser gerecht zu werden, etwa durch digitale Tools, Gruppenarbeit oder Peer-Learning.
Bei der TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) hat Deutschland im internationalen Vergleich ebenfalls an Boden verloren. Besonders in den Naturwissenschaften schnitten die Viertklässler schwächer ab als in den Vorjahren. Die TIMSS-Studie, die seit 1995 alle vier Jahre durchgeführt wird, untersucht die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten von Schüler:innen der vierten und achten Klasse. Die Studie analysiert nicht nur, wie gut Lernende diese Fächer beherrschen, sondern auch, welche Unterrichtsmethoden besonders effektiv sind. TIMSS zeigt deutlich, dass ein praxisnaher und kontinuierlicher Unterricht sowie klare Lernziele zu besseren Ergebnissen führen.
In Zeiten von Lehrermangel und häufigem Unterrichtsausfall ist die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen und strukturierten Unterrichts oft eine Herausforderung. TIMSS zeigt jedoch, dass nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität des Unterrichts entscheidend ist. Lehrkräfte können Wege finden, die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit optimal zu nutzen, z. B. durch fächerübergreifende Projekte oder praktische Aufgaben. Die Ergebnisse der Studie liefern wertvolle Hinweise, wie unter schwierigen Bedingungen effektiver und lernförderlicher Unterricht selbst in großen Klassen gestaltet werden kann.
Die IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) zeigt einen deutlichen Rückgang der Lesekompetenz bei Viertklässlern in Deutschland. Ein Viertel der Schüler:innen erreicht nicht die internationalen Mindeststandards, was ihre Bildungschancen langfristig beeinträchtigt. Die IGLU-Studie, international als PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) bekannt, untersucht alle fünf Jahre die Lesekompetenz von Viertklässler:innen. Neben der Lesekompetenz wird auch untersucht, wie soziale und ökonomische Faktoren das Leseverhalten beeinflussen. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Leseförderung frühzeitig gestaltet werden kann und welchen Einfluss das Elternhaus und der Zugang zu Büchern auf die Lesefähigkeit haben.
Diese Ergebnisse sind besonders problematisch, da Lesekompetenz eine Grundvoraussetzung für den weiteren Bildungserfolg ist. Trotz des Fachkräftemangels zeigen die Ergebnisse, dass regelmäßige Leseprojekte und gezielte Leseförderung langfristig positive Effekte haben können. Lehrkräfte könnten durch digitale Lesetools oder die Einbindung der Eltern in die Leseförderung neue Wege erkunden, um die Lesekompetenz der Schüler:innen auch unter schwierigen Bedingungen zu stärken.
Die ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study) zeigt, dass Deutschland bei den digitalen Kompetenzen von Schüler:innen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld liegt. Die ICILS-Studie wird alle fünf Jahre durchgeführt und untersucht die digitalen Kompetenzen von Schüler:innen der achten Klasse. Dabei wird untersucht, wie gut sie digitale Technologien zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung nutzen. Die Studie zeigt, dass Deutschland bei der Vermittlung von Medienkompetenz im internationalen Vergleich hinterherhinkt.
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Entwicklung dieser Kompetenzen von großer Bedeutung, auch wenn Lehrkräfte oft mit unzureichender technischer Ausstattung und Lehrermangel zu kämpfen haben. Lehrkräfte könnten die Ergebnisse von ICILS zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie digitale Lernplattformen und Projektarbeiten, bei denen die Schüler:innen eigenständig digitale Werkzeuge nutzen, in den Unterricht integriert werden können. Solche Ansätze könnten sowohl die Medienkompetenz der Schüler:innen stärken als auch die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts erleichtern. Beispiele für hilfreiche digitale Werkzeuge und Apps im Unterricht finden sich in unseren Toplisten, in denen wir regelmäßig die besten Apps für verschiedene Fächer vorstellen, z.B. für den Politikunterricht, Geographie oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ).
Der IQB-Bildungstrend macht deutlich , dass Deutschland bei den sprachlichen Kompetenzen zurückgefallen ist. Im Fach Deutsch verfehlen 32,5 Prozent der Neuntklässler die Mindeststandards. Der IQB-Bildungstrend ist eine bundesweite Studie, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird - alle drei Jahre für die neunte Jahrgangsstufe und alle fünf Jahre für die vierte Jahrgangsstufe. Dabei wird überprüft, inwieweit die Schüler:innen die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften erreichen. Darüber hinaus zeigt die Studie regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf.
Die Studie zeigt auch regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. Lehrkräfte können diese Informationen nutzen, um gezielt auf regionale Stärken und Schwächen zu reagieren und ihren Unterricht im Hinblick auf die Standards weiterzuentwickeln. Diagnostische Tests auf Basis der Bildungsstandards könnten helfen, den individuellen Lernstand zu erfassen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.
Die vorgestellten Bildungsstudien bieten wertvolle Einblicke, die das Verständnis von Bildung weltweit prägen. Diese decken auf, wo Schulsysteme ihre Stärken haben und wo Verbesserungsbedarf besteht. Doch das Bild ist nicht vollständig – Bildung entwickelt sich ständig weiter, und neue Herausforderungen wie die Digitalisierung und soziale Ungleichheiten erfordern innovative Ansätze. Welche anderen Bildungsstudien fallen dir ein, die Lehrkräfte unbedingt kennen sollten? Teile deine Vorschläge und Ideen, um das Lernen und Lehren nachhaltig zu verbessern!
Seit 34 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint. Am 3. Oktober feiern wir das mit dem “Tag der Deutschen Einheit”, an dem deshalb auch alle Schulen in Deutschland geschlossen bleiben. Heute haben wir ein paar Ideen für euch, wie ihr das Thema in eurem Unterricht besprechen könnt.
Mit “3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit” bietet die Bundeszentrale für politische Bildung Arbeitsblätter zum Tag der Deutschen Einheit und zur Wiedervereinigung. Auf fünf Arbeitsblättern kann der spannende Weg Deutschlands erkundet und nachvollzogen werden. Schaubilder auf der Rückseite des Faltblatts veranschaulichen anhand verschiedener Vergleichswerte, wie beispielsweise dem verfügbaren Einkommen, wie stark Ost- und Westdeutschland seit 1990 zusammengewachsen sind. Die gedruckte Version ist aktuell vergriffen, aber online könnt ihr euch die Materialien kostenfrei herunterladen.
Das Arbeitsblatt “Tag der Deutschen Einheit Unser Nationalfeiertag – wieso, weshalb, warum?” könnt ihr in Klasse 5 bis 7 verwenden, um über den 3. Oktober zu sprechen. Das Arbeitsblatt bietet Knobelaufgaben rund um den Nationalfeiertag und ist für den Einsatz in allen Bundesländern und Schulformen geeignet. Das praktische: Der Verlag Cornelsen bietet das Arbeitsblatt für 1,99 Euro zum Download an, so dass ihr die Materialien auch sehr kurzfristig benutzen könnt. Für alle, die gerne mal einen Ausflug zum Thema 3. Oktober planen würden, gibt es den folgenden Ausstellungstipp.
Allen Berliner:innen und denen, die eine Klassenfahrt nach Berlin geplant haben, sei die Ausstellung “Roads not Taken Oder: Es hätte auch anders kommen können" in Deutschen Historischen Museum empfohlen. Das Deutsche Historische Museum gibt in der Ausstellung einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Diesen Schlüsselmomenten werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die niemals eingetreten sind. Dabei beginnt die Ausstellung thematisch im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive zeigt: Geschichte ist immer auch Ergebnis von Zufällen, Entscheidungen und Fehlern. Ihr könnt verschiedene Führungen für Sekundarstufe I und II buchen.
Eine weitere Möglichkeit, die Themen DDR, Mauerfall und Wiedervereinigung in der Schule zu besprechen, bietet “Das Zeitzeugenbüro”. Das ist ein Angebot der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Stiftung fördert die Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR und begleitet den Prozess der deutschen Einheit. Auf der Webseite der Stiftung findet ihr bundesweit Zeitzeugen zur Geschichte von Demokratie und Diktatur nach 1945: Menschen, die die Jahrzehnte der deutschen Teilung erlebt und den Einigungsprozess und die anschließende Transformation mitgestaltet haben. Ihr könnt die Biografien recherchieren und die Zeitzeugen bei Interesse direkt anschreiben. Das Besondere: Die Zeitzeugen stehen für Gespräche in Schulen bereit.
Für viele Menschen bedeutete die Wiedervereinigung Freiheit und Zusammenrücken. Für manche Menschen brachte sie aber auch Probleme mit sich. Frauen, die sich in der DDR scheiden ließen, werden zum Beispiel bis heute finanziell benachteiligt. Das ZDF hat diese Diskriminierung im Artikel “Die vergessenen Mütter, Tanten und Großmütter” nachgezeichnet. Für viele Migrant:innen aus der Türkei verschlechterte die Wiedervereinigung ihr Leben und ihren Arbeitsalltag und auch die Situation aus Vietnam stammender ehemaliger Vertragsarbeiter:innen in Ostberlin war kurz nach dem Mauerfall problematisch, wie die Bundeszentrale für Politische Bildung im Dossier “Migrantische Perspektiven auf die Deutsche Einheit” mit mehreren Filmen dokumentiert hat.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Deutsche Einheit im Unterricht zu besprechen – von Arbeitsblättern bis zu Zeitzeugengesprächen. Während die Wiedervereinigung für viele Menschen Freiheit und Fortschritt brachte, führte sie auch zu Herausforderungen, insbesondere für benachteiligte Gruppen. Vielleicht finden eure Schüler:innen auch in der Familie und Bekanntenkreis Gesprächspartner:innen, die in ihrem Leben Vor- und Nachteile der Wiedervereinigung erlebt haben und nun den Schüler:innen Eindrücke aus dieser spannenden Zeit geben können. Wie geht ihr das Thema Wiedervereinigung im Unterricht an? Berichtet ihr dabei auch von Erinnerungen von euch oder eurer Familie?
In der vergangenen Woche ereignete sich an einer Schule in Brandenburg ein Großeinsatz der Polizei, nachdem ein:e Passant:in einen Zettel fand, der auf eine angebliche Gefahrenlage verwies. Nachdem das Gebäude geräumt und von den Einsatzkräften durchsucht wurde, konnte Entwarnung gegeben werden: Bei dem Stück Papier handelte es sich wohl nur um einen sehr schlechten Scherz. Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Bombendrohungen zu Beginn des Schuljahres ein (Lehrer News berichtete).
Diese Vorfälle geben erneut Anlass dazu, sich mit der Thematik eines möglichen Amoklaufes an einer Schule zu befassen. Eine solche Nachricht wirft bei Schüler:innen und Lehrkräften verständlicherweise Fragen auf. Wie sollte man sich im Ernstfall verhalten und wie können Lehrer:innen das Thema mit Kindern und Jugendlichen besprechen, ohne sie zu stark zu verunsichern oder gar zu traumatisieren?
Gerade ältere Kinder und Jugendliche bekommen oft mehr aus den Nachrichten mit, als man denkt. Aktuelle Nachrichten, wie die aus Brandenburg, können also im Unterricht besprochen werden. Sollte allerdings die begründete Vermutung bestehen, dass die Klasse von dem Thema gar nichts mitbekommen haben, ist es nicht ratsam, sie extra darauf aufmerksam zu machen. Das schürt nur Unsicherheiten, wo vorher keine waren.
Haben die Schüler:innen jedoch selbstständig von dem Geschehenen erfahren, sollte man die Nachrichten gemeinsam einordnen. Dafür ist es notwendig, sich im Vorfeld selbst zu informieren. Vertrauenswürdige Informationen bieten beispielsweise die Internetseiten der entsprechenden Landespolizei. Auch regionale Zeitungen berichten in der Regel von derlei Großeinsätzen der Polizei.
Im Anschluss an die gemeinsame Einordnung der Geschehnisse ist es ratsam, auf die schulinternen Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Dadurch wissen die Schüler:innen, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben, aber auch, dass sich die Schulleitung und der Lehrkörper Gedanken gemacht haben, wie man sie am besten schützen kann. Das hilft, Ängste abzubauen.
Zu den meistverbreiteten Maßnahmen gehört es, die Türen von innen zu verschließen und zu verbarrikadieren. Außerdem sollten alle ihre Handys ausschalten, um eine Netzüberlastung zu verhindern. Schüler:innen, die sich zum Zeitpunkt eines Alarms auf den Gängen befinden, sollten schnellstmöglich die Schule verlassen oder in der nächstgelegenen Klasse Schutz suchen. Wer gerade auf der Toilette ist, schließt die Tür ab, zieht die Füße hoch und gibt keinen Laut von sich. Solche Maßnahmen variieren natürlich von Schule zu Schule. Deshalb ist es notwendig, die Vorschriften der eigenen Schule zu kennen.
Verständlicherweise taucht nach einem Amokalarm – auch wenn es sich dabei um einen Fehlalarm handelt – oft die Frage auf, ob so etwas auch an der eigenen Schule möglich ist. Die üblichen Floskeln wie “Sowas kann bei uns nicht passieren”, sollten vermieden werden. Stattdessen kann man auf die sehr geringe Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorfalls verweisen, schließlich kann man sich nie zu 100 Prozent sicher sein.
Das Wichtigste bei all dem ist es, bei der Wahrheit zu bleiben. Auch die eigenen Ängste und Bedenken sollten offen und ehrlich angesprochen werden. Schüler:innen dürfen erfahren, dass auch ihr besorgt seid. Hier kann folgende Formulierung helfen: “Ich verstehe, dass ihr euch sorgt. Mir geht es da ähnlich. Trotzdem braucht ihr keine Angst zu haben. Ein Amoklauf ist an einer deutschen Schule sehr unwahrscheinlich und wir wissen, wie wir uns schützen können.”
Um im Ernstfall das Schlimmste zu verhindern, ist es verständlich, sich so gut wie möglich vorbereiten zu wollen. Von einer Amokübung – ähnlich einer Brandschutzübung – raten Expert:innen jedoch ab. Besonders unangekündigt, führt eine solche Übung zu sehr viel Stress und Angst. Dies kann auch noch im Nachhinein zu Schlafproblemen und Konzentrationsschwächen führen, auch wenn alle darüber aufgeklärt wurden, dass es nur eine Übung war. Stattdessen ist es ratsam, die individuellen Sicherheitspläne der Schule gemeinsam zu besprechen.
Eine Unterrichtsstunde zum Thema Amok zu planen ist herausfordernd. Dennoch darf es nicht passieren, dass ihr die Informationen nur vortragt. Die Schüler:innen müssen auf altersgerechte Weise mit einbezogen werden. Dazu gehört es, auf ihre Gedanken und Gefühle einzugehen. Vielleicht haben einige noch Rückfragen oder möchten einfach gerne ihre Sorgen und Ängste aussprechen. Das sollte unbedingt möglich sein.
In diesem Zusammenhang kann es auch vorkommen, dass die Frage aufkommt, wie man einen Amoklauf schon vorher verhindern kann. Hier können alle aktiv mit einbezogen werden. Schüler:innen sollten ermutigt werden, auffälliges Verhalten einer Lehrkraft zu melden. Diese setzt sich dann mit der betroffenen Person und ggf. den Eltern und der Schulleitung zusammen und findet eine Lösung.
So schwer das Thema auch sein mag, es ist wichtig, dass ihr ruhig bleibt und den Schüler:innen nicht noch mehr Angst macht. Sie sollen vermittelt bekommen, dass alles Mögliche getan wird, um sie zu schützen und einen Amoklauf zu verhindern.
Um alle Fragen sicher beantworten zu können, sollte man sich vorher bei der Schulleitung über das schulinterne Sicherheitskonzept informieren. Außerdem ist es sinnvoll, die Eltern über die Stunde zu informieren, damit diese auf mögliche Fragen oder Sorgen ihrer Kinder vorbereitet sind. Und das Wichtigste bei allem: Ehrlich und ruhig bleiben!
Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder wollt eure Erfahrungen teilen? Schreibt es gerne in die Kommentare und helft euch mit eurem Wissen gegenseitig.
In einer zunehmend digitalisierten Welt bietet der Einsatz von Apps im Unterricht spannende Möglichkeiten, komplexe politische Themen anschaulich und interaktiv zu vermitteln. Besonders im Politik- und Sozialkundeunterricht helfen digitale Tools, Schüler:innen spielerisch an politische Prozesse, Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung heranzuführen. In diesem Artikel stellen wir euch die besten Politik-Apps vor, die sich hervorragend für den Einsatz im Klassenzimmer eignen. Ob es darum geht, Demokratie spielerisch zu erleben, schlagfertig auf Diskriminierung zu reagieren oder Falschmeldungen zu entlarven – diese Apps bieten Lehrkräften wertvolle Unterstützung, um politische Bildung modern und ansprechend zu gestalten.
Die HanisauLand-App basiert auf dem Webcomic der Bundeszentrale für politische Bildung, in dem Hasen, Nilpferde und Wildsäue gemeinsam versuchen, eine Demokratie aufzubauen. Speziell für Grundschüler:innen entwickelt, bietet die App lustige Comics, interaktive Spiele und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Themen wie Demokratie, Wahlen und Menschenrechten. Politische Inhalte werden auf unterhaltsame und lehrreiche Weise vermittelt, sodass Kinder schon früh ein Verständnis für diese wichtigen Themen entwickeln können.
Für Lehrkräfte stellt das Tool ein wertvolles Hilfsmittel dar, um politische Themen im Grundschulunterricht zu behandeln. Es ermöglicht, komplexe Sachverhalte anschaulich und spielerisch zu vermitteln. Die HanisauLand-App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich und eignet sich ideal für den Einsatz zu Hause und im Klassenzimmer.
Die mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis Tommi ausgezeichnete App KonterBUNT hilft Jugendlichen, sicher und schlagfertig auf rassistische und diskriminierende Äußerungen zu reagieren. In interaktiven Szenarien können Nutzer:innen Antworten auf Stammtischparolen üben und trainieren, sich für eine aktiv gelebte Demokratie einzusetzen. Ein selbst erstellter Avatar begleitet die Nutzer:innen durch verschiedene Alltagsszenarien, in denen sie auf provokante Aussagen treffen.
Das Sprücheverzeichnis listet gängige diskriminierende Sprüche auf und bietet passende Konterstrategien. Der Strategie-Guide hilft dabei, auch ohne tieferes Verständnis souverän zu argumentieren. Realistische Szenarien und kluge Antworten fördern Zivilcourage und stärken das Vertrauen in demokratische Werte. Die App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich.
Die Fake News Check-App unterstützt Schüler:innen dabei, Falschmeldungen im Netz zu erkennen, indem sie Nachrichten systematisch überprüft. Die Nutzer:innen durchlaufen einen interaktiven Fragenkatalog, der ihnen hilft, Meldungen kritisch zu hinterfragen und Fake News von echten Nachrichten zu unterscheiden. Zudem werden zentrale Fragen aufgezeigt, mit denen die Glaubwürdigkeit von Artikeln überprüft werden kann.
Zusätzlich bietet die App Hintergrundinformationen zu jeder Frage sowie ein Glossar mit Begriffen aus Journalismus und Politik. Ein Ampelsystem zeigt an, ob eine Nachricht glaubwürdig ist oder nicht. Das Tool ist kostenlos im Apple App Store erhältlich und eignet sich besonders für den Einsatz im Deutsch-, Politik- oder Ethikunterricht.
Der Wahl-O-Mat ist ein populäres Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, das Schüler:innen hilft, ihre politischen Positionen mit denen der zur Wahl stehenden Parteien zu vergleichen. Die App stellt 38 zentrale Wahlkampfthemen vor, zu denen die Nutzer:innen ihre Meinung abgeben können. Anschließend zeigt der Wahl-O-Mat, welche Parteien den eigenen Ansichten am nächsten kommen. Da es für jede Wahl einen eigenen Wahl-O-Mat gibt, können auch stets aktuelle politische Themen behandelt werden. So lassen sich komplexe politische Themen auf einfache Weise zugänglich machen und politische Entscheidungsprozesse nachvollziehen.
Für Lehrkräfte ist der Wahl-O-Mat besonders wertvoll, um politische Diskussionen im Unterricht anzuregen. Er kann in Fächern wie Politik, Sozialkunde oder Gemeinschaftskunde eingesetzt werden, um Wahlen und politische Programme verständlicher zu gestalten. Durch die direkte Interaktion mit politischen Thesen werden Schüler:innen motiviert, sich kritisch mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Die App ist kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store erhältlich.
Die DEMOCRACY-App ermöglicht es, politische Prozesse im Deutschen Bundestag interaktiv und transparent zu verfolgen. Nutzer:innen können aktuelle, vergangene oder populäre Vorgänge auswählen und sich mit Hilfe offizieller Parlamentsdokumente informieren. Zusätzlich können Nutzer:innen selbst über die Vorgänge abstimmen, als wären sie Bundestagsabgeordnete, und ihr Abstimmungsergebnis mit dem der Community und des Bundestages vergleichen.
Für Lehrkräfte ist DEMOCRACY ein wichtiges Tool, um Schüler:innen die Funktionsweise des Parlaments näherzubringen und politische Prozesse zu veranschaulichen. Die App kann im Politik- oder Sozialkundeunterricht genutzt werden, um Diskussionen über Gesetzesvorhaben anzuregen und das Verständnis für demokratische Entscheidungen zu vertiefen. Die App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Ob der spielerische Einstieg in die Demokratie mit HanisauLand, schlagfertige Antworten auf Hass mit KonterBUNT, der Faktencheck mit Fake News Check oder der Wahl-O-Mat zur politischen Orientierung – jede dieser Apps bietet wertvolle Werkzeuge für den Politikunterricht. Welche App überzeugt dich am meisten? Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Tools gesammelt oder kennst du weitere, die für andere Lehrkräfte hilfreich sein könnten? Teile deine Gedanken und Empfehlungen in den Kommentaren!
Ihr möchtet Lehrer:in werden und seid euch noch nicht sicher, welches Bundesland sich am besten für das Lehramtsstudium eignet? Dann ist unsere Reihe über den Studiengang in den verschiedenen Bundesländern sicherlich hilfreich! Heute präsentieren wir euch das Studium in Thüringen und erklären euch alles, was ihr über den Grundstein der Lehrerausbildung in diesem Bundesland wissen müsst.
Wie überall in Deutschland gliedern sich auch in Thüringen die Lehramtsstudiengänge nach den jeweiligen Schulformen, die es im Bundesland gibt. Von daher könnt ihr in Thüringen das Lehramt für Grundschulen, Regelschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildende Schulen studieren. Besonders ist, dass euch das Studium für das Förderschullehramt für den sonderpädagogischen Unterricht sowohl in der Primarstufe, also in den Grundschulklassen, als auch in der Sekundarstufe I qualifiziert und ihr euch nicht, wie in einigen anderen Bundesländern, im Voraus auf einen der beiden Zweige festlegen müsst.
Ein Großteil des Studienangebots für das Lehramt findet in Thüringen an den beiden Standorten Erfurt und Jena statt. An der Universität Erfurt absolviert ihr einen Bachelor of Education und darauf folgend einen Master of Education. Ein klassisches Erstes Staatsexamen legt ihr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab (“Jenaer Modell”). Erfurt bietet die Studiengänge für alle Schultypen außer dem Gymnasium an, Jena beschränkt sich auf das Regelschul- und Gymnasiallehramt sowie auf den Master für das Berufsschullehramt in Wirtschaftspädagogik. An beiden Universitäten studiert ihr in der Regel genau fünf Jahre, was in Thüringen im Gegensatz zu anderen Bundesländern für alle Lehramtstypen gleichermaßen gilt. Im Anschluss an das Studium könnt ihr den Vorbereitungsdienst in ganz Deutschland antreten. Anstatt der meist üblichen 18 Monate dauert dieser in Thüringen 24 Monate, kann aber durch zusätzliche Praktika im Voraus verkürzt werden.
Das Studium für das Grundschullehramt ist an der Universität Erfurt in zwei Bestandteile gegliedert. Zum einen studiert ihr die sogenannte Primärpädagogik, also die auf die Grundschulbildung ausgerichteten Bildungswissenschaften. Diese beinhalten auch grundlegendes Wissen in den Fächern Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Hinzu kommt ein Nebenfach, auf das ihr euch spezialisiert. Zur Auswahl stehen Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Kunst, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Ethik, Französisch, Russisch, Sport undWerken. Ihr müsst Deutsch und Mathematik in der Primärpädagogik belegen, sofern ihr keines der beiden Fächer als Nebenfach wählt. Andererseits könnt ihr das jeweilige Fach in der Primärpädagogik durch den Sachunterricht ersetzen. In diesem Fall ist es euch auch möglich, einen Schwerpunkt zu wählen, der euch zusätzlich für das Fach Schulgarten qualifiziert. Einen Überblick über die möglichen Fächerkombinationen erhaltet ihr noch einmal über diesen Link.
Die Universität Erfurt hält ein gängiges Angebot an Fächern für das Regelschullehramt bereit. Neben den Bildungswissenschaften könnt ihr aus Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte, Katholischer Religion, Kunst, Musik, Sozialkunde und Wirtschaftslehre/Technik zwei Fächer studieren. Zusätzlich stehen Französisch, Russisch und Sport zur Verfügung, die ihr allerdings nicht miteinander kombinieren könnt. Für das Regelschullehramt ist Erfurt der einzige Standort in Thüringen, an dem ihr die Fächer Musik und Kunst belegen könnt. Für Evangelische Religion hingegen gibt es kein Angebot.
Wenn euch die Praxis in der Ausbildung besonders liegt und ihr ein großes Interesse daran habt, den Schulalltag schon früh gut kennenzulernen, dann dürfte das neue Angebot der Universität Erfurt genau zu euch passen. Es ist mittlerweile möglich, das Lehramt für die Regelschule dual zu studieren. Der Bachelor dauert hier ein Jahr länger als üblich, also insgesamt vier Jahre, der Master verkürzt sich dadurch jedoch auf ein Jahr. Ab dem dritten Semester des Studiums beginnt ihr nämlich mit wöchentlichen Praxisanteilen für euer erstes Fach, ab dem siebten auch für das zweite. Englisch, Deutsch, Mathematik, Wirtschaftslehre/Technik sowie Sport stehen als Erst- und Zweitfach zur Auswahl. Besonders attraktiv macht diese Alternative die hohe Vergütung, die euch erwartet. Während des Bachelors erhaltet ihr 1.400 Euro monatlich, während des Masters 1.600 Euro. Die Semesterbeiträge werden ebenfalls übernommen.
Auch in Jena müsst ihr zusätzlich zu den Bildungswissenschaften zwei Fächer wählen. Allerdings ist streng geregelt, dass das erste Fach eines von Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch oder Sport und das zweite Fach eines von Ethik, Evangelischer Religion, Geografie, Geschichte, Katholischer Religion oder Sozialkunde sein muss. Die Kombinationsmöglichkeiten sind also um einiges eingeschränkter. Das Fach Katholische Religion bietet die Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Universität Erfurt an, sodass es nötig ist, zwischen den Orten zu pendeln. Übrigens ist ein Modul zu Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in jedem Fall verpflichtend, sodass ihr grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Sprachschwierigkeiten für den Alltag an der Regelschule erlernen könnt.
Die Universität in Jena hält außerdem die Möglichkeit bereit, ein drittes, sogenanntes Erweiterungsfach zu studieren, sobald ihr euer Praxissemester abgeschlossen habt. Abgesehen von den üblichen Fächern ist es hier auch möglich, Astronomie und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu wählen. Diese Zusatzqualifikation könnt ihr auch nach Abschluss des Studiums noch erwerben.
Falls ihr euch entscheidet, Gymnasiallehramt zu studieren, fällt die Wahl in Thüringen leicht. Denn nur die Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet diesen Studiengang an. Der Aufbau ähnelt hier sehr dem des Regelschullehramts. Euer Erst- und Zweitfach müsst ihr wieder aus zwei unterschiedlichen Gruppen wählen. Für das erste Fach stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch, Spanisch und Sport zur Verfügung, für das zweite Evangelische Religion, Geografie, Geschichte, Griechisch, Katholische Religion, Kunst, Latein, Musik, Philosophie, Sozialkunde sowie Wirtschaftslehre/Recht. Katholische Religion wird auch für das Gymnasiallehramt in Kooperation mit der Universität Erfurt angeboten. Die Gymnasialfächer Musik und Kunst werden zu gewissen Teilen an der Bauhaus-Universität Weimar, beziehungsweise an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gelehrt. Auch hier ist es nötig, zwischen Jena und Weimar zu pendeln. Beide Fächer könnt ihr auch als sogenanntes Doppelfach vertiefend ohne ein zweites Fach studieren. Alternativ ist es euch möglich, Musik oder Kunst jeweils mit Fächern sowohl aus Gruppe Eins als auch aus Gruppe Zwei zu kombinieren. Außerdem lassen sich die Zweitfächer Griechisch und Latein zusammen studieren.
Die Möglichkeit eines Erweiterungsfachs besteht auch für das Gymnasiallehramt. Ihr könnt ein drittes Fach aus dem Fächerkanon wählen, abgesehen von Musik, Kunst oder Katholischer Religion. Ansonsten stehen euch Astronomie, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und auch Italienisch als Drittfach zur Verfügung.
Wollt ihr an einer Förderschule unterrichten, könnt ihr an der Universität Erfurt das entsprechende Lehramtsstudium antreten. Die sogenannte Förder- und Inklusionspädagogik bildet einen Grundstein des Studiums. Hier erlernt ihr die Grundlagen der förderpädagogischen Bildungswissenschaften und wählt ab dem zweiten Semester zwei Schwerpunkte von emotionaler und sozialer Entwicklung über geistige Entwicklung zu Lernen oder Sprache. Dieser Studienbereich beinhaltet außerdem grundlegende Kompetenzen in zwei Fächern der Grundschulbildung, Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Als Nebenfach wählt ihr aus dem Fächerkanon für das Regelschullehramt. Anstatt Wirtschaftslehre/Technik steht das Fach Werken zur Auswahl. Somit seid ihr nach dem Studium für den förderpädagogischen Unterricht in zwei Grundschulfächern sowie in einem Fach für die Sekundarstufe I qualifiziert.
Entscheidet ihr euch für das Berufsschullehramt, besteht in Thüringen lediglich die Möglichkeit, einen entsprechenden Masterabschluss an ein vorhandenes Bachelorstudium anzuschließen. Eine Ausnahme bildet das Programm an der Technischen Universität Ilmenau.
Die Universität Erfurt bietet einen Master für das Berufsschullehramt für folgende berufsbezogene Fächer an: Bautechnik, Elektrotechnik, Gesundheit, Informationstechnik, Metalltechnik, Körperpflege, Pflege und Sozialpädagogik. Für das allgemeinbildende Fach stehen Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Katholische Religion, Mathematik und Sozialkunde zur Verfügung. Es ist allerdings auch möglich, eine zweite Fachrichtung zu wählen. Zur Auswahl stehen hierbei Energietechnik, Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Versorgungstechnik. Solch eine zweite Fachrichtung ist nur in Kombination mit Elektrotechnik oder Metalltechnik möglich.
Für das allgemeinbildende Fach solltet ihr entsprechende Kenntnisse in Form von mindestens 60 Leistungspunkten mitbringen. Falls diese nicht vorhanden sind, könnt ihr das allgemeinbildende Fach auch auf Bachelorniveau parallel zum Masterstudium nachholen, wobei sich die Studienzeit von vier auf sechs Semester verlängert.
Die einzige Möglichkeit, das Berufsschullehramt von Grund auf in Thüringen zu erlernen, gibt es für die Fachrichtungen Metalltechnik und Elektrotechnik in Verbindung mit dem Fach Mathematik an der Technischen Universität Ilmenau. Der entsprechende Bachelor dauert wie üblich sechs Semester. Im Anschluss könnt ihr den Master an der Universität Erfurt antreten, um das Studium vollständig abzuschließen.
Wenn ihr in Jena Wirtschaftswissenschaften studiert, könnt ihr auch einen Pfad einschlagen, der euch zum Berufsschullehramt führt. Neben den Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik sowie den entsprechenden Bildungswissenschaften müsst ihr ein allgemeinbildendes Fach wählen. Möglich sind Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Informatik, Mathematik, Sozialkunde und Sport. Ihr erlangt somit die Qualifizierung zum Berufsschullehramt in der Fachrichtung Wirtschaftspädagogik und eurem Wahlfach.
In Jena ist der Anteil an praktischen Erfahrungen während des Studiums verhältnismäßig gering. Zunächst gilt es ein Eingangspraktikum zu absolvieren. Dieses solltet ihr im besten Falle bereits vor dem Studium beendet haben. Ihr könnt es allerdings auch bis zu Beginn des dritten Semesters nachholen. Es sollte auch nicht länger als drei Jahre vor der Immatrikulation zurückliegen. Ihr könnt euch praktische Erfahrungen an bis zu zwei Einrichtungen anrechnen lassen, sofern diese sich insgesamt auf mindestens 240 Stunden belaufen. Denkbar sind pädagogische Tätigkeiten im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes, Praktika an Schulen, Horts oder Kindergärten, Tätigkeiten auf Jugendfreizeiten, in Sportvereinen oder in pädagogischen Einrichtungen im Ausland. Euch stehen also viele Türen offen und es liegt an euch, den Praktikumsplatz zu finden, wobei euch das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) beratend zur Seite stehen kann.
Erst im fünften oder sechsten Semester folgt für euch die nächste Praxiseinheit, die sich über ein ganzes Schulhalbjahr erstreckt. Nach einer Einführungswoche absolviert ihr wöchentlich von Montag bis Donnerstag Unterrichtshospitationen und führt selbst Unterrichtseinheiten durch. Freitags besucht ihr ein Begleitseminar an der Universität. In der Regel wird euch eine Schule in Thüringen dafür zugewiesen, aber ihr könnt euch auch selbst eine entsprechende Bildungseinrichtung in Deutschland oder im Ausland heraussuchen. Zahlreiche Partnerinstitutionen der Universität in verschiedensten Ländern sind dafür eine gute Anlaufstelle. Mehr über das Praxissemester erfahrt ihr über dieses FAQ.
Die Universität Erfurt erwartet einen deutlich höheren Anteil an praktischer Erfahrung von euch. Für alle Lehramtstypen müsst ihr schulpraktische Studien in Höhe von 110 Stunden entsprechend eurem Erstfach und eurer gewählten Schulform an einer Schule absolvieren. Dies geschieht im dritten oder vierten Semester und wird von einem Seminar begleitet. Die Schule in Thüringen, Deutschland oder dem Ausland wählt ihr selbst.
Im fünften Semester folgt für alle Lehrämter das Grundlagenpraktikum. Dies bezieht sich mehr auf bildungswissenschaftliche Grundlagen und dauert lediglich 30 Stunden. Die Schule sucht ihr entsprechend eures angestrebten Lehramts selbst innerhalb Thüringens aus.
Es folgen im Master die fachdidaktischen Praktika. Dafür müsst ihr euch an ausgewiesenen Stellen entsprechend eures Fachs und des Schultyps einschreiben. Ihr absolviert je Fach zwei dieser Praktika. Für Fächer in der Grundschulbildung genügt jeweils eins.
Schließlich absolviert ihr im ersten und im zweiten Semester des Masterstudiums eure beiden bildungswissenschaftlichen Praktika. Das erste setzt sich vor allem mit der Diagnostik, Beurteilung und Beratung im Unterricht auseinander und dauert 50 Stunden. Im zweiten beschäftigt ihr euch mit Erziehung, Klassenführung und Konfliktbewältigung im Klassenraum. Die Dauer beträgt insgesamt 30 Stunden. Beide Praktika finden an einer selbst gewählten Schule entsprechend des gewählten Lehramts statt, werden von Seminaren begleitet und erfordern eine schriftliche Ausarbeitung.
Im Masterstudium für das Förderschullehramt müsst ihr außerdem für jeden eurer beiden Schwerpunkte ein sonderpädagogisches Praktikum von jeweils 80 Stunden an einer selbst gewählten Schule antreten. Das Lehramt für Grund- sowie für Regelschulen erfordert außerdem ein sogenanntes komplexes Schulpraktikum im dritten oder vierten Semester des Masters mit einer Dauer von 15 Wochen. In diesen Wochen hospitiert und unterrichtet ihr montags bis donnerstags an einer selbst gewählten Schule in Thüringen, Deutschland oder im Ausland und nehmt, sofern möglich, freitags an einem Begleitseminar teil.
Das Lehramtsstudium bietet in Thüringen eine spannende Abwechslung und vielseitige Studienorte. Eine solide Fächerauswahl, Flexibilität im Förderschullehramt und das neue Duale Studium stechen hier heraus. Die Einstellungschancen sehen in Thüringen sowohl für den Vorbereitungsdienst als auch für den Schuldienst gut aus. Gewisse Fächer wie Latein, beide Religionslehren oder Geografie weisen einen nicht allzu hohen Bedarf auf, die MINT-Fächer sowie Musik und Kunst dafür umso mehr.
Hat das Lehramtsstudium in Thüringen euer Interesse wecken können? Wo habt ihr vor zu studieren oder über welches Bundesland würdet ihr gerne mehr in Bezug auf die Lehrerausbildung erfahren? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Kurz was für die nächste Unterrichtsstunde oder den anstehenden Elternabend notieren — viele Lehrkräfte halten ihre Notizen gerne handschriftlich fest, denn im stressigen Schulalltag muss es oft schnell gehen. Ein gut ausgewähltes Notizbuch kann den Schulalltag erheblich erleichtern und dabei helfen, den Überblick über die Vielzahl an Aufgaben und Notizen zu behalten. Ein wichtiges Kriterium für ein gutes Notizbuch ist zum Beispiel ein handliches Format, das leicht in die Tasche passt, aber groß genug ist, um bequem Notizen zu festzuhalten. Viele Lehrkräfte bevorzugen A5 oder A4. Eine strapazierfähige Bindung, wie z.B. eine Hardcover-Ausführung oder eine Spiralbindung, sorgt dafür, dass das Notizbuch im täglichen Gebrauch nicht schnell abnutzt. Über ausreichend Platz für persönliche Notizen, Reflexionen über den Unterricht und Ideen für zukünftige Stunden sollte das Notizbuch natürlich auch verfügen! Wir stellen euch deshalb heute die fünf besten Notizbücher für Lehrkräfte vor.
Das Referendariat ist für die meisten angehenden Lehrkräfte eine sehr stressige Zeit. Kein Wunder, Lehramtsanwärter:innen stehen enorm unter Druck, viele neue Aufgaben, wie Unterrichtsplanung und die Ausarbeitung von Klausuren unter einen Hut zu bekommen. Und ganz nebenbei müssen sie sich noch in Unterrichtsbesuchen beweisen. “Mein Notizbuch fürs Referendariat” bietet für Referendar:innen schöne und praktische Details, wie perforierte Seiten, Punkteraster, Lesebändchen und Verschlussgummi – und bietet mit zwölf witzigen Sprüchen rund um das Referendariat die nötige Portion Ironie, um in dieser außergewöhnlichen Zeit nie die Motivation zu verlieren. Das Notizbuch im A5 Format mit 112 Seiten ist im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.
Haltet euch fest, denn diese Kombination aus Notizbuch und Kalender ist durch seine handgezeichneten Elemente nicht nur sehr ästhetisch, sondern hat auch inhaltlich viel zu bieten. Sicherlich liegt das daran, dass die Autorin Sandra Sommer nicht nur Handlettering-Spezialistin, sondern auch Lehrerin ist. “Mein Lehrerkalender immerwährend - Handlettering” besteht aus einer Loseblattsammlung, sodass ihr jederzeit die Reihenfolge der Themen ändern könnt. Zu sortieren gibt es Vorlagen für Jahres- und Monatsübersichten, praktische Orgaseiten für Elterngespräche und Konferenzen sowie Notenlisten, Stundenpläne und To-do-Listen. Im Wochenplaner könnt ihr Notizen zur jeweiligen Unterrichtsstunde eintragen sowie Aufgaben, wichtige Erinnerungen und Gedankenblitze. Die Kalender-Notizbuch-Kombination im A4 Format mit 216 Seiten ist im Persen Verlag erschienen und kostet 11,90 Euro.
Kopien, Literatur, Unterrichtsmaterial – als Lehrkraft gibt man oft viel Geld aus, um seinen Unterricht zu gestalten. Da ist es schlau, beim alltäglichen Bedarf wie Notizbüchern aufs Geld zu achten. Dieses Notizbuch unterstützt Lehrkräfte bei den immer stärker werdenden Verwaltungs- und Dokumentationspflichten der Schule, denn es bietet To-do-Spalten und nummerierte Abschnitte. Highlight sind die Vordrucke, die ihr unter anderem für Schul- und Fachkonferenzen, Elterngespräche, und Telefonnotizen nutzen könnt. Da die Vordrucke im “TimeTEX Heft Schul-Notizen A5” perforiert sind, könnt ihr sie zum Beispiel fürs Protokollieren nutzen und sie anschließend heraustrennen und im richtigen Ordner abheften. Das Notizbuch im A5 Format ist bei TimeTex erschienen und kostet 4,45 Euro. Das Gute: Wenn ihr mehrere kauft, gibt es Mengenrabatt!
Was macht dich glücklich? Was sind deine Bedürfnisse? Wie kannst du besser auf dich aufpassen? “Ein guter Plan Edu 2024/2025” ist nicht nur ein Kalender, sondern bietet Lehrkräften, Student:innen und allen anderen, deren Jahr im Herbst beginnt, viel Raum zur Reflexion und Platz diese festzuhalten. In den Achtsamkeitstipps erhältst du wöchentlich Informationen zur mentalen Gesundheit und zur Prävention von Burnout. Inspirierende Zitate und eine Angabe der Sonnenstunde ergänzen das Angebot. Für alle, die ihr Notizbuch lieber ohne Schnörkel und Kalender mögen, sei das Notizbuch “Ein guter Punkt” empfohlen. Der Achtsamkeitskalender für Lehrkräfte herausgegeben von Ein guter Plan ist aktuell reduziert und kostet 22,90 Euro.
“Am Ende der Nerven ist noch so viel Schuljahr übrig.” Über diesen Spruch auf dem Cover und noch viele weitere Details hat der Verlag an der Ruhr anlässlich seines 40-jährigen Verlagsjubiläums seine Instagram-Follower:innen bei diesem Notizbuch für Lehrkräfte abstimmen lassen. Neben reichlich Platz für Notizen und witzigen Sprüchen zeichnet sich dieses Notizbuch durch perforierte Seiten zum einfachen Herausreißen aus. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein farblich passendes Lesebändchen und ein Verschlussgummi. Herrlich, so lässt es sich arbeiten! “Das Notizbuch für Lehrer und Lehrerinnen, Community-Edition” ist im A5 Format mit 112 Seiten im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.
Die fünf vorgestellten Notizbücher bieten euch genügend Raum zur Selbstorganisation und Strukturierung eurer Woche. Auch für eigene Gedanken, Notizen für den Elternabend oder Themen für die nächste Klassenleiterstunde ist hier Platz. Was ein gutes Notizbuch ausmacht, bleibt letztlich eine Frage individueller Vorlieben, es ist aber in jedem Fall notwendig, um bei den vielen Informationen, Fragen und Themen, die täglich von Kolleg:innen, Eltern und Schüler:innen an einen herangetragen werden, den Überblick zu behalten. Was hilft euch noch, im Schulalltag den Überblick zu behalten?
Als Lehrkräfte steht ihr vor der besonderen Aufgabe, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch gesellschaftliche Werte wie Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Mit der neuen Bildungseinheit “Blut und Blutspende”, entwickelt für die vierten Klassen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, bietet der DRK-Blutspendedienst West eine ideale Gelegenheit, junge Schülerinnen und Schüler frühzeitig an dieses lebenswichtige Thema heranzuführen. Dabei wird spielerisch ein Bewusstsein geschaffen für die Bedeutung von Blutspenden und die Notwendigkeit von Solidarität. Die Materialien stehen Euch unter blutspendedienst-west.de oder zeitbild.de zur Verfügung.
Blutspenden ist für viele Menschen überlebenswichtig, denn Blut kann nicht künstlich hergestellt werden. Gerade im Angesicht des demografischen Wandels ist es von zentraler Bedeutung, junge Menschen für diese Aufgabe zu sensibilisieren. Ihr könnt durch diese Unterrichtseinheit dazu beitragen, das Verständnis für Blutspenden zu wecken und gleichzeitig wichtige Werte wie Mitmenschlichkeit und gesellschaftliches Engagement vermitteln.
Im auf freiwilliger Basis bestehenden “Sozialversicherungssystem” der Blutspende sind alle handelnden Akteure im Gesundheitswesen darauf angewiesen, dass es auch künftig ausreichend Blutspenderinnen und Blutspender gibt. Problematisch zeigt sich auch im Blutspendewesen, dass es immer mehr ältere und immer weniger junge Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt. Die Generationen der treuen Spenderinnen und Spender wächst nach und nach aus den unterschiedlichsten Gründen (Erkrankungen, Einnahme bestimmter Medikamente, …) aus dem Spendeprozess heraus. Trotz unterschiedlichster Bemühungen ist es bislang noch nicht gelungen, die Lücke zu füllen, die dadurch entsteht. So wird die Versorgung mit gespendetem Blut im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen im Wesentlichen von nur etwa 100.000 Menschen gesichert.
Da Blut nicht künstlich erzeugt werden kann, ist und bleibt das Blutspenden so wichtig – lebenswichtig! Gerade junge Menschen sind der Schlüssel für diese Versorgungslücke, denn nur sie können aufgrund von Faktoren wie Alter, Gesundheit und Gesundheitsperspektive langfristig eine entscheidende Rolle einnehmen. Blutspenden darf man ab 18 – aber mit dem Thema frühzeitig vertraut zu sein, ist sehr sinnvoll!
Die Unterrichtseinheit vermittelt das Thema altersgerecht und ansprechend. Eine besondere Rolle übernimmt dabei der bekannte Kinder-Entertainer Tom Lehel, der als “Tompir” die Schülerinnen und Schüler auf humorvolle Weise durch das Thema Blutspende führt. Tom Lehel, der als Kind selbst auf Bluttransfusionen angewiesen war, klärt als Vampirheld über den ”roten Lebenssaft” auf, ohne Blut zu saugen – sondern es zu spenden! Er zeigt im begleitenden Film, wie das gespendete Blut im Labor verarbeitet wird, und sorgt dabei für zahlreiche Lacher im Klassenzimmer.
Der Einsatz des Films im Anschluss an die Unterrichtseinheit ist eine besonders motivierende Ergänzung, da er die Lerninhalte auf unterhaltsame Weise vertieft und den Kindern aufzeigt, wie wichtig Blutspenden für unsere Gesellschaft sind.
Das Deutsche Rote Kreuz hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur das notwendige Wissen über Blutspenden zu vermitteln, sondern auch das Verständnis für Solidarität und gesellschaftliches Engagement zu fördern. Die Unterrichtseinheit schult die Zivilcourage und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Sie lernen, dass jeder Mensch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann – sei es durch Blutspenden oder andere Formen des Engagements.
Das Jugendrotkreuz bietet neben der Unterrichtseinheit zahlreiche weitere Angebote für Schulen an: Workshops zum Thema Erste Hilfe, Fortbildungen für Fachkräfte und vieles mehr. Als eigenständiger Jugendverband setzt sich das Jugendrotkreuz für eine positive gesellschaftliche Entwicklung ein und fördert humanitäre Werte wie Toleranz und Offenheit.
Lehrkräfte, die ihre Schülerinnen und Schüler an wichtige gesellschaftliche Themen heranführen möchten, finden in dieser Unterrichtseinheit eine wertvolle Unterstützung. Gemeinsam mit dem DRK können sie die nächste Generation dazu befähigen, verantwortungsvoll und engagiert zu handeln – und vielleicht sogar zukünftige Blutspenderinnen und Blutspender gewinnen.
Mit dieser Unterrichtseinheit legen Lehrkräfte den Grundstein für lebensrettendes Engagement – denn Blutspenden rettet Leben!
Lehrkräfte tragen nicht nur die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Schüler:innen, sondern auch für deren Sicherheit. Das Thema Erste Hilfe in der Schule rückt in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus, besonders im Hinblick auf mehrere tragische Vorfälle, die durch besser geschulte Lehrkräfte vermeidbar gewesen wären. Doch welche Anforderungen und Pflichten haben Lehrkräfte in Bezug auf Erste Hilfe, und wie gut sind sie auf solche Situationen vorbereitet?
Mehrere aufsehenerregende Fälle haben das Thema Erste Hilfe in Schulen in den vergangenen Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt. So wurde in einem Urteil des Bundesgerichtshofs die Pflicht von Lehrkräften zur rechtzeitigen Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen betont. Wie wichtig schnelles Handeln ist, zeigt ein Fall, der vor einigen Jahren in Wiesbaden für Aufsehen sorgte: Ein Schüler erlitt während des Sportunterrichts einen Herzstillstand und wurde von den anwesenden Lehrkräften nicht wiederbelebt. Er blieb acht Minuten ohne Sauerstoffzufuhr und erlitt dadurch bleibende Hirnschäden. Die Familie des Schülers klagte gegen die Lehrkräfte und den Staat und verlangte Schadenersatz. Der Fall verdeutlicht, dass Unwissenheit oder Unsicherheit in solchen Extremsituationen fatale Folgen haben kann.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich 2022 in Hannover, als eine 16-jährige Schülerin einen Herzstillstand erlitt. Die Ermittlungen gegen den betroffenen Lehrer laufen noch, doch auch hier steht die Frage im Raum, ob eine schnellere Hilfeleistung den Hirnschaden des Mädchens hätte verhindern können. Solche Fälle sorgen nicht nur für große mediale Aufmerksamkeit, sondern verunsichern Lehrkräfte zusätzlich. Viele fragen sich: Was müssen wir wissen? Wann müssen wir handeln? Wie können wir sicherstellen, dass wir im Notfall die richtige Entscheidung treffen?
Die Pflicht der Lehrkräfte, in Notfällen Erste Hilfe zu leisten, ist gesetzlich verankert und wird durch Gerichtsurteile immer wieder bekräftigt. So stellte der Bundesgerichtshof im Fall aus Wiesbaden klar, dass von Sportlehrer:innen beispielsweise mehr Erste-Hilfe-Kenntnisse erwartet werden als von unbeteiligten Personen, die zufällig zu einem Unfall kommen. Diese Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass Lehrkräfte eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Schüler:innen tragen. Sie haben die Amtspflicht, gesundheitliche Gefahren abzuwenden und notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen.
In der Praxis stellt sich jedoch häufig die Frage, ob Lehrkräfte im Ernstfall tatsächlich ausreichend vorbereitet sind, um angemessen zu reagieren. Obwohl sie regelmäßig an Erste-Hilfe-Kursen teilnehmen müssen, fühlen sich viele unsicher, wenn es um lebensbedrohliche Notfälle geht. Doch die Vorstellung, bei einem bewusstlosen Schüler Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen zu müssen, bereitet einigen Lehrkräften Unbehagen.
Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Lehrkräfte beherrschen sollten, umfassen die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Anwendung eines Defibrillators sowie grundlegende Wundversorgungstechniken. Insbesondere im Sport- oder Technikunterricht kann es leicht zu Verletzungen oder offenen Wunden kommen, mit denen man als Lehrkraft umgehen können sollte. Dafür sollte man beispielsweise auch wissen, wo man den nächsten Erste-Hilfe-Kasten finden kann, um schnellstmöglich helfen zu können. Praktische Anleitungen, wie ihr in bestimmten Fällen handeln solltet, findet ihr unter anderem auf der Seite des DRK.
Während die meisten Lehrer:innen mit der Wundversorgung oder dem Befördern in die stabile Seitenlage keine Probleme haben, haben einige Hemmungen und Sorge davor, wie sie im Falle einer Wiederbelebung zu reagieren haben. Wiederbelebungsmaßnahmen sind ein entscheidender Teil der Erste-Hilfe-Ausbildung, werden aber in vielen Kursen nur oberflächlich behandelt. Die Übung wird manchmal nur ein- oder zweimal durchgeführt, und dann bleibt es bei der Theorie. Doch gerade solche lebensrettenden Maßnahmen müssen regelmäßig geübt werden, bis sie routiniert ablaufen können. In einem echten Notfall bleibt keine Zeit für Unsicherheiten oder langes Nachdenken – die richtige Technik muss sofort angewendet werden. Daher empfiehlt es sich, die Abläufe häufiger zu wiederholen, als nur alle paar Jahre im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen.
In Deutschland sind Lehrkräfte verpflichtet, regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. Dies ist in den Schulgesetzen der Bundesländer sowie in den Vorgaben der Unfallversicherungsträger festgelegt. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt, dass jede Lehrkraft mindestens alle zwei Jahre eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse durchlaufen sollte. In der Regel übernehmen die Unfallversicherungsträger die Kosten, allerdings müssen die länderspezifischen Regelungen beachtet werden.
Die DGUV betont in ihren Richtlinien zur Ersten Hilfe in Schulen außerdem, dass die Schulleitung sicherstellen muss, dass genügend qualifizierte Ersthelfer:innen im schulischen Umfeld vorhanden sind. Mindestens 20 Prozent des pädagogischen Personals sollten regelmäßig in Erster Hilfe geschult werden, insbesondere Lehrkräfte, die Sportunterricht oder naturwissenschaftlich-technische Fächer unterrichten. Die Verantwortung liegt also nicht nur bei den Lehrkräften selbst, sondern auch bei den Schulleitungen, die sicherstellen müssen, dass die Schulen gut auf Notfälle vorbereitet sind.
Nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Schüler:innen sollten in die Erste-Hilfe-Ausbildung einbezogen werden. Die Ärztekammer Niedersachsen forderte Anfang des Jahres, dass ab der siebten Klasse verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse in den Lehrplan aufgenommen werden. Die Idee dahinter ist, dass gerade junge Menschen, die frühzeitig an lebensrettende Maßnahmen herangeführt werden, diese im Ernstfall selbstsicher anwenden können. Je früher Erste Hilfe trainiert wird, desto größer ist die Chance, dass diese Fähigkeiten im Notfall schnell und richtig eingesetzt werden können.
Besonders in Situationen, in denen keine Lehrkraft unmittelbar vor Ort ist, können solche Kenntnisse lebensrettend sein. Ein Beispiel hierfür ist der Fall in Hannover, bei dem die Mitschüler:innen einer kollabierten 16-Jährigen den Notruf absetzten. Hier zeigt sich, dass selbst einfache Maßnahmen, wie das schnelle Alarmieren von Rettungskräften, eine entscheidende Rolle spielen können.
In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Bayern gibt es bereits entsprechende Programme, die auf eine flächendeckende Erste-Hilfe-Ausbildung abzielen. Andere Länder wie Niedersachsen hinken jedoch noch hinterher, obwohl es dort Gespräche mit Hilfsorganisationen über eine bessere Verankerung der Erste-Hilfe-Ausbildung im Schulalltag gibt. Darüber hinaus bietet es sich an, die Kurse in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, damit die Jugendlichen ihre Fähigkeiten vertiefen und festigen können. Im Idealfall wird Erste Hilfe zu einem festen Bestandteil des Lehrplans, sodass Schüler:innen in regelmäßigen Abständen mit den wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen vertraut gemacht werden. Eine jährliche Auffrischung könnte beispielsweise im Rahmen von Projekttagen oder als fester Bestandteil des Sportunterrichts integriert werden.
Durch eine breite Vermittlung von Erste-Hilfe-Kenntnissen – sowohl bei Lehrkräften als auch bei Schüler:innen – kann nicht nur die Sicherheit in Schulen erhöht, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein und die Zivilcourage gestärkt werden. Die regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Fähigkeiten sowie die Integration in den Lehrplan sind wichtig, um das Gelernte auch im Notfall sicher und schnell anwenden zu können.
In Zukunft sollte Erste Hilfe in der Schule als ebenso wichtig angesehen werden wie andere Fächer. Schließlich geht es hier nicht nur um theoretisches Wissen, sondern um die Fähigkeit, im Ernstfall Leben zu retten – eine Fähigkeit, die für jeden Menschen, ob Lehrkraft oder Schüler:in, von unschätzbarem Wert ist.
Rheinland-Pfalz – das Bundesland im Südwesten Deutschlands verfügt über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Mit seinen dichten Wäldern, idyllischen Flusstälern und beeindruckenden Mittelgebirgen bietet es eine Fülle an Möglichkeiten für spannende und lehrreiche Exkursionen. Zahlreiche historische Stätten, Burgen und Museen laden Schüler:innen dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben, während Nationalparks und Geoparks die beeindruckende Natur und Geologie der Region erlebbar machen. Ob Wanderungen durch uralte Vulkanlandschaften oder der Besuch römischer Ruinen – Rheinland-Pfalz ist ein wahres Paradies für Schulklassen, die auf der Suche nach erlebbarem Wissen sind. Deshalb haben wir hier fünf Ideen für euren nächsten Ausflug nach Rheinland-Pfalz zusammengestellt.
Ein spannendes Ausflugsziel für eure Schulklasse könnte das Technik Museum in Speyer sein. Hier könnt ihr gemeinsam Exponate aus den Bereichen Raumfahrt, Eisenbahn, Feuerwehr und Schiffbau bestaunen. So können zum Beispiel das Space Shuttle Buran oder ein Boeing 747 Jumbo-Jet besichtigt werden. Die Vielzahl der Exponate, die faszinierende Technik und die Geschichten hinter den technischen Entwicklungen garantieren einen lehrreichen und zugleich spannenden Schulausflug und geben tiefere Einblicke in die Bereiche Technik, Geschichte und Physik. Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Direkt neben dem Technik Museum Speyer befindet sich das Museum Wilhelmsbau, dessen Eintritt im Gesamtpreis enthalten ist und somit ohne zusätzliche Kosten besucht werden kann. Das Raritätenkabinett zeigt tausende Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter eine bemerkenswerte Sammlung von Großorchestrien, Flötenuhren, Spieldosen sowie historische Waffen und Kleidungsstücke. Das Museum Wilhelmsbau ist täglich von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Hinweis: Das Museum Wilhelmsbau ist nicht barrierefrei zugänglich.
Als Höhepunkt der Klassenfahrt empfiehlt sich der Besuch des IMAX DOME Kinos. Die IMAX-Filme begeistern nicht nur durch ihren hohen Unterhaltungsfaktor, sondern auch durch ihre wissenschaftlichen Inhalte. Täglich werden Filme, wie beispielsweise über die Apollo 11 oder die Unterwasserwelt, gezeigt.
Die Kosten für einen Tagespass für die Museen und eine Vorstellung im IMAX DOME Kino belaufen sich auf 21 Euro pro Schüler:in. Zusätzlich kann ein Mittagessen mit Getränk im Museumsrestaurant gebucht werden. In diesem Fall erhöhen sich die Kosten auf 38,90 Euro. Je 12 Schüler:innen erhält eine Lehrkraft freien Eintritt.
Eine Besonderheit: Das Technik Museum Speyer bietet Lehrkräften die Möglichkeit einer kostenlosen Vorbesichtigung. Lehrer:innen können sich so im Vorfeld ausgiebig über die Museen informieren und den möglichen Besuch mit der eigenen Schulklasse vor Ort planen.
Der Vulkanpark Eifel ist ein Geopark, der die vulkanische Geschichte der Eifelregion mit Museen, Naturdenkmälern und geologischen Sehenswürdigkeiten erlebbar macht. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen Vulkankrater, Maare und Lavafelder entdecken und mehr über die vulkanische Vergangenheit der Region erfahren. Highlights sind unter anderem der Lava-Dome, der Geysir in Andernach und das Römerbergwerk in Meurin.
Im Lava-Dome kann eure Schulklasse gefahrlos an einem Vulkanausbruch teilnehmen und dadurch die Naturgewalten kennenlernen. In der Vulkanwerkstatt werden an Experimentiertischen spielerisch und interaktiv die Grundlagen des Vulkanismus erklärt. Die "Sprechenden Steine" berichten von berühmten Vulkanausbrüchen, und im Rundkino wird in einem Zukunftsszenario die spannende Frage beantwortet: “Was würde passieren, wenn der Laacher See-Vulkan heute wieder ausbrechen würde?”.
Anschließend besteht die Möglichkeit, in die Lavakeller hinabzusteigen – ein weitverzweigtes Netz aus Stollen und Schächten, das durch den Basaltabbau in der frühen Neuzeit entstanden ist. Später nutzten die Mendiger Bierbrauer das unterirdische Labyrinth als einen der größten natürlichen Kühlschränke der Welt. Der Lava-Dome ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:30 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 6 Euro Eintritt.
Euer Ausflug zum Geysir in Andernach beginnt mit der Erkundung des Museums und der mehr als zwei Dutzend Exponate und Stationen, die auf interaktive Weise die inneren Kräfte der Erde erklären. In einem Workshop lernen die Schüler:innen außerdem spannende Fakten zu natur- oder geowissenschaftlichen Themen rund um den Andernacher Geysir.
Tipp: Der Geysir Andernach bietet auf einer digitalen Lernplattform Unterrichtsmaterialien an, mit denen der Besuch des Geysirs optimal vor- und nachbereitet werden kann. Die Lernmaterialien sind für die Fächer Chemie und Erdkunde der Sekundarstufen I und II konzipiert. Die Inhalte sind so gestaltet, dass sie einen direkten Bezug zum Kaltwassergeysir Andernach herstellen und gleichzeitig die Lehrpläne aufgreifen.
Nach dem Besuch des Museums beginnt die nächste Etappe eurer Geysir-Expedition. Am Schiffsanleger angekommen, legt die MS Namedy ab und bringt euch über den Rhein zur Halbinsel Namedyer Werth, wo sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt befindet und ihr den Ausbruch der 60 Meter hohen Wasserfontäne beobachten könnt. Anschließend geht es mit dem Schiff zurück in die Andernacher Rheinanlagen. Das Geysir-Museum ist von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Schifffahrt zum Geysir findet vier mal täglich statt. Die Kosten betragen 15,50 Euro pro Schüler:in.
Im Römerbergwerk Meurin taucht ihr in die unterirdische Welt der römischen Bergleute und Soldaten ein. Über gut ausgebaute Stege, Rampen und Treppen erkundet eure Schulklasse nicht nur das weitläufige Stollensystem, sondern ihr erhaltet auch einzigartige Einblicke aus der Vogelperspektive. Vor 1.700 Jahren von einer dicken Bimsschicht bedeckt, sind die Tuffstollen und Schächte des Römerbergwerks Meurin heute unter einer modernen Hallenkonstruktion geschützt. Originale Abbauspuren der Römer, eindrucksvolle Leuchtbilder, faszinierende Exponate und ein Film im Kinostollen lassen die harte und staubige Arbeit der römischen Bergleute wieder lebendig werden – ein spannendes Erlebnis für jede Schulklasse.
An der Mitmachstation “Flaschenzüge” testen eure Schüler:innen die verschiedenen Kräfte von Rollenzügen und entdecken dabei erstaunliche physikalische Eigenschaften. In der antiken Technikwelt können die Schüler:innen in der Rolle als Baumeister:innen fungieren. Unter dem Motto “Vom Steinbruch zum Palast” wird das römische und mittelalterliche Bauwesen erlebbar gemacht. Eine Baustelle aus der Zeit des Kaisers Augustus, eine Säulenwerkstatt und eine wasserbetriebene Steinsägemaschine sind nur drei von zehn spannenden Stationen, an denen Archäologie, Technik und praktisches Experimentieren erlebt werden können. Von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen ist das Römerbergwerk von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 3,50 Euro Eintritt.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich über 10.000 Hektar auf den Höhen des Hunsrücks und gilt laut dem Bundesamt für Naturschutz bereits als “Hotspot der biologischen Vielfalt”. Charakteristisch für das Gebiet sind die urwüchsigen Wälder und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die diese einzigartige Landschaft prägen.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald möchte für Kinder und Jugendliche ein Ort sein, an dem sie die einzigartige Umgebung erleben und dabei ein Bewusstsein für die Natur entwickeln können. Aus diesem Grund bietet das Nationalparkamt unterschiedliche Angebote für Schüler:innen an. Für die Sekundarstufe I und II gibt es das Angebot “Einsatz für die Natur”. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen die Ranger:innen bei ihren Arbeitseinsätzen begleiten und unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Aufgaben in einem Nationalpark zu erledigen: Müll sammeln, Zäune abbauen oder die Wiesen und Kulturdenkmäler pflegen. Schüler:innen der Sekundarstufe II können bei “Wald im Wandel” mehr über den Einfluss von Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer auf die Beschaffenheit des Waldes erfahren. Gemeinsam werden verschiedene Waldtypen durchwandert und Fragen zum Thema beantwortet. Für die Grundschule gibt es das Angebot “Mit Wildkatze Felix den Nationalpark entdecken”. Hier können die Schüler:innen das Zuhause von Wildkatzen kennenlernen, indem sie Spuren im Nationalpark verfolgen und das Versteck von Felix entdecken.
Darüber hinaus bietet der Nationalpark Hunsrück Arbeitsblätter für die Sekundarstufe I und II sowie für die Grundschule an. Diese können zur Vor- und Nachbereitung kostenlos heruntergeladen werden. Bei Interesse an einem der Bildungsangebote kann ein Anfrageformular ausgefüllt werden.
Das Deutsche Eck in Koblenz, ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, liegt an der Mündung von Mosel und Rhein. Die künstlich aufgeschüttete Landzunge verdankt ihren Namen dem nahe gelegenen Kreuz des Deutschen Ritterordens. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck dominiert die Moselmündung: Ursprünglich 1897 errichtet, wurde es am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Der verbliebene Sockel diente anschließend als Mahnmal für die deutsche Einheit. Nach der Wiedervereinigung 1990/91 wurde das Denkmal 1993 neu errichtet.
Rund um das Deutsche Eck werden zahlreiche Führungen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Vom historischen Stadtrundgang über einen Spaziergang zur Koblenzer Frauengeschichte bis hin zu Märchen- und Sagenführungen ist alles möglich.
In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Talstation der Seilbahn, die seit der Bundesgartenschau im Jahr 2011 Besucher:innen hinauf zur Festung Ehrenbreitstein bringt. Hier erwartet eure Schulklasse ein lebendiges Kulturzentrum mit einer spannenden Geschichte und vier Ausstellungshäusern des Landesmuseums Koblenz. In den Ausstellungshäusern werden Dauer- und Wechselausstellungen mit den Schwerpunkten Fotografie, Archäologie, Weinbau sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte präsentiert. Der Eintritt zur Festung Ehrenbreitstein inklusive der Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn betragen 10,90 Euro pro Schüler:in.
Die hochmittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert versetzt eure Schüler:innen garantiert schon beim äußeren Anblick ins Staunen. Sie blickt auf eine über 500-jährige Baugeschichte zurück und blieb dank des diplomatischen Geschicks der Herren von Eltz in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont. Seit 34 Generationen ist sie im Besitz der Familie Eltz und zählt zu den wenigen unversehrten Burgen Europas.
Die Burg Eltz bietet täglich Sonderführungen für Schulklassen an. Die Führung durch die Burg bietet eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch fast 900 Jahre deutsche Bau- und Kulturgeschichte. Zu sehen sind vielfältige Beispiele mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur sowie original erhaltene Räume aus verschiedenen Epochen. Die Burg beherbergt Kunst und Kunsthandwerk von europäischer, nationaler und regionaler Bedeutung sowie Waffen und Alltagsgegenstände aus acht Jahrhunderten. Auch ein Blick in die Schatzkammer ist möglich. Sie beherbergt private Sammlungen des Landes aus neun Jahrhunderten: Gold- und Silberschmiedekunst, kostbares Glas und Porzellan, Schmuck sowie Turnier- und Kriegswaffen. Die Burg Eltz ist täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung mit dem entsprechenden Formular ist möglich. Die Kosten für Schüler:innen liegen bei 6 Euro pro Person.
Rheinland-Pfalz bietet Schüler:innen eine Fülle an spannenden und lehrreichen Exkursionsmöglichkeiten, die sowohl die Natur als auch die Kultur der Region erlebbar machen. Von beeindruckenden Museen über Nationalparks und historischen Burgen bis hin zu geologischen Phänomenen gibt es viel zu entdecken. Diese Vielfalt macht das Bundesland zu einem idealen Ziel für eure nächste Klassenfahrt, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Abenteuerlust und Entdeckerfreude eurer Klasse weckt. Kennt ihr weitere Ausflugsziele in Rheinland-Pfalz? Dann schreibt sie uns in die Kommentare.
Ob die antike Geschichte im Kolosseum in Rom hautnah erleben, Meeresökosysteme an der spanischen Küste für den Biologieunterricht erforschen oder die Englischkenntnisse bei einem Stadtspaziergang in London vertiefen – Klassenfahrten ins Ausland bieten einmalige Gelegenheiten, das Klassenzimmer gegen spannende und praxisnahe Lernorte in der ganzen Welt auszutauschen. Doch wie organisiert man eine solche Reise, die sowohl den Lehrplan bereichert als auch den Schüler:innen unvergessliche Erlebnisse bietet? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr eine Bildungsreise plant, die sowohl Lehrkräften als auch Schüler:innen den perfekten Mix aus Wissen und Abenteuer bietet. Von der Wahl des Reiseziels bis zur perfekten Organisation – so wird eure Klassenfahrt ein voller Erfolg.
Der erste Schritt bei der Planung einer Auslandsfahrt ist die Wahl eines Reiseziels. Dabei sollte das Ziel sowohl pädagogisch wertvoll sein, an den Lehrplan angepasst sein als auch für die Interessen der Schüler:innen attraktiv sein. Für Sprachreisen bieten sich beispielsweise Metropolen wie London, Paris oder Madrid an, wo die Schüler:innen die Möglichkeit haben, ihre Sprachkenntnisse im Alltag zu testen und zu vertiefen. Kulturell interessante Städte wie Rom, Athen oder Barcelona bieten dagegen eine Fülle an historischen und künstlerischen Erlebnissen, die sich hervorragend in den Lehrplan integrieren lassen.
Auch für naturwissenschaftliche Exkursionen gibt es spannende Ziele. So bieten die Küsten Spaniens, die Vulkane Islands oder die Alpen perfekte Möglichkeiten für naturkundliche Projekte oder geologische Exkursionen. Die Wahl des Reiseziels sollte also nicht nur nach touristischen Attraktionen, sondern vor allem nach den pädagogischen Zielen erfolgen.
Bevor die Planung Fahrt aufnehmen kann, ist es wichtig, die Klassenfahrt bei der Schulleitung anzumelden und genehmigen zu lassen. Hierbei gilt es, die Richtlinien zu beachten, die für Klassenfahrten in eurem Bundesland gelten. Diese Richtlinien bilden den rechtlichen Rahmen und legen fest, welche pädagogischen Ziele verfolgt werden sollen. Außerdem unterscheiden die Regelungen zwischen verschiedenen Arten von Schulfahrten wie Wanderungen, Projekttagen oder Schulfahrten im In- und Ausland. Eine Übersicht der Richtlinien für alle Bundesländer findet sich hier.
Neben diesen programmatischen Vorgaben müsst ihr bei der Anmeldung sicherstellen, dass wichtige Punkte wie die Anzahl der Begleitpersonen, die zumutbaren Kosten für Eltern, der Versicherungsschutz und die Beförderungsbedingungen geklärt sind. In einigen Bundesländern ist es auch vorgeschrieben, dass mindestens eine Begleitperson eine Erste-Hilfe-Ausbildung hat. Bei Reisen an Orte mit Meeren, Seen oder anderen Gewässern sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass eine Person mit Rettungsschwimmer:in-Qualifikation dabei ist – oft haben Sportlehrer:innen diese Qualifikation. Besonders bei Fahrten ins Ausland ist es wichtig, Visa-Anforderungen oder Einreisebestimmungen für Nicht-EU-Bürger zu überprüfen, um mögliche Verzögerungen oder Komplikationen zu vermeiden.
Die Kosten einer Klassenfahrt sollten stets transparent und frühzeitig kommuniziert werden. Ein Elternabend oder Elternbrief mit einer detaillierten Auflistung der Gesamtkosten und Zahlungsfristen, zum Beispiel für Anzahlung und Restzahlung, sorgt für Klarheit. Für Schüler:innen aus einkommensschwachen Familien gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die speziell für Auslandsreisen gelten. So können etwa Zuschüsse bei der Gemeinde, dem Förderverein oder dem Sozialamt beantragt werden. Für Fahrten ins europäische Ausland, wie zu den beiden Hauptsitzen der Europäischen Union Brüssel oder Straßburg, gibt es finanzielle Unterstützung durch EU-Förderprogramme, wenn die Reise einen bildungspolitischen Schwerpunkt hat oder den Besuch einer EU-Institution beinhaltet.
Auch können Klassenfahrten zu Gedenkstätten im Ausland, zum Beispiel zum Konzentrationslager Auschwitz in Polen, über Programme wie das Deutsch-Polnische Jugendwerk bezuschusst werden. Dieser Zuschuss beträgt 12 Cent pro Person und Kilometer – so würde eine Fahrt von Berlin nach Auschwitz mit ungefähr 66,60 Euro pro Schüler:in gefördert werden.
Kreative Finanzierungsmöglichkeiten wie Flohmärkte, Kuchenverkäufe oder Sponsoring-Aktionen durch lokale Unternehmen tragen ebenfalls dazu bei, die Reisekosten zu senken. Ein Kuchenverkauf auf dem Schulfest kann beispielsweise einen Großteil der benötigten Mittel aufbringen. Auch das Ansparen über Sparpläne bei Banken ist eine sinnvolle Option, um die finanzielle Belastung über einen längeren Zeitraum zu verteilen.
Nachdem die Finanzierung gesichert ist und die Anträge durch sind, wird es ernst: Nun müssen Angebote für Transport, Unterkunft und Aktivitäten eingeholt werden. Hier lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen und nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Sicherheit und den Service zu achten. Viele Jugendherbergen, Hostels oder spezialisierte Reiseanbieter haben umfangreiche Erfahrung mit Schulklassen und wissen genau, was wichtig ist – ob zentrale Lage, spezielle Gruppenangebote oder flexible Stornobedingungen. Auch der Transport sollte gut geplant sein. Je nach Ziel bietet sich eine Busreise an, für weitere Ziele wie Island oder Südeuropa ist der Flug oft die beste Wahl, da dieser nicht nur die Reisezeit erheblich verkürzt, sondern auch oft kosteneffizienter ist.
Gleichzeitig ist es an der Zeit, die Aktivitäten vor Ort zu planen. Spannende Führungen durch Museen, interaktive Workshops durch die jeweilige Stadt oder gemeinsame Outdoor-Aktivitäten sollten nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sein. Freizeit darf natürlich nicht zu kurz kommen, aber das Verhältnis zwischen Lernen und Freizeit muss ausgewogen sein.
Kurz vor der Abreise sollte ein zweiter Elternabend stattfinden, auf dem die finalen Details der Reise besprochen werden. Hier werden der Ablauf, die Unterkunft, die Aktivitäten und die genauen Kosten noch einmal erläutert und es gibt Raum für letzte Fragen und Klärungen. Auch besondere Wünsche oder Anliegen der Eltern, beispielsweise zu gesundheitlichen Besonderheiten oder individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen können hier thematisiert werden.
Zudem ist dies der richtige Zeitpunkt, um im Klassenverband klare Regeln für die Klassenfahrt zu besprechen: Wie steht es zum Handygebrauch? Welche Ausgangszeiten gelten? Gibt es ein striktes Alkoholverbot? Dieses Verbot ist jedoch praktisch in jedem Bundesland immer gegeben, außer es wurde in der Schulkonferenz besprochen. Solche Vereinbarungen sorgen dafür, dass die Fahrt diszipliniert abläuft und keine unangenehmen Überraschungen mit sich bringt. Die geltenden Jugendschutzgesetze innerhalb der gesamten EU lassen sich hier finden.
Kurz vor der Abreise müssen außerdem organisatorische Details überprüft werden: Sind alle Reisedokumente vollständig? Wurden Notfallkontakte und medizinische Informationen der Schüler:innen erfasst? Gibt es einen Notfallplan und ausreichend Erste-Hilfe-Material? Der Notfallplan sollte Handlungsanweisungen für den Umgang mit Unfällen, Krankheiten oder sonstigen Zwischenfällen enthalten, einschließlich der Kontaktinformationen der Eltern und den Standort des nächstgelegenen Krankenhauses. Eine Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass nichts vergessen wird.
Mit einer durchdachten Vorbereitung wird eure Klassenfahrt nicht nur zu einem Abenteuer, sondern auch zu einem unvergesslichen Lernerlebnis. Wenn die richtige Balance zwischen pädagogischen Zielen, Spaß und Entdeckungen gefunden wird, bleibt die Reise lange in Erinnerung. Ob ihr durch die historischen Straßen Londons schlendert, die antiken Ruinen Roms bestaunt oder die Natur an der spanischen Küste erlebt – eine gut geplante Klassenfahrt eröffnet neue Horizonte, stärkt den Klassenverband und fördert das Lernen außerhalb des Klassenzimmers.
Habt ihr selbst schon eine Klassenfahrt geplant oder steckt gerade mitten in der Organisation? Lasst eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren da – gemeinsam machen wir die nächste Reise zum vollen Erfolg!
Ob in Vertretungsstunden, der letzten Stunde vor den Ferien oder als Einstieg in ein neues Thema: Filme sind mehr als nur Lückenfüller. Sie ziehen in den Bann, berühren emotional und stärken das Verständnis für andere Sichtweisen, Gefühle und Meinungen. Dadurch bietet sich der Einsatz von Filmen ganz besonders für den Politik- oder Sozialkundeunterricht an, denn Schüler:innen haben die Möglichkeit, ihr Wissen über politische Ereignisse und gesellschaftliche Probleme immersiv zu vertiefen und ein reflektierteres Weltbild zu entwickeln. Diese nachfolgenden Filme bereichern euren Politikunterricht durch die Thematisierung politischer Skandale und gesellschaftlicher Probleme.
Die durch ein Datenleck veröffentlichten Panama-Papers und die dahinter stehenden Persönlichkeiten, Offshore-Bankkonten und Briefkastenfirmen werden in der Politiksatire “Die Geldwäscherei” aus dem Jahr 2019 behandelt. Mit Meryl Streep, Antonio Banderas und Gary Oldman in den Hauptrollen wird das Publikum auf eine Reise durch die Welt der Superreichen, Moguln und korrupten Politiker:innen mitgenommen. Drei verschiedene Handlungsstränge führen zu den beiden Strippenziehern des Steuer- und Geldwäscheskandals und Briefkastenfirmen, welche nur auf Papier existieren. So kommt Ellen Martin dem Skandal auf die Spur, als sie versucht, Entschädigungszahlungen einer Versicherungsfirma einzufordern. Auch ein spannender Exkurs in das schmutzige Geschäft dieser betrügerischen Konzerne ist Teil dieses Filmes. Trotz seiner amüsanten Natur endet der Film mit einem ernsten Appell von Meryl Streep an das Publikum: Betrügerische Firmen, wie die in den Panama Papers offengelegten, bestünden bis heute und müssten durch entsprechende politische Reformen im Finanzbereich in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden. Dieser Film zeigt auf, was in der Politik oftmals falsch läuft: Die Verwicklung von Wirtschaft mit politischen Themen. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar.
“Männer und Frauen sind gleichberechtigt” – diesen Grundsatz kennen wir alle. Doch woher er kommt, wer für ihn gekämpft hat und welche Herausforderungen damit verbunden waren, ist vielen noch unklar. Der deutsche Film “Sternstunde ihres Lebens” versetzt das Publikum in das Jahr 1948 und folgt der Juristin und Abgeordneten Elisabeth Selbert dabei, wie sie im Parlamentarischen Rat für die Niederschrift der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz kämpft. Dabei bleibt sie trotz starkem Widerstand hartnäckig, macht ihren Kampf für die Gleichberechtigung öffentlich und erhält Zuspruch von vielen anderen Frauen. Der Film zeigt euren Schüler:innen, dass Politik und gesellschaftliche Verhältnisse veränderbar sind, wenn man sich aktiv dafür einsetzt. Er verdeutlicht ihnen auch, dass die Grundsätze und Normen, die für uns alle so alltäglich sind, zum Teil hart erkämpft wurden. “Sternstunde ihres Lebens” ist zurzeit auf Apple TV sowie Prime Video verfügbar.
Seit 2017 produziert die ARD das Format RESPEKT, in dem über Demokratie, Toleranz und natürlich auch Respekt berichtet wird. Dabei werden die verschiedensten Themen behandelt, von Aktivismus über Care-Arbeit bis hin zu Inklusion – in diesem Format findet ihr garantiert einen passenden Einstieg in ein neues Unterrichtsthema. Die kurzen Reportagen bieten einen Überblick über gesellschaftliche und politische Entwicklungen, wobei der Fokus besonders auf Toleranz liegt. Viele der behandelten Themen erleben Schüler:innen möglicherweise selbst in ihrem Alltag, beispielsweise digitale Gewalt, Mobbing oder strukturelle Diskriminierung, sodass sie in der Lage sind, diese Erfahrungen besser zu reflektieren. Die Reportagen haben meist eine Länge von ungefähr 20 Minuten, sodass die Themen im Anschluss noch in einer Schulstunde besprochen werden können. Alle Folgen des Formats findet ihr in der ARD-Mediathek.
Der Oscar-nominierte Film “Selma” aus dem Jahr 2014 ist ein amerikanisches Geschichtsdrama, welches sich mit der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auseinandersetzt. Der Film versetzt eure Schüler:innen in das Amerika der 1960er Jahre und den Kampf um das unbeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung in den Südstaaten. Um das Wahlrecht für alle im Süden Amerikas durchzusetzen, plant die Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King mehrere Protestmärsche, unter anderem von der Stadt Selma bis nach Montgomery in Alabama. Der systemische Rassismus in den Vereinigten Staaten zeigt sich dabei durchgängig, da die Benachteiligung und Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung durch die örtliche Polizei im Verlauf des Films immer wieder auftaucht und eine zentrale Rolle in der Handlung spielt. Der Film zeigt den Kampf gegen Rassismus und den Widerstand gegen die Bürgerrechtsbewegung eindrucksvoll und bietet euren Schüler:innen einen Einblick in die Geschichte der Vereinigten Staaten unter dem Blickwinkel des institutionellen Rassismus. Auch dieser Film zeigt die Macht des politischen Aktivismus, denn: Am Ende sorgen die Aktivist:innen der Bürgerrechtsbewegung für die Verabschiedung des Voting Rights Act, der Afroamerikaner:innen die Teilnahme an US-Wahlen gewährleistet. Der Film ist bei Apple TV und Prime Video zur Leihe verfügbar.
Zum Schluss noch ein Klassiker: “Good Bye, Lenin!” ist ein preisgekrönter deutscher Spielfilm, der sich auf humoristische Art und Weise mit dem Mauerfall und der Wende beschäftigt. Nachdem die regimetreue Sozialistin Christiane sieht, dass ihr Sohn Alexander Teil einer Demonstration für mehr Freiheit im DDR-Regime ist, fällt sie ins Koma. Neben der amüsanten Gegenüberstellung von sowjetischer und kapitalistischer Kultur und dem verzweifelten Versuch von Alexander, seine Mutter davon zu überzeugen, dass die DDR noch existiert, entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte. Der Klassiker ist unter anderem auf Disney+, Netflix und Prime Video verfügbar.
Ob Frauenrechte, Rassismus oder Korruption: Diese fünf Filme werden eure Schüler:innen in ihren Bann ziehen und garantieren einen spannenden Einstieg in neue Themen des Politikunterrichts. Sie eignen sich ganz besonders dafür, Schüler:innen die Bedeutung des politischen Aktivismus zu vermitteln. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, welche Schüler:innen für Politik begeistern? Teilt eure Empfehlungen gerne in den Kommentaren!
Lehrermangel, Überforderung und Burnout-Risiko sind nur einige Stichwörter, die immer häufiger im Zusammenhang mit dem Lehrerberuf fallen. Während das Schulsystem in einer Krise steckt, wird es für Lehrer:innen immer wichtiger, die eigene Gesundheit durch Entspannung und Distanz zum Arbeitsalltag zu schützen. Mona Bekteši lehrt in ihren Fortbildungen, wie das gehen kann.
Sie bildet am Landesinstitut für Schule in Bremen Lehrkräfte in den Fächern Deutsch und Bildungswissenschaften aus und ist zudem auch Yoga- und Achtsamkeitslehrerin. Ihre Yoga-Praxis und der Lehrerberuf verschmelzen in ihren Fortbildungen zu Achtsamkeit und Yoga in der Schule. Erstmals bietet sie am Landesinstitut auch einen referendariatsbegleitenden Achtsamkeitskurs für angehende Lehrkräfte an. In dem lehrt sie, was die Kultusministerkonferenz fordert: Gesundheitserhaltung, Übungen zur Stressbewältigung sowie leicht umsetzbare Techniken zur Entspannung im Lehrerberuf. Im Interview erklärt Bekteši, wie Lehrende und Referendare im Arbeitsalltag von Yoga profitieren können, wo Yoga an Grenzen stößt und gleichzeitig dabei hilft, die ganz eigenen zu setzen – und wie Verträge mit Treppen dabei helfen können, die eigenen Bedürfnisse im Alltag zu spüren.
Lehrer-News: Sie praktizieren seit 20 Jahren Yoga. Wie kamen Sie darauf, Yoga in die Schule zu bringen?
Bekteši: Mit Yoga und Achtsamkeit kann man gut die Emotionen regulieren, man bildet Resilienz aus und übt sich in Selbstfürsorge. Ich habe gemerkt, wie viel Kraft und Stärke, aber auch Ruhe mir Yoga gibt. Deshalb habe ich angefangen, kleine Einheiten in meinen Unterricht einzubauen, um diese positive Erfahrung an Schüler weiterzugeben. Später habe ich, damals an einem Gymnasium in Bremen, eine Yoga-Pause gegeben, an der alle, egal ob Lehrer oder Schüler, teilnehmen konnten. Da habe ich gemerkt, wie gut Yoga auch Lehrern tut. Da war für mich klar, die Praxis auch Referendaren und Lehrkräften weiterzugeben, weil wir einen anstrengenden und fordernden Beruf haben. Da tut es einfach gut, vom Kopf in den Körper zu kommen. Und weil ich auch Referendare ausbilde und das Referendariat ja eine sehr herausfordernde Zeit ist, habe ich auch dort Bedarf gesehen.
Lehrer-News: Sie haben gerade das Arbeitspensum der Lehrkräfte angesprochen. In welchen Momenten ist Achtsamkeit im Arbeitsalltag von Lehrkräften besonders wichtig?
Bekteši: Ich glaube, in jedem Schultag steckt das Potenzial einer großen Überforderung, weil “Lehrer” ein sozialer Beruf ist und man von einer Situation in die nächste hinein stolpert. Man kommt aus dem Klassenzimmer, stellt sich auf 30 Leute ein und dann geht man in die nächste Klasse. Deswegen ist es sinnvoll, im Arbeitsalltag immer wieder kleine Pausen einzubauen. Yoga und Achtsamkeit können auch in besonderen Belastungssituationen helfen, vor einem stressigen Elterngespräch oder auch in der Zeit, wo viele Klassenarbeiten anstehen; in Situationen, in denen es einem aufgrund des Arbeitspensums nicht gelingt, sich selbst zu distanzieren.
Ein wichtiges Prinzip ist: Ich kann nur gut zu anderen sein, wenn ich gut zu mir bin und ein gutes Verhältnis zu mir selbst habe. Deswegen hilft Yoga auch bei Konfliktsituationen mit der Schulleitung oder mit anderen Kollegen, weil man lernt, sich zu regulieren, die Emotionen zu beruhigen und einen konstruktiven Umgang mit Belastungssituation zu finden.
Lehrer-News: Ziele der Achtsamkeit und Yoga sind Verbesserungen der physischen, aber auch der psychischen Gesundheit. Warum ist gerade Yoga geeignet, um die körperliche Gesundheit zu fördern?
Bekteši: Lehrer sind ja Schreibtischtäter und leiden häufig unter Rückenproblemen. Wie viele andere in diesem Land auch, sitzen wir viel am Schreibtisch, sodass auch Schulter- und Nackenbeschwerden oder Probleme im unteren Rücken häufig eine große Rolle spielen. Das Arbeiten mit den Bildschirmen führt zunehmend zu Fehlsichtigkeiten. An diesen verschiedenen Körperstellen kann man mit Yoga gegensteuern, indem man Übungen für spezielle Areale macht.
Lehrer-News: Physische Beschwerden mit Bewegung zu lösen, erscheint logisch. Was macht Yoga so prädestiniert, um die mentale Gesundheit zu fördern?
Bekteši: Vielleicht können wir das ausweiten und nicht nur über Yoga sprechen, sondern Yoga als eine Facette von Achtsamkeit betrachten. Es gibt die psychologisch-medizinische Perspektive, durch die wir wissen, dass wir durch Achtsamkeits- und Atemübungen oder Aktivierungen unseres parasympathischen Nervensystems, Stress und Angst reduzieren können und auf der anderen Seite an Wohlbefinden und Selbstfürsorge zunehmen. Außerdem zeigen Studien, dass wir dadurch an sozialen Kompetenzen zunehmen, weil wir lernen, Emotionen zu regulieren und weil unsere Empathie gesteigert wird. Das betrifft Lehrer und Lehrerinnen untereinander, aber auch den Bereich der Arbeit mit den Schülern. Und dann gibt es im kognitiven Bereich wissenschaftliche Ergebnisse, die eine verbesserte Aufmerksamkeitsregulation und geistige Flexibilität zeigen, das brauchen wir im Lehrerberuf sehr.
Man kann das auch mit anderen Techniken erreichen, aber ich finde Yoga und Achtsamkeit sind so einfach, weil man gar nicht viel braucht. Man hat den Atem in sich, man hat das parasympathische Nervensystem, das man ganz einfach aktivieren kann. Deswegen kann man Achtsamkeit auch in der Schule praktizieren, im Referendariat oder im Auto, an der Kreuzung, oder in einem Gespräch.
Lehrer-News: Sie bieten referendariatsbegleitende Fortbildungen an. Was empfinden Sie als besonders wichtig, angehenden Lehrkräften durch Achtsamkeitspraxis mit auf den Weg zu geben?
Bekteši: In diesen Kursen geht es darum, Entspannungsmomente im Tagesverlauf zu planen und umzusetzen und mithilfe der Yoga- und Achtsamkeitspraxis neue Routinen vor Unterrichtsbesuchen oder auch Prüfungen zu etablieren. Der Kurs soll gerade für Referendare in dieser angstbesetzten Zeit eine Möglichkeit bieten, das Referendariat selbstbestimmt zu gestalten. Ich finde wichtig, dass sie den Umgang mit Herausforderungen lernen, in dem sie Priorisierungen vornehmen können. Referendare stehen vor so vielen Aufgaben und wissen oftmals gar nicht, wo sie anfangen sollen. Durch Achtsamkeitsübungen, Coaching und durch Journaling in diesem Kurs lernen sie Techniken kennen, um das zu sortieren.
Lehrer-News: Stehen Referendare im Vergleich zu Lehrkräften vor einer besonderen Herausforderung, die sie mit Achtsamkeit bewältigen können?
Bekteši: Referendare stehen vor einem Rollenkonflikt: Einerseits sollen sie Lehrer sein und andererseits sind sie Schüler. Sie erleben also einen großen Spagat zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und dazwischen verlieren sie sich manchmal. Dem können sie mit Achtsamkeit gegensteuern. Wichtig ist auch die Distanzierung und das Beenden negativer Gedanken. Das finde ich ganz wichtig, weil ich im Laufe meiner Tätigkeit immer wieder feststelle, dass Selbstzweifel und Ängste eine große Rolle spielen.
Bei Referendaren heißen die Prüfungen die Unterrichts-Praktische-Probe (kurz UPP). Ich nehme die Abkürzung UPP gerne in Fortbildungen und sage aber immer Umschalt- und Planungsprofi, das sind Lehrer. Durch Yoga und Achtsamkeit will ich Referendaren dabei helfen, sich Pausen vorzunehmen, sie zu planen und schließlich wirklich auf Pause umzuschalten.
Lehrer-News: In stressigen Situationen ist es schwierig, so eine Pause zu machen. Gibt es für Lehrkräfte und Referendare, die ihre Fortbildung nicht besuchen können, praktische Yoga-Übungen für die Schule und das Home-Office?
Bekteši: Ich werde wahrscheinlich ab November einen Online-Kurs für angehende Lehrer anbieten, die nicht in Bremen ihr Referendariat absolvieren. Ansonsten, können sie sich vornehmen, wenn sie zu Hause am Rechner sitzen, nach beispielsweise 20 Minuten einfach sechs-, siebenmal durch den Raum zu gehen, oder eine Atemübung zu machen. Zum Beispiel einen Atem-Anker, bei dem sie die Augen schließen und eine Minute versuchen zu spüren, wie sie atmen und wo sie ihren Atem spüren können. Eine weitere Atemübung wäre, dass sie durch die Nase einatmen, in den Bauch, also in ihre Rippen und den Brustkorb und dass sie, wenn sie gestresst sind, doppelt so lange ausatmen. Nach einer gewissen Zeit senkt sich die Herzfrequenz und der Atem wird ruhiger und damit wird das parasympathische Nervensystem aktiviert.
Lehrer-News: Wie können Lehrkräfte und Referendare sichergehen, dass sie im stressigen Alltag beruhigende Übungen nicht vergessen?
Bekteši: Sie können sich vornehmen, jedes Mal, wenn sie zu einem Fenster gucken, eine Fenster-Atmung zu machen, man nennt das die Box-Atmung. Vom unteren linken Fensterrahmen lassen sie ihren Blick zum rechten unteren Fensterrahmen-Bereich schweifen. Dabei atmen sie ein. Und dann halten sie den Atem, während sie mit den Augen von rechts unten nach rechts oben wandern. Von rechts oben nach links oben atmen sie aus. Und danach halten sie die Atemleere und lassen den Blick von links unten nach rechts unten schweifen. Dadurch regulieren sie ihren Atem, führen eine Gleichmäßigkeit herbei und zähmen ihren Geist. Das ist ganz einfach. Es muss kein Fenster sein, aber ich nenne das immer das Fenster der Möglichkeiten: Entweder ich blicke nach draußen in die Welt, oder ich blicke nach innen, wie geht es mir eigentlich?
Dann gibt es die Treppen-Meditation, die Lehrkräfte zum Beispiel im Schulgebäude machen können. Immer, wenn Lehrende eine Treppe sehen, dann schließen sie einen Vertrag mit der Treppe und ihnen selbst, dass sie sich Zeit für sich nehmen. Alles, was ist, ist in Ordnung. Ob sie müde sind oder gereizt oder genervt, es geht darum, das wahrzunehmen. Am Ende der Treppe können sie kurz innehalten und sagen: “Ja, es ist gerade so wie es ist, und gleich ist es vielleicht schon anders.” Denn das ist ja auch die Wahrheit. Die Dinge ändern sich.
Lehrer-News: Diese Tipps bieten tolle Möglichkeiten, Entspannung in den Alltag einzubauen. Sehen Sie auch Grenzen der Yoga-Praxis in Bezug auf die Gesundheit der Lehrkräfte? Wie weit kann Yoga die Gesundheit fördern, wann müssen strukturelle Veränderungen ansetzen?
Bekteši: Wir befinden uns gerade in einer Krise im Schulsystem, es wären strukturelle Weichenstellungen vonnöten. Natürlich muss der Lehrerberuf attraktiver gemacht werden, die Verdichtung der Arbeitszeit muss reduziert werden. Mit Yoga und Achtsamkeit will ich auf jeden Fall nicht die Bildungsbehörden und die Politik entlassen und sagen, wir kümmern uns schon selber darum. Das ist ein häufiger Vorwurf an die Achtsamkeits- und Yoga-Praxis, dass man in einem kranken System die Leute fit macht, weiter zu funktionieren.
Das kann und will die Achtsamkeitspraxis gar nicht erreichen. Aber man kann eine Distanzierung von der Arbeit vornehmen, negative Gedanken beenden, aber eben auch körperliche Verspannungen lindern. Man kann aber durch Achtsamkeitspraxis auch erkennen: Jetzt ist Schluss. Man kann den Wind nicht ändern, aber man kann die Segel anders setzen. Und vielleicht hilft die Achtsamkeits- und auch die Yoga-Praxis dabei, Dinge sachlicher zu analysieren und zu erkennen, was man selbst verantworten kann und an anderer Stelle zu wissen: Nein, das kann ich jetzt nicht, weil ich jetzt einfach spüre, Atemübung hin oder her, ich bin in einer kompletten Überforderung.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Ob im Ausland, auf sozialen Medien oder in der Popkultur: Die englische Sprache ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Daher wird es immer wichtiger, Kindern und Jugendlichen die nötigen Sprachkenntnisse mit auf den Weg zu geben und sie somit auf eine Welt, in der Englisch der Standard ist, vorzubereiten. Die folgenden Unterrichtsmaterialien helfen euch dabei, euren Schüler:innen die englische Sprache interaktiv und abwechslungsreich zu vermitteln.
Die Website Lehrer-Online bietet Lehrkräften ein breites Angebot an Unterrichtsmaterialien zu verschiedensten Themen, von der Bewerbung auf Englisch bis hin zu britischen Weihnachtstraditionen, welche den Schüler:innen die englische Sprache spielerisch vermitteln sollen. Besonders praktisch: Die präzise Suche nach verschiedenen Schulformen, Klassenstufen und Materialtyp. Auch die verschiedenen Lernbereiche, wie Hören, Lesen oder Sprachmittlung, können genau gesucht und passend im Unterricht eingesetzt werden. Dadurch, dass den Materialien bereits ein Unterrichtsablauf mit verschiedenen Einzel- oder Gruppenarbeiten hinzugefügt wurde, ist die Stundenplanung kinderleicht. Während einige der Unterrichtsmaterialien kostenlos sind, besteht auch die Möglichkeit einer Premium-Mitgliedschaft, welche Zugriff zu zahlreichen weiteren Unterrichtsmaterialien eröffnet.
Die Unterrichtsmaterialien des British Council bieten vielfältige kostenlose Inhalte für Schüler:innen der Grundschule und Sekundarstufen sowie die Erwachsenenbildung. Sie orientieren sich an dem Referenzrahmen zur Beurteilung von Fremdsprachenkenntnissen (CEFR) und bieten somit die Möglichkeit, den Englischunterricht auf die verschiedenen Sprachniveaus der Schüler:innen abzustimmen. Auf dieser Website finden sich nicht nur Unterrichtspläne, verschiedene Aktivitäten, Kurzgeschichten und Literatur-Guides, sondern auch Tools zur Vermittlung von Vokabular, Grammatik und den verschiedenen Lernbereichen. Mit der Abkehr vom Deutschen und dem Fokus auf die englische Sprache durch die verschiedenen Aktivitäten vermittelt ihr euren Schüler:innen wichtige Sprachkompetenzen.
Der Deutsche Bildungsserver bietet Lehrkräften in ihrer Datenbank Unterrichtsmaterialien für Grundschulen sowie die Sekundarstufe. Thematisch reichen die Materialien von Grammatik über Shakespeare bis hin zu Nachhaltigkeit. Neben der Sammlung von Arbeitsblättern findet ihr auch interaktive Unterrichtsmaterialien, Vokabeltrainer und Medientipps, um euren Unterricht perfekt auf eure Schüler:innen abzustimmen. Die Plattform bietet eine ausführliche Sammlung verschiedener kostenloser und kostenpflichtiger Ressourcen und Anbieter, welche euren Englischunterricht bereichern und eure Schüler:innen durch abwechslungsreiche Aufgaben und Aktivitäten für die englische Sprache begeistern.
Zahlreiche kostenlose Übungsblätter zu verschiedenen Themen könnt ihr im Schulportal finden. Hier gibt es tausende von Unterrichtsmaterialien aus verschiedenen Bundesländern für die erste bis zur 13. Klasse, wobei einige außerdem über Musterlösungen verfügen. Auch verschiedene Schulformen werden durch diese Sammlung bedient. Die Möglichkeit, hier auch Materialien für Förderschulen zu entdecken, hebt die Website von anderen ab. Die Dokumente werden von anderen Lehrkräften erstellt und zur Nutzung in anderen Schulen geteilt. Sie werden durch andere Mitglieder der Community bewertet, wodurch die Qualität der Materialien gewährleistet wird. Um die Ressourcen zu nutzen, benötigt ihr lediglich einen Account, damit ihr Materialien herunter- und hochladen könnt.
Das in den Vereinigten Staaten etablierte Tool Sparknotes eignet sich besonders für den Umgang mit englischsprachiger Literatur in der Sekundarstufe. Ob Shakespeare, Dickinson oder Shelley: Mit den Übersichten zu verschiedenen literarischen Werken können sich eure Schüler:innen mit den Charakterisierungen, Interpretationen und Motiven der Texte vertraut machen und so ein tieferes Verständnis für den behandelten Text entwickeln. Während einige Literaturleitfäden kostenfrei sind, benötigt ihr eine Premium-Mitgliedschaft, um Übersichten zu bestimmten Werken sowie Infografiken für alle Werke freizuschalten. Besonders hilfreich: Texte aus dem Altenglischen, die für Schüler:innen oftmals schwierig zu verstehen sind, werden durch moderne Übersetzungen ergänzt. Dadurch läuft das Lesen von Hamlet, Macbeth oder Othello wie am Schnürchen!
Die Website 45minuten, bietet mit ihren Sternstunden und Unterrichtsaktivitäten zu verschiedensten Themen die Möglichkeit, Schüler:innen für die englische Sprache zu begeistern. Besonders praktisch: Das Tool umfasst die Möglichkeit, geplante Unterrichtsstunden nach dem zeitlichen Rahmen und dem Bedarf an technischen Mitteln zu filtern, sodass ein reibungsloser Ablauf im Klassenzimmer gewährleistet ist. Die Stunden, welche von anderen Lehrkräften erstellt und hochgeladen werden, beinhalten dabei alle benötigten Materialien für euren Unterricht. Die Website verfügt über ein Abo-Modell, welches Lehrkräften den Zugang zu mehr als 2000 Sternstunden bietet. Mehr über die Plattform 45minuten könnt ihr im Lehrer-News Interview mit den Gründer:innen Robert Reuther und Saskia Rhiza erfahren.
Die vorgestellten Websites und Datenbanken ermöglichen es euch, euren Englischunterricht abwechslungsreicher und dynamischer zu gestalten und euren Schüler:innen damit die englische Sprache näherzubringen. Habt ihr bereits einige der vorgestellten Tools genutzt, um eure Unterrichtsplanung auf die nächste Stufe zu heben? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
Anlässlich des Weltalphabetisierungstags richten wir den Blick auf eine oft übersehene Herausforderung: Mehr als 6,2 Millionen Menschen in Deutschland sind funktionale Analphabeten. Diese Menschen haben Schwierigkeiten mit grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, was ihre gesellschaftliche Teilhabe stark einschränkt. Bildung bedeutet hier weit mehr als das Erlernen von Buchstaben und Wörtern. Es geht um die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Förderung der eigenen Identität und das Erlangen der Fähigkeit, selbstbewusst und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu agieren. Lehrkräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, denn durch DaZ- (Deutsch als Zweitsprache) und Alphabetisierungskurse können sie wesentlich dazu beitragen, dass Betroffene Zugang zu Bildung und damit mehr Lebensqualität erhalten.
Um besser zu verstehen, wie Lehrkräfte diese Herausforderung angehen können, haben wir mit drei Expert:innen gesprochen: Prof. Dr. Gabriele Kniffka, einer Spezialistin für Sprachdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Dr. Birgitta Leupolz-Oebel, Forscherin im Bereich des Zweitschrifterwerbs und erfahrene Lehrerin sowie Vasili Bachtsevanidis, einem freien Lehrbuchautoren bei Klett Sprachen. Sie erläutern, wie Lehrkräfte durch gezielte Methoden und einfühlsame Ansätze nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten der Lernenden verbessern, sondern auch deren Selbstbewusstsein und Identität stärken können.
Lehrer-News: Die Anforderungen an Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht haben sich in den letzten Jahren verändert. Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie aktuell für Lehrkräfte im DaZ-Unterricht, und welche Methoden oder Strategien empfehlen Sie, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen?
Bachtsevanidis: Eine der größten Herausforderungen ist der Mangel an geeigneten Materialien. Der Markt für Lehrmaterialien im Bereich der Alphabetisierung ist sehr klein, weshalb es oft keine passenden Lehrwerke gibt, die genau auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind. Lehrkräfte, besonders in Grundschulen, müssen oft improvisieren. Zum Beispiel müssen geflüchtete Kinder aus der Ukraine nicht nur Deutsch lernen, sondern auch in einer zweiten Sprache alphabetisiert werden. Das erfordert eine andere Herangehensweise als in der Erstsprache.
Prof. Dr. Kniffka: Es ist auch wichtig, zwischen dem, was im Erwachsenenbereich passiert, und dem, was in den Schulen passiert, zu unterscheiden. Die Alphabetisierungskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für Erwachsene sind gut geregelt: Es gibt Curricula, Materialien und spezifische Vorgaben zur Professionalisierung der Lehrkräfte. Diese müssen nachweisen, dass sie qualifiziert sind, um Erwachsene zu alphabetisieren, oder sie werden entsprechend nachqualifiziert. In Schulen hingegen ist die Situation völlig ungeregelt.
Lehrer-News: Das bedeutet also, dass es sowohl bei der Ausbildung der Lehrkräfte als auch bei der Verfügbarkeit von Lehrmaterialien große Unterschiede gibt. Wie wirkt sich das auf die Unterrichtspraxis aus?
Dr. Leupolz-Oebel: In den Schulen gibt es oft keine professionell ausgebildeten DaZ-Lehrkräfte. Zudem haben wir ein Problem mit der Planbarkeit des Personals. Viele Sprachvorbereitungsklassen werden von Lehrkräften mit Zeitverträgen unterrichtet, die oft nur für ein Jahr bleiben. Diese mangelnde Kontinuität erschwert es, eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen. Ohne langfristig eingesetzte, gut ausgebildete Lehrkräfte ist es schwierig, einen konsistenten und effektiven Unterricht sicherzustellen.
Lehrer-News: In diesem Zusammenhang spielt auch die interkulturelle Kompetenz eine wichtige Rolle. Wie bewerten Sie deren Bedeutung für Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht, und welche Fortbildungen würden Sie empfehlen, um die Fähigkeiten zu stärken?
Bachtsevanidis: Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht nur, die Herkunft eines Kindes aus einem anderen Land zu berücksichtigen. Im Alphabetisierungsunterricht ist es ebenso wichtig, zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Hintergründen zu unterscheiden. Während die Lehrkräfte in der Regel aus bildungsnahen Milieus kommen, stammen viele der Lernenden aus bildungsfernen Kontexten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Wir müssen als Lehrkräfte lernen, unsere Ziele und Methoden an die Kultur und den Bildungshintergrund der Lernenden anzupassen, insbesondere bei der Alphabetisierung von Erwachsenen und die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten. Diese Vielfalt kann eine enorme Bereicherung für den Unterricht sein, wenn wir sie richtig verstehen und nutzen.
Lehrer-News: DaZ-Lernende bringen oft unterschiedliche Vorkenntnisse und kulturelle Hintergründe mit. Welche didaktischen Ansätze sind besonders geeignet, um diese Vielfalt zu nutzen?
Prof. Dr. Kniffka: Es gibt keine universelle Methode, die für alle Lernenden passt. Lehrkräfte müssen flexibel sein und sich an die jeweilige Zielgruppe anpassen. Lernende, die stark auf Auswendiglernen und das Reproduzieren von Inhalten setzen, profitieren von klaren Strukturen und Anleitungen. Andere, etwa syrische Studierende, haben möglicherweise bereits eigenständige Lernstrategien entwickelt und verfügen über grammatikalisches Wissen. Solche Vorkenntnisse sind jedoch in Alpha-Kursen selten anzutreffen. In jedem Fall ist es entscheidend, die Lernvoraussetzungen und die kulturellen Hintergründe der Lernenden zu verstehen, um den Unterricht individuell darauf abzustimmen.
Bachtsevanidis: Ein weiterer wichtiger Punkt: Im Unterricht gehen wir oft davon aus, dass das Schreiben von Informationen hilfreich ist, weil wir selbst an die Schrift gewöhnt sind. Aber viele Lernende, besonders in Alphabetisierungskursen, merken sich Dinge besser, wenn sie sie hören. Das gesprochene Wort ist für sie oft hilfreicher als das geschriebene. Lehrkräfte sollten das berücksichtigen und das Schreiben als Ergänzung, nicht als Stütze nutzen.
Dr. Leupolz-Oebel: Hier muss man auch unterscheiden, ob wir über Alphabetisierung und Alphabetisierungskurse sprechen oder über DaZ-Lernende in Schulen. Bei Alpha-Lernenden sind Methoden wie das Ausschneiden und das Sortieren von Buchstaben zu Wörtern oder praktische Arbeiten hilfreich, aber für Schüler in regulären DaZ-Klassen fehlt oft die Zeit für solche Ansätze. Die Heterogenität in den Lerngruppen ist groß. In Vorbereitungsklassen (VKL) in Baden-Württemberg gibt es bis zu 24 Schüler und Schülerinnen mit Unterschieden im Alter, bisheriger Schulbildung und Verbleibszeit in der VKL. Es ist unmöglich, frontal mit allen gleichzeitig auf einem Niveau zu arbeiten. Thematische Ansätze können helfen, die Gruppe zusammenzuhalten, aber jeder Schüler muss auf seinem eigenen Sprachniveau abgeholt werden.
Bachtsevanidis: Die Binnendifferenzierung im Alphabetisierungsunterricht ist eine echte Herausforderung. Je weniger Frontalunterricht, desto besser. Ziel sollte es sein, eine “Werkstatt-Atmosphäre” zu schaffen, in der jeder Lernende individuell an seinen Zielen arbeitet und am Ende die Ergebnisse gemeinsam reflektiert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Erstellen von Materialien durch die Lernenden selbst, wie das Schneiden von Karten. Das fördert nicht nur die Feinmotorik, sondern hilft auch beim Verstehen der Schriftstruktur. Lernmaterialien sollten solche Aktivitäten unterstützen und den Frontalunterricht minimieren, damit die Lernenden aktiv und selbstständig arbeiten können.
Lehrer-News: Im Kontext der Digitalisierung gibt es zahlreiche Sprach-Apps und digitale Tools, die die Alphabetisierung unterstützen sollen (Lehrer News berichtete). Allerdings sind nicht alle gleich gut dafür geeignet. Welche digitalen Tools oder Plattformen haben sich Ihrer Erfahrung nach in der Praxis oder auch theoretisch als besonders hilfreich und effektiv im Alphabetisierungsunterricht erwiesen?
Bachtsevanidis: Um ehrlich zu sein, gibt es kein einzelnes Tool, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Viele DaZ-Lernende haben kaum digitale Grundkenntnisse. Bevor man also digitale Tools effektiv einsetzen kann, muss man die “Digital Literacy” erst aufbauen – genauso wie die Alphabetisierung selbst. Das bedeutet, man muss digitale Werkzeuge schrittweise und bewusst einführen. Es bringt wenig, wenn die Lernenden die Grundlagen der Anwendung der Programme nicht verstehen. Ein Beispiel: Bevor man Zoom als Unterrichtstool für den Online-Unterricht nutzt, muss man den Lernenden erstmal Schritt für Schritt beibringen, wie es funktioniert, bevor man komplexere Tools einsetzen kann.
Prof. Dr. Kniffka: Vor allem gibt es Unterschiede zwischen primären Analphabeten (Menschen mit sehr rudimentären Lese- und Schreibkenntnissen, die nur einzelne Buchstaben oder Wörter verstehen) und denen, die bereits in ihrer Erstsprache alphabetisiert sind. Zweitere bringen oft schon Grundkenntnisse in Nutzung digitaler Medien mit.
Dr. Leupolz-Oebel: Der Einsatz von Apps zum Erlernen der Schrift wie zum Beispiel die Grundschrift-App kann beim Erlernen von Buchstaben und ihrer Schreibweise eine sinnvolle Unterstützung sein. Die Lernenden können mit Finger oder Stift Buchstaben nachzeichnen und bekommen sofort Feedback, ob sie richtig schreiben. Das erleichtert den Lernprozess, weil sie sofort wissen, ob sie auf dem richtigen Weg sind.
Bachtsevanidis: Gerade für nicht alphabetisierte Lernende ist das Schreiben mit dem Finger einfacher als mit dem Stift. Sie lernen dabei die Grapheme (Grapheme sind die kleinsten schriftlichen Einheiten, die Laute einer Sprache darstellen, wie Buchstaben oder Buchstabenkombinationen) und deren Bewegungsrichtung, was ein wichtiger Schritt im Lernprozess ist.
Lehrer-News: Angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassenzimmern: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie für die Zukunft des Alphabetisierungsunterrichts, insbesondere im Hinblick auf methodische Ansätze und Lerninhalte?
Prof. Dr. Kniffka: Zunächst bräuchte es überall in Deutschland die Einführung von Alphabetisierungskursen im schulischen Bereich, wann immer der Bedarf vorhanden ist. In Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Beschulungsmodelle, und oft werden die Kinder direkt in Regelklasse integriert. Dabei ist die Alphabetisierung häufig nur eine zusätzliche Maßnahme, die je nach Ressourcen vor Ort variiert. Es gibt ein breites Spektrum an Fortbildungen und Programmen, aber inwieweit sie in der Praxis ankommen, ist eine andere Frage.
Dr. Leupolz-Oebel: Die Zuweisung von VKL-Lernenden erfolgt oft nach Wohnortnähe und nicht nach Lernbedarf, wie zum Beispiel die Alphabetisierung. Derzeit gibt es an meiner Schule in der Sekundarstufe I keine VKL-Lernende, die alphabetisiert werden müssten. Sollte dies der Fall sein, wäre es ein Einzelfall und die Lehrkraft wäre vor eine große Herausforderung gestellt.
Bachtsevanidis: Bei den Erwachsenen sehe ich einige Entwicklungen. In den BAMF-Kursen werden verschiedene Methoden der Alphabetisierung angewendet, von synthetisch (Buchstaben und Laute werden isoliert erlernt und später zu Wörtern zusammengesetzt) bis analytisch (Lernende starten mit ganzen Wörtern und Sätzen, um dann deren Bestandteile wie Buchstaben zu verstehen). Lehrkräfte mit mehr Erfahrung neigen dazu, analytische Methoden zu bevorzugen, bei denen von ganzen Wörtern zu den Buchstaben übergegangen wird. Ein Trend, den ich beobachte, ist die wachsende Einführung der lautbasierten Alphabetisierung, bei der phonologische Ansätze genutzt werden, um den Zusammenhang zwischen Lauten und Schrift herzustellen, wobei synthetische und analytische Methoden kombiniert werden. Diese Methode wurde durch neue Lehrwerke gefördert, die diese Ansätze vereinen.
Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer Trend, der an Bedeutung gewinnen könnte, ist die Verknüpfung von Alphabetisierung und Arbeitsmarktintegration. Gerade für Geflüchtete, die bereits hier sind, könnte Alphabetisierung eine wichtige Rolle bei der Integration in den Arbeitsmarkt spielen. Ich kann mir vorstellen, dass einfache Arbeitsplätze und berufsbezogene Alphabetisierung stärker vernetzt werden. Das ist ein Bereich, in dem ich Potenzial für die Zukunft sehe.
Bachtsevanidis: Das sehe ich auch so. Die Lehrwerke werden immer einfacher und passgenauer, um genau die Inhalte zu vermitteln, die für spezifische berufliche Anforderungen benötigt werden. Im DaZ-Unterricht spielt der berufsbezogene Ansatz bereits eine wichtige Rolle und ich kann mir vorstellen, dass sich dies auch im Alphabetisierungsbereich weiter etablieren wird.
Lehrer-News: Welche konkreten Tipps und Empfehlungen würden Sie Lehrkräften geben, die sich intensiv mit der Alphabetisierung von DaZ-Lernenden beschäftigen möchten, um bestmögliche Lernergebnisse zu erzielen?
Bachtsevanidis: Das Wichtigste ist, eine solide theoretische Basis zu schaffen. Eine Fortbildung kann hier sehr hilfreich sein. Dabei geht es nicht darum, nur Texte zu lesen, sondern vor allem darum, praktische Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, was Alphabetisierung wirklich bedeutet. Sobald man ein Grundverständnis hat, sollte man nicht zögern, einfach loszulegen. Fehler gehören dazu und sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses – auch für Lehrkräfte. Man wird nie der perfekte Alpha-Lehrer sein, aber durch kontinuierliches Üben und das Arbeiten mit den Lernenden entwickelt man sich ständig weiter. Der Schlüssel liegt darin, sich zu trauen, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen.
Dr. Leupolz-Oebel: Mein Tipp basiert auf meiner Forschung zum Handschreiben. Es geht nicht nur darum, wie der Buchstabe am Ende aussieht, sondern darum, den Lernenden zu zeigen, wie sie einen Buchstaben sinnvoll schreiben. Digitale Tools wie Apps können hier unterstützen, indem sie den Schreibprozess Schritt für Schritt begleiten und unmittelbares Feedback geben, ob die Bewegungsabläufe korrekt sind. Das hilft, den Schreibprozess zu optimieren.
Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umstellung der Schrift. Lernende, die aus einem anderen Schriftsystem kommen, benötigen oft Zeit, um sich an die neue Schreib- und Leserichtung zu gewöhnen. Sie müssen lernen, sich räumlich neu zu orientieren – sei es im Buch, auf einem Arbeitsblatt oder generell auf der Seite. Dieser Wechsel der Schreibrichtung geht oft mit einer Anpassung der kognitiven Verarbeitung einher, was das Leseverstehen und Schreiben zunächst verlangsamen kann. Auch ist es besonders wichtig, die phonologische Bewusstheit zu fördern – also die Fähigkeit, die Laute der neuen Sprache präzise wahrzunehmen und zu unterscheiden, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Diese Umstellung ist ein zentraler Bestandteil des Lernprozesses, da sie nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die auditive und visuelle Wahrnehmung umfasst.
Bachtsevanidis: Genau. Bei der lautbasierten Alphabetisierung, wie wir sie in manchen Alphabetisierungskursen anwenden, lernen die Lernenden zuerst die Laute, nicht die Buchstaben. Erst wenn sie die Laute beherrschen, lernen sie, diese zu schreiben. Das ist ein entscheidender Punkt: Nicht die Schrift, sondern die Sprache selbst ist die eigentliche Hilfe im Alphabetisierungprozess.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Interview!
Falls das Interview dein Interesse geweckt hat und du mehr über DaZ und Alphabetisierung erfahren möchtest, haben wir einen Tipp für dich: Vom 09. bis 12. Oktober findet die 50. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V. statt. Unter dem Motto “Zukunftskompetenz Deutsch” werden in Göttingen spannende Themen rund um DaZ und Alphabetisierung diskutiert. Eine perfekte Gelegenheit, dich weiterzubilden, neue Ansätze kennenzulernen und mit anderen Lehrkräften in den Austausch zu gehen.
Das Fach Chemie genießt unter Schüler:innen leider nicht immer den besten Ruf und gilt oft als trocken und schwer. Dabei besteht bekanntlich alles aus Chemie und so spielt sie in vielen Bereichen des Lebens eine große Rolle. Die Eintönigkeit von Periodensystem und Reaktionsgleichungen sorgt jedoch mitunter dafür, dass diese Relevanz des Faches aus dem Blick der Schüler:innen gerät. Um die Verknüpfung der Chemie zu großen historischen und gesellschaftlichen Ereignissen und ihren Protagonist:innen aufzuschlüsseln, sind eindrucksvolle Filme ein ideales Mittel, das sich zum Beispiel in der letzten Stunde vor den Ferien oder zum Einstieg in ein neues Thema einsetzen lässt. Für einen “Breaking Bad”-Marathon reicht die Unterrichtszeit wohl nicht aus und die US-amerikanische Erfolgsserie über Drogen und Kriminalität ist wahrscheinlich besser in der Freizeit aufgehoben. Wir empfehlen euch heute fünf gute Spiel-, Dokumentar- und Lehrfilme, die ihr im Chemieunterricht zeigen könnt, um euren Schüler:innen die Welt der Chemie in all ihren Facetten aufzuzeigen.
Bei unserem ersten Beispiel handelt es sich um eine Reihe aus drei einzelnen Filmen. Die 45-minütigen Lehrfilme der Populärwissenschaftlerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim über die Grundlagen der Chemie sowie über angewandte und Biochemie könnt ihr perfekt in eine Einzelstunde einpflegen. Mit eindrucksvollen Bildern, anschaulichen Erklärungen und qualifizierten Beiträgen ergründet Nguyen-Kim die Wissenschaft Chemie in ihrer vollen Bandbreite und weckt die Lust am Unterrichtsfach. Ihr könnt einzelne Filme der Reihe verwenden, um euren Schüler:innen einen adäquaten Einstieg in das Fach zu bieten und seine weitreichende Bedeutung anschaulich zu machen. Die Reihe ist kostenlos über die ZDF-Mediathek abrufbar.
Dieser Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der bahnbrechenden Entdeckung, die der Schweizer Chemiker Albert Hofmann 1943 machte: Vom Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, erhoffte er sich ein Mittel zur Regulierung des Blutkreislaufs, fand aber ein hoch wirkungsvolles psychedelisches Rauschgift. Die Dokumentation beleuchtet den ereignisreichen Weg, den die Droge daraufhin nahm – als potenzieller Wirkstoff zur Heilung von psychischen Erkrankungen, als ein Mittel, mit dem das amerikanische Militär an seinen Soldaten experimentierte und als beliebtes Rauschmittel der Hippie-Bewegung in den 60er-Jahren. Behandelt wird die bis heute umstrittene Bewertung der Droge, von absoluter Ablehnung bis hin zur optimistischen Hoffnung, eine geeignete Verwendung für LSD in der Medizin zu finden. Die Doku macht die unabsehbaren Folgen der Chemieforschung und die wortwörtliche Wirkung ihrer Entdeckungen in Verbindung mit den daraus resultierenden gesellschaftlichen Debatten deutlich. Während das Thema Drogen für die Schüler:innen sicherlich eine Faszination auslösen kann, was womöglich zu einer Steigerung des Interesses am Chemieunterricht führt, liegt es auch an euch als Lehrkräften stets auf die Gefahren und gesundheitlichen Folgen physischer und psychischer Natur des Rauschgiftkonsums mahnend hinzuweisen. Zurzeit ist die Dokumentation nur als DVD oder BluRay erhältlich.
Eine weniger bekannte, aber umso faszinierendere Persönlichkeit in der Geschichte der Chemie war Clara Immerwahr. Ende des 19. Jahrhunderts war sie die erste deutsche Frau, die Naturwissenschaften studierte und einen Doktor in Chemie erwarb. Der Fernsehfilm von 2014 stellt ihre bewegte Biografie dar, die sowohl von einer Leidenschaft für die Chemie als auch von einem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen in der Wissenschaft geprägt war. Ihr wesentlicher Beitrag an den Forschungen ihres Ehemannes, des Nobelpreisträgers Fritz Haber, sowie dessen Bemühen, die Arbeit allein als seine eigene zu verkaufen, ist ein zentrales Thema des Films. Daneben spielen auch die komplexen moralischen Implikationen wissenschaftlicher Forschung vor allem in der Chemie eine bedeutende Rolle: Die Arbeit des Ehepaars Haber war wegweisend für den Einsatz von Giftgaswaffen durch das Deutsche Kaiserreich im Ersten Weltkrieg. Der Film, der noch bis zum 8. Oktober 2024 kostenlos über die 3sat-Mediathek verfügbar ist, bietet eine erfrischende Abwechslung im Chemieunterricht, die gleichzeitig historische, gesellschaftliche und ethische Fragen der Chemieforschung und der Emanzipation aufgreift.
Eine weitaus bekanntere weibliche Biografie in der Chemie ist die der polnischen Nobelpreisträgerin Marie Curie, die zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie die Elemente Polonium und Radium entdeckte, welche Grundlagen für bedeutende Erfindungen, zum Beispiel in der Medizin, bildeten. In der Reihe von Verfilmungen ihres Lebens sticht eine britische Produktion aus dem Jahr 2019 heraus, die vielfach gelobt wurde. In diesem Film wird nicht nur die Relevanz der Entdeckungen Curies deutlich, sondern auch ihre pionierhafte Rolle als Frau in der Wissenschaft sowie die persönlichen Hindernisse und Intrigen, denen sie ausgesetzt war. Als eine bedeutende Wissenschaftlerin nicht nur für die Chemie und eine eindrucksvolle historische Person unter anderem in Hinblick auf das Schicksal weiblicher Wissenschaftlerinnen überlässt uns Marie Curie eine Biografie, mit der sich zu befassen sehr lohnend ist. “Marie Curie – Elemente des Lebens”, auf diversen Plattformen zum Leihen oder Kaufen erhältlich, ist ein einnehmender Film, der euren Schüler:innen einen geeigneten Zugang zu ihrer Geschichte bietet. Begleitende Informationen und Arbeitsmaterialien zum Film für den Unterricht in verschiedenen Fächern stellt die Website Kinofenster bereit.
Auf einer wahren Begebenheit beruht dieser Film, der einen Rechtsstreit zwischen einem Viehbauern aus West Virginia und der örtlichen Chemiefabrik der Firma DuPont darstellt. Grundlage für den Film war ein 2016 erschienener Artikel aus der New York Times, welcher einen Umweltskandal aufdeckte, der nicht nur die Abwasserverschmutzung in der Umgebung der Chemiefabrik zur Folge hatte. Konkret geht es um Perfluoroctansäure (PFOA), welche auch für die Beschichtung von Teflon-Bratpfannen verwendet wird und höchst krebserregend ist. In Anlehnung an den Film könnt ihr den chemischen Aufbau der Säure und ihre Eigenschaften besprechen, die sie zu einem günstigen Material, jedoch für die Gesundheit schädlich machen. Daneben überzeugt der Film durch die Spannung, die sich durch die juristische Auseinandersetzung zieht. Das Drama beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich im Kampf gegen einen Milliardenkonzern auftun und wirft so unweigerlich gesellschaftliche Fragen auf, die ihr auch im Unterricht anreißen könnt. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar und auf diversen Plattformen ausleihbar oder käuflich. Auch zu diesem Film sind über KinofensterUnterrichtsmaterialien erhältlich. Neben dem Spielfilm sei auch die Dokumentation “The Devil We Know” von 2018 erwähnt, die die tatsächliche Geschichte begleitet.
Von den theoretischen Grundlagen der Chemie, über ihre Anwendung in der Medizin, im Krieg oder als Droge bis hin zu ihren Verstrickungen in die historischen und gesellschaftlichen Ereignisse der Neuzeit – diese Filme bieten Aufschluss über die Allgegenwärtigkeit der Chemie und die Wirkung der Forschung in diesem Bereich. Sie sind ein tolles Mittel, um dem Chemieunterricht ein wenig Abwechslung zu verleihen, eure Schüler:innen für verschiedenste Themen im Zusammenhang der Chemie zu sensibilisieren und sie womöglich etwas mehr dafür zu begeistern. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, die ihr empfehlen könnt? Habt ihr einen unserer Filme gesehen und wollt eine Kritik dalassen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Sexualität betrifft weitaus mehr als die Interaktion zweier Körper. Neben zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen betrifft sie vor allem die zu sich selbst, zu der eigenen Gesundheit und Identität. Das Schulgesetz NRW formuliert: „Sexualität ist eine Quelle von Lebensfreude.“ Die World Association for Sexual Health ergänzt zum gestrigen Welttag der sexuellen Gesundheit das Ziel „Positive Beziehungen“ auf vielen Ebenen zu entwickeln. Wie fähig ist der Sexualkundeunterricht an Schulen, Jugendliche dabei zu unterstützen?
Auf dem Weg, die eigene Sexualität zu ergründen, bahnen sich Jugendliche durch einen Dschungel von Fragen, Unsicherheiten und verschiedenen Narrativen über Sex – und darüber, wer und was dazugehören sollte. Auf dieser Reise kommt Lehrkräften große Wichtigkeit zu. Im Sexualkundeunterricht sollen Lehrende „junge Menschen unterstützen, sie zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität befähigen“. Theoretisch klingt das nach einem nötigen Ziel, praktisch gestaltet sich die Umsetzung komplex: Zwischen Themen wie Sex und Liebe finden sich nicht nur Scham und Frustration, sondern zunehmend auch gesellschaftliche Spannungen, die Lehrkräfte einschüchtern können. Und, wie soll eine Lehrkraft Offenheit gegenüber Sexualität vermitteln, wenn sie ihre eigene vielleicht gar nicht kennt?
Teach LOVE, eine Organisation, die Fortbildungen und Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte anbietet, setzt genau an diesen Aspekten an. Sie wurde ins Leben gerufen, um Lehrende bei moderner und inklusiver sexuellen Bildung zu unterstützen. Das Team beschreibt auf seiner Website seine Vision und die Frage, die sich vielen stellt: Teach LOVE will „sexuelle Bildung neu denken”. Und dazu “sexuelle und kulturelle Diversität, Liebe, Werte und Beziehungskonstellationen, Sicherheit und Kompetenz (auch in Internet & Medien)“ lehren. Es bleibt die Frage: „Aber wie?“
Wir haben mit der Leitung von Teach LOVE, der promovierten Sozialpsychologin und Beziehungsexpertin Dr. Johanna Degen, über das Projekt und seine einzigartige Antwort auf das „Wie?“ gesprochen. Im Interview erklärt sie den besonderen Ansatz von Teach LOVE und wie das Team mit “Herz und Expertise“ Lehrende dabei unterstützt, Schüler:innen einen Raum für die Entwicklung von positiven Beziehungen zu geben — zu ihrer Sexualität, ihren Bedürfnissen und ihren Grenzen.
Lehrer-News: Euer Slogan lautet “Mit Herz und Expertise“. Warum ist eure Kombination aus Herz und Wissenschaft so wichtig, um Lehrpersonen bei einer inklusiven und modernen und sexuellen Bildung anzuleiten?
Dr. Degen: Sexuelle Bildung reduziert die Intimität heute mitunter auf Technik. Es geht dabei aber um mehr als Positionen und Skills. Das Herz spielt dabei für uns eine Doppelrolle: Zum einen lehren wir mit dem Herzen, weil uns das Thema und die Position der Lehrkräfte im Wissenstransfer ein wirkliches Anliegen sind. So kitschig es klingen mag, aber wir forschen und lernen zusammen mit den Lehrkräften und haben viele tolle Momente des gemeinsamen Wachsens. Zum anderen geht es, unserer Meinung nach, bei der sexuellen Bildung auch um das Herz. (Auch wechselnde) Beziehungen sind bedeutsam für Herz und Seele und das Mystische und Unbewusste der Sexualität und Intimität.
Lehrer-News: Ihr forscht selbst zu Sexualität. Wie kamt ihr auf die Idee, Sexualerziehung und (forschende) Wissenschaft so eng zu verknüpfen?
Dr. Degen: Wir waren in der Forschung mit Themen unabhängig von der Schule beschäftigt — zum Beispiel zum Online-Dating. Lehramtsstudierende, der öffentliche Diskurs und eine externe Kollaborationsanfrage zur Aufklärung von Jugendlichen haben unser Forschungsprojekt angestoßen. Das Projekt ist dann immer größer geworden. Witzigerweise wurde uns am Anfang gesagt, Forschung zu dem Thema brauche es nicht mehr, man wisse schon alles. Da muss ich heftig widersprechen. Uns hat vor allem die Forschung sehr viel gelehrt und es bleibt spannend. Erst durch die Forschung und Evaluation entstanden unsere Einblicke zu den Problemen auf abstrakter Ebene, Zusammenhänge und Bedürfnisse wurden deutlich und dann kamen die kreativen Ideen und Lösungen und auch das Wissen, was funktioniert und was in der Praxis scheitert.
Lehrer-News: Welche Probleme sehen Sie im aktuellen Sexualkundeunterricht, die eine umfassende Sexualerziehung der Schüler:innen derzeit gefährden?
Dr. Degen: Die sexuelle Bildung wird oft auf Hygiene, Gesundheit und Verhütung reduziert. Das sind auch wichtige Themen und sie sind in der Tat einfacher abzuhandeln. Wichtig für psychisches Wohlbefinden, gelingende Lebenswege und auch Gesundheit, ist allerdings auch eine profunde Beziehungskompetenz, für intime, und alle anderen Beziehungen. Besonders in Zeiten, in denen Einsamkeit um sich greift und Annäherung vermehrt schwerfällt (Lehrer News berichtete), liegt darin eine sozial wichtige Aufgabe!
Am meisten ist die sexuelle Bildung von Bildungsdefiziten der Erwachsenen und Berührungsangst gefährdet. Gesellschaftlich kommen Polarisierung, Cancel Culture und persönliche Identifizierung mit Themen dazu. Die normative Aufladung des Themas ist eine große Herausforderung. Viele finden sich in der ideologisch aufgeladenen Informationsflut auf verlorenem Posten und fürchten die widersprüchlichen politischen Meinungen, die auch in der Elternschaft und unter den Jugendlichen stark vertreten sind.
Dazu gibt es haufenweise Fehlinformationen und unglückliche Narrative, die entweder aktiv oder implizit zu schlechten Erfahrungen führen. Dazu zählen repressive Perspektiven auf Sexualität, unzureichende Medienkompetenz oder auch Fehlinformationen zu Organen und Psyche. Beispielsweise zeigt unsere Forschung, dass nicht wenige meinen, Medienkompetenz sei, Jugendliche aufzuklären, dass das Digitale nicht real sei. Das ist aber eher peinlich, das wissen die Jugendlichen. Es fehlt hingegen an profunder parasozialer Kompetenz (der Fähigkeit, einseitige Beziehungen zu Medienfiguren zu erkennen und zu regulieren), die aber fehlt oft auch den Erwachsenen — es ist ein Dilemma.
Lehrer-News: Aus Studien geht hervor, dass Lehrerinnen und Lehrer politische Aufgeladenheit von Themen wie LGBTQIA+ oder Pornografie unterschiedlich empfinden. Worin unterscheidet sich die geschlechtsspezifische Wahrnehmung und wie kann dieser Unterschied erklärt werden?
Dr. Degen: Manche sagen, es gibt ganz natürlich geschlechtliche Tendenzen. Andere sagen, dass das biologistisch sei und es nur Individuen gibt. Tatsächlich ist es wohl so, dass sich Geschlechterrollen in der Tendenz unterscheiden, das aber, wie üblich, wenig über den Einzelfall aussagt und auch, dass enge Rollenerwartungen vielen schädigen, auch denen, die sich scheinbar problemlos anpassen. Frauen und queere Menschen sind beispielsweise aber eher von Gewalt bedroht und das muss man auch nicht schönreden, dann unterscheidet sich auch das Gefühl. Ich habe gerade im Internet ein gutes Beispiel gelesen: Ist meine Angst, ausgelacht zu werden (das fürchten eher Männer) oder umgebracht zu werden (das fürchten Frauen und queere Menschen)? Das macht einen fundamentalen Unterschied.
Frauen, ihre Körper und ihre Professionalität werden auch im Berufsalltag ganz anders verhandelt. Trotz aller Diversitätsdiskurse sehen wir immer noch, und in manchen Bereichen sogar wachsende, Unterschiede zu Ungunsten von Frauen. Über Sexualität zu sprechen, wenn einer gleichzeitig mit oder ohne weibliche(r) Brust vor der Klasse steht, bedeutet etwas: Die Lehrkraft nimmt die geschlechtliche Verkörperung mit. Das gilt auch bei Männern, nur anders gelagert. Diese fühlen sich oft unwohl und fürchten, übergriffig zu wirken oder als solches beschuldigt zu werden.
Lehrer-News: Wie kann sich eine Überforderung der Lehrpersonen im (Sexualkunde-)Unterricht äußern, und welche Probleme kann das für die individuellen Schüler:innen mit sich bringen?
Dr. Degen: Meistens zeigt sich das durch Vermeidung und Rückzug oder Reduktion auf die politisch harmlosen Themen. Dann handelt die Lehrperson Biologie und Verhütung ab, aber hütet sich davor, über riskante Themen zu sprechen. Dazu zählen dann einerseits Aspekte von Sexualität, die im Diskurs polarisieren, wie Diversität und Pornografiekonsum. Andererseits zählen dazu aber auch Aspekte, bei denen sie sich selbst und der widersprüchlichen Studienlage nicht traut, wie der Umgang mit Transgeschlechtlichkeit oder Interkulturalität und Konservatismus, entlang derer Konfliktlinien verlaufen können.
Lehrer-News: Wie steht euer Ansatz diesen Problemen entgegen?
Dr. Degen: Uns liegt besonders am Herzen, dass wir eine lernende Organisation sind und vorleben, was wir lehren — humanistische Praxis, also fachliches Know-how, mit Menschlichkeit im Fokus, immer. Als solches weisen wir universalistische Ethik und Moralisierung zurück, sind pluralistisch und diskursfähig. Bei uns kann jede*r über alles offen sprechen, auch über das Dilemmatabehaftete, Ambivalente und Hässliche, wie eigene Vorurteile, Ablehnung von Themen oder Gruppen sowie Fehler, Unsicherheit oder Scham.
Viele Lehrkräfte sortieren ihre persönlichen Lebenswege bei uns in der reflexiven und analytischen Arbeit. Zum Beispiel sagen manche, es sei das erste Mal in der gesamten Professionalisierung, dass es ganzheitlich auch um sie geht. Nur wer mit sich selbst in gutem Kontakt ist, kann dann gute sexuelle Bildung leisten. Daher gilt: Zuerst die Lehrkräfte, dann die Wirkung. Immanent sind dann eben diese bewegenden gemeinsamen Erfahrungen.
Lehrer-News: Und wie können Lehrkräfte mit politisch aufgeladenen Debatten im Klassenraum umgehen?
Dr. Degen: Es ist besonders wichtig, in den normativ aufgeladenen Diskursen den Überblick zu behalten und ein evidenzbasiertes Gegengewicht zu bilden. Die politischen Lager in der sexuellen Bildung strecken sich zwischen Konservatismus, moderatem Liberalismus, emanzipatorischen und neo-emanzipatorischen, also die vorausgehenden Diskurse miteinbeziehenden, Perspektiven – die sich jeweils auch noch komplex ausdifferenzieren. Allen diesen werden Lehrkräfte unumwunden begegnen. Manche wollen die sexuelle Bildung zurück ins Heim verlagern, anderen kann es nicht bunt und explizit genug gehen. Lehrende können es also nur falsch machen, solange sie sich daran orientieren. Da ist Angst nachvollziehbar, aber nicht hilfreich. Es gibt gute Strategien, damit präventiv umzugehen: Zunächst gilt es, die jeweiligen Positionen zu verstehen, um zu lernen, wie sie sich begründen. Sie als Lehrkraft können offensiv einladend kommunizieren und die gemeinsamen Ziele, bei denen sich alle einig sind, betonen: gesunde und geschützte Jugendliche. Dann gilt es, Standhaftigkeit zu zeigen, ohne rigide zu sein und zu urteilen. Kommunizieren Sie, dass Sie die Ängste verstehen – verstehen Sie sie aber auch! – und halten Sie an Aufklärung trotzdem fest. Reflektieren Sie aber auch den Weg der Aufklärung. Nicht alles Neue ist progressiv, nicht alles Alte repressiv – und: Es gibt wirklich gut begründete, evidenzbasierte Konzepte. Kennen Sie sich aus, entwickeln Sie Selbstsicherheit, ohne andere abwerten zu müssen, das bemerken die Jugendlichen – et Voilà, es entsteht eine tolle Community, gelungene und zukunftsweisende Arbeit und hohe Resilienz aufseiten der Lehrkräfte.
Lehrer-News: Wie schätzt ihr die Entwicklung des aufgeladenen Diskurses innerhalb des Klassenraumes – und die Wahrnehmung der Lehrkräfte dazu ein?
Dr. Degen: Klassenräume spiegeln die Gesellschaft mit ihren Tendenzen und manchmal verstärken sie Ausschnitte, zum Beispiel durch Mediendiskurse. Es bildet sich also Realität ab, aber es bildet sich auch zukünftige Realität, indem wir beispielsweise neue Interpretationen und Narrative anbieten. Jugendliche können sich nicht selbst überwinden, aber gemeinsam kann man neue Visionen wahrscheinlich werden lassen. Da liegt schon Pathos und Schönheit drin und das ist auch, warum Lehrkräfte den Beruf wählen: Weil er sozial bedeutungsvoll ist.
Leider sehen wir schon jetzt vor allem über Social Media eine verstärkte Retraditionalisierung und Verhärtung zwischen den Geschlechtern, bei denen Frauen, Männer und vor allem vulnerable Gruppen generell Abwertungen erfahren. Auch sehen wir Probleme mit Gewalt, zum Beispiel mit dem Versenden von Nacktbildern, wenn Schüler:innen nach einer Liaison enttäuscht wurden oder Pornografie im Klassenchat. Das erleben viele Lehrkräfte und Schulen neben der pädagogischen Herausforderung auch rechtlich als schwierig.
Lehrer-News: Gibt es zum Abschluss einen Herzenstipp, den ihr (Sexualkunde-)Lehrkräften mitgeben könnt?
Dr. Degen: Es geht nur durch und mit Ihnen als ganze Person – mit Ihrem Herzen und Ihrer Expertise. Und: Ihre Intuition ist richtig, es geht um die Menschen, nicht die Form.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Ihr spielt mit dem Gedanken Lehrer:in zu werden, aber wisst nicht, was im Studium auf euch zukommen könnte? Dann lohnt es sich, zunächst einen Blick auf die Unterschiede der Lehrerausbildung zwischen den einzelnen Bundesländern zu werfen. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium stellen wir euch heute Brandenburg vor. Hier erfahrt ihr, was die Ausbildung in Brandenburg besonders macht und welche Möglichkeiten ihr dort habt.
In Brandenburg gibt es vier typische Schulformen, an denen ihr später unterrichten könnt: Die Grundschule, die Oberschule, welche die Sekundarstufe I umfasst, das Gymnasium und die Förderschule. Förderpädagogischer Unterricht findet im Rahmen der Inklusion allerdings auch an gewöhnlichen Schulen statt. An Gesamtschulen werden mehrere Schulzweige angeboten. Eine Besonderheit in Brandenburg sind die Grundschulen: An ihnen verbringen die Schulkinder die Klassenstufen eins bis sechs. Nach der vierten Klasse kommen vereinzelt neue Fächer hinzu, aber der Eintritt in die Sekundarstufe an einer weiterführenden Schule findet in den meisten Fällen erst im Anschluss an das sechste Schuljahr statt.
Nach diesen Schulformen gliedern sich üblicherweise die Studiengänge, welche in Brandenburg in einem Bachelor-Master-System angeboten werden. Somit gibt es das Lehramtsstudium für die Primarstufe, also für die Grundschule, und für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik. Hinter letzterem verbirgt sich das sonderpädagogische Lehramt für die Grundschule, beziehungsweise die Primarstufe an Förderschulen. Das Lehramtsstudium für die Sekundarstufe I und II bereitet euch auf den Unterricht an Oberschulen oder Gymnasien vor. Der Vorteil in Brandenburg: Erst im Master müsst ihr euch für eine der beiden Schulformen entscheiden. Das Lehramtsstudium für Förderpädagogik führt zum Förderschullehramt, beziehungsweise zur Sonderpädagogentätigkeit an Inklusionsschulen, in der Sekundarstufe. Wenn ihr an einer Berufsschule unterrichten wollt, müsst ihr in Brandenburg erst ein relevantes Fach ohne Lehramtsbezug im Bachelor studieren. Denn den entsprechenden Lehramtsstudiengang gibt es nur als Masterprogramm in Anschluss an ein fachlich relevantes Grundstudium. Übrigens zeichnet sich Brandenburg dadurch aus, dass in allen Studiengängen, bis auf das Berufsschullehramt, die Inklusion eine wichtige Rolle spielt und als Schwerpunkt in den Bildungswissenschaften vertreten ist.
Lange Zeit war die Universität Potsdam der einzige Standort für das Lehramtsstudium in Brandenburg. Mit Senftenberg, wo sich ein Campus der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) befindet, ist zum Wintersemester 2023/24 ein neuer Studiengang für das Grundschullehramt an den Start gegangen, um die Kapazitäten der Lehrausbildung aufzustocken. Bisher gibt es dort nur die Möglichkeit den Bachelor zu beginnen, doch die Etablierung des Masterprogramms ist in Vorbereitung, sodass die jetzigen Studierenden ihr Studium auch schon in Senftenberg abschließen können. Wenn ihr euch für den Unterricht an anderen Schulformen interessiert, seid ihr Brandenburg von der Qual der Wahl befreit und könnt euch nach Potsdam begeben.
Das Lehramtsstudium in Brandenburg zeichnet sich außerdem im Vergleich zu anderen Bundesländern auch durch seine Praxisorientierung aus. Ganze fünf Praktika absolviert ihr über die zehn Semester Regelstudienzeit verteilt. Das Schulpraktikum im Master ist auch als ”Praxissemester“ bekannt, da es sich über den Zeitraum eines halben Jahres erstreckt. Dies sorgt dafür, dass der Vorbereitungsdienst in Brandenburg sogar nur zwölf Monate statt 18 Monate dauert, aufgrund dessen, dass das intensive Semester praktischer Erfahrung aus dem Studium angerechnet wird. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Studiengänge auch nicht in ihrer Dauer, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist, wo meist nur das Gymnasial- oder Berufsschullehramt ganze zehn Semester dauern. Das verkürzte Referendariat trifft nicht auf angehende Berufsschullehrer:innen in Brandenburg zu, weil das Praxissemester nicht Teil des ohnehin kompakten Masterstudiums ist, in dem alle pädagogischen Kompetenzen von Grund auf erlernt werden müssen. Ihr müsst auch die gewöhnlichen 18 Monate im Referendariat verbringen, falls ihr euer Studium in einem anderen Bundesland absolviert und kein vergleichbares Praxissemester vorzuweisen habt.
Für das Grundschullehramt in Potsdam oder Senftenberg müsst ihr als erstes Fach auf jeden Fall Deutsch oder Mathematik wählen. Als Zweites stehen euch außerdem die übrigen brandenburgischen Grundschulfächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Verfügung. Die meisten dieser Fächer erfordern eine zusätzliche Eignungsprüfung. Mit Ende der vierten Klasse endet auch der Sachunterricht in Brandenburg. Für die zusätzlichen zwei Jahre der Grundschule gibt es stattdessen die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) und Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). Wenn ihr Sachunterricht als Fach im Studium gewählt habt, müsst ihr eines dieser Folgefächer zusätzlich wählen. In Senftenberg hängt diese Wahl von eurem Erstfach ab: Wer sich für Deutsch entscheidet, muss für Sachkunde den gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wählen, der auch LER einschließt, bei Mathe als Erstfach den naturwissenschaftlichen, zu dem auch WAT gehört.
Zusätzlich zu den Fachwissenschaften studiert ihr die Bildungswissenschaften, die euch Kompetenzen und Wissen über die Erziehung von Schulkindern mitgeben. Die Inklusionspädagogik bildet in Brandenburg wie erwähnt allgemein einen Schwerpunkt. Ein zusätzlicher Teil des Studiums umfasst die sogenannte Grundschulbildung, im Zuge derer euch pädagogische und didaktische Grundlagen speziell im Kontext der Grundschule vermittelt werden. Vor allem beinhaltet sie rudimentäre fachwissenschaftliche Bezüge zu den übrigen Grundschulfächern, damit alle Grundschullehrer:innen den sogenannten Anfangsunterricht in allen Fächern geben können. Wenn ihr euch für das Studium an der BTU in Senftenberg entscheidet, müsst ihr überdies sogenannte fachübergreifende Studien (FÜS) belegen, wie es an der Technischen Universität üblich ist. Die FÜS wählt ihr aus einer Fülle an Modulen, die nichts mit eurem eigentlichen Studium zu tun haben, sondern lediglich dazu dienen sollen, anderen Interessen nachzugehen und euren Horizont zu erweitern.
Bei diesem Studiengang, der im Grunde genommen das förderschulische beziehungsweise sonderpädagogische Grundschullehramt verkörpert, habt ihr keine Wahl, was die Fächer betrifft. Jede:r muss Deutsch und Mathematik belegen. Neben den Fach- und Bildungswissenschaften gibt es die sogenannte Inklusionspädagogik als Bestandteil des Studiums. Abgesehen von den klassischen Förderschwerpunkten Sprache, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung gibt es Module zur Inklusionspädagogik und -didaktik, welche den Fokus auf das Modell der Inklusion innerhalb der Sonderpädagogik in Brandenburg noch einmal unterstreichen. Mit diesem Studium qualifiziert ihr euch sowohl als Grundschullehrkraft an einer Förderschule sowie als Sonderpädagog:in an einer regulären Grundschule.
Das sogenannte Lehramt für Förderpädagogik bildet das Gegenstück zur Primarstufe mit Inklusionsschwerpunkt als Studiengang für das sonderpädagogische Lehramt in der Sekundarstufe. Hier wählt ihr unter den Möglichkeiten Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport und WAT nur ein einziges Fach. Die Beschränkung auf ein Fach lässt neben den herkömmlichen Bildungswissenschaften noch genug Raum für eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Förder- und Inklusionspädagogik. Ihr wählt hier nur zwei Förderschwerpunkte. Ihr müsst mindestens einen der beiden Schwerpunkte soziale und emotionale Entwicklung oder Lernen wählen, wobei euch zusätzlich auch Sprache oder geistige Entwicklung zur Auswahl stehen. Das Studium bereitet euch sowohl auf das Lehramt in der Sekundarstufe einer Förderschule als auch auf eine sonderpädagogische Stelle an einer Regelschule vor.
Dieses Studium bereitet euch zunächst für das Lehramt sowohl an Oberschulen als auch an Gymnasien vor. Mit Beginn des Masters müsst ihr euch allerdings für eine Schulform entscheiden, indem ihr die Sekundarstufe I oder II als Schwerpunkt wählt. Eure beiden Fächer könnt ihr mehr oder weniger beliebig aus dem vorhandenen Kanon wählen, welcher folgende Fächer einschließt: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Geografie, Geschichte, Informatik, Kunst, Latein, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER), Mathematik, Musik, Physik, Politische Bildung, Polnisch, Russisch, Spanisch, Sport, Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). LER und WAT lassen sich nur für die Sekundarstufe I, Latein nur für die Sekundarstufe II wählen, sodass die ersten beiden nicht mit letzterem kombinierbar sind. Die Fächer Mathematik und Physik könnt ihr speziell im Verbund studieren, wobei ein bestimmter Fokus auf die Verwandtschaft beider Disziplinen gelegt wird. Bei den herkömmlichen Bildungswissenschaften bildet die Inklusionspädagogik wieder einen Schwerpunkt.
Das Berufsschullehramt könnt ihr in Brandenburg nur als Masterstudium im Anschluss an einen fachlich relevanten Bachelor studieren. Als berufliches Fach lassen sich neben Wirtschaft und Verwaltung eine Reihe von technischen Fächern wählen, unter denen sich Klassiker wie Bautechnik, Elektrotechnik oder Mediendesign und viele mehr befinden. Einschlägige Bachelorstudiengänge, die euch für diese technischen Bereiche qualifizieren könnten, sind zum Beispiel Bauingenieurwesen, Elektrotechnik oder Maschinenbau. Für Wirtschaft und Verwaltung sind Hintergründe wie die Betriebswirtschaftslehre oder Verwaltungsinformatik von Vorteil. Dies sind allerdings nur wenige von vielen Möglichkeiten. Für das allgemeinbildende Fach bleibt euch nur die etwas magere Wahl zwischen Mathematik und Informatik. Der bildungswissenschaftliche Teil des Studiums enthält ausnahmsweise keinen Schwerpunkt in Inklusionspädagogik, sondern berufspädagogische und -didaktische Grundlagen.
Das Land Brandenburg hat für die Möglichkeit, Menschen ohne lehramtsbezogene Ausbildung, jedoch mit relevantem fachlichen Wissen als Lehrer:innen einzustellen, entsprechende Kurse bereitgestellt. Denn in der Tat machen die Seiteneinsteiger:innen einen großen Teil der brandenburgischen Lehrkräfte aus und sind eines der Mittel, die man gegen den anhaltenden Lehrermangel einsetzt. Die pädagogische Grundqualifizierung, welche mangels einer erziehungswissenschaftlichen Vorbildung für die Seiteneinsteiger:innen nötig ist, übernehmen vor und während der Lehrtätigkeit die zuständigen Schulämter. An der Universität Potsdam hingegen findet berufsbegleitend die sogenannte Weiterbildung im Bildungsbereich (WiB) statt, um die Expert:innen meist eines Fachs um ein weiteres Fach weiterzubilden, sodass sie für den Vorbereitungsdienst zugelassen werden können.
Das Lehramtsstudium in Brandenburg ist mit seinen fünf Praktika, inklusive eines ganzen Praxissemesters, stark praxisorientiert. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die einzelnen Praktika und darüber, was sie mitunter besonders macht.
Dieses Praktikum umfasst die ersten praktischen Erfahrungen im Studium für das Grundschullehramt, sowohl mit als auch ohne Inklusionsschwerpunkt. An der Universität Potsdam dauert es insgesamt 60, an der BTU mindestens 40 Unterrichtsstunden und ist mit wöchentlichen Einheiten auf einen Zeitraum von etwa zehn Wochen verteilt. Es besteht hauptsächlich aus Unterrichtshospitationen. In Senftenberg, am Campus der BTU, beginnt das Eingangspraktikum schon direkt beim Start des ersten Semesters, was den noch sehr neuen Studiengang deutschlandweit herausstellt. Die Studierenden beginnen mit dem Unterrichten oft schon am zweiten Tag, wodurch die sie sich von Anfang an mit der praktischen Seite ihrer angestrebten Laufbahn befassen müssen. An der BTU folgt ein weiteres integriertes Eingangspraktikum von mindestens 40 Unterrichtsstunden im zweiten Semester.
Das Äquivalent zum Eingangspraktikum ist für die Sekundarstufe I bis II und für die Förderpädagogik das Orientierungspraktikum. Dieses umfasst mindestens 40 Unterrichtsstunden, welche ihr in Form einer Hospitanz im Block während der vorlesungsfreien Zeit absolviert. Es folgt eine einwöchige Auswertungsphase. Das Orientierungspraktikum fällt ebenfalls im Masterstudiengang für berufsbildende Schulen an.
In allen Studiengängen für das Lehramt fällt ein pädagogisch-psychologisches Praktikum an, welches alle Studierenden, unabhängig von ihrer jeweiligen Ausrichtung, mit den besonderen Anforderungen der förderpädagogischen Arbeit konfrontiert. Es umfasst 30 Zeitstunden, welche ihr sowohl in Form eines Blockpraktikums als auch eines semesterbegleitenden Praktikums an einer außerschulischen Einrichtung, wie zum Beispiel einer Jugendhilfe, absolvieren könnt. Ziel des Praktikums ist es, eine bestimmte förderpädagogische Maßnahme zu erarbeiten, umzusetzen und schließlich auszuwerten. Plätze werden zentral über eine Börse vergeben. Dieses Praktikum lässt sich auch im Ausland absolvieren. Gut geeignet dafür ist eine Partnereinrichtung der Universität Potsdam in Ghana.
Erste Unterrichtseinheiten organisiert ihr im Bachelorstudium selbst in den fachdidaktischen Praktika, die sich auf den Schulunterricht eurer jeweiligen Fächer beziehen. Dementsprechend absolviert ihr insgesamt zwei dieser Tagespraktika.
Das Schulpraktikum ist eine intensive Phase der beruflichen Praxiserfahrung während des Masterstudiums, die sich über 17 Wochen zieht. Mit einer Woche Vorbereitung und abschließend einer Woche Auswertung bestehen die restlichen 15 Wochen aus 66 Stunden Unterrichtshospitanz und 50 Stunden selbst durchgeführtem Unterricht. Dieses “Praxissemester” ersetzt später ein Drittel der Zeit des brandenburgischen Referendariats im Anschluss an das abgeschlossene Studium. Im Master für das Berufsschullehramt entfällt das Schulpraktikum aus zeitlichen Gründen. Auch dieses Praktikum könnt ihr im Ausland, unter anderem an einer der Partnerschulen der Universität Potsdam in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika, Ägypten oder Indonesien, sowie an Schulen in ganz Deutschland absolvieren. An das Praxissemester ist außerdem als fünftes Praktikum eine weitere Einheit mit förderpädagogischem Schwerpunkt geknüpft, die an derselben Schule durchgeführt werden soll.
Das Land Brandenburg bietet eine reichhaltige Lehrausbildung, die mit einem sehr praxisorientierten Ansatz, einem verkürzten Referendariat und einem Schwerpunkt auf inklusionspädagogische Grundlagen überzeugt. Aufgrund des anhaltenden Lehrermangels, der im gesamten Land eine enorme Belastung darstellt, ist das Land bemüht, das Lehrangebot auszubauen, was sich an dem Angebot für Seiteneinsteiger:innen und dem neueröffneten Studiengang in Senftenberg zeigt. Jährlich müssen etwa 1.000 Stellen besetzt werden.
Wer sich in Brandenburg nach Abschluss des Referendariats bewirbt, hat allgemein hohe Einstellungschancen und kann sich auf ein Gehalt nach A13 an allen Schulformen freuen. Weitere finanzielle Anreize zur Entlastung der besonders vom Lehrkräftemangel betroffenen Schulen bietet das Brandenburg-Stipendium für Landlehrer:innen. Um Studierende später an einer der sogenannten Programmschulen zu verpflichten, bietet das Land Lehramtsstudent:innen aus ganz Deutschland eine Förderung von 600 Euro monatlich schon ab dem fünften Semester bis zum Ende des Studiums an. Im Gegenzug dazu verpflichtet ihr euch, später das Praxissemester und den Vorbereitungsdienst von 12 Monaten an der jeweiligen Programmschule zu absolvieren. Wenn ihr in eurem Studium kein Praxissemester hattet, müsst ihr stattdessen die üblichen 18 Monate im Referendariat an der zugewiesenen Schule verbringen. Daraufhin folgt eine zusätzliche Tätigkeitsverpflichtung an der Schule für die Dauer der vorherigen Förderung.
Wenn ihr euch für die praktische Arbeit des Unterrichtens oder förder- und inklusionspädagogische Ansätze begeistern könnt, ist Brandenburg mit Sicherheit ein toller Studienort. Dem Land treu zu bleiben, lohnt sich aufgrund des verkürzten Referendariats und den guten Einstellungsaussichten. Wer das Brandenburg-Stipendium in Erwägung zieht, könnte sich über eine großzügige Förderung während des Studiums mit anschließend garantierter Einstellung freuen.
Du hast ein gutes Verhältnis zu deiner Schülerschaft, einen ausgeprägten Sinn für Kommunikations- und Konfliktmanagement oder einfach Lust, dich für ein freundliches und demokratisches Schulklima stark zu machen? Dann könnten deine Schüler:innen dich gut als Vertrauens- beziehungsweise Verbindungslehrkraft gebrauchen. Wir haben für euch zusammengefasst, was ein Amt als Verbindungslehrkraft bedeutet, welche Pflichten es mit sich bringt und welche Türen es dir im Schulalltag öffnen kann.
Eine Verbindungslehrkraft ist eine Lehrperson an einer Schule, die, wie der Name schon sagt, als Bindeglied zwischen Schulleitung, Schüler- und Lehrerschaft und manchmal auch Eltern fungiert. Die Person steht im engen Austausch mit der Schülervertretung (SV), berät sie bei ihren Projekten und Vorhaben, und unterstützt sie auch wenn Unstimmigkeiten oder Konflikte mit der Schulleitung oder gar der Schulaufsichtsbehörde auftreten. Verbindungslehrkräfte werden häufig auch als Vertrauenslehrer:innen bezeichnet, weil sie, besonders der Schülervertretung gegenüber, beratend und vertraulich agieren, nicht aber, weil sie bei persönlichen oder schulischen Problemen einzelner Schüler:innen eine Anlaufstelle bieten.
Die unterschiedlichen Bezeichnungen bieten viel Interpretationsspielraum, zusätzlich trägt die uneinheitliche Verwendung dieser Begriffe durch die Bundesländer wohl kaum zur Entwirrung des Begriffschaos bei. Eine Beratungslehrkraft bietet meist auch eine Anlaufstelle für Schüler:innen mit Problemen privater oder unterrichtlicher Natur. Diese Lehrkraft kümmert sich um Fragen der Schüler:innen bezüglich ihrer weiteren Schullaufbahn oder persönlichen sowie schulischen Problemen und verfügt meist über eine zusätzliche pädagogisch-psychologische Qualifikation. Nicht zu verwechseln ist dieser Begriff mit denen der Verbindungs- oder der Vertrauenslehrkraft, die in verschiedenen Bundesländern den oben beschriebenen Tätigkeitsbereich bezeichnen; also in erster Linie, die Anlaufstelle für die Schülervertreter:innen.
Einer Verbindungslehrkraft kommt mit dieser Position eine Art Schlüsselrolle an der Schule zu, die weit über den regulären Unterricht hinausgeht. Ihre Aufgaben sind im Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes genau definiert und können sich demnach im Detail unterscheiden, im Groben kommen ihr aber folgende Aufgaben zu:
Die Unterstützung der SV nimmt einen großen Teil des Verantwortungsbereiches einer Vertrauenslehrperson ein. Die Schülervertretung wird bei einer Versammlung der Klassensprecher:innen gewählt und stellt ein Gremium der Schülerschaft dar. Besonders bei den ersten Gremien-Treffen der neu gewählten Schülervertretung sollte die Vertrauenslehrerkraft den Schüler:innen bei der Organisation und dem Abhalten von Sitzungen unterstützend zur Seite stehen. Auch bei der Umsetzung von Projekten berät und – je nach Kapazitäten – hilft sie der SV.
Darüber hinaus kommt der Verbindungslehrkraft die beschriebene Vermittlerrolle zu. So nimmt sie an gemeinsamen Gesprächen mit der SV und der Schulleitung teil, die an einigen Schulen regelmäßig angesetzt werden, um für einen kontinuierlichen Austausch zwischen den verschiedenen Instanzen zu sorgen. Auch wenn es Konflikte mit der Schulleitung oder der Schulaufsichtsbehörde gibt, soll die Vertrauenslehrkraft als möglichst neutrale:r Vermittler:in fungieren. Ihre Aufgabe ist es dann, den entsprechenden Parteien offen gegenüber zu sein, ihre Anliegen zu verstehen und den Dialog über ihre Interessen zu moderieren.
Eine tatkräftige Arbeit der SV hängt also nicht nur von dem Engagement der Schüler:innen selbst ab, sondern wird stark von der Hilfsbereitschaft der Vertrauenslehrkraft beeinflusst. Eine enge Zusammenarbeit mit den Schüler:innen und die regelmäßige Teilnahme an ihren Gremien-Sitzungen helfen dabei, potenzielle Konflikte mit anderen Instanzen frühzeitig zu erkennen und zu lösen, und tragen so wesentlich zu einem harmonischen Miteinander an der Schule bei. Außerdem legt dies den Grundstein für erfolgreiche Projektumsetzungen der SV.
Eine Vertrauenslehrperson nimmt eine bedeutende Rolle innerhalb der Schulgemeinschaft ein, die sowohl Verantwortungsbewusstsein als auch spezifische Fähigkeiten und Motivationen erfordert. Um diese Rolle erfolgreich auszufüllen, bedarf es bestimmter Eigenschaften und intrinsischer Motivationen.
Als Vertrauenslehrer:in ist es notwendig, sich gut selbst organisieren zu können. Die Aufgaben in dieser Position sind vielfältig und bieten viel Spielraum für Projekte und somit auch die Möglichkeit, viel Engagement zu zeigen. Da die durchschnittliche Arbeitsbelastung einer Lehrkraft außerdem auch ohne zusätzliches Amt schon hoch ist, ist ein gutes Zeitmanagement und ein hohes Maß an Selbstorganisation wichtig, um die verschiedenen Verantwortungsbereiche und Aufgaben effektiv zu koordinieren.
Vertrauenslehrer:innen sollten über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Schulrecht und den Rechten der SV verfügen, um sie fundiert beraten zu können. Die Lehrkraft sollte der ihr außerdem nicht nur Informationen vermitteln, sondern sie auch in der Reflexion von Situationen unterstützen und zu eigenverantwortlichem Handeln ermutigen.
Die intrinsische Motivation, sich für die Belange der Schüler:innen einzusetzen, ist für das Amt einer Vertrauenslehrkraft von zentraler Bedeutung. Diese Motivation kann aus dem Wunsch resultieren, die demokratische Mitbestimmung innerhalb der Schule zu fördern und Schüler:innen zu empowern. Ein echtes Interesse an der Entwicklung und Unterstützung der Jugendlichen sorgt dafür, dass sie sich gehört fühlen und fördert die Fähigkeit, den Schüler:innen bei der Durchsetzung ihrer Interessen empathisch zur Seite zu stehen. Durch den vielen Spielraum bei dem möglichen Annehmen vieler Aufgaben ist genauso wichtig aber auch die Begrenzung der eigenen Arbeit, um Überarbeitung und Erschöpfung aus dem Weg zu gehen.
Die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen zu verstehen und auszugleichen, ist in diesem Amt besonders gefragt. Hierbei ist es wichtig, klar zu definieren, dass die Vertrauenslehrkraft die Kommunikation in Konfliktsituationen fördert, die Verantwortung für die Lösung jedoch bei den beteiligten Parteien bleibt.
Die Ausgestaltung der Unterstützungsaufgaben hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen und der Schulkultur ab. Flexibilität und die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen, lässt Spaß an dem Amt erst zu. Eine Vertrauenslehrkraft sollte bereit sein, ihre Methoden und Ansätze je nach den aktuellen Anforderungen der SV und der Schulgemeinschaft anzupassen.
Auch wenn viele der genannten Fähigkeiten erlernt oder verbessert werden können, sollte die Neugierde oder zumindest die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung bereits mit ins Amt gebracht werden. Austausch mit anderen Vertrauenslehrer:innen und die Teilnahme an Fortbildungen helfen, sich kontinuierlich in dieser Rolle weiterzuentwickeln und neue Impulse zu erhalten, die die eigene Arbeit und die der SV bereichern. Außerdem fordert die Position je nach Projekt möglicherweise die Einarbeitung in neue Themenbereiche, wie beispielsweise spezielle geltende rechtliche Grundlagen.
Wenn diese Beschreibung dein Interesse geweckt hat, kannst du dich zwar um das Amt bewerben, ob du dafür wirklich in Frage kommst und in die Position der Vertrauenslehrkraft hineingehoben wirst, bestimmen aber die Schüler:innen. Denn grundsätzlich erfolgt die Ernennung der Vertrauenslehrkraft durch eine Wahl der SV.
In der Regel läuft der Prozess folgendermaßen ab: Zu Beginn des Schuljahres findet eine Wahl innerhalb der SV statt. Die Schüler:innen schlagen Lehrkräfte vor, von denen sie glauben, dass sie ihre Interessen am besten vertreten können. Lehrkräfte können sich nicht selbst zur Wahl aufstellen, allerdings können sie ihr Interesse an dem Amt bekunden. Die SV wählt dann eine zur Wahl aufgestellte Lehrkraft, die je nach Bundesland mit einer absoluten oder einfachen Mehrheit gewählt werden – und das Amt zum Schluss nur noch annehmen muss.
In einigen Bundesländern gibt es spezifische Regelungen zur Wahl, die im jeweiligen Schulgesetz festgeschrieben sind. In Niedersachsen ist die Wahl einer Vertrauenslehrkraft beispielsweise nicht zwingend vorgeschrieben. Hier kann die Schülervertretung selbst entscheiden, ob diese Position besetzt werden soll. In Brandenburg muss die Wahl zusätzlich durch die Schulkonferenz bestätigt werden.
Vertrauenslehrer:innen übernehmen neben ihrem regulären Unterricht eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben. Eine materielle Vergütung ist dafür nicht immer vorgesehen. In vielen Bundesländern wird diese Tätigkeit als Ehrenamt betrachtet. Manche Schulen bieten jedoch Entlastungsstunden, die den zusätzlichen Aufwand teilweise kompensieren. Solche Regelungen variieren jedoch stark zwischen den Bundesländern und sogar innerhalb einzelner Schulen. Insgesamt bleibt die Tätigkeit oft eine zusätzliche Verantwortung, die aus persönlichem Engagement getragen wird.
Finanzielle oder zeitliche Vorteile bietet solch ein Amt also eher weniger. Gründe dafür sind eher intrinsischer Art. Zum einen ermöglicht das Amt für lernwillige Lehrpersonen ständige persönliche Weiterentwicklung. Durch die Arbeit als Vertrauenslehrer:in können sie an verschiedenen Projekten und so auch Themenbereichen mitarbeiten. Außerdem bietet das Amt Lehrkräften die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu den Schüler:innen aufzubauen und in einer vertrauensvollen Rolle direkt Einfluss auf die Entwicklung der Schüler:innenschaft zu nehmen. Vertrauenslehrer:innen können außerdem maßgeblich zur Entwicklung einer demokratischen und partizipativen Schulkultur beitragen,Werte wie Mitbestimmung, Gerechtigkeit und Fairness vermitteln und über den normalen Unterricht hinaus einen positiven Unterschied im Leben der Jugendlichen zu machen.
Ist dein Interesse frisch geweckt, hast du schon länger darüber nachgedacht, dein Interesse an einem solchen Amt zu bekunden oder schon Erfahrungen als Verbindungslehrer:in machen dürfen? Schreib uns in die Kommentare, was dich antreibt, dich für deine Schüler:innen stark zu machen.
Ihr habt Lust zu studieren und spielt mit dem Gedanken, Lehrer:in zu werden? Dann könnte das Lehramtsstudium in Rheinland-Pfalz genau das richtige für euch sein! In unserer Reihe über die verschiedenen Lehramtsstudiengänge präsentieren wir euch heute das Bundesland an der Mosel. Sei es in der Landeshauptstadt Mainz, in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, in Koblenz, wo die Mosel in den Rhein fließt, oder an den beiden Standorten der Technischen Universität, in Landau oder Kaiserslautern: Überall findet ihr ein spannendes Studienangebot. Für Unentschlossene eignet sich Rheinland-Pfalz besonders gut, denn aufgrund des dortigen Systems müsst ihr euch erst nach dem vierten Semester entscheiden, an welcher Schulform ihr unterrichten wollt.
Bevor ihr euch entscheidet, Lehrer:in zu werden, und mit dem Studium beginnt, muss in Deutschland meistens erst die Frage aus dem Weg geräumt werden, an welcher Schulform ihr später unterrichten möchtet. Denn die Lehramtsstudiengänge unterteilen sich in die jeweiligen Schularten, um angehende Lehrer:innen bestmöglich auf die spezifischen Voraussetzungen vorzubereiten. Von dieser Wahl hängt dann zum Beispiel ab, ob ihr später Grundschulkinder oder doch Berufsauszubildende vor euch im Klassenzimmer sitzen habt. In Rheinland-Pfalz hingegen studieren alle Lehramtsstudent:innen zunächst gemeinsam und müssen sich erst nach dem vierten Semester für eine Schulform entscheiden, wenn sie bereits die Gelegenheit hatten, praktische Erfahrung im Unterrichten zu sammeln.
Zuerst wählt ihr zwei Unterrichtsfächer, die ihr zusammen mit den Bildungswissenschaften studiert. Achtung: Bei der Fächerwahl solltet ihr euch trotz allem schon Gedanken machen, ob ihr eine bestimmte Schulform favorisiert, denn es gibt in dem Zusammenhang gewisse Voraussetzungen. Nicht jedes Fach könnt ihr an jeder Schulform unterrichten und teilweise gibt es belegpflichtige Fächer zum Beispiel für das Grundschullehramt. Mit Beginn des fünften Semesters bereitet ihr euch schließlich auf einen der rheinland-pfälzischen Schultypen vor: Das Gymnasium, die sogenannte Realschule plus, die Grundschule, die Förderschule oder die Berufsbildende Schule.
Für die Grundschule und die Förderschule sind an diesem Punkt alle fachbezogenen und bildungswissenschaftlichen Studien beendet und ihr fahrt mit der sogenannten Grundschulbildung beziehungsweise mit sonderpädagogischen Modulen fort. Erstere beinhaltet in Rheinland-Pfalz grundlegende Vermittlungskompetenzen für die Fachbereiche Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen, Sachunterricht, Ästhetische Bildung und den Wahlpflichtbereich. Im Förderschulstudium vertieft ihr euern Wissen und eure Fähigkeiten im sonderpädagogischen Bereich. Für die restlichen Schulformen bleiben die beiden fachlichen und der bildungswissenschaftliche Schwerpunkt bis zum Ende des Studiums erhalten.
Nach insgesamt sechs Semestern schließt ihr euer Grundstudium mit einer Bachelorarbeit ab und startet den Masterstudiengang, in dem ihr die Schwerpunkte je nach Schulform vertieft. Im Grundschullehramt dauert dies zwei Semester, im Förderschul- und Realschullehramt drei Semester und im Gymnasial- und Berufsschullehramt vier Semester. Der erfolgreiche Masterabschluss stellt zugleich das Erste Staatsexamen dar, das euch erlaubt, das Referendariat in ganz Deutschland anzutreten. Alles über die möglichen Fächerkombinationen an den jeweiligen Universitäten und über Praktika erfahrt ihr im Folgenden.
In Mainz könnt ihr nur das Gymnasiallehramt studieren. Allerdings ist es dank des flexiblen Systems auch möglich, nach vier Semestern an eine andere Universität in Rheinland-Pfalz zu wechseln, wenn ihr euch für eine andere Schulform entscheiden solltet. Auf gleiche Weise könnt ihr auch von einer anderen Universität nach Mainz kommen. Allerdings sollte ein derartiger Wechsel gut vorbereitet und mit den jeweiligen Fakultäten mit reichlich Vorlauf abgesprochen werden.
Aus einem reichen Fächerkanon könnt ihr zwei Fächer wählen und bis auf die Verknüpfung von Musik und Kunst beliebig kombinieren. Zur Auswahl stehen: Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geographie, Geschichte, Griechisch, Informatik, Italienisch, Katholische Religion, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Russisch, Sozialkunde, Spanisch, Sport. Die freie Auswahl an Fächern ohne Bestimmungen bezüglich des Erstfachs ist selten und macht Mainz zu einem attraktiven Ort für angehende Gymnasiallehrer:innen mit individuellen Wünschen für die Fächerwahl. Die Fächer Musik und Kunst werden jeweils in Kooperation mit der Hochschule für Musik Mainz beziehungsweise der Kunsthochschule Mainz gelehrt.
Übrigens bietet der Bachelorstudiengang Wirtschaftspädagogik auch die Möglichkeit, einen lehramtsbezogenen Master im Anschluss zu studieren, mit welchem ihr das Berufsschullehramt in einem Fach ausführen könnt. Der Vorteil ist, dass der Bachelor auch Türen in viele Berufsfelder der Wirtschaft öffnet, sodass ihr mehr Zeit habt, euch über die Berufswahl zu vergewissern. Unter den Schwerpunktfächern, aus denen ihr eines wählt, befindet sich ein Großteil der üblichen Schulfächer. Wer sich allerdings für das Fach Recht oder Management and Economics entscheidet, hat keine Möglichkeit, den Master of Education im Anschluss anzutreten. Außerdem müsst ihr sichergehen, dass ihr schon während des Bachelorstudiums die üblichen Schulpraktika absolviert, um euch für den lehramtsbezogenen Master zu qualifizieren.
Eine weitere Besonderheit ist die im Rahmen der Kooperation zwischen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universität von Burgund in Dijon mögliche Lehrausbildung für deutsche und französische Schulen. Mit Französisch und einem weiteren Fach, zumeist Deutsch oder Englisch, könnt ihr in beiden Ländern studieren und euch für einen deutsch-französischen Vorbereitungsdienst qualifizieren, um schließlich als Lehrer:in in beiden Systemen praktizieren zu dürfen.
Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) bietet als einzige im Bundesland Abschlüsse für alle Schulformen an. Allerdings sind diese auf die beiden Standorte Landau und Kaiserslautern verteilt. Bislang war der Campus in Landau der einzige Ort in Rheinland-Pfalz, der das Lehramtsstudium für Förderschulen angeboten hat. Außerdem könnt ihr dort die Schulformen Grundschule, Realschule plus und Gymnasium studieren. Die Ausrichtung auf Grund- und Förderschule wird auch an der kompakten Fächerauswahl deutlich. Im Gegensatz zu Mainz könnt ihr hier keine Fremdsprache außer Englisch oder Französisch belegen, Musik und Informatik werden ebenfalls nicht angeboten. Wer das Grundschullehramt anstrebt, muss mindestens als erstes Fach Deutsch, Englisch, Französisch oder Mathematik wählen und hat beim zweiten Fach freie Auswahl. Für das Förderschullehramt müsst ihr Deutsch, Mathematik oder Wirtschaft und Arbeit belegen.
Mit Abschluss der fachlichen Ausbildung nach dem vierten Semester beginnt für angehende Grundschullehrer:innen die im Bundesland übliche Grundschulbildung bis zum Masterabschluss nach insgesamt acht Semestern. Die zukünftigen Förderschullehrer:innen unter euch schließen das Bachelor-Studium mit Modulen über die Grundlagen der sonderpädagogischen Förderung sowie frei wählbaren Ergänzungsstudien ab. Im Masterstudium könnt ihr zwei Förderschwerpunkte wählen. Zur Auswahl stehen: Lernen, sozial-emotionale Entwicklung, motorische Entwicklung, ganzheitliche Entwicklung sowie Sprache. Wenn ihr euch für das Gymnasial- oder Realschullehramt entscheidet, schließt ihr das Studium klassischerweise mit der Vertiefung der Fächer und Bildungswissenschaften nach insgesamt zehn beziehungsweise neun Semestern ab.
Der Standort Kaiserslautern der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität ist sehr auf naturwissenschaftliche und technische Fächer fokussiert und bietet vor allem für das Berufsschullehramt die breiteste Auswahl. Die allgemeinbildenden Fächer, welche ihr dort auch für das Gymnasium oder die Realschule studieren könnt, beschränken sich dementsprechend auf Biologie, Chemie, Geografie, Mathematik, Physik, Sozialkunde, Sport und Informatik. Wollt ihr an einer Berufsschule unterrichten, müsst ihr euch nur für ein allgemeinbildendes und zusätzlich für ein berufsbezogenes Fach entscheiden. Wählen könnt ihr zwischen Bautechnik, Elektrotechnik, Holztechnik, Gesundheit, Metalltechnik und Informationstechnik. Eine Besonderheit ist, dass ihr das Fach Elektrotechnik anstatt mit einem allgemeinbildenden Fach auch mit dem Zweitfach Automatisierungstechnik oder Medientechnik kombinieren könnt. Das Studium für das Berufsschullehramt dauert insgesamt zehn Semester.
Die Universität Koblenz ist ähnlich breit aufgestellt wie die RPTU. Ab dem Wintersemester 2024 könnt ihr euch dort mit Eröffnung des Förderschullehramtsstudiums für alle Schulformen qualifizieren. Die Fächerauswahl ist auch hier etwas dünner als in Mainz und umfasst folgende Optionen: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Geografie, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Sport sowie Wirtschaft und Arbeit. Weitere Fremdsprachen, Sozialkunde oder das Fach Kunst stehen also nicht zur Verfügung. Für das Berufsschullehramt sticht das berufsbezogene Fach Pflege heraus, das ihr nur in Koblenz studieren könnt. Ansonsten könnt ihr euch für das Fach Informationstechnik entscheiden oder für eines der Berufsfelder, die in Kooperation mit der Hochschule Koblenz angeboten werden: Darunter sind die Fächer Bautechnik, Elektrotechnik, Holztechnik und Metalltechnik.
Falls ihr euch für das Grundschullehramt interessiert, solltet ihr darauf achten, dass hier die Fächerwahl ein wenig eingeschränkter ist als anderswo im Bundesland. Denn während ihr auf jeden Fall eines der Fächer Deutsch, Englisch oder Mathematik wählen müsst, darf es sich beim zweiten nur um ein ganz anderes Fach handeln. Für das Förderschullehramt müsst ihr euch wie üblich für Deutsch, Mathematik oder Wirtschaft und Arbeit entscheiden und habt freie Auswahl für das Zweitfach. Die wählbaren sonderpädagogischen Schwerpunkte unterscheiden sich ein wenig von denen an der RPTU. Vor allem der Schwerpunkt Rechtliche Grundlagen der Förderpädagogik stellt eine Ausnahme dar. Musik sowie Wirtschaft und Arbeit könnt ihr nicht wählen, wenn ihr an einem Gymnasium unterrichten wollt. Das Gleiche gilt für das Berufsschullehramt, welches außerdem das Fach Geschichte ausschließt.
Zu guter Letzt bietet sich euch die Möglichkeit, das Lehramtsstudium in der geschichtsträchtigen Stadt Trier anzutreten. Hier könnt ihr Abschlüsse für das Grundschul-, Realschul- und Gymnasiallehramt erlangen. Der Fokus der Fächerauswahl liegt hier vor allem auf den Sprachen. Ihr könnt alle Fremdsprachen wählen, die auch in Mainz angeboten werden. Die Naturwissenschaften hingegen beschränken sich auf das Fach Biologie. Werken und Arbeiten, Evangelische Religion oder Kunst werden nicht angeboten.
Wie üblich müsst ihr euch für das Grundschullehramt mindestens für eines der Fächer Deutsch, Englisch, Französisch oder Mathematik entscheiden und könnt ansonsten frei wählen, sofern es sich beim Zweitfach auch um ein Grundschulfach handelt. Für die Realschule plus sind keine zusätzlichen Fremdsprachen außer Englisch oder Französisch vorgesehen. Abgesehen davon sind alle Fächer und Kombinationen für das Lehramt an Gymnasien sowie an Realschulen plus möglich.
Die praktische Erfahrung zählt zu den wichtigsten Komponenten einer Lehrausbildung, da sie den Studierenden den sehr praxisbetonten beruflichen Alltag der Lehrer:innen nahebringt und Aufschluss darüber bietet, ob ihr euch für den richtigen Beruf entschieden habt. Die verpflichtenden Praktika folgen in Rheinland-Pfalz universitäts-, schulform- und fächerübergreifend demselben Schema: Im Bachelorstudiengang absolviert ihr zwei Orientierungspraktika, bevor ihr euch final für die Schulform entscheidet. Aus diesem Grund sollen die beiden Praktika idealerweise an zwei unterschiedlichen Schultypen stattfinden, um die Wahl zu erleichtern. Bei einer der beiden Schulen sollte es sich um eine sogenannte Schwerpunktschule handeln. Im letzten Abschnitt des Bachelorstudiums folgt ein vertiefendes Praktikum, das an eines eurer gewählten Fächer gekoppelt ist. Ein weiteres vertiefendes Praktikum mit dem Schwerpunkt eures zweiten Fachs findet schließlich im Masterstudium statt. Die vier Praktika haben jeweils eine Länge von 15 Tagen und finden in Gruppen von bis zu acht Studierenden statt, die gemeinsam Unterrichtshospitanzen durchführen und individuelle Unterrichtseinheiten vorbereiten.
In der Regel sind alle Praktika in Rheinland-Pfalz oder im Saarland zu absolvieren. Allerdings gibt es bei den Orientierungspraktika gewisse Spielräume. In Mainz ist es möglich, das Praktikum an einer nichtschulischen Einrichtung oder sogar im Ausland durchzuführen. Es wird aber dringend empfohlen, mindestens eines der Orientierungspraktika in Rheinland-Pfalz, beziehungsweise im Saarland, zu absolvieren. An der RPTU besteht dieselbe Möglichkeit auf nichtschulische oder Auslandspraktika. An der Universität Koblenz dürfen beide Orientierungspraktika außerhalb von Rheinland-Pfalz, aber nur eines im Ausland stattfinden. In Trier dürft ihr ein außerschulisches Praktikum absolvieren. Alle regulären Praktika werden zentral über eine Plattform vergeben.
Das Lehramtsstudium in Rheinland-Pfalz bietet mit seinen fünf Standorten vielseitige Möglichkeiten, sich für den Lehrer:innenberuf ausbilden zu lassen und seine eigenen Schwerpunkte zu setzen. Vor allem die Möglichkeiten der Fächerkombinationen sind im deutschen Vergleich besonders reichhaltig. Die Flexibilität, unter den Schulformen erst nach Beginn des Studiums und vor allem nach praktischer Erfahrung an verschiedenen Schultypen auswählen zu können, bietet eine enorme Freiheit und entlastet die Studierenden ein wenig in Bezug auf die weitreichenden Folgen einer Entscheidung, die den Rest des Berufslebens prägen wird. Allerdings ist es wichtig, sich im Vorfeld ausgiebig mit den fachlichen Voraussetzungen für bestimmte Schultypen zu beschäftigen, um sich keine Chancen unabsichtlich zu verbauen. Übrigens gibt es an allen fünf Standorten Mainz, Landau und Kaiserslautern, Koblenz und Trier die Möglichkeit, ab dem fünften Semester ein drittes Erweiterungsfach zu studieren. Der damit verbundene Mehraufwand sollte aber wohlüberlegt sein.
Hier könnt ihr euch über den Vorbereitungsdienst in Rheinland-Pfalz informieren, den ihr nach dem Ersten Staatsexamen antreten müsst, wobei ihr euch natürlich in jedem Bundesland bewerben könnt. Die aktuellen sowie langfristigen Einstellungsaussichten für Absolvent:innen des Referendariats in Rheinland-Pfalz sehen überwiegend gut aus. Wie in den anderen Bundesländern auch kommt es hierbei vermehrt auf die jeweilige Schulform sowie die bestimmte Region und die Fachrichtung an. Während der Bedarf an den meisten Schulformen hoch ist, hält er sich bei den Gymnasien im gemäßigten Bereich, ist dort allerdings im Falle der MINT-Fächer ebenfalls hoch. Auf alle Fälle lohnt es sich, das Lehramt in Rheinland-Pfalz anzustreben. Das dortige Studium bietet eine perfekte Vorbereitung.
Habt ihr Lust bekommen, in Rheinland-Pfalz zu studieren? Oder zieht es euch doch woanders hin? Über welches Bundesland würdet ihr gerne mehr in Bezug auf das Lehramtsstudium erfahren? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!
Ein starkes Schulleitbild ist das Herzstück jeder erfolgreichen Schule – es gibt nicht nur die Richtung vor, sondern bildet auch die Basis für Schulentwicklungsprozesse, indem es eine klare Vision vorgibt. Dadurch können gemeinsame Werte, Ziele und Prinzipien für die Schule festgelegt werden. Ein klar formuliertes Leitbild dient als Orientierungshilfe und bringt alle Beteiligten – Lehrkräfte, Schüler:innen, Eltern und die gesamte Schulgemeinschaft – auf einen gemeinsamen Weg. Aus diesem Grund sind Schulentwicklungsprozesse mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Schulalltags geworden. Doch wie entsteht ein solches Leitbild? Was ist dabei zu beachten? Im Folgenden zeigen wir euch, worauf es bei einem gelungenen Schulleitbild ankommt.
Um den Begriff des Leitbildes besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf seine Ursprünge zu werfen. Der Leitbildbegriff tauchte zunächst in den 1980er Jahren im Wirtschafts- und Verwaltungsbereich auf, als nach neuen Ausrichtungen und Orientierungshilfen für Arbeits- und Betriebsstrukturen gesucht wurde. In diesem Zusammenhang hat der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Dres. h.c. Knut Bleicher, das Leitbild als eine schriftliche Erklärung beschrieben, die das Selbstverständnis und die Grundprinzipien einer Organisation darlegt sowie Zielzustände skizziert, die als realistisches Idealbild fungieren. Doch welche konkrete Bedeutung hat ein solches Leitbild im schulischen Kontext?
Ein Leitbild formuliert präzise und verständlich, welche Werte dem Handeln der Organisation zugrunde liegen, welchen allgemeinen Zweck sie verfolgt, welche grundlegenden Leistungen erwartet werden können, über welche besonderen Fähigkeiten und Angebote die Organisation verfügt und welche – in unserem Fall pädagogischen – Leitideen sie umsetzt.
Ein Leitbild ist also eine gemeinsame Selbstbeschreibung der Organisation, die von allen Beteiligten getragen wird und sowohl nach außen erkennbar als auch von innen erlebbar sein sollte. Nur so kann es als Leistungsversprechen gegenüber den Schüler:innen und Eltern fungieren. Im Idealfall dient das Leitbild als richtungsweisendes Instrument zur zielorientierten Führung und Weiterentwicklung der Organisation, sodass zukünftige Handlungen und Maßnahmen konsequent an den definierten Werten und Leitsätzen ausgerichtet und beurteilt werden können.
Euer Leitbild sollte idealerweise die aktuelle Realität eurer Schule widerspiegeln und gleichzeitig einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen geben. Es zeichnet also kein utopisches Zukunftsbild, sondern bietet eine realistische Darstellung des Ist-Zustandes und der kurzfristigen Ziele. Als Steuerungsinstrument dient es als Bindeglied zwischen der langfristigen Vision, den mittelfristigen strategischen Entwicklungszielen und den Jahreszielen der Schule. Inmitten der internen und externen Komplexität einer Organisation bietet ein Leitbild den handelnden Beteiligten einen Rahmen und die notwendige Orientierung. Ihr solltet also darauf achten, nicht der Tendenz zu verfallen, Leitbilder als Visionen zu betrachten, die möglicherweise gar nicht erreicht werden können. Dies kann zu scheinheiligen Aussagen ohne Substanz führen. Ein effektiv umgesetztes Leitbild hingegen beschreibt den aktuellen Zustand und die konkreten, aktiven Bemühungen der Schule. So werden im Prozess realistische Maßnahmen entwickelt, die zudem zu festgelegten Zeitpunkten kritisch überprüft werden sollten.
Bei der Entwicklung eines Leitbildes geht es also in erster Linie um die Fragen: Wer sind wir und worin sehen wir unsere Aufgaben? Weitere Motive sind der Aufbau eines schuleigenen Profils (z.B. bei Neugründungen), die Suche nach Orientierung, die Schaffung einer Basis für eine partizipative Schulgemeinschaft, die Verbesserung des Schulklimas und der Beginn eines Diskurses über pädagogische Grundfragen.
Eine kurze Zusammenfassung: Leitbilder sollen durch klare gemeinsame Ziele Orientierung bieten, alle Beteiligten durch einen größeren Sinnzusammenhang und eine gemeinsame Identität motivieren sowie nach außen hin werben, um Sympathie zu gewinnen. Damit das Leitbild seine Funktionen erfolgreich erfüllen kann, ist eine sorgfältige und durchdachte Entwicklung erforderlich, bei der alle Beteiligten aktiv einbezogen werden.
Die Entwicklung eines Leitbildes ist ein intensiver Prozess, der sowohl eine intensive Reflexion als auch eine aktive Beteiligung erfordert. Euer Kollegium muss sich intensiv mit den Werten, der Mission und der Vision der Schule auseinandersetzen, um ein gemeinsames Verständnis des zugrunde liegenden Menschenbildes sowie der Grundsätze für Kommunikation und Zusammenarbeit zu entwickeln.
Als erster Schritt sollten zunächst Informationen zur Leitbildentwicklung gesammelt werden. Danach sollten Konzepte entwickelt werden, die Eltern und Schüler:innen in den Prozess der Leitbildentwicklung mit einbeziehen. Die Einbindung dieser Gruppen ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Leitbild die Werte und Bedürfnisse der gesamten Schulgemeinschaft widerspiegelt. Der nächste Schritt besteht darin, sich auf gemeinsame Prinzipien zu einigen. Hierfür empfiehlt es sich, zwei Fortbildungstage einzuplanen, in denen das Kollegium, bestehend aus Vertreter:innen verschiedener Bereiche der Schulgemeinde (z.B. Schüler:innen und Eltern), über mögliche Leitbilder diskutiert. Dazu kann eine Leitbild-AG ins Leben gerufen werden, die aus 5 Mitgliedern der jeweiligen Gruppenvertreter:innen besteht. Diese haben dann die Aufgabe, die beschlossenen Grundsätze textlich festzuhalten und zu verfeinern. Als nächstes erfolgt die Implementierung und Durchführung der Leitziele, indem konkrete Aktionen entwickelt und festgelegt werden. Die Evaluation als fortlaufender Prozess ermöglicht es, die festgelegten Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und dadurch kontinuierlich Qualitätsstandards zu sichern.
Um sicherzustellen, dass das Leitbild zeitgemäß und zukunftsorientiert ist, können die pädagogischen Ziele und Wertvorstellungen der Schule an den 21st Century Skills ausgerichtet werden. Die 21st Century Skills umfassen insgesamt zwölf Fähigkeiten, die Schüler:innen in der heutigen Zeit benötigen, um im Berufsleben erfolgreich zu sein und mit dem schnellen Wandel der modernen Märkte Schritt zu halten. Jede Fähigkeit unterstützt die Schüler:innen auf einzigartige Weise, doch sie haben eines gemeinsam: Im Zeitalter des Internets sind sie unverzichtbar.
Die 21st Century Skills können somit ein zukunftsweisendes Rahmenkonzept und eine erste Orientierung bieten. Bei der Entwicklung eines Leitbildes kann es sinnvoll sein, den Fokus auf die vier Kompetenzen kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration zu legen. Diese sind nicht nur Bestandteil der 21st Century Skills, sondern auch des 4K-Modells.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass die pädagogische Zielsetzung des Leitbildes auf den individuellen Schwerpunkt der Schule abgestimmt sein sollte. Handelt es sich beispielsweise um eine MINT-Schule, eine Umweltschule, eine Schule mit inklusivem oder musisch-kulturellem Schwerpunkt? Dann kann es hilfreich sein, die 21st Century Skills heranzuziehen und Punkt für Punkt durchzugehen, um sie mit dem bestehenden Leitbild (falls vorhanden) eurer Schule abzugleichen. Auf diese Weise kann an eurer Schule festgestellt werden, ob Veränderungen in den Bereichen Schulentwicklung, Unterrichtsgestaltung, Personalentwicklung oder im Medienentwicklungsplan notwendig sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Finden eines geeigneten Leitsatzes. Eure Schule sollte prüfen, welche Leitsätze des pädagogischen Handelns sie in ihr Leitbild aufnehmen will und kann. Dabei ist zu prüfen, ob die schulischen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die räumliche Ausstattung und die systemischen Rahmenbedingungen, wie z.B. das Zeitbudget der Lehrkräfte, mit dem Leitbild übereinstimmen. Ebenso solltet ihr prüfen, ob sich daraus Konsequenzen für die Schulentwicklung ableiten lassen.
Neben der Entwicklung eines Leitbildes ist es wichtig, dieses an der Schule mit Leben zu füllen. Das Leitbild kann beispielsweise gemeinsam visualisiert werden, so ist es für alle sichtbar und im Idealfall jederzeit veränderbar. Das Leitbild sollte in einer prägnanten und einfachen Sprache formuliert werden – vielleicht auch nur mit einzelnen plakativen Worten, wie z.B. ‘Kreativität’ in einer musisch-künstlerisch orientierten Schule.
Auch die externe Veröffentlichung des Leitbildes sollte überlegt werden: Ob in Form von Flyern, auf der Schulhomepage, als Teil des Schulprogramms oder im Jahrbuch – die Entscheidung liegt ganz bei euch. Eure Schule sollte aber darauf achten, dass klar geregelt ist, wer für die regelmäßige Aktualisierung zuständig ist, da nur ein aktuelles Leitbild eine Orientierungsfunktion erfüllen kann.
Ein Beispiel für ein gelungenes Leitbild bietet das Gymnasium der Stadt Würselen in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto “Wir bilden gemeinsam Zukunft”, konzentriert sich die Schule auf eine nachhaltig handelnde Schulgemeinschaft, die besonderen Wert auf Toleranz, Respekt und Verantwortung legt. Aktive Mitbestimmung und Mitverantwortung werden großgeschrieben. Außerdem sollen unter der Beachtung der Individualität aller Schüler:innen Freude am Lernen vermittelt und die eigenen Potenziale entdeckt werden. Die Leitideen sind: Begegnung, Entwicklung, Kooperation, digitale Welt, Wertschätzung, Transparenz, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Welt/Europa und Vielfalt. Jeder Leitgedanke wird detailliert erklärt, und es wird aufgezeigt, wie er bereits aktiv in die Praxis umgesetzt wird.
Bei dem Leitgedanken “Begegnung” soll die Schule als Lebensraum wahrgenommen werden, in welchem die persönliche und fachliche Entwicklung der Schüler:innen gefördert werden kann. Dafür stehen ein vielfältiges AG-Angebot, Lern- und Berufsberatung sowie das Fach “Fit for Life” zur Verfügung. Der Leitgedanke “Digitale Welt” soll die Schüler:innen beim Ausbau ihrer digitalen Fähigkeiten unterstützen und sie stark für die digitale Zukunft machen. Dazu verfügt die Schule über moderne Computer und Tablets, ein IT-Team sowie Tabletscouts. Darüber hinaus werden digitale Tools in den Unterricht integriert und ein Future Lab sowie eine Robotik AG angeboten. Das Leitbild des Gymnasiums in Würselen zeigt, wie eine Schule ihre Visionen und Werte in den Schulalltag integriert und dabei die individuelle Entfaltung der Schüler:innen und die Vorbereitung auf die digitale Zukunft in den Mittelpunkt stellt.
Um die Entwicklung eines Leitbildes optimal zu unterstützen, bieten die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Handreichungen und Materialien zur Schulprogrammarbeit an. In Baden-Württemberg das Kultusministerium, in Bayern das Staatsministerium für Unterricht und Kultus, in Berlin die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, in Brandenburg das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, in Bremen die Senatorin für Kinder und Bildung, in Hamburg die Behörde für Schule und Berufsbildung, in Hessen das Kultusministerium, in Mecklenburg-Vorpommern das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung, in Niedersachsen das Kultusministerium, in Nordrhein-Westfalen das Ministerium für Schule und Bildung, in Rheinland-Pfalz das Ministerium für Bildung, im Saarland das Ministerium für Bildung und Kultur, in Sachsen das Staatsministerium für Kultus, in Sachsen-Anhalt das Ministerium für Bildung, In Schleswig-Holstein das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und in Thüringen das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Ein gut entwickeltes Schulleitbild bietet eine klare Orientierung und fördert eine gemeinsame Identität innerhalb eurer Schulgemeinschaft. Dabei ist es wichtig, dass die aktuellen Werte und Ziele nicht nur abgebildet, sondern auch regelmäßig überprüft und angepasst werden. Bei entsprechender Planung und Einbeziehung aller Beteiligten kann das Leitbild ein realistisches Abbild eurer Schulgemeinschaft sein und die zukünftige Schulentwicklung unterstützen. Beginnt also den Prozess der Leitbildentwicklung an eurer Schule und gestaltet gemeinsam eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Lernumgebung.
Künstliche Intelligenz (KI) prägt unser alltägliches Leben maßgeblich, sei es bei der Übersetzung von Texten, der Erstellung von Zusammenfassungen oder zur Erzeugung von Bildern. Insbesondere das KI-System ChatGPT sorgte in den letzten Jahren für eine hitzige Debatte darüber, welche Möglichkeiten sich durch die Nutzung Künstlicher Intelligenz eröffnen und welche Probleme entstehen könnten. Für viele Lehrkräfte erfordert die Nutzung technischer Angebote bisweilen einen Mehraufwand. Hier könnte Künstliche Intelligenz den Lehrprozess durch die Automatisierung verschiedener Aufgaben entscheidend verändern.
Der KI-Dienst ChatGPT ist bei Schüler:innen bei weitem am beliebtesten, bisher wird das Tool jedoch größtenteils aus eigenem Interesse heraus genutzt, denn der Einsatz von KI-Angeboten in Schulen befindet sich noch in seinen Anfängen. Die Erwartungen sind dennoch hoch: Laut der Studie “Pioniere des Wandels” aus diesem Jahr, in welcher rund 1.500 Personen zwischen 14 und 20 Jahren befragt wurden, rechnen 51 Prozent der Befragten damit, dass KI den Unterricht an Schulen in den nächsten drei bis fünf Jahren verändern wird.
Um ihre Einsatzmöglichkeiten richtig zu erkennen, benötigt es einen Überblick über die verschiedenen Arten von Künstlicher Intelligenz. Besonders relevant für den Unterricht sind Generative KI-Systeme und Intelligente Tutorsysteme (ITS). Generative KI-Systeme, zu denen auch ChatGPT gehört, können Texte erstellen oder Fragen beantworten. Intelligente Tutorsysteme sind unter anderem in der Lage, das Lernen für die Schüler:innen zu personalisieren, ihren Lernfortschritt zu überwachen und ein Modell des Lernenden mit einer dazugehörigen Lernstrategie zu erstellen.
In Pilotprojekten werden verschiedene Ansätze ausgetestet: Eine Londoner Schule ersetzt den klassischen Unterricht durch KI, da es den Schüler:innen erlaube, die Inhalte in ihrem eigenen Tempo zu erlernen. Auch in Deutschland scheint sich das Interesse an Künstlicher Intelligenz an Schulen zu verstärken, so kam ein Pilotprojekt mit diversen teilnehmenden Schulen im Sommer 2023 zu dem Schluss, dass die Nutzung von Tools wie schulKI bestimmte Bereiche des Unterrichts unterstützen und die Lehrkräfte entlasten könnte.
Lehrkräfte können durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz auf fachlicher, aber auch auf administrativer Ebene profitieren. KI-Systeme sind in der Lage, Routineaufgaben, beispielsweise die Planung von Unterrichtsstunden zu vereinfachen oder die Korrektur von Prüfungen zu beschleunigen, sodass Lehrkräfte entlastet werden könnten. Mithilfe von Systemen wie ChatGPT oder schulKI lassen sich auch Übungsmaterialien für verschiedene Fächer und Anforderungsniveaus erstellen oder Musterlösungen herstellen. Das generative KI-Tool ChatGPT eignet sich besonders für die Erstellung von Texten, etwa Musterlösungen, Textaufgaben oder Zusammenfassungen. Wichtig hierbei ist das genaue Prompten, also die Erstellung einer konkreten Anweisung für das KI-System. Ein guter Prompt benötigt Klarheit, Kontext und Präzision: Der Prompt “Erstelle ein Arbeitsblatt für den Geschichtsunterricht einer siebten Klasse, in welcher die Ursachen und Folgen der Französischen Revolution abgefragt werden. Nutze dabei die Quelle XY als Basistext” führt zu einem genaueren und passenderen Ergebnis als “Erstelle ein Arbeitsblatt zur Französischen Revolution”. Die hilfreichsten Prompts für ChatGPT können Sie hier finden. Die Künstliche Intelligenz schulKI wurde extra für den Gebrauch in Schulen entwickelt und bietet Lehrkräften zahlreiche Funktionen für verschiedene Unterrichtsfächer an. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, ihren Unterricht durch die verschiedenen Funktionen und dem einfachen Teilen mit Schüler:innen dynamischer zu gestalten. Die KI zeichnet sich außerdem durch die Arbeit mit fachspezifischen Chatbots aus: So können Schüler:innen zum Beispiel durch die Interaktion mit einem Debattier-Coach das Debattieren praktisch erlernen und üben. Weitere Funktionen des Tools können Sie im Lehrer-News Check finden.
Selbstverfasste Texte können durch den Optimierungsservice von DeepL überarbeitet werden. Besonders an diesem Tool ist die Möglichkeit, Texte an verschiedene Zielgruppen anzupassen und unterschiedliche Formulierungsalternativen zu generieren. Schüler:innen haben die Möglichkeit, KI als individuelle Lernhilfe zu nutzen, beispielsweise durch die Erstellung von Gliederungen, Listen oder Übersichten. Auch individuelles Feedback zu bereits bearbeiteten Aufgaben kann durch Systeme wie Fiete.ai generiert werden. Noch geforscht wird zu kommunikativen Systemen, welche sich an die Sprechweise der Schüler:innen anpassen und somit neue Arten des Lernens ermöglichen.
Diese Individualisierung des Unterrichts hat die Möglichkeit, Schule allgemein inklusiver zu gestalten, da Schüler:innen individuell gefördert werden können. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben bietet KI die Möglichkeit, Lehrkräfte zu entlasten und dadurch die individuelle Förderung von Schüler:innen in den Vordergrund zu stellen. Den Stärken und Schwächen einzelner Schüler:innen innerhalb heterogener Schulklassen kann somit mehr Beachtung geschenkt werden.
Die Nutzung Künstlicher Intelligenz in Schulen kann einige Vorteile mit sich bringen. Trotzdem hat sie auch ihre Grenzen: Fachdidaktische Perspektiven werden in der Entwicklung solcher Systeme bisher kaum beachtet. Um einen besseren Einsatz von KI im Klassenzimmer zu gewährleisten, müssen in ihrer Entwicklung Pädagog:innen sowie Psycholog:innen zu Wort kommen. Auch die Thematisierung bedenklicher Aspekte bezüglich dieser Angebote und die Sensibilisierung für deren Schwachstellen ist bedeutsam, um Kindern und Jugendlichen einen kritischen Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln.
Wichtig ist also, diese Dienste nicht stumpf als Ersatz für klassischen Unterricht zu nutzen, sondern sie ergänzend und gezielt in den Unterricht einzubinden. So kann auch sichergestellt werden, dass Schüler:innen zwar in ihrem eigenen Tempo lernen, sich aber trotzdem keine zu große Differenz zwischen leistungsstärkeren und -schwachen bildet. Um den Einsatz von KI in Schulen zum Regelfall zu machen, braucht es die nötigen technischen Rahmenbedingungen, etwa eine starke digitale Infrastruktur und Zugang zu digitalen Endgeräten für alle Schüler:innen. Außerdem muss das Schulpersonal in die unterschiedlichen Systeme eingeführt werden und es müssen klare Regeln für den Einsatz dieser Dienste durch Lehrkräfte und Schüler:innen sowie den Datenschutz gelten, denn datenschutzrechtlich sind einige Aspekte bezüglich KI im Unterricht zu beachten. Laut dem Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Anwendungen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen ist die Nutzung von ChatGPT auf eigenen Endgeräten der Schüler:innen nicht zu empfehlen, während der Einsatz durch Lehrkräfte im Plenum zunächst die sicherste Alternative darstelle, solange keine personenbezogenen Daten von Schüler:innen übermittelt werden.
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, das Schulsystem, wie wir es kennen, weitreichend zu verändern. Durch die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten für Lehrkräfte und Schüler:innen kann die Art und Weise, wie gelehrt und gelernt wird, zukünftig automatisiert und individualisiert werden. Trotz dessen sollten entsprechende Dienste mit Vorsicht genossen werden: Bisher kann KI noch keine fachdidaktische Perspektive bieten und benötigt umfassendere datenschutzrechtliche Verordnungen. Der reguläre Einsatz von KI in deutschen Klassenzimmern wird wohl noch auf sich warten lassen - trotzdem ist es umso wichtiger für Schulen, sich jetzt mit den zukünftigen Chancen von KI-Diensten auseinanderzusetzen.
Die Fähigkeit zur Problemlösung ist für Schüler:innen jeden Alters von großer Bedeutung. Eine frühe Förderung dieser Kompetenz kann zahlreiche positive Auswirkungen haben, wie z.B. die Verbesserung des kritischen Denkens, die Förderung der Kreativität und die Stärkung der Resilienz. Durch die aktive Teilnahme an problemorientierten Übungen lernen Kinder außerdem, Herausforderungen selbstständig zu bewältigen.
Die Phasen des Problemlösens laufen idealerweise wie folgt ab: Zunächst erfolgt die Problemidentifikation, bei der das Problem erkannt wird. Anschließend wird in der Situationsanalyse das Ziel geklärt und definiert. Daraufhin wird ein Lösungsplan erstellt, wobei die Randbedingungen erkannt und mögliche Alternativen in Betracht gezogen werden. Im nächsten Schritt wird der Plan umgesetzt. Treten dabei Fehler auf, werden diese korrigiert. Abschließend erfolgt eine Ergebnisbewertung, bei der überprüft wird, ob die definierten Teilziele erreicht wurden.
Das beschriebene Vorgehen zeigt deutlich, wie umfangreich und anspruchsvoll der Prozess des Problemlösens für Schüler:innen sein kann. Jede Phase erfordert spezifische kognitive Fähigkeiten: Von der Problemerkennung über die Zielanalyse bis hin zur Planung, Durchführung und abschließenden Bewertung. Problemlösen erfordert nicht nur kreatives Denken, sondern auch systematisches Vorgehen und die Fähigkeit, Fehler zu korrigieren. Kein leichtes Unterfangen für Schüler:innen. Im Folgenden stellen wir euch deshalb analoge und digitale Spiele vor, die Problemlösekompetenzen auf unterhaltsame Weise vermitteln und in den Unterricht integriert werden können.
Zu den analogen Problemlösungsaktivitäten für Kinder gehören Puzzles, Zuordnungsspiele und Sortierspiele. Zuordnungsspiele fördern die grundlegende geistige Fähigkeit, Dinge richtig zuzuordnen. Damit ein Kind das Zuordnen versteht, muss es zunächst das Konzept von ”gleich” und ”unterschiedlich” begreifen. Das Erlernen dieser Unterscheidung ist wichtig, da es die Grundlage für komplexere kognitive Fähigkeiten wie das Erkennen von Gemeinsamkeiten, das Sortieren und das Ordnen bildet. Ein Beispiel für ein klassisches Zuordnungsspiel ist Memory, bei dem passende Kartenpaare gefunden werden müssen. Auch kreative Aktivitäten wie das Unkrautjäten im Gemüsebeet können als Zuordnungsspiel dienen, indem das Kind alles entfernt, was nicht nach Gemüse aussieht.
Für Grund- und Mittelschüler:innen bieten sich Spiele wie Sudoku, Strategiespiele und Gruppenherausforderungen an. Ein geeignetes Beispiel für ein Strategiespiel ist “Qwirkle”. Die Regeln sind einfach: Holzsteine mit bunten Symbolen müssen aneinandergelegt werden. Bei gleicher Farbe müssen sich die Formen unterscheiden, bei gleicher Form die Farben. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Trotz des einfachen Spielprinzips erfordert das Spiel taktisches und strategisches Denken.
Für Gruppenaktivitäten in der Klasse eignen sich Spiele wie der ”Heißer Stuhl”. Dabei wird die Klasse in zwei Teams aufgeteilt und für jedes Team ein leerer Stuhl vor die Tafel gestellt. Als Lehrkraft wählt ihr aus jedem Team eine Person aus, die das jeweilige Team vertritt und mit dem Rücken zur Tafel auf dem Stuhl sitzt. Danach werden nacheinander Bilder auf die Tafel projiziert. Abwechselnd gibt jedes Team der Person auf dem Stuhl einen Hinweis. Wird das Bild richtig erraten, erhält das Team einen Punkt. Wenn nicht, ist das andere Team mit einem Hinweis an der Reihe. Das Spiel dauert so lange, bis eine der Personen auf dem Stuhl das Bild richtig erraten hat.
Eine weitere Spielidee ist der ”Magic Hula Hoop”. Für dieses Spiel werden Gruppen bestehend aus sechs Schüler:innen gebildet. Die Kinder stehen im Kreis und heben ihre Arme hoch in die Luft. Ihr platziert nun einen Hula-Hoop-Reifen auf den Fingerspitzen der Schüler:innen. Die Herausforderung: Die Kinder müssen den Hula-Hoop-Reifen langsam zum Boden bringen, ohne ihn vorher fallen zu lassen. Um die Aufgabe noch anspruchsvoller zu gestalten, könnt ihr eurer KlasseKommunikationsbeschränkungen auferlegen, z.B. dass die Kinder nicht oder nur begrenzt sprechen dürfen.
Analoge Spiele sind wertvolle Werkzeuge zur Förderung der Problemlösekompetenz. Sie bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, von einfachen Zuordnungs- und Strategiespielen bis hin zu Gruppenaktivitäten, die strategisches Denken und Teamarbeit stärken. Ebenso bieten digitale Spiele innovative Ansätze und eröffnen neue Dimensionen der Interaktivität, die das Lernen spannend und zugänglich gestalten.
Nicht nur analoge Spiele, sondern auch eine Reihe digitaler Spiele eignen sich zum Erlernen von Problemlösekompetenzen. So haben verschiedene Studien gezeigt, dass Videospiele einen positiven Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten haben können und sich auf die Problemlösekompetenz und das kritische Denken auswirken. Jedes Videospiel bietet einzigartige und unterschiedliche Herausforderungen und beinhaltet oftmals komplexe Szenarien, durch die Spieler:innen ihre Problemlösungskompetenz schärfen können. Ob es darum geht, ein Rätsel zu lösen, einen Gegner zu besiegen oder ein komplexes Leveldesign zu meistern – der Markt für Videospiele ist riesig und bietet eine große Vielfalt an Spielgenres.
So gibt es digitale Spiele, in denen die Spieler:innen moralische, strategische oder taktische Entscheidungen treffen müssen. Dabei ist es wichtig, die Konsequenzen der Entscheidungen abzuschätzen und zu lernen, Verantwortung für das eigene Handeln im Spiel zu übernehmen. Viele Videospiele setzen zudem auf einen kooperativen Mehrspielermodus, der Teamarbeit und Koordination erfordert, da die Spieler:innen kommunizieren, Strategien entwickeln und sich aufeinander verlassen müssen. Dies erfordert kritisches Denken und das Finden von Lösungen in komplexen Situationen und unter Zeitdruck.
Ein weiteres Merkmal von Videospielen ist das Trial-and-Error-Prinzip. Das bedeutet, dass die Spieler:innen zunächst unterschiedliche Ansätze ausprobieren müssen, um herauszufinden, welche Strategie im Spiel zum Erfolg führt. Dieser wiederholte Prozess des Ausprobierens und Lernens ist ein zentraler Bestandteil des kritischen Denkens und des Problemlösens. Einige digitale Spiele enthalten komplexe Rätsel und Puzzles, bei denen es entscheidend ist, Informationen zu verknüpfen und kreative Lösungsansätze zu finden.
Ein Vorteil von Videospielen ist zudem ihre Beliebtheit unter jungen Menschen. Aktuellen Statistiken zufolge spielen rund 54 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich Computer- und Videospiele. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 85 Prozent. Ein genauerer Blick lohnt sich, denn neben der Beliebtheit unter Jugendlichen werden digitale Spiele zunehmend auch unter dem Aspekt ihrer pädagogischen Potenziale betrachtet. Die Popularität von digitalen Spielen kann von Lehrkräften zusätzlich genutzt werden, um die Motivation zu steigern und so einen nachhaltigen Lernprozess zu schaffen.
Grundsätzlich gibt es die klassischen Unterhaltungsspiele, von denen einige sehr gut für Bildungskontexte geeignet sind. Daneben gibt es sogenannte ”Serious Games”, die speziell entwickelt wurden, um einen bestimmten Lerneffekt zu erzielen. Im Folgenden werden Beispiele für beide Spielarten vorgestellt. Festzuhalten ist, dass eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit digitale Spiele im Unterricht eingesetzt werden können. Schaut dazu gerne in unseren Artikel zu Computerspiele im Unterricht. Wer diese Voraussetzungen jedoch erfüllt, kann neben analogen Spielen auf eine Vielzahl von digitalen Optionen zurückgreifen.
Mit 238 Millionen verkauften Exemplaren ist Minecraft das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten. Das Spielprinzip von Minecraft ist so simpel wie genial: Die Spieler:innen starten als Abenteurer und erkunden eine offene Welt, die vollständig aus Blöcken besteht. Diese Blöcke können abgebaut und nach Belieben neu platziert und somit beispielsweise zu beeindruckenden Bauwerken verarbeitet werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Neben dem Errichten von Basen können mit den richtigen Materialien Werkzeuge, Dekorationen, Nahrung, Rüstungen oder Eisenbahnschienen hergestellt werden.
Es können verschiedene Spielmodi gewählt werden, wie z.B. der Survival- oder der Kreativmodus. Dank zahlreicher Minecraft-Erweiterungen kann das Spiel auch sinnvoll in den Unterricht integriert werden. So gibt es mittlerweile einen eigenen Education-Modus, in dem Hunderte Lektionen von Pädagog:innen aus aller Welt für Schüler:innen bereitgestellt und auf der offiziellen Webseite eingesehen werden können.
Die Lerninhalte umfassen folgende Themenbereiche: Wissenschaft, Mathematik, Informatik, Sprache, Geschichte und Kultur, Kunst und Design, Digital Citizenship, Soziales und Emotionen, Gleichberechtigung und Inklusion sowie Klima und Nachhaltigkeit. Unter den einzelnen Themenbereichen können dann entsprechende Aufgaben und Minecraft-Welten aufgerufen werden. Zu jeder Aufgabe ist formuliert, welche Lernziele verfolgt werden, was die Leitidee ist und welche Fähigkeiten geschult werden. Zusätzlich gibt es für jede Lektion eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung der Lehrkraft auf die Unterrichtseinheit.
Ein Beispiel: Unter der Kategorie Gleichberechtigung und Inklusion findet sich die Aufgabe “Guter Ärger: Frauenwahlrecht”. In diesem Spiel begleiten die Schüler:innen Emmeline Pankhurst ins viktorianische Großbritannien und erfahren alles über ihren Weg und ihren Kampf für das Frauenwahlrecht. Die Lernziele sind, einen historischen Kontext zur Frauenwahlrechtsbewegung zu erhalten und ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das Infragestellen bestehender Normen zu Veränderungen führen kann. Zudem sollen die Schüler:innen ein Gespür dafür entwickeln, wie sie sich selbst aktiv für die Frauenbewegung einsetzen können. Dadurch soll allen voran das kritische Denken, als Teil der Problemlösekompetenz, trainiert werden.
Ein weiteres Beispiel aus dem Themenbereich Informatik ist die Lektion “Stunde des Codes: Escape Estate”, in der Code und rechnergestütztes Denken angewandt werden müssen, um Geheimnisse zu entschlüsseln, Falltüren zu öffnen und versteckte Hinweise aufzuspüren, um vor Tagesanbruch aus dem mysteriösen Herrenhaus zu entkommen. Die Schüler:innen sollen dabei erste Konzepte des Programmierens entdecken.
Minecraft ist nicht nur das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten, sondern auch ein wertvolles Bildungstool. Der Education-Modus ermöglicht es Schüler:innen, durch interaktive Lektionen in verschiedenen Fächern wichtige Kompetenzen wie kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln.
Life is Strange ist ein Adventure-Spiel, in dem man die Geschichte der Fotografie-Studentin Max erlebt. Das Besondere an diesem Spiel ist die Fähigkeit von Max, die Zeit zurückzuspulen und so den Verlauf der Ereignisse zu verändern. Je nachdem, welche Entscheidungen man trifft, nimmt die Geschichte unterschiedliche Wendungen. Dabei werden auch ernste Themen wie Mobbing und psychische Gesundheit behandelt, weshalb das Spiel im Bildungskontext für ältere Schüler:innen (ab 16 Jahren) empfohlen wird.
Durch die Möglichkeit, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, die den Verlauf der Geschichte beeinflussen, wird den Spieler:innen eine tiefere Auseinandersetzung mit schwierigen moralischen Fragen ermöglicht. Am Ende jeder Episode können die Entscheidungen der anderen Spieler:innen weltweit eingesehen werden und so verglichen werden. Mithilfe des Spiels können sensible Themen besprochen und Entscheidungen diskutiert werden. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz des Spiels im Ethik- oder Religionsunterricht, um das kritische Denken zu fördern.
Wichtiger Hinweis: Da das Spiel sensible Themen anspricht, die für Schüler:innen belastend sein können, ist es wichtig, vorab ein Gespräch mit der Klasse zu führen. Insbesondere die Themen Suizid und Depression sollten vorab thematisiert werden, wobei auch Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sollten.
Democracy 3 ist ein Serious Game, in dem man in die Rolle eines Staatsoberhauptes schlüpft und versucht, eine Wiederwahl zu erreichen. Dabei ist es entscheidend, dass die Spieler:innen die Interessen vieler unterschiedlicher Gruppen berücksichtigen und politische Krisen souverän managen. Ziel ist es also, für soziale Gerechtigkeit und Wohlstand im Land zu sorgen. Die Spieler:innen können entscheiden, in welchem Land sie die politische Führung übernehmen, welcher Partei sie angehören wollen und wie oft sie wiedergewählt werden dürfen. Je nach Erfolg der Führung des Landes gewinnt man mehr Kapital. Die Spieler:innen müssen dabei komplexe politische Entscheidungen treffen, die von einem Teil der Bevölkerung unterstützt und von einem anderen abgelehnt werden.
Die Gesamtheit der Wähler:innen im Spiel stellt eine Kombination aus verschiedenen Untergruppen der insgesamt 21 Wählergruppen dar. So kann es sich z.B. um einen jungen, wohlhabenden, liberalen, sozialistischen Pendler oder um einen pensionierten, konservativen, religiösen Kapitalisten handeln. Darüber hinaus variiert das Ausmaß, in dem sich jede:r Wähler:in mit diesen Gruppen identifiziert, was wiederum langfristig durch politische Strategien beeinflusst werden kann. Die im Spiel verwendeten Wählergruppen und Charakterisierungen sind bewusst vereinfacht und enthalten Stereotype, um die Spielmechanik zu unterstützen. Diese Darstellungen sollten nicht als vollständige Abbildung realer Personen und ihrer Identitäten verstanden werden.
Die Schüler:innen können mithilfe des Spiels politische Entscheidungen treffen und erfahren, welche Auswirkungen diese beispielsweise auf Wirtschaft und Gesellschaft haben. Durch die aktive Beteiligung an politischen Entscheidungen werden deren Zusammenhänge und Konsequenzen deutlich erkennbar und greifbarer.
Hidden Codes ist ein Mobile Game der Bildungsstätte Anne Frank und gehört ebenfalls zur Kategorie der Serious Game. In einer simulierten Social-Media-Umgebung können die Spieler:innen miteinander chatten, Profile durchsuchen und auf Storys sowie Kommentare anderer Nutzer:innen reagieren. Ziel ist es, junge Menschen spielerisch zu befähigen, problematische Inhalte oder Aussagen zu erkennen und kompetent darauf zu reagieren.
In jeder Episode gibt es mehrere Kapitel, in denen die Spieler:innen gezielt nach spezifischen Elementen von Radikalisierung suchen können. Themenschwerpunkte umfassen unter anderem die Verbreitung rechtsradikaler Inhalte in Foren und sozialen Medien durch Memes, den Einfluss von Algorithmen und die Wirkung der eigenen Filterblase. Darüber hinaus werden rechtsextreme Symbolik und ihre mögliche Verbindung zu Verschwörungsmythen thematisiert. Im Zusammenhang damit lernen die Spieler:innen auch, wie rechtsextreme Gamer:innen und Streamer:innen solche Inhalte verbreiten. Dadurch können Jugendliche die Muster radikaler Gruppen im Netz besser erkennen, politische Codes und Verschwörungsmythen identifizieren und erhalten Handlungsempfehlungen, wenn sich jemand aus dem eigenen Umfeld radikalisiert. Das Spiel wird für den Unterricht ab 14 Jahren empfohlen und ist kostenlos für Android und iOS erhältlich.
Analoge und digitale Spiele bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Problemlösekompetenz von Schüler:innen spielerisch zu fördern. Durch die Kombination beider Welten könnt ihr kreative Ansätze nutzen, um das kritische Denken und strategische Handeln der Schüler:innen nachhaltig zu stärken. Während analoge Spiele durch direkte Interaktionen und haptische Erfahrungen überzeugen, bringen digitale Spiele zusätzliche Dimensionen der Interaktivität und Komplexität mit sich. Zögert also nicht, neue spielerische Methoden in den Unterricht zu integrieren und so Lernumgebungen zu schaffen, in denen Problemlösekompetenzen mit Freude entwickelt werden.
Der Einsatz digitaler Medien und Tools ist im modernen Unterricht nicht mehr wegzudenken, besonders im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Neben beliebten Instagram-Channels wie “deutsch_mit_benjamin” und “deutschag”, die auf anschauliche Weise Sprachstrukturen und Aussprache vermitteln (Lehrer News berichtete), gibt es auch zahlreiche YouTube-Kanäle wie “Lingster Academy” und “Easy German”, die mit praxisnahen Videos den Deutschunterricht bereichern (Lehrer News berichtete). Doch auch Apps bieten Lehrkräften wertvolle Unterstützung, um den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten und den Schüler:innen spielerisch Deutsch beizubringen. In diesem Artikel stellen wir einige der besten Apps und Tools vor, die sich durch ihre Praxisnähe und Vielseitigkeit auszeichnen.
Zabulo ist eine kostenfreie App, die sich besonders für den Einsatz im Vor- und Grundschulalter eignet. Sie ermöglicht es Lehrkräften, individuelle Lernspiele zur Förderung der Sprachentwicklung, zum Erlernen des Lesens und Rechtschreibens oder speziell für den DaZ-Unterricht zu erstellen. Die App umfasst über 1.600 abbildbare Nomen und Verben, die mit kindgerechten Bildern verknüpft sind.
Ein besonderes Merkmal von Zabulo ist die Möglichkeit, Lernspiele mithilfe von QR-Codes zu teilen und offline zu spielen. Die Flexibilität macht die App besonders wertvoll für DaZ, da sie sowohl im Klassenzimmer als auch zu Hause genutzt werden kann. Durch individuell anpassbare Lerninhalte können Lehrkräfte gezielt auf die sprachlichen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen eingehen. So lassen sich Übungen zur Sprachförderung passgenau an das jeweilige Lernniveau abstimmen, was den Lernerfolg maßgeblich unterstützt. Zabulo ist kostenlos verfügbar und kann im Apple App Store heruntergeladen werden.
Polylino ist mehr als nur eine digitale Bibliothek – es ist ein vielseitiges Werkzeug zur Sprachförderung im frühkindlichen Alter und schulischen Bereich. Mit über 1.500 Bilderbüchern in mehr als 50 Sprachen ermöglicht die App Kindern, Geschichten nicht nur auf Deutsch, sondern auch in ihrer Muttersprache zu erleben. Dies fördert die Leselust und unterstützt die Zweitsprachentwicklung.
Besonders praktisch: Die Offline-Speicherfunktion ermöglicht es, Bücher auch ohne Internetverbindung zu nutzen, was Polylino zu einem wertvollen Begleiter für DaZ-Schüler:innen und ihre Familien macht. Zusätzlich bietet Polylino eine Vorlesefunktion in verschiedenen Sprachen an, die das Sprachverständnis unterstützt und das Eintauchen in die neue Sprache erleichtert. Polylino ist kostenfrei im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich.
ANTON ist eine vielseitige Lern-App, die sich sowohl für den regulären Unterricht als auch für DaZ hervorragend eignet. Mit über 100.000 Aufgaben und 200 interaktiven Übungstypen deckt sie zahlreiche Fächer von der Vorschule bis zur zehnten Klasse ab. Besonders im DaZ-Bereich bietet ANTON gezielte Übungen zur Erweiterung des Wortschatzes, Verbesserung des Leseverständnisses und zur Festigung der Grammatik. Die Inhalte sind passgenau auf die Lehrpläne der Bundesländer abgestimmt und ermöglichen Schüler:innen ein strukturiertes Lernen.
Lehrkräfte haben die Möglichkeit, Schulklassen digital anzulegen, spezifische Aufgaben zuzuweisen und den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen genau zu verfolgen. ANTON motiviert die Lernenden zusätzlich durch spielerische Elemente wie das Sammeln von Sternen und Pokalen, die für erfolgreich absolvierte Aufgaben vergeben werden. Die App ist sowohl für iOS als auch für Android kostenfrei und werbefrei verfügbar.
“Lern Deutsch - Stadt der Wörter” ist ein kostenloses Onlinespiel des Goethe-Instituts, das speziell für Anfänger:innen im Deutsch lernen entwickelt wurde. Die App kombiniert Wimmelbild-Elemente mit interaktiven Sprachübungen, die den Wortschatz auf Anfängerniveau erweitern. In einer virtuellen Stadt erkunden die Spieler:innen neue Wörter und verbessern spielerisch ihre Sprachkenntnisse.
Das Spiel ist besonders geeignet für den Anfangsunterricht im DaZ-Bereich. Die App motiviert Schüler:innen durch spielerische Aufgaben und unterstützt gleichzeitig das Verständnis grundlegender sprachlicher Strukturen. “Stadt der Wörter” kann sowohl im Einzel- als auch im Gruppenunterricht eingesetzt werden und eignet sich hervorragend, um Wortschatzübungen durchzuführen oder neue Vokabeln einzuführen. Lern Deutsch - Stadt der Wörter ist kostenfrei im Google Play Store sowie im Apple App Store erhältlich.
Nicos Weg ist ein interaktiver Deutschkurs, der von der Deutschen Welle in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit entwickelt wurde. Der Kurs richtet sich an Anfänger:innen und führt die Lernenden durch verschiedene Alltagssituationen in Deutschland, wobei sie die deutsche Sprache auf authentische Art und Weise erlernen. Die App deckt die Niveaustufen A1 und B1 ab und ist damit ideal für den Einstieg in das Deutsch lernen.
Jede Lektion in Nicos Weg beginnt mit einer Videoepisode, die den Lernenden in eine realistische Alltagssituation einführt. Anschließend folgen Übungen, die den Wortschatz, die Grammatik und das Hörverständnis festigen. Besonders hilfreich ist die praxisnahe Ausrichtung der Inhalte, die es den Lernenden ermöglicht, schnell Fortschritte zu machen und sich in der deutschen Sprache sicherer zu fühlen. Nicos Weg ist kostenlos verfügbar und bietet eine motivierende und interaktive Lernumgebung, die sich gut in den Unterricht integrieren lässt.
Ob maßgeschneiderte Lernspiele mit Zabulo, interaktive Geschichten mit Polylino, die vielseitige ANTON-App oder das spielerische Deutsch Lernen mit “Stadt der Wörter” – jede dieser Apps bietet Vorteile für den DaZ-Unterricht. Welche App hat dich am meisten überzeugt? Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Tools gesammelt oder hast du vielleicht noch weitere Empfehlungen, die für andere Lehrkräfte nützlich sein könnten? Teile deine Gedanken und Tipps in den Kommentaren.
Die Welt wird zunehmend von Krisen und Katastrophen wie dem Krieg in der Ukraine, den Konflikten in Nahost oder Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdbeben geprägt. Diese Ereignisse sind allgegenwärtig und lassen sich nicht ausblenden – weder in den Nachrichten noch in den sozialen Medien, die gerade von Jugendlichen intensiv genutzt werden. In dieser herausfordernden Situation stehen Lehrkräfte vor der wichtigen Aufgabe, solche belastenden Themen im Unterricht aufzugreifen und den Schüler:innen Orientierung zu bieten.
Es ist essenziell, dass Lehrkräfte sich nicht nur Zeit nehmen, die Hintergründe und Auswirkungen von Kriegen und Katastrophen verständlich zu machen, sondern auch das Bewusstsein für den Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken zu schärfen. In Zeiten von Fake News, die sich gerade in Krisenmomenten rasant verbreiten und gezielt Ängste schüren, ist die Medienkompetenz der Schüler:innen von großer Bedeutung. Lehrkräfte können hierbei eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die Schüler:innen dazu befähigen, Informationen kritisch zu hinterfragen und verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Gleichzeitig kann ein offener Dialog über diese schweren Themen das Bedürfnis wecken, aktiv zu werden und durch verschiedene Aktionen Unterstützung zu leisten.
Die Art und Weise, wie Lehrkräfte mit ihren Schüler:innen über Krisen sprechen, muss an das Alter und das Vorwissen der Kinder und Jugendlichen angepasst sein. Während jüngere Kinder eher behutsame und einfache Erklärungen benötigen, können ältere Schüler:innen komplexere Informationen verstehen und kritischere Diskussionen führen.
Kinder im Grundschulalter verfügen noch nicht über ein ausgeprägtes Verständnis für geopolitische Zusammenhänge oder die Ursachen und Folgen von Naturkatastrophen und sind besonders empfänglich für emotionale Belastungen. Es ist daher wichtig, ihnen ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln und komplexe Themen altersgerecht zu erklären. Dabei können kindgerecht aufgearbeitete Informationsangebote, wie zum Beispiel HanisauLand oder Kindernachrichten wie logo!, helfen.
Bei älteren Schüler:innen kann das Gespräch differenzierter geführt werden. Sie haben oft bereits über soziale Medien und Nachrichten von einem Thema erfahren und können die komplexen politischen, sozialen und ökologischen Zusammenhänge besser verstehen. Es ist wichtig, diesen Schüler:innen Raum für ihre Fragen und Ängste zu geben und gleichzeitig sachliche und faktenbasierte Erklärungen zu liefern. Lehrkräfte sollten dabei auch die kritische Auseinandersetzung mit den Informationen fördern, die die Jugendlichen aus den sozialen Netzwerken beziehen. Ziel ist es, sie zu befähigen, zwischen seriösen und unseriösen Quellen zu unterscheiden und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie mit der Informationsflut umgehen können.
In der heutigen digitalen Welt haben soziale Netzwerke einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie Jugendliche Informationen wahrnehmen und verarbeiten. Nachrichten über Kriege, Krisen und Katastrophen verbreiten sich in Sekundenschnelle und werden oft ungefiltert und ohne Kontext geteilt. Diese ungefilterten Informationen, die oft mit verstörenden Bildern einhergehen, können das Gefühl der Bedrohung und Unsicherheit bei den Jugendlichen verstärken. Ein zusätzliches Risiko stellt die Verbreitung von Fake News dar, die gerade in Krisenzeiten wie Kriegen oder Naturkatastrophen gefährlich sein können, da sie gezielt Ängste schüren und die Wahrnehmung der Realität verzerren.
Durch gezielte Medienbildung können Lehrkräfte die Schüler:innen für die Risiken und Gefahren dieser Informationsflut sensibilisieren und den Jugendlichen helfen, einen kritischen Blick auf die Informationen zu entwickeln, die sie in sozialen Netzwerken konsumieren. Dies beinhaltet das Erlernen von Methoden zur Überprüfung von Quellen, das Bewusstsein für die Verbreitung von Fehlinformationen und die Fähigkeit, diese Informationen einzuordnen. Indem Lehrkräfte diese Themen in den Unterricht integrieren, tragen sie nicht nur zur Aufklärung bei, sondern helfen den Schüler:innen auch, ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Medien auf die Wahrnehmung von Krieg, Katastrophen und Gewalt zu entwickeln. Dieser reflektierte Umgang mit Medien kann den Jugendlichen helfen, Ängste zu relativieren und einen konstruktiven Umgang mit den Informationen zu finden.
Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, den Schüler:innen einerseits notwendige Informationen über Krisen und Katastrophen zu vermitteln und sie andererseits vor einer Überforderung oder unnötigen Verängstigung zu schützen. Diskussionen können zu Beginn sehr herausfordernd sein, da sie häufig von einer unklaren Sachlage geprägt sind, die zu Problemen wie Whataboutism führen können (Lehrer News berichtete). Es gilt, einen Balanceakt zu vollziehen, der sowohl die Wissensvermittlung als auch den Schutz der psychischen Gesundheit der Schüler:innen berücksichtigt. Dies kann durch einen offenen Dialog erreicht werden, in dem auch die Grenzen des eigenen Wissens und die Unsicherheiten der Lehrkräfte thematisiert werden. Transparenz und Ehrlichkeit sind deshalb zentrale Prinzipien, die das Vertrauen der Schüler:innen stärken und ihnen helfen, sich sicherer zu fühlen.
Ein fachübergreifender Unterrichtsansatz kann dabei helfen, das Thema Krisen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Im Geografieunterricht können die Ursachen und Auswirkungen von Naturkatastrophen behandelt werden, während der Geschichtsunterricht die historischen Hintergründe und Entwicklungen von Konflikten beleuchten kann. Der Politikunterricht bietet Raum für die Diskussion aktueller Ereignisse und deren gesellschaftliche Auswirkungen, und der Ethik- oder Religionsunterricht kann genutzt werden, um moralische Fragestellungen zu erörtern und die Schüler:innen zum Nachdenken über die ethischen Dimensionen von menschlichem Leid und Solidarität anzuregen.
Neben der Aufklärung und dem Dialog über Krisen können Schulen auch eine aktive Rolle dabei spielen, das Engagement der Schüler:innen zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu helfen. Es gibt verschiedene Wege, wie Schulen und Schüler:innen einen positiven Beitrag leisten können, sei es durch Spendenaktionen, Benefizveranstaltungen oder Projekte zur Unterstützung von Betroffenen.
Eine Möglichkeit ist es, gemeinsam mit den Schüler:innen Spendenaktionen zu organisieren, bei denen Gelder für Hilfsorganisationen gesammelt werden, die beispielsweise in Krisengebieten tätig sind. Solche Aktionen können den Schüler:innen das Gefühl geben, dass sie etwas bewirken, und ihnen eine konkrete Möglichkeit bieten, ihre Solidarität auszudrücken. Auch das Sammeln von Sachspenden, wie Kleidung oder Schulmaterialien für Geflüchtete oder Menschen, die durch Naturkatastrophen alles verloren haben, kann eine sinnvolle und greifbare Form der Hilfe sein. Es kann außerdem hilfreich sein, sich vorab Gedanken zu machen, wie beispielsweise der Schulalltag in Kriegs- und Krisenregionen abläuft und wie dort mit den Herausforderungen umgegangen wird (Lehrer News berichtete).
Schulen können zudem Kooperationen mit lokalen Hilfsorganisationen oder Flüchtlingsunterkünften eingehen, um den Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, sich direkt vor Ort zu engagieren. Solche Projekte können nicht nur den betroffenen Menschen helfen, sondern auch das soziale Bewusstsein der Schüler:innen stärken und ihnen die Bedeutung von Empathie und Solidarität vermitteln.
Der Umgang mit dem Thema Krisen im Schulalltag stellt Lehrkräfte vor eine anspruchsvolle Aufgabe, die Einfühlungsvermögen, Sensibilität und eine sorgfältige pädagogische Herangehensweise erfordert. Es ist wichtig, den Schüler:innen Raum für ihre Fragen und Ängste zu geben und ihnen gleichzeitig die notwendigen Informationen zu liefern, ohne sie zu überfordern. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien und sozialen Netzwerken können Lehrkräfte den Schüler:innen helfen, einen reflektierten Umgang mit den Informationen zu entwickeln und die eigenen Ängste besser zu bewältigen.
Zudem können Schulen durch gezielte Projekte und Hilfsaktionen das Engagement der Schüler:innen fördern und ihnen die Möglichkeit geben, aktiv zu helfen und Solidarität zu zeigen. Dies stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern vermittelt den Jugendlichen auch das Gefühl, dass sie in einer Krise nicht hilflos sind, sondern einen positiven Beitrag leisten können.
Lehrkräfte sollten sich auch ihrer eigenen Grenzen und Belastungen bewusst sein. Es ist in Ordnung, Unsicherheiten und Ängste zu haben, und es ist wichtig, sich gegebenenfalls Unterstützung zu holen, sei es durch den Austausch mit Kolleg:innen, Fortbildungen oder psychologische Beratung. Nur so können Lehrkräfte ihre Schüler:innen bestmöglich begleiten und unterstützen.
Du siehst ihn besonders häufig und lange; tagsüber im Lehrerzimmer, im Klassenraum und abends bei der Unterrichtsvorbereitung sitzt du ihm schon wieder direkt gegenüber – deinem Schreibtisch. Nicht zuletzt durch die Corona-bedingte Verlagerung des Arbeitens nach Hause sitzt und saßest du als Lehrer:in vermutlich noch länger vor demselben Schreibtisch, ohne dir zwischendurch die Beine zu vertreten.
Wer kennt es nicht: Die Schultern hochgezogen, den Rücken zu einem Buckel geformt, starren wir auf unseren Bildschirm, bis unser Nacken schmerzt. Unsere (Rücken-)Muskulatur ist nicht für stundenlanges Sitzen gemacht – und schon gar nicht in einer ungesunden Position. Um Schmerzen und langfristige Schäden, die im schlimmsten Fall bis hin zu Bandscheibenvorfällen reichen können, zu vermeiden, ist der richtige ergonomische Schreibtisch besonders wichtig. Wir haben in diesem Artikel zusammengestellt, nach welchen Kriterien du einen solchen Schreibtisch aussuchen solltest und welche Tischmodelle wir dir für Büro und Homeoffice sowie Klassen- und Lehrerzimmer empfehlen können.
So verbreitet wie das Wort Ergonomie mittlerweile ist, so plakativ wird es auch verwendet. Was soll das überhaupt sein – ergonomisch? Der Begriff Ergonomie setzt sich aus den griechischen Wörtern “ergon” (Arbeit) und ”nomos” (Regel) zusammen und beschreibt damit in erster Linie die Gesetzmäßigkeiten menschlicher Arbeit. Man versteht darunter die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den menschlichen Körper und dessen Funktionsweisen. Eine solche Anpassung ist überall dort wichtig, wo der Mensch bei seiner Arbeit mit Maschinen konfrontiert ist, so wie Lehrkräfte mit häufigem Sitzen am Schreibtisch. Ergonomisch ist also alles, was auf den Erkenntnissen der Ergonomie beruhend gebaut wurde und den menschlichen Körper in seiner Funktionsweise und Gesundheit beim Arbeiten bestmöglich unterstützt.
Entscheidend, um deine Gesundheit bestmöglich zu unterstützen, ist bei einem Schreibtisch besonders die Höhe und im besten Fall die Verstellbarkeit dieser, damit du zwischen Sitzen und Stehen im Arbeitsalltag wechseln und so deine Muskulatur entspannen kannst. Die Höhe des Tisches, und in die du sie einstellst, variiert dabei je nach Körpergröße. Blitzrechner.de stellt einen Rechner zur Verfügung, der dir nach Eingabe deiner Körpergröße und deinen Gewohnheiten, wie dem Tragen von Absatzschuhen, einen Anhaltspunkt für deine optimale Tischhöhe vorschlägt. Da das Verhalten eines Körpers Sitzen und Stehen je nach Ober- und Unterkörperlänge variiert, empfiehlt es sich dennoch eine:n Expert:in vor Ort aufzusuchen, um die bestmöglichen Einstellungen für deinen Schreibtisch zu erfragen und ausrechnen zu lassen.
Als Anhaltspunkt kannst du dir trotzdem merken: Wenn du den Tisch zum Sitzen nutzen willst, sollte der Tisch je nach Körpergröße etwa 19 bis 28 Zentimeter über der Sitzfläche liegen. Stelle den Schreibtisch so ein, dass bei normaler Sitzhöhe mit hängenden Schultern deine Arme waagerecht auf dem Schreibtisch liegen und somit bei der Verwendung einer Tastatur etwa bei einem Winkel von 90 Grad auf dieser aufliegen. Zusätzlich solltest du sicherstellen, dass du unter dem Tisch die Beine auch mal lang machen und die Haltung variieren kannst, ohne dich in Lampen-, Laptop- oder Drucker-Kabeln zu verstricken.
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch gibt dir die Freiheit, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Durch gelegentliches Aufstehen förderst du deine Blutzirkulation, entlastest deine Muskulatur und reduzierst somit das Risiko von Rückenproblemen und anderen Beschwerden, die mit langem Sitzen verbunden sind. Die optimale Ausrichtung deines Oberkörpers verändert sich bei einem Stehtisch nicht.
Um deinen Schreibtisch an dich anzupassen, sind die Verstellbarkeit und die verfügbaren Höhen essenziell. Für eine langfristig gute Nutzung, besonders im hauseigenen Büro, sollte der Tisch noch einige weitere Merkmale mit sich bringen, um deine Arbeit möglichst komfortabel zu gestalten:
Das Basismodell von Fezibo ist ein elektrischer Sitz-Steh-Schreibtisch, den es in mehreren Größen gibt. Bei einer Tiefe von 60 Zentimetern kannst du je nach verfügbarem Platz und benötigtem Stauraum eine breite Platte von 120, 140 oder sogar 152 Zentimetern wählen. Hinsichtlich des Designs stehen dir mehrere Farben zur Auswahl. Der abgedeckte Höhenbereich, auf den du deine Arbeitsplatte fahren kannst, erstreckt sich von 70 bis 119 Zentimeter. Er unterstützt bis zu 80 Kilogramm Ablage und hält damit für seinen Preis einige Türme Klassenarbeiten aus. Zusätzlich verfügt er über eine Antikollisionstechnologie. Einen Schreibtisch in den Maßen 152 mal 60 Zentimeter kannst du derzeit ab 149,99 Euro erhalten.
Der Flexispot E7 Pro ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der viel Stabilität gewährleistet und ebenfalls die Möglichkeit bietet, die Plattenhöhe flexibel von 58 Zentimeter bis 123 Zentimeter einzustellen. Somit ist das Arbeiten sowohl im Sitzen als auch im Stehen möglich. Besonders vorteilhaft ist der leise Motor, mit dem eine präzise Höhenverstellung auch ohne viel Kraftaufwand möglich ist. Für alle Eltern ist ein wichtiges Feature des Flexispot E7 Pro die Kindersicherung, die speziell dafür entwickelt wurde, um zu verhindern, dass Kinder die Höhenverstellung unbeabsichtigt aktivieren. Der E7 Pro ist mit verschiedenen Tischplattenoptionen erhältlich, darunter strapazierfähige Laminat- und Massivholzplatten, die nicht nur langlebig, sondern auch pflegeleicht sind. Der Tisch ist für einen Preis von 529,99 Euro erhältlich.
Als großer Mensch ist es nicht ganz so einfach, einen passenden Tisch zu finden, der hoch und dabei auch stabil genug ist, um vernünftig daran zu arbeiten. FlexiSpot hat ein Modell entwickelt, das nicht nur besonders hoch ausgefahren werden kann, sondern auch sehr stabil steht. Der E7H kann auf eine Höhe von bis zu 133 Zentimeter gefahren werden, was 15 Zentimeter mehr ist als bei den üblichen Sitz-Steh-Schreibtischen. Bei dieser Höhe verfügt der E7H über zusätzliches Gewicht in den Tischbeinen, um für extra Stabilität zu sorgen. Er kann bis zu 125 Kilogramm sicher tragen. Du kannst den Tisch für 329,99 Euro kaufen.
Die Materialwahl sollte bei einem passenden Schreibtisch keineswegs zu kurz kommen: Denn Lärm ist mit einer der größten Störfaktoren im Klassenzimmer. Schreibtische mit einer Linoleumoberfläche oder mit strapazierfähigen, schallabsorbierenden Platten aus Laminat, Spanplatten und Kork sind bei lauten Umgebungen deshalb eine gute Wahl. Sollte der von euch bevorzugte Hersteller solche Materialien nicht anbieten, können schalldämpfende Schreibunterlagen Abhilfe schaffen.
Der Ology Schreibtisch von der Firma Steelcase eignet sich besonders gut für das Klassen- sowie Lehrerzimmer, besonders in Kombination mit einer Lärm reduzierenden Unterlage. Er ermöglicht eine schnelle Höhenverstellung, was deinen Kolleg:innen und dir erlaubt im Unterricht zwischen Sitz- und Stehpositionen zu variieren sowie beim Wechseln des Klassenraums keine Zeit zu verlieren. Seine robuste Bauweise macht ihn für den Schulgebrauch besonders geeignet.
Die verfügbaren schmutzresistenten Oberflächenmaterialien machen den Schreibtisch pflegeleicht und gewährleisten, dass er auch bei intensiver Nutzung lange gut aussieht. Er bietet zusätzlich hygienische Materialien, wie antimikrobielle Oberflächen, die das Wachstum von Bakterien hemmen – was sich für die Nutzung im Klassenzimmer besonders nach dem Ausbruch von Corona wohl für alle nach einem Totschlag-Argument für den Kauf anhört. Ein Preis ist online nicht verfügbar. Suche auf der Website bei Interesse deshalb nach einem Fachhandel in deiner Nähe, um den Vertriebspreis zu ermitteln und vielleicht schon nach deinem favorisierten Design Ausschau zu halten – dann kannst du es der Schulleitung direkt vorschlagen, wenn wieder Geld im Topf für neues Equipment vorhanden ist.
Je nach Zweck, Umgebung und besonders deiner Physik, gibt es also viele verschiedene Modelle, die deinen Körper optimal beim Arbeiten unterstützen. Hast du schon einen Favoriten unter unseren Empfehlungen ausmachen können – oder Tipps für andere Lehrkräfte, die sie bei der Entscheidungsfindung für ihren nächsten Tisch-Kauf unterstützen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
Seid ihr gerade dabei, die Vor- und Nachteile des Lehrerberufs abzuwägen oder habt ihr euch bereits dazu entschieden, im nächsten Semester Lehramt zu studieren? Dann könnte das Angebot in Bremen genau das richtige für euch sein. Zuvor haben wir bereits Lehramtsstudiengänge in Bundesländern wie Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt oder Hamburg vorgestellt. Heute richten wir unseren Fokus auf Bremen.
Die Hansestadt an der Weser wird als Studienort immer beliebter: Vielfältige Studiengänge, optimale Bedingungen auf dem Campus und renommierte Forschungseinrichtungen bieten die ideale Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Darüber hinaus überzeugt Bremen mit vergleichsweise günstigen Mieten und einem abwechslungsreichen Freizeit- und Nachtleben – ein genauerer Blick lohnt sich also.
An der Universität Bremen werden folgende Lehramtsstudiengänge angeboten: Lehramt an Grundschulen, Lehramt an Gymnasien und Oberschulen, Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik und Lehramt an Berufsbildenden Schulen. Darüber hinaus wird derzeit die Einführung eines dualen Lehramtsstudiums in Bremen diskutiert. Sollte es dazu kommen, könnte dies – je nach Zeitpunkt eures Studienbeginns – eine weitere interessante Option sein.
Bevor ihr euch für einen Lehramtsstudiengang entscheidet, solltet ihr sorgfältig überlegen, welche Präferenzen ihr habt und mit welchem Alter ihr gerne zusammenarbeiten möchtet. Je nach Schulform gibt es unterschiedliche Schwerpunkte. An Gymnasien beispielsweise werden die Schüler:innen auf eine akademische Laufbahn vorbereitet. Im Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik hingegen arbeitet ihr mit Schüler:innen, die geistige und/oder körperliche Beeinträchtigungen haben, weshalb hier die pädagogische Förderung der individuellen Kompetenzen im Vordergrund steht. Im Lehramt an berufsbildenden Schulen wiederum liegt der Schwerpunkt auf einem besonders praxisnahen Arbeiten. Zur Orientierung können Selbsttests, wie z.B. Career Counselling for Teachers, eine erste hilfreiche Einschätzung bieten.
Um Lehrer:in im Land Bremen werden zu können, müssen drei Ausbildungsschritte durchlaufen werden: Zunächst der Bachelor (6 Semester), anschließend der Master of Education (4 Semester) und schließlich das Referendariat und das Zweite Staatsexamen (18 Monate). Mit dem Masterabschluss erwerbt ihr das Erste Staatsexamen, das euch die bundesweite Bewerbung für das Referendariat ermöglicht. Dieses schließt mit dem Zweiten Staatsexamen ab, das euch zur Lehrtätigkeit an öffentlichen Schulen berechtigt. In Bremen gibt es also kein eigenständiges erstes Staatsexamen mehr. Diese Qualifikation wird gemäß den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz (KMK) in allen Bundesländern anerkannt, unabhängig davon, ob das Lehramtsstudium dort auf das Bachelor-Master-System umgestellt wurde.
Nach der erfolgreichen Absolvierung der drei Ausbildungsschritte steht dem Einstieg in den Lehrerberuf in Bremen theoretisch nichts mehr im Wege. In der Praxis stellt der anhaltende Lehrermangel jedoch auch in Bremen eine große Herausforderung dar (Lehrer News berichtete). Zwar wurde in den letzten Jahren versucht, mit Maßnahmen wie der Anhebung der Besoldungsstufe von A12 auf A13 oder einer Erhöhung der Referendariatsplätze gegenzusteuern, eine signifikante Verbesserung der Situation konnte dadurch jedoch noch nicht erreicht werden.
Daher ist es wichtig, sich mit den Herausforderungen und Bedingungen des Lehrerberufs auseinanderzusetzen. Ein Tipp: An der Universität in Bremen wird ein Reflexionsworkshop angeboten, der einen ersten Einblick in die Herausforderungen und Aufgabenfelder des Lehrerberufs gibt und bei der Studien- und Berufsorientierung unterstützen soll. In diesem Workshop werden auch die persönliche Motivation und Eignung für den Lehrerberuf thematisiert und reflektiert. Der nächste Workshop findet im Februar 2025 statt. In der Zwischenzeit könnt ihr unserem Artikel nachlesen, wie man mit Zweifeln als angehende Lehrkraft umgehen kann.
Für das Lehramt an Grundschulen wählt ihr drei Fächer: Zwei große Fächer und ein kleines Fach. Zur Auswahl stehen Deutsch, Elementarmathematik, Englisch, Kunst - Medien - Ästhetische Bildung, Musikpädagogik, Religionswissenschaft/Religionspädagogik, interdisziplinäre Sachbildung/Sachunterricht und Sport. Das Studium ist in Module gegliedert, die als eigenständige Lehreinheiten organisiert sind und jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werden.
Das Bachelorstudium gliedert sich in drei Kernbereiche: Fachwissenschaft und Fachdidaktik, Erziehungswissenschaft sowie die Bachelorarbeit. In der Fachwissenschaft und Fachdidaktik werden die gewählten Fächer mit praxisorientierten Elementen vertieft. In den Erziehungswissenschaften stehen der Umgang mit Heterogenität, Schlüsselqualifikationen und ein verpflichtendes Orientierungspraktikum im Mittelpunkt. Im Master of Education werden die gleichen Bereiche fortgeführt. Zusätzlich ist ein Praxissemester zu absolvieren, das noch tiefere Einblicke in die Schulpraxis ermöglichen soll.
Damit setzt die Universität Bremen auf ein praxisorientiertes Lernen während des Studiums. Die praxisorientierten Elemente haben eine Dauer von 3 Wochen pro Fach und sollen allen voran Kenntnisse zur Planung und Gestaltung von Unterricht vermitteln. Das Orientierungspraktikum dauert 6 Wochen und findet in der vorlesungsfreien Zeit nach dem 2. Semester statt. Ziel ist es, die vielfältigen Anforderungen des Lehrerberufs kennenzulernen und vor dem Hintergrund der eigenen Biografie reflektieren zu können. Das Praxissemester im Masterstudiengang findet im 2. Semester statt und soll dazu dienen, die Komplexität der schulischen Aufgaben einer Lehrkraft erfassen zu können. Dabei sollen auch erste Aufgaben erprobt werden, um die eigene Professionalität weiterzuentwickeln.
Die Universität Bremen bietet unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, eine Doppelqualifikation für das Lehramt an Grundschulen und das Lehramt für Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik zu erwerben. Dazu wird – abweichend von den oben genannten Fächerkombinationen – das Studienfach "Inklusive Pädagogik" als zusätzliches Kernfach gewählt. Werden die Fächer Inklusive Pädagogik, Deutsch und Elementarmathematik im Master of Education fortgeführt, kann das Referendariat im Land Bremen entweder für das Lehramt an Grundschulen oder für das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik absolviert werden. Abhängig von der Fächerkombination ist dies auch in anderen Bundesländern möglich; weitere Informationen hierzu findet ihr beim Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik.
In Bremen gibt es ein zweigliedriges Schulsystem: Nach der Grundschule besuchen die Schüler:innen ab der 5. Klasse entweder ein Gymnasium oder eine Oberschule. Während das Gymnasium nach 12 Jahren zum Abitur führt, bietet die Oberschule alle Schulabschlüsse bis hin zum Abitur, das in der Regel nach 13 Jahren erworben wird. Damit ist die Oberschule auf die Förderung unterschiedlicher Lernniveaus und Interessen ausgelegt. Das Lehramtsstudium in Bremen qualifiziert angehende Lehrkräfte sowohl für Gymnasien als auch für Oberschulen.
Für das Lehramt an Gymnasien/Oberschulen werden zwei Fächer gewählt. Eines davon muss ein Pflichtfach sein, das zweite kann entweder ein weiteres Pflichtfach oder ein Wahlfach sein. Die Pflichtfächer sind Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Kunst-Medien-Ästhetische Bildung, Mathematik, Musikpädagogik, Physik, Religionswissenschaft/Religionspädagogik, Slavistik und Spanisch. Die Wahlfächer sind Geografie, Geschichte, Politik-Arbeit-Wirtschaft und Sport. Der Bachelor und Master sind ähnlich aufgebaut wie das Lehramt an Grundschulen und beinhaltet die gleichen Praxisanteile.
Das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik bereitet auf die Tätigkeit in inklusiven Klassen vor und kann an der Universität Bremen für zwei verschiedene Schulformen studiert werden: Für das Lehramt Inklusive Pädagogik im Primarbereich oder für das Lehramt Inklusive Pädagogik für Gymnasien/Oberschulen.
Für das Lehramt Inklusive Pädagogik/Sonderpädagogik an Gymnasien/Oberschulen wählt ihr das Pflichtfach Inklusive Pädagogik sowie ein weiteres Unterrichtsfach. Als Wahlfach stehen Deutsch, Englisch oder Mathematik zur Verfügung. Neben den Grundlagen der Inklusionspädagogik werden zwei Förderschwerpunkte vertieft studiert. Die Förderschwerpunkte sind Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung und Sprache. Auch hier ist der Studienaufbau wie bei den anderen Schulformen.
Für das Berufsziel Lehramt an berufsbildenden Schulen muss ein Studium in der Bachelor-Master-Struktur absolviert werden: Zunächst das Bachelor-Vollfach “Berufliche Bildung - Mechatronik”, das mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) abgeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit ist der Quereinstieg mit einem Ingenieur- oder Informatikstudium. Im Bachelorstudium können fachliche Schwerpunkte und ein weiteres allgemeinbildendes Fach gewählt werden. Die fachlichen Schwerpunkte sind Elektrotechnik, Informationstechnik, Metalltechnik und Fahrzeugtechnik. Zu den Wahlpflichtfächern gehören Chemie, Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik und Politikwissenschaft.
Auf den Bachelor folgt der Master of Education, der sich in der Studienstruktur etwas von den anderen Lehramtsstudiengängen unterscheidet. Neben den Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sowie dem Umgang mit Heterogenität und Erziehungswissenschaft liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Berufspädagogik (sofern nicht im Erststudium belegt).
Ein weiterer entscheidender Punkt für die Wahl des Studienortes kann die Form der finanziellen Unterstützung und das Angebot an Stipendien sein. Neben der Beantragung von BAföG gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten. Ein paar davon haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Die Universität Bremen bietet eine Reihe von Stipendien und Fördermöglichkeiten an. Eine Übersicht findet sich hier. Seit 2011 fördert das vom Bund finanzierte Deutschlandstipendium besonders talentierte Studierende mit 300 Euro monatlich. Die Stipendien werden von den jeweiligen Hochschulen vergeben, wobei 150 Euro vom Staat bereitgestellt werden. Die restlichen 150 Euro werden von der Hochschule durch private Geldgeber akquiriert. Um ein Deutschlandstipendium können sich an der Universität Bremen entweder bereits immatrikulierte Studierende oder Studierende bewerben, die mit einer Immatrikulationsbescheinigung zum Studium zugelassen wurden. Das Stipendium wird unabhängig vom BAföG-Bezug oder der Einkommenssituation vergeben. Ausgeschlossen sind jedoch Studierende, die bereits eine begabungs- oder leistungsbezogene finanzielle Unterstützung von öffentlich geförderten Einrichtungen des In- oder Auslandes erhalten, sofern diese 30 Euro monatlich übersteigt.
Ein weiteres Angebot ist der Bremer Studienfonds. Hier werden in Zusammenarbeit mit der Nolting-Hauff-Stiftung Auslandsaufenthalte für besonders qualifizierte Studierende gefördert.
Der Auslandsaufenthalt von maximal 6 Monaten soll die persönliche und berufliche Qualifizierung der Teilnehmer:innen fördern. Die Höhe der Förderung richtet sich nach den Erfordernissen des jeweiligen Projektes und wird von den Bewerber:innen in Form eines Kostenplans festgelegt. Neben der Förderung durch den Bremer Studienfonds gibt es auch weitere Unterstützungsmöglichkeiten für Studierende. Sollte es zu finanziellen Engpässen kommen, können sich Studierende an die Sozialberatung des Studierendenwerks Bremen wenden, die bei Fragen zu Zuschüssen, Darlehen und anderen Themen zur Seite steht.
Alles in allem bietet das Lehramtsstudium in Bremen vielfältige Möglichkeiten und eine praxisnahe Ausbildung, die gut auf die Anforderungen des Lehrerberufs vorbereitet. Mit umfassender Unterstützung und qualifizierenden Studiengängen ist Bremen ein attraktiver Ort für alle, die den Weg ins Lehramt einschlagen möchten. Da die Studienstruktur in jedem Bundesland und an jeder Universität anders ist, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten. Es empfiehlt sich daher, Informationsveranstaltungen zu besuchen und Informationsbroschüren zu studieren. Wer danach noch Fragen hat, kann sich an die zentrale Studienberatung (ZSB) der Universität Bremen wenden. Hier werden eure Fragen zur Studienorientierung, zum Studienaufbau, zum Bewerbungsverfahren, zu Zweifeln am Studium oder zum Thema Zweitstudium beantwortet.
Ihr spielt mit dem Gedanken, Lehrer:in zu werden? Es zieht euch in den Norden oder in eine große Stadt? Dann seid ihr sicherlich gespannt auf den heutigen Artikel in unserer Reihe über das Lehramtsstudium in Deutschland: Dieses Mal präsentieren wir euch den Studiengang im Stadtstaat Hamburg und erklären euch alles, was ihr über die Struktur des Studiums, die verschiedenen Standorte oder Praktika wissen müsst. Außerdem werfen wir einen kurzen Blick auf die neuen Quereinsteiger-Masterabschlüsse, mit denen ihr auch unterrichten könnt, wenn ihr bereits einen Bachelor ohne Lehramtsbezug absolviert habt.
Wie in allen Bundesländern unterscheiden sich auch in Hamburg die einzelnen Studiengänge entsprechend der Schulform, an der ihr später unterrichten wollt. Die Schulform der Stadtteilschule ist in Hamburg seit 2010 eine Zusammenfügung aus Haupt-, Real- und Gesamtschule. Da es aber auch an Stadtteilschulen möglich ist, ein Abitur abzulegen, ist die Ausbildung sowohl für das Gymnasial- als auch für das Stadtteilschullehramt zunächst im Studiengang des Lehramts für die Sekundarstufe I bis II zusammengefasst. Weitere Möglichkeiten sind das Grundschul- und das Berufsschullehramt sowie die Sonderpädagogik. Letztere ist allerdings in zwei verschiedene Studiengänge mit den Profilbildungen Grundschule und Sekundarstufe aufgeteilt. Grundsätzlich werden alle Lehramtsstudent:innen an der Universität Hamburg unterrichtet, aber einzelne Fächer finden in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg (TUHH), der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), der Hochsschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfBK) statt.
Alle Studiengänge unterteilen sich in zwei Abschlüsse, einen Bachelor of Education und einen Master of Education. Dieser gilt gleichzeitig als Erstes Staatsexamen und qualifiziert euch für den 18-monatigen Vorbereitungsdienst an deutschen Schulen. Der Vorteil: Ihr seid flexibler und könnt euch auch nach dem Bachelor noch umorientieren und habt trotzdem einen gültigen Abschluss in der Tasche. Außerdem ist es möglich, für den Master an eine andere Universität zu wechseln, beziehungsweise für den Master nach Hamburg zu kommen.
Schauen wir uns zuerst das Grundschullehramt genauer an. Dieses studiert ihr in der Regel sechs Semester bis zum Bachelor und weitere vier bis zum Master. Das Studium setzt sich aus vier sogenannten Teilstudiengängen zusammen: Die Erziehungswissenschaften, in denen ihr alles über die pädagogische Arbeit und die Unterrichtsvermittlung lernt, sowie die Grundschulfächer Deutsch, Mathematik und ein zusätzliches Wahlfach. Dabei könnt ihr aussuchen, ob ihr Englisch, Religion (in den Glaubensrichtungen Evangelisch, Katholisch, Islamisch oder Alevitisch), Sachunterricht, Sport oder Theater als Grundschullehrer:in unterrichten wollt. Wer Kunst oder Musik wählt, verbringt mehr Zeit mit diesem Fach und muss deshalb entweder Deutsch oder Mathematik fallenlassen. Im Master-Studium wählt ihr eines der Fächer als Schwerpunkt.
Im Lehramt für die Sekundarstufe I bis II habt ihr eine größere Auswahl und müsst euch zusätzlich zu den Erziehungswissenschaften für zwei Fächer entscheiden, wobei Arbeitslehre/Technik, Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geografie, Geschichte, Griechisch, Informatik, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Russisch, Sozialwissenschaften, Spanisch, Sport und Theater zur Verfügung stehen. Hier findet ihr eine Übersicht über die Fächerkombinationen, die nicht möglich sind. In der Regel dauert auch dieser Studiengang insgesamt zehn Semester, allerdings verlängert sich das Grundstudium um zwei Semester, wenn man sich für Kunst oder Musik entscheidet, da es sich hier wieder um aufwändigere Kurse an den jeweiligen Partnerhochschulen handelt. Übrigens könnt ihr im Master auch den Studiengang Primar- und Sekundarstufe I wählen, mit dem ihr euch für den Vorbereitungsdienst an entsprechenden Schulformen (ohne die gymnasiale Oberstufe) qualifiziert. Hier gibt es allerdings weitere Einschränkungen in der Fächerkombination, die schon im Grundstudium bedacht werden müssen.
Wenn ihr euch für das Lehramt an berufsbildenden Schulen interessiert, dann hat Hamburg eine breite Fächerwahl und spannende Lernorte zu bieten. Auch dieser Studiengang dauert insgesamt zehn Semester und ist dreigliedrig: Neben den Erziehungswissenschaften, mit dem verpflichtenden Schwerpunkt Berufs- und Wirtschaftspädagogik, müsst ihr euch für eine Berufsrichtung und ein allgemeinbildendes Fach entscheiden. Für die Berufsrichtung stehen unter anderem Wirtschaftswissenschaften, Chemietechnik, Gesundheitswissenschaften und Kosmetikwissenschaften zur Auswahl. Außerdem wird in Kooperation mit der Technischen Universität Hamburg der Bereich der Gewerblich-Technischen Wissenschaften gelehrt, der Fachrichtungen von Bautechnik über Holztechnik bis Medientechnik abdeckt. In Zusammenarbeit mit der Fakultät Life Sciences an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften bietet der Studiengang zusätzlich die Berufsrichtung Ernährungs- und Haushaltswissenschaften. Als allgemeinbildendes Fach lassen sich viele Fächer aus der Sekundarstufe, aber zum Beispiel auch Betriebswirtschaftslehre oder Berufliche Informatik wählen. Es gibt bestimmte Einschränkungen bei der Kombination von Berufsrichtung und Unterrichtsfach, die vor allem verhindern sollen, dass beide Fächer sich sehr ähneln und inhaltlich überschneiden. Es ist zum Beispiel nicht möglich, Kosmetikwissenschaften mit Biologie zu kombinieren.
Die jeweiligen Studiengänge für Sonderpädagogik setzen sich aus den Erziehungswissenschaften, nur einem Unterrichtsfach und dem Teilstudiengang Sonderpädagogik zusammen. Für letzteren müsst ihr den Schwerpunkt Lernen belegen und einen weiteren wählen. Zur Auswahl stehen Sehen, Hören, Geistige Entwicklung, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung. Beim Unterrichtsfach kommt es darauf an, ob ihr euch für das Grundschullehramt oder die Sekundarstufe einschreiben wollt, wobei ihr aus dem jeweiligen Fächerkanon wählen müsst. Allerdings bleibt für das Grundschulfach Religion die Möglichkeit aus, sich auf eine andere Konfession als die evangelische zu spezialisieren, und in der Sekundarstufe wird keine Fremdsprache außer Englisch angeboten. Musik und Kunst fallen als Grundschulfächer ebenfalls weg, für die Sekundarstufe bedeuten sie wiederum eine Verlängerung des Grundstudiums um zwei Semester.
Für alle Studiengänge gilt natürlich die Voraussetzung der allgemeinen Hochschulreife. Außerdem sind bestimmte Sprachkenntnisse nötig, wenn man sich für eine Fremdsprache als Unterrichtsfach entscheidet, sowie Aufnahmeprüfungen für die Fächer Kunst und Musik und eine Eignungsprüfung für das Fach Sport. Das Fach Evangelische Religion für die Sekundarstufe erfordert außerdem ein Kleines Latinum. Wer Berufsschullehrer:in werden möchte, muss vor Beginn des Studiums bereits eine Berufsausbildung oder alternativ ein zwölfmonatiges Praktikum im Bereich der gewünschten Berufsrichtung abgeschlossen haben.
Eine Besonderheit in Hamburg ist die Tatsache, dass die jeweiligen Fachdidaktiken eurer gewählten Unterrichtsfächer unter den Bereich der Erziehungswissenschaften fallen („Hamburger Modell“). Dies bedeutet, dass die Teilstudiengänge der Fächer sich rein inhaltlich mit ihnen auseinandersetzen und alles rund um die fachspezifische Vermittlung im Unterricht in den Modulen der Erziehungswissenschaften thematisiert wird. Übrigens ist ein sogenannter freier Studienanteil Pflicht in allen der fünf Bachelor-Studiengänge. Hier habt ihr die Möglichkeit Seminare zu belegen, die eurer persönlichen Weiterbildung dienen sollen. Dabei könnt ihr euch unabhängig von eurer Fachausrichtung entscheiden. Zur Auswahl stehen Fachgebiete wie Rechtswissenschaften oder Soziologie, aber auch Kurse über Demokratiebildung oder Migration sowie Fremdsprachenangebote. Natürlich ist auch die praktische Erfahrung einer der wichtigsten Bestandteile einer Lehrer:innenausbildung, weshalb Praktika einen großen Teil des Studiums ausmachen. Alle Einzelheiten dazu findet ihr im folgenden Abschnitt.
Praktische Erfahrung zu sammeln, ist in der Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer enorm wichtig. Später werdet ihr einen Großteil eures Berufsalltags im Klassenzimmer verbringen, wo der wichtigste Part eurer Arbeit stattfindet: Die Wissensvermittlung an junge Menschen. Deshalb sind sogenannte Schulpraktische Studien (SPS) ein fester Bestandteil des Lehramtsstudiums. In Hamburg finden diese in Form eines Orientierungspraktikums im Grundstudium und eines Kernpraktikums im Aufbaustudium statt.
Das Orientierungspraktikum findet im dritten und vierten Semester des Bachelor-Studiums statt. Bei vielen handelt es sich um die erste praktische Erfahrung in der Begleitung und Durchführung des Schulunterrichts. Außerdem dient es dazu, dass ihr in einer frühen Phase des Studiums schon über eure Eignung zum Lehrer:innenberuf reflektieren könnt. Zusammen mit eine:r zugewiesenen Partner:in beobachtet ihr den Unterricht an einer Schule und führt selbst Unterrichtseinheiten durch. Ein:e Mentor:in aus dem Kollegium unterstützt euch dabei. Dies findet über vier Wochen in der vorlesungsfreien Zeit im Februar oder März statt. Neben begleitenden Seminaren sollt ihr insgesamt 60 Stunden im Unterricht hospitieren und zusätzliche 30 Stunden bei Konferenzen, Meetings oder dem Ganztagsangebot mitwirken. Außerdem ist es möglich, das Orientierungspraktikum an einer Schule im Ausland zu absolvieren. Die Erfahrung im Ausland kann besonders für Lehramtsstudent:innen mit einer Fremdsprache als Fach nützlich sein, eine Bereicherung für euch persönlich stellt es aber auf jeden Fall dar. Um die Organisation des Auslandsaufenthalts müsst ihr euch selbst kümmern, aber das Netzwerk International im Lehramt bietet euch Informationen und Unterstützung an. Außerdem können Schulen über Partnerfakultäten in Argentinien, Brasilien, den USA, Australien, Vietnam, Nepal und Ghana vermittelt werden.
Das Kernpraktikum zieht sich über das dritte und das vierte Master-Semester und ist nicht nur auf die Unterrichtsvermittlung, sondern auch auf eines eurer Fächer ausgelegt. An einem Tag in der Woche hospitiert ihr wieder in Zweierteams für sechs Stunden im Unterricht. Daraufhin folgt ein Blockpraktikum von vier bis fünf Wochen in der vorlesungsfreien Zeit im August oder September. Im Anschluss folgen Reflexionsseminare.
Schließlich gibt es in den Studiengängen für Sonderpädagogik noch das sogenannte Erkundungspraktikum in Verbindung mit dem Modul “Lernverläufe analysieren und Lernprobleme identifizieren”. Dabei geht es darum, erste Erfahrungen im sonderpädagogischen Bereich zu sammeln und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen kennenzulernen. Ihr hospitiert in diesem Praktikum in der Regel an einer Stadtteilschule. Es ist auch möglich, das Praktikum an einem Regionalen Bildungs- und Beratungszentrum der Stadt Hamburg, einer Anlaufstelle für Schüler:innen mit sonderpädagogischen Bedürfnissen, zu absolvieren. Das Praktikum findet während der Vorlesungszeit im Sommersemester statt und dauert 14 Tage mit jeweils fünf Unterrichtsstunden.
Seit Beginn dieses Jahres bietet die Universität Hamburg ein Aufbaustudium für Quereinsteiger:innen an, um mehr Lehrer:innen für den Schuldienst in der Hansestadt zu gewinnen. Wenn ihr schon etwas studiert habt, das sich inhaltlich mit einem Schulfach überschneidet, könnt ihr euch mit diesem vier Semester langen Masterstudium für den Vorbereitungsdienst in Hamburg qualifizieren.
Mit der Aufbauqualifikation für die Sekundarstufe I und II könnt ihr Lehrer:in an einem Gymnasium oder einer Stadtteilschule werden. Ihr erlernt neue Kenntnisse und spezialisiert euch auf lediglich ein Fach, für das ihr einen Bachelor-, Master-, Diplom- oder Magisterabschluss in einer verwandten Fachrichtung benötigt. Der freie Studienteil fällt weg, wenn ihr Kunst oder Musik unterrichten wollt, um das Aufbaustudium nicht weiter in die Länge zu ziehen. Außerdem enthält dieser Master-Studiengang sowohl das Orientierungspraktikum als auch das Kernpraktikum. Für Fremdsprachen, Kunst-, Musik- und Sportunterricht gelten die üblichen Aufnahmevoraussetzungen. Ein Aufbaustudium für berufsbildende Schulen besteht ebenfalls, allerdings nur für die Berufsrichtungen Elektrotechnik-Informationstechnik und Metalltechnik ohne allgemeinbildendes Fach. In diesem Studium sind ebenfalls ein Orientierungs- und ein Kernpraktikum enthalten, allerdings kein freier Studienteil. Hier muss ein Bachelor-Abschluss vorliegen, aus dem sich diese Bereiche ableiten lassen. Die Berufsausbildung beziehungsweise das zwölfmonatige Praktikum darf auch hier nicht fehlen.
Die Stadt Hamburg hatte bisher vergleichsweise wenig mit dem Lehrermangel zu kämpfen. Denn die Elbmetropole gilt nach wie vor als beliebter Berufsstandort. Dennoch machen sich auch hier die sinkenden Bewerber:innenzahlen und steigenden Schüler:innenzahlen langsam bemerkbar. Aus diesem Grund versucht der Senat, dem Mangel an Lehrpersonal vorzubeugen. Neben dem Quereinsteiger:innenprogramm sollen die Studienplätze aufgestockt werden: Bis 2026 soll es 175 mehr Plätze im Bachelor-Studium und bis 2029 145 mehr Plätze im Master-Studium geben. Es lohnt sich auf alle Fälle, sich in Hamburg für das Lehramtsstudium zu bewerben, da die Chancen, auch im Vorbereitungsdienst und im Beruf, wahrscheinlich besser stehen als zuvor. Habt ihr Lust bekommen, das Studium zwischen Alster und Elbe anzutreten? Welcher Studiengang sagt euch am meisten zu? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!
Ob auf deinem Schulweg, im Klassenraum, in der stressigsten Korrekturphase – immer mit dabei ist deine Lehrer:innentasche. Die wohl treueste Begleiterin ist ein absolutes Must-have für jede gute Lehrkraft und versorgt dich in allen Situationen mit den notwendigen Utensilien. Früher war klar: Spätestens nach dem Referendariat führt kein Weg an der traditionellen Ledertasche (siehe Symbolbild) vorbei. Heute gibt es eine riesige Auswahl an Taschen, die perfekt auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden können. Neben Akten- und Umhängetaschen gibt es nun auch praktische Lehrer-Rucksäcke und Trolleys, die ihre ganz eigenen Vorteile bieten.
Vergisst du oft, den Kaffeebecher richtig zuzuschrauben? Brauchst du deshalb eine Tasche mit waschbarem oder feuchtigkeitsabweisendem Material? Erledigst du viel digital und brauchst Platz für einen Laptop? Wir empfehlen dir einige Taschenmodelle, unter denen für jede:n etwas dabei ist.
Vorweg gibt es ein paar Fragen, die du dir stellen solltest und die dir deine Entscheidungsfindung erleichtern werden:
Jede:r kennt sie, alle lieben sie – nur die Schultern und der Geldbeutel zucken vor Angst etwas zusammen, wenn sie sie sehen: Die Ledertasche. Diese beiden Ruitertassen-Modelle sind perfekt für alle, die ein klassisches Design und genug Stauraum brauchen.
Die Aktentasche Classic Adult ist die optimale Tasche für diejenigen unter euch, die klassisches Design und hochwertige Verarbeitung lieben. Die Tasche ist langlebig und das Material strapazierfähig. Das Auge erfreut sich an versiegelten Lederschnittkanten und traditionelle Steckschlösser. Neben gutem Aussehen bietet die Tasche auch genügend und gut organisierten Stauraum: Sie verfügt über zwei große Hauptfächer, ein Fach mit Reißverschluss sowie ein Notebookfach und Vortaschen, die für Taschenrechner, Handy oder Übersetzer die perfekte Größe haben. Der Tragegurt ist zugunsten deiner Schultern mit einem Polster versehen, ein Tragegriff bietet die Möglichkeit, die Tasche schnell zu greifen, wenn du nach dem Unterricht noch viel Zeit von deiner Pause genießen willst. Du bezahlst bei Ruitertassen 399 Euro für dieses Modell.
Das Modell Classic Satchel kombiniert klassisches Design mit modernem Tragekomfort. Zwei große Hauptfächer, ein Reißverschlussfach sowie Stiftschlaufen und Vortaschen bieten viel Stauraum. Der abnehmbare Tragegurt und die mitgelieferte Rückentragegarnitur geben dir die Möglichkeit, die Tasche zum Rucksack umzufunktionieren. Diese Tasche ist für 375 Euro erhältlich.
Bist du eifrige:r Fahradfahrer:in? Dann ist die Umhängetasche Mineo Messenger 22 von VAUDE vielleicht etwas für dich. Sie ist mit einem breiten, längenjustierbaren Umhängegurt mit Schulterpolster sowie einem schmalen Quergurt ausgestattet, der beim Fahrradfahren dafür sorgt, dass die Tasche nicht verrutscht. Die Tasche ist mit wasserdichtem TPE-beschichtet und hält Ordner und Notebook bei regnerischen Fahrten trocken. Ihre Fächer bieten viel Stauraum, ihr Eigengewicht beträgt, anders als das der Ledertaschen, nur 0,88 Kilogramm. Die Tasche kostet 99,90 Euro.
Auch innerhalb der Schule legst du einige Kilometer mit deiner Tasche zurück. Anforderungen sollten deshalb nicht nur an das Design gestellt werden, sondern auch an Schulter und Rückenfreundlichkeit. Da diese Aspekte bei Lehrer:innentaschen häufig zu kurz kommen, lohnt es sich von klassischen „Lehrer:innentaschen“ abzuweichen und bei sport- und gesundheitsorientierten Marken nach geräumigen Taschen Ausschau zu halten.
Auf die Nachfrage eines Lehrers, nach einer „Wundertüte“, einem Rucksack, „der dem Lehreralltag gewachsen ist und hinreichend Platz“ bietet, schreibt ein anderer Lehrer auf der Website Kreide fressen, sein ultimativer Lehrerrucksack sei das eigentlich zum Wandern gedachte Modell Wizard von der Marke Bach. Es fasst 27 Liter und schont für 140,99 Euro bei 5 bis 15 Kilogramm Füllung die Schultern.
Rucksäcke sind tendenziell an die Anatomie eines Norm-Mannes angepasst. Während Designs mit lediglich „femininer” Farbästhetik häufig schon als Damentaschen beworben werden, sollten sie mit zunehmender Füllmenge zudem auch anders konstruiert sein, um einem weiblichen Körper nicht zu schaden. Besonders das Tragesystem sollte einen frauenspezifischen Schnitt aufweisen, also eine kürzere Rückenlänge, enger gesetzte Schultergurte und bestenfalls auch schräg aufliegende Hüftflossen. Das Modell Mandate 28 von Black Diamond hat laut der Website Bergzeit auch für Frauenrücken ein schonendes Tragesystem und bietet außerdem für alle Lehrehr:innen-Utensilien genügend Stauraum. Auch eine Notebooktasche ist enthalten. Der Rucksack kostet 139,95 Euro.
Sucht man im Internet nach “Taschen für Lehrer:innen”, werden einem keine Rucksäcke angezeigt, die gut mit einem Rollstuhl kombinierbar sind. Dabei müssen solche Taschen wichtige Kriterien erfüllen: Zum Beispiel sollten sie Gewicht eng am Rollstuhl halten, um nicht für einen Balance-Verlust zu sorgen. Zusätzlich werden Schlaufen zum Aufhängen der Tasche an der Rückenlehne benötigt.
Die Tasche Backrest Travel Pack II von Kinetic Balance für 189 Euro erfüllt diese Anforderungen. Sie bietet ein geräumiges Mittelfach, einen großen Trinkflaschenhalter, ein Laptopfach und eine zusätzliche Hülle zum Verstauen eines Tablets. Jedes Fach ist einfach zugänglich und die Tasche ist wetterfest. Der Reißverschluss verfügt über spezielle Reißverschlussschieber für Menschen mit eingeschränkter Handfunktion.
Zu guter Letzt stellen wir ein Modell der wohl rückenschonendsten Variante der Taschen vor: Der Trolley. Fahrradfahren gestaltet sich mit dieser Tasche schwierig, für alle Fußwege bietet sie allerdings die angenehmste Variante. Das Modell Mobilano Plus von Betzold erfreut sich großer Beliebtheit. Ein Lehrer bewertet die Tasche mit dem Kommentar: „Der Trolley ist einfach top!“ Er ist zufrieden mit der Qualität und der Fächeraufteilung, „die keine Wünsche offenlässt“ und findet, „dank der robusten Rollen [ist der Trolley] auch schwerer beladen gut zu handhaben“. Das Modell inklusive gut organisiertem Stauraum und rückenschonenden Gängen durch die Schule ist für 118,95 Euro erhältlich.
Welche Tasche hat dich überzeugt?
Je nach deinen Bedürfnissen sind einige der obigen Taschen besser für dich geeignet als andere. Welche Tasche spricht dich an, und warum? Hast du vielleicht spezifische Anforderungen an Taschen, die wir nicht berücksichtigt haben, die anderen Lehrer:innen bei ihrer Suche nach der perfekten Tasche helfen würden? Schreib es uns gerne in die Kommentare.
Ihr überlegt, Lehrkraft zu werden? Wenn ihr aus Sachsen kommt oder an einer Schule in Sachsen arbeiten wollt, dann bietet sich das Lehramtsstudium vor Ort an. Aber auch für alle anderen gibt es gute Gründe im östlichsten Bundesland die Ausbildung zur Lehrkraft anzutreten. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern stellen wir euch heute das sächsische Modell vor und erklären euch alles rund um den Aufbau des Studiums, die verschiedenen Standorte und die Aussichten für angehende Lehrer:innen in Sachsen.
Zuallererst müsst ihr euch darüber Gedanken machen, an was für einer Schule ihr später lehren wollt, denn danach sind die verschiedenen Studiengänge aufgeteilt: In Sachsen gibt es neben Grundschulen, Gymnasien und Berufsschulen auch die Form der Oberschule, auf der bis zur neunten oder zehnten Klasse unterrichtet wird, sowie Förderschulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Anders als in einigen anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Bayern, schließt ihr das Lehramtsstudium in Sachsen noch ganz klassisch mit einem Ersten Staatsexamen ab.
In allen Studiengängen gibt es wie üblich Module im Bereich der Bildungs- und Erziehungswissenschaften zu belegen. Für das Grundschullehramt sucht ihr euch ein Kernfach aus, auf das ihr euch spezialisiert. Meistens handelt es sich hierbei um Deutsch oder Mathematik. Das jeweils andere dieser beiden Fächer studiert ihr dann zusammen mit Sachkunde und einem weiteren Wahlfach, zumeist Musik, Kunst, Sport oder Werken, in der sogenannten Grundschuldidaktik, also in einem weniger fachspezifischen und eher auf die grundlegende Vermittlung ausgerichteten Kontext. Es ist allerdings auch möglich, sich auf ein Fach wie Englisch oder Religion zu spezialisieren, wobei alle drei Kernfächer und keines der Wahlfächer Gegenstand der grundschuldidaktischen Module wären. Nach acht Semestern ist das Studium in der Regel abgeschlossen.
Für die Studiengänge des Oberschul- und des Gymnasiallehramts sind zwei Fächer zur Vertiefung zu belegen. Mindestens eines dieser Fächer muss aus der sogenannten ersten Fächergruppe stammen, die je nach Universität meistens Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften beinhaltet. Beim anderen Fach darf es sich auch beispielsweise um eines aus dem musischen oder religiösen Bereich handeln. Für die Oberschule studiert ihr neun Semester bis zum Ersten Staatsexamen, für das Gymnasium zehn.
Wer an einer Förderschule unterrichten möchte, belegt in den bildungswissenschaftlichen Modulen einen sozialpädagogischen Schwerpunkt. Dazu kommen zwei sogenannte Förderschwerpunkte, also Module, die auf die besondere Aufgabe, Kinder mit Förderbedarf zu unterrichten, abzielen. Einer der beiden Schwerpunkte Lernen oder Soziale/Emotionale Entwicklung ist verpflichtend. Ansonsten lassen sich auch Module wie zum Beispiel Kommunikation oder Körperliche Entwicklung wählen. Um eine schulfachliche Basis zu schaffen, ist es möglich entweder vier Fächer als grundschuldidaktische Module oder ein Fach im Studiengang für das Oberschullehramt zu belegen. Schließlich sind alle Stufen von der ersten bis zur neunten Klasse an den Förderschulen vertreten. Bis zum Ersten Staatsexamen auf dem Weg zur Förderschullehrkraft handelt es sich ebenfalls um eine Regelstudienzeit von zehn Semestern.
Zu guter Letzt könnt ihr euch auch entscheiden, auf das Berufsschullehramt hinzuarbeiten und den entsprechenden Studiengang anzutreten. Auch hier wählt ihr wieder zwei Fächer, bei denen es sich um verschiedenste Bereiche von der Elektrotechnik bis zur Lebensmittelwissenschaft handeln kann. Für das zweite Fach ist es allerdings auch möglich, sich für ein klassisches allgemeinbildendes Unterrichtsfach wie Französisch oder Geschichte zu entscheiden. Zehn Semester dauert auch dieses Studium.
Die Abschlussprüfung für alle Lehramtsstudiengänge besteht aus einer wissenschaftlichen Arbeit, zwei mündlichen und einer schriftlichen Prüfung. Zu all den verschiedenen Arten des Lehramts gehören außerdem sogenannte Ergänzungsstudien, die weitgreifende Themen wie Sprachtraining oder kulturelle Bildung enthalten, anhand derer ihr eure individuellen Interessen und Fähigkeiten vertiefen könnt. Auch sogenannte Schulpraktische Studien (SPS), also Praktika, sind fester Bestandteil des Lehramtsstudiums in Sachsen. Für angehende Lehrer:innen einer Fremdsprache ist ein Auslandsaufenthalt meistens ebenfalls verpflichtend. Bis auf die allgemeine Hochschulreife gibt es nur selten besondere Anforderungen, um fürs Studium zugelassen zu werden: Für bestimmte Fachrichtungen oder Schultypen kann es an bestimmten Hochschulen einen Numerus Clausus geben. Außerdem müssen gewisse sprachliche Anforderung erfüllt werden, wenn ihr euch auf eine Fremdsprache spezialisieren möchtet.
Im Grunde genommen gilt für alle Schultypen dasselbe: Es müssen mindestens fünf Praktika absolviert werden. Dabei handelt es sich zunächst um ein vierwöchiges Schulpraktikum, auch als Blockpraktikum bezeichnet, relativ früh im Studium. Hier liegt der Fokus noch sehr auf dem erzieherischen Gesichtspunkt des Lehrerberufs. Diesem folgen die sogenannten Schulpraktischen Übungen (SPÜ), die semesterbegleitend in kleinen Gruppen an Schulen durchgeführt werden und euch Einblicke in den Schulalltag gewähren. Zuletzt gilt es zwei weitere Blockpraktika anzutreten, die wiederum stärker an bestimmte Fachrichtungen gebunden sind und bei denen ihr selbständig euren Unterricht plant und durchführt. Diese Berufserfahrung könnt ihr auch außerhalb Sachsens, sogar im Ausland sammeln, sofern sich ein entsprechendes Arrangement realisieren lässt. Das Land Sachsen erteilt Zuschläge und Förderungen, wenn ihr euch für ein Praktikum in einer der Bedarfsregionen entscheidet. Hilfe beim Finden eines Praktikumsplatzes und alle relevanten Informationen erhaltet ihr über ein spezielles Praktikumsportal.
Schließlich gibt es noch gewisse Sonderregelungen für bestimmte Studiengänge: Wer das Fach Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft/Soziales wählt, muss häufig ein Praktikum von mindestens zwei Wochen in einem entsprechenden Bereich vor Beginn des Studiums vorweisen können. Gleichermaßen ist ein vierwöchiges Sozialpraktikum vor Antritt des Lehramtsstudiums für die Förderschule erforderlich, sowie ein zwölfmonatiges Praktikum beziehungsweise eine Berufsausbildung, bevor ihr das Studium zur Berufsschullehrkraft beginnen könnt.
In Sachsen gibt es die Qual der Wahl zwischen drei Universitäten, wenn ihr euch für das Lehramt entscheidet: Dieses könnt ihr nämlich entweder an der Universität Leipzig, der Technischen Universität Dresden oder der Technischen Universität Chemnitz studieren. Lediglich wer Musik unterrichten will, muss Teile des Studiums wahlweise an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig oder der Hochschule für Musik in Dresden absolvieren.
Bei der Universität Leipzig handelt es sich um die einzige Universität, an der ihr alle Schulformen wählen könnt. Für Sonderpädagogik, also das Förderschullehramt, ist dies der einzige Standort in Sachsen. Hier befindet sich auch ein Großteil der Lehramtsstudent:innen im Land. 60 Prozent von ihnen kommen aus anderen Bundesländern in die Metropole. Abgesehen von dieser Popularität ist der Studiengang für das Berufsschullehramt eher klein. Erst seit dem Wintersemester 2022 kann hier die Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung studiert werden, immerhin ist dies das einzige derartige Angebot im Bundesland. Im Jahr 2023 kam die Fachrichtung Pflege und Gesundheit hinzu. Als Zweitfach stehen nur die allgemeinbildenden Schulfächer zur Verfügung.
Eine umso breitere Auswahl an Fachrichtungen für berufsbildende Schulen gibt es dafür an der Technischen Universität Dresden. Auch das Fach Geografie, für Oberschulen und Gymnasien, ist in Dresden ein Alleingänger. Allerdings punktet Leipzig mit seinem Angebot an Fremdsprachen: Nur hier kann zwischen den Fächern Spanisch, Griechisch, Polnisch, Tschechisch und sogar Sorbisch gewählt werden.
Die Technische Universität in Chemnitz bildet ausschließlich angehende Grundschullehrer:innen aus. Das Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales gibt es nur hier als Grundschulfach. Im Grunde genommen kommt es ganz auf die Präferenz für die jeweilige Schulform sowie das jeweilige Fach an, welcher Standort sich am besten eignet. Der eigene Eindruck in Hinblick auf die Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz dürfte ebenfalls eine Rolle spielen.
So zahlreich wie die jungen Menschen aus den anderen Bundesländern nach Leipzig kommen, um Lehramt zu studieren, so zahlreich verschwinden sie häufig leider wieder dorthin zurück. Obwohl die sächsische Landesregierung mit ihren ambitionierten Initiativen die Zahl der Studienanfänger:innen im Lehramt von 1.000 im Jahr 2012 auf nunmehr 2.700 steigern konnte, leiden vor allem die ländlichen Gebiete nach wie vor unter Lehrermangel. Die meisten, die es fürs Studium in die Städte verschlägt, wollen dort auch bleiben, 70 Prozent von ihnen möchten nach Leipzig oder Dresden.
Außerdem herrscht ein großer Bedarf für Lehrer:innen in MINT-Fachrichtungen und technischen Fächern der Berufsschulen. Im Vergleich fehlt es vor allem Ober- und Förderschulen an Bewerber:innen. Letztere genießen allerdings auch international einen hervorragenden Ruf. Dies bedeutet allerdings, dass viele Anreize geschaffen werden, um die Absolvent:innen in den sogenannten Bedarfsregionen des Landes unterzubringen. Wer sich bereit erklärt, den 18-monatigen Vorbereitungsdienst, also das Referendariat, an einer Ausbildungsschule in einer Bedarfsregion sowie mindestens die darauffolgenden fünf Jahre ebenfalls an einer Schule in einer solchen zu verbringen, verdient sich einen Anwärterzuschlag von 1.100 Euro. Völlig unabhängig vom Schultypus wird jede:r Lehrer:in mit Abschluss der Ausbildung in die Besoldungsstufe A13 beziehungsweise E13 eingeteilt und ist gut abgesichert. Um über die Schulen in den Bedarfsregionen besser aufzuklären und zukünftigen Lehrer:innen eine Vorstellung über die weitreichenden Möglichkeiten zu geben, wurde das Studienbegleitprogramm Perspektive Land ins Leben gerufen, dem weitere Informationen entnommen werden können.
Gefällt euch das Angebot für das Lehramtsstudium in Sachsen und konnte es euer Interesse an den vielen Möglichkeiten des facettenreichen Lehrerberufs wecken? Lasst es uns gerne wissen und schreibt es in die Kommentare!
Digitale Tools können die Effizienz der Schulverwaltung erheblich steigern, indem Verwaltungsaufgaben automatisiert und Kommunikationsabläufe erleichtert werden. Die Auswahl der richtigen Software für die eigene Schule kann angesichts der Vielzahl an Möglichkeiten jedoch eine Herausforderung darstellen. Daher sollte im Vorfeld geprüft werden, welche Funktionen die Software genau bieten soll, inwieweit die Datensicherheit gewährleistet ist, ob ein kostenloser Support bei Problemen zur Verfügung steht, welche Kosten zu erwarten sind und ob das Design ansprechend gestaltet ist. Auf Grundlage dieser Attribute kann dann das passende Tool ausgesucht werden.
Damit ihr einen ersten Überblick über die Funktionen bekommt, stellen wir euch nachfolgend unterschiedliche Tools für die digitale Schulverwaltung vor. Ausgeschlossen werden dabei Schulverwaltungssoftware, die speziell für bestimmte Bundesländer entwickelt wurden, wie beispielsweise Schild-NRW oder ASV-BW.
(Quelle: Sdui)
Sdui ist eine vielseitige digitale Plattform, die speziell für Schulen konzipiert wurde, um die Kommunikation und Organisation zu optimieren. Die Anwendung integriert verschiedene Funktionen, um den Schulalltag für Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern zu vereinfachen. Die Plattform verfügt über ein digitales Klassenbuch, das Hausaufgaben, Abwesenheiten und den Unterricht dokumentiert. Über die App können außerdem wichtige Ankündigungen per Push-Benachrichtigung geteilt werden. Durch den digitalen Stundenplan können auch kurzfristige Änderungen im Blick behalten werden. Ein besonderer Vorteil ist, dass bereits genutzte Stundenplanprogramme (z.B. Untis oder DAVINCI) automatisch mit Sdui synchronisiert werden können.
Auch die Privatsphäre wird gewahrt. Während beispielsweise Lehrkräfte die Stundenpläne ihrer Kolleg:innen einsehen können, haben Eltern und Schüler:innen keinen Zugriff auf die Planung oder Abwesenheiten. Der Stundenplan ist zudem personalisiert, sodass nur die relevanten Informationen für die jeweilige Person angezeigt werden. Der integrierte Chat-Messenger bietet eine datenschutzkonforme Alternative zu herkömmlichen Messenger-Diensten. Für die Nutzung ist weder eine Handynummer noch eine private E-Mail-Adresse erforderlich, und die Lehrkräfte können individuell entscheiden, wann ein Austausch in Chatgruppen stattfinden darf.
Sdui ermöglicht durch die Videofunktion außerdem digitalen Unterricht und somit hybrides Lernen. Für die Arbeit in Kleingruppen können Breakout-Rooms eingerichtet werden. Dateien können DSGV-konform gespeichert und über die Cloud geteilt und eingesammelt werden.
Eine weitere sinnvolle Funktion von Sdui ist die Möglichkeit, Elternbriefe in 42 Sprachen übersetzen zu lassen. Dadurch werden auch nicht-deutschsprachige Familien in den Schulalltag integriert und Missverständnisse reduziert. Nützlich ist auch, dass je nach Bedarf jeder Web-Service über einen Link eingebettet werden kann, sodass Plattformen wie Moodle genutzt werden können. Sdui bietet keine kostenlose Testversion oder ein kostenloses Grundpaket an. Der Preis wird individuell angepasst und kann durch direkte Kontaktaufnahme mit dem Vertrieb von Sdui erfragt werden.
Sdui präsentiert sich als umfassende und vielseitige digitale Plattform, die speziell für die Bedürfnisse von Schulen entwickelt wurde. Dank der Anpassungsfähigkeit und datenschutzkonformen Speicherung ist das Tool eine attraktive Option für Schulen, die ihre administrativen und pädagogischen Prozesse digitalisieren möchten.
(Quelle: EduPage)
EduPage ist eine Software für die Schulorganisation mit zahlreichen Funktionen zur Vereinfachung der Schulverwaltung. So können Stunden- und Vertretungspläne online erstellt und mit der Schule geteilt werden. Im digitalen Klassenbuch kann der Schulalltag dokumentiert und einzelne Unterrichtsinhalte abgerufen werden. Dadurch können Hausaufgaben vergeben und kontrolliert, Klassenarbeitstermine koordiniert und Fehlzeiten überwacht werden, wodurch ein umfassender Überblick über den Schulalltag gewährleistet ist.
Der interne Messenger, der per App genutzt werden kann, fördert den Austausch zwischen Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern. Elternbriefe und Informationen zu Hausaufgaben können schnell versendet und Klassenarbeitstermine zeitsparend im Kollegium abgestimmt werden. EduPage unterstützt ebenfalls mehrere Sprachen, um die Kommunikation zu erleichtern.
Auch das E-Learning wird durch EduPage unterstützt. Übungsaufgaben können in verschiedenen Formaten wie Multiple Choice und Lückentexte erstellt werden. Lerninhalte können zusätzlich mithilfe von Audio- und Videodateien ergänzt und PDFs über das Lernmanagement-System verteilt werden. Der Datenschutz wird durch SSL-Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung gewährleistet. Ein weiterer Vorteil: EduPage kann drei Monate lang kostenlos getestet werden. Eine persönliche Einführung, Trainingsvideos und individueller Support werden zusätzlich angeboten.
E-Learning-Aufgaben, die als Hausaufgabe eingetragen werden, können mit einem Abgabedatum versehen und an die Schüler:innen übermittelt werden, die direkt eine Push-Benachrichtigung über die App erhalten. Die E-Learning-Aufgaben können anschließend im Lernmangement-System geprüft und Feedback direkt an die Schüler:innen versendet werden. Um den Unterricht spannender zu gestalten, können interaktive Präsentationen mit integrierten Aufgaben genutzt werden. Die Schüler:innen bearbeiten Übungen auf ihrem Smartphone oder einem anderen Gerät und können gleichzeitig die Unterrichtsinhalte verfolgen, die an der Tafel präsentiert werden.
Hervorzuheben ist die transparente Preisgestaltung. Es gibt drei Pakete mit unterschiedlichen Funktionen, die gebucht werden können. Durch die Eingabe der Schülerzahl und Schulart auf der Webseite kann der Preis berechnet werden. Für eine Realschule mit einer Schülerzahl von 50 bis 800 Schüler:innen betragen die Kosten für das Premium-Paket beispielsweise 899 Euro pro Jahr.
EduPage bietet somit eine umfassende Lösung für die Schulverwaltung und das Lernmanagement. Die vielfältigen Funktionen und die benutzerfreundliche Oberfläche machen die Software zu einer attraktiven Wahl für Schulen, die ihre administrativen und pädagogischen Prozesse digitalisieren möchten.
(Quelle: Schoolfox)
SchoolFox ist eine digitale Kommunikations- und Organisationsplattform, die eine Vielzahl an Funktionen bietet, um den Schulalltag effizienter zu gestalten. Das digitale SchoolFox-Klassenbuch ermöglicht eine Übersicht über die Unterrichtseinheiten und den Unterrichtsstoff. Zudem können Informationen wie die Abwesenheit von Schüler:innen oder auffälliges Verhalten festgehalten werden. Die Klassenbucheinträge können entweder einzeln oder gesammelt digital zur Bestätigung an die Schulleitung gesendet werden. Das Klassenbuch jeder Klasse kann als PDF-Datei exportiert und am Ende des Schuljahres analog archiviert werden. Auf diese Weise fügt sich das digitale Klassenbuch nahtlos in die traditionelle analoge Archivierung ein.
Auch SchoolFox integriert einen digitalen Schul-Messenger, um die Kommunikation zu vereinfachen. Lehrkräfte können wichtige Neuigkeiten direkt mit ganzen Elterngruppen teilen und von den Empfänger:innen aktiv bestätigen lassen, um sicherzustellen, dass Nachrichten gelesen wurden. Die Plattform setzt ebenfalls auf den Abbau von Sprachbarrieren, indem sie Nachrichten in verschiedene Sprachen übersetzt. Besonders dringende Nachrichten, wie z.B. eine Erkrankung des Kindes oder eine kurzfristige Schulschließung, können als Notfallnachricht versendet werden. Eltern können ihre Kinder direkt über die App krankmelden oder vom Unterricht entschuldigen und erhalten daraufhin eine digitale Bestätigung, sobald die Lehrkraft die Nachricht gelesen hat. Über das Umfrage-Tool können Lehrkräfte wichtige Informationen von den Eltern einholen und so Schultermine und Projekte leichter und schneller planen. Zusätzlich wird die Terminvereinbarung erleichtert: Einladungen zu Veranstaltungen und Terminerinnerungen können an ganze Klassen verschickt und Zusagen zentral über die App gesammelt werden.
SchoolFox legt besonderen Wert auf Datenschutz und setzt dabei auf einen DSGVO-konformen Umgang mit den Daten der Nutzer:innen. Diese werden in ISO 27001 zertifizierten Datenzentren in Deutschland sicher gespeichert und verarbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Trennung von beruflicher und privater Kommunikation gelegt, indem die gesamte schulische Kommunikation ausschließlich über die Plattform erfolgt und keine privaten Kontaktdaten mit den Eltern geteilt werden. SchoolFox bietet eine kostenfreie Testversion an. Anschließend stehen drei verschiedene Pakete zur Auswahl, wobei das mittlere Paket jährlich 1,50 Euro pro Schüler:in kostet.
SchoolFox ermöglicht eine effiziente Gestaltung des Schulalltags durch digitale Kommunikations- und Verwaltungstools, die den Austausch erleichtern. Mit besonderem Fokus auf Datenschutz und dem Abbau von Sprachbarrieren ist SchoolFox eine sichere und inklusive Plattform für modernes Schulmanagement.
(Quelle: Magellan)
Magellan ist eine bundesweit eingesetzte Schulverwaltungssoftware, die eine breite Palette an Funktionen bietet und an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen angepasst werden kann. Die Software ist für alle Schularten geeignet und ermöglicht ebenfalls die Verwaltung von Schülerdaten und Klassen. Im digitalen Klassenbuch können Stunden- und Vertretungspläne eingesehen und Inhalte des Unterrichts dokumentiert werden. Darüber hinaus können Hausaufgaben oder Gruppenarbeiten geplant, terminiert und kontrolliert werden. Die Anwesenheit der Schüler:innen kann erfasst und über die Fehlzeitenmatrix entschuldigte bzw. unentschuldigte Tage im Überblick gehalten werden.
Magellan kann zusammen mit der integrierten Stundenplansoftware DaVinci eingesetzt werden, die als App verfügbar ist und die Lehrereinsatzplanung sowie Raumvergabe unterstützt. Mit DaVinci Analytics können detaillierte Abwesenheitsstatistiken erstellt werden, die einen Überblick über die Arbeitszeitabrechnung bieten und täglich die zu vertretenden Stunden, deren Vertretungen sowie den möglichen Unterrichtsausfall über das gesamte Schuljahr summieren. Mit der Message-Funktion können Kolleg:innen unmittelbar über sämtliche Änderungen per E-Mail oder SMS informiert werden.
Die Besonderheit von Magellan ist die Möglichkeit, die Bibliothek und die Lernmittel zu verwalten, indem die Erfassung unterschiedlicher Medienkataloge unterstützt wird. Durch den gemeinsamen Datenbestand kann überprüft werden, ob die Schüler:innen alle ausgeliehenen Bücher zurückgegeben haben. Bücher, Lernmittel, CDs, DVDs und andere Medien können ganz einfach verwaltet, recherchiert und verliehen werden. Die Ausleihe und Rückgabe der Bücher erfolgt über einen Barcode-Scanner, der den Barcode auf dem Ausleihausweis und dem Buch einliest. Magellan kann 20 Tage lang kostenlos getestet werden. Danach stehen verschiedene Lizenzmodelle zur Verfügung, deren Preise auf Anfrage angepasst werden.
Magellan ist eine umfassende und anpassbare Lösung für die Schulverwaltung, die alle Schularten abdeckt und durch zahlreiche Funktionen überzeugt. Schulen, die auch die Bibliotheksverwaltung digitalisieren wollen, sollten sich Magellan unbedingt ansehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass es bereits einige Tools auf dem Markt gibt, die die Schulverwaltung erleichtern. Welche Software die richtige für die eigene Schule ist, muss sorgfältig abgewogen werden. Falls vorhanden, ist es ratsam, die kostenlose Testversion zu nutzen, um einen tieferen Einblick zu erhalten. Ansonsten sollte klar definiert werden, welche Funktionen im Schulalltag besonders benötigt werden, um das beste Tool auswählen zu können.
Lehrkräfte stehen heutzutage vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die weit über die reine Wissensvermittlung hinausgehen und in den letzten Jahren ständig gewachsen sind. Neben der traditionellen Unterrichtsgestaltung müssen sie sich mit administrativen Aufgaben, großen Klassen und der Integration digitaler Medien auseinandersetzen. Dazu kommt der akute Lehrermangel, der in vielen Bundesländern zu andauernd hoher Arbeitsbelastung führt. Viele Lehrer:innen stehen auch immer wieder vor der Herausforderung, fachfremd zu unterrichten und sehen sich mit vielen Klassen und einem enormen Arbeitsaufwand konfrontiert.
Inmitten dieser anspruchsvollen Rahmenbedingungen entstand 2020 die Plattform 45minuten, initiiert von den inzwischen ehemaligen Lehrkräften Robert Reuther und Saskia Rhiza. Beide Gründer kennen die täglichen Herausforderungen des Lehrerberufs aus erster Hand: Robert, ausgebildeter Religionspädagoge und ehemaliger Lehrer für Deutsch, Ethik und Religion, hat in seiner zehnjährigen Laufbahn zahlreiche Digitalisierungsprojekte durchgeführt und dabei wertvolle Erfahrungen im Bildungsbereich gesammelt. Robert kümmert sich vor allem um den Instagram-Kanal und die Community-Betreuung, während Saskia, die bis vor kurzem als Gymnasiallehrerin für Deutsch und Geschichte tätig war, ihre Expertise in die Sichtung, den Upload und die Erstellung von Unterrichtsentwürfen einbringt.
Die Plattform 45minuten bietet eine breite Palette an Unterrichtsmaterialien, die von Lehrkräften für Lehrkräfte erstellt wurden. Das Konzept der sogenannten "Sternstunden" – praxiserprobte und kreative Unterrichtseinheiten – hat sich als große Erleichterung für viele Lehrkräfte erwiesen. Die Materialien werden von der Lehrkräfte-Community eingereicht und sorgfältig geprüft und aufbereitet. So entsteht ein ständig wachsender Pool an hochwertigen Unterrichtsmaterialien, der wertvolle Zeit spart und die Unterrichtsvorbereitung erleichtert.
Darüber hinaus möchte 45minuten auch die Vernetzung und den Austausch unter den Lehrkräften fördern. Auf ihrem Instagram-Kanal bieten Robert und Saskia eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen. Die Community spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg von 45minuten. Ohne die zahlreichen engagierten Lehrkräfte, die ihre Unterrichtsmaterialien teilen, wäre das Projekt nicht möglich.
45minuten – das sind mittlerweile sieben Personen, die sich gemeinsam zum Ziel gesetzt haben, Lehrkräfte deutschlandweit zu vernetzen und ihnen die Arbeit zu erleichtern. Was als Vision von zwei engagierten Pädagogen begann, hat sich zu einem dynamischen Team entwickelt, das täglich daran arbeitet, die Plattform weiter auszubauen und zu verbessern. Um mehr über die Entstehungsgeschichte, die Herausforderungen und die Zukunftspläne von 45minuten zu erfahren, haben wir uns mit den beiden Gründern, Robert und Saskia, zusammengesetzt. Im folgenden Interview geben sie uns einen tiefen Einblick in ihre Motivation, die Plattform ins Leben zu rufen, und teilen ihre Erfahrungen und Visionen für die Weiterentwicklung von 45minuten.
Lehrer News: Was hat euch beide ursprünglich dazu bewegt, Lehrer zu werden?
Robert: Meine ursprüngliche Intention als Jugendlicher war der Gedanke "Schule könnte so schön sein – Das muss ich doch besser hinbekommen!" Oft war ich von den veralteten Unterrichtsmethoden enttäuscht, und davon, dass manchen meiner Lehrer:innen das Feuer für diesen Job zu fehlen schien. Heute hat sich schon viel Gutes im Schulbereich verändert, aber ich habe auch erkannt, wie naiv und realitätsfern meine Sichtweise von damals war. Der Beruf ist wunderschön, aber es steckt so viel mehr dahinter, als man als Schüler wahrnehmen kann.
Lehrer News: War es für euch eine schwierige Entscheidung, den Beamtenstatus aufzugeben? Wie hat sich euer Leben seit der Aufgabe des Lehrberufs verändert?
Saskia: Ehrlich gesagt habe ich mir um den Beamtenstatus weniger Gedanken gemacht. Mir hat das Herz vielmehr geblutet, als ich meine eigene Klasse verabschieden musste, mein Kollegium das letzte Mal gesehen und den Schlüssel zur Schule abgegeben habe. Das war die eigentliche schwierige Entscheidung daran. Mir fehlen die wertvollen Gespräche im Lehrerzimmer sehr.
Unser neuer Alltag ist zum einen noch immer ähnlich dem Lehrer:innen-Dasein – wir entwickeln täglich neue Unterrichtskonzepte und sind bildungspolitisch nah am Geschehen – auf der anderen Seite hat sich das Arbeiten sehr entschleunigt. Wir müssen nun nicht mehr schnelle Entscheidungen treffen, wie es in großen Klassen und bei hohem Personalausfall oft passiert ist. Dafür fallen natürlich auch die Ferienzeiten weg.
Lehrer News: Wie kamt ihr auf die Idee, 45minuten und das Konzept "Sternstunden" ins Leben zu rufen?
Robert: Wir haben beide in unserem Referendariat durchlebt, was es bedeutet, um 23 Uhr müde und den Tränen nah am Schreibtisch zu sitzen und einfach keine Idee für den Unterricht am nächsten Tag zu bekommen. Wie oft hatte ich da den Gedanken: "Das Thema schlummert in den Ordnern Tausender Lehrkräfte, die es selbst einmal vorbereitet haben. Warum gibt es nicht die Möglichkeit, alles in einen Topf zu werfen? Davon würde doch jeder profitieren".
Lehrer News: Was sind die größten Herausforderungen im Bildungssektor, die ihr durch eure Plattform 45minuten adressieren möchtet?
Robert: Da fällt mir direkt das Stichwort "Lehrkräftemangel" ein. Mittlerweile ist es an vielen Schulen normal, fachfremd zu unterrichten. Immer mehr Quereinsteiger:innen kommen dazu – zum Glück, sonst würde so viel Unterricht ausfallen. Aber da die Not so groß ist, fehlt die Zeit, sie über einen so langen Zeitraum auszubilden, wie es ein Studium ermöglicht. Dann ist da noch die Digitalisierung, die älteren Kolleg:innen zum Teil Schwierigkeiten bereitet. All diesen Herausforderungen möchten wir mit unserem Angebot der Sternstunden begegnen.
Lehrer News: Wie hat sich die Plattform seit ihrer Gründung entwickelt und welche Meilensteine habt ihr erreicht? Worauf seid ihr besonders stolz?
Saskia: Wir haben damals ganz klein auf einer selbst zusammengeschneiderten Website damit begonnen, einen Pool an Materialien zu sammeln. Als wir die 100 geknackt haben, waren wir vollkommen aus dem Häuschen. Da wussten wir noch nicht, wie viel mehr Potenzial die Plattform haben wird. Mittlerweile bieten wir über 2.500 Sternstunden an – seit diesem Frühjahr übrigens auch im Abomodell, falls die Zeit es nicht hergibt, eine eigene komplett selbsterstellte Unterrichtsstunde einzureichen. Denn das war bis dato ja immer Voraussetzung, um den Zugriff auf die Plattform zu erhalten.
Lehrer News: Wie wichtig ist die Community für den Erfolg eurer Plattform und wie beteiligen sich die Mitglieder?
Saskia: Ohne unsere Community wäre das Sternstundenprojekt unmöglich durchzusetzen. Immerhin kommen die zahlreichen Unterrichtsplanungen ja von all den Lehrer:innen da draußen, die uns folgen und uns mit ihren kreativen und in der Praxis erprobten Unterrichtsmaterialien bereichern. Von uns selbst stammt nur ein kleiner Teil der Sternstunden.
Die Beteiligung ist ganz einfach: Möchte man Zugriff auf unseren Materialpool bekommen, reicht man ganz einfach selbst etwas ein. Dabei muss es sich aber um eine vollumfängliche Unterrichtsstunde mit Verlaufsplanung, Arbeitsmaterialien und Erwartungsbildern handeln. Und ganz wichtig: Sie muss vollständig auf eigens erstellten oder gemeinfreien Inhalten bestehen. Wenn etwas fehlt, helfen wir denjenigen aber auch immer weiter, sodass die Einreichung am Ende trotzdem erfolgen kann.
Lehrer News: Welche Pläne habt Ihr für die Zukunft von 45minuten und die "Sternstunden"?
Robert: Unser großer Wunsch ist es natürlich, dass der Pool an Sternstunden immer weiter anwächst, sodass er jeder Lehrkraft da draußen dabei helfen kann, Zeit und Kraft in der Unterrichtsvorbereitung zu sparen. Aber gleichzeitig möchten wir auch die Möglichkeit der Vernetzung über Unterrichtsstunden hinaus bieten. Wir Lehrkräfte können voneinander so viel profitieren – die Berufserfahrenen haben viele wertvolle Tipps für Anfänger:innen, Referendar:innen auf der anderen Seite sind voller neuer Ideen und haben selbst noch bis vor wenigen Jahren die Schulbank gedrückt. Dieser Austausch ist so wichtig, geht aber selten über die Grenzen der Lehrerzimmer hinaus. Das möchten wir ändern. Unser Instagram-Kanal bietet eine Möglichkeit dazu. Deshalb möchten wir auch gern dort noch weiterwachsen und mehr Menschen erreichen.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Der Informatikunterricht steht immer wieder vor der Herausforderung, Schüler:innen komplexe und abstrakte Konzepte der Netzwerktechnik auf anschauliche und praxisnahe Weise zu vermitteln. Dabei stoßen Lehrkräfte auf mehrere Hindernisse, seien es hohe Anschaffungskosten für die technischen Geräte oder das unterschiedliche Vorwissen der Schüler:innen. Um Lernenden die Grundlagen der Netzwerktechnik dennoch anschaulich beizubringen, sollen sogenannte Netzwerksimulatoren Abhilfe schaffen.
Netzwerksimulatoren sind Programme, die das Verhalten von Computernetzwerken nachahmen. Sie stellen virtuelle Versionen von Netzwerkgeräten wie Computern oder Routern bereit, sodass Schüler:innen diese virtuellen Geräte miteinander verbinden können. In einer virtuellen Realität können sie so ein echtes Netzwerk aufbauen und später beobachten, wie Daten durch das Netzwerk fließen und wie die Geräte miteinander kommunizieren. Anhand dieser Simulation lässt sich im Unterricht zum Beispiel zeigen, wie man IP-Adressen einstellt oder gar Sicherheitsregeln definieren kann. Außerdem können typische Netzwerkprobleme – wie die allseits bekannte Meldung 404 Page not found - simuliert werden, um die Schüler:innen darin zu üben, das Problem zu identifizieren und vielleicht selbst zu beheben.
Zwei dieser Softwaren, die sich für den Einsatz im IT-Unterricht auf ihre eigene Weise eignen, sind die “Freie Interaktive Lernsoftware zu Internetworking der Universität Siegen” (Filius) und der WebNetSim Netzwerksimulator der Pädagogischen Hochschule Schwyz.
Beide Simulatoren sind kostenlos im Internet verfügbar. Der WebNetSim Netzwerksimulator bedarf zusätzlich keines Downloads, nach dem Öffnen des Internetangebots könnt ihr mit euren Schüler:innen direkt beginnen, euch in die Netzwerktechnik einzuarbeiten.
Der Simulator soll auf interaktive Art und Weise die wichtigsten Komponenten und deren Zusammenspiel in einem Netzwerk darstellen. Bei WebNetSim ist es den Schüler:innen möglich, als Website-Anbieter zu agieren, Provider zu erstellen oder in die Rolle eines Haushaltes schlüpfen. Sie können innerhalb ihrer Rolle ihre eigenen kleinen Netzwerke aufbauen und sie untereinander vernetzen.
Die Schüler:innen können sich anhand der in dem Simulator integrierten Aufgaben selbstständig mit dem Thema auseinandersetzen und ausprobieren. WebNetSim kann dabei für verschiedenen Schulstufen benutzt und je nach Thematik der Unterrichtseinheit gezielt eingesetzt werden. Die in den Simulator integrierten Aufgaben sind dabei wie in einem Spiel nach Schwierigkeitsgrad geordnet. In der Grundschule können die grundlegenden Komponenten eines Netzwerkes thematisiert werden. Aspekte wie Router-Tabellen oder Port-Forwarding können dann unbeachtet bleiben.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Simulationen situationsspezifisch anzuweisen. Der Leitfaden für Lehrkräfte gibt Beispielszenarien und didaktische Hinweise mit an die Hand, um den Schüler:innen gezielte und geeignete Anweisungen zum Beispiel in Rollenspielen zu erteilen. Im Leitfaden sind auch Inspirationen zu Szenarien vermerkt, die zuerst virtuell simuliert werden und dann in Wirklichkeit vereinfacht nachgebaut und besprochen werden.
Obwohl, und vielleicht gerade weil der Simulator nicht alle komplexen Realweltszenarien vollständig abbilden kann, kann der Zugang zur abstrakten Netzwerktechnik für die Kinder und Jugendlichen etwas leichter gemacht und verbildlicht werden. Trotzdem bleibt eine Diskrepanz zwischen Simulation und Realität bestehen. Vor der effektiven Nutzung des Tools muss für Lehrkraft sowie Schüler:innen außerdem eine Einarbeitungszeit eingeplant werden, um sich mit der Benutzeroberfläche vertraut zu machen und die Funktionen vollständig zu verstehen und optimal nutzen zu können.
Der WebNetSim-Netzwerksimulator bietet insgesamt eine innovative Oberfläche, die es eurer Klasse leichter macht, erste oder auch zweite Erfahrungen im Umgang mit Netzwerken zu sammeln. Durch eigenständiges Experimentieren können sich die Schüler:innen in die Grundlagen der Netzwerktechnik einarbeiten und dabei auch gerne Fehler machen, ohne dass teure Ausrüstung beschädigt wird oder tatsächlich Netzwerke gestört werden.
Im Vergleich zu dem WebNetSim Simulator, ist die Zielgruppe der Software der Universität Siegen etwas älter: Filius wurde für Lernende in der Sekundarstufe allgemeinbildender Schulen entwickelt. Das Ziel und das Konzept der Plattform sind jedoch ähnlich. Auch Filius wurde konzipiert, um Unterricht zur Internettechnik insbesondere durch entdeckendes Lernen zu unterstützen. Diese Anwendung muss zunächst heruntergeladen werden, damit die Lernaktivität begonnen werden kann. Derzeit ist sie für Linux, Windows und macOS verfügbar.
Bei Filius haben die Lernenden, wie auch bei WebNetSim, die Möglichkeit, virtuelle Netzwerke zu erstellen, Rechner, Notebooks sowie verschiedene Arten von Routern zu platzieren und die Verbindung von und zwischen Netzwerkgeräten herzustellen. Die Software ermöglicht die Simulation von Verkabelungen sowie logischer Netzwerkverbindungen, also Verbindungen auf der Netzwerkebene, die unabhängig von Verkabelungen die Kommunikation zwischen Geräten ermöglichen.
Filius ermöglicht den Schüler:innen, verschiedene Netzwerkdienste wie Webserver, Mailserver und FTP-Server zu konfigurieren und zu testen und unterstützt eine Vielzahl von Netzwerkprotokollen, darunter TCP/IP, HTTP, FTP und SMTP. Sie können Netzwerkgeräte konfigurieren, IP-Adressen zuweisen, Routing-Tabellen erstellen und Firewall-Regeln festlegen.
Wie auch bei WebNetSim können die Lernenden bei Filius anhand von Werkzeugen die Funktionsweise der Netzwerktechnik beobachten und analysieren. Sie können den Datenfluss zwischen Geräten beobachten und die Auswirkungen von Konfigurationsänderungen zusätzlich in Echtzeit sehen.
Filius ist darauf ausgelegt, Schüler durch selbständiges Experimentieren und Konfigurieren die Grundlagen der Netzwerktechnik zu vermitteln. Die integrierten Aufgaben, die bei dem Simulator von educamint die Schüler:innen auch bei unterschiedlichem Vorwissen abholen, fallen hier weg. Das Lernen ist spürbar für ältere Schüler:innen konzipiert, bietet dementsprechend aber auch einen tieferen technischen Einblick.
Das Begleitmaterial zu Filius bietet Informatiklehrer:innen eine umfassende Unterstützung: Ein Script zum Selbstlernen sowie Arbeitsaufträgen, Lernvideos zu Rechnernetzen und interaktive Kurse im PDF Format sind abrufbar. Die Hersteller:innen geben euch die Möglichkeit, zusätzliches Material hochzuladen, das ihr möglicherweise für euren Unterricht erstellt.
Grundsätzlich eignet sich der WebNetSim Simulator besonders für jüngere Schüler:innen oder den Einstieg in die Netzwerktechnik. Durch seine Benutzerfreundlichkeit und die starke Visualisierung und Interaktivität, bietet er eine niedrige Einstiegshürde für Lernende, um in die Welt der Netzwerktechnik einzutauchen. Filius hingegen ist besser für Ältere und für die weiterführende technische Bildung geeignet. Durch detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten und die technische Tiefe, erlaubt es umfassendere und komplexere Netzwerk-Simulationen. Beide Tools ergänzen den Informatikunterricht je nach Bildungsniveau und Lernziele der Schulklasse um wertvolle praktische und motivierende Lernerfahrungen, um die sonst sehr abstrakte Netzwerktechnik zu entdecken und zu verstehen.
Wie sieht der Schulunterricht der Zukunft aus? Welche Konzepte können Lehrer:innen nutzen, um ihre Schüler:innen bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten? Die Reihe “Upgrade” des Klett Kallmeyer Verlags befasst sich mit zukunftsweisenden Themen und Methoden, die den Unterricht von morgen prägen. Den ersten Teil dieser Reihe liefert Björn Nöltes Buch "Upgrade: Kollaboratives Lernen", das im Dezember 2022 erschienen ist. Auf 160 Seiten gefasst in elf Kapitel beschreibt Nölte nicht nur, was kollaboratives Lernen bedeutet, sondern auch, wie es praktisch umgesetzt und bewertet werden kann, und welche Implikationen dies für die zukünftige Schulentwicklung hat.
Als erfahrener Pädagoge gilt Nölte als Experte auf dem Gebiet der Lehre im digitalen Wandel. Vor seiner aktuellen Tätigkeit als Referent in der Schulaufsicht der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO (Berlin/Brandenburg) arbeitete Nölte als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik und war Oberstufenkoordinator. Von 2009 bis 2016 war er am Studienseminar Potsdam als Fach- und Hauptseminarleiter tätig. Zudem ist er Gründungsmitglied des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur.
Zunächst geht Nölte auf die Unterschiede von Kollaboration und Koordination ein und veranschaulicht diese mit Beispielen. Kollaboratives Lernen geht über die traditionelle Gruppenarbeit hinaus, indem es darauf abzielt, dass Lernende gemeinsam an Problemlösungen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Im Gegensatz zum kooperativen Lernen, bei dem Aufgaben oft aufgeteilt und von Einzelpersonen bearbeitet werden, steht beim kollaborativen Lernen die gemeinsame Erarbeitung im Vordergrund. Dies fördert nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit. Damit gehört es zu den vier zentralen Kompetenzen des 4K-Modells: Kollaboration, Kooperation, Kreativität und kritisches Denken.
Nach der theoretischen Erklärung führt Nölte durch verschiedene, praxisorientierte Szenarien im Unterricht, um das Konzept des kollaborativen Lernens anwenden zu können. Unter anderem behandelt er Methoden zur Diagnose und Bewertung kollaborativer Methoden, um individuelle Schülerleistungen auch in der Gruppe gerecht bewerten zu können. Dafür liefert er nicht nur konkrete Beispiele, sondern auch direkt einsetzbare Vorlagen, um kollaborative Kompetenzen diagnostizieren und bewerten zu können.
Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf die Beziehungsgestaltung zwischen Lehrenden und Lernenden. Er betont, dass eine gute Beziehung die Grundlage für erfolgreiches kollaboratives Lernen ist. Methoden wie „Fünf Dinge, die Sie über mich wissen sollten“ helfen dabei, diese Beziehungen zu stärken und eine positive Lernumgebung zu schaffen.
Am Ende des Buches stellt Nölte Modelle vor, die zeigen, wie Bildungseinrichtungen Kollaboration umsetzen können und welche Rolle diese in der Lehramtsausbildung spielen sollten. Außerdem beleuchtet er kollaborative Arbeitsformen innerhalb von Kollegien und die Bedeutung der Vernetzung von Lehrkräften.
„Upgrade: Kollaboratives Lernen“ bietet nicht nur praktische Tipps und Methoden, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den Prinzipien und Zielen einer modernen Lernkultur. Die Kernidee des Buches wird in jedem Kapitel aufgegriffen und durch den Einsatz von Beispielen veranschaulicht. Die Vorlagen bieten dazu die Möglichkeit, die Konzepte direkt anwenden zu können und sind dafür eine wertvolle Unterstützung. Dadurch werden neue Lernchancen ermöglicht und bestehende Unterrichtsideen aufgewertet. Es wird deutlich, dass Nölte nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern aus eigener Erfahrung spricht und ein echtes Anliegen hat, Kollaboration in Schulen und Unterricht zu fördern.
Das Buch ist aber nicht nur eine Sammlung von Methoden, sondern auch das Ergebnis umfangreicher Zusammenarbeit. Nölte integriert Ideen und Ansätze zahlreicher Kolleg:innen und lässt an mehreren Stellen Ko-Autor:innen zu Wort kommen, die ihre Expertise beisteuern. So entsteht ein reichhaltiges und praxisnahes Werk, das den Leser:innen vielfältige Anregungen und Einblicke bietet.
„Upgrade: Kollaboratives Lernen“ richtet sich an Lehrkräfte und Referendar::innen aller Schulstufen sowie an alle, die in der Lehramtsausbildung tätig sind. Das Buch ermutigt dazu, nicht nur einzelne Methoden auszuprobieren, sondern auch über die eigene pädagogische Haltung nachzudenken und den Unterricht nachhaltig zu verändern. Es eignet sich weniger zum schnellen Nachschlagen, sondern vielmehr zum vertieften Lesen, Reflektieren und Ausprobieren.
Nöltes Werk bietet einen umfassenden Überblick und inspiriert dazu, neue Wege im Unterricht zu gehen. Das Buch überzeugt sowohl inhaltlich als auch durch seine ansprechende visuelle Gestaltung und macht Lust darauf, die vorgestellten Ideen in die Praxis umzusetzen. "Upgrade: Kollaboratives Lernen" ist somit eine klare Leseempfehlung für alle, die offen für neue Ansätze sind und bereit sind, ihre bisherigen Methoden zu überdenken und zu erweitern und so die Zukunft des Lernens aktiv mitgestalten möchten.
Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich besonders für Lehrkräfte, da sie durch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts viele berufliche Ausgaben haben. Dabei ist es wichtig, alle Belege zu sammeln und ihren Verwendungszweck zu dokumentieren. Ein häufiges Problem ist, dass viele Lehrkräfte nicht wissen, welche Ausgaben als berufsbedingte Anwendung anerkannt werden. Wer es jedoch richtig macht, kann erheblich Steuern sparen. Aus diesem Grund haben wir für euch im Folgenden einen Überblick mit Tipps für die nächste Steuererklärung festgehalten.
Für Lehrkräfte lohnt es sich, Zeit in die Steuererklärung zu investieren und insbesondere die beruflichen Kosten (Werbungskosten) in voller Höhe auszuschöpfen. Auch für Lehrkräfte gilt die Werbungskostenpauschale, die seit dem Steuerjahr 2023 1.230 Euro im Jahr beträgt. Wenn dieser Betrag überschritten wird, erhalten Lehrkräfte eine Steuererstattung. Da viele Lehrkräfte diese Pauschale ohnehin deutlich übersteigen, ist es wichtig, jeden zusätzlichen Euro geltend zu machen, um die Steuerlast weiter zu senken.
Zu den absetzbaren Ausgaben in der Kategorie Arbeitsmittel zählen alle Gegenstände, die für berufliche Zwecke genutzt, jedoch nicht vom Arbeitgeber gestellt oder ersetzt werden. Beispiele für absetzbare Arbeitsmittel, die als Werbungskosten gelten, sind Schreibmaterialien, Druckerpapier, Druckerpatronen, Aktenordner, Lehrertaschen sowie der beruflich genutzte PC, Laptop, Tablet und Drucker. Auch Einrichtungsgegenstände wie Regale, Bürostühle oder Schreibtische können abgesetzt werden.
Tipp: Durch das Führen eines Tagebuchs, in dem festgehalten wird, wann und zu welchem Zweck die Gegenstände angeschafft und verwendet wurden, kann ein besserer Überblick bewahrt werden.
Für Gegenstände mit einer längeren Nutzungsdauer und einem Wert von über 952 Euro (inklusive Umsatzsteuer) müssen die Anschaffungskosten über die voraussichtliche Nutzungsdauer verteilt werden. Seit 2021 sind Computer, Tablets, Drucker und Software von dieser Regelung ausgenommen und können direkt nach der Anschaffung als Werbungskosten abgesetzt werden. Zur Einschätzung der Nutzungsdauer kann die AFA-Tabelle des Bundesfinanzministeriums hilfreich sein.
Für Fahrten zur Schule wird eine Entfernungspauschale von 0,30 Euro pro Kilometer berechnet. Ab dem 21. Entfernungskilometer erhöht sich diese Pauschale auf 0,35 Euro pro Kilometer. Das verwendete Verkehrsmittel spielt dabei keine Rolle; es muss lediglich die kürzeste Straßenverbindung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte gewählt werden. Wer somit an 230 Tagen im Jahr 18 Kilometer zur Arbeit fährt, hat allein durch die Fahrtkosten mit 1.242 Euro den Betrag der Pauschale überstiegen. In einer Fahrgemeinschaft kann neben der Person am Steuer auch jede weitere mitfahrende Person die Entfernungspauschale in Anspruch nehmen. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel muss nicht zwingend die Entfernungspauschale mit einem Höchstbetrag von 4.500 Euro abgesetzt werden, es können auch die tatsächlich entstandenen, höheren Fahrtkosten mit den entsprechenden Belegen angegeben werden.
Bei einer Auswärtstätigkeit und falls keine Fahrkostenerstattung der Schule gestellt wurde, darf jeder gefahrene Kilometer abgerechnet werden. Bei einer Dienstreise, wie zum Beispiel einer Klassenfahrt über acht Stunden, kann ein Verpflegungsmehraufwand von 14 Euro erhoben werden. Für Reisen über 24 Stunden beträgt der Mehraufwand sogar 28 Euro. Somit können auch Übernachtungskosten und Reisenebenkosten (Eintrittsgelder) anerkannt werden. Mehr Informationen und eine Auflistung dazu gibt es beim Bundesfinanzministerium.
Ereignet sich auf der Klassenfahrt ein Arbeitsunfall, können alle damit verbundenen Aufwendungen als Werbungskosten angegeben werden, sofern der Unfall während des offiziellen Programms stattgefunden hat. Ein im Dienst erlittener Unfall sollte umgehend dem Dienstvorgesetzten gemeldet werden, da der Anspruch auf Unfallfürsorge nur bei Anerkennung als Dienstunfall besteht. Dafür ist es notwendig, möglichst schnell eine Unfallanzeige zu erstatten.
In diesem Bereich gibt es seit dem Steuerjahr 2023 einige Änderungen: Ein Arbeitszimmer kann nur noch abgesetzt werden, wenn es der zentrale Ort der beruflichen Tätigkeit ist, was eher Freiberufler:innen zugutekommt. Für Lehrkräfte stellt deshalb die Homeoffice-Pauschale eine spannende Alternative dar. Diese beträgt 6 Euro pro Tag und es können bis zu 210 Tage im Jahr angerechnet werden (maximal 1.260 Euro pro Jahr). In den Arbeitsverträgen von Lehrkräften ist oftmals festgelegt, welcher Anteil der Arbeitszeit für den Unterricht in der Schule und wie viel Zeit für das Vor- und Nachbereiten zu Hause vorgesehen ist. Dies liefert Lehrkräften einen ersten Nachweis für die Notwendigkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, und somit ein Anrecht auf die Homeoffice-Pauschale. Hierbei ist zu beachten, dass nur die Tage geltend gemacht werden können, an denen ausschließlich zu Hause gearbeitet wurde. Wer also nur stundenweise im Home-Office arbeitet, erhält die Pauschale für diesen Tag nicht.
Das bedeutet, dass Lehrer:innen die Entfernungspauschale für die Tage, an denen sie zur Schule fahren, und die Homeoffice-Pauschale für die Tage, an denen sie zu Hause arbeiten, beanspruchen können.
Auch Fachliteratur kann für einen Pauschalbetrag von 110 Euro pro Jahr als Werbungskosten abgesetzt werden. Je nachdem, welches Unterrichtsfach gelehrt wird, kann es sich auch lohnen, beispielsweise die Bücher und Zeitschriftenabonnements einzeln abzurechnen. Da es sich stets um Materialien für die berufliche Tätigkeit handeln muss, ist es wichtig, dass auf dem Kaufbeleg der vollständige Titel angegeben ist.
Die Unterscheidung zwischen beruflicher und privater Nutzung ist bei manchen Lektüren nicht immer eindeutig gegeben. In diesen Fällen sollte in der Steuererklärung der genaue Bezug zur Lerneinheit erläutert werden. Ebenso ist es möglich, Literatur anzugeben, die nicht direkt im Unterricht, sondern zur Vor- und Nachbereitung genutzt wurde.
Die durch Fortbildungen entstandenen Kosten können ebenfalls berücksichtigt werden. Damit die Fortbildung anerkannt wird, muss nachgewiesen werden, dass sie für die Lehrtätigkeit nützlich ist. Zur Sicherheit kann eine Bescheinigung von der Schule eingeholt werden, die bestätigt, dass die Fortbildung der Lehrtätigkeit dient.
Zu den Sonderausgaben gehören Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Unfall-, Haftpflicht- und Dienstunfähigkeitsversicherung. Die richtigen Versicherungen abzuschließen kann dabei gerade im Referendariat sehr wichtig sein (Lehrer News berichtete). Auch Beiträge zu einem Riester-Vertrag oder in einer Rürup-Rentenversicherung sind absetzbar. Ebenso können außergewöhnliche Belastungen, wie Krankheitskosten oder ein Entlastungsbetrag für Alleinerziehende berücksichtigt werden.
Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt sich also für Lehrkräfte besonders, da sie durch viele berufliche Ausgaben erheblich Steuern sparen können – vorausgesetzt, sie dokumentieren alle Belege sorgfältig und schöpfen ihre Möglichkeiten voll aus. Um die Steuerlast effektiv senken zu können, solltet ihr künftig eure steuerlichen Möglichkeiten vollständig nutzen.
Schach ist nicht nur ein faszinierendes Spiel, sondern auch ein wunderbares pädagogisches Werkzeug, das strategisches Denken, Geduld und Problemlösungsfähigkeiten fördert. Auch an Schulen wird Schach deshalb unterrichtet, zumeist in Form von Arbeitsgemeinschaften. Außerdem nimmt das Spiel eine große kulturelle Bedeutung ein und ist immer wieder Gegenstand in der Literatur oder im Film. Ob es nun um den theoretischen Inhalt des Spiels im Mathematikunterricht oder der Schach AG geht, oder um die gesellschaftlichen und politischen Fragen, die den Sport umgeben: Für den Unterricht in der Schule gibt es viele spannende Inhalte rund um das Thema Schach. Zum Anlass des Weltschachtages stellen wir euch sechs interessante Bücher, Filme und Serien vor, die sich mit dem Spiel befassen.
Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig ist ein literarischer Klassiker, der die psychologischen Tiefen des Schachspiels erkundet. Auf dem Deutsch-Lehrplan ist die Erzählung aus den 40er-Jahren ohnehin oft vertreten. Das Buch erzählt die Geschichte von Dr. B., der im Zweiten Weltkrieg während seiner Gefangenschaft durch die Nazis versucht, sich mit dem Schachspiel seine geistige Gesundheit zu bewahren. Später trifft er als Emigrant auf den Schachweltmeister Czentovic, der auf einem Dampfer nach Buenos Aires gegen die anderen Passagiere spielt, aber mit dem genialen Dr. B. zum ersten Mal auf eine echte Herausforderung stößt. Neben der literarischen Analyse des Werks und der philosophischen Auseinandersetzung mit Dr. B.’s Geisteszustand kann man dem Werk auch in Bezug auf die Schachgeschichte auf den Grund gehen: Dr. B erwähnt einmal eine Partie zwischen Alexander Aljechin und Efim Bogoljubow, die tatsächlich so auf einem Schachturnier im slowakischen Bad Pistyan 1922 stattgefunden hat, und geht dabei auf einen entscheidenden Spielzug ein. Alternativ zum Text ist die gediegene Verfilmung von 1960 mit Curd Jürgens in der Hauptrolle, aber vor allem die neuere Adaption von 2021 zu empfehlen (beide bei diversen Anbietern zum Kauf oder Verleih verfügbar).
Garri Kasparow ist ehemaliger Schachweltmeister und gilt nach wie vor als einer der bedeutendsten Spieler. Dieses eine seiner zahlreichen Bücher zum Thema ist eine gute Einführung für junge Anfänger. Es werden von Grund auf alle Regeln anschaulich und verständlich erklärt, sodass man keine Erfahrung braucht, um den Stoff zu verstehen. Für die Anfänger in einer Schach-AG zum Beispiel könnte dieses Buch sowohl im Unterricht als auch zu Hause als Referenzwerk dienen. Kasparow, der sich auf seinem Weg zum Weltmeister schon früh mit den sowjetischen Autoritäten gerieben hat, hat neben Schachbüchern auch politische Schriften publiziert.
Für etwas fortgeschrittenere Schüler eignet sich dieses Schachbuch von Anatoly Karpow, der seinen Titel als Schachweltmeister 1985 an Kasparow abtreten musste. In zwanzig Kapiteln nimmt er bestimmte Taktiken und Strategien unter die Lupe und diskutiert signifikante Partien der Schachgeschichte. Dieses Buch kann man besonders interessierten Schülern an die Hand geben und natürlich auch selbst zur Unterrichtsvorbereitung nutzen. Im Schachunterricht lassen sich bestimmte Taktiken oder Spielzüge gewisser Partien diskutieren und nachstellen.
Der Film „Lushins Verteidigung“, basierend auf dem gleichnamigen Roman des Autors Vladimir Nabokov aus dem Jahr 1930, verbindet eine romantische Erzählung mit spannenden Schachpartien. Die Geschichte dreht sich um Alexander Lushin, einen exzentrischen Schachmeister, und seine Liebe zu Natalia. Sein großes Ziel ist es, den Kontrahenten Turati in einer Meisterschaft zu besiegen. Sowohl seine Karriere als Schachspieler als auch seine Liebesaffäre mit Natalia stoßen auf Hindernisse, die ihn an den Rand des Wahnsinns treiben. Dieses spannende Melodrama eignet sich gut als Film für die letzte Stunde vor den Ferien. Allerdings kann man die Spielszenen auch zum Gegenstand der Diskussion im Unterricht machen, indem man die Schachzüge gemeinsam analysiert. Im vorletzten Match der Handlung versteckt sich sogar ein Filmfehler, als Lushin einen Regelbruch begeht. Ihr könnt eure Schüler beauftragen, diesen Fehler zu identifizieren. Den Film kann man über Apple TV leihen oder kaufen.
„Bauernopfer – Spiel der Könige“ basiert auf der legendären Schachweltmeisterschaft von 1972 zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky. Der Historienfilm beleuchtet die spannenden Hintergründe dieses Ereignisses und die faszinierende Persönlichkeit von Bobby Fischer. Er ist nicht nur vor dem Hintergrund des Schachspiels interessant, sondern beleuchtet genauso sehr die politische Dimension der Weltmeisterschaft im Kontext des Kalten Krieges. Damit ist der Film nicht nur für Schachbegeisterte sehenswert, sondern kann auch im Geschichtsunterricht eine besondere Facette der Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion verdeutlichen. Auf alle Fälle verzichtet der Film nicht auf die nötige Spannung und geht dabei auch auf die taktischen Details der Schachpartien ein. Momentan wird der Film nicht gestreamt, sondern muss als DVD oder Blu-Ray abgespielt werden.
„Das Damengambit“ ist eine preisgekrönte Miniserie, die 2020 bei Netflix erschien. Die fiktive Geschichte dreht sich um Beth Harmon, ein Waisenkind, das in den 50er-Jahren in Kentucky aufwächst und seine Leidenschaft und sein Talent für das Schachspiel entdeckt. Die Darstellung der Schachpartien ist auch hier mitunter sehr detailliert und ist einmal auch an ein echtes Match angelehnt, das 1993 bei einem internationalen Turnier in Biel ausgetragen wurde. Darüber hinaus greift die Serie allerdings auch soziale Fragen auf. Das junge Mädchen muss sich in einer männerdominierten Welt und in einer männerdominierten Disziplin durchsetzen und trifft immer wieder auf Hindernisse. Dabei hat sie es als Waisenkind besonders schwer und ist einer schlechten Behandlung im Heim sowie einer Medikamentensucht ausgesetzt. Wieder eignet sich die Serie nicht nur zur Veranschaulichung von Schachwissen, sondern auch von historischen Inhalten. Allerdings liegt hier der Fokus weniger auf weltpolitischen Ereignissen und mehr auf die Problematik von Geschlechterrollen und der Stigmatisierung und Misshandlung von Waisenkindern in den USA der 50er-Jahre. Diese Serie ist sehr empfehlenswert und auf Netflix verfügbar.
Das Schachspiel weckt nach wie vor die Begeisterung vieler Menschen aufgrund seines Anspruchs an das taktische und strategische Denkvermögen des Menschen. Nicht ohne Grund wird das Spiel als Sport anerkannt und seine Meister:innen wie heldenhafte Athlet:innen gefeiert. In Literatur und Film bleibt das Schachspiel dadurch für die Problematisierung von Machtverhältnissen als Metapher relevant, sei es bei politischen Gefangenen, rivalisierenden Weltmachten oder marginalisierten Gruppen. Mithilfe dieses Stoffs lassen sich Inhalte im Bereich dieser Fragestellungen in eurem Unterricht also hervorragend vermitteln. Darüber hinaus bleibt das Schachspielen an sich eine Übung, die gerade für junge Kinder in ihrer kognitiven Entwicklung sehr nützlich ist. Deshalb ist jede Bemühung um ein Angebot für Schachunterricht an Schulen lohnenswert. Mithilfe dieser Empfehlungen lässt sich ein solches Angebot abwechslungsreich gestalten. Kennt ihr noch weitere klassische Werke, informative Bücher, spannende Filme oder fesselnde Serien, die mit Schach zu tun haben? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Karlsruhe. Der Konzern Energie Baden-Württemberg (EnBW) plant in diesem Jahr Schulkinder zu “Digitalexpert:innen” auszubilden. Im Rahmen des Modellprojektes “IT-Ersthelfende” sollen ausgewählte Schüler:innen in Baden-Württemberg in den nächsten Monaten durch mehrtägige Workshops im Umgang mit digitalen Technologien geschult werden. Das neue Projekt soll Schwung in die Digitalisierung von Schulen bringen.
Spätestens mit und nach der Corona-Pandemie wurde in deutschen Schulen sehr deutlich spürbar, dass die digitale Infrastruktur in deutschen Schulen unzureichend ausgebaut ist. Noch deutlicher wurde, dass neben der Technik auch viel Wissen im Umgang mit neuen Technologien fehlt, um digitale Bildung nachhaltig in Schulen zu etablieren. Noch immer kosten so technische Probleme wichtige Unterrichtszeit und Nerven.
Die EnBW, die Firma Bechtle und die Bildungsorganisation BG3000 haben deshalb die Idee der “IT-Ersthelfenden” entwickelt. In den nächsten Monaten sollen im Rahmen des Projektes zunächst rund 360 Schüler:innen an vorerst zwölf Gymnasien und Berufsschulen in mehrtägigen Workshops im Bereich “Digitale Medien” geschult werden. Das Projekt soll Hilfe zur Selbsthilfe bieten, Schüler:innen in immer relevanter werdenden Medienkompetenzen schulen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, ihre Lehrkräfte und Mitschüler:innen bei technischen Problemen zu unterstützen.
Das Projekt richtet sich an interessierte Schüler:innen und besonders an Mädchen, die in den MINT-Bereichen noch immer unterrepräsentiert sind. Schülerin Sophie Cronauer nahm am IT-Ersthelfenden Pilotprojekt in Pirmasens teil und ist von der Wichtigkeit digitaler Kompetenzen für Schüler:innen überzeugt: “Vor allem unsere Generation wird viel mit Computern arbeiten. Es ist sehr wichtig, sich damit auszukennen.“ Die neuen Kenntnisse und Erfahrungen sollen den Schüler:innen außerdem technische Berufslaufbahnen näher bringen. Am Ende des Projekts erhalten die Schüler:innen ein Teilnahmezertifikat, das ihnen ihre praktischen Erfahrungen bestätigen und den Zugang zu anschließenden Praktika, Ausbildungsstellen oder Jobs im MINT-Bereich erleichtern soll.
In Karlsruhe ist das Projekt bereits angelaufen. Das Bismarck-Gymnasium und das Mädchengymnasium St. Dominikus bieten Schüler:innen bereits Workshops zu Themen wie Künstliche Intelligenz, Macht der Daten oder nachhaltige IT für eine grüne Zukunft an. Nach den Sommerferien soll das IT-Ersthelfenden-Projekt dann in Freiburg, Neckarsulm, Mannheim und Stuttgart umgesetzt werden.
Für Lehrer:innen ist die Wahl des richtigen Smartphones von großer Bedeutung. Ein gut ausgewähltes Gerät kann den Schulalltag erheblich erleichtern und bietet beispielsweise Vorteile für die Organisation und Durchführung des Unterrichts. Ein leistungsstarkes Smartphone ermöglicht es, Unterrichtsmaterialien schnell und einfach abzurufen, die Kommunikation mit Schüler:innen und Eltern zu pflegen und administrative Aufgaben effizient zu erledigen.
Neben der technischen Leistungsfähigkeit ist es entscheidend, dass das Smartphone nahtlos mit anderen Geräten wie Tablets oder Laptops zusammenarbeitet. Dies ermöglicht Lehrkräften, auch unterwegs auf wichtige Informationen zuzugreifen. Zudem sollte das Betriebssystem des Smartphones mit der genutzten Bildungssoftware oder digitalen Klassenbüchern kompatibel sein, um die volle Funktionalität zu gewährleisten und um Abläufe nicht unnötig kompliziert zu machen.
Wir stellen Euch sechs Smartphones vor, die Stand 2024 die Anforderungen des Schulalltags optimal meistern können. Die Modelle sind in verschiedene Preisklassen unterteilt und gehen vom teuersten, leistungsstärksten Smartphone bis hin zur günstigsten Variante. Auf diese Weise findet jede:r das passende Gerät für seine speziellen Bedürfnisse und sein Budget.
Ein zusätzlicher Tipp: Durch den Kauf von Vorgängermodellen oder generalüberholten (refurbished) Smartphones kann man erheblich Geld sparen. Achtet jedoch darauf, dass das Modell nicht zu alt ist, da sonst höchstwahrscheinlich die aktuellste Version des Betriebssystems zeitnah nicht mehr auf dem Gerät funktioniert, was zu Komplikationen führen kann.
Das Samsung Galaxy S24 Ultra beeindruckt mit seinem 6,8-Zoll großen Dynamic-AMOLED-Display, das brillante Farben und hohe Helligkeit bietet. Mit dem integrierten S-Pen ermöglicht es präzises Schreiben und Zeichnen direkt auf dem Bildschirm. Langfristige Sicherheit und Nutzbarkeit sind durch sieben Jahre Android-Updates gewährleistet, wodurch man sicherstellen kann, sich zeitnah nicht schon wieder ein neues Smartphone kaufen zu müssen. Der Snapdragon-Prozessor sorgt für eine herausragende Leistung, die auch anspruchsvolle Anwendungen mühelos bewältigt. Die Kamera ermöglicht nicht nur erstklassige Fotos, sondern auch die Aufnahme von gestochen scharfen 8K-Videos.
Einziges Manko sind die Akkulaufzeit von rund 15 Stunden und des verhältnismäßig etwas langsameren Aufladens im Vergleich zu anderen Smartphones sowie die noch nicht ganz ausgereiften KI-Funktionen, die aktuell noch fehleranfällig sind und einen Samsung Account erfordern. Trotzdem bleibt das Samsung Galaxy S24 Ultra eine herausragende Wahl im High-End-Bereich für Nutzer, die Wert auf Leistung und Langzeitnutzung legen. Preislich liegt es bei einem stolzen Preis von 1399 Euro.
Das Asus Zenfone 11 Ultra bietet mit seinem 6,8 Zoll großen AMOLED-Display ebenfalls eine hervorragende Bildschirmqualität. Besonders hervorzuheben sind die integrierten KI-Funktionen wie Transkription und Live-Übersetzung, die den täglichen Gebrauch erleichtern. Mit einer Akkulaufzeit von rund 17 Stunden und einem leistungsstarken Snapdragon-Prozessor liefert das Asus Zenfone 11 Ultra schnelle und zuverlässige Performance für anspruchsvolle Anwendungen. Die Triple-Kamera liefert ebenfalls gute Fotos, kann jedoch nicht ganz mit den Top-Geräten in dieser Kategorie mithalten. Während der Preis von 999 Euro im Vergleich zu anderen ähnlich leistungsstarken Smartphones wettbewerbsfähig ist, bietet die Update-Unterstützung für Android-Versionen lediglich zwei Jahre.
Das iPhone eignet sich vor allem für Lehrer:innen, die auch sonst mit einem MacBook oder iPad arbeiten. Bekanntermaßen kann man bei der Kompatibilität von iOS und Windows oder Android schnell auf Hindernisse stoßen, weshalb es sich empfiehlt, entweder ganz oder gar nicht auf Apple zu setzen.
Das iPhone 15 verfügt ebenfalls über ein OLED-Display und bietet eine herausragende Leistung, wodurch auch komplexe Anwendungen problemlos funktionieren. Die Dual-Kamera liefert exzellente Fotoqualität, obwohl einige Funktionen der Pro-Modelle fehlen. Die Akkulaufzeit ist angenehm lang und die Verarbeitung erstklassig. Mit einem Preis ab 949 Euro richtet sich das iPhone 15 an Nutzer:innen, die Wert auf Performance, ein schönes Display und solide Verarbeitung legen, trotz gewisser Einschränkungen bei der Technologie.
Das Samsung Galaxy S24 überzeugt mit einem scharfen Dynamic AMOLED-Display und liefert dadurch scharfe, farbenfrohe und helle Bilder. Dieser wird unterstützt von einer leistungsstarken Triple-Kamera, die erstklassige Fotos und 8K-Videos ermöglicht. Der Akku bietet eine ausreichende Laufzeit von knapp 16 Stunden, auch wenn die Ladezeit kürzer sein könnte. Das Samsung Galaxy S24 hat ebenfalls die langfristige Update-Zusicherung bis 2031 durch Samsung. Trotz kleinerer Schwächen bei den KI-Funktionen und der Ladezeit des Akkus positioniert sich das Samsung Galaxy S24 mit einem Preis von 849 Euro als hervorragende Wahl für Nutzer, die ein leistungsstarkes und zukunftssicheres Smartphone suchen.
Das Pixel 8a von Google präsentiert sich als leistungsstarkes Smartphone zu einem fairen Preis. Die Dualkamera des Pixel 8a liefert typisch für Google schöne und realistische Bilder. Allerdings kann sie in Bereichen wie Zoom- oder Nachtaufnahmen nicht mit den Spitzenmodellen mithalten. Mit seinem 120-Hertz-OLED-Display bietet es eine hohe Bildwiederholrate und knackige Schärfe. Mit einer Akkulaufzeit von rund 14 Stunden, kann das Google Pixel 8a nicht mit seinen Konkurrenten mithalten. Google verspricht ebenfalls Android Updates bis 2031, das für Nutzer eine nachhaltige und langfristige Nutzbarkeit des Pixel 8a gewährleistet. Trotz kleinerer Schwächen wie dem schwachen Kamera-Zoom und der vergleichsweise langen Ladezeit des Akkus bietet das Google Pixel 8a eine attraktive Kombination aus Leistung und Funktionen zu einem Einstiegspreis von 549 Euro.
Das Nothing Phone (2a) präsentiert sich bei verschiedenen Tests als eine überzeugende Option trotz einiger Kompromisse. Ein Highlight ist der 6,7 Zoll große AMOLED-Bildschirm, der mit den deutlich höherpreisigen Konkurrenten durchaus mithalten kann. Die Akkulaufzeit von über 16 Stunden stellt sicher, dass das Gerät mühelos einen ganzen Tag durchhält, während die gute Verarbeitung sich auch mit Oberklasse-Geräten messen kann. Die Dual-Kamera liefert scharfe und farbenfrohe Fotos sowie 4K-Videos, kann jedoch qualitativ nicht mit allen Konkurrenten der Preisklasse mithalten.
Nothing hat bei der Performance Abstriche gemacht, die für alltägliche Aufgaben ausreicht, jedoch bei anspruchsvolleren Anwendungen an ihre Grenzen stößt. Trotz dieser Einschränkungen bleibt das Nothing Phone (2a) bei einem Startpreis von nur 350 Euro eine attraktive Alternative. Es bietet ein großartiges AMOLED-Display, lange Akkulaufzeiten und eine solide Verarbeitung, ideal für Nutzer, die ein leistungsfähiges Smartphone zu einem erschwinglichen Preis suchen und bereit sind, einige Features der Oberklasse zu opfern.
Die Wahl des richtigen Smartphones hängt vor allem von den individuellen Bedürfnissen ab. Während das Smartphone für manche ein elementarer Begleiter im Alltag ist, nutzen es andere nur für das Nötigste. Je nachdem macht es mehr oder weniger Sinn, viel Geld für ein neues Smartphone auszugeben.
Welches Smartphone nutzt ihr und welche Rolle spielt es bei euch im Schulalltag? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren.
“Der Sandmann. Das Öde Haus”, “Die Leiden des jungen Werther”, “Iphigenie auf Tauris” – die Titel sind lang und die Werke schon ewig Standardlektüren im Deutschunterricht. Dabei gibt es einige andere Bücher, die zu Unrecht aus dem Fokus geraten sind und deren Themen sich im Hinblick auf aktuelle Debatten wieder als besonders relevant erweisen. Lehrer News stellt vier Hamburger Lesehefte vor, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Vor dem Lesen mit der Klasse stellt sich noch die Frage: Lieber den Standard-Verlag Reclam wählen oder etwas frischen Wind ins Klassenzimmer lassen und sich für die Hamburger Lesehefte entscheiden? Qualitativ muss bei keinem der Verlage ein Abstrich gemacht werden. Das Layout der Verlage unterscheidet sich allerdings. Der Reclam Verlag setzt nach wie vor auf die altbekannten kleinen gelben Heftchen. Die Hamburger Lesehefte werden im DIN-A5-Format mit einer etwas farbenfroheren Gestaltung des Covers gedruckt. Anmerkungen und Erläuterungen zu den literarischen Werken werden von beiden Verlagen mitgedruckt. Die Analyse- und Interpretationsbeispiele, mit denen der Reclam Lektüreschlüssel die Schüler:innen versorgt, werden bei den Hamburger Leseheften von den Königserläuterungen durch die Kooperation mit dem C. Bange Verlag gestellt. Das Paket Hamburger Lesehefte Plus bietet zusätzlich je nach Themenbereich ausgewählte Materialien für den Unterricht. Die Hamburger Lesehefte sind tendenziell günstiger als die Reclam Hefte.
Ist die Frage des Verlages geklärt, kann entschieden werden, welches Werk im Unterricht behandelt werden soll.
Eine mögliche Lektüre: Stefan Zweigs Novelle “Angst”. Das Werk ist ein psychologisches Drama, das die tiefen menschlichen Emotionen und die Auswirkungen von Schuld und Angst auf das Individuum beleuchtet. Protagonistin Irene Wagner, eine verheiratete Frau aus der Oberschicht, geht eine Affäre mit einem jungen Pianisten ein. Das Verhältnis der beiden bleibt nicht unentdeckt. Im Laufe des Werkes wird Irene von einer unbekannten Frau mit ihrer Tat konfrontiert und erpresst.
Die Handlung thematisiert die aufkommende Angst und Paranoia Irenes, die durch das ständige Gefühl des Erwischtwerdens immer weiter verstärkt wird. Ihre Angst begleitet sie ständig und beherrscht bald ihr gesamtes Leben und ihre Psyche. Sie fürchtet nicht nur die Entdeckung durch ihren Ehemann und die gesellschaftliche Schande, sondern auch die Konsequenzen ihres Handelns.
Zweig beschreibt die innere Zerrissenheit und die psychologischen Abgründe, in die Irene gerät. Ihre Versuche, sich aus der erdrückenden Situation zu befreien, scheitern, und die Spannung steigt, bis eine unerwartete Wendung am Ende der Geschichte Irene schließlich mit ihren Ängsten und Schuldgefühlen konfrontiert.
Der Deutschlandfunk hat die Geschichte in einem Hörspiel adaptiert und diskutiert zusätzlich die Aktualität der Novelle in diesem Artikel. Damit öffnen sie einen Dialog über die noch immer herrschenden gesellschaftlichen Umstände. Wie hätte sich die Angst der Protagonistin in der heutigen Zeit vielleicht anders entwickelt? Was hätte sie trotzdem oder überhaupt nicht fürchten müssen?
Zu Zeiten des Nationalsozialismus stand “Jugend ohne Gott” wegen seiner pazifistischen Tendenzen noch auf der “Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums”. Ödön von Horváths Roman aus dem Jahr 1937 spielt in einer dystopischen Zukunft, die von gesellschaftlichen und politischen Spannungen geprägt ist, die Parallelen zur damaligen Zeit in Deutschland aufweisen.
Die Handlung dreht sich um einen Lehrer, der an eine Schule versetzt und mit einer Gruppe von Schüler:innen konfrontiert wird, die von nationalistischer Propaganda beeinflusst sind. Die Schüler:innen sind Teil einer paramilitärischen Jugendorganisation, die sich streng an Ideologien und Hierarchien orientiert.
Der Lehrer ist mit dem Dilemma konfrontiert, seine moralischen Überzeugungen zu bewahren und gleichzeitig in dieser Umgebung zu überleben. Er wird mit den Unmenschlichkeiten und der Grausamkeit konfrontiert, die durch die Ideologien der Jugendgruppe ausgeübt werden.
"Jugend ohne Gott" ist eine kritische Betrachtung von Faschismus, Totalitarismus und dem Verlust moralischer Werte in einer von Ideologien geprägten Gesellschaft. Das Werk lässt sich auf Themen wie Machtmissbrauch, Manipulation und ideologische Indoktrination untersuchen. Der Roman bietet eine reflektierende Perspektive auf die politischen und moralischen Fragen, die durch totalitäre Regime aufgeworfen werden und eine Möglichkeit, die im Buch dargestellten Problematiken auf Parallelen zu politischen Entwicklungen der heutigen Zeit zu untersuchen.
Zumindest von Franz Kafkas “Die Verwandlung” haben alle schon einmal etwas gehört. Das Werk “Der Verschollene” steht zu Unrecht im Schatten seines Vorgängers. "Der Verschollene" (auch bekannt als "Amerika") ist ein unvollendeter Roman von Kafka. Er handelt von Karl Roßmann, einem jungen Mann aus Europa, der nach Amerika geschickt wird, nachdem er ein uneheliches Kind gezeugt und somit einen Skandal verursacht hat.
In Amerika angekommen, erlebt Karl Roßmann eine Reihe von Abenteuern und Begegnungen in einer fremden und oft rätselhaften Welt. Er gerät schnell in verschiedene Arbeitsverhältnisse und soziale Situationen, die oft von Hierarchien, Macht und Unterdrückung geprägt sind. Dabei wird er mit der Sinnlosigkeit und Absurdität des Lebens konfrontiert.
Der Roman thematisiert Kafkas typische Motive wie Isolation, Entfremdung, und die Unmöglichkeit, in einer entfremdeten Gesellschaft einen Platz zu finden. Karl Roßmann versucht verzweifelt, sich in der neuen Welt zurechtzufinden und seine Unschuld zu bewahren, wird jedoch immer wieder von unerklärlichen und oft ungerechten Ereignissen überrascht.
Kafka beschreibt in "Der Verschollene" nicht nur die physische Reise von Karl nach Amerika, sondern auch seine innere Reise der Selbstfindung und des Erwachsenseins und ist deswegen eine Lektüre und Reflexion in der Klasse wert.
"Des Lebens Überfluss" ist eine Novelle von Ludwig Tieck, die von einem reichen und verwöhnten jungen Mann namens Viktor handelt. Sein Leben führt er sorglos und verschwenderisch, seine Zeit verbringt er mit Luxus und Vergnügen, ohne sich um die Konsequenzen oder um andere Menschen zu kümmern.
Verantwortung oder moralische Prinzipien interessieren den Protagonisten ebenso wenig, durch seinen Reichtum kann er sich vor den Herausforderungen des Lebens verstecken und die Realitäten der Welt ignorieren.
Die Novelle kann als eine kritische Auseinandersetzung mit der moralischen Verkommenheit und dem Niedergang einer Gesellschaftsschicht gelesen werden, die von Materialismus und hedonistischem Lebensstil geprägt ist. Tieck stellt die Frage nach dem wahren Wert des Lebens und der Bedeutung von Werten wie Mitgefühl, Verantwortung und echter menschlicher Verbundenheit.
Die Lern-App Mambio bietet in diesem Sommer eine besondere Aktion an. Eltern können die Inhalte der Vorschule und ersten Klasse für einen einmaligen Betrag von 24,99 Euro dauerhaft freischalten. Diese Aktion soll einen erleichterten Zugang zu frühkindlichen Bildungsressourcen ermöglichen.
Mambio setzt auf die Vermittlung mathematischer Grundlagen durch Mengenbilder. Diese Methode visualisiert Anzahlen in Form von Bündelungen, wie der 5er- und der 2er-Bündelung, um das Mengenverständnis bei Kindern zu fördern. Die App integriert zudem pädagogisch gestaltete Lernabenteuer mit verschiedenen Charakteren, um den Lernprozess zu unterstützen.
Die Entwicklung der App basiert auf dem Forschungsansatz „Educational Design Research“, der in Zusammenarbeit mit Kindern, Eltern und Lehrkräften zur stetigen Weiterentwicklung der App genutzt wird. Die 2er-Bündelung wurde in diesem Verfahren an der Universität Hamburg entwickelt. Diese Mengendarstellung unterstützt Kinder, die Schwierigkeiten mit größeren Mengen haben, bei der Erlernung grundlegender Rechenfähigkeiten.
Ein zentrales Merkmal von Mambio ist das adaptive Lernsystem. Durch ein Einstufungsverfahren werden die mathematischen Fähigkeiten und die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses der Kinder erfasst. Basierend auf diesen Daten bietet die App individuell angepasste Lerninhalte.
Mambio bietet eine barrierefreie und individualisierte Lernumgebung. Die adaptive Anpassung des Schwierigkeitsgrades stellt sicher, dass Kinder entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden. Dies unterstützt eine differenzierte und inklusive Lernkultur, die sowohl Kinder mit Lernschwierigkeiten als auch solche mit besonderen Begabungen berücksichtigt.
Aktuell bietet die App das Lernen im Zahlenraum 20 an. Zu Beginn des kommenden Schuljahres wird ein Update mit dem Zahlenraum 100, also den Inhalten der zweiten Regelschulklasse, angeboten. Für Schulen besteht die Möglichkeit des Erwerbs von vergünstigten Schullizenzen.
Informationen zu Mambio und zur Sommeraktion sind unter www.mambio.de zu finden.
Wie kann ich meinen Unterricht mithilfe von digitalen Apps und Tools anschaulicher machen? Welche Möglichkeiten gibt es, die Stunde interaktiver zu gestalten? Für das Fach Geografie stellen wir euch die zehn besten Programme vor, mit denen ihr den Unterricht aufpeppen könnt. Neben dem vielseitigen Angebot von Google gibt es noch eine Reihe von Apps und Websites, die sich hervorragend eignen, um den Globus zu erkunden und auf verschiedenste Weise in die Welt der Karten einzutauchen. Die jeweiligen Seiten sind in den Überschriften verlinkt.
Platz 10 teilen sich zwei Apps, die sich sehr ähneln. Während die eine nur über das Android-Betriebssystem verfügbar ist, lässt sich die andere ausschließlich auf iOS-Geräte herunterladen. Beide eignen sich hervorragend, um sich die Flaggen der verschiedenen Nationalstaaten spielerisch in Form eines Quiz einzuprägen. Das Design ist jeweils sehr schlicht gehalten, sodass man sich voll und ganz auf die Flaggen und die Länder konzentrieren kann. Bei beiden Apps ist es möglich, die Flaggen sowohl der ganzen Welt als auch einzelner Kontinente zu erraten. Für eine kurze Einführung in ein neues Themengebiet, das sich auf einen bestimmten Kontinent bezieht, könntet ihr für eure Schüler:innen ein kleines Flaggenturnier organisieren und sie gleichzeitig ein wenig anspornen und für Abwechslung sorgen. Die Apps sind gratis. In-App-Käufe sind möglich, aber überhaupt nicht erforderlich. Ein Nachteil: jede:r Schüler:in braucht Zugang zu einem Endgerät.
Die Plattform Seterra auf unserem Platz 9 bietet ebenfalls Ratespiele an, und zwar in einer überwältigenden Vielfalt. Über 300 Quizze gibt es dort zu finden: Staaten, die man anhand ihrer Grenzumrisse erkennen muss, Hauptstädte-Raten, Flaggen-Raten, Gewässer-Raten und vieles mehr. Seterra funktioniert am besten über einen Browser am PC. Falls Zugang zu einem Computerraum oder einem Klassensatz Laptops besteht, lässt sich auch hier wieder ein Turnier veranstalten. Generell macht das reine Faktenwissen natürlich nur einen geringen Teil des Geografie-Unterrichts aus, weshalb diese Art der Spiele wohl eher zur Freizeitbeschäftigung als zur Vermittlung von Lernstoff taugt. Dennoch ist es für die Schüler:innen wichtig, ein Grundverständnis für die Welt in Karten zu entwickeln und auch hier gilt, dass der Wettbewerb sie motivieren und unterhalten kann.
Sind eure Schüler:innen gelangweilt von dem Anblick der immer gleichen Weltkarte? Eine Ansicht, auf der Europa und Südamerika fett und aufgeblasen wirken, die restlichen Erdteile aber gerade mal als dünne Fäden zu erkennen sind, wird sie sicher stark verwundern. Diese sogenannte Kartenanamorphote soll aber nicht die geografische Beschaffenheit der Erde darstellen, sondern visualisiert proportional, welche Länder die meisten WM-Erfolge erzielen konnten. Derartige Diagramme, die zu den skurrilsten Verzerrungen der Weltkarte führen, veranschaulichen diverse Fakten im Bereich der Politik, der Gesellschaft, des Handels und viele mehr und können so erheiternd sein, wie sie informativ sind.
Auf Platz 7 befindet sich eine App, die am besten für das iPad geeignet ist. Mit diesem Programm kann man die Sterne und Planeten entdecken, die uns umgeben. Anhand der GPS-Technologie zeigt der Bildschirm die Himmelskörper an, die sich in Wirklichkeit gerade in der Richtung befinden, in die das Gerät ausgerichtet ist. Schwenkt man es umher, kann man so den Sternenhimmel um sich herum erkunden – auch am helllichten Tage. In einer modernen Welt, in der die Lichtverschmutzung dafür sorgt, dass wir Menschen die Sterne und Planeten um uns herum kaum noch wahrnehmen, erlaubt dieses Programm, in die Welt der Astronomie einzutauchen und die Geografie des Himmels zu entdecken. Gleichzeitig kann man viel lernen, denn die Himmelskörper sind nicht nur als Grafik dargestellt, sondern auch entsprechend beschriftet. Auch ganze Konstellationen sind gekennzeichnet. In den Unterricht lässt sich das Programm am besten einbauen, falls Tablets zur Verfügung stehen. Was die Möglichkeiten und die technische Qualität betrifft, ist die Sternatlas-App hervorragend. Wie nützlich sie im Geografie-Unterricht wirklich sein kann, hängt wohl davon ab, ob das Thema Astronomie nicht in den Physikunterricht gehört und wie diszipliniert die Schüler:innen mit solch einer dynamischen Anwendung umgehen.
Diese Website der BBC zeigt zunächst einen Globus, der sich mit der Maus drehen lässt. Darauf ist zu sehen, wo auf der Erde die aktuelle Durchschnittstemperatur über zehn Jahre (2009-2019) wie sehr im Vergleich zum Zeitraum 1890-1900 angestiegen ist. Daran kann man veranschaulichen, in welchen Gebieten der Klimawandel zu einem besonders starken Anstieg der Temperaturen geführt hat, und auch, wie sehr dieses Phänomen den gesamten Globus betrifft. Darüber hinaus enthält die Website Daten von 1.000 Städten. Die Durchschnittstemperaturen von Januar und Juli seit 1900 sind für jede Stadt in einem Diagramm aufgeführt, sowie die unterschiedlichen Prognosen je nach Verbesserung oder Verschlimmerung der Klimakrise. Den Schüler:innen kann man mithilfe dieser Visualisierung besonders anschaulich machen, welche Auswirkungen der Klimawandel heute schon auf die verschiedenen Teile der Erde hat und welchen Einfluss gewisse Maßnahmen haben könnten. Alle Angaben der Website sind auf Englisch.
Auch auf unserem Platz 5 gibt es einen Globus zu finden, den man interaktiv bedienen kann. In diesem Fall visualisiert die Grafik die verschiedenen Luftströme und Luftdruckverhältnisse auf der Erde, nahezu in Echtzeit. Für die Einführung in ein entsprechendes Thema kann man die Schüler:innen mithilfe dieses Tools dafür sensibilisieren. Anstatt einer trockenen Abbildung im Schulbuch lassen sich die Strömungen in einem Bewegtbild nachvollziehen, und das auf dem gesamten Globus. Um lokale Verhältnisse nachzuvollziehen, kann man an ein Gebiet heranzoomen, für den globalen Zusammenhang den ganzen Erdball im Blick behalten.
Für das Thema Erdgeschichte ist die Anwendung auf unserem Platz 4 ideal. Hier zeigt sich der drehbare Globus in verschiedenen Gestalten, je nachdem, um welches Erdzeitalter es sich handelt. Die Verschiebung der Platten und die Entstehung unserer heutigen Kontinente lassen sich so über die Jahrmillionen hinweg nachvollziehen. Nicht nur eine genaue Jahresangabe, sondern auch bestimmte evolutionäre Ereignisse kann man auswählen, wie zum Beispiel das Auftauchen erster Algen, erster Insekten oder erster Menschenaffen, wodurch die Entwicklung der Landmassen anschaulich an die Entstehung des Lebens gekoppelt ist. Die Grafik ist leider nicht besonders hochauflösend, der Inhalt umso interessanter. Auch diese Website steht nur mit englischen Angaben zur Verfügung.
Diese Website der NASA stellt Satellitenbilder zur Verfügung, die den Einfluss von Naturkatastrophen, des Klimawandels und des Menschen im Vorher-Nachher-Vergleich deutlich veranschaulichen. Man schiebt einen Regler über das Satellitenbild und dahinter tut sich die aktuellere Aufnahme hervor, welche die deutliche Veränderung zeigt. So kann man beispielsweise sehen, wie sich Nordeuropa zur Hitzewelle im Sommer 2018 braun verfärbte, die Felder um die Stadt San Antonio in Texas innerhalb von knapp zwanzig Jahren komplett bebaut wurden oder das Eis auf Grönland wegschmilzt. Zu jedem dieser Ereignisse gibt es entsprechende Informationstexte, allerdings auf Englisch. Um euren Schüler:innen den rasanten Wandel der Umwelt aufgrund verschiedener Faktoren auf dem Smart-Board zu veranschaulichen, eignet sich diese Seite perfekt.
Der zweite Platz vereint viele der Funktionen, die wir euch bereits vorgestellt haben. Die verschiedenen Werkzeuge enthalten interaktive Karten und Diagramme, vor allem in Hinblick auf das Klima, aber beispielsweise auch auf die Bevölkerung. Viele Faktoren lassen sich justieren, um so deren Einflüsse anhand der Weltkarte anschaulich zu machen. Eine eingehende Beschäftigung mit den einzelnen Werkzeugen im Voraus ist unerlässlich, um sie gezielt und sinnvoll im Unterricht einzusetzen. Ihr könnt die Inhalte der Klasse am Smart-Board präsentieren oder den Schüler:innen den Auftrag erteilen, sich am PC oder Tablet darin einzuarbeiten, um mithilfe der Werkzeuge bestimmte Fragestellungen zu beantworten. Die Vielfalt der Funktionen ist ein großer Vorteil dieser Anwendung, kann jedoch auch zum Nachteil werden, da sie sie unter Umständen überfordernd und unübersichtlich macht.
Der Bestplatzierte hält eine Reihe von interaktiven Modulen bereit, die die Schüler:innen am Tablet oder PC bearbeiten. Diese beinhalten Fragestellungen zu verschiedenen Themen, zum Beispiel dem globalen Schiffsverkehr, dem Wattenmeer oder dem Wasserverbrauch auf Teneriffa, nebst den entsprechenden Satellitenbildern und Grafiken. Die Schüler:innen erhalten einen Reichtum an Informationen, die sich durch die Darstellungen veranschaulichen lassen, lernen mit Satellitenbildern und Ortsaufnahmen die Welt zu erkunden und in einen kritischen Blick zu nehmen und sind dazu angehalten, ihren Lernfortschritt durch die Beantwortung der Fragen unter Beweis zu stellen. Für die Anwendung im Klassenraum muss man sich auf der Website registrieren und anmelden. Man kann sich als Lehrkraft aber einen guten Überblick mithilfe des Vorschau-Modus verschaffen, bevor man sich dazu entscheidet, das Programm in den Unterricht zu integrieren.
Für den Geografie-Unterricht haben digitale Anwendungen viel zu bieten, weil die Visualisierung in der Welt der Karten und Diagramme immer einen hohen Stellenwert einnimmt. Auch wenn ein Großteil des Angebots nur auf Englisch zur Verfügung steht, lassen sich die Funktionen wunderbar in den Unterricht einbeziehen, sei es in der Gruppen- oder Einzelarbeit am Computer oder Tablet, beim Frontalunterricht am Smart-Board oder beim Ratequiz am Handy. Kennt ihr noch weitere spannende Tools für den Geo-Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Der Werk- und Technikunterricht ist bei Schüler:innen meist sehr beliebt, da er im Gegensatz zu den meisten anderen Fächern praxisorientierter ist. Er bietet ihnen die Möglichkeit, technisches Know-how zu entwickeln und handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. Doch nicht jede:r hat sofort Zugang zu den oft komplexen Inhalten, da das Vorwissen und die Erfahrungen der Schüler:innen stark variieren können. Hier können YouTube-Videos eine wertvolle Unterstützung sein. Sie bieten anschauliche Erklärungen, praxisnahe Demonstrationen und inspirierende Projekte, die den Unterricht bereichern und das Verständnis erleichtern. Gerade in einem Fach wie Technik, in dem praktische Anwendungen und visuelle Erklärungen eine große Rolle spielen, können Videos eine wichtige Ergänzung zum traditionellen Unterricht darstellen. In diesem Artikel stellen wir Euch eine Auswahl der besten YouTube-Kanäle vor, die speziell für den Technikunterricht geeignet sind.
"Die Werkkiste" ist ein YouTube-Kanal, der speziell für Kinder geeignet ist, um sie auf spielerische und verständliche Weise in die Welt des Handwerks einzuführen. Der Kanal bietet eine breite Auswahl an Videos mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu DIY-Projekten und Bastelarbeiten, die von einfachen Holzarbeiten bis zu kreativen Bastelideen reichen.
Außerdem findet man die "Werkzeugführerschein"-Videos, die den Schüler:innen grundlegende handwerkliche Fähigkeiten wie Bohren, Sägen und Feilen vermitteln. Diese Videos helfen den Schüler:innen, sicher und kompetent mit verschiedenen Werkzeugen umzugehen und erste praktische Erfahrungen zu sammeln.
Die Projekte und Anleitungen von der “Werkkiste" sind kindgerecht gestaltet und bieten eine ideale Grundlage für den Einstieg in das handwerkliche Arbeiten. Daher ist der Kanal insbesondere für jüngere Schüler:innen gut geeignet, die noch keine großen Vorkenntnisse haben.
Der YouTube-Kanal "Technik selbst erlebt" bietet Euch eine umfassende Sammlung von Videos, die dabei helfen können, den Schüler:innen technische Grundlagen und praktische Anwendungen näherzubringen. Die Videos, die sich schwerpunktmäßig mit Elektronik beschäftigen, sind besonders auf Anfänger zugeschnitten, um ihnen grundlegende Technikkenntnisse zu vermitteln.
In den Videos von "Technik selbst erlebt" findet man Bauanleitungen, um Schaltkreise nach zu bauen, Arduino Anleitungen, sowie praktische Tipps und theoretische Erklärungen, die dabei helfen, die vorgestellten Projekte besser zu verstehen. Die Videos bieten eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis, wodurch Schüler:innen die Möglichkeit haben, Technik und Elektronik aktiv zu erforschen und ihr Verständnis schrittweise zu vertiefen.
Wie funktioniert die Schaltung eines Autos oder eine Batterie? Diese Fragen beantworten die Videos von "Ingenieursmentalität". Der Kanal liefert detaillierte Erklärungen zu elektronischen Bauteilen und deren Einsatzmöglichkeiten. Mit seinen Videos zu Elektrotechnik, Maschinenbau und anderen Ingenieursdisziplinen ist der Kanal perfekt, um das Wissen von Schüler:innen weiter zu vertiefen und ein umfassendes Verständnis zu den Themen zu erlangen.
Ein Highlight des Kanals ist das Video, wie man einen Elektromotor selbst baut. Die detaillierte Bauanleitung sowie die theoretischen Erklärungen zur Funktionsweise machen es zu einem spannenden Projekt für Schüler:innen, um einen praktischen Einstieg in die Ingenieurtechnik zu schaffen.
Von grundlegenden Fragen, wie zum Beispiel: Wie funktioniert eigentlich elektrischer Strom (YouTube), bis hin zu alltäglichen Themen wie der Funktionsweise von Solaranlagen (YouTube)bietet “Ingenieursmentalität" ein breites Angebot an Inhalten, die für unerfahrene Schüler:innen bis hin zu Studierenden geeignet sind. Dies macht den Kanal besonders wertvoll für Lehrer:innen, deren Schüler:innen ein unterschiedlich ausgeprägtes Vorwissen haben. Durch die Kombination von theoretischem Wissen und praktischen Anwendungen werden komplexe technische Zusammenhänge anschaulich und verständlich vermittelt, sodass jede:r Schüler:in auf ihrem individuellen Niveau abgeholt wird.
Geht man in Spanien tagsüber durch die Stadt, denkt man leicht, es gäbe keine Kinder. Man sieht ohnehin kaum Menschen, aber erst recht keine Kinder - aus keiner Altersgruppe. Dafür platzen sie um 17 Uhr geballt mit ihren Eltern aus allen Löchern, versammeln sich auf Spielplätzen und den großen Plätzen der Stadt. Auf einmal wird es laut und wuselig, die Kinder essen ihre “merienda”, den Nachmittagssnack, der oft aus Keksen und Saft besteht und spielen Fußball oder skaten. Das Spektakel dauert bis ungefähr 20 Uhr, dann erst wird es wieder ruhiger. Wo kommen sie auf einmal her? Und warum alle auf einmal?
In Spanien sind einige Dinge anders, als wir es aus Deutschland kennen. Das Leben ist deutlich stärker durchgetaktet, alle machen immer alles gleichzeitig: Am Samstag gibt es um 14 Uhr Mittag, am Sonntag um 15 Uhr. Der Wocheneinkauf wird am Samstagvormittag erledigt, Aktivitäten beginnen grundsätzlich um 17 Uhr abends. Und die Schule geht von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags, auch für die Kleinsten. Dazwischen ist kein Kind auf der Straße.
Auch im Schulsystem selber gibt es große Unterschiede zwischen Deutschland und Spanien, einige sieht man aber erst auf den zweiten Blick:
Das Schulsystem ist unterteilt in
Verpflichtend ist der Schulbesuch bis Klasse 10, wer dann kein Abi machen möchte, geht in der Regel in einen ciclo formativo, eine Berufsausbildung. Neben den öffentlichen Schulen (públicos), die kostenlos sind, gibt es teil-subventionierte Schulen (concertados) und auch viele Privatschulen, die man oft an den Schuluniformen erkennt und die oft in kirchlicher Trägerschaft geführt werden. Auch britische oder amerikanische Privatschulen sind häufig, den Spaniern ist eine intensive englischsprachige Ausbildung sehr wichtig, da die Elterngeneration unter den eigenen schwachen Fremdsprachenkenntnissen leidet.
Die Schule beginnt in der Regel um 9 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Mittags gibt es eine zweistündige Mittagspause zum Essen und Spielen, in der Grundschule gibt es auch vormittags eine Stunde Spielzeit. In der Mittelstufe beginnen viele Schulen schon um 8 Uhr und ziehen die 7 Schulstunden am Stück durch, die Schüler:innen gehen dann um 15 Uhr zum Mittagessen nach Hause.
Auch vor der Grundschule wird in Spanien schon viel gelernt. Die Regierung ist bestrebt, ausreichend kostenlose Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen, um Familien besser zu unterstützen. Anders als in Deutschland gibt es in Spanien keine Halbtagsjobs, beide Eltern steigen schon früh nach der Geburt wieder voll ein. In den letzten drei Jahren hat die Regierung für 670 Millionen Euro weitere 65.000 kostenfreie Plätze für die 0-3-Jährigen geschaffen, und das, obwohl die Geburtenrate seit Jahren zurückgeht. Neben den kostenlosen öffentlichen Einrichtungen gibt es zahlreiche private Krippen, die die Kinder von 9-17h betreuen, in der Regel aber auch erweiterte Zeiten anbieten. Die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe besucht eine Einrichtung.
Mit drei Jahren kommen die Kinder in die Schule. Auch wenn die Schulpflicht erst ab 6 Jahren beginnt, wird gemeinhin diese erste Schulphase zwischen 3 und 5 Jahren von den Eltern als notwendig angesehen, damit die Kinder lernen, was sie in der Grundschule brauchen. Außerdem bekommt man oft auch keinen Platz in der Wunschschule, wenn man nicht auch die ersten drei Jahre dort durchlaufen hat.
Das Curriculum dieser Etappe ist staatlich festgelegt:
und auch die Schlüsselkompetenzen, wie mehrsprachige, digitale, kulturelle, naturwissenschaftliche und sogar unternehmerische Kompetenz, sind festgelegt. In diesen drei Jahren lernen die Kinder schon lesen, schreiben, die Zahlen bis 10 sowie Grundkenntnisse in einer ersten Fremdsprache, in der Regel Englisch.
Ihren Hobbys gehen alle Kinder in Spanien erst am späten Nachmittag nach. Ob Fußball, Musik, Sprachenlernen oder Malkurs, vor 17 Uhr geht auch für die Vierjährigen gar nichts. Dagegen kommt es häufig vor, dass Kinder zwei Aktivitäten an einem Nachmittag haben. Die Tage sind lang in Spanien, die Kinder kommen erst gegen 20 Uhr nach Hause. Auch, wenn man keine Aktivitäten gebucht hat: Alleine spielen im eigenen Zimmer ist in der spanischen Kultur nicht angelegt, man ist unter Menschen so lange es geht. Auch die Hausaufgaben sind oft erst danach dran, und da gilt in vielen weiterführenden Schulen noch “viel hilft viel”, auch wenn es schon einige hausaufgabenfreie Grundschulen gibt. Richtig brenzlig wird es in den Klassenarbeitsphasen, die mindestens einmal pro Trimester stattfinden: da werden in 2 Wochen sämtliche Arbeiten en bloque geschrieben. Fragt sich, was da abgeprüft wird: Inhalt oder Stressresistenz.
Abgesehen von diesen anstrengenden Phasen, gibt es tendenziell eine etwas entspanntere Haltung gegenüber Prüfungen und Noten, besonders in den früheren Schuljahren. Spanische Schulen legen großen Wert auf soziale Interaktion und kollektive Aktivitäten. Es gibt eine starke Gemeinschaftskultur, die durch zahlreiche außerschulische Aktivitäten, Feiern und Veranstaltungen verstärkt wird. So veranstaltet fast jede Schule eine Weihnachtsfeier und ein Sommerfest, bei dem die Kinder klassenweise vor allen Eltern, Großeltern und Geschwistern auf der Bühne stehen, tanzen und singen. Ein Spektakel, für das zweimal im Jahr neue Kostüme eingekauft und gebastelt werden, und das allen spanischen Kindern zwei große Momente der Bühnenerfahrung im Jahr beschert - ab dem zarten Alter von 3 Jahren. Im Sommer wird diese Aufführung oft gefolgt von einem Sommerfest, das bis tief in die Nacht dauern darf und alle Altersgruppen einschließt.
Generell ist der Unterrichtsstil in Spanien oft weniger formell und mehr auf Diskussion und Interaktion ausgerichtet. Lehrer neigen dazu, eine engere, fast familiäre Beziehung zu ihren Schülern zu pflegen. Das landesübliche Duzen trägt ebenfalls dazu bei.
In den spanischen Schulen haben digitale Medien ganz selbstverständlich schon vor über 10 Jahren ihren Einzug erhalten. Der Umgang mit digitalen Tools wird deutlich weniger diskutiert als in Deutschland, stabile WLAN-Verbindungen sind in Schulen vorhanden und die Schüler:innen ab der Mittelstufe arbeiten selbstverständlich mit Tablets oder Laptops. Generell ist die Experimentierfreude in spanischen Schulen deutlich höher. So wurde vor einigen Jahren in landesweiten Reformen der Weg zum projektorientierten Arbeiten (Project-Based Learning, PBL) bereitet. PBL zielt darauf ab, Schüler:innen durch realitätsnahe Problemlösungen aktiv in den Lernprozess einzubeziehen. Diese Methode erhöht die Kontrolle der Schüler:innen über ihr Lernen, Lehrkräfte fungieren als Lernhelfer:innen. Inhalte werden häufig in Partner- oder Gruppenarbeit erarbeitet und der Klasse präsentiert. Das fördert Teamfähigkeit und kritisches Denken und involviert und motiviert die Schüler:innen deutlich stärker.
Wie so oft in Schule wurde dieser Ansatz übereilt eingeführt und die Lehrer nicht ausreichend geschult. Daher ist die Durchführung nach wie vor qualitativ zu bemängeln. Auf der anderen Seite ist das sicherlich ein großer Schritt in die richtige Richtung, und die Lehrer lernen mit jedem Jahr etwas hinzu.
Über die Autorin: Claudia Heyn ist Gymnasiallehrerin. Seit 15 Jahren lebt und arbeitet sie in Barcelona, wo sie ihre eigenen Sprachschulen für DaF aufgebaut hat. Mit Talky bringt sie nun das erste Videospiel zum Sprachenlernen auf den Markt.
Ihr seid gerade mit eurem Abitur fertig und wollt Lehramt studieren? Dann ist das Angebot in Sachsen-Anhalt möglicherweise genau das Richtige für euch. Zuvor haben wir bereits zu acht verschiedenen Bundesländern wie beispielsweise Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein passende Lehramtsstudiengänge vorgestellt. Heute geht es um Sachsen-Anhalt.
In Sachsen-Anhalt könnt ihr an zwei Universitäten Lehramt studieren. An der Martin-Luther-Universität Halle könnt ihr zwischen dem Studium Lehramt für die Schulformen Grundschule, Förderschule, Sekundarschule und Gymnasium wählen. Wählt ihr als Fach Kunst aus, so könnt ihr in Zusammenarbeit mit der MLU Halle an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle auch Kunst studieren. Hier wird das Lehramtsstudium modularisiert angeboten.
Eine weitere Möglichkeit ist das Lehramtsstudium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zu bestehen. Angeboten wird das Lehramtsstudium für die Schulformen Sekundarschule, Gymnasium und Berufsbildende Schulen. Hierbei müssen zwei Phasen durchlaufen werden: ein Studium an der Hochschule und ein anschließender Vorbereitungsdienst. Das Studium ist im Bachelor-Master-System aufgebaut. Grundlage ist ein 3-jähriges Bachelorstudium, gefolgt von einem 2-jährigen Masterstudium. Der Abschluss Master of Education entspricht hierbei dem ersten Staatsexamen. Mit der bestandenen zweiten Staatsprüfung am Ende des Referendariats kann der staatliche Schuldienst angetreten werden. Neben Vorkursen, die nur im September stattfinden, wird euch anhand der Einführungstage der Ablauf des Lehramtsstudiums nähergebracht.
Ähnlich wie die anderen Lehramtsausbildungen in den verschiedenen Bundesländern ist es auch in Sachsen-Anhalt möglich, sich für einen bestimmten Lehramtstypen zu entscheiden. Wählen könnt ihr zwischen dem Lehramt für Grundschulen, Förderschulen, Sekundarschulen, Gymnasien und beruflichen Schulen.
Je nach Schulform ist der Inhalt des Studiengangs in Sachsen-Anhalt an die Schwerpunkte der jeweiligen Bildungseinrichtung angepasst. Entscheidet ihr euch für das Lehramt an Grundschulen an der MLU in Halle, so dauert das Studium in der Regelstudienzeit 8 Semester. Nach der Ersten Staatsprüfung folgt ein 16-monatiger Vorbereitungsdienst, bekannt auch als Referendariat. Für die Grundschule ist es wichtig, dass die Kernfächer Deutsch und Mathematik von jeder Lehrkraft unterrichtet werden können, demnach sind diese Unterrichtsfächer als verpflichtend zu belegen. Allerdings könnt ihr entscheiden, ob das Fach Deutsch oder Mathematik vertieft studiert werden soll. Das dritte Unterrichtsfach könnt ihr aus den Unterrichtsfächern Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Gestalten, Katholische Religion, Musik, Sachunterricht und Sport wählen. Die Fächerkombination setzt sich dementsprechend immer aus Deutsch/Mathematik und dem Unterrichtsfach III zusammen. Ab dem zweiten Fachsemester kann das Fach Medienbildung ergänzend ausgewählt werden.
Kommt für euch für das Lehramt an Sekundarschulen in Halle infrage, absolviert ihr auch innerhalb der 8 Semester Regelstudienzeit das Studium. Nach der ersten Staatsprüfung folgt ein 16-monatiger Vorbereitungsdienst. Für eure Fächerkombination sucht ihr euch zwei Fächer aus. Prinzipiell können alle Fächer miteinander kombiniert werden, bis auf einige Ausnahmen. Die Kombination kann zwischen den Fächern Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Geographie, Geschichte, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Sozialkunde und Sport gewählt werden. An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberge können die Kombinationen Kunst und Musik. Ethik und evangelische/katholische Religion nicht gewählt werden. Wollt ihr die Fächer Russisch und Sozialkunde nehmen, können diese nur in Verbindung mit den Fächern Deutsch, Mathematik oder Englisch studiert werden. Das Fach Kunst wird in Zusammenarbeit mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle angeboten.
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg könnt ihr innerhalb 6 Semester Regelstudienzeit ebenfalls das Lehramt an Sekundarschulen abschließen. Hinzu kommen 4 Semester Regelstudienzeit für ein Masterstudium, welches anschließend mit einem 16-monatigen Vorbereitungsdienst unterstrichen wird. Während des Studiums müssen zwei Unterrichtsfächer gewählt werden. Entscheiden könnt ihr euch zwischen den Kombinationen: Deutsch und Ethik/Wirtschaft/Sozialkunde/Technik, Mathematik und Ethik/Physik/Sozialkunde/Sport, Technik und Deutsch/Ethik/Mathematik/Physik/Sozialkunde/Sport sowie Wirtschaft und Deutsch/Ethik/Mathematik/Sport. Die Kombinationen Mathematik – Mathematik, Wirtschaft – Physik, Wirtschaft – Sozialkunde können nicht gewählt werden.
Legt ihr euch für das Lehramt an Gymnasien fest, studiert ihr diesen Studiengang in Halle innerhalb der Regelstudienzeit 9 Semester. Besteht eure Kombination aus den Fächern Musik oder Kunst, so erhöht sich die Regelstudienzeit auf 10 Semester. Je nach Universität kann die Regelstudienzeit allerdings variieren. In Magdeburg beispielsweise dauert das Lehramtsstudium knapp 6 Semester im Bachelor und 4 Semester im Master. Auch die jeweiligen Fächerkombinationen unterscheiden sich von der jeweiligen Universität. Welche Fächer ihr kombinieren könnt, könnt ihr hier einmal genauer nachlesen.
Wählt ihr das Studium für Lehramt an berufsbildenden Schulen, so wird das Studienprogramm der Universität Magdeburg mit passenden Kooperationshochschulen angeboten. Studiert werden in der Regel eine berufliche Fachrichtung und ein Unterrichtsfach. In den Programmen mit Kooperationshochschulen werden auch zwei berufliche Fachrichtungen angeboten. Dabei könnt ihr euch beispielsweise für die Fachrichtungen Bautechnik, Wirtschaft und Verwaltung oder Informationstechnik entscheiden. Andere berufliche Fachrichtungen wie beispielsweise Gesundheit und Pflege oder Sonderpädagogik können erst innerhalb des Masterstudiums ausgesucht werden. Die einzelnen Fächerkombinationen hängen von der beruflichen Fachrichtung und der passenden Pädagogik ab.
Wenn ihr euch das Studium für Lehramt an Förderschulen aussucht, könnt ihr innerhalb 9 Semester Regelstudienzeit und eines 16-monatigen Vorbereitungsdienstes in Halle studieren. Für das Lehramt an Förderschulen können Kombinationen von förderpädagogischen Fachrichtungen und ein Sekundarschulfach oder zwei Grundschulfächer gewählt werden. Ab dem zweiten Fachsemester kann Medienbildung als Ergänzungsfach ausgewählt werden.
Innerhalb des Lehramtsstudiums erfolgt unabhängig von der Schulform Praktikumsphasen. Jedoch variiert der Inhalt und Aufbau der jeweiligen Praktika, da sie sich an den jeweiligen Schulformen orientieren. Außerdem ist die Wahl der Universität vom Aufbau des Praktikums entscheidend.
Habt ihr euch für das Lehramt an Grundschulen entschieden und wollt an der MLU in Halle studieren, so werdet ihr in eurem Grundstudium ein Beobachtungspraktikum von 2 Wochen, zwei fachbezogene Schulpraktika von insgesamt 8 Wochen und schulpraktische Übungen absolvieren. Des Weiteren ist ein außerschulisches pädagogisches Praktikum für das Grundschullehramt vorgesehen. Das Praktikum für Lehramt an Sekundarschulen und für Lehramt an Gymnasien hat den gleichen Aufbau. In Magdeburg ist das Praktikum für Lehramt an Sekundarschulen sowie Lehramt für Gymnasien allerdings anders strukturiert. Hier absolviert ihr ein vierwöchiges Hospital-Praktikum und anschließend ein pädagogisches Orientierungs- und berufsbezogenes Betriebspraktikum, welches ebenfalls 4 Wochen geht. Darüber hinaus stehen schulpraktische Übungen sowie ein Schulpraxissemester auf dem Plan.
Im Lehramtsstudium für berufsbildende Schulen in Magdeburg durchlauft ihr ein schulisches Orientierungspraktikum, welches vier Wochen beinhaltet. Darauf aufbauend gibt es schulpraktische Übungen sowie fachrichtungsbezogene professions-praktische Studien.
Während des Lehramtsstudiums an Förderschulen in Halle besteht ihr ein 2-wöchiges Beobachtungspraktikum. Anschließend erfolgen ein außerunterrichtliches pädagogisches Praktikum, ein förderdiagnostisches Praktikum und fachrichtungsbezogene Schulpraktika in den gewählten rehabilitationspädagogischen Fachrichtungen. Das außerunterrichtliche Praktikum dauert insgesamt acht Wochen. Detaillierte Infos zu den jeweiligen Abläufen und Kriterien erfahrt ihr auf den Seiten der jeweiligen Universität.
Landesweit fehlen laut Bildungsministerium knapp 1000 Lehrkräfte. Die Landkreise sind davon aber nicht gleichermaßen betroffen. Auch zwischen den Schulformen gibt es deutliche Unterschiede. An Gymnasien und Grundschulen fiel der Unterricht seltener aus als an Förder- und Sekundarschulen. Demnach werden Lehrer:innen in Sachsen-Anhalt dringend gesucht. Gerade in ländlichen Regionen ist der Lehrkräftemangel steigend. Ab dem kommenden Wintersemester hat die OVGU Magdeburg für 30 Studierende ein praxisintegriertes Studium für Lehrkräfte an Sekundarschulen eingerichtet. “Für den Quereinstiegsmaster sind ab dem Wintersemester 2024/25 zusätzlich 20 Studienplätze pro Jahrgang geplant”, so erklärt es die Universität. Dieses Modul sei an dualen Studiengängen angelehnt. Ziel ist es, Lehramtsstudierende schneller an den Berufsalltag in der Schule heranzuführen.
Ab dem dritten Semester sollen die Studierenden bereits im Bachelorstudium einen Tag pro Woche in ihrer jeweiligen Einsatzschule hospitieren. Innerhalb des Masterstudiums soll die Hospitanz auf zwei Tage pro Woche erhöht werden. Durch eine Zahlung einer Ausbildungsvergütung von 1.400 Euro pro Monat im Bachelor-Studium und 1.540 Euro pro Monat im Master-Studium soll außerdem die Attraktivität des Studiums verbessert werden. Allerdings wird das feste Gehalt angeboten, wenn sich Studierende dazu verpflichten, für mindestens fünf Jahre in Sachsen-Anhalt zu unterrichten. Sachsen-Anhalt will mit dem Modell den Lehrermangel ausgleichen, da bereits Anfang des Jahres 2024 rund 1.000 Lehrkräfte an Bildungseinrichtungen gefehlt haben. Eine weitere Änderung, welche bereits im März vom Landtag beschlossen wurde, ist die bessere Bezahlung der Lehrkräfte an Grundschulen. Dabei sollen die Lehrer:innen in die höhere Besoldungsstufe A13 kommen. Nach Angaben des Bildungsministeriums erhalten ausgebildete Lehrer:innen seit August 2023 200 Euro mehr, ab August 2024 soll der Zuschuss auf 400 Euro steigen. Somit soll eine gleiche Verteilung der Bezahlung unabhängig von der Schulform erreicht werden.
Zudem wird auf die Option der Quer- und Seiteneinsteiger zurückgegriffen. In Sachsen-Anhalt wird dabei nicht von den jeweiligen Einsteigern unterschieden. Seiteneinsteiger:innen müssen ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen, aus dem sich mindestens ein Schulfach ableiten lässt. Die Inhalte des Studiums werden mit den Inhalten der jeweiligen Unterrichtsfächer verglichen. Sind ausreichende Überschneidungen vorhanden, ist ein Seiteneinstieg möglich.
Ein leistungsstarker Laptop sollte zur Grundausstattung jeder Lehrkraft gehören. Es gibt zwar eine Vielzahl von Anbietern und Modellen, doch nicht jedes Gerät ist für die Ansprüche und den Alltag von Lehrenden geeignet. Gerade Lehrer:innen benötigen Laptops mit einer langen Akkulaufzeit, die über den kompletten Schulalltag hinausreicht. Zudem sollte das Gerät leicht sein, um den Transport zwischen den Klassenzimmern und zuhause zu erleichtern. Der Speicher sollte groß genug sein, um sämtliche Dokumente problemlos abspeichern zu können. Ein schneller Prozessor sowie ausreichend Arbeitsspeicher sorgen außerdem dafür, dass ohne Probleme auf Programme und Apps zugegriffen werden kann. Darüber hinaus sollte der Preis fair sein und den Leistungen entsprechen. Der Laptop sollte außerdem über eine gute Audio- und Videoqualität verfügen, um beispielsweise den Online-Unterricht oder Videokonferenzen zu erleichtern. Ein aktuelles Betriebssystem sorgt außerdem dafür, dass die entsprechende Bildungssoftware unterstützt wird.
Entlang dieser Kriterien werden nachfolgend die besten Geräte für Lehrer:innen vorgestellt. Wir profitieren dabei nicht von den Angeboten oder genannten Marken; die Vorschläge basieren lediglich auf unseren persönlichen Einschätzungen.
Der Microsoft Surface Laptop 7 überzeugt durch eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden. Mit einer Bildschirmdiagonale von 13,8 Zoll ist der Laptop dünn und leicht (1,34 kg) und lässt sich so gut in der Tasche verstauen. Außerdem verfügt der Laptop über ein sehr benutzerfreundliches Touch-Display und ist somit vielseitig einsetzbar. Das Gerät besitzt einen Arbeitsspeicher von bis zu 32 GB und einen Festplattenspeicher von bis zu 1 TB. Preislich liegt der Laptop bei 1.199 €. Die integrierte Kamera mit 1080p Videoqualität ermöglicht klare Videoaufnahmen. Der Microsoft Surface Laptop 7 eignet sich für Lehrkräfte, die ein Gerät mit guter Leistung und Akkulaufzeit suchen.
Das MacBook Air ist leicht (1,24 kg) und intuitiv zu bedienen. Die Bildschirmgröße beträgt 13-Zoll. Das Gerät in der günstigsten Ausführung verfügt über 8 GB Arbeitsspeicher und einen 256 GB SSD-Speicher. Mit 1.299 € ist das MacBook Air etwas teurer als das zuvor vorgestellte Modell von Microsoft. Die Batteriezeit beträgt bis zu 18 Stunden. Besonders hervorzuheben ist das gute Display mit hohem Kontrast und einer genauen Farbwiedergabe. Zudem wurde das Mikrofon überarbeitet und kann die Stimme isolieren, wodurch eine klare Audioqualität während Telefonaten gewährleistet werden soll. Für alle, die ein modernes Gerät erwerben möchten und das Budget keine große Rolle spielt, ist das MacBook Air M3 eine ausgezeichnete Wahl für den Schulalltag.
Das Huawei Matebook X Pro Core Ultra hat eine Größe von 14,2 Zoll und ist mit 980 g sehr leicht. Das Gerät hat einen Arbeitsspeicher von 32 GB und verfügt über einen Festplattenspeicher von bis zu 2 TB. Der Akku hat eine Laufzeit von 9 Stunden und die Lautsprecher überzeugen mit einem sehr guten Klang. Einziger Nachteil: Die Kosten liegen bei 2.499€. Damit ist dieses Gerät zwar das teuerste hier vorgestellte Modell, jedoch auch das mit der größten Leistung. Anzumerken ist außerdem, dass der Laptop zu diesem Preis in Kombination mit einem Tablet angeboten wird.
Das ThinkPad T14 Gen 5 (14-Zoll-Bildschirm) ist ein leichtes und leistungsstarkes Business-Notebook. Der Laptop liegt bei 1.219 € und reiht sich somit preislich zwischen dem Microsoft Surface und dem MacBook Air ein. Tipp: Durch ein kostenloses Konto auf der Webseite von Lenovo erhalten Lehrkräfte 10 Prozent Rabatt auf PCs und 20 Prozent Rabatt auf Monitore und Zubehör. Mit einem Gewicht von 1,31 kg ist der Laptop außerdem gut zu transportieren. Der Arbeitsspeicher beträgt 8 GB und der Festplattenspeicher 256 GB. Die Akkulaufzeit beträgt 10 Stunden. Somit ist das ThinkPad T14 ein gutes Allround-Notebook.
Eine günstigere Alternative dazu ist mit 719 € das ThinkPad E16 Gen 2 (16-Zoll-Bildschirm). Der Arbeitsspeicher beträgt 8 GB und der Festplattenspeicher 256 GB. Die Prozessoren sowie die Grafik sind sehr leistungsstark. Mit einem Gewicht von 1,81 kg ist es das schwerste der hier vorgestellten Modelle. Nachteile sind das mittelmäßige Soundsystem und der fehlende SD-Kartenleser. Das Notebook überzeugt dennoch durch die lange Akkulaufzeit von 12 Stunden und ist somit optimal für Lehrkräfte, die auf der Suche nach einem günstigen Modell sind.
Das letzte Modell ist das ASUS Zenbook 14 Flip OLED. Dieses Gerät ist sehr dünn, hat einen 14-Zoll-Bildschirm und wiegt 1,5 kg. Durch das 360°-Scharnier lässt sich das Zenbook nicht nur im Laptop-, sondern auch im Stand- oder Tablet-Modus verwenden. Die Akkulaufzeit beläuft sich auf 15 Stunden. Der Arbeitsspeicher beträgt 16 GB und der Festplattenspeicher 1 TB. Die Kosten liegen bei 1316 €. Für alle Lehrkräfte, die ein flexibles Gerät mit Tablet-Funktion suchen, könnte das ASUS Zenbook sehr interessant sein.
Abschließend ist es entscheidend, dass Lehrkräfte Laptops wählen, die ihre Anforderungen an Leistung und Mobilität erfüllen und dabei ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, um ihren Unterricht und Arbeitsalltag effizient gestalten zu können.
Mainz. Der Ausbau der naturwissenschaftlichen und technischen Bildung findet auch in Rheinland-Pfalz statt. Momentan prüft das Bildungsministerium die notwendigen Rahmenbedingungen, unter denen das verpflichtende Fach Informatik an den Schulen eingeführt werden könnte. Bereits 2016 wurde von der Landesregierung die sogenannte MINT-Strategie entwickelt, welche auch den Ausbau von regionalen Netzwerken und Projekten beinhaltet. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Wie Lehrer-News bereits berichtet hat, reicht die Debatte und Praxis zur Einführung von Informatik als Schulfach bereits einige Jahre zurück. Verschiedene Akteure, so auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK), fordern bereits seit geraumer Zeit die Einführung von Informatik als Schulfach. Denn digitale Kompetenzen gehören heutzutage zu den Schlüsselqualifikationen und sind in vielen Bereichen des Lebens unerlässlich. Auch für die Arbeitswelt gewinnen die Bereiche IT und Digitalisierung immer mehr an Relevanz. Unterschiedliche Berufsfelder setzen ein grundlegendes Verständnis von Technologie voraus, unter anderem ist der sichere Umgang mit digitalen Programmen und Medien von Vorteil. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) erklärt: “Das Fach Informatik könne ein Baustein sein, um den Schülerinnen und Schülern die entsprechenden Fähigkeiten für diese Transformation zu vermitteln”. Im vergangenen Schuljahr besuchten rund ein Viertel der Schüler:innen der Sekundarstufe I Informatik als Pflichtfach. Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Volker Meyer-Guckel, äußert: “Die Schülerinnen und Schüler laufen Gefahr, die Schule ohne grundlegende, digitale und informatische Kompetenzen zu verlassen. Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere bei Frauen, sollten nicht davon abhängen, in welchem Bundesland man aufwächst”. Durch eine stärkere Verankerung in den Lehrplänen könnte ein wirksamer Beitrag zur Chancengleichheit der Schüler:innen geleistet werden.
Der zuletzt veröffentlichte Bericht des Informatik-Monitors zeigt auf, dass die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen bereits verbindlichen Informatikunterricht anbieten. Niedersachsen und das Saarland gehören mittlerweile auch zu den Ländern, die die Vorbereitung der Schüler:innen auf die digitale Welt als notwendig empfinden. Je nach Bundesland findet der Informatikunterricht entweder an einzelnen oder allen Schularten statt. Unterschiedlich ist ebenso der Einstieg der Klassenstufe. Im Saarland findet der Informatikunterricht beispielsweise in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 statt. In Mecklenburg-Vorpommern wird bereits ab Jahrgangsstufe 5 verbindlicher Informatikunterricht angeboten. In acht weiteren Bundesländern gibt es hingegen keinen verbindlichen Informatikunterricht, meist wird Informatik nur in einzelnen Schulformen und Jahrgangsstufen oder als Wahlpflicht- bzw. Wahlfach abgehalten. Darunter fallen auch die Millionenstädte Hamburg und Berlin, die momentan noch von einer allgemeinen Informatikpflicht absehen. Bremen hingegen ist das einzige Bundesland, welches keinen Informatikunterricht in Schulen anbietet.
Der immer weiter steigende Personalmangel an den Bildungseinrichtungen, wie der letztlich veröffentlichte Bildungsbericht unterstreicht, lässt allerdings die Umsetzung von Informatik als Pflichtfach als schwierig gestalten. Um den Informatikunterricht im Umfang von sechs Wochenstunden anbieten zu können, werden bundesweit 32.400 Fachkräfte benötigt. Der momentane Stand zeigt allerdings, dass weniger als 9.700 Fachkräfte mit der benötigten Lehrbefähigung beschäftigt werden. Die digitale Fachzeitschrift Golem berichtete, dass neue Informatik-Kurse vorerst von fachfremden Lehrkräften begleitet werden, was Bedenken hinsichtlich der Qualität des Unterrichts aufkommen lässt. Demnach ist auch die Bereitstellung von Weiterbildungsmaßnahmen ein wichtiger Schritt, um die fachliche Kompetenz der Lehrkräfte auszubauen. Hinzu kommt, dass die technische Ausstattung von Schüler:innen und Schulen aufgrund fehlender Finanzierung nur schwer umgesetzt werden kann. Nicht nur technische Geräte, sondern auch eine leistungsstarke und dauerhafte Internetverbindung bilden den Grundstein für einen Informatik-Unterricht. Rheinland-Pfalz will dieses Problem jedoch lösen und investiert mit einer Gesamtsumme von mehr als einer halben Million Euro in regionale MINT-Projekte innerhalb des Landes.
Auch die Integration von Informatik in den Kontext anderer Fächer ist von Bedeutung, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Informatik als Pflichtfach einzuführen, könnte somit ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und Wirtschaft sein.
Der Alltag von Lehrer:innen kann manchmal ganz schön stressig sein: Korrekturen hier, Elterngespräche da und dann auch noch die Vorbereitung für den morgigen Unterricht? Da kommen einige Aufgaben zusammen. In einer Welt, die sich ständig verändert und junge Köpfe mit Fragen über Moral, Existenz und das Sein konfrontiert werden, bieten Unterrichtsfächer wie Ethik und Philosophie eine unverzichtbare Grundlage für kritisches Denken und ethische Reflexion. Alltägliche und aktuelle Themen lassen sich mithilfe kreativ gestalteter Arbeitsblätter spielerisch leicht im Unterricht integrieren und können dabei helfen, Verständnis und Förderung von philosophischen und ethischen Themen im Klassenraum zu schaffen. Mittlerweile ist das Internet mit zahlreichen Angeboten zur kreativen Unterstützung des Unterrichts gefüllt. Da kann man schnell den Überblick verlieren und ist sich vielleicht unsicher, welche Seiten am besten verwendet werden können. Wir haben einige Internetportale und -Server aufgelistet, die passende Unterrichtsmaterialien anbieten und für euch genau das Richtige sein können.
School-Scout stellt unterschiedliche Arbeitsblätter und Kopiervorlagen zur Verfügung, welche sich meist mit aktuellen Phänomenen auseinandersetzen. Dabei arbeitet School-Scout seit Jahren mit unterschiedlichen Verlagen zusammen, die unter anderem zu führenden Schulbuchverlagen wie Klett, PONS oder Duden Paetec gehören. Über 20.000 Titel werden von einzelnen Übungen bis zu kompletten Unterrichtseinheiten angeboten. Themen wie beispielsweise Wirtschaftsethik oder der Zusammenhang von Ernährung und Ethik werden in diesem Server behandelt.
Finden könnt ihr die Arbeitsmaterialien in der “Gesellschaftswissenschaften”-Kategorie. Dann öffnet sich ein kleines Fenster mit den jeweiligen Oberbegriffen einzelner Unterrichtsfächer, Philosophie und Ethik sind als Drittes aufgelistet. Danach könnt ihr verschiedene Ordner öffnen, die zu eurer Unterrichtsvorbereitung passen, zum Beispiel “Stationenlernen” oder “Arbeitsblätter & Kopiervorlagen”. Je nach Kategorie werden Textauszüge aus bereits vorhandener Literatur angeboten. Die Materialien können einfach als PDF- oder ZIP-Datei heruntergeladen werden, allerdings sind die meisten Dateien nicht kostenlos.
Die Seite Lehrerbüro ist eine der größten Online-Plattformen für digitale Unterrichtsmaterialien und Fachinformationen. Neben dem Arbeitsmaterial aller Unterrichtsfächer für die Grundschule und Sekundarstufe I und II gibt es auch Utensilien für die sonderpädagogische Förderung. Themen wie Emotionen oder ein leichteres Zusammenleben werden durch kreative Arbeitsblätter spielerisch in euren Klassenraum eingebaut.
Neben dem Hauptmenü könnt ihr einstellen, für welche Schulform ihr Materialien benötigt. Außerdem werden die Klassenstufe sowie das benötigte Arbeitsmaterial direkt darunter ausgewählt. Es kann eingestellt werden, ob die jeweilige Datei als PDF- oder Word-Datei gespeichert werden soll. Für jede Schulform lassen sich Unterkategorien für das jeweils gesuchte Unterrichtsmaterial finden. Videos, Arbeitshilfen oder auch interaktive Übungen werden für einen abwechslungsreichen Unterricht angeboten.
Für die Grundschule der Klassenstufe 3 und 4 werden beispielsweise Arbeitsblätter für Ethik zum Thema “Konflikte” oder "Das Leben in der Gemeinschaft” zur Verfügung gestellt. Dabei lernen Schüler:innen neue Dinge über soziale Interaktionen oder auch Konflikte zu erkennen und konstruktive Lösungen zu finden. Für die Klassenstufen 1 und 2 werden Lernwerkstätten mit unterstützenden Arbeitsblättern angeboten. Die individuelle Identität und die Rolle innerhalb einer Gesellschaft stehen bei den Lernwerkstätten im Vordergrund.
Die Arbeitsblätter können kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Je nach Thema werden sogar ähnliche Materialien zusätzlich angeboten, die außerdem zum Unterricht passen könnten.
Lehrer-Online ist ein kostenfreies Material- und Serviceportal für Lehrkräfte jeglicher Schulform und Schulfächer. Rund um den schulischen Alltag und die Gestaltung des eigenen Unterrichts ermöglicht Lehrer-Online auch für die Fächer Ethik und Philosophie eine vielseitige Auswahl an Arbeitsblättern, Fachartikeln und anderen Lehrplan relevanten Unterrichtsmaterialien. Teilweise werden auch Videos zur Unterrichtsgestaltung hochgeladen.
Zu finden sind die Unterrichtsmaterialien entweder eigenständig in der Suchleiste, indem ihr das Fach und das jeweilige Thema, welches euch interessiert, eintippt oder in der Unterkategorie “Unterrichtsmaterialien” sucht. Daraufhin könnt ihr die jeweilige Schulform einstellen und anschließend das gesuchte Fach angeben. Neben Arbeitsblättern werden unter anderem auch Unterrichtseinheiten angeboten, wie beispielsweise zum Thema “Was ist Wahrheit?”. In dieser Unterrichtseinheit interpretieren und analysieren die Schüler:innen den Wahrheitsbegriff in Zeiten von sozialen Netzwerken, Fake News und Photoshop.
Die Raabe-Verlags GmbH ist ein Bildungsverlag, welcher sich mit allen Schularten auseinandersetzt. Dabei spielt die Entlastung der Referendar:innen, Lehrer:innen und Schulleitungen eine zentrale Rolle. Passend einsetzbare Materialien, praxisnahe Informationen und Arbeitshilfen werden in über 300 Artikeln zum Ethik- und Philosophieunterricht angeboten.
Finden könnt ihr die passenden Materialien im Menü unter der Kategorie “Unterrichtsmaterial” und anschließend in der Kategorie “Gesellschaftswissenschaften”. Wählt ihr “Ethik/Philosophie” aus, bekommt ihr eine Übersicht von über 300 Artikel vorgeschlagen. Daraufhin könnt ihr passendes Material aussuchen, allerdings werden die meisten Dateien nicht kostenlos angeboten.
Der blaue reiter Verlag für Philosophie ist ein Zeitschriften- und Buchverlag, der sich auf den Bereich der wissenschaftlichen Philosophie spezialisiert hat. Passend dazu werden verschiedenartige Unterrichtsmaterialien für Philosophie der Sekundarstufe I und II angeboten. Unter diversen Kategorien lassen sich die passenden PDF-Dateien finden und kostenlos herunterladen. Die Materialien wurden anhand der Vorgaben der Kultusministerien der Bundesländer erarbeitet und orientieren sich an einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Ethik. Die Arbeitsblätter sind hauptsächlich für die Oberstufe gedacht.
Die Materialien lassen sich innerhalb der Suchleiste unter den Begriffen “Ethik” oder “Angewandte Ethik” ganz leicht finden.
Bei Ethika handelt es sich um ein europäisches Projekt, das sich intensiv mit ethischer Bildung und Werteerziehung vom frühen Kindesalter bis zu außerschulischen Bildungseinrichtungen befasst. Hierbei werden offene Lehr- und Lernmaterialien von beteiligten Wissenschaftler:innen zur Verfügung gestellt.
Unter der Menü-Kategorie “Bildungsmaterial” werden alle vorhandenen Materialien und Produkte zum Thema Ethik aufgelistet. Die meisten Dateien können als eBook oder ePaper kostenlos heruntergeladen werden.
Das PuMa-Projekt wurde vom Institut für Philosophie der Goethe-Universität in Frankfurt ins Leben gerufen. PuMa versteht sich als ein Online-Material-Pool und eine Sammlung konkreter Unterrichtskonzepte für die Fächer Ethik und Philosophie des Landes Hessen. Dabei werden unterschiedliche Inhaltsfelder in allen Jahrgangsstufen ab der 5. Klasse angeboten.
Die passenden Unterrichtsmaterialien findet ihr unter der Kategorie “Materialien”. Daraufhin erscheint eine Liste, die die einzelnen Inhaltsfelder der Jahrgangsstufe 5 bis 10, aber auch jahrgangsübergreifende Unterrichtsmaterialien in verschiedenen Themenbereichen aufzeigt. Die Materialien können von Referendar:innen und Lehrer:innen verwendet werden, wenn sie sich zuvor auf der Seite registriert haben.
Eduskills + Reflections ist ein Projekt, das die Entwicklung und Förderung von aktiver Partizipation an demokratischen Prozessen. Themen wie Menschenrechte, Migration oder auch Klimawandel sind nur einige, die im Fokus stehen. Hier finden Lehrer:innen kostenlose Dateien, Ideen für Aktivitäten und vorgefertigte Unterrichtsstunden. Die Lerninhalte entstanden anhand eines intensiven Austausches mit internationalen Expert:innen, die Materialien in Klassenzimmern in ganz Europa erforscht und getestet haben.
Die jeweiligen Themenfelder lassen sich unter der Kategorie “Materialien” leicht finden. Aktuelle Themen wie beispielsweise “Empathie” werden anhand von Texten und passenden Unterrichtseinheiten detaillierter beleuchtet.
Der deutsche Bildungsserver bietet die Möglichkeit mehr über Internet-Ressourcen zu erfahren, die u.a. von Bund und Ländern, Hochschulen, Schulen, Serviceeinrichtungen und Einrichtungen der Fachinformation bereitgestellt werden. Dabei werden alle möglichen Unterrichtsfächer, unter anderem auch Ethik und Philosophie, als Bildungsthema aufgegriffen und dazu passende Lernmaterialien durch einen Link zur Verfügung gestellt. Allerdings werden nur Unterrichtsmaterialien und Medien für die Sekundarstufe I und II angeboten.
Im Menü klickt ihr auf die Kategorie “Schule”, danach sollte sich ein Fenster öffnen, wo ihr aussuchen könnt, welchen Teilbereich ihr für die Schule benötigt. Öffnet ihr die Kategorie “Unterricht”, könnt ihr anschließend entscheiden, für welche Schulform und welches Fach ihr Unterrichtsmaterial benötigt.
Diese Webseiten bieten eine umfangreiche Anzahl an Materialien, die euch bei der Vorbereitung auf Ethik- und Philosophiestunden kreativ unterstützen können.
Kennt Ihr noch weitere Portale und Server, die euch bei der Unterrichtsvorbereitung helfen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
In der modernen Bildungslandschaft, in der digitale Technologien zunehmend Einzug in den Unterricht finden, bietet der digitale Lehrerkalender "Mein Schulplan" eine innovative Lösung, die das Leben von Lehrkräften erheblich vereinfacht. Dieser innovative Kalender bietet zahlreiche Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zugeschnitten sind und weit über die Möglichkeiten traditioneller Papierkalender und vieler anderer digitaler Lösungen hinausgehen.
Eine der zentralen Funktionen von "Mein Schulplan" ist die digitale Unterrichtsplanung. Mit diesem Tool können Lehrkräfte ihre Unterrichtsstunden effizient und übersichtlich planen und flexibel auf Situationen im Schulalltag reagieren. Ein besonderes Highlight ist die integrierte Tauschbörse für Stoffpläne. Diese ermöglicht es Lehrer:innen, ihre Unterrichtspläne mit Kolleg:innen zu teilen und auf die Pläne anderer zuzugreifen. Die Dokumentation wie Lehrnachweise sind im Nachhinein jederzeit abrufbar.
Darüber hinaus sind in "Mein Schulplan" auch die Lehrpläne verschiedener Bundesländer integriert. Lehrkräfte können somit direkt auf die relevanten Kompetenzen zugreifen und diese bei der Unterrichtsplanung berücksichtigen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern sorgt auch für eine höhere Unterrichtsqualität, da die Lehrkräfte sicherstellen können, dass sie alle erforderlichen Kompetenzen abdecken.
Neben der Unterrichtsplanung bietet "Mein Schulplan" auch eine umfassende digitale Schülerverwaltung. Lehrer können Schülerdaten zentral speichern und verwalten, was den administrativen Aufwand erheblich reduziert. Besonders hervorzuheben ist die integrierte Verwaltung für Noten und Schülerbeobachtungen. Dies erleichtert die Organisation und ermöglicht eine transparente und nachvollziehbare Leistungsbewertung. Daneben können Anwesenheit, Hausaufgaben und Material kontrolliert und beliebige Checklisten und Sitzpläne erstellt werden.
In Zeiten zunehmender digitaler Bedrohungen ist der Schutz sensibler Schülerdaten von größter Bedeutung. "Mein Schulplan" legt großen Wert auf Datenschutz und verwendet modernste Verschlüsselungstechnologien, um die Daten der Schüler:innen sicher zu speichern und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Dadurch können Lehrkräfte sicher sein, dass ihre Daten in guten Händen sind und den aktuellen Datenschutzbestimmungen entsprechen.
Im Vergleich zu herkömmlichen Papierkalendern bietet "Mein Schulplan" zahlreiche Vorteile. Während Papierkalender oft unübersichtlich werden und Änderungen mühsam sind, erlaubt "Mein Schulplan" eine flexible und dynamische Planung. Änderungen können mit wenigen Klicks vorgenommen werden, und die digitale Natur des Kalenders ermöglicht eine schnelle Suche nach Terminen und Notizen.
Auch im Vergleich zu digitalen Lösungen wie Goodnotes sticht "Mein Schulplan" hervor. Goodnotes ist zwar ein leistungsfähiges Tool für handschriftliche Notizen, bietet jedoch nicht die spezialisierten Funktionen für Lehrer:innen, die "Mein Schulplan" integriert hat. Die Tauschbörse für Stoffpläne, die integrierten Lehrpläne und die umfangreiche Schüler- und Notenverwaltung machen "Mein Schulplan" zu einem unverzichtbaren Werkzeug für den modernen Unterricht.
Lehrkräfte, die "Mein Schulplan" bereits nutzen, berichten durchweg positiv über ihre Erfahrungen. Frau Godin, eine Grundschullehrerin aus Bayern, sagt: "Ich bin restlos begeistert von der Arbeitserleichterung durch die Planung mit ‘Mein Schulplan’! Am Anfang des Schuljahres z. B. durch einen einzigen Klick den Stoffverteilungsplan vom letzten Mal zu importieren, ist einfach genial." Frau Ott, eine Mittelschul-Lehrerin aus Bayern, ergänzt: "’Mein Schulplan’ ist sehr anwenderfreundlich. Anregungen von Usern werden ernst genommen und ins Programm integriert. Mit Erklärvideos, Webinaren und dem überragenden Support ist es nicht zu überbieten."
Weitere Informationen und detaillierte Nutzerbewertungen finden Sie auf der offiziellen Website: www.mein-schulplan.de
Ein weiterer großer Vorteil von "Mein Schulplan" ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform in enger Abstimmung mit den Nutzer:innen. Die Entwickler von "Mein Schulplan" legen großen Wert auf das Feedback der Lehrkräfte und beziehen dieses aktiv in den Verbesserungsprozess ein. Z. B. können Lehrer:innen über das Abstimmungs-Tool neue Funktionen vorschlagen und darüber abstimmen. Dies gewährleistet, dass die Plattform stets an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer orientiert bleibt und sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Durch dieses partizipative Vorgehen können Lehrkräfte sicherstellen, dass "Mein Schulplan" immer auf dem neuesten Stand ist und die Funktionen bietet, die im schulischen Alltag wirklich benötigt werden. Diese nutzerzentrierte Weiterentwicklung stärkt nicht nur die Zufriedenheit der Nutzer:innen, sondern sorgt auch dafür, dass "Mein Schulplan" sich dynamisch an die sich wandelnden Anforderungen im Bildungssektor anpassen kann. So bleibt das Tool stets relevant und hilfreich für Lehrkräfte, die auf effiziente und praxisnahe Lösungen setzen.
Der digitale Lehrerkalender "Mein Schulplan" bietet eine Vielzahl von Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Lehrkräften abgestimmt sind. Von der effizienten Unterrichtsplanung über die digitale Schüler- und Notenverwaltung bis hin zu einem hohen Datenschutzstandard – "Mein Schulplan" erleichtert den Lehreralltag erheblich. Im Vergleich zu traditionellen Papierkalendern und anderen digitalen Lösungen bietet "Mein Schulplan" klare Vorteile, die ihn zu einem unverzichtbaren Werkzeug für moderne Lehrkräfte machen. Lehrer:innen, die auf der Suche nach einer effizienten und sicheren Lösung für ihre Unterrichtsorganisation sind, sollten "Mein Schulplan" unbedingt in Betracht ziehen.
Die schoolboost-App ist eine webbasierte Software, die speziell für die Bedürfnisse von Schulen entwickelt und zuletzt noch mal für Grundschulen optimiert wurde. Sie soll den Schulalltag effizienter und strukturierter gestalten und an vielen Stellen Lehrkräfte sinnvolle Unterstützung und Erleichterung bieten.
Entwickelt wird die App von der schoolboost GmbH mit Sitz in Köln. Geschäftsführer Nils Littmann beschäftigt sich seit 2019 mit der Digitalisierung und Unterstützung von Schulen in verschiedenen Bereichen. “Durch unsere Arbeit mit Schulen haben wir den Bedarf erkannt und vor zwei Jahren mit der Entwicklung der App begonnen”, berichtet Nils Littmann. “Mittlerweile wird die App an mehreren Schulen erfolgreich eingesetzt und von uns weiter an die Bedürfnisse der Lehrer:innen angepasst. Das positive Feedback bestätigt uns in unserer Arbeit.
Mit der App schoolboost können Lehrkräfte z. B. die Abwesenheit von Schüler:innen einfach dokumentieren. Für eine effiziente Anwesenheitsverwaltung werden die fehlenden Schüler:innen als abwesend markiert, die Fehlzeiten werden automatisch summiert. Zusätzlich kann entweder das Thema der Stunde oder im Vertretungsfall ein Eintrag für eine:n Kolleg:in bequem von zu Hause aus ergänzt werden. Die Einträge können bei Grundschulen für die gesamte Woche gebündelt angelegt werden, sodass alle Informationen auf einem Blick ersichtlich sind.
Die Liste der Kinder ist übersichtlich und kann an offenen Ganztagsschulen auch von den Mitarbeitern der Nachmittagsbetreuung zur Anwesenheitskontrolle genutzt werden. Informationen und tagesaktuelle Hinweise zu jedem Kind können durch einen individuellen Kommentar ergänzt werden.
Mit der App lassen sich Stundenpläne für Grundschulen leicht erstellen. Lehrkräfte werden dabei zunächst den Klassen zugeordnet, wobei auch mehrere Kolleg:innen einer Klasse zugeordnet werden können. Auf dieser Basis werden Stundenpläne für das Kollegium und die Klassen erstellt, natürlich können die Fächer auch nachträglich ergänzt werden. Diese Flexibilität in der Planung ermöglicht es, die Stundenpläne schnell zu erstellen, bei Bedarf auf Veränderungen zu reagieren und den Unterricht optimal an die Bedürfnisse der Schule anzupassen.
Materialbuchung: Um den Überblick über gemeinsam genutzte Ressourcen wie iPad-Klassensätze oder Sonderräume zu bewahren, hat schoolboost eine Online- Buchungsfunktion in die App integriert. Diese sorgt dafür, dass Materialien einfach vom Kollegium gebucht werden können und eine Doppelbelegung vermieden wird. Lehrkräfte können Verfügbarkeiten in Echtzeit einsehen und Ressourcen effizient nutzen.
Krankmeldung durch Eltern: Eltern haben nun die Möglichkeit, ihre Kinder direkt über die schoolboost-Plattform krankzumelden. Dies vereinfacht den Meldeprozess und stellt sicher, dass alle betroffenen Kolleg:innen sofort informiert werden. Anrufe im Sekretariat zur Krankmeldung werden reduziert und das gesamte Kollegium hat einen guten Überblick, welche Kinder für den aktuellen Tag krankgemeldet sind.
Viele Grundschulen nutzen schoolboost-App bereits erfolgreich und berichten über positive Entwicklung durch die Digitalisierung der Abläufe. Die Software erleichtert den Schulalltag und trägt zu einer zeitgemäßen Verwaltung bei.
„Mit schoolboost haben wir viel weniger Papierkram und die Kommunikation im Kollegium funktioniert reibungsloser. Es bleibt mehr Zeit für unsere Schülerinnen und Schüler“, sagt die Schulleiterin einer Grundschule in Köln.
Die schoolboost-App ist eine moderne und innovative Verwaltungssoftware, die Grundschulen bei der Digitalisierung des Schulalltags unterstützt. Die Software ist benutzerfreundlich, datenschutzkonform und bietet vielfältige Funktionen.
“Ob die schoolboost-App die richtige Lösung für eine Schule ist, kann durch eine Beratung und eine unverbindliche Testphase festgestellt werden.”, erklärt Nils Littmann, Ansprechpartner bei schoolboost.
Kontakt und Informationen unter: www.schoolboost.de/schulen
Jährlich am 5. Juni erinnert der Weltumwelttag die Menschheit an ihre Verantwortung gegenüber dem Planeten. Eingeführt von den Vereinten Nationen, wird dieser Tag in über 150 Ländern gefeiert und soll das globale Bewusstsein für Umweltschutz stärken. Das diesjährige Motto #GenerationRestoration unterstreicht die Notwendigkeit, unsere Umwelt wiederherzustellen und nachhaltige Lebensweisen zu fördern. In einer Zeit, in der Naturerfahrungsräume schwinden und der Bezug zur eigenen Umwelt oft verloren geht, gewinnt Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an enormer Bedeutung. Diese Bildungsansätze fördern nicht nur ökologische Bewusstseinsbildung, sondern auch lebenswichtige Kompetenzen und nachhaltige Ernährungsweisen.
Acker e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit viel Leidenschaft für eine nachhaltigere Welt einsetzt. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für den Wert von nachhaltig angebauten Nahrungsmitteln und Lebensmitteln generell in der Gesellschaft zu stärken, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern und festigen sowie Naturverbundenheit wiederherzustellen. Durch vielfältige Bildungsprogramme und praktische Angebote schafft Acker e.V. eindrucksvolle Erlebnisse rund um Natur und Lebensmittel. Vielleicht kennt ihr Acker e.V. auch schon von Instagram, wo sie als acker.community über ihre Arbeit und Themen rund um nachhaltige Lebensmittel posten.
Die Ideale von Acker e.V., die Naturverbundenheit zu fördern und ein Verständnis für gesunde Ernährung zu vermitteln, werden durch ihre Projekte wie die GemüseAckerdemie und die GemüseKlasse in die Tat umgesetzt. Diese Programme bieten nicht nur praktische Lernerfahrungen, sondern schaffen auch einen Raum, in dem Kinder und Jugendliche lernen können, wie sie durch nachhaltiges Handeln einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten können.
In der GemüseAckerdemie lernen Kinder nicht nur den Anbau von Gemüse, sondern erleben ein Abenteuer der Naturerforschung. Auf den Feldern ihrer eigenen Schule entdecken sie, wie aus einem winzigen Samenkorn eine prächtige Karotte wird. Doch das Programm ist weit mehr als nur Gartenarbeit. Hier werden Verantwortungsbewusstsein und Naturverbundenheit spielerisch vermittelt. Kinder erkennen, wie ihr Tun die Umwelt beeinflusst und werden zu leidenschaftlichen Fürsprechern für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Teilnahme ist für alle Schulen möglich, unabhängig davon, ob bereits eine Ackerfläche vorhanden ist oder nicht. Acker e.V. bietet Unterstützung bei der Einrichtung und stellt sämtliche Materialien bereit. Die GemüseAckerdemie, primär für Schüler:innen der 3. bis 6. Klasse konzipiert, zeichnet sich durch einen praxisnahen Ansatz aus und vermittelt grundlegendes Wissen über den Anbau von Gemüse. Für Lehrer:innen sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich, da umfassende Schulungen und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die zentrale Online-Plattform dient als Drehscheibe für Informationen, Tipps und den Austausch unter den teilnehmenden Schulen.
Die GemüseKlasse bringt den grünen Daumen direkt ins Klassenzimmer und verwandelt den Schulunterricht in ein lebendiges Erlebnis. In diesem innovativen Bildungsprogramm werden Schüler:innen der 3. und 4. Klasse zu Gemüsegärtnern und Nachhaltigkeitspionieren. Lehrer:innen brauchen keine Vorkenntnisse im Gartenbau, sondern lediglich Offenheit für neue Erfahrungen. Acker e.V. liefert alles, was für den Gemüseanbau im Klassenzimmer benötigt wird, und stellt umfangreiche Bildungsmaterialien bereit. Von der Planung bis zur Ernte begleitet das Programm die Schüler:innen durch das gesamte Schuljahr und integriert sich nahtlos in den regulären Unterricht. Die GemüseKlasse fördert nicht nur das Verständnis für den Kreislauf der Natur, sondern sensibilisiert auch für gesunde Ernährung und nachhaltiges Handeln. Durch die Kombination von BNE und MINT schafft sie eine ganzheitliche Lernerfahrung, die Schüler:innen für die Herausforderungen unserer Zeit sensibilisiert und motiviert.
Eine Schlüsselfigur im engagierten Acker-Team ist Marie Gauerke. Als Leiterin des Teams Inhalte & Vermittlung bei Acker e.V. spielt sie eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung dieser innovativen Bildungsansätze. Sie entwickelt und gestaltet Bildungsinhalte, die gezielt auf die Bedürfnisse von Pädagog:innen, Kindern und Familien abgestimmt sind. Ihre Arbeit umfasst die Konzeption von Bildungsmaterialien für die verschiedenen Programme, die den Lehrkräften das nötige Wissen und die Methoden an die Hand geben, um die Bildungsprogramme sowohl gärtnerisch als auch im Unterricht oder Kita-Alltag erfolgreich umzusetzen. Damit sorgt sie dafür, dass das Erlebte nachhaltig verankert wird und in den familiären Kontext getragen wird, um immer mehr Menschen für eine nachhaltige Ernährung und einen bewussten Konsum zu begeistern.
Im folgenden Interview teilt Marie Gauerke ihre Erfahrungen und Einblicke in die Arbeit von Acker e.V., die Herausforderungen, denen sie begegnen, und die Visionen, die sie für die Zukunft der Umweltbildung in deutschen Schulen hat:
Lehrer News: Wie begeht ihr den heutigen Weltumwelttag und was bedeutet dieser Tag für eure Organisation?
Marie: Für uns ist jeder Tag ein Tag, um unsere Umwelt zu zelebrieren und wertzuschätzen. Denn ein gesundes, vielfältiges Ökosystem und ein Bewusstsein für nachhaltige Ernährung sind für unsere Gesellschaft überlebenswichtig. Trotzdem verlieren immer mehr Menschen den Bezug zu unserer Lebensgrundlage: Naturerfahrungsräume verschwinden, frische Lebensmittel landen tonnenweise im Müll, ernährungsbedingte Krankheiten nehmen zu und viele, vor allem junge Menschen wissen nicht mehr, woher das Essen auf ihren Tellern eigentlich kommt. Wenn wir eine nachhaltigere Zukunft gestalten wollen, müssen wir das ändern. Und genau das wollen wir mit unseren Bildungsprogrammen erreichen – prägende Erlebnisse, mit allen Sinnen, die Lust machen aufs Pflanzen, Ernten und Probieren. Der Weltumwelttag ist ein guter Anlass, um darauf aufmerksam zu machen – aber der Wandel muss auch in unserem Bildungssystem und jeden Tag in unseren Köpfen stattfinden.
Lehrer News: Wie interpretiert ihr das diesjährige Motto #GenerationRestoration und wie spiegelt es sich in eurer Arbeit wider?
Marie: Unsere Vision bei Acker ist “Mehr Wertschätzung für Lebensmittel”. Das beinhaltet nicht nur die Verringerung von Lebensmittelverschwendung, es betrifft die ganze Wertschöpfungs- … oder wie wir gerne sagen, Wertschätzungskette. Dazu gehört auch eine naturverträgliche, vielfältige Landwirtschaft. Mit unseren mittlerweile über Tausend Schuläckern bringen wir naturnahe Lernorte an Schulen. Wir achten dabei auf Sortenvielfalt, die Ansiedlung von Nützlingen und ackern nach ökologischen Prinzipien. Fortgeschrittenen Lehrer:innen bieten wir Fortbildungen an, die sich mit der Vielfalt von Habitaten und Arten auf dem Acker beschäftigen. Mit Ackerwildkräutern, Totholzhaufen oder Blühstreifen können die Lernorte auch auf kleinem Raum viel für die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt tun. So entstehen viele kleine, neue, bunte Lebensräume. Mit unserer Bildungsarbeit haben wir darüber hinaus das Ziel, dass sich die Schüler:innen durch ihr Konsumverhalten und Engagement später auch im Großen für eine vielfältige, umweltverträgliche Landwirtschaft einsetzen und so der Erhalt und die Ausweitung von wertvollen, kleinteiligen landwirtschaftlichen Ökosystemen gefördert wird.
Lehrer News: Wie trägt Acker e.V. aktiv zur Umweltbildung in deutschen Schulen bei? Wo seht ihr noch Nachholbedarf?
Marie: Mit unserem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie bringen wir Schuläcker (zurück) an die Schulen. Die Schüler:innen lernen mit uns, wie viel Zeit und Ressourcen es braucht, eine Möhre großzuziehen und wie lecker frisches Gemüse schmeckt. Sie übernehmen Verantwortung für ihre Pflanzen, erleben, dass sie mit ihrem Einsatz direkt etwas bewirken können und organisieren sich gemeinsam in der Gruppe. Unterschiedliche Kompetenzen sind gefragt, jede:r kann etwas beitragen. Mit unseren umfangreichen, an den Lehrplänen orientierten Bildungsmaterialien vertiefen wir das Erlebnis auf dem Acker und betten es in Nachhaltigkeitsthemen ein. So ist der Acker ein vielfältiger Lernort einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). Mit ihm können die Lehrer:innen Inhalte des Regelunterrichts veranschaulichen. Wir wünschen uns für jede Schule einen vergleichbaren Lernort, an dem die Kinder natürliche Prozesse und Nachhaltigkeit so anschaulich erleben können. Bis 2030 wollen wir es möglich machen, dass jedes Kind den Wachstums- und Wertschöpfungsprozess von Lebensmitteln im Laufe seiner Kindergarten- oder Schulzeit mit den eigenen Händen erleben kann. Das ist unser großes Ziel, aber der Weg ist noch weit.
Lehrer News: Mit euren Programmen GemüseAckerdemie und GemüseKlasse bringt ihr die Umweltbildung in die Grundschulen. Auf welche Hürden stoßt ihr dabei?
Marie: Zeit ist zum Beispiel eine große Hürde. Obwohl wir viel Arbeit abnehmen, wir planen zum Beispiel die Fruchtfolge, liefern Saatgut und Pflanzen, stellen Bildungsmaterialien zur Verfügung und unterstützen bei den Pflanzungen auch personell, braucht es motivierte Lehrkräfte, die Interesse am Thema haben (Vorkenntnisse sind nicht erforderlich) und auch ein bisschen extra Zeit in Pflege und Vorbereitung stecken. Ihnen hilft dabei die Unterstützung durch die Schulleitung oder aus dem Kollegium. Der Schulalltag stellt Lehrkräfte heute jedoch oft vor große Herausforderungen durch zum Beispiel Mangel an Fachpersonal und umfangreichen Anforderungen aus den Bildungsplänen. Für “noch ein extra Projekt” fehlen dann die Kapazitäten. Wir arbeiten sehr daran, den Zusatzaufwand, aber auch den Zusatznutzen, auf mehrere Schultern am Lernort zu verteilen und so den Acker – wie eine Turnhalle – fest im Schulalltag zu integrieren.
Lehrer News: Wie bezieht ihr Lehrkräfte in eure Projekte mit ein und ergeben sich daraus auch Möglichkeiten einer langfristigen Kooperation mit Schulträgern?
Marie: Lehrkräfte sind unsere zentrale Zielgruppe. Wir befähigen sie, den Schulackerunterricht durchzuführen. Nur so kann der Schulacker langfristig an der Schule etabliert werden. Der Schulacker kann auch in unterschiedlichen Fächern genutzt werden: von Kunst über Sprachen bis zu Mathe bietet er vielfältige Anknüpfungspunkte und hat das Potenzial, auch mehrere Lehrkräfte eines Lernorts einzubinden. Durch unsere Fortbildungen werden sie in Gemüseanbau, Ernährung und BNE geschult. Nur mit den Lehrer:innen funktioniert die GemüseAckerdemie! Kommunen sind als Träger für uns wichtige Multiplikator:innen. Oft machen sie es den Schulen möglich, eine Ackerfläche zu finden. Darüber hinaus gibt es einzelne Kooperationen, in denen Kommunen unsere Themen und unser Bildungsprogramm direkt fördern oder aktiv pushen. Dazu kommen verschiedene Formen der informellen Zusammenarbeit mit den Schulträgern.
Lehrer News: Welche Pläne hat Acker e.V. für die Zukunft? Wird es eine Ausweitung der Programme auf ältere Schüler:innen bzw. weiterführende Schulen geben?
Marie: Wir haben vielfältige Ideen, die Programme auszuarbeiten. Momentan arbeiten wir daran, die Eltern und Familien stärker in das Ackern einzubinden, um auch zuhause weiterzuwirken. Auch würden wir gerne Materialien für Inklusions- und Förderschulen entwickeln und ja, ältere Schüler:innen haben wir natürlich auch im Hinterkopf, wobei es da einer etwas größeren Konzeptanpassung bedarf. Bei allen Weiterentwicklungen sind wir abhängig von Förderpartnern, sodass es nicht allein in unserer Hand liegt, was wir dann umsetzen können.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Der Internationale Weltumwelttag der Vereinten Nationen wird jedes Jahr am 5. Juni begangen und richtet die globale Aufmerksamkeit auf dringende Umweltprobleme. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto #GenerationRestoration, das die Notwendigkeit der Wiederherstellung und des Schutzes unserer Ökosysteme betont. Dieses Thema ist besonders relevant für den Bildungsbereich, da Lernmaterialien nicht nur inhaltlich auf Umweltfragen eingehen sollten, sondern auch selbst umweltfreundlich gestaltet sein sollten. Die Kombination aus fundierten Informationen und nachhaltigen Materialien kann das Bewusstsein für Umweltschutz bei Schüler:innen und Lehrkräften stärken und zu langfristigen Veränderungen beitragen.
Der Verlag Lernbiene, gegründet von Bianca Kaminsky im Jahr 2001, hat sich auf die Erstellung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien spezialisiert, die sowohl innovativ als auch didaktisch wertvoll sind. Was als Herzensprojekt begann, entwickelte sich schnell zu einem anerkannten Anbieter von Schulmaterial im Bildungsbereich. Vielleicht kennt ihr Lernbiene ja auch durch ihren Instagram Account, auf dem viele Ideen und Materialien rund um Grundschule, Bienen und Umwelt zu finden sind.
Sybille Schreiber, seit vielen Jahren Redakteurin für Unterrichtsmaterialien und seit 2022 Teamleiterin der Lernbiene Redaktion, spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Umsetzung umweltbezogener Bildungsressourcen. Die Initiative #ohneFolie zielt darauf ab, Plastikverpackungen bei der Lieferung von Schulmaterialien abzuschaffen und so die Umweltbelastung zu verringern. Durch diesen Schritt will der Verlag den Plastikmüll reduzieren und ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Bildungsbranche setzen. Momentan produziert Lernbiene Hefte und Mappen für Deutsch und Mathematik ohne Einschweißfolie. Wenn die Testphase erfolgreich verläuft, sollen bald alle Materialien des Verlags folienfrei sein.
Angesichts der aktuellen Bemühungen von Lernbiene für eine umweltfreundlichere Gestaltung von Unterrichtsmaterialien und dem heutigen Weltumwelttag stellt sich die Frage, wie solche Initiativen tatsächlich das Bewusstsein für Umweltthemen bei Lehrkräften und Schüler:innen beeinflussen können. Wir hatten die Gelegenheit, mehr darüber von Sybille Schreiber, der Teamleiterin der Lernbiene-Redaktion, zu erfahren.
Lehrer News: Wie kann der Welttag der Umwelt dazu beitragen, das Bewusstsein für Umweltthemen bei Lehrkräften und Schüler:innen zu schärfen?
Schreiber: Der Aktionstag kann von Lehrkräften hervorragend als Anlass genutzt werden, um besondere Unterrichtseinheiten oder Projekte zu relevanten und aktuellen Umweltthemen zu planen. Dabei können sowohl globale Umweltprobleme wie der Klimawandel oder der Verlust der Biodiversität genauer in den Blick genommen werden als auch lokale Umweltinitiativen. Passend dazu können von den Schulen auch praktische Aktivitäten organisiert werden, wie zum Beispiel Pflanz- und Müllsammelaktionen oder Workshops zu nachhaltiger Lebensweise. Das kann das Interesse und das Verständnis der Schüler:innen für die Bedeutung des Umweltschutzes erhöhen und langfristige Verhaltensänderungen bewirken.
Lehrer News: Wie trägt Lernbiene konkret zur Umwelterziehung in Schulen bei?
Schreiber: Als Verlag für Unterrichtshilfen und -materialien sehen wir uns in der Verantwortung, die Umwelterziehung in Schulen aktiv zu unterstützen. Das geschieht in erster Linie durch die Entwicklung passender Unterrichtsmaterialien. Gemeinsam mit unseren Autor:innen ist es unser Ziel, komplexe Umweltthemen kind- und altersgerecht aufzubereiten. Wir möchten ein Bewusstsein für Umweltfragen schaffen, die Schüler:innen informieren, ihnen ökologische Prozesse und Zusammenhänge näherbringen und sie so zu verantwortungsvollen Mitmenschen heranziehen. Auch unsere Social-Media-Kanäle und unseren Blog nutzen wir immer wieder dafür, Umweltthemen aufzugreifen und diese ins Bewusstsein der Lehrkräfte zu rücken – sei es in Form vom Upcycling-DIYs, Anregungen für insektenfreundliche Pflanzen oder praktischen Unterrichtstipps.
Lehrer News: Wie wählt Lernbiene die Themen für das Unterrichtsmaterial zur Umweltbildung aus?
Schreiber: Für unsere Unterrichtsmaterialien zur Umweltbildung wählen wir in unserer Redaktion Themen aus, die aktuell und relevant für die heutigen ökologischen Herausforderungen sind, aber auch einen direkten Bezug zum Alltag der Schüler:innen haben, damit diese die Bedeutung und die Dringlichkeit des Themas erkennen können.
Lehrer News: Was ist euch bei der Erstellung von Unterrichtsmaterial zur Umweltbildung besonders wichtig?
Schreiber: Wir möchten das natürliche Interesse und die Neugier der Kinder hinsichtlich Umweltthemen nutzen und fördern. Uns ist wichtig, dass unsere Materialien nicht nur auf reine Wissensvermittlung abzielen und Probleme aufzeigen wollen, sondern auch Lösungsansätze und praktische Tipps enthalten, die die Schüler:innen dazu anregen, selbst aktiv zu werden, etwa durch Veränderungen im persönlichen Verhalten.
Lehrer News: Umwelterziehung in der Grundschule: Was lässt sich in diesem frühen Alter überhaupt schon vermitteln?
Schreiber: Kinder im Grundschulalter beginnen, ihre Welt zu erkunden und ein Verständnis für ihre Umwelt zu entwickeln, daher können auch schon sehr junge Kinder lernen, die Natur zu beobachten und zu schützen. Das kann durch einfache Aktivitäten wie Naturwanderungen, das Beobachten von Tieren und Pflanzen oder das Anlegen kleiner Schulgärten gefördert werden. Kinder lieben Tiere und können leicht für deren Schutz sensibilisiert werden. Sie können zum Beispiel lernen, wie wichtig Bienen für die Bestäubung sind oder warum es wichtig ist, Wildtiere nicht zu stören. Auch, dass Abfall negative Auswirkungen auf die Umwelt hat, können Grundschulkinder bereits in diesem frühen Alter verstehen. Durch praktische Beispiele, wie das Trennen von Müll in der Schule oder das Aufsammeln von Müll während eines Ausflugs, lernen sie, wie wichtig es ist, Müll zu reduzieren und richtig zu entsorgen. Und sie können erkennen, dass ihre eigenen Handlungen Einfluss auf die Umwelt haben und dass es wichtig ist, Ressourcen wie Energie und Wasser zu schonen, indem sie zum Beispiel Lichter ausschalten, wenn sie einen Raum verlassen, oder Wasser beim Zähneputzen nicht laufen lassen.
Lehrer News: Das Motto des internationalen Weltumwelttages ist in diesem Jahr #GenerationRestoration. Welche Maßnahmen und Ziele verfolgt Lernbiene in Bezug darauf?
Schreiber: Wir achten darauf, dass unsere eigenen Produktions- und Vertriebswege nachhaltig gestaltet sind. Die Inhalte unserer Bücher werden seit einigen Jahren nur noch auf Recyclingpapier gedruckt. Abgesehen von einigen Spezialprodukten wie Kartenspielen, Postern oder Karteikarten, gibt es alle Lernbiene-Unterrichtsmaterialien auch in digitaler Form, als E-Books. Das spart Papier und auch Energie, die für den Druckprozess und die Papierherstellung benötigt wird. Und nicht zuletzt verringern sich dadurch auch die Emissionen, die durch den Transport und den Versand der Bücher entstehen. Außerdem sind wir gerade dabei, den Kund:innen digitale Zusatzmaterialien, wie etwa veränderbare Dateien, nicht mehr als CD-ROM bereitzustellen, sondern über einen Downloadcode. Dadurch können ebenfalls wertvolle Ressourcen eingespart werden.
Lehrer News: Seit einer Weile ist Lernbiene #ohneFolie. Welche Herausforderungen habt ihr bei der Umsetzung dieser Initiative erlebt? Wie können andere Verlage ebenfalls von der Folie wegkommen?
Schreiber: Die Entscheidung, unsere Unterrichtsmaterialien nicht mehr in Plastikfolie einzuschweißen, war ein wichtiger Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks. Diese Umstellung brachte allerdings auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf den Schutz der Materialien während des Transports und der Lagerung sowie die Gewährleistung der Produktqualität. Wir mussten Verpackungslösungen finden, die sowohl umweltfreundlich als auch robust genug sind, um die Materialien während des Transports zu schützen. Nicht zuletzt war es auch wichtig, Akzeptanz und Transparenz bei unseren Kund:innen zu schaffen, warum die Materialien möglicherweise nicht mehr so „neu“ aussehen, wie sie es gewohnt sind. Denn wenn ein Buch beim Versand nicht mehr in Folie eingeschweißt ist, kann es passieren, dass kleine Schönheitsfehler wie Kratzer oder Knicke auf dem Buchcover zurückbleiben.
Verlagen, die ebenfalls von der Plastikfolie wegkommen möchten, würden wir empfehlen, Kund:innen proaktiv über die Gründe für den Wechsel zu umweltfreundlicheren Verpackungen zu informieren und sie über die Umweltauswirkungen herkömmlicher Plastikverpackungen und die Vorteile der neuen Verpackung aufzuklären. Es bietet sich an, das Vorhaben zuerst im Rahmen eines „Pilotprojekts“ zu starten, um mögliche Probleme zu identifizieren und zu beheben, bevor die Initiative in vollem Umfang umgesetzt wird. Dabei ist es wichtig, eng mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, die Verpackungslösungen anbieten, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Effektive Mathematik-Tools spielen eine entscheidende Rolle im Grundschulunterricht, indem sie komplexe Konzepte verständlicher machen und Schüler:innen motivieren. Diese Tools bieten nicht nur Lehrkräften eine Möglichkeit, abstrakte mathematische Konzepte greifbar zu machen, sondern fördern auch ein tieferes Verständnis und eine aktive Beteiligung der Schüler:innen am Lernprozess. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung des Dienes Materials und der Hunderterplatten für den Mathematikunterricht der Grundschule untersuchen, sowie deren Anwendungen und Vorteile für Schüler:innen und Lehrkräfte herausstellen.
Ein gutes Lehrmittel zeichnet sich durch Verständlichkeit, Anschaulichkeit und Benutzerfreundlichkeit aus. Es soll Schüler:innen helfen, abstrakte mathematische Konzepte in greifbare Erfahrungen umzuwandeln. Zudem sollten die Materialien flexibel und vielseitig einsetzbar sein, um unterschiedlichen Lernbedürfnissen gerecht zu werden.
Das Dienes Material Mathe, benannt nach dem Mathematiker Zoltán Pál Dienes, ist besonders für den Grundschulunterricht geeignet. Es ermöglicht den Schüler:innen, mathematische Grundkonzepte wie das Zahlensystem und den Stellenwert spielerisch zu erlernen. Die verschiedenen Bausteine und Würfel des Dienes Materials helfen, abstrakte Zahlen in konkrete, visuelle Einheiten umzuwandeln. Durch das aktive Erforschen und Experimentieren mit diesen Materialien können die Kinder ein tiefes Verständnis für mathematische Konzepte entwickeln.
Dienes Material ist besonders für Schüler:innen der Grundschule geeignet. Es ist ideal für Kinder, die ein konkretes und visuelles Verständnis von mathematischen Konzepten entwickeln müssen. Es eignet sich auch für Kinder mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen, da es flexibel eingesetzt werden kann. Mathelehrer:innen können das Material nutzen, um individuell auf die Stärken und Schwächen ihrer Schüler:innen einzugehen.
Dienes Material ist ein hervorragendes Lehrmittel für die Grundschule, da es den Schüler:innen erlaubt, durch aktive Manipulation zu lernen. Indem sie die Würfel und Platten verwenden, verstehen die Kinder das Zahlensystem besser und entwickeln ein solides mathematisches Grundverständnis. Für Mathelehrer:innen bietet Dienes Material für den Mathematik Unterricht von timeTEX eine effektive Methode, um den Unterricht anschaulicher und interaktiver zu gestalten. Es fördert nicht nur das mathematische Verständnis, sondern auch die Feinmotorik und das räumliche Vorstellungsvermögen der Kinder. Die Kinder lernen dabei auch, wie die Stellenwerte in einem Zahlensystem funktionieren.
Hunderterplatten sind ein weiteres wertvolles Lehrmittel im Mathematikunterricht der Grundschule. Sie visualisieren das Dezimalsystem und helfen den Schüler:innen, die Beziehungen zwischen Einheiten, Zehnern und Hunderten zu verstehen. Die Platten sind besonders nützlich beim Addieren und Subtrahieren großer Zahlen und fördern das Verständnis der Platzwertsystematik. Durch das Anfassen und Verschieben der Platten können die Kinder die Struktur der Zahlen physisch erfassen und so ein tieferes Verständnis entwickeln. Die Hunderterplatten sind besonders hilfreich, um den Schüler:innen die verschiedenen Stellenwerte anschaulich zu erklären.
Das Verständnis von Zahlensystemen ist eine fundamentale mathematische Fähigkeit. Dienes Material Mathe und Hunderterplatten helfen dabei, diese komplexen Systeme greifbar und anschaulich zu machen. Zum Beispiel können Schüler:innen durch das Stapeln und Ordnen der Würfel das Prinzip des Dezimalsystems und den Wert der einzelnen Stellen besser begreifen. Diese praktischen Erfahrungen sind unverzichtbar, um ein solides mathematisches Fundament zu schaffen. Durch das Arbeiten mit den Materialien verstehen die Schüler:innen, wie die Stellenwerte innerhalb eines Zahlensystems funktionieren und zusammenhängen.
Die Integration von Dienes Material und Hunderterplatten in den Unterricht sollte systematisch erfolgen. Lehrkräfte können diese Materialien verwenden, um neue Konzepte einzuführen und zu festigen. Dabei ist es wichtig, den Schüler:innen genügend Zeit zu geben, um mit den Materialien zu experimentieren und eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Durch die Einbindung in verschiedene Unterrichtsphasen, vom Einstieg bis zur Vertiefung, kann der Lernprozess individuell angepasst und optimiert werden.
Neben Dienes Material gibt es viele andere Lehrmittel, die im Mathematikunterricht der Grundschule verwendet werden können. Zum Beispiel sind Rechenrahmen und geometrische Formen ebenfalls nützlich, um verschiedene mathematische Konzepte zu vermitteln. Im Vergleich zu diesen bietet Dienes Material jedoch eine umfassendere Möglichkeit, das Zahlensystem zu verstehen und anzuwenden. Die Kombination von verschiedenen Lehrmitteln kann den Unterricht noch abwechslungsreicher und effektiver gestalten.
Moderne Technologien wie Apps und interaktive Whiteboards ergänzen traditionelle Lehrmittel wie das Dienes Material. Dennoch bleibt die physische Interaktion mit Materialien wie Dienes Material unerlässlich für ein tiefes Verständnis. Die Kombination von digitalen und physischen Lehrmitteln kann eine effektive Lernumgebung schaffen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler:innen gerecht wird.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Dienes Material im Mathematikunterricht ist die Förderung der Selbstständigkeit der Schüler:innen. Durch die Möglichkeit, selbstständig mit den Materialien zu arbeiten und eigene Lösungen zu finden, wird das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt. Sie lernen, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen und entwickeln eine positive Einstellung gegenüber Mathematik.
Effektive Mathematik-Tools wie Dienes Material und Hunderterplatten sind unerlässlich für den Grundschulunterricht. Sie erleichtern das Verständnis komplexer mathematischer Konzepte und machen den Unterricht interaktiver und spannender. Mathelehrer:innen sollten diese Lehrmittel nutzen, um ihren Schüler:innen ein solides mathematisches Fundament zu vermitteln.
Hessen bietet ab dem Schuljahr 2024/25 als erstes Bundesland Ukrainisch als Fremdsprache an Schulen an – das teilte das Kultusministerium am Freitag mit. Das Bildungsangebot richtet sich hauptsächlich an die etwa 20.000 ukrainischen Schüler:innen, die vor dem Krieg nach Hessen geflüchtet sind. Es steht jedoch auch Jugendlichen ohne ukrainischen Migrationshintergrund offen, Ukrainisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Das Ministerium setzt hierbei auf die über 300 ukrainischen Lehrkräfte, die aktuell im Bundesland unterrichten. Erste Schulen, an denen viele ukrainische Schüler:innen lernen, werden in die Erprobungsphase einbezogen. Ein vergleichbares Pilotprojekt wird derzeit mit der türkischen Sprache durchgeführt. Auf diese Weise möchte Hessen die Bildungschancen für Jugendliche aus der Ukraine verbessern und den ukrainischen Lehrkräften eine Perspektive bieten.
"Wir wussten von Anfang an, dass der Kampf um die Freiheit in der Ukraine lang sein wird", sagte Manfred Pentz (CDU), hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten. Daher sei es folgerichtig, den ukrainischen Schüler:innen die Möglichkeit zu bieten, neben Deutsch auch ihre Muttersprache in der Schule zu lernen. Dies sei nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch "ein Beitrag, dass die Identität und Kultur der Ukraine erhalten bleibt", so Pentz. “Denn wir wollen die ukrainischen Flüchtlinge nicht entwurzeln, sie gerade nicht von ihrer Heimat abschneiden, sondern ihnen eine Brücke für eine Rückkehr in die Ukraine bauen”. Kultusminister Armin Schwarz (CDU) teilte diese Einstellung: “Wir dürfen nicht müde werden in der Unterstützung der Ukraine”. Er möchte den ukrainischen Jugendlichen und Lehrkräften bessere Bildungs- und Berufsaussichten bieten – auch im Hinblick auf den Wiederaufbau ihres eigenen Landes – und gleichzeitig ein deutliches Zeichen der Verbundenheit in schwierigen Zeiten setzen.
In Hessen werden derzeit je nach Angebot der Schule die Fremdsprachen Englisch, Französisch, Latein, Spanisch, Italienisch, Russisch, Chinesisch, Polnisch und Altgriechisch unterrichtet, wobei Französisch in den letzten Jahren immer unbeliebter geworden ist. Laut Kultusministerium wird der Bildungsweg vieler ukrainischer Jugendlicher durch ihre Flucht nach Deutschland häufig unterbrochen. Oftmals fehlt ihnen die notwendige zweite Fremdsprache für einen weiterführenden Schulabschluss. Neben Englisch, das in der Ukraine normalerweise ab der Grundschule unterrichtet wird, müssen die ukrainischen Kinder in kurzer Zeit für den gesamten Unterricht Deutsch lernen. Als notwendige zweite Fremdsprache für die gymnasiale Oberstufe käme höchstens Russisch in Frage, was jedoch für die meisten als Sprache des Kriegsgegners keine Option ist. Die Einführung von Ukrainisch als zweite Fremdsprache soll nach Erwartung des Ministeriums Bildungswege mit höher qualifizierten Abschlüssen ermöglichen.
Kultusminister Armin Schwarz hofft außerdem, durch die Einführung von Ukrainisch als Fremdsprache auch ukrainische Lehrkräfte für die Schulen in Deutschland zu gewinnen und so dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken. Erfahrungsgemäß könnten die Lehrkräfte schnell auf Deutsch unterrichten und zusätzlich Fächer wie Deutsch als Zweitsprache, Physik, Chemie, Mathematik, Musik, Kunst oder Sport abdecken – genau in diesen Fächern werden oft Lehrkräfte benötigt.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bedankte sich bei Hessen und Bildungsminister Schwarz für die „vorbildliche Entscheidung“. “Wir betrachten es als eine Anerkennung des Ukrainischen als wichtige europäische Sprache. Dies wird der Entlastung unserer Schülerinnen und Schüler dienen, die derzeit in Hessen Schutz vorm russischen Krieg gefunden haben, und allen anderen Ländern in Deutschland ein gutes Vorbild sein”, sagte Makeiev.
Laut Kultusministerium ist die Zahl der ukrainischen Jugendlichen an hessischen Schulen größer als die Gesamtzahl der geflüchteten Schüler:innen aus den zehn häufigsten Herkunftsländern der letzten zwei Jahre. Ukrainisch ist weltweit nach Russisch und Polnisch die meistgesprochene slawische Sprache.
Die Ukraine ist das zweitgrößte Land Europas nach Fläche. Mit dem neuen Angebot leistet Hessen einen wichtigen Beitrag zum gemeinsamen europäischen Selbstverständnis und zur zukünftigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Ukraine. Mitte Juni wird in Berlin die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz stattfinden. Im Dezember 2023 beschlossen die EU-Führungsspitzen, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen.
Bad Arolsen. Die Arolsen Archives haben eine digitale Bildungsplattform mit dem Namen "und heute?" veröffentlicht. Die komplett kostenlose Plattform soll Lehrkräften und Schüler:innen umfangreiche Materialien zur Geschichte des Holocausts bieten und dazu beitragen, die Bedeutung dieser historischen Ereignisse für die Gegenwart zu verstehen. Ziel ist es, eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Holocaust und seinen Folgen zu ermöglichen.
Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum für die Dokumentation von NS-Verfolgung und besitzen das weltweit umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe und gliedert sich in drei Hauptthemenbereiche: Dokumente über Inhaftierungen in Konzentrations- und Vernichtungslagern, Ghettos und Gestapogefängnissen, detaillierte Informationen über Zwangsarbeit sowie umfangreiche Unterlagen über die befreiten Überlebenden.
Der Bildungshub “und heute?” zielt darauf ab, die Bedeutung der historischen Ereignisse für die Gegenwart zu vermitteln und eine tiefere Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und ihren Auswirkungen zu ermöglichen. Jugendlichen soll die Bedeutung historischer Dokumente für die heutige Gesellschaft, insbesondere in Zeiten zunehmender antidemokratischer und nationalistischer Tendenzen, vermittelt werden. Die Plattform bietet deshalb digitale Bildungsangebote, die besonders für junge Menschen einen Bezug zur Gegenwart herstellen sollen.
Eine Studie im Auftrag der Arolsen Archives hat 2022 gezeigt, dass die Generation Z großes Interesse an der NS-Zeit hat, wobei ihnen der Bezug zur eigenen Lebenswelt wichtig ist. Die Lernmodule der Plattform sind so gestaltet, dass sie Wissen über die NS-Verbrechen und deren aktuelle Relevanz vermitteln, z.B. in Bezug auf Themen wie Fake News, Rassismus und Diskriminierung. Das Team der Arolsen Archives hat dafür mit Experte:innen aus verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, um innovative und interaktive Bildungsinhalte zu entwickeln, die sich nach den Lebensrealitäten und Mediengewohnheiten der jungen Generation richten sollen.
Birthe Pater, Leiterin der Abteilung Bildung bei den Arolsen Archives, beschreibt die Plattform als Bildungshub, der digitale, explorative Lernmodule, sogenannte Minigames, umfasst. Diese Module beschäftigen sich nicht nur mit der NS-Geschichte, sondern behandeln auch Fragen zu Ausgrenzung und Teilhabe seit 1945. "Mit 'und heute?' haben wir einen neuen Typ Bildungsangebot geschaffen, der die Gegenwart zum Ausgangspunkt nimmt und den Anforderungen an das Lernen in einer digitalen Welt gerecht wird," so Pater.
Die interaktiven Lernmodule sind so gestaltet, dass sie nicht nur historisches Wissen vermitteln, sondern auch die Medienkompetenz fördern und zur Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Fragen anregen sollen. Pater betont die Bedeutung von Partizipation und Gegenwartsbezug: "Wir haben Jugendliche einbezogen und ihnen eine altersgerechte Mitverantwortung bei der Gestaltung und Planung übertragen." Schulen können die Plattform ab der 9. Klasse nutzen, wobei die Minigames fächerübergreifend einsetzbar sind und sowohl für den Geschichtsunterricht als auch für Fächer wie Ethik und Kunst geeignet sind. Weitere Module seien bereits in Arbeit.
Die Plattform wurde speziell für die Arbeit in Gruppen konzipiert. Es gibt die Funktion “Gruppe beitreten”. Mithilfe eines vierstelligen Gruppencodes können die Schüler:innen sich dann online in Gruppen zusammenfinden. Sobald sich eine Gruppe zusammengefunden hat, kann steht auch vertiefendes Material zum Download bereit. Begleitend zur Plattform gibt es einen Leitfaden, der Hinweise zur Nutzung sowie methodische Zugänge enthält. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Feedback zu “und heute?” zu geben und bei der Entwicklung neuer Inhalte mitzuwirken.
In einer Zeit, geprägt von vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen, stellt die Plattform "und heute?" der Arolsen Archives einen innovativen Beitrag zur historisch-politischen Bildung dar. Durch die Verbindung von NS-Geschichte mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen bietet sie eine neutrale Informationsquelle, um junge Menschen über historische Ereignisse aufzuklären und sie dazu anzuregen, die gegenwärtigen Entwicklungen kritisch zu betrachten. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Komplexität eröffnet "und heute?" neue Wege, um die Bildung und Reflexionsfähigkeit der jungen Generation zu fördern und sie auf eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs vorzubereiten.
Weitere Informationen gibt es im heutigen Livestream um 12:00 Uhr. Eine Anmeldung dafür kann hier erfolgen.
Von beeindruckenden Kunstsammlungen bis hin zu faszinierenden historischen Artefakten – Museen sind nicht nur etwas für Geschichtsfreaks und Historiker:innen. Im Gegenteil! Wer bis jetzt noch denkt, Museen seien langweilig und die Infotafeln liest ja sowieso niemand, der wird nach diesem Artikel sicher anders denken. Als wahre Schatzkammern der Kultur, Geschichte, Kunst und Wissenschaft ist der Besuch in einem Museum mehr als lohnenswert, um mit euren Schüler:innen die Unterrichtsthemen zu vertiefen und sie zu veranschaulichen. Ein Erlebnis wie dieses wird nicht nur eine Bereicherung und Ergänzung zu eurem Unterricht darstellen, sondern bestenfalls euren Schüler:innen eine neue und vertiefende Perspektive auf ein Thema geben, auf eine Art und Weise, wie es im Klassenraum nicht möglich war. Anlässlich des Weltmuseumstages stellen wir euch in diesem Artikel die 12 besten Museen in Deutschland vor.
Die Dauerausstellung Topographie des Terrors in Berlin-Kreuzberg dokumentiert die dunkle Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland. Daher eignet sie sich besonders für die Integration in den Geschichtsunterricht. Sie befindet sich auf dem Gelände, das einst das Hauptquartier der Gestapo, der SS und des Reichssicherheitshauptamtes war. Die Gedenkstätte erstreckt sich entlang des ehemaligen Mauerstreifens und bietet Einblicke in die Mechanismen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Bei einem Besuch der Gedenkstätte sind Schüler:innen unmittelbar mit den historischen Ereignissen und ihren Auswirkungen konfrontiert. Zudem beleuchtet die Ausstellung nicht nur die Verbrechen des Regimes, sondern auch die Täter, ihre Motivationen und die Opfer. Eine Vielzahl von Materialien, darunter Fotos, Dokumente und Artefakte, aber auch interaktive Elemente, wie (Audio)führungen und multimediale Präsentationen ermöglichen es euren Schüler:innen, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen, ihre Gedanken zu teilen und über die Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus zu reflektieren.
Das Deutsche Museum in München ist eines der größten und ältesten Wissenschafts- und Technologie-Museen der Welt. Ein Besuch eignet sich daher vor allem als Ergänzung zum Naturwissenschafts- und Technikunterricht. In 20 Ausstellungen werden spannende Experimente und Exponate zum Thema Luftfahrt über Chemie bis Robotik und Gesundheit vorgestellt. Viele der Ausstellungen im Museum sind interaktiv gestaltet, mit praktischen Experimenten, Demonstrationsmodellen und Mitmachstationen. Dadurch wird das Lernen zu einem aktiven und erlebnisreichen Prozess, der das Interesse und die Neugier eurer Schüler:innen weckt. Neben historischen Maschinen und Technologien aus vergangenen Jahrhunderte beschäftigt sich das Museum auch mit der Frage, wie sich Technologie auf die Gesellschaft und Umwelt auswirkt. Das Museum bietet nicht nur eine reichhaltige Lernumgebung, die Schüler:innen dabei hilft, ein tieferes Verständnis für die Rolle von Wissenschaft und Technologie in der Geschichte der Menschheit zu entwickeln, sondern es ermöglicht ihnen auch, ihre eigene Beziehung zur Technik zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen.
Ein Museum, das vor allem für den Kunstunterricht interessant sein kann, ist das Vitra Design Museum in Weil am Rhein. Als eines der führenden Museen für Design und Architektur hat es eine beeindruckende Sammlung von Möbeln, Objekten und Ausstellungen aus dem Bereich des modernen Designs zu bieten. Das Vitra Design Museum bietet euren Schüler:innen die Möglichkeit, die Entwicklung der modernen Architektur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu verfolgen. Durch die Ausstellungen und Sammlungen können sie die verschiedenen Strömungen, Stile und Innovationen im Bereich des Möbel- und Produktdesigns kennenlernen und verstehen. Das Museum zeigt nicht nur einzelne Designobjekte, sondern stellt diese auch in ihren kulturellen und historischen Kontext, wodurch Besucher:innen die Wechselwirkungen zwischen Design, Gesellschaft, Technologie und Politik erkennen und verstehen können, wie Design als Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen fungiert. Außerdem werden Workshops und Führungen angeboten, die euren Besuch interaktiv gestalten.
Das Museum und die Gedenkstätte Sachsenhausen befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen, das während des Nationalsozialismus von 1936 bis 1945 betrieben wurde. Die Gedenkstätte in Oranienburg bei Berlin bietet einen wichtigen Einblick in die Geschichte des Holocaust und die Zeit des NS-Regims. Das Museum Sachsenhausen präsentiert umfangreiche Ausstellungen über das Leben im Konzentrationslager, die Systematik der NS-Verfolgung und die Schicksale der Häftlinge. Diese Ausstellungen bieten Schüler:innen daher die Möglichkeit, die Komplexität und das Ausmaß des Holocaust zu verstehen. Durch die Ausstellungen, Dokumentationen und Zeitzeugenberichte werden die Schrecken der NS-Zeit lebendig und greifbar. Die Gedenkstätte bietet außerdem ein speziell auf Schulklassen zugeschnittenes pädagogisches Programm an, das Führungen, Workshops und Zeitzeugengespräche umfasst. Ein Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen kann daher eine tiefgehende und bewegende Lernerfahrung im Rahmen des Geschichtsunterrichts sein, die die Bedeutung von Toleranz, Mitgefühl und Demokratie lehrt.
Die Alte Pinakothek in München ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt und beherbergt eine herausragende Sammlung europäischer Kunstwerke vom Mittelalter bis zum Ende des Barock. Die Gemälde sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch historische Zeugnisse vergangener Epochen. Sie ermöglichen es den Besucher:innen, das Leben, die Kultur und die politischen Ereignisse vergangener Jahrhunderte durch die Augen der Künstler:innen zu betrachten. Die Sammlung umfasst Werke verschiedener Stile und Epochen, von der Gotik über die Renaissance bis zum Barock, und ermöglicht es den Schüler:innen, die Entwicklung der Malerei im Laufe der Zeit nachzuvollziehen. Porträts bedeutender Persönlichkeiten und religiöse Darstellungen bieten Einblicke in die Persönlichkeiten und die Rolle der Religion in der Geschichte. Darüber hinaus beherbergt die Pinakothek einige der bedeutendsten Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte, darunter Werke von Albrecht Dürer, Raphael und Rembrandt. Dadurch wird den Schüler:innen ermöglicht, Kunstwerke, über die im Kunstunterricht gesprochen wird, tatsächlich hautnah zu erleben.
Das Bauhaus-Museum in Weimar ist ein lohnenswertes Ziel für Schulklassen, die auf der Suche nach einem lebendigen Einblick in die Welt des Designs und der Kunst des 20. Jahrhunderts sind. Von ikonischen Möbelstücken bis hin zu avantgardistischen Kunstwerken bietet das Bauhaus-Museum eine Quelle der Inspiration und des Lernens. Die interaktiven Ausstellungen und Workshops ermöglichen euren Schüler:innen, die Prinzipien des Bauhauses auf spielerische und ansprechende Weise zu erforschen. Sie können experimentieren, kreativ sein und die Grundlagen des modernen Designs aus erster Hand kennenlernen. Durch den Besuch des Bauhaus-Museums erhalten die Kinder und Jugendlichen nicht nur Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Kunstbewegung, sondern auch in ihre zeitlose Relevanz und ihren Einfluss auf unsere heutige Welt. Darüber hinaus vermittelt das Museum euren Schüler:innen neben einer kreativen Denkweise auch Designkompetenz und historisches Verständnis.
Das größte jüdische Museum Europas befindet sich in Berlin-Kreuzberg: Das Jüdische Museum ist definitiv einen Besuch mit eurer Klasse wert. Als lebendiges Zentrum der jüdischen Geschichte und Kultur in Deutschland bietet es Schüler:innen eine einzigartige Gelegenheit, sich mit der reichen jüdischen Tradition auseinanderzusetzen. Durch den Besuch des Museums können Schüler:innen nicht nur historisches Wissen erwerben, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Erfahrungen und Herausforderungen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland entwickeln. Die Ausstellungen gewähren euch Einblicke in die Bedeutung von Glauben, Kultur und Traditionen des Judentums und ergänzen das Wissen aus dem Religions- oder Geschichtsunterricht. Die interaktiven Elemente des Museums regen zum Nachdenken an und ermöglichen es den Schüler:innen, sich aktiv mit den Themen Identität, Toleranz und Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.
Auch das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist ein Ausflugsziel für den Geschichts- oder Politikunterricht. Das Museum bietet eine umfassende Darstellung der nationalsozialistischen Herrschaft und der damit verbundenen Ereignisse auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Durch seine informativen Ausstellungen, multimediale Präsentationen und pädagogischen Programme ermöglicht das Zentrum den Schüler:innen die dunkle Geschichte des Nationalsozialismus zu erforschen. Der Museumsbesuch hilft, euren Lernenden das Thema Diktatur greifbarer zu machen und schärft das Bewusstsein für die Bedeutung von Toleranz, Demokratie und Erinnerungskultur. Ein Besuch des Zentrums wird nicht nur das historische Wissen eurer Schüler:innen festigen, sondern ihnen auch helfen, ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf die Gesellschaft zu entwickeln und zu reflektieren.
Ein sehr empfehlenswertes Exkursionsziel im Rahmen des Geschichtsunterrichts ist das Militärhistorische Museum in Dresden. Dort können Schüler:innen eine umfangreiche Sammlung von Artefakten, Dokumenten und Ausstellungsstücken entdecken, die die militärischen Konflikte und Entwicklungen von der Antike bis zur Gegenwart in Deutschland und Europa beleuchten. Das Museum bietet einen detailliert aufbereiteten Einblick in die verschiedenen Aspekte des Militärs, darunter Strategie, Technologie, Logistik, Einsatz von Tieren im Krieg, medizinische Versorgung und die Rolle der Soldaten in der Gesellschaft früher und heute. Eine Führung durch das Museum ist besonders sinnvoll, da sie euch eine strukturierte und fundierte Einführung in die komplexe Geschichte des Militärs bietet. Außerdem können die Exponate erläutert, historische Hintergründe geliefert und Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Objekten und Ereignissen hergestellt werden. Darüber hinaus ermöglicht euch eine Führung, sich auf bestimmte Themen oder Epochen zu konzentrieren, die für den Lehrplan relevant sind. Die Guides können den Besuch individuell an die Bedürfnisse und das Wissen der Klasse anpassen und interaktive Elemente wie Diskussionen und Fragerunden einbinden.
Ebenfalls eine Ort, der sich sehr gut für eine Exkursion im Rahmen des Geschichts-, Kunst- oder Religionsunterrichts anbietet, ist das Pergamonmuseum in Berlin-Mitte. Es ist eines der bedeutendsten Museen der Welt und beherbergt eine beeindruckende Sammlung antiker Kunstwerke und archäologischer Schätze. Die Sammlung des Museums umfasst Artefakte aus dem antiken Orient, der griechischen und römischen Antike sowie Werke islamischer Kunst. Das Museum bietet Schüler:innen die einzigartige Möglichkeit, antike Zivilisationen hautnah zu erleben. Sie können Kunstwerke, Architekturfragmente und Relikte aus der Zeit der alten Hochkulturen betrachten und dadurch einen direkten Einblick in das Leben und die Kultur vergangener Epochen erhalten. Die Sammlungen des Pergamonmuseums repräsentieren die kulturelle Vielfalt des antiken Mittelmeerraums und des Nahen Ostens. Eure Klasse hat die Möglichkeit, verschiedene kulturelle Traditionen und ihre Einflüsse aufeinander zu erkunden und zu kontextualisieren, was ihr Verständnis für die kulturelle Vielfalt und die Geschichte der Menschheit vertieft. Ein Höhepunkt des Pergamonmuseums sind zweifellos das Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße aus Babylon sowie die Markttore von Milet. Diese monumentalen archäologischen Funde sind nicht nur beeindruckende Zeugnisse antiker Baukunst, sondern auch Symbole der Macht und des kulturellen Austauschs in der Antike. Das Pergamonmuseum beherbergt außerdem eine Vielzahl von Kunstwerken und religiösen Artefakten, die Einblicke in die spirituellen und künstlerischen Ausdrucksformen vergangener Gesellschaften bieten. Schüler:innen können die Bedeutung von Kunst und Religion für das Leben der Menschen in der Antike besser verstehen und deren Einfluss auf die Gesellschaft reflektieren. Leider ist das Pergamonmuseum seit 2023 für 14 Jahre aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen, dennoch verdient es einen Platz in dieser Liste. Im Frühjahr 2027 sollen erste Teile des Museums wiedereröffnet werden.
Mit einer beeindruckenden Sammlung europäischer Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart zählt das Städel Museum in Frankfurt am Main zu den wichtigsten Kunstmuseen Deutschlands. Das Museum beherbergt eine vielfältige Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Grafiken und Fotografien, die bedeutende Künstler und Kunstbewegungen aus verschiedenen Epochen repräsentieren. Zu den Highlights gehören Werke von Meistern wie Rembrandt, Rubens, Dürer, Vermeer, Monet, Picasso und vielen anderen. Ein Museumsbesuch gibt euch die Möglichkeit, über Künstler:innen und deren Werke und Techniken live vor dem Originalwerk zu sprechen und diese analysieren zu können. Fachkundige Guides bieten Einblicke in die Kunstgeschichte, die Stilrichtungen, die Techniken der Künstler:innen und die historischen Zusammenhänge, die die Werke geprägt haben.
Ihr braucht noch ein Ausflugsziel für den Geschichts-, Sozialwissenschafts- oder Politikunterricht? Wie wäre es mit dem Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven. Das Museum erzählt die Geschichte der deutschen Auswanderung und bietet interaktive Ausstellungen, die den Besucher:innen einen Einblick in die Lebensbedingungen und Gründe für die Auswanderung geben. Durch lebensechte Nachbildungen, audiovisuelle Präsentationen und persönliche Geschichten werden die Motivationen, die Reisebedingungen und die Lebensumstände der Auswandernden lebendig und greifbar. Durch den Besuch des Museums können Schüler:innen nicht nur historisches Wissen erwerben, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Erfahrungen der Auswandernden entwickeln. Die interaktiven Elemente des Museums regen zum Nachdenken an und ermöglichen eurer Klasse, sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Welche Museen könnt ihr noch empfehlen? Und wohin geht eure nächste Exkursion? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Der Verlag Ernst Klett Sprachen stellt das erste Lesekonzept für den Deutschunterricht vor, das literarische Texte direkt mit den internationalen Nachhaltigkeitszielen (SDG) in Verbindung bringt. Mit diesem innovativen Ansatz stellt der Verlag Lehrkräften ein neues Werkzeug zur Verfügung, um Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auch im Deutschunterricht zu integrieren.
Das Konzept verfolgt den Ansatz, dass literarisches Lesen nicht nur die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördert, sondern auch das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen und globale Zusammenhänge schafft. Die ausgewählten literarischen Texte behandeln globale Themen wie Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit und bieten somit eine exzellente Möglichkeit, die Sustainable Development Goals (SDG) im Unterricht zu thematisieren. Die Lektürereihe richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 11 und ist im Deutschunterricht in jeder Schulart einsetzbar.
„Natürlich spielt Bildung eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft“, sagt Hendrik Funke, Geschäftsführer des Ernst Klett Sprachen Verlags für den Bereich Schule. „Durch unser Angebot möchten wir dazu beitragen, dass die Klasse gemeinsam über Themen reflektiert, und das Bewusstsein fördern, dass Nachhaltigkeit mit so vielen unterschiedlichen Aspekten in Zusammenhang steht, die unsere Welt lebenswert machen.“
Erkennen – Bewerten – Handeln
Die „Bibliothek Nachhaltige Entwicklung“ stellt pro Titel jeweils einen literarischen Text in direkten Bezug zu mindestens einem der Nachhaltigkeitsziele. Die Lesereihe wird fortlaufend erweitert und 2024 bereits 5 Titel umfassen. Die vielfältige Auswahl an Texten soll Lehrkräften ein breites Themenspektrum für alle Schularten bieten. Die Dreischrittigkeit des Konzeptes „Erkennen – Bewerten – Handeln“ fördert die kritische Auseinandersetzung sowohl mit dem literarischen Text als auch mit einem Nachhaltigkeitsziel. Der entscheidende letzte Schritt aber führt vom Lesen zum Handeln: Mit „Tu Du’s“-Impulsen werden die Schüler zu Selbstverantwortung und aktivem Handeln angeregt.
„Unser Ziel ist es, Lehrkräften praktische Werkzeuge in Form von begleitenden Informationen und Materialien zur Verfügung zu stellen, um BNE in den Unterricht zu integrieren. Die ansprechenden Textangebote für Jugendliche, die aktuelle Fragen und Konflikte unserer gegenwärtigen Welt aufgreifen, fördern zudem Motivation und Leselust. Die Bibliothek bietet Anlass zu erkenntnisreichen Diskussionen im Deutschunterricht, wobei das Ziel verfolgt wird, Schülerinnen und Schüler selbst zum bewussten Handeln zu motivieren und auch zu befähigen“, erklärt Sebastian Weber, Leiter der Deutschredaktion Schule beim Ernst Klett Sprachen Verlag. Er betont, dass es das Anliegen des Verlags sei, mit den Lektüren einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, die nächste Generation auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunft vorzubereiten.
Die ersten für den Deutschunterricht mit Fokus auf BNE konzipierten Lektüren sind ab sofort verfügbar.
Inmitten hitziger Diskussionen und Debatten ist es nicht ungewöhnlich, dass jemand plötzlich mit den Worten: “Aber was ist mit...?” um die Ecke kommt. Dieser rhetorische Kniff, der als Whataboutism bekannt ist, soll eine Diskussion von ihrem ursprünglichen Thema ablenken oder eine moralische Debatte relativieren. In den letzten Jahren ist der Begriff verstärkt in öffentlichen Diskussionen aufgetaucht – vielleicht habt ihr das Konzept sogar schon mal unbewusst selbst angewandt. Doch was genau ist Whataboutism und warum ist es wichtig, seine Mechanismen zu verstehen? In diesem Artikel werden wir uns mit diesem Phänomen auseinandersetzen und seine Auswirkungen auf Debatten und den Meinungsaustausch in der heutigen Gesellschaft beleuchten. Außerdem zeigen wir euch, wie ihr das Thema Whataboutism in euren Unterricht integrieren könnt.
Der Begriff “Whataboutism” leitet sich von der englischen Frage “What about…?” ab, zu deutsch “Was ist mit…?”. Durch Whataboutism wird versucht, einen Missstand durch den Verweis auf einen anderen zu relativieren. Statt eine kritische Frage oder ein Argument zu beantworten, wird mit einer Gegenfrage reagiert. Dieses rhetorische Mittel zielt darauf ab, die Position des Gegners zu diskreditieren, ohne seine Argumente zu widerlegen. Im Gespräch greift eine Person häufig auf Whataboutism zurück, wenn sie keine überzeugenden Argumente mehr hat, um ihre eigene Position zu verteidigen. Anstatt zuzustimmen oder ihr Unwissen einzugestehen, wechselt sie einfach das Thema. Diese plötzliche Änderung des Themas kann den/die Gesprächspartner:in überrumpeln und die bisherigen Argumente unwichtig erscheinen lassen.
Whataboutism war besonders während des Kalten Krieges als Propaganda-Taktik beliebt. Wenn beispielsweise die Sowjetunion öffentlich kritisiert wurde, lenkte sie den Fokus auf Probleme der USA, anstatt auf die eigene Kritik einzugehen – umgekehrt nutzten auch die USA das Mittel, um vom Vietnamkrieg abzulenken. Auch heute bedienen sich Politiker dieser Technik, um ihr Gesicht zu wahren und andere zu diskreditieren. Erinnern wir uns beispielsweise an Donald Trumps Wahlkampf. Jedes Mal, wenn er kritisiert wurde, konterte er, indem er Hillary Clinton wegen ihrer E-Mail-Affäre angriff. Trotz der Vielzahl an Skandalen, die Trump beinahe wöchentlich produzierte, blieb vor allem der Begriff "crooked Hillary" - die unehrliche Hillary Clinton - im Gedächtnis haften.
Mit Whataboutism wird häufig die Berechtigung zur Kritik infrage gestellt und der Vorwurf von Doppelmoral kommt auf. Wenn beispielsweise ein Raucher einem anderen sagt, Rauchen sei ungesund und der ihm dann vorwirft, selbst zu rauchen, ändert das nichts an der Tatsache, dass der Raucher mit seiner Aussage recht hat.
Ein häufig gehörtes Argument in der Debatte zum Klimawandel bedient sich auch des Whataboutism: Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels im eigenen Land seien weniger effektiv, wenn andere Länder nicht mitziehen. Das ist prinzipiell nicht falsch, dennoch verlagert es den Fokus weg vom eigentlichen Problem, nämlich den Maßnahmen im Inland.
Um Whataboutism vermeiden zu können, muss man ihn zuerst erkennen. Die rhetorische Strategie ist in verschiedenen Kontexten anzutreffen, sei es in politischen Debatten, in den sozialen Medien oder auch in persönlichen Unterhaltungen. Das Muster dieses Arguments folgt generell zwei Schritten: Zunächst wird die moralische Legitimität der ursprünglichen Behauptung durch eine Gegenfrage in Frage gestellt (Schritt 1). Dadurch wird indirekt impliziert, dass die ursprüngliche Behauptung falsch oder zumindest unangebracht ist (Schritt 2), und soll somit aus der Diskussion ausgeschlossen werden. In persönlichen Gesprächen ist Whataboutism anhand der folgenden Merkmale leicht zu erkennen:
Wenn ihr mit euren Schüler:innen üben wollt, wie man Whataboutism erkennt, bietet es sich an, Reden von Politiker:innen zu analysieren oder die Argumente politischer Debatten oder Talkshows beispielsweise auf YouTube zu analysieren und im Plenum zu diskutieren. In Gruppenarbeit könnt ihr eure Klasse bessere Argumente oder Formulierungen finden lassen und somit den Diskurs und eigenständiges Denken anregen. Dabei solltet ihr unbedingt vermitteln, dass nicht jede Abweichung vom Thema gleich Whataboutism sein muss. Konstruktive Abweichungen können das Thema auch weiterführen und eine neue Perspektive erschließen.
Whataboutism hemmt die Debatte und ist nicht zielführend für den sachlichen Diskurs. Damit sich eine Diskussion daher nicht im Kreis dreht, ist es wichtig, auf der Sachebene zu bleiben und sich wieder auf das Ursprungsthema zu fokussieren. Es ist legitim, dem Gegenbeitrag im Kern zuzustimmen, jedoch anzumerken, dass er dennoch nicht zielführend für die Diskussion ist. Sinnvoll wäre es zum Beispiel, vorzuschlagen, dass man das Thema zu einem anderen Zeitpunkt aufgreift oder separat diskutiert.
Falls dem Gegenargument nicht zugestimmt wird oder es schlicht falsch ist, solltet ihr das am besten immer mit einer Quelle belegen können und auch darum bitten, die Urpsrungsdiskussion weiterzuführen. Ihr solltet jedoch darauf vorbereitet sein, dass anstelle des eigentlichen Themas der Wahrheitsgehalt des Arguments weiterdiskutiert wird.
Vor allem im Sozialkunde- oder Politikunterricht bieten sich Debatten hervorragend an, um eine Unterrichtsstunde zum Thema Whataboutism zu gestalten. Dabei habt ihr freie Wahl, was die Themen angeht, jedoch bietet sich entweder ein aktuelles politisches, nachrichtlich präsentes Thema an oder eines, das ihr mit eurer Klasse schon behandelt habt. Lasst die Schüler:innen dazu kleine Teams bilden, Argumente sammeln und dann debattieren. Im Nachhinein kann die Debatte ausgewertet und die Argumente analysiert und eventuell verbessert werden. Infolgedessen könnt ihr eure Schüler:innen für Whataboutism sensibilisieren und ihre Diskussionsfähigkeiten stärken.
Whataboutism beschränkt sich heutzutage nicht nur auf Politdebatten oder Talkshows, auch in den sozialen Medien erleben wir ihn ständig – sei es in Kommentarspalten unter Beiträgen auf Plattformen wie Facebook oder Instagram oder in Form von Memes. Wenn Whataboutisten Missstände nur mit anderen Missständen kontern und dabei Fakten und Meinungen vermischen, bleibt am Ende wenig Positives übrig und die Welt erscheint in einem dystopischen Licht. Dabei ist es eigentlich ärgerlich zu sehen, wie viel Zeit wir online damit verbringen, uns mit Menschen zu streiten, die uns eigentlich egal sind, über Themen, die wir am nächsten Tag bereits vergessen haben. Und oft genug haben wir dabei selbst zum Whataboutismus gegriffen und wollten mit dem Totschlagargument als vermeintlicher “Sieger” vom Platz gehen. In den meisten Fällen gilt allerdings: Wer mit solchen Totschlagargumenten kommt, will meistens gar nicht wirklich diskutieren, sonder eher vom eigenen Fehlverhalten oder Unwissenheit ablenken.
Nachdem wir nun die Definition und die verschiedenen Erscheinungsformen des rhetorischen Mittels betrachtet haben, ist es wichtig, diese Diskussion auf ein spezifisches und drängendes Thema zu lenken: Whataboutism im Kontext von Rassismus. In den sozialen Medien und in öffentlichen Diskursen wird Whataboutism oft als Mittel eingesetzt, um Diskussionen über Rassismus zu entkräften oder abzulenken. Anstatt die zugrunde liegenden Probleme anzuerkennen und anzugehen, werden Vergleiche zu anderen Themen oder Ereignissen gezogen, um die Bedeutung oder Dringlichkeit von Rassismus herunterzuspielen.
In Gesprächen über die Benachteiligung von Minderheiten in unserer Gesellschaft hört man oft Argumente, die auf noch größere Probleme anderer Minderheiten in anderen Kulturen oder viel schlimmere Zustände in der Vergangenheit hinweisen. Wer das macht, hat zwar recht, lenkt allerdings nicht nur von der eigentlichen Problematik ab, sondern macht diese auch noch klein und kehrt sie unter den Teppich.
Workshops sind mittlerweile ein wichtiges bildungspolitisches Instrument geworden. RISE berichtet über das Thema Whataboutism im Zusammenhang mit Rassismus in einem eintägigen Workshop im Juni 2021 mit einer Gruppe FSJler:innen zwischen 17 und 20 Jahren. Dabei stellte sich heraus, dass es für weiße Menschen oft schwer ist, einerseits Rassismus von anderen Diskriminierungsformen zu unterscheiden und andererseits den Rassismus in ihren eigenen Aussagen zu erkennen. Céline Barry, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle bei Each One Teach One (EOTO e. V.) erzählte in einem Interview mit der Zeit: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass weiße Deutsche in Abwehrhaltung gehen, sobald das Wort Rassismus fällt. Sobald man von Rassismus spricht, stellen sich die Leute selbst als Opfer dar, das zu Unrecht beschuldigt wurde. Als Sozialwissenschaftlerin kann ich mir dieses Verhalten strukturell erklären. Es geht darum, die eigene Macht aufrechtzuerhalten.”
Neben der Herausforderung für weiße Jugendliche, ihren eigenen Alltagsrassismus zu erkennen, fällt beim Workshop auch auf, dass Whataboutism als Abwehrstrategie angewendet wird. Teilnehmer:innen greifen oft zu dazu, um von der Diskussion über strukturellen Rassismus abzulenken und stattdessen auf vermeintliche eigene Diskriminierungserfahrungen zu verweisen. Dies zeigt, dass die Auseinandersetzung mit Rassismus oft mit einer Art Verteidigungsmechanismus einhergeht, der darauf abzielt, die eigene Gruppe zu entlasten und die Diskussion zu delegitimieren. Gelernte Whataboutismus-Argumentationen sind oft tief in Denk- und Erzählmustern verankert. Unbewusst reproduziert man so Alltagsrassismus. Es bedarf viel intensiver Reflexion und Austausch, um dieses Problem zu überwinden. Umso wichtiger ist es, Jugendliche nicht nur über Rassismus aufzuklären, sondern auch dazu zu befähigen, aktiv gegen ihn vorzugehen und für eine gerechtere Gesellschaft einzutreten.
RISE stellt dazu ausführliche Begleitmaterialien für eine ganze Unterrichtsstunde zur Verfügung, die ihr in eurem Unterricht verwenden könnt, um beispielsweise im Geschichts- oder Politikunterricht auf Whataboutism im Zusammenhang mit Rassismus aufmerksam zu machen und wertvolle Diskussionen anzuregen.
Habt ihr das Thema Whataboutism schon mal im Unterricht behandelt? Oder habt ihr noch Vorschläge, wie man das Thema gut in den Unterricht integrieren kann? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Welches Fach würde euch am meisten ansprechen: Informatik, Digitale Welt oder Technologie und Innovation? Was wirkt wohl besonders motivierend auf Lernende? Und welche Inhalte wären für dieses Fach aus eurer Sicht besonders wichtig?
Darüber hatte auch die Gesellschaft für Informatik diskutiert, als das neue Schulfach Digitale Welt für Hessen pilotiert wurde. LINK Und auch in vielen anderen Bundesländern wird das Fach Informatik implementiert oder ist es bereits für einige Klassenstufen, manchmal hat es einen anderen Namen und oft unterschiedliche Schwerpunkte. Besonders interessant war für mich daher bei meinem Besuch in Dänemark, wie die dänischen Schulen mit diesem Fach in all seinen Perspektiven umgehen. Denn während wir noch auf die Umsetzung des im Februar zugesagten Digitalpakt 2.0 warten, sind dänische Schulen schon lange deutlich besser digitalisiert - aber bedeutet das auch, dass sie auch offener für Innovation sind? Um es vorwegzunehmen: Ja. Schon im nationalen Rahmenlehrplan ist die Zukunftsorientierung mit den Future Skills festgelegt für alle Schulen, er heißt sogar Fremdtiden skole (Zukunftsschule). Innovationsfähigkeit ist insgesamt ein hoher kultureller Wert in Dänemark, die dänische Handelskammer schreibt sogar hier: „Die Weltbank stuft Dänemark als eines der besten Länder für die Gründung von Start-ups“… ein.
Auf der Suche nach dem neuen Fach bin ich bei TechX, einem LearningHub in der Kommune Rødovre fündig geworden: Dort berichtet der Head of TechX, Jesper Drachmann, wie das neue Fach entwickelt wurde.
1. Die Kommunen entscheiden über Lerninhalte
Das neue Fach, dass für alle Schulen in der Kommune Rødovre entwickelt wurde, heißt Technologie und Innovation - es entstand in der Zusammenarbeit von Lehrkräften, der Medienabteilung der Stadt und dem LearningHub TechX. Denn jede Kommune entscheidet selbst, welche Schwerpunkte sie setzt und wie der nationale Rahmenlehrplan konkret ausgestaltet wird. Das bedeutet einerseits eine große Passung dessen was gelehrt wird zu den jeweiligen Schulen. Es bedeutet aber auch, dass sich wirklich alle mit den Lehrplänen beschäftigen müssen und die Kommunen einen großen Einfluss haben, mit allen Vor- und Nachteilen. Dabei ist hier TechX für dieses neue Fach besonders geeignet , denn: TechX ist der Ort für Fort- und Ausbildung als eine Art Makerspace, Teil des Unterrichts der umliegenden Schulen, Teil der Kommune und damit auch zuständig für die Entwicklung des neuen Schulfaches Technologie und Innovation.
2. Inhalte des Faches
Jesper Drachmann, Head of TechX erzählt, welche Schwerpunkte das neue Fach abdeckt: Es geht um digital literacy, also etwa digitale Mündigkeit, aber auch um Kompetenzen wie Kreativität, Innovation und Produktion, also dass aus Lernenden aktive Gestalter:innen und nicht nur Konsumierende werden. Wer erstmal einen Filmclip, einen Podcast oder FakeNews mit KI selbst erstellt hat, weiß schließlich besser, wie das funktioniert und durchschaut eher andere Produktionen. Beim computational thinking geht es darum, welche Herausforderungen sich mit einem Rechner lösen lassen, wobei etwa Algorithmen helfen können. Andere Bausteine sind Programmierung, Systeme und digitale Netzwerke. Damit wird im Fach Technologie und Innovation deutlich mehr abgedeckt als unter dem Fach Informatik meist verstanden wird.
Und es entspricht auch dem, was Expert:innen fordern und übrigens ja auch die KMK-Strategiepapier in der Version von 2021 aufzeigt. Dort wird nämlich Bezug auf das Dagstuhl-Dreieck genommen (nach dem Schloss Dagstuhl benannt). Das Dagstuhl-Dreieck formuliert für das Lernen in der digitalen Welt drei wesentliche Fragen, die unterrichtlich aufgegriffen werden sollen:
Wie funktioniert das? (Technologische Perspektive)
Wie nutze ich es? (Anwendungsorientierte Perspektive)
Wie wirkt es? (Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive)
Das Curriculum sieht dann auch ganz anders aus, als man es von einem Curriculum sonst kennt: Jeder QR-Code führt zu den Inhalten für die jeweilige Klassenstufe, beginnend ab Klasse 1.
Alle Spiele wurden selbst ausprobiert. Wenn sie inhaltlich nicht genug Lernstoff hergaben, wurden sie umgebaut, erweitert oder neu hergestellt. Auch das scheint eine typisch dänische Eigenschaft zu sein, sich die Dinge passend zu machen und nicht zu warten, bis sie von oben oder von Firmen geliefert werden. Überall finde ich auch in Schulen selbst hergestellte Handy-Hotels oder Produkte für den Unterricht. Ein bisschen wie die Pippi-Langstrumpf-Mentalität: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!“
Laut Jesper Drachmann wurde die Einführung des neuen Faches gerade von der Kommune evaluiert: Sie war ein voller Erfolg! Das hängt damit zusammen, dass eben nicht nur ein neues Fach eingeführt wurde, sondern eine Implementierung in alle Fächer angestrebt wurde. Es soll sich die Rolle der Lehrkräfte verändern, daher war die Einbindung aller Lehrkräfte auch besonders aufwändig.
Nun ist es ja sehr erfreulich, dass Dänemark diese neue Herausforderung für Schulen so gut löst, aber ihr fragt euch vielleicht, was sich davon jetzt auf deutsche Schulen übertragen lässt. Hier meine Erkenntnisse gebündelt:
1. Das neue Fach sollte Spaß machen und Lust am Ausprobieren wecken. Schaut euch nochmal den dänischen Lehrplan an, was würdet ihr am liebsten sofort ausprobieren? Genauso sollte der Lehrplan für das neue Fach sein; er sollte Lust machen und Neugier wecken.
2. Wie ist der nochmal entstanden? Richtig, Grundschul- und Sekundarschullehrkräfte, Tekkies und Bildungsverwaltung haben zusammen gearbeitet - und dabei selbst ganz viel ausprobiert. Es müssen also inhaltliche Expert:innen mit denen zusammen am Tisch sitzen, die die Lerngruppe gut im Blick haben und vielleicht auch ethische Bedenken haben. Vielleicht können Lernende selbst auch Feedback geben, was sie lernen wollen?
3. Wie mit den Lehrkräften umgehen, die sich als nicht digital kompetent fühlen? Und das sind laut Ipsos-Studie immerhin 62% der deutschen Lehrkräfte! Sie brauchen Unterstützung, einen ausgestatteten Ort und Mentor:innen, damit sie nicht Vermittler:innen dessen sind, was sie selbst nicht gut können. Das führt sonst zu Stress und Widerstand.
4. Gut ausgestattete Orte wie Medienzentren sollten in den Lehrplan mit aufgenommen werden. Nicht jede Schule kann einen Makerspace ausstatten und alle digitalen Geräte und Spiele anschaffen. Vielleicht können auch Medienpädagog:innen von dort in den Unterricht eingebunden werden?
5. Das Pius-Gymnasium in Coesfeld hat mir mal erzählt, dass sie einen Fortbildungstag für Lehrkräfte veranstaltet haben - von Schüler:innen! Dort haben alle Lehrkräfte ausprobiert, was ihre Schüler:innen gerade online spielen, womit sie sich beschäftigen. Und die dortige Mediengruppe besteht natürlich auch aus Lernenden, Eltern, Lehrkräften und Schulleitung. Die Challenge heißt also: Wie lässt sich an eurer Schule der Generationen-Gap am besten schließen?
Wer das ganze Interview mit Jesper Drachmann hören möchte, findet das Interview und andere Eindrücke meiner Bildungsreise nach Dänemark hier.
Link zum Film: https://kurzelinks.de/5w4d
Link zur Webseite: https://katiahl-bildungsreisen.de/
Link zum Podcast: https://letscast.fm/sites/schule-lass-mal-reden-8e9b93b9
Und schließlich: Dänemark ist nicht nur das Land der digitalkompetenten Tekkies, sondern auch das Land von Hygge und Wellbeing. Wie passt das zusammen? Darum geht es in meiner nächsten Kolumne, erscheint in etwa vier Wochen hier! Stay tuned!
Ihr habt gerade eine wichtige Datei verschickt — vielleicht ein Text für eure Schüler:innen oder ein Bild für eine Präsentation. Kurz darauf erhaltet ihr jedoch eine Nachricht zurück, die sagt: "Ich kann die Datei nicht öffnen." Panik macht sich breit. Was nun?
Der plattformübergreifende Austausch von Dateien ist in unserer vernetzten Welt allgegenwärtig geworden. Ob wir nun beruflich zusammenarbeiten oder einfach nur Erinnerungen in Form von Fotos teilen möchten, das Versenden von Dateien über System- und Programmgrenzen hinweg ist zur Norm geworden. Doch selbst in einer Ära, in der Technologie unsere Kommunikation erleichtern soll, können wir immer noch auf Hindernisse stoßen.
In diesem Artikel werden wir uns mit den Herausforderungen des plattformübergreifenden Dateiaustauschs beschäftigen und Lösungsansätze erkunden, um diese Hürden zu überwinden. Von den gängigsten Dateiformaten bis hin zu Tools und Technologien, die den Austausch erleichtern, werden wir einen Blick darauf werfen, wie wir sicherstellen können, dass unsere Dateien dort ankommen, wo sie gebraucht werden — ohne Hindernisse und ohne Kopfschmerzen.
Dateiendungen sind Buchstabenkombinationen, die am Ende eines Dateinamens stehen und das Dateiformat angeben. Sie dienen dazu, das Betriebssystem und die darauf installierte Software darüber zu informieren, wie die Datei geöffnet und interpretiert werden soll. Diese Endungen können aus verschiedenen Zeichen bestehen, darunter Buchstaben, Zahlen und Symbole, und haben oft eine Länge von drei oder vier Zeichen.
Ein Beispiel für eine Dateiendung ist ".txt" für Textdateien oder ".jpg" für Bilddateien im JPEG-Format. “jpg” und “JPEG” werden hierbei synonym verwendet und bezeichnen das gleiche Dateiformat. Durch die Dateiendung kann das Betriebssystem oder die Anwendungssoftware erkennen, welche Art von Daten in der Datei enthalten ist und welche Programme zum Öffnen oder Bearbeiten verwendet werden können.
Es ist wichtig zu beachten, dass Dateiendungen nicht in allen Betriebssystemen standardmäßig angezeigt werden. In einigen Fällen müsst ihr möglicherweise die Einstellungen eures Betriebssystems anpassen, um Dateiendungen sichtbar zu machen. Dies ist jedoch eine nützliche Praxis, da es dazu beiträgt, Missverständnisse beim Dateiaustausch zu vermeiden und die richtige Interpretation der Dateien zu gewährleisten. Dabei gibt es unzählige mögliche Endungen, da viele davon sehr spezifisch sind, und euch im täglichen Leben eher selten begegnen werden, stellen wir euch nur gängigsten vor und erklären euch, wann welches Format am meisten Sinn macht:
Eine .txt-Datei ist eine einfache Textdatei, die nur unformatierten Text enthält. Sie kann mit jedem Texteditor geöffnet werden und wird oft für einfache Notizen, Konfigurationsdateien oder Programmiercode verwendet.
.doc und .docx sind Dateiformate für Microsoft Word-Dokumente. Sie enthalten formatierten Text, Bilder, Tabellen und andere Elemente, die in Word erstellt wurden. Das .docx-Format ist das neuere und wird von den meisten aktuellen Versionen von Microsoft Word verwendet.
Das .odt-Format ist das Standarddateiformat für Textdokumente von OpenOffice und LibreOffice. Es ist plattformunabhängig und ermöglicht die einfache Weitergabe und Bearbeitung von Texten.
Das Portable Document Format (PDF) ist ein Dateiformat, das von Adobe entwickelt wurde. Es behält das Layout und die Formatierung eines Dokuments unabhängig vom Betriebssystem oder der Software bei, mit der es geöffnet wird. PDFs sind weit verbreitet für Dokumente, die druckfähig oder für den Austausch bestimmt sind, da sie eine konsistente Darstellung auf verschiedenen Geräten gewährleisten.
Das Rich Text Format (RTF) ist ein Dateiformat, das formatierten Text speichert, einschließlich Schriftarten, Farben und Stilen. Es kann von verschiedenen Textverarbeitungsprogrammen geöffnet werden und ermöglicht den Austausch von Dokumenten mit einfacher Formatierung zwischen verschiedenen Plattformen.
MP3 ist ein weit verbreitetes Audioformat, das verlustbehaftete Audiokompression verwendet. Es bietet eine gute Balance zwischen Dateigröße und Klangqualität und wird häufig für die Speicherung und den Austausch von Musikdateien verwendet.
MP4 ist ein Multimedia-Containerformat, das Audio-, Video- und Textdaten unterstützt. Es ist ein weit verbreitetes Format für die Speicherung von Videodateien, da es eine gute Komprimierung bei gleichzeitig hoher Bild- und Tonqualität bietet. MP4-Dateien können auf einer Vielzahl von Geräten und Plattformen wiedergegeben werden.
JPEG ist ein komprimiertes Bildformat, das für Fotos und Grafiken verwendet wird. Es bietet eine gute Balance zwischen Dateigröße und Bildqualität, wodurch es ideal für den Austausch von Bildern im Internet und in digitalen Medien geeignet ist. Die .jpg- und .jpeg-Dateiendungen werden synonym verwendet.
PNG ist ein verlustfreies Bildformat, das für die Speicherung von Grafiken und Bildern verwendet wird. Es unterstützt Transparenz und eine hohe Farbtiefe, was es ideal für den Einsatz in Webgrafiken und anderen digitalen Medien macht.
GIF ist ein Bildformat, das die Darstellung von Animationen ermöglicht. Es unterstützt eine sequentielle Bildabfolge, die als Animation abgespielt werden kann. GIFs werden häufig für kurze animierte Clips und Memes im Internet verwendet.
ZIP ist ein weit verbreitetes Dateikomprimierungsformat, das eine oder mehrere Dateien in einem einzelnen Archiv zusammenfasst. Es unterstützt verschiedene Komprimierungsmethoden und wird von den meisten Betriebssystemen und Dateiarchivierungstools unterstützt.
RAR ist ein Dateikomprimierungsformat, das häufig für große Dateien oder Archive mit vielen Dateien verwendet wird. Es bietet eine starke Komprimierung und kann Passwortschutz und andere erweiterte Funktionen unterstützen. RAR-Dateien erfordern oft spezielle Software zum Entpacken.
7z ist ein hochkomprimierendes Dateiformat, das von der 7-Zip-Software verwendet wird. Es bietet eine ausgezeichnete Komprimierung und kann verschiedene Komprimierungsalgorithmen wie LZMA und LZMA2 verwenden. 7z-Archive können mit der 7-Zip-Software oder anderen kompatiblen Programmen geöffnet werden.
Eine .exe-Datei ist eine ausführbare Datei unter dem Windows-Betriebssystem. Sie enthält Anweisungen, die von einem Computer ausgeführt werden können, und wird verwendet, um Programme oder Installationsroutinen zu starten. Beim Doppelklicken auf eine .exe-Datei wird das zugehörige Programm gestartet.
HTML ist eine Auszeichnungssprache, die zur Erstellung von Webseiten verwendet wird. Dateien mit den Erweiterungen .html oder .htm enthalten HTML-Code, der den Inhalt und das Layout einer Webseite definiert. Sie können in Webbrowsern angezeigt werden und sind die grundlegende Struktur von Websites im World Wide Web.
.xlsx und .xls sind Dateiformate für Microsoft Excel-Dokumente. Sie enthalten Tabellenkalkulationen mit Zellen, die Text, Zahlen und Formeln enthalten können. .xlsx ist das neuere XML-basierte Format, während .xls das ältere binäre Format ist. Excel-Dokumente werden häufig für Datenanalyse, Tabellenkalkulationen und Berichte verwendet.
.pptx und .ppt sind Dateiformate für Microsoft PowerPoint-Präsentationen. Sie enthalten Folien mit Texten, Bildern, Grafiken und Multimedia-Elementen, die zur Präsentation von Informationen verwendet werden. .pptx ist das XML-basierte Format, während .ppt das ältere binäre Format ist. PowerPoint-Präsentationen werden oft für Geschäftspräsentationen, Schulungen und Vorträge verwendet.
In der Dateiverwaltung ist es wichtig, Dateiformate zu verstehen und ihre Kompatibilität zwischen Betriebssystemen zu berücksichtigen. Während Windows-Benutzer:innen oft die Einstellungen anpassen müssen, um Dateiendungen anzuzeigen, sind sie bei Apple macOS standardmäßig aktiviert. Dies hilft nicht nur bei der Übersichtlichkeit, sondern auch beim Schutz vor potenziell schädlichen Dateien wie Trojanern.
Gängige Formate wie PDF, DOCX, XLSX oder ODT sind plattformübergreifend und können problemlos zwischen Windows, macOS und Linux ausgetauscht werden. Spezifische Apple-Formate wie PAGES oder KEY können jedoch Konvertierungen erfordern, um sie auf anderen Plattformen zu öffnen.
Tools wie iCloud und Office-Suiten von Drittanbietern bieten oft Unterstützung für Apple-spezifische Formate, um die Kompatibilität zu verbessern. Dennoch ist es ratsam, dass ihr plattformunabhängige Formate wie PDF, ODT oder DOCX verwendet, um einen reibungslosen Austausch zwischen verschiedenen Betriebssystemen zu gewährleisten.
Die Kompatibilität von Dateiformaten spielt eine entscheidende Rolle beim Austausch von Dateien über verschiedene Systeme und Programme hinweg. Einige Dateiformate, wie zum Beispiel PDF, JPEG und MP3, sind weit verbreitet und werden von einer Vielzahl von Betriebssystemen und Anwendungen unterstützt. Dies bedeutet, dass Dateien in diesen Formaten in der Regel problemlos zwischen verschiedenen Benutzern und Geräten ausgetauscht werden können, ohne dass es zu Kompatibilitätsproblemen kommt.
Auf der anderen Seite gibt es Dateiformate, die spezifischer für bestimmte Anwendungen oder Plattformen sind und möglicherweise nicht so weit verbreitet sind. In solchen Fällen kann es erforderlich sein, die Dateien in ein allgemeineres Format zu konvertieren, um die Kompatibilität sicherzustellen. Zum Beispiel können Dateien in proprietären Formaten wie Microsoft Word (.docx) oder Adobe Illustrator (.ai) möglicherweise nicht von allen Programmen oder Betriebssystemen ohne zusätzliche Software geöffnet werden.
Um die Kompatibilität von Dateien sicherzustellen, ist es oft erforderlich, Dateien von einem Format in ein anderes zu konvertieren. Glücklicherweise gibt es verschiedene Tools und Methoden, um diese Konvertierung durchzuführen.
Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Online-Konvertierungsdiensten, die eine Vielzahl von Dateiformaten unterstützen. Diese Dienste ermöglichen es euch, eine Datei hochzuladen und sie in ein anderes Format umzuwandeln, das besser mit den Anforderungen eurer Zielgruppe oder eurer Softwarekompatibilität übereinstimmt. Einige beliebte Online-Konvertierungsdienste sind zum Beispiel Zamzar, Online Converter und Convertio.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von spezieller Konvertierungssoftware. Es gibt eine Vielzahl von Programmen auf dem Markt, die speziell für die Konvertierung von Dateiformaten entwickelt wurden. Diese Programme ermöglichen es euch, Dateien direkt auf eurem Computer umzuwandeln, ohne sie online hochladen zu müssen. Beispiele für solche Software sind Adobe Acrobat für die Konvertierung von PDFs, Handbrake für Videoformate und Audacity für Audiodateien.
Egal für welche Methode ihr euch entscheidet, es ist wichtig sicherzustellen, dass die Konvertierung ordnungsgemäß durchgeführt wird und dass die Qualität der Datei dabei nicht beeinträchtigt wird. Es ist ratsam, eine Sicherungskopie der Originaldatei zu erstellen, bevor ihr mit der Konvertierung beginnt, um Verluste zu vermeiden.
Eine schnelle Möglichkeit, eure digitale Sicherheit zu verbessern, besteht darin, die Dateiendungen anzuzeigen. Standardmäßig sind sie auf Windows ausgeblendet, was nicht nur Verwirrung stiften kann, sondern auch Sicherheitsrisiken birgt.
Habt ihr schon mal von der Taktik gehört, mit der sich bösartige Dateien tarnen? Manchmal verbergen sich hinter harmlos aussehenden Dateinamen gefährliche Malware. Zum Beispiel könnte eine Datei mit einer .pdf-Endung in Wirklichkeit eine ausführbare EXE-Datei sein. Durch das Anzeigen von Dateiendungen könnt ihr solche Tricks leichter erkennen und euch vor bösen Überraschungen schützen.
Durch diese kleine Änderung könnt ihr die tatsächlichen Endungen der Dateien sehen und euch vor gefälschten Dateinamen besser schützen. Es ist eine einfache Möglichkeit, eure digitale Umgebung sicherer zu machen und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
Hattet ihr bereits das Problem, dass euer Gegenüber eure Dateien nicht öffnen konnte? Schreibt es uns in die Kommentare!
Was ist das erste, das euch in den Kopf kommt, wenn ihr das Stichwort Religion hört? Vermutlich sind es keine Apps, die euch beim Fasten unterstützen oder eine digitale Bibel-App. Religion verbinden die meisten eher mit uralten Schriften, heiligen Gebetsstätten oder Personen wie dem Papst oder Martin Luther. Doch betrachten wir das Thema in einer von stetiger technologischer Entwicklung geprägten Welt, scheint die Idee, dass digitale Tools eine Rolle im Religionsunterricht spielen könnten, gar nicht mal so abwegig. Wer will schon jedes Mal eine Kiste schwerer Bibeln für die ganze Klasse in den Unterricht schleppen? Um euch davon zu überzeugen, dass auch dem Religionsunterricht ein frischer Wind durch abwechslungsreiche digitale Tools guttut, haben wir für euch fünf Apps und Tools rausgesucht, die euren Unterricht aufpeppen, euren Schüler:innen religiöse Themen auf spielerische Art und Weise näher bringen und auch längst vergangene Themen veranschaulichen.
Die Volxbibel ist eine moderne Bibelübertragung in leicht verständlicher Umgangssprache. Sie richtet sich vor allem an junge Menschen, die eventuell nicht christlich sozialisiert wurden. Alle religiösen Fachbegriffe sind daher umschrieben. Ins Leben gerufen wurde die Volxbibel von Martin Dreyer. Inspiriert durch die Arbeit mit Jugendlichen in einem Kölner Jugendzentrum begann er einzelne Bibelstellen in Jugendsprache umzuschreiben. Bis 2004 das ganze Neue Testament “übersetzt” war. Mittlerweile ist die Volxbibel in Printform erhältlich, als einzige Open Source Bibel im Internet und auch als App verfügbar. Zusätzlich könnt ihr sie euch als Podcast, dem Volxcast anhören. Nicht nur das Design der modernen Bibelversion ist sehr dynamisch und modern gestaltet, sondern sie trifft mit ihrem Konzept auch genau die Ader der Zeit. Jugendliche sind oft gelangweilt und abgeschreckt von den komplizierten und schwer zu verstehenden Formulierungen der Bibel. Die beschriebenen Geschichten liegen ohnehin extrem weit in der Vergangenheit und entstammen nicht gerade der täglichen Lebensrealität eurer Schüler:innen. Durch die Umgangssprache sind die Texte für jeden verständlich und sorgen teils sogar für eine Prise Humor im Unterricht. Neben dem eigentlichen Bibeltext wählt die Volxbibel täglich einen Spruch des Tages, der sich perfekt für eine Diskussionsrunde mit eurer Klasse eignet.
Das Online-Spiel Martin Luthers Abenteuer richtet sich eher an Grundschulkinder. Die Kinder werden von Kira, der Kirchenelster, auf eine Zeitreise mitgenommen und erfahren so mehr über den Mann, der die Bibel übersetzte. Fünf Stationen aus Martin Luthers Leben werden von den Kindern besucht. Dabei unterstützen sie ihn bei fünf Abenteuern und bestreiten mit ihm gemeinsam verschiedene Aufgaben. Als Gewinnpunkte sammeln sie bei jedem Spiel so viele Lutherrosen wie möglich. Das Spiel ist zum Beispiel eine gute Möglichkeit für eine Vertretungsstunde. Allerdings müsstet ihr iPads, Tablets oder Ähnliches zur Hand haben. Nichtsdestotrotz ist das Spiel eine tolle Möglichkeit, jungen Schüler:innen, die mit schweren Bibeltexten noch nicht viel anfangen können, einen Einblick in ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Evangelischen Kirche zu geben.
Die App Jessas! ist eine sehr gute Möglichkeit, euren Religionsunterricht Klassenstufen übergreifend abwechslungsreich zu gestalten. In der App könnt ihr in verschiedenen Formaten Quizze erstellen, mit passenden Fragen zu eurem aktuellen Unterrichtsthema. Eure Schüler:innen können daraufhin durch richtig beantwortete Fragen Punkte sammeln. Jessas! ermöglicht euren Schüler:innnen das Gelernte zu wiederholen und spielerisch und ohne Druck zu erkennen, wo ihre Defizite liegen. Ihr als Lehrer:innen könnt dadurch den Lernstand eurer Klasse checken oder durch individuelle Quizfragen den Schwerpunkt auf einen Themenkomplex legen. Die App bietet auch schon vorgefertigte Quizze zu verschiedenen Unterrichtsthemen an – das erspart euch Zeit und bringt dennoch ohne Mühe Abwechslung in den Unterricht. Das Beste: Jessas! bietet für Schulen eine Lizenz an, die euch grenzenlosen Zugang zur App ermöglicht.
Eine weitere Quiz-App für den Religionsunterricht, die wir euch vorstellen wollen, ist reli.check. Diese App richtet sich an Schüler:innen der Klassenstufe vier und Sekundarstufe 1. Mit den Quizzen können eure Schüler:innen auf spielerische Weise ihr Wissen erweitern. Ebenso gut eignet sich reli.check als Einstieg in ein neues Thema, um das Vorwissen eurer Klasse zu erfassen. Die Quiz-App dient als innovatives Element zur Vertiefung und Wiederholung des Wissens eurer Schüler:innen angepasst an den jeweiligen Anspruch der Klassenstufe.
Eine weitere App, die ihr gut in den Religionsunterricht integrieren könnt, ist Muslim Pro. Sie hilft Muslimen ihr spirituelles Leben zu bereichern und bietet Einblicke in die Traditionen und Vorschriften der Weltreligion. Sie bietet Funktionen wie Gebetszeiten, den Koran in verschiedenen Übersetzungen, Audio-Rezitationen, einen Qibla-Kompass und vieles mehr. Für den Religionsunterricht ist die App eine gute Ressource, um das Wissen euren Schüler:innen über den Islam zu vertiefen. Ihr könnt die Gebetszeiten nutzen, um eurer Klasse die Praxis des Islams näherzubringen. Außerdem könntet ihr den Koran in deutscher Übersetzung mit euren Schüler:innen lesen und Unterschiede zu Bibeltexten erörtern. Insgesamt kann die Muslim Pro App im Unterricht als praktisches Werkzeug dienen, um das Verständnis eurer Schüler:innen für den Islam zu erweitern.
Kennt oder nutzt ihr noch weitere Apps und Tools in eurem Religionsunterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Denken eure Schüler:innen, dass Latein staubig und trocken ist? Ungefähr so spannend, wie Farbe beim Trocknen zu beobachten? Aber Latein ist nicht nur die Sprache der alten Römer, sondern auch von einigen der faszinierendsten Bücher der Weltliteratur.
Als Lateinlehrer:innen steht ihr vor der Herausforderung, eure Schüler:innen mit der gleichen Begeisterung anzustecken, die euch dazu gebracht hat, diese Sprache zu lernen. Deshalb haben wir für euch die besten Lateinbücher für euren Unterricht zusammengestellt - von Lehrbüchern und Klassikern bis hin zu abwechslungsreichen Ideen für euren Unterricht. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Escape Room auf Latein, bei dem eure Schüler:innen gleich noch etwas über die Geschichte lernen?
Die "Studium Latinum" Lehrbücher vom C.C.Buchner Verlag sind genau das Richtige für euch Lehrkräfte, wenn ihr euren Schüler:innen dabei helfen möchtet, ihr Latinum nachzuholen, sei es neben dem Uni-Studium oder im Nachhinein. Der Kurs ist in zwei Teile unterteilt, um die Lerninhalte strukturiert zu präsentieren.
Im ersten Teil (Buch 1) dreht sich alles um das Verständnis von Texten, Übungen und Vokabeln. Hier findet ihr 29 Lektionen, jede auf 2 Seiten, und dazu noch interessante Einblicke in die römische Kultur, die das Verständnis der Sprache vertiefen.
Teil 2 (Buch 2) ist eine Ergänzung zum ersten Buch. Hier gibt es zusätzliche Vokabeln und übersichtliche Grammatiktabellen, mit denen eure Schüler:innen ihre Kenntnisse festigen und die Grammatik richtig verstehen lernen.
Die Struktur der Bücher ist wirklich durchdacht und didaktisch sinnvoll aufgebaut. Das macht das Lernen für eure Schüler:innen deutlich einfacher. Die Reihe zeichnet sich zudem dadurch aus, dass eure Schüler:innen auch ohne Vorkenntnisse mit dem Latein lernen beginnen können, da sie von Grund auf aufgebaut sind und quasi beim Urschleim mit dem Erklären beginnen.
Insgesamt zeigen viele positive Bewertungen und Empfehlungen, dass die "Studium Latinum" Lehrbücher eine effektive und gründliche Vorbereitung auf die Lateinprüfung bieten. Sie sind wirklich eine tolle Ressource für den Lateinunterricht, wenn eure Schüler:innen diese Prüfung erfolgreich absolvieren möchten.
Wenn ihr euren Schüler:innen den späteren Lateinunterricht näher bringen möchtet oder eine Fortführung nach "Studium Latinum" sucht, dann ist Latinum Ausgabe B vom Verlag Vandenhoeck & Ruprecht genau das Richtige für euch.
Mit 28 Lektionen vermittelt dieses Lehrbuch auf eine verständliche Art und Weise das nötige Wissen für die Lateinprüfung. Die Lateintexte sind etwas anspruchsvoller und führen eure Schüler:innen nach und nach zum Latinum. Zudem werden die Schüler:innen auch in die faszinierende Kultur der Antike und der Römer eingeführt, denn verschiedene Abschnitte behandeln dieses spannende Thema.
Für noch mehr Unterstützung gibt es ein grammatisches Beiheft als zusätzlichen Kauf, das Tabellen und Übersichten für grammatische Regeln bietet. Das kann wirklich hilfreich sein, um ein vertieftes Verständnis zu bekommen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, bietet die neuere Auflage eine Entzerrung und Vereinfachung des Grammatikstoffe. In jeder Lektion findet ihr Aufgaben und Fragen zur Texterschließung und -grammatik, damit eure Schüler:innen das Gelesene noch besser verstehen.
Ein Pluspunkt von „Latinum, Ausgabe B“ ist, dass eure Schüler:innen zügig zur Lektüre hingeführt werden. Die Texte sind jedoch anspruchsvoll und behandeln verschiedene Themen aus der römischen Kultur. Die wichtigsten Grammatikthemen werden dabei in integrierten Kästen präsentiert und das gesamte Buch ist übersichtlich gestaltet.
"Latinum Ausgabe B" bietet einen umfassenden Lehrgang für euren später beginnenden Lateinunterricht. Mit neuen Features und einer bewährten Konzeption ist dieses Lehrbuch eine fundierte Ressource, um eure Schüler:innen optimal auf die Lateinprüfung vorzubereiten und sie gleichzeitig in die faszinierende Welt der römischen Kultur einzuführen.
Der PONS Sprachkurs Latein schnell & sicher ist ein Komplettkurs in drei Teilen (Propädeutikum, Proseminar und Prüfungskurs), der euch eine schnelle und effiziente Möglichkeit bietet, eure Schüler:innen auf das Latinum vorzubereiten.
Er umfasst eine umfangreiche systematische Grammatik, die euren Schüler:innen die grundlegenden Strukturen des Lateinischen vermittelt. Eine vollständige alphabetische Wortliste Latein – Deutsch ist ebenfalls enthalten, was das Nachschlagen von Vokabeln erleichtert. Für die konkrete Prüfungsvorbereitung stehen sechs Übungsklausuren mit Original-Prüfungstexten auf CD bereit, mit denen eure Schüler:innen sich gezielt auf die Prüfungssituation vorbereiten können.
Um auch das Hörverständnis zu trainieren, bietet der Kurs über 100 Minuten Audiotraining im MP3-Format an. Das ist besonders hilfreich, um das Verständnis der lateinischen Aussprache zu verbessern. Zusätzlich gibt es 50 Online-Übungen zu Grammatik und Wortschatz, die flexibles Lernen ermöglichen.
Für Schüler:innen, die bereits einige Vorkenntnisse in romanischen Sprachen oder Latein haben, ist dieser Kurs besonders geeignet. Der Kursaufbau ist klar strukturiert: Die ersten vier Lektionen legen die grammatikalischen Grundlagen, ab Lektion fünf wird verstärkt das Übersetzen von Texten geübt, was einen praktischen Umgang mit der Sprache fördert.
Einige Aspekte sollten jedoch beachtet werden: Die beigefügte CD kann für Schüler:innen manchmal verwirrend sein, da unterschiedliche Aussprachen (klassisch vs. modernes Latein) verwendet werden. Zum Beispiel: Caesar (Zäsar) vs. (Kaisar), celeris (zeleris) vs. (keleris). Hier ist es ratsam, die Schüler:innen darauf vorzubereiten.
Prosa-Texte sind eine wertvolle Ressource für den Latein-Unterricht, da sie einen direkten Einblick in den Alltag und die Gedankenwelt der antiken Römer bieten. Ihr natürlicher Sprachstil macht sie zugänglicher für Schüler:innen, während eine Vielzahl von Themen und Genres es ermöglicht, den Unterricht an verschiedene Interessen anzupassen. Mit dem Lesen von Prosa-Texten verbessert nicht nur die Lesefähigkeiten, sondern vermittelt auch ein tieferes Verständnis für die lateinische Sprache und Kultur.
Ciceros Reden sind ein bedeutender Teil der lateinischen Literatur und bieten euch einen faszinierenden Einblick in die rhetorischen Fähigkeiten dieses römischen Senators und Redners. "In Catilinam I" zählt zu seinen berühmtesten Reden, in der er Catilina, einen Verschwörer gegen die Republik, öffentlich anklagt.
Dieser Text ist nicht nur lebendig und voller rhetorischer Mittel, sondern auch äußerst ansprechend für euren Unterricht. Durch Ciceros klare Argumentation und seinen kraftvollen Ausdruck wird das politische Drama lebendig. Diese Rede zeigt nicht nur Ciceros Meisterschaft in der Rhetorik, sondern auch sein tiefes Engagement für die Werte und den Erhalt der römischen Republik.
Phaedrus war ein römischer Dichter, der für seine "Fabulae" (Fabeln) bekannt ist. Diese kurzen, lehrreichen Geschichten sind berühmt für ihre moralischen Lehren und handeln oft von Tieren, die menschliche Eigenschaften symbolisieren.
Die "Fabulae" von Phaedrus sind nicht nur unterhaltsam, sondern bieten euch auch eine wertvolle Gelegenheit, lateinische Syntax und Vokabular zu üben. Sie sind in klarer und einfacher Sprache geschrieben, was sie besonders für den Unterricht geeignet macht.
Hier findet ihr einige Ideen, wie ihr diesen Text in euren Unterricht integrieren könnt.
Warum nicht mal etwas ganz Neues ausprobieren? Escape Rooms im Lateinunterricht bieten nicht nur Abwechslung, sondern können auch die Motivation und den Lernerfolg eurer Schüler:innen deutlich steigern.
Escape Rooms, auch Exit Games genannt, erfreuen sich weltweit zunehmender Beliebtheit. Die Grundidee ist einfach: Spieler werden für 45 bis 90 Minuten in einem Raum eingeschlossen und müssen Hinweise finden, Rätsel lösen und Schätze entdecken, um rechtzeitig zu entkommen. Inspiriert von diesen Escape Rooms, jedoch ohne Einsperren der Schüler:innen, kann ein (Edu)Breakout im Klassenzimmer durchgeführt werden.
Beim Aufbau eines Breakouts lösen Schüler:innen gemeinsam verschiedene Aufgaben und Rätsel, um sich von einer Aufgabe zu "befreien". Die Lösung dieser Aufgabe führt zum Code für eine Schatzkiste. Teams erhalten dann Rätselblätter und Hinweiskarten sowie digitale Rätsel über QR-Codes. Den finalen Code für die Schatzkiste erhält man nur, wenn man alle vorherigen Rätsel gelöst hat.
Im Unterricht sind diese Breakouts eine tolle Möglichkeit, um Motivation und Zusammenarbeit zu fördern. Sie stärken die Kommunikation, Kooperation, logisches Denken und Durchhaltevermögen der Schüler:innen. Eine Doppelstunde ist empfehlenswert, um genügend Zeit für Fragen, Reflexion und Nachbesprechung zu haben. Breakouts können auch als Wettbewerb gestaltet werden, z.B. mit Preisen für das schnellste Team. Nach dem Breakout können die Inhalte der Rätsel weiter gefestigt werden.
Hier findet ihr Material für euren Unterricht und wie ihr eine Einheit mit den Escape Rooms im Lateinunterricht gestalten könnt.
Welche Bücher nutzt ihr für euren Lateinunterricht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Willkommen im wilden Dschungel des Lehramtsstudiums in Berlin! Ein Bildungsweg, der so viele Facetten hat wie die Stadt selbst: bunt, manchmal chaotisch, aber immer voller Möglichkeiten. Wenn ihr euch fragt, ob ihr hier wirklich die nächsten Jahre eures Lebens verbringen wollt zwischen Büchern, Tafeln und geschichtsträchtigen Mauern der Stadt, dann zeigen wir euch in diesem Artikel, nach unseren Beiträgen über Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, wie das Lehramtsstudium in Berlin organisiert ist.
Wenn ihr euch dazu entschlossen habt, das Lehramtsstudium in Berlin zu beginnen, müsst ihr euch noch für einen Lehramtstypen entscheiden. Dabei könnt ihr zwischen Lehramt für Grundschulen, Lehramt für integrierte Sekundarschulen, Lehramt für Gymnasien und Lehramt für beruflichen Schulen wählen.
Das Lehramt an Grundschulen bereitet euch darauf vor, in den Klassenstufen eins bis sechs zu unterrichten. Ihr könnt dies an Universitäten wie der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin studieren.
In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik, den Kernfächern der Grundschule. Zusätzlich könnt ihr ein drittes Fach wählen, um eure pädagogische Vielfalt zu erweitern. Ihr habt auch die Möglichkeit, Sonderpädagogik als Alternative zu den Hauptfächern zu wählen. Dadurch werdet ihr speziell auf die Bedürfnisse von Schüler:innen mit besonderen pädagogischen Anforderungen vorbereitet.
Die Ausbildungsdauer in diesem Studium beträgt für den Bachelor sechs Semester und für den Master vier Semester. Im Bachelorstudium absolviert ihr zudem ein berufsfelderschließendes Praktikum, um erste Einblicke in den Schulalltag zu erhalten. Im Masterstudium folgt dann ein Praxissemester, in dem ihr intensiver in die Unterrichtspraxis eingeführt werdet.
Das Lehramt an Gymnasien in Berlin richtet sich an Studierende, die in den höheren Klassenstufen ab Klasse sieben oder Klasse fünf unterrichten möchten. Studieren könnt ihr dies an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität Berlin.
In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in Deutsch und Mathematik, den Pflichtfächern für den Gymnasialunterricht. Zusätzlich könnt ihr aus einem breiten Spektrum an Fächern wählen, die an Gymnasien unterrichtet werden. Dazu gehören Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch, Naturwissenschaften wie Physik oder Biologie, Gesellschaftswissenschaften wie Geschichte oder Politik, sowie Kunst oder Musik.
Die Ausbildungsdauer für das Lehramt an Gymnasien beträgt insgesamt sechs Semester für den Bacherlor und vier Semester für den Master. Im Bachelorstudium absolviert ihr, ähnlich wie beim Lehramt und Grundschulen, ein berufsfelderschließendes Praktikum im Bachelor. Im Masterstudium folgt dann ein Praxissemester, in dem ihr intensiver in die Unterrichtspraxis eingeführt werdet und die Möglichkeit habt, eure pädagogischen Fähigkeiten zu vertiefen.
Ähnlich aufgebaut ist das Lehramt für integrierte Sekundarschulen für angehende Lehrkräfte, die in den Klassenstufen sieben bis zehn oder zwölf unterrichten möchten. Hier können Studierende, ähnlich wie im Grundschullehramt, Deutsch, Mathematik und ein drittes Fach wählen. Die Auswahl an Fächern ist jedoch breiter, um den spezifischen Bedürfnissen der Sekundarschulen gerecht zu werden.
Das Lehramt für berufliche Schulen könnt ihr an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Freien Universität Berlin absolvieren.
In diesem Lehramtsstudium erwerbt ihr umfassende Kenntnisse in einer beruflichen Fachrichtung eurer Wahl. Zusätzlich könnt ihr ein Zweitfach wählen, das eure pädagogische Vielfalt erweitert. Alternativ habt ihr auch die Möglichkeit, Sonderpädagogik als Alternative zu den Hauptfächern zu wählen. Dies ermöglicht es euch, auf die besonderen pädagogischen Anforderungen in berufsbildenden Schulen einzugehen.
Die Ausbildungsdauer für das Lehramt an beruflichen Schulen beträgt ebenfalls insgesamt sechs + vier Semester (Bachelor + Master), ähnlich wie im Lehramt an Grundschulen und Sekundarschulen. Auch die Praktikumsphase ist hier ähnlich organisiert.
In eurem Bachelorstudium, das in der Regel 6 Semester dauert, erwerbt ihr grundlegende pädagogische und fachspezifische Kenntnisse. Dieser Abschluss führt entweder zu einem Bachelor of Science (B.Sc.) oder einem Bachelor of Arts (B.A.).
Das Masterstudium, das auf den Bachelor aufbaut, dauert in der Regel 4 Semester und endet mit dem Abschluss als Master of Education. Dieser Abschluss berechtigt euch zum Vorbereitungsdienst, dem Referendariat.
Das Lehramtsstudium in Berlin schließt in der Regel mit dem Ersten Staatsexamen ab. Dieses Examen besteht aus verschiedenen Prüfungen, einschließlich schriftlicher, mündlicher und praktischer Prüfungen in den gewählten Fächern und der Pädagogik.
Nach dem Ersten Staatsexamen absolvieren angehende Lehrer:innen ein Referendariat. Dort arbeitet ihr unter Anleitung erfahrener Lehrkräfte an Schulen und sammelt praktische Erfahrungen im Unterrichten.
Die Lehramtsausbildung in Berlin hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, um den sich ändernden Anforderungen des Bildungssystems gerecht zu werden. Das inklusive Schulsystem spielt dabei eine zentrale Rolle. Das Lehramt für Sonderpädagogik wurde aufgegeben, stattdessen können Studierende Sonderpädagogik als eigenes Studienfach wählen. Darüber hinaus gibt es Modellversuche wie die Q-Master-Studiengänge, die sich an Absolvent:innen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge wie beispielsweise Elektrotechnik, Technische Informatik, Bauingenieurwesen, Maschinenbau richten. Damit qualifiziert ihr euch direkt für das Lehramt an beruflichen Schulen und den direkten Einstieg in den Vorbereitungsdienst.
In Berlin besteht ein dringender Bedarf an Lehrkräften, jedoch zeigen die Zahlen, dass nicht genügend Absolvent:innen aus den Berliner Universitäten hervorgehen. Insgesamt verfügen die Universitäten in Berlin über 3.400 Studienplätze für Lehramtsanwärter. Dennoch wurden rund 2.700 Bewerbungen abgelehnt. Solltet ihr euch also für ein Lehramtsstudium in Berlin entscheiden, müsst ihr von einer hohen Konkurrenz und leider auch begrenzten Kapazitäten seitens der Universitäten ausgehen.
In einigen Fächern, wie zum Beispiel in Bildender Kunst, Musik oder Darstellendes Spiel, gibt es jedoch einen rückläufigen Trend bei den Bewerberzahlen im Vergleich zu früheren Jahren.
Der Mangel an Lehrkräften zeigt sich besonders durch die Existenz von 900 unbesetzten Stellen. Die Universitäten haben das Ziel, die jährlichen Abschlusszahlen im Master of Education auf 2.000 zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Maßnahmen ergriffen, wie die Erhöhung der Studienplatzkapazitäten und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel im Landeshaushalt. Dadurch soll der steigende Bedarf an qualifizierten Lehrkräften in Berlin adressiert und die Bildungslandschaft nachhaltig gestärkt werden.
Habt ihr Interesse, Lehramt in Berlin zu studieren? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Anlässlich des heutigen Weltbuchtages möchten wir einen genaueren Blick auf die Lesegewohnheiten und die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen werfen. Die KIM-Studie von 2022 hat das Leseverhalten von Kindern untersucht und gezeigt, dass 52 Prozent der Kinder mindestens ein- bis mehrmals pro Woche in ihrer Freizeit lesen, wobei 14 Prozent davon täglich lesen. Dabei lesen Mädchen mit 63 Prozent häufiger als Jungen mit 41 Prozent. Die Studie zeigte auch, dass das Leseverhalten der Kinder in den letzten Jahren sehr stabil geblieben ist. Interessanterweise führt "Harry Potter" weiterhin die Liste der am häufigsten genannten Bücher an, gefolgt von "Die Schule der magischen Tiere", "Gregs Tagebuch" und "Die schlimmste Klasse der Welt".
Die aktuelle JIM-Studie hat auch das Leseverhalten von Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren untersucht. Seit dem ersten Erscheinen der Studie vor 25 Jahren hat sich gezeigt, dass das Lesen von Büchern einen festen Platz im Alltag der Jugendlichen hat. Im Jahr 2023 gaben 35 Prozent der Jugendlichen an, sich regelmäßig mit gedruckten Büchern zu beschäftigen. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen liest täglich oder mehrmals in der Woche ein Buch. Es ist bemerkenswert, dass auch hier Mädchen mit einer durchschnittlichen Lesedauer von 75 Minuten deutlich mehr lesen als Jungen mit 52 Minuten. Weiterhin lesen 42 Prozent der Mädchen regelmäßig, verglichen mit 27 Prozent der Jungen. Darüber hinaus zeigte die Studie, dass die Leseaktivität mit zunehmendem Alter der Jugendlichen abnimmt.
In der letzten PISA-Studie wurde festgestellt, dass etwa 75 Prozent der 15-jährigen Schüler:innen in Deutschland mindestens das Basisniveau in der Lesekompetenz erreichen, was dem OECD-Durchschnitt von 74 Prozent entspricht. Diese Schüler:innen können zumindest die Hauptbotschaft eines mittellangen Textes verstehen. Allerdings gibt es eine Gruppe von Schüler:innen, die besonders schwach im Lesen sind und das Mindestniveau nicht erreichen – das sind 25 Prozent, ein Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Bei den nicht-gymnasialen Schularten liegt der Anteil der leseschwachen Schüler:innen sogar bei 35 Prozent. Auch an Gymnasien hat sich der Anteil seit 2013 verdoppelt und liegt jetzt bei 3,8 Prozent. Diese Jugendlichen haben große Schwierigkeiten, Texte sinnverstehend zu lesen. Nur 8,2 Prozent der Schüler:innen erreichen die höchsten Kompetenzstufen 5 und 6 im Lesen, ein Rückgang von 11 Prozentpunkten im Vergleich zu 2018. Im Durchschnitt erreichen die Schüler:innen beim Lesen 480 Punkte, das sind 18 Punkte weniger als 2018. Die Lesekompetenz deutscher Kinder und Jugendlicher ist ein wichtiger Indikator für ihre Bildungschancen. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung der Leseförderung in Deutschland. Es ist wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die Möglichkeit haben, ihre Lesekompetenz zu entwickeln und zu verbessern.
Die Digitalisierung hat das Leseverhalten und den Buchmarkt in den letzten Jahren erheblich verändert. Auf den großen Social-Media-Plattformen haben die Bücher Einzug gehalten: TikTok hat den Hashtag BookTok, auf Instagram findet man Vielleser:innen unter Bookstagram und auch YouTube hat ein dementsprechendes Pendant namens BookTube. Damit haben die sozialen Medien einen erheblichen Einfluss auf das Leseverhalten und die Buchauswahl vieler, insbesondere junger Menschen. Diese Plattformen haben auch dazu beigetragen, dass der Umsatz im Buchhandel in den letzten Jahren gleich geblieben oder sogar leicht gewachsen ist. Es ist bemerkenswert, dass diese Plattformen nicht nur das Leseverhalten beeinflussen, sondern auch dazu beitragen, dass bestimmte Bücher zu Bestsellern werden, die sie sonst möglicherweise nicht geworden wären. Diese Trends zeigen, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung das Interesse am Lesen und an Büchern nach wie vor hoch ist.
Vor kurzem hatten wir die Möglichkeit, mit Huguette Morin-Hauser zu sprechen. Seit 2011 ist sie im Vorstand des Bundesverbands MENTOR aktiv und seit April 2022 die 1. Vorsitzende. MENTOR – Die Leselernhelfer ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Entwicklung der Lesekompetenz und der Sprachfähigkeit von Kindern und Jugendlichen widmet.
Lehrer News: Was motiviert Sie persönlich dazu, sich für die Leseförderung zu engagieren?
Morin-Hauser: Ich engagiere mich bei MENTOR für die Leseförderung, weil ich das beste Beispiel für die gelungene Rolle einer Menteé bin: Aufgewachsen in der tiefen Provinz Westfrankreichs als zweites von sieben Kindern habe ich das große Glück gehabt, dass der Dorflehrer der (Zwerg-)Grundschule, der drei Klassen parallel unterrichtete, mir die Welt der Bücher gezeigt hat, bei uns zu Hause gab es keine Bücher. Von da an hat er meine schulische Laufbahn bis zum Abitur begleitet. Er war mein Mentor und ich weiß, wie viel ich ihm verdanke.
Lehrer News: Der Weltbuchtag ist eine Gelegenheit, das Bewusstsein für die Bedeutung des Lesens zu schärfen. Wie nutzt MENTOR den heutigen Tag, um dieses Bewusstsein zu fördern?
Morin-Hauser: Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, um zu zeigen, wie sehr Menschen in ihrem Leben beeinträchtigt sind, wenn sie nicht lesen können. Außerdem wollen wir darauf aufmerksam machen, was es für uns als gesamte Gesellschaft bedeutet, wenn rund ein Viertel der Kinder und Jugendlichen nicht mehr lesen können. Lesen ist die Grundlage für das Lernen in allen Fächern und für die Teilhabe an der Gesellschaft. Wer es nicht kann, macht in der Regel keinen Schulabschluss und findet keinen Ausbildungsplatz. Das hat oft dramatische Folgen für die Betroffenen. Darüber hinaus wirkt es sich auch wirtschaftlich und gesellschaftlich für uns alle aus: Fachkräftemangel und hohe Sozialleistungen sind hier zwei Konsequenzen.
Lehrer News: Besonders Online-Trends wie BookTok und Bookstagram haben das Lesen bei jungen Menschen weltweit populär gemacht. Wie hat diese Entwicklung die Arbeit von MENTOR beeinflusst?
Morin-Hauser: Unsere 15.000 Lesementorinnen verabreden sich für ihre wöchentlichen Lesestunden mit den Kindern und Jugendlichen in deren Schulen. Während der Corona-Zeit waren die Schulen über Monate geschlossen, Externe hatten noch länger keinen Zutritt. In dieser Zeit haben einige unserer bundesweit 124 Vereine und ihre Lesementorinnen überlegt, wie sie die jungen Menschen trotzdem erreichen und fördern können. Viele haben online Lesestunden in Form von Videokonferenzen angeboten. Damals kam der Gedanke auf, dies systematisch und deutschlandweit zu machen. Das starten wir nun nach und nach über die neue Plattform ‚MENTOR Campus‘. Dabei spielt uns in die Karten, dass BookTok und Bookstagram die Verbindung zwischen dem Lesen gedruckter Texte und dem Austausch darüber in Videoformaten in Social Media prägen. Diese Kombination ist bei vielen Menschen etabliert und das sorgt dafür, dass auch Leseförderung in diesem Format eine hohe Akzeptanz hat, bei den jungen Menschen, in den Schulen und bei unseren Lesementorinnen.
Lehrer News: Die Einführung von Online-Lesestunden ist eine innovative Antwort auf die Herausforderungen der heutigen Zeit. Können Sie uns mehr über diese Initiative erzählen und wie sie von den Mentor:innen und Leselernenden aufgenommen wurde?
Morin-Hauser: Wir wollen damit viele neue ehrenamtliche Mentorinnen gewinnen, da so viele Kinder und Jugendliche dringend Unterstützung beim Lesen brauchen. Wir sprechen diejenigen an, die sich in der MENTOR-Leseförderung engagieren möchten, es aber zeitlich nicht schaffen, mittags oder am frühen Nachmittag in eine Schule zu kommen, um ein Kind zu treffen. Dagegen lässt sich eine Online-Lesestunde einmal in der Woche prima in die Mittagspause oder ins Homeoffice integrieren. Dieses Format passt gut zum Lebensstil junger Menschen, die ehrenamtlich aktiv werden möchten. Es steht ja noch in den Startlöchern, daher setzen es aktuell vor allem Lesementorinnen ein, die ihre Lesekinder in Präsenz treffen und sich zusätzlich für den digitalen Weg entscheiden.
Sie und die regionalen Vereine, in denen sie organisiert sind, bereiten den Weg, um das Angebot in den Schulen zu etablieren. Die Kinder und Mentorinnen, die bereits online lesen, sind sehr zufrieden und sogar begeistert. Denn sie können im digitalen Raum andere Lesemedien nutzen. Es gibt spannende interaktive Inhalte, wie Kinderwebseiten, die für viele kleine Leser noch interessanter sind als gedruckte Texte. Auch an den gedruckten Texten können die Lesetandems gemeinsam digital arbeiten, zum Beispiel in einer Kinderzeitschrift Kreuzworträtsel ausfüllen oder einen individuellen Wortschatz auf digitalen Kärtchen anlegen, den sie jede Stunde erweitern und der den Kindern hilft, ihre Lese- und Sprachkompetenz auszubauen.
Lehrer News: Sie haben betont, dass es notwendig ist, mehr junge Menschen im Lesen zu fördern. Welche konkreten Pläne hat MENTOR, um dieses Ziel zu erreichen?
Morin-Hauser: Die etablierten Studien wie PISA oder IGLU zeigen, dass es nach der Coronakrise noch viel mehr Kinder und Jugendliche gibt, die nicht ausreichend lesen können. Wir sprechen hier von ca. 170.000 Grundschülern und jeder vierten 15-jährigen. Wir dürfen die Lehrkräfte an den Schulen und die jungen Menschen damit nicht allein lassen. Die Heterogenität der Schülerinnen in den Klassen ist in vielen Schulen enorm groß, die Kinder haben da einen sehr unterschiedlichen Wissensstand. Die Lehrkräfte sind sehr engagiert, verfügen aber oft nicht über die Zeit, jedes Kind so zusätzlich zu begleiten, wie es nötig wäre. Die individuelle Förderung von MENTOR wird von den Lehrkräften sehr begrüßt, weil sie sehr erfolgreich ist.
Unsere Strategie, um noch mehr Kindern helfen zu können ist: Für unsere beiden Angebote - die Lesestunden in den Schulen und für die neuen Online-Lesestunden - viele neue Mentorinnen zu gewinnen und neue, regionale Vereine zu gründen, die ihre Arbeit koordinieren. Es gibt ein großes Potenzial, da die Arbeit mit Kindern in Verbindung mit Literatur ein sehr bereicherndes Ehrenamt ist, das auch für die Mentorinnen viele positive Erlebnisse bietet. Darüber hinaus kooperiert MENTOR mit großen Partnern in Bündnissen, die sich für mehr Unterstützung für die Leseförderung und eine Reform des Bildungssystems einsetzen, um die hohe gesellschaftliche Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Wer unsere ehrenamtliche Arbeit und damit auch unsere Lesekinder unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Weitere Infos gibt es auf unserer Webseite.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Mit viel Blut, Schweiß und Tränen habt ihr endlich euer Lehramtsstudium hinter euch gebracht. Nun steht die nächste Hürde schon bereit – das Referendariat. Die folgenden ein bis zwei Jahre sollen euch auf den praktischen und lebensnahen Alltag als Lehrkraft vorbereiten. Statt im Vorlesungssaal Didaktik zu pauken, steht ihr jetzt im Klassenraum und setzt euer theoretisches Wissen in die Tat um. Ein erfolgreiches Referendariat ist einer der Grundbausteine für eine erfolgreiche Karriere als Lehrkraft. Sich mehr oder weniger das erste Mal aus dem Hörsaal in den Klassenraum allein vor eine Klasse zu stellen, kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Die richtige Lektüre kann dabei eine wertvolle Unterstützung darstellen. Ob Klassiker der Pädagogik, Fachliteratur zur Unterrichtsmethodik oder amüsante Erfahrungsberichte und Geschichten ehemaliger Lehrer, das Spektrum der Literatur für angehende Lehrer:innen ist groß. Um euch bestens auf eurer Referendariat vorzubereiten, stellen wir euch sechs Bücher vor, die euch mit Humor und Expertise in den Vorbereitungsdienst führen.
Bei dem Namen Bob Blume klingelt es vielleicht bei einigen von euch. Ihr kennt ihn womöglich schon aus unserem Lehrerwiki oder seid auf Social Media schon mal über seinen Content gestolpert. Der Gymnasiallehrer, Autor und engagierte Blogger setzt sich auf seiner Website und Social Media Kanälen kritisch mit Fragen der digitalen Bildung, der Unterrichtsentwicklung, der Bildungspolitik und dem Referendariat auseinander. Als Autor hat Blume bereits mehrere Bücher zu verschiedenen Themen veröffentlicht, darunter Pädagogik, persönliche Entwicklung und Unterrichtsideen. Seine Bücher zeichnen sich durch ihre zugängliche Sprache, ihre praktischen Ratschläge und die nahbaren persönlichen Erfahrungen und Meinungen des Autors aus, die Leser:innen aus dem Lehrberuf ansprechen. Bob Blume, auch als Netzlehrer bekannt, ist auch als Begleiter von Referendar:innen im Digitalunterricht tätig. Daher hat er nicht nur die richtige Expertise euch hilfreiche Tipps für den Vorbereitungsdienst mit an die Hand zu geben, sondern kann eure Fragen und Ängste bestmöglich nachempfinden. “Abc der gelassenen Referendare” ist ein Ratgeber, der euch Leser:innen mit Satire und Humor die Angst vorm bevorstehenden Referendariat nehmen und wertvolle Tipps und Tricks mit auf den Weg geben will. Für nur 9,99 Euro könnt ihr das Buch zum Beispiel auf Amazon bequem nach Hause bestellen.
Auch das zweite Buch, das wir euch als Vorbereitung auf das Referendariat empfehlen möchten, ist von Bob Blume. In “Wegweiser Referendariat” wirft der Autor gemeinsam mit seinen Leser:innen einen positiv-realistischen Blick auf die Herausforderungen und Vorurteile der Zeit des Referendariats. Der Ratgeber liefert praktische Checklisten, um in jeglichen Situationen eurer Ausbildung helfen zu können. Blume schöpft aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz und gibt den Lesenden hilfreiche Hinweise mit auf den Weg. Das Buch dient als sachliche Informationsquelle und bietet anhand zahlreicher Querverweise auf den Blog des Autors die Möglichkeit, sich darüber hinaus weiterzubilden. Durch Erklärungen zur Unterrichtsplanung bis in zu humorvollen Anekdoten ist das Buch auch über die Lehrausbildung hinaus eine große Leseempfehlung. “Wegweiser Referendariat” könnt ihr ebenfalls auf Amazon für 15,29 Euro als Taschenbuch erwerben.
“Was hätten wir gerne früher gewusst?” – Inspiriert von dieser Frage ist das Buch “Tipps und Tricks für junge Lehrer”. Die Autoren haben in diesem Buch eine Bandbreite an wertvollen Tipps und Tricks für den Lehralltag und den Umgang in Problemsituationen gesammelt. Je nachdem welche Klassenstufe ihr gerade oder in Zukunft unterrichtet, würdet ihr entweder zur Buchversion für die Primar- oder die Sekundarstufe greifen. Als Referendar:innen wollt ihr den neuen Anforderungen und Aufgaben sicherlich schnell gerecht werden, was würde sich da besser eignen, als sich etwas von den erfahreneren Kolleg:innen abzuschauen. Das Buch “Tipps und Tricks für junge Lehrer” ermöglicht euch genau das. Die Autor:innen teilen ihre Erfahrungen und wandeln diese in hilfreiche Ratschläge für angehende Lehrer:innen um. Auch auf dem Instagram Account fit4ref findet dieses Buch im Highlight “Bücher” Erwähnung und wird euch im Zuge des Referendariats ans Herz gelegt. Die Bücher kosten bei Thalia jeweils knapp 23 und 25 Euro.
Das Handy wegnehmen? Die Tasche durchsuchen? Der Lehrer beendet den Unterricht? Was dürfen eigentlich Pädagog:innen? Dieser Frage widmet sich Dr. Thomas Böhm, Experte für Schulrecht und Autor des Buches “Nein, du gehst jetzt nicht aufs Klo! Was Lehrer dürfen”. Auch dieses Buch ist eine Empfehlung des fit4ref-Teams. In der Welt der Schule kursieren zahlreiche Vorurteile und Mythen über die Rechte und Pflichten von Lehrer:innen. Böhms Ratgeber informiert euch anhand zahlreicher Beispiele über die wichtigsten Informationen zur aktuellen Rechtslage. Damit erhaltet ihr als angehende Lehrkräfte ein fundiertes Verständnis über Erlaubtes und Unerlaubtes. Das Buch ist somit ein hilfreiches Werkzeug für Referendar:innen, um sich rechtlich sicher zu bewegen und mit fundiertem Wissen in den Vorbereitungsdienst zu starten. Bei Thalia kostet das Buch gerade mal 12,99 Euro.
“Ein unerlässlicher Ratgeber für Referendare und Profis. Garantiert vorurteilsbehaftet, subjektiv und pädagogisch zweifelhaft!” so lautet ein Teil der Beschreibung unserer nächsten Buchempfehlung. In “Das Survivalhandbuch für Lehrer: Entspannt von Ferien zu Ferien” lässt der frühere Grundschullehrer und jetziger Autor Norbert Golluch seine Leser:innen mit Humor am Alltag (angehender) Lehrkräfte teilhaben. Das Buch bietet zahlreiche Tipps und Strategien für verschiedenste Herausforderungen, denen Lehrer:innen im Unterricht, bei der Schülermotivation, im Umgang mit Eltern und Kollegen sowie bei der Bewältigung von Stress und Zeitmanagement gegenüberstehen. Praxisnahe Ratschläge und konkrete Beispiele aus dem Schulalltag unterstützen euch beim Einstieg in euer Referendariat. Für 9,99 Euro könnt ihr das Buch zum Beispiel bei Thalia kaufen.
Nicht nur wegen der hohen Arbeitsbelastung und den verschiedenen Ansprüchen von Eltern, Schüler:innen oder der Seminarleitung wird das Referendariat wahrscheinlich eine der herausforderndsten Phasen eures Lehramtsstudium sein. Auch eure Erwartungen müsst ihr erst an die Unterrichtsrealität anpassen. Um das bestens zu meistern, ist das Buch “Survival Guide Referendariat” eine tolle Quelle praktischer Tipps und Erfahrungsberichte. Der Autor Günther Koch hat selbst jahrelange Lehr- und Ausbildungserfahrung und teilt sein Wissen und seine Erkenntnisse, um angehenden Lehrkräften nicht nur zu helfen, das Referendariat zu "überleben", sondern es erfolgreich zu meistern. Von Problemen im Kollegium bis hin zur Arbeit unter Zeitdruck – dieser Ratgeber bietet praxisnahe Lösungen und unterstützt angehende Lehrkräfte dabei, die Herausforderungen des Referendariats zu bewältigen und persönlich sowie professionell zu wachsen. Sein Buch könnt ihr ebenfalls bei Thalia für 20 Euro erwerben.
Habt ihr noch Empfehlungen für Bücher, die man unbedingt vor dem Referendariat gelesen haben sollte? Was hättet ihr gerne früher gewusst? Schreibt es uns sehr gerne in die Kommentare!
Der Frühling ist da, und mit ihm die perfekte Gelegenheit, frische Energie und grüne Inspiration in eure Schulen zu bringen. Außerdem ist heute der Welttag der Kreativität und Innovation, also der perfekte Anlass, um im Garten kreativ zu werden. Während die Natur draußen zu neuem Leben erwacht, ist es an der Zeit, auch eure Klassenzimmer und Innenhöfe mit einer Prise Frische zu würzen – und was wäre dafür besser geeignet als eine Vielzahl von Pflanzen?
In einer Welt voller Zahlen, Fakten und Stundenpläne können Pflanzen einen Hauch von Leben und Lebendigkeit in euren Schulalltag bringen. Aber lasst euch nicht täuschen – sie sind weit mehr als nur dekorative Elemente. Pflanzen sind die stillen Helferinnen, die euch dabei unterstützen, ein optimales Lernumfeld zu schaffen.
In diesem Artikel möchten wir euch eine umfassende Palette von Pflanzen präsentieren, die speziell für Schulgebäude und Innenhöfe geeignet sind. Ob ihr nun einen grünen Daumen habt oder nicht, wir haben für jeden etwas dabei – von robusten Zimmerpflanzen bis hin zu blühenden Schönheiten für den Außenbereich.
Bei der Auswahl von Pflanzen für euer Schulgebäude oder Klassenzimmer ist es wichtig, einige Kriterien zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen gut gedeihen und den Schulalltag bereichern. Hier sind einigen wichtige Punkte, auf die ihr achten solltet:
Anpassungsfähigkeit: Wählt am besten Pflanzen aus, die sich gut an unterschiedliche Umgebungsbedingungen anpassen können. Dies ist besonders wichtig, da Schulräume oft wechselnden Licht- und Temperaturverhältnissen ausgesetzt sind. Deshalb solltet ihr die Lichtverhältnisse im Raum berücksichtigen und Pflanzen auswählen, die sowohl in hellen als auch in schattigen Bereichen gedeihen können. Achtet darauf, dass die ausgewählten Pflanzen auch mit gelegentlichen Temperaturschwankungen zurechtkommen können, da Schulgebäude oft tagsüber geheizt und nachts abgekühlt werden. Für das Schulgelände solltet ihr auf Pflanzen setzen, die mit den örtlichen Bedingungen eures Schulhofes zurechtkommen. Achtet hier auf den Bodentyp, die Sonneneinstrahlung und den Wasserbedarf. Wählt am besten Pflanzen, die auch gelegentlichen Trockenperioden (zum Beispiel während der Ferien) oder starkem Wind trotzen können.
Pflegeleichtigkeit: Entscheidet euch für Pflanzen, die wenig Pflege benötigen und auch von Schüler:innen gut betreut werden können. Dies ist besonders wichtig, da die Pflege der Pflanzen oft in den Schulalltag integriert wird und nicht viel Zeit beanspruchen sollte. Wählt robuste Pflanzen aus, die auch bei gelegentlicher Vernachlässigung gut überleben können. Dies umfasst Pflanzen, die nicht zu oft gegossen werden müssen und nicht anfällig für Schädlinge oder Krankheiten sind.
Sicherheit: Achtet darauf, dass die ausgewählten Pflanzen keine giftigen Bestandteile enthalten, insbesondere wenn jüngere Schüler:innen Zugang zu den Pflanzen haben. Vermeidet Pflanzen mit scharfen oder stacheligen Blättern, die Verletzungen verursachen könnten. Stellt sicher, dass die Pflanzen keine allergischen Reaktionen bei Schüler:innen oder Lehrkräften auslösen können, insbesondere wenn diese allergisch auf bestimmte Pflanzen reagieren.
Vielfalt: Für das Außengelände solltet ihr eine Vielfalt an Pflanzenarten anstreben, um eine abwechslungsreiche und attraktive Landschaft zu schaffen. Ihr könnt blühende Pflanzen wählen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen. Integriert auch Sträucher und Bäume, um Schatten zu spenden und eine natürliche Umgebung zu schaffen.
Natürliche Akzente in Klassenräumen schaffen nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern können auch das Lernumfeld positiv beeinflussen. Hier sind einige der besten Pflanzen, die sich besonders gut für Klassenräume eignen:
Bogenhanf: Diese pflegeleichte Zimmerpflanze ist bekannt für ihre robusten Eigenschaften und ihre Fähigkeit, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Sie benötigt nur wenig Licht und Wasser, was sie zu einer idealen Wahl für Klassenräume macht, in denen die Pflegezeit begrenzt ist.
Gummibaum: Der Gummibaum ist eine robuste Pflanze, die in verschiedenen Lichtverhältnissen gedeihen kann und gleichzeitig Schadstoffe aus der Luft filtert. Er ist einfach zu pflegen und eignet sich daher gut für Klassenräume, in denen die Beleuchtung variiert.
Efeutute: Die Efeutute ist eine äußerst anpassungsfähige Pflanze, die gut in hängenden Körben oder auf Regalen gedeiht. Sie ist bekannt dafür, Formaldehyd aus der Luft zu entfernen, und trägt somit zur Verbesserung der Luftqualität im Klassenraum bei.
Bergpalme: Diese Zimmerpalme ist ideal für Klassenräume, da sie nicht nur eine grüne Note hinzufügt, sondern auch ausgezeichnete Luftreinigungseigenschaften besitzt. Sie benötigt nur wenig Licht und Wasser, was sie zu einer pflegeleichten Option macht.
Philodendron: Philodendren sind robuste und vielseitige Zimmerpflanzen, die in verschiedenen Formen erhältlich sind. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft und tragen so zu einer gesünderen Umgebung im Klassenraum bei.
Die Integration von Pflanzen in den Klassenraum bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern kann auch euren Unterricht bereichern. Durch die Pflege der Pflanzen können eure Schüler:innen lernen, Verantwortung zu übernehmen und lernen wichtige ökologische Zusammenhänge kennen. Darüber hinaus können ihr die Pflanzen als Anschauungsmaterial nutzen, um Themen wie Fotosynthese, Ökosysteme oder botanische Vielfalt zu veranschaulichen. Die grüne Umgebung schafft zudem eine entspannte Atmosphäre, die das Lernen und die Konzentration fördern kann.
Innenhöfe bieten eine ideale Möglichkeit, um grüne Oasen in Schulgebäuden zu schaffen und gleichzeitig die Natur näher zu bringen. Hier sind einige Pflanzen, die sich besonders gut für Innenhöfe eignen:
Lavendel: Lavendel ist nicht nur eine duftende Pflanze, sondern auch äußerst pflegeleicht. Seine lila Blüten locken Bienen an und können zur Beruhigung beitragen, was besonders in stressigen Schulalltagen von Vorteil ist.
Sonnenhut: Diese robuste und winterharte Pflanze produziert farbenfrohe Blüten, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge anziehen. Der Sonnenhut ist eine attraktive Ergänzung für jeden Schulgarten.
Taglilie: Taglilien sind mehrjährige Pflanzen mit attraktiven Blüten und einer Vielzahl von Farbvariationen. Sie sind pflegeleicht und können den Schulhof mit ihrer Schönheit beleben.
Fetthenne: Diese sukkulente Pflanze ist perfekt für sonnige Innenhöfe geeignet, da sie Trockenheit gut verträgt. Ihre farbenfrohen Blüten bringen Leben in den Schulgarten und bieten gleichzeitig Nahrung für Insekten.
Staudenastern: Staudenastern sind spätblühende Pflanzen, die im Herbst Farbe in den Schulgarten bringen. Sie sind beliebt bei Schmetterlingen und Bienen und tragen zur Förderung der Biodiversität bei.
Mit der Integration dieser Pflanzen in die Innenhöfe eurer Schule könnt ihr nicht nur die ästhetische Qualität des Schulgeländes verbessern, sondern auch zu einem lebendigen und lehrreichen Umfeld beitragen. Ein grünes Schulgelände kann auch ein toller Rückzugsort für euch und eure Schüler:innen sein — vielleicht wollt ihr euren Unterricht ja auch mal ins Freie verlegen? Wie ihr euren Schulgarten naturnah gestalten könnt und dabei Artenschutz betreiben könnt, haben wir uns bereits in diesem Artikel angeschaut.
Fassadenbegrünung bietet Schulen die Möglichkeit, nicht nur das äußere Erscheinungsbild ihrer Gebäude zu verbessern, sondern auch einen zusätzlichen Lebensraum für die Tierwelt zu schaffen. Dabei können verschiedene Pflanzen verwendet werden, die entweder selbstklimmend sind oder Kletterhilfen benötigen.
Bedenken bezüglich möglicher Schäden am Mauerwerk können durch eine sorgfältige Auswahl der Pflanzen und zu begrünenden Flächen minimiert werden. Selbstklimmende Kletterpflanzen haften mit Haftorganen am Mauerwerk und nehmen ihre Nährstoffe aus dem Boden auf, sodass das Mauerwerk nicht beschädigt wird. Zudem bieten sie Schutz vor Regen und verringern Temperaturschwankungen.
Die Integration von Fassadenbegrünung in den Schulunterricht bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Schüler:innen, um über biologische Prozesse zu lernen und ihre kreative Seite zu entwickeln. Im Biologieunterricht könnt ihr beispielsweise die verschiedenen Pflanzenarten erforschen, ihre Wachstumsbedingungen untersuchen und verstehen, wie sie sich an ihre Umgebung anpassen. Sie können auch die ökologische Bedeutung der Begrünung für die lokale Tierwelt erforschen und verstehen, wie Pflanzen Lebensräume für verschiedene Arten schaffen.
Im Kunstunterricht können eure Schüler:innen kreative Gestaltungsideen für die Fassadengestaltung entwickeln. Sie können Entwürfe für die Platzierung der Pflanzen erstellen, Muster und Farbschemata entwerfen und sogar an der Auswahl der Pflanzenarten teilnehmen, die ästhetische und ökologische Ziele erfüllen.
Wie wäre es, wenn ihr euer Klassenzimmer in eine lebendige grüne Oase verwandelt? Mit vertikalen Gärten könnt ihr eine Fülle von Pflanzen auf kleinstem Raum unterbringen und gleichzeitig eine frische, grüne Atmosphäre schaffen. Nutzt spezielle vertikale Wandmodule oder Taschen, um eure Pflanzen an den Wänden zu platzieren, oder hängt Hängeampeln an Fenstern, Decken oder an speziellen Gestellen im Klassenzimmer auf. Wichtig ist, dass eure Konstruktion sicher und stabil ist, um mögliche Gefahren zu vermeiden. Und dann heißt es: Ran an die Pflanzen! Kümmert euch liebevoll um sie, denn nicht nur werden sie euer Klassenzimmer verschönern, sondern auch eure Sinne beleben und eure Kreativität anregen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, euer eigenes kleines Grünreich im Klassenzimmer zu schaffen. Richtet dafür zusammen mit euren Schüler:innen eine gemütliche Pflanz-Ecke ein, in der ihr Pflanzen anbauen könnt. Holt euch dafür Töpfe oder Pflanzkästen und wählt eure Lieblingspflanzen aus. Vielleicht möchtet ihr sogar ein Mini-Gewächshaus nutzen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen und mit eurer Klasse das Pflanzenwachstum hautnah zu beobachten. So können eure Schüler:innen nicht nur etwas über Pflanzenpflege lernen, sondern auch sehen, wie eure grünen Freunde Tag für Tag wachsen und gedeihen.
Wie gestaltet ihr euer Schulgebäude und -gelände grüner? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
In unserem ersten Artikel zur Projektwoche Nationalsozialismus haben wir euch Formate und Informationsquellen vorgestellt, die den komplexen und sensiblen Themenkomplex des Nationalsozialismus für den Unterricht zugänglich machen sollen. Heute möchten wir einen Schritt weiter gehen und uns mit der Frage beschäftigen, wie ihr die Themen Judenverfolgung und Holocaust vermitteln könnt.
Geschichtliches Wissen erfüllt einerseits den Zweck, die Vergangenheit zu verstehen und aus Fehlern zu lernen, um sie nicht zu wiederholen. Andererseits dient es auch dem Gedenken an die Opfer und dem Bewahren ihrer Erinnerung. In Schulen kommt der Vermittlung dieses Wissens eine zentrale Rolle zu, jedoch gestaltet sich gerade die Auseinandersetzung mit dem Holocaust oft schwierig. Die massive Zahl von Opfern und die Grausamkeit der Ereignisse machen es den Schüler:innen schwer, die Tragweite dieser Geschehnisse zu begreifen. Zudem führen Bilder von Leichenbergen oft zu Abwehrreaktionen statt Empathie. Lehrkräfte stehen zudem vor der Herausforderung, dem gesellschaftlichen Desinteresse an diesem Thema entgegenzuwirken, das häufig auf die belastende Natur des Lernstoffs zurückzuführen ist.
Bei der Vermittlung sensibler Themen wie dem Holocaust ist es entscheidend, einen einfühlsamen und respektvollen Ansatz zu wählen. Ihr solltet euch bewusst sein, dass Schüler:innen persönliche Verbindungen zu diesen Themen haben könnten. Daher ist es wichtig, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem die Klasse offen über ihre Gedanken und Gefühle sprechen kann, ohne Angst vor Vorurteilen oder Diskriminierung. Darüber hinaus sollte die Vermittlung historischer Fakten mit einer reflektierten Auseinandersetzung über die Ursachen, Auswirkungen und Lehren aus dieser dunklen Periode der Geschichte einhergehen. Angesichts der psychischen Belastung, die mit der Vermittlung von Themen wie dem Holocaust einhergeht, sollten Lehrkräfte besonders aufmerksam vorgehen. Es ist wichtig, dass ihr den emotionalen Zustand eurer Schüler:innen genau beobachtet und auf Anzeichen von Stress, Trauer oder Unwohlsein achtet. Im Falle von starken emotionalen Reaktionen sollten Lehrkräfte auch die Hilfe von Schulpsycholog:innen in Anspruch nehmen, um ihren Schüler:innen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Laut der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem ist es entscheidend, auch die Vielfalt jüdischer Lebenswelten vor, während und nach dem Holocaust zu verstehen. Vor dem Holocaust war die jüdische Bevölkerung integraler Bestandteil europäischer Gesellschaften und trug aktiv zu diesen bei. Die Geschichte europäischer Juden ist daher nicht allein durch Opfererfahrungen geprägt, sondern umfasst auch ihre kulturellen, politischen und sozialen Beiträge. Während dieser Epoche erlebten Juden eine dramatische Veränderung ihrer Lebensbedingungen, beginnend mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der systematischen Ausgrenzung und Verfolgung. Die Versuche, ein normales Leben aufrechtzuerhalten, wurden durch immer strengere Repressionen und Einschränkungen erschwert. Existenzielle Dilemmata waren oft von aussichtslosen Alternativen geprägt, wie der schweren Entscheidung zwischen Emigration und Verbleib in der Heimat. Nach der Befreiung war das Leben für Überlebende geprägt von der Realisierung des Verlustes und der Bewältigung traumatischer Erinnerungen. Trotzdem versuchten viele, einen Neuanfang zu machen und ein neues jüdisches Leben aufzubauen, was als persönlicher Triumph empfunden wurde. Jüdisches Leben ist mehr als der Holocaust. Es umfasst eine reiche Geschichte, kulturelle Vielfalt und bedeutende Beiträge zur Gesellschaft, die über das Trauma des Holocaust hinausreichen.
Dem Konzept der altersgemäßen Entfaltung des Lernstoffes Holocaust von Yad Vashem zufolge erfordert eine frühe Erstbegegnung mit dem Thema Holocaust einen einfühlsamen Zugang auf mehreren Ebenen. Empathie sei hierbei von zentraler Bedeutung, wobei es wichtig ist, sie von Identifikation zu unterscheiden. Dies ermögliche den Lernenden, die Emotionen anderer zu verstehen, ohne sich komplett in sie hineinzuversetzen. Eine sorgfältige Materialauswahl, die biografische Narrationen eines Individuums einbezieht und positive Aspekte der Geschichten hervorhebt, fördere diese empathische Lernhaltung. Zudem sei es wichtig, den Schüler:innen Selbstschutz, Historizität und Handlungskompetenz als Ziele eines immanent-historischen Lernens zu vermitteln.
Authentische Zeitzeugennarrationen ermöglichten es den Lernenden, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen und sich für ihre eigene Handlungskompetenz zu sensibilisieren. Darüber hinaus biete die Auseinandersetzung mit historiografischen Grundlagen die Möglichkeit, den Konstruktionscharakter von Geschichtserzählungen zu verstehen. Insgesamt ermöglicht eine sorgfältige Materialauswahl und die Gewährung von Autonomie den Schüler:innen, sich empathisch mit dem Thema Holocaust auseinanderzusetzen und einen tieferen Einblick in die historischen Ereignisse zu gewinnen. Dies fördert nicht nur ihr historisches Verständnis, sondern stärkt auch ihre Fähigkeit zur empathischen Reflexion und kritischen Analyse – wichtige Kompetenzen für eine umfassende historische Bildung.
Der Zeitpunkt, ab dem man mit Kindern und Jugendlichen über den Nationalsozialismus und den Holocaust sprechen sollte, ist oft eine komplexe Frage, die sorgfältige Überlegung erfordert. Das Deutsche Schulportal hat im November 2020 eine Umfrage “Ab welcher Klassenstufe sollte der Holocaust Thema in der Schule sein?” durchgeführt. Dabei wurden 90 Antworten ausgewertet, die meisten Befragten sprachen sich dabei für eine Thematisierung in der Schule ab der 5. Klasse aus. In den allermeisten Schulen wird das Thema Nationalsozialismus erst in der Sekundarstufe I ausführlich behandelt.
Nationalsozialismus und Holocaust sind in allen Bundesländern im Fach Geschichte bzw. – je nach Länderregelung – in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern mit einem hohen Anteil an Geschichte fest verankert und verpflichtender Unterrichtsgegenstand in den Jahrgangsstufen 9 oder 10, vereinzelt auch Jahrgangsstufe 8. In der Regel verlässt demnach kein:e Schüler:in die Schule, ohne etwas über dieses Kapitel deutscher Geschichte erfahren zu haben. Hinzu kommt, dass das Thema auch in anderen Unterrichtsfächern des Sekundarbereichs I, insbesondere in Deutsch und Religion/Ethik mit einer fachspezifischen Schwerpunktsetzung besprochen wird. Im Sekundarbereich II sind Nationalsozialismus und Holocaust in einer vertiefenden und größere Zusammenhänge aufzeigenden Weise abermals verpflichtender Unterrichtsgegenstand.
Im Interview mit dem Deutschen Schulportal betonte Benjamin Stello, Geschichtslehrer und Landesfachberater für Geschichte des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein, die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise. Er erklärte, dass die Zielsetzung des Geschichtsunterrichts darin bestehe, dass Schüler:innen aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen sollten. In Bezug auf den Holocaust sei es wichtig, dass sie zu toleranten Menschen werden, die demokratische Werte achten. Allerdings dürfe dies nicht mit einem “erhobenen Zeigefinger” geschehen, sondern die Jugendlichen müssten sich ihre eigenen Meinungen bilden. Stello betonte, dass sowohl ein affektiver als auch ein kognitiver Zugang zur Thematik wichtig sei, da ein rein emotionaler Zugang zur Überwältigung führen könne.
Die Frage nach dem geeigneten Alter für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist laut Stello eng mit der Entwicklung von moralischem Differenzierungs- und Urteilsvermögen verbunden. Entwicklungspsychologisch sei dies gewöhnlich erst in der frühen Adoleszenz möglich, was im Schnitt etwa der achten Klasse entspricht. Auch die Fähigkeit des Perspektivwechsels sei erst in diesem Alter umfassender möglich. Stello erklärte jedoch, dass es möglich sei, auch mit jüngeren Kindern über den Holocaust zu sprechen, wenn sie mit dem Thema in Berührung kommen und Fragen stellen. Dennoch halte er es nicht für zielführend, das Thema bereits wesentlich früher im Unterricht zu behandeln, da jüngere Kinder oft Schwierigkeiten hätten, die Informationen zu verarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen.
Der Transfer von Erkenntnissen aus der Geschichte auf aktuelle politische Situationen, insbesondere in Bezug auf Antisemitismus, sei laut Stello von großer Bedeutung. Er betonte jedoch, dass der Geschichtsunterricht allein nicht ausreiche, um Antisemitismus zu bekämpfen. Es sei wichtig, sich in der Schule kontinuierlich mit Strukturen von Diskriminierung auseinanderzusetzen und nicht nur einen kurzen Abschnitt über den Nationalsozialismus zu behandeln.
Der Zugang zum Thema Holocaust sollte nach Ansicht von Sylvia Löhrmann, Lehrerin und frühere Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen, vor allem durch "empathisches Erinnern ohne erhobenen Zeigefinger" geprägt sein, da ein emotionaler Zugang zur Geschichte viel nachhaltiger wirke. Sie betonte im Interview gegenüber dem Deutschen Schulportal, dass es wichtig sei, den jungen Menschen emotionale Zugänge zu den Geschehnissen der Vergangenheit zu eröffnen. Dabei können verschiedene Wege beschritten werden, wie zum Beispiel der Besuch einer Gedenkstätte, das Forschen über Opfer des Holocaust im eigenen Ort oder die Auseinandersetzung mit Zeitzeugnissen. Löhrmann hebt hervor, dass auch die Digitalisierung viele Möglichkeiten bietet, Jugendliche zu "Zweitzeugen" zu machen, indem sie sich mit den historischen Ereignissen auseinandersetzen und dazu Stellung beziehen. Dies sei besonders in Zeiten, in denen kaum noch Zeitzeugen vorhanden seien, wichtig.
Die Erinnerungskultur sollte aus Sicht von Löhrmann auch eine historische und politische Einordnung beinhalten, indem nach den Ursachen und den damaligen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umständen gesucht wird. Dabei wäre es wichtig, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie zwar nicht für die Vergangenheit verantwortlich sind, aber als Demokrat:innen dafür verantwortlich sind, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. Sie betont, dass die Erinnerungskultur altersgemäß die ganze Schullaufbahn hindurch eine Rolle spielen sollte, da sie eine Daueraufgabe von Schule ist und nötiger denn je sei.
Letztendlich ist die Wahl des Ansatzes, sei es affektiv, kognitiv oder emotional, den Lehrkräften überlassen. Wie so oft ist eine Mischung aus verschiedenen Zugängen sinnvoll, die auch vom eigenen Unterrichtsstil und natürlich der Klasse abhängt.
Basierend auf verschiedenen Umfragen lässt sich feststellen, dass die Behandlung des Holocaust an deutschen Schulen kontrovers beurteilt wird. Eine Befragung von 2018 zeigt, dass nur 19 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass der Holocaust voll und ganz ausreichend behandelt wird, während 31 Prozent angaben, dass er teilweise ausreichend behandelt wird. Dem gegenüber stehen 27 Prozent, die dies verneinen, und 9 Prozent, die angeben, dass der Holocaust überhaupt nicht ausreichend behandelt wird. 14 Prozent der Befragten gaben an, dazu keine klare Meinung zu haben.
Eine weitere Umfrage aus dem Jahr 2021/2022 zeigt, dass sich die Einschätzung des eigenen Wissens über die Zeit des Nationalsozialismus unter den Befragten stark unterscheidet. Während 15,4 Prozent angaben, sehr gut informiert zu sein, und 43,4 Prozent ihr Wissen als eher gut einschätzten, gab es auch 10,4 Prozent, die eher nicht gut informiert seien, und 4,3 Prozent, die angaben, überhaupt nicht gut informiert zu sein.
Eine Umfrage unter der Generation Z zeigt ähnliche Ergebnisse, wobei 10 Prozent angaben, sehr gut informiert zu sein, und 40 Prozent ihr Wissen als eher gut einschätzten. Die Einschätzungen über den Umfang des gelernten Materials über die Zeit des Nationalsozialismus in der Schule variieren ebenfalls stark.
Wir hoffen, dass dieser Artikel einige wichtige Fragen zum Umgang mit dem Thema Holocaust im Schulunterricht beantwortet hat, auch wenn wir uns bewusst sind, dass dieses Thema viel zu komplex ist, um vollständig in einem Artikel behandelt zu werden. Wie empfindet ihr den aktuellen Umgang mit dem Holocaust im Schulunterricht und welche Verbesserungsvorschläge habt ihr?
Welche weiteren Fragen stellen sich für euch im Zusammenhang mit der Vermittlung des Holocausts in Schulen? Gibt es bestimmte Aspekte, die noch nicht behandelt wurden und die ihr gerne näher beleuchtet sehen würdet? Wir laden euch herzlich ein, eure Gedanken und Perspektiven in den Kommentaren zu teilen und damit zu einer weiteren Diskussion und vielleicht weiteren Artikeln beizutragen.
Die römische Geschichte ist nicht gerade dafür bekannt, die Massen in Begeisterungsstürme zu versetzen – und das Gleiche gilt oft für den Geschichtsunterricht in der Schule. Doch was wäre, wenn wir euch sagen würden, dass Geschichte auch richtig spannend sein kann?
Für Lehrer:innen, die ihren Schüler:innen einen Geschichts- oder Lateinunterricht bieten wollen, der nicht einschläfernd ist, haben wir einen Geheimtipp: Schulausflüge zu römischen Stätten und Relikten in Deutschland. Von den majestätischen Ruinen römischer Städte bis zu den gut erhaltenen Überresten alltäglicher römischer Lebensweise bieten zahlreiche Orte im ganzen Land ein reichhaltiges pädagogisches Angebot für Schulklassen. Diese Ausflüge ermöglichen es den Schüler:innen, in das tägliche Leben, die Architektur, die Kunst und die Kultur des Römischen Reiches einzutauchen und dabei ein tieferes Verständnis für die Geschichte und die Einflüsse dieser faszinierenden Epoche zu entwickeln.
Wir machen eine Zeitreise durch das antike Deutschland und zeigen euch einige faszinierende und ungewöhnliche Ziele für solche Ausflüge.
Wenn ihr schon immer mal in die Rolle eines römischen Soldaten schlüpfen wolltet, ist das Römerkastell Saalburg der ideale Ort für euch und eure Klasse. Dieser Ort war einst ein strategischer Posten, an dem römische Truppen den Verkehrsweg zwischen der Mainebene und dem Germanengebiet kontrollierten. Heute bietet die Saalburg eine reichhaltige Auswahl an Bildungsangeboten speziell für Schulklassen. Bei einem Besuch können eure Schüler:innen nicht nur die militärische Organisation der Römer kennenlernen, sondern auch einen Einblick in das tägliche Leben eines römischen Soldaten erhalten. Von der Ausbildung im Kampf bis hin zur Verteidigung des Kastells können Schüler:innen die Herausforderungen und Aufgaben eines römischen Soldaten nachvollziehen.
Ihr könnt dabei aus verschiedenen Programmen wählen, darunter Führungen, Aktivprogramme für unterschiedliche Altersgruppen und sogar Vorführungen römischer Tracht und Soldatenausrüstung. Erfahrene Guides führen die Schüler:innen durch die rekonstruierten Gebäude und erklären die Geschichte und Funktionen der einzelnen Bereiche. Dabei können die Schüler:innen das Kastell erkunden und sich ein Bild davon machen, wie das Leben vor über 1.800 Jahren ausgesehen hat.
Für diejenigen, die es moderner mögen, steht der digitale Kastell Guide bereit, um das Gelände und die Ausstellungsräume interaktiv zu erkunden. Mit dem eigenen Smartphone oder Tablet können eure Schüler:innen auf eine Entdeckungstour gehen und zwischen elf Kurzführungen wählen, die sie quer durch das Gelände und die Ausstellungsräume navigieren. Der Guide bietet nicht nur informative Texte, sondern auch viele Bilder, kurze Videos und sogar spannende 3D-Modelle, die die Welt der Römer anschaulich machen.
Wenn ihr mit eurer Schulklasse die Saalburg besuchen möchtet, könnt ihr ganz einfach per Mail oder telefonisch reservieren. Die Anreise ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Nehmt die S-Bahn-Linie 5 ab Frankfurt am Main Richtung Bad Homburg/Friedrichsdorf bis Bad Homburg. Vom Bahnhofsvorplatz fährt nur viermal täglich die Stadtbuslinie 5 direkt zur Saalburg. Alternativ könnt ihr die Taunusbahn (Linie 15) ab Bad Homburg oder Frankfurt am Main nehmen, die einige Male am Tag bis zum Bahnhof Saalburg/Lochmühle fährt. Von dort aus führt ein Fußweg entlang des Limes zur Saalburg, etwa 45 Minuten Fußweg.
In Deutschland gibt es kaum einen besseren Ort, um die faszinierende römische Geschichte hautnah zu erleben als den Archäologischen Park und das Römermuseum in Xanten. Hier, wo einst die bedeutende römische Stadt Colonia Ulpia Traiana am Niederrhein florierte, könnt ihr heute in die Vergangenheit eintauchen wie nie zuvor.
Der Archäologische Park bietet euch und eurer Klasse die Möglichkeit, durch die teilweise rekonstruierten Überreste der antiken Stadt zu wandeln. Das Amphitheater, das größte seiner Art in Deutschland, sowie Teile der römischen Thermen und einer Hafenanlage lassen die einstige Pracht und das alltägliche Leben der Römer lebendig werden.
Für Schulgruppen jeden Alters sind die lebendigen Führungen und Aktionsprogramme im Archäologischen Park und dem LVR-RömerMuseum ein absolutes Highlight. Hier werden alle Sinne angesprochen, während ihr euch in die Welt der Römer vertieft.
In den verschiedenen interaktiven Erkundungsmöglichkeiten wird euch das römische Leben auf anschauliche Weise näher gebracht. Von Toren über Tempel bis hin zu Werkstätten und dem Badehaus könnt ihr alles in Originalgröße erkunden und erleben. Speziell auf die Bedürfnisse von Schulklassen zugeschnittene Programme ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit der Antike. Die Programme reichen von Römerwochenenden mit Aktivitäten wie Knochenschnitzen bis hin zu speziellen Themen wie römischer Mathematik oder Malen & Farben in der Antike.
Empfehlungen für euren Besuch? Plant mindestens vier Stunden ein, um das Gelände vollständig zu erkunden und genug Zeit für eine Pause und die Spielplätze zu haben. Informiert euch vorab über wettergerechte Kleidung und Verpflegungsmöglichkeiten.
Anreisen könnt ihr einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Ihr steigt in Duisburg in den Regionalexpress und erreicht den Bahnhof Xanten nach rund 45 Minuten. Vom Bahnhof Xanten fährt der Linienbus SL42 (Richtung: Brigittenstraße) regelmäßig innerhalb von fünf Minuten zum Parkeingang an der Straße "Am Rheintor" (Eingang Hafentempel). Für den Fußweg zum neuen Parkeingang LVR-RömerMuseum solltet ihr rund zehn Minuten einplanen.
Und vergesst nicht, dass Xanten neben dem Archäologischen Park und dem Museum noch viele weitere Attraktionen zu bieten hat. Die historische Innenstadt, die Jugendherberge und das Freizeitzentrum mit Badeseen machen euren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Im Limesmuseum und Römerpark Ruffenhofen könnt ihr mit eurer Klasse die römische Geschichte auf lebendige Weise erkunden und euch in die Zeit der alten Römer zurückversetzen. Schreitet durch die authentische Rekonstruktion eines römischen Gutshofs, lauscht dem Plätschern des antiken Brunnens und spürt die Geschichte, die in den alten Gemäuern zu leben scheint.
Im Römerpark erwartet eure Klasse eine Vielzahl von Workshops, die euch Einblicke in die römische Landwirtschaft, das Handwerk und das alltägliche Leben gewähren. Hier könnt ihr erfahren, wie die alten Römer wirklich gelebt haben, während ihr die rekonstruierten Gebäude einer villa rustica erkundet und euch vorstellt, wie es gewesen sein muss, dort zu leben. Das LIMESEUM ist nicht nur ein Museum, sondern ein Portal in die Vergangenheit. Durchstreift die oberflächlichen Bepflanzungen, die die Umrisse der Gebäude aus römischer Zeit anzeigen, und erlebt die Geschichte des antiken Roms hautnah. Bestaunt das Reiterkastell, ein beeindruckendes Zeugnis der römischen Militärgeschichte, und spürt die Bedeutung, die diese Grenze des römischen Reiches einst hatte.
Wenn euren Schüler:innen ein Museumsbesuch zu langweilig sein sollte, können sie in verschiedenen Workshops auch selbst tätig werden. Hier können sie zum Beispiel ihre eigenen römischen Münzen prägen, römische Spiele ausprobieren oder eine Feder aus Schilfrohr schnitzen, um selbst wie die alten Römer zu schreiben.
Für euren Unterricht könnt ihr auch die eigens konzipierten Römerkoffer nutzen. Jeder Koffer bietet eine Vielzahl von Nachbildungen römischer Gegenstände zu einem bestimmten Thema, um den Schüler:innen ein tieferes Verständnis für die römische Geschichte zu vermitteln. Ihr könnt die Welt der „Römischen Spiele“ mit Würfeln, Spielfiguren aus Ton und sogar einem Holzschwert sowie einer Öllampe mit einer Darstellung eines Gladiatorenkampfes erleben. Oder erforscht den „Römischen Alltag“ mit einer Vielfalt von Nachbildungen, darunter Geschirr, Arztbesteck, Münzen, Schuhe und eine kleine Götterfigur. Ihr könnt nach Voranmeldung Koffer zu verschiedenen Themen ausleihen, um den Unterricht zu bereichern. Jeder Koffer wird mit einem Begleitheft geliefert, das weitere Informationen zu den Gegenständen und zur Gestaltung des Unterrichts enthält.
Für den Preis könnt ihr etwa zwei bis vier Euro pro Schüler:in einplanen, je nach der gebuchten Aktion. Die Anreise gestaltet sich leider etwas schwieriger. Der Park liegt zwischen der Romantischen Straße und dem neuen Fränkischen Seenland, eingebettet zwischen den Gemeinden Gerolfingen, Wittelshofen und dem Markt Weiltingen. Für diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchten, bietet das LIMESEUM werktäglich zu verschiedenen Uhrzeiten eine Bedarfsbushaltestelle der Linie Dinkelsbühl-Wassertrüdingen 825 an. Ihr müsst euch jedoch spätestens am Tag vor eurem Besuch bis 16:00 Uhr telefonisch anmelden, um eine entsprechende Fahrt zu arrangieren. Römisches Gräberfeld Köln-Marsdorf
Wenn euch im Gegensatz dazu das Leben der reichen und privilegierten Römer interessiert, empfehlen wir euch einen Besuch in der Villa Borg. Hier erfahrt ihr, wie die Menschen früher auf einem Landgut gelebt haben.
Dabei gibt es viele verschiedene Schauplätze, die ihr zusammen mit euren Schüler:innen erkunden könnt: das Freilichtmuseum mit dem archäologischen Museum, das prachtvolle Villenbad, harmonische Gärten, Festräume, eine römische Küche und nicht zuletzt die römische Taverne. Hier könnt ihr die Atmosphäre vergangener Zeiten spüren und die Geschichte lebendig werden lassen.
Für eure Klasse bietet euch die Villa Borg ein „Rundum-sorglos-Paket“. Dies beinhaltet eine informative Führung durch die Villa. Das hier erworbene Wissen können eure Schüler:innen anschließend in einem Suchspiel vertiefen und Geschichte hautnah erleben. Des Weiteren gibt es die Wahl zwischen verschiedenen „Mitmachmodulen“: vom Töpfern bis zum Kochen ist für jeden etwas dabei. In der Mittagspause könnt ihr eine kleine Wanderung mit eurer Klasse auf dem Villa Borg Trail unternehmen. Auch hier habt ihr die Möglichkeit zwischen verschiedenen Aktionen wie Speerwerfen oder einer Erlebnisführung zu wählen.
Für eine Schulklasse mit 25 Schüler:innen liegt ihr mit eurem Besuch bei 300 Euro. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist unkompliziert: Von Montag bis Freitag könnt ihr vom Bahnhof Merzig mit der Buslinie 250 Richtung Nennig zur Villa Borg gelangen. Alternativ ist auch die Haltestelle Oberleuken, Ortsmitte eine Option, von der aus ihr nur 15 Minuten zu Fuß bis zur Villa Borg habt.
Sind für euch interessante Ziele dabei? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Sicherlich kennt ihr das: Seit Tagen schiebt ihr schon das Korrigieren der Klassenarbeiten vor euch her, weil es lästig und zeitaufwendig ist. Der hektische Alltag von Lehrkräften erfordert oft die Bewältigung einer Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben an einem Tag: die Vorbereitung des Unterrichts, das Erstellen von Leistungskontrollen, die Recherche zu den besten Unterrichtsmethoden – der Zeitdruck ist ständig präsent. Trotz des Bewusstseins der Dringlichkeit der Aufgaben, scrollt man lieber durch die sozialen Medien oder lässt sich von den Nachrichten ablenken. Prokrastination, das Aufschieben von unangenehmen Aufgaben, betrifft uns alle. Wie ihr sie bewältigen könnt und was überhaupt dahinter steckt, damit beschäftigen wir uns in diesem Artikel.
“Prokrastination” leitet sich vom lateinischen “procrastination", die “Vertagung auf morgen“ ab und ist der wissenschaftliche Ausdruck für ein pathologisches Aufschiebeverhalten. Laut Dr. Alexa Schneider beschreibt Prokrastinieren: "Das Verschieben einer zumeist unangenehmen Tätigkeit, zugunsten einer angenehmen oder zumindest weniger unangenehmen Tätigkeit”. Dabei wissen wir eigentlich, dass es negative Konsequenzen nach sich zieht, in unserem Beispiel vermutlich die Verschlechterung der Unterrichtsqualität, die allgemeine Arbeitszufriedenheit leidet oder eure Schlafqualität und prinzipielles Wohlbefinden verschlechtert sich. Erst wenn Prokrastination zur Gewohnheit wird und das alltägliche Leben stark davon beeinträchtigt ist, solltet ihr euch Hilfe holen. Die Prokrastinationsambulanz der Universität Münster hat dazu einen Selbsttest erstellt.
Prokrastination ist zwar keine eigenständige psychische Krankheit, kann aber Teil eines Krankheitsbilds bei beispielsweise ADHS oder Depression sein. Reines Aufschieben von Aufgaben kann nicht direkt als Prokrastination bezeichnet werden. Aufgaben aufzuschieben bedeutet letztendlich nichts weiter als dass wir im Zuge des Zeitmanagements priorisieren und strukturieren. Dagegen lässt sich von Prokrastination sprechen, wenn der Aufschub nutzlos und freiwillig ist und man sich des möglichen schädlichen Einflusses auf Leistung und Gefühle bewusst ist.
Eine Studie der Uni Münster hat herausgefunden, dass unter den dort Studierenden ganze sieben Prozent so hohe Prokrastinationswerte haben, dass sie aufgrund dessen Behandlung ersuchen. Am meisten prokrastinieren junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, wobei Männer stärker betroffen sind. Das ergab eine Studie der Uni Mainz. Ein weiteres Ergebnis war, dass Menschen, die viel aufschieben, häufiger gestresst, müde, einsam oder depressiv sind.
Eine Studie der Uni Halle-Wittenberg hat vor einigen Jahren herausgefunden, dass Prokrastinieren selten etwas mit Faulheit zu tun hat. Viel eher sind die Ursachen unklar formulierte Aufgabenstellungen, von denen im Fall der Studie die Studierenden überfordert sind und nicht wissen, wie sie sie lösen sollen. Auch Perfektionismus oder das Fehlen eines strukturierten Tagesablaufs können Gründe sein. Wenn ihr besser verstehen wollt, warum wir Menschen prokrastinieren, könnt ihr das zum Beispiel hier nachlesen.
Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, die gegen Prokrastination helfen. Eine “goldene Regel” ist laut dem Psychologen Johannes Hoppe das Zerteilen der Aufgabe in kleine Schritte. Von zu großen Aufgaben ist man schnell überfordert und weiß nicht, wo man anfangen soll, also lieber mit kleinen Schritten ans Ziel.
Eine der bekanntesten Strategien gegen das lästige Prokrastinieren ist die ALPEN-Methode. Sie hilft dir, deine Zeit auf unterschiedlichen Ebenen zu managen. Entweder strukturiert ihr einzelne große Aufgaben, wie das Schreiben einer Hausarbeit oder das Vorbereiten einer Unterrichtsstunde, oder ihr strukturiert die Ziele in einer ganzen Phase, wie beispielsweise ein Schuljahr oder Semester. So funktioniert die ALPEN-Methode:
A – Aufgaben notieren: Was ist das Ziel? Welche Teilschritte und Etappen sind dafür erforderlich?
L – Länge einschätzen: Wie lange braucht man für diese Teilschritte jeweils? Plant lieber etwas mehr als zu wenig Zeit ein.
P – Pufferzeit einplanen: Oftmals stellen sich uns Dinge in den Weg, die wir nicht planen können. Eine Erkältung? Ein dringender Termin? Plant daher für solche Fälle ausreichend Pufferzeit ein, so dass ihr am Ende nicht in Stress geratet. Damit einhergeht die 50-Prozent-Regel. Sie gibt vor, dass für alles die doppelte Menge an Zeit eingeplant werden sollte. Streicht die Hälfte eurer Aufgaben für den Tag und sorgt somit für mehr Effektivität bei der Erledigung der restlichen To-Dos.
E – Entscheidungen treffen: Zu einem guten Zeitmanagement gehört es auch unwichtigere Aufgaben zu streichen und zu priorisieren. Aufgaben, die euch nicht näher an euer Ziel bringen und nicht lebensnotwendig sind, dürfen verschoben werden. Das Bad kann zum Beispiel auch noch nach dem Korrigieren der Klausuren geputzt werden.
N – Nachkontrollieren: Habt ihr euer Ziel erreicht? Was ist eure Bilanz? Haben die Zeitpuffer ausgereicht?
Hier findet ihr ein Beispiel und eine Vorlage zur ALPEN-Methode.
Oft setzt man sich unter Druck indem man sich zu viel vornimmt. Versucht eure Aufgaben zu priorisieren und euch die dringlichste herauszusuchen. Fokussiert euch nur auf diese eine Aufgabe und stellt alle anderen fürs Erste hinten an. So seid ihr im Endeffekt effektiver, als wenn euch die Aufgabenmasse ganz vom Anfangen abhält.
In kleinen Schritten zum Ziel. Überlegt euch, welche eurer Aufgaben ihr in fünf Minuten schaffen könnt. Stellt euch dann einen Timer und fangt an! Die Forschung belegt, dass wir dazu tendieren, angefangene Aufgaben eher beenden zu wollen, als Aufgaben, mit denen wir uns noch gar nicht beschäftigt haben. Dafür sorgt der Zeigarnik-Effekt. Er besagt, dass unerledigte Aufgaben viel eher in unserem Kopf hängen bleiben als erledigte Aufgaben. Deshalb habt ihr auch andauernd eure To-Do-Liste im Kopf und denkt an die Aufgaben, die noch anstehen.
Bei der Pomodoro Technik setzt ihr euch Intervalle von 25 Minuten, zwischen denen je fünf Minuten Pause liegen, in denen ihr fokussiert an eurer Aufgabe arbeitet. Nach ca. vier dieser Intervalle, die man übrigens “Pomodori” nennt, macht ihr eine längere, etwa 15 bis 20 minütige Pause. Diese simple Methode hilft euch, eure Produktivität, Fokussierung und Qualität des Arbeitens zu verbessern. Es gibt sogar eigene browser-basierte Apps, wie tomatotimers, die euch beim Umsetzen der Technik helfen. Ihr möchtet die Pomodoro-Technik lieber per App am Handy tracken? Auch das geht! Dafür stehen euch zum Beispiel die Flat Tomato App oder für die Android User unter euch die Engross App zur Verfügung.
Dem Gehirn fällt es leichter, neue Gewohnheiten aufzubauen, wenn es dafür einen wiederkehrenden Trigger bzw. Auslöser gibt. Wählt euch zum Beispiel einen Song aus, der euch motiviert und Energie gibt. Spielt diesen dann immer, wenn ihr dabei seid, eine Aufgabe wiederholt aufzuschieben.
Manchmal kann es helfen, herauszufinden, warum wir eine Aufgabe vermeiden. Vielleicht wisst ihr nicht, wo ihr anfangen sollt oder habt Angst zu versagen? Was macht die Aufgabe so unangenehm? Setzt ihr euch zu sehr unter Druck? Die Ursache für ein Problem zu identifizieren, hilft dieses zu verstehen und zu bewältigen. Meistens lässt sich dann erkennen, dass sich die Angst viel größer anfühlt, als sie eigentlich ist.
Eine weitere Möglichkeit, das Gehirn auszutricksen, ist, sich nach dem Fertigstellen einer Aufgabe zu belohnen. Die Art und Weise der Belohnung kann ganz individuell aussehen. Studien belegen, dass das Gehirn auf Belohnungen reagiert und man somit leichter Gewohnheiten aufbauen kann.
Neben analogen Tipps und Tricks gibt es natürlich auch die Möglichkeit, sich digitale Unterstützung zu holen. Kennt ihr zum Beispiel schon die App Forest? Solange die App geöffnet ist, wachsen auf eurem Bildschirm Bäume. Nach und nach kommen immer mehr Bäume hinzu, bis ein ganzer Wald entsteht. Wenn ihr die App schließt, sterben die Bäume. Die App The Fabulous wurde im verhaltenswissenschaftlichen Labor der Duke University in North Carolina entwickelt und unterstützt euch bei der Integration positiver Gewohnheiten in euren Alltag. Mit einer gesunden Routine schafft ihr es, eure Aufgaben fokussiert zu erledigen. Focus @ Will hat den Ansatz, eure Konzentration bei euren To-Dos durch Musik zu steigern. Die Musikauswahl basiert auf neurowissenschaftlicher Forschung und stimuliert den Fokus. Die App Rocket 135 hilft dir, Aufgaben zu priorisieren und zu strukturieren. Ihr tragt dazu eine große Aufgabe, drei halbwichtige und fünf kleinere To-Dos in die App ein. Das hilft euch, sich auf eine Aufgabe auf einmal zu konzentrieren.
Für diese Technik stellt ihr euch einen Timer 15 Minuten vor dem geplanten Arbeitsbeginn. Führt dann ein Ritual durch, wie den Schreibtisch aufräumen oder sammelt Unterlagen zusammen oder stellt euch eine Tasse Kaffee bereit. Mit der Zeit wird dieses Ritual zum Signal, dass jetzt der Fokus auf der Arbeit liegt.
Wenn keine der oben aufgeführten Tipps helfen und die Prokrastination deutlich negative Auswirkungen auf euren Alltag hat, solltet ihr in Erwägung ziehen, euch professionelle Hilfe zu suchen. Mehrere Universitäten beschäftigen psychologisches Personal, an das ihr euch als Studierende:r wenden könnt. Die Prokrastinationsambulanz der Uni Münster bietet beispielsweise ein Kurztraining in Kleingruppen an. Die Prokrastinationspraxis an der FU Berlin bietet regelmäßige Workshops an und stellt online ein Handout zur Prokrastinationstheorie, ein Handout mit Tipps zum Umgang mit Prokrastinierenden und ein Handout mit Tipps gegen das Prokrastinieren an.
Habt ihr noch weitere Tipps und Tricks gegen Prokrastination? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Der Hauswirtschaftsunterricht ist an den wenigsten Schulen fest im Lehrplan verankert, wobei immer wieder festgestellt wird, wie wichtig es für Schüler:innen ist, Grundlegendes zu Finanzplanung, gesunder Ernährung und hauswirtschaftlichen Aufgaben zu erlernen. “Nicht nur für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir”, heißt es so schön. Die Realität sieht jedoch oft anders aus – viele Jugendliche fühlen sich nach der Schule unvorbereitet und überfordert mit den “wahren” Aufgaben des alltäglichen Lebens. Steuern? Kontoführung? Mietvertrag?
Der Haushaltsunterricht oder auch Hauswirtschaftsunterricht oder Verbraucherbildung trägt maßgeblich zur Vermittlung wichtiger Lebenskompetenzen und Fähigkeiten des täglichen Lebensunterhalts bei, wie zum Beispiel gesund Kochen, Budgetieren und Wäschewaschen. Um später ein selbstständiges, unabhängiges Leben zu führen und sich selbst versorgen zu können, ist das Erlernen jener Fähigkeiten essenziell.
Auch der Umgang mit Finanzen kann Teil des Hauswirtschaftsunterrichts sein. Finanzielle Bildung ist in jeder Lebenslage wichtig. Schüler:innen sollen lernen, wie sie kluge finanzielle Entscheidungen treffen, die sich langfristig positiv auf ihr Leben auswirken. Preise vergleichen, Kontenmodelle erstellen und Budgets verwalten, hilft mögliche Schuldenfallen oder finanzielle Abhängigkeit vorzubeugen. Auch Themen wie Sparen und Investieren sind beim Umgang mit Finanzen nicht zu vernachlässigen.
Auch das Thema Nachhaltigkeit, Mülltrennung und Recycling kann Unterrichtsinhalt sein, genauso wie Energiesparen und nachhaltiger Konsum. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist die nachhaltige Gestaltung des Alltags unumgänglicher denn je.
Auch der Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und gesundheitlichen Aspekten kann Teil des Unterrichts sein. Schüler:innen können in der Schule lernen, wie sie gesunde Speisen zubereiten und welche Bedeutung Hygienemaßnahmen haben.
Außerdem können sich Teamarbeit und Aufgabenteilung positiv auf die Sozialkompetenz eurer Schüler:innen auswirken.
Insgesamt bereitet der Hauswirtschaftsunterricht eure Schüler:innen auf ein verantwortungsbewusstes Leben vor und vermittelt ihnen Fähigkeiten, die ihnen helfen, sich im Alltag eigenständig zurechtzufinden.
Abhängig vom Alter und der Klassenstufe eurer Schüler:innen gestaltet sich eine Unterrichtsstunde und ihr Inhalt natürlich unterschiedlich. Um euch die Unterrichtsvorbereitung etwas zu erleichtern und euch Ideen für mögliche Aufgaben zu geben, auch wenn Hauswirtschaft kein eigenständiges Unterrichtsfach an eurer Schule ist, haben wir für euch einige Quellen mit Unterrichtsmaterialien zusammengestellt.
Eines der größten Themen im Hauswirtschaftsunterricht ist die Ernährung. Naheliegende Aufgaben wären also zum Beispiel das gemeinsame Kochen oder Backen. Entweder lasst ihr die Schüler:innen selber Rezept aussuchen oder ihr gebt sie vor und die Schüler:innen bereiten sie nur zusammen zu. Diese Aufgabe eignet sich perfekt als Gruppenarbeit – ihr könntet ein Menü vorgeben und teilt die Klasse in mehrere kleine Gruppen, die jeweils eine Komponente des Menüs zubereiten. Oder wie klingt zum Beispiel ein Kochwettbewerb? Die Bewertung könnte dabei neben dem Geschmacklichen auch die Präsentation und die Einhaltung des Budgets umfassen.
In jeder Klasse wird sich sicherlich auch mindestens ein:e Schüler:in finden, der/die eine Unverträglichkeit hat. Zum einen müsst ihr darauf als Lehrer:in natürlich gesondert achten, zum anderen bietet es euch eine gute Grundlage für eine weitere Aufgabe im Zusammenhang mit Ernährung. Lasst die Schüler:innen ein Menü oder einen Wochenplan für spezielle Ernährungsbedürfnisse erstellen, wie vegetarisch, glutenfrei, laktosefrei oder vegan. Auch Themenschwerpunkte wie Meal Prepping, Lebensmittelhaltbarkeit oder Resteverwertung könnt ihr im Zuge der gemeinsamen Speisenzubereitung behandeln. In den Umgang mit den verschiedenen Küchenutensilien und Arbeitsgeräten solltet ihr eure Schüler:innen natürlich vorher einweisen. Eine weiterführende Aufgabenstellung wäre beispielsweise, sich mit grundlegenden Etikette-Regeln zu beschäftigen, den Tisch für fiktive Gäste zu dekorieren oder für einen bestimmten Anlass herzurichten.
Ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt in der Ernährungslehre sind Nährstoffe. Welche Lebensmittel haben welche Nährstoffe, wofür brauche ich diese überhaupt und welche Menge wovon ist zu viel oder zu wenig? Kostenlose Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblätter findet ihr beispielsweise bei Elixier unter den Rubriken Ernährungslehre und Hauswirtschaft und Ernährung. Auch die Seite Lehrerbüro stellt kostenlose Arbeitsblätter zum Thema “Vorbereiten von Mahlzeiten” für die Klassenstufen 7 bis 9 zur Verfügung. Eine recht große Auswahl an Unterrichtsmaterialien für verschiedene Klassenstufen bietet Eduki, allerdings nicht kostenlos. Da die Materialien von Lehrer:innen für Lehrer:innen erstellt worden, sind sie sehr unterrichtsnah gestaltet und ersparen euch eine Menge Zeit. Etwas Kleingeld dafür in die Hand zu nehmen lohnt sich also meistens.
Der Auer-Verlag hat sogar eine ganze Buchreihe "Hauswirtschaft in Bildern”, die euch helfen können, die grundlegenden Küchenfertigkeiten zu vermitteln. Anzumerken ist jedoch, dass die Bücher etwas preisintensiver sind. Auch auf lehrerwelt gibt es ein Buch “Hauswirtschaft: Arbeitsplatz Küche” und “Hauswirtschaft: Lebensmittelmarkt und -einkauf”, das ihr erwerben könnt und das auch als E-Book erhältlich ist. Je nach Schwerpunkt sind sogar Dokumentationen für euren Unterricht interessant. Peta hat in diesem Artikel zum Beispiel die zwölf besten Dokus und Filme zum Veganismus zusammengestellt. Bei Too Good To Go findet ihr eine Auflistung zu Dokus zum Thema Lebensmittelverschwendung. Konzepte wie Too Good To Go selbst könnten Gegenstand des Unterrichtsgesprächs sein.
Zur Haushaltsführung gehört nun mal auch das Putzen und Waschen. Als diesbezügliche praktische und gemeinschaftliche Aufgabe, die noch dazu den Klassenzusammenhalt stärken kann, bietet sich zum Beispiel an, einen Raum in der Schule von Grund auf zu säubern. Unterrichtsthemen können auch die richtigen und nachhaltigen Reinigungsprodukte und gute Reinigungstechniken sein. Auch Reparatur- und Wartungsarbeiten können Teil einer Unterrichtseinheit sein. Wie wechsle ich eine Glühbirne oder einen Türgriff und was mache ich bei einem verstopften Abfluss? Mit Videosequenzen oder Demonstrationen könnt ihr das Thema veranschaulichen. Die Schüler:innen können solche Aufgaben auch selbst üben. Auf Eduki findet ihr auch dazu ausführliche und anschaulich gestaltete Unterrichtsmaterialien mit Schritt-für-Schritt Anleitungen, Tipps zu verschiedenen Reinigungstechniken und Wissenswertem über bestimmte Reinigungsmittel und ihre Wirkmechanismen.
Über Geld redet man nicht? Doch! Und das solltet ihr sogar! Nicht alle Schüler:innen kommen aus einem Haushalt, in dem offen über das Thema Finanzen gesprochen wird. Eine Aufgabenidee für den Unterricht wäre zum Beispiel, ein Haushaltsbudget für einen Monat zu erstellen. Dabei sollen Lebensmittelpreise, Lebenshaltungskosten, Haushaltsartikel, Transportkosten und Ähnliches beachtet werden. Im Zuge dessen könnt ihr Apps wie Finanzguru, Monefy oder Haushaltsbuch MoneyStats vorstellen. Auch mit Investitionssimulationen wie dem Planspiel Börse, bei dem Schüler:innen aus dem ganzen Land teilnehmen können und mit fiktivem Geld investieren und mit Aktien handeln können. Am Ende könnt ihr sogar coole Preise gewinnen. Auf Elixier findet ihr einen großen Umfang an Unterrichtsmaterialien von Erklärvideos bis hin zu Arbeitsblättern. Auf ManoMoneta findet ihr Ideen für eine ganze Doppelstunde. Eine interessante Aufgabe für eure Schüler:innen wäre auch die Gründung eines imaginären Unternehmens oder der Kauf eines Hauses. Welche Rechtsformen gibt es beispielsweise? Wie funktionieren Kredite? Zu den Themen Miete, Versicherungen und Steuern findet ihr umfangreiche Materialien in einfacher Sprache auf Eduki. Auf der Seite der Verbraucherzentrale ist außerdem eine 59-seitige PDF-Datei zum Thema Umgang mit Geld ab Klasse 9 zu finden. Das Serviceportal für Verbraucherbildung stellt zudem Unterrichtsmaterial zu Wohnung, Geld und Haushaltsführung vor. Unbedingt zu empfehlen ist auch die Seite Finanztip. Dort findet ihr jede Menge sehr gut aufbereitete und unabhängig recherchierte Infos unter den Rubriken Finanzen, Versicherung, Energie und Klima, Recht, Steuern und Sparen im Alltag. Von Taschengeld bis Rente über Kfz-Steuer und Ehevertrag – ihr werdet hier zu jedem Thema fündig. Die Kirsche auf der Sahnetorte ist, dass Finanztip euch kostenlose Unterrichtsmaterialien zu vielen dieser Themen bereitstellt. Diese sind mit Angaben zu den jeweiligen Klassenstufen und Schulformen versehen, für die sie sich eignen und zu welchen Fächern sie einen Bezug haben. Zusätzlich findet ihr auch Erklärungen zur Relevanz gewisser Themen. Die Bildungsinitiative der Finanztip Stiftung bietet außerdem im Rahmen des Zukunftstages kostenlose Projekttage an Schulen an. Dabei besuchen Expert:innen eure Schule und vermitteln euren Schüler:innen Basics rund um Geld und finanzielle Bildung. Für die Schule bedeutet das null Aufwand. Alles Organisatorische übernimmt das Finanztip-Team.
Da das Thema Haushalt für jede:n Schüler individuell aussieht, ist es gut, im Unterricht mit realen und individualisierbaren Szenarien und Beispielen zu arbeiten. Es sollte keiner gedrängt werden, etwas preiszugeben, beispielsweise über monatliche Ausgaben oder die Höhe des Taschengelds. Auf Eduki gibt es zum Beispiel auch Unterrichtsmaterial für die sechste Klasse zu den unterschiedlichen Haushaltsformen.
Die Möglichkeiten, eine Unterrichtsstunde zur Haushaltsführung zu gestalten, sind vielfältig. Habt ihr noch weitere Quellen für Unterrichtsmaterial? Was kommt bei euren Schüler:innen am besten an? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Die Abschlussfahrt ist nicht nur ein Höhepunkt im Leben von Schüler:innen, sondern auch ein bedeutender Meilenstein, der den Übergang von der Schulzeit in die nächste Lebensphase markiert. Besonders die Abifahrt, die oft als krönender Abschluss der schulischen Laufbahn gilt, ist ein Ereignis, das von Schüler:innen mit großer Vorfreude erwartet wird. Doch hinter den Kulissen dieser unvergesslichen Reise steht ein umfangreicher Planungsprozess, der nicht selten eine Herausforderung darstellt.
In dieser Hinsicht kommt euch als Lehrkraft eine zentrale Rolle zu. Ihr unterstützt eure Schüler:innen auf dem Weg zur Abifahrt und leitet sie an. Von der Klärung der Ziele bis hin zur Budgetplanung und Recherche von Reisezielen gibt es zahlreiche Schritte, die gemeinsam bewältigt werden müssen.
In diesem Artikel möchten wir uns daher mit der Frage beschäftigen, wie Lehrer:innen ihre Schüler:innen bei der Planung und Organisation ihrer Abifahrt unterstützen können. Von der ersten Idee bis zur Durchführung der Reise werden wir verschiedene Aspekte beleuchten und praktische Tipps für eine reibungslose Durchführung geben. Denn eine gut geplante Abifahrt ist nicht nur ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch eine wertvolle Lern- und Wachstumserfahrung für alle Beteiligten.
Die Klärung der Ziele und Erwartungen ist der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Planung einer Abifahrt. Ihr könnt dabei eine bedeutende Rolle spielen, indem ihr euren Schüler:innen helft, ihre individuellen Ziele und Erwartungen an die Abschlussfahrt zu definieren. Diese Ziele können vielfältig sein und reichen von der Suche nach Erholung und Entspannung bis hin zur Erkundung neuer Kulturen und Abenteuer.
In gemeinsamen Diskussionen innerhalb der Klasse können die gewünschten Reiseziele, Aktivitäten und das verfügbare Budget herausgearbeitet werden. Ihr könnt dabei als Moderatoren fungieren und den Schüler:innen helfen, ihre Vorstellungen klar zu formulieren und zu priorisieren. Diese offene Kommunikation trägt dazu bei, dass alle Stimmen gehört werden und ermöglicht es den Schüler:innen, gemeinsam eine Abifahrt zu planen, die ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen gerecht wird.
In unserem Artikel Unvergessliche Abifahrten: Inspirierende Ideen für Lehrer, um eure Schüler zu begeistern findet ihr zahlreiche Tipps für Abifahrten, den ihr euren Schüler:innen gerne weiterempfehlen könnt.
Nachdem die Ziele und Erwartungen für die Abifahrt geklärt wurden, ist es an der Zeit, einen detaillierten Plan für die Organisation aufzustellen. Ihr könnt euren Schüler:innen dabei helfen, indem ihr sie durch die Erstellung eines Zeitplans führt, der die verschiedenen Schritte und Deadlines für die Planung der Abifahrt festlegt. Dieser Zeitplan kann dabei helfen, den Prozess strukturiert und effizient zu gestalten und sicherzustellen, dass keine wichtigen Aufgaben übersehen werden. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass die Schüler:innen rechtzeitig mit der Planung anfangen, um so unnötigen Stress zu vermeiden — also sprecht ihr am besten bereits zu Beginn des Abschlussjahres die wichtigsten Punkte mit euren Schüler:innen durch.
Einen Überblick darüber, welche Schritte dabei beachtet werden müssen, könnt ihr zum Beispiel in diesem Artikel erhalten.
Zusätzlich zur Zeitplanung ist eine effektive Organisation innerhalb der Klasse von entscheidender Bedeutung. Ihr könnt eure Schüler:innen dabei unterstützen, indem ihr bei der Planung und Durchführung von Treffen und Diskussionen behilflich seid. Ihr könntet beispielsweise Räume bereitstellen, um Treffen abzuhalten, oder bei der Kommunikation und Koordination zwischen den Schüler:innen helfen. Auch bei der Auswahl der Schüler:innen, die in den Organisationsteams arbeiten, könnt ihr unterstützend zur Seite stehen, indem ihr eure Schüler:innen zur Teilnahme ermutigt und darin bestärkt, eine aktive und verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Außerdem könnt ihr als Mentor:innen beratend zur Seite stehen und die Schüler:innen während des Planungsprozesses unterstützen. Ihr könnt beispielsweise bei der Entwicklung von Strategien, der Lösung von Problemen oder der Organisation von Meetings helfen.
Die Auswahl des Reiseziels ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Planung einer Abifahrt und für eure Schüler:innen zu Beginn vielleicht der wichtigste. Ihr könnt dabei helfen, indem ihr ein paar Ideen für potenzielle Reiseziele mit in die Klasse gebt und bei der Recherche unterstützt. Dies umfasst die Suche nach Informationen über verschiedene Destinationen, einschließlich Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten, Unterkünften und Transportmöglichkeiten.
Zusätzlich zur Recherche könnt ihr auch Unterstützung bei der Bewertung von möglichen Reisezielen bieten, basierend auf den Interessen der Schüler:innen, den Kosten und der Verfügbarkeit. Ihr könnt dabei helfen, die Prioritäten eurer Schüler:innen zu klären und die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen abzuwägen. Dabei ist es wichtig, die finanziellen Möglichkeiten der Gruppe zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass das ausgewählte Reiseziel für alle erschwinglich ist.
Durch eine gründliche Recherche und eine fundierte Auswahl des Reiseziels können die Schüler:innen sicherstellen, dass ihre Abifahrt ihren Erwartungen entspricht und ein unvergessliches Erlebnis wird. Die Unterstützung eurerseits trägt dazu bei, dass dieser Prozess strukturiert und effizient verläuft und dass die Schüler:innen die bestmögliche Entscheidung treffen können.
Fundraising, Kuchenbasare, Spendenläufe: Die Möglichkeiten, genügend finanzielle Mittel für die Abifahrt aufzutreiben, sind vielfältig — und die Budgetplanung spielt eine entscheidende Rolle, die eure Schüler:innen auf keinen Fall unterschätzen sollten. Ihr könnt eurer Klasse in diesem Schritt unter die Arme greifen, indem ihr ihnen dabei helft, ein realistisches Budget festzulegen und alle potenziellen Kostenfaktoren sorgfältig zu berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur offensichtliche Ausgaben wie Transport- und Unterkunftskosten, sondern auch versteckte Kosten wie Verpflegung, Aktivitäten vor Ort, Eintrittsgelder und mögliche Versicherungen. Bei Fundmate findet ihr einige Tipps, wie eure Schüler:innen ein bisschen Geld für ihre Abschlussfahrt auftreiben können.
Um ein effektives Budget aufzustellen, könnt ihr beispielsweise Tipps zur Budgetierung geben. Dies kann beinhalten, wie man Ausgaben priorisiert, unnötige Ausgaben vermeidet und Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse einplant. Ihr könnt aber auch aus euren Erfahrungen vergangener Abifahrten profitieren und euren Schüler:innen helfen, realistische Schätzungen für die verschiedenen Kostenpunkte zu machen. Hier findet ihr gute Tipps, wie so eine Budget-Planung aussehen kann, die sich auch leicht auf Abifahrten übertragen lässt.
Durch eine gründliche Budgetplanung können eure Schüler:innen verantwortungsbewusst mit den finanziellen Ressourcen umgehen und sicherstellen, dass alle Kosten für die Abifahrt angemessen gedeckt sind. Dies trägt nicht nur dazu bei, finanzielle Engpässe während der Reise zu vermeiden, sondern ermöglicht es auch, dass sie ihre Abifahrt in vollen Zügen genießen können, ohne sich Sorgen um Geld machen zu müssen.
Auch wenn es vielleicht etwas langweilig und trocken klingen mag und ihr vielleicht schon das Stöhnen eurer Schüler:innen hören könnt, solltet ihr dennoch über relevante Sicherheits- und rechtliche Aspekte informieren. Dabei solltet ihr Themen wie Versicherungen, medizinische Versorgung und Verhaltensregeln während der Reise besprechen.
Es ist wichtig, dass eure Schüler:innen verstehen, welche Versicherungen für die Abifahrt notwendig sind, wie beispielsweise Reiseversicherungen für medizinische Notfälle oder Reiserücktrittsversicherungen. Zusätzlich sollten die Schüler:innen über die medizinische Versorgung während der Reise informiert werden. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Informationen über lokale Gesundheitsdienste, Notrufnummern und die Verfügbarkeit von Medikamenten. Ihr könnt euren Schüler:innen auch Richtlinien für ein sicheres Verhalten während der Abifahrt vermitteln, um Unfälle oder gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Wie ihr seht, könnt ihr eine entscheidende Rolle bei der Abifahrts-Planung spielen, indem ihr euren Schüler:innen unterstützend und beratend zur Seite steht. Seid ihr aktiv an der Planung der Abschlussfahrt beteiligt? Oder organisieren sich eure Schüler:innen vollkommen selbst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Kein:e Schüler:in will nur trocken aus dem Lehrbuch pauken und auswendig lernen. Filme können daher eine großartige Abwechslung in euren Unterricht bringen. Gerade für den Sprachunterricht eignen sich Filme aufgrund ihrer visuellen und auditiven Natur hervorragend. Auf diese Weise können eure Schüler:innen Unterrichtsthemen im realen Kontext erleben. Diese immersive Erfahrung bietet zahlreiche Vorteile für den Spracherwerb und die kulturelle Bildung. Komplexe Unterrichtsschwerpunkte können so nicht nur besser verstanden und vertieft werden, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Probleme können eindrucksvoll und nachhaltig auf die Schüler:innen wirken. Neben verschiedenen Sprachkulturen und dem Vertrautwerden mit unterschiedlichen Akzenten können Filme auch historische Geschehen anschaulich darstellen. In diesem Artikel stellen wir euch die besten Filme für den Englischunterricht vor.
“The Hate You Give” ist einer dieser Filme, die man so schnell nicht mehr vergessen kann. Einer dieser Filme, die einen mit einem Sturm an Emotionen überfluten und zurücklassen. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller Roman von Angie Thomas, erzählt der 2018 erschienene Film die Geschichte von der 16-jährigen Starr Carter (Amandla Stenberg), einem schwarzen Mädchen, dessen Leben zwei Welten vereint: das sozial schwache Viertel Garden Heights, das überwiegend von Afroamerikaner:innen bewohnt wird und die schicke Williamson Highschool, auf die überwiegend wohlhabende weiße Schüler:innen gehen. Starrs Leben wird gänzlich aus den Fugen gehoben, als sie im Zuge einer Polizeikontrolle miterleben muss, wie ihr bester Freund von einem weißen Polizisten erschossen wird.
“The Hate You Give” sollte jeder Teenager gesehen haben, nicht nur weil der Film wichtige Themen wie Rassismus, Polizeigewalt, soziale Ungerechtigkeit und die eigene Identität thematisiert, sondern auch weil er die traurige Realität des Lebens in einer von Gewalt geprägten Gesellschaft einfängt. Genauso wie der Film die ungeschönte Wahrheit viel zu vieler Menschen widerspiegelt, bietet er eine mindestens genauso kraftvolle Botschaft über Widerstand, Menschlichkeit und die Bedeutung der eigenen Stimme. Dieser Film ist nicht nur unfassbar gut inszeniert, sondern auch von unschätzbarem pädagogischem Wert.
Eure Schüler:innen können anhand der Charakterentwicklung, der Sprache und des sozialen Kontextes auf analytische Weise ein tieferes Verständnis für die sozialen Dynamiken der heutigen Welt entwickeln. Anhand von “The Hate You Give” könnt ihr mit euren Schüler:innen nicht nur über Literatur und Sprache diskutieren, sondern ihnen auch eine wichtige Lektion über den unermüdlichen Willen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, lehren. Über zwei Stunden und zwölf Minuten erzählt uns Regisseur George Tillman Jr. nicht nur die Geschichte von Starr, sondern auch von etlichen anderen schwarzen Jugendlichen, denen von klein auf beigebracht wird, wie sie sich bei einer Polizeikontrolle “richtig” zu verhalten haben und die tagtäglich mit Rassismus und Gewalt konfrontiert sind. Den Film könnt ihr auf Disney+, Amazon oder YouTube für wenige Euro kaufen oder ausleihen bzw. streamen.
Auch die US-amerikanische Tragikomödie “Green Book” des Regisseurs Peter Farelly, welche ebenfalls im Jahr 2018 Premiere feierte, beschäftigt sich mit den Themen Rassismus und soziale Ungleichheit. Basierend auf einer wahren Begebenheit handelt der Film vom berühmten Pianisten Dr. Don Shirley und seinem weißen Fahrer Tony Lip. Gemeinsam begeben sie sich 1962 auf eine nicht ungefährliche Konzertreise durch die Südstaaten der USA. Als Afroamerikaner ist Don Shirley mit der dort herrschenden Rassentrennung konfrontiert.
Der Titel des Films ist auf ein grünes Buch zurückzuführen, das als Reiseführer für Afroamerikaner fungiert und Anweisungen gibt, wo People of Color zu der Zeit “erlaubt” sind und in welchen Hotels sie übernachten dürfen. Toni, als “Mann fürs Grobe” ist zu Beginn der Reise keinesfalls frei von rassistischen Ansichten. Je mehr er allerdings die Verachtung und Unmenschlichkeit der Rassentrennung miterlebt, desto mehr beginnt er seine Ansichten zu hinterfragen. “Green Book” ist eine sehr empfehlenswerte Ergänzung zum Unterrichtsthema Racial Segregation der 50er und 60er Jahre in Amerika. Ursprünglich basiert der Film auf dem The Negro Motorist Green-Book, einem jährlich erscheinenden Reiseführer für afroamerikanische Autofahrer. Er wurde von 1936 bis 1966 von Victor Hugo Green herausgegeben. Obwohl nach der Veröffentlichung des Civil Rights Acts 1964 die Diskiminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in Amerika verboten wurde, erschien der Reiseführer danach noch zwei Jahre lang. Der Film ist auf YouTube, Google Play oder Apple TV für je 3,99 Euro erhältlich.
“O Captain! My Captain!” – Das sind die Worte der wohl berühmtesten Szene des Films “Dead Poets Society”. Das Filmdrama des Regisseurs Peter Weir aus dem Jahr 1989 ist bis heute ein Klassiker, den wir euch nur empfehlen können, um ihn in euren Englischunterricht einzubauen. “Der Club der toten Dichter”, wie der deutsche Filmtitel lautet, handelt vom Englischlehrer John Keating. Am sonst strengen Elite-Internat bilden seine ungewöhnlichen Unterrichtsmethoden eine bei den Schülern willkommene Abwechslung. Statt Texte nach vorgefertigten Analysen zu interpretieren und stumpf aus dem Lehrbuch zu pauken, ermutigt Keating seine Schüler, eigenständig Interpretationen zu finden und eigene Gedichte zu schreiben.
Inspiriert von seinem Poesie-Unterricht lässt eine Gruppe seiner Schüler den “Club der toten Dichter”, dem Keating zu seiner Schulzeit selbst angehört hat, wieder aufleben. Abseits der strengen Regeln und Normen ihrer Schule fangen die Schüler an, Gedichte in einer Höhle im Wald vorzutragen. Durch seine unkonventionellen Methoden ermutigt Keating seine Schüler zum eigenständigen Denken. Er lässt sie ihre Individualität und Freiheit ausleben und gibt ihnen ein Gefühl von Gemeinschaft. Durch die Poesie entdeckt einer seiner Schüler, Neil Perry, im Laufe des Filmes seine Leidenschaft für das Theaterspielen. Allerdings zieht dies den Zorn seines Vaters auf sich. Von dem Gedanken getrieben, dass sein ganzes Leben vorherbestimmt ist und er seiner Leidenschaft nie nachgehen werden kann, nimmt sich Neill letztlich das Leben. Für seinen Tod wird daraufhin Keating verantwortlich gemacht. Am tragischen Ende des Films wird der Englischlehrer gezwungen, die Schule zu verlassen. In der legendären Szene, als die Schüler nach und nach auf ihre Tische im Klassenzimmer steigen und rufen “O Captain! My Captain!" erweisen sie ihrem Lehrer ein letztes Mal Respekt. Durch “Dead Poets Society” können sich eure Schüler:innen auf eine etwas weniger trockene Art und Weise mit englischer Literatur beschäftigen. Außerdem verdeutlicht der Film sehr treffend, wie sehr unsere Lehrer:innen unseren Lebensweg prägen können und wie sehr guter Unterricht das Potenzial hat, eine Leidenschaft in Schüler:innen auszulösen. Der Film ist ebenfalls auf den gängigen Streaming-Plattformen für wenige Euro erhältlich.
“The Perks of Being a Wallflower” oder “Vielleicht lieber morgen”, wie der Film auf Deutsch heißt, ist ein Coming of Age Film aus dem Jahr 2012. Mit Emma Watson, Logan Lerman und Ezra Miller in den Hauptrollen erzählt uns der Film eine inspirierende Geschichte des “Gegen den Strom Schwimmens”. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephen Chbosky steht im Zentrum der Handlung der schüchterne Teenager Charlie. Seit seiner Kindheit leidet er an Depressionen. Während des Films wird auch sein Kampf mit seiner posttraumatischen Belastungsstörung, von der er zu dem Zeitpunkt selbst nicht weiß, geschildert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet Charlie schließlich Freunde.
Während des Films erlebt er eine emotionale Achterbahnfahrt, indem er sich mit Themen wie Liebe, Verlust, Missbrauch und Identität beschäftigen muss. Durch Briefe, die Charlie an einen unbekannten Freund schreibt, werden dem Zuschauer seine Gedanken und Gefühle offenbart. Der Film behandelt auf ehrliche Weise Themen der mentalen Gesundheit, Sexualität und Verletzlichkeit. Die zentrale Message des Films bezieht sich auf die Erfahrung des Introvertiert-Seins und der Selbstfindung. “The Perks of Being a Wallflower” lehrt uns eine dringende Lektion in Akzeptanz und Toleranz und verbildlicht, wie sehr Menschen aufblühen können, wenn man ihnen den Freiraum gibt, sie selbst zu sein und wie schmerzhaft auf der anderen Hand das Leben sein kann, wenn man sein wahres Ich ignoriert. Auch “The Perks of Being a Wallflower” bereichert auf jeden Fall euren Unterricht und bietet eine perfekte Grundlage für offene Diskussionen und Sensibilisierung für Themen, mit denen sich eure Schüler:innen höchstwahrscheinlich in ihrem Leben selbst konfrontiert sehen. Auf den gängigen Streaming-Plattformen könnt ihr auch diesen Film für wenig Geld ausleihen oder kaufen.
Gleich vier Oscars gewann im Jahr 2011 der nächste Film, den wir euch vorstellen wollen. “The King’s Speech” erzählt auf warmherzige und humorvolle Weise, wie der britische König Georg VI. mithilfe seines Sprachtherapeuten sein Stottern loswerden muss. Der Film beginnt damit, dass Prinz Albert bei einer Veranstaltung eine über das neue Medium Hörfunk übertragene Rede halten soll. Aufgrund seines Stotterns endet dies jedoch in einem Fiasko. Da der Thronfolger schon eine ganze Reihe an nutzlosen Therapieversuchen hinter sich hat, begegnet er dem neuen Therapeuten, den seine Frau für ihn gefunden hat, zunächst mit mäßiger Begeisterung und Skepsis. Doch die Methoden des neuen Therapeuten sind keinesfalls konventionell. So hält er beispielsweise nichts von höfischen Etiketten und redet den zukünftigen König mit seinem Spitznamen “Bertie” an.
Seine therapeutischen Ansätze beschränken sich nicht nur auf die sprachliche Ebene, im Laufe des Films bekommen die Zuschauer:innen auch immer privatere Einblicke in Alberts Kindheit und seine Beziehung zu seinem Bruder. “The King’s Speech” zeigt eindeutig, dass es möglich ist, historische Begebenheiten zuschauernah und amüsant zu verpacken. Der Film eignet sich sehr gut, um euren Schüler:innen das britische Englisch nah zu bringen und gleichzeitig eine kleine Geschichtsstunde über die Rolle Großbritanniens zu Beginn des Zweiten Weltkriegs einzubauen. Oder ihr nutzt den Film, um auf die britische Thronfolge und das Königshaus einzugehen. Streamen könnt ihr “The King’s Speech” zum Beispiel auf Amazon Prime und YouTube.
Das Symbolbild des Ikarus, der zu nah an die Sonne fliegt und abstürzt, kennen wir alle. In dieser spannenden oscarnominierten Dokumentation namens “Icarus” von Bryan Fogel aus dem Jahr 2017 wird der wohl größte Dopingskandal in der Sportgeschichte beleuchtet. Der Film beginnt mit dem Selbstversuch Fogels, der beim Haute Route-Radrennen herausfinden will, wie sehr er durch Doping seine sportliche Leistung steigern kann. Bei dem Experiment lernt er Don Catlin kennen, der ihm anfangs noch hilft, sich schließlich jedoch von dem Unterfangen distanziert und ihm Grigori Rodschenkow empfiehlt. Was Fogel bei seinem ersten Treffen mit ihm nicht weiß, ist dass er hier den Kopf des russischen Staatsdopings vor sich hat. Rodschenkow, ein ehemaliger Läufer und Chemiker, der in der Vergangenheit über Jahrzehnte mit Substanzen zum Doping experimentiert hat. Zugleich lebte er ein spektakuläres Doppelleben als früherer Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors.
Im Laufe der Doku freunden sich die beiden an, während Rodschenkow Fogel Enthüllungen über das russische Staatsdoping liefert, darunter die Manipulation von Dopingproben 2014 bei den Olympischen Winterspielen. Letztendlich muss der Russe sogar vor der russischen Regierung in die USA fliehen. Mittlerweile sitzt er dort im Zeugenschutzprogramm des FBIs. Trotzdem wird die enge Beziehung zwischen Fogel und Rodschenkow sowie das wenig kritische Hinterfragen seiner Taten kritisiert. Dennoch ist “Icarus” eine der besten Dokus, die man beispielsweise auf Netflix finden kann, da sie Einblicke in den größten Dopingskandal der Sportgeschichte und die Rolle von Rodschenkow als Whistleblower bietet. Aufgrund seiner Aktualität ist das Thema Doping ziemlich spannend und wird eure Schüler:innen definitiv nicht langweilig werden. Außerdem wirft “Icarus” die Frage nach Schuld und Moral auf, die ihr gut als Diskussionsgrundlage nutzen könnt. Noch dazu bietet die Doku ein breites Sprachregister von Muttersprachlern über formelle Interviews bis hin zu informellen umgangssprachlich geprägten Gesprächen
Wer seinen Schüler:innen eine inspirierende Geschichte von Gemeinschaft, Überwindung sozialer Unterschiede und Hoffnung mit auf den Weg geben will, ist mit “The Help” auf dem richtigen Weg. Die Verfilmung von Kathryn Stocketts gleichnamigen Roman, der den deutschen Titel “Gute Geister” trägt, erzählt die Geschichte einer jungen weißen Journalistin, die ein Buch über das Leben schwarzer Hausmädchen schreibt. In den frühen 1960ern und somit dem Beginn der Bürgerrechtsbewegung ein regelrechter Skandal.
Nachdem die Journalistin Eugenia „Skeeter“ Phelan von einem Verlag abgelehnt wird, ergattert sie einen Job als Autorin einer Wirtschaftskolumne. Im Zuge dessen rückt der strukturelle Rassismus immer mehr in ihr Blickfeld und ihr Bewusstsein. Daraufhin beschließt sie, ein Buch mit Interviews, die die Erfahrungen der Hausmädchen widerspiegeln, zu schreiben. Den Hausmädchen, die im Grunde die gesamte Erziehung der Kinder ihrer Hausherrinnen übernehmen, auf separate Toilette gehen müssen, täglichen Demütigungen ausgesetzt sind und dabei einen Hungerlohn verdienen, fällt es anfangs schwer, sich auf Skeeters Vorhaben einzulassen. Zu groß ist ihre Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes oder gewalttätiger Vergeltung. Doch nach und nach kommt alles ins Rollen. “The Help” zeigt, was für einen riesigen Einfluss ein Moment von Mut und das Vertrauen auf die eigene Stimme auf das Leben vieler Menschen haben kann. Passend zum Unterrichtsthema Civil Rights Movement beleuchtet dieser Film die Unterdrückung und den Rassismus am Beispiel einer ganz bestimmten Berufsgruppe. Auch wenn das Drama ein etwas zu eindimensionales Happy End hat, bildet es dennoch eine gute Grundlage für Diskussionen über den historischen Kontext und weiterführende Aufgaben, wie Charakter- oder Sprachanalysen. Auf den gängigen Streaming-Plattformen ist der Film für ein paar Euro erhältlich.
“Man kann Frieden nicht von Freiheit trennen, denn niemand kann Frieden finden, wenn er nicht seine Freiheit hat.” – eines der bekanntesten Zitate des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X. Die Verfilmung des Lebens des Aktivisten hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, was sie allerdings nicht weniger sehenswert macht. Dem 1992 erschienenen Film liegt das Buch “The Autobiography of Malcolm X” von Alex Haley zugrunde. Der 1925 in Detroit geborene Malcolm Little wuchs in einem politisch engagierten Elternhaus auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters erlitt Malcolms Mutter einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. So wächst der Junge in einer Pflegefamilie auf. Obwohl er Klassenbester ist, wird ihm eingeredet, dass gewisse Berufe für ihn als Schwarzer nicht infrage kommen. Als Malcolm Jahre später wegen Diebstahls und “Beischlafs” mit weißen Frauen ins Gefängnis kommt, macht er dort eine Bekanntschaft, die sein Leben nachhaltig prägen sollte.
Baines, ein schwarzer Muslim lehrt Malcolm die Werte der “Nation of Islam”. Durch ihn beginnt er seine Identität zu hinterfragen und ändert seinen Namen von Little, der ursprünglich der Name eines Sklavenhändlers war, zu X. Nach seiner Entlassung sucht er Muhammad, den Anführer der “Nation of Islam” auf. Schnell wird er ein radikaler und anführerischer Redner. Nach Meinungsverschiedenheiten und anderen augenöffnenden Erkenntnis distanziert er sich zunehmend von der starren Norm der “Nation of Islam” und verlässt diese. Ab dem Zeitpunkt fokussieren sich sein Schaffen und seine Reden auf Weltoffenheit, Gerechtigkeit, sowie Freiheit. Dieser Wandel wird von seinen ehemaligen Kollegen als Verrat angesehen, was Morddrohungen und -versuche zur Folge hat. Vor den Augen seiner Frau und Kinder wird Malcolm X kurz darauf bei einer öffentlichen Ansprache von mehreren Attentätern erschossen. Zum Ende des Films werden noch ergänzende Originalaufnahmen gezeigt. Der Menschenrechtsaktivist Malcolm X ist bis heute eine der einflussreichsten Figuren im Kampf der Schwarzen Emanzipation in Amerika, daher sollte er unbedingt Erwähnung in eurem Unterricht finden. Bis heute werden seine Reden zitiert und er als Symbol der Emanzipationsbewegung gefeiert. Streamen könnt ihr “Malcolm X” zum Beispiel auf Amazon Prime.
Dass das Justizsystem in Amerika nicht gerade frei von Makeln ist, dürfte für niemanden mehr ein Geheimnis sein. Der Film “Just Mercy” widmet sich diesem schwierigen Thema. Der Gerichts- und Dokumentarfilm feierte 2019 Premiere und erzählt einerseits über die Arbeit des Strafverteidigers Bryan Stevenson, gespielt von Michael B. Jordan, und zum anderen wird der Fall Walter McMillian, gespielt von Jamie Foxx, aufgegriffen, den Stevenson vor Gericht verteidigt. Nach seinem Harvard Abschluss steht dem jungen Bryan Stevenson ein lukrativer Job als Anwalt zur Verfügung, den er jedoch ablehnt. Stattdessen widmete er sich gemeinsam mit Eva Ansley der Verteidigung zu Unrecht Verurteilter. So rufen sie die Equal Justice Initiative ins Leben. Walter McMillian ist damals für den Mord an einem 18-jährigen Mädchen zum Tode verurteilt worden. Jedoch auf Grundlage einer einzigen Zeugenaussage. Zudem können 20 Menschen bestätigen, dass McMillian an jenem Tag bei seiner Familie war. Noch dazu gibt es Ungereimtheiten beim angeblichen Tathergang.
Auf erschreckend nüchterne Weise wird dem Zuschauer die Ungerechtigkeit des US-Justizsystems dargelegt. Ohne dass großartige Dramatisierung nötig ist, fühlt der Zuschauer das Leid, das der so offensichtliche Rassismus verursacht, fast mit. Stevenson begibt sich mit der Neuaufnahme des Falls in ein Labyrinth aus juristischen und politischen Sackgassen und das, während das System gegen sie arbeitet. “Just Mercy” basiert auf dem Bestseller Roman “Just Mercy: A Story of Justice and Redemption” von Bryan Stevenson und beruht auf einer wahren Begebenheit. In dem Buch werden die Geschichten mehrerer zu Unrecht verurteilter Afroamerikaner auf für die Leser schmerzvoll nahegehende Weise beschrieben. Das Thema Rassismus nimmt im Gerichtssaal leider kein Ende und gehört nicht nur in Amerika zu einem der größten Probleme. “Just Mercy” – ein Plädoyer an die Gerechtigkeit – wird eure Schüler:innen zum Nachdenken bringen und zeigt ihnen eben auch diese Seite Amerikas. Kaufen oder Ausleihen könnt ihr den Film für wenige Euro beispielsweise auf YouTube, Amazon Prime oder Google Play.
Welche Filme würdet ihr noch für den Englischunterricht empfehlen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Das Land der präzisen Uhren, schokoladenüberzogenen Träume und Alpenpanoramen, die jedem den Atem rauben — wir nehmen euch heute mit auf eine Reise durch die Schweiz! Doch abseits dieser Klischees verbirgt sich eine Vielzahl von faszinierenden Orten, die nicht nur spektakuläre Landschaften bieten, sondern auch lehrreiche Erfahrungen für Schulausflüge ermöglichen. Von geheimnisvollen Schluchten bis zu majestätischen Nationalparks — diese Orte bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Natur und Geschichte des Landes hautnah zu erleben und die Neugierde eurer Schüler:innen zu wecken.
Denn die Schweiz ist mehr als nur Kuckucksuhren und Käsefondue – es ist Zeit für außergewöhnliche Abenteuer und lehrreiche Erkundungen!
Falls ihr auf der Suche nach Exkursionszielen seid und die Schweiz für euch zu weit entfernt ist, haben wir auch für die Bundesländer in Deutschland einige Ziele zusammengestellt, bei denen ihr sicher fündig werdet!
Wusstet ihr, dass die Aareschlucht im Haslital nicht nur eine atemberaubende Naturkulisse bietet, sondern auch ein Geheimnis birgt, das bis heute fasziniert? Im Frühling 1935 entdeckte der Berliner Fotograf Balkin den Tatzelwurm in dieser Region. Seine braune Farbe mit Flecken und sein beschuppter Körper verleihen ihm ein einzigartiges Aussehen. Doch furchterregende Merkmale wie sein Pfeifen, sein Blick und mögliche Zähne oder Barten am Mund sowie sein kurzer, spitz zulaufender Schwanz machen ihn zu einer faszinierenden Legende. Die Suche nach der Tatzelwurm-Familie, die in der Aareschlucht versteckt ist, ist eine spannende Aktivität für eure Schüler:innen.
Die Aareschlucht ist ein faszinierendes Ausflugsziel für Schulklassen aus Deutschland. Hier können eure Schüler:innen entlang gut gesicherter Wege wandern und die imposanten Felswände sowie den wilden Flusslauf bestaunen. Die Schlucht bietet nicht nur eine spektakuläre Kulisse, sondern auch Gelegenheiten zur Erforschung von Geologie und Ökosystemen. Ihr könnt den Ausflug nutzen, um den Unterricht mit praktischen Erfahrungen in der Natur zu bereichern und eure Schüler:innen für Themen wie Geologie, Ökologie und Naturschutz zu begeistern.
Die Wanderung entlang der 1,4 Kilometer langen Schlucht ist leicht und führt über sichere Stege und gut befestigte Naturwege. Entlang des Weges gibt es informative Tafeln, die die Geologie, Wasserkraft und Geschichte der Schlucht erläutern. So könnt ihr während des Ausflugs eure Schüler:innen verschiedene Lehrinhalte anschaulich vermitteln und ihr Verständnis für die Natur vertiefen.
Die Aareschlucht eignet sich bei jedem Wetter und lässt sich leicht mit anderen Attraktionen im Haslital kombinieren, wie den Reichenbachfällen. Eine interessante Geschichte verleiht dem Ort zusätzlichen Reiz: Hier fand ein legendäres Duell zwischen dem berühmten Detektiv Sherlock Holmes und seinem Erzfeind statt.
Zusätzlich gibt es reduzierte Gruppen- und Schulpreise sowie maßgeschneiderte Angebote in Zusammenarbeit mit der Grimselwelt und dem öffentlichen Verkehr. Anreisen könnt ihr einfach mit der Bahn. Es fahren stündliche Verbindungen ab Interlaken und Luzern nach Meiringen. Ab dem Bahnhof Meiringen erreicht ihr die Aareschlucht bequem mit der Zentralbahnlinie Meiringen-Innertkirchen über die Haltestellen “Alpbach” und "Aareschlucht Ost".
Der schweizerische Nationalpark ist der älteste Nationalpark der Schweiz und präsentiert sich als ein ideales Ziel für Schulausflüge, die nicht nur Abenteuerlust wecken, sondern auch wertvolle Lernerfahrungen in der Natur ermöglichen. Eure Schüler:innen haben hier die Gelegenheit, die unberührte Natur zu erkunden, Wildtiere zu beobachten und ein tieferes Verständnis für den Naturschutz und die Biodiversität in den Alpen zu entwickeln. Es gibt hier eine Vielzahl an Angeboten, die sich direkt an Schulklassen richten.
Unter dem Motto “Suchen, beobachten, vergleichen, über alle Sinne wahrnehmen“ bietet der Nationalpark pädagogische Exkursionen für euch und eure Klasse an. Hier könnt ihr die unberührte Natur hautnah erleben und ganzheitliche Bezüge zu Pflanzen, Tieren und alpinen Ökosystemen herstellen. Mit erfahrenen Exkursionsleiter:innen können eure Schüler:innen einen ganzen Tag lang die Besonderheiten dieses einzigartigen Schutzgebiets entdecken. Die Dauer der Exkursion beträgt 6 bis 7 Stunden inklusive Mittagsrast und erfordert eine angemessene Ausrüstung.
Die Dauerausstellung im Nationalparkzentrum bietet Schulklassen Antworten auf Fragen zur Natur im Nationalpark und ermöglicht interaktive Einblicke in die Vielfalt des Schweizerischen Nationalparks. Euch werden Arbeitsblätter und Ausstellungstexte zur Verfügung gestellt, um das Lernen zu unterstützen. Eine Anmeldung für Schulklassen ist obligatorisch. Ihr könnt in vier verschiedenen Ausstellungsräumen den Nationalpark in all seinen Facetten erleben. Selbst tätig werden können eure Schüler:innen an interaktiven Stationen.
Der Schweizerische Nationalpark erstreckt sich über das Unter- und Oberengadin sowie das Münstertal in Graubünden, Schweiz. Die Anreise zu den Startpunkten der Wanderungen ist mit dem Auto möglich, jedoch wird euch die Nutzung von Bahn und Bus empfohlen. Die Chamanna Cluozza bietet als einzige bewirtete Hütte im Park einfache Unterkunft und ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Alternativ gibt es entlang der Ofenpassstraße das Hotel Parc Naziunal Il Fuorn. Zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten rund um den Nationalpark stehen zur Auswahl, mit verschiedenen Vergünstigungen für den öffentlichen Verkehr bei einem Aufenthalt von mindestens drei Nächten.
Warum nicht eine Exkursion mit Alpakas unternehmen? Im Emmental haben eure Schüler:innen die einzigartige Möglichkeit, diese sanften Tiere zu treffen und mit ihnen eine Wanderung durch die malerische Landschaft zu unternehmen. Das Lama Trekking im Emmental kombiniert Naturerlebnis und Tierbegegnungen auf eine einzigartige Weise und bietet eine spannende Erfahrung für Schulklassen.
Die Trekkingroute und die Marschlänge sind individuell anpassbar, sodass die Ausflüge den Bedürfnissen und Interessen der Schüler:innen entsprechen können. Dabei stehen zwei Trekking-Ideen zur Auswahl:
Aspi Rundi: Eine 1,5-stündige Wanderung mit gemütlichem Spazierengehen entlang der einzigartigen Gegend von Wyssachens. Die Tour beginnt mit einem Begrüßungsapéro auf der Lama-Ranch, gefolgt von einer Einführung in das Handling und Hintergrundwissen über die Tiere. Optional können auch zwei Esel als Begleitung gewählt werden. Unterwegs gibt es einen Stopp zur Stärkung und Naturbeobachtung, bevor ihr Zeit habt, euch von den Tieren auf der Lama-Ranch zu verabschieden.
Guggli Rundi ist eine vierstündige Wanderung durch die hügelige Gegend in den Ausläufern des Napfs. Nach einem Begrüßungsapéro auf der Lama-Ranch und einer Einführung in das Handling und Hintergrundwissen über die Tiere, wandern die Schüler:innen mit den Lamas über Stock und Stein durch Wälder und Wiesen. Die Tour endet mit einem Mittagessen vom Grill auf dem Guggli, während ihr die atemberaubende Aussicht über das Emmental genießen könnt.
Das Lama Trekking im Emmental bietet Schulklassen eine einzigartige Möglichkeit, Naturerlebnis und Tierbegegnungen miteinander zu verbinden. Während einer Wanderung durch die malerische Landschaft können die Schüler:innen nicht nur die Schönheit der Natur genießen, sondern auch spannende Einblicke in das Verhalten und die Lebensweise der sanften Alpakas gewinnen. Diese interaktive Erfahrung fördert das Verständnis für die Tierwelt und sensibilisiert die Schüler:innen für den respektvollen Umgang mit Tieren und ihrer Umgebung. Durch die direkte Begegnung mit den Tieren und die praktischen Erfahrungen in der Natur werden nicht nur fachliche Kenntnisse, sondern auch soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Verantwortungsbewusstsein und Empathie gefördert.
Das Lama Trekking im Emmental liegt günstig zwischen Zürich und Bern und bietet sogar Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort in einem Massenlager für Gruppen von 10 bis 20 Personen. Für Schulklassen und Institutionen sind spezielle Preise nach Absprache erhältlich.
Das Château de Chillon am Genfersee ist ein faszinierendes Ziel für Schulausflüge und zählt zu den meistbesuchten historischen Denkmälern der Schweiz. Eingebettet am Ufer des malerischen Genfersees gelegen, bietet die beeindruckende mittelalterliche Festung Schüler:innen die Möglichkeit, in die Geschichte der Region einzutauchen und spannende Einblicke in vergangene Zeiten zu gewinnen. Während des Besuchs können sie die imposanten Gemäuer erkunden, historische Artefakte bestaunen und mehr über die faszinierende Vergangenheit des Schlosses erfahren. Das Château de Chillon ist somit nicht nur ein eindrucksvolles architektonisches Meisterwerk, sondern auch eine lehrreiche Exkursion, die das historische Bewusstsein der Schüler:innen stärkt und ihr Interesse an der Vergangenheit weckt.
Das Schlosspersonal heißt das ganze Jahr über Schulklassen für spezielle Unterrichtsstunden oder Schulausflüge willkommen, und speziell auf Schulklassen zugeschnittene Besuchsangebote ermöglichen eine maßgeschneiderte Planung, die den Bedürfnissen der Schüler:innen entspricht. Ihr könnt das Schloss beispielsweise mit euren Schüler:innen selbstständig erkunden, das abenteuerliche Untergeschoss erforschen, die berühmten Latrinen besichtigen und euch vorstellen, wie es war, auf einem der zahlreichen Wehrgänge Wache zu halten.
Oder ihr nehmt an der Schlossführung "Die Höhepunkte des Schlosses“ teil. Unter der Leitung eines/r offiziellen Schlossführer:in erhalten die Schüler:innen einen beinahe vollständigen Einblick in das Schloss, während sie sich auf einem Streifzug durch das Mittelalter befinden und dabei die symbolträchtigsten Stellen erkunden. Die Führung umfasst Informationen über das Gefängnis, die Bankettsäle, die Prunkräume und die berühmten Latrinen.
Zusätzlich ist das Schloss Chillon gut erreichbar: Mit dem Zug direkt nach Montreux oder Regionalzug bis nach Veytaux-Chillon, mit dem Bus Nr. 201 ab Vevey, Montreux oder Villeneuve.
Wäre eine Exkursion in die Schweiz etwas für euch und eure Klasse? Und welche Ziele haben wir vergessen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
Ihr wollt Lehrer:in in Mecklenburg-Vorpommern werden? Dann bleibt jetzt dran, denn unsere Reihe zu den Lehramtsstudien in den verschiedenen Bundesländern geht weiter. Wir haben euch bereits das Lehramtsstudium in Bayern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg vorgestellt. Was es genau für Besonderheiten im sechstgrößten Bundesland Deutschlands, Mecklenburg-Vorpommern gibt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Wie auch bei den schon vorgestellten Lehramtsausbildungen in den genannten Bundesländern müsst ihr euch auch in Mecklenburg-Vorpommern erstmal für einen Lehramtstypen entscheiden, für den ihr das Lehramt erwerben möchtet. Die Wahl fällt zwischen dem Lehramt an Grundschulen, an Regionalen Schulen, an Gymnasien, für Sonderpädagogik und beruflichen Schulen.
Wenn ihr in Mecklenburg-Vorpommern Lehrer:in werden wollt, hängt der Aufbau eures Studiums von eurer jeweils gewählten Lehramtstypen ab. Das Studium für das Grundschullehramt umfasst eine Regelstudienzeit von zehn Semestern und eine anschließenden 12-monatigen Vorbereitungsdienst. Das gesamte Studium umfasst die Teilstudien Bildungswissenschaften, einschließlich Sonderpädagogik, die allgemeine Grundschulpädagogik und vier Grundschulfächer und ihre Fachdidaktiken, darunter Mathe und Deutsch als Pflichtfach und noch zwei selbst gewählte Fächer. Welche Fächer ihr an welcher Uni wählen könnt bzw. welche Fächer angeboten werden, ist unterschiedlich und solltet ihr auf jeden Fall vorher recherchieren.
Wenn ihr Lehrer:in an regionalen Schulen werden wollt, beträgt eure Regelstudienzeit ebenfalls zehn Semester, allerdings ist der anschließende Vorbereitungsdienst 18 Monate lang. Euer Studium umfasst neben den Teilstudien Bildungswissenschaften und Sonderpädagogik noch die Fachwissenschaften der zwei von euch gewählten Unterrichtsfächer, sowie deren Fachdidaktiken.
Für das Gymnasiale Lehramt beträgt eure Regelstudienzeit auch wieder zehn Semester und anschließend einen 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Eure Teilstudien sind Bildungswissenschaften und zwei von euch gewählte Fächer, sowie die dazugehörige Fachdidaktik.
Das Studium für das Lehramt für Sonderpädagogik umfasst neun Semester Regelstudienzeit und einen anschließenden 18-monatigen Vorbereitungsdienst. Die Teilstudien in diesem Studium sind Bildungswissenschaften einschließlich Allgemeiner Sonderpädagogik, eine Sonderpädagogische Fachrichtung und die dazugehörige Fachdidaktik und ein Unterrichtsfach und dessen Fachdidaktik. Die sonderpädagogischen Fachrichtungen, zwischen denen ihr wählen könnt, sind: Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung, Sprache und Geistige Entwicklung. Die Unterrichtsfächer, zwischen denen ihr euch entscheiden müsst, sind: Biologie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Geschichte, Mathematik, Musik, Sport oder Grundschuldeutsch und Grundschulmathematik.
Das Lehramtsstudium für berufliche Schulen hat eine Regelstudienzeit von nur sieben Semestern und falls ihr an der Uni Rostock studiert, folgt dann noch ein dreisemestriges Masterstudium. Anschließend absolvieren alle Studenten 18 Monate Vorbereitungsdienst. An der Hochschule Neubrandenburg werden die Bachelorstudiengänge „Berufspädagogik für Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Kindheitspädagogik“ und „Berufspädagogik für Gesundheitsfachberufe“ angeboten. Diese werden anschließend im Masterabschluss an der Universität Rostock weitergeführt. Die berufliche Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung könnt ihr nur an der Universität Rostock im Rahmen des wirtschaftspädagogischen Studiums als Bachelor und Master studieren. Ebenso werden dort die berufspädagogischen Bachelorstudiengänge Elektrotechnik, Informationstechnik, Agrarwirtschaft und Metalltechnik angeboten. Mit entsprechenden allgemeinbildenden Fächern werden diese dann als Masterstudiengang weitergeführt.
Praktika sind ein wichtiger Teil der Lehramtsausbildung. Deshalb müsst ihr auch unabhängig davon, welchen Lehramtstypen ihr gewählt habt, Praktika während eures Studiums absolvieren. Allerdings gestalten sich die Praktika recht unterschiedlich, abhängig vom gewählten Lehramtstyp und der Universität, an der ihr studiert. Wenn ihr euch für das Grundschullehramt entschieden habt und an der Universität in Rostock studiert, werdet ihr in eurem Grundstudium ein vierwöchiges Orientierungs- bzw. Hospitationspraktikum absolvieren. Im Hauptstudium folgt das Hauptpraktikum – ein sechswöchiges Fachdidaktisches Praktikum. Falls ihr aber an der Universität Greifswald studiert, werdet ihr einerseits semesterbegleitende Praxistage vom ersten bis zum achten Semester und andererseits ein Praxissemester im neunten Semester haben.
Im Lehramtsstudium für Regionale Schulen durchlauft ihr im Grundstudium ein dreiwöchiges Sozialpraktikum und über vier Wochen ein Schulpraktikum, falls ihr an der Uni Greifswald studiert oder ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum, falls ihr an der Uni Rostock studiert. Das Schulpraktikum an der Uni Greifswald findet an einer Regionalen oder einer anderen Schulart statt; das Orientierungspraktikum an der Uni Rostock findet allerdings nicht an einer Regionalen Schule statt. Im Hauptstudium werdet ihr dann in Greifswald ein zweites acht Wochen umfassendes Schulpraktikum absolvieren und in Rostock ein neunwöchiges Hauptpraktikum, beides jeweils an einer Regionales Schule.
Im Studium für das Gymnasiale Lehramt ist im Grundstudium ein Sozialpraktikum über drei Wochen Pflicht, sowie an der Uni Greifswald ein vierwöchiges Schulpraktikum an einem Gymnasium oder einer anderen Schulart und an der Uni Rostock ein drei Wochen dauerndes Orientierungspraktikum allerdings nicht an einem Gymnasium. Im Hauptstudium erwartet euch in Greifswald ein zweites achtwöchiges Schulpraktikum und in Rostock ein neun Wochen langes Hauptpraktikum an einem Gymnasium.
Im Lehramtsstudium für Sonderpädagogik durchlauft ihr im Grundstudium ein Sozialpraktikum über drei Wochen und ein ebenfalls dreiwöchiges Orientierungspraktikum, das allerdings nicht an einer Sonderschule. Im Hauptstudium absolviert ihr ein vierwöchiges erstes Hauptpraktikum in einer sonderpädagogischen Fachrichtung und ein zweites fünfwöchiges Hauptpraktikum an einer integrativen bzw. inklusiven Schule.
Als Lehramtsanwärter für berufliche Schulen absolviert ihr verschiedene Praktika abhängig von eurem jeweiligen Bachelorstudiengang. Wenn ihr “Berufspädagogik” an der Hochschule Neubrandenburg studiert, absolviert ihr ein vierwöchiges berufspädagogisches Praktikum oder falls ihr an der Uni Rostock studiert ein dreiwöchiges Orientierungspraktikum an einer berufsbildenden Schule. Im Masterstudiengang “Berufspädagogik” oder “Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe” an der Universität Rostock folgt ein weiteres sechs Wochen dauerndes Praktikum. Im Bachelorstudiengang “Wirtschaftspädagogik” an der Uni Rostock absolviert ihr ein vierwöchiges Orientierungspraktikum an einer beruflichen Schule oder einer Institution der beruflichen Bildung. Im gleichnamigen Masterstudiengang folgen über sechs Wochen die Schulpraktischen Studien, also eine Berufsschulische Studienorientierung an einer berufsbildenden Schule bzw. die Berufs- und Betriebspraktischen Studien, also die Wirtschaftswissenschaftliche Studienorientierung. Genauere Infos über die jeweils zu absolvierenden Praktika findet ihr auch auf den Seiten der jeweiligen Universitäten und Hochschulen.
Insgesamt gibt es vier Universitäten bzw. Hochschulen, an denen ihr in Mecklenburg-Vorpommern Lehramt studieren könnt. An der Universität Rostock werden die Studiengänge Lehramt an Grundschulen, Regionalen Schulen, Gymnasien und Lehramt für Sonderpädagogik als Staatsexamsstudeingänge angeboten. Das heißt, ihr beendet das eigentliche Studium mit der ersten Staatsprüfung und die zweite Staatsprüfung absolviert ihr nach dem Vorbereitungsdienst. Außerdem werden an der Uni Rostock auch noch die Studiengänge Berufspädagogik (Bachelor/Master) und Wirtschaftspädagogik (Bachelor/Master) angeboten, die ihr mit dem Master of Education oder Master of Arts abschließt. Für das Absolvieren des Referendariats in diesen beiden Studiengängen ist eine einschlägige Berufsausbildung oder mindestens ein Jahr Berufserfahrung, beispielsweise in Praktikumsform notwendig. Falls ihr Musik oder Theater als eines eurer Schulfächer wählt, könnt ihr dieses an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock studieren. An der Universität Greifswald könnt ihr ein Lehramtstudium für Gymnasien, Grundschulen und Regionale Schulen aufnehmen und ihr habt die Möglichkeit zwischen elf Fächern auszuwählen, die frei kombinierbar sind. An der Hochschule Neubrandenburg werden die Bachelorstudiengänge “Berufspädagogik – Lehramt an beruflichen Schulen (Pflege)” und “Berufspädagogik – Lehramt an beruflichen Schulen (Sozialpädagogik)” angeboten. Dazu besteht eine Zusammenarbeit mit der Universität Rostock. Beide Studiengänge schließt ihr mit dem Abschluss Bachelor of Arts ab.
Die Einstellungschancen in Mecklenburg-Vorpommern sind je nachdem, für welche Schulart ihr das Lehramt erworben habt, gut bis sehr gut. Der Bedarf an Grundschullehrer:innen ist gemessen an den 160 Einstellungen in den Jahren 2020 bis 2023 sehr hoch. Ihr könnt also mit einer fast hundertprozentigen Einstellungschance rechnen. Als Grundschullehrer:in unterrichtet ihr höchstens 27,5 Unterrichtsstunden pro Woche und als Klassenleiter:in erhaltet ihr zusätzlich Anrechnungsstunden. Über das ganze Bundesland verteilt gibt es über 260 öffentliche Grundschulen inklusive angegliederter Grundschulteile an weiterführenden Schulen. Außerdem sind Lehrkräfte an Grundschulen seit dem 1. August 2020 in die Besoldungsgruppe A13 eingestuft und verdienen demnach genauso viel wie Lehrkräfte an allen anderen Schularten.
Auch an Regionalen Schulen zeichnet sich für die meisten Fächer ein ähnlich großer Bedarf ab. Dort haltet ihr 27 Unterrichtsstunden pro Woche und als Klassenleiter:in 26 Stunden. Für die Fächer Biologie, Englisch, Informatik, Kunst und Gestaltung, Musik, Philosophie, Physik und Sozialkunde besteht zwischen 2020 und 2025 ein besonderer Bedarf.
Falls ihr eine Lehrbefähigung für Gymnasien erworben habt, stehen euch über 40 öffentlichen Gymnasien, Sportgymnasien und Abendgymnasien zum Unterrichten zur Verfügung. Dort werdet ihr 27 Unterrichtsstunden pro Woche unterrichten, als Klassenlehrer:in der Sekundarstufe 1 26 Stunden und als überwiegend in der Oberstufe unterrichtende Lehrkraft erhaltet ihr zusätzliche Anrechnungsstunden. Der Bedarf kann aber je nach Unterrichtsfach unterschiedlich ausfallen. Besonders gefragt sind in den Jahren 2020 bis 2025 vor allem die Fächer Arbeit/Wirtschaft/Technik, Englisch, Informatik, Kunst und Gestaltung, Musik oder auch Sozialkunde.
Ebenso sehr gute Berufschancen haben diejenigen von euch, die Lehramt für Sonderpädagogik studiert haben. Etwa 60 Stellen werden jährlich ab 2021 neu besetzt. Ab 2029 sogar noch mehr, da die Sonderpädagogik aufgrund der Inklusion für alle Schularten relevant ist. Eure Unterrichtsverpflichtung beträgt dabei 27 Unterrichtsstunden pro Woche. Eure Einstellungschancen für das Lehramt an beruflichen Schulen, von welchen es 19 Stück in Mecklenburg-Vorpommern gibt, hängen auch von eurer gewählten Ausrichtung ab, sind insgesamt aber sehr gut. In den Fachrichtungen “Gesundheit und (Alten-)Pflege”, “Ernährung und Hauswirtschaft”, “Sozialwesen” und “Wirtschaft und Verwaltung” werden von 2020 bis 2025 jährlich bis zu 85 Stellen neu besetzt. Hier liegt eure Unterrichtsverpflichtung als Lehrkraft im theoretischen Unterricht bei 27 Unterrichtsstunden die Woche und als Lehrkraft im fachpraktischen Unterricht bei 30 Unterrichtsstunden pro Woche.
Wie in den meisten Bundesländern herrscht auch in Mecklenburg-Vorpommern Lehrermangel, ganz besonders in ländlichen Regionen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele Lehrkräfte in Rente gehen, aber nicht genug neue Lehrkräfte da sind, um nachzurücken. Besonders hoch ist die Nachfrage nach Lehrkräften in den MINT-Fächern. Um diese zu stillen, wurden verschiedene Anreize geschaffen. So gibt es über den Bildungspakt “Gute Schule 2030” für MINT-Lehrkräfte an Regionalen Schulen einen Zuschlag von 425,25 Euro monatlich über vier Jahre. Noch dazu ist seit Februar 2023 der Einstieg in den Lehrberuf vereinfacht worden. Außerdem startete vor zwei Jahren das 200-Millionen-Euro-Schulpaket, was eine attraktivere Vergütung und bessere Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte zum Ziel hat.
Stand 2019 brachen über die Hälfte aller Lehramtsstudierenden in Mecklenburg-Vorpommern das Studium ab. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigt auch, dass nur etwa ein Viertel der Studierenden des Lehramts für Regionale Schulen ihr Studium abschließen. Daher wurden seitdem verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken. Insgesamt soll das Studium erleichtert werden. So sollte es beispielsweise eine individuellere Betreuung für Studienanfänger geben, um sich über deren Eignung für den Lehrerberuf klar zu werden. Vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern sollte das Fachwissen einen stärkeren Unterrichtsbezug haben, um auf die Klage der Studierenden einzugehen, dass die wissenschaftlichen Ansprüche zu hoch seien.
Zudem sollten die Praktika besser in das Studium integriert und anschließend auch ausgewertet werden, um einen besseren Berufsfeldbezug herzustellen. Birgit Hesse kündigte damals auch an, jährliche 1,1 Milliarden Euro für zusätzliche Stellen in der Lehrausbildung bereitzustellen, sowie Studierende, die Praktika außerhalb ihrer Universitätsstädte absolvieren, mit 200 000 Euro zu unterstützen, um beispielsweise Fahrtkosten zu tragen. Für Studierende sollte außerdem die Prüfungslast durch einerseits weniger Prüfungen und andererseits eine bessere Koordinierung der zeitlichen Abläufe sichergestellt werden.
Eine Folgestudie aus dem Jahr 2019/2020 hatte nun gezeigt, dass die Zahlen wieder leicht rückläufig sind. Die geringste Schwundquote, das heißt Studienabbrüche oder der Wechsel zu einem anderen Studiengang, weist das Lehramtsstudium für Grundschulen und das für Sonderpädagogik auf. Die höchste Schwundquote hatte das Lehramtsstudium für Regionale Schulen. Die aktuellste Neuerung bezüglich des Lehramtsstudiums in Mecklenburg-Vorpommern ist, dass ab dem 1. Februar 2023 sowohl Lehrkräfte als auch pädagogisches Fachpersonal schneller an Schulen eingestellt werden soll. Das würde gleichzeitig dafür sorgen, dass freie Stellen schneller besetzt werden und junge Lehrer schneller eine Stelle finden. Demnach sollten vom Zeitpunkt der Bewerbung bis hin zum Arbeitsvertrag nicht länger als sechs Wochen vergehen.
Ein Quereinstieg in den Lehrberuf ist in Mecklenburg-Vorpommern nur für das Lehramt für berufliche Schulen möglich und stellt im Prinzip eine Sonderform des Vorbereitungsdienstes dar. Seiteneinsteiger sind hingegen Personen, die keinen lehramtsbezogenen Hochschulabschluss haben. Voraussetzung dafür ist die fachliche Qualifikation zum Unterrichten mindestens eines Unterrichtsfaches, die durch einen Hochschulabschluss erworben wurde. Auch ohne Hochschulabschluss könnt ihr mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Seiteneinsteiger zur Lehrkraft werden, solange die bisherige Berufsausbildung und -erfahrung eine ausreichende fachliche Grundlage für die Tätigkeit in mindestens einem Unterrichtsfach darstellt. Seit Februar 2023 gibt es diese zwei Varianten für den Seiteneinstieg: die Absolvierung der Seiteneinstiegsqualifizierung oder die Absolvierung eines berufsbegleitenden Vorbereitungsdienstes.
Studiert ihr gerade in Mecklenburg-Vorpommern Lehramt oder seid vielleicht schon Lehrer:in? Wie habt ihr euer Studium empfunden? Schreibt eure Erfahrung gerne in die Kommentare!
"Wir alle haben so viel zu bieten, wenn man an uns und unsere Individualität glaubt."
Am Welt-Autismus-Tag möchten wir das Bewusstsein für die Vielfalt im Autismus-Spektrum schärfen und darüber sprechen, wie wir eine unterstützende Umgebung für autistische Schüler:innen schaffen können. Dafür konnten wir mit Sarah Weber, einer studierten Sonderpädagogin und Gründerin von AutisPlus in Mannheim, ins Gespräch zu kommen. Ihre Expertise und Hingabe für die Förderung autistischer Schüler:innen machen sie zu einer bedeutenden Stimme in der Bildungsgemeinschaft. Wir sprechen über die Herausforderungen und Chancen in der Bildung autistischer Schüler:innen und die Bedeutung von Inklusion und Verständnis.
Lehrer News: Als jemand, der mit Autismus arbeitet, hast du sicherlich viele Erfahrungen gemacht, die dein Verständnis geprägt haben. Kannst du uns von einer bestimmten Situation oder einem speziellen Moment erzählen, der für dich besonders prägend war und dir gezeigt hat, wie wichtig eine inklusive und unterstützende Umgebung für Schüler:innen mit Autismus ist?
Sarah: Im Rahmen meiner Tätigkeit als Autismus"therapeutin" (ich spreche hier lieber von Begleitung oder individueller Förderung) besuche ich regelmäßig die Institutionen, an die meine Klient:innen angegliedert sind. Dazu gehören neben anderen therapeutischen Settings wie Ergotherapie oder Logopädie natürlich insbesondere auch Kindergarten und Schule. Einmal besuchte ich einen Jungen, 12 Jahre, nonverbal, der schon länger bei mir im Zentrum war, zum ersten Mal in seiner Klasse. Der Junge hatte wohl zuvor recht demotiviert und müde über seinem Deutsch-Arbeitsblatt gesessen, denn ich hörte, wie die Lehrkraft ihn immer wieder ermahnte, er solle doch bitte weiterarbeiten. Offenbar hatte er in diesem Moment dafür aber keine Ressourcen. Als ich die Klasse betrat, ihn begrüßte und mich neben ihn setzte, erkannte er mich trotz des Settingwechsels sofort, strahlte mich freudig an und nahm meine Hand. Wir erarbeiteten dann ziemlich zügig und problemlos das vor ihm liegende Aufgabenblatt. Für mich zeigte dieser Moment wieder einmal, wie wichtig es ist, dass autistische Schüler:innen, egal in welchem Bildungsgang sie sich befinden, sehr von einer 1:1-Betreuung, auch im inklusiven Kontext, profitieren. Diese Schüler:innen sind nicht allgemein lustloser oder demotivierter für Lerninhalte — sie lernen nur ein wenig anders und es ist unsere Aufgabe und die unseres Schulsystems, sich auf unterschiedliche Aneigungswege und Lernvoraussetzungen einzustellen.
Lehrer News: In deinem Engagement für Menschen im Autismus-Spektrum betonst du die Bedeutung von Beziehung, Bindung und gemeinsamem sozialen Miteinander. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie sich diese Elemente in der schulischen Umgebung manifestieren und welche Auswirkungen sie auf die Schüler:innen haben?
Sarah: Ich halte diese drei Elemente für essentiell wichtig und sogar notwendig in der Begleitung autistischer Schüler:innen. Natürlich benötigen auch nicht-autistische Kinder stabile Bindungs- und Beziehungserfahrungen, um sicher lernen zu können — insbesondere im Kontext von Autismus ist dies jedoch ein besonders wichtiger Parameter. Schule wird oft als unsicherer Ort empfunden, da hier viele unvorhersehbare Reize, soziale Begegnungen und fremdbestimmte Elemente vorherrschen — alles Aspekte, die bei Schüler:innen im Autismus-Spektrum für eine vermehrte Anspannung sorgen und letztlich in herausforderndem Verhalten resultieren können. Eine gute, auf Vertrauen basierende Co-Regulation durch Bezugspersonen ist meiner Ansicht nach eine der effektivsten Regulationsmöglichkeiten im schulischen Kontext. Eine Schulbegleitung oder auch eine vertraute Lehrkraft kann für mehr Vorhersehbarkeit, individuelle Aufgabenbearbeitung und Tagesgestaltung im Unterrichtsablauf sorgen und damit erheblich zum Sicherheitsempfinden der autistischen Schüler:innen beitragen. Neben der Unterstützung bei der starken Reaktivität auf sensorische und emotionale Reize ist das Gefühl sozialer Eingebundenheit im Klassenkontext bzw. der einfühlsamen Begleitung beim Erwerb von Freundschaften und sozialen Beziehungen einer der größten Gelingensfaktoren für den Schulbesuch mit einem autistischen Neurotyp.
Lehrer News: Du sprichst von einem "Neurodiversitätsparadigma" und betonst die Normalität von Autismus und neurodivergenten Perspektiven. Was verstehst du darunter?
Weber: Vielen Dank für diese wunderbare Frage! Vielleicht erkläre ich zuerst einmal, was ich unter dem Paradigma der Neurodiversität verstehe. Unser Verständnis von Normalität, von Krankheit und Gesundheit und auch von Behinderung und Nicht-Behinderung unterliegt einem stetigen Wandel. So verstanden wir Diagnosen wie Autismus und ADHS lange Zeit als Pathologien, die es möglichst zu beseitigen galt. Das Neurodiversitätsparadigma vollzieht hier einen Haltungs- und Perspektivenwechsel: Autismus, ADHS und andere Neurodivergenzen werden als gleichwertige Neurotypen mit individuellen Stärken- Schwächen-Profilen angesehen und als Teil neuronaler Vielfalt (Neurodiversität) wertgeschätzt. So sind beispielsweise die sehr detailorientierte Wahrnehmung und die präzisen Modelle im Gehirn autistischer Menschen in vielen Bereichen auch von Vorteil, z.B. wenn es darum geht, Fehler in einem Code zu finden. Die Modelle nicht-autistischer Personen sind ungenauer, können aber dafür besser das "Große Ganze" einer Sache erfassen — so profitieren wir alle von der Zusammenarbeit verschiedener Neurotypen.
Lehrer News: Wie können Schulen und Lehrkräfte diese Sichtweise in ihre Bildungsansätze integrieren, um echte Inklusion zu fördern?
Sarah: Ich denke, das Wissen darüber und das Verständnis davon, dass Wahrnehmung immer subjektiv ist und dass auch Schüler:innen im Autismus-Spektrum, trotzdem sie den gleichen Neurotyp haben, genauso verschieden sind, wie wir als nicht-autistische Menschen, kann zu einer individuellen Betrachtung jedes/jeder Einzelnen führen und echte Inklusion möglich machen. Hierfür müssen wir Vorurteile und auch unsere eigene Sozialisation hinterfragen — Was für ein Bild habe ich von Autismus? Welche meiner eigenen Annahmen fördern oder behindern die Inklusion dieser Schüler:innen? Ganz konkret gehört hier für mich beispielsweise dazu, Aufgabenstellungen auf eigene Art und Weise bearbeiten zu lassen, Nachteilsausgleiche konsequent umzusetzen und mehr Flexibilität hinsichtlich der Bearbeitung und des Schulbesuchs zu ermöglichen. Sehr viele Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum können die Schule aus sensorischen und emotionalen Gründen im Laufe ihrer Schulzeit irgendwann nicht mehr oder nur noch teilweise besuchen. Hier benötigen Eltern und auch Schulen vor allen Dingen Entlastung und Verständnis — Zusätzlicher Druck und Vorschriften erhöhen hier lediglich die Wahrscheinlichkeit der Verweigerung, die meist aus einer großen Überforderung resultiert. Es braucht mehr authentische Neugier und Offenheit für die Lern- und Aneignungsweisen autistischer Schüler:innen und vor allen Dingen: Mehr Zutrauen in sie und ihre Kompetenzen. Wir alle haben so viel zu bieten, wenn man an uns und unsere Individualität glaubt.
Lehrer News: Autismus wird oft als eine Variation der menschlichen Erfahrung betrachtet, die jedoch unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringt. Kannst du uns von deinen Erfahrungen berichten, wie Schulen individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Schüler:innen im Autismus-Spektrum eingehen können, insbesondere wenn sie zusätzliche Beeinträchtigungen haben?
Sarah: Unser Bildungs- und Schulsystem ist, verständlicherweise, auf den Neurotyp ausgelegt, der die Mehrheit bildet. Das führt natürlich zwangsläufig zu Herausforderungen für diejenigen, die einen anderen Neurotyp haben. Insbesondere dann, wenn zusätzliche Diagnosen und Behinderungen hinzukommen, fehlen häufig konkrete Handlungskonzepte. Dazu kommt, dass wir insbesondere Autismus als "unsichtbare Behinderung" begreifen — d.h., dass wir Menschen weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick unbedingt ansehen können, dass sie autistisch wahrnehmen. Dies führt häufig zu Missverständnissen und Unsicherheiten im Umgang mit diesen Schüler:innen — macht er/sie* das gerade absichtlich oder liegt das an sensorischer Überforderung? Will diese:r Schüler:in mich nur provozieren, ist er/sie* schlicht lustlos oder steckt da mehr dahinter? Als Basis für einen erfolgreichen Umgang mit diesen Unsicherheiten empfehle ich eine Haltung, die auch von den modernen Neurowissenschaften in ihrer Richtigkeit belegt ist: Kinder geben ihr Bestes, wenn sie können. Als herausfordernd nehmen wir Verhalten dann wahr, wenn wir uns selbst unsicher, überfordert und machtlos in einer Situation fühlen. Gute Inklusion fängt damit immer bei uns an, denn wir als Erwachsene haben schon gelernt, Verantwortung für unsere Gefühle und unser Handeln zu übernehmen. Wir sollten daher einerseits an unserem Verständnis von Verhaltensauffälligkeiten arbeiten und sie als Hilferufe bzw. Zeichen von Über- oder Unterforderung begreifen. Andererseits gilt es auch, sich interdisziplinär auszutauschen, die Vernetzung zu Autismus-Zentren und Fachpersonal auszubauen und sich konkrete Ressourcenkoffer und Handlungsstrategien zurechtzulegen. So ist es beispielsweise hilfreich, eine "Sensory Box" mit verschiedenen sensorischen Spielzeugen zur Hand zu haben, einen reizarmen Rückzugsort zur Verfügung zu stellen und das Klassenteam im Umgang mit autistischen Meltdowns (Panikattacken als Folge von Überforderung, die sich oft in selbst- oder fremdverletzendem Verhalten äußern) zu schulen. Gerade bei Schüler:innen mit zusätzlichen Diagnosen braucht es idealerweise auch eine 1:1-Schulbegleitung. Davon profitieren so viele Kinder und Jugendliche im Spektrum, denn eine Lehrkraft kann die Aufgabe dieser engen Co-Regulation schlicht nicht so effektiv übernehmen, wenn sie noch für 10 oder 25 andere Schüler:innen zuständig ist. Es übersteigt schlicht den eigenen Anspruch und die eigenen Möglichkeiten, fünf autistische Kinder ohne Schulbegleitung in einer Klasse mit 25 weiteren Kindern individuell und passgenau zu begleiten.
Lehrer News: Du betonst die Wichtigkeit des Dialogs und des gegenseitigen Verständnisses. Wie können Schulen und Lehrkräfte einen Raum schaffen, in dem authentische Dialoge zwischen Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern stattfinden können, um die Bedürfnisse von Schüler:innen mit Autismus besser zu verstehen und zu unterstützen?
Sarah: Ich denke, hier spielt vor allem eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit eine Rolle. Ist die Autismus-Diagnose eines/einer neuen Schüler:in bekannt oder bei einem schon länger beschulten Kind/Jugendlichen gerade erst gestellt worden, braucht es vor allem eine effektive und regelmäßige Kommunikation auf Augenhöhe zwischen allen relevanten Akteur:innen. Dem/der autistischen Schüler:in selbst kommt hier meiner Ansicht nach eine Schlüsselrolle zu. Die individuellen sensorischen Herausforderungen müssen erhoben und die schulische Umgebung so weit wie möglich angepasst werden. So können beispielsweise Schallschutzkopfhörer in der Pause oder intensiven Arbeitsphasen bei der Konzentration helfen oder regelmäßige Bewegungspausen die Aufmerksamkeit eines/einer Schüler:in im Spektrum erhöhen. Vor allem ist hier der inklusive Ansatz wichtig: Diese Hilfsmittel sollten allen anderen Schüler:innen auch zur Verfügung stehen! Viele Kinder im Spektrum lehnen sensorische Anpassungen und Hilfsmittel ab, wenn sie merken, dass sie damit auffallen, weil sie die einzigen sind, die sie nutzen. Des Weiteren sollten insbesondere die Eltern als primäre Bezugspersonen des Kindes ernst genommen und in den Prozess der Inklusion intensiv eingebunden werden. Sie verfügen über Wissen, das Lehrkräfte und anderes Fachpersonal nicht haben kann, z.B. darüber, wie sich das Kind vor oder nach der Schule verhält. Viele autistische Kinder und Jugendliche "maskieren" ihre autismusbedingten Herausforderungen im Schulalltag um nicht aufzufallen — dieser Prozess kostet sie sehr viel Kraft und Ressourcen und bringt nicht selten auch psychische Belastungen mit sich. Auch die Autismus-Beauftragten und die ggf. vorhandenen Therapeut:innen eines autistischen Kindes sollten in regelmäßigem Austausch mit der Familie und den Lehrkräften stehen, um Informationen und Wissen effektiv weitergeben und individuell anpassen zu können. Es ist daher essentiell, dass regelmäßige Gespräche mit allen für die Inklusion des autistischen Kindes/Jugendlichen wichtigen Personen in einem geschützten Rahmen stattfinden und hierbei verschiedene Perspektiven und Rollen wertgeschätzt und integriert werden.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Habt ihr autistische Schüler:innen in der Klasse? Berichtet uns gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren!
Habt ihr euch jemals gefragt, wie ein einziger Atemzug das Potenzial hat, Geschichte zu schreiben? Oder wie die Erinnerungen einer einflussreichen Frau Millionen von Menschen auf der ganzen Welt inspirieren können? Oder vielleicht wollt ihr eure Schüler:innen dazu inspirieren, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Welt um sie herum zu erkunden.
In diesem Artikel stellen wir euch einige der besten Netflix-Dokus vor, die sich perfekt für den Einsatz im Unterricht eignen. Von atemberaubenden Abenteuern bis hin zu tiefgründigen Analysen gesellschaftlicher Phänomene bieten diese Dokumentationen nicht nur spannende Einblicke, sondern auch reichhaltiges Material für lebendige Diskussionen im Klassenzimmer.
In der Netflix-Dokumentation “Der tiefste Atemzug” taucht ihr in die faszinierende Welt der Apnoetauchgänge ein, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele auf die Probe stellen. Im Mittelpunkt steht Alessia Zecchini, eine bemerkenswerte Apnoetaucherin, die sich das Ziel setzt, einen neuen Weltrekord aufzustellen - ohne jegliche Ausrüstung und mit nur einem Atemzug. Gemeinsam mit dem erfahrenen Rettungstaucher Stephen Keenan begibt sich Zecchini auf eine intensive Vorbereitungsreise, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Herausforderungen mit sich bringt. Während des Trainings entwickelt sich eine besondere Verbindung zwischen den beiden Taucher:innen, die ihre Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Doch der Traum vom Rekord fordert seinen Tribut, und die Dokumentation zeigt eindrucksvoll die Höhen und Tiefen, die dieser ambitionierte Versuch mit sich bringt. Von den triumphalen Meilensteinen bis zu den schmerzhaften Rückschlägen - jede Etappe der Reise ist von einer tiefen emotionalen Note geprägt, die das Publikum berührt und inspiriert.
Der tiefste Atemzug bietet nicht nur einen Einblick in die Welt des Apnoetauchens, sondern auch in die menschliche Natur und die Kraft der Entschlossenheit. Diese ergreifende Dokumentation ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und eignet sich hervorragend für den Einsatz im Unterricht, um Themen wie Durchhaltevermögen, Zusammenarbeit und das Streben nach außergewöhnlichen Zielen zu diskutieren.
Die Netflix-Dokumentation “Becoming” führt euch auf eine inspirierende Reise durch das Leben und die Visionen von Michelle Obama, einer der einflussreichsten Frauen unserer Zeit. Inmitten des hitzigen US-Wahlkampfs zwischen Donald Trump und Joe Biden gibt "Becoming" einen nostalgischen Rückblick auf das Präsidentenpaar der Herzen — die Obamas. Die Memoiren von Michelle Obama, auf denen diese Doku beruht, brachen Rekorde und wurden zum Bestseller. Sie bieten einen faszinierenden Einblick in ihr Leben und ihre Gedankenwelt.
Die Dokumentation begleitet Michelle Obama auf ihrer Lesereise zu diesem Buch, während der sie Menschen auf der ganzen Welt bewegt und ermutigt. Ihr Fokus liegt dabei auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit in einer Welt, die oft von Ungleichheit geprägt ist. Die Doku inspiriert nicht nur mit Michelle Obamas positiver Ausstrahlung und Stärke, sondern auch mit ihrer Lebensgeschichte, ihrer Begegnung mit Barack Obama und ihrer unerschütterlichen Haltung gegenüber Rassismus und Ungerechtigkeit.
Becoming ist nicht nur eine Dokumentation über das Leben einer bemerkenswerten Frau, sondern auch eine kraftvolle Botschaft über die Bedeutung von Empowerment und die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn man seinen eigenen Weg geht. Diese eindringliche Dokumentation ist ein Muss für den Unterricht, um Diskussionen über Feminismus, Politik und den persönlichen Kampf für Gerechtigkeit anzuregen.
“Rettet den Kapitalismus” bietet einen Einblick in die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Mit Robert Reich, einem renommierten Professor für Politik und ehemaligen Arbeitsminister der USA, als Hauptakteur, führt die Netflix-Dokumentation euch auf eine Reise durch die USA, um den Weg des Geldes zu verfolgen. Dabei werden die großen Ungleichheiten in der Bevölkerung aufgedeckt und wichtige Wirtschaftsfragen des 21. Jahrhunderts aufgeworfen. Insbesondere wird hinterfragt, warum so viele Menschen im Kapitalismus Schwierigkeiten haben zu überleben.
Die Dokumentation bietet nicht nur Einblicke in die Probleme des bestehenden Systems, sondern diskutiert auch aktiv Möglichkeiten zur Veränderung. Sie regt zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus an und bietet somit eine hervorragende Grundlage für Diskussionen im Unterricht über Wirtschaftssysteme, soziale Ungleichheit und politische Reformen.
Wolltet ihr schon immer mal wissen, was Tiere so treiben, wenn es draußen dunkel ist? Dann ist die Dokumentation “Die Erde bei Nacht” vielleicht etwas für euch. Die Dokumentation wirft einen neuen Blick auf das Verhalten verschiedener Tiere bei Nacht und enthüllt dabei ihren nächtlichen Überlebenskampf, ihre Nahrungssuche und bisher unentdeckte Verhaltensweisen. Von majestätischen Löwen bis zu fliegenden Fledermäusen, von neugierigen Affen bis zu majestätischen Elefanten — die Dokumentation konzentriert sich auf eine Vielzahl von Tieren, die in der Nacht aktiv sind. Auch die faszinierende Welt der Wassertiere und die geheimnisvolle Pflanzenwelt werden beleuchtet.
Die Serie bietet nicht nur eine berührende Darstellung des nächtlichen Naturspektakels, sondern vermittelt auch Begeisterung und Demut vor der Natur um uns herum. Sie lädt dazu ein, die Schönheit und Vielfalt der Tierwelt zu entdecken und regt zu einem tieferen Verständnis und Respekt für die Natur an. Dadurch eignet sich “Die Erde bei Nacht” perfekt für den Unterricht, um Themen wie Ökologie, Tierverhalten und Umweltschutz zu behandeln.
Blickt ihr im Unterricht häufiger auf gesenkte Köpfe? Bekommt das Handy mehr Aufmerksamkeit von euren Schüler:innen als ihr? Die Dokumentation “Das Dilemma mit den sozialen Medien” wirft einen kritischen Blick auf die Auswirkungen der digitalen Welt auf unsere Gesellschaft. Durch eine Mischung aus fiktiver Erzählung und Interviews mit amerikanischen Social-Media-Experten bietet die Serie einen vielschichtigen Einblick in das Phänomen der sozialen Medien.
Die fiktive Handlung folgt Teenagern, die zunehmend süchtig nach sozialen Medien werden, während Interviews mit US-Experten aus großen Social-Media-Firmen Einblicke in die Mechanismen und Strategien dieser Plattformen bieten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, insbesondere auf die steigenden Selbstmordraten bei Teenagern. Die Dokumentation thematisiert auch die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien, was zu einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Debatte führt.
Die Doku ist sehr dramatisch gestaltet und steht deshalb häufiger in der Kritik. Dennoch bietet "Das Dilemma mit den sozialen Medien" eine gute Grundlage für Diskussionen über Medienkompetenz, digitale Ethik und den Umgang mit den Herausforderungen der digitalen Ära im Unterricht.
Welche Dokus gefallen euch am besten? Und welche haben wir vergessen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Von Dokumentationen bis hin zu Animationsfilmen – Filme im Kunstunterricht helfen den Schüler:innen, Kunst auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Denn auch im eher praktisch orientierten Kunstunterricht gibt es theoretische Aspekte, wie z.B. Kunstgeschichte, die berücksichtigt werden müssen. Um den theoretischen Teil des Unterrichts anschaulich zu gestalten, eignen sich Filme besonders, schließlich sind sie ebenfalls ein künstlerisches Medium. Filme bieten die einzigartige Möglichkeit, den Schüler:innen eine facettenreiche Perspektive auf Kunstepochen, Künstler:innen und kreative Schaffensprozesse zu vermitteln. So bieten Filme nicht nur eine visuelle Darstellung von historischen Kontexten, sondern veranschaulichen auch verschiedene künstlerische Techniken und die Geschichten hinter den Künstler:innen. Sie bieten eine immersive Erfahrung, ohne dass der physische Besuch in Museen oder Galerien nötig ist. Wir haben daher für euch die besten Filme für den Kunstunterricht zusammengestellt.
Um das Schaffen eines Künstlers zu verstehen, ist oft die Betrachtung des historischen Kontextes, der gesellschaftlichen Umstände zu dessen Lebzeiten und seiner persönlichen Lebensgeschichte nötig. Die dreiteilige Terra X Dokureihe “Giganten der Kunst”, welche man kostenlos in der ZDF Mediathek ansehen kann, nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Kunstgeschichte, indem die Leben und Werke bedeutender Künstler:innen vorgestellt werden. Von van Gogh über Rembrandt bis hin zu Michelangelo – “Giganten der Kunst” fesselt Kunstliebhaber und Neulinge gleichermaßen. Durch historische Aufnahmen und Expertenkommentare bietet jede 43min lange Folge spannende Einblicke in das kreative Genie hinter einigen der bedeutendsten Kunstwerke. Zusätzlich dazu gibt es zahlreiche ergänzende zwei bis 15 Minuten lange Videos zu weiteren Künstlern, einzelnen Bildern und Epochen.
Frida Kahlo ist bis heute wohl eine der bekanntesten Künstlerinnen überhaupt. Der 2002 erschienene und mit zwei Oscars ausgezeichnete Film “Frida” mit Salma Hayek in der Hauptrolle dokumentiert das mitreißende Leben der mexikanischen Künstlerin. Der Film bietet eine Reihe an Diskussionsmöglichkeiten für den Unterricht: Kunst als Ausdrucksmittel sozialer und politischer Umstände und vor allem, inwiefern persönliche Erfahrungen eine Verbindung zur Kunst eingehen können. Durch die szenische Darstellung Kahlos Kunst und Leben können Schüler:innen ihre visuelle Sprache kennenlernen und ihre Werke im Kontext der zeitgenössischen Kunst interpretieren. Frida Kahlos einzigartige kulturelle Perspektive ist bis heute relevant und bewundernswert. Der Film kann für wenige Euro auf Plattformen wie YouTube oder Amazon Prime ausgeliehen oder gekauft werden.
Vincent van Goghs Gemälde hatten in der Vergangenheit wie heute eine faszinierende Wirkung auf seine Betrachter:innen. Sein unverwechselbarer Stil und grober Pinselstrich sind bis heute sein Markenzeichen. Der Film “Loving Vincent” aus dem Jahr 2017, der unter der Regie von Dorota Kobiela und Hugh Welchman gedreht wurde, macht sich diesen weltberühmten Pinselstrich zu eigen. Der Animationsfilm lässt die Bilder van Goghs stilgetreu zum Leben erwachen. Jede einzelne, mit realen Personen gedrehte Szene wurde dafür mit Öl nachgemalt. Schon allein diese meisterhafte filmische Handarbeit ist es wert, den Film mit euren Schüler:innen zu gucken. “Loving Vincent” gilt zudem als der erste in dieser Technik produzierte, vollständig als Realfilm gedrehte Film und als erster Animationsfilm in Spielfilmlänge. Die Handlung des Kinofilms spielt ein Jahr nach van Goghs Tod und beschäftigt sich mit den Umständen seines Todes und der Lebensgeschichte des niederländischen Künstlers. Die Handlung ist insgesamt an die über 800 Briefe, die er während seines Lebens an verschiedene Personen schrieb, angelehnt. Auch dieser Film kann für wenige Euro auf Amazon Prime, YouTube oder ähnlichen Plattformen ausgeliehen oder gekauft werden.
Phänomen und Phantom – niemand weiß, wer er ist, doch seine Kunst ist weltberühmt. Die Rede ist vom Streetart Künstler Banksy. Immer wieder tauchen rund um den Globus Schablonen-Graffiti-Kunstwerke gezeichnet mit dem Pseudonym Banksy auf. In seiner Kunst verarbeitet er aktuelle politische und wirtschaftliche Themen. Stilistisch bedient er sich oftmals an bereits vorhandenen Kunstwerken und modifiziert diese. Der Dokumentarfilm “Exit through the Giftshop”, ein Film von und über Banksy aus dem Jahr 2010, gewährt tiefe Einblicke in die Szene der Straßenkunst. Genauer handelt der Film von einem Filmemacher, der das Geheimnis um die Identität von Banksy aufdecken will. Dabei filmt er Streetart-Künstler bei ihrem nächtlichen künstlerischen Schaffen. Im Laufe des Films wird er immer mehr selbst zum Künstler und schließlich ist er nicht mehr derjenige, der Banksy hinterherjagt, sondern eben jener dreht den Spieß um und macht den Dokumentarfilmer zum Objekt des Films und seiner Kunst. Im Endeffekt lässt sich für den Zuschauenden dieser experimentellen, fast schon ironischen Doku nicht mehr mit Sicherheit feststellen, was war und was gestellt ist. Dennoch sind die 87 Minuten, die der Film umfasst, der perfekte Einstige ins Thema Streetart und Graffiti.
Als der erste afroamerikanische Künstler, der den Durchbruch in der von Weißen dominierten Kunstwelt der 80er Jahre schaffte, wurde Jean-Michel Basquiat berühmt. Der 1996 erschienene Film “Basquiat” des Regisseurs Julian Schnabel, ein Freund Basquiats und ebenfalls Künstler, porträtiert dessen Lebensgeschichte vom obdachlosen Graffiti-Künstler, über seine Bekanntschaft mit Andy Warhol und dem Aufstieg in der Kunstszene der 80er bis hin zu seinem drogen bedingten vorzeitigen Tod mit 27 Jahren. Basquiats Kunst wird stilistisch meistens der Grafittikunst zugeschrieben, obwohl er selbst sich dieser Stilrichtung nicht zugehörig fühlte. Neben Banksy gilt auch er als einer der Künstler, der die Graffitikunst salonfähig machte. Basquiat war 1982 mit 21 Jahren der bislang jüngste Teilnehmer der documenta in Kassel. Den Film könnt ihr beispielsweise bei Google Play kaufen.
Eine etwas andere Perspektive auf die Welt der Kunst präsentiert der Film “Beltracchi – Die Kunst der Fälschung”. Der deutsche Dokumentarfilm des Regisseurs Arne Birkenstock aus dem Jahr 2014 porträtiert einen etwas anderen “Künstler” – den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi. Er und seine Frau sind verantwortlich für den größten Kunstfälschungsskandal der Nachkriegszeit. Die Doku zeigt nicht nur Beltracchis Technik und sein künstlerisches Talent, sondern vor allem auch seine persönliche Beziehung zu Kunst und seine Meinung zu den von ihm gefälschten Künstlern. Zu Wort kommen auch die Leute, die dem Kunstfälscher zum Opfer gefallen sind oder ihn kritisieren. Kriminalbeamte, Galeristen und Kunsthändler und sogar Max Ernst, einer der von Beltracchi gefälschten Künstler, positionieren sich zu dessen Schaffen. In dem als bester Dokumentarfilm ausgezeichneten Film wird außerdem retrospektiv reflektiert, inwiefern ein solcher Skandal überhaupt möglich war und welche Mitschuld der Kunstmarkt hat. Auch diesen Film könnt ihr für wenige Euro auf den gängigen Streaming-Plattformen erwerben.
Die Bandbreite der von Kunst inspirierten Filme ist groß. Um so mehr Möglichkeiten ergeben sich für euch, den Unterricht abwechslungsreich und anschaulich zu gestalten. Welche Filme für den Kunstunterricht fallen euch noch ein? Schreibt es in die Kommentare!
Die Zeit nach dem Abitur ist für viele Schüler:innen eine Phase des Übergangs, in der sie sich auf wichtige Entscheidungen bezüglich ihrer Ausbildung, ihrer Karriere und ihres persönlichen Lebens vorbereiten müssen. Diese Phase ist für sie eine Zeit voller unendlicher Möglichkeiten und Chancen. Doch wie könnt ihr als Lehrkräfte eure Schüler:innen nicht nur fachlich, sondern auch praktisch auf diese Herausforderungen vorbereiten?
In diesem Artikel zeigen wir euch verschiedene Ideen, die eure Schüler:innen dazu ermutigen, ihre Träume zu erkunden und zu verwirklichen. Oder vielleicht auch erstmal nur herauszufinden, was sie nach ihrem Abitur machen wollen. Wir zeigen euch unterstützende Materialien und Ideen, die eure Schüler:innen nicht nur auf ihre berufliche Zukunft, sondern auch auf ihr persönliches Wachstum vorbereiten. In unserer Themenwoche zur Berufsberatung findet ihr noch weitere nützliche Artikel.
Die Zeit nach dem Abitur steht für viele Schüler:innen im Zeichen der Unsicherheit darüber, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Als Lehrkraft könnt ihr durch gezielte Berufsorientierung dabei helfen, diesen Prozess zu erleichtern und die Schüler:innen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Durchführung von Persönlichkeitstests und die Diskussion über verschiedene Berufsfelder im Unterricht. Persönlichkeitstests können den Schüler:innen helfen, ihre individuellen Stärken, Interessen und Persönlichkeitsmerkmale besser zu verstehen. Online findet ihr eine große Auswahl solcher Test, wie zum Beispiel den Test CheckU von der Bundesagentur für Arbeit - nicht für Menschen, die an Ausbildungen interessiert sind, sondern auch für Studieninteressierte. Der Karrierenavigator von Coaching4Future arbeitet mit der Schulart und dem angestrebten Schulabschluss. Im Anschluss an den Interessentest werden euren Schüler:innen Ausbildungsberufe oder Studienfächer vorgeschlagen, die sich vor allem auf die MINT-Berufe konzentrieren. Im Anschluss könnt ihr die Ergebnisse mit euren Schüler:innen diskutieren. Dadurch erhalten sie Einblicke in die Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten und können mögliche Karrierewege erkunden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Berufsorientierung ist die Einbindung von Expert:innen aus verschiedenen Branchen. Ihr könnt Gäste in eure Schulstunde einladen, wodurch eure Schüler:innen so einen direkten Einblick in die Arbeitswelt erhalten und von den Erfahrungen und Ratschlägen von Fachleuten profitieren können. Diese Begegnungen ermöglichen es euren Schüler:innen, offene Fragen zu stellen, praktische Einblicke zu gewinnen und sich ein realistisches Bild von verschiedenen Berufsfeldern zu machen. Vielleicht entdecken sie auch Berufe, die sie vorher gar nicht auf dem Schirm hatten.
Neben diesen Aktivitäten im Unterricht ist auch die Studien- und Berufsberatung ein wichtiger Bestandteil der Berufsorientierung. Sitzungen mit Studien- und Berufsberatern bieten den Schüler:innen die Möglichkeit, individuelle Unterstützung bei der Planung ihrer akademischen und beruflichen Zukunft zu erhalten. Ob durch individuelle Beratungsgespräche, Gruppendiskussionen oder Informationsveranstaltungen: die Studien- und Berufsberatung hilft den Schüler:innen dabei, fundierte Entscheidungen über ihren weiteren Werdegang zu treffen.
Auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findet ihr eine lange Liste an Test, Interviews und anderen Materialien, die ihr für euren Unterricht nutzen könnt. Welche Möglichkeiten euren Schüler:innen nach dem Abschluss offen stehen, könnt ihr in unserem Artikel nachlesen.
In der Schule wird oft der Vorwurf laut, dass man für das Leben nach dem Abitur nicht ausreichend vorbereitet wird. Deshalb ist die Entwicklung von Lebenskompetenzen ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung eurer Schüler:innen auf die Zeit nach dem Abitur. Durch Workshops oder spezielle Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen wie Finanzmanagement, Zeitmanagement, Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktlösung und Stressbewältigung können sie wichtige Fähigkeiten erlernen, die ihnen im täglichen Leben und in der Arbeitswelt von Nutzen sein werden.
In Unterrichtseinheiten können eure Schüler:innen beispielsweise lernen, wie man ein Budget erstellt, Ausgaben verfolgt und langfristige finanzielle Ziele setzt. Insbesondere Fragen, die ihre unmittelbaren Bedürfnisse betreffen, wie beispielsweise die Frage "Wie macht man eine Steuererklärung?", können im Unterricht aufgegriffen und ausführlich behandelt werden. Aber Zeitmanagement ist ein weiteres wichtiges Thema, das im Rahmen dieser Lebenskompetenzen behandelt werden kann. Ihr könnt euren Schüler:innen zeigen, wie man effektiv plant, Prioritäten setzt und Aufgaben organisiert, um ein ausgewogenes Leben zu führen und ihre Ziele erfolgreich zu verfolgen. Auf der Seite des deutschen Bildungsservers findet ihr reichlich Material für alle Altersklassen, mit denen ihr euren Schüler:innen Finanzen, Steuern und den Umgang mit Geld näherbringen könnt.
Darüber hinaus sind Kommunikationsfähigkeiten von entscheidender Bedeutung für den persönlichen und beruflichen Erfolg, dennoch fällt es vielen Schüler:innen schwer, sich auszudrücken und aktiv zuzuhören. Durch praktische Übungen und Rollenspiele könnt ihr mit eurer Klasse lernen, effektiv zu kommunizieren, Konflikte konstruktiv zu lösen und erfolgreiche Beziehungen aufzubauen. Rollenspiele eignen sich dafür, da sie reale Szenarien und Situationen simulieren, die Kommunikation und Problemlösung erfordern. Hier findet ihr hilfreiche Tipps, wie ihr diese Rollenspiele planen und durchführen könnt.
Insgesamt tragen Workshops und Unterrichtseinheiten zu Lebenskompetenzen dazu bei, dass die Schüler:innen nicht nur fachlich, sondern auch persönlich auf die Herausforderungen des Lebens nach dem Abitur vorbereitet sind. Indem sie diese wichtigen Fähigkeiten erlernen, können sie selbstbewusst und erfolgreich in ihre Zukunft starten.
Praktika spielen eine entscheidende Rolle bei der beruflichen Orientierung und Erfahrungssammlung eurer Schüler:innen und deren Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden. Sie bieten die Möglichkeit, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden, Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu gewinnen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die ihnen bei der Entscheidung für ihre zukünftige Karriere helfen können.
Ihr könnt eure Schüler:innen aktiv dabei unterstützen, Praktikumsplätze zu finden, sei es durch die Bereitstellung von Informationen über Unternehmen, die Möglichkeit zur Teilnahme an Jobmessen oder durch die Vermittlung von Kontakten zu potenziellen Arbeitgebern. Darüber hinaus könnt ihr sie bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, wie Anschreiben und Lebensläufen, unterstützen, um ihnen den Einstieg in den Bewerbungsprozess zu erleichtern.
Während des Praktikums solltet ihr eure Schüler:innen zur kontinuierlichen Reflexion über ihre Erfahrungen ermutigen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, ihre Erlebnisse im Praktikum zu reflektieren, sowohl in Bezug auf ihre beruflichen Tätigkeiten als auch auf ihre persönlichen Lernziele. Diese Reflexion hilft ihnen dabei, ihre Stärken und Schwächen besser zu erkennen, ihre beruflichen Interessen zu präzisieren und wertvolle Erkenntnisse für ihre zukünftige Karriereplanung zu gewinnen.
In der heutigen Gesellschaft herrscht oft ein hoher Leistungsdruck. Doch ihr habt die Möglichkeit, den Druck etwas zu reduzieren und euren Schüler:innen zu ermöglichen, ihren eigenen Weg zu finden. Der geradlinige Weg ist nicht immer der richtige, um den individuellen Bedürfnissen und Interessen eurer Schüler:innen gerecht zu werden.
Ihr zeigt ihnen auf, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um erfolgreich zu sein, und dass es in Ordnung ist, auch mal einen Umweg einzuschlagen oder neue Wege zu erkunden. Ihr ermutigt sie dazu, Risiken einzugehen, Fehler zu machen und aus diesen Erfahrungen zu lernen, anstatt sich von einem starren Konzept des Erfolgs einschränken zu lassen.
Indem ihr den Druck herausnehmt und euren Schüler:innen Raum für persönliches Wachstum und Entfaltung gebt, ermöglicht ihr es ihnen, ihre eigene Identität zu finden und selbstbestimmt Entscheidungen über ihre Zukunft zu treffen. Ist es letztendlich nicht wichtig, dass sie nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich und erfüllt in ihrem beruflichen Leben sind? Wie steht ihr dazu?
60 Prozent der Englischlehrenden fürchten nicht um ihren Job, denn sie glauben nicht, dass künstliche Intelligenz (KI) und maschinelle Übersetzungen das Sprachenlernen überflüssig machen werden. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council, der internationalen Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildung, und dem Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) durchgeführt wurde. In ihren Antworten betonten viele der Befragten, dass der bleibende Wert menschlicher Interaktion nicht durch KI ersetzt werden kann.
Die Umfrage, die Teil des Forschungsprojekts „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ ist, erfasst die Antworten von 1.348 Englischlehrkräften aus 118 Ländern und Regionen der Welt zum Einsatz von KI im Englischunterricht.
Doch KI ist noch Neuland: Nur 20 Prozent der Befragten fühlen sich ausreichend informiert, um KI effektiv im Unterricht einzusetzen.
Zusätzlich zu den Meinungen sammelt die Studie Informationen darüber, wie die 1.348 EnglischlehrerInnen KI in ihrer Arbeit einsetzen. Die von den Lehrkräften am häufigsten verwendeten KI-gestützten Tools sind:
· Sprachlern-Apps (48 %)
· KI zur Spracherzeugung (37 %)
· Chatbots (31 %)
Allerdings gaben 24 Prozent der Befragten an, überhaupt keine der genannten Arten von KI-Tools zu verwenden.
Die am weitesten verbreitete Nutzung von KI im Englischunterricht ist die Erstellung von Lernmaterialien (57 Prozent), gefolgt von der Unterstützung der Lernenden beim Üben der englischen Sprache (53 Prozent) und der Erstellung von Unterrichtsplänen (43 Prozent). 18 Prozent nutzen überhaupt keine KI.
„Künstliche Intelligenz (KI) und ihr Einsatz insbesondere im Bildungswesen ist ein heißes Thema für alle Gesellschaften weltweit, und Deutschland steht mit den Herausforderungen, denen es sich stellen muss, nicht allein da. Natürlich gibt es Bedenken darüber, was KI für die Zuverlässigkeit der Bewertung von SchülerInnen bedeuten könnte, aber diese werden durch die Vorteile, die den Lehr- und Lernprozess in unseren Schulen verbessern können, bei weitem aufgewogen.
Während die Kultusministerkonferenz und die Bundesländer in ganz Deutschland auf ein gemeinsames Konzept für die konkrete Integration von KI in schulische Bildungsprozesse hinarbeiten, freuen wir uns darauf, mit unserem Bericht und dem Fachwissen über das Lehren und Lernen der englischen Sprache, das uns unser globales Netzwerk bietet, einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten zu können“, so Michael Croasdale, Head of English Programmes beim British Council Deutschland.
In „Artificial intelligence in English language teaching: Preparing for the future“ (Künstliche Intelligenz im Englischunterricht: Vorbereitung auf die Zukunft) untersuchen Bildungstechnologie-ExpertInnen des British Council und des Research Institute of Digital Innovation in Learning (bei ODUGlobal, mit Sitz an der Old Dominion University, Virginia, USA) den Einsatz von KI im Englischunterricht (ELT) und beim Lernen weltweit.
Dieser erste Bericht zum Thema KI im Sprachunterricht besteht aus drei Teilen: Forschungsübersicht, Umfrage und qualitative Interviews. Er enthält eine detaillierte Analyse der Art und Weise, wie künstliche Intelligenz derzeit beim Lernen und Lehren der englischen Sprache (ELT) eingesetzt wird.
Die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte und Lernende ihr Wissen über Sprach-KIs ausbauen, ist ein Schlüsselthema, das sich aus der Studie ergibt. In der Veröffentlichung werden auch ethische Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung und Regulierung von KI untersucht. Unter den PädagogInnen, so der Bericht, halten sich diese Bedenken mit Enthusiasmus und Hoffnung die Waage. Im Allgemeinen befürchten die Lehrenden aber nicht, dass sie in naher Zukunft durch KI-gestützte Werkzeuge ersetzt werden könnten. Neben dem unbestrittenen Potenzial von KI im globalen Bildungssektor betont die Studie aber auch die Gefahren einer Verschärfung bestehender Ungleichheiten. KI setzt zum Teil veraltete und überholte pädagogische Lerntheorien ein. Auch die Daten, die zum Trainieren der KI-Systeme verwendet werden, sind teilweise nicht neutral.
Der British Council ist die internationale Organisation des Vereinigten Königreichs für kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten. Er unterstützt Frieden und Wohlstand, indem Verbindungen, Verständnis und Vertrauen zwischen den Menschen in Großbritannien und Ländern weltweit aufgebaut werden. Dies geschieht durch die Arbeit in Kunst und Kultur, Bildung und der englischen Sprache. Der British Council arbeitet mit Menschen in über 200 Ländern und Gebieten zusammen und ist in über 100 Ländern präsent.
https://www.britishcouncil.de/en
Nähen, sägen, schneiden, schleifen – der Werk- und Technikunterricht soll Schüler:innen nicht nur wichtige handwerkliche Fähigkeiten nahebringen, sondern auch technisches Know-How und den richtigen Umgang mit Werkzeugen vermitteln. Ursprünglich sollte das Fach Werken auf eine berufliche Tätigkeit im Handwerk vorbereiten. Nichtsdestotrotz ist der handwerkliche Unterricht von Vorteil, um den Schüler:innen Fähigkeiten, wie Planung und Präzision beizubringen, die in anderen Schulfächern, sowie dem späteren Leben wichtig sind. Der Werk- und Technikunterricht erfreut sich bei vielen Schüler:innen großer Beliebtheit. Die Kinder entwickeln bereits im Kindergarten Stolz für ihre eigenen kreativen Kreationen und fördern somit ihre Fantasie und Feinmotorik.
Verschiedene soziale Netzwerke wie beispielsweise Instagram bieten vielfältige Inspirationen und Ideen zur Unterrichtsgestaltung handwerklicher Fächer. Deshalb stellen wir Euch in diesem Artikel einige der besten Instagram-Kanäle für den Werk- und Technikunterricht vor.
Monika Seibert zeigt auf ihrem Instagram-Kanal werken_mein_lieblingsfach die aktuellen Arbeiten ihrer Schüler:innen und teilt wertvolle Tipps und Tricks. Erst kürzlich hat sie mit ihrer Klasse Tonmandalas gestaltet, die als Tassenuntersetzer oder als Blumenstecker im Garten genutzt werden können. Auch die von den Kindern selbst genähten Kuschelmonster kommen sehr gut an. Zudem verweist Monika auf ihre gleichnamige Website, auf der sie umfangreiche Anleitungen und Unterrichtsinhalte zu den Werkstücken, sortiert nach verschiedenen Materialien, zur Verfügung stellt. Monika hat ihr erstes Staatsexamen in München gemacht und war danach einige Jahre an verschiedenen Schulen tätig. Seit 2020 unterrichtet sie an der Grundschule Tapfheim. Am wichtigsten ist der Grundschullehrerin, dass die Kinder sich kreativ ausleben können und lernen, mit unterschiedlichen Materialien und Techniken umzugehen.
(Quelle: werken_mein_lieblingsfach)
Der Instagram-Kanal ttg_dogi wird von einer engagierten Lehrerin für technisches und textiles Gestalten aus der Schweiz geführt. Hier bekommt ihr informative Einblicke in konkrete Schülerprojekte. Von Holzarbeit bis hin zu Vogelhäuschen – der mit Leidenschaft geführte Kanal bietet einen hilfreichen Anlaufpunkt für Lehrer:innen und Schüler:innen, die ihrer Kreativität Ausdruck verleihen wollen. Neben den Ergebnissen der Schulkinder teilt ttg_dogi teilweise auch ihre persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Welt des kreativen Lehrberufs.
(Quelle: ttg_dogi)
Ebenfalls aus der Schweiz kommt der Kanal fantasiewerk.ch, welcher von Sabrina Müller betrieben wird. Sie ist Kunstlehrerin und ihre Instagram-Posts drehen sich rund um das Thema Basteln, Handarbeit und Werken. In kurzen Videos zeigt sie die Bastelergebnisse sogar in Aktion. Sabrina ist allerdings nicht nur Lehrerin, sondern auch Bloggerin. Zusammen mit drei anderen Bloggerinnen und einer Fotografin betreibt sie den mit viel Liebe geführten Blog fantasiewerk. Dort finden sich zahlreiche praxisorientierte DIY-Ideen für Schul- und Kindergartenkinder, sowie detaillierte Anleitungen wie z.B. für ein Vogelhäuschen oder passend zu Ostern ein Osterhasenfadenbild. Der Instagram-Kanal und vor allem der Blog sind ausgezeichnete Inspirationsquellen und perfekt geeignet für (Grundschul)lehrer:innen, die auf der Suche nach neuen Impulsen sind.
(Quelle: fantasiewerk.ch)
Auch der Instagram-Kanal die_werklehrerin widmet sich der Welt des handwerklichen Unterrichts. Von Holzbearbeitung über Keramik bis hin zu Textilbearbeitung deckt Sandra auf ihrem Kanal eine ganze Bandbreite an handwerklichen Techniken ab. Dank den regelmäßigen neuen Projekten und Anleitungen, die sie teilt, ist die_werklehrerin eine geschätzte Ressource für Lehrer:innen, die ihren Unterricht abwechslungsreich gestalten wollen. Darüber hinaus teilt Sandra auf ihrem YouTube-Kanal in kurzen Videos weitere Anregungen, die sich perfekt für den Unterricht nutzen lassen.
(Quelle: die_werklehrerin)
Welche Kanäle oder Blogs fehlen eurer Meinung nach noch in unserer Liste? Und welche handwerklichen Projekte könnt ihr empfehlen, um die kreativen Funken im Klassenzimmer sprühen zu lassen? Schreibt es uns in die Kommentare!
Unterrichtsvorbereitung, Recherche, Klausurkorrektur — als Lehrkraft verbringt ihr oft viele Stunden am Schreibtisch. Schon nach wenigen Momenten beginnt es manchmal im Nacken zu ziehen und im Rücken zu stechen. Ihr wisst schon gar nicht mehr, wie ihr die restlichen Stunden hinter euch bringen sollt, wenn das so weiter geht? Auch im Unterricht sitzt ihr wieder, wenn eure Schüler:innen selbstständig arbeiten und die Rückenschmerzen beginnen wieder von vorne. Wenn das vertraut für euch klingt, ist ein ergonomischer Schreibtischstuhl vielleicht eine Idee für euch. Wir stellen euch die besten Modelle vor!
Als Lehrkraft verbringt ihr mehrere Stunden im Sitzen. In dieser beruflichen Realität spielt der richtige Schreibtischstuhl eine entscheidende Rolle, um Gesundheit, Komfort und Produktivität zu gewährleisten. Ein ergonomischer Stuhl bietet die nötige Unterstützung, um Belastungen des Rückens, Nackens und der Schultern zu minimieren, die durch längeres Sitzen entstehen können.
Außerdem könnt ihr mit dem richtigen Stuhl eure Wirbelsäule unterstützen und somit eine natürliche Sitzhaltung fördern. Dies reduziert das Risiko von Rückenschmerzen, die häufig durch eine falsche Körperhaltung oder mangelnde Unterstützung entstehen.
Moderne ergonomische Schreibtischstühle bieten oft verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, die es euch ermöglichen, eure Sitzposition anzupassen und sich frei zu bewegen. Weiterhin leistet ihr damit eine langfristige Investition in die eigene Gesundheit, indem ihr auf eure körperliche Gesundheit achtet, könnt ihr Rückenproblemen und Haltungsschäden vorbeugen.
Komfort am Arbeitsplatz ist außerdem entscheidend für die Produktivität. Ein ergonomischer Schreibtischstuhl ermöglicht es euch, euch auf eure Aufgaben zu konzentrieren, ohne von Unbehagen oder Ablenkungen durch Rückenbeschwerden abgelenkt zu werden. Dies kann zu einer effizienteren Unterrichtsvorbereitung und einem besseren Unterrichtserlebnis führen.
Als Lehrer:innen wisst ihr, wie wichtig ein guter Schreibtischstuhl für euren Arbeitsalltag ist. Doch worauf solltet ihr bei der Auswahl eines ergonomischen Stuhls achten? Hier sind einige wichtige Punkte:
Verstellbare Sitzhöhe: Achtet darauf, dass der Schreibtischstuhl eine verstellbare Sitzhöhe hat, damit ihr ihn an eure individuelle Körpergröße anpassen könnt. Dadurch könnt ihr sicherstellen, dass eure Füße fest auf dem Boden stehen und eure Knie in einem rechten Winkel gebeugt sind.
Unterstützende Rückenlehne: Die Rückenlehne des Stuhls sollte ergonomisch geformt sein und euren Rücken optimal stützen. Idealerweise sollte sie in der Höhe verstellbar sein, um sich an verschiedene Körpergrößen anzupassen, und über eine Lordosenstütze (verstärkte Polsterung im Bereich des unteren Rückens) verfügen, um euren unteren Rücken zu entlasten.
Einstellbare Armlehnen: Achtet darauf, dass die Armlehnen verstellbar sind, um eure Arme in einer bequemen Position zu halten und Nacken- sowie Schulterverspannungen zu vermeiden. Die Höhe und Breite der Armlehnen sollte anpassbar sein, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten.
Sitztiefe und Sitzneigung: Achtet darauf, dass die Sitzfläche des Stuhls in der Tiefe verstellbar ist, um sicherzustellen, dass eure Oberschenkel vollständig auf der Sitzfläche aufliegen und eure Kniekehlen etwa eine Handbreit Platz haben. Eine verstellbare Sitzneigung ermöglicht es euch, die optimale Position für eure Arbeit einzustellen und eine gute Durchblutung zu fördern.
Armlehnen: Euer Schreibtischstuhl sollte über verstellbare Armlehnen verfügen, um euren Arbeitskomfort zu maximieren und Nacken- sowie Schulterverspannungen zu reduzieren. Achtet darauf, dass die Armlehnen sowohl in der Höhe als auch in der Breite anpassbar sind. So könnt ihr sicherstellen, dass eure Arme in einer natürlichen Position ruhen und euer Arbeitsplatz optimal auf eure Bedürfnisse abgestimmt ist.
Qualität der Polsterung und Materialien: Achtet auf hochwertige Polsterung und atmungsaktive Materialien, um Komfort während langer Arbeitsstunden zu gewährleisten und Druckstellen zu vermeiden. Ein Stoffbezug, der leicht zu reinigen ist, kann ebenfalls von Vorteil sein.
Der hjh OFFICE PRO-TEC 400 ist ein ergonomischer Bürostuhl, der sowohl für große und schwere Personen bis zu 210 cm Körpergröße als auch für kleinere oder durchschnittliche Personen geeignet ist. Er bietet individuelle Einstellmöglichkeiten für die Sitzhöhe, Sitztiefe und Höhe der Rückenlehne, um eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers zu gewährleisten. Mit einer verstellbaren Kopfstütze für regelmäßige Entspannung, stabil in Position, und 4D-Armlehnen für zusätzlichen Komfort und Flexibilität bietet dieser Stuhl ein Höchstmaß an Komfort. Die dick gepolsterte Sitzfläche, Rückenlehne und Kopfstütze mit strapazierfähigem Bezug (80.000 Scheuertouren im Martindale Test) sorgen für Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Die Synchronmechanik ermöglicht eine feine und dynamische Anpassung an das Körpergewicht und ist optional arretierbar. Den Stuhl findet ihr online für knapp 500 Euro. Einen ausführlichen Test könnt ihr euch auch bei Youtube ansehen.
Der Trendoffice to-strike comfort pro wurde von Stiftung Warentest als Testsieger ausgezeichnet und erhielt die Gesamtnote 2,0 (Ausgabe 09/2021). Diese Auszeichnung unterstreicht seine Qualität und Leistungsfähigkeit. Mit einer höhenverstellbaren Polster-Rückenlehne (58–65 cm) inklusive integrierter Lordosenstütze bietet er eine optimale Unterstützung für den Rücken. Der Schiebesitz ist sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe stufenlos verstellbar (Sitzbreite: 51 cm), während die 4F-Armlehnen mit 4 Funktionen (Höhe, Breite, Tiefe) ausgestattet sind und sich um 25° radial schwenken lassen. Zusätzlich bietet der Stuhl 5 Jahre Garantie und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen auch nach dem Garantiezeitraum auf Anfrage. Mit lastabhängig gebremsten Rollen für harte und weiche Böden sowie einem ausgeglichenen Rollwiderstand sorgt er für optimalen Komfort und ein angenehmes Sitzgefühl. Mit ca. 350 Euro befindet ihr euch mit diesem Modell ebenfalls im preislichen Mittelfeld. Einen ausführlichen Test zu diesem Modell findet ihr bei YouTube.
Der Topstar Open Point SY Deluxe Bürostuhl wurde speziell für Personen mit Bandscheibenproblemen entwickelt, um diesen vorzubeugen und eine verbesserte Ergonomie zu bieten. Die Rückenlehne stabilisiert die Wirbelsäule und unterstützt die natürliche Haltung des Rückens. Als ergonomischer Syncro-Bandscheibendrehstuhl verfügt er über höhenverstellbare Armlehnen und eine atmungsaktive Rückenlehne. Mit einer Belastbarkeit von bis zu 110 kg bietet er Stabilität und Komfort für den täglichen Gebrauch. Dieser Bürostuhl kostet nur um die 160 Euro und ist eine der günstigsten Alternativen, wenn ihr nicht so viel Geld in die Hand nehmen wollt. Wenn ihr einen genaueren Blick auf dieses Modell werfen wollt, könnt ihr euch den Stuhl auch bei YouTube ansehen.
Der Ikea Drehstuhl Markus ist nicht nur praktisch, sondern auch schick und ergonomisch gestaltet. Mit einem Preis von 149 Euro ist er zudem erschwinglich. Dieser Stuhl bietet verschiedene Anpassungsmöglichkeiten, um den Komfort am Schreibtisch zu maximieren. Die Sitzhöhe kann nach den eigenen Wünschen eingestellt werden und dank des Netzgeflechts bleibt die Luftzirkulation auch an heißen Tagen gewährleistet. Die Wippfunktion sorgt für ein entspanntes Sitzen, und verschiedene Sitzneigungen unterstützen dich bei deiner Arbeit. Der Stuhl bietet ein angenehmes Sitzgefühl und die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Auch zu diesem Stuhl findet ihr online ausführliche Videos
Der FlexiSpot BS8 Pro ist inspiriert von der Form eines Flamingos, was eine natürliche S-Form der Wirbelsäule unterstützt. Mit einer großen Sitzfläche bietet er langanhaltenden Komfort. Die zweigeteilte, Mesh-bezogene Rückenlehne ist in der Höhe verstellbar und dreifach neigbar, wobei die obere Lehne nach hinten geschwungen ist, um entspanntes Zurücklehnen und eine Kopfauflage zu ermöglichen. Die 3D-Armlehnen sind um 360° drehbar, wodurch der Stuhl eine ausgezeichnete Flexibilität und Anpassungsfähigkeit besitzt. FlexiSpot ist bekannt für qualitativ hochwertiges und vielseitiges ergonomisches Zubehör, und der BS8 Pro ist keine Ausnahme. Er ist in Schwarz und Grau erhältlich, für ein Körpergewicht von bis zu 150 kg geeignet und kostet ca. 300 Euro. Hier findet ihr ein kurzes Review zu diesem Modell.
Normale Bürostühle sind typischerweise für Personen mit einer Körpergröße von 1,65 bis 1,90 m konzipiert. Allerdings sind Frauen im Durchschnitt nur etwa 1,66 m groß. Dies führt oft dazu, dass die meisten Standard-Bürostühle nicht optimal passen, da der Sitz zu tief und die Rückenlehne zu hoch ist. Eine solche unergonomische Haltung kann zu Rückenschmerzen und anderen Beschwerden führen. Frauen haben im Durchschnitt eine schwächere Muskulatur und benötigen daher mehr Unterstützung, insbesondere für den Rücken. Außerdem sind ihre Schultern im Vergleich zum Becken schmaler, was spezielle Anforderungen an den Stuhl stellt, um eine angenehme und gesunde Sitzposition zu ermöglichen. Deshalb stellen wir euch Stühle für, die explizit für Frauen konzipiert sind!
Der Topstar Lady Sitness Deluxe ist ein Bürostuhl, der gezielt auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten ist. Mit einer ergonomisch geformten Lehne bietet er optimalen Komfort und Unterstützung während des Arbeitens. Die Sitzbreite ist speziell auf die Anatomie von Frauen abgestimmt, um eine bequeme und ergonomische Sitzposition zu gewährleisten. Höhenverstellbare Armlehnen ermöglichen eine individuelle Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse. Trotz seiner auf Frauen zugeschnittenen Konstruktion trägt der Stuhl ein beeindruckendes Gewicht von bis zu 110 kg und ist mit dem GS-Logo für geprüfte Sicherheit ausgezeichnet. Zusätzlich steht eine Auswahl an verschiedenen Farben zur Verfügung, um persönliche Vorlieben und Einrichtungsstile zu berücksichtigen.
Der Valkenstol M3 ist ein Schreibtischstuhl, der sich optimal für Frauen mit einer Körpergröße ab 1,50 m eignet. Mit einer 2-fach verstellbaren Kopfstütze bietet er individuellen Komfort und Unterstützung für den Nackenbereich. Die verstellbare Lordosenstütze ermöglicht eine optimale Unterstützung des Rückens und trägt zu einer gesunden Sitzhaltung bei. Durch die Möglichkeit, den Sitz in Höhe und Tiefe anzupassen, kann eine ergonomische Sitzposition erreicht werden. Zusätzlich sind die Armlehnen höhenverstellbar, um den Komfort weiter zu verbessern. Der atmungsaktive Netzrücken sorgt für eine gute Belüftung während des Sitzens, was besonders bei längeren Arbeitszeiten von Vorteil ist. Trotz seiner speziellen Ausrichtung auf Frauen trägt der Valkenstol M3 ein beeindruckendes Gewicht von bis zu 150 kg. Damit bietet er nicht nur Komfort, sondern auch Stabilität und Strapazierfähigkeit für den täglichen Gebrauch. Der Stuhl ist online für 230 Euro verfügbar.
Habt ihr bereits einen ergonomischen Schreibtischstuhl? Was sind eure Erfahrungen damit? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Es ist mal wieder so weit: Der 14. März ist seit 2019 der Internationale Tag der Mathematik. Auch bekannt als Pi-Tag, da die mathematische Konstante Pi (rund 3,14) mit der amerikanischen Datumsschreibweise 3/14/2024 korrespondiert. Es handelt sich um ein Ereignis, das weltweit von Mathematiker:innen und Mathematik-Enthusiast:innen gefeiert wird, um auf die Bedeutung und Schönheit der Mathematik aufmerksam zu machen. Der Tag bietet eine hervorragende Gelegenheit, das Bewusstsein für die Rolle der Mathematik in unserem täglichen Leben zu schärfen und die mathematische Bildung zu verbessern.
Nachdem wir im vergangenen Jahr einen Blick auf die Bedeutung des Mathetags und seine Rolle in der Förderung mathematischer Bildung geworfen haben, richten wir dieses Jahr unser Augenmerk auf diejenigen, die täglich die Fackel der mathematischen Neugierde entzünden: Mathematiklehrkräfte! Wir konnten mit einer Lehrkraft sprechen, die gleichzeitig auch Mathematik-Creatorin ist, und die gerne ihre Perspektiven und Erfahrungen mit euch teilen möchte.
Unsere Interviewpartnerin, online bekannt unter dem Alias Mathfee, ist Lehrerin und Studienrätin an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Als Lehrkraft für die Sekundarstufen I und II bringt sie ihren Schüler:innen Mathematik und weitere Fächer bei und ist auch als Medienberaterin und Digitalisierungsbeauftragte tätig. Ihre Expertise und Kreativität spiegeln sich in ihrem Instagram-Kanal wider, der sich hauptsächlich um den Einsatz von iPads im Unterricht und nützliche Materialtipps dreht. Vielleicht kennt ihr sie bereits aus unserem LehrerWiki.
Lehrer News: Wie hat sich dein Interesse und deine Leidenschaft für das Unterrichtsfach Mathematik entwickelt?
Mathfee: Mein Interesse und meine Leidenschaft für das Unterrichtsfach Mathematik haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Bereits in der Grundschule wurde mir zunächst klar, dass Mathematik zu meinen stärksten Fächern zählte, da ich die Inhalte in diesem Fach schnell erfassen konnte im Vergleich zu den anderen Fächern. Diese frühe Begeisterung begleitete mich durch meine schulische Laufbahn bis zur Oberstufe, wo ich Mathematik als Leistungskurs wählte. Parallel dazu wählte ich Sozialwissenschaften als zweiten Leistungskurs, um mein Interesse an gesellschaftlichen Themen und Zusammenhängen zu vertiefen. Nach meinem Abitur war für mich klar, dass ich meine Leidenschaften auch beruflich verfolgen möchte. Daher entschied ich mich dafür, Mathematik und Sozialwissenschaften auf Lehramt zu studieren, um als Lehrerin die Freude und Begeisterung für diese Fächer an meine Schüler:innen weitergeben zu können. Ich mag die Kombination meiner beiden Fächer im Schulalltag auch sehr, da z.B. wirtschaftliche Themen wie Konjunkturpolitik oder Finanzpolitik mit der Mathematik häufig in Berührung kommen.
Lehrer News: Aus deiner Erfahrung, warum wird Mathematik oft als unbeliebtes Fach angesehen?
Mathfee: Mathematik wird oft aus verschiedenen Gründen leider als unbeliebtes Fach angesehen. Ich habe aus meiner unterrichtlichen Erfahrung bzw. auch im Austausch mit meinen Schüler:innen verschiedene Situationen beobachtet.
Die Mathematik hat eine gewisse Komplexität und erfordert somit auch eine Anstrengung, deshalb empfinden Schüler:innen die Mathematik als zu anspruchsvoll. Sie haben große Schwierigkeiten, eine mathematische Vorstellung aufzubauen und fühlen sich überfordert. Auch eine mangelnde Eigeninitiative führt bereits im Matheunterricht zu diesen Problemen. Einige geben sich nicht genug Mühe, Mathematik zu lernen oder sie erwarten zu schnell, dass sie die Logik dahinter sofort verstehen, ohne sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Der Spruch „Ohne Fleiß kein Preis“ bringt es sehr gut auf den Punkt.
Ein weiteres Problem ist, dass die Schüler:innen oft nur oberflächlich zuhören, insbesondere wenn sie am Anfang nicht aufmerksam waren, verpassen sie dadurch wichtige Grundlagen, die es schwierig machen, den Anschluss wiederzufinden. Das liegt auch nicht unbedingt am Desinteresse zum Fach, sondern häufiger auch an sozialen Problemen, wie der Corona-Pandemie oder Kriegen. Die Schüler:innen verbringen sehr viel Zeit in sozialen Netzwerken und sind sehr stark von „Doomscrolling“ betroffen. Sie beschäftigen sich ständig mit verschiedenen Themen und können sich nicht mehr auf eine Sache konzentrieren. Dies kann zu einer Abnahme der Konzentrationsfähigkeit führen. Weiterhin auf das Fach bezogen, kann die Vielzahl an Zahlen und Variablen für einige überwältigend sein und zu Verwirrung führen. Viele empfinden Mathematik deshalb als zu schwer und zu kompliziert. Dies kann zusätzlich dazu führen, dass das Fach für sie als uninteressant und sogar frustrierend erscheint.
Auch der Mangel an weiblichen Mathematiklehrerinnen kann als Faktor für die Unbeliebtheit des Faches beitragen. Schüler:innen nehmen Lehrkräfte oft als Vorbilder wahr. Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben, da sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Werte, Verhaltensweisen und Einstellungen prägen können. An vielen Schulen gibt es einen Mangel an weiblichen Mathematiklehrkräften, was dazu führen kann, dass Schülerinnen weniger motiviert sind, sich für das Fach zu interessieren. Die Rolle der Lehrkraft, wie sie die Inhalte vermittelt und dabei den Zugang zu den Schüler:innen findet, ist auch entscheidend für das Fach Mathematik, denn auch Lehrkräfte verarbeiten Emotionen unterschiedlich.
Lehrer News: Welche Ansätze oder Methoden nutzt du, um Mathematik zugänglicher und interessanter zu gestalten, insbesondere für Schüler:innen, die Schwierigkeiten damit haben?
Mathfee: Ich betone stets die Herausforderungen, die das Fach Mathematik mit sich bringt – sowohl für die Schüler:innen als auch für mich selbst, wenn ich nicht aktiv lerne bzw. gelernt hätte. Es ist mir wichtig, eine Atmosphäre des Verständnisses und der Offenheit zu schaffen, in der es in Ordnung ist, Schwierigkeiten anzuerkennen und nach Lösungen zu suchen. Indem ich meine eigenen Lernprozesse transparent mache und aufzeige, dass auch ich mich heute noch kontinuierlich mit dem Fach auseinandersetzen muss, möchte ich meine Schüler:innen dazu ermutigen, sich aktiv mit Mathematik zu beschäftigen und nicht bei Schwierigkeiten aufzugeben. Diese Offenheit schafft eine positive Lernumgebung, in der wir gemeinsam daran arbeiten, die Mathematik zu verstehen und zu meistern.
Ein besonderes Anliegen ist es mir auch, den Schüler:innen die Bedeutung und Relevanz des Themas klarzumachen. Ich möchte, dass sie nicht nur z.B. „Formeln“ verstehen, sondern auch verstehen, warum es wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzen. Durch diese Herangehensweise möchte ich eine tiefere Verbindung und ein besseres Verständnis für Mathematik bei ihnen fördern. Anstatt nur das Auswendiglernen von Formeln zu fördern, lege ich den Fokus auf die Anwendungen der Mathematik im realen Leben. Durch viele Übungen und Beispiele können die Schüler:innen einen besseren Zugang zum Fach erlangen.
Auch bemühe ich mich, die zentralen Themen mehrfach und auf verschiedene Weise zu erklären, um sicherzustellen, dass alle sie verstehen können. Dabei wähle ich gegebenenfalls auch sehr einfache Begriffe, um den Sachverhalt noch verständlicher zu machen. Zusätzlich ermutige ich die Schüler:innen häufiger dazu, den Sachverhalt z.B. in einer Gruppenarbeit den Gruppenmitgliedern nochmal zu erklären und Fragen zu klären. Das gibt mir zusätzlich das Gefühl, dass sie das Thema wirklich verinnerlicht haben. Des Weiteren lege ich sehr viel Wert auf die Transparenz in meinem Unterricht. Hierzu verwende ich Kompetenz-Checklisten, damit die Schüler:innen den Lernfortschritt verfolgen können und um zu zeigen, welche Schritte sie bereits gemeistert haben und welche noch folgen.
Lehrer News: Was kannst du uns etwas über die Rolle von digitalen Medien und Technologie im Mathematikunterricht erzählen?
Mathfee: Ich unterrichte gerne in iPad-Klassen, denn sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen im Mathematikunterricht. Mit iPads können interaktive Lernmittel genutzt oder Simulationen durchgeführt werden. Diese ermöglichen es den Schüler:innen z.B. mathematische Körper visuell und interaktiv zu erkunden. Zudem können Konstruktionen über eine Geometriesoftware oder Apps besser durchgeführt werden. Durch die Konstruktion eines Dreiecks z.B. mit GeoGebra wird zugleich eine Konstruktionsbeschreibung erstellt, die als Arbeitsanweisung für eine Konstruktion mit Zirkel und Lineal dienen kann. Mit dem Einsatz von iPads im Matheunterricht kann ich ad hoc die individuellen Bedürfnisse meiner Schüler:innen leichter berücksichtigen. Falls sie noch Lücken zu verschiedenen Themen haben, sende ich ihnen per AirDrop Arbeitsblätter mit dem Titel „freiwilliges Üben“ zu und wenn sie andernfalls schnell fertig sind, sende ich ihnen die Arbeitsblätter „zusätzliches Üben“ zum Vertiefen zu.
Mein Unterrichtsmaterial gestalte ich insbesondere noch so, dass es ansprechend aussieht und die Aufmerksamkeit der Schüler:innen auf sich zieht. Ich hatte mit dem Kontext „Super Mario“ zuletzt eine Präsentationsvorlage erstellt, mithilfe dieser Vorlage konnte ich alle meine Schüler:innen für das Fach Mathematik motivieren. In meiner Unterrichtsplanung nutze ich häufig Video-Games als Inspiration, da sie eine Vielzahl von Eigenschaften bieten, die den Lernprozess bereichern. Es ist auch die Lebenswelt der Schüler:innen. Video-Games beinhalten wertvolle Eigenschaften für den Lernprozess, wie z.B. Interaktivität, Unterhaltung, Lernmöglichkeiten, Kreativität, Belohnungssysteme, Realitätsflucht und Technologien wie 3D-Grafiken, die ich häufiger in meinem Unterricht einbeziehe und so fast alle meine Schüler:innen für das Fach gewinne. Somit ermöglichen iPads den Zugang zu einer Vielzahl von multimedialen Materialien, wie Videos, Grafiken, Animationen etc.
Durch die Verwendung von iPads im Matheunterricht können Schüler:innen gemeinsam an Projekten arbeiten, ihre Ergebnisse teilen und sich gegenseitig verbessern. Ein Beispiel für solche Projekte wären Brettspiele. Brettspiele, die im Mathematikunterricht von den Schüler:innen erstellt werden, bieten eine Vielzahl von pädagogischen und interaktiven Vorteilen, wie Kreativität und Gestaltungsfähigkeit, Anwendung von Mathematik, Problem- und Lösungsorientierung, sowie Motivation und Engagement. Dies fördert zugleich die Teamarbeit und den Austausch von Ideen, nicht nur im Fach Mathematik, auch in anderen Fächern.
Lehrer News: Abschließend, wenn du die Möglichkeit hättest, etwas am Mathematikunterricht zu ändern, was wäre es und warum?
Mathfee: Die Schüler:innen stehen oft unter Zeitdruck. Sie brauchen wesentlich mehr Zeit und Raum zum Experimentieren und Vertiefen, um ihre mathematischen Fähigkeiten auf eine kreativere und praxisorientiertere Weise entwickeln zu können. Mein Wunsch ist es, die Anzahl der Klassenarbeiten und Klausuren noch weiter zu reduzieren und stattdessen mehr Zeit für kreative Aufgaben, Projekte und praktische Anwendungen einplanen. In diesem Schuljahr sind wir dem Wunsch in NRW auch näher gekommen, denn eine Klassenarbeit konnte in der Sekundarstufe I bereits gestrichen werden. Dies gibt den Schüler:innen die Möglichkeit, ihr mathematisches Wissen auf vielfältige Weise zu zeigen und zu festigen.
Schüler:innen, die Schwierigkeiten mit Mathematik haben, sind oft in einem Teufelskreis gefangen, da sie oft schlechte Noten erhalten, was ihr negatives Bild vom Fach verstärken kann. Diese schlechten Noten können zu einem Mangel an Selbstvertrauen führen und ein Leben lang die Mathematik zum unbeliebtesten Fach machen. Ich möchte mit meinen Schüler:innen mehr ins Gespräch kommen und ein Growth Mindset entwickeln. Das erfordert Zeit. Es ist zugleich wichtig, den Teufelskreis mit Gesprächen zu durchbrechen, um den Schüler:innen mit Schwierigkeiten im Fach Mathematik zu helfen. Insgesamt ist es wichtig, als Lehrkraft eine offene Kommunikation zu pflegen und Empathie zu zeigen. Dies trägt nicht nur dazu bei, mathematische Schwierigkeiten zu überwinden, sondern fördert auch ein positives Lernklima und unterstützt nachhaltig die persönliche Entwicklung der Schüler:innen.
Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!
Im Interview mit Mathfee wird deutlich, dass sie mit großer Hingabe und Leidenschaft unterrichtet. Doch hinter dieser Begeisterung verbirgt sich eine drängende Realität: der Mangel an qualifizierten Lehrkräften, insbesondere in den MINT-Fächern. Diese Lücke stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, da sie das Potenzial hat, das langfristige Interesse und Verständnis für diese Schlüsselbereiche der Naturwissenschaften zu beeinträchtigen.